Die Goldstadt r rockt beim City-Sonntag - Schlössle

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Die Goldstadt r rockt beim City-Sonntag - Schlössle
9. PFORZHEIMER WIIRTSCHAFTSWUNDER
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MONTAG, 10. OKTOBER 2011
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PFORZHEIMER ZEITUNG
Pfälzer Ehepaar ist begeistert
von der Stimmung in der Stadt
NUMMER 234
25
DREI FRAGEN
ROGER ROSENDAHL | PFORZHEIM
„Als Kreishandwerksmeister unterstütze ich
die regionale Wirtschaft.
Darum habe ich meiner
Frau eine Bluse und zwei
Unterziehrollis gekauft.
Jetzt warte ich noch
darauf, dass ich etwas
für mich bekomme.“
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Rolf Nagel mit Ehefrau Angelika,
Pforzheim
„Tolles Wetter, prima
Stimmung und ein
Erlebniseinkauf der
besonderen Art in der
Goldstadt – ein rundum
gelungener Tag.“
Uwe (50) und Monika Gamer (49)
scheuen nicht die 60 Kilometer weite Anfahrt von Kandel aus der Pfalz,
um jedes Jahr das „Pforzheimer
Wirtschaftswunder“ zu besuchen –
gestern schon im fünften Jahr hintereinander.
„Verkaufsoffene Sonntage gibt es
in vielen Städten, aber keiner von
ihnen ist so toll wie in Pforzheim“,
sagt der Kraftfahrer.Seine Frau Monika, eine kaufmännische Angestellte, nickt bestätigend. „Wir informieren uns im Internet, wann
die Pforzheimer Veranstaltung
stattfindet, die jedes Jahr so tolle
Gruppen zum Nulltarif bietet – das
ist genau unser Musikgeschmack“,
sagt Uwe Gamer. Zusammen mit
seiner Frau legte er einen flotten
Rock ’n’ Roll hin – mitten in der
Fußgängerzone vor der Bühne am,
Leopoldplatz. Und die Band „Tatoo
59“ spielte dazu. „Wir freuen uns
schon auf den Auftritt der ,Lords‘ –
das sind für uns die deutschen Beatles“, sagt Monika Gamer. „Das ist
eine tolle Musik – genau unsere
Zeit.“
Den Rock ‚n‘ Roll haben die beiden in einer Tanzschule in Karlsruhe gelernt. „Aber das ist schon 30
Jahre her“, sagt Uwe Gamer und
lacht. „Damals hätten wir uns auch
nicht träumen lassen, einmal in der
Horst Lenk.
Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes
Pforzheim
Pforzheimer Fußgängerzone so
spontan zu tanzen“, freut sich seine
Ehefrau. Ihre beiden Kinder, Patrick (25) und Jens (22), hätten heute
leider keine Zeit gehabt, mitzukommen. „Da haben die beiden etwas
verpasst“, meinen die Gamers. Es
sei bemerkenswert, dass Pforzheim
so eine familienfreundliche Veranstaltung auf die Beine stelle. „Es ist
in der heutigen Zeit nicht selbsverständlich, ein so tolles Musikprogramm auf mehreren Bühnen zum
Nulltarif für die Bürger geboten zu
bekommen“, sagt der Kraftfahrer
aus Kandel. Er sei schon einmal bei
einem verkaufsoffenen Sonntag in
Karlsruhe gewesen, aber die Pforzheimer Veranstaltung ziehe er vor,
„weil es in der Goldstadt Live-Musik
aus der Wirtschaftswunderzeit gibt,
was in Karlsruhe nicht der Fall ist“.
Der dortige verkaufsoffene Sonntag
sei „tot“, weil es kein Rahmenprogramm gebe. Weil das in Pforzheim
anders sei, würde er mit seiner Frau
selbst dann in die Goldstadt kommen, „wenn in Stuttgart oder Karlsruhe am gleichen Sonntag die Geschäfte geöffnet sind“, sagt er.
Es werde auch viel Werbung für
die Pforzheimer Veranstaltung im
weiten Umkreis gemacht – „zum
Glück für uns. Dann wissen wir Bescheid, wann hier wieder die Post
abgeht und Goldi, der Goldstadtbär,
tanzt.“ „So – genug geredet“, sagt
Uwe Gamer, nimmt seine Frau in
den Arm und tanzt mit ihr auf die
Melodie von „Blue Sweat Shoes“.
