Sehet die Vögel des Himmels und die Lilien des Feldes

Transcription

Sehet die Vögel des Himmels und die Lilien des Feldes
ST. ANNA-GEMEINDE ZÜRICH
Sehet die Vögel des Himmels und die Lilien des Feldes
Predigt von Pfarrerin Ursina Sonderegger
gehalten am 28. September 2014
Schriftlesung: 2. Mose 16,11-21
Predigttext:
Matthäus 5,25-34
„Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr
essen werdet, noch um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist
nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die
Kleidung? Schaut auf die Vögel des Himmels: Sie säen nicht, sie
ernten nicht, sie sammeln nicht in Scheunen − euer himmlischer
Vater ernährt sie. Seid ihr nicht mehr wert als sie? Wer von euch
vermag durch Sorgen seiner Lebenszeit auch nur eine Elle hinzuzufügen? Und was sorgt ihr euch um die Kleidung? Lernt von den
Lilien auf dem Feld, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht, ich sage euch aber: Selbst Salomo in all seiner Pracht
war nicht gekleidet wie eine von ihnen. Wenn Gott aber das Gras
des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen
wird, so kleidet, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen!
Sorgt euch also nicht und sagt nicht: Was werden wir essen? Oder: Was werden wir trinken? Oder: Was werden wir anziehen?
Denn um all das kümmern sich die Heiden. Euer himmlischer Vater weiss nämlich, dass ihr das alles braucht. Trachtet vielmehr
zuerst nach seinem Reich und seiner Gerechtigkeit, dann wird
euch das alles dazugegeben werden. Sorgt euch also nicht um den
morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für sich selber sorgen.
Jeder Tag hat genug an seiner eigenen Last.“
2
Liebe Gemeinde
Wenn Sie nur einen einzigen Satz auswählen dürften aus diesem
Predigttext, der in der Perikopenordnung für den heutigen Sonntag, den 15. nach Trinitatis, bestimmt ist, welchen Vers würden
Sie dann wählen? Das Bild der Vögel des Himmels oder der Lilien
auf dem Feld? Die Aufforderung, sich nicht um unser Leben zu
sorgen, was wir essen, trinken und anziehen werden? Die Konzentration auf das Heute statt auf das Morgen, weil jeder Tag genug eigene Sorge hat? Gott, der weiss, was wir nötig haben? Ich
denke, auch für diesen Text gilt dasselbe wie für alle Bibeltexte:
Man kann nicht einfach einen einzelnen Vers herausreissen, wir
müssen den Kontext, das Ganze berücksichtigen, erst dann beginnt
sich uns die Bedeutung zu erschliessen. Es gilt, genau hinzusehen:
Was steht da, und wie redet das in unser Leben hinein?
Auffällig sind zunächst einmal all die Imperative, die Jesus uns
zumutet in diesem Abschnitt der Bergpredigt: „Sorgt nicht um
euer Leben – seht die Vögel des Himmels – betrachtet die Lilien
des Feldes – sorgt nicht − sucht zuerst Gottes Reich – sorgt nicht
um den morgigen Tag.“ Uns wird also eine höchst aktive Rolle
zugeschoben! Und wenn wir diese Reihe der Imperative genauer
bedenken, sehen wir, wie Jesus uns einen Weg vorzeichnet im
Verstehen seiner Aufforderung, nicht zu sorgen. „Sorgt nicht um
euer Leben, was ihr essen und trinken sollt, noch um euren Leib,
was ihr anziehen sollt.“ Ist nicht das Leben mehr wert als die
Speise und der Leib mehr als die Kleidung? „Seht die Vögel des
Himmels an! Sie säen nicht und ernten nicht und sammeln nicht in
Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr
nicht viel mehr wert als sie?“
3
Liebe Gemeinde, wer sind die Menschen, zu denen Jesus hier
spricht? Zum einen die Jünger. Sie haben ihre Arbeit hinter sich
gelassen und folgen Jesus nach. Für sie und für Jesus selbst ist es
tatsächlich immer wieder eine Frage, was sie essen und trinken
und anziehen werden. Sie haben keine Arbeit mehr und keinen
Lohn. Und dann sind da auch viele andere Menschen, die der
Bergpredigt lauschen. Jede und jeder von ihnen hat seine eigene
Geschichte: Arbeitslose und Gutgestellte hören zu, Etablierte und
Arme, Auffällige und Gewöhnliche, Männer, Frauen, Kinder, eine
buntgemischte Menge.
