Kirchen musikalische Mitteilungen

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Kirchen musikalische Mitteilungen
Kirchen
musikalische
Mitteilungen
DIÖZES E
Nr. 136
August 2014
RO E N BU R G STU G A RT
Kirchenmusikalische Mitteilungen Dezember 2012
I N H A LT SV E R Z E I C H N I S
St. Meinrad-Weg 6 – 72108 Rottenburg
Telefon (074 72) 169 953 · Telefax (074 72) 169 955
www.amt-fuer-kirchenmusik.de
Bürozeiten Frau Jutta Steck
Mo-Fr:
Mo:
8.00 – 12.00 Uhr
14.00 – 17.00 Uhr
◆ Leiter des Amtes für Kirchenmusik
Diözesanmusikdirektor Walter Hirt
e-Mail : [email protected]
◆ Stellvertretender Leiter des Amtes
für Kirchenmusik · Fachstelle für das
Glockenwesen: Prof. Dr. Hans Schnieders
Telefon (074 72) 169 952
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Bürozeiten
Kirchenmusik: Mo und Do Vormittag
Glockenwesen: Di (und Mi) Vormittag
◆ Herr Eberhard Schulz, Orgelrevisor
Telefon (074 72) 169 954
e-Mail : [email protected]
Bürozeiten: Di, Mi 9.00 – 18.00 Uhr
• Orgelwesen
◆ Frau Jutta Steck
Telefon (074 72) 169 953
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• Kirchenmusikalische Vertragsangelegenheiten
• Anmeldungen, Teilbereichsqualifikation
• Organisation Kurse, KMM
◆ C-Ausbildung
Leitung : Herr DMD Walter Hirt
Anmeldungen, Prüfungen, Informationen:
Herr Matthias Heid
Telefon (0 74 72) 93 63-0 · Telefax 93 63 63
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◆ DCV-Geschäftsstelle
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Geschäftsführer : Matthias Heid
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Urkunden und Anträge Palestrinamedaille/
Zelterplakette anfordern bei Matthias Heid
(074 72) 169 958 · [email protected]
Editorial
Liturgie aktuell: Papst Franziskus
Impuls Sext
Schwerpunktthema: Neues Gotteslob
Lied des Monats
Korrekturen im Neuen Gotteslob
Aufbau
Diskussion der Liedfassungen
Psalmen im Neuen GL
Gotteslob im Internet
Begleitpublikationen
Offenes Singen
GL im Dekanatsrat
Gotteslobschauspiel
STATT MAUERN
Mitteilungen
Berichte
Die Orgel
Personalia
Rezensionen
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Die KMM steht Ihnen auch unter
www.amt-fuer-kirchenmusik.de
im pdf-Format zur Verfügung. Sollten Sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, so bitten wir
Sie, uns zu informieren. Sie helfen uns dadurch,
Kosten zu sparen. Herzlichen Dank!
Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe:
DMD Walter Hirt (Schriftleitung)
Matthias Balzer, Dr. Christoph Berchtold,
Herrn Dir. Martin Fahrner, Wilhelmstift,
Prof. Dr. Ansgar Franz, KMD Thomas Gindele,
Christine Geier, RK Franz Günthner, Marita Hasenmueller, Christian Hermes, Frau Lorek
Richard Mailänder, Sr. Niestroy, Erwin Poppele,
Franz Karl Prassl, Pfarrer Rennemann,
Bernard Sanders, Doris Schröter (Bürgermeisterin),
Jutta Steck (Schriftleitung), Andreas Weil
Herausgeber : Amt für Kirchenmusik der
Diözese Rottenburg-Stuttgart
ISSN : 1436-0276
Schriftleitung : Diözesanmusikdirektor Walter Hirt
Redaktion : Jutta Steck
Beiträge : Auf CD oder per E-Mail (jeweils im WordFormat) an das Amt für Kirchenmusik
Herstellung : Werner Böttler, GrafikSatzBildDruck
72141 Walddorfhäslach, (0 71 27) 92 70 10
Auflage: 5.000 Exemplare
Titelbild: Walter Hirt, Rottenburg
✎ Redaktionsschluß Nr. 137: 31. Okt. 2014
Editorial
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Liebe Leserinnen und Leser,
von vielen Kirchenmusikern, aber auch Gottesdienstbesuchern erhalten wir
die Rückmeldung, dass das neue Gotteslob gut angenommen wird. Offensichtlich wurde jener Querschnitt zwischen Vertrautem und Neuem getroffen, wie er
für das Beten und Singen in der Liturgie und im Leben förderlich ist. Viele
Menschen lassen sich darauf ein, neue Gesänge kennen zu lernen. Natürlich
ist dieses Unterfangen von Rahmenbedingungen abhängig, wozu ein Orgelbuch als unverzichtbare Begleitpublikation gehört.
So hoffen wir inständig, dass das Erscheinen des Stammteil-Orgelbuchs nun
endlich Realität wird. Dank gebührt an dieser Stelle all jenen Organistinnen
und Organisten in unserer Diözese, die sich mit Geduld über ein dreiviertel Jahr
hinweg auf Provisorien eingelassen haben, um die Einführung neuer Lieder zu
ermöglichen.
Dass die Lieder in dem neuen Gotteslob gesungene Theologie sind und
klingender Glaubensvollzug, ist dann zu erkennen, wenn ihr spiritueller Mehrwert einerseits und ihre „Verdichtung“ in Ton und Wort immer wieder vermittelt
wird. Dazu soll das „Lied des Monats“ dienen. Dieses Projekt mit Nachhaltigkeit und Ausdauer im Blick zu behalten, hängt von einer guten Kommunikationskultur zwischen Zelebranten und Kirchenmusikern ab. Wenn die Arbeit mit
dem neuen Gotteslob dazu verhelfen könnte, diese Kultur immer mehr zu
verlebendigen, wäre dies eine der schönsten Früchte, die das neue Gebet- und
Gesangbuch hervorgebracht hat.
Viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe
wünscht Ihnen
Walter Hirt
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
…frohlocket allzeit im Herrn!
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Papst Franziskus am 3. Mai 2104
in seiner Rede an die Mitglieder der
Azione Cattolica Italiana –
einer katholischen Laienbewegung.
Und schließlich freuen. Freuet und frohlocket allzeit im Herrn! Seien Sie
Menschen die das Leben singen, die den Glauben singen.
Dies ist wichtig: nicht nur das Glaubensbekenntnis rezitieren, nicht nur den
Glauben rezitieren, den Glauben zu kennen, sondern den Glauben zu singen!
Seht: Über den Glauben zu sprechen, den Glauben mit Freude zu leben, das ist
es – „den Glauben singen.“
Und das sage nicht ich so!
Das sagte vor 1600 Jahre auch der Heilige Augustinus: „den Glauben singen!“
Menschen sind in der Lage, ihre Talente und Grenzen zu erkennen, in ihren Tagen,
auch in den dunkelsten, die Zeichen der Gegenwart des Herrn zu erkennen.
Freut euch, denn der Herr hat euch berufen, für die Aufgaben der Kirche mitverantwortlich zu sein.
Freut euch (Frohlockt), denn auf diesem Weg seid ihr nicht allein: der Herr begleitet euch, es sind ihre Bischöfe und Priester, die Sie unterstützen, es sind Ihre
Pfarrgemeinden, Ihre Diözesangemeinschaften, mit denen sie gemeinsam den
Weg gehen.
Sie sind nicht allein!
