Stingray 250 CR - Marine Center Diebold GmbH

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Stingray 250 CR - Marine Center Diebold GmbH
Test 1
Cooler Renner
Stingray 250 CR
Zu Beginn der vergangenen Saison feierte die amerikanische
Stingray-Werft ihr 25-jähriges Bestehen – rechtzeitig zum Jubiläum
wurde die 250 CR als neues Spitzenmodell präsentiert. Wir wollten
wissen, wie sich der formschöne GFK-Cruiser im Praxistest auf
dem Bodensee bewährt.
S
tingray Boats, beheimatet in
Hartsville im Bundesstaat South
Carolina, gehört zu den führenden unabhängigen Sportbootherstellern der USA. Firmengründer Al Fink,
der die Marke Stingray („Stachelrochen“) auch international etablieren
konnte und das kontinuierlich expandierende Privatunternehmen bis heute
leitet, setzte im Zuge der Modellentwicklung schon immer auf innovative
12/2005 Skipper
Technologien. So arbeitete man bereits
in den frühen 80er-Jahren mit dreidimensionalen Computersimulationen,
was seinerzeit als revolutionär galt.
Konstruktion
Neben den speziell in Amerika sehr
populären Open Bows zählen die vorrangig von europäischen Kunden favorisierten Closed-Deck-Gleiter zum
Im durchdacht aufgeteilten, aber farblich
etwas trist anmutenden Cockpit gibt es
acht Sitzplätze und viel Bewegungsfreiheit
für die Crew
durchweg attraktiven Stingray-Repertoire. Sportiv designte Cuddy Cruiser
mit flacher Bugkabine, zu denen die
7,60 m lange und 2,59 m breite
2 Test
STINGRAY 250 CR
Fotos: Skipper/Peter Marienfeld
Tolles Detail: Die integrierte Heckplattform ist für einen kompakten 25-Footer besonders
großzügig geraten. Die Badeleiter lagert bei Nichtgebrauch in einem Extrafach
Stingray von vorn mit keilförmigem
„Z-Plane“-Unterwasserschiff
Die Stingray 250 CR glänzt mit
tadellosen Laufeigenschaften und
hoher Fahrdynamik. Während des
Tests auf dem Bodensee stoppten
wir eine Spitzengeschwindigkeit
von 40,7 Knoten
In schnellen Kurven verhält sich das amerikanische
Sportboot sehr sicher
Stingray 250 CR zu rechnen ist, runden
die von 18 bis 25 Fuß reichende Modellrange ab. Wie ihre stilistisch ähnlichen Schwesterschiffe entsteht unsere Testkandidatin nach modernsten
Fertigungsmethoden, die einzelnen
Produktionsabläufe
sind
weitestgehend automatisiert.Während des Laminierprozesses werden Polyesterharze und Gelcoats von Industrierobotern
in die Form eingebracht. Maschinell gesteuerte, haarfein trennende Hochdruck-Wasserstrahldüsen sorgen für
den präzisen Zuschnitt von Fiberglaskomponenten, Auftriebskörpern und
Vinylbezügen für Teile des Interieurs.
Die Qualität des fertigen Bootes erreicht ein vorzügliches Niveau, wie ein
prüfender Blick auf die spiegelglatte
Außenhaut, die sorgfältig versiegelte
Innenschale und die solide verschraubten stählernen Beschläge beweist.Kennzeichnend für eine Stingray
ist der patentierte „Z-Plane“-Rumpf –
die strömungsgünstige Formgebung
Dank des Bravo Three-Antriebs mit gegenläufigen
Propellern ist kursstabile Verdrängerfahrt möglich
des Unterwasserschiffs bewirkt laut
Aussage der Werft eine überlegene
Traktion, sie stabilisiert die Kurvenlage
in forcierter Gleitfahrt und ermöglicht
höhere Endgeschwindigkeiten bei verringertem Leistungs- und Kraftstoffbedarf.
