Klassenregeln früher reflektieren
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Klassenregeln früher reflektieren
___________________________________________________________________________ LIA1 HS 1-06-5-Un Stundenentwurf für die Lehrprobe am 30.08.07 Marina Dörnbrack Fach: Sachunterricht Thema: Sind die Klassenregeln von früher auch für uns sinnvoll? 1. Thema der Stunde: Klasse: 4 Sind die Klassenregeln von früher auch für uns sinnvoll? 2. Einbettung der Stunde in die Einheit „Wie es damals in der Schule war…“: 1. Std.: 2. Std.: 3. Std.: 4. Std.: 5. Std.: 6. Std.: 8.-11. Std.: 12. Std.: 13. Std.: 14. Std.: 15./16. Std.: Einstieg in das Thema: „Wie es damals in der Schule war…“ Was möchte ich über das Thema wissen und lernen? Wie erhalte ich Informationen über die Vergangenheit? Wie war die Schulzeit unserer Eltern und Großeltern? Wir lernen einige Klassenregeln von 1900 kennen! Sind die Klassenregeln von früher auch für uns sinnvoll? Welche Strafen und Belohnungen gab es früher, welche gibt es heute? 4 Stationsaufgaben zur Schrift früher: Das Schreiben auf der Schiefertafel, das Schreiben mit der Stahlfeder, Frakturschrift lesen und schreiben, Deutsche Schrift lesen und schreiben. Besuch im Schulmuseum Nachbereitung des Besuches im Schulmuseum Wie könnte die Schule in der Zukunft aussehen? Wie sieht unsere schulische Zukunft aus? Auf welche Schule gehe ich nach der Grundschule? Austausch mit einer 6. Klasse der Gesamtschule Niendorf 3. Bedingungsfelder des Unterrichts 3.1. Analyse des Unterrichtsgegenstandes Die Einhaltung von Regeln und Ritualen – Ordnung, Fleiß, Gehorsam und Disziplin – waren früher, während der Kaiserzeit und auch noch lange danach, im Unterricht sehr wichtig. Diese Werte standen in der damaligen Gesellschaft an erster Stelle. Die pädagogische Förderung des Kindes, wie sie heute existiert, fand weniger Beachtung. Im Gegensatz zu heute, spielten weder Kreativität, noch eigene Persönlichkeit oder Kritikfähigkeit der Schüler eine bedeutende Rolle im Unterricht. Außerdem war die Schule im ausgehenden 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhundert meist von sehr engen räumlichen Verhältnissen geprägt. Zum Teil gingen bis zu 80 Schüler unterschiedlicher Jahrgänge in eine Klasse. Betrachtet man diese Tatsache, so erscheint es nachvollziehbar, dass der Schulalltag damals durch Klassenordnungen stark reglementiert wurde. Betrat der Lehrer die Klasse, mussten sich alle Kinder schnell von ihrem Platz erheben und die Lehrkraft im Chor begrüßen, somit wurde dem Lehrer Respekt entgegengebracht. Während die Hände der Kinder stets geschlossen auf dem Pult liegen mussten, sollten ihre Füße parallel nebeneinander auf dem Boden stehen. Mit dieser Regel wollte man das Stillsitzen der Schüler erreichen. Die gesamte Aufmerksamkeit der Schüler sollte nur auf den Unterricht gerichtet sein. Ablenkungen sollten vermieden werden. Das unaufgeforderte Sprechen, Plaudern, Lachen, Flüstern oder den Stuhl verrücken, waren untersagt. So sollte ein diszipliniertes Arbeitsklima geschaffen werden. Das Melden geschah leise und bescheiden mit dem Finger der rechten Hand, wobei der der Ellenbogen mit der linken Hand abgestützt wurde. Störenden Zwischenrufen oder unruhigen Schülermeldungen sollte so entgegengewirkt werden. Wenn ein Schüler eine Antwort geben wollte, so musste es sich rasch erheben, gerade stehen, dem Lehrer in die Augen sehen und in ganzen Sätzen sprechen. Auch hier wird deutlich, wie viel Wert damals auf ein respektvolles, höfliches und diszipliniertes Verhalten der Schüler gelegt wurde. Außerdem sollte unruhiges Herumkramen und mögliche Ablenkungen dadurch