- Internationales Frauenfilmfestival Dortmund
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SICHTBAR MACHEN! – ABER WIE? ZUR DARSTELLUNG VON GEWALT GEGEN FRAUEN IM FILM Film und Paneldiskussion Donnerstag, 10. April 2014 16.00 bis 19.30 Uhr Filmforum im Museum Ludwig „DEPRESSED? YES, OKAY, BUT LET’S SPEAK OUT!“ MIT KIRSI MARIE LIIMATAINEN UND LUISE REDDEMANN MODERATION: BETTINA BRAUN UND ANKE SCHÄFER (LADOC) Anmeldung nicht erforderlich MIT KARIN MICHALSKI „Jede dritte Frau wird Opfer von Gewalt“ titelte das Amnesty Journal März 2013: Frauen als Ware, Vergewaltigung als Waffe, Beschneidung als Verstümmelung, systematische Abtreibung weiblicher Föten, sexueller Missbrauch, körperliche Gewalt gegen Frauen. Wie lässt sich Gewalt gegen Frauen filmisch darstellen, ohne Frauen erneut zum Opfer zu machen? Das ist die zentrale Fragestellung dieser Veranstaltung. Manifestieren genormte mediale Abbildungen von Gewalt gegen Frauen ein bestimmtes Wertesystem und welche Strategien entwickeln Filmemacher_innen, um von Gewalt zu erzählen, ohne vorhandene Stereotypen zu reproduzieren? Workshop II Samstag, 12. April 2014 12.00 bis 15.00 Uhr Bürgerhaus Stollwerck, Dreikönigenstr. 23 Anmeldung nicht erforderlich Die aktivistische Gruppe Feel Tank Chicago formulierte 2003 den Slogan „Depressed? It Might be Political“ und rief zu Demos in Pyjama und Bademantel auf. Emotionen wie Depressionen sollen im Zusammenhang mit neoliberalen Arbeits- und Lebensverhältnissen, mit Trans- und Homophobie, Sexismus sowie mit postkolonialen Hierarchien und Rassismen als „public feelings“ politisiert werden. Dabei adressieren sie insbesondere auch „Aktivist_innen, Akademiker_innen und Künstler_innen, die sich sozialer Veränderung verschrieben haben.“ (Ann Cvetkovich) Ausgangspunkt des Workshops ist die gemeinsame Diskussion aktueller künstlerischer Video- und Film-Arbeiten. WEITERBILDUNG WORKSHOPS WERKSTATTGESPRÄCHE 8. – 13. APRIL 2014 IN KÖLN Karin Michalski arbeitet als Künstlerin, Videokunstkuratorin und Dozentin in Berlin. Sie studierte u.a. Filmregie und -produktion (creative producing) an der dffb. Seit 2001 organisiert Festung (D 2011, 87 Min.) von Kirsi Marie Liimatainen, eine Coming-of- sie die Film-Kunst-Reihe und ist Herausgeberin des Kunst-Fan- Age-Geschichte (u.a. mit Karoline Herfurth und Peter Lohmeyer), die sich zines FEELING BAD – queer pleasures, art & politics. mit häuslicher Gewalt und der Situation der Kinder beschäftigt. Im Anschluss an die Filmvorführung diskutieren die Filmemacherin Kirsi Marie Liimatainen und die Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin Luise Reddemann das Thema „Darstellung von Gewalt gegen Frauen im Film“ am Beispiel des Films. Die LaDOC Mitglieder Bettina Braun, Filmemacherin, und Anke Schäfer, Filmkünstlerin und systemische Dramatherapeutin, moderieren die Veranstaltung. Kirsi Marie Liimatainen wurde 1968 in Finnland geboren. Sie studierte Theaterkunst an der Universität Tampere und arbeitete nach ihrem Examen 1993 als Schauspielerin in Finnland. 1999 - 2006 studierte Liimatainen dann Film regie an der HFF „Konrad Wolf “ in Potsdam-Babelsberg. Teilnehmen können alle, die sich für feministisch-queere Themen und Politik interessieren. EINTRITT: 7,00 € / erm. 5,00 € WEITERE INFORMATIONEN: IFFF Dortmund | Köln c/o Kulturbüro Stadt Dortmund Küpferstr. 