Wirtschaftfaktor Fußball in Österreich - Folder

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Wirtschaftfaktor Fußball in Österreich - Folder
Wirtschaftsfaktor Fußball in
Österreich
Inhalt
Executive Summary
1
1 Wertschöpfungsnetzwerk Fußball
17
2 Bruttowertschöpfungseffekte des Fußballs
20
3 Beschäfigungseffekte des Fußballs
22
4 Gesundheitspolitische Aspekte des Fußballs
24
5 Innovationsdynamik im Fußball
27
6 Ehrenamt
30
7 Fußballvereine in Österreich – Daten und Fakten
32
8 Abbildungsverzeichnis
37
9 Tabellenverzeichnis
37
10 Literatur
37
1
Executive Summary
Wertschöpfungsnetzwerk Fußball: Sowohl aktiv betrieben als auch passiv, als Zuschauer, erfreut sich
Fußball in Österreich großer Beliebtheit. Und dies schlägt sich auch wirtschaftlich nieder. Eine
ökonomische Bewertung des Fußballs ist jedoch, da sich dieser aus einer Vielzahl von Branchen und
Aktivitäten zusammensetzt, nicht einfach. Typisch wie für alle sogenannten Querschnittsmaterien,
deren wirtschaftlicher Beitrag sich nicht einfach aus der Statistik ablesen lässt, ist daher, dass die
wirtschaftliche Bedeutung dieses Wirtschaftszweigs nur allzu leicht unterschätzt wird.
Das Netzwerk Fußballsport berührt eine Vielzahl von Branchen, sodass Einbußen in einer einzigen
dieser Branchen zu negativen Folgeeffekten für viele andere Sektoren und Unternehmen führen
können. Um dieses Netzwerk in seiner gesamtwirtschaftlichen Bedeutung erfassen zu können, bedarf
es zum einen einer eindeutigen Definition dessen, was wirtschaftlich zum Fußball zu zählen ist, zum
anderen eines methodischen Instruments, um diese Branchen abzubilden, eines so genannten
„Satellitenkontos Fußballsport“. Dieses weist die unmittelbar durch Fußballaktivitäten bei den
diversen Wirtschaftszweigen ausgelösten wirtschaftlichen Effekte – ausgedrückt in Beiträgen zur
Bruttowertschöpfung, zum Bruttoproduktionswert und zur Beschäftigung – gemäß den Richtlinien
der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung aus.
Die Abgrenzung bzw. die Definition dessen, was wirtschaftlich zum Fußball zu zählen ist, erfolgt nicht
willkürlich, sondern orientiert sich an der, seit 2007 europaweit gültigen, einheitlichen „Vilnius
Definition des
Sports“. Diese
baut
sowohl auf Wirtschaftssektoren (NACE)
als
auch
Produktkategorien (CPA) auf und grenzt Sport im wirtschaftlichen Sinn in einer 3-stufigen Definition
ab, abhängig davon, was man genau betrachten möchte.
Gesamtwirtschaftliche Effekte des Fußballs: Im österreichischen Fußball-Wertschöpfungsnetzwerk
werden jährlich 389,6 Mio. € an direkter Wertschöpfung erwirtschaftet. Inklusive der Vorleistungen
und der multiplikativen Effekte beträgt der jährliche Wertschöpfungsbeitrag sogar 667,2 Mio. €. Die
gesamte Bruttowertschöpfung des Fußballs ist damit mehr als doppelt so hoch wie jene der
Wasserversorgung in Österreich, in etwa gleich hoch wie der Einzelhandel mit Nahrungsmitteln und
Getränken oder halb so groß wie etwa die Branche der Informationsdienstleistungen oder der
Getränkeherstellung mit 1.330,5 Mio. € Bruttowertschöpfung. Der Anteil des Fußballs am gesamten
österreichischen Bruttoinlandsprodukt liegt somit bei rund 0,14 Prozent (direkte Effekte) bzw. bei
0,23 Prozent für den gesamten Effekt und damit in einer Größenordnung, die der Wertschöpfung der
1
Sektoren „Forschungs- und Entwicklungsleistungen“, der „Luftfahrtleistungen“ oder der „Herstellung
von Textilien“ entspricht.
Aus
diesen
Ergebnissen
berechnet
sich
für
den
österreichischen
Fußball
ein
Bruttowertschöpfungsmultiplikator in Höhe von 1,71. Ein Multiplikator in dieser Größenordnung
bedeutet, dass mit jedem direkt im Fußball erwirtschafteten Euro österreichweit weitere 71 Cent
Bruttowertschöpfung in anderen Sektoren ausgelöst werden.
Durch den Fußball entsteht in Österreich ein gesamter Beschäftigungseffekt im Ausmaß von 21.901
Personen. Damit sorgt der Fußball für annähernd so viele Arbeitsplätze bzw. Jobs in Österreich wie in
etwa Kapfenberg (Einwohnerzahl: 21.637), Fürstenfeld (Einwohnerzahl: 22.777) oder Tamsweg
(Einwohnerzahl: 20.502) Einwohner haben. 1 Somit ist jeder 188. Arbeitsplatz in Österreich dem
Fußball zuzuschreiben.
Der
Beschäftigungsmultiplikator,
definiert
als
Verhältnis
aus
gesamtem
und
direktem
Beschäftigungseffekt, beläuft sich auf 1,33 (in Köpfen). Dies wiederum bedeutet, dass mit drei im
Fußball geschaffenen Arbeitsplätzen noch ein weiterer Arbeitsplatz in Österreich geschaffen bzw.
abgesichert wird.
Sportartikelproduktion: Für den Fußballsport relevant sind in der Sportartikelproduktion die
Bereiche Produktion von Sportgeräten, Herstellung von Sportbekleidung und Herstellung von
Sportschuhen.
In Summe entsteht durch die fußballrelevante Sportartikelproduktion ein jährlicher Umsatz in Höhe
von 10,8 Mio. €. Dies entspricht einem Bruttoproduktionswert von 8,9 Mio. € und einem
Bruttowertschöpfungseffekt von 3,1 Mio. €. Insgesamt finden 45 Personen einen Arbeitsplatz im
Bereich der Sportartikelproduktion, der auf den Fußball zurückzuführen ist.
Sportartikelhandel: Im Handel unterscheidet man zwischen dem Groß- und dem Einzelhandel. Der
fußballbezogene Groß- und Einzelhandel umfasst den Handel mit Bekleidung und Schuhen, im
Großhandel fällt zudem der Handel mit Sportartikeln an.
Insgesamt ist der fußballbezogene Groß- und Einzelhandel mit Schuhen, Bekleidung und
Sportartikeln für einen jährlichen Umsatz in Höhe von 593,9 Mio. € verantwortlich, davon
417,6 Mio. € im Großhandel und 176,35 Mio. € im Einzelhandel. Es entsteht durch den
fußballrelevanten Groß- und Einzelhandel ein Bruttoproduktionswert von 148,5 Mio. € und eine
1
Vgl. Statistik Austria: Registerzählung, 2011.
2
Bruttowertschöpfung von 73,4 Mio. € jährlich. Dies entspricht einem totalen Beschäftigungseffekt
von 1.472 Arbeitsplätzen, davon 38 Prozent im Großhandel und 62 Prozent im Einzelhandel.
Sportstätteninfrastruktur: Hinsichtlich der Entfernung bis zur nächsten Sportstätten bewerten
SportlerInnen 20 Minuten zu Fuß oder mit dem Rad bzw. 30 Minuten mit dem öffentlichen Verkehr
oder dem PKW als zumutbare Entfernung zur Erreichung der nächsten Sportanlage. Sportstätten
sollten außerdem den sozial- und siedlungsgeographischen Veränderungen gerecht werden und ein
Ausbau, eine Adaption hinsichtlich der Funktionalität der Sportstätte, oder Ähnliches sollte
bautechnisch möglich sein.
Durch eine Sportstätte sichern unterschiedlichste Stakeholder aus Politik, Planung, Management etc.
die Leitidee „Sport ist für alle“ und schaffen damit oftmals erst die Grundvoraussetzung dafür, den
Sport ausüben zu können.
Die Anzahl der Fußballplätze für den Breitensport ist in den letzten 50 Jahren stark gestiegen. Laut
dem Österreichischen Institut für Schul- und Sportstättenbau (ÖISS) gab es im Jahr 1966 nur 1.521
Fußballfelder in 3.890 Gemeinden. Diese Zahl stieg jedoch rasant auf mehr als das doppelte an,
sodass es aktuell rund 3.500 Freianlangen (Fußballfelder) für den Breitensport gibt. 2
Aus der Primärdatenerhebung ergeben sich im Durchschnitt pro Leistungsstufe Investitionen in das
Vereinsgebäude und den Sportplatz in Höhe von 1.1 Mio. €. Hierbei sei jedoch angemerkt, dass die
Investitionssummen pro Leistungsstufe stark variieren. Für alle Fußballvereine in Österreich werden
in Summe rund 57 Mio. € für Investitionstätigkeiten ausgegeben. Die damit einhergehenden direkten
und multiplikativen Effekte bewirken einen Bruttowertschöpfungsbeitrag von 16 Mio. € und sichern
241 Arbeitsplätze in Österreich.
Ausbildung und Nachwuchsarbeit: In Anbetracht der weiten Verbreitung und Beliebtheit des
Fußballs, ist der Nachwuchsarbeit im Fußball ein besonders hoher Stellenwert beizumessen. Im Jahr
2013 waren im ÖFB 161.706 NachwuchsspielerInnen gemeldet (151.106 Männer & 10.600 Frauen),
die in 7.599 Nachwuchsteams spielten.
In der Primärdatenerhebung gaben, mit ca. 85 Prozent, ein Großteil der Vereine an, mindestens 5
Nachwuchsmannschaften im Verein zu leiten. Das für die Nachwuchsarbeit zur Verfügung stehende
Budget gaben die Vereine mit ca. 19 Prozent des Gesamtbudgets an.
2
Vgl. Bewegung.ac.at, 2015.
3
Das Konzept der Talenteförderung des österreichischen Fußballbundes heißt „Der österreichische
Weg“. Dieses Ausbildungskonzept berücksichtigt die Inhalte des Breiten- und Frauenfußballs, die
Talenteförderung, die elitäre individuelle Förderung von NationalspielerInnen und die qualitative
Aus- und Fortbildung von FußballtrainerInnen3.
Die Landesverbandsausbildungszentren (LAZ) werden von den Bundesländern ins Leben gerufen und
sollen den Jugendlichen der 5. bis 8. Schulstufe eine möglichst qualitativ hochstehende Ausbildung
ermöglichen. Insgesamt gibt es in Österreich 29 LAZ Standorte. Unterteilt werden die Zentren in die
LAZ Vorstufe und den LAZ Hauptkader.
Die Akademien (ehemals BNZ) sollen österreichische Nachwuchstalente im Anschluss an die erste
Ausbildung in den LAZs auf die Herausforderung des Spitzenfußballs vorbereiten. Die Akademien sind
verpflichtet, mit zumindest einer Schule zusammenzuarbeiten. In den Akademien werden
JugendfußballerInnen gemäß den Richtlinien des ÖFB ausgebildet. Das Können der Mannschaften
wird in der Jugendliga gemessen.
