Gemeinsam gegen rechten Terror

Transcription

Gemeinsam gegen rechten Terror
Gemeinsam gegen
recht e n Te r r o r
Rechte ‘raus
aus dem Sport auch in Velbert
Kein Tag vergeht ohne neue
Meldungen über rechten Terror in
der Bundesrepublik. Der Bombenanschlag in Düsseldorf, der Mord
an einem afrikanischen Mitbürger
in Dessau und die rasche Verurtei-
Sportlich ist der SSVg in
Velbert am erfolgreichsten, aber
manche Fans machen allen Zuschauern der Stadt Probleme:
Hooligans mit antisemitischen und
rassistischen Hintergründen.
Sie zerstören die oft so gute
Stimmung im Stadion. Dabei stehen
sie alle gemeinsam in einer Ecke, trinken Bier, brüllen dumme Sprüche und
finden sich ziemlich cool.
Viele haben gar kein Interesse
am Fussball. Sie wollen nur Präsens
zeigen und andere Fans provozieren.
Aber vor allem sollten diese
Leute wissen, dass der Verein von unseren ausländischen Nachbarn lebt.
Jede Jugendmannschaft besteht zu
etwa Dreivierteln aus nicht deutschen
Spielern und desto älter das Team,
desto mehr gibt es.
Der Vorstand des SSVg sollte
reagieren, in dem diesen Kerlen so
schnell wie möglich ein Aufenthaltsverbot um und für das Stadion „Sonnenblume“ ausgesprochen wird, somit würde man ein Zeichen gegen Gewalt und Rechtsradikalismus im
Sport setzen. Die PDS startete am
3. September eine Unterschriftenaktion um ein erstes Zeichen zu setzen.
Wir sind überzeugt, dass diese
Aktion erfolgreich sein wird. Holen
Sie sich das Unterschriftenformular
unter www.pds-velbert.de aus dem
Internet. Reagieren wir endlich, be
vor es zu spät ist.
Der AntiNazi
Wenige Tage später wurden nachts
junge Leute festgestellt, die Hess-Plakate und -Flugblätter verteilten. An
den Autobahnbrücken im Langenhorst tauchten Nazi-Transparente
auf. Es ist sichtbar, dass es nicht mehr
um Einzeltäter, um ein
paar angetrunkene Jugendliche geht, sondern
hinter den verschiedenen Gruppen stehen
Drahtzieher,Teil einer
festen Organisation.
Nach wie vor
drangsaliert
der
„Siepen-Sturm“ die Bevölkerung in diesem
Nevigeser Stadtteil..
Besonders an den Wochenenden werden dort
Der umstrittene Jugendclub in Neviges
Nazi- Lieder gegröhlt,
lung der Täter haben doch man- Lampen zerschlagen, die Straßen mit
chen Bürger aufgeschreckt. Die Unrat versaut. Im neugeschaffenen
jahrelange Verharmlosung der Jugendzentrum in der ehemaligen
Rechtsradikalen ist schwieriger
Gaststätte geben die Glatzen den Ton
geworden.
an - die völlig überforderten jungen
Wir wissen, dass auch Velbert in Mitarbeiter des Zentrums kommen
dieser Hinsicht keine Insel der Seli- dagegen nicht an. Andere Jugendligen in unserem Land ist. che trauen sich nicht das Zentrum zu
Vergessen wir nicht, schon vor nutzen. Bisher ist so kein Gegengevier Jahren wurde ein Obdachloser im wicht geschaffen worden gegen die
Park von Jugendlichen mit Springer- Neonaziszene an diesem Ort - im Gestiefeln totgetreten und geschlagen. genteil.
Jetzt wurden fast dreißig Anhänger
Mit Feuerwehraktionen, wie im
der SSVg Fan Brigade von der Poli- Fall dieses Zentrums ist es im Kampf
zei festgenommen, als sie in der Ei- gegen den Rechtsradikalismus nicht
senbahn ausländische Mitbürger an- getan.
pöbelten und Naziparolen brüllten.
Forts. auf S. 2
Forts. von S. 1
Neuer Name?
Viele Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt kennen mittlerweile
die Zeitung der PDS, denn wir haben sie schon an einigen Infoständen in der Fußgängerzone verteilt. Nur hieß sie damals noch
nicht Schlüsselbund sondern Schlüsselloch. Wir fanden den Namen eigentlich lustig und frech, wurden aber von vielen Leserinnen und Lesern darauf angesprochen, dass es schon eine Zeitung
mit diesem Namen gäbe und die auch noch eine der sogenannten „Schmuddelheftchen“ sei.
