Vivien Schuster RB1

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Vivien Schuster RB1
1. Rundbrief
Vivien Schuster, EIRENE-Freiwillige
Juli 2013 – September 2014
Ambulante Altenhilfe & Casa Luminii
Sibiu, Rumänien
Liebe Familie, liebe Freunde, liebe Unterstützer,
hiermit erhaltet ihr meinen ersten Rundbrief aus Rumänien. Nun bin ich schon seit vier
Monaten hier und obwohl ich das Gefühl habe, dass die Zeit bis jetzt so unglaublich schnell
vergangen ist, ist dennoch viel passiert. Deshalb hoffe ich euch durch meine Rundbriefe
einen Einblick in meinen Freiwilligendienst geben zu können und euch über alles was ich hier
erlebe auf dem Laufenden zu halten. Am Ende meines Rundbriefes möchte ich euch noch
einmal kurz meine Entsendeorganisation EIRENE vorstellen. Nur durch EIRENE, meine
Partnerorganisation Acord und natürlich durch euch, meine Unterstützer, ist es mir möglich
hier in Rumänien meinen Freiwilligendienst zu leisten. Danke!
Nachdem ich mich für einen Freiwilligendienst in Rumänien entschieden habe, fand im Juli
2013 das Ausreiseseminar statt. Zwei Woche verbrachten wir, das heißt die Marrokko-,
Bosnien- und Rumänienfreiwilligen, zusammen. Eine Woche waren wir im EIRENE-Haus in
Neuwied. Die andere Woche verbrachten wir in einer Herberge in Vallendar. Dort hatten wir
jeden Tag verschiedene Einheiten, die uns auf unseren Freiwilligendienst vorbereiten sollten.
Diese Einheiten reichten von organisatorischen Dingen, wie Krankenversicherung und
Notfallnummern bis hin zur Vertragsunterzeichnung, mit der auch gleichzeitig der Beginn
unseres Freiwilligendienstes eingeleitet wurde. Aber es wurden auch Punkte behandelt, die
uns psychisch auf unseren Dienst vorbereiten sollen. Zum Beispiel eine Stille-Einheit in der
wir lernen sollten, wie wir mit Einsamkeit umgehen können oder eine Rassismus-Einheit, die
uns für unsere Arbeit und unseren Umgang mit einer neuen Kultur sensibilisieren sollte.
Allgemein lässt sich sagen, dass wir durch dieses Seminar noch einmal eine engere Bindung
zu EIRENE bekommen haben und dass wir so gut es ging auf unseren Freiwilligendienst
vorbereitet wurden. Am Ende dieser zwei Wochen waren wir 23 Freiwillige, die sich nicht
länger als Einzelpersonen verstanden, sondern viel mehr als eine große Einheit.
Ausreisekurs Juli 2013
Nachdem Lydia, meine Mitfreiwillige, und ich noch knapp einen Monat in Deutschland
verbracht haben und uns auf unsere kommende Reise vorbereitet haben ging es dann
endlich los. Am 10. August fuhren wir mit dem Bus von Frankfurt aus nach Sibiu. Lydia und
ich arbeiten zusammen im Projekt „Ambulante Altenhilfe in Sibiu“. Die Personen, die wir
dort betreuen, nennen wir liebevoll „unsere Alten“, wie es auch schon unsere Vorgänger
getan haben. Als wir nach unserer langen und aufregenden Busfahrt endlich in Rumänien
angekommen waren, haben uns unsere Vorgänger, Laura und Lotta, in Empfang genommen.
Am Montag begann unsere Einarbeitungswoche. Zwar hatten Lydia und ich schon fast alle
„unsere Alten“ während unserer Projektwoche im Frühjahr 2013 kennengelernt, dennoch
waren noch einige neue dazu gekommen. Laura und Lotta machten uns mit den Prozessen
unserer Arbeit vertraut, zeigten uns wie wir Rechnungen bezahlen, welche Formulare wir für
das Krankenhaus brauchen, welche Dinge man bei „unseren Alten“ beachten muss und alles
was wir für unsere Arbeit brauchen würden.
