Runenalphabete Runen als magische Zeichen

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Samstag, 17. Juli 2010
Runen
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Kategorie:UDK 003.345
Runen sind die ältesten
Schriftzeichen der Germanen Ursprüngliches Runenalphabet ("futhark") (eu (?) = ei)
. Sie sind keine eigenständige
Erfindung der Germanen
sondern gehen auf die große
angelsächsisches Runenalphabet
"phönizische" Familie von
Alphabeten die im Gebiet des
Libanon und Syriens
Nordisches Runenalphabet
entstanden und zu der alle
heutigen europäischen
Schriften sowie das
Punktiertes Runenalphabet
Bilder: Meyers Konversationslexikon 4. Auflage 1888/89
Hebräische Arabische und die
indischen Schriften zählen zurück.
Ein wohl auf die Kimbernwanderung zurückzuführender Helm mit Runeninschrift der
so genannte Helm B von Negau belegt eine Verwendung der Runen vor dem Jahre
110 v. Chr. . Damit wird eine Entwicklung aus der griechischen westgriechischen oder etruskischen Schrift wahrscheinlich. Die Buchstaben
eines jener Alphabete wurden demnach unter Vermeidung waagerechter und krummer Linien die zum Einritzen in Holz ungeeignet waren
umgeformt und mit bedeutsamen Namen versehen. Bemerkenswert ist dass in alter Zeit die Kimbern mit einem ähnlich klingenden Volksstamm
wahrscheinlich skytischer Herkunft gleichgesetzt wurden.
Eine Entwicklung aus der lateinischen Kapitalschrift etwa um die Zeitwende wie sie früher angenommen wurde gilt als nicht mehr haltbar.
Inhaltsverzeichnis
1 Runenalphabete
2 Runen als magische Zeichen
3 Runen als Schrift
4 Literatur
5 Weblinks
Runenalphabete
Das älteste Runenalphabet (nach den ersten sechs Buchstaben futhark genannt) bestand aus 24 Zeichen:
f u th a r k g w h n i j eu (?) p z (= weich s) s t b e m l ng o d
Es lässt sich mit geringen Abweichungen in der gleichen Anordnung bei den Nordgermanen (Brakteat von Vadstena) Angelsachsen (in der
Themse gefundenes Messer) und Südgermanen (Charnayspange) nachweisen war also allen germanischen Stämmen gemeinsam was für die
Goten durch die Beibehaltung einzelner Runenzeichen in dem Alphabet des Ulfilas und durch die in einer Wiener Handschrift erhaltenen Namen
der gotischen Buchstaben die mit den Namen der Angeln und nordischen Runen übereinstimmen für die Franken durch das ausdrückliche
Zeugnis des Venantius Fortunatus noch besonders erhärtet wird.
Dieses gemeingermanische Alphabet ist bei den Angelsachsen durch Hinzufügung neuer Zeichen (welche durch die reichere Entwicklung des
Vokalismus notwendig wurde) erweitert bei den Skandinaviern vereinfacht worden da in den jüngeren Inschriften nur 16 Zeichen (f u th o r k h n i
a s t b l m y) verwendet werden denen man erst ganz spät noch 7 neue Sprossformen (die so genannten punktierten Runen) hinzufügte.
Runen als magische Zeichen
Eine eigentümliche Abart des kürzeren Alphabets sind die so genannten Zweigrunen eine Art nordischer Geheimschrift. Zuerst sind die Runen
denen man einen geheimnisvollen Einfluss auf die Personen oder Dinge die ihre Namen bezeichneten zuschrieb nur zur Weissagung (beim
Losorakel) und zum Zauber gebraucht worden. Hieraus erklärt sich auch der Name der Runen ( runa altnordisch run Plural runir bedeutet
"Geheimnis").
Über das Losorakel ist uns im 10. Kapitel der Germania des Tacitus ein Zeugnis erhalten. Man streute mit Runen ( notis quibusdam )
bezeichnete hölzerne Stäbchen auf ein weißes Tuch. Darauf wurden auf gut Glück drei dieser Stäbchen aufgehoben und gedeutet. Höchst
wahrscheinlich geschah diese Deutung in metrischer Form (in alliterierendem Spruch).
Die Verwendung der Runen zum Zauber ist besonders im Norden bezeugt. Es gab Zauberrunen für bestimmte Zwecke so Siegrunen Bierrunen
Bergerunen (zur Geburtshilfe) Seerunen (zum Schutz der Schiffe) Rederunen (um klug zu sprechen) Löserunen (bei Gefangenschaft) Runen
zum Besprechen (Stumpfmachen) der Schwerter und dergleichen.
