Die Etikette - Benimmregeln

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Die Etikette - Benimmregeln
Die Etikette - Benimmregeln
Stil, Umgangsformen und gutes Benehmen
Was ist Etikette?
Die Etikette - laut Dudens Bedeutungswörterbuch: Gesamtheit der herkömmlichen Regeln, die die gesellschaftlichen
Umgangsformen vorschreiben.
Die Etikette ändert sich ständig und geht mit der Zeit, passt sich an, verändert sich. Umgangsformen
sind daher nicht nur Wichtig im Geschäftsleben sondern auch im privaten Bereich. Haben Sie
Ahnung von der Etikette in Deutschland? Was sind die Umgangsformen in Restaurants, beim
Geschäftsessen, bei einer Einladung? Was haben Sie zu tun während Sie ein Menü zu sich nehmen?
Sollten Sie ihrem Leben nicht ein bisschen mehr Anstand und Gutes Benehmen integrieren? Lesen
Sie in dieser Rubrik was der moderne "Knigge" sagt. Ursprung dieser Benimmregeln war Adolf
Freiherr von Knigge (6.10.1752 - 6.5.1796) der schon im Jahre 1788 ein Buch mit dem Titel "Über
den Umgang mit Menschen" verfasste.
Heute ist der Knigge das Allgemein Übliche Werk über Umgangsformen und Benimmregeln.
Knigge
Einmal wissen, wie man sich richtig benimmt. Vielleicht für das erste Rendezvous? Oder einfach mal, um seine Liebste zu
verwöhnen? Egal warum, gutes Benehmen hat noch nie geschadet. Drum lese hier, wer sich nicht blamieren möchte:
Die Einladung
Zu Festen, die nicht nur im Familienkreis oder mit guten Freunden gefeiert werden, sollte man schriftlich
einladen. Bei offiziellen Anlässen sind gedruckte Karten ein Muss, wobei ganz persönlich gestaltete
Einladungskarten besser sind als vorgedruckte. Einige Kriterien sind dabei aber zu beachten: In die oberste Zeile
kommen die eigenen Namen und -wenn vorhanden- der Titel. Werden enge Freunde eingeladen, dann schreibt
man nur deren Namen hinein -den Namen des Mannes immer zuerst- und streicht bei dem eigenen Namen den
Nachnamen und -falls vorhanden- den Titel durch.
Für die Planung benötigt man bis zu einem bestimmten Termin die Zu- oder Absage zur Einladung. Das offizielle
Kürzel dafür ist, "u.A.w.g." -um Antwort wird gebeten- . Es empfiehlt sich das Rückmeldedatum mindestens
eine Woche vor dem Einladungstermin anzugeben, damit bei einer Absage andere Freunde eingeladen werden
können. Der eingeladene Gast sollte immer in einem angemessenen Zeitraum antworten. Wenn schon
telefonisch zugesagt wurde, kann u.A.w.g. durchgestrichen und z.E. -zur Erinnerung- daneben geschrieben
werden.
Wochentag und Monat des Einladungstermins sollten ausgeschrieben werden, und wenn möglich dazu einen
Füller und keinen Kugelschreiber verwenden.
Werden Bekannte eingeladen, die zusammenleben und nicht verheiratet sind, dann müssen beide Namen und
wenn vorhanden auch deren Titel auf die Einladung.
Erfolgt die Einladung zu einem sonntäglichen Mittagessen, dann ist es eigentlich klar, dass sich keiner fein
anzieht. Sollte man die Gäste aber noch nicht so gut kennen, dann schreibt man "leger" oder "casual" auf die
Einladung. Damit wird signalisiert, dass die Krawatte im Schrank hängen bleiben kann.
Wenn ein unverheiratetes zusammenlebendes Paar schriftlich einlädt, dann gehören auf die Einladungskarten
beide Namen.
Erfolgt die Einladung zu Ehren einer bestimmten Person, dann ist dieser Name in die Karte zu setzen.
