Sterben für Anfänger (OmU)

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Sterben für Anfänger (OmU)
FilmRauschPalast
Sterben für Anfänger (OmU)
Letzte Aktualisierung 12.10.2007
GB 2007
Regie: Frank Oz
Buch: Dean Craig
Kamera: Oliver Curtis
Schnitt: Beverley Mills
Musik: Murray Gold
Darsteller: Matthew Macfadyen, Rubert Graves, Alan Tudyk, Daisy Donovan, Andy Nyman, Peter Dinklage, Ewan
Bremner
90 Minuten, Format 1:1,85
Web: www.concorde-film.de
Der Tod des Familienoberhaupts bringt die weitverstreuten Mitglieder einer britischen Familie zusammen. Doch bevor
auch nur der Hauch von Würde anlässlich des feierlichen Anlasses aufkommen kann, beginnt eine Kette absurder
Ereignisse. Frank Oz' schwarze Komödie ist nicht immer treffsicher und wagt es nur selten, die Situationen wirklich
auszureizen. PRESSESTIMMEN
Vieles hat Daniela Zinser an VIER HOCHZEITEN UND EIN TODESFALL erinnert. "STERBEN FüR ANFÄNGER ist mit
einfachen Mitteln, kammerspielartig auf einen Schauplatz und nur wenige Darsteller beschränkt, sehr originell und schön
böse. Der Film hat zwar nicht allzu viel Tiefgang, aber warum sollte er auch? Dafür gibt es unentbehrliche Tipps, etwa
warum man einen scheinbar Toten mit Philip ansprechen sollte, und dass sich Pfarrer am besten mit Sätzen wie "Ich habe
Fantasien, mir einen Stift in den Po zu stecken" ablenken lassen."
20. Juli 2007 | Berliner Zeitung
Für Wilfried Hippen wirkt die Komödie auf den ersten Blick vergleichsweise harmlos. "Solch ein Film wie dieser ist so gut
wie seine Lacher - da gibt es keine Sentimentalitäten mit romantischen Stars wie Hugh Grant und Andie MacDowell,
sondern statt dessen ein Ensemble von grandios komischen Charakterschauspielern. Und durch diese wird jede
Filmfigur auf der Leinwand lebendig - selbst wenn sie wie einige Nebenfiguren nur auf je eine grotesk übertriebene
Eigenschaft reduziert sind. ... Die Totenfeier wird immer mehr zu einer Orgie der Peinlichkeiten, und diese ist brillant
geschrieben und zugleich mit Präzision und spürbarer Spielfreude inszeniert."
19. Juli 2007 | Die Tageszeitung
Laut Ulrich Sonnenschein geht es hier nicht "um eine Handlung – die irgendwie um eine dysfunktionale UpperClass-Familie und ihren dubiosen, gerade verstorbenen Patriarchen kreist –, sondern um pietätlosen Witz, sich
überschlagende Szenen, knappe, scharfe Dialoge und ein Ensemble ohne Stars, das bis in die Nebenrollen hinein
hervorragend gewählt ist. ... Obwohl Oz’ neuer Film sich also jedes Klischees bedient und eine hohe
Vorhersehbarkeit an den Tag legt, ist er unglaublich komisch. Das liegt nicht zuletzt an der grandiosen Besetzung."
19. Juli 2007 | epd-film 07/2007
Als locke-leichte, ironische Farce bezeichnet Maike Schmidt die schwarze Komödie. "Frank Oz kann es immer noch. Gute
Komödien, die so menschlich wie absurd gerne mit schnellen Schritten einem vermeintlich schlechten Geschmack
entgegenlaufen, ohne diesen aber in Gänze zu bedienen. Ein, zwei Ausrutscher Richtung Fäkalhumor will er sich erlauben,
sonst bleibt der Hochseilakt geschickt inszeniert, ohne daß ein Verrat an den Figuren, ihren Sorgen oder, wie hier, ihrer
Trauer geschieht. Es ist ein englischer Film mit englischem Humor, und das spürt der Zuschauer gerade in den
Momenten, die den Film zur Komödie machen."