„den Glauben singen!“
Liturgie aktuell
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Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
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Impuls Sext
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kirchenmusiker
und Kirchenmusikerinnen,
…von Adam bis Jesus
wir werden in höhere Aktivität gesetzt,
schreibt Ernst Jünger über jene Stelle
des 1. Konrintherbriefes. Höhere Aktivität. Ja, am Ende unserer Delegiertentagung können wir das für uns sagen.
Wir werden und wurden in höhere Aktivität gesetzt. Wir haben ein gutes
Stück Arbeit vor uns, vor allem jene Arbeit am Kerngeschehen des Glaubens,
an der Liturgie.
Dem Glauben an den Auferstandenen eine Gestalt und ein wirkmächtiges Geschehen zu verleihen, das war
schon immer der Wunsch der Menschen. Gottesdienste aller Art und eigener Prägung gehörten und gehören
zum Leben des Menschen dazu. Und
wenn sie es nicht mehr in unseren Kirchen tun, dann in den neu geschaffenen Tempeln der Stadien und Zentren.
Ritual einer Erlösung, die wir uns nicht
selbst schenken können, sondern die
von außen auf uns zu kam und auf uns
zukommt – die Freude und die Sehnsucht nach einem, der unser Leben auf
seine ganz eigene Weise befruchten
und weiterführen kann, die ist auch
heute zu spüren in den Menschen unserer Zeit.
Wir sind nun aber nicht angetreten,
um all das, was Menschen heute kultvoll gestalten, zu begleiten, sondern
wir leben und singen für unseren Glauben an den auferstandenen Herrn.
Wir leben und singen für den Ersten
der Entschlafenen, der von dem Tod erweckt wurde. Damit singen und leben
wir für den, der unser aller Leben Sinn,
Ziel und Halt verleiht, weil er uns niemals, in keiner Situation untergehen
lässt und uns so auf viel tiefer gehende
Weise Heil schenkt, wie es uns keiner
der modernen Tempelanlagen schenken kann.
Das müssen wir wieder vermitteln
lernen.
Das muss wieder unser Herz
erfüllen.
Davon müssen wir voll der Freude
sein.
Paulus stellt heute unser kleines Leben in den großen Sinnzusammenhang der Menschheitsgeschichte. Da
durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen
auch die Auferstehung der Toten. Er
spannt unseren Glauben in die große
Geschichte des Volkes Israel von Adam
bis Jesus. Stellt uns dort hinein in eine
Beziehungsgeschichte zwischen Gott
und Mensch.
Alles beginnt in unserem Leben mit
ADAM. Wir müssen Menschen werden.
Wir müssen ganze Menschen werden.
Menschen, die das Paradies in sich tragen, Menschen, die schuldig und klein
werden. Menschen, die sich ihren
Unterhalt durch ihr Tagewerk verdienen. Jeder von uns ist Adam – groß in
seiner Abstammung von Gott selbst,
klein in den vielen Äpfeln, die wir so jeden Tag pflücken und hineingenommen in den Auftrag, dem Paradies eine
neue Gestalt zu geben. Da kann jeder
Liturgie aktuell
5
einmal bei sich selbst überlegen, wie
er gerade diesen Adamsdienst vollzieht.
Wir sind aber auch ganz in Jesus
hineingenommen. In diesen Christus,
der uns gezeigt hat, dass mitten in unserer Adamsgeschichte eine Hoffnung
lebt, ein Lebenskeim aufstrahlt, ein
Weg ins Paradies angelegt ist. Das
Reich Gottes ist schon mitten unter
euch…
Beide Adam und Christus stehen in
einer unmittelbaren Beziehung zu
Gott. Beide sind es, die wir in unserem
Leben, in unserem Fleisch spüren. Beide sind es, die unser Leben auf die ein
oder andere Art prägen. Und unser Leben bleibt in der Spannung zwischen
Adam und Christus, zum Leben und Erlösung, zwischen Sünde und Hoffnung.
Doch dies muss uns nicht entmutigen, sondern ist die Kraftquelle zur höheren Aktivität…
Ich wünsche Ihnen für ihre Arbeit an
den Chören unserer Diözese, dass sie
diese heilbringende und liebevolle
Spannung vermitteln können. Sie ist
die Spannung, die Leben zeitigt, die
Menschen zum komponieren und singen anstiftet, die Erde und Himmel verbindet. Amen
Michelangelo Buonarotti (1475-1564)
Erschaffung des ADAM, Ausschnitt;
Sixtinische Kapelle, Rom
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
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Walter Hirt
Lied des Monats
* Liedporträt in:
Johannes Kreidler,
Ich will dich preisen Tag für Tage.
Betrachtungen und
Predigten zum neuen Gotteslob,
Ostfildern 2013
(Schwabenverlag)
# Tonaufnahme auf
CD, die o.g. Publikation beiliegt
° Tonaufnahme
auf der Begleit-CD
zum Band- und
Chorbuch, Strube
XXXX
Die restlichen Liedporträts werden
sukzessive eingestellt unter
www.amt-fuer-kirchenmusik.de
Das Projekt „Lied des Monats“ begann im Jahr 2103 im Rahmen der Vorbereitungsphase und erstreckt sich
über weitere drei Jahre (2014 – 2016).
Es soll dazu beitragen, innerhalb
unserer Diözese wichtige neue Lieder
aus dem Gotteslob als gemeinsames
Repertoire einzuführen.
Damit sich die neuen Lieder nachhaltig einprägen, empfiehlt sich deren
Wiederholung über einen Monat hinweg, von Gottesdienst zu Gottesdienst
ggf. auch abwechselnd an unterschiedlichen liturgischen Positionen.
Der Schwierigkeitsgrad einer Melodie und die Auffassungsgabe der Singenden entscheidet, ob und wie intensiv ein Lied vor dem Gottesdienst vorgestellt (und nachgesungen) werden
soll oder ob eine Orgelintonation bzw.
Vorsängerstrophe im Gottesdienst
ausreicht.
Ein neues Lied in Strophen aufzuteilen und im Rahmen einer Liedpredigt zu entfalten ist eine weitere Möglichkeit der Aneignung. Zur spirituellen und hymnologischen Entfaltung
der Lieder werden Liedporträts bzw.
Liedpredigten bereitgestellt. Hörproben auf CD bzw. im Internet dienen den
Gottesdienstleitern sowie Vorsängern,
Chorleitern und Organisten als Unterstützung der klanglichen Vermittlung.
Um die Lieder des Monats möglichst vielen Menschen bekannt zu machen, sind diese – wo immer möglich an allen Orten kirchlichen Lebens zum
Klingen zu bringen.
Sollte ein Lied des Monats aus dem
Eigenteil in einer Gemeinde bereits bekannt sein, kann die Stammteil-Liste
2015 des Deutschen Liturgischen Institutes berücksichtigt werden. Man-
che Lieder dieser Liste wurden bereits
schon für die Vorbereitungsphase
2013 verwendet.
Die dosierte, aber langfristige Aneignung und kontinuierliche Pflege neuer
Gesänge über mehrere Jahre hinweg sichert ein Repertoire nachhaltiger als die
Häufung (zu) vieler neuer Gesänge in einer kurzen Einführungsphase.
