Unterrichtsentwurf für die 1. Lehrprobe zur Zweiten Staatsprüfung für
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Unterrichtsentwurf für die 1. Lehrprobe zur Zweiten Staatsprüfung für
___________________________________________________________________ LIA1 Unterrichtsentwurf für die 1. Lehrprobe zur Zweiten Staatsprüfung für das Lehramt an der Primar- und Sekundarstufe I im Unterrichtsfach Sachunterricht Claudia Britze HS 06-11-Un Fridtjof-Nansen-Schule Swatten Weg 10, 22547 Hamburg Tel.: 040/84 05 16 30 Klasse 2a (im Klassenraum) Datum: 16.01.2008 Uhrzeit: 11.10 – 11.55 Uhr Häuser sind auf der Welt überall unterschiedlich – wie sehen sie aus? + Werkstattarbeit „Kinder dieser Welt“ Prüfungskommission: Vorsitzende: Fr. Goebel-Haertl Hauptseminarleiter: Herr Unruh Fachseminarleiterin: Fr. Dr. Petersen Schulleiterin: Fr. Gotsch Gast: Fr. v. Elverfeldt (Mentorin) 0 1. Einordnung der Stunde in den Kontext der Unterrichtseinheit 1. Stunde: Woher kommen die Kinder unserer Klasse? Einstieg in das Thema; aus welchen Herkunftsländern kommen die SchülerInnen unserer Klasse, in welchen Ländern waren wir schon? Frage nach dem Vorwissen und dem Lerninteresse zum Thema. 2. Stunde: Wir stellen uns in einem Steckbrief vor Wiederholung: Was ist ein Steckbrief? Schreiben eines Steckbriefes, Vorstellung in der Gruppe. 3. Stunde: Wer ist Levi? Vorstellung der Weltkarte. Woher bekomme ich die Informationen für einen Steckbrief? Arbeit mit dem Text an einem gemeinsamen Beispiel. 4./5. Stunde: Einführung in die Werkstatt „Kinder dieser Welt“ Arbeitspass, Vorstellung der Kinder aus der Werkstatt. Erstes Arbeiten an den Aufgaben. 6. Stunde: Häuser sind auf der Welt überall unterschiedlich – wie sehen sie aus? 7./8. Stunde: „Alle Kinder lernen lesen“ – wirklich alle? 9./10. Stunde: Spaghetti und Döner – Wie deutsch ist unser Essen? 2. Planung der Stunde 2.1. Vorüberlegungen zur Lerngruppe und zu den Lernvoraussetzungen Die Klasse 2a ist eine integrative Regelklasse, die derzeit 13 Mädchen und 13 Jungen besuchen. Viele SchülerInnen haben einen komplizierten familiären Hintergrund, was sicher eine Erklärung für einige Verhaltensauffälligkeiten ist. Folgende Kinder haben einen Migrationshintergrund: Merves Eltern kommen aus der Türkei, Emanuels Eltern aus Albanien, Egzons Eltern aus Albanien und dem Kosovo. Dianas und auch Nancys Eltern kommen aus dem Libanon, Lauras und Izabelas Eltern kommen aus Polen, Jennifers Eltern aus Russland. Egzon, Laura und Diana sind in entsprechendem Land auch geboren und haben für einige Zeit dort gelebt. Izabela ist zwar in Deutschland geboren, hat aber auch einige Jahre in Polen gelebt. Nancy Sch.s Mutter kommt aus Kenia. Choims Vater ist Spanier und lebt auch noch dort. Choim ist in Spanien geboren und hat dort kurz gelebt. Er besucht seinen Vater gelegentlich. Durch diese kulturelle Heterogenität ist das Thema besonders gut geeignet für diese Klasse. Bei der Klasse handelt es sich um eine sehr heterogene Lerngruppe, die leistungsmäßig durchschnittlich als schwach bezeichnet werden muss. Die meisten Kinder liegen im Mittelfeld, es gibt nur wenige leistungsstärkere Kinder (Jacob, Maurice W., Jens, Paula), aber einige sehr leistungsschwache (Tobias R., Justin, Maurice G., Emanuel, Phillip, Sharlyn, Denise), die auch in der Sprachförderung sind. Beim Sinn erfassenden Lesen und freien Schreiben geht die Schere weit auf. Die meisten Kinder können in sehr unterschiedlichem Tempo lesen und