Das Projekt 12 des ÖFB legt den Schwerpunkt auf die Selektion und individuelle Förderung der
größten Talente Österreichs im Altersbereich U15 bis U21 bei den Herren bzw. U17 und U19 bei den
Frauen. Das Konzept basiert auf den Bereichen Sportmedizin, Sportpsychologie und individuellem
Coaching. Aktuell fördert das Projekt 10 Spielerinnen und 37 Spieler. Diese Individualförderung wird
bereits in den Landesverbandsausbildungzentren (LAZ) und Akademien (AKA) umgesetzt. Die
Finanzierung des Projektes wird aus Beiträgen des ÖFB, der Sponsoren, des UEFA Hattrick
Programmes und der Förderung des Sportministeriums zusammengesetzt. Der jährlich
Budgetrahmen des Projekt12 beläuft sich auf 1.405.000 €.3
In der Schule bzw. im Schulalter werden oftmals Interessen für sportliche Aktivitäten in den Kindern
und Jugendlichen geweckt und zusätzlich unterschiedlichste Voraussetzungen für spätere sportliche
Erfolge geschaffen. Dementsprechend wichtig ist die Rolle der Schule. Zu den fußballrelevanten
Sportschulen zählen u.a. die Sporthauptschule und Sport-Neue-Mittelschule, die Sportgymnasien und
die Schulen für Leistungssportler. Die Trainings- und Unterrichtszeiten werden von Schulen und
Sportverbänden flexibel koordiniert. Durch die Möglichkeit, sich sowohl sportlich als auch schulisch
voll zu entwickeln, ergeben sich einzigartige Chancen für die jungen Menschen.
3
Vgl. ÖFB, 2014.
4
Im Jahr 2010/11 nahmen 180 Schulen österreichweit an der UNIQA MädchenfußballLIGA teil. Im Jahr
2012 wurde die U14 Bundesländer Nachwuchsmeisterschaft eingeführt. Einerseits ist es durch diesen
Bewerb möglich, dass sich Mädchen mit gleichaltrigen Spielerinnen messen können und andererseits
ermöglicht der Bewerb eine Talentesichtung für die U17 Nationalmannschaft und das Nationale
Zentrum für Frauenfußball. Das Nationale Zentrum für Frauenfußball 4 wurde ebenso in der Saison
2011/12 gegründet und versteht sich selbst als Talente-Schmiede, Kompetenzzentrum für
Frauenfußball in Österreich und als Partner für Vereine (von der Frauenliga bis LAZ). Der
Frauenfußball soll darin gezielt gefördert und forciert werden um in Zukunft international
konkurrenzfähige Nationalteams stellen zu können. Parallel zur sportlichen Betreuung können die
Mädchen auch eine Schulausbildung an der BORGL und der BHASL St. Pölten absolvieren.
Ca. 2.500 Schiedsrichter sind wöchentlich in Fußballspielen aller Klassen im Einsatz (Im Jahr 2013 5:
2.492 SchiedsrichterInnen; davon: 2.428 Männer & 64 Frauen). 20 davon pfeifen in der höchsten
Spielklasse, der Bundesliga. Die Entlohnung der Schiedsrichter kann von den neun Landesverbänden
autonom festgesetzt werden 6. Dies bedeutet, dass es bei der Vergütung der Schiedsrichter in den
Landesverbänden zu sehr unterschiedlichen Beträgen kommt. Die Vergütung für Spiele im
Frauenfußball ist in allen Landesverbänden deutlich geringer als bei jenen des Männerfußballs.
Mit 1. Juli 2015 trat eine vom ÖFB beschlossene Reformierung der Trainerausbildung zur UEFA-ProfiLizenz in Kraft. Darin wird auf eine engere Zusammenarbeit mit den Bundessportakademien (Graz,
Innsbruck, Linz, Wien) Wert gelegt. Die ersten drei Lehrgänge (Kindertrainer, Jugendtrainer, UEFA-BLizenz) werden in Kooperation mit den zuständigen Bundessportakademien (BSPA) durch die
Landesverbände ausgeschrieben und durchgeführt. Die weiteren Ausbildungsstufen (UEFA-A-Lizenz
und weitere Zusatzausbildungen) werden durch den ÖFB in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt
für Leibeserziehung (BAFL) Wien und Innsbruck durchgeführt.
Medien, Werbung und Sponsoring: Eine wichtige Einnahmequelle von Fußballvereinen ist der
Stadionbesuch. Dieser war lange Zeit die einzige Vermarktungsform des professionellen Fußballs. Die
wesentlichen
Faktoren,
die
die
Zuschauernachfrage
maßgeblich
beeinflussen,
können
zusammengefasst werden in Unsicherheitsfaktoren bzgl. des Spielausganges, Qualitätsfaktoren,
ökonomische Einflussfaktoren und sozio-demografische Faktoren.
4
Vgl. OeFB.at, 2015b.
Vgl. OeFB.at, 2013.
6
Vgl. Fanreport.com, 2013.
5
5
Die Zahl der ZuschauerInnen pro Spiel der Österreichischen Bundesliga, verzeichnete im Zeitraum
von 1992 bis 2007 einen Anstieg von 2.910 auf 9.284 pro Spiel. In der Saison 2013/14 ist diese Zahl
auf 6.165 gesunken. Die Erste Liga verzeichnete im Zeitraum 2008 bis 2015 einen konstanten Anstieg
der Besucherzahlen pro Spiel. Die Zahl der ZuschauerInnen verdoppelte sich von durchschnittlich
1.000 in der Saison 2007/08, auf rund 2.000 BesucherInnen in der Saison 2014/15. Die Spiele der
Nationalmannschaft besuchten im Jahr 2014 im Schnitt pro Spiel 37.417 ZuschauerInnen.
Die Struktur des Marktes für Fernsehrechte hat sich in Österreich im Laufe der letzten zwanzig Jahre
drastisch verändert. Lange Zeit standen sich jeweils nur ein Anbieter, nämlich der Österreichische
Fußball-Bund als alleiniger Rechteinhaber und der öffentlich-rechtliche Sender ORF als einziger
Nachfrager gegenüber, so dass man von einem „bilateralen Monopol“ sprechen konnte 7. Auf der
Nachfrageseite ist ein intensiver Wettbewerb der Fernsehsender (ORF, Sky (vormals Premiere), ATV,
Servus TV) sowie der Schweizer Rechteagentur Kentaro um die Übertragungsrechte entstanden. Aus
dem
einstigen
Nachfragemonopol
entwickelte
sich
so
ein
„wettbewerbsorientiertes
Nachfrageoligopol“7 mit der marktspezifischen Konsequenz steigender Preise. Im Jahr 2012 wurde
die Zusammenarbeit der österreichischen Fußball-Bundesliga mit Sky Österreich und dem ORF
mindestens bis einschließlich zur Saison 2015/2016 vertraglich festgesetzt. Der Preis für die LiveÜbertragungsrechte für Sky Österreich und den ORF stieg im Vergleich zur vertraglichen Vorperiode
um rund 19 Prozent, von 17,0 Millionen € auf 20,2 Millionen € jährlich.
Die jährlichen durchschnittlichen Werte der TV-Zuschauerzahlen sind abhängig vom Erfolg der
beteiligten Nationalmannschaften und der Sendezeit. Mit der Zunahme an Freizeit- und TVProgrammangeboten haben aber die durchschnittlichen Werte der TV-Zuschauerzahlen in den
letzten drei Jahren im Vergleich zum Zeitraum 2009 bis 2011 stetig zugenommen
Durchschnittlich haben in den Jahren von 2007 bis 2014 750.000 ZuschauerInnen die Fußballspiele
der Nationalmannschaft im Fernsehen verfolgt. Eine starke Zunahme der Zahl der ZuschauerInnen
(um rund 17 Prozent im Vorjahresvergleich) verzeichnete das Jahr 2014 mit 920.000 ZuschauerInnen.
Im Jahr 2014 berichtete der ORF insgesamt 80 Stunden im Fernsehen über den ÖFB, was einem
Rückgang um rund 14 Prozent zum Vorjahr entspricht.
Im Jahr 2014 erzielten die 33 Spiele der österreichischen Bundesliga im ORF im Schnitt eine
Reichweite von 315.000 ZuseherInnen und 22 Prozent Marktanteil.
7
Vgl. Erning, 2000.
6
Seit der Frühjahrssaison 2010 bietet die Österreichische Fußball-Bundesliga in vier Stadien in
Zusammenarbeit mit tipico einen speziellen Service: Bundesliga ON EAR – Das Stadion-Radio für sehbehinderte Fans. Bei dem Angebot haben blinde und sehbehinderte Menschen die Möglichkeit bei
den Heimspielen von SK Rapid Wien, FC Red Bull Salzburg, FK Austria Wien und SK Puntigamer Sturm
Graz live mit dabei zu sein und den Audio-Kommentar (Audiodescription) im Stadion mit zu erleben.
Das Web 2.0 und die sozialen Netzwerke spielen eine wichtige Rolle in der Fußballwelt in Österreich.
Durch die zunehmende Beliebtheit von sozialen Medien können verschiedene Altersgruppen erreicht
werden. Um mit ihren Fans zu kommunizieren nutzt jeder Klub und auch selbst die Bundesliga
zumindest eine Plattform. Eine Zusammenzählung der drei beliebtesten Social Media Plattformen der
Fußball-Fans (Facebook, Twitter und Instagram) zeigt 1.072.768 (Stand 22. Juni 2015) Follower für die
gesamte Fußball-Bundesliga. Die besonders aktive Fanszene – mehr als 70 Prozent der Follower sind
zumindest einmal täglich online – generiert dabei eine Beitrags-Reichweite von über 9 Millionen
Aufrufen durch Unique User jährlich. Mit den Page-Impressions aller Inhalte wird sogar die 20Millionen-Marke locker überschritten (20,5 Mio.). 8
Der professionelle Sport bietet mit seiner umfangreichen Medienpräsenz einen, wegen im Vergleich
zu
herkömmlicher
Werbung
günstigeren
Kosten,
idealen
Ort
zur
Übermittlung
von
Werbebotschaften. Im Jahr 2014 belief sich das brutto Sportsponsoring-Budget für Österreich laut
FOCUS Research 9 auf 811 Mio. €. Davon flossen rund ein Viertel in den Fußball und zwei Drittel in
den Wintersport. 10
Der Werbewert der österreichischen Nationalmannschaft ist seit 2012 stetig gestiegen und belief sich
im Jahr 2014 auf insgesamt 64,1 Mio. €. Der erzielte gemeinsame Werbewert von tipp3-Bundesliga
powered by T-Mobile, belief sich für die Saison 2013/14 auf rund 37,5 Mio. €.
FOCUS Research9 prognostiziert für 2015 eine Zunahme der Werbungausgaben um etwa 2 Prozent.
Weiterhin sehr dynamisch entwickeln sich die Werbungsausgaben im Online-Bereich wo mit 2stelligen Zuwachsraten gerechnet wird. Auch TV bleibt weiter sehr beliebt, während die Printmedien
an Bedeutung weiter verlieren werden.
Spiel-, Wett- und Lotteriewesen: Glücksspiel in Verbindung mit Sport gibt es schon seit den ersten
Aufzeichnungen zu Sportereignissen. Bereits im antiken Griechenland und Rom wurde auf den
8
Vgl. Bundesliga.at, 2015.
Vgl. FOCUS Research, 2015.
10
Vgl. Medienmanager.at, 2015.
9
7
Ausgang gewisser sportlicher Leistungen/Wettkämpfe gewettet. Das Glücksspiel (Lotto, Toto, etc.)
trägt in Österreich, mit der gesetzlichen Verankerung, wesentlich zur Förderung des Spitzen-,
Breiten- und Behindertensports bei. Seit dem Jahr 1986 flossen dem Sportbereich aus den Umsätzen
des Glücksspielbetriebes 1,2 Mrd. € an Fördermitteln zu. Seit dem Jahr 2010 stellt der Bund der
Sportförderung 80 Mio. € aus den Abgabenmitteln des Konzessionärs nach § 14 des
Glücksspielgesetzes zur Verfügung. Seit 2013 erhöht sich dieser Betrag jährlich im selben Ausmaß wie
die glücksspielrechtlichen Abgaben des Konzessionärs aus dem Vorjahr gestiegen sind (GSpG-Novelle
2008; § 14). Die Höhe der Sportförderung hängt damit stark von der wirtschaftlichen Leistung der
Österreichischen Lotterien ab. Im Jahr 2014 belief sich der Gesamtumsatz der Österreichischen
Lotterien auf 3.150,98 Mio. €. Der Sportförderung in Österreich flossen daraus 80 Mio. € zu.