18. Juli 2007 | Der Schnitt
Michael Kienzl sah ein geradezu prototypisches Beispiel für schwarzen Humor, der weder vor Leichenschändung noch vor
dem Einsatz menschlicher Exkremente zurückschreckt. "Doch schließlich geht es hier auch in erster Linie um gekonnt in
Szene gesetzte Situationskomik, bei der eine rudimentäre Handlung lediglich als Aufhänger dient, ansonsten aber nur eine
untergeordnete Rolle spielt. Wer also kein Problem mit einem Film hat, der sich statt doppelbödigem Humor und einem
Lachen, das im Hals stecken bleibt, ganz der kurzweiligen Unterhaltung widmet, wird bei STERBEN FüR ANFÄNGER
auch auf seine Kosten kommen."
02. Juli 2007 | critic.de
Die Qualität der besten britischen Komödien erreicht STERBEN FüR ANFÄNGER laut Michael Meyns nicht. "Auch so skurril
wie KALENDERGIRLS oder LANG LEBE NED DEVINE und ihrer liebevollen Beschreibung typisch britischer Skurrilitäten
ist Frank Oz' Film nicht. Vielleicht macht sich hier doch ein Mentalitätsunterschied bemerkbar, denn Oz ist zwar in England
geboren, seine Karriere hat er jedoch in Amerika bestritten und dort funktioniert Humor eben auf eine andere Art, als in
England."
01. Juli 2007 | programmkino.de
Dies ist Film, wie ihn nur die Briten fertig bringen, meint Thomas Engel. "Ein skurriler Einfall löst den anderen ab, die
lustigen Vorfälle gehen nahtlos ineinander über. Regisseur Frank Oz und Drehbuchautor Dean Craig haben auch ein paar
Klamaukszenen eingeschoben, doch dem Ganzen schadet das wenig. Inszenatorisch wurde geschickt vorgegangen. ...
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Eine aus einem Dutzend erfahrener britischer Darsteller bestehende Truppe trug zum Gelingen dieses kurzweiligen
Spaßes viel bei."
01. Juli 2007 | programmkino.de
Pressespiegel aus: www.film-zeit.de
FILMKRITIK
Der Tag beginnt für Daniel (Matthew Macfadyen) schon nicht gut. Im Haus seiner Eltern, wo er trotz seines nicht mehr
jungen Alters immer noch lebt, wartet er auf die Anlieferung der Leiche seines Vaters. Doch als der Sarg endlich da ist
und Daniel einen letzten Blick auf seinen Vater werfen will, stellt er fest, dass die Leiche zwar tot, aber nicht sein Vater
ist. Und so geht es weiter. Sein versnobter Bruder Robert ist aus New York angereist, weigert sich jedoch, sich an den
Kosten für die Beerdigung zu beteiligen. Zu allem Überfluss muss sich Daniel auch noch bei jeder Gelegenheit anhören,
dass es doch besser wäre, wenn Robert – ein erfolgreicher Schriftsteller – die Trauerrede halten würde.
Derweil hat Daniels Cousine Martha eigene Sorgen. Nicht nur, dass ihr Vater ihren Verlobten Simon in keiner Weise
akzeptiert, dieser hat aus Versehen auch noch eine Pille LSD genommen und erlebt im Laufe des Nachmittags immer
absurdere Halluzinationen. Und als wäre das nicht genug, taucht auch noch ein allen unbekannter Mann auf, der Daniel
anvertraut, dass er mit dem Verstorbenen eine Affäre hatte. Und damit er diesen Skandal unter Verschluss hält, möge er
doch bitte am Erbe beteiligt werden.
