Finanzierung und Markterfordernisse touristischer

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Finanzierung und Markterfordernisse touristischer
Potenzialanalyse Kohleregion Ibbenbüren
Beispiele für Finanzierungsbedarfe und Markterfordernisse
touristischer Angebote
Achim Georg
Hörstel-Riesenbeck, 3. Februar 2015
1
Agenda
1.
2.
3.
4.
Einflussfaktoren
Nutzungskategorien
Beispielhafte Projekte
Beispielhaftes Vorgehen
2
1. Einflussfaktoren
Touristische Profilierung der
Standortregion und Freizeitwert
Erreichbare Einwohnerzahl
und Altersstruktur
Kaufkraftpotenzial
Fördermöglichkeiten
Projektstandort
Projektidee
Image der Standortregion
Alleinstellungsmerkmale
und Wettbewerbssituation
Projektpartner und
Finanzierung
Risikobereitschaft Investment
3
1. Einflussfaktoren

30 Minuten Fahrzeitradius:
-
0,8 Mio. Einwohner; davon rd. 125.200
unter 15 Jahre und rd. 143.300 über
65 Jahre
- 1,23 Mio. Übernachtungen und
580.800 Gästeankünfte
- Kaufkraftkennziffer im Gebiet: 94,3 (D=100)

60 Minuten Fahrzeitradius (D):
-
4,0 Mio. Einwohner; davon rd. 634.530
unter 15 Jahre und rd. 741.740 über 65 Jahre
- 10,1 Mio. Übernachtungen und
3,8 Mio. Gästeankünfte
- Kaufkraftkennziffer im Gebiet: 97,3 (D=100)
- zusätzlich 583.800 Einwohner aus den
Niederlanden erreichbar

120 Minuten Fahrzeitradius (D, NL):
-
29,9 Mio. Einwohner
Quelle: Profund Consult GmbH
4
2. Nutzungskategorien



Outdoor-Aktivitäten, u. a.

Wandern

Radfahren

Drachenfliegen

Reiten

Klettern

Nachnutzung
Halden
Indoor-Aktivitäten, u. a.

Fitnessstudios

Kinos

Indoor-Spielplätze, Kletterhallen,
Sportanlagen

Diskotheken

Museen und Ausstellungen
Größere Freizeitanlagen, u. a.

Edutainment- und Erlebnis-Anlagen

Freizeitparks

Seilbahnen

Miniatur-Eisenbahn

Nachnutzung
Gebäude
Schachtanlagen
Aspekte

Erstellung und Instandhaltung
Wegenetz

Ergänzende infrastrukturelle
Einrichtungen wie Ruheplätze,
Grillplätze etc.

Meist öffentliche (kommunale)
Aufgaben/Finanzierung

Engagement Flächeneigentümer?
(Sicherung der Halden etc.)
Aspekte

Betriebswirtschaftliche Ansätze und
Konzepte

z. T. hohes Investitions- und
Finanzierungsvolumen – Investoren
und Betreiber müssen gefunden
werden

z. T. auch PPP-Modelle

Engagement Gebäudeeigentümer?
(Umnutzungsmöglichkeiten)

Erlöse Gebäudeeigentümer
(Verkauf/Miete?)
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2. Nutzungskategorien
Abnahme
Nachfrageentwicklung
Zunahme
(schwerpunktmäßig Indoor)
Fitnessstudios
IndoorSpielplätze
Großdiskotheken
Freizeitbäder
Freizeitparks
Hallenfußball
Kletterhallen
Erlebniscenter/
Edutainmentanlagen
Seilbahnen
Kinos
hoch/ungünstig
Angebotsdichte/Wettbewerbssituation
niedrig/günstig
Quelle: Georg Consulting (2015).
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3. Beispielhafte Projekte
Indoor-Spielplatz
Rahmenbedingungen:

Einwohnerpotenzial 120.000 bis 150.000 im
Naheinzugsgebiet (ca. 30 Minuten-Radius)

Hallengrößen: Ø rd. 2.000 m² (meist 1.500 bis 2.500 m²)

Besuchszahlen: Ø rd. 70.000 Besuche p.a. (einzelne
Anlagen bis 150.000 Gäste)

Eintrittspreise bei mittelgroßen Anlagen: Kinder rd.
6,0 Euro, Erwachsene rd. 3,0 Euro

Nettoerlöse je Gast (Eintritt, Gastro., Sonstiges):
Ø 7,0 - 8,0 Euro

Investition in die Ausstattung: Ø rd. 350.000 EUR
(große Anlagen 500.000 EUR und mehr)

Miete: Ø 3,50 Euro/m²/Monat (bei Umnutzung alter
Hallen), > 5 Euro/m²/Monat (bei Neubau)
Bildquelle: Indoor-Spielplatz Kids-Factory
Hinweis: Es gibt unter anderem IndoorSpielplätze in Salzbergen, Hörstel, Osnabrück,
Münster, Bad Iburg
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3. Beispielhafte Projekte
Hallenfußball
Bildquelle: Indoor-Soccerskills
Hinweis: Es gibt unter anderem
Hallenfußballanlagen („Indoor-Soccer“) in
Osnabrück, Steinfurt und Münster
Rahmenbedingungen:

Einwohnerpotenzial im Naheinzugsgebiet mindestens
120.000 bis 150.000

Hallengröße 4.000 bis 6.000 m² für 4 bis 7 Spielfeldern
( je Spielfeld mit Umlauf ca. 600 m²), Gastronomie mit
Küche (ca. 500 m²), Sanitäranlagen etc.