Zeitweise kaum ein Durchkommen durch die Fußgängerzone: Der verkaufsoffene Sonn
ntag hat Zehntausende nach Pforzheim gelockt.
Das „neunte Pforzheimer
Wirtschaftswunder“ lockt
Zehntausende in die Stadt.
■
Das Programm ermöglicht
einen Erlebniseinkauf beim
verkaufsoffenen Sonntag.
■
ROGER ROSENDAHL | PFORZHEIM
J
„So wie bei diesem
verkaufsoffenen Sonntag
die Pforzheimer
Innenstadt belebt war,
sollte es jeden Sonntag
sein. Auch die Musik war
sehr schön. Für unseren
Sohn haben wir ein Spielzeug gekauft. Der Tag in
der City war toll.“
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Salem Mohsin mit Ehefrau Hamut
und Sohn Montahder,
Pforzheim
Lords. Die Rockabillies Jutta Mallat (vorne links), Diana Göbner, Klaus Mallat (hinten links) und Gregor Vogt. Fünfstöckige Leckerei bei
Juwelier Leicht. Von links: Konditor Johannes Becker mit Frau Karin, Leicht-Mitarbeiterin Katrin Schlamp, Silke und Georg Leicht.
„Wir kommen aus
Sternenfels und schätzen
die verkaufsoffenen Sonntage in Pforzheim sehr.
Sie sind erlebnisreicher als
die Verkaufssonntage
in Mühlacker.
Meiner Tochter Pia habe
ich ihre LieblingsFantasy-Figur gekauft.“
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Bettina Wiechert mit Tochter Pia,
Sternenfels
„Ich habe mit Cousin,
Cousine und Geschwistern
einen Ausflug nach Pforzheim gemacht. Wetter und
Stimmung waren super.
Alle haben eingekauft.“
Tobias Siegrist,
Knittlingen
FOTOS: SEIBEL
eder spricht darüber, aber nur
wenige Städte ermöglichen
ihn: den Erlebniseinkauf. Wie
das vorbildlich geht, macht Pforzheim jedes Jahr beim „Wirtschaftswunder“
mit
verkaufsoffenem
Sonntag vor. So wie gestern wieder.
Bereits um 13 Uhr tanzt der Bär und
die Innenstadt füllt sich. Auf der
Volksbank-Bühne sorgt Elvis-Imita- Rock‘n‘Roll-Spaß am Leopoldplatz. Musiker dder Gruppe „Tattoo 59“ sorgen für Stimmung.
tor Tom Aaron für Stimmung, rockt
im Sound der 50er-Jahre und reicht dem Rathaus tanzen. Rund 200
den Passanten seine Hände. Gleich- Oldtimer in der Innenstadt lassen
zeitig lassen sich Kinder mir „Gol- nostalgische Gefühle an die Zeit des
„Ich trage mit Schukäufen
Wirtschaftswunders wach werdi“, dem Goldstadtbär, fotozum Pforzheimer
den. Und mitten im bunten
grafieren. Auf der SparkasWirtschaftswunder bei.
Trubel dieses magischen
senbühne am LeopoldZeitreise-Zaubers verkünplatz entführt die MaulInzwischen habe ich so
ien und
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der
Vorsitzende
des
bronner Band „Tattoo
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viele Paare, dass mein
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Einzelhandelsverbandes,
59“ die Besucher der
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Mann einen zusätzlichen
Horst Lenk, dass dies aus
Goldstadt in die gute alte
seiner Sicht die wichtigste
Zeit der Petticoats und
Schuhschrank bestellen
Veranstaltung des Jahres in
Musicboxen. Auf der Marktmusste.“
platz-Bühne begeistert Sängerin Pforzheim sei, weil die Goldstadt
Moni Francis mit ihren „Bebops“ damit auch auswärtigen Besuchern
Oana Krichbaum,
Frau des Pforzheimer CDU-Bundestagsund ihrem Mini-Saxofon die Zuhö- die beste Visitenkarte abgebe, die er
abgeordneten Gunther Krichbaum
rer, die spontan Rock ’n‘ Roll vor sich vorstellen könne. „Und das al-
les ermöglichen die Macher dieses
Tages – allen voran WSP-CityManager Rüdiger Fricke, zum Nulltarif
für die Besucher, ohne dass der
Stadt dadurch Kosten entstehen.