Lied des Monats 2014
(September bis Dezember)
September:
Größer als alle Bedrängnis
GL 854 (Glaube/Hoffnung/Liebe)
Oktober:
Tief im Schoß meiner Mutter gewoben
GL 419
November:
Gott, der du warst und bist und
bleibst * #
GL 916 (Die himmlische Stadt)
Dezember:
Das Volk, das noch im Finstern
wandelt *
GL 757 (Advent)
Dezember:
Auf Christen, singt festliche Lieder
GL 764 (Weihnachten)
Lied des Monats 2015 –
Eigenteil der Diözese RottenburgStuttgart
Januar:
Vertraut den neuen Wegen * #
GL 860 (Sendung/Nachfolge)Februar:
Wacht auf, ihr Christen, seid bereit *#
GL 779 (Fastenzeit)
März:
Du beugst dich, lieber Gott
GL 849 (Passionszeit)
Das neue Gotteslob
7
April:
Seht, der Stein ist weggerückt
GL 800 (Osterzeit)
März:
Also sprach beim Abendmahle
GL 281 (Passionszeit)
Mai:
Gott, du bist größer als unser Herz °
GL 817 (Hl. Geist)
April:
Zum Mahl des Lammes
GL 642 (Osterzeit)
Juni:
Wir haben empfangen. Wir aßen dein Brot * #
GL 874 (Eucharistie/Dank)
Mai:
Geist der Zuversicht
GL 350 (Pfingsten/Firmung)
Juli:
Auf unserm Weg durch das Leben
GL 862 (Sendung/Nachfolge)
Juni:
Du, Herr, hast sie für dich erwählt
GL 547 (Heilige)
August:
Heilig, heilig, heilig Gott
GL 743 (Sanctus)
Juli:
Mein Hirt ist Gott, der Herr
GL 421 (Jahreskreis)
September:
Ich seh empor zu den Bergen
GL 847 (Vertrauen/Trost)
August: Gott loben in der Stille
GL 399 (Anbetung)
Oktober:
Herr, die Schöpfung ist dein Lied * #
GL 716 (Sonntag)
November:
Weder Tod noch Leben * #
GL 881 (Tod und Vollendung)
Dezember:
Mit Ernst, o Menschenkinder
GL 752 (Advent)
Lied des Monats 2015 – Stammteil
Vorschlag des Deutschen Liturgischen
Instituts Trier
Januar:
Du sei bei uns
GL 182 (Jahreskreis)
Februar:
Selig, wem Christus auf dem Weg begegnet –
GL 275 (Fastenzeit)
September:
Der Herr wird dich mit seiner Güte segnen – GL
452 (Segen)
Oktober:
Befiehl du deine Wege
GL 418 (Vertrauen)
November:
Aus der Tiefe rufe ich zu dir
GL 283 (Jahreskreis)
November:
Wir ziehen vor die Tore der Stadt
GL 225 (Advent)
Dezember:
Gottes Stern leuchte uns
GL 259 (Weihnachten)
Liedporträts zu diesen Liedern werden sukzessive eingestellt unter
www.liturgie.de
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
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Hinweise zu den Korrekturen zum neuen
Gotteslob
Korrek-Touren
Druckfehler gibt es in jedem Buch, so
auch, trotz aller Sorgfalt bei der Erstellung, im neuen Gotteslob. Bei dem
stattlichen Umfang des Werks halten
sie sich – Gott sei Dank – aber in Grenzen. Da es beim Singen jedoch zu Irritationen kommen kann, wollen wir hier
im Detail über Druckfehler im Eigenteil
der (Erz)Diözesen Freiburg/Rottenburg-Stuttgart informieren:
Lied Nr. 715 „Unser Leben sei ein Fest“
In der 4. Strophe muss es heißen: „Jesus Weinstock …“ und nicht „Jesu
Weinstock …“
Bei der Akkordbezeichnung „H7“ in
der 2. Zeile soll nur H-Dur stehen ohne
die „7“. Die Akkordbezeichnung in der
3. Zeile bei „Händen“ muss C-Dur sein
anstatt a-Moll.
Lied Nr. 720 „Ehre sei Gott“
Der Kehrvers „Ehre sei Gott“ auf Seite
991 zu Beginn des Gloria ist richtig. Auf
Seite 992 steht dieser Kehrvers noch in
der ursprünglichen Fassung und muss
durch den KV auf S. 991 ersetzt werden.
Lied Nr. 761 „Menschenkind, im Stall
geboren“
In den Strophen 3 und 4 fehlen Wiederholungszeichen. Der Text „wecke in
und …“ sowie „werden die Geschöpfe
…“ muss wiederholt werden.
Lied Nr. 827 „Ich bin der Weinstock“
Im Kehrvers muss bei „bringen“ die Akkordbezifferung D/F# sein und nicht
D/F. Die Buchstaben der Akkordbezifferungen „Fm#/A“ sind in der Reihenfolge falsch und müssen so lauten:
„F#m/A“
Lied Nr. 839 „Geborgen in Dir“
In der 3. Strophe muss in der 3. Zeile
„Gehalten >von< dir“ stehen anstatt
„Gehalten >in< dir“
Lied Nr. 895 „Freudenr. Rosenkranz“
Die Strophen 4 und 5 müssen vertauscht werden. Dass Jesus zuerst zum
Tempel gebracht wird und dann geboren wird, ist nicht möglich. Also deshalb zuerst 4 Str. „Der Licht ist vom
Lichte …“ dann 5. Str. „Maria, zu Tempel hin …“.
Lied Nr. 916 „Gott, der du warst“
Im Kehrvers muss es „Stadt“ anstatt
„Statt“ heißen.
Seite 1185: Der unter dem Kehrvers
stehende Hinweis „Psalm 130 -> Nr.
59,2“ muss „Psalm 110“ heißen. Die
angegebene GL-Nr. 59,2 ist richtig.
Teilweise wurden manche Korrekturen
in einem Nachdruck, der noch zur 1.
Auflage zählt, eingearbeitet. Falls Sie
alle Korrekturen machen müssen, besitzen Sie den Erstdruck der 1. Auflage.
Falls Sie nur einige Korrekten machen
müssen, besitzen Sie einen Nachdruck
der 1. Auflage.
In der 2. Auflage (das Impressum gibt
über die Auflage Auskunft) sind diese
oben genannten Korrekturen komplett
berücksichtigt.
Eine Korrektur, deren Hinweis erst
kürzlich bekannt wurde, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht verlässlich mitgeteilt werden, ob diese noch in der 2.
Aufl. berücksichtig werden konnte.
Lied Nr. 806 „Christus ist vom Tod erstanden“
Dieser Kehrvers ist nur zu Beginn und
am Ende des Canticum zu singen und
nicht wie angegeben nach jedem Vers.
Schwerpunktthema Gotteslob
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Prof. Dr. Ansgar Franz, Mainz
257 ist jetzt 380 –
Der Aufbau des Gesangsteils
im neuen Gotteslob
Seit es Gesangbücher gibt, stellt sich
die Frage nach deren Aufbau, nach Anordnung und Abfolge der Lieder. Denkbare Möglichkeiten gibt es viele. Die
verschiedenen Lösungen, die im Laufe
der Gesangbuchgeschichte erprobt
wurden, spiegeln die jeweiligen geschichtlichenKontexte und praktischen Funktionen der Bücher wider.
Das von Martin Luther herausgegebene Wittenberger Gesangbuch von
1529, das nach seinem Drucker und
Verleger „Klugsches Gesangbuch“ genannt wird, unterscheidet die eigenen
Lieder des Reformators von älteren
vorreformatorischen Stücken („Lieder,
von den Alten gemacht“) und denen
seiner Zeitgenossen („Geistliche Lieder /durch andere / zu dieser Zeit gemacht“). Mit dieser heute merkwürdig
anmutenden Aufteilung nach Autoren
wird sozusagen das Urheberrecht erfunden: Luther wollte seine eigenen
nun namentlich gekennzeichneten Lieder schützen vor solchen, die auf Flugblättern fälschlicherweise unter seinem Namen kursierten. Die 1599 in
Köln erschienenen „Alte Catholische
Geistliche Kirchengeseng“ haben dagegen einen ganz anderen Aufbau, aus
dem sich deutlich die Funktion der Lieder ablesen lässt: Das Buch beginnt
mit der Rubrik „Catholischer Catechismus alle Sonntage bei der Christlichen lehr / nachmittags andechtig zu
singen“ (hier finden sich singbare Fassungen des „Vater Unser“, des „Gegrüßet seist du, Maria“, des Credo, der
Zehn Gebote, der Kirchengebote, ein
ellenlanges Lehrlied über die sieben
Sakramente), dann folgen die Lieder
zum Kirchenjahr von Advent bis Fronleichnam, darauf Marien-, Engel-, Apostel und Märtyrerlieder und schließlich
„allerley Catholische Gesäng und ruff
bey den Creutzgengen /Kirch- und
Wallfahrten“.