Hallenhöhe mindestens 5m im Fußballbereich, 7m
Kinderwelt, Hallengesamthöhe 8-9 m

Besuchszahl: 54.000 Nutzer (Auslastung = 5 Std./Tag/
Spielfeld, bei drei Spielfeldern, je 10 Spielern)

Investitionskosten: Ca. 550 bis 750 Euro/m²
(Ausstattung)

Realistische Miete: etwa 3,00 bis 5,00 Euro/m²/Monat
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3. Beispielhafte Projekte
Erlebnis- und Edutainmentanlagen
Rahmenbedingungen:

Je nach Größe der Anlage großer Einzugsbereich

Mittelgroße Erlebniszentren oder Technikmuseen
erreichen 20.000 bis 50.000 Jahresgäste

Große interaktive Erlebniszentren mit weitaus höheren
Besucherzahlen
- Sturmflut-Erlebniswelt Büsum (1.500 m²)
- Phänomenta Flensburg (3.400 m²)
- Neandertalmuseum Mettmann (ca. 3.000m²)
- Zukunftszentrum Mensch-Natur-TechnikWissenschaft, Kreis Ludwigslust (18 ha mit
3 Ausstellungshäusern)
76.000 Besucher/a
77.500 Besucher/a
170.000 Besucher/a
30.000 Besucher/a

Hohe Investitionssummen: 2.000 bis über 6.000 Euro/m²

Nur wenige Anlagen erwirtschaften die Anfangsinvestition – Ziel ist die laufende Betriebskostendeckung

Zuschüsse durch die öffentliche Hand oder Unternehmen in aller Regel notwendig (Anlagen können aber
auch der Unternehmenskommunikation und Werbung
dienen)
Bildquelle: Pänomenta Flensburg
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3. Beispielhafte Projekte
Erlebnis- und Edutainmentanlagen

Themen bestehender Anlagen
- Energie (artefact Powerpark Glücksburg)
- Umwelt und Klima (Klimahaus Bremen)
- Auto (BMW-Welt München, Autostadt Wolfsburg)
- Universum (Universum Bremen)
- Meer und Watt (Multimar Wattforum, Tönning)

Zielgruppen:
Bildquelle: artefact Powerpark Glücksburg
- Touristen (Reisegruppen, Tagesausflügler, Geschäfts- und Tagungsgäste etc.)
- Einwohner aus der Region
- Schüler und Studenten
- Unternehmen
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3. Beispielhafte Projekte
2. Beispielhafte Projekte: Konzeptentwurf für ein Erlebniszentrum Erneuerbare Energien E³
(Meldorf, Kreis Dithmarschen)
Produktpräsentation (Anwendung von EE-Technologie)
Beratungs- und Verkaufsräume
-
-
EE-Produkte integriert in Alltagssimulationen
Muster-Haus mit EE-Anwendungen (Zukunfts-Wohnen)
EE-Produkte zum Ausprobieren und Erleben
EE-Mobile und weitere „Energie-Produkte“
Vertriebsbereich (intensive Produktberatung
Showroom
Firmendarstellung
Foyer: Produktpräsentation u. Branchenveranstaltung
Erzeugung Erneuerbare Energie
E³
- Outdoor-Bereich
- Gläserne Prototypen, Klein-/Demonstrationsanlagen
Wissensbereich – Erlebnisausstellung
-
Von den „Elementen“ zur Energie
Zeitreise durch die Geschichte der Energie
Regionale EE-Quellen und EE-Kompetenzen
Interaktiver Bereich (Hands-On-Exponate, Testen)
Energiespielplatz
Quelle: Georg Consulting (2011).
Gastronomie, Shop, Service, Seminar
-
Innen- & Außengastronomie (Standortabhängig)
Shop mit Themen-Produkten (z.B. Literatur)
Seminar- und Schulungsräume
Serviceeinrichtungen (Info, Garderobe, WC …)
4. Beispielhaftes Vorgehen
Projektstandort
Marktaspekte
Partneransätze
Projektstandort
Nachfragentwicklung
Freizeitwert, Themenbezug,
Erreichbarkeit
Merkmale Tourismusregion
Investoren, Projektentwickler,
Betreiber, Vertriebspartner,
Unternehmen (Sponsoren)
Tourismuszahlen Quellmärkte
Teilvermietung, Auslagerung von
Profit-Bereichen etc.
Kooperation Standortgemeinde
Wettbewerb (Bestand + Planung)
Standortimage, Umfeldnutzungen,
Synergien, etc.
Kooperation mit regionalen
Akteuren (Anbieter, Zulieferer,
Tourismus-Organisationen)
Projektbezogene Rahmenbedingungen
Grobkonzept
Projektpartner: Betreiber- und
Finanzierungsmodell
(Größenordnung,
Angebots- und
Nutzungs-Mix,
Gestaltung,
Ausbaustufen etc.)
(Misch-)Finanzierung: Investoren,
Fonds, Förderung/Zuschüsse,
Betreiber, Sponsoren
(Unternehmenskommunikation)
Wirtschaftlichkeit: Kosten-ErlösRechnung, Cash-Flows, Szenarien
Betriebspläne: Personal, Preispolitik, Marketing, Öffnungszeiten,
Kooperationen etc.
Besucherprognose, Flächen, Stellplätze.
Kapazität, Investitionsvolumen
Machbarkeitsprüfung
Detailplanung und Projektentwicklung
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Kontakt
Achim Georg
Georg Consulting
Immobilienwirtschaft |
Regionalökonomie
Bei den Mühren 70
20457 Hamburg
T. 040-637 078 21
F. 040-413 388 34
[email protected]
Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI)
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