3 44122 Dortmund T +49 (0)231-5025 162 www.frauenfilmfestival.eu Prof. Dr. Luise Reddemann studierte in Freiburg, München und Köln. In Düsseldorf bildete sie sich zur Psycho analytikerin weiter und ist seit Juni 2007 Honorarprofesso- UNTERSTÜTZT VON: rin für Psychotraumatologie und Psychologische Medizin an der Universität Klagenfurt. FILM: 7,00 € / erm. 5,00 € PANEL: 7,00 € / erm. 5,00 € KOMBINIERT: 12,00 € / erm. 9,00 € In Kooperation mit SPONSOREN: Foto: Silke Weinsheimer KILL YOUR DARLINGS – LOVE YOUR CHARACTERS! DREHBUCHAUFSTELLUNGEN IN SACHEN LIEBE MIT JULIA GRÜNEWALD UND ANJA SIEPMANN Workshop I: Do./Fr., 10. und 11. April 2014 10.00 bis 18.00 Uhr Bürgerhaus Stollwerck, Dreikönigenstr. 23 Teilnahme nur nach schriftlicher Anmeldung Warum sollten sich Filmschaffende in der Liebe auskennen – auch wenn sie keine Love Story erzählen? Weil Liebe eine Triebfeder menschlichen Handelns ist. Es ist die Wertschätzung, um die wir alle kämpfen. Wenn Menschen Ehe- oder Wirtschaftskriege führen, wenn sie Freunde verlieren oder gewinnen, wenn sie sich selbst suchen oder bekämpfen, geht es im Kern um Liebe. In diesem Workshop können Filmemacher_innen untersuchen, welches (Liebes)Potenzial in ihren Stoffen steckt. Aufstellungen machen Beziehungsdynamiken deutlich und zeigen mit welchen Gefühlen und Handlungsimpulsen die Beteiligten reagieren. So werden wichtige Hinweise geliefert, ob Figuren lebensnah sind, wie sie auf die Zuschauer wirken, wie sich ein Konflikt verstärken oder lösen lässt und was fehlt, um die Handlung voran zu treiben. Die gewonnenen Einsichten werden in diesem Workshop in einem dramaturgischen Nachgespräch gebündelt und reflektiert. Manchmal werden bei Aufstellungen Schwierigkeiten deutlich, die die Filmschaffenden selbst betreffen: Ein blinder Fleck, Schreib blockaden, Interessenskonflikte im Projektteam. Auf Wunsch können auch hierfür Lösungen gesucht werden. Julia Grünewald: Leiterin des Drama Departments BKM, selbstständige Dramaturgin, ehemalige Leiterin des Fachbereichs Drehbuch an der ifs internationale filmschule köln Anja Siepmann: Anerkannte Systemaufstellerin (DGfS), Heilpraktikerin für Psychotherapie, ehemalige Leiterin der Aus- und Weiterbildung an der ifs internationale filmschule köln. Begrenzte Teilnehmerinnenzahl Die Teilnahme ist nur nach schriftlicher Anmeldung und Rückbestätigung möglich. Eine Teilnahme ist mit und ohne Projekt möglich. Weitere Informationen, Teilnahmegebühren und Anmeldeformular zum Download siehe: www.frauenfilmfestival.eu unter Festival 2014/Weiterbildung. KAMERA – BÜHNE – LICHT 8. WERKSTATTGESPRÄCH BILDGESTALTUNG GESPRÄCHSLEITUNG SOPHIE MAINTIGNEUX (DoP) Werkstattgespräch I: Samstag, 12. April 2014 11.00 bis 16.00 Uhr Odeon, Severinstraße 81 Anmeldung nicht erforderlich Die Planung und Durchführung von Kamerabewegungen sowie die Lichtkonzeption sind entscheidende Faktoren bei der Einrichtung des Bildes. Das seit 2005 regelmäßig stattfindende Werkstattgespräch zur Bildgestaltung wird daher in diesem Jahr um die wichtigen Berufe der Oberbeleuchterin und der Kamerabühne ergänzt. Die renommierte Bildgestalterin, zweifache Preisträgerin des Deutschen Kamerapreises und Professorin an der Kunsthochschule für Medien Köln