Dem Fußball kommt in der österreichischen Sportförderung eine Sonderstellung zu. So sind ihm im
Sportförderungsgesetz gewisse Fördermittel mittels fixen Anteilen gesichert. Diese Sonderstellung
liegt darin begründet, dass der Fußball – im Gegensatz zu anderen Verbänden – auch zum
Gesamtumsatz und zum Bruttospielertrag der Österreichischen Lotterien beiträgt. Konkret handelt es
sich dabei um Toto/Torwette, Joker und tipp3.
2014 betrug der Umsatz der Österreichischen Lotterien aus Toto und der Torwette 9,1 Mio. €. Da der
Joker auch auf Toto-Wettscheinen gespielt wird, ist auch der Umsatz aus diesem Wettspiel relevant.
Im Jahr 2014 betrug der Umsatz aus dem Joker 182,93 Mio. €. Die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in
Brasilien war im Jahr 2014 das umsatzstärkste Sport-Wett-Ereignis bei tipp3. Der Umsatz von tipp3 in
Österreich betrug im Jahr 2014 ca. 50 Mio. € 11.
Tourismus:
In
Österreich
hat
der
Sporttourismus
eine
im
internationalen
Vergleich
überdurchschnittlich große Bedeutung. Mithilfe des Sportsatellitenkontos kann die gesamte Wirkung
des
Sporttourismus
auf die
Volkswirtschaft
gezeigt
werden: alleine 3,3 Mrd. €
an
Bruttowertschöpfung 12 sind auf die sportrelevante Beherbergung und Gastronomie zurückzuführen.
Im Sporttourismus erfasst werden sowohl der aktive Sporttourismus, d.h. jene in- und ausländischen
Touristen, die in Österreich selbst Sport betreiben wollen, als auch der passive Sporttourismus, d.h.
jene Touristen, die für den Besuch von Sportveranstaltungen nach Österreich kommen, ohne
allerdings selbst aktiv Sport zu betreiben.
11
12
Vgl. Wirtschaftsblatt.at, 2015.
SpEA, Sportsatellitenkonto, 2015.
8
Individualreisende kommen vor allem wegen der Wintersportarten nach Österreich. Aktives
Fußballspielen spielt, auch wegen der Teamsportart, eine kleinere Rolle. Allerdings tragen
professionelle Fußballmannschaften und ihre Trainingslager in Österreich kräftig zum Sporttourismus
bei.
Im Jahr 2014 wurden über 8.900 Hotelbuchungen in Österreich verzeichnet, die auf Spiele und
Trainingsaufenthalte der österreichischen Fußballnationalmannschaften (Männer, Frauen, U21) und
der gegnerischen Mannschaften plus der TrainerInnen, MitarbeiterInnen & Medien zurückzuführen
waren. Bundesweite Zahlen für Trainingslager einzelner ausländischer Mannschaften oder ganzer
Nationalteams sind nicht zentral verfügbar.
Der aktive und passive Fußballtourismus löst – vorsichtig kalkuliert – insgesamt rund 90.000
Übernachtungen jährlich aus, die zu Gesamtausgaben in Höhe von 11,9 Mio. € führen. Dadurch
entsteht eine direkte Bruttowertschöpfung in Höhe von 5,8 Mio. €, die sich zuzüglich der indirekten
und induzierten Effekte auf eine Bruttowertschöpfung von insgesamt 12,0 Mio. € beläuft. Durch den
aktiven und passiven Fußballtourismus wird ein direkter Beschäftigungseffekt von 204 Arbeitsplätzen
in Köpfen ausgelöst. Einschließlich der indirekten und induzierten Effekte werden durch den Fußball
die Arbeitsplätze von 309 Beschäftigten (in Köpfen) gesichert.
Großsportveranstaltungen: Kriterien wie das Volumen des Veranstaltungsbudgets, die Anzahl der
TeilnehmerInnen, der Freiwilligen, der FunktionärInnen oder der ZuschauerInnen sind oftmals
Parameter, auf die bei der Definition zurückgegriffen wird.
Mit einer Großsportveranstaltung sind zahlreiche Effekte verbunden, die teils auch weit über die
direkten monetär bewerteten Effekte hinausgehen. Neben den direkten Kosten und dem direkten
Nutzen bringt ein Großsportevent aber auch zahlreiche indirekte und induzierte Effekte mit sich.
Diese Multiplikatoreffekte können dabei jedoch sowohl positiv als auch negativ sein. Zudem müssen
diese Effekte nicht zeitlich sofort, sondern können ebenso vor als auch nach der Veranstaltung
eintreten. Effekte von Großsportveranstaltungen können in ökonomische, ökologische und
soziale/gesellschaftliche Effekte unterschieden werden.
Auf makroökonomischer Ebene sind u.a. die Auswirkungen auf die Beschäftigung, die
gesamtwirtschaftliche
Nachfrage
und
die
fiskalischen
Effekte
von
Bedeutung.
Auf
mikroökonomischer Ebene muss zwischen monetären und nicht-monetären Effekten unterschieden
werden.
9
Um die gesamtwirtschaftlichen Effekte von Großsportveranstaltungen zu quantifizieren, kommt
üblicherweise die Methodik der Input-Output-Analyse zur Anwendung. Die Analyseergebnisse geben
dabei Auskunft über die Effekte einer Großsportveranstaltung im Hinblick auf Wertschöpfung,
Beschäftigung, Kaufkraft sowie auf den Fiskus.
Verkehr: Die Kategorie Verkehr umfasst den gesamten fußballbezogenen Freizeitverkehr, d.h. den
fußballbezogenen Individualverkehr, sprich die Fahrten vom Wohnort zu Training und Wettkämpfen.
Das Verkehrsaufkommen durch Vereine, d.h. die Fahrten von Vereinen zu Wettkämpfen,
Trainingslagern und Sportferien findet separat, im Rahmen der Vereinsausgaben, Berücksichtigung.
Laut der Konsumerhebung der Statistik Austria aus dem Jahr 2009/2010 liegen die Gesamtausgaben
für Verkehrsleistungen pro Haushalt in Österreich inflationsbereinigt bei 479 €. Hochgerechnet mit
3,6 Mio. Haushalten ergeben sich für den Sportbereich dabei Ausgaben in der Höhe von 1.103 Mio. €.
Der Fußball ist für 7,4 Prozent des Sportverkehrsaufkommens verantwortlich 13. Dies bedeutet
demnach, dass, rein auf den Fußball bezogen, die ÖsterreicherInnen pro Jahr rund 82 Mio. €
ausgeben. Ausgedrückt im Beitrag zur Bruttowertschöpfung gehen daher vom fußballbezogenen
Verkehrsaufkommen jährliche Effekte in Höhe von 45 Mio. € aus. Der daraus resultierende
Beschäftigungseffekt beläuft sich auf 882 Arbeitsplätze (in Köpfen).
Öffentliche Hand: Sport erfüllt gesellschaftlich erwünschte Funktionen, wie beispielsweise die
Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens, die Integration von Menschen mit
Migrationshintergrund, Erziehung usw. Aus diesen und weiteren Gründen hat der öffentliche Bereich
(Bund und Länder) ein Interesse daran, den Sport zu fördern und zu unterstützen. Ohne
Investitionen, Subventionen und Förderungen von Seiten der öffentlichen Hand wäre das Ziel,
100 Prozent der Bevölkerung, vor allem Kinder und Jugendliche, zum Sport zu motivieren, nicht
erreichbar.
Die Grundlage für die Sportförderung durch den Bund bildet das Bundes-Sportförderungsgesetz 2013
(01.01.2014 in Kraft getreten) sowie das Glücksspielgesetz in der geltenden Fassung. 80 Mio. €
werden an Fördermitteln aus dem Glücksspiel zur Verfügung gestellt. Dem Fußball fließt davon
jährlich 5 Mio. € (12,5 Prozent der Leistungs- und Spitzensport Fördermittel) für die Verwendung im
Leistungs- und Spitzensportbereich zu. Weiters fließen 7,2 Mio. € (20 Prozent der Breitensport
Fördermittel) für die Verwendung im Breitensport in den Fußball-Bereich. Von diesen 7,2 Mio. €
(bzw. 20 Prozent) werden zumindest 40 Prozent als Bundesvereinszuschuss gewertet. In Summe
13
Vgl. Stettler, 1999.
10
fließen somit jährlich Fördermittel in Höhe von 12,2 Mio. € in den österreichischen Fußball. Bei einer
Gesamtsumme von 80 Mio. € bedeutet dies, dass der Fußball 15,25 Prozent des jährlichen SportFörderbudgets erhält.
In der Primärdatenerhebung schwankt der Einnahmenanteil der Vereine aus der öffentlichen Hand
(Bund, Länder, Gemeinden), gemessen an den gesamten Einnahmen, zwischen 4,5 Prozent in der
zweiten Leistungsstufe und 19,8 Prozent in der neunten Leistungsstufe.
Private Haushalte: Der Sportbereich wird in der Konsumerhebung der Statistik Austria in Verbindung
mit Freizeitausgaben erhoben. Es liegen somit keine spezifischen Daten für den Sportbereich bzw.
den Fußball vor. Verglichen mit den Ergebnissen der Erhebung 2004/05 sind die durchschnittlichen
monatlichen Haushaltsausgaben nominell um 14,6 Prozent auf 2.910 € gestiegen. Die Ausgaben der
Kategorie „Freizeit, Sport, Hobby“ betragen dabei monatlich durchschnittlich 371 € pro Haushalt.
Privater Konsum kann in aktiven und passiven Sportkonsum unterteilt werden. Der aktive
Sportkonsum umfasst hierbei Ausgaben, die im Zusammenhang mit der aktiven sportlichen
Ausübung einer oder mehrerer Sportarten anfallen. Der passive Sportkonsum umfasst Ausgaben, die
im Zusammenhang mit dem inaktiven „Zuschauersport“ anfallen.
In einer aktuellen Arbeit 14 betrugen die Ausgaben für den aktiven Sportkonsum der befragten
Personen im Jahr 2014 ca. 450 € pro Sportart und Person. Bei durchschnittlich drei regelmäßig
ausgeübten Sportarten, belaufen sich die Ausgaben für die gesamte sportliche Aktivität auf ca.
1.350 € pro Person und Jahr. Die größten Ausgaben wurden in den Kategorien Sportbekleidung und
Sportschuhe, Sporturlaub/Trainingslager/Unterkünfte, Ausgaben für Fahrräder und Ausgaben für
Sportgeräte (ohne Fahrräder) gemessen. Die Ausgaben für den passiven Sportkonsum
(Sportinteresse/Zuschauersport) belaufen sich auf ca. 284 € pro Person und Jahr. Anteilsmäßig am
bedeutendsten sind dabei die Ausgabekategorien Eintrittskarten zu Ligasport und/oder sonstigen
Sportveranstaltungen, Fahrten zu Sportveranstaltungen und Ausgaben für Medien.
Gesundheitspolitische Aspekte des Fußballs: Die Bedeutung von Bewegung als effektive Maßnahme
der Prävention und zur Risikominimierung chronischer Krankheiten sowie als Mittel zur Steigerung
des Wohlbefindens und der Leistungsfähigkeit jedes Einzelnen wurde hinlänglich dokumentiert. 15 Der
Förderung gesundheitswirksamer Bewegung und im Speziellen des Fußballs kommt daher aus
volkswirtschaftlicher Sicht enorme Bedeutung zu.
14
15
Vgl. Leimser, 2015
Vgl. bspw. SpEA, 2013; Fonds Gesundes Österreich, 2012.
11
Mittels einer Kosten-Nutzen-Analyse wird der volkswirtschaftliche Nutzen, definiert als die
vermiedenen Krankheitskosten, von Fußball berechnet. Berücksichtigt werden dabei sowohl die
vermiedenen direkten Krankheitskosten (z.B. Behandlungskosten stationär und ambulant,
Rehabilitationskosten usw.) als auch die vermiedenen indirekten Krankheitskosten (z.B.