Ein überliefertes Götterlied der Lieder- Edda erzählt wie Odin sich selbst geopfert ist und neun Tage als Gehenkter in einem Baum hing bevor er
Kenntnis in der Macht der Runen gewinnt und sich befreien kann. Im weiteren Verlauf des Liedes werden weitere magische Kräfte der Runen
beschrieben und schliesslich 18 Zaubersprüche genannt. Ein weiterer Text der Edda Skirnirs Fahrt enthält die stärkste überlieferte Verfluchung.
Dazu ritzt Skirnir Diener des Gottes Freyr während er den Fluch spicht eine Rune. Erstaunlicherweise handelt es sich dabei um einen Fluch zum
Zwecke sexueller Nötigung : Skirnir droht dem Opfer falls sie sich nicht mit Freyr einlasse.
17.07.2010 14:46
Runen
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Runen als Schrift
Zu zusammenhängender Schrift sind die Runen von den Germanen des Kontinents nur in geringem Umfang gebraucht worden. Die einzigen
dort erhaltenen Runendenkmäler sind Schmuckgegenstände die durch die Runen den Wert von Amuletten erhielten und Waffen. Auch in
England war die Verwendung von Runen zu diesem Zweck nicht häufig: Das umfangreichste Denkmal die Inschrift auf dem Kreuz von Ruthwell
stammt bereits aus christlicher Zeit.
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Im skandinavischen Norden wo die lateinische Schrift erst verhältnismäßig spät bekannt wurde haben die Runen dagegen sehr ausgedehnte
Verwendung gefunden besonders zu Grabinschriften oder zum Andenken an Familienangehörige auf Runensteinen. Die Schrift geht entweder
von links nach rechts oder umgekehrt zuweilen auch in beiden Richtungen abwechselnd. Die ältesten Denkmäler zum Beispiel die Zwinge von
Thorsbjärg das Diadem von Straarup gehören wahrscheinlich dem 5. Jahrhundert an; das berühmte "goldene Horn" von Gallehus bei Tondern
die Steine von Tune Strand Varnum Tanum und andere stammen aus dem 6. Jahrhundert .
Die Inschriften im kürzeren Alphabet beginnen etwa um 800 Beispiele dafür sind die Steine von Helnäs und Flemlöse auf Fünen. Ganz sicher
datierbar sind jedoch erst die zweifellos jüngeren Iällingesteine aus dem 10. Jahrhundert . Sie sind besonders zahlreich in Schweden und
reichen bis in späte Zeit hinab auf Gotland bis ins 16. Jahrhundert ; einige (z. B. der Karlevistein auf Öland und der Rökstein in Ostgotland)
enthalten stabreimende Verse. Der Gebrauch der Runen zu literarischen Zwecken also in Handschriften ist selten und nur als eine gelehrte
Spielerei zu bezeichnen. Das umfangreichste Denkmal war der so genannte Codex runicus mit dem schonischen Recht aus dem 14.
Jahrhundert . Besonders lange wurden Runen auf Kalenderstäben gebraucht.
Da Mythen und Sagas mündlich überliefert wurden wurden Runen zwar kaum zu literarischen Zwecken benutzt aber nicht nur die große
Verbreitung von Inschriften zeigt dass jedenfalls in der wohlhabenden Oberschicht wahrscheinlich ein recht großer Teil der Menschen lesen und
schreiben konnte. Runen dienten nämlich oft auch profanen Zwecken. Dazu zählen Besitzmarken mit denen Handelswaren und anderes
Eigentum gekennzeichnet wurden geschäftliche Mitteilungen aber auch Gelegenheitsinschriften als kurze private Botschaften wie zum Beispiel
die Aufforderung "kysmik" (küß mich) die im Oslo des 11. Jahrhunderts auf einen Knochen geritzt wurde. In Byzanz hinterliessen mehrere
nordische Reisende möglicherweise Krieger der kaiserlichen Warägergarde Runengraffitos auf Galerien der Hagia Sophia
Literatur
Klaus Düwel: Runenkunde 3. vollständig erweiterte neu bearbeitete Auflage Stuttgart 2001 ISBN 347613072X
Heinz Klingenberg: Runenschrift - Schriftdenken - Runeninschriften. Mit 78 Textfiguren und 63 Abbildungen auf 32 Kunstdrucktafeln
Heidelberg 1973 ISBN 3533021815
Weblinks
Beispiel türkischer Runen
Beispiel ungarischer Runen
Beispiele germanischer Runen
Informationen zu den einzelnen Runen und insbesondere zu deren Bedeutung in der neuzeitlichen Esoterik
Bücher zum Thema Runen
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