unterbunden werden, dass die Schulbücher erst mit dem Kommando des Lehrers hervorgeholt und weggeräumt werden durfte. Das Lebensumfeld der Menschen hat sich im letzten Jahrhundert stark verändert, so ist es auch im Bereich der Schule und Erziehung zu großen Umbrüchen und zu einer Verschiebung der Werte gekommen. Der Wertewandel hat dazu geführt, dass heute folgende Erziehungsziele an erster Stelle stehen: Selbständigkeit und freier Wille.1 Trotzdem sind Regeln und Rituale auch heute in der Schule unabdingbar, um ein produktives Lernklima zu schaffen. So sind einige Regel von früher auch heute noch sinnvoll. Es sollte für jeden Schüler selbstverständlich sein, ordentlich auf seinem Platz zu sitzen. Auch die Ordnung und Reinlichkeit in Bezug auf die Schulsachen und des Klassenzimmers sind auch heute unerlässlich, um ein angenehmes Klassenklima zu schaffen. Andere Regeln sind, aufgrund der heutigen Erziehungsziele, nicht mehr angebracht, wie z.B. folgende Regeln: „Schulbücher werden auf Kommando herausgeholt und weggeräumt“ oder „Alle Kinder schauen dem Lehrer fest in die Augen.“ Es gibt aber auch Regeln, die Diskussionsstoff bieten können. So können durch Regel Nr.6 „Sprechen, Lachen, Flüstern.(...) und Herumlaufen sind verboten“ auch aus heutiger Sicht Störungen vermieden werden, andererseits ist das Sprechen und Herumlaufen heutzutage auch oft ein notwendiger Bestandteil des Unterrichts, beispielsweise bei der Werkstattarbeit. 3.2. Vorüberlegungen zur Lerngruppe und Lernvoraussetzungen Die Klasse 4b der Grundschule Moorflagen in Niendorf besteht aus 25 Schülern und setzt sich aus 17 Jungen und 8 Mädchen zusammen. … Das Arbeitsklima in der Lerngruppe ist sehr angenehm, die Schüler sind motiviert, allgemein aufgeschlossen und vielseitig interessiert. Die Schüler sind es gewohnt selbständig zu arbeiten. 1 Vgl. Reinhart, Günther: In die Ecke muss er nun.... Schule im Wandel der Zeit, S. 17, Freising 2001 1 Freie und die Selbständigkeit fördernde Arbeitsformen, wie das Stationenlernen und die Werkstattarbeit, sind den Schülern vertraut. Das Präsentieren von Arbeitsergebnissen vor der Klasse ist ihnen geläufig, außerdem kennen sie bereits verschiedene kooperative Lernformen, wie Partnerund Gruppenarbeit. Zu jedem Sachunterrichtsthema bringen die Schüler passende Dinge von Zuhause mit, wie z.B. Bücher, Fotos, Zeitungsausschnitte. In der Klasse gibt es einen Tisch, auf dem dann die mitgebrachten Dinge zum jeweiligen Thema ausgestellt werden. Der Leistungsstand in der Klasse hinsichtlich der Lesefähigkeit und Schreibfähigkeit ist heterogen. Der Heterogenität der Lerngruppe wird durch das Thema und das zur Verfügung gestellte Material Rechnung getragen, insofern, als hier eine individuelle Differenzierung erfolgt, damit die Schüler entsprechend ihres Leistungsvermögens arbeiten können. Die von mir eingeführten Strukturen im Unterricht sind der Einsatz der Triangel als Ruhezeichen, das Stundenprogramm und das Startklarsymbol zum Start des Unterrichtes. Auch die Methoden des Murmelgespräches und die Meldekette sind von mir eingeführt worden. … 4. Didaktische Entscheidungen 4.1. Didaktische Überlegungen Der Einstieg in die geschichtliche Vergangenheit fällt den Kindern besonders leicht, wenn ihre eigenen Erfahrungen als Anknüpfungspunkt dienen können. Jeder Schüler findet bei der Unterrichtseinheit „Wie es damals in der Schule war…“ auch aktuelle und schon erlebte persönliche Bezüge. Diese fördern die innere Bereitschaft, sich mit historischen Themen auseinander zu setzen erheblich. Und so wird die Identifikation mit den Schulkindern früherer Zeiten erleichtert, wenn es zum Beispiel um