Krankenstandskosten, Invaliditäts- und Erwerbsunfähigkeitskosten usw.).
Für die Berechnungen wurde die Untergrenze an FußballspielerInnen in Österreich mit 286.538
Personen festgelegt (aktive SpielerInnen lt. ÖFB), als Obergrenze wurden 527.295 fußballspielende
Personen festgelegt (gemeldete SpielerInnen lt. ÖFB).
Die vermiedenen oder eingesparten Ausgaben für direkte oder indirekte Gesundheitskosten liegen
bei der Untergrenze in der Höhe von 114,3 Mio. €, bei der Obergrenze in der Höhe von 210,2 Mio. €.
Nach dem alpinen Skilauf zählte der Fußball mit rund 34.200 verletzten Personen die meisten
spitalsbehandelten Sportunfälle im Jahr 2013. Die Kosten von Fußballunfällen liegen bei der
Untergrenze in der Höhe von 63,4 Mio. € und bei der Obergrenze in der Höhe von 69,3 Mio. €.
Der volkswirtschaftliche Nettoeffekt des Fußballs ist dabei deutlich positiv. Bei der Untergrenze kann
von einem Saldo in Höhe von 50,8 Mio. € ausgegangen werden, bei der Obergrenze in Höhe von
141 Mio. €. Damit ist festzuhalten, dass, neben den gesundheitswirksamen individuellen Effekten
einer aktiv fußballspielenden Person, der gesamtwirtschaftliche Nutzeneffekt deutlich positiv ist.
Innovationsdynamik
im
Fußball:
Zur
Beurteilung
der
Innovationsdynamik
wurde
das
Patentanmeldeverhalten im Bereich Fußball untersucht, wobei als Datenbasis die Patentfamilien aus
über 90 Patentämtern weltweit dienten. In einem ersten Schritt wurden deshalb Suchprofile
erarbeitet, die ein möglichst vollständiges und thematisch korrekt abgegrenztes Sample von
Dokumenten für die nachfolgende quantitative Auswertung erzielen.
Die über das Suchprofil „Fußball (VT)“ (Volltext-Suche in Titel oder Abstract der Patentanmeldung)
erhaltenen Dokumente wurden zu 3.090 Patentfamilien zusammengefasst. Um sicherzustellen, dass
es zu keiner Verzerrungen aufgrund linguistischer Artefakte im ersten Sample kam, wurde ein
ergänzendes
Suchprofil „Fußball (IPC/CPC)“
definiert,
welches
zu 1.055
Patentfamilien
zusammengefasst wurde und so die Ergebnisse, wie sie vom Sample „Fußball (VT)“ erzielt wurden,
absichert.
12
Aus regionaler Sicht befinden sich die meisten Erfinder in den USA (1.027 Erfinder, 924
Patentfamilien 16), gefolgt von China (348 Patentfamilien), Deutschland (151), Korea (118) und
Frankreich (59). Österreich liegt bei der breiten Themendefinition „Fußball (VT)“ aus Sicht der Zahl
der Erfinder auf Rang 26.
Die Top-10 Patentanmelder tragen zu rund 15 Prozent der weltweiten Patentfamilien und Erfinder
bei 17, 11 Prozent der gesamten Patentanmeldungen stammen von den Top-3 Patentanmeldern.
Geographisch liegt der Schwerpunkt in den USA, auch bei der normierten Kennzahl der Patentdichte
als Zahl der Patentfamilien pro Million Einwohner liegen die USA voran. In Europa weisen
Deutschland, Irland und Finnland hohe Patentdichten auf, Österreich ist auch hier nicht im
Spitzenfeld.
Während die Zahl der neuen Patentanmeldungen im Bereich Fußball über den Zeitraum 2005 bis
2014 weitgehend konstant war, zeigte sich eine auffällig hohe Zahl von interdisziplinären
Themenkombinationen. Lediglich 52 Prozent der Technologien, die in den Patentfamilien mit dem
Konzept „Fußball“ genannt sind, betreffen ausschließlich Sport.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Innovationsdynamik im Bereich Fußball weltweit weitgehend
konstant ist, wobei sich Österreich weder hinsichtlich Patentdichten noch hinsichtlich
Erfinderhäufigkeiten in einer Spitzenposition befindet. Chancen für Innovationen und Kombinationen
bieten sich aufgrund völlig neuer thematischer Ausrichtungen der jüngsten Patentanmeldungen, die
speziell neue Themen der Datenverarbeitung, Messinstrumente und Gesundheitswesen konkret in
Innovationen mit Fußball kombinieren. Hier liegt auch die konkrete Chance für Fußball-Innovationen
aus Österreich, in dem Technologiekombinationen aus Bereichen erforscht werden könnten, bei
denen lokal ausgeprägte Stärkefelder bestehen. Gerade in den Bereichen Datenverarbeitung,
Gesundheitswesen, Schuhwerk, Instrumente, Automatisierung oder Robotik bestünden in Österreich
vielversprechende Strukturen für die Bildung von Unternehmens-Clustern für themenvernetzende
Innovationen im Bereich Fußball.
Ehrenamt: Ehrenamtliches Engagement ist traditionell die Grundlage für die Organisation,
Verwaltung und Durchführung von Sportaktivitäten. Ehrenamtliche Aktivitäten im Sportsektor
stärken sozialen Zusammenhalt und Integration, sie fördern lokale Demokratie sowie aktive
16
Patentfamilien aus über 90 Patentämtern weltweit – Einfachzählung pro Patentfamilie. Zeitraum der Veröffentlichung
1/2005 bis 12/2014. Themenfilter über Volltextsuche in Titel und Abstract nach den Schlagworten „Fußball“, „Fussball“,
„Soccer“ oder „Football“.
17
Suchprofil Fußball (IPC/CPC)
13
Bürgerschaft. Ohne das Ehrenamt wären sportliche Aktivitäten sehr viel teurer und viele der sozialen
Aktivitäten im Bereich des Sports würden verschwinden 18. Ehrenamtlichkeit ist heute eine
Notwendigkeit im Sport und ganz besonders auch im Fußball.
Im Durchschnitt über alle Leistungsstufen gibt es ca. 40 ehrenamtliche MitarbeiterInnen pro Verein.
76 Prozent der ehrenamtlich beschäftigten Personen sind Männer. Der durchschnittliche
Arbeitsaufwand aller ehrenamtlichen MitarbeiterInnen eines Vereines der jeweiligen Leistungsstufen
schwankt zwischen 1.289 Stunden/Jahr in der 10. Leistungsstufe und 3.605 Stunden/Jahr in der 1.
Leistungsstufe. Der durchschnittliche Arbeitsaufwand pro MitarbeiterIn über alle Leistungsstufen
hinweg liegt bei ca. 52 Stunden/Jahr; schwankt in den Leistungsstufen jedoch zwischen 28,4
Stunden/Jahr und MitarbeiterIn in der 3. Leistungsstufe und 70,5 Stunden/Jahr und MitarbeiterIn in
der 8. Leistungsstufe.
Unter der Annahme, dass diese Arbeit bezahlt werden müsste, kann die wirtschaftliche Bedeutung
dieser
Arbeit
abgeschätzt
werden.
Der
österreichische
Fußball
bräuchte
demnach
2.516 Vollzeitäquivalente-Arbeitsplätze um das Ausmaß der derzeitigen ehrenamtlichen Aktivität
abzudecken. Dies entspricht Personalkosten in Höhe von 153,7 Mio. €.
Ca. 93 Prozent der gesamt geleisteten Arbeit entfällt auf den Amateur-Fußball der 3. bis 10.
Leistungsstufe. Dies zeigt die hohe Bedeutung des Ehrenamtes für den österreichischen AmateurFußball auf.
Primärdatenerhebung
–
Fußballvereine
Österreichs:
Die
Primärdatenerhebung
unter
österreichischen Amateur- und Profivereine erfolgte im Mai/Juni 2015 in Zusammenarbeit mit dem
österreichischen Fußball-Bund, der Bundesliga und den jeweiligen Landesverbänden. Bis zum
Stichtag haben 367 der 2.286 Vereine den Fragebogen ausgefüllt, dies entspricht einer Rücklaufquote
von ca. 16 Prozent. 359 Vereine verblieben nach einer Plausibilitätsprüfung in der Stichprobe.
In Österreich gibt es derzeit (Saison 2014/2015) 2.557 Herren- und Frauen-Kampfmannschaften (KM
und
KMII;
2.309
Herren-KM
Reservemannschaften;
des
und
Weiteren
248
gibt
Frauen-KM).
es
derzeit
Zusätzlich
dazu
8.142
Frauen-
gab
und
es
1.404
Männer-
Nachwuchsmannschaften 19. 60 Prozent davon entfallen auf die Altersklasse U08 bis U12.
Der durchschnittliche österreichische Fußballverein hat 369 Mitglieder und spielt in der 6.
Leistungsstufe. Durchschnittlich 88,7 Prozent der aktiven SpielerInnen stammen aus Österreich,
18
19
Vgl. BMASK, 2015.
Vgl. ÖFB, 2015.
14
7,0 Prozent stammen aus der sonstigen EU und 4,3 Prozent aus dem sonstigen Ausland. Rund
70 Prozent aller aktiven SpielerInnen sind als NachwuchsspielerInnen einzuordnen.
Im Durchschnitt sind 36 Prozent aller Vereinsmitglieder auch aktive SpielerInnen. Dabei schwankt
dieser Wert zwischen ca. 17 Prozent aktiver SpielerInnen in der 1. Leistungsstufe und ca. 49 Prozent
aktiver SpielerInnen in der 4. Leistungsstufe.
Hinsichtlich der Anzahl der Voll- und Teilzeitbeschäftigten ist ein klarer Trend zu erkennen. Je besser
die Leistungsstufe desto mehr Voll- und Teilzeitbeschäftigte Personen sind im Verein tätig. Über
90 Prozent der Vollzeitbeschäftigten sind Männer, d.h. ungefähr nur jede 10. vollzeitbeschäftigte
Person ist eine Frau. Werden die Beschäftigten auf alle österreichischen Fußballvereine
hochgerechnet, ergibt sich für das österreichische Fußball-Vereinswesen eine Beschäftigung von
21.582 Personen (Vollzeit & Teilzeit).
Im Durchschnitt über die Leistungsstufen sind pro Verein in etwa 41 Personen ehrenamtlich
beschäftigt. Tendenziell sind in den oberen Spielklassen pro Verein mehr ehrenamtliche Personen
beschäftigt als in den unteren Spielklassen. Im Durchschnitt liegt der Anteil der ehrenamtlich
beschäftigten Frauen bei 24 Prozent.
Bezüglich der Vereinseinnahmen wurde die Erwartung bestätigt, dass die Einnahmen mit niedrigerer
Spielklasse sinken. In der ersten Spielklasse, der Bundesliga, entstanden pro Vereine durchschnittlich
Einnahmen in Höhe von ungefähr 8,5 Mio. €. In der zweiten Liga entstanden pro Verein Einnahmen in
Höhe von ungefähr 1,7 Mio. €. Die Einnahmen der weiteren Spielklassen liegen deutlich unter den
Einnahme-Niveaus der beiden obersten Spielklassen.
Die Einnahmequelle Vereinstätigkeit scheint dabei mit steigender Leistungsstufe an Bedeutung
zuzunehmen. Umgekehrt verhält es sich bei den Einnahmen von Sponsoren. Hier scheint die
Bedeutung in den höheren Spielklassen größer zu sein, als in den niedrigeren Spielklassen.
Die Ausgaben (Personal- und Sachkosten) sind ein Spiegelbild der Einnahmensituation der Vereine
und damit wiederum stark von den Leistungsstufen abhängig. Im Durchschnitt variieren die
Ausgaben pro Verein zwischen ca. 4,2 Mio. € in der 1. Spielklasse und 19.865 € in der 10. Spielklasse.