Nach unserer Einarbeitungswoche begann unser Sprachkurs in einem kleinen Dorf in der
Nähe von Braşov. Dort kamen wir in einer kleinen niedlichen Pension unter und wurden mit
typisch rumänischer Hausmannskost verwöhnt. Am Vor- und Nachmittag hatten wir
Unterricht, der von unserer Sprachlehrerinnen Dora und Maike geleitet wurden. Beide sind
ehemalige Freiwillige von EIRENE. Dora war vor zwei Jahren Freiwillige in Bukarest und
Maike hatte sich entschlossen die letzten Wochen ihres Freiwilligendienstes zu verlängern
um Dora beim Sprachkurs zu unterstützen. Beide haben ein super Programm ausgearbeitet,
das es uns leicht gemacht hat, uns eine Basis der rumänischen Sprache aufzubauen. Abends
konnten wir unser Programm selbst gestalten und auch sonst fanden wir Gelegenheit uns
ein bisschen mit Rumänien vertraut zu machen. Wir nutzten ein Wochenende um nach
Braşov zu fahren. Braşov ist sehr schön und um einiges größer als Sibiu. Dort schauten wir
uns die Schwarze Kirche (Biserica Neagră) und den Markt in der Altstadt an. Wir hatten ein
super leckeres rumänisches Mittagessen und haben später noch die Aussicht auf Braşov
genossen. Am zweiten Wochenende haben wir eine Wanderung in den Karpaten
unternommen, die gleichermaßen anstrengend wie schön war. Oben auf dem Gipfel haben
wir dann ein Picknick gemacht und hatten Glück, dass sich die Sonne dann doch noch hinter
der dichten Wolkenwand hervorgewagt hat. An einem Abend wurden wir von Dora und
ihrem Freund Cosmin zum Pizza backen eingeladen, alle Zutaten kamen frisch aus ihrem
Garten. Wir hatten zusammen zwei sehr schöne Wochen und es hat sich ein bisschen
angefühlt wie Urlaub bevor es richtig losgeht.
Rumänisch lernen…
und Pizza machen!
Markt in Braşov
Karpatenwanderung
Schwarze Kirche (Biserica Neagră)
Unser Sprachkurs endete am 31. August. Als wir nachmittags wieder in Sibiu waren, begann
unser letzter Tag mit unseren Vorgängern. Wir verbrachten noch einen letzten
wunderschönen gemeinsamen Abend zusammen und am nächsten Morgen machten sie sich
auf den Weg zurück nach Deutschland. Nun waren Lydia und ich ganz auf uns allein gestellt.
Auf der einen Seite war das beängstigen und auf der anderen Seite hatten wir das Gefühl,
dass unsere Arbeit jetzt wirklich richtig anfing. Wir räumten unsere Sachen aus den Koffern
und richteten unsere Zimmer für die nächsten 13 Monate ein.
Nun möchte ich euch nochmal einen groben Überblick über Lydias und mein Projekt der
„Ambulanten Altenhilfe in Sibiu“ geben. Unser Projektpartner ist die „Asociaţie creştin
ortodoxă Acord“ der orthodoxen Kirche. Diese vermittelt uns ältere Menschen, die Hilfe
brauchen und unterstützt uns bei der Arbeit mit ihnen. Unsere Chefin Monica Raulea von
der Assoziation Acord ist unsere Ansprechpartnerin für unsere Probleme und steht uns
beratend zur Seite. Zusätzlich arbeiten wir noch zweimal wöchentlich in einer Schule
beziehungsweise in einem Day Care Center für behinderte Kinder und Jugendliche. Die
Aufgaben in der „Ambulanten Altenhilfe“ sind vielfältig, je nachdem was „unsere Alten“
gerade brauchen. Das reicht von Einkäufen, Putzen, Rechnungen bezahlen über Arztbesuche
bis hin zu Medikamentenbesorgungen. Aber wichtig ist es auch einfach mal ein offenes Ohr
für „unsere Alten“ zu haben. Lydia arbeitet zweimal pro Woche in der „Şcoală specială“ und
ich im Day Care Center „Casa Luminii“ (http://en.sion-international.nl/). Dort betreue ich
jeden Mittwoch und Freitag Kinder im Alter zwischen 3-7 Jahren mit verschiedensten
Behinderungen. Meine Arbeit besteht darin die beiden Erzieherinnen der Grupa Mica, Amin
und Johanna, zu unterstützen. Ich bastle mit den Kindern, wir machen zusammen Musik und
ich gebe ihnen Hilfestellungen, sollten sie ihre Aufgaben nicht alleine schaffen. Einige von
ihnen werden später die „Şcoală specială“ besuchen. Für diejenigen, die dazu nicht in Lage
sind bietet das „Casa Luminii“ einen Betreuungsplatz bis zum 18. Lebensjahr an.
