2. Anfahrt durch Frankreich

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2. Anfahrt durch Frankreich
Reisetagebuch
2. Anfahrt nach Cherbourg durch NordFrankreich
Wir haben unser Ziel für einige Zeit – hoffentlich einige Jahre mit unserem
Wohnmobil „Odyssee“ unterwegs zu sein, um noch neue Eindrücke sicher
Nur begrenzt auf Europa zu bekommen.
Wir wollen und können uns nicht damit abfinden, nur in einer Wohnung zu leben
und unsere Rente ausschließlich für feste Kosten, wie Miete, Strom,
Müllentsorgung, Krankenversicherung, Private Haftpflichtvers. Auszugeben,
kann nicht unsere Zukunft sein.
Aber erst einmal ein Stimmungsbericht, wir haben heute am Samstag, 18. April
2009 nach einigen Tagen durch Frankreich die Atlantikküste nahe Cherbour
erreicht. Wir stehen mit unserem Wohnmobil auf einer Wiese eines Bauernhofs
und blicken direkt auf eine kleine Bucht, die jetzt um 20,30 Uhr noch Ebbe hat,
aber die Flut beginnt. In unserem Blickfeld befindet sich auf der einen Seite der
Bucht eine alte Windmühle, ob sie wohl noch tätig ist, am anderen Ende der
Bucht sehen wir einen Leuchtturm, den wir morgen mit dem Fahrrad erkunden
wollen. Wir stehen irgendwie am Ende der Welt in Gatteville-le-Phare,
Department Manche GPS: 49°40’48’’N / 1°16’23’’W, fahrt doch mal hierher, um
dieselbe Abendstimmung wie wir zu genießen.
Könnt Ihr jetzt verstehen, warum wir einfach wieder unterwegs sein müssen.
Zurück zum Beginn der Reise
Wir hatten die Wohnung ausgeräumt, eingelagert, geputzt und übergeben, in der
Zeit und über Ostern standen wir mit dem Wohnmobil in Neufrach auf einem
Campingplatz, der zu Ostern sich völlig füllte, denn die Plätze am See waren alle
Überfüllt. Allein eine Gruppe von 20-30 Klappzeltanhängern baute sich auf zum
Ostertreffen, interessant was sich aus so einem Anhänger aufbauen läßt, aber
sicher für uns nicht nachvollziehbar. Neben den Dauercampern, die sich mit
Vorzelten und Terrasse aufbauten, standen viele Wohnwagen und einige Mobile.
Für die vielen Kinder sorgte man sich mit einem Extraangebot, Spielplatz,
Fußballfeld und zweimal am Tag konnten insbesondere die Mädchen Ponys über
den Platz führen, aber auch Malkurse und Kutschfahrten waren im Angebot, am
Ostersonntag wurde ein Osterfeuer zelebriert.
Nachdem uns verschiedene Besucher – Herr und Frau Pfaller, Detlef Boenert
und Frau, Christa Gulde und zuletzt Nicky und Sandra die Zeit verkürzten, war
am Dienstag nach Ostern unsere endgültige Abreise vom Bodensee.
Schnell noch unseren PKW im Schappbuchhof in einer Halle eingelagert,
Nummerschilder abgemacht und das Auto in Überlingen abgemeldet.
Endlich „ON TOUR“, die Straße ruft und wir rollen 150 km nach Breisach unser
Stellplatz, schon immer bevor wir nach Frankreich einfahren. Hier bleiben wir
am Rhein für zwei Nächte kostenlos und genießen unsere gewonnene absolute
Freiheit ohne Rückkehr in unsere alte Wohnung, schon ein seltsames Gefühl,
aber wir haben es so gewollt und bereuen noch nichts! WIRD ES SO BLEIBEN ?
Donnerstag bis Samstag werden Fahrtage durch Frankreich, um rechtzeitig
unser Ziel die Fähre nach Irland von Cherbourg aus zu erreichen. Unsere
Navigation – Becker Traffic pro – ausgestattet mit der angeschafften neuen
Software für über 20 europäische Länder hilft uns den Weg zu finden.
