Produktionsmanagement I Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung
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Produktionsmanagement I Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung
Vorlesung 6 Produktionsmanagement I (Prof. Schuh) Produktionsmanagement I - Anhang 6 - Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung Vorlesungsbetreuer: M. Phornprapha, M. Eng. [email protected] WZL, R. 504 Tel.: 0241-80-27383 © WZL Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung A6 Seite I Produktionsmanagement I (Prof. Schuh) Vorlesung 6 Ausgangsteilbestimmung Auftragsdaten Werkstückdaten Werkstoffdaten Ausgangsteilbestimmung Schmiedeteil Bestimmung der Rohform Halbzeug Auftragsstückzahl: < 3000 Auftragsstückzahl: > 3000 Stückzahl: 2 Ausgangsmaterial: Stange rund Ermittlung der Rohteildaten 345 Materialkatalog 60 Werkstoff: ST 50 Material: Stange rund, blank Durchmesser[mm] Länge[mm] • Material: Stange rund, blank • Durchmesser: Ø = 60 mm • Länge: L = 340 + 5 L = 345 mm • Gewicht: G = 2,21 * 345/100 G = 7,6 Kg Gewicht[Kg/100mm] 40 50 2000 2000 0,97 1,53 60 70 2000 2000 2,21 3,00 © WZL Bild 1 Anmerkungen zum Bild: Die Ausgangsteilbestimmung dient zur Festlegung von Rohform und Rohteildaten unter Berücksichtigung der Anforderungen des Werkstücks anhand folgender Kriterien: • technologische (Gestalt, Oberfläche, Werkstoff), • wirtschaftliche (Stückzahl, Beschaffungs- und Bearbeitungskosten), • zeitliche (Beschaffungszeit). Die Ergebnisse dieser Planungsfunktion sind: • Art/ Form des Ausgangsteils (z.B. Schmiedeteil, Flachstahl, Rundmaterial), • Geometrie (z.B. Durchmesser, Länge, Höhe), • Gewicht, •... Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung A6 Seite 1 Produktionsmanagement I (Prof. Schuh) Vorlesung 6 Arbeitsvorgangsfolgeermittlung • Auftragsdaten • Rohteildaten • verfügbare Fertigungsverfahren • Werkstückdaten Arbeitsvorgangsfolgebestimmung Fertigungsablauf Erläuterung AVO 10: Sägen Säge: Ausgangsmaterial: Stange rund, mit Aufmaß zum Planen AVO 20: Ablängen und Zentrieren Zentriermaschine: Vorbedingung für: AVO 30: Komplett Drehen Drehmaschine: Vorbedingung für: -Drehen -Bohren -Gewinde schneiden -Fräsen -Schleifen AVO 40: Bohren und Gewindeschneiden Bohrmaschine: 2 Axialbohrungren M6 x 20 für die Befestigung eines Deckels AVO 50: Fräsen Fräsmaschine: Nuten fräsen für Paßfeder mit Paarung P9 AVO 60: Schleifen Schleifmaschine: Lagersitz auf Nennmaß schleifen © WZL Bild 2 Anmerkungen zum Bild: Die Arbeitsvorgangsfolge, d. h. die Reihenfolge, durch die ein Stoff oder Körper über schrittweise Verändern der Form und/ oder der Stoffeigenschaften vom Rohzustand in einen Fertigzustand überführt wird, stellt für alle betroffenen Unternehmensbereiche die wichtigste Information zur Herstellung eines Werkstücks dar. Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung A6 Seite 2 Produktionsmanagement I (Prof. Schuh) Vorlesung 6 Fertigungsmittelbestimmung • Auftragsdaten • Rohteildaten • verfügbare Fertigungsverfahren • Werkstückdaten Fertigungsmittelbestimmung für Arbeitsvorgang "Komplett Drehen" Maschinenauswahl KopierDaten des M SpitzenM NCM Beispiels 1 drehmaschine 2 drehmaschine 3 drehmaschine Kostenstelle/ Lohngruppe - 360/08 360/08 360/07 max. Durchmesser [mm] 60 340 300 350 max. Länge [mm] 340 700 700 650 Prozess- M1 kosten M2 M3 M2 M3 M1 Auftragsstückzahl 2 1 2 50 Werkzeugauswahl 150 100 Stückzahl Kostenstelle:360 Lohngruppe :08 Werkzeugkatalog Operation WerkzeugNr. Längs1101 schruppen Bezeichnung Skizze Inv.