auch verstehen, was sie lesen. Bei zwei Jungen (Tobias R. und Justin) macht die Synthese noch sehr große Probleme. Das frei Geschriebene der Kinder ist nach wie vor sehr unterschiedlich gut lesbar. In der Klasse gibt es vier bis sechs Kinder, die sehr langsam arbeiten und recht unselbständig sind (z.B. Emanuel, Tobias R., Maurice G., Justin). Diese muss ich verstärkt im Auge behalten, sie immer wieder zum Arbeiten anhalten und ihnen Hilfestellung geben, wenn sie nicht weiterkommen. Das soziale Klima in der Klasse ist häufig schwierig, es kommt zu Störungen und Streitigkeiten. Einige Kinder (z.B. Choim, Maurice G., Tobias R., Jens) haben große Probleme mit der Einhaltung von Regeln. Sie rufen rein, provozieren durch Kommentare oder zeigen ihren Unmut über eine Aufgabe. Ich fordere sie auf, sich an die Regeln zu halten und versuche sie für eine Aufgabe zu gewinnen. 1 Insgesamt ist die Klasse sehr unruhig und kann sich nur kurz auf eine frontale Situation konzentrieren. Deshalb ist ein häufiger Methodenwechsel in dieser Klasse besonders notwendig. Grundsätzlich sind die SchülerInnen der Klasse an den Sachunterrichtsthemen interessiert. In Gesprächssituationen bringen sie sich gerne mit ihren Erfahrungen ein. Beim Nachdenken zu Forscherfragen sind sie einfallsreich, auch wenn der Erfahrungsraum vieler SchülerInnen keine allzu großen Möglichkeiten für ein umfangreiches Vorwissen bietet. Beschreibungen zu einigen Schülern: Jacob ist der leistungsstärkste Schüler im Sachunterricht. Er hat ein großes Vorwissen und eine schnelle Auffassungsgabe. Er arbeitet selbstverständlich mit Sachbüchern und kann Informationen recht gut erfassen. Durch sein schnelles Arbeitstempo wird er von mir oft als Experte eingesetzt und bekommt Zusatzaufgaben. Meistens arbeitet Jacob mit Maurice W. zusammen, der auch recht schnell ist, aber insgesamt weniger sicher. Leider lenken sie sich in Frontalsituationen häufig gegenseitig ab, passen nicht auf oder machen Kaspereien. Justin hat große Probleme mit dem Lesen und freien Schreiben. Er ist sofort blockiert, wenn eine von beiden Tätigkeiten von ihm verlangt wird. Häufig beginnt er zu weinen. Er verwechselt Buchstaben und hat Schwierigkeiten mit der Synthese. Er wird zusätzlich gefördert. Er braucht ganz viel Zuspruch und kommt eigentlich nur zu Ergebnissen, wenn er konkret unterstützt wird. Deshalb wird sich in dieser Stunde wie sonst auch Frau Gutzeit, die Sonderschulpädagogin der Klasse, besonders um ihn kümmern und in der Freiarbeitsphase mit ihm in den Gruppenraum gehen. Tobias R. hat auch große Probleme mit dem Lesen und Schreiben, wobei bei ihm das Problem etwas anders gelagert ist. Er verweigert sich eher, als dass er wirklich gar nicht lesen kann, außer in der Einzel- oder Kleingruppenbetreuung. Er hat eine gute Fähigkeit, ein Schriftbild wieder zu erkennen und zu reproduzieren. Er hat immer schon in erstaunlichem Tempo bei anderen SchülerInnen abgeschrieben, was ihm ein vorzeigbares Ergebnis liefert und so seine Schwäche kaschiert. Er fordert massiv Aufmerksamkeit ein, z.B. durch unmotivierte Geräusche oder Zwischenrufe. In den letzten Wochen steht er auch häufig auf und geht während des Unterrichts durch das Klassenzimmer. Immer häufiger verweigert er die Arbeit. Ich versuche ihn weitestgehend zu ignorieren und ihm keine negative Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn er nicht rein kommen möchte, lasse ihn erstmal gewähren. Manchmal lasse ich ihn im