Zodiac N-ZO 600 und 680
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Zodiac N-ZO 600 und 680
TEST Zodiac N-ZO 600 und 680 Flott unterwegs: Das N-ZO 600 erreicht mit dem Suzuki DF 150 eine Höchstfahrt von 37,8 kn Zwei aus einem Guss K C U R D R E D SON 11/2012 aus Zodiac N-ZO 600 und 680 Nach der Medline-Serie überarbeitete Zodiac nun auch die N-ZO-Baureihe und bringt damit die komplette Comfort Cruising Range auf den neuesten Stand. Die N-ZO-Familie besteht nun aus vier Modellen zwischen 6 und 7,6 m Länge. Wir hatten Gelegenheit, die beiden kleineren RIBs der Serie vor Marseille zu fahren. Text und Fotos: Klaus Schneiders W ie schon beim N-ZO 700 Cabin zeichnet auch für die Modelle 600 und 680 der italienische Designer Vittorio Garroni verantwortlich. Allen N-ZOs gemein ist der elegante Liniensprung zum Vorschiff. Die abnehmbaren Tragschläuche mit einem Durchmesser von bis zu 60 cm sind in sechs Kammern unterteilt und weisen eine robuste, durchlaufende Scheuerleiste auf. Der mit einem tiefen V versehene GFK-Rumpf ist im Bugbereich mit einer Ankerrolle und rutschhemmend strukturierten Trittflächen versehen. Die 80 cm Längenvorteil des Modells 680 gegenüber dem 600 manifestieren sich im Vorschiff und achtern durch mehr Bewegungsraum. Die Steuerstandkonsole, die Stehhilfe für Skipper und Copilot sowie die achterliche Sitzbank sind identisch, ebenso die Breite von 2,54 m, die für beide Boote ein einfaches Trailern ermöglicht. Beim Entwurf der RIBs wurde viel Aufmerksamkeit auf die Realisierung von leicht erreichbarem und Die neu konstruierte Steuerstandkonsole wird auf beiden N-ZO Varianten eingesetzt und lässt eine individuelle Ausstattung zu Skipper 11/2012 TEST Zodiacs N-ZO 680 überzeugt mit stets guten Fahreigenschaften, gelungener Raumaufteilung und sicher begehbarem Cockpit üppigem Stauraum gelegt. Daneben flossen einige interessante Detaillösungen ein, so kann mit wenigen Handgriffen und ohne das Rangieren von lose gestauten Einlegeteilen im Vorschiff eine gewaltige Sonnenliege hergerichtet werden kann. Der Deckel des dort befindlichen Staukastens ist doppelt ausgeführt und mit Scharnieren versehen. Klapp, klapp, Polster aufgelegt und relaxen ist angesagt... Aufteilung Wie bereits erwähnt, wurden beide Boote nahezu identisch aufgebaut, allein die Länge macht den Unterschied. Beide Trittflächen seitlich des Außenborders sind auf den Testbooten mit synthetischem Teakbelag versehen. Serienmäßig sorgt hier wie auch im übrigen Boot eine rutschhemmend strukturierte Oberfläche im GFK für einen sicheren Stand. An Backbord erlaubt ein schmaler Zugang den einfachen Weg zum Motor. Hier haben auch die klappbare Badeleiter und die optional verfügbare Heckdusche ihren Platz. An Steuerbord wurde der Einfüllstutzen des Wassertanks platziert. Den achterlichen Abschluss des Cockpits bildet eine Sitzgruppe aus L-förmiger Bank an SteuerDer pfiffige Dreh mit dem doppelten Stauraumdeckel 11/2012 Skipper bord und einer längs angeordneten Bank an Backbord. In den Konsolen beider Sitzgelegenheiten wurde selbstverständlich wasserdichter Stauraum realisiert. Im N-ZO 680 kann in diesem Bereich bei Bedarf ein optional verfügbarer Tisch platziert werden. Beiden Modellen gemein ist hingegen die aufklappbare kleine Tischplatte an der Stehhilfe für Skipper und Beifahrer. Die wiederum hat