Fachgerecht befestigt: Die versenkbaren
Klampen bestehen aus poliertem Edelstahl
Cockpit und Kabine
Durch den kompromisslosen Plastiklook bisweilen etwas trist anmutend, bietet das funktionell aufgeteilte
Cockpit mit stattlichen 90 cm Freibord
acht Sitzmöglichkeiten und viel BeweSkipper
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Test 3
gungsfreiheit für die Crew.Bootsführer
und Beifahrer lassen sich in individuell
justierbaren Schalensitzen nieder. Das
abgewinkelte Armaturenbrett mit gut
einsehbaren Instrumenten wurde klar
und schnörkellos gegliedert. Die ungewöhnlich direkt ausgelegte Lenkung
TECHNISCHE DATEN
Länge ü.A.:
Breite:
Tiefgang:
Gewicht:
Baumaterial:
CE-Kategorie:
Sitzplätze im Cockpit:
Kojenplätze:
Brennstofftank:
Wassertank:
Motorisierung:
7,60 m
2,59 m
0,86 m (Antrieb abgesenkt)
ab 2250 kg
GFK
C
8
2
257 l
64 l
Innenborder (Benzin oder Diesel),
in Kombination mit Z-Antrieb, Leistung 96 bis 239 kW (130 bis 320
PS)
Motor im Testboot: MerCruiser 5.0 L MPI (Leistung
194 kW/260 PS) mit Bravo ThreeAntrieb, Zylinderzahl: V8, Bohrung
x Hub: 95 x 88 mm, Hubraum:
5,0 l, max. Drehzahlbereich:
4600-5000 min-1
Preis: ab 49 760 € mit Basisbenziner
MerCruiser 4.3 L MPI Alpha One
(Leistung 164 kW), mit Testmotorisierung ab 53 540 €
benötigt knappe 2,5 Ruderdrehungen
zwischen den Anschlägen. Als sehr bequem empfinden wir die straff gepolsterte, U-förmige Fondbank, die sekundenschnell in eine 190 x 135 cm große
Liegewiese verwandelt werden kann.
Absolut in Ordnung geht das Stauvolumen an Bord – loses Zubehör lagert in
abgeschotteten Behältnissen zu beiden Seiten des prima zugänglichen Maschinenraums und im Unterbau der
Sitzreihen, wo übrigens auch der Batteriehauptschalter und ein Handfeuerlöscher montiert wurden. Weitere Bestandteile des sinnvoll zusammengestellten Cockpit-Equipments sind
die backbords positionierte Wetbar sowie eine Eisbox, die sich unmittelbar
hinter dem Skippersitz befindet.Als ergonomische Ideallösung ist die in die
Kunststoffform integrierte Treppe zu
beurteilen, die zum 65 cm breiten
Scheibendurchstieg hinaufführt. Folglich gelangt man ohne umständliche
Kletterprozeduren aufs Vordeck, an
dessen Spitze der sehr klein geratene
Ankerkasten eingelassen wurde.
Die vorderen Einzelstühle sind individuell
verstellbar und sehr komfortabel gepolstert. Mit wenigen Handgriffen lässt sich die
Fondbank zu einer 190 x 135 cm großen
Sonnenliege umbauen
AUSSTATTUNG STANDARD (Auszugsweise)
Selbstlenzendes Cockpit mit Fiberglasboden, Wetbar, Radio/
CD-Player, versenkbare Klampen, Bugreling, Feuerlöscher, Batteriehauptschalter, Kompass, Einzelstühle mit Stehsitzfunktion, integrierte Badeplattform mit Leiter, Heckdusche, internationale Navigationsbeleuchtung, verstellbares Ruder, BiminiTop, Toilette (Typ auf Anfrage)
LIEFERBARE EXTRAS (Auszugsweise)
Einknöpfbarer Cockpitteppich (800 €), Ganzpersenning (1240
€), Hafenplane (1120 €), Echolot (490 €), Cabrioverdeck-Set
(1350 €)
MESSUNG SCHALL + FAHRT
(Leerlauf) 800 min-1
1000 min-1
1500 min-1
2000 min-1
2500 min-1
3000 min-1
3500 min-1
4000 min-1
4500 min-1
(Volllast) 4800 min-1
54 dB(A)
63 dB(A)
66 dB(A)
70 dB(A)
73 dB(A)
74 dB(A)
78 dB(A)
81 dB(A)
84 dB(A)
87 dB(A)
0 kn
4,6 kn
6,6 kn
9,0 kn
13,0 kn
21,2 kn
27,9 kn
32,5 kn
38,5 kn
40,7 kn
Revier: Bodensee
vor Friedrichshafen, Crew: 2
Personen, Messung: GPS, Wasser: 15°C, Luft:
17°C, Wind: 1-2
Bft., Tank: 180 l
(70 %)
WERFT & INFO
Stingray Boats, 625 Marine Center Diebold GmbH,
Railroad Avenue, Harts- Wendelsbergstr. 5, 78465 Konstanzville, SC 29550, USA Dettingen, Tel.: 0 75 33-30 68,
www.marine-center.de
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Der Skipper erfreut sich einer bequemen Sitzposition – auch im Stehen kann einwandfrei
manövriert werden. Seitlich des Fahrstandes ist die eingeformte Treppe zu erkennen, die
zum zentralen Scheibendurchstieg hinaufführt
Das dominierende Einrichtungselement der immerhin 140 cm hohen Kabinensektion ist die 220 x 175 cm große Doppelkoje, unter der eine Toilette
mit Pumpmechanismus zum Vorschein
kommt. Die komplett mit beigegrauer
Teppichware tapezierten Wände sind
zwar alles andere als hübsch anzuschauen, allerdings dürfte man sich
hier lediglich zum ungestörten Relaxen aufhalten.