-Nr. Schruppdrehmeißel Längs-HM 1101 Schruppdrehmeißel Plan-HM 1102 © WZL Bild 3 Anmerkungen zum Bild: Zu jedem Arbeitsvorgang im Arbeitsplan müssen die zur Ausführung erforderlichen Fertigungsmittel/ -hilfsmittel (Maschinen, Vorrichtungen und Werkzeuge) bestimmt werden. Die Auswahl erfolgt dabei zuerst unter Berücksichtigung technischer Einflussgrößen (z.B. Arbeitsraumabmessungen, Maschinengenauigkeit). Die Entscheidung zwischen technisch möglichen Alternativen wird dann unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Kriterien vorgenommen. Dazu werden in der Regel nur die variablen Kosten berücksichtigt, die jedoch auch losfixe Kostenanteile (z.B. zur NC-Programmerstellung) beinhalten können. Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung A6 Seite 3 Produktionsmanagement I (Prof. Schuh) Vorlesung 6 Vorgabezeitbestimmung • Auftragsdaten • Rohteildaten • verfügbare Fertigungsverfahren • Werkstückdaten Vorgabezeitbestimmung für den Arbeitsvorgang „Komplett Drehen“ Lfd. Nr. 1 Arbeitsschritte th (min) Einspannen 1. Einspannung tn (min) 0,30 2 3 Reitstock positionieren rechte Seite komplett Drehen 1,08 0,15 1,60 4 5 Umspannen Stufe Drehen 0,05 0,40 0,30 6 7 Werkzeugwechsel Fase rechts Drehen 0,03 0,30 0,15 8 9 Werkzeugwechsel Einstechdrehen 0,06 0,30 0,25 10 Ausspannen Gesamt 1,22 0,15 3,90 Grundzeit Verteilzeit (Zv = 12%) 5,12 0,61 Erholzeit (Zer = 8%) Stückzeit (te) 0,41 6,14 2. Einspannung X = Arbeitsschritt Arbeitsschritt 3 umfasst Längsdrehen, Fase Drehen, Freistiche Drehen Rüstzeit: tr = 4,6 min (Tabellenwert) © WZL Bild 4 Anmerkungen zum Bild: Die Methoden zur Bestimmung der Vorgabezeiten haben einen unterschiedlichen Genauigkeitsgrad. Gängige Verfahren sind: • Schätzen (Erfahrungswerte), • Verwenden von Planzeitwerten (Tabellen), • Zeitaufnahme, • Berechnen. Die Haupt- und Nebenzeiten werden entweder pro Arbeitsvorgang bestimmt, oder es erfolgt eine Feinplanung des Arbeitsvorgangs mithilfe von Teilarbeitsvorgängen (Arbeitsschritten), wobei die Zeiten dann pro Teilarbeitsvorgang ermittelt werden. Die Stückzeit für den Arbeitsvorgang ergibt sich aus der Summe von Haupt- und Nebenzeiten der Teilarbeitsvorgänge unter Berücksichtigung von Zuschlägen für die Verteil- und Erholzeit. Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung A6 Seite 4 Produktionsmanagement I (Prof. Schuh) Vorlesung 6 Vorgabezeitberechnung eines Teilarbeitsvorgangs Vorgabezeitberechnung „Stufe-Drehen“ Lfd. Arbeitsschritte Nr. 1 Anstellen 2 Stufendrehen (Längsdrehen) 3 4 th 0,10 0,05 Zurückfahren 0,10 Messen 0,10 Gesamt 0,05 Hauptzeitberechnung (th): (Formeln siehe Hauptzeittabelle) th = π*D*L*i f*vc*1000 tn i = D-d 2*ap D = 60; d = 45; L = 30 (Maße aus der Zeichnung) ap = 7,5; f = 0,6; vc = 180 th ≈ 0,05 min Nebenzeittabelle (Kst. 360) Drehoperation Anstellen Längs Plan 0,10 0,12 tn (min) Rücklauf mm Zurückfahren Messen 50 100 150 200 tn (min) 1,10 0,11 0,12 0,13 Messlänge mm 50 100 150 200 tn (min) 0,10 0,11 0,12 0,13 0,30 Schnittwerttabelle Schruppen Werkstoff: St50 Schneidstoff: P25 LängsPlandrehen drehen ap (mm) 8,0 6,0 { f (mm) 0,6 0,5 vc (m/min) 180 160 © WZL Bild 5 Anmerkungen zum Bild: Für die Vorgabezeitermittlung eines Teilarbeitsvorgangs ist eine Aufgliederung des Teilarbeitsvorgangs in Arbeitsstufen möglich. Die Haupt- und Nebenzeitermittlung erfolgt dann pro Arbeitsstufe. In dem Beispiel wird die Ermittlung der Hauptzeit mithilfe einer Hauptzeitformel (vgl. Übung) gezeigt, wobei die technologischen Daten einer Schnittwerttabelle entnommen werden. Zur Bestimmung der Nebenzeitanteile wird hier eine Nebenzeittabelle genutzt. Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung A6 Seite 5 Produktionsmanagement I (Prof. Schuh) Vorlesung 6 Systematik der Standardarbeitsplanerstellung und -nutzung Bildung von Werkstückgruppen ähnlicher Teile metrisches Gewinde Standardarbeitsplanerstellung WhitworthGewinde metrisches Feingewinde Standardisierung der Werkstückgruppen WZL-Arbeitsplanung 1 2 3 4 5 6 7 8 Arbeitsvorgangsstruktur Planungsregeln Maschinendaten Werkzeugdaten Vorgabezeiten Dokumentation der Planungsinformationen Nutzung Zeichnung Standardarbeitsplan Anpassung/ Erweiterung Aktueller Arbeitsplan © WZL Bild 6 Anmerkungen zum Bild: Für eine Teilefamilie (Werkstückgruppe) werden Standardarbeitsabläufe ermittelt, die in Standardarbeitsplänen dokumentiert werden. Der Arbeitsplaner ordnet das Werkstück einer Teilefamilie zu und kann dann den zugehörigen Standardarbeitsplan nutzen. Der Arbeitsplan für das Werkstück entsteht durch die Kombination der erforderlichen Wahlarbeitsgänge des Standardarbeitsplans. Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung A6 Seite 6 Produktionsmanagement I (Prof. Schuh) Vorlesung 6 Informationsgrundlagen und Inhalt eines NC-Programms Werkstück X Geometrie Technologie P7 Startpunkt Werkstücknullpunkt X Z K Maschinendaten P5 Z Kreismittelpunkt- Vorschubabstand befehl I z P1 P6 Satz WegNr. bedingung Wegbefehle G x P4 P3 P2 NC-Programmblatt N Maschine Bearbeitungssegment Drehzahlbefehl F S Werkzeugbefehl Hilfsfunktionen T M T0103 M06 % N01 G95 N03 G00 N04 G01 M04 S 350 N02 150 300 Maschinendaten Wohin wird gefahren ? N05 G01 Wie wird gefahren ? 6000 Bewegungsdaten Schnittwerte Technologische Daten © WZL Bild 7 Anmerkungen zum Bild: Als Eingangsinformationen für die Erstellung des NC-Programms müssen neben den Werkstückdaten (Geometrie- und Technologiedaten) auch Angaben zu der einzusetzenden Bearbeitungsmaschine vorliegen. Das Ergebnis der (manuellen) Programmierung ist ein Teileprogramm im Satzformat gemäß DIN 66 025, das die explizite Vorgabe aller Bewegungen, Funktionen und Werte für die Durchführung der Bearbeitung enthält. Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung A6 Seite 7 Produktionsmanagement I (Prof. Schuh) Vorlesung 6 Arbeitsplanung in Abhängigkeit von der Fertigungsart ARBEITSPLANUNG ANFORDERUNGEN Genauigkeit Aktualität Reproduzierbarkeit Automatisierungsgrad Fertigungsart Anteil Facharbeiter Losgröße … Einzel- und Kleinserienfertigung Serienfertigung DATENÜBERGABE Organisatorische Daten Rohmaterialdaten Arbeitsvorgänge Teil-Arbeitsvorgänge Maschinengruppen Kostenstellen Restzeiten 1 Stück 1h Auftragsstückzahl Planungsaufwand AVO Nr. MGR 05 1147 ABSAEG 5 05 1213 t = 5,1; t = 2,1 R e 10 2010 FRAES 9 10 2017 FREAS 15 3020 S - BO 5 20 4015 SCHLEIF 3 te Nr. MGR Zeiten je Einheit Schnittwerte Zusatztexte … % 20 10 FERTIGUNG 80 Stück 6h -10 -20 Art der Arbeit ABSAEG t e = 8,06; t R = 2,1 s = 140 mm/min v = 80 m/min 15 durchschnittliche Abweichung der ermittelten von der gemessenen Vorgabezeit +20% - +5 -5 +5% © WZL Bild 8 Anmerkungen zum Bild: Aus der Analyse der betrieblichen Randbedingungen kann die notwendige Planungstiefe ermittelt werden. Aus ihr können die Rationalisierungsziele abgeleitet werden. Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung A6 Seite 8 Produktionsmanagement I (Prof. Schuh) Vorlesung 6 Anzahl der verschiedenen Einzelteile Aufbau der Teilevielfalt in einer Werkzeugmaschine 300 250 200 150 100 50 0 Teileart Normteile Ähnlichkeitsteile Produktspezifische Teile Schrauben Deckel Zahnräder Gehäuse Betten Stifte Passfedern Buchsen Wellen Lagerböcke Hebel Schlitten © WZL Bild 9 Anmerkungen zum Bild: Durch die Werkstückanalyse können Teile nach Ähnlichkeitskriterien gruppiert werden (vgl. werkstückbeschreibende Klassifizierungssysteme, z.B. Opitz-Schlüssel). Ähnlichkeitsteile bieten eine Einsatzmöglichkeit für Standardarbeitspläne. Im Unterschied zur Werkstückanalyse ordnet die ABC-Analyse das Teilespektrum nach quantifizierbaren Kriterien, z.B. nach den verursachten Kosten. Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung A6 Seite 9 Produktionsmanagement I (Prof. Schuh) Vorlesung 6 Zeitaufwand für Tätigkeiten bei der Arbeitsplanerstellung Tätigkeiten Zeitaufwand - Auftrag prüfen auf Vollständigkeit - Material vorhanden 4 - Zeichnung lesen - Rücksprache Konstruktion 5 - Fertigungstechnische Kontrolle - Rücksprache Werkstatt 5 3 - Ähnlichkeitsteile suchen - Arbeitsvorgangsfolgeermittlung - wirtschaftlicher Verfahrensvergleich 30 - Prüfung/ Korrektur der Arbeitsvorgangsfolge 5 15 - Zeitkalkulation - Auftrag abschließen - Weitergabe des Arbeitsplans zur Datenerfassung 3 - Datenerfassung 3 2 - Endprüfung 0 3 6 Basis: Erfassungszeit 2 Wochen, 80 Arbeitspläne, 5-8 Arbeitsvorgänge/ Plan 9 12 15 Zeit 30 min © WZL Bild 10 Anmerkungen zum Bild: Mit der Tätigkeitsanalyse werden Rationalisierungspotentiale in der Arbeitsplanung aufgedeckt. Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung A6 Seite 10 Produktionsmanagement I (Prof. Schuh) Vorlesung 6 Anwendung von Planungshilfsmitteln in der Arbeitsplanung Lohnkostentabelle Tabelle mit Maschinenstundensätzen Zeitrichtwertkatalog Schnittwerttabelle Werkzeugkatalog Vorrichtungs-, Messmittel-, Lehrenkat. Maschinenkatalog, Maschinenkartei Materialprospekt des Handels Materiallagerkatalog Relativkostenkatalog Standardarbeitspläne ähnliche Arbeitspläne Wiederholteilkatalog Anwendungsbereich Normen, Vorschriften, Richtlinien Planungshilfsmittel Stücklistenverarbeitung Arbeitsplanerstellung Ausgangsteilbestimmung Arbeitsvorgangsfolgebestimmung Maschinenauswahl Vorrichtungsauswahl Werkzeugauswahl Vorgabezeitberechnung NC-Programmierung Sonderbetriebsmittelplanung © WZL Bild 11 Anmerkungen zum Bild: Die Tabelle ordnet die Hilfsmittel der Arbeitsplanung den Tätigkeiten zu, die sie unterstützen. Mit einem Relativkosten-Katalog können beispielsweise alternative Verfahren für eine kostenoptimale Bearbeitung ausgewählt werden. Die Maschinenkarte liefert dem Arbeitsplaner Informationen zur Auswahl und zum Einsatz von Maschinen. In Richtwerttabellen werden in Abhängigkeit von Werkstoff/ Schneidstoffpaarungen technologische Einstellbedingungen festgehalten, die nach verschiedenen Zielkriterien wie maximale Standzeit oder minimale Kosten ausgerichtet sind. Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung A6 Seite 11 Produktionsmanagement I (Prof. Schuh) Vorlesung 6 Relativkosten für verschiedene Schweißverfahren Werkstoff: St 5 Relativkosten a 4 3 MIG/MAG-Schweißen Metall-Lichtbogenschweißen 2 Unterpulverschweißen 1 3 4 5 6 7 Schweißnahtdicke a 8 9 10 Legende: MIG: MAG: Metall-Intergas-Schweißen Metall-Aktivgas-Schweißen nach: Busch © WZL Bild 12 Anmerkungen zum Bild: Mit einem Relativkosten-Katalog können alternative Verfahren für eine kostenoptimale Bearbeitung ausgewählt werden. Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung A6 Seite 12 Produktionsmanagement I (Prof. Schuh) Vorlesung 6 Dokumentation von Maschinendaten © WZL Bild 13 Anmerkungen zum Bild: Die Maschinenkarte (z.B. AWF-Karte) liefert dem Arbeitsplaner Informationen zur Auswahl und zum Einsatz von Maschinen. Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung A6 Seite 13 Produktionsmanagement I (Prof. Schuh) Vorlesung 6 AACHEN INFOS-Richtwerttabellen für das Drehen Richtwertempfehlung für das Außenlängsdrehen Wärmebehandlung geglüht auf BG Werkstoffnummer 1.7335 Zugfestigkeit 500 N/mm2 Härte 148 HB Oberfläche vorgedreht kc1,1=144 VSTAND=571 E=-0,20 F=-0,10 Schnittgeschwindigkeit α=5° γ=6° Schneidteil Werkstoff 13CrMo 4 4 1-mc=0,86 G=-0,20 H=0,24 vcmax=350m/min vcmin=200 λ=0° χ=70° Vorschub f (mm) Beschichtetes Hartmetall Besonderheiten Mehrbereichssorte Schnitttiefe ap (mm) 1.0 2.0 3.0 4.0 5.0 .250 350 50 3 87 330 110 6 165 320 170 9 240 310 220 12 310 300 280 14 375 .315 340 60 4 107 310 130 7 195 300 200 10 283 290 270 13 365 290 340 17 456 320 80 5 128 300 170 9 240 290 250 12 348 280 340 16 448 270 420 19 540 .400 Plattenform SPUN 120308 I N F O S Schnittgeschw. Vc (m/min) P M K Anwendungsbereich 01 10 15 20 25 30 35 40 Schnittkraft Fc (daN) Schnittleistg. P (kW) Volumenrate (cm3/min) Standzeit T = 10 min VBmax = 0,3 mm nach: EXAPT © WZL Bild 14 Anmerkungen zum Bild: In Richtwerttabellen werden in Abhängigkeit von Werkstoff/ Schneidstoffpaarungen technologische Einstellbedingungen festgehalten, die nach verschiedenen Zielkriterien wie: - maximale Standzeit oder - minimale Kosten ausgerichtet sind. Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung A6 Seite 14 Produktionsmanagement I (Prof. Schuh) Vorlesung 6 Anwendungsmöglichkeiten von Zugriffssystemen auf Planungshilfsmittel Lohnkostentabelle Tabelle mit Maschinenstundensätzen Zeitrichtwertkatalog Schnittwerttabelle Werkzeugkatalog Vorrichtungs-, Messmittel-, Lehrenkat. Maschinenkatalog, Maschinenkartei Materialprospekt des Handels Materiallagerkatalog Relativkostenkatalog Standardarbeitspläne ähnliche Arbeitspläne Wiederholteilkatalog Normen, Vorschriften, Richtlinien Planungshilfsmittel Klassifizierung Suchsysteme Identnummer (Suchsystem) Alphabetisches Inhaltsverzeichnis Werkstückorientierte Klassifizierung Verfahrensorientierte Klassifizierung Kreuzliste Nummer Indextabelle Sachmerkmalleiste © WZL Bild 15 Anmerkungen zum Bild: Die Vielzahl der Dokumente und Hilfsmittel ist nur durch einen systematischen Zugriff zu nutzen. Die unterschiedlichen Planungshilfsmittel können mit den aufgeführten Zugriffssystemen verwaltet werden. Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung A6 Seite 15 Produktionsmanagement I (Prof. Schuh) Vorlesung 6 Dokumentation der Auswahlkriterien in Entscheidungstabellen 1801 Härten ENTSCHEIDUNGSTABELLE Auswahlkriterien Drehen Arbeitsvorgangsnummer Auswahlkriterien 1901 Nuten ziehen 2002 Auswahlkriterien 2101 Auswahlkriterien NC-Bohren Auswahlkriterien Dokumentation in Entscheidungstabellen Schleifen Auswahlkriterien Maßnahmen 2201 Nuten fräsen Bedingungen 2001 2002 lfd. REGELN Nr. R1 R2 Nut vorhanden 1 X X Nutbreite<=10 2 X F.-Gewicht<=10 3 X Rohdurchm.>20 4 X Werkstoff C45 5 X Rohlänge>=250 6 AV 802 vorhanden 7 NIMM AV 2002 1 X GEHE NACH AV 2101 2 X GEHE NACH AV 2402 3 R3 X X X X © WZL Bild 16 Anmerkungen zum Bild: In IT-Systemen zur Arbeitsplanerstellung (CAP: Computer Aided Planning) ist die Planungslogik häufig in Form von Entscheidungstabellen implementiert. Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung A6 Seite 16