Dabei verschiebt sich der prozentuellen Anteil der Personal- bzw. Sachkosten 20 zwischen den
Leistungsstufen. In den oberen Spielklassen (1. – 4. Spielklasse) sind noch eindeutig die
20
In den Sachkosten werden Kosten für Lehrmittel, den Betrieb, die Kantine, Banken, Versicherungen, Reisekosten, Geräte,
Verwaltungsabgaben und unregelmäßiger, sonstiger Aufwand erfasst.
15
Personalkosten bestimmend, in den unteren Spielklassen (9. & 10. Spielklasse) jedoch eher die
Sachkosten. Dies zeigt die Verbindung zur Beschäftigungssituation in den Leistungsstufen auf.
Investitionen in die Sportstätteninfrastruktur, in Gebäude, Maschinen und technische Anlagen
wurden in der Befragung für einen Zeitraum von 10 Jahren abgefragt. Ebenso wie bei den Einnahmen
und den Ausgaben zeigt sich hier die Tendenz (mit einigen Ausnahmen), dass die Investitionen mit
der Leistungsstufe eher abnehmen. Die höchsten Investitionen erfolgten in der Kategorie
Gebäude/Sportstätte, gefolgt von der Kategorie Maschinen & technische Anlagen. Den wichtigsten
Anteil zur Investitionsfinanzierung tragen die Gemeinden bei. Im Durchschnitt über die
Leistungsstufen kommen sie für ca. 39 Prozent der Investitionen auf.
Im Durchschnitt gaben die Vereine an, dass das Budget für die Nachwuchsarbeit ca. 19 Prozent des
Gesamtbudgets ausmacht. Rund 67 Prozent der befragten Vereine gaben an, dass die für die
Nachwuchsarbeit zur Verfügung stehenden Mittel nicht ausreichend sind und wünschen sich eine
Erhöhung von im Durchschnitt ca. 31 Prozent.
16
1 Wertschöpfungsnetzwerk Fußball
Fußball ist die am häufigsten ausgeübte Sportart in Österreich. Seine große Beliebtheit als Zuschauersport ebenso wie als aktiv betriebener Sport schlägt sich auch wirtschaftlich nieder. Allerdings gerät
die ökonomische Bedeutung des Fußballs leicht in den Hintergrund, denn im Vordergrund stehen der
Spaß an der Ausübung, seine integrative Funktion und sein gesundheitlicher Nutzen. Da sich der
Fußballsport aus vielen (Teil-)Aktivitäten und Sektoren zusammensetzt, gilt er als sogenannte
Querschnittsmaterie, weshalb seine wirtschaftliche Bedeutung nicht unmittelbar evident ist. Die
Branchen, die mit dem Fußball in Verbindung stehen und auf denen das Wertschöpfungsnetzwerk
Fußball aufgebaut ist, sind in der folgenden Abbildung dargestellt.
Abbildung 1: Wertschöpfungsnetzwerk Fußball
PRIVATE HAUSHALTE
Individuelle
sportliche Aktivität
Ausgaben für
Sport
Privates
Sponsoring
Fußball und seine
Teilbereiche
Vorgelagerte Bereiche
− Herstellung von Sportartikeln
− Sportartikeleinzelhandel
und -großhandel
− Sportinfrastruktur
− Transportwesen
− Unternehmensbezogene
Dienstleistungen
Fiskaleffekte
−
−
−
−
−
−
−
−
Profifußballvereine
Amateurfußballvereine
(Groß)sportveranstaltungen
Verwaltung
Schulsport
Unterrichtswesen
Spezielle & übergreifende Bereiche
Ausbildung/Nachwuchsarbeit
Sportförderung/Ausgaben für Sport
Ehrenamt
Arbeitsmarkt
Nachgelagerte Bereiche
−
−
−
−
−
Gesundheit
Radio & Fernsehen
Printmedien
Spiel-, Wett-, Lotteriewesen
Tourismus
Fiskaleffekte
STAAT
Quelle: SpEA, 2015.
Zur definitorischen Abgrenzung wird die „Vilnius Definition des Sports“ in der aktuell gültigen Version
(Version 2.0) herangezogen. Diese baut sowohl auf Wirtschaftssektoren (NACE) als auch
Produktkategorien (CPA) auf und grenzt Sport im wirtschaftlichen Sinn in einer 3-stufigen Definition
ab, abhängig davon, was man genau betrachten möchte. Dabei werden drei Definitionsgruppen
unterschieden:
17
•
Sport im wirtschaftsstatistischen Sinn umfasst nur den Betrieb von Sportanlagen sowie
sonstige Dienstleistungen des Sports (wie z.B. Trainer oder Platzwart).
•
Sport im engeren Sinn umfasst – über die wirtschaftsstatistische Definition hinausgehend –
auch all jene Güter und Dienstleistungen, die als Input erforderlich sind, um Sport überhaupt
ausüben zu können (z.B. Sportartikelproduktion und -handel).
•
Sport im weiteren Sinn umfasst schließlich auch noch alle Güter und Dienstleistungen mit
Sportbezug, die aber nicht unbedingt erforderlich sind, um Sport zu betreiben, d.h. die sich
auf Sport als Inputfaktor stützen (z.B. Medien, Spiel-, Wett- und Lotterienwesen,
Versicherungen).
Spricht man von der Sportwirtschaft, so bezieht man sich üblicherweise auf diese weitere Definition
des Sports.
Als methodisches Instrument dient für die Berechnung der wirtschaftlichen Bedeutung des Fußballs
das sogenannte Satellitenkonto Fußball, welches auf das österreichische Satellitenkonto Sport
aufbaut. Mit dieser methodischen Vorgehensweise vermag man es die ökonomische Bedeutung des
Fußballs, ausgedrückt in Beiträgen zu Bruttoproduktion, Bruttowertschöpfung (Einkommen) und
Beschäftigung, bis hinunter auf die sektorale Ebene darzustellen. Dabei wird die Bedeutung von
Teilbereichen einzelner Branchen – oftmals sind dies nur sehr kleine Teilbereiche der einzelnen
Sektoren – für den Fußball analysiert. In Folge dessen kann die gesamtwirtschaftliche Bedeutung des
Fußballs errechnet werden.
Dazu wird, aufbauend auf der aus der Vilnius-Definition abgeleiteten Definition des
Wertschöpfungsnetzwerks Fußball, die Bedeutung aller sportrelevanten Teilbereiche der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für den Fußball analysiert. Aggregiert
man den
fußballrelevanten Wertschöpfungsbeitrag der einzelnen Sektoren, so kann daraus der direkte,
gesamtwirtschaftliche Beitrag des Fußballs berechnet werden. Mittels Input-Output-Analyse können
darüber hinaus auch noch die indirekten Wertschöpfungs- und Beschäftigungsbeiträge entlang der
gesamten Wertschöpfungskette sowie die induzierten Effekte, auch Einkommenseffekte genannt,
berechnet werden. In Summe lässt sich aus direkten, indirekten und induzierten Effekten der
gesamtwirtschaftliche Beitrag des Fußballs ableiten.
Tabelle 1 fasst die fußballrelevanten Wirtschaftssektoren, aufbauend auf der aktuellsten Fassung der
Klassifikation der Wirtschaftstätigkeiten (NACE Version 2.0), nochmals zusammen. Der Beitrag des
18
Fußballs zu Bruttowertschöpfung und Beschäftigung wird, aufbauend darauf, in den folgenden
Kapiteln dargestellt.
Tabelle 1: Definition des Wertschöpfungsnetzwerks Fußball nach Sektoren (NACE Version 2.0)
Quelle: SpEA, 2015.
Ergänzend zu den im Fußballsatellitenkonto monetär erfassten Teilbereichen zählen zum
Wertschöpfungsnetzwerk Fußball aber auch die in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nicht
oder kaum berücksichtigten Bereiche: Dazu zählen das ehrenamtliche Engagement, die
gesundheitlichen Aspekte des Fußballs und das Innovationspotenzial des Fußballsports.
19
2 Bruttowertschöpfungseffekte des Fußballs
Im vorliegenden Kapitel wird der gesamtwirtschaftliche
Beitrag des Fußballs in Hinblick auf die von ihm generierte
Bruttowertschöpfung quantifiziert. Insgesamt lassen sich drei
verschiedene
Effekttypen
der
Bruttowertschöpfung
unterscheiden und berechnen: Die direkte Wertschöpfung
wird direkt durch den Fußball erwirtschaftet; die indirekte
Wertschöpfung
wird
aus
(Vorleistungsverflechtungen)
Zulieferbeziehungen
entlang
der
gesamten
Wertschöpfungskette des Fußballs abgeleitet; die induzierte
Wertschöpfung
resultiert
aus
der
Verwendung
der
Einkommen (=Konsum) der Personen mit einem Arbeitsplatz
in der direkten oder indirekten Wertschöpfungskette des
Bruttowertschöpfung (BWS)
Als Kennzahl der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnung definiert sich diese
als Gesamtwert der im
Produktionsprozess erzeugten Waren
und Dienstleistungen
(Bruttoproduktionswert) abzüglich
dem Wert der im Produktionsprozess
verbrauchten, verarbeiteten oder
umgewandelten Waren und
Dienstleistungen (Vorleistungen).
Anders ausgedrückt bemisst die
Bruttowertschöpfung jenen Betrag,
der für die Entlohnung der Produktionsfaktoren Arbeit (Löhne und
Gehälter) und Kapital (Gewinn,
Fremdkapitalzinsen und Abschreibungen) zur Verfügung steht.
Fußballs.
Jeder 430. erwirtschaftete
Euro in Österreich ist direkt,
indirekt oder induziert dem
österreichischen Fußball
zuzuschreiben.
Durch den Fußball entsteht in Österreich eine gesamte
Bruttowertschöpfung in Höhe von 667,2 Mio. €. Damit ist der
Fußball
total
für
0,23
Prozent
des
österreichischen
Bruttoinlandsprodukts verantwortlich. Oder anders ausgedrückt
ist jeder 430. in Österreich erwirtschaftete Euro entweder
unmittelbar oder mittelbar dem Fußball zuzuschreiben. Die gesamte Bruttowertschöpfung des
Fußballs ist damit mehr als doppelt so hoch wie jene der Wasserversorgung in Österreich
(Bruttowertschöpfungsbeitrag von 310,3 Mio. €) in etwa gleich
hoch wie der Einzelhandel mit Nahrungsmitteln und Getränken
(Bruttowertschöpfungsbeitrag von 706,5 Mio. €) oder etwa
halb so groß wie die Branche der Informationsdienstleistungen
(1.293,4
Mio.
€)
oder
der
Getränkeherstellung
1.330,5 Mio. € an Bruttowertschöpfung.
mit
Die gesamte
Bruttowertschöpfung des
österreichischen Fußballs ist
mit 667,2 Mio. € etwa halb so
groß wie jene des gesamten
Sektors für
Informationsdienstleistungen
Die direkte Bruttowertschöpfung entspricht mit knapp 390 Mio. € in etwa der Wertschöpfung
österreichischer Reisebüros (399,8 Mio. €) oder dem Verlegen von Zeitungen (397,4 Mio. €) und ist in
etwa doppelt so groß wie die Bruttowertschöpfung der Mineralölverarbeitung (198,6 Mio. €). Der in
20
Wertschöpfungs-und
Beschäftigungsmultiplikator
Der Wertschöpfungs- bzw.
Beschäftigungsmultiplikator stellt
dar, um wie viel der totale Effekt
den ursprünglichen, direkten Effekt
übersteigt. Je höher der
Multiplikator, desto größer der
volks- und regionalwirtschaftliche
„Hebel“. Berechnet wird der
Multiplikator als Quotient aus
totalem Bruttowertschöpfungseffekt
und direktem
Bruttowertschöpfungseffekt.