Zur Zeit habe ich fünf „unserer Alte“, die ich 1-2 mal die Woche besuchen gehe. Doamna S.
besuche ich meistens dienstags und donnerstags. Wenn es ihr gut genug geht, erledige ich
die Einkäufe mit ihr zusammen oder ich gehe mit ihr spazieren. Ansonsten erzählt sie mir
gerne etwas, auch wenn sie immer sagt, dass wir „eine Komödie spielen“. Denn Doamna S.
hört nichts mehr und sieht auch nicht so gut. Das bedeutet, dass es auch schon mal gute fünf
Minuten dauern kann bis sie versteht, dass ich sie gefragt habe, ob sie noch Brot braucht,
nachdem sie alles durch geraten hat vom Fisch bis zum Baby. Aber auch mit mir hat sie es
nicht leicht. Mein rumänisch ist trotz des Sprachkurses noch ziemlich dürftig und ich brauche
auch einige Zeit bis ich begreife, dass ich ihr keine Blutegel sondern Brennnessel kaufen soll.
Und wenn wir uns dann endlich verstanden haben, müssen wir lachen. Sie ist meistens sehr
einsam und wünscht sich jemanden der permanent bei ihr bleibt. Manchmal helfe ich ihr bei
Sachen, die sie wegen ihrer schlechten Sehfähigkeit und ihrer körperlichen Verfassung nicht
mehr machen kann, z.B. nähen, die Fenster abdichten, durchkehren oder ihr beim backen
helfen, weil sie ansonsten das Gas nicht mehr hört. Doamna T. bewundere ich sehr. Sie hat
einige gesundheitliche Probleme und ich muss oft mit ihr ins Krankenhaus. Dort bleibt sie
teilweise 1-2 Wochen am Stück und sie ist sehr schwach, wenn sie wieder raus kommt. Aber
sie lächelt fast immer und sagt, dass die anderen Leute auch Probleme haben. „Wenn sie
kein Problem mit der Gesundheit haben, dann haben sie andere Probleme – so hat jeder
seine eigenen Sorgen.“ Ich mache mit ihr Besorgungen und muss die Formalitäten im
Krankenhaus erledigen, wenn sie eingeliefert wird. Das ist ziemlich kompliziert und oft
treiben mich die Krankenhausaufenthalte an den Rand des Wahnsinns. Vielleicht liegt es
daran, dass ich vieles nicht verstehe, aber ich habe das Gefühl es gibt nicht wirklich eine
richtige Ordnung und ich wäre mir nicht sicher, ob ich mich als Patient wirklich in guten
Händen wüsste. Es gibt kein festes Programm. Wenn man kein Notfall ist, ist es immer die
Frage ob man stationär aufgenommen werden kann oder nicht. Die Verhältnisse im
Krankenhaus erscheinen mir schwierig. Auf mich wirkt es so, als ob es viel Bedarf gäbe, aber
die Kapazitäten nicht ausreichen, um alle Patienten optimal zu versorgen. Dennoch sind alle
sehr nett zu mir und helfen mir gerne weiter. Sei es der Doktor, der sich freut wenn er mir
auf Deutsch behilflich sein kann oder eine andere Patientin, die mir zeigt, wo ich das nächste
Formular unterschreiben lassen muss. Mit Doamna D. mache ich meistens Einkäufe.
Besonders gerne geht sie auf den Piaţa Cibin, um dort frisches Gemüse und Obst zu
bekommen. Auch erledige ich mit ihr, wenn nötig, Beamtengänge beim Rathaus oder
begleite sie zum Arzt. Doamna D. spricht neben Rumänisch auch Englisch, weil sie früher
Englischunterricht gegeben hatte und so unterhalten wir uns über unsere Familien und
darüber, was uns im Leben wichtig ist. Ich höre ihr gerne zu und sie hat immer ein
aufmunterndes Wort für mich. Bei Fräulein A. sehe ich ein bisschen nach dem rechten im
Haushalt und besorge ihr wenn es nötig ist Salben und Medikamente. Sie ist eine der
hiergebliebenen Sachsen, weswegen ich mich mit ihr gut auf Deutsch verständigen kann. Sie
erzählt mir gerne Dinge, die sie in ihren 91 Jahren erlebt hat. Wir haben beschlossen ihre
Geschichte aufzuschreiben, da sie anfängt ein paar Sachen, die in naher Vergangenheit
liegen, zu vergessen. Doamna Z. besuche ich erst seit diesem Monat. Sie ist neu in unserem
Projekt und braucht Hilfe mit den Einkäufen, besonders jetzt im Winter.