Im katholischen Bereich hatten die Lieder weniger eine liturgische als eine
katechetische und „volksfromme“
Funktion; der lateinischen Liturgie
blieben sie eigentlich fremd. – Im Laufe der Zeit entwickelt sich immer deutlicher das Kirchenjahr als strukturierendes Prinzip; die meisten Gesangbücher beginnen mit dieser Abteilung
und lassen dann mehr oder weniger
sinnvoll weitere Rubriken sich anschließen, wobei es auch hier auffällige konfessionelle Unterschiede gibt:
im evangelischen Bereich folgen auf
die ‚Festlieder‘ häufig Psalmenlieder
und Stücke zu den Themen des Katechismus (Gebote, Credo, Rechtfertigung), sodann allgemeinere Rubriken
wie ‚Lob und Dank‘, ‚Vom christlichen
Leben und Wandel‘, ‚Von Kreuz, Verfolgung und Anfechtung‘, Stücke, die am
Morgen und Abend zu singen sind und
schließlich Sterbe- und Ewigkeitslieder. In der katholischen Tradition folgen auf das Kirchenjahr meist die Lieder, die für die konfessionelle Identität
typisch waren: ‚Von der Mutter Gottes‘,
‚Von den Engeln‘, ‚Von den Heiligen‘;
‚Für die Abgestorbenen‘.
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
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Danach sind oftmals ohne erkennbare Ordnung verschiedene Rubriken gereiht: ‚Bitt- und
Lobgesänge‘, Liebesgesänge zu Jesu‘, ‚Bußgesänge‘, ‚Trostgesänge‘, ‚Morgen- und Abendgesänge‘, ‚Bei Prozessionen und Wallfahrten‘,
‚Für die Feldfrüchte‘, ‚In allgemeinen Nöthen‘
etc. – So unterschiedlich die Gesangbücher in
ihren konfessionellen und zeitbedingten Gliederungsversuchen auch sein mögen, haben sie
doch eine große Gemeinsamkeit: Sie alle gliedern ihre Stoffe nicht wie ein Lexikon oder ein
Lehrbuch, sondern sind bestrebt, die Lieder für
bestimmte Situationen auffindbar zu machen.
Der Aufbau wird von den verschiedenen Lebensvollzügen der Gläubigen her bedacht: Das
sind zum einem die gottesdienstlichen Vollzüge (Liturgie und Andachten, Prozessionen und
Wallfahrten), dann auch die Vollzüge des Alltags (Morgen, Abend, Lebenswandel, Bedrängnisse, Trost etc.). Die Bücher wollen praktikabel
sein, d.h. das Auffinden der Lieder ermöglichen, und gleichzeitig an der Lebenserfahrung der Gläubigen anknüpfen. Der Aufbau des
Teils „Gesänge“ in neuen „Gotteslob“ verbindet ebenfalls die Praktikabilität, das leichte
Auffinden von Liedern für bestimmte Anlässe,
mit der Lebenserfahrung der Gläubigen. Denn
er wird strukturiert durch die vier Zeitrhythmen
und -räume, die menschliches Leben grundlegend bestimmen: Der Tag, die Woche, das Jahr,
das Leben. Indem er dies tut, erschließt er diese Grunderfahrung für das die Wirklichkeit umfassende Handeln Gottes, insofern Tag („Es
wurde Abend, und es wurde Morgen“; Gen 1,5)
und Leben (von der Geburt bis zum Tod) die
Schöpfungsordnung transparent werden lassen, Woche (mit dem Sonntag als dem Auferstehungstag) und Jahr (mit dem Weihnachtsund Osterfestkreis als Vergegenwärtigung der
Geburt sowie des Todes und der Auferstehung
Christi) an das Erlösungshandeln Gottes erinnern. Über die Prinzipien Praktikabilität und Lebenserfahrung hinaus werden hier deutlich
theologische und spirituelle Akzente gesetzt.
Die Abteilung Tag folgt dem natürlichen Ablauf
vom Morgen über den Mittag (hier sind die
Tischgebete integriert) bis zum Abend, eine
klassische Dreiteilung, die man schon beim
Propheten Daniel findet: „(Daniel) kniete dreimal am Tag nieder und richtete sein Gebet und
seinen Lobpreis an seinen Gott, ganz so, wie er
es gewohnt war“ (Dan 6,11).
Die Abteilung Woche ist bestimmt von dem ersten Tag der Woche, dem Herrentag, an dem die
Schrift verkündet und das Herrenmahl gefeiert
wird: „Am ersten Tag der Woche … legte (Jesus)
ihnen dar, ausgehend von Moses und allen Propheten, was in der gesamtenSchrift über ihn
geschrieben steht. Als er mit ihnen bei Tisch
war, (…) brach er das Brot und gab es ihnen. Da
gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten
ihn“ (Lk 24,1.27.30f). Die Abfolge der Gesänge
folgt in unterschiedlichen Gattungen dem Aufbau der Messe.
Die Abteilung Jahr umfasst die beiden großen
Festkreise: die Weihnachtszeit mit dem Advent
und die Osterzeit mit der 40-tägigen Bußzeit
als Vorbereitungsphasen. Sie schreiten das eine große Mysterium ab, das mit der Menschwerdung des Sohnes Gottes beginnt und
sich in Tod und Auferstehung Christi vollendet:
„Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest,
wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich
und wurde wie ein Sklave und den Menschen
gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er
erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod,
bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über
alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der
größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie
beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund
bekennt: ‚Jesus Christus ist der Herr‘ – zur Ehre
Gottes, des Vaters“ (Phil 2,6-11). Mit dem 50.
Tag, dem Pfingsttag, endet der Osterfestkreis.
Die vierte Abteilung Leben umfasst die Dimensionen eines nachpfingstlichen ‚Lebens aus
dem Heiligen Geist‘. Die erste Dimension ist
das Leben in Gott, beginnend mit dem Mysterium der Dreieinigkeit (so dass sich ‚gesangbuchtechnisch‘ die Lieder zum Dreifaltigkeitssonntag an die Pfingstlieder anschließen) und
speziell Jesus Christus, gefolgt von den Gebetsformen und Glaubenshaltungen Lob, Dank, An-
Schwerpunktthema Gotteslob
betung; Vertrauen und Trost; Bitte und
Klage; Glaube, Hoffnung Liebe. Beschlossen wird der Abschnitt mit Lob
und Dank für das Wort Gottes und die
Bitte um seinen Segen. Die zweite Dimension ist das Leben in der Welt mit
den Abteilungen Sendung und Nachfolge, Schöpfung; Gerechtigkeit und
Friede. Die dritte Dimension umfasst
die Gemeinschaft der Glaubenden,
das Leben in der Kirche. Den Beginn
markiert die Sammlung des Volkes
Gottes und die Bitte um Einheit (Ökumene), gefolgt von den sakramentalen
Feiern der Begleitung des christlichen
Lebensweges: Taufe, Eucharistie (hier
haben die traditionellen „Sakramentslieder“ ihren Ort), Eheleben, Tod und
Vollendung. Die letztgenannte Rubrik
richtet den Blick darauf, dass die Gemeinschaft der Glaubenden nicht nur
die jetzt Lebenden umfasst, sondern
auch all die, die vor uns gelebt haben;
im gottesdienstlichen Gedenken haben hier die Gottesmutter Maria und
die Heiligen eine besondere Stellung,
zusammen mit den Dienerinnen und
Dienern Gottes, den Engeln. Beschlossen wird dieser Abschnitt und damit
der gesamte Teil „Gesänge“ des neuen
Gotteslob mit dem Ausblick auf die
himmlische Stadt, das Neue Jerusalem
(Offb 21,2), dem Ziel des Lebensweges, in dem die Erlösten im Gotteslob
geeint sind.
