RAW-Verarbeitung in ACDSee Pro
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RAW-Verarbeitung in ACDSee Pro
RAW-Verarbeitung in ACDSee Pro Was ist eine RAW-Datei? Eine RAW-Datei kann als ein digitales Negativ angesehen werden. Sie wird als Roh (engl: RAW) bezeichnet, da sie die Sensordaten, die von Ihrer Kamera bei der Aufnahme gespeichert wurden, unverändert enthält. Eine RAW-Datei ähnelt in dieser Weise einem Filmnegativ. Das heißt, dass sie erst einmal in eine Bilddatei entwickelt werden muss, bevor sie betrachtet werden kann. Fast alle Digitalkameras, die von Berufsfotografen oder Profis eingesetzt werden, können eine RAW-Datei erstellen. Welche Vorteile haben RAW-Dateien? RAW-Dateien haben die folgenden Vorteile: Sie haben einen höheren dynamischen Wertebereich (12 Bit versus 8 Bit), wodurch Details in dunklen Bereichen des Bildes leichter erkannt werden können. Sie enthalten alle Kamera-Sensordaten, sowie die gewählten Kamera-Einstellungen, so dass bessere Entscheidungen bezüglich Belichtung oder Farbtonanpassung getroffen werden können. Der Weißabgleich kann auch dann korrigiert werden, wenn zur Zeit der Aufnahme die falschen Einstellungen gewählt waren. Bildrauschunterdrückung und Bildschärfung können nachträglich optimiert werden. Wie unterscheidet sich die RAW-Verarbeitung von der normalen Bildbearbeitung? Im Gegensatz zur normalen Bildbearbeitung, erfolgt die RAW-Verarbeitung in getrennten Phasen. In ACDSee Pro werden die RAW-Dateien bereits vorverarbeitet, so dass sie im Übersichts- oder Ansichtsfenster betrachtet werden können. (Wenn Sie Ihre RAW-Originaldatei lieber manuell bearbeiten möchten, haben Sie die Möglichkeit die Vorverarbeitung abzuwählen.) Wählen Sie die Datei, mit der Sie arbeiten möchten und nutzen Sie die RAW-Bearbeitungsleiste zur Festlegung der Verarbeitungseinstellungen (Belichtung, Farbe, Bildschärfe und Bildrauschen). Klicken Sie auf “Speichern als”, um die RAW-Datei unter Anwendung der ausgewählten Einstellungen zu verarbeiten und das Bild im JPEG- oder TIFF-Format zu speichern. Öffnen Sie dann die JPEG- oder TIFF- Datei im Bearbeitungsmodus zur Korrektur von Schatten und Lichtern, Farbstich und ähnlichem. Denken Sie vor der Bearbeitung daran, dass in diesem Stadium das Bild bereits mit Standard-Vorverarbeitung oder den von Ihnen gewählten Einstellungen bearbeitet wurde. In ACDSee Pro wird die RAW-Datei nicht bearbeitet. Die Originaldatei bleibt unangetastet, um die Bilddaten zu bewahren. Die Verarbeitungseinstellungen werden in der ACDSee Pro-Datenbank gespeichert. Jedes Mal, wenn Sie die RAW-Datei öffnen, werden die gespeicherten Einstellungen erneut auf das Bild angewendet. Der Vorteil dieser Methode ist, dass verschiedene Einstellungen für die gleiche Datei gespeichert werden können, um unterschiedliche Effekte zu erzielen oder die Einstellungen noch weiter zu verbessern. Wie kann man ACDSee Pro RAW mit Adobe Camera RAW vergleichen? Wenn Sie das gleiche Bild in verschiedenen RAW-Konvertierungsprogrammen betrachten, ist es, als ob Sie Äpfel mit Orangen vergleichen. Alle Programme verwenden unterschiedliche Parameter zur Entwicklung eines Bildes. Bevor Sie deshalb die Bilder vergleichen können, müssen Sie sich vergewissern, dass die Einstellungen in allen Programmen aufeinander abgestimmt sind. Die