Erst geht es über Colmar über das Elsaß durch die Vogesen bis kurz vor Troyes,
hier liegt der Parc Regional de la Foret D’orient und hier finden wir auch auf
Anhieb einen Wohnmobilstellplatz, der in unserem Stellplatzführer nicht
verzeichnet, aber den wir bereits früher schon einmal gefunden haben.
WO: Vor Troyes von der N 19 in Lusigny-s.barse rechts abfahren, einige km der
Straße entlang dem Lac d’orient folgen, kommt eine Stellplatz – kostenlos – an
einer Bucht des See’s. In der Nacht stehen sicher bis zu 30 Wohnmobile,
Deutsche, Engländer, Holländer und Franzosen und als Krönung kommt
morgens ein Bäcker mit frischen Baguette.
Freitag weiter über Troyes nach Sens, Fontainbleau, Etampes nach Chartres und
weiter nach Brezolles, wo wir überraschend an der Straße am Ortsausgang
wieder einen nicht registrierten und wieder kostenlosen Stellplatz an einem
Ortsteich finden.
Am Samstag geht es weiter, zunächst einmal zum Tanken bei Intermarche, hier
finden wir den Spitzenpreis von 92,3 Cent/L Diesel, während an Tankstellen bis
zu 1,05 € der Reisekasse abverlangt wird. MERKE: IN FRANKREICH IMMER
BEI DEN VERSCHIEDENEN SUPERMÄRKTEN TANKEN, sonst zahlst du
drauf. Weiterer Tip, wir fahren niemals die teueren Autobahnen und sparen
prinzipiell die Maut, denn wir fahren sowieso nur max. 90-100 km/ Std, denn
schon die Fahrt ist uns ein Genuß das Land die Region kennenzulernen.
Heute ist schon Montag, 20. April 2009
Unser letzter Tag auf dem Festland,die Sonne strahlt vom blauen Himmel und die
Flut hat unsere Bucht mit Wasser gefüllt, man hört leise die Brandung an den
Strand rollen, ein herrliches Panorama liegt vor unserem Fenster. Könnte man
nicht ewig hier bleiben, nein denn morgen geht unsere Fähre nach Irland von
Cherbourg, ca. 25km von hier.
Gestern sind wir zu Fuß in beiden Richtungen der Bucht gefolgt. Links von uns
geht es eine halbe Stunde bis zum alles Nachts überstrahlenden Leuchtturm von
Gatteville le Phare, der kreisend mit zwei Leuchtfingern auch über unser Womo
Streicht und uns bewacht, kein Schiff soll uns rammen..
Nachmittags dann rechts der Bucht folgend, zeigt uns ein Wegweiser, daß es nur
1,8 km bis nach Bafleur, eine kleine Hafenstadt ist. Der Weg vergeht wie im
Fluge, immer wieder leuchtet auch hier der wild wachsende gelbe Ginster am
Wegesrand. Vorbei an unserer in Sichtweite stehender Windmühle, vorbei an
einem Campingplatz erreichen wir den Hafen von Bafleur, wo viele Menschen
das Entladen eines gerade eingelaufenen Fischerbootes beobachten, vielleicht
hoffen sie direkt vom Fischer zu kaufen, denn hauptsächlich scheinen Crustaceen
die Ladung zu sein. Nachdem wir sogar einen Bäcker finden und ein Pain (
dickeres Baguette) am Sonntag kaufen können,hat sich unser weg schon gelohnt
und wird unser Abendbrot und das nächste Frühstück gesichert sein. Zum
Abschluß unserer Visite von Bafleur machen wir noch einen Besuch in der
typisch romanischen Kirche, entzünden eine Kerze zum Gelingen unserer Reise
und zum Gedenken unserer Familie, lesen noch eine ausliegende Schrift über die
Namen, der in den letzten 100 Jahren nicht zurückgekehrten Seeleute und
verlassen in Gedanken die Stadt und machen uns auf den Heimweg zu unserem
zuhause.
Heute noch einen Ruhetag, denn Morgen geht
es auf die Fähre und wir verlassen das
Festland.