In Malta besteht die Möglichkeit, unabhängig von

Transcription

In Malta besteht die Möglichkeit, unabhängig von
Tauchen auf Gozo
Inland-Sea/Tunnel
Das Meer und erosive geologische Prozesse haben
hier einen Durchgang durch die Steilküste entstehen
lassen. Dieser Tunnel führt von einem kleinen
Salzwassersee auf der landzugewandten Seite durch
die Felsen hinaus in das offene Meer. Man
schwimmt ca. 5 min. um dann am Ende des
Tunnels abzutauchen.
Allgemeine Informationen zum Tauchen auf Malta,
Comino und Gozo
In Malta besteht die Möglichkeit, unabhängig von
beaufsichtigenden (und daher nervenden, bisweilen
besserwisserischen) Tauchguides eigenverantwortlich zu tauchen. Man benötigt dafür eine
"Sports Diver's Card", die vom Health Departement
in Malta gegen eine geringe Gebühr ausgestellt
wird. Wenn man diese Genehmigung nicht besitzt,
darf man nur an geführten und beaufsichtigten
Tauchgängen teilnehmen.
Um diese Karte zu erhalten, muß man mindestens
im Besitz eines CMAS**-Brevets (äquivalent
AOWD) sein. Zusätzlich muß die ärztliche Tauchtauglichkeitsbescheinigung vorgelegt werden, die
am besten (auch) in englischer Sprache abgefaßt
sein sollte. Der Antrag wird bei der jeweiligen
Basis abgegeben und nach einer Woche kann man
die Karte in Empfang nehmen. Tauchen kann man
aber schon ab dem ersten Tag, da man sich im
Bedarfsfall (bei Kontrollen) auf die Tauchbasis
berufen kann.
Wer unabhängig tauchen will und die Tauchgenehmigung erhalten (oder beantragt) hat, benötigt
jetzt noch unbedingt einen Mietwagen. Die Preise
hierfür sind unterschiedlich. Wichtig ist jedoch
immer der Abschluß einer Vollkasko-Versicherung!
Übrigens: Malta ist ehemalige britische Kolonie.
Daher ist hier Linksverkehr.
Die besten Tauchgänge erlebten wir auf Gozo,
genauer an der Nordwestküste. Hier liegen 3 traumhafte Tauchplätze direkt nebeneinander, der InlandSea, das Blue Hole mit dem Azur-Window und der
Fungus Rock.
Anfahrt für alle 3 Plätze:
• Fähre nach Gozo
• Vom Hafen Richtung Viktoria/Rabat
• In Viktoria nach Gharb, dann Richtung
San Lawrenz
Ab dort Richtung Inland Sea
Der Steilabfall endet auf ca. 55 m in einer
Sandfläche, die dann bis auf ca. 60 Meter weiter
abfällt. Dieser Fläche kann man parallel zu den
Felswänden nach links oder rechts folgen.
Der Aufstieg kann an den Steilwänden erfolgen,
wobei man hier auf kleine Tiere (Seesterne etc.) ein
besonderes Augenmerk haben sollte. Die
Dekompressionsphase kann aber auch mit der
Steilwand im Rücken und dem Blick meerwärts
gewandt, durchgeführt werden. Ein nahezu
unendliches Blau in Verbindung mit dem sich
langsam verringernden Stickstoffpartialdruck
vermitteln ein angenehmes Gefühl. Der Rückweg
geht auf 3-15 m durch den Tunnel, je nach
verbleibender Dekopflicht.
Blue Hole/Azure-Window
Direkt um die Ecke vom Inland-Sea liegt der wohl
schönste Tauchplatz dieser Inseln. Der Einstieg in
das Blue Hole führt auf ca. 18 m. Dann taucht man
in die vorher bestimmte Richtung unter dem Azure
Window hindurch, umrundet dieses und
dekomprimiert bei Bedarf in der Steilwand. Die
max. Tiefe hier liegt bei ca. 60 Metern.
Am Ende des Tauchgangs kann man unterhalb des
Blue Hole noch in eine große Grotte hineintauchen
und die restliche Luft veratmen.
Ebenfalls ein sehr schöner Tauchgang!
Fungus Rock
Ca. 500 Meter südlich des Blue Hole liegt der
Fungus Rock. Auf ihm wuchsen (so die Überlieferung) in früherer Zeit, Pflanzen pilzartiger Gestalt
(daher der Name), denen Heilkraft zuge-schrieben
wurde. Leider stellte sich dies später als Irrtum
heraus, der Fels behielt den Namen jedoch bei.
Anfahrt: Wie oben, jedoch vor dem eigentlichen
Hauptparkplatz links in einen Schotterplatz
einbiegen. Dort das Auto abstellen. Der Weg
erfordert eine kleine Kletterpartie hinunter zum
Ufer am Ende der Bucht.
Tauchen: Siehe Skizze. Mit angelegter Ausrüstung
vom Parkplatz nach links zum Ufer hinuntergehen.
