Vol. 12, Oktober 2006
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Vol. 12, Oktober 2006
Oktober 2006 12 Das Wirtschaftsforum des Japanischen Generalkonsulats Düsseldorf INTERVIEW MIT TAKAI Nobuyuki President Shiseido Deutschland GmbH Japanisches Generalkonsulat: Herr TAKAI, können Sie uns kurz Ihren Werdegang seit Eintritt in das Unternehmen schildern? TAKAI Nobuyuki: 1981 habe ich bei Shiseido angefangen und war im April in der Filiale Nord-Tōkyō be© TAKAI, Noboyuki schäftigt. Im Juni 1983 habe ich eine Fortbildung in Deutschland besucht. Im Februar 1985 wechselte ich in die Filiale Nord-Nagoya in der Präfektur Aichi. Ab 1990 war ich in der internationalen Abteilung für Europa und Asien zuständig. 1993 wechselte ich in die Filiale nach Funabashi in der Präfektur Chiba. Ab 1999 war ich in der Abteilung für AsienPazifik beschäftigt und wurde 2000 Präsident von Shiseido Thailand. Seit 2006 bin ich Präsident der Shiseido Deutschland GmbH. Japanisches Generalkonsulat: Können Sie uns etwas zu den derzeitigen Aktivitäten von Shiseido Deutschland sagen? TAKAI Nobuyuki: Als Vertriebsgesellschaft sind wir für den Verkauf der ShiseidoKosmetik in Deutschland, Österreich, Belgien, Luxemburg, Ungarn, Tschechien und der Slowakei zuständig. Die Shiseido Deutschland GmbH ist 1980 gegründet worden. Wir produzieren in Japan und importieren aus Amerika und Frankreich. In letzter Zeit nimmt der Import über unsere Produktionsstätte in Frankreich zu. Japanisches Generalkonsulat: In wie weit unterscheiden sich der japanische und europäische Markt für Kosmetika? TAKAI Nobuyuki: Produkte, die sich eigentlich nicht ändern (zum Beispiel Kosmetik gegen Falten oder schlaffe Haut), verkaufen sich weltweit. In Asien ist der Bedarf an Hautaufhellern groß. Wir planen aber künftig auch in Europa Kosmetika vorzustellen, die den Teint bleichen. Japanisches Generalkonsulat: Gab es in letzter Zeit Nachrichten über die japanische Wirtschaft, die Ihnen aufgefallen sind und wenn ja, aus welchem Grund? TAKAI Nobuyuki: Eigentlich nicht. Es ist erfreulich, dass japanische Industrieprodukte erfolgreich sind. Ich bin darüber erstaunt, dass namhafte Unternehmen wie Toyota oder Sony Produkte zurückrufen müssen. Dies sollte man schnell beheben Japanisches Generalkonsulat: Was haben Sie neu entdeckt, als Sie nach Deutschland gekommen sind? TAKAI Noboyuki: Ich habe den Eindruck, dass die Deutschen gerne genießen, privat und auch öffentlich. Ich hatte das Gefühl, die Deutschen seien schwer zugänglich, als ich sie näher kennen lernte, bemerkte ich, dass sie sehr freundlich und aufgeschlossen sind. In Bezug auf Japan besteht häufig eine verklärte Sichtweise. Vielleicht liegt es daran, dass man mit Japan eine gewisse Exotik verbindet. Die Japaner sollten mehr Selbstvertrauen haben. Japanisches Generalkonsulat: Wovon haben Sie als Kind geträumt und was ist heute Ihr größter Traum? TAKAI Noboyuki: Erstens würde ich gerne in irgendeiner Weise die Welt erobern und zweitens möchte ich im Ausland tätig sein. Was Punkt eins betrifft, möchte ich Shiseido weltweit zur Nummer eins machen. Was Punkt zwei angeht, habe ich mehr geschafft, als ich dachte. Ich denke, es ist wichtig, Träume zu verfolgen. * Das Interview ist schriftlich durchgeführt und aus dem Japanischen übersetzt worden. Wirtschaftsbücher eine Auswahl Anfang der 90er Jahre fing der Ire Niall Murtagh bei Mitsubishi an und verabschiedete sich von seinem bisherigen Leben als Reisender durch die Kontinente dieser Erde. Ein Promotionsstudium an der Tōkyō Technical Univerity führte ihn nach Japan. Nach