5. Rundbrief - Neukirchener Mission

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5. Rundbrief - Neukirchener Mission
Ich will den HERRN loben allezeit,
sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.
(Die Bibel, Psalm 34,2)
Hallo ihr lieben zu Hause,
So viele verschiedene Sachen sind im
Januar passiert, dass ich gar nicht so
richtig weiß, wo ich anfangen soll zu
erzählen.
hopste unser Bus plötzlich etwas
ungewöhnlich und an den erschrockenen
Gesichtern der Mitfahrer konnte ich sehen,
dass wir nicht nur zu schnell über einen
Speed bump gefahren waren. Wir hatten
zwei Kühe, die die Straße zu langsam
überquert hatten, überfahren. Erst fuhr
unser Bus ein Stückchen weiter, aber
dann entschied sich der Busfahrer doch zu
halten und wieder zurückzufahren. Was
auch gut war, denn unser Bus hatte einen
gehörigen Blechschaden vorn. Aber wie
durch ein Wunder gab es aber außer den
beiden Kühen keine weiteren Opfer zu
beklagen. Ich war wirklich dankbar für
diese Bewahrung.
Das neue Jahr begann für mich mit einem
Zwischenseminar für alle Kurzzeitler der
Neukirchener Mission. Dafür durfte ich
wieder einmal nach Musoma, wo ich auch
schon zur Sprachschule war, reisen.
Schon die Anfahrt war etwas turbulent.
Eigentlich wollte ich gemeinsam mit den
beiden Kurzzeitlern aus Matyazo den Bus
nach Mwanza nehmen, aber als ich
einstieg, konnte ich die beiden nicht
sehen. Nach einem Telefongespräch war
klar, dass wir zwei verschiedene Busse
gebucht hatten und sie etwa eine Stunde
hinter mir lagen. Also wollten wir uns in
Mwanza im Hotel zu treffen.
Ich kam auch mit meinen Mitfahrern etwas
ins Gespräch, die sich freuten, dass ich
ein paar Brocken Kiswahili sprechen
konnte und zur Belohnung bekam ich eine
Banane geschenkt.
Der Tag war sonnig und so kamen wir
sehr gut voran. Als wir die Staubpisten
schon hinter uns gelassen hatten und uns
auf asphaltierten Straßen befanden,
Adresse:
ausgesandt von:
Sara
Neukirchener Mission e.V.
Shunga Health Center
Gartenstr. 15
P.O. Box 16
47506 Neukirchen- Vluyn
Kasulu, Tansania
Unser Bus nach dem Zusammenstoß…
Spendenkonto:
Kontonr.:2119641015
BLZ.: 350 601 90
KD- Bank Dortmund
BIC: GEN0DED1DKD
IBAN: DE26 3506 0190 2119 6410 15
Verwendungszweck: 60012-AZ619
>>Vielen Dank für eure Unterstützung!!!<<
Wir mussten aber eine Weile warten, da
erst noch die Polizei kam.
Also stiegen alle aus um sich die Beine zu
vertreten.
Nach etwa einer Stunde kam ein anderer
Bus vorbei, aus dem mich die beiden
anderen Mädchen sehr erstaunt ansahen.
Da beide Busse von der selben
Gesellschaft waren hielt der andere Bus
an, um zu sehen, was los ist und mir
wurde erlaubt den Bus zu wechseln. Und
so kamen wir dann doch gemeinsam in
Mwanza an.
Danach wurden die Seminartage sehr
ruhig und so konnte ich mich gut erholen.
Wir konnten in Musoma auch viele alte
Bekannte treffen.
Und nach 10 Tagen kam ich sehr
entspannt wieder zurück nach Shunga.
Und da gab es viel Neues. Catrin hat sich
entschieden
wieder
zurück
nach
Deutschland zu gehen und ist schon
Anfang Februar abgereist. Auch Christine
will sich ab Sommer mehr um ihre Eltern
kümmern
und
wird
dann
nach
Deutschland zurückreisen.
Die Neukirchener Mission ist jetzt auf der
Suche nach einer Nachfolgerin, denn für
eine Person allein ist es hier sehr viel
Arbeit.
Bitte betet dafür, dass sich rechtzeitig
jemand findet.
In der Woche nachdem ich wieder nach
Shunga zurückgekehrt war, war ich auch
zum ersten mal hier bei einer Beerdigung
dabei.
Der Neffe des Kirchenlehrers Michael war
im Health Center an Malaria gestorben
und wurde nun hinter dem Haus
begraben. Als wir ankamen waren schon
sehr viele Leute da. Im Hof war zwischen
sechs Holzpfählen
eine große Plane
gespannt. Darunter saßen die Frauen im
Schatten.