Sophie Maintigneux übernimmt die Aufgabe, im vierstündigen Werkstattgespräch mit ihren Kolleginnen Therese Andersson, Maike Maier und Verena Schulte die besonderen Kenntnisse, Tipps, Tricks und Berufserfahrungen bei Lichtsetzung und Kamerabühne herauszuarbeiten. Therese Andersson ist Oberbeleuchterin schwedischer Nationalität und wirkt seit 1998 bei zahlreichen Werbe- und Imagefilmen (u.a. für den FC Bayern München, Audi, Triumph, RTL Boxen), TV-Filmen und -Reihen (u.a. Tatort, Polizeiruf 110), sowie Spiel- und Dokumentarfilmen (u.a. Touch the Sound, 2004) mit. Maike Maier übt seit 1998 den Beruf Kamera bühne aus und wirkte bei über 60 Kinospielfilmen (u.a. Gegen die Wand (2003), Vier Minuten (2005), Hannah (2005), Unter dir die Stadt (2010), Die Fremde (2010), Die schwarzen Brüder (2014)), TV-Filmen, -Mehrteilern und -Reihen (z.B. Tatort, Mord mit Aussicht) mit. Verena Schulte ist seit 2001 als Beleuchterin bei über 70 Kinospielfilmen (u.a. A ntichrist (2009), Pommes essen (2012), Rush-A lles für den Sieg (2013), Only Lovers Left A live (2013), Die Erfindung der Liebe (2014), TV-Filmen, -Serien (u.a. Tatort, Der letzte Bulle), Werbefilmen, Musikvideos und Kurzfilmen tätig und seit 2013 als Oberbeleuchterin. EINTRITT: 15,00 € / erm. 10,00 € KOLLEKTIVE ERINNERUNG, IDENTITÄT UND ZUGEHÖRIGKEIT GÖNÜL DÖNMEZ-COLIN (AUTORIN) IM GESPRÄCH MIT YEŞIM USTAOĞLU Werkstattgespräch II: Sonntag, 13. April 2014 14.30 bis 16.00 Uhr Odeon, Severinstraße 81 Anmeldung nicht erforderlich In englischer Sprache In einer Republik, die in ihrer modernen Geschichte drei Staats streiche erlebte, ist das kollektive Gedächtnis fragil. Die Thematisierung von Identität und Zugehörigkeit wird vom Staat, der Gesellschaft oder der Gemeinschaft gern unterdrückt. Yeşim Ustaoğlu, die bekannteste Filmemacherin des neuen türkischen Kinos, bezieht politisch Position und setzt sich mit Schuld als Folge des Integritätsverlustes auseinander. Sie hinterfragt die „verleugneten Identitäten“ einer nach Homogenität strebenden Nation und das Vergessen, das die Traumata der Geschichte umgibt. Der Bezug zu Raum und Zeit prägt ihre Figuren. Die Beziehung zwischen Individuum und bebauter Umgebung ist ein zentrales Element. Die Identität des Einzelnen als Privatperson und als Bürger ist Dreh- und Angelpunkt all ihrer Filme. Das Gespräch soll die Arbeiten der aufmerksamen Künstlerin und Bürgerin Ustaoğlu unter besonderer Berücksichtigung ihrer Hauptmotive erkunden. Yeşim Ustaoğlu gehört zu den wichtigsten zeitgenössischen Regisseur_innen in der Türkei. Mit ihrem Spielfilm R eise zur Sonne (1999) erregte sie erstmals großes Aufsehen. Es folgten Waiting for the Clouds (2004), Pandora’s Box (2008), A raf (2012). In ihren Filmen hat sie zu grundlegenden Fragen ihres Heimatlandes, das um seine Identität ringt, Stellung bezogen. Es geht um den Verlust von Integrität, Zugehörigkeiten und Ausgeschlossensein. Im Fokus Türkei wird auch ihr Film Pandora’s Box gezeigt. Gönül Dönmez-Colin ist Filmwissenschaftlerin, spezialisiert auf das Kino des Nahen Ostens und Zentralasiens, zu dem sie wegweisende Publikationen vorgelegt hat, darunter: Women, Islam and Cinema (2004) und The Routledge Dictionary of Turkish Cinema (2014). Sie berät Filmfestivals weltweit. EINTRITT: 7,00 € / erm. 5,00 €