Abschluss des Studiums beschloss er entgegen den wohlgemeinten Ratschlägen seines Professors in Japan einen Job zu suchen. Seine Erfahrungen als Student und Salaryman in Tōkyō porträtiert er in einer unterhaltsamen und gleichzeitig aufschlussreichen Geschichte, die dem Leser tiefe Einblicke in das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben Japans ermöglicht und nicht selten Erstaunen und ein Schmunzeln ob dieser doch so fremd erscheinenden Welt hervorruft. Niall Murtagh, seine japanischen Kollegen nennen ihn „Murata-san“, beschreibt charmant, aber schonungslos die kulturellen Unterschiede zwischen Japan und Europa. Auf der einen Seite der hyperindividuelle, freiheitsliebende Europäer, auf der anderen Seite der angepasste, stromlinienförmige Japaner, zwei Welten, die aufeinander prallen. Niall Murtagh: Blauäugig in Tokio. Meine verrückten Jahre bei Mitsubishi, Econ 2006, 290 Seiten, ISBN 3430200024 Ausgesuchte Produkte • • • • • • • • 1872 Gründung der Apotheke Shiseido von FUKUHARA Yushin 1897 Entwicklung des ersten kosmetischen Hautpflegeproduktes Eudermine 1927 Umwandlung Shiseido in eine Aktiengesellschaft 1949 Börsengang (Börse Tōkyō) 1963 Eintritt in den europäischen Markt 1965 Etablierung auf dem amerikanischen Markt 1980 Gründung Shiseido Deutschland GmbH 1981 Joint Venture in China Produkte: Kosmetik, feinmechanische Produkte und Nahrungsmittel Nippon Keizai Aktuell Oktober 2006 Im September war bei den japanischen Verbrauchern ein kleines mit einem vierblättrigen Kleeblatt besticktes Handtuch besonders nachgefragt. Genauso wie in Europa steht ein vierblättriges Kleeblatt für Glück und die Erfüllung von Wünschen. Der Hersteller Concirge empfiehlt das kleine Handtuch als Gegengeschenk für Hochzeitsgäste. In Japan ist es üblich, sich anlässlich einer Hochzeit mit einem kleinen Gegengeschenk bei den Hochzeitsgästen zu bedanken. -1- „Mit Drachen, Tigern und Elefanten tanzen. Die asiatischen Märkte als Wachstumsmotor nutzen!“ 4. IHK-Außenwirtschaftstag NRW Der 4. Außenwirtschaftstag NRW der 16 Industrie- und Handelskammern in NRW widmete sich unter Federführung der Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf den Chancen und Potentialen der asiatischen Märkte. Rund 1000 Besucher besuchten im Congress Center Düsseldorf am 19. September die länder- und themenspezifischen Workshops und Seminare. Neben den ASEANStaaten, China und Indien war Japan zentrales Thema auf dem Außenwirtschaftstag. „Der Gigant startet wieder durch“, so der Titel des Japan Workshop, © JapaniJapan-Workshops. Nach sches Generalkonsulat Jahren der Stagnation als Folge des Platzens der Bubble-Economy weist Japan seit 2004 wieder stabile Wachstumsraten auf, die Bankenkrise ist überwunden, die Unternehmen verzeichnen Rekordgewinne und investieren wieder. Das Vertrauen der Konsumenten konnte zurück gewonnen werden, und die Arbeitslosenzahlen sind auf dem niedrigsten Stand seit 1998. Zu verdanken sind diese Erfolge kontinuierlichen an Markt und Wettbewerb orientierten Reformen des Ende September ausgeschiedenen Ministerpräsidenten Koizumi. In Asien stellt sich Japan somit als starke Volkswirtschaft dar und bietet deutschen Unternehmen hervorragende Geschäftschancen. Um diese effektiv nutzen zu können, ist die Japanische Außenhandelszentrale (JETRO) im Rahmen des Programms Invest Japan unterstützend tätig. Invest Japan bietet gerade für klein- und mittelständische Unternehmen rund um das Thema Investitionen in Japan umfangreiche und attraktive Dienstleistungen. Dazu gehören Invest Japan Business Support