Erfahrungsbericht ERASMUS in Cádiz 2011/12 Vor der Abreise
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Erfahrungsbericht ERASMUS in Cádiz 2011/12 Vor der Abreise
Erfahrungsbericht ERASMUS in Cádiz 2011/12 Vor der Abreise: Über die Unihomepage (www.uca.es) kann man sich schon einige Informationen über das Erasmus-incoming holen. Man findet Infos über die Sportaktivitäten, dem Sprachzentrum und Daten wie die verschiedenen Kurse, Klausurtermine etc. Leider muss ich sagen, dass die Uniseite sehr unübersichtlich ist und es nicht so leicht ist, gewisse Sachen ausfindig zu machen. So habe ich mich am Anfang mit einigen Dozenten (Frau Schwarze, Frau Pomi) zusammengesetzt, die mir geholfen haben, dies ein bisschen besser zu verstehen und vor allem besser zu organisieren. Da ich bei der IKK war, braucht man keine weiteren Auslandsversicherungen, sollte man aber Kunde einer anderen Krankenkasse sein, empfiehlt es sich, eine Auslandsversicherung abzuschließen, sollte im schlimmsten Falle etwas passieren. Man kann sich eine Karte ausstellen lassen, womit man dann hier gut versorgt wird (Mein Mitbewohner aus England musste leider aufgrund gesundheitlicher Probleme oft zum Krankenhaus und musste alles selbst zahlen, da er keine Versicherung vorher abgeschlossen hatte, das kann dann auch in den 4-stelligen Bereich gehen, also unbedingt dran denken!!!) Ebenfalls sollte man unbedingt an seinen Reisepass denken, sollte man hier für ein paar Tage nach Marokko wollen. Wenn man nur plant, einen Tag hinzufahren, ist dieser nicht nötig, da man sich in Tarifa (von wo aus die Fähre überfährt) ein Ersatzdokument ausstellen kann, welcher allerdings nur für 24h gilt! Nun sollte man auch an andere Dokumente, wie der Carta de Aceptación der UCA, die man immer dabei haben sollte, sei es wenn man sich für die verschiedenen Kurse anmeldet oder aber auch wenn man gewisse Dinge mit den Dozenten abklären muss. Das Learning Agreement sollte man ebenfalls nicht vergessen, denn ohne diesen Wisch kann man sich nicht für die Kurse einschreiben. Was nun das Abheben des Geldes betrifft, habe ich in den vorherigen Berichten gelesen, dass der Automat der deutschen Bank oft defekt sei, was ich nur leider bestätigen kann. Ich habe mir ein Konto bei der DKB (Deutsche Kreditbank) eröffnen lassen, sodass ich mit dieser Visakarte an jedem Automaten weltweit umsonst Geld abheben kann, was richtig klasse ist, man hat keine Sorgen mehr, dass man nachts beim Feiern nicht an Geld kommt. Beim Shoppen und Essen gehen ist dies auch ganz praktisch, weil man nicht immer so viel Geld in der Tasche mit sich mittragen muss. Das ist auch wesentlich sicherer! In Cádiz gibt es sehr viele Geldautomaten, auf der Einkaufsstraße mindestens 6, sodass man damit wirklich keine Probleme hat. Was man nun vor dem Antritt der Reise allerdings auch berücksichtigen sollte ist das Auslandsbafög. Jeder sagte mir, man solle mindestens 6 Monate vor Anreise das Geld beantragen, was aber vollkommen unmöglich ist. Meistens bekommt man erst Februar Bescheid gegeben, wenn man denn im Erasmusprogramm aufgenommen wurde. Für den Antrag braucht man zusätzlich seine Carta de Acceptación, die man auch nicht direkt hat, da die Spanier in der Hinsicht ein bisschen langsamer als die Deutschen sind. Wie auch immer, ich habe meinen Antrag ca. 2 Monate vor dem Antritt eingereicht und hatte Zeit, alle Dokumente zusammenzusuchen etc. Man sollte unbedingt daran denken, dass man direkt nach der Ankunft seinen Mietvertrag und sein Certificado (Bescheinigung, dass man auch wirklich angekommen