Die Männer hatten sich etwas weiter
abseits
im
Schatten
der
Bäume
niedergelassen. Aus dem Haus selbst,
hörte man Gesang. Dort waren die
Verwandten und Nahestehenden von
Michael versammelt um mit ihm und seiner
Familie zu trauern.
Wir hatten uns draußen mit zu den Frauen
gesetzt und warteten so schweigend etwa
eine halbe Stunde, bis einige Männer mit
dem Leichnam kamen.
Das Grab hinter dem Haus war schon am
Vormittag ausgehoben worden. Es gab
eine kurze Andacht des Pastors und ein
Gebet und dann wurde das tote Kind unter
Gesang gemeinsam mit seinen Kleidern
ins Grab gelegt.
Jeder der Anwesenden warf ein bis zwei
Hände voll Erde hinein und dann
wechselten sich alle Männer ab beim
zuschaufeln des Grabes. Sobald einer die
Schaufel oder Hacke in der Hand hatte,
kam schon wieder ein anderer, der ihn
ablöste, als Zeichen, dass nicht einer
allein die Last tragen muss, sondern dass
sie alle gemeinsam tragen.
Nach der Beerdigung gingen wir wieder
heim, aber viele der Angehörigen blieben
noch vier Tage zum Kilio, dem Mittrauern.
Bei Catrins Abschiedsfeier.
Adresse:
Sara
Shunga Health Center
P.O. Box 16
Kasulu, Tansania
ausgesandt von:
Neukirchener Mission e.V.
Gartenstr. 15
47506 Neukirchen- Vluyn
Spendenkonto:
Kontonr.:2119641015
BLZ.: 350 601 90
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Außerdem habe ich seit Anfang Januar
eine Sprachpartnerin, die mit mir
zusammen Kiswahili übt. Winifrida ist eine
junge Hebamme und wir treffen uns
regelmäßig zum lernen.
Mitten in Shunga, auf dem Weg zu Michael.
Aber wir hatten auch sehr schöne
Erlebnisse im Januar. So waren wir an
einem Abend bei Boniface, einem
Mitarbeiter des Health Centers zum Essen
eingeladen. Da es hier schon gegen halb
acht abends dunkel wird, saßen wir alle
zusammen
beim
Licht
einer
Taschenlampe und aßen Ugali mit
Bohnen- sehr lecker! Wir hatten viel
Gelegenheit zum reden und später kamen
auch noch einige Nachbarn dazu.
Nachdem wir noch gemeinsam gesungen
und gebetet hatten gingen wir gegen 10
Uhr abends wieder heim.
An einem Sonntag entschieden wir uns
früh, dass wir nicht in die anglikanische
Kirche gehen, sondern mal eine andere
Gemeinde besuchen wollen.
Die Kirche war sehr groß und wir setzten
uns auf die Seite der Frauen. Allerdings
blieben wir da nicht sehr lang unentdeckt
und schon wurden wir nach vorn gebeten
um auf den Ehrenplätzen zu sitzen.
Bemerkenswert war, als der Prediger
anfing, erzählte er, er habe schon letzte
Woche im Gebet erfahren, dass wir
kommen würden. Wir hatten uns ja erst
am Morgen entschieden in diese Kirche zu
gehen.
Manchmal hat Gott wirklich Humor.
Adresse:
Sara
Shunga Health Center
P.O. Box 16
Kasulu, Tansania
Die Arbeit im Krankenhaus ist auch jeden
Tag
wieder
neu
aufregend
und
interessant. Ich wurde im letzten Monat
auch mehr im OP eingewiesen und habe
so gelernt, wie man die OP- Sets packt
und sterilisiert.
Momentan sind wir sehr häufig überbelegt.
Es gibt 82 Betten, aber nicht selten sind
morgens über 90 Patienten da, was
bedeutet, dass zwei Patienten in einem
Bett liegen müssen. Letzte Woche hatten
wir einen Morgen sogar 105 Patienten im
Health Center!
Ende Januar wurde ich dann auch selbst
krank, habe mich aber sehr schnell wieder
erholt.
Ich bin dankbar für alle Bewahrung, die ich
letzten Monat erfahren durfte und auch
dass ich mich so schnell wieder erholt
habe.
Ich bin nach wie vor sehr gern hier in
Afrika und fühle mich am richtigen Platz.
Bitte betet auch weiterhin dafür, dass ich
mich gut in die Abläufe einfinde und sich
die Sprache weiter verbessert.
Ich danke euch allen für alles An-michdenken und beten.
Viele liebe grüße
Eure
ausgesandt von:
Neukirchener Mission e.V.
Gartenstr. 15
47506 Neukirchen- Vluyn
Sara
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