Liebe Gemeinde, gewissermassen sind wir heute Morgen ein kleines Abbild dieser Menge. Jede und jeder hat seine eigene Geschichte, hat seine eigenen Lasten zu tragen im Leben. Um die
eine oder andere Bürde wissen wir gegenseitig, zum Teil sind wir
aber auch völlig ahnungslos, was Menschen, sogar wenn sie mit
uns im selben Kirchenraum sitzen, zu tragen haben. Wäre es nicht
gänzlich unseelsorgerlich, Ihnen allen, ohne Ihre Geschichte zu
kennen, ins Gesicht zu sagen: Sorgt euch nicht!
Wie ist das denn mit der jungen Mutter, die in der 20. Schwangerschaftswoche starke vorzeitige Wehen hat? Mit dem Mann, dessen
Frau ihn hintergeht mit seinem besten Freund? Mit dem nicht
mehr jungen Mann, der seit zwei Jahren auf Stellensuche ist? Mit
dem Ehepaar, dem die Wohnung gekündigt wurde? Mit den zwei
Kindern, auf die zuhause niemand wartet, wenn sie von der Schule
kommen, während die Eltern irgendwo auf der Gasse das Geld,
das so nötig wäre für Essen und Kleider, für Alkohol und andere
Drogen ausgeben? Mit der Frau, die sich in ihrer Depression nicht
mehr aufraffen mag zum Einkaufen und darum seit Tagen vor
einem gähnend leeren Kühlschrank sitzt? Wie ist es mit den Men-
4
schen auf den momentanen Kriegsschauplätzen dieser Welt, mit
jenen, die ausharren, mit denen, die flüchten, mit jenen, die ihre
Toten beklagen und um ihr eigenes Leben fürchten, mit denen, die
ohne ein Dach über dem Kopf sind, mit den Ärmsten dieser Welt?
Da haben wir doch nicht die geringste Ahnung, wie das ist. Überhaupt können wir nicht in Menschen hineinsehen, auch dann nicht,
wenn wir um die Not, die sie drückt, wissen. „Du weisst nicht, wie
schwer die Last ist, die du nicht trägst“, sagt ein afrikanisches
Sprichwort. Nicht zufällig stammt es aus Afrika, wo Lasten teilweise tatsächlich noch mehrheitlich getragen werden und nicht
wie bei uns in Rollkoffern gezogen oder im Auto transportiert, und
wo so viele arme, gebeutelte Menschen leben. „Du weisst nicht,
wie schwer die Last ist, die du nicht trägst.“ Wie wahr! Können
wir da einfach sagen: Sorgt nicht um euer Leben? Aber halt, nicht
wir, sondern Jesus sagt uns das. Und wenn er das sagt, ist das
nochmals anders! Hören wir weiter: „Wer aber von euch kann
durch sein Sorgen zu seiner Körperlänge (oder: zu seiner Lebenslänge) eine einzige Elle hinzusetzen? Betrachtet die Lilien des
Feldes, wie sie wachsen! Sie arbeiten nicht und spinnen nicht; ich
sage euch aber, dass auch Salomo in all seiner Pracht nicht gekleidet war wie eine von diesen. Wenn aber Gott das Gras des
Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so
kleidet, wird er das nicht vielmehr euch tun, ihr Kleingläubigen?“
Liebe Gemeinde, nicht wir sagen zu andern: Sorgt euch nicht. Wir
finden uns ja selbst mitten in unsern Sorgen, in kleinen und grossen, manchmal in bedrückenden, ja lähmenden Sorgen. Zu uns
allen, in welcher Sorge wir auch stehen, welche Lasten wir auch
immer tragen, zu uns allen sagt Christus: Sorgt euch nicht! Ihr lebt