Vorraum oder im Gruppenraum arbeiten. Am besten klappt es, wenn Frau Gutzeit oder Frau v. Elverfeldt sich mit ihm (und 1-2 anderen Kindern) in den Gruppenraum setzt und arbeitet. Teilweise reicht es auch, wenn er sich während der Arbeitsphase einfach neben mich setzen darf. Eigentlich möchte er an derselben Sache arbeiten wie die Anderen. In dieser Stunde wird er voraussichtlich mit Frau Gutzeit und Justin im Gruppenraum arbeiten. Maurice G. ist auch ein sehr schwacher Schüler, der das Unterrichtsgeschehen häufig durch Zwischenrufe oder Unfug stört. Er genießt die Reaktion der anderen Schüler auf seine Kaspereien. Auch er verlässt teilweise seinen Platz. Ich versuche auch ihn, weitestgehend zu ignorieren, wobei das Gelingen davon abhängt, wie sehr er es schafft, die Aufmerksamkeit der Klasse zu bündeln. Notfalls fordere ich ihn auf, die Klasse zu verlassen. Damian, ein besonders verhaltensauffälliger Schüler der Klasse, verweigert die Arbeit, stört den Unterricht oder entzieht sich diesem. Er ist kaum noch beschulbar und besucht die Schule derzeit nur in der dritten und vierten Stunde. Er wird meistens einzeln betreut, da er nie lange in der großen Gruppe arbeiten kann und auch den Anschluss an den Lernstand der Klasse nicht mehr hat. Ich arbeite nur eine Stunde in der Woche in einer kleineren Gruppe am Computer mit ihm zusammen. Er wird in dieser Stunde nicht dabei sein. Lernvoraussetzungen in Bezug auf die geplante Unterrichtsstunde Auf der inhaltlichen Ebene haben die SchülerInnen schon häufiger im Schulalltag Berührungspunkte mit dem Thema gehabt. Die Klasse hat erlebt, wie einige Kinder der Klasse 2 gefastet haben, es hat gemeinsam ein türkisches Frühstück mit dem Türkischlehrer der Schule stattgefunden, zu Festen wie Weihnachten wurden unterschiedliche Sitten und Bräuche thematisiert. Jeden Tag begrüßt sich die Klasse mit dem Lied „Guten Morgen, guten Morgen“, in dem unterschiedliche Sprachen vorkommen und das von der Klassenlehrerin an die Sprachen der Klasse angepasst wurde. Das Schreiben von Steckbriefen hat die Klasse schon kennen gelernt und geübt (manche SchülerInnen mehr, manche weniger): Während einer Baumstationsarbeit haben alle Kinder einen Baum-Steckbrief geschrieben und während einer Zoo-Werkstatt haben manche Kinder mithilfe eines Tierlexikons Tier-Steckbriefe geschrieben. Es klappt unterschiedlich gut. Den meisten SchülerInnen fällt es noch schwer, Informationen aus einem (kurzen) Fließtext zu entnehmen, weshalb bei den bisher geschriebenen Steckbriefen die meisten Informationen entweder durch das bereits Gelernte selbständig erstellt oder aber mithilfe eines ähnlich aufgebauten Steckbriefes in einem Lexikon übertragen werden konnten. Die hier zu erstellenden Ländersteckbriefe sollen auch mithilfe eines Lexikons ausgefüllt werden, wobei die SchülerInnen die meisten Informationen in den dort aufgeführten Steckbriefen wieder finden und nur wenige Fragen darüber hinaus gehen. Für das Ausfüllen der Kinder-Steckbriefe müssen die SchülerInnen den kurzen Text lesen und daraus Informationen entnehmen. Mit Stationen und Werkstätten hat die Klasse in meinem Sachunterricht schon häufiger gearbeitet. Die SchülerInnen sind innerhalb dieser Methode an die unterschiedlichen Möglichkeiten der Einzel- oder Partnerarbeit gewöhnt. 