und eingeschrieben ist, kriegt man an der Uni) nach Heidelberg schicken sollte, denn so ist es möglich, dass man nach spätestens 1 Monat das Geld überwiesen bekommt. Da meine Vermieterin super lange dafür gebraucht hat, musste ich die ersten 2 Mietraten (+ Kaution) komplett vorstrecken. Man sollte nicht davon ausgehen, dass das Erasmusgeld alles abdeckt, ich konnte davon nur mein Essen bezahlen. Es ist auch empfehlenswert, ein paar Passbilder mitzubringen, da man für jedes einzelne Fach eine Ficha ausfüllen muss, diese mit einem Foto versehen sollte und das anschließend beim Dozent abgeben muss, damit man eingeschrieben und auch angemeldet ist. Ohne diese Ficha seid ihr nicht für die Kurse oder Klausuren angemeldet, auch wenn auf eurem Learning Agreement gewisse Fächer draufstehen. Ich habe mich für das Wintersemester beurlauben lassen, da man so nur einen kleinen Teil der Semesterbeiträge zahlen muss und man kein „Semester verliert“ . Dies kann man ganz einfach im Studierenden Service Center machen. Dort drucken sie euch die Beurlaubung aus. Mit diesem Schein müsst ihr dann zum Asta gehen, weil diese für das NRW- Ticket zuständig sind. Man bekommt etwa 120 Euro rückerstattet. Was ich ebenfalls im voraus gebucht hatte, war ein Hostel. Hierzu habe ich mir auf der Internetseite www.hostelbookers.com ein Bett reservieren lassen. Ich war im Hostel Cádiz Inn, wo ich für ein gemeinschaftliches Zimmer (mit 2 Hochbetten) 12€ pro Nacht (mit Frühstück) bezahlt habe. Es war ein ziemlich cooles Hostel, man trifft super viele Leute aus verschiedenen Ländern, die alle auf der Suche nach einer Wohnung sind und so kann man sich gegenseitig helfen und ist nicht ganz alleine. Es gab auch eine Küche, wo man sich natürlich jederzeit etwas kochen kann. Anreise: Bei der Buchung des Fluges hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man fliegt bis Sevilla (Ryanair ist dafür ziemlich praktisch, weil man bei der Gesellschaft wenig zahlt, allerdings sollte man auf das Gepäck aufpassen, da man für jedes Kilo extra viel zahlen muss). Von dort aus kann man mit dem Bus bis zum Bahnhof Santa Justa und dann einen Zug bis Cadiz nehmen. Der Bus kostet ca. 2 € und die Zugfahrt 13. Allerdings ist man 2 Stunden unterwegs, was meiner Meinung nach einfach viel zu viel Stress ist, daher bin ich mit Airberlin bis Jerez de la Frontera geflogen, hat mich zwar nur für den Hinflug ca. 230€ gekostet, allerdings kann man von dort aus den Bus bis Cadiz nehmen, hat weniger Stress und der Service ist einfach deutlich besser. Die Buskosten betrugen ca. 5€ und die Fahrt dauert ca. 1,5 Std. Beide Flughäfen sind sehr übersichtlich, sodass man gut zurechtkommt. Man kann sich ebenfalls auch ein Auto an beiden Flughäfen mieten, was ich nach den Weihnachtsferien gemacht habe, denn man trifft oftmals „Bekannte“ am Flughafen, die lustiger weise alle aus Cadiz sind, somit spart man dann doch ein wenig. Das Auto kann man am Bahnhof in Cadiz abgeben. Bei der Ankunft: Ich habe im Hostel einen Stadtplan erhalten, aber die Stadt ist doch relativ übersichtlich. An jeder Ecke ist entweder ein Supermarkt, die Post, eine Bank etc., sodass man recht einfach zurechtkommt. Wenn man angekommen ist, sollte man relativ schnell zur Oficina de Relaciones Internacionales (Aulario la Bomba, Paseo de Carlos 3, ist direkt gegenüber vom Meer am Park) gehen und sich dort seine blaue Mappe holen. In dieser befinden sich alle wichtigen Dokumente, die man benötigt: Ausweise, Certificados etc. Hierbei sollte man seinen Personalausweis mitbringen und wenn möglich schon