Centers in den japanischen Metropolen, die Firmengründungen kompetent begleiten. Zusätzlich stehen kostenlose Büroräume auf Zeit zur Verfügung. Die JETRO selbst ist bereits mit ihren Büros in Deutschland (Düsseldorf, Berlin, Frankfurt) bei der Geschäftsanbahnung behilflich. (http://www. investjapan.org.de. und http:// www.jetro.de). Weiterer kompetenter Ansprechpartner für Investitionen in Japan ist die Deutsche Industrie- und Handelskammer in Tōkyō, die den Markteintritt mit Analysen, Informationen, Beratungen und Kontaktanbahnungen begleitet (http://www. dihkj.or.jp). Erste Gespräche mit dem Generaldirektor der JETRO Düsseldorf, Herrn Kazuaki Yuōka, und dem stellvertretenden Geschäftsführer der Deutschen IHK in Tōkyō, Herrn Marcus Schürmann, waren bereits im Rahmen des Außenwirtschaftstags möglich. Aus der Praxis berichteten Volker Jüngling, Edscha AG, Jörg Neumeister, Ernst & Young AG und Ralf Wilde, TÜV Rheinland Ltd. Yokohama. Sie betonten, dass bei einem Engagement auf dem japanischen Markt die vorherige Information und genaue Analyse unabdingbar sei, um einen erfolgreichen Markteintritt zu gewährleisten. Besonders die hohen Ansprüche an die Qualität und das Design der Produkte seitens der japanischen Verbraucher mit ihren landesspezifischen Konsumgewohnheiten seien unbedingt zu berücksichtigen. Es reiche nicht aus, mit einem Produkt auf den japanischen Markt zu kommen, das in Deutschland erfolgreich ist. Erst wenn das Produkt an die japanischen Gegebenheiten angepasst sei und einen Mehrwert im Vergleich zu heimischen Produkten bei Technologie und Service anbieten könne, sei ein Wettbewerbsvorteil zu erreichen. Gerade in den Zukunftsbranchen Bau- und Gebäude, Biotechnologie, Gen- und Medizintechnik, erneuerbare Energien, Robotik und dem Silver Market bietet der japanische Markt hervorragende Chancen. Eine kurze Einstimmung in die Do‘s und Dont‘s im Umgang mit japanischen Geschäftsleuten gab das interkulturelle Kompakttraining Japan der dasiacon Düsseldorf (http://d-asiacon.de). Typisch japanische Verhaltensweisen wie das Konsens- prinzip, die Gruppenorientierung und die große Bedeutung von Beziehungsnetzwerken fußen auf soziokulturellen Hintergründen der japanischen Gesellschaft, die in dem Kompakttraining kurz erläutert wurden. Danach folgten praktische Tipps hinsichtlich Verbeugung, Visitenkarten, Verhalten beim Essen und bei Einladungen. Unterschiede in der Verhandlungs- und Kommunikationsstrategie zwischen Deutschen und Japanern rundeten das Bild ab. Japans Ubiquitäre Gesellschaft: Allgegenwart von Informationen 2001 hat die japanische Regierung die „eJapan Strategy“ als nationales Projekt in Angriff genommen, und im Zuge dessen ist in Japan ein kostengünstiges BreitbandHochgeschwindigkeitssystem entstanden. Inzwischen haben 17,7 Millionen Japaner Zugang zu ultraschnellen Internetverbindungen, 35 Millionen zu schnellen Internetverbindungen. Die neue, bis 2010 reichende Strategie lautet „u-Japan“ und soll mittels „ständig, überall, durch alles und jeden“ realisierter Netzwerkverbindungen eine „Ubiquitous Network Society“ schaffen, die alle Aspekte des Alltagslebens mit der Informations- und Kommunikationstechnologie koppelt. Dabei geht es um die Umsetzung von Kommunikation von Person zu Person, von Personen zu Objekten und Objekten zu Objekten. Die stark zunehmende Relevanz des kabellosen Zugriffs auf Telefon und Internet, die Konvergenz von Medien und Geräten sowie die wachsende Verbreitung sehr kleiner, immer kostengünstigerer Sensoren und neuartiger Funkchips (RFID) , die es ermöglichen, Informationen