2.2. Didaktisch-methodische Entscheidungen Das Thema „Kinder dieser Erde“ findet sich im Rahmenplan Sachunterricht im Lernfeld „Leben in Europa und in der Welt“. Hier steht das interkulturelle Lernen im Mittelpunkt. Mit den Klassen 1 und 2 sollen die „kulturelle Vielfalt im Alltag“ und „Kinder in verschiedenen Ländern der Erde“ (s. S.11) thematisiert werden. D.h. die SchülerInnen sollen sich mit Kindern in anderen Ländern auseinandersetzen, sie in ihren unterschiedlichen Lebensformen kennen lernen und das Anderssein anderer Kulturen verstehen lernen, um eine Haltung der Akzeptanz und des Respekts zu entwickeln gegenüber allem, was ihnen fremd erscheint. Die SchülerInnen erleben den Austausch zwischen unterschiedlichen Kulturen als Bereicherung ihrer Erfahrungswelt und nehmen wahr, dass alle Kinder, egal wie und wo sie leben, Kinder dieser Welt sind. Der Einstieg in dieses Thema ging von der kulturellen Vielfalt der SchülerInnen in der Klasse aus, um an der Erfahrungswelt der Kinder anzuknüpfen und die Wahrnehmung zu sensibilisieren. Als Kinder des Stadtteils Lurup bzw. Osdorf erleben sie kulturelle Vielfalt als alltäglich und gegenwärtig, auch wenn sie sich dieser Wahrnehmung nicht immer bewusst sind. Nicht immer werden diese Begegnungen mit fremden Kulturen aber vorurteilsfrei erlebt. Die SchülerInnen werden sicherlich sowohl in der Öffentlichkeit als auch in ihrer unmittelbaren Umgebung schon Ressentiments gegenüber „Ausländern“ beobachtet haben. In der Klasse 2a habe ich bisher noch keine ausländerfeindlichen Äußerungen gegenüber MitschülerInnen nicht-deuscher Muttersprache beobachtet. Ich habe mich für die Methode der Werkstattarbeit entschieden, weil diese Arbeitsform der Klasse bekannt ist und gute Möglichkeiten der individualisierten Bearbeitung des Themas bietet. Die SchülerInnen können nach ihrem Tempo an der von ihnen gewählten Aufgabe arbeiten. Zur Zeit arbeiten alle an demselben Aufgabenformat. In den nächsten Stunden sollen aber noch anders geartete Aufgabentypen dazu kommen, die u.a. andere Sinne ansprechen sollen. Zum Beispiel wird es ein Duftmemory geben, eine Aufgabe zur Bedeutung von Namen und eine Aufgabe zu unterschiedlichen Schriften am Beispiel der chinesischen Schriftzeichen. Ich habe diese Aufgaben bisher noch nicht eingebracht, weil es meine Klasse zu diesem Zeitpunkt überfordert hätte. Der Schwerpunkt der Werkstatt soll ja auf den Steckbriefen liegen. 3 Ich bin in das Thema über das Lied „In Paule Puhmanns Paddleboot“ von F. Vahle eingestiegen und die Kinder hatten dann alle Gelegenheit, die Länder zu nennen, die sie kennen und in denen sie schon mal waren. Außerdem haben wir besprochen, welche Sprachen sie sprechen, wobei ich dabei auch alle Kinder habe erzählen lassen, damit auch die deutschen Kinder, die drei Wörter Englisch sprechen stolz davon berichten konnten. Um mit dem Werkzeug Steckbrief wieder vertraut zu werden, haben alle Kinder einen Steckbrief von sich selbst geschrieben und sich mit den MitschülerInnen darüber ausgetauscht. Da das Thema „Kinder dieser Welt“ lautet, sollen die SchülerInnen die Länder der Erde über konkrete Kindererzählungen kennen lernen. Dazu bietet sich das Buch „Kinder aus aller Welt“ von B.