nicht länger, wenn ihr euch sorgt, ihr werdet dadurch auch nicht
5
grösser. Ach ja, da rührt Jesus an eine Erfahrung, die wir alle kennen: Sorgen lassen uns gebückt gehen, drücken uns nieder, machen uns kleiner und auf keinen Fall grösser als wir sind! Auch
den Tod kann unser Sorgen nicht hinauszögern, wenn wir am Bett
eines sterbenden Menschen sitzen oder bei uns selbst das Nahen
des Todes spüren. Mitten in diese von Sorge geprägter Atmosphäre ruft uns Jesus zu: „Betrachtet die Lilien des Feldes!“ Nicht
etwa irgendeine Edelrose oder Papageienblume braucht es in einem Krankenzimmer, um staunen zu können; es genügt der Blick
auf eine Lilie des Feldes, auf eine Wiesenblume oder einen Strauss
aus dem Garten.
Wann haben Sie das letzte Mal in einer Wiese eine Lilie ganz genau betrachtet, über sie gestaunt, gespürt, wie plötzlich eine warme Freude an dieser Blume in Ihnen erwachte? Auf mancher
Wanderung ist es dieses Jahr mir und meinem Mann so ergangen,
wenn wir Prachtlilien oder Graslilien entdeckten oder jetzt die
Herbstzeitlosen, die auch zu den Lilien gehören. Können Sie das,
einfach staunen über eine Blume am Wegrand, in einer Wiese oder
auf Ihrem Tisch? Sabine Nägeli sagt das in ihrem Gedicht „Die
Zeichen der Liebe gewahren“ so: „Geh nicht vorbei am Heckenrosenhag, dem zärtlichen Gruss des Schöpfers für dich, sein Geschöpf, hineingesät in die Tage der Trübsal. Geh nicht vorbei am
Heckenrosenhag, ohne innezuhalten einen Atemzug lang: Du, liebender Gott, gedenkst meiner.“
Wenn Jesus uns auffordert, die Lilien des Feldes zu betrachten,
über sie und ihre Schönheit zu staunen, richtet er unsere Augen
auf Gottes liebevolle Fürsorge, die wir beim Staunen über eine
gewöhnliche Wiesenblume entdecken. Damit schenkt er uns einen
höchst seelsorgerlichen Moment, der zutiefst wohltut! Damit lässt
6
er es allerdings nicht bewenden. Er fährt fort: „Darum sollt ihr
euch nicht sorgen und nicht sagen: Was werden wir essen oder
was werden wir trinken oder womit werden wir uns kleiden? Denn
nach allen diesen Dingen trachten die Heiden. Euer himmlischer
Vater weiss ja, dass ihr all dieser Dinge bedürft.“
Die Sorge um alles, was wir im Alltag benötigen, ist urmenschlich. Nicht nur Christinnen und Christen kennen sie, allen
Menschen ist sie vertraut, ganz gleich, welche Religion oder Weltanschauung sie haben oder nicht haben. Das war schon damals so;
und auch dass diese Sorge bisweilen nicht einmal aus dem Mangel, sondern manchmal sogar aus dem Überfluss an Esswaren und
Kleidern kommt. Die Schere des Wohlstands geht weit auf: Morgen werden die einen vor verschlossenen, leeren oder zerstörten
Lebensmittelläden stehen, andere vor gefüllten Regalen, die einen
haben ein dickes Portemonnaie, andere keines oder ein fast leeres,
dritte wussten heute Morgen nicht, welchen Früchtequark sie aus
dem übervollen Kühlschrank nehmen sollten, welches der vierzig
Paar Schuhe und der dreissig Blusen sie aus ihrer Ankleide wählen
sollten. Ja, die Schere ist wirklich weit offen!