den ersten Schultag, Lehrer, Unterricht, Verhaltensund Ordnungsmaßnahmen geht. In der Thematik steckt ein hoher Anschauungs- und Motivationswert. Es ist einerseits eine persönliche Nähe gegeben und andererseits weckt die Fremdartigkeit die Neugierde der Schüler.2 Bestimmte Regeln in der Schule, an die die Kinder sich halten müssen, gab es schon immer. Das Thema ist für die Schüler besonders spannend und polarisierend, weil sie unmittelbar davon betroffen sind. Außerdem haben sie durch Erzählungen von Eltern, Großeltern und Urgroßeltern bereits einige Vorkenntnisse und Vorstellungen über die Schulregeln von früher. Auch im Rahmenplan für den Sachunterricht in Hamburger Grundschulen ist das Auseinandersetzen mit der Kindheitsgeschichte der Vergangenheit ein verbindlicher Unterrichtsinhalt:3 „Die Kinder sollen erfahren, dass menschliches Denken und Handeln in der Vergangenheit nur vor dem Hintergrund der damaligen Lebensbedingungen zu verstehen und zu erklären sind. Sie werden dazu angeregt, sich in die Lebenswelten und Denkformen der Menschen vergangener Zeiten hinein zu versetzen und diese mit heutigen zu vergleichen. Sie erfahren Wandel und Veränderung als Wesen unseres Daseins.“ Weitere didaktische Stundenplanung. Überlegungen: siehe Didaktisch-methodischer Kommentar 4.2. Unterrichtsziel siehe unten: 5.Stundenplanung – Stundenziel 2 3 Vgl. Reinhart, Günther: In die Ecke muss er nun.... Schule im Wandel der Zeit, S. 3, Freising 2001 Vgl. Freie und Hansestadt Hamburg, Rahmenplan Sachunterricht Grundschule S. 25, Hamburg 2004 2 in der 5. Stundenplanung Name: Marina Dörnbrack Hauptseminar: Herr Unruh am: 30.08.07 Schule: Grundschule Moorflagen Klasse: 4b um: 10.45Uhr-11.30Uhr Mentor/Mentorin: Katja Köhler Fach: im: Sachunterricht Klassenraum der 4b Thema Stundenthema : Sind die Klassenregeln von früher auch für uns sinnvoll? Stundenziel bzw. Schwerpunktlernziel: Fachlich: • Die Schüler kennen, durch die Auseinandersetzung mit einem Infotext, die Gründe, weshalb früher diese „strengen“ Regeln galten. • Die Schüler setzen sich intensiv und kritisch mit den „alten“ Klassenregeln auseinander, indem sie mit einem Partner entscheiden, welche Klassenregeln auch heute noch sinnvoll für ihre Klasse sind. • Die Schüler wissen, dass Regeln auch heute noch wichtig sind, sich jedoch im Laufe der Zeit ändern können. Durchlaufend: • Die Schüler erweitern ihr Zeitbewusstsein und entwickeln ein Geschichtsverständnis • Die Schüler gewinnen bzw. erweitern ihre Kenntnisse über die Schule früher • Die Schüler üben sich in verschiedenen Methoden des Unterrichts (Unterrichtsgespräch und Partnerarbeit). Es werden dabei Teamfähigkeit und soziale Interaktion gefördert und trainiert. • Die Schüler üben sich im Reflektieren ihrer Arbeit. UhrZeit 1 10.45 10.47 Thema der Phase: Begrüßung und Stundenprogramm Lehreraktivitäten / Impulse (wörtlich formuliert) Schülerbezogene Überlegungen/Schüleraktivitäten (Lerngruppe und individuelle S.) Sozialformen & Medien Startklar? S holen ohne Aufforderung die benötigten Materialien aus ihrem Ranzen Tafel L begrüßt S und Gäste S begrüßen L und Gäste Das Stundenprogramm und die Stundenziele werden aufgedeckt und erläutert. L gibt dem „Abhaker“ die Kreide Tafel, Kreide Didaktisch-methodischer Kommentar: • • • • „Startklar?