Der Autor ist Professor für Liturgiewissenschaft und Homiletik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und Berater der
Unterkommission für das neue Gotteslob
der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz.
(Quelle: Kirchenmusikalische Informationen, Bistum Fulda 2. Halbjahr 2013. Wir
danken dem Autor und dem Bischöflichen
Kirchenmusikinstitut Fulda sehr herzlich für
die Abdruckerlaubnis.)
11
Richard Mailänder
Die Diskussion
der Liedfassungen
im neuen Gotteslob
Gleich zu Beginn unserer Arbeit stellten wir fest, dass bei
der Fülle des Materials ein Ende der Arbeiten nahezu unabsehbar wird, wenn Auswahl
der Gesänge und Diskussion
über die Fassung der jeweiligen Gesänge gleichzeitig erfolgen. Somit wurde sehr früh beschlossen, die Fassungsdiskussion
erst dann zu führen, wenn die Auswahl
der Lieder festliegt. Diese sogenannte
Fassungsdiskussion dürfte für manch
einen unserer Leserinnen und Leser
seltsam erscheinen: Warum soll man
über ein bekanntes Lied noch diskutieren? Nun, diese Frage ist auch obsolet,
soweit es sich um Lieder der Neuzeit
handelt, insbesondere dann, wenn
Fragen des Urheberrechts damit verbunden sind. Hier gibt es nur drei Möglichkeiten:
1. Das Lied wird so gewählt, wie es
ausgesucht worden ist
2. Mit dem Autor wird über die Fassung gesprochen mit der Intention,
etwas am Lied zu ändern.
3. Das Lied wird gar nicht genommen.
Von der dritten Möglichkeit haben wir
kaum Gebrauch machen müssen.
Auch den zweiten Weg mussten wir nur
selten beschreiten. Wie sieht es aber
nun mit den Gesängen von vor 1900
aus? Allein der Vergleich mit dem Gotteslob 1975 und vorhergehenden Diözesangesangbüchern in den einzelnen
Diözesen zeigt, dass von vielen Lie-
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
12
dern zahlreiche Varianten existieren. Schnell
merkten wir, dass es nahezu kein Lied aus der
Zeit vor 1900 gibt, das in seiner Originalfassung noch im Gotteslob enthalten ist. Gleichzeitig wurde uns klar, dass jeder Versuch einer
Aktualisierung eines alten Liedes auch einen
Eingriff und möglicherweise auch eine unstatthafte Veränderung des Liedes mit sich bringt,
über die man in der nächsten Generation eventuell verärgert sein kann. So war eine Grundsatzentscheidung, keine bestehenden Texte
selber zu verändern. Stattdessen wurden entweder komplett neue Texte gesucht oder aber
auf vorhandene Texte zurückgegriffen. Dies
stellte eine sehr aufwändige Arbeit dar, die von
uns als Arbeitsgruppe nicht zu leisten war. Darum wurde das Gesangbucharchiv der Universität Mainz beauftragt, Gutachten zu den Gesängen mit Darstellung der Rezeptionsgeschichte, Quellenangaben sowie Fassungsvorschlägen zu erstellen.
Auf dieser Grundlage diskutierten wir in der Arbeitsgemeinschaft nun über konkrete Liedfassungen. Dabei konnte es zum Beispiel auch geschehen, dass zu einem sehr schönen Lied wie
„Maria aufgenommen ist“ mit einer hervorragenden Melodie im Gotteslob, die aber kaum
rezipiert ist, ein Hinweis von Joseph Mohr aus
dem Jahre 1891 aufgegriffen wurde, der vorschlägt, dass dieser Text nach der Melodie
„Lasst uns erfreuen herzlich sehr“ zu singen.
Wir haben uns diesem alten Vorschlag angeschlossen und den Bischöfen diese Melodieänderung empfohlen.
Nun folgte ein komplexer Abstimmungsprozess mit verschienen Gremien (siehe Kasten).
So kompliziert dieses Verfahren war, so offen
waren dann doch die Prozesse und der Dialog,
der geführt wurde. Und auch wenn es für jede
Arbeitsgruppe Beschlüsse gab, mit denen
nicht alle glücklich sind, so sind wir doch überzeugt, dass durch diesen lebendigen und umfassenden Prozess tragfähige Fassungen vorgelegt werden konnten.
Fassungsdiskussion
Folgenden Abstimmungsprozess hatten die
Lieder dabei zu durchlaufen:
• Hatte die Arbeitsgemeinschaft eine Liedfassung für das neue „Gotteslob“ beschlossen,
erfolgte zunächst eine Abstimmung mit den
Beratern der Unterkommission „Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch“ der Deutschen Bischofskonferenz, hier insbesondere
Prof. Dr. Praßl, Prof. Dr. Bretschneider und
Prof. Dr. Franz. Hier kam es durchaus zu lebhaften Diskussionen und auch zu manchen
Revisionen von Fassungsbeschlüssen.
• Der nächste Schritt war, alle beschlossenen
Fassungen der „Arbeitsgemeinschaft ökumenisches Liedgut“ (AÖL) vorzulegen. Soweit es
sich um Lieder handelte, die nur im katholischen Raum eine Rolle spielen, zum Beispiel
Marienlieder, bestand das Vorlegen nur in einer Information der AÖL. Es gibt jedoch auch
zahlreiche Lieder, die von evangelischen und
katholischen Christen gemeinsam gesungen
werden. So kam es bei einigen Liedern dazu,
dass in der Diskussion mit der AÖL ein Lied
noch einmal verändert wurde.
• Die nächsten Schritte waren die Einbeziehung der jährlichen Sitzung der Diözesanbeauftragten für das Gemeinsame Gebet- und
Gesangbuch und der Voten einer Arbeitsgruppe der Bischofskonferenz für den christlich-jüdischen Dialog, und natürlich der
Unterkommission selbst.
• Schließlich kam die Modi-Phase, an der allen deutschsprachigen Bischöfe beteiligt
waren, die auch noch einmal zu Veränderungen führte, dann die Approbation der Bischöfe und schließlich die Recognitio der
Lieder durch die Gottesdienstkongregation
in Rom.
Richard Mailänder ist Erzdiözesankirchenusikdirektor des Erzbistums Köln. Abdruck eines zweiteiligen
Artikels aus Gottesdienst Nr. 19 und 20/2013
13
Franz Karl Prassl
Zum Lobe seiner Herrlichkeit.