nachfolgenden Anleitungen zeigen Ihnen, wie Sie die Einstellungen in ACDSee Pro und Adobe Camera RAW miteinander abstimmen können. Ähnliche Einstellungen können auch in anderen RAWKonvertierungsprogrammen vorgenommen werden. So stimmen Sie ACDSee Pro und Adobe Camera RAW aufeinander ab: 1. Deaktivieren Sie alle Standard-Vorverarbeitungs-Einstellungen in beiden Programmen. Der erste Schritt hierzu ist das Bild sichtbar zu machen, so dass Sie es in den RAW-Status zurückversetzen können. Stimmen Sie dann die Belichtungseinstellungen aufeinander ab, bis diese in beiden Programmen identisch sind. In ACDSee Pro wählen Sie die RAW-Datei und klicken auf Extras | RAW-Verarbeitung, um die Bearbeitungsleiste der RAW-Verarbeitung zu öffnen. Deaktivieren Sie das Kästchen Belichtung vorverarbeiten im Register Belichtung und klicken Sie dann auf Zurücksetzen, um die Vorverarbeitungseinstellungen, die ACDSee Pro zur Anzeige des Bildes verwendet hat, zu entfernen. Möglicherweise müssen Sie hierbei die Mitteltöne (Gamma) auf ca. 2.2 setzen. Durch diese Anpassung wird das Bild der unbearbeiteten Helligkeitsstufe, die von Adobe Camera RAW verwendet wird, weitmöglichst angeglichen. In Adobe Camera Raw, drücken Sie die Steuerungstaste und den Buchstaben U. Dies ist die Tastenkombination, die zur Deaktivierung der automatischen Einstellung verwendet wird. Ziehen Sie im Register Anpassung die Regler für Belichtung, Schatten, Helligkeit und Kontrast auf Null. Wählen Sie Linear von der Ausklappliste Tonwertkurven im Register Kurven. 2. Wählen Sie die gleichen Weißabgleichsoptionen in beiden Programmen. Der zweite Schritt ist nun, sich zu vergewissern, dass die Weißabgleichseinstellungen in beiden Programmen übereinstimmen. Wenn Sie den Weißabgleich anpassen müssen, empfehlen wir die benutzerdefinierte Weißabgleichsoption zu wählen. Hierbei haben Sie die Möglichkeit die Temperaturund Farbton-Regler so zu setzen, dass beide Programme genau die gleichen Resultate ergeben. Beide Programme verwenden “as shot” als Standard-Weißabgleichsoption. In ACDSee Pro, wählen Sie bitte das Register Farbe im Dialogfeld der RAW-Verarbeitung. Der Mauszeiger verwandelt sich nun in eine Pipette, wenn Sie ihn über das Bild halten. Klicken Sie auf ein weißes oder graues Objekt im Bild und setzen Sie den Weißabgleich durch Gebrauch der Temperaturund Farbtonregler. In Adobe Camera Raw, wählen Sie das Register Anpassung. Nutzen Sie die Pipette zur Auswahl der gleichen weißen oder grauen Teilfläche, die Sie auch in ACDSee Pro verwendet haben und gebrauchen Sie nun die Temperatur- und Farbtonregler, um die gleichen Werte im Weißabgleich zu setzen. HINWEIS: ACDSee Pro Weißabgleichs-Voreinstellungen (Sonnig, Wolkig, Schattig, Kunstlicht, Fluoreszierend und Blitzlicht) und deren entsprechende Temperatur- und Farbwerte sind z.Zt. nicht identisch mit den gleichen Einstellungen in Adobe Camera Raw. Beide Programme haben dieselben Temperatur- und Farbwerte, benötigen jedoch eine weitere Anpassung in ACDSee, um die gleichen Ergebnisse zu erzielen. 