Österreich generierte
direkte Wertschöpfungseffekt
von
Fußball ist damit für einen Anteil von 0,14 Prozent am
österreichischen
Bruttoinlandsprodukt
im
Jahr
2013
verantwortlich. Durch die Vorleistungsbezüge des Fußballs wird
bei
den
Zulieferbetrieben
entlang
der
gesamten
Wertschöpfungskette ein indirekter Wertschöpfungseffekt von
knapp 160 Mio. € ausgelöst. Zusätzlich entsteht durch die
Lohneinkommen der (direkt und indirekt) geschaffenen
Arbeitsplätze ein induzierter Wertschöpfungseffekt in Höhe
von rund 118 Mio. €.
Aus
diesen
Ergebnissen
berechnet
sich
für
den
österreichischen
Fußball
ein
Bruttowertschöpfungsmultiplikator in Höhe von 1,71. Ein Multiplikator in dieser Größenordnung
bedeutet, dass mit jedem direkt im Fußball erwirtschafteten Euro österreichweit weitere 71 Cent
Bruttowertschöpfung in anderen Sektoren ausgelöst werden.
21
3 Beschäfigungseffekte des Fußballs
Durch
den
Fußball
entsteht
in
Österreich
ein
gesamter
Beschäftigungseffekt im Ausmaß von 21.901 Personen; das entspricht
einem Vollzeitäquivalent (VZÄ) von 16.554 Arbeitsplätzen. Analog zur
Wertschöpfung, setzt sich der Beschäftigungseffekt aus der direkten,
indirekten und induzierten Beschäftigung zusammen.
Jeder 188.
Arbeitsplatz in
Österreich ist direkt,
indirekt oder induziert
dem österreichischen
Fußball
zuzuschreiben.
Drei Viertel der insgesamt beschäftigten Personen sind unmittelbar im
Fußball beschäftigt; das entspricht 16.408 Jahresbeschäftigungsplätzen in Köpfen oder 12.028
Beschäftigung in Köpfen und in
Vollzeitäquivalenten (VZÄ)
Werden Beschäftigungseffekte in
Köpfen ausgewiesen, gibt die
Kennzahl darüber Auskunft, wie
viele Personen unabhängig vom
Beschäftigungsausmaß (Voll- oder
Teilzeit) angestellt sind.
Die
Angabe
von
Vollzeitäquivalenten
hingegen
bedeutet, dass alle Angestellten in
Relation
zu
einem
Beschäftigungsausmaß von 100
Prozent gesetzt werden.
Vollzeitäquivalenten. Weitere 2.071 Arbeitsplätze in Köpfen
(1.706
Arbeitsplätze
in VZÄ)
Wirtschaftssektoren
entlang
werden
der
in zuliefernden
gesamten
Wertschöpfungskette geschaffen bzw. abgesichert, dies wird
als der indirekte Beschäftigungseffekt bezeichnet. Der
induzierte Beschäftigungseffekt beläuft sich auf 3.422
Arbeitsplätze in Köpfen (2.820 Arbeitsplätze in VZÄ). Diese
Arbeitsplätze werden vor allem in den durch den privaten
Konsum angeregten Branchen, insbesondere im Einzelhandel,
abgesichert bzw. neu geschaffen.
Der Fußball sichert mit 21.901 Arbeitsplätzen in Österreich so viele Jobs wie in etwa Kapfenberg
(Einwohnerzahl: 21.637), Fürstenfeld (Einwohnerzahl: 22.777) oder
Tamsweg
(Einwohnerzahl:
20.502) 21
Einwohner
haben.
Im
Branchenvergleich entspricht der gesamte Beschäftigungseffekt des
Fußballs den Versicherungen (21.885 Beschäftigte), der Hälfte der ITDienstleistungen (45.989 Beschäftigte) oder aber dem Doppelten von
Der österreichische
Fußball sichert gesamt
so viele Arbeitsplätze,
wie die Stadt
Kapfenberg
Einwohner hat.
Forschung und Entwicklung (10.531 Beschäftigte).
Mit 21.901 Beschäftigten ist jeder 188. Arbeitsplatz in Österreich dem Fußball zuzuschreiben. Der
gesamte durch den Fußball erzielte Beschäftigungseffekt entspricht einem Anteil an der
österreichischen Beschäftigung von 0,53 Prozent, der Anteil an der Beschäftigung im Sport beträgt
sogar knapp 6,6 Prozent.
21
Vgl. Statistik Austria: Registerzählung, 2011.
22
Der
Beschäftigungsmultiplikator,
definiert
als
Verhältnis
aus
gesamtem
und
direktem
Beschäftigungseffekt, beläuft sich auf 1,33 bei der Betrachtung des Effekts in Köpfen bzw. 1,38 beim
Effekt in VZÄ. Dies wiederum bedeutet, dass mit drei im Fußball geschaffenen Arbeitsplätzen noch
ein weiterer Arbeitsplatz in Österreich geschaffen bzw. abgesichert wird.
23
4 Gesundheitspolitische Aspekte des Fußballs
Der demographischen Wandel bewirkt steigende Ausgaben im Gesundheitswesen, bei gleichzeitig
enger werdenden öffentlichen Finanzierungskapazitäten. Im Jahr 2013 wurden für private und
öffentliche Gesundheitsleistungen 35 Mrd. € ausgegeben, was 10,8 Prozent der Wirtschaftsleistung
entsprach. Bewegung stellt eine effektive Maßnahme der Prävention und der Risikominimierung
chronischer Krankheiten sowie als Mittel zur Steigerung des Wohlbefindens und der
Leistungsfähigkeit des Individuums dar. 22 Der Förderung gesundheitswirksamer Bewegung und im
Speziellen des Fußballs kommt daher auch aus wirtschaftlicher Sicht enorme Bedeutung zu.
Um den Nutzen der aktiven FußballerInnen schätzen zu können, muss methodisch, neben der
Eruierung der entsprechenden Kostendaten, zunächst aus der Gesamtheit der gesunden Personen
jene herausgefiltert werden, die aufgrund der Ausübung des Fußballsports gesund sind bzw. nicht
krank geworden sind. Ist die Zahl der durch die Ausübung des Fußballsportes gesunden Personen
ermittelt, kann mittels einer Kosten-Nutzen-Analyse der volkswirtschaftliche Nutzen, definiert als die
vermiedenen Krankheitskosten, von Fußball berechnet werden. Berücksichtigt werden dabei sowohl
die vermiedenen direkten Krankheitskosten als auch die vermiedenen indirekten Krankheitskosten.
Unter direkte volkswirtschaftliche Kosten versteht man in der Gesundheitsökonomie den bewerteten
Ressourcenverbrauch
für
Gesundheitsdienstleistungen
und
Gesundheitsgüter,
bspw.
Behandlungskosten stationär und ambulant, Rehabilitationskosten, Kosten für Medikamente und
Transporte oder Vorsorgekosten. Indirekte Kosten betreffen volkswirtschaftliche Kosten aufgrund
von Produktivitätsverlust oder Berufsunfähigkeit wie Krankenstandskosten, Invaliditäts- und
Erwerbsunfähigkeitskosten oder der Einkommensentgang durch Mortalität.
Der volkswirtschaftlicher Nutzen von Fußball muss in einer gesamthaften Beurteilung eine dreistufige
Bewertung durchlaufen. Im ersten Schritt werden die vermiedenen Gesundheitskosten berechnet. In
einem zweiten Schritt werden die Kranken- bzw. Gesundheitskosten, welche von Fußball
verursachten
Sportverletzungen
ausgehen,
bestimmt.
Als
letzter
Schritt
muss
ein
gesamtwirtschaftlicher Saldo oder volkswirtschaftlicher Nettoeffekt aus Nutzen abzüglich der Kosten
gebildet werden.
Für die nachstehenden Berechnungen wurde die Untergrenze an FußballspielerInnen in Österreich
mit 286.538 Personen festgelegt (aktive SpielerInnen; rund 4 Prozent der Bevölkerung über 15
22
Vgl. bspw. SpEA, 2013; Fonds Gesundes Österreich, 2012.
24
Jahren). Als Obergrenze wurden 527.295 fußballspielende Personen festgelegt (gemeldete
SpielerInnen; rund 7,3 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahren).23
Vermiedene Gesundheitskosten: Die direkten Gesundheitskosten (bewerteter Ressourcenverbrauch
an Gesundheitsgütern und Gesundheitsdienstleitungen) welche durch Fußballspielen vermieden
werden, belaufen sich im Durchschnitt auf 51 Mio. €. Der größte Teil der eingesparten indirekten
Gesundheitskosten betrifft die Kosten der Erwerbsunfähigkeit und Invalidität. Diese belaufen sich im
Mittel auf 85,6 Mio. €. Die durch Fußballspielen vermiedenen Krankenstandskosten werden mit
22,4 Mio. € geschätzt, die eingesparten Kosten durch vermiedene Mortalität belaufen sich auf 3,3
Mio. €.
Tabelle 2: Vermiedene Gesundheitskosten durch Fußball
Eingesparte Kosten nach Kostenart
direkte Gesundheitskosten
ambulanter, stationärer und niedergelassener Bereich
indirekte Gesundheitskosten
Krankenstandskosten
Erwerbsunfähigkeit, Invalidität
Mortalität
Gesamt
Untergrenze
(in Mio. €)
Obergrenze
(in Mio. €)
Mittelwert
(in Mio. €)
35,9
66,1
51,0
15,7
60,2
2,4
114,3
29,0
110,9
4,3
210,2
22,4
85,6
3,3
162,2
Quelle: SpEA, 2015.
Kosten der durch Fußball verursachten Verletzungen: Nach dem alpinen Skilauf zählte der Fußball
mit rund 34.200 verletzten Personen die meisten spitalsbehandelten Sportunfälle im Jahr 2013. Die
Kosten von Fußballunfällen können im Durchschnitt in der Größenordnung von jährlich 66,3 Mio. €
eingeschätzt werden. Die direkten Gesundheitskosten durch ambulante und stationäre
Behandlungen sowie durch den niedergelassenen Bereich belaufen sich bei fußballbedingten
Verletzungen – beim aktuellen Aktivitätsniveau – auf 56,5 Mio. € jährlich. Die indirekten
Gesundheitskosten durch Fußballverletzungen in Höhe von 9,9 Mio. € sind hauptsächlich den
Krankenstandskosten in Höhe von 9,7 Mio. € zurechenbar. Die Kosten für fußballbedingte
Erwerbsunfähigkeit belaufen sich auf 0,1 bis 0,2 Mio. € im Jahr.
Volkswirtschaftlicher Nettoeffekt des Fußballs: Der Saldo aus Nutzenvorteilen – also den
eingesparten Kosten durch die Ausübung des Fußballsports – und Unfallkosten liegt im Mittel des
Nettoeffekts bei 95,9 Mio. €. Damit ist festzuhalten, dass neben den gesundheitswirksamen
individuellen Effekten einer aktiv fußballspielenden Person, der gesamtwirtschaftliche Nutzeneffekt
23
Vgl. OeFB.at, 2015.
25
deutlich positiv ist. Dies bedeutet, dass durch aktive FußballspielerInnen Gesundheitskosten (direkt
und indirekt) in einem höheren Maße eingespart werden können, als diese verletzungsbedingt
verursachen.
Tabelle 3: Volkswirtschaftlicher Nettoeffekt des Fußballs
Volkswirtschaftlicher Nutzen von Fußball
Abzüglich: Volkswirtschaftlicher Kosten von Fußball
(Verletzungskosten)
Saldo
Untergrenze
(in Mio. €)
Obergrenze
(in Mio. €)
Mittelwert
(in Mio. €)
114,3
210,2
162,2
-63,4
-69,3
-66,3
50,8
141,0
95,9
Quelle: SpEA, 2015.
26
5 Innovationsdynamik im Fußball
16 Prozent aller Sport-Patente weltweit betreffen Fußball. Die Patentanmeldedynamik im Bereich
Fußball ist weltweit weitgehend konstant, wobei sich Österreich hinsichtlich Patentdichten und
Erfinderhäufigkeiten auf einem Rang zwischen 21 und 26 befindet.