Dies sei nur dank zahlreicher engagierter Unterstützer und Sponsoren
möglich, „wobei besonders die
,Pforzheimer Zeitung‘ dieses Wirtschaftswunder am City-Sonntag
und auch im Vorfeld der Veranstaltung sagenhaft unterstützt“, so
Lenk.
Oberbürgermeister Gert Hager
freute sich über die zahlreichen Attraktionen in der Innenstadt, die
„den Bürgern ein wunderbares Einkaufserlebnis bescheren“. „Pforzheim hat mit dieser Veranstaltung
ein Alleinstellungsmerkmal, um
das uns ganz Baden-Württemberg
beneidet. Und das ist vor allem dem
CityManager Rüdiger Fricke zu verdanken“, so Lenk.
„Mich haben im Vorfeld des
Pforzheimer
Wirtschaftswunders
Anrufe interessierter Bürger erreicht, die wissen wollten, was denn
die Eintrittskarten für die Gruppe
,Lords‘ – die deutschen Beatles –
kosten und ob ich Tickets dafür zurücklegen könne. Als ein Ehepaar
aus Karlsruhe von mir erfuhr, dass
alles kostenlos sei, wollten sie das
gar nicht glauben“, sagte Fricke.
An allen Ecken und Enden des
gestrigen
Wirtschaftswundertags
schien ein Funke der Freude und
Ausgelassenheit überzuspringen –
besonders natürlich, als die „Lords“
am Nachmittag ihren umjubelten
Auftritt vor dem VolksbankHaus
hatten.
Mit zahlreichen Aktionen versuchten die Geschäftsleute, die Passanten in ihre Geschäft zu locken, aber
nicht jeder von ihnen war mit den
Umsätzen zufrieden. Das attraktive
Programm im Freien bei zum Teil
strahlendem Sonnenschein verführte die meisten Gäste dazu, dort
dabei zu sein, wo die Post abging.
Das war vor allem da, wo die Bands
spielten und die Menschen tanzten.
– Cadillac Coupé De Ville oder
Chevrolet V8 – am verkaufsoffenen Sonntag kam man aus dem
Staunen nicht mehr raus. USAmerikanische
Chromkarossen
gab es auf dem Marktplatz zu bewundern. Mit dabei: der US Car
Stammtisch Pforzheim.
Der Oldtimerclub Klassische
Fahrzeuge Pforzheim präsentierte
sich beim Ratssaalgebäude direkt
am Marktplatz. Ob BMW Isetta
oder Opel Kapitän, ob MG oder
Borgward – die Vielfalt an Automobilen war groß. Mercedes-Benz
280 SE, Opel Diplomat, Porsche
912 oder Citroën 11 CV zeigten die
große Bandbreite der Europäischen Limousinen der 1950er- und
1960er-Jahre. Zu bestaunen waren
diese Automobile in der Östlichen,
direkt vor dem Technischen Rathaus. Mit dabei: die „Oldtimerfreunde Freunde Tiefenbronn“ mit
Raritäten auf vier und auf zwei
Rädern.
Ob VW Käfer oder VW Karmann-Ghia, an der Bahnhofstraße
entlang kamen die Fans der luftgekühlten Fahrzeuge voll auf ihre
und 1960er-Jahre, ist auf dem
Wirtschaftswunder-Pin zu sehen.
Gestern fand er reißenden Absatz,
zumal eine große Sammlergemeinde schon auf das neue Motiv
wartet. Der neue Pin wurde zum
Preis von einem Euro zugunsten
der PZ-Aktion „Menschen in Not“
am Stand von City-Marketing verkauft.
Pin in limitierter Auflage
Bissige Vampir-Wächter bei einem Opel
aus der Wirtschaftswunderzeit.
Kosten – denn auch in diesem
Jahr waren die „Badenser Käferschlenzer“ mit ihren VW Käfern,
dem Synonym der Wirtschaftswunderzeit, wieder mit dabei.
Auch
der
„Isetta-Stammtisch
Karlsruhe-Durlach“ präsentierte
sich.
Von den großen Fahrzeugen ist
der Weg zu einem kleinen Pin
nicht weit. Der Ford Taunus, als
typisches Fahrzeug der 1950er-
Kreiert wurde der Pin von Ute
Middel von der Kunst Initiative
Pforzheim (KIP). Der Entwurf ist
einmal mehr von der Firma B.H.
Mayer’s IdentitySign in limitierter
Auflage hergestellt und kostenlos
zur Verfügung gestellt worden.