“ hat sich bewährt. An der Tafel steht bereits zu Beginn der Stunde, welche Materialien die Schüler für diese Stunde benötigen. Die Schüler holen die Materialien unaufgefordert aus ihren Taschen, somit kommt es zu einem späteren Zeitpunkt nicht zu einer größeren Unruhe. Das Stundenprogramm bietet den S. Transparenz, sie bekommen eine Einsicht darin, was auf sie zukommen wird. Die zu erreichenden Ziele werden den Schülern ebenfalls transparent gemacht, dadurch können sie den Zusammenhang des Stundenprogramms besser nachvollziehen. Das Abhaken des Stundenprogramms durch einen Schüler ist ein Ritual, welches bei den Schülern sehr beliebt ist und sich bewährt hat. 3 UhrZeit 2 10.47 10.52 Thema der Phase: Wiederholung Lehreraktivitäten / Impulse (wörtlich formuliert) Schülerbezogene Überlegungen/Schüleraktivitäten (Lerngruppe und individuelle S.) Sozialformen & Medien Wiederholung: „Welche Regeln von vor 100 Jahren haben wir gestern kennen gelernt?“ Als Erinnerung wird ein Foto aufgezeigt. S wiederholen die bereits bekannten Regeln Foto, Meldekette, Tafel, Tafelbild: Laminierte Regeln Genannte Regeln werden an der Tafel visualisiert Didaktisch-methodischer Kommentar: • • • Uhrzeit 3 10.52 11.03 Die Wiederholung ist wichtig für den weiteren Verlauf der Stunde. Nach der Wiederholung sollen die bereits bekannten Klassenregeln von früher wieder in den Köpfen der Schüler präsent sein. Das Tafelbild visualisiert und würdigt zugleich die Antworten der Schüler. Die laminierten Regeln dienen zur visuellen Unterstützung der Wiederholung und haben einen Nutzen für die folgende Unterrichtsphase. Das Foto zeigt einige der Regeln deutlich, es unterstützt die Erinnerung an die Regeln. Außerdem dient es dem „Eintauchen“ in das historische Thema. Thema der Phase: Der Zeittunnel Lehreraktivitäten / Impulse Schülerbezogene Überlegungen/Schüleraktivitäten (Lerngruppe und individuelle S.) „Nun kennt ihr zehn Klassenregeln von früher, wie haben alle mal kurz ausprobiert. Jetzt wollen wir eine Zeitreise unternehmen. Wir werden 100Jahre zurückreisen und werden in einer Klasse von 1907 ankommen! Hier müssen nun alle Klassenregeln befolgt werden“ L erläutert den Vorgang der Zeitreise L stellt Musik an. Musik endet> nun im Jahre 1907 Ausprobieren der Regeln Schüler sind gespannt. Rückreise durch den Zeittunnel ins Jahr 2007 „Überlege wie du dich mit den Regeln gefühlt hast?“ Sozialformen & Medien Frontal, Musik, Zeigestab, Kreide, Tafel, kurze Reflexion zur Zeitreise, Meldekette S hören aufmerksam zu. S laufen durch die Klasse. S setzen sich auf ihren Platz. S verhalten sich gemäß der Regeln von vor 100 Jahren. S äußern, wie sie sich gefühlt haben. Didaktisch-methodischer Kommentar: • • • • Uhrzeit 4 11.03 11.17 Die Tische wurden in der vorherigen Stunde bereits umgestellt. Anstatt der sonstigen Gruppentische, stehen die Tische nun in „Reih und Glied“. Dieses ist wichtig, um die Sequenz des Nachspielens so realistisch wie möglich zu machen.. Das Ausprobieren der Regeln dient zur Handlungsorientierten Auseinandersetzung mit ihnen. Die Kinder spüren die Regeln am eigenen Leib, dieses ist wichtig, um sich mit den Regeln später kritisch auseinanderzusetzen. Die Kinder gehen durch einen Zeittunnel, indem sie zu Musik durch die Klasse laufen. Sie kennen das Lied aus anderen Situationen. Das Lied soll als Phasentrenner fungieren, eine „Verzauberung“ soll stattfinden. Ein Countdown kündigt den Schluss des Liedes an, die Kinder müssen dann wieder an ihren Plätzen sitzen. Während des Liedes können die Schüler sich langsam in die neue Situation hineindenken. Thema der Phase: Partnerarbeit „Jetzt habt ihr die Regeln am eigenen Leib gespürt, nun sollt ihr sie in Partnerarbeit prüfen“ L. stellt kurz den Arbeitsauftrag und das Arbeitsmaterial für die Partnerarbeit vor. L. verteilt den Arbeitsauftrag für die Partnerarbeit und das dazugehörige Arbeitsmaterial. Schülerbezogene Überlegungen/Schüleraktivitäten (Lerngruppe und individuelle S.) Sozialformen & Medien S stellen