Clay-Modelling - intranet.hfg
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_____________________________________________________________________________________________________ Clay-Modelling _____________________________________________________________________________________________________ INDUSTRIEPLASTILIN Unter der englischen Bezeichnung CLAY versteht man im professionellen Modellbau einen speziellen, an der Luft nicht trocknenden Modellierwerkstoff, der sich bei Zimmertemperatur spanabhebend bearbeiten lässt. In erster Linie wird CLAY in der Autoindustrie bei der Formfindung an Karosserie- und Interieurmodellen eingesetzt. Weitere Einsatzgebiete liegen beim modellieren von Skulpturen, Reliefs und anderen Arbeiten, bei denen es auf ein problemloses an- und abtragen von Material ankommt. Die Hersteller bieten jeweils unterschiedliche Arten von Industrieplastilin an. Je nach Anwendung kann der Clay in verschiedenen Härtegraden, Gewichten (Lightclay), sowie in unterschiedlichen Farben bestellt werden. Die genaue Zusammensetzung der Claysorten ist ein gut gehütetes Geheimnis der Hersteller. Die Bestandteile im CLAY sind Wachs, Öle, Füllstoffe und Farbpigmente. Optimal lässt sich der Clay in weichem, geschmeidigen Zustand bearbeiten. Diese Konsistenz erreicht die Masse nach etwa 4 Stunden bei ca. 50 – 60°C im Wärmeschrank. Der Clay kann dann schichtweise und in größeren Mengen aufgetragen werden. Bei 1:1 Modellen empfiehlt sich eine Schichtdicke von 4-7 cm. Richtig angewendet, bei guter Vorbereitung des Untergrunds (Siehe CLAY6) verbindet sich die Modelliermasse ausgezeichnet mit dem Unterbau aus Holz, Styropor oder Schaum. Dabei bleibt das Material so plastisch, dass sich das Original noch nach Jahren problemlos verändern und bearbeiten lässt. Nachdem der aufgetragene Clay abgekühlt und dadurch wieder hart geworden ist, lässt er sich im Gegensatz zu normalem Plastilin, spanabhebend mit Spezialwerkzeugen bearbeiten. Als Finish können die Modelle lackiert oder mit einer speziellen Folie (Dynocfolie) bezogen werden. Von den Modellen können, je nach Anforderung auch Abgüsse in Gips, Polyester oder auch in Silikon (Achtung: Nur kondensationsvernetzendes Silikon) angefertigt werden. Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd Volkmar Meyer-Schönbohm _____________________________________________________________________________________________________ Clay-Modelling _____________________________________________________________________________________________________ Eigenschaften von Industrieplastilin VORTEILE Durch Erwärmen wird die Masse weich und geschmeidig. In diesem Zustand lässt sie sich leicht auftragen und verstreichen. Das Dauerplastische Material härtet nicht aus und ist dadurch mehrfach verwendbar. Bei einer Raumtemperatur von 22°C bleiben die Modelle Formbeständig und Kantenstabil. Änderungen am fertigen Modell sind problemlos und jederzeit möglich. Als Untergrund sind staubfreie Aufbauten aus Schaum oder Holz möglich. Untergrund und warme Modelliermasse verbinden sich ohne Kleber. Auf die mit einem Heißluftföhn angewärmte Oberfläche lässt sich jederzeit frischer Clay auftragen. Die Oberfläche des abgekühlten Modells lässt sich glätten, sowie fräsen und mit Werkzeugen spanabhebend bearbeiten. Das Modell kann lackiert oder mit spezieller Folie bezogen werden. NACHTEILE Relativ geringe Kantenstabilität Kann nicht tiefgezogen werden Durch unterschiedliche Ausdehnung von Clay und Lack ist eine dauerhafte und stabile Lackierung schwierig. Werkzeuge zur Claybearbeitung Zum „sketschen“, also der groben Formfindung eines Modells werden große Schlingen und Kratzer verwendet. Mit diesen, teilweise gezahnten, groben Werkzeugen können schnell größere Mengen Clay abgetragen werden. Diese Werkzeuge können unterschiedliche Radien haben oder einfach gerade sein. Für die Feinarbeit gibt es spezielle Claywerkzeuge, Schlingen und Bleche die jeder Anwender für seine Belange und Fertigkeiten auswählen kann. Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd Volkmar Meyer-Schönbohm _____________________________________________________________________________________________________ Clay-Modelling _____________________________________________________________________________________________________ Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd Volkmar Meyer-Schönbohm