+A. Kindersley an, da hier Kinder aus unterschiedlichen Ländern nach immer demselben Muster in ihrem Umfeld vorgestellt werden. Durch die konkreten Bilder und Erzählungen von Kindern aus diesen Ländern wird an die Lebenswelt der Klasse angeknüpft. Kritisch anzumerken ist allerdings, dass in dem Buch häufig Beispielkinder ausgewählt worden sind, die nicht unbedingt repräsentativ für das entsprechende Land sind, weil sie einer Minderheit angehören (z.B. Celina aus Brasilien als Tembé-Indianerin, Rosita aus Australien als Aborigine, usw.). Dieser Umstand ist zu erklären durch die Zusammenarbeit mit Unicef. Für die SchülerInnen sind diese Kinder wahrscheinlich sogar interessanter, aber auf diese verzerrte Wirklichkeit muss natürlich immer wieder hingewiesen werden, um kein falsches Bild zu vermitteln. Ich habe elf Kinder unterschiedlicher Nationalität ausgewählt und habe die Texte vereinfacht, indem ich einige der vielen Textblöcke herausgenommen habe. Dadurch fühlen die SchülerInnen sich nicht erschlagen, haben aber trotzdem das Gefühl, mit Sachtexten zu arbeiten. Wenn sie sich darüber hinaus informieren möchten, so können sie das in den ausliegenden Büchern tun. Ich habe den Steckbrief als Werkzeug der Dokumentation von Ergebnissen gewählt, weil er eine differenzierte Bearbeitungsweise ermöglicht. Je nach Leistungsstand können die SchülerInnen die unterschiedlichen Kategorien mit nur wenigen Stichwörtern oder mit einigen Sätzen füllen. Teilweise ist es sogar möglich aufgrund der Bilder, die auf jeden Fall veranschaulichen und das Finden des richtigen Bereichs erleichtern, etwas zu schreiben, ohne den Text überhaupt gelesen zu haben. Das ermöglicht eine angemessene Differenzierung und erleichtert es auch den schwachen SchülerInnen zu einem Ergebnis zu kommen. Eine ganz freie Dokumentationsweise ohne Vorgabe wäre für die meisten Schülerinnen eine Überforderung gewesen. Die für den Steckbrief ausgewählten Bereiche „Wohnen“, „Schule“ und „Essen“ gehören zu den unmittelbar erlebten Pfeilern des alltäglichen Lebens der SchülerInnen. Hierin kennen sie sich aus und können so problemlos Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu sich und ihren Lebensumständen wahrnehmen. Ich habe die entsprechenden Textstellen zu diesen Bereichen in drei unterschiedlichen Farben gekennzeichnet, sodass die SchülerInnen sich schneller zurecht finden können. Die SchülerInnen haben am Beispiel „Levi aus Kanada“ geübt, die für den Steckbrief notwendigen Informationen aus dem Text zu entnehmen. Diesen Schritt sind alle gemeinsam, d.h. am selben Text gegangen, um die Vorgehensweise gut demonstrieren zu können und eine Vergleichbarkeit zu haben. 2.3. Stundenverlaufsplanung Fachliche Ziele der Stunde Durchlaufende Ziele Phase Uhrzeit Die S. lernen Kinder aus anderen Ländern in ihren Lebensumständen, besonders in ihrer spezifischen Wohnsituation kennen. Die S. vergleichen die unterschiedlichen Wohnsituationen der Kinder. Die S. üben sich im Lesen von Sachtexten und dem Herausfiltern von Informationen. Die S. üben sich im selbständigen Lernen. Thema der Phase: Begrüßung und Stundenprogramm Lehreraktivitäten/Impulse Schülerbezogene Überlegungen/Schüleraktivitäten (Lerngruppe und individuelle S.) Sozialformen & Medien 4 1 11:10 Singen des Liedes „Paule Puhmanns Paddelboot“ Vorstellung des Stundenprogramms und der Feedbackfrage S. hören zu, singen Tafel Unterrichtsgespräch Didaktisch-methodischer Kommentar: Das Lied ist fester Bestandteil der Werkstattstunden. Es stimmt auf das Thema ein und schafft eine gute Lernatmosphäre – die Kinder mögen das Lied und sind motiviert. Das Vorstellen des Stundenprogramms ritualisiert den Ablauf der Stunde. Die S. erfahren, worum es in der Stunde gehen soll und behalten den Überblick. Phase Uhrzeit Thema der Phase: Schülerbezogene Überlegungen/Schüleraktivitäten Sozialformen & Medien Unterrichtsgespräch