Nun, damit wollten wir nun wirklich nicht verwechselt werden.
Also setzen wir uns hin und überlegten einen neuen Titel für unser Blatt. So wurde dann aus dem „Loch“ der „Bund“.
Dabei erschien uns ein Bund eigentlich auch viel logischer, denn
auch unsere Heimatstadt Velbert ist ja schließlich ein Bund aus
drei ehemaligen Städten, nämlich Langenberg, Neviges und
Velbert. Die PDS will auch in allen drei Stadtteilen in
Erscheinung treten. Und nun viel Spaß beim Lesen,
Ihre Redaktion
Neuigkeiten der PDS-Velbert:
Bei der Vorstandswahl am 18.
8. 2000 wurde Friedel Köster, der bisherige erste Sprecher, wiedergewählt.
Stellvertreterin wurde Ingrid
Schween, Kassierer Ingo Meinke.
Außerdem wurde der Vorstand auf
weitere vier Mitglieder erweitert:
Siggi Stoff verantwortlich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Peter
Podstawa für die Jugendarbeit, ebenso Michael Eckert; und als Beisitzer
Rolf-Dieter Reiter.
Durch drei neue Mitglieder an
diesem Abend kommen einige neue
Schwerpunkte und Ideen in die Ortsgruppe! Das Thema “Kampf dem
Rechtsradikalismus” ist der absolute
Schwerpunkt der PDS in nächster
Zeit; das ist aber natürlich nicht al
les!
Weitere wichtige Schwerpunkte sollen sein: Jugendarbeit (z.B. mehr
Möglichkeiten für Jugendliche sich zu
beteiligen, Erhalt und Ausbau von
Freizeitmöglichkeiten), Einsatz für
sozial benachteiligte Menschen z.B.
Obdachlose (Mißstände in Unter
künften und Heimen?!)
Außerdem wollen wir vor allem
viele Menschen motivieren, selbst
aktiv zu werden. Sei es, dass sie uns
auf Mißstände aufmerksam machen
oder dass sie sich mit uns für andere
Menschen und für eine soziale und
gerechte Politik in Velbert einsetzen
wollen! Über neue Mitglieder freuen
wir uns sehr. Sie können uns auch Ihre
Adresse schicken, um immer das
neueste Infomaterial von uns zu bekommen.
Die PDS Velbert trifft sich immer am letzten Freitag im Monat, um
19.00 Uhr in der Flora.
Ingrid Schween
Wir sind für die Erhaltung des
Zentrums an der Elsbeeker Strasse,
aber dann muss ein Konzept für eine
wirkliche Auseinandersetzung mit
dem Nazi-Ungeist in den Köpfen geschaffen werden. Dazu ist sowohl
eine längere Zeitplanung (bisher
reicht sie nur bis zum Dezember
2000) als auch ein stärkerer, langfristiger Personaleinsatz notwendig.
Aber das kann nicht nur Sache des
Jugendamtes sein. Bürgermut wird
verlangt, damit dieses Zentrum
mit anderen Inhalten gestaltet wird.
Jetzt wird lang und breit über einen Verbotsantrag gegen die NPD geschrieben. Wir verlangen das sofortige Verbot der NPD und aller NaziOrganisationen entsprechend Artikel
139 Grundgesetz. In ihm steht, dass
alle Bestimmungen der Anti-HitlerKoalition zur Bekämpfung des Nazismus Bestandteil des Grundgesetzes sind. Diese Bestimmungen verlangen aber die völlige Auflösung aller Naziorganistionen und verbieten
Nachfolgeorganisationen.
Doch auch dann bleibt die Aufgabe, Nazi-Ungeist, Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Nationalimus
in den Köpfen zu bekämpfen. Das ist
Aufgabe aller Demokraten. Deshalb
sind wir für die Einrichtung eines
runden Tisches, an dem alle demokratischen Kräfte, Organisationen wie
Einzelpersonen sich zusammensetzen, um gemeinsam und langfristig
den Kampf gegen faschistischen Un
geist aufzunehmen.
Faschismus ist keine Weltanschauung - Faschismus ist Verbrechen.
Günter Judick
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der VerfasserIn wieder.
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.: 02053-41792
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Es lohnt sich zu wehren
Bürgerbegehren Nr. Zwei auch erfolgreich
Das war Herrn Bürgermeister ker und wächst mit den ehemaligen
Hörr denn doch zu viel. In seiner Städten Langenberg und Neviges zu
neuen Amtszeit schon wieder ein sammen.