aus teilweise beträchtlicher Entfernung zu lesen, erlauben es, reale Welten effektiv durch digitale Welten zu erfassen. Anwendungsmöglichkeiten gibt es in vielen Bereichen. In Produktion und Handel können Wertschöpfungsketten, Geschäftsprozesse und Finanzflüsse verfolgt und erfasst werden. Ebenso ergeben sich neue Möglichkeiten für die Ermittlung von Konsumgewohnheiten und die Erleichterung und Ausweitung des E-Commerce. Sensoren in Fahrzeugen und Tickets machen eine flächendeckende Verkehrserfassung möglich und können für die Steuerung von Verkehrsflüssen und Warnhinweise genutzt werden. RFIDTechnologie ermöglicht die Verfolgung von Patienten und pflegebedürftigen Personen und ermöglicht Behinderten eine größere Mobilität. Dies ist nicht nur für beschränkt bewegungsfähige Menschen von Vorteil, auch für die Orientierung von Touristen ist diese Technik interessant. Erprobt und zum Teil angewendet werden ubiquitäre Netzwerke in Japan bereits in verschiedenen Bereichen, insbesondere im alltäglichen Leben. Mobiltelefone sind mit kontaktlosen Smart Cards ausgestattet und machen bargeldloses Bezahlen, den Check-in am Flughafen oder elektronische Tickets per Handy möglich. Entsprechende Lesegeräte nehmen die Daten auf und verarbeiten sie sofort. Um die Sicherheit der Schulkinder zu verbessern, sind in einem Feldversuch in der Präfektur Wakayama die Schulranzen mit einem Funkchip ausgerüstet worden, der beim Betreten des Schulgebäudes ein Signal auslöst, das den Eltern per SMS oder E-Mail mitteilt, ob ihre Kinder angekommen sind. Nach Abschluss der Studie gaben mehr als 80 Prozent der Teilnehmer an, sie hätten die Informationen täglich abgerufen und würden es begrüßen, die Technik unter SicherheitsNippon Keizai Aktuell Oktober 2006 aspekten auch in anderen Bereichen einzusetzen. Mit Blick auf die zunehmende Alterung der japanischen Gesellschaft sind in Zukunft Systeme notwendig, die es IC-Card, © Yomiuri Shimbun den alten Menschen ermöglichen, sich möglichst selbständig zu bewegen. Hier setzt das japanische Ministerium für Land, Infrastruktur und Transport an und testet seit März 2004 im Rahmen des Free Mobility Assistance Project den Einsatz von ICTags in der Stadt Kobe. Ende vergangenen Jahres sind Straßenzüge und Gebäude mit IC-Tags ausgerüstet worden. Die Tags geben Auskunft über den Standort und vermitteln beispielsweise Informationen über barrierefreie Zugänge zu Gebäuden. Die Informationen erscheinen auf dem Display eines Handhelds oder werden akustisch vermittelt. Seit Februar 2006 sind auf dem Flughafen Kobe rund 1.200 IC-Tags und schnurlose Marker an Decken, Wänden und in Fußböden eingelassen, um den Flughafengästen entsprechende Informationen zur Verfügung zu stellen. Wie intensiv sich Japan mit dieser Technik auseinandersetzt, zeigte die CEATEC JAPAN 2005 (Combined Exhibition of Advanced Technologies), die sich ausschließlich mit der ubiquitären Gesellschaft beschäftigte. Mehr als 700 Aussteller präsentierten die neusten Entwicklungen und das Fortschreiten der ubiquitären Netzwerke im privaten Bereich, in der Geschäftswelt, in der Industrie und der Produktion sowie der Verkehrstechnik. Um das Bewusstsein für die Möglichkeiten und Vorteile der ubiquitären Gesellschaft bereits in der jungen Generation zu schärfen, bot ein Workshop Experimentiermöglichkeiten für Schüler. Ein Ansatz, der in Japan konsequent verfolgt wird und ein Grund für die Technikbegeisterung und Technikaufgeschlossenheit der japanischen Bevölkerung ist. Höhepunkt des Workshops war ein Sumo-Turnier mit radiogesteuerten Robotern. Das Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei testet die Möglichkeiten ubiquitärer Netzwerke unter dem Aspekt der Lebensmittelsicherheit. 