evtl. Fragen zum Arbeitsauftrag. Arbeitsauftrag S bekommen das erforderliche Arbeitsmaterial und beginnen mit der Partnerarbeit. Partnerarbeit Eieruhr Anschließend stellt L die Eieruhr auf 12 Min. Didaktisch-methodischer Kommentar: • Der Arbeitauftrag wird nur kurz vorgestellt, da er den Kinder in der Arbeitsphase vorliegt. • Die Schüler arbeiten in Partnerarbeit, um ihre Meinungen auszutauschen und darüber zu diskutieren • Das Material bietet Differenzierungsmöglichkeiten an, indem es Zusatzaufgaben gibt, die „schnelle“ Schüler bearbeiten können. 4 Uhrzeit 5 11.17 11.27 Thema der Phase: Auszählung: Meinungsbild Lehreraktivitäten / Impulse Schülerbezogene Überlegungen/Schüleraktivitäten (Lerngruppe und individuelle S.) Beendigung der Partnerarbeit. L. geht kurz auf den Infotext ein: „Was Schüler äußern sich war damals anders als heute?“ L verteilt pro Team eine rote, eine grüne und eine weiße Karte. Die S sollen ihre Ergebnisse zu Aufg.2: „Welche Regeln sind für uns sinnvoll?“ präsentieren, indem sie anhand der Kärtchen ihre Meinung abgeben. L zählt die Kärtchen aus und notiert das Ergebnis in der Tabelle an der Tafel> Ein Meinungsbild der Klasse entsteht. L greift nun einige Regeln heraus, die im Meinungsbild besonders kontrovers ausfallen. S präsentieren ihr Ergebnis, indem sie die entsprechende Karte aufzeigen S sehen die Meinung der Klasse Sozialformen & Medien Meldekette Rote, grüne und weiße Kärtchen Tabelle in Form eines Flipchartblattes an der Tafel S tun ihre Meinung kund, eine Diskussion entsteht. Didaktisch-methodischer Kommentar: • Ein Meinungsbild über die für die Klasse sinnvollen Regeln entsteht. • Durch diese Art der Präsentation sind alle Schüler gefragt und ein Meinungsbild der Klasse entsteht. • Durch die Karten kann sich jeder Schüler mit seiner Meinung einbringen, es findet so eine Wertschätzung der Meinung statt, die verschiedenen Farben der Karten erleichtern das auszählen • Die kontroversen Meinungen zu einigen Regeln sollen u. a. eine kurze Diskussion auslösen, die in der nächsten Stunde weitergeführt wird, auch im Hinblick auf die Entstehung neuer Klassenregeln für die Klasse. Uhrzeit 6 11.27 11.30 Thema der Phase Lehreraktivitäten / Impulse Schülerbezogene Überlegungen/Schüleraktivitäten (Lerngruppe und individuelle S.) Sozialformen & Medien „Wie würdet ihr nun die Stundenfrage beantworten?“ S äußern sich Plenum „Woran könnte es liegen, dass heute nicht mehr alle Regeln sinnvoll sind?“ S. äußern ihre Meinung Didaktisch-methodischer Kommentar: • Durch die letzte Frage soll den Kinder der Wandel der Zeit, in Bezug auf den Schulalltag, nochmals bewusst werden. 6. Literatur: Freie und Hansestadt Hamburg: Reinhart, Günther: Koch, Alexandra (u.a.): Rahmenplan Sachunterricht Grundschule, Hamburg 2004 In die Ecke muss er nun.... Schule im Wandel der Zeit, Freising 2001 So war es um 1900, Mülheim an der Ruhr 2004 5 7. Anhang Stundenprogramm: Thema: Sind die Klassenregeln von früher auch für uns sinnvoll? Phase Programmpunkte 1 Startklar? 2 Diese Klassenregeln kennen wir schon 3 4 neue „alte“ Klassenregeln 4 Der Zeittunnel 5 Partnerarbeit: Unsere Meinung ist gefragt 6 Die Meinung unserer Klasse Am Ende der Stunde: • weißt du, warum die Klassenregeln früher so streng waren • hast du dir Gedanken gemacht, welche damaligen Regeln für unsere Klasse sinnvoll sind Sitzordnung: Die Sitzordnung steht erst einen Tag vor der Lehrprobe fest, da die Sitzordnung noch geändert wird. Sie wird dann im Anhang des vorliegenden Stundenentwurfes zu finden sein. Arbeitsblätter: siehe nächste Seite 6 Datum:_____________________ Namen:___________________________________________ Sind die Klassenregeln von früher auch für uns sinnvoll? 