Fast überreich wirkt das Figurenpersonal, das sich zur Beerdigung versammelt hat, und so ist es nicht überraschend, dass
etliche Handlungsstränge und Figuren eher blass und unterentwickelt bleiben. So wird etwa mit Ewan Bremner der in
Deutschland sicherlich bekannteste Schauspieler des Ensembles sträflich vernachlässigt. Als Marthas Verehrer Justin hat
er auf der Beerdigung nicht wirklich eine Funktion und wirkt nachgerade überflüssig. Die einzige wirklich runde, komplexe
Figur ist letztlich Daniel, der vom Wust der Ereignisse immer mehr unter Druck gesetzt wird, bis er sich als letztlich
einziger würdevoll verhält.
Die Qualität der besten britischen Komödien erreicht Sterben für Anfänger nicht. Das offensichtliche Vorbild Vier Hochzeiten
und ein Todesfall bleibt, was die Verbindung von komischen, fast albernen Momenten und ergreifenden Charakteren
betrifft, unerreichtes Vorbild. Und auch so skurril wie Calender Girls oder Waking Ned Devine und ihrer liebevollen
Beschreibung typisch britischer Skurrilitäten ist Frank Oz’ Film nicht. Vielleicht macht sich hier doch ein
Mentalitätsunterschied bemerkbar, denn Oz ist zwar in England geboren, seine Karriere hat er jedoch in Amerika
bestritten und dort funktioniert Humor eben auf eine andere Art, als in England.
Michael Meyns
Auch sterben will gelernt sein. Und begraben werden ebenfalls. Bei Daniel und seiner Frau Jane, welche um die
Anzahlung für ein eigenes Haus besorgt ist, klappt letzteres allerdings nicht besonders gut. Denn Daniels Vater ist zwar
gestorben, aber dann wird zur Begräbnisfeier im Haus des Verstorbenen und dessen von Jane nicht besonders geliebter
Witwe Sandra die falsche Leiche geliefert. Gottlob wird der Schaden rasch behoben.
Die Beerdigungsteilnehmer treffen ein: Daniels Bruder Robert aus New York, der dort ein En-vogue-Schriftsteller ist und
trotzdem die Hälfte der Begräbniskosten nicht bezahlen kann. Daniels Cousine Martha mit ihrem Verlobten Simon, den
Marthas Vater Victor nicht leiden kann, weil er ihn für einen Waschlappen hält. Dann Troy, Marthas Bruder, ein Chemiker,
der mit halluzinogenen Drogen hantiert. Schließlich Howard, Daniels Freund, der den mürrischen alten Onkel Alfie im
Rollstuhl mitbringen soll, und Justin, der nur deshalb mitkommt, weil er früher etwas mit Martha hatte und –
vergeblich – neu anknüpfen will.
Die Trauerfeier könnte beginnen, wenn, ja wenn Martha ihrem aufgeregten Simon nicht aus Versehen ein paar von Troys
Pillen zur angeblichen Beruhigung verabreicht hätte. Jetzt flippt Simon derart aus, dass es kein Halten mehr gibt und die
Zeremonie von dem in Zeitnot geratenen Pfarrer unterbrochen werden muss.
Zu allem Unglück hat sich noch ein Fremder eingeschlichen, von dem sich herausstellt, dass er mit dem Verstorbenen
mehr als nur bekannt war. Daraus entsteht ein Tohuwabohu, das die Beerdigung zur Tragikomödie werden lässt.
Ein Film, wie ihn nur die Briten fertig bringen. Ein skurriler Einfall löst den anderen ab, die lustigen Vorfälle gehen nahtlos
ineinander über. Regisseur Frank Oz und Drehbuchautor Dean Craig haben auch ein paar Klamaukszenen
eingeschoben, doch dem Ganzen schadet das wenig.
Inszenatorisch wurde geschickt vorgegangen. Die vollständige Handlung spielt sich nämlich in einem einzigen Haus
– teilweise im Garten und auf dem Dach – ab, aber die meist komischen Situationen folgen so temporeich
aufeinander, dass Eintönigkeit nie entstehen kann.
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Eine aus einem Dutzend erfahrener britischer Darsteller bestehende Truppe trug zum Gelingen dieses kurzweiligen
Spaßes viel bei.
Thomas Engel
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