Paket mit über 6000 UnterschrifNoch mehr; denn in unseren
ten von BürgerInnen, die seine Nachbarstädten wird bereits darüber
Ratsarbeit nicht akzeptieren.
gesprochen: Seht Euch das fleißige
Er mochte schon gar nicht mehr Völkchen in Velbert an, seinen Freihinsehen und ließ sich bei der Über- mut, seine demokratische Entwickgabe durch seinen Bediensteten ver- lung, seine faire Streitkultur. Ganz
treten. Was dann danach geschah, hat klar, eine Werbung für Velbert, eine
es so in Velbert
noch
nicht
gegeben.
Angesichts
des Protestes gegen die geplante
Auslagerung der
Bücherei Neviges
hob der Rat am
14. August 2000
einstimmig den alten Beschluss der
rechten RatsBleibt wo sie ist...
mehrheit auf und
beschloss ebenso einstimmig, dem Werbung für Unbestechlickeit, für ehVerhandlungsergebnis mit der renamtliche Politik. Es bedarf keiner
Bürgerinititative “Kultur muss im Frage, dass auch die Partei des DeZentrum bleiben” zuzustimmen. Die mokratischen Sozialismus hierbei
Bücherei war gerettet und bleibt dort, aktiv mitwirkte. Ihre GenossInnen
wo sie ist.
und Freunde halfen mit, UnterschrifDa sage noch einer, man kann ten zu sammeln und dabei so etliche
ja doch nichts dran machen – die da Türklinken zu putzen.
oben machen ja doch was sie wollen!
Klar auch, die PDS steht im
In Velbert jedenfalls stimmt das so Velberter Stadtrat für die Interessen
nicht mehr. Es stimmt auch nicht, dass der kleinen Leute, unbestechlich, sodie Bürger nicht über den Tellerrand lidarisch. Wir sagen auch, dass von
hinaus und nur auf ihren Stadtteil blik- den Kosten verfehlter Politik, die zu
ken. Sowohl bei dem geplatzten Lust- den beiden Bürgerbegehren führten,
bad Waikiki, dem die bisherige gut und gerne ein dringend geboteFreibadkultur in Velbert geopfert nes Jugendprojekt hätte bezahlt werwerden sollte, als auch bei der geplan- den können. Unser Ratsherr Günter
ten Auslagerung der Nevigeser Bü- Judik wird darauf noch zurückkomcherei haben VelberterInnen aus al- men.
len Stadtteilen für diese Bürgerbegehren unterschrieben. Durch die
geübte Solidarität wird Velbert stär-
Termine für Linke:
Die PDS-Velbert trifft sich regelmäßig an jedem letzten Freitag
des Monats um 19.00 in der
Gaststätte “Zur Flora“, Oststraße. In diesem Jahr also noch
am
27. Oktober 2000
24. November 2000
29. Dezember 2000 ???
Versammlung der DKP:
Was steckt hinter der Rentenreform, wem nutzt sie?
Mittwoch, den 11. Oktober, 18:00
Uhr Restaurant Bürgerstube,
Kolpingstr.
Referent Hermann Kopp, Düsseldorf, Redakteur der Marxistischen Blätter - Gäste sind herzlich willkommen.
Aktionstag der IG Metall Nordrhein Westfalen gegen die Rentenreform am 21. Oktober.
PDS und DKP laden ein zum
180ten Geburtstag von
Friedrich Engels
Matinee mit der Sängerin
Sonja Gottlieb - Lieder und Texte
aus der Arbeiterbewegung 26. 11. 2000, 11.00 Uhr
Großer Saal in der Flora
Do bösse platt...
Zur rechten Ratsmehrheit, die
unsere Bücherei in Neviges hinausbugsieren wollte, zählt auch die Stimme des Herrn Kanschats, dessen Hobby die Stadtteile voran bringen soll.
Als dieser jetzt von seinen
BürgerInnen zurückgepfiffen wurde,
begründete er seinen Sinneswandel
im Rat am 14. August 2000 wie folgt:
“ Ich hatte mich bei meiner voraufgegangenen Entscheidung ganz auf
die Angaben (er sagte nicht Vorgaben) der Verwaltung verlassen.”
Wör et do nit belliger, ‘nen Be
senstiel hentostellen?