Da sagt Jesus ganz einfach: „Sorgt euch nicht, was ihr essen und
trinken und anziehen werdet; euer himmlischer Vater weiss ja,
dass ihr diese Dinge braucht.“ Jesus rührt an unser Gottvertrauen,
ermuntert uns, ja fordert uns auf, Gott zu vertrauen, dass er uns
gibt, was wir nötig haben, weil er weiss, was wir brauchen. Für
mich ist dieses Vertrauen auf Gott unendlich kostbar. In meinen
eigenen Sorgen ringe ich immer wieder um dieses Vertrauen, um
die Bitte: „Herr, schau du, du kennst meine Not, meine Sorge; ich
stehe vor dir mit leeren Händen; du weißt, was ich brauche, du
weisst den Weg für mich, führe mich, du meinst es gut mit mir
7
und weisst, warum alles so ist, wie es ist.“ Aber reicht das denn?
Kann ich das mir selber und andern Menschen sagen, und damit
ist alles getan?
Liebe Gemeinde, man darf den Kontext nicht vergessen, in dem
unser Bibelabschnitt steht. Zunächst ist es die Bergpredigt, des
weiteren das Matthäusevangelium, dann das Neue Testament und
überhaupt die ganze Bibel. In ihr finden wir nirgends einfach die
Vertröstung auf Gott, der es dann schon irgendwie richten wird.
Ja, das Vertrauen auf Gott ist zentral. Zugleich werden wir zum
aktiven, solidarischen Handeln aufgerufen: Zum Weinen mit den
Weinenden, zur Unterstützung jener, die weniger haben als wir.
Wir sollen eintreten für gebeutelte Menschen, uns wehren für die
Gerechtigkeit, uns Menschen annehmen, die in einer irgendwie
gearteten Not sind usw. Nicht die Hände in den Schoss legen sollen wir, sondern uns einsetzen!
Jesus hat nie Menschen bloss abgespiesen mit dem Verweis aufs
Gottvertrauen, er hat sich ihrer angenommen, Kranke geheilt, Verzweifelte gehört, Hungrige gespiesen, Durstigen Wasser geschöpft, Traurigen Zeit, Verständnis und Hoffnung geschenkt usf.
Diakonie und Seelsorge gehören für ihn zusammen. Er hat die
Menschen etwas vom Reich Gottes spüren lassen. Und so ruft er
uns auf: „Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit!
Dann werden euch alle diese Dinge hinzugefügt werden.“ Und er
fährt fort: „Darum sorget nicht um den morgigen Tag, denn der
morgige Tag wird seine eigene Sorge haben. Jeder Tag hat genug
seiner eigenen Plage.“ Liebe Gemeinde, da begegnet uns ein Realismus, der seinesgleichen sucht, und der Bogen schliesst sich zum
Anfang hin: Jesus „vernütigt“ keine Sorge. Es gibt sie, die Sorgen,
die Not, das Schwere im Leben. Das alles ist da, ist Realität, ob
8
ich nun gläubig bin oder nicht, es gehört zum Menschsein. Wenn
wir zu Beginn des Abschnitts vielleicht meinten, Jesus verbiete
uns das Sich-Sorgen generell, haben wir uns getäuscht. Jetzt erst,
am Schluss des Abschnitts, wird klar, worauf er hinauswill: „Sorgt
nicht, was morgen sein wird; der heutige Tag hat Sorge genug.“
Nehmt einen Tag nach dem andern. Kümmert euch um heute, um
die Sorgen von heute, eure eigenen und die anderer Menschen, das
genügt. Was morgen sein wird, wird morgen sein, das Heute und
das Morgen hat je seine eigene Sorge, die Sorge von heute ist
gross genug.