Ich bringe Doamna S. Kleiderspenden, gehe einkaufen…
oder mit ihr spazieren.
Und obwohl ich hier wirklich eine super schöne Zeit erlebe, wie ich sie mir vorher nie
vorgestellt hätte, gibt es manchmal Momente, die mich zweifeln lassen. Im November ist
einer „meiner Alten“ gestorben, nachdem er für mehrere Wochen im Krankenhaus war. Es
kam nicht überraschend für mich, denn es war absehbar, dass er sich wohl nicht mehr
erholen würde. Aber dennoch war es eine Zeit, die ich nicht noch einmal erleben muss. Und
ich bin dankbar, dass in dieser Zeit Lydia, meine Vorgänger und meine Familie da waren, die
ein offenes Ohr für mich hatten, wenn ich es gebraucht habe.
Ansonsten genieße ich gerade meine Zeit in Rumänien in vollen Zügen. Lydia und ich
unternehmen viel zusammen und reisen am Wochenende manchmal zu anderen
Freiwilligen, die in ganz Rumänien verstreut sind. So haben wir es geschafft zweimal nach
Cluj zufahren um Kathrin, die dortige EIRENE-Freiwillige, zusehen. Und auch bei Josie, die
EIRENE-Freiwillige in Bukarest, haben wir ein wunderschönes Wochenende verbracht.
Also was ist das nun für ein Land bei dessen Name ich immer nur an Dracula und Knoblauch
gedacht habe? Erstens Rumänien ist ganz anderes als ich es mir vorgestellt habe. Eigentlich
gehörte es nicht zu meiner Top 10 der Reiseziele. Doch jetzt frage ich mich, wie ich war
bevor ich nach Rumänien gekommen bin. Seit dem ich hier bin, habe ich einen anderen
Blickwinkel auf die Welt und ein ganz neues Verständnis für das, was wichtig ist und was
nicht. Manchmal frage ich mich, ob gewisse Dinge in Deutschland auch so sind. Aber ehrlich
gesagt, ich kann mich nicht mehr so genau an Deutschland erinnern. Sind die Straßen
sauberer als hier? Sind die Leute in Deutschland kühler und das Land an sich fortschrittlicher,
wie man hier denkt? Ich weiß es nicht. Ich habe das Gefühl Rumänien und Deutschland sind
gar nicht so unterschiedlich, aber wenn ich genauer drüber nachdenke wird mir klar:
Rumänien ist doch ganz anders. Deswegen kann ich es nur jedem ans Herz legen hierher zu
kommen. Einmal habe ich gelesen, dass man sagt Rumänien sei wie ein Virus. Wenn man
einmal hier war muss man immer wieder kommen. Und gerade kann ich mir nicht vorstellen
in neun Monaten von hier abzureisen. Die Menschen hier scheinen in vieler Hinsicht
emotionaler zu sein. Das was sich für mich wie ein handfester Streit anhört, kann auch
einfach mal eine kleine Meinungsverschiedenheit zwischen Freunden sein. Oder ein sanftes
zur Seite ziehen muss nicht unbedingt einen romantischen Ursprung haben, es kann einfach
bedeuten, dass man den Gang im Supermarkt versperrt hat. Insgesamt sind die Menschen
hier sehr freundlich und herzlich. Sie geben gerne was sie haben und man muss sich einfach
bei ihnen wohl fühlen.
Seit dem ich in Rumänien bin habe ich das
Gefühl, dass ich die Zeit hier viel intensiver
wahrnehme. Und ich habe begonnen Sachen zu
machen, die ich schon seit Jahren nicht mehr
getan habe. Zum Beispiel haben Lydia und ich im
Herbst gemeinsam einen Kürbis gemacht oder
sind im nahe Park spazieren gegangen. Jetzt im
Advent wollen wir ganz viele Plätzchen backen
für die nahende Adventsfeier unserer Alten.