Mit dem Namen „Taunus“ wurden nach dem Zweiten Weltkrieg
bis 1967 alle deutschen Ford-PkwModelle bezeichnet. „Taunus“ war
bis 1967 ein Markenname und zugleich ein Synonym für Ford
Deutschland. Wegen der Verbundenheit zum Produktionsstandort
Köln wurde als Logo ein dem Kölner Wappen ähnliches Emblem
verwendet. Wegen ihrer unverwechselbaren Optik entstanden
Welcher Pulli soll’s denn sein? Oana und
Gunther Krichbaum bei Mode Lenk.
Carsten Hesse sorgt als Elvis-Imitator für
eine Zeitreise in die 50er-Jahre.
3
Die neuesten Trends: Mitarbeiterinnen der Volksbank auf dem Laufsteg.
Schlipstraum zerplatzt
für verschiedene Ford TaunusModelle Spitznamen wie „Buckeltaunus“, „Weltkugeltaunus“ oder
„Streifen-Taunus“. Auf dem Pin zu
sehen ist der von 1959 bis 1962 gebaute Taunus 12 M mit breiten
weißen Seitenstreifen und ohne
die typische Weltkugel seines Vorgängers.
Grund für das gravierendste
Facelifting in der Geschichte dieser Modellreihe waren Ende der
1950er-Jahre zurückgehende Verkaufszahlen. Das Fahrzeug mit
dem 1,2-Liter-Motor erhielt für das
Modelljahr 1960 technische Verfeinerungen, eine bessere Federung und unterschied sich in der
Front deutlich von seinem Vorläufer. Dieser 12 M Taunus erschien
mit einer flachen Motorhaube, bot
aber einen breiten Chromgrill mit
eingelassenen Blinkern. Im Innenraum beherrschten jetzt drei große Instrumente das Armaturenbrett. Dominiert wurden die Seiten durch die deutlichen, abgesetzten Streifen, die dem Modell
auch seinen Namen verliehen. Bis
1962 liefen 245 614 Fahrzeuge des
Streifen-Taunus vom Band. rr
Meike Arrenbrecht lässt sich bei Gaby Müller ((links) die aktuelle Wintermode zeigen. Lange Schlangen bildeten sich bei Intersport Elsässer. Lamas im Streichelzoo bei Norman
(links) und Achim Gwinner.
Ist Ihnen etwas Besonderes aufgefallen?
Fasziniert hat mich, dass
sehr viele junge Menschen den
Weg nach Pforzheim gefunden
haben, obwohl das Wirtschaftswunder-Thema ja nicht ihre Zeit
ist. Aber wenn man gesehen hat,
wie ausgelassen und fröhlich
diese jungen Leute zur Musik der
Kultband ,Lords‘ getanzt haben,
dann weiß man, dass das Programm auch sie voll angesprochen hat.
Was ist Ihrer Meinung
nach bei den Standortfaktoren wichtig, um
Pforzheim voranzubringen?
Dazu gehören sicherlich die
Überlegungen zur Verkehrsführung. Aus Sicht des Einzelhandels muss dabei die Regel Nummer eins lauten: Vorfahrt für die
Innenstadt. Wir können uns alles
leisten, nur nicht, dass unsere
Gäste den Eindruck haben, wir
wollten sie fernhalten. rr
S CHÖ NE KRAWAT TE
Von der Oldtimer-Schau bis zum Pin mit Auto-Motiv zugunsten der PZ-Aktion „Menschen in Not“
1
Welche Bilanz ziehen Sie
zum verkaufsoffenen
Sonntag?
Es war ein faszinierender, stimmungsvoller Tag, bei dem die
Menschen auf den Straßen getanzt haben. Der Einzelhandel in
Pforzheim hat seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt und
auch Kunden angelockt, die teilweise von weit her angreist kamen. Das CityMarketing hat ein
super Programm auf die Beine
gestellt. Das war die beste
Imagekampagne für die Goldstadt, die eine sehr gute Visitenkarte abgegeben hat. Auch wenn
nicht alle Geschäftsleute zufrieden waren, ist das Gesamtergebnis positiv. Der Gewinner ist die
Einkaufsstadt Pforzheim.
2
Im Freien ging die Post ab
Autos groß und klein
PFORZHEIM American Dream Cars
Auch in der Schlössle-Galerie wurde eine Menge geboten.