Notizen aus dem Velberter Rathaus
O b d i e R a t s m e h r h e i t die Bonsfelder mit seinen Plänen,
Wie könnte es bei rund 400 Mil- f ü r d i e Z u k u n f t l e r n t ? noch mehr Verkehr durch diesen Teil
Ums liebe Geld
lionen Schulden unserer Stadt anders
sein, die meisten Diskussionen im
Rathaus drehen sich ums Geld. Kaum
ist der Etat für 2000, wenn auch
reichlich spät, verabschiedet, steht der
Neue an, aber Lösungen, um die Stadt
von den Schulden zu entlasten, sind
in weiter Ferne. Am Anfang steht
wieder das Haushaltssicherungskonzept, das jede neue freiwillige
Leistung der Stadt verbietet. Und so
werden auch im kommenden Jahr
wohl wieder die Bürgerinnen und
Bürger verstärkt zur Kasse gebeten
werden.
Manche Etatpositionen sind
Luftnummern. So liegen die Einnahmen aus der - erhöhten- Gewerbesteuer schon im ersten halben Jahr um
etliche Millionen unter dem Ansatz.
Zur gleichen Zeit wurde der
Zeitraum, in dem die Stadt wieder einen ausgeglichenen Verwaltungshaushalt vorlegen muss, von der Regierung von bisher sechs auf vier Jahre gekürzt. Auf dem Papier schafft der
Stadtkämmerer das, indem aus einer
Tasche in die andere umgefüllt wird.
Die voll im Stadtbesitz aber als selbständige Firmen geführten Stadtwerke müssen eben Darlehen der Stadt
früher tilgen - dafür aber neue Schul
den aufnehmen.
Noch völlig offen ist, welche Belastungen aus der Steuerreform auf
die Stadt zukommen.
Große Hoffnungen auf Verbesserungen gibt es nicht. Auch hier kann
man schon jetzt sagen,was die Bundesregierung an Steuererleichterungen verkündet, werden Länder und
Kommunen ihren Bürgern schnell wie
der aus der Tasche ziehen.
An anderer Stelle ist in dieser
Zeitung auf das erfolgreiche Bürgerbegehren um die Bücherei und die
Vorburgkonzeption verwiesen worden. Hier nur zwei Anmerkungen: Es
war schon erstaunlich, wie die Ratsmehrheit, die im Februar einen völlig
anderen Beschluss auf Biegen und
Brechen durchsetzte, jetzt auf einmal
all die Argumente richtig fand, die die
Ratsminderheit offenbar in Übereinstimmung mit der Mehrheit
Nevigeser Bürger auch im Februar
gegen den Beschluß anführte. Aber
wir freuen uns natürlich über die
Lernfähigkeit.
Allerdings. Die Geheimniskrämerei um den Stand des Bäderkonzepts - bekanntlich sammelten
Langenberger Schüler schon einige
tausend Unterschriften gegen die
noch nicht beschlossene Schließung
des Freibads im Deilbachtal,- läßt
doch die Sorge aufkommen, dass diese Pläne nicht nur ein Gerücht sein
könnten. Immerhin sollen 2 Millionen
DM bei den Bädern gespart werden.
Wenn es nicht gelingt, das Problem
offen mit den Bürgern zu diskutieren,
drohen neue Pannen.
Luftschlösser oder
Wirklichkeit
An Luftschlössern hat es in der
Velberter Stadtplanung kaum gefehlt,
doch wenn es ernst wurde mit lauthals verkündeten Projekten, gab es
mehr und mehr Enttäuschungen.
Noch immer stehen viele Läden leer,
nicht gerade Anziehungspunkte. In
Neviges bleibt der Husemann Bau ein
ständiges Fragezeichen. In Langenberg geht es zumindest mit dem Tunnel vorwärts, dafür ärgert der Kreis
unserer
Stadt
zu
leiten.
Die Velberter interessiert, ob die
ernsthaft vorhandene Absicht einen
Media Markt im ehemaligen OBI
Gelände anzusiedeln, nun verwirklicht wird. Immerhin, die Stadt geht
mit dem Ausbau des Kreisverkehrs
in der Oberstadt in eine teure Vorleistung. Denn die Industrie- und
Handelkammer stellt sich quer, will
einen erheblich kleineren Laden in der
Innenstadt, der kaum neue Kaufkraft
binden kann. Jetzt muss sich zeigen,
wie es die Bezirksregierung, die die
Ansiedlung des Media Marktes genehmigen muss, mit der kommunalen Selbstverwaltung hält. Zählt ein
einstimmiger Beschluss des von der
Bevölkerung gewählten Rates mehr
als die Interesssenvertretung der Unternehmer. Ein Prüfstein, wer in unserem Land das sagen hat: demokratische Parlamente oder das mehr oder
weniger große Geld.
Günter Judick

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