Psalmen im neuen Gotteslob
1 Text in Klammer
als Ergänzung
der Schriftleitung
Den ersten Teil im zweiten Hauptkapitel des neuen Gotteslob „Psalmen, Gesänge und Litaneien“ bilden die Psalmen. Das zentrale „Musikkapitel“ des
neuen Gebet- und Gesangbuches wird
mit dem Meditations- und Gebetbuch
des Volkes Israel eröffnet, das auch
seit den Tagen der Apostel das „erste“
und vornehmste Gesangbuch der
christlichen Kirchen war und ist. Jesus
Christus ist mit Psalmenworten (Vater,
in deine Hände empfehle ich meinen
Geist) auf den Lippen gestorben, der
Psalter ist ein im Neuen Testament
häufig zitiertes Buch. Seine Verwendung in den christlichen Liturgien
zeigt, dass Christinnen und Christen
mit jenen Worten beten und singen,
die sie nicht selber ersonnen, sondern
von Gott selbst durch die Heilige
Schrift geschenkt bekommen haben.
che hat das Psalmenbuch als Ausdruck
des „ganzen Christus“ (Augustinus)
verstanden, als eine Interpretation seines lebens und Wirkens und seiner
Botschaft. Deshalb darf es nicht verwundern, dass mehr als die Hälfte der
klassischen Messgesänge im Graduale
romanum aus dem Buch der Psalmen
stammt. Die alte Kirche war liturgischer
Poesie gegenüber zunächst reserviert
eingestellt, galt sie doch als Menschenwort und nicht als Gotteswort.
Die evangelisch-reformierten Kirchen
haben über Jahrhunderte nur Psalmlieder im Gottesdienst gesungen, auch
heute steht der (metrische) Psalter immer als erstes Kapitel in einem reformierten Gesangbuch.
Psalmen singen heißt, sich Worte zu eigen zu machen, mit denen zahllose Generationen vor uns schon ihren Glauben artikuliert haben, im Loben und
Danken, Bitten und Klagen. Mit den
Psalmen klinken wir Heutige uns ein in
den Strom der Glaubenserfahrungen
der Kirche in Zeiten und räumen, wir
identifizieren uns damit oder lassen
uns von diesen Worten herausfordern.
Psalmworte in meinem Mund heißt
auch: ich bin Teil eines größeren Ganzen, Teil der Kirche als Leib Christi.
Meine lebens- und Glaubenserfahrung
ist solidarisch eingebettet in die Erfahrungen vieler Beter vor mir und nach
mir, die Themen meines Lebens, die
sich in den Psalmen artikulieren, sind
nicht nur meine Themen. Die alte Kir-
Im Gotteslob findet sich eine repräsentative Auswahl aus den 150 Psalmen,
die versucht, die wichtigsten Lebensund Glaubensthemen abzudecken, sowie essentielle Teile einer Vielzahl von
Gottesdienstformen mit diesem Buch
gestalten zu können, sodass die Gemeinde „bewusst und tätig“ in den
Psalmengesang eingebunden ist.
Repräsentative Auswahl
Zu den 70 Psalmen bzw. Psalmteilen
im Stammteil kommen weitere in den
diözesanen Eigenteilen (8 im Eigenteil
der Diözesen Freiburg und RottenburgStuttgart1). Dazu gesellt sich der Psalm
117 auch auf Latein. Vor der Nummer
30 steht auf den Seiten 127 und 128
eine Übersichtstabelle über die Psalmen des Stammteils mit Nummernan-
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
14
gaben und Verweisen. Die Psalmen
sind nicht nur im Psalter, sondern auch
im Kapitel Tagzeitenliturgie zu finden.
Zu den Psalmen in ihrer klassischen
Gestalt kommen noch 23 Psalmlieder
im Stammteil (und weitere 7 im Eigenteil der Diözese Freiburg und Rottenburg-Stuttgart – Übersicht auf Seite
1347 im Gotteslob2) hinzu. Diese bestehen entweder aus mehr oder weniger engen Paraphrasen des Ursprungstextes in Liedform, sind aber auch
Texte, die den Psalm ins Heute transformieren: als Stimme des 20. und 21.
Jahrhunderts auf dem Boden und im
Geist eines Psalms.
1 Text in Klammer
als Ergänzung
der Schriftleitung
2 Text in Klammer
als Ergänzung
der Schriftleitung
3 Modifizierung
seitens der
Schriftleitung
im Hinblick auf
die Ausgabe
Freiburg/RottenburgStuttgart
4 Text in Klammer
als Ergänzung
der Schriftleitung
5 Text in Klammer
als Ergänzung
der Schriftleitung
Gemäß der Tradition des westlichen
Stundengebets sind auch alttestamtentliche Cantica ins Gotteslob aufgenommen worden wie z.B. das Lied des
Mose und der Miriam (Ex 15) oder der
Gesang der drei Jünglinge im Feuerofen (Dan 3). Dem stehen acht seit
der Liturgiereform in die Vesper eingeführte neutestamentliche Cantica
gegenüber (z.B. Philipperhymnus, Seligpreisungen usw.) Die drei Cantica
Evangelica aus dem Lukasevangelium
sind mehrfach vertreten: das Magnificat, der Lobgesang Mariens im Stammteil fünfmal3 bei Nr. 631,4; Nr. 634,4;
Nr. 644,4; Nr. 631,8 (lateinisch);
Nr. 395 (Lied) (und für den Eigenteil
Freiburg/Rottenburg-Stuttgart dreimal
bei Nr. 769,2; 807,2 und 898,14),
das Benedictus, der Lobgesang des
Zacharias, dreimal im Stammteil bei
Nr. 617,2; Nr. 623, 7 und Nr. 384 (Lied)
(und für den Eigenteil Freiburg/Rottenburg-Stuttgart einmal bei Nr. 9195).
Psalmen im „proprium missae“
Psalmen sind häufig die Basis von Gesängen, welche den Inhalt eines Festes beschreiben und zusammenfassen
(„Proprium der Messe“), häufig ge-
schieht dies mit dem Introitus, dem Eröffnungsgesang. Am 1. Adventssonntag spricht der gregorianische Introitus
Ad te levavi animam meam vom Erheben der Seele zu Gott: ein Leitmotiv für
das ganze Kirchenjahr an dessen Beginn. Als Psalm für Introitus und Communio der dritten Weihnachtsmesse
ist der 98. Psalm vorgesehen, dessen
weihnachtlicher Kehrvers entspricht
sogar dem Text der Communio: Jubelt
ihr Lande dem Herrn, alle Enden der Erde schauen Gottes Heil (Nr. 55,1).
Der Psalm 72 (Nr. 47) ist in der gregorianischen Tradition ebenfalls der Psalm
für Introitus und Communio am Fest
Epiphanie. Im Zentrum der Messe des
Kirchweihfestes steht der Psalm 84
(Nr. 653,4), für Marienmessen ist der
Psalm 45 (Nr. 43) ausgewählt. Diese
wenigen Beispiele zeigen, wie vielfältig der Gotteslob-Psalter auch außerhalb der Tagzeitenliturgie etwa für „alternative“ Messgestaltung herangezogen werden kann.
Einheitsübersetzung oder revidierter
Text?
Die Psalmtexte folgen der Version der
Einheitsübersetzung. Da zum Zeitpunkt der Drucklegung des Gotteslob
die revidierte Bibelübersetzung noch
nicht von den Bischöfen approbiert
und in Rom rekognosziert worden war,
war die Einheitsübersetzung als offizieller liturgischer Text zu nehmen. Es
ist mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten, dass die Genehmigungsverfahren für den revidierten Bibeltext
sich noch in die Länge ziehen werden.
Und dann sind diese Texte erst einmal
in den Lektionaren und Stundenbüchern umzusetzen. Wenn danach das
Gotteslob zu revidieren ist, wird die erste Generation von Büchern schon so
in die Jahre gekommen sein, dass sie
Schwerpunktthema Gotteslob
15
ohnehin wegen natürlichen Verschleißes auszutauschen sind.