das Learning Agreement, damit man danach auch direkt die Kurse wählen oder bestätigen kann. Ich habe in der ersten Woche meine deutsche Nummer behalten, da ich zu faul war, mir eine spanische Handykarte zu kaufen, was ziemlich dumm war. Mit Vodafone kommt man hier nicht zurecht, da es super teuer ist und mit dem deutschen Netz schon mal gar nicht. Ich habe mir dann Yoigo geholt, eine Simkarte, was das Preiswerteste ist, Finger weg von Vodafone, Orange die sind super überteuert und eigentlich auch nur für Leute, die unbedingt eine Internetflatrate brauchen, samt Apps und all so was. Bei Yoigo kann man super via Internet, Sms aufladen, allerdings muss man immer Steuern zahlen, also nicht wundern, wenn ihr für 15€ aufladet, kriegt ihr so 12,13€ gutgeschrieben, sehr seltsam. Ich bezahle pro Sms 8 Cent und pro Anruf 17, aber nur die erste Minute, danach ebenfalls 8. Wenn man beim Abschließen des Vertrages angibt, dass man viel ins Festnetz ins Ausland anruft, kann man eine Extra Option dazu buchen. Ich habe nur 4 Cent die Minute nach Deutschland bezahlt. Man muss immer seinen Ausweis dabeihaben, da sie nach der Personalausweisnummer nachfragen. Universität: Die Universität ist in 4 Standorte aufgeteilt: Jerez, Cadiz, Algericas und Puerto Real. Ich selbst war in der Philosophischen Fakultät und somit in Cadiz selbst. Man kann die ausländische Uni nicht mit Universitäten in Deutschland vergleichen. Hörsäle mit über 300 Leuten gibt es nicht, sondern man hat ganz normalen „Klassenunterricht“ mit maximal 40 Leuten. Die philosophische Fakultät ist auch relativ klein, dafür aber sehr schön, weil sie schon sehr alt ist. Sie befindet sich direkt gegenüber vom Meer. Die Vorlesungszeit ist in Studienjahren aufgeteilt, d.h. ihr solltet bei der Wahl eurer Kurse Acht darauf geben, dass ihr nicht die falschen wählt, denn die Lehrer machen euch oft nicht darauf aufmerksam, sondern gehen davon aus, dass ihr die richtig gewählt habt. Ich hatte in Deutschland meine Fächer zusammengesucht, aber durfte letztendlich keines davon belegen, weil es diese entweder nicht mehr gab oder es Fächer im 2Q waren. Es gibt nämlich verschiedene Arten der Kurse. Ist man nur für ein Semester hier, darf man nur Kurse mit der Bezeichnung 1Q besuchen, 2Q steht für das komplette Jahr. Ich musste meinen Stundenplan insgesamt 5 mal umstellen, weil die meisten Kurse sich entweder überschnitten haben, oder die Dozenten wollten Erasmusstudenten in ihren Kursen sitzen haben wollten. Sie waren dennoch freundlich, allerdings haben sie einem das Gefühl gegeben, der Kurs sei viel zu schwer, oder sie haben einfach gar nicht mit einem gesprochen. Gott sei Dank hatte ich eine nette Koordinatorin (Anke Berns), die mich direkt mit Küsschen links und rechts begrüßt hat. Mit ihr habe ich dann bestimmt 3-mal meinen Stundenplan geändert. Meine Wahl fiel dann letztendlich auf 3 Kurse: Geografía Regional de Europa ( Jesús Romero González), Cervantes y la Novela ( María Jesús Ruiz Fernández) und Historia Contemporanea de Andalucía ( José Marchena Dominguez). Geografía war für mich sehr langweilig, da es absolut gar nichts mit Erdkunde zu tun hatte, sondern viel mit Wirtschaft und Politikwissenschaften. Der Dozent war sehr sehr freundlich, er hat immer darauf geachtet, deutlich zu sprechen. Cervantes war vom Niveau sehr schwer, weil die meisten in dem Kurs schon sehr viele Vorkenntnise hatten. Somit musste ich einiges nachholen. Ich habe dennoch keine CP erhalten, weil die Dozentin sehr streng mit den Erasmusstudenten umgegangen ist. Historia war mein