Man kann auch statt der Vornamen z.B. Helmut und Ingrid Pfeiffer einfach Herrn und Frau Pfeiffer schreiben,
wenn man den Vornamen der Dame nicht kennt. Höchst unpassend und nie schreiben sollte man, Herrn
Helmut Pfeiffer und Frau Gemahlin oder Gattin.
Die Pünktlichkeitsregeln
Zu einer Einladung sollte der Gast immer pünktlich erscheinen. Ist jedoch vorhersehbar, dass man den
Zeitpunkt nicht einhalten kann, dann ist es seine Pflicht den Gastgeber rechtzeitig darüber zu informieren. Zu
spät kommen bedeutet nämlich, den Verlauf eines Festes zu stören. Allerdings ist ein zu frühes Erscheinen auch
nicht gerade höflich, da dies die Vorbereitungen des Gastgebers stören kann.
Wird der Gast zu einem warmen Essen eingeladen, so muss er auf die Minute pünktlich sein. Zu einem
gesetzten Essen mehr als 30 Minuten zu spät zu kommen ist ausgesprochen unhöflich, ja geradezu ungezogen
und nur mit einem triftigen Grund entschuldbar.
Das gleiche gilt für ein Fest, das mit einer Rede eröffnet wird, aber eine solche Rede darf nicht länger als 15
Minuten dauern.
Auf manchen Einladungskarten stehen die Kürzel -der lateinischen Sprache entnommen- "s.t." sine tempore =
ohne Zeit, was darauf hinweist, dass der Gast pünktlich erscheinen soll. Bei "c.t." cum tempore = mit Zeit, ist es
dem Gast erlaubt bis zu einer Viertelstunde -dem sogenannten 'akademische Viertel'- später zu kommen.
Bei einer Abendeinladung kann man bis zu einer Viertelstunde früher oder später erscheinen.
Bei Cocktailpartys legt der Gastgeber in der Regel eine Anfangszeit fest, die aber für das Erscheinen der Gäste
keineswegs bindend ist.
Im Restaurant
An der Wahl des Restaurants lässt sich erkennen, wer seine Gäste schätzt
Dame oder Herr wer geht voran?
Heute ist es völlig normal, wenn die Frau vorangeht - vor allem natürlich dann, wenn sie zum Essen eingeladen
und bereits einen Tisch bestellt hat oder das Restaurant gut kennt. Aber viele Frauen wissen zu schätzen, wenn
ihr Begleiter die Tür zum Restaurant aufhält. Führt ein Mitarbeiter des Hauses die Gäste zum Tisch, so geht die
Frau immer vor ihrem Begleiter.
Die Wahl des Tisches
Ein guter Gastgeber wird für ein Essen in einem Restaurant den Tisch vorbestellen. Dabei ist es ratsam die
Gegebenheiten schon vorher anzusehen, einen entsprechenden Tisch festzulegen und Details abzuklären.
Die Garderobe
Bevor man am Tisch Platz nimmt, hilft der Mann zuerst seiner Begleiterin aus dem Mantel, bringt ihn zur
Garderobe, wo er auch den eigenen ablegt. Vor dem Verlassen des Restaurants geht es in umgekehrter
Reihenfolge. Der Mann zieht seinen zuerst an, geht mit dem Mantel zum Tisch zurück und hilft ihr in den
Mantel
Die Bestellung
Bei einer Einladung kann es sein, dass der Gastgeber Ratschläge bezüglich der Auswahl der Speisen gibt. Solche
Hinweise können nicht nur gute Tipps sein sondern auch Rückschlüsse darauf geben, wieviel er bereit ist
auszugeben. Man muss sich natürlich nicht daran halten, wenn man etwas anderes möchte, sucht man sich in
dem entsprechenden Preisniveau ein Gericht aus.
Beim Aufgeben der Bestellung gibt es heute keine strengen Regeln mehr, so kann eine Frau dem Ober durchaus
selber sagen, welches Menue sie wünscht. Auch das Problem der Weinbestellung ist keinesfalls mehr ein
Privileg der Männer.