es in sich: Unter dem üppigen Polster verbirgt sich eine Spüle, Platz für eine Kühlbox und die Möglichkeit, einen Gaskocher zu platzieren. Wer Spüle und Heckdusche aber wirklich komfortabel nutzen will, muss beides inklusive Wassertank und Pumpe aus der Optionsliste ordern. Auch die Steuerstandkonsole ist bei beiden Booten identisch. Serienmäßig werden die N-ZOs mit hydraulischer Lenkung, spritzwassergeschützten Schaltern für die Bordverbraucher, Tankanzeige und Multifunktionsinstrument der angeflanschten Motoren geliefert. Optional verfügbar, und aufgrund der Platzverhältnisse, können darüber hinaus ein Kompass, Kartenplotter und eine Stereoradio mit MP3-Anschluss geordert werden. Die getönte Windschutzscheibe ist von einem Edelstahlrohr umfasst, das aufgrund des Abstandes auch als Handgriff taugt. Zur Bootsmitte hin liegt der Einfüllstutzen des Aufklappen, umklappen, Polster auflegen und fertig ist die große Sonnenliegefläche im Bug der Zodiac N-ZOs Innere Werte: Der Stauraum im Vorschiff fasst auch sperriges Gut TEST Zodiac N-ZO 600 und 680 Brennstofftanks. Das mag auf den ersten Blick hin ungewöhnlich sein, ist in der Praxis aber von Vorteil! Beim Betanken hat man eine sichere Position, und im Falle des Verschüttens sorgt das selbstlenzend konzipierte Cockpit für eine sichere „Entsorgung“ der Dämpfe (aufwischen ist dann hingegen ein Teil guter Seemannschaft...). In die Konsole integriert ist eine dem Bug zugewandte Sitzbank mit darunter liegendem Stauraum. Backbords des Steuerstandes ist ein ausreichend breiter Durchgang zum Vorschiff gelassen. Hier steht ein weiterer riesiger Stauraum zur Aufnahme sperriger Ausrüstungsteile zu Verfügung. Im N-ZO 600 kann mit den optional zu ordernden Polsterelementen eine kompakte Sonnenliegefläche hergerichtet werden, an Bord des 680 hingegen eine regelrechte „Liegewiese“. Oberhalb des Bugstauraumes wurde der selbstlenzende Ankerkasten platziert. Serienmäßig werden die beiden N-ZOs mit einer Kunststoffankerrolle ausgeliefert, optional sind beide Modelle aber auch mit einer elektrischen Ankerwinsch ausrüstbar. Praxis Beide Probandinnen sind mit Suzuki-Viertakt-Außenbordern bestückt. Am Spiegel der N-ZO 600 verrichtet ein DF 150 seinen Dienst. Der Vierzylinder-Reihenmotor generiert aus 2867 cm3 Hubraum eine Leistung von 110 kW im Drehzahlbereich von 5000 bis 6000 min-1. Das fahrfertig ausgerüstete und mit zwei Personen besetzte Boot wiegt rund 1450 kg, die der Suzuki auf eine Höchstfahrt von 37,8 kn bei 5800 min-1 bringt. Die hydraulische Lenkung ist spielend leicht zu bedieEine Kunststoff-Bugrolle ist Standard, Ankerwinsch und Geschirr können optional geordert werden Suzukis DF 150 stellt die stärkste Motorisierung für die N-ZO 600 dar, überfordert ist das RIB damit aber bei weitem nicht nen und nur fünf Umdrehungen des Rades sind zum kompletten Umsteuern erforderlich. Saubere Gleitfahrt beginnt bei 2800 min-1, wobei die N-ZO mit 13,3 kn unterwegs ist. Am wirtschaftlichsten bewegt man die Kombination im Drehzahlbereich um 4000 min-1. Dann legt man pro Stunde 22,7 sm zurück. Am Heck der größeren Schwester N-ZO 680 ist ein Suzuki DF 200 angeflanscht. Der V-Sechszylinder mit 3614 cm3 Hubraum leistet 147 kW im Bereich von 5000 bis 6000 min-1. Die 80 cm mehr an Rumpflänge, das größere Tankvolumen und der schwerere Motor addieren sich