Lieblingsfach. Der Dozent war freundlich, sprach ein wunderbares Spanisch und er hat den Unterricht einfach interessant gestaltet: Teamwork, offene Unterhaltungen etc. Ebenfalls hat er, anders als die anderen, ständig etwas über Cadiz oder das Drumherum erzählt, sodass wir bei ihm Rezepte bekommen haben, tolle Tipps was Städtereisen und vieles andere betrifft. Was nun die ECTS- Punkte betreffen, ist es gar nicht so einfach, sie zu bekommen, wie alle anderen berichtet haben. Es gibt Dozenten (wie natürlich auch in Düsseldorf), die sehr wenig verlangen, wenn man sagt, dass man Erasmusstudent ist. Allerdings gibt es auch welche, die einen genauso wie alle anderen benoten und richtig harte Hausaufgaben aufgeben. Es empfielt sich, sich vorher ein bisschen umzuhören, wer freundlich gegenüber den Erasmusstudenten ist. In der Bibliothek war ich ehrlich gesagt kein einziges mal, weil ich mir alle Bücher selber gekauft habe, die ich benötigte, oder die Dozenten uns alles kopiert haben. Bei 2 meiner 3 Fächern haben die Dozenten mit dem Campus Virtual gearbeitet, sodass man sich die ganzen Themen als PDF- Dokumente runterladen konnte, was natürlich am praktischsten ist, denn ich habe auch von Dozenten gehört, die so schnell und undeutlich sprachen, dass man mit den Mitschriften nicht wirklich arbeiten konnte und teilweise hatten diese auch keine Folien, Dokumente etc. Ich weiß allerdings, dass es in der Bibliothek mehrere Computer gibt und man auch Problemlos einen Ausweis bekommt. Auf dem gesamten Campus hat man W-Lan, allerdings hat man mit Yoigo immer einen super schlechten Empfang, was auch die restlichen W-Lan-Orte der Stadt betreffen. An fast jeder Plaza (Platz) hat man Internetzugang. In der Philosophischen Fakultät gibt es eine kleine Mensa, wo man immer frisches Obst, tolle Tapas etc bekommt. Das “warme” Essen ist dort aber zu 90% kalt, aber es ist sehr günstig und die Mitarbeiter sind sehr freundlich. ESN Cadiz: Diese Stundentenorganisation bietet sehr günstige Reisen, Partys etc. Sie haben auch eine eigene Facebook-Seite was sehr praktisch ist. Ich bin einmal mit nach Sevilla gefahren und habe insgesamt 15€ bezahlt, allerdings muss man sich vorher eine ESN-Karte besorgen. Diese bekommt man in der Universität, sie kostet 13€ und man muss ebenfalls ein Passfoto abgeben. Danach hat man dann den “Zugang” zu sehr preiswerten Reisen überall hin: Tarifa, Madrid, Malaga oder Toledo bieten sie alles an. Ebenfalls findet man auf der Facebook-Seite wichtige Informationen zum Leben in Cadiz, aber auch Infos zu den Wohnungen. Die Organisation ist relativ gut organisiert, antwortet einem auch innerhalb Stunden und unterstützt bei Fragen. Wenn man möchte und ein bisschen Kleingeld nebenbei verdienen möchte, kann man dort anfragen, ob man als Dolmetscher aushelfen kann, denn meistens suchen sie Leute, die Deutsch und Englisch sprechen. Da 90% der Spanier, Franzosen oder Italiener kaum Englisch sprechen können, ist man als Deutscher natürlich gut dafür geeignet, zumal die meisten Erasmusstudenten aus Deutschland kommen. Wohnen: Natürlich bekommt man nur die besten Wohnungen, wenn man früh genug anrreist. Man kann allerdings schon im Internet einen Vertrag abschließen, wie es z.B. Meine Mitbewohnerin gemacht hat. Allerdings kann man bei den Fotos nie genau sagen, ob das Zimmer auch wirklich groß ist oder nicht. Ein besseres Bild macht ihr euch natürlich, wenn ihr einfach 2 bis 3 Wochen vor Semesterbeginn anreist. Dann könnt ihr auch ein bisschen vom Wetter und Strand genießen, bevor der Alltag dann wieder losgeht. Auch