Lehreraktivitäten/Impulse (Lerngruppe und individuelle S.) 2 11:17 Vorstellen der Stundenfrage. L. fasst kurz zusammen und verweist auf die Präsentation am Ende der Stunde. S. nennen unterschiedliche (ihnen bekannte) Häuserformen. S. nehmen sich gegenseitig dran. Tafel Didaktisch-methodischer Kommentar: Die Forscherfrage ist häufiger Bestandteil einer Sachunterrichtsstunde. Manchmal findet diese Phase im Sitzkreis statt. Ich werde mich weitestgehend zurücknehmen. Die Kinder nehmen sich gegenseitig dran, es sei denn, dass es zu lange dauert. Die Zusammenfassung am Ende des Gesprächs würdigt das Gesagte und strukturiert es gleichsam. Die Vertiefung der Frage findet im Laufe der Stunde sowohl in den Aufgaben der Werkstattarbeit als auch in der Präsentation am Ende der Stunde statt. Phase Uhrzeit Thema der Phase: Schülerbezogene Sozialformen & Medien Überlegungen/Schüleraktivitäten Werkstatt-Arbeitsphase Lehreraktivitäten/Impulse (Lerngruppe und individuelle S.) 3 11:22 L. eröffnet die WerkstattArbeitsphase. S. suchen sich eine Aufgabe aus, holen sich das Material und fangen an zu arbeiten. Werkstattmaterial Individuell am Platz, teilweise in PA Didaktisch-methodischer Kommentar: Die Aufgaben sind an drei Stellen in der Klasse verteilt, damit nicht an einer Stelle soviel Andrang entsteht. Die Sortierung findet dabei durch die Kontinente statt. Jede Kinderbeschreibung ist zweimal vorhanden, sodass sich die S. nicht alle mit demselben Kind beschäftigen können. Dadurch entsteht die nötige Vielfalt für die Präsentation. Die S. können alleine oder zu zweit an der Aufgabe arbeiten. Der Partner ist in der Regel der Tischnachbar. Nur in Ausnahmefällen wird eine andere Kombination ermöglicht. Diese Regel ist mir wichtig, da es einige S. gibt, deren Zusammenarbeit nur zu Unruhe, nicht aber zum konstruktiven Arbeiten führt (z.B. Jens und Choim). Evtl. werde ich diesen Kindern eine Chance geben (Choim wird nicht mit seiner Tischnachbarin Sharlyn arbeiten wollen). Eine Zusammenarbeit von mehr als zwei Kindern halte ich in diesem Zusammenhang nicht für sinnvoll, da man nur zu zweit in eine Kinderbeschreibung schauen kann. Frau Gutzeit wird sich in dieser Phase um Tobias R. und Justin kümmern und sie in der Bearbeitung der Werkstattaufgaben unterstützen. Ich werde während der Arbeitsphase an einem Tisch sitzen und ansprechbar für Fragen sein. Als didaktische Reserve habe ich vereinfachte Versionen sowohl der Kinderbeschreibungen als auch der Steckbriefe vorbereitet, die auf jeden Fall an die von Frau Gutzeit betreuten Kinder (Tobias R. und Justin), aber notfalls auch an andere schwache Kinder verteilt werden, die mit der allgemeinen Version nicht zurecht kommen. Die erledigten Aufgaben werden von einem Experten (wenn schon vorhanden) oder von mir kontrolliert. Da es sich erst um die zweite Stunde in der Werkstatt handelt, wird es noch nicht zu allen Werkstattkindern Experten geben, die auch in der Lage sind, andere Steckbriefe zu kontrollieren. Diese Aufgabe muss im Laufe der Einheit noch ausgeweitet und geübt werden. Beim Suchen der Länder auf der Weltkarte werden die Kinder zu diesem Zeitpunkt sicherlich auch noch viel Hilfestellung brauchen, da sie mit der Karte noch nicht so vertraut sind. Phase Uhrzeit Thema der Phase: Schülerbezogene Sozialformen & Medien Überlegungen/Schüleraktivitäten Aufräumen und Ergebnispräsentation Lehreraktivitäten/Impulse (Lerngruppe und individuelle S.) 4 11:37 L. stellt