Am Ende der Bucht ins Wasser einsteigen und bis
zur Landzunge schnorcheln. Dabei gelegentlich
nach unten sehen. Am Steilabfall abtauchen. Dieser
endet auf einem Plateau bei ca. 50 Metern. Wenn
man sich weiter von der Steilwand entfernt, kommt
nach kurzer Strecke noch ein weiterer Abfall, der
bis 65 Meter reicht. Dort nach rechts wenden und
an der Steilwand auftauchen. Am oberen Ende der
Wand befindet sich dann ein Plateau, das in den
Uferbereich übergeht. Hier kann man die
Dekophase absitzen und gleichzeitig marines Leben
in vielfältiger Form erspähen.
Reqqa Point
Auf der Küstenstraße von Marsalforn nach Zeebug
hinter Xwieni Bay rechts abbiegen an einem
Felsüberhang und weiter entlang der Küste. An der
zweiten Abfahrt rechts ab zu den Salzpfannen. Der
"Reqqa Point" ist ein kleiner, flacher Felsvorsprung, der aus der Steilküste heraus ca. 50m ins
Meer ragt. Am rechten Rand befindet sich eine
flache Ein-/Ausstiegstelle, die ebenfalls als
Ausstieg benutzt werden kann, wenn man an den
zwei westlich gelegenen Buchten (Billing Hurst
und Knut's Hope) einsteigt. Der Vorsprung hat U/W
eine Verlängerung Richtung NNW. Am Ende
dieses Rückens befindet sich nach 15 Minuten in
28m eine kleine Aussichtsplattform, von der aus
man diversen Fisch in der Strömung beobachten
kann. In der Umgebung des Reqqa Point befinden
sich einige Höhlen und Grotten, wobei Kombinationen in einem Tauchgang möglich sind:
Reqqa Point Tauchrichtung zum Railway Tunnel.
Entlang der Tauchrichtung Steilwand bis auf etwa
40m und danach weiter schräg abfallend. In der
Steilwand jede Menge Nischen und kleine
Überhänge. Langusten, Leuchtquallen, ....
Burlinghurst Cave
Ca. 150m links vom ReqqaPoint. Der Eingang der
Höhle beginnt ab ca. 20m, der Grund befindet sich
auf ca. 35m. Der erste Teil der Höhle ist eine
riesige Kathedrale, schätze so um 20m hoch und
breit. Im hinteren linken Teil der Höhle, so nach
35m befindet sich ein Durchbruch, der
treppenförmig nach oben führt.
Der Gang endet wiederum in eine Kathedrale, in
der man auftauchen kann. Den Atemregler sollte
man aber nicht aus den Mund nehmen.
Bemerkenswert: Das Wasser in diesem Bereich
hatte Anfang Mai schon eine Temperatur von ca. 25
Grad, bin fast eingegangen. Macht hier mal die
Lampen aus, ist eine eigenartige Athmosphäre, da
in diesem Bereich kein Licht von aussen mehr
eindringt. Bis hierhin sollte man aber auf keinen
Fall mit Anfängern oder Leuten mit Höhlenangst
vordringen! Nach der Erkundung wendet man sich
vom Höhlenausgang rechts herum, an der
Steilwand entlang, wieder dem ReqqaPoint zu.
Einstieg: Direkt über der Höhle kommt man relativ
gut zu einer Stelle, von der man ins Wasser
springen kann, Höhe ca. 2m. Ein Ausstieg ist hier
nicht möglich !
Xlendi Bay
Die Straße nach Munxar führt in Xlendi an der
östlichen Seite der Bucht weiter. Hier bestehen
Parkmöglichkeiten
und Abstiegsmöglichkeiten zum Wasser, auch mit
bereits angelegter Ausrüstung. Der Ein-/Ausstieg
erfolgt über Schwimmertreppen. Nach Durchtauchen der Xlendi Bay (Achtung: Bootsverkehr!)
erreicht man auf der gegenüberliegenden
Seite einen Tunnel in ca. 8 m Tiefe, der nach 60 m
ins offene Meer mündet. Der Tunnel hat einen
schmalen und einen breiten Arm, in dem man
auftauchen kann. Ein Verweilen und Erforschen
lohnt, wogegen im offenen Meer keine
Besonderheiten locken.
Auf dem Rückweg durch die Bucht findet sich
mancher Oktopus in diversen Verstecken am
Boden.
Mgarr Ix-Xini (Bucht)
Schön für Nachtauchgänge, viel Octopuss,
Drachenköpfe, Petermännchen Rochen, Sepias,
Schleimfische, Aale, Seehasen und Knurrhähne.
Tiefe der Bucht vom Strand aus bis 11 m, an der
Steilwand auch tiefer, aber dafür
muß man sehr weit raus. Gut für Anfänger.
Wetterbedingungen
Wie die Grafik unten zeigt, kann man auf Malta,
Comino und Gozo ganzjährig tauchen, die
Wassertemperatur auch in unteren Sprungschichten
unterschreitet selten die 15 ° Celsius, mit einem 67mm Naßtauchanzug ist man also hier bei jedem
Wetter auf der sicheren Seite.