Im November fand ein großes Freiwilligentreffen in Rusciori, einem kleinen Dorf in der Nähe
von Sibiu statt. Dort trafen sich viele Freiwillige aus ganz Rumänien, manche brauchten
einen ganzen Tag für die Anreise. Es war schön auch andere Freiwillige kennenzulernen. Zu
wissen wo und in welchen Projekten sie arbeiteten. Wir tauschten uns viel über Sachen aus,
die uns alle gerade beschäftigen: Sprache, Projekt, Rumänien und alles was eben
dazugehört. Leider konnte ich nicht an allen vier Tagen des Freiwilligentreffens teilnehmen.
Aber dennoch freue ich mich, dass ich jetzt viele neue Menschen kenne, die in der gleichen
Situation sind wie ich und so hat man Ansprechpartner überall in Rumänien.
Nun wird es langsam kälter. Im Supermarkt war schon Mitte November alles weihnachtlich
geschmückt und der Weihnachtsmarkt auf dem Piaţa Mare hat auch schon geöffnet. Bis
Heiligabend sind es zwar noch zwei Wochen, aber es gibt noch so viel zu tun, dass ich denke
Weihnachten kommt schneller als man erwartet. Lydia und ich werden Weihnachten in
Rusciori auf dem Kinderbauernhof mit anderen Freiwilligen verbringen. Dann ist das neue
Jahr auch nicht mehr weit und ich hoffe, dass das nächste Jahr für euch und für mich
genauso schön wird, wie das Jahr 2013 endete.
Ich wünsche euch frohe Weihnachten und ein
gesegnetes Jahr 2014.
Liebe Grüße
Eure Vivien
Für alle die möchten findet ihr hier noch einmal ein paar Informationen über meine
Entsendeorganisation EIRENE.
„EIRENE“ ist griechisch und heißt Frieden. EIRENE, internationaler christlicher
Friedensdienst, gehört zu den sieben in Deutschland staatlich anerkannten Personaldiensten
in der Entwicklungszusammenarbeit. Außerdem ist EIRENE anerkannt, Freiwilligendienst im
Rahmen der Förderprogramme IJFD (Internationaler Jugendfreiwilligendienst) und
„weltwärts“ (Förderprogramm des BMZ) durchzuführen.
Bereits seit 1975 unterstützt EIRENE im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit Projekte
in Afrika und Lateinamerika durch finanzielle Hilfen und durch Fachkräfte (Südprogramm).
In der Entsendung von Freiwilligen kann EIRENE auf mehr als 30 Jahren Erfahrung
zurückgreifen. Bis dato haben über 2.500 Menschen mit EIRENE in den verschiedenen Teilen
der Welt einen Freiwilligendienst geleistet. Jährlich arbeiten ca. 100 Freiwillige in sozialen
und ökologischen Projekten mit EIRENE im Ausland. Die Freiwilligen lernen dabei
unterschiedliche Lebensrealitäten aus dem Blickwinkel von Armut, Ungerechtigkeit und
Ausbeutung innerhalb unserer globalisierten Welt kennen. Über eine besondere Auswahl
der Partnerorganisationen in den Einsatzländern, die sich an der Basis für ökologische und
soziale Belange, die Einhaltung der Menschenrechte und für gewaltfreie Konfliktlösungen
einsetzen, möchte EIRENE Menschen ermöglichen, eine Sensibilität für andere
Gesellschaften zu entwickeln.
Um einen Freiwilligendienst im Ausland zu absolvieren, ist eine pädagogische und
organisatorische Begleitung sehr wichtig. Für die Vorbereitung, die Begleitung, für die
Versicherungsfragen, Zwischenseminare und Auswertungstreffen ist EIRENE verantwortlich.
Das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) wird EIRENE seit
1993 jährlich neu zuerkannt und belegt, dass die Organisation verantwortungsvoll mit
Spendengeldern umgeht. (Weitere Informationen unter www.dzi.de)
Das Qualitätssiegel der Agentur „Qualität in Freiwilligendiensten“ Quifd hat EIRENE seit
2005. Dieses wird im Abstand von zwei Jahren überprüft.