Die Reklamation
Sollte irgend etwas mit dem Essen nicht in Ordnung sein, so ist eine sofortige Reklamation angebracht. Eine
Beanstandung hinterher ist sinnlos. Man sollte seine Beschwerde dem Kellner in ruhigem und angemessenem
Ton vortragen, denn er selbst ist nicht dafür verantwortlich was er serviert.
Das Grüßen
Bemerkt man einen Bekannten an einem der Nebentische, so reicht meist zur Begrüßung ein freundlicher
Blickkontakt und ein Nicken mit dem Kopf. Wenn der Bekannte an den Tisch kommt, macht man alle
miteinander bekannt. Sitzt man zu zweit oder zu dritt am Tisch, dann stehen die Gäste kurz auf und begrüßen
ihn oder sie mit Handschlag. Bei größeren Gesellschaften reicht es dagegen, den Namen des Bekannten zu
nennen. Auf allgemeines Händeschütteln sollte dann verzichtet werden.
Schminken und Rauchen
Bei Tisch das Make-up aufzufrischen gehört nicht zum guten Ton. Lediglich die Lippen dürfen nachgezogen
werden. Diese sind aber vor dem Trinken mit einer Serviette abzutupfen, ein roter Rand am Glas sieht sehr
unschön aus.
Rauchen ist erst dann erlaubt, wenn alle anderen am Tisch mit dem Essen fertig sind. Das gilt auch, wenn man
zwischen zwei Gängen rauchen möchte. Vorher zu fragen, ob jemand dagegen ist wenn man raucht, ist
selbstverständlich. Möchte einer der Tischnachbarn ebenfalls rauchen, so gibt man zuerst ihm Feuer.
Bezahlen
Grundsätzlich zahlt derjenige, der zum Essen eingeladen hat. Mit einem Handzeichen und einem deutlichen
"Herr Ober" macht man auf sich aufmerksam. Richtig ist dagegen auf jeden Fall ein "Bitte zahlen!" Mit
neugierigen Augen auf die Rechnung zu starren, wenn der Gastgeber direkt am Tisch bezahlt ist äußert taktlos.
Aber ein Gastgeber sollte seinen Gast nicht dazu bringen, wegschauen zu müssen, wenn er die Rechnung
erhält. Es ist stilvoller, sich einen Moment zu entschuldigen, und die Rechnung dann direkt zu bezahlen.
Tischmanieren
Haltung
Wichtigste Voraussetzung bei Tisch ist die Sitzhaltung. Man sollte aufrecht, entspannt und etwa eine
Handbreite vom Tisch sitzen. Das gilt auch für die Haltung der Arme bei Tisch, diese sollten sich beim Essen am
Körper angelehnt befinden. Die Hände sind nur bis zu den Handgelenken auf den Tisch zu legen, und mit den
Unterarmen (keinesfalls mit den Ellenbogen!) kann man sich leicht abstützen. Wenn man das Besteck während
des Essvorgangs hält, dürfen allerdings auch die Handgelenke nicht den Tisch berühren.
Wenn man die Sitzfläche des Stuhls vollständig ausnutzt und die Füße nebeneinander auf den Boden stellt,
dann lässt sich ein mehrgängiges Menü mit Haltung locker überstehen.
Besteck
Das Messer wird immer in der rechten Hand gehalten. Diese Regel gilt auch für Linkshänder, denn ein Linksund ein Rechtshänder nebeneinander plaziert, würden beim Essen mit den Ellenbogen zusammenstoßen und
sich gegenseitig behindern. Wer sich also korrekt benehmen will, muss das Messer rechts halten.
Die Gabel sollte so geführt werden, daß sie eine waagerechte Linie einhält mit einer leichten Neigung nach
unten.
Der Löffel wird auch waagerecht zum Mund geführt. Dabei sollte man ihn nicht randvoll füllen, dass die Suppe
nicht in den Teller zurückschwappt.
Unbedingt beachten:
Gabel oder Löffel werden immer zum Mund geführt und niemals umgekehrt!