Aufräummusik an. L. lässt die Gruppen mit der Ergebnispräsentation starten. S. räumen auf, legen den Kopf auf den Tisch. S. präsentieren an ihrer Tischgruppe die unterschiedlichen Wohnmöglichkeiten, die sie während der Werkstattarbeit schon kennen gelernt haben. Aufräummusik Gruppenarbeit Bilder von Häusern Didaktisch-methodischer Kommentar: Die Aufräummusik erleichtert den S. das schnelle Aufräumen. Sie treiben sich gegenseitig zur Eile an und schaffen es meistens, am Ende still den Kopf auf dem Tisch liegen zu haben. In diese Stille hinein kann ich in der Regel meine weiteren Ansagen machen, heute die für die Präsentation an den Gruppentischen. Die S. behalten für die Präsentation eine Hauskarte von dem heute bearbeiteten Kind. Die Präsentation findet in der Gruppe statt, um eine langwierige Plenumssituation zu vermeiden, bei der nur einige wenige S. beteiligt wären. Hier sind alle S. beteiligt und können sich mit ihrem Wissen in das Gruppengespräch einbringen. Durch die Karten mit den unterschiedlichen Haustypen werden unterschiedliche Lerntypen angesprochen. Das Sprachliche wird durch das Visuelle begleitet und unterstützt. Die Karten werden in der nächsten Stunde wieder aufgegriffen und an der Seitentafel ausgehängt. Dafür bleibt in dieser Stunde nicht genügend Zeit. So entsteht im Laufe der Einheit an der Seite zu jedem der drei 5 Bereiche eine visuelle Begleitung. Phase Uhrzeit Thema der Phase: Zusammentragen der Ergebnisse Lehreraktivitäten/Impulse 5 11:45 L. wiederholt die Stundenfrage und lässt die Gruppen kurz ihr neu erworbenes Wissen zusammentragen. Schülerbezogene Überlegungen/Schüleraktivitäten (Lerngruppe und individuelle S.) S. tragen ihre Ergebnisse zusammen. Sozialformen & Medien Unterrichtsgespräch Bilder von Häusern Didaktisch-methodischer Kommentar: Durch das Hochhalten der einzelnen Häuserkarten werden die einzelnen Haustypen vorgestellt, wobei Wiederholungen vermieden werden sollen. Diese Phase dient zum einen der Überprüfung der Stundenfrage, zum anderen dazu, alle Kinder auf den gleichen Stand zu bringen und das neu erlernte Wissen als solches festzuhalten. Phase Uhrzeit Thema der Phase: Schülerbezogene Sozialformen & Medien Überlegungen/Schüleraktivitäten Feedback (Lerngruppe und individuelle S.) Lehreraktivitäten/Impulse 6 11:50 1. L. überprüft mit den S. das Erreichen des Stundenziels. 1. S. machen die Daumenprobe. Frontal Gespräch 2. „Was hat dein Partner/deine Partnerin besonders gut gemacht?“ 2. S. reflektieren und bewerten ihre Partnerarbeit. 3. L. gibt S. ein Stundenfeedback. Didaktisch-methodischer Kommentar: 1. S. werden sich bewusst, was sie geschafft haben. Wenn noch genügend Zeit bleibt: 2. S. reflektieren ihre Partnerarbeit und erkennen, was daran förderlich war und was nicht. 3. Das Stundenfeedback würdigt die Leistung der S. Literatur: • • B. und A. Kindersley: Kinder aus aller Welt. Bindlach, 1995. Rahmenplan Sachunterricht, Bildungsplan Grundschule. Behörde für Bildung und Sport Hamburg, 2003. 