bei Facebook könnt ihr Wohnungen finden, denn Cadiz Erasmus hat eine eigene Page. Es ist auch üblich hier, dass ihr eine Kaution hinterlegt (bei mir waren es 350€), die ihr natürlich am Ende wiederbekommt, sollte sich der Zustand nicht verändert haben. Bei der Suche einer Wohnung sollte man wissen, dass die Cadiz in Neu- und Altstadt aufgeteilt ist. In der Neustadt befindet sich der Strand Playa de la Victoria und die Wohnungen sind doch ein bisschen moderner ausgestattet. In der Altstadt sind allerdings die ganzen Bars, die Universität, der Caletastrand und auch die schöneren kleinen Gässchen, da ihr in der Neustadt fast nur Wohnblöcke etc. habt, daher habe ich mich für die altmodische Variante entschieden. Ich habe an der Plaza de Mina gewohnt und für ca. 15m² 350€ (mit Internet, Nebenkosten) bezahlt. Ein ziemlich Teurer Preis, denn man findet hier auch viele andere Wohnungen für ca. 200€ ,allerdings hatte ich eine super Dachterrasse, alles wichtige um mich herum und meine Wohnng war ziemlich schön eingerichtet. Der Nachteil hier ist,dass es nachts gerne mal laut werden kann, weil noch viele Kinder (ja teilweise bis 2 Uhr nachts) draußen spielen oder die Müllabfuhr ihren Job macht, dafür ist es doch sicherer, wenn noch viele Leute nachts unterwegs sind und man mal alleine vom Feiern, Lernen etc nach Hause kommt. Stadt, Leben und Reisen: Wie überall in Spanien geht die Zeit hier etwas langsamer voran, die berühmte Siesta ist den Spaniern sehr wichtig und somit sind von 14h-18h die meisten Läden geschlossen, Ärzte, Kosmetiker etc. Die Bankschalter und Supermärkte sind aber geöffnet. Die Post ist ebenfalls den ganzen Tag geöffnet. Dennoch wird Service hier nicht großgeschrieben und ich habe mich ehrlich gesagt, kein bisschen daran gewöhnt, weil ich es mir auch nicht angewöhnen wollte, so locker und flockig mit der Arbeit umzugehen, denn wenn man z.B. lediglich ein paar Postkarten verschicken möchte, wartet man teilweise 20 minuten, weil die Arbeiter noch einen Kaffee trinken und ein bisschen plaudern. Direkt neben der Post an der Plaza de Flores ist auch der große Markt, wo man immer frisches Obst, Gemüse und vor allem Fisch kaufen kann. Er ist ziemlich übersichtlich und auch deutlich preiswerter, als wenn man alles beim Carrefour (der größte Supermarkt in der Altstadt) oder mi Supersol (kleiner aber günstiger als das Carrefour) kauft. Um umher zu kommen, kann man mit dem Bus fahren, eine Fahrt kostet 1€. Allerdings sollte man sich eine Bonobuskarte kaufen, die es an jedem Kiosk für ca 6,50€ gibt. So kann man ein wenig sparen. Um in die nächstgelegenen Städte zu kommen, kann man entweder mit der Busgesellschaft Comes fahren oder sich aber für den Zug entscheiden. Beides ist in etwa. gleichgünstig,denn bis Sevilla zahlt man lediglich 25€ (hin und zurück) und was ca 2 Std dauert. In Deutschland würde man deutlich mehr zahlen. Wenn man aber ein bisschen weiter weg möchte, bietet es sich an, ein Auto zu mieten (Europcar, direkt am Bahnhof oder etwa Hertz, was in der Neustadt liegt), da es günstiger ist, wenn man emit einer kleinen Gruppe unterwegs ist. Zudem ist man flexibler ist. An Maut muss man nicht allzuviel zahlen. Wir haben mehrere “Roadtrips” bis Portugal gemacht ( nur 3 Stunden, ca 3€ Maut und 40€ Spritt) oder etwa bis Cordoba/Granada/Almería, wo wir insgesamt 100€ pro Person gezahlt haben (Autokosten, Hostel inklusive). Der ESN-Verein bietet zwar einige Fahrten an, z.B. nach Sevilla, Malaga, Madrid, aber wenn man ein Auto füllen kann, ist es etwas preiswerter und vor allem ist man nicht mit