inklusive der Crew auf rund 1750 kg Gesamtgewicht. Die beschleunigt der V-Sechszylinder auf 36,9 kn Höchstfahrt. Ins Gleiten kommt die N-ZO 680 mit knapp 12 kn bei 3000 min-1 und ökonomische Marschfahrt liegt bei 4000 min-1 und 23,1 kn an. Beiden RIBs Der klappbare Tisch an der Rückseite der Steuerbank gehört ebenfalls zur Serienausstattung Innenleben: Spüle und Kühlbox haben ihren Platz in der Steuerbank, müssen aber aus der Optionsliste bestellt werden „Air Console“ nennt Zodiac den neuen Steuerstand In der Grundausstattung werden die N-ZOs mit strukturiertem GFK-Deck geliefert, das synthetische Teakdeck gibt es optional Skipper 11/2012 TEST Die Hecksitzgruppe an Bord der 600 bietet Platz für fünf Personen. Der Wasserskizugmast zählt zur Standardausrüstung Nicht für zügige Gleitfahrt, wohl aber für ruhige Stunden in der Badebucht geeignet: Leicht aufstellbarer Sonnenschutz sind gute Fahreigenschaften zu attestieren. Die zum Bug aufsteigenden Tragschläuche weisen beim Durchfahren von Wellen Spritzwasser nachhaltig ab, die Crew bleibt trocken. Überhaupt kommen die Schläuche nur dann und in eng gefahrenen Kurven mit dem Element Wasser in Kontakt und sorgen für Auftrieb. In allen Fahrstufen zeigen sich die Boote äußerst kursstabil und Hafenmanöver lassen sich dank leichtgängiger Schaltung und Lenkung stressfrei absolvieren. Technische Daten Zodiac N-ZO Länge ü. A.: Breite: Gewicht ohne Motor: Max. Personenzahl: CE-Kategorie: Baumaterial: Brennstofftank: Wassertank (optional): Motorisierung Außenborder bis: Preis: 600 680 6,80 m 5,99 m 2,54 m 2,54 m ca. 930 kg ca. 1080 kg 12 14 C C (B optional) GFK und Hypalon-Neopren 130 l 240 l 40 l 40 l 110 kW 147 kW (150 PS) (200 PS) 30 537 € 37 600 € Standard-Ausstattung (auszugsweise) Steuerkonsole mit Windschutzscheibe, Ankerrolle am Bug, GFK-Rumpf mit selbstlenzendem Cockpit, Badeleiter, Haltegriffe, Wasserskizugmast. ausziehbarer Tisch im Arbeitsbereich Lieferbare Extras (auszugsweise) Synthetisches Teak-Deck auf Badeplattform und im Cockpit, Tisch mit Alu-Fuß, Heckdusche mit 40-l-Tank, Bugsonnenliege, elektrische Bilgenpumpe, Bimini-Verdeck, Konsolen-Abdeckung, Navigationsbeleuchtung, Stereoanlage, 28-l-Eisfach Schall- und Fahrtmessung (Leerlauf) 650 min-1 630 min-1 1000 min-1 1500 min-1 2000 min-1 2500 min-1 3000 min-1 3500 min-1 4000 min-1 4500 min-1 5000 min-1 5500 min-1 5800 min-1 dB(A) kn 51 0 51 2,1 63 3,5 67 4,8 69 7,3 73 9,8 75 17,2 77 19,8 81 22,7 83 25,5 85 32,4 87 35,9 88 37,8 dB(A) kn 52 0 54 1,5 59 3,9 65 5,3 72 7,2 73 8,2 78 11,7 81 17,6 84 23,1 86 26,2 89 30,2 89 36,9 --- Informationen und Händlernachweis Revier: Mittelmeer vor Marseille (F), Crew: 2 Personen, Messung: GPS, Wasser: 22°C, Luft: 27°C, Wind: 1-2 Bft. Zodiac Marine, Bauhofstr. 18 d, 63762 Großostheim, Tel.: 0 60 26-97 95 0, www.zodiacmarine.de 11/2012 Skipper Fazit Die N-ZO-Serie wird von Zodiac als Premium-RIB-Baureihe bezeichnet. Die Kombination von italienischem Bootsdesign und der jahrzehntelangen Erfahrung des französischen Schlauchboot-Giganten ergibt Boote mit guten Fahreigenschaften, einem durchdachten Deckslayout und reichlich gut nutzbaren Stauraum. Die Sitzgruppe im Heck sowie die große Sonnenliege im Bug sprechen dabei für sich. Die Länge macht's: Bug- und Heckbereich fallen an Bord der N-ZO 680 deutlich größer und damit komfortabler aus