Abbildung 2: Patentdynamik im Bereich Fußball (VT) und Erfinderlandkarte
Quelle: SpEA, 2015
Die patentintensivsten Unternehmen im Bereich Fußball sind Nike, Adidas und Cairos Technology. Es
wurde eine mäßig konzentrierte Industriestruktur hinsichtlich der relativen Patentanteile
beobachtet. Die Top-3 tragen zu 11 Prozent der gesamten Patentanmeldungen bei.
27
Abbildung 3: Patentanteile der Top-3
Quelle: SpEA, 2015.
Eine Auswertung der Technologieverknüpfungen in mehr als 3.000 Patentfamilien zeigte ein sehr
hohes Maß an Interdisziplinarität. Dies bietet aufgrund der völlig
neuen
thematischen
Ausrichtung
Patentanmeldungen,
die
speziell
Datenverarbeitung,
Messinstrumente
der
jüngsten
Themen
der
und
des
Gesundheitswesens mit Fußball kombinieren, vielversprechende
Chancen für Innovationen durch Kombination.
Die gemeinsamen Muster bestehen darin, Problemlösungen
durch den Einsatz von neuen Technologiekombinationen zu
finden (Innovation durch Kombination). Hier liegt auch die
konkrete Chance für Fußball-Innovationen aus Österreich, in
Patentfamilie
Inhaltlich äquivalente Patente
werden zu einer Patentfamilie
zusammengefasst. Nach einer
ersten Anmeldung bei einem
Patentamt können entsprechende
inhaltlich äquivalente
Nachanmeldungen bei anderen
Patentämtern eingereicht werden.
Dies wird als Priorität bezeichnet.
Alle Dokumente mit zumindest
einem gemeinsamen
Prioritätsdokument werden zu
einer Patentfamilie
zusammengefasst.
dem Technologiekombinationen und zukünftige Technologieschnittstellen von Fußball mit jenen
Technologiefeldern erforscht werden könnten, bei denen bereits lokal ausgeprägte Stärkefelder
bestehen.
28
Abbildung 4: Technologienetzwerk Fußball (VT)
Quelle: SpEA, 2015.
Dem Modell Open Innovation, bei dem sich hoch spezialisierte inter-organisatorische Teams aus
Open Innovation
Inhaltlich äquivalente Patente
Ein Innovationsprozess, der
lateral über verschiedene
Organisationen strukturiert ist,
kennzeichnet Open Innovation.
Ziel ist die punktuelle
Optimierung des Kompetenz- und
Ressourcenmix durch externe
Forschungspartner für konkrete
Innovationsprojekte, wodurch ein
Effizienz- und
Geschwindigkeitsvorteil
gegenüber dem internen Aufbau
der Kompetenzen oder
Ressourcen erreicht wird.
unterschiedlichen Unternehmen und/oder Universitäten zu
einem gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekt
organisieren, kommt dabei besondere Bedeutung bei. Durch
diesen Ansatz lassen sich die erforderlichen Grade der
Interdisziplinarität
sehr
rasch
aufbauen
und
somit
die
Voraussetzung für Innovation durch Kombination schaffen.
Gerade in den Bereichen Datenverarbeitung, Gesundheitswesen,
Schuhwerk,
Instrumente,
Automatisierung
oder
Robotik
bestünden in Österreich vielversprechende Strukturen für die
Bildung von Unternehmens-Clustern für themenvernetzende
Innovationen im Bereich Fußball.
29
6 Ehrenamt
Neben den offiziell im Fußball voll- und teilzeitbeschäftigten Personen gibt es noch eine Vielzahl
weiterer Personen, die in den Vereinen tätig sind, welche allerdings in keiner offiziellen
Arbeitsmarktstatistik aufscheinen: die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen.
Ehrenamtliche Arbeit wird im Folgenden definiert als eine Arbeitsleistung, welcher kein monetärer
Gegenfluss gegenübersteht und deren Ergebnis Konsumenten außerhalb des eigenen Haushalts
zufließen 24. Ehrenamtliches Engagement ist traditionell die Grundlage für die Organisation,
Verwaltung und Durchführung von Sportaktivitäten. Ehrenamtliche Aktivitäten im Sportsektor
stärken den sozialen Zusammenhalt und die Integration, sie fördern lokale Demokratie sowie aktive
Bürgerschaft. Zudem gibt es auch einen impliziten wirtschaftlichen Wert: Ohne das Ehrenamt
würden sportliche Aktivitäten sehr viel teurer werden und viele der sozialen Aktivitäten im Bereich
des Sports würden verschwinden 25. Ehrenamtlichkeit ist heute eine Notwendigkeit im Sport und ganz
besonders auch im Fußball.
Im Zuge der Primärdatenerhebung wurden die Vereine um die Angabe der Anzahl der
ehrenamtlichen MitarbeiterInnen und deren Arbeitsstunden gebeten. Im Durchschnitt über alle
Leistungsstufen gibt es ca. 41 ehrenamtliche MitarbeiterInnen pro Verein. Die Aufteilung auf die
Geschlechter zeigt dabei, dass der Fußball scheinbar immer noch eine Männerdomäne ist. 76 Prozent
der ehrenamtlich beschäftigten Personen sind Männer. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine
Bevölkerungsbefragung des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz zum
Thema Freiwilliges Engagement in Österreich aus dem Jahr 2012 26. 69 Prozent der ehrenamtlich
aktiven Personen im Bereich „Sport und Bewegung“ sind demnach Männer.
Der durchschnittliche Arbeitsaufwand der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen pro Verein schwankt in
den Leistungsstufen zwischen 1.289 Stunden pro Jahr in der 10. Leistungsstufe und 3.605 Stunden
pro Jahr in der 1. Leistungsstufe. Auf die/den einzelne/n MitarbeiterIn entfallen zwischen ca. 28 h pro
Jahr (3. Leistungsstufe) und ca. 71 Stunden pro Jahr (8. Leistungsstufe). Der durchschnittliche
Arbeitsaufwand pro MitarbeiterIn über alle Leistungsstufen hinweg liegt bei ca. 52 Stunden pro Jahr.
Die wöchentliche Arbeit der MitarbeiterInnen liegt demnach durchschnittlich bei einer Stunde pro
24
Vgl. Badelt / Hollerweger, 2001.
Vgl. BMASK, 2015.
26
Vgl. BMASK, 2013.
25
30
Woche. Berücksichtigt man jedoch die spielfreien Wochen, so haben die ehrenamtlich aktiven
Personen durchschnittlich ca. 1,5 Stunden pro Woche gearbeitet.
Die beiden Profiligen (1. und 2. Liga) nehmen am Gesamtausmaß der Arbeitsstunden in der
Vereinsbefragung einen Anteil von ca. 6,1 Prozent ein. D.h. nur ca. 6 Prozent des gesamten
ehrenamtlichen Arbeitsaufwandes welcher in der Saison 2013/2014 geleistet wurde, wurde in den
ersten beiden Ligen geleistet. Ca. 93 Prozent der geleisteten Arbeit entfällt somit auf den AmateurFußball (3. bis 10. Leistungsstufe). Dies zeigt die hohe Bedeutung des Ehrenamtes für den
österreichischen Amateur-Fußball auf.
Unter der Annahme, dass diese Arbeit bezahlt werden müsste, kann die wirtschaftliche Bedeutung
der ehrenamtlichen Arbeit abgeschätzt werden. Der österreichische Fußball bräuchte demnach 2.516
Vollzeitäquivalente-Arbeitsplätze um das Ausmaß der derzeitigen ehrenamtlichen Aktivität
abzudecken. Dies entspricht Personalkosten in Höhe von 153,7 Mio. €.
31
7 Fußballvereine in Österreich – Daten und Fakten
Die Primärdatenerhebung der österreichischen Amateur- und Profivereine erfolgte im Mai/Juni 2015
in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Fußball-Bund, der Bundesliga und den jeweiligen
Landesverbänden. Bis zum Stichtag haben 367 der 2.286 Vereine den Fragebogen ausgefüllt. 22
dieser Antworten erfolgten über das Zusenden des Fragebogens in Form der Excel Tabelle. Nach der
Plausibilitätsprüfung verblieben noch 359 Vereine in der Stichprobe. Dies entspricht einer
Rücklaufquote von 15,7 Prozent.
Bei der Betrachtung der Rücklaufquoten nach Bundesländern, sticht vor allem Oberösterreich mit
einem hohen Anteil an der Rücklaufquote (ca. 37 Prozent) heraus. Weiters haben die Bundesländer
Steiermark und Tirol mit ca. 17 Prozent bzw. ca. 13 Prozent einen hohen Anteil an den
beantworteten Fragebögen. Alle weiteren Bundesländer haben Beteiligungsquoten geringer als 10
Prozent. Die geringste Beteiligung weist das Bundesland Kärnten auf (3,7 Prozent).
In den nächsten Abschnitten werden die Ergebnisse der Primärdatenerhebung genauer dargestellt.
Kampfmannschaften: Laut ÖFB gab es in der Saison 2014/2015 2.557 Herren- und FrauenKampfmannschaften (KM und KMII; 2.309 Herren-KM und 248 Frauen-KM) in Österreich. In der
Vereinsbefragung gaben immerhin 58,8 Prozent der Vereine an, eine Herren-Kampfmannschaft zu
führen. 38,1 Prozent haben auch eine zweite Herren-Kampfmannschaft. Nur 0,9 Prozent der Vereine
gaben an überhaupt keine Herren-Kampfmannschaft zu haben und 2,3 Prozent haben mehr als zwei
Herren-Kampfmannschaften im Verein. In den Bundesländern schwankt der Anteil der
Kampfmannschaften zwischen den Ländern mitunter deutlich. Der Anteil der Vereine mit zwei
Kampfmannschaften ist in Vorarlberg und Tirol (66,7 Prozent bzw. 58,3 Prozent) am höchsten.
Bezüglich Frauen-Kampfmannschaften gaben insgesamt 63 Vereine an, eine/mehrere FrauenKampfmannschaft/en zu führen. Die absolute Summe der Frauen-Kampfmannschaften ist 74. Fünf
Vereine gaben an, zwei oder mehr Frauen-Kampfmannschaften zu führen. Die Anteile der Vereine
mit einer Frauen-Kampfmannschaft, schwanken in den Bundesländern zwischen 0 Prozent und
39,5 Prozent. Den größten Anteil an Frauen-Kampfmannschaften in der Primärdatenerhebung hat
Tirol (17 Frauen-KM).
32
Nachwuchsmannschaften:
In
Österreich
gibt
es
derzeit
8.142
Frauen-
und
Männer-
Nachwuchsmannschaften 27. 60 Prozent davon entfallen auf die Altersklasse U08 bis U12. Die
durchschnittliche Anzahl an Nachwuchsmannschaften liegt 2015 in Österreich bei 3,6
Nachwuchsmannschaften pro Verein. In den Bundesländern schwankt die durchschnittliche Anzahl
mitunter sehr stark. Die niedrigste Anzahl an Nachwuchsmannschaften pro Verein weist mit ca. 1,9
das Burgenland auf, die höchste Anzahl an Nachwuchsmannschaften pro Verein mit ca. 6,6 weist
Vorarlberg auf.
Mitglieder: Der durchschnittliche österreichische Fußballverein hat 369 Mitglieder und spielt in der
6. Leistungsstufe. Die durchschnittliche Anzahl der Mitglieder ist in den beiden obersten Spielklassen
deutlich höher als in den weiteren Spielklassen. Die Vereine der 2. Spielklasse haben mit
durchschnittlich 983 Mitgliedern allerdings noch einmal deutlich mehr Mitglieder als die Verein der
ersten Spielklasse mit 609 Mitgliedern. Hinsichtlich der Geschlechter zeigt sich, dass im Durchschnitt
16,6 Prozent der Vereinsmitglieder Frauen sind. D.h. etwa jedes sechste Mitglied ist eine Frau.