Eine Unsitte ist es die Suppe durch Pusten abzukühlen, hierbei werden nicht nur unangenehme Geräusche
produziert, sondern auch der Tischnachbar kann durch die entstehenden Windboen und Suppenduschen
durchaus belästigt werden. Zu den schlimmsten Geräuschen gehört allerdings das Schlürfen. Es ist einfach
ekelhaft und es darf niemals darf geschlürft werden.
Da beim Essen häufig Getränke gereicht werden ergibt sich die Frage nach der korrekten Besteckablage. Das
Besteck darf in diesem Falle nicht rechts und links auf dem Tellerrand abgelegt werden, da es leicht abrutschen
kann oder Speisereste und Saucen auf das Tischtuch tropfen können. Das Besteck ist ordentlich auf dem Teller
abzulegen, d.h. es sollte dabei nicht in die Speisen stechen, sondern es ist an den Spitzen zu kreuzen, bzw. die
Messerspitze ist in die Gabelmulde zu legen.
Darüber hinaus gibt es noch eine Bestecksprache. Danach bedeutet ein mit den Spitzen gekreuztes Besteck,
daß der Gast noch nicht fertig ist oder gerne noch einen Nachschlag hätte.
Liegen Messer und Gabel parallel nebeneinander (die Schneide des Messers zur Gabel), so bedeutet dies, daß
das Essen beendet ist. Die Anordnung rechts unten -fünf vor halb sechs- bedeutet, dass das Essen nicht den
Erwartungen entsprach, links unten -fünf nach halb sieben- zeigt an, dass geschmeckt hat.
Die Serviette
Sie wird vor dem Essen einmal zu einem Rechteck gefaltet und auf den Schoß gelegt, jedoch erst dann, wenn
der Gastgeber nach seiner Serviette greift und damit das Essen eröffnet. Sie dient in erster Linie dazu, sich vor
dem Trinken die Lippen abzutupfen, um Speise- und Fettränder an den Gläsern zu vermeiden. Auch zum
Abwischen des Mundes während des Essens benutzt man die obenliegende Hälfte der Serviette und legt sie
anschließend wieder auf den Schoß. Die untenliegende Hälfte der Serviette bleibt damit zum Schutz der
Kleidung sauber.
Nach der Mahlzeit wird die Serviette entgegen ihrem Originalkniff gefaltet, -um die Flecken nach innen zu
verdecken- und links neben den Teller gelegt.
Zu einem Menue gehören Stoffservietten, sie lassen sich besser handhaben, dekorieren und sehen einfach
schöner aus.
Papierservietten dagegen können einfach zusammengefaltet auf den Teller gelegt werden.
Fingerschalen
Fingerschalen aus Glas, Porzellan oder Silber werden gereicht, wenn man Speisen bestellt, die man mit den
Fingern isst, zum Beispiel Krebse, Austern oder Artischocken. Sie werden mit dem entsprechenden Gang
serviert und stehen links vom Platzteller. Die Schalen enthalten lauwarmes Wasser, meist mit einer
Zitronenscheibe oder einem Minzenblatt dekoriert. Mit einer Extra-Serviette kann man sich die Finger nach
dem Abspülen wieder trocknen. Nach dem betreffenden Gang werden sie wieder abserviert.
Getränke
Zum ersten Schluck fordert immer derjenige auf, der eingeladen hat. Das Glas ist stets am Stiel zu halten. Nicht
nur, weil es beim Anstossen schöner klingt, sondern beim Anfassen des Kelchs kann sich das Getränk auch sehr
leicht erwärmen. Beim Anstossen sollte man sich immer in die Augen sehen. Als Trinkspruch ist ein "Zum
Wohle" oder "Auf ihr Wohl" oder ein "Prosit" angebracht.
Aperitifs, wie zum Beispiel Portwein oder Sherry, werden als appetitanregende Getränke gereicht. Hat das
Essen begonnen, werden sie nicht mehr getrunken.
Wird die Weinsorte gewechselt, sollte man vom vorher servierten Wein nicht mehr trinken. Wenn das Glas
noch gefüllt ist, kann man es einfach stehen lassen. Allerdings wird es jeder Gastgeber respektieren, wenn man
lieber bei einer Sorte bleiben will.