Offb 19 wurden neu geschaffen und vollständig
ausnotiert (z.B. Nr. 630,2).
Klassische und erneuerte Psalmodie
Franz Karl Praßl ist ordentlicher Professor für
Gregorianik und kirchenmusikalische Werkkunde an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz und hat eine Gastprofessur
am Pontificio Istituto di Musica Sacra in Rom inne. Erstveröffentlichung des Beitrages in „Singende Kirche. Zeitschrift für Katholische Kirchenmusik, Heft 4/2013, Jg. 60“. Abdruck mit
freundlicher Genehmigung des Autors.
Heiß diskutiert wurde immer wieder die Frage,
nach welchen Modellen die Psalmtöne gesungen werden sollten, und ob man sich an alternative Modelle der Psalmodie wagt, welche
rund um den deutschen Sprachraum überall
gang und gäbe sind. Es obsiegte der Wunsch,
schwerpunktmäßig bei den gregorianischen
Modellen zu bleiben, essentielle Innovationen
waren damit von der Tagesordnung genommen. Im Detail gab es freilich auch bei den
„klassischen“ Tönen Änderungen. Der dritte
Ton wurde auf den Tenor H umgestellt und damit an die monastischen Bücher angeglichen,
welche seit langem schon diese ursprüngliche
Version des authentischen „phragischen“ Tones kennen (siehe Nr. 75). Dies geschah freilich
halbherzig. Beim Canticum des greisen Simeon
in der Komplet (Nr. 665,3) hat man den dritten
Ton mit Tenor C belassen – aus „pastoralen
Gründen“, was wohl in Richtung Veränderungsscheu zu deuten ist.
Einzelne Psalmtöne haben neue Schlusskadenzen bekommen, so genannte „m-Schlüsse“ (beispielsweise Nr. 36). Bei diesen Kadenzen stehen
die unbetonten Silben auf dem gleichen Ton wie
die Akzentsilbe, damit können mehr als zwei Silben leichter hinter dem Akzent „nachklappern“,
was in diesem Falle weniger störend wirkt.
In der Psalmodie hat auch einfache Mehrstimmigkeit als Alternative zu den Kirchentönen
Einzug gehalten. Diese einfachsten Singweisen
stellen eine Bereicherung für alle Gemeinden
dar, die eine erneuerte Psalmodie herbeigesehnt haben (z.B. Nr. 618,3).
Für einige Cantica wurden zu deren Hervorhebung und Unterscheidung von den Psalmen
viergliedrige Melodiemodelle geschaffen, die
zunächst für Vorsänger gedacht sind, aber
durchaus auch von einer Gemeinde realisiert
werden können (z.B. Nr. 625,3). Cantica wie
der Philipperhymnus oder das Canticum nach
„Vieles von dem, was anfangs gewünscht und
konzipiert worden ist, spiegelt sich im neuen
Gotteslob. Der Mainstream dessen, was als richtig… angedacht worden ist, wurde in die Praxis
umgesetzt. Manche Aspekte sind durch kirchliche Realitäten offen geblieben, einiges ist auch
in den vielen dynamischen Prozessen der Buchwerdung gescheitert. Alles in allem aber bedeutet dieses Buch einen großen Schritt nach vorne.
Die Innovationen sind bedeutsam, auch im Lichte der Reaktion auf die Lebenswelt heutiger
Menschen, und das Umgehen mit den diversen
kirchlichen Situationen. Man wird sich über das
eine oder andere Detail streiten können, das eine mehr lieben, als das andere, und vielleicht
auch einiges vermissen. Das soll nicht darüber
hinwegtäuschen, dass dieses Buch in einer großen gemeinsamen Anstrengung in vielen Bereichen zu einer gelungenen Sache geworden ist.
Wer auf das neue Gotteslob vorurteilsfrei zugeht, wird staunen, ob der Vielfalt seiner Inhalte,
und auch seiner äußeren Performance. Tief verwurzelt im katholischen Glauben ist das Buch
ein modernes Kind des 21. Jahrhunderts.“
Franz Karl Praßl in seinem Beitrag „Was das neue
Gebet und Gesangbuch bringt“ im Themenheft
der Herder-Korrespondenz „Wie heute Gott
feiern – Liturgie im 21. Jahrhundert“
16
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
Das „Gotteslob“ im Internet
www.amt-fuer-kirchenmusik.de
Liedpläne, auch für den Eigenteil der Diözese Rottenburg-Stutkgart, verschiedene Verzeichnisse und Synopsen, Lieder des Monats, Hinweise zu Begleitpublikationen u.v.a.
http://www.drs.de/arbeitsfelder/liturgie/
antwortpsalmen/antwortpsalmen-lesejahr-a.html
Video-Aufnahmen der sonntäglichen Antwortpsalmen. Kehrverse und Vertonung der Psalmverse folgen der Publikation
„Antwortpsalmen und Rufe vor dem Evangelium – Lesejahr A“,
ISBN 978-3-89710-550-8. Die Videos mit den Antwortpsalmen
werden wöchentlich ergänzt. Sie stehen jeweils montags für
den kommenden Sonntag zur Verfügung.
http://gotteslob.eu.dedi266.your-server.de/wp/
Über die Homepage des Deutschen Liturgischen Institutes
www.liturgie.de sind zahlreiche Informationen zum neuen Gotteslob aufbereitet, u.a. Liedporträts, Liedvorschläge u.a.
http://www.gotteslob.de/fileadmin/Redaktion/
PDF/mueka0_52_16Jk.pdf
Liedvorschläge aus dem Münchener Kantorale
www.pueri-cantores.de/gotteslob.html
Etwa 250 Lieder des Stammteils, eingespielt in Video-Aufnahmen von verschiedenen Chören des Verbandes, jeweils mit Orgelvorspiel und gesungener erster Strophe
www.gotteslob.katholisch.de
Lieder des Stammteils als Video zum Anhören (und Ansehen)
www.mein-gotteslob.de
Informationen zur Entstehung und zum Aufbau des Gesangbuches
http://www.kathpedia.com/index.php?
title=Gotteslob
Allgemeine Informationen zum Gotteslob
Schwerpunktthema Gotteslob
17
Begleitpublikationen zum neuen Gotteslob
Liedbetrachtung/-predigt
Johannes Kreidler, Ich will dich preisen Tag für Tag.
Betrachtungen und Predigten zu 35
neuen Liedern des Stammteil und
Eigenteils (Frbg./Rttbg.-Stgt.). Inkl.
Audio-CD mit 20 Gesängen des Eigenteils. Ausführende: Hochschulchor der
HfK Rottenburg und der Schola der
Dekanatskirchenmusiker.
ISBN 978-3-7966-1620-4.
Schwabenverlag – 17,99 €
Meinrad Walter, Sing, bet und geh auf
Gottes Wegen.
40 neue und bekannte geistliche Lieder erschlossen. Mit Noten zu allen
Liedern
ISBN 978-3-451-31160-4.
Verlag Herder - 16,99 €
Orgelbuch / Klavierbuch
Orgelbuch zum Stammteil.
Aufgeteilt auf drei Bände mit insgesamt ca. 1100 Seiten.
ISBN 3-460-42883-X. Verlag
Katholisches Bibelwerk. 228,00 €
Orgelbuch zum Eigenteil der Diözese
Rottenburg-Stuttgart. 246 Seiten.
ISBN 978-3-7966-1625-9.
Schwabenverlag. 68,00 €.