6 3. Anhang 3.1. Tafelbild 16.1.08 Stundenprogramm in Symbolen: Lied Gespräch Werkstattarbeit Gruppenarbeit (Präsentation) Feedback Häuser sind auf der Welt überall unterschiedlich – wie sehen sie aus? Std.ziel: S. haben die unterschiedlichen Wohnsituationen verglichen Präsentation (Gruppenarbeit) 1. Haus wählen 2. Kind 1 Kind 2 usw. Arbeitsschritte in der Werkstattarbeit (visualisiert durch Arbeitsblätter und Symbole) 7 3.2. Sitzplan 2a Maurice G. Nancy E. Nancy Sch. Felix Michelle Jennifer Leoni Denise Emanuel Egzon Tobias R. Phillip Izabela Justin Laura Tobias Sch. Merve Diana Sharlyn Paula Jens Lea Choim Damian Jacob Maurice W. 8 3.3. Werkstatt-Material (beispielhaft) Arbeitspass Kinder dieser Welt Arbeits-Pass von: _______________ 9 Amerika Amerika 1 Celina Ländersteckbrief Brasilien Amerika 2 Omar Ländersteckbrief Mexiko Amerika 3 Taylor Ländersteckbrief USA Amerika 4 Levi Ländersteckbrief Kanada Europa Europa 1 Bogna Ländersteckbrief Polen Europa 2 Olja Ländersteckbrief Russland 10 Afrika Afrika 1 Aseye Ländersteckbrief Ghana Afrika 2 Esta Ländersteckbrief Tansania Asien Asien 1 Guo Shuang Ländersteckbrief China Asien 2 Meena Ländersteckbrief Indien Australien Australien 1 Rosita Ländersteckbrief Australien Rund um die Welt Duftmemory Schrift Namen Quizfragen 11 Arbeitskarte Arbeitskarte „Kinder dieser Welt“ Amerika 1 (Brasilien) Celina Aufgaben: 1. Nimm dir das Blatt über Celina und ihr Steckbriefblatt. 2. Schreibe einen Steckbrief zu Celina. 3. Lasse den fertigen Steckbrief von einem Experten kontrollieren. 4. Hefte den Steckbrief in dein Buch ein. 5. Suche Brasilien auf der Weltkarte und klebe einen Punkt dahin. Zusatz: • Nimm dir ein Länderlexikon und ein Ländersteckbriefblatt und fertige einen Ländersteckbrief zu Brasilien an. Die elf Kinderbeschreibungen sind aus oben genanntem Buch und beinhalten Bilder und Texte zu Kindern aus unterschiedlichen Ländern. Sie liegen nicht in digitaler Form vor. 12 Steckbrief von Celina aus Brasilien Bom dia, ich bin Celina aus Brasilien! Bild von Celina So alt bin ich:___________ Wohnen: So wohne ich: ______________________________________________________ ______________________________________________________ Schule: Das lerne ich in der Schule: ______________________________________________________ ______________________________________________________ Essen: Das esse ich: ______________________________________________________ ______________________________________________________ Sprache: Diese Sprache spreche ich: ______________________________________________________ Besonderes: Was findest du noch interessant an Celinas Leben? ______________________________________________________ ______________________________________________________ 13 Vereinfachte Kinderbeschreibung (nur Text – Bilder aus dem Buch „Kinder aus dieser Welt“) Celina Celina Celina Celina Celina ist neun Jahre alt. wohnt in einem Lehmhaus mit Holzdach. lernt Lesen, Schreiben und Tembé. isst die Wurzel einer Pflanze und Fisch oder Fleisch. Steckbrief von Celina aus Brasilien Bom dia, ich bin Celina aus Brasilien! (differenzierte Version) Bild von Celina So alt bin ich:___________ Wohnen: So wohne ich: ______________________________________________________ ______________________________________________________ Schule: Das lerne ich in der Schule: ______________________________________________________ ______________________________________________________ Essen: Das esse ich: ______________________________________________________ ______________________________________________________ 14 Ländersteckbrief Steckbrief von __________________ (Name des Landes) Kontinent: ___________________ Fläche: ______________________ Einwohner: ___________________ Hauptstadt: __________________ Flagge Sprache: ____________________ Klima: heiß warm mittel (gemäßigt) kalt Das weiß ich noch über das Land: ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ 15