Der Umgang mit Wein- und Sektglas
Ein Weinglas besteht aus dem Stiel und der Cuppa, das Sektglas aus Stiel und Schale oder Kelch.
Gläser werden am Stiel angefasst und nicht an der Cuppa, so dass weder Wein noch Champagner durch die
Körperwärme zu einem schalen Getränk werden. Die Ausnahme ist Rotwein; er darf, falls er kellerkalt serviert
wurde, zwischen beiden Händen leicht erwärmt werden.
Der richtige Weinliebhaber achtet jedoch darauf, dass die Finger keine Spuren auf der Cuppa hinterlassen und
sein Glas klar bleibt, damit die Farbe und das Glitzern des Weines voll zur Geltung kommen.
Während des Essens sind vor dem Trinken immer kurz die Lippen mit der Serviette abzutupfen, um Speise- und
Fettränder am Glas zu vermeiden. Lippenstiftspuren auf Weingläsern sind nicht nur ein Fauxpas, sie sehen auch
ekelhaft aus. Es empfiehlt sich daher, bei großen festlichen Essen entweder einen trockenen Lippenstift zu
verwenden, oder nur ein Hauch von Lippenstift aufzutragen. Da die Lippen vor dem Trinken immer abzutupfen
sind, werden allerdings die hinterlassenen Spuren somit auf der Serviette sichtbar. Ein weiterer Grund sich nur
dezent die Lippen zu schminken.
Das Essen mit Stäbchen
Eines der beiden Stäbchen in die Beuge der rechten Hand zwischen Daumen und
Zeigefinger legen. Dabei ist darauf zu achten, dass das dickere Ende des Stäbchens etwa
1/3 über den Handrücken hinausragt und auf der Innenseite der Ringfingerspitze liegt. Mit
dem Ringfinger ist es so abzustützen, dass es sich während des Essens nicht bewegt.
Das zweite Stäbchen wird zwischen Zeige- und Mittelfinger gelegt und drückt es mit der
Daumenkuppe dagegen. Das entspricht etwa dem Halten eines Bleistifts. Dabei müssen
die Spitzen beider Stäbchen übereinanderliegen. Vom Mittelfinger gesteuert wird nur das
obere Stäbchen, das untere bleibt fest eingeklemmt.
Wenn man nun Zeige- und Mittelfinger leicht beugt, kann man mit den Stäbchenspitzen
wie mit einer kleinen Zange den Bissen fassen und festklemmen.
Die Netiquette beim E-Mail
Dieser Abschnitt gibt einige einfache Richtlinien für die Umgangsformen bei elektronischer Post. Dabei werden
keine bestimmten Maßregeln vorgegeben, sondern lediglich die Punkte herausgestellt, die in diesem
Zusammenhang von Bedeutung sind. Dabei ist eine klare Aussagefähigkeit einer solchen Nachricht besonders
wichtig - schließlich handelt es sich bei E-Mail um eine Form der Kommunikation. Die hier aufgeführten Punkte
stammen aus einem im Internet weitverbreiteten Dokument und sind hier in keiner Weise sortiert oder
bewertet worden.
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Adressen und persönliche Namen
Betreffzeilen
Nachrichtenlänge, -inhalt und -format
Antworten
Signaturen
Höflichkeit
"Smileys " (Emotiogramme)
Zu guter Letzt
Adressen und persönliche Namen
Ein persönlicher Name ist ein beliebig gestaltbares Textfeld in den meisten E-Mail-Anwendungen, das an Ihre EMail-Adresse angehängt bzw. dieser vorangestellt wird. In Pegasus Mail stellen Sie diesen Text in den
allgemeinen Einstellungen als Voller Name ein. Hierbei sollten Sie folgendes beachten:
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Geben Sie immer einen persönlichen Namen an, wenn Sie die Möglichkeit dazu haben - ein solche
Name wird anderen helfen, Sie besser zu identifizieren als mit Ihrer Adresse (z.B. "Hans Mustermann"
gegenüber "[email protected]").