Zwei ovale Bullaugen und ein kreisrundes Skylight mit 50 cm Durchmesser sorgen für die nötige Frischluftzufuhr, ein Radio mit CD-Player liefert,
falls dies erforderlich sein sollte, die
passende Einschlafmelodie.
Sicher und schnell
Wenn es um die Triebwerksbestückung der unbelastet 2250 kg schweren 250 CR geht, hat der Stingray-Interessent buchstäblich die Qual der Wahl
– siebzehn Maschinen von MerCruiser
und Volvo Penta, darunter drei Dieselaggregate, stehen zur Disposition. Der
Konstanzer Importeur Diebold entschied sich für MerCruisers 194 kW
starken 5.0 L MPI, der seine Power
über einen Bravo-III-Z-Drive mit gegenläufigen Propellern ins Wasser bringt.
Dass die umgerechnet 260 PS relativ
leichtes Spiel mit dem blau-weißen
Vorführboot haben, zeichnet sich
4 Test
STINGRAY 250 CR
Die über eine
47 x 90 cm
messende
Falttür etwas
beschwerlich
zugängliche
Kabinensektion ist nicht
gerade stilvoll
eingerichtet,
aber recht geräumig ausgefallen. Zwei
Erwachsene
finden auf der
220 x 175
großen Kojenfläche mehr
als ausreichend Platz
Direkt hinter dem Beifahrersitz befindet sich die zum Standard
zählende Wetbar mit Druckwasserspüle
schon im unteren Drehzahlbereich ab,
denn jede Veränderung der Gashebelstellung wird mit
bulligem Schub
beantwortet. Bis
zum
Erreichen
der Gleitgrenze
bei etwa 2500
min-1 registrieren
wir einen einwandfreien
Geradeauslauf, 3000
Touren
reichen
für spritsparendes
Planieren
mit
mehr als 21 Knoten. Wirklich flott
wird es mit sonor
Eine fest eingebaute
Eisbox grenzt an die Rückenlehne
des Skippersitzes an
klingenden 3500 min-1, die für eine
Cruising Speed von 28 Seemeilen pro
Stunde verantwortlich sind. Oben herum zeigt der mit einer elektronischen
Multiport-Einspritzung aufwartende
Achtzylinder seine Muskeln: 4500
min-1 beschleunigen die Stingray auf
38,5 Knoten, und unter Volllast, bei
4800 min-1, kassieren wir locker die
40-Knoten-Marke. Durch den imaginären Slalomkurs wedelt die auch im
Kabbelwasser erstaunlich komfortabel
einsetzende, nach CE-Kategorie C eingestufte Amerikanerin mit Bravour.
Fazit
Charakteristisch für das ab 49760 €
erhältliche Stingray-Flaggschiff ist der
großzügig bemessene Cockpitbereich,
während die ebenfalls geräumige, aber
Der servicefreundlich installierte MerCruiser-V8 vom
Typ 5.0 L MPI generiert 260 Pferdestärken
recht „plüschig“ wirkende Vorderkabine im Gesamtkonzept der 250 CR eine
Nebenrolle spielt. Weitere Pluspunkte
des sauber verarbeiteten 25-Footers,
dessen riesiger Badesteg an dieser Stelle ausdrückliche Erwähnung verdient,
sind die beispielhafte Handlichkeit
beim Manövrieren und eine exzellente
Fahrdynamik, die in Verbindung mit
dem ins Testschiff implantierten Fünfliter-V8 optimal zur Geltung kommt.
Die harmonisch aufeinander abgestimmte Boot/Motor-Kombination kostet angemessene 53 540 €. Wer trotz
des weitaus höheren Anschaffungspreises einen Dieselantrieb bevorzugt
und sich mit merklich weniger Dampf
im Heck zufrieden gibt, trifft sowohl
mit Volvos hocheffizientem D3–160 als
auch mit MerCruisers 200 PS generierendem Selbstzünder vom Typ 2.8 L ES
die richtige Wahl.
Peter Marienfeld
Das abgewinkelte Armaturenbrett mit symmetrisch montierten Kontrollinstrumenten und horizontal verstellbarem Ruder präsentiert sich klar gegliedert
Skipper
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Eine Heckdusche
zählt zur Basisausstattung der
Stingray 250 CR

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