einer großen Anzahl an Leuten unterwegs. Ich kann nur jedem raten, unbedingt bis Portugal zu fahren: die Strände sind im Sommer deutlich schöner als die in Spanien. Das Land ist toll und mit der Sprache kommt man auch gut zurecht. Zur Not kann man ja Englisch sprechen. Ebenfalls empfehle ich, bis Córdoba und Granada zu fahren. Lasst euch das nicht entgehen: zwei wundervolle Städte mit ganz tollen Sehenswürdigkeiten und man lernt auch mal eine andere spanische Kultur kennen, denn obwohl nur 300km dazwischen liegen, sind die Menschen doch ein bisschen anders und das Spanisch dort ist auch viel leichter zu verstehen als in Cádiz, wo die Menschen einen sehr starken andalusischen Akzent haben. Kultur: Cádiz bietet sehr viele Möglichkeiten, um abends auszugehen und sichweiterzubilden. Vorab ist es wichtig, sich an der Uni seine “blaue Mappe” abzuholen, wo sämtliche Ausweise etc vorhanden sind. Darin findet man nämlich den Bibliotheksausweis, mit dem man sich problemlos dort anmelden und so viele Bücher, wie man möchte ausleihen kann. In dieser Mappe ist auch der Universitätsausweis, mit welchem man ziemlich gute Rabatte bekommt. Sei es, wenn man sich die Kathedrale anschauen mag oder eine Weintour machen möchte. In Cádiz gibt es einige Museen, aber das schönste fand ich, war das an der Plaza de Mina, welches sogar kostenlos war. Was man sich ebenfalls nicht entgehen lassen sollte, ist die Cámara Oscura, denn von dort aus hat man einen tollen Ausblick über die komplette Stadt. An der Calta befindet sich auch die der Leuchtturm San Sebastián, was wir immer Alcatraz genannt haben, da es schon etwas gruselig nachts aussah. Dieser ist allerdings gesperrt. Man kann in Cádiz abends ins Theater oder auch ins Kino gehen. Es gibt ein Kino am Corte Inglés oder aber auch in der Altstadt, hinten am Sfera. Beide sind preislich ca. Gleichteurer, bzw günstig, denn für eine Vorstellung zahlt man 4€. An gewissen Tagen laufen sogar Filme die Studenten übersetzt haben, auf Französisch, Spanisch oder Italienisch, was auch ganz interessant ist. Der Preis hierfür betrug 2€. Auf keinen Fall sollte man sich das Gran Teatro Falla entgehen lassen, ein tolles Monument und sehr sehr eindrucksvoll!!! Sport: Da ich persönlich eine große Wasserratte bin, hatte ich im Sommer bis hin zu Ende November keine Probleme, mich sportlich zu betätigenA allerdings wird es dann gegen Ende November/Dezember ziemlich kühl. Ich wollte mich mehrere male über den Sport an der Uni informieren, allesdings hat man mich immer zu jemandem anderen geschickt und mir nicht wirklich irgendwelche Informationen ausgehändigt. Somit hab ich einfach eine Mitgliedschaft bei einem Fitnessstudio gemacht (Millenium), dort habe ich 35€ für 3 Tage (à 1 Std) bezahlt, in meinem Fall habe ich Spinning, Aerobic und Body Fitness gemacht. Die Geräte dort sind einfach zu bedienen. Man hat immer einen Trainer, der sich bemüht, klar und deutlich zu sprechen und man lernt auch nette Leute kennen. Es gibt in Cádiz noch 3 andere Fitnessstudios, wobei ich sagen muss, dass die anderen teilweise schmutzig, zu weit weg oder einfach zu teuer waren. Wenn man sich eine Sportkarte an der Uni machen lässt (für 15€) ist es sogar etwas günstiger, allerdings war es ein zu großer Aufwand für mich, da man dann das mi Fitnessstudio nicht mehr bar bezahlt, sondern überweisen muss und man dafür ein spanisches Konto braucht, da sie dort keine deutschen Kontos akzeptieren. Für Studenten, die ein ganzes Jahr bleiben, würde sich dies allerdings eher lohnen, da man mit dieser Karte auch andere Rabatte