Verwenden Sie einen sinnvollen Namen - Einstellungen wie "Rat 'mal wer" sind eher lästig und
verhindern Ihre Erkennung.
Wenn Ihr Mail-System erlaubt, persönliche Namen beim Versenden von Nachrichten anzugeben, dann
sollten Sie dies nutzen - ein "Postmaster" des Empfängersystems kann den gewünschten Empfänger so
leichter identifizieren, wenn die Adresse falsch ist.
Betreffzeilen
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Geben Sie immer einen Betreff für Ihre Nachricht an. In fast allen Mail-Systemen werden die
angekommenen Nachrichten zunächst nur mit dem Namen des Absenders und dem Inhalt der
Betreffzeile angezeigt. Beim Auffinden oder Zuordnen von alten Nachrichten ist der Betreff meistens
der einzige Hinweis auf den Inhalt, ohne dass man alle Nachrichten noch einmal komplett durchlesen
muss.
Achten Sie darauf, dass der Betreff den Inhalt Ihrer Nachricht möglichst treffend charakterisiert. Eine
Nachricht an den technischen Support von WordPerfect mit dem Betreff "WordPerfect" ist zum
Beispiel genauso nutzlos wie kein Betreff.
Wenn Sie auf eine Nachricht antworten, aber in der Nachricht das Thema wechseln, ist es besser, auch
den Betreff dieser Nachricht zu ändern oder sogar eine ganz neue Nachricht mit diesem Thema zu
verfassen. Der Betreff ist üblicherweise das einfachste Kriterium, eine Diskussion über ein Thema zu
verfolgen, und ein oder mehrere Themenwechsel unter gleicher Überschrift verwirren nur.
Nachrichtenlänge, -inhalt und -format
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Versuchen Sie, die Nachrichtenlänge dem Tenor der Unterhaltung anzupassen - wenn Sie nur eine
kurze Anfrage an jemanden richten, dann sollte auch der Text der Nachricht kurz und prägnant sein.
Der Inhalt einer Nachricht sollte so gut wie möglich zum Betreff passen. Wenn Sie noch auf ein
anderes Thema verzweigen wollen, dann ist es meist besser, hierzu eine getrennte Nachricht mit
entsprechendem Betreff zu schicken.
Vermeiden Sie es, eine Nachricht in Blockbuchstaben zu schreiben - zum einen ist ein Text in
Großbuchstaben schwer zu lesen und wird zum anderen in der Regel als Schreien empfunden.
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Versuchen Sie außerdem, sinnvolle Absätze zu bilden und auch die Satzlänge auf einem vernünftigen
Maß zu halten.
Verwenden Sie korrekte Syntax und Grammatik. Elektronische Post dient der Kommunikation und
schlecht und fehlerhaft geschriebene Nachrichten sind für das Verständnis beim Empfänger nicht eben
gut geeignet. Nur weil E-Mail ein schnelles Medium ist, heißt das noch nicht, dass man dort ruhig
schlampen kann - leider wird dies hier nur allzu häufig getan. Wenn das, was Sie zu sagen haben,
wichtig genug ist, um es zu schreiben, dann ist es auch wichtig genug, es ordentlich zu schreiben.
Vermeiden Sie öffentliche Hetzreden ("Flames", "Flame War") - Nachrichten, die im Affekt geschrieben
werden. Solche Nachrichten, die im Moment des Ärgers geschrieben werden, dienen nur dazu, einen
Konflikt weiter eskalieren zu lassen und werden normalerweise anschließend bedauert. Wenn Sie sich
über eine Sache ärgern, dann warten Sie lieber eine Weile und denken darüber nach, bevor Sie eine
Schlammschlacht anzetteln (oder auch fortsetzen). (Hier ist eine gute Gelegenheit, sich erst einmal
eine Tasse Kaffee zu machen...)