Die Goldstadt rockt
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beim City-Sonntag
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Christina Hauser mit Sohn Julian,
Pforzheim
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„Der Gewinner ist
die Einkaufsstadt
Pforzheim“
Uwe und Monika Gamer aus Kandel lieben das Pforzheimer Wirtschaftswunder.
„So eine tolle Krawatte mit rosa
Muster“, wie sie der Vorsitzende des
Pforzheimer Einzelhandelsverbandes, HORST LENK, gestern zum CitySonntag trug, wollte der Pforzheimer CDU-Bundestagsabgoerdnete
GUNTHER KRICHBAUM ebenfalls haben. „Ich werde gleich in seinem
Fachgeschäft nachschauen, ob er so
eine Krawatte noch auf Lager hat,
denn die ist einfach toll“, sagte
Krichbaum. Aber Lenk musste den
Bundestagsabgeordneten leider
enttäuschen. „Tut mir leid. Ich führe in meinem Modegeschäft gar keine Krawatten, denn mein Schwerpunkt liegt auf sportlicher Männermode“, sagte Lenk. Die Krawatte habe er kürzlich von einem Kollegen
gekauft, der an der Schweizer Grenze sein Fachgeschäft habe.
Daraufhin tröstete OANA KRICHBAUM ihren Mann und meinte,
stattdessen könne ihr Ehemann
doch ein Paar Schuhe für sie kaufen. „Du hast doch genug davon“,
versuchte Krichbaum diesen
Wunsch seiner Frau noch abzuwenden, aber Oana blieb hartnäckig:
„Von Schuhen hat man nie genug“,
antwortete sie.
Als der Pforzheimer FDP-Landtagsabgeordnete HANS-ULRICH RÜLKE
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dies alles am Rande mitbekam, sagte er: „Ich warte gerade noch auf
meine beiden Söhne, die sich schon
heute ihre Weihnachtsgeschenke
aussuchen wollen.“ Bei dem verkaufsoffenen Sonntag komme bei
ihnen ein Gefühl wie an Weihnachten auf.
Die CDU-Landtagsabgeordnete
MARIANNE ENGESER kaufte hingegen für das bevorstehende SchulReferat ihrer Tochter ein Buch. „Es
ist von Franz Kafka und heißt ,Briefe an den Vater‘“, sagte die Mutter
von Franziska.
Unterdessen nutzte die SPD-Stadträtin ELLEN EBERLE die Menschenmenge am verkaufsoffenen Sonntag
dazu, möglichst viele Bürger-Unterschriften zur schnellen Sanierung
der Nordstadtschule zu sammeln.
„Wegen des Einkaufens bin ich jedenfalls heute nicht hier“, betonte
sie, obwohl sie es sehr schätze,
wenn Pforzheim mal wieder mit einem tollen Programm glänze und
viele Gäste aus nah und fern anlocke. Dies könnte allerdings auch an
einem Samstag geschehen, meinte
sie. Geschäftsleute wie Horst Lenk
sehen dies allerdings anders, weil
die Familie am Samstag meist noch
andere Verpflichtungen habe. rr
Vernetzt
gehandelt
PFORZHEIM CityManager Rüdiger
Fricke benennt mehrere Hauptziele, warum der verkaufsoffenene
Sonntag mit dem „Wirtschaftswunder-Programm“
verknüpft
werde. Es geht darum, die City als
sympathische
und
familienfreundliche Einkaufs- und Erlebnisstadt zu präsentieren. Das gelinge aber nur mit einer positiven
Vermarktung und Imageverbesserung. Deshalb habe er über neun
Jahre den positiv besetzten Begriff „Wirtschaftswunder“ ausgebaut. Vor allem gehe es um die
Ansprache neuer Kunden– insbesondere aus dem weiteren Einzugsgebiet Pforzheims. Dies sei
gelungen, wenn man die Autokennzeichen der geparkten Fahrzeuge zum Teil aus dem Raum
Stuttgart oder Karlsruhe sehe. Voraussetzung der Neukunden-Gewinnung sei es, einen erlebnisreichen Aufenthalt für Jung und Alt
zu präsentieren. Die Arbeit an einer vernetzten Vermarktung der
Potenziale Handel, Gastronomie,
Hotellerie, Kultur und Stadt trage
inzwischen ihre Früchte. So werde
auch die Leistungsfähigkeit, Vielseitigkeit und Attraktivität der
Pforzheimer City dokumentiert. rr