bei Events erhält, mehr Informationen dazu gibt es an der Uni. Fiesta: In der Altstadt befinden sich viele kleine Diskotheken, wo man fast jeden Abend feiern gehen kann. Berühmt und fast immer voll waren z.b. Das Nahu (wo es jeden Abend events gibt, sei es Salsa, Ladysnight oder andere Mottos). Ganz witzig war es auch mi Soumat, wo man jeden Dienstag abend Beerpong spielen kann. Man sollte allerdings wissen, dass man Abends erst ab 1h Nachts ausgeht, heißt man sich gegen 23h zum Vortrinken trifft, Quatschen und auch Essen. Die Bars sind bis ca. 3 Uhr geöffnet und anschließend kann man dann auf die Punta ( der Partymeile am Hafen) gehen. Dort findet man zahlreiche größere Diskotheken. Die größte dort ist das Imagina, welche für eine so kleine Stadt schon recht groß ist. In den beisten Diskotheken zahlt man keinen Eintritt. Hier allerdings schon, aber dafür bekommt man ein Willkommensgetränk. Von Erasmusstudenten sehr bevorzugt sind, wie gesagt, das Nahu oder die LowCost-Bar. Jeden Freitag wird an der Punte ein Botellón gemacht, wo sich dann hunderte von Studenten aus der Stadt, aber auch aus den Nachbardörfchen treffen und dann zusammen feiern. Die Polizei habe ich dort nie gesehen. Dennoch ist das Trinken abends auf der Straße verboten. Wetter: Man kann durchaus bis Ende November noch schwimmen gehen, da das Wetter noch relativ warm ist. Danach sollte man sich allerdings eine Jacke besorgen und für abends sogar einen Schal. Zwar ist es tagsüber draußen nicht kalt, trotzdem kennen die Spanier keine Isolierung, Flexiglasfenster und schonmal gar nicht eine Heizung. Ich habe mir von meiner Vermieterin ein kleines Öfchen kaufen lassen, womit ich dann nachts heitzen konnte. Was die Wäsche betrifft, hatten wir keine Probleme, weil es in den ganzen 6 Monaten nur 5 Tage geregnet hat. Wenn ich morgens gewaschen und alles aufgehangen habe, konnte ich Abends wieder alles abhängen und zurechtfalten. Man sollte sich ebenfalls darauf einstellen, dass die meisten Wohnungen keine Bügeleisen haben, Wasserkocher, Toaster etc. Es gibt allerdings 2 Secondhandläden wo man sich sowas dann ziemlich günstig zulegen kann. Al Final: Ich habe mich in der ganzen Zeit hier nie unwohl gefühlt, obwohl ich fast immer alleine nach Hause gegangen bin. Hier ist immer etwas los und es waren immer Menschen auf der Straße, sodass man doch nie wirklich alleine war. Was die Jobsuche betrifft, ist man hier aufgeschmissen. Meine Nachbarin und meine Vermieterin haben beide in der Universität gearbeitet und ständig für mich Ausschau gehalten, aber es war super schwer etwas zu finden. Auch in Restaurants, Hostels und Einkaufsgeschäften habe ich nachgefragt, aber für 6 Monate “lohnt es sich nicht Leute einzuarbeiten” oder man braucht einen gewissen Schein, wie in Deutschland die Lohnsteuerkarte, die man hier allerdings nicht so einfach bekommt. Was man durchaus versuchen kann, ist in Bars zu fragen, da man als Kellner nicht viel können muss und wenn man einige Sprachen beherrscht, super Chancen hat. Wenn man aber dann am nächsten Tag zur Uni muss,bietet sich das nicht so wirklich an, nachts zu arbeiten und für das Wochenende haben die meistn schon Festangestellte, die dieses als Zweitjob machen. Ich kann nur nochmals wiederholen, wie toll das Semster für mich war. Ich habe viele tolle Erfahrungen sammeln können, viele neue Leute aus aller Welt getroffen und mein Spanisch hat sich sehr verbessert. Ich kann nur jeden dazu annimieren, diesen Schritt zu wagen und sich mal von zuhause loszureißen und den Fuß in die große,weite Welt zu setzen.