Wenn Ihr Mail-System fortgeschrittene Formatierungen wie Fett- oder Kursivschrift für gesendete
Nachrichten erlaubt, dann stellen Sie sicher, dass auch das Mail-Programm des Empfängers Ihrer
Nachricht solche Formatierungen beherrscht. Zu der Zeit, in der diese Hilfe geschrieben wurde, war
das bei den wenigsten Internet-Programmen der Fall, wenngleich sich dies ändern wird.
Seien sie sehr vorsichtig mit dem Versenden von Kreditkartennummern über elektronische Post.
Elektronische Nachrichten können auf Ihrem Weg zum Empfänger abgefangen werden und
Kreditkartennummern sind bares Geld für skrupellose Betrüger.
Antworten
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Fügen Sie ausreichend Text der Originalnachricht in Ihre Antwort ein, um den Kontext
wiederherzustellen. Rufen Sie sich ins Gedächtnis, dass elektronische Post nicht so unmittelbar wie ein
Telefongespräch ist und dass der Empfänger sich nicht unbedingt sofort an den Vorgang erinnern
könnte - besonders dann, wenn er täglich sehr viele Nachrichten erhält.
Andererseits sollte man nur die signifikanten Stellen einfügen und nicht die gesamte alte Nachricht
wiederholen. Hier gilt: so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich. Es kann sehr lästig sein, wenn Sie
in einer Antwort Ihre originale, fünfseitige Nachricht wiederfinden mit einem lapidaren "Ich auch" am
Ende.
Verwenden Sie eine optische Trennung zwischen dem von Ihnen in der Antwort neu geschriebenen
Text und dem aus der Originalnachricht eingefügten Text - hierdurch ist eine Antwort erheblich
leichter nachzuvollziehen. ">" ist die traditionell verwendete Markierung für zitierten Text, aber Sie
können natürlich beliebige Abtrennungen verwenden, solange sie deutlich genug sind und konsequent
angewendet werden.
Achten Sie sorgfältig darauf, wohin Ihre Antwort adressiert wird. Es kann sehr peinlich sein, wenn Sie
eine Nachricht beantworten, diese Nachricht aber nicht den Adressaten persönlich, sondern eine
Mailingliste erreicht; auf jeden Fall ist eine persönliche Antwort auf eine Nachricht lästig für die
anderen Listenteilnehmer.
Fragen Sie sich, ob Ihre Antwort wirklich erwünscht ist - eine Antwort an eine Mailingliste, in der Sie
nur "das denke ich auch" sagen, sollte vielleicht besser direkt an die Person, der Sie zustimmen,
gesendet werden.
Signaturen
Eine Signatur ist ein kurzer Textblock, der an das Ende Ihrer Nachricht angehängt wird. Sie enthält
normalerweise Ihre Anschrift oder ähnliche Informationen. Viele Mail-Programme können eine solche Signatur
automatisch an all Ihre Nachrichten anhängen. Diese Abspänne sind eine hervorragende Idee, werden aber
häufig auch missbraucht.
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Verwenden Sie nach Möglichkeit immer eine Signatur. Stellen Sie dabei sicher, dass sie Sie treffend
beschreibt und geben Sie auch alternative Kontaktwege wie Ihre Telefon- oder Faxnummer an. In
vielen Systemen, speziell dann, wenn Ihre Nachricht durch Gateways gelaufen ist, ist die Signatur die
einzige Information, an der der Empfänger überhaupt erkennen kann, wer Sie sind.
Halten Sie Ihre Signatur kurz - vier bis sieben Zeilen Text sind eine gute Richtschnur für die Länge einer
Signatur. Unnötig lange Texte verschwenden Bandbreite im Netz (besonders bei Nachrichten an eine
Verteilerliste) und sind zumeist nur lästig.
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Einige Programme erlauben Ihnen, zufällig ausgewählte Texte an Ihre Signaturen anzuhängen
("variable Signaturen"). Normalerweise werden hier kurze Sinnsprüche oder witzige Bemerkungen
untergebracht; dadurch läßt sich Ihre Nachricht auflockern. Sie sollten auch hier jedoch einige Regeln
beachten:
Kürze. Ein Sinnspruch am Ende verlängert Ihre Signatur. Ein 5.000-wörtiges Zitat aus Kants "Kritik der
reinen Vernunft" als Signatur wird Ihnen nicht viele Freunde bescheren.