1. Lest euch den Text genau durch. Unterstreicht rot, woran es lag, dass es damals so strenge Regeln gab. Die Schulen hatten früher oft nur einen Lehrer und ein Klassenzimmer. Dieser Lehrer musste dann häufig über 50 Kinder unterrichten, so dass er sich kaum um jedes Kind kümmern konnte. Außerdem musste der Lehrer meist mehrere Jahrgänge gleichzeitig in einer Klasse unterrichten. Schüler aus der ersten Klasse saßen dann zum Beispiel mit Schülern aus der vierten Klasse zusammen in einem Klasseraum. Gehorsam, Fleiß, Ordnung und Sauberkeit waren die wichtigsten Ziele, die den Kindern beigebracht werden sollten. Mit zum Teil harten Strafen versuchten die Lehrer ihre Vorstellung von Disziplin durchzusetzen. Die Kinder durften damals nicht widersprechen, und sie durften ihre Meinung nicht sagen. 2. Bei uns in der Schule geht es anders zu als damals. So seid ihr zum Beispiel nur 25 Kinder in eurer Klasse und eure Meinung dürft ihr auch gerne sagen. Welche Regeln von damals findet ihr für eure Klasse auch HEUTE noch sinnvoll und welche eher nicht. Überlegt euch gemeinsam Begründungen für eure Entscheidungen und kreuzt dann an! Die Klassenregeln von 1900: Diese Regel finden wir auch für unsere Klasse sinnvoll! 1. Beim Eintritt des Lehrers haben die Schüler aufzustehen und denselben im Chor zu begrüßen. 2. Jeder Schüler sitzt ordentlich auf seinem Platz. 3. Jeder Schüler legt seine Hände geschlossen auf den Tisch. 4. Jeder stellt seine Füße genau nebeneinander auf den Boden. 5. Alle Kinder schauen dem Lehrer fest in die Augen. 7 Diese Regel finden wir für unsere Klasse nicht sinnvoll! Wir sind unterschiedlicher Meinung Die Klassenregeln von 1900: Die Regel finden wir auch für unsere Klasse sinnvoll! Diese Regel finden wir für unsere Klasse nicht sinnvoll! Wir sind unterschiedlicher Meinung 6. Sprechen, Lachen, Flüstern, Umhergaffen, Hin- und Herrücken und Herumlaufen sind verboten. 7. Das Melden geschieht mit dem Finger der rechten Hand. Der Ellenbogen wird dabei in die linke Hand Gestützt. 8. Beim Antworten hat sich das Kind zu erheben, gerade zu stehen, dem Lehrer fest in die Augen zu sehen und in ganzen Sätzen zu sprechen. 9. Schulbücher werden auf Kommando herausgeholt und auch wieder weggeräumt: Auf „eins“ nehmen die Kinder das Buch aus der Tasche. Auf „zwei“ heben sie das Buch auf den Tisch. Auf „drei“ blicken sie dem Lehrer wieder fest in die Augen 10. Alle Schulsachen und das Klassenzimmer müssen stets reinlich und in Ordnung gehalten werden 3. Zusatzaufgabe: a) Eure genauere Meinung ist gefragt. Sucht euch eine Regel aus • die ihr sinnvoll für eure Klasse findet • die ihr nicht sinnvoll für eure Klasse findet Begründet eure Meinung ganz genau! • • Regel Nr.______ finden wir auch für unsere Klasse sinnvoll, weil_____________________________________________________ ________________________________________________________ ________________________________________________________ ________________________________________________________ Regel Nr._______ finden wir für unser Klasse nicht sinnvoll, weil_____________________________________________________ ________________________________________________________ ________________________________________________________ ________________________________________________________ b) Habt ihr für eure Klasse noch weitere Klassenregel-Ideen? Schreibt sie auf! ___________________________________________________________ ___________________________________________________________ ___________________________________________________________ ___________________________________________________________ 8