2005 ist ein entsprechendes Projekt durchgeführt worden. Die Ergebnisse sind auf einer Lebensmittelmesse im März präsentiert worden und zeigten bahnbrechende Einsatzbereiche bei der Lebensmittelkontrolle und Lebensmittelinformation. Unter anderem wurde ein System vorgestellt, das das Einkaufsverhalten und Allergieinformationen zu einzelnen Verbrauchern verwaltet. -2- KONJUNKTUR im Oktober Die japanische Wirtschaft befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Die Unternehmensgewinne verbessern sich und die Ausrüstungsinvestitionen steigen an. Die Beschäftigungslage gestaltet sich zusehends erfreulicher. Der private Verbrauch steigt an. Die Exporte sind stabil und die Produktion nimmt leicht zu. Die günstige Lage im Unternehmenssektor hat sich auf die privaten Haushalte übertragen. Für die weitere Entwicklung ist somit zu erwarten, dass sich die von der privaten Inlandsnachfrage getragene konjunkturelle Erholung weiter fortsetzen wird. Dabei ist die Rohölpreisentwicklung und ihre Einflüsse auf die in- und ausländische Wirtschaft zu berücksichtigen. Privater Verbrauch und Investitionen: Die Einkommen wachsen stabil und das Vertrauen der Verbraucher entwickelt sich konstant positiv. Vorausgesetzt, die Einkommen entwickeln sich weiter nach oben, ist davon auszugehen, dass auch die Verbraucherausgaben zunehmen. Aufgrund steigender Unternehmensgewinne und zunehmender Nachfrage sind die Ausrüstungsinvestitionen von April bis Juni sowohl in der produzierenden als auch in der nicht-produzierenden Industrie gestiegen. Es ist von einer Fortsetzung dieser positiven Tendenz auszugehen. Export und Import: Exporte und Importe zeigen sich stabil. Bei den Exporten nach Asien gewannen Elektronikprodukte an Boden. Beim Export nach Europa gab es im Bereich Maschinen einen Zuwachs. Bei den Importen stieg die Einfuhr von Maschinen aus den USA. Unternehmen: Die Produktion verzeichnet einen stabilen Anstieg. Aufgrund gestiegener Ausrüstungsinvestitionen konnte insbesondere die Stahlproduktion an Fahrt gewinnen. Im Dienstleistungssektor ist die Entwicklung positiv. Die Unternehmensgewinne und Umsätze stiegen im Zeitraum April bis Juni 2006 im Vergleich zum Vorjahr um 10,1%, ein konstanter Zuwachs seit dem 4. Quartal 2004. Öl, Kohle und Dienstleistungen verzeichneten einen Rückgang. IT, Telekommunikation und die Maschinenindustrie legten zu. Die produzierenden Unternehmen konnten einen Gewinn- und Umsatzzuwachs von 11,4% verbuchen, die nicht-produzierende Industrie von 9,1%. Beschäftigung: Die Arbeitslosenrate befindet sich nach wie vor auf relativ hohem Niveau, zeigt insgesamt aber sinkende Tendenz. Die Zahl der Beschäftigten und die Zahl offener Stellen nimmt zu. Preise: Die Verbraucherpreise sind stabil, spiegeln aber in einigen Bereichen die hohen Rohölpreise wider. Quelle: Monatlicher Bericht zur Wirtschaftslage des Cabinet Office, 12.10.2006 Quellen: www.stat.go.jp www.boj.or.jp www3.nikkei.co.jp September 2006 zum letzten Monat 100.8 (August 2006) + 0,7 292,087 Yen (August 2006) - 4,3% (August 2005, real) 4,1% (August 2006) - 0,0 Geldmarktzinsen für 10 Jahre in % 1.670 + 0,05 Yen pro Euro 149,45 - 0,64 Nikkei-Index 16.127,58 -13,18 Verbraucherpreisindex (ohne Lebensmittel, 2005=100) Private Konsumausgaben (pro Haushalt, inkl. Landwirte) Arbeitslosenquote (in %) Things Japanese: Buchhüllen © S. Otten Wenn man in Japan ein Buch kauft, wird man spätestens