Vermeiden Sie potentielle Beleidigungen: Die Geschmäcker sind verschieden und anzügliche,
wenngleich scherzhaft gemeinte Sprüche könnten für bare Münze genommen werden. Jegliche Witze
über Rasse, Religion oder Sexualität sollten strikt vermieden werden - wissen Sie genau, wer Ihre
Nachricht liest?
Variable Signaturen sind normalerweise dann am besten, wenn sie amüsieren. Polemische
Meinungskundgebungen zu Politik oder ähnlichen Themen werden viele Leser anwidern - aber ein
Einzeiler, der jemanden zum Schmunzeln bringt, ist meistens willkommen.
Höflichkeit
Elektronische Post ist nichts anderes als zwischenmenschliche Kommunikation und als solche sind die
Grundregeln der Höflichkeit hier nie fehl am Platze.
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Wenn Sie um etwas bitten, vergessen Sie nicht, auch "Bitte" zu sagen und wenn jemand etwas für Sie
getan hat, tut es auch nicht weh, "Danke" zu sagen. Wenn dies auch trivial oder sogar belehrend wirkt,
so ist es doch erstaunlich, wie viele Personen, die im täglichen Umgang sehr zuvorkommend sind, bei
elektronischer Post plötzlich ihre Manieren zu verlieren scheinen.
Erwarten Sie keine unmittelbare Antwort. Allein die Tatsache, dass Sie nicht sofort eine Antwort auf
eine Nachricht erhalten, bedeutet noch lange nicht, dass Ihr Gegenüber Sie ignoriert und ist kein
Grund für Anschuldigungen. Es könnte einfach sein, dass der Empfänger gar keine Zeit hatte, Ihre
Nachricht zu beantworten oder sogar nur zu lesen.
Behalten Sie immer im Hinterkopf, dass E-Mail kein sicheres Medium ist. Es ist nicht sehr weise, sehr
persönliche oder sensitive Informationen über E-Mail zu schicken, es sei denn, sie verschlüsseln sie mit
einem hinreichend guten Verschlüsseler. Denken Sie dabei auch an den Empfänger - Sie könnten nicht
der einzige sein, dem es peinlich ist, wenn eine delikate Nachricht in die falschen Hände gelangt.
"Smileys " (Emotiogramme)
Elektronische Post ist nahezu so zeitnah wie eine Unterhaltung, aber ihr fehlt jegliche Form der Körpersprache,
Gestik oder Mimik. Die "Internet-Gemeinde" hat schon vor Jahren eine Antwort auf dieses Problem gefunden "Smileys". Diese Smileys sind eine Kombination aus wenigen ASCII-Zeichen, die ein Gesicht darstellen, wenn
man den Kopf auf die Seite legt (üblicherweise nach links). Diese Gesichter können eine Vielzahl von
Stimmungen ausdrücken.
Wenn man diese 'Emotiogramme' behutsam einsetzt, kann man den Unterton einer Nachricht besser
ausdrücken, als reiner Text dies vermag. Setzt man sie jedoch wahllos an allen möglichen Stellen ein, verlieren
sie ihre subtile Bedeutung.
Zu guter Letzt
Über all diesen technischen Feinheiten sollte man niemals vergessen, dass elektronische Post Kommunikation
von Mensch zu Mensch ist. Wenn Sie eine E-Mail schreiben, lesen Sie sie noch einmal durch, bevor Sie sie
absenden und sich fragen, wie Ihr Eindruck von dieser Nachricht wäre, würden Sie sie gesendet bekommen.
Alle Zeit, die Sie darauf verwenden, eine E-Mail klar und deutlich zu formulieren, ist gut angelegt - Sie sollten
sich diese Zeit nehmen, wie Sie es auch bei einem Brief auf Papier tun würden.