3. Farbmanagements-Einstellungen zur Übereinstimmung in beiden Programmen konfigurieren. Im dritten Schritt vergewissern Sie sich nun, dass die Farbmanagement-Einstellungen übereinstimmen, indem Sie den gleichen Eingabe-Farbraum und Arbeits-Farbraum verwenden. Adobe RGB 1998 wird normalerweise als Arbeits-Farbraum verwendet. In ACDSee Pro, aktivieren Sie „Arbeitsfarbraum verwenden“ auf dem Register Farbe im RAWVerarbeitungs-Dialogfeld. Wählen Sie das Farbraumprofil, das Sie verwenden möchten, von der Ausklappliste, z.B. AdobeRGB1998. In Adobe Camera Raw, vergewissern Sie sich, dass die Option „Workflow anzeigen“ aktiviert ist und wählen Adobe RGB (1998) von der Farbraum-Ausklappliste. Die Bilder sollten jetzt fast identisch wirken. Ein minimaler Farbunterschied ist auf die unterschiedlichen Bildwiedergabeprozesse, die zur Entwicklung der RAW-Bilder verwendet werden, zurückzuführen. Optimierung des RAW-Workflows in ACDSee Pro RAW-Bildvorschau (RIPs) erstellen Das Erstellen von RIPs lässt Sie Ihre Bilder schneller betrachten. Wählen Sie die RAW-Dateien im Übersichtsfenster aus und klicken Sie auf Datenbank | RAW-Bildvorschau erstellen. Die RIPs werden erstellt und im Cache gespeichert. Wenn Sie RIPs für RAW-Dateien, die sich in verschiedenen Ordnern befinden, erstellen möchten, gehen Sie bitte zur Ordnerleiste und klicken die Easy-Select-Kästchen vor jedem Ordner, der RAW-Dateien enthält, an. Die RAW-Dateien werden nun im Übersichtsfenster angezeigt. Markieren Sie sie (Strg+A) und klicken Sie auf Datenbank | RAW-Bildvorschau erstellen.) RAW-Bilder verarbeiten Wählen Sie ein Bild und klicken Sie auf Extras | RAW-Verarbeitung. Passen Sie Belichtung, Weißabgleich, Bildschärfe und Bildrauschen in den Registerkarten Belichtung, Farbe und Detail an. Die RAW-Verarbeitung enthält eine integrierte Steuerung, mit der Sie Kurven und Stufen in einem einzigen Interface anpassen können. Dies gibt Ihnen eine beispiellose Flexibilität in der Anpassung von Kontrast und Helligkeitsstufen Ihrer Bilder. Speichern Sie die ausgewählten Einstellungen als Voreinstellung zur Anwendung auf zukünftige Bilder. Dateien in ein anderes Format speichern Sobald Sie Ihr RAW-Bild verarbeitet haben, können Sie es als JPEG oder TIFF speichern oder das RIP mit Ihren neuen Einstellungen aktualisieren. (Das RIP wird automatisch aktualisiert, wenn Sie in der RAWVerarbeitung auf Fertig klicken). Stapelbearbeitung Ihrer RAW-Bilder Sie können das RAW-Stapelverarbeitungswerkzeug dazu nutzen Hunderten von Bildern gleichzeitig Voreinstellungen zuzuweisen. Wählen Sie eine Gruppe von RAW-Dateien und klicken Sie auf Extras | Stapel-RAW-Verarbeitung. Wählen Sie eine Voreinstellung und klicken Sie zur schnellen Prozessierung der RAW-Dateien auf Verarbeiten. RIP-Cache leeren Wenn Sie bereit sind Ihre RAW-Bilder zu archivieren und sie nicht länger zur Betrachtung aufrufen, können Sie das RIP-Cache leeren. Klicken Sie im Übersichtsfenster auf Extras | Optionen und klicken Sie dann auf RAW-Bildvorschau. Klicken Sie auf die Schaltfläche Cache leeren und anschließend auf OK. Archiv Die RAW-Dateien und Verarbeitungseinstellungen werden separat gespeichert. Exportieren Sie deshalb die Verarbeitungseinstellungen, bevor Sie die RAW-Dateien auf CD brennen. Wählen Sie die RAWDateien, die Sie archivieren möchten, im Übersichtsfenster aus. Klicken Sie im Datenbankmenü auf Exportieren | RPP-Dateien. Die Verarbeitungseinstellungen für die gewählten Dateien werden aus der Datenbank exportiert und als RPP-Dateien gespeichert. Brennen Sie die RAW- und RPP-Dateien auf die CD.