an der Kasse gefragt, ob das Buch eingeschlagen werden soll. Dann greift das Verkaufspersonal nach einem dünnen Blatt Papier und schlägt das Buch kunstvoll mit wenigen Handgriffen ein. Dem Design und den Farben sind keine Grenzen gesetzt. Kunstvoll bedruckte Buchhüllen finden sich ebenso wie poppig gestaltete oder von einem bekannten Buchautor entworfene Exemplare. Zahlreiche Unternehmen nutzen die Buchhüllen als Werbeträger. Die Kosmetikbranche will in Kürze ihre Kunden mit parfümierten Buchhüllen auf sich aufmerksam machen. Vorgefertigte Buchhüllen können in großen Buchläden kostenlos mitgenommen werden, selbst wenn kein Buch gekauft wird. Besonders hochwertige und auffällig gestaltete Buchhüllen aus besonderem Material sind seit einiger Zeit der neuste Hit. Die Auswahl wechselt alle zwei Wochen. Echte Sammler warten bereits mit Spannung auf jede neue Edition, und die beliebtesten Motive sind schnell vergriffen. Einige sind inzwischen zu beliebten Sammelobjekten geworden. Nippon Keizai Aktuell Oktober 2006 Nachrichten aus NRW ⇒ Im November vergangenen Jahres eröffnete in der KÖ Galerie in Düsseldorf der LifestyleStore des japanischen Unternehmens MUJI. MUJI steht für „Mujirushi Ryohin“, was soviel bedeutet wie „Qualitätsprodukte ohne Label“. Gemäß der Firmenphilosophie stehen beim Design der selbst hergestellten Produkte Funktionalität und Zeitlosigkeit im Vordergrund. Die Schlichtheit und Zweckmäßigkeit der Produkte spiegelt sich in der zurückhaltenden Ladengestaltung wieder. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) hat MUJI im Juli für seine außerordentliche Geschäftsidee und deren Umsetzung als „Store of the Year 2006“ in der Kategorie Living ausgezeichnet. ⇒ Das Institut für Ostasienwissenschaften in Duisburg hat im Rahmen des BolognaProzesses 2006 seine Studienstrukturen umgestellt. Im Zuge dessen wurden zum Wintersemester drei neue, englischsprachige Studienprogramme eingeführt. In der internationalen Graduate School East Asaen Studies haben international Studierende die Möglichkeit, in den englischsprachigen Masterprogrammen MA Contemporary East Asian Studies und MA Japanese Sociolinguistics sowie dem Promotionsprogramm PhD Program East Asian Studies zu studieren. Der Masterstudiengang Contemporary East Asian Studies beschäftigt sich mit Politik- und Sozialwissenschaften, Kulturgeographie und Wirtschaft der ostasiatischen Länder. Der MA Japanese Sociolinguistics ist sprachlich orientiert und richtet sich an Studierende mit profunden Kenntnissen der japanischen Sprache. Das Promotionsprogramm setzt sich in einem problemorientierten und komparativen Ansatz vornehmlich mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fragen der wissensorientierten Gesellschaften Asiens auseinander. (www.ineast.de) ⇒ Am 24. November 2006 findet an der Universität Duisburg-Essen der 10. Ostasientag statt. Thema der diesjährigen Veranstaltung: Alte Stärken - Neue Chancen: Die Region Rhein-Ruhr im Wettbewerb um ostasiatische Direktinvestitionen. (www.in-east.de) Impressum Herausgeber: Japanisches Generalkonsulat Wirtschaftsabteilung Immermannstr. 45 40210 Düsseldorf Tel.: 0211/16 48 2-47 Fax: 0211/16 48 2-46 E-Mail: [email protected] Homepage: www.dus.emb-japan.go.jp Redaktion Wirtschaftsabteilung des Japanischen Generalkonsulats in Düsseldorf. HIGASHI Masayuki (verantwortlich), Stephanie Otten Nippon Keizai Aktuell ist kostenlos zu beziehen. Die hier veröffentlichten Artikel entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Japanischen Regierung oder des Japanischen Generalkonsulats. -3-