Klavierbuch zum Stammteil –
zwei Bände
Verlag Katholisches Bibelwerk.
Ca. 198 € – Erscheinungstermin 2015
Dazu CD „Singt, singt, singt dem
Herrn“ – Gotteslob mit Klavier, Gitarre,
Flöte, Saxophon. Eine Beispiel –CD für
die Begleitung von Gotteslob-Gesän-
gen, die 52 Gesänge aus dem Stammteil berücksichtigt. Deutsches Liturgisches Institut, DLI 7133 – 14,80 €
Orgelintonationen zum Gotteslob
(Stammteil)
Einfache Intonationen für Orgel (oder
andere Tasteninstrumente) zu allen
Liedern im Stammteil
Carus-Verlag 18.201/00 – 39,50 €
Choralvorspiele für Orgel zum Gotteslob. Bd. 1: Advent und Weihnachten
30 Kompositionen für die Adventsund Weihnachtszeit vor allem als Musik zum Auszug und zur Kommunionausteilung geeignet.
Carus-Verlag 18.202/00 – 34,50 €
Choralvorspiele für Orgel zum Gotteslob. Bd. 2: Österliche Bußzeit und
Ostern
43 Kompositionen zur Österlichen
Bußzeit und zu Ostern. Gerade in diesem Themenbereich finden sich viele
neu ins Gesangbuch aufgenommene
Lieder. Für den aktuellen Band wurden
daher 23 neue Werke in Auftrag gegeben – zu manchen Liedern liegt damit
zum ersten Mal überhaupt eine Choralbearbeitung vor.
Carus-Verlag 18.203/00 – 39,80 €
Das Orgelbuch der Domorganisten
Vorspiele und Begleitsätze zu ausgewählten Liedern des neuen Gotteslobs. In Kooperation mit dem Verband
der Diözesen Deutschlands hg. Von
Winfried bönig, Markus eichenlaub,
Stefan Schmidt und Franz Josef Stoiber. 352 Seiten. Leineneinband. Drei
Lesebändchen.
Verlag: Bärenreiter (Kassel), BA 11217
Preis: 99,00 €
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
18
Orgelintonationen und Choralvorspiele zum
Gotteslob (Eigenteil)
Hrsg. Amt für Kirchenmusik – Strube Verlag –
erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2015
Freiburger Kantorenbuch – Antwortpsalmen
im Kirchenjahr
Carus-Verlag 19.035/00 –
Paketpreis (2 Bücher und CD) – 99,00 €
Leichte Orgel-Begleitsätze zum neuen Gotteslob
Leichte Begleitsätze für Orgel manualiter zu allen Liedern des neuen Gotteslob
Carus-Verlag, in Vorbereitung,
erscheint im Herbst 2014
SCHOTT-Kantorale
Antwortpsalm, Ruf vor dem Evangelium,
Hallelujavers. Lesejahre A/B/C
Das Schott-Kantorale enthält vollständig ausgearbeitete Gesangsvorlagen zu Antwortpsalm
und Halleluja nach dem neuen Gotteslob für alle Sonn- und Feiertage der Lesejahre A, B und C.
Verlag Herder Format: 21,0 x 33,0 cm, 416 Seiten, Gebunden mit Leseband
ISBN 978-3-451-30331-9 : €[D] 35,–
Kantorenbuch
Antwortpsalmen und Rufe vor dem Evangelium.
Einrichtung auf der Grundlage der Psalmtöne.
Lesejahr A.
240 S. Hrsg. Amt für Kirchenmusik der Diözese
Rottenburg-Stuttgart.
ISBN 978-3-89710-550-8.
Bonifatius-Verlag. 26,90 €
Münchener Kantorale
Promultis Verlag München
Bd. 1 Lesejahr A:
ISBN 978-3-943135-39-8, 480 S., fest geb.,
€ 38,50 (erscheint im 3. Quartal 2014)
Bd. 2 Lesejahr B:
ISBN 978-3-943135-40-4
(erscheint Nov. 2014)
Bd. 3 Lesejahr C:
ISBN 978-3-943135-41-1
(erscheint Nov. 2015)
Bd. 4 Heilige/Besondere Anlässe:
ISBN 978-3-943135-42-8
(erscheint vorauss. Nov. 2016)
Bd. 5 Erg. Band
(Antwortgesänge/Gesamtregister):
ISBN 978-3-943135-44-2
(erscheint vorauss. Nov. 2017)
Bei Bestellung aller 5 Bände bis zum 30. April
2014 wird ein Subskriptionsrabatt von 10 % auf
alle (auch künftig erscheinende) Bände gewährt.
Sonderband Schola:
ISBN 978-3-943135-43-5
(erscheint vorauss. Nov. 2017)
Chorbuch
Band- und Chorbuch zum Gotteslob.
Neues Geistliches Lied für Gottesdienst und Firmung. Amt für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Hrsg.).
Strube-Verlag München.
VS 6756 – Part. 30,00 €
VS 6756/01 Chorbuch – 8,00 €
ab 20 Ex.: 7,00 €,
VS 6756/02 – Klavierband – 12,00 €
Alle weiteren Stimmen ebenfalls 12,00 €
(Schlagzeug, Instrumentalstimmen in C, B, ES)
CDs zum Band- und Chorbuch, auch für den
Religionsunterricht geeignet. Amt für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Hrsg.)
Strube-Verlag München.
VS 6756/CD – 15,00 €
Chorbuch Gotteslob Set,
Carus 2.160 - bestehend aus:
– Chorleiterband (Carus 2.160/10)
– Orgelbegleitband (Carus 2.160/20)
– CD mit ausgewählten Sätzen
(Carus 2.160/99) –
Paketpreis 79,00 € statt 104,60 €
Chorbuch zum Stammteil, SATB
ab 20 Ex.: 13.80 €, ab 40 Ex.: 11, 80 €,
ab 60 Ex.: 9,80 €– Carus-Verlag 02.161/00
Schwerpunktthema Gotteslob
Chorbuch zum Stammteil, SAM
ab 10 Ex.: 15,80 € ab 20 Ex.: 13.80 €, ab 40
Ex.: 11, 80 €, ab 60 Ex.: 9,80 €
Carus-Verlag 02.162/00
Chorbuch zum Stammteil, SSA
ab 10 Ex.: 15,80 € ab 20 Ex.: 13.80 €, ab 40
Ex.: 11, 80 €, ab 60 Ex.: 9,80 €
Carus-Verlag 02.163/00
Chorbuch zum Stammteil, Kinderchor ab 10
Ex.: 9,80 € ab 20 Ex.: 9,00 € ab 40 Ex.: 8,40 €,
ab 60 Ex.: 7,80 €
Carus-Verlag 02.164/00
Motettenbuch zum Stammteil
Carus-Verlag
2.160 Chorleiterband und CD – 29,90 €
2.170/05 Chorband
ab 20 Ex.: 14,90 €, ab 40 Ex.: 12,50 €,
ab 60 Ex.: 9,90 €
2.170/10 Chorleiterband 24,90 €
2.170/99 CD 19,90 €
Chorbuch zum Eigenteil
(erscheint 2015)
Hrsg. Amt für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Trierer Chorbuch zum Gotteslob
Für das wechselseitige Singen von Chor und
Gemeinde
herausgegeben von Klaus Fischbach und Stephan Rommelspacher im Bärenreiter-Verlag
Kassel
Besetzung: Gemeinde, 4stg. Chor S-A-T-B, Orgel
Band I: 55 Chorsätze (ca. 130 Seiten) zu den
Rubriken Himmlische Stadt, Advent, Weihnachten, Österliche Bußzeit, Ostern