Einerseits tut es gut, erinnert zu werden, dass es genügt, einen Tag
nach dem andern zu nehmen. Andererseits fällt uns gerade das
bisweilen so schwer. Mir jedenfalls geht es so. Wir möchten abgesichert sein, wünschen uns so sehr, wir hätten die Versicherung,
unsere Sorge sei nun für die nächsten Jahre, ja vielleicht bis zum
Ende, gelöst. In dieses Sich-Sorgen hinein höre ich Jesus, der mir
sagt: „Du hast die Zukunft nicht in deinen Händen. Überlass das
Gott. Er schaut. Besinne dich auf heute, sieh auf zu den Vögeln
des Himmels, betrachte die Lilien des Feldes, bedenke, was Gott
dir heute schenkt, er schaut für dich, lass dir daran genügen.“ Ach
ja, ich möchte gerne schon für morgen gesorgt wissen, für die
nächsten Jahre. „Lass dir an heute genügen, soll oder muss oder
darf ich mir sagen lassen.“
Liebe Gemeinde, es ist wie mit dem Manna und den Wachteln,
sie haben es in der Lesung gehört (2. Mose 16,11-21): Wir hätten
so gerne einen Vorrat an Hilfe, damit wir den Beweis hätten, dass
ausgesorgt ist für uns, auch für morgen, übermorgen, alle Tage.
Genügt es uns denn nicht, wenn es für heute reicht? Wenn es für
heute reicht, warum sollte Gott uns dann nicht an jedem neuen
9
Heute geben, was wir brauchen? Trauen wir Gott die verlässliche
Treue zu uns nicht zu?
Jesus verspricht uns kein sorgloses Leben. Aber er verweist uns
auf die tägliche Für-sorge Gottes und ermutigt uns zum Gottvertrauen, jeden Tag neu. Wenn dieses Vertrauen bisweilen brüchig
wird, dann schauen Sie auf zu den Vögeln des Himmels, betrachten Sie die Lilien des Feldes, hören Sie, was Jesus Ihnen durch sie
sagt, und trauen Sie sich, den Wochenspruch auszuweiten auf Ihr
ganzes Leben als Lebensmotto: „Alle Sorge werft auf ihn, denn er
sorgt für euch!“ 1. Petrus 5,7.
Diese Sorge geschieht täglich neu, unsere Sorge und auch Gottes
Sorge. Schliessen will ich mit einem Bekenntnis von Bonhoeffer.
Er schreibt: „Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. Ich glaube,
dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns
nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem
Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich
glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich
sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten. Ich glaube, dass
Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.“ Amen.
10
Lied
Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr; fremd wie dein Name
sind mir deine Wege. Seit Menschenleben, rufen sie nach Gott;
mein Los ist der Tod, hast du nicht andern Segen? Bist du der
Gott, der Zukunft mir verheisst? Ich möchte glauben, komm mir
doch entgegen.
Von Zweifeln ist mein Leben übermannt, mein Unvermögen hält
mich ganz gefangen. Hast du mit Namen mich in deine Hand, in
dein Erbarmen fest mich eingeschrieben? Nimmst du mich auf in
dein gelobtes Land? Werd ich dich noch mit neuen Augen sehen?
Sprich du das Wort, das tröstet und befreit und das mich führt in
deinen grossen Frieden. Schliesst auf das Land, das keine Grenzen
kennt, und lass mich unter deinen Kindern leben. Sei du mein täglich Brot, so wahr du lebst. Du bist mein Atem, wenn ich zu dir
bete. (RGB 213; Text Lothar Zenetti)
ST. ANNA-GEMEINDE ZÜRICH
St. Anna-Kapelle, St. Annagasse 11, 8001 Zürich
Gottesdienste: Sonntag 10.00 Uhr, Bibelstunden: Mittwoch 15.00 Uhr
Sekretariat St. Anna, Grundstrasse 11c, 8934 Knonau, Telefon 044 776 83 75