Skoliose - Heinrich-Hoffmann

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Skoliose - Heinrich-Hoffmann
Skoliose
1. Beschreibung des Krankheitsbildes
Die Skoliose ist eine Krankheit unbekannter Ursache mit seitlicher Verbiegung der
Wirbelsäule von über 10 Grad mit Verdrehung der Wirbelkörper. Die seltenere Form beginnt
im Säuglings- und Kindesalter, hier sind Jungen und Mädchen gleich häufig betroffen.
Die während der Pubertät beginnende adoleszente Form betrifft häufiger Mädchen und ist oft
mit einem Hohlrücken kombiniert. Die Verbiegung liegt meistens auf der Höhe der
Brustwirbelsäule und ist meist C-förmig, seltener S-förmig.
Es stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:
 Krankengymnastik: Hier ist der Therapieerfolg sehr unterschiedlich. Täglich müssen
selbständig Übungen gemacht werden, dazu kommt zwei bis drei mal wöchentlich
Krankengymnastik.
 Gips- oder Korsettbehandlung: Die Gips- oder Korsettbehandlung wird bei stärker
ausgeprägten Skoliosen durchgeführt, die nicht operativ behandelt werden müssen.
Die Korsettbehandlung muss bis zum Abschluss des Wachstums durchgeführt werden.
Das Korsett muss täglich getragen werden, es lässt sich nicht verbergen und schränkt
die Bewegungsmöglichkeit ein.
 Operation: Bei sehr ausgeprägten Skoliosen wird die Verkrümmung operativ
aufgerichtet und versteift. Dies bedeutet eine eingreifende Operation und einen
längeren Aufenthalt im Krankenhaus.
2. Schulalltag und Empfehlungen für den Pädagogen
Das Tragen eines Korsetts ist für viele Kinder und Jugendliche mit Scham verbunden und
wird oft als psychische Belastung erlebt. Daher wird das Korsett oft täglich deutlich kürzer
getragen, als vom Arzt verordnet und somit der Behandlungserfolg gefährdet. Um Hänseleien
durch Mitschüler vorzubeugen, sollte der Schüler / die Schülerin und seine / ihre Eltern zu
einem offenen Umgang mit der Krankheit ermutigt und dabei unterstützt werden. Dazu gehört
auch, dass die Mitschüler angemessen über die Krankheit informiert werden, wenn die
Betroffenen das wünschen. Eine Information der Klasse ist selbstverständlich nur mit
Einverständnis des betroffenen Schülers / der Schülerin und dessen / deren Eltern möglich
und erlaubt. Wenn sich der Schüler / die Schülerin an das Korsett gewöhnt hat, ist für den
Unterricht meist keine besondere Rücksichtnahme nötig. Allerdings sollte ein Kind mit
Wirbelsäulenproblemen nicht schwer tragen müssen. Zu überlegen ist daher, ob eventuell ein
zweiter Satz Bücher angeschafft werden sollte, der in der Schule verbleibt, damit der
Schüler/die Schülerin die Bücher nicht jeden Tag in die Schule tragen muss. Bei
längeren Krankenhausaufenthalten ist es wichtig, den Schüler/die Schülerin im Bewusstsein
der Klasse zu halten und die Klasse zu ermuntern, den Kontakt zu ihm / ihr per Brief, Email,
Telefon oder durch Besuche zu halten. Eventuell können Nachteilsausgleichsregelungen
wegen langer Fehlzeiten und / oder eine unbenotete Teilnahme am Sportunterricht
erforderlich sein.
3. Weitere Informationen
Bundesverband Skoliose-Selbsthilfe, Interessengemeinschaft für Wirbelsäulegeschädigte
Sonnenhalde 5a, 74838 Limbach
Tel: 0177-7323334 (Mobilfunknummer)
Email: [email protected]
www.bundesverband-skoliose.de
www.skoliose-info-forum.de

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