Unterteilt nach dem Herkunftsland sind durchschnittlich 93,9 Prozent der Mitglieder aus Österreich,
4,0 Prozent aus der sonstigen EU (außerhalb Österreichs, innerhalb EU) und 2,1 Prozent aus dem
sonstigen Ausland. Die Mitglieder wurden in der Vereinsbefragung auch in die Alterskategorien
Erwachsene und Nachwuchs eingeteilt. Im Durchschnitt können 38,0 Prozent der Vereinsmitglieder
zum Nachwuchs gezählt werden. Der Mittelwert für die Anzahl an Nachwuchsmitgliedern pro Verein
liegt bei 110 Mitgliedern.
Aktive SpielerInnen: In der Primärdatenerhebung zeigt sich, dass die Anzahl aktiver SpielerInnen pro
Verein ab der dritten Leistungsstufe (Regionalliga) eine abnehmende Tendenz aufweist. Die teilweise
hohen Zahlen, vor allem in der 2. Liga, erklären sich aus den hohen Nachwuchsspielerzahlen (siehe
dafür die beiden letzten Spalten der Tabelle 4). Es zeigt sich, dass vor allem in den beiden höchsten
Spielklassen (1. & 2. Liga) der Anteil der aktiven SpielerInnen relativ niedrig ist und ca. 22 Prozent
nicht übersteigt. Ab der dritten und vierten Stufe (47,7 Prozent und 48,9 Prozent) nimmt der Anteil
der aktiven SpielerInnen mit steigender Leistungsstufe tendenziell ab und liegt in der 10.
Leistungsstufe noch bei 31,0 Prozent. Durchschnittlich 92,9 Prozent der aktiven Mitglieder sind
Männer und nur 7,1 Prozent sind Frauen. Aus Tabelle 4 ist auch zu erkennen, dass ein großer Teil der
aktiven SpielerInnen NachwuchsspielerInnen sind. Im Durchschnitt sind 68,7 Prozent der aktiven
SpielerInnen NachwuchsspielerInnen.
27
Vgl. ÖFB, 2015.
33
Tabelle 4: Zusammenfassung aktive SpielerInnen, 2013/2014
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10+
117
280
167
150
109
123
86
93
90
66
98,8% 1,2%
94,9% 5,1%
93,8% 6,2%
91,2% 8,8%
95,3% 4,7%
91,4% 8,6%
92,3% 7,7%
87,8% 12,2%
92,0% 8,0%
92,1% 7,9%
90,7%
86,0%
85,5%
80,2%
87,6%
90,0%
90,7%
95,0%
94,3%
87,5%
6,4%
2,1%
10,1%
16,7%
7,7%
4,1%
5,8%
3,5%
5,0%
8,4%
2,9%
11,9%
4,3%
3,1%
4,7%
5,9%
3,6%
1,5%
0,7%
4,1%
18,5%
25,5%
18,8%
22,9%
35,7%
31,9%
41,0%
41,7%
43,1%
34,1%
Nachwuchs
Erwachsene
davon:
Sonstiges
Ausland
Sonstige EU
Bürger/innen
davon:
Österreicher/
innen
Frauen
Leistungsstufe
Männer
Ø aktive
Mitglieder
davon:
81,5%
74,5%
81,2%
77,1%
64,3%
68,1%
59,0%
58,3%
56,9%
65,9%
Quelle: SpEA, 2015.
Beschäftigte: Bezüglich der beschäftigten Personen (Teilzeit, Vollzeit) in den Vereinen zeigt sich in
der Vereinsbefragung ein deutlicher Trend. In den oberen beiden Spielklassen, Bundesliga und Erste
Liga, ist die Anzahl der Vollzeitbeschäftigten klar größer als die Anzahl der Teilzeitbeschäftigten.
Unterhalb der dritten Spielklasse spielen vollzeitbeschäftigte Personen fast keine Rolle mehr im
Vereinswesen. Die Anzahl der Teilzeitbeschäftigten sinkt von der 1. Spielklasse zur zweiten
Spielklasse ab. Die Teilzeitbeschäftigten haben in der 3. Spielklasse die höchste Bedeutung bei
durchschnittlich 17 Beschäftigten pro Verein. Hinsichtlich der Geschlechter ergibt sich in der
Vereinsbefragung ein klares Bild. Über 90 Prozent der Vollzeitbeschäftigten sind Männer, d.h.
ungefähr nur jede 10. vollzeitbeschäftigte Person ist eine Frau. Bei den teilzeitbeschäftigten
Personen reduziert sich der Anteil der Männer auf ca. 80 Prozent.
Ehrenamtliche MitarbeiterInnen: In der Befragung zeigt sich, dass in den oberen Spielklassen pro
Verein mehr ehrenamtliche Personen beschäftigt als in den unteren Spielklassen. Im Durchschnitt
über die Leistungsstufen sind pro Verein in etwa 41 Personen ehrenamtlich beschäftigt. Der
Arbeitsaufwand, den die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen aufgewendet haben, beträgt im
Durchschnitt
über
alle
Leistungsstufen
ca.
2.095
Stunden/Jahr.
Der
durchschnittliche
Arbeitsaufwand, den eine einzige ehrenamtlich beschäftigte Person investiert hat, betrug 52,2
Stunden/Jahr.
Einnahmen: Bezüglich der Vereinseinnahmen wurde die Erwartung bestätigt, dass die Einnahmen
mit niedrigerer Spielklasse sinken. In der ersten Spielklasse, der Bundesliga, entstanden pro Vereine
34
durchschnittlich Einnahmen in Höhe von ungefähr 8,5 Mio. €. In der zweiten Liga entstanden pro
Verein Einnahmen in Höhe von ungefähr 1,7 Mio. €. Die Einnahmen der weiteren Spielklassen liegen
deutlich unter den Einnahme-Niveaus der beiden obersten Spielklassen. Die Gesamt-Einnahmenhöhe
beträgt ca. 250,7 Mio. €. Ca. 60 Prozent dieser Gesamteinnahmen entfallen auf die AmateurSpielklassen der 3. bis 10. Liga. In den einzelnen Leistungsstufen ist die Bedeutung der
Einnahmequellen sehr verschieden. Die Einnahmequelle Vereinstätigkeit scheint mit steigender
Leistungsstufe an Bedeutung zuzunehmen. So ist diese Quelle in der 1. Spielklasse noch für ca. 20
Prozent, in der 8. Spielklasse hingegen für fast 60 Prozent der Einnahmen verantwortlich. Umgekehrt
verhält es sich bei den Einnahmen von Sponsoren. Die größten Einnahmen aus dieser Quelle weist die
dritte Leistungsstufe mit ca. 51 Prozent auf. Die Einnahmen aus öffentlicher Hand scheinen in den
Amateur-Spielklassen (3. – 10. Stufe) eine größere Rolle zu spielen. Ihr Anteil an den
Gesamteinnahmen übersteigt jedoch in keiner Stufe 20 Prozent. Die Einnahmequelle Verband nimmt
ebenso einen kleineren Anteil an den Gesamteinnahmen ein und übersteigt in keiner Stufe ca. 8
Prozent.
Ausgaben: In der Vereinsbefragung bestätigt sich die Annahme, dass höhere Spielklassen höhere
Gesamtausgaben und niedrigere Spielklassen niedrigere Gesamtausgaben haben. Im Durchschnitt
variieren die Ausgaben pro Verein zwischen ca. 4,2 Mio. € in der 1. Spielklasse und 19.865 € in der
10. Spielklasse. Interessant ist hierbei, dass sich die prozentuellen Anteile der Personal- bzw.
Sachkosten 28 zwischen den Leistungsstufen verschieben. Sind in den oberen Spielklassen (1. – 4.
Spielklasse) noch eindeutig die Personalkosten bestimmend, so sind dies in den unteren Spielklassen
(9. & 10. Spielklasse) eher die Sachkosten. Dies spiegelt die Situation der voll- und teilzeitbeschäftigten Personen in den Leistungsstufen wieder.
Investitionen: Da Investitionen in die Sportstätteninfrastruktur, in Gebäude und in Maschinen und
technische Anlagen nur in unregelmäßigen Abständen getätigt werden, wurde in der Befragung ein
Zeitraum von 10 Jahren abgefragt. Ebenso wie bei den Einnahmen und den Ausgaben zeigt sich hier
die Tendenz (mit einigen Ausnahmen), dass die Investitionen mit der Leistungsstufe eher abnehmen.
Am deutlichsten ist dieser Umstand in der Kategorie Maschinen & technische Anlagen zu sehen. Hier
investierten die Vereine der ersten und zweiten Leistungsstufe noch durchschnittlich 875.000 € bzw.
456.000 €, die Vereine der unteren Spielklassen hingegen investierten in den letzten 10 Jahren
durchgehend weniger als 100.000 € in dieser Kategorie. In allen Stufen sind Investitionen in
28
In den Sachkosten werden Kosten für Lehrmittel, den Betrieb, die Kantine, Banken, Versicherungen, Reisekosten, Geräte,
Verwaltungsabgaben und unregelmäßiger, sonstiger Aufwand erfasst.
35
Gebäude/Sportstätten von großer Bedeutung. Je nach Leistungsstufe fällt darüber hinaus jedoch
auch anderen Kategorien eine große Bedeutung zu. Der durchwegs hohe Anteil der Investitionen in
Gebäude/Sportstätten ist dadurch erklärbar, dass diese Investitionen meist mit einer hohen Summe
verbunden sind. D.h. wird z.B. in den Ausbau von Tribünen oder Stadien investiert, haben die
anfallenden Kosten meist schon von Planungsbeginn an ein hohes Niveau.
Investitionsfinanzierung: Den wichtigsten Anteil zur Investitionsfinanzierung tragen die Gemeinden
bei. Im Durchschnitt über die Leistungsstufen kommen sie für ca. 39 Prozent der Investitionen auf.
Auch die Finanzierung aus Eigenmitteln hat eine große Bedeutung. Im Durchschnitt wird ca.
25 Prozent aus Eigenmitteln finanziert. In den weiteren Kategorien der Investitionsfinanzierung
herrscht keine offensichtliche Tendenz zwischen den Leistungsstufen. Einzelne Kategorien sind in
unterschiedlichen Leistungsstufen mehr oder weniger von Bedeutung.
Nachwuchsarbeit: Im Durchschnitt gaben die Vereine an, dass das Budget für die Nachwuchsarbeit
ca. 19 Prozent des Gesamtbudgets ausmacht. Rund 67 Prozent der befragten Vereine gaben an, dass
die für die Nachwuchsarbeit zur Verfügung stehenden Mittel nicht ausreichend sind. Die notwendige
bzw. gewünschte Erhöhung beträgt im Durchschnitt ca. 31 Prozent.
36
8 Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Wertschöpfungsnetzwerk Fußball
17
Abbildung 2: Patentdynamik im Bereich Fußball (VT) und Erfinderlandkarte
27
Abbildung 3: Patentanteile der Top-3
28
Abbildung 4: Technologienetzwerk Fußball (VT)
29
9 Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Definition des Wertschöpfungsnetzwerks Fußball nach Sektoren (NACE Version 2.0)
19
Tabelle 2: Vermiedene Gesundheitskosten durch Fußball
25
Tabelle 3: Volkswirtschaftlicher Nettoeffekt des Fußballs
26
Tabelle 4: Zusammenfassung aktive SpielerInnen, 2013/2014
34
10 Literatur
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2013.
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2013
–
Daten,
Zahlen,
Fakten,
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http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/newsletter/4703830/Casinos-AustriaOnlineUmsatz-schrumpft, abgerufen am 21.7.2015.
38
39
Wirtschaftsfaktor Fußball in Österreich
Studie im Auftrag des Österreichischen Fußball-Bundes
AutorInnen: Julia Borrmann, Daniela GrozeaHelmenstein, Christian Helmenstein, Felicia Kerschbaum,
Anna Kleissner, Philipp Krabb, Andreas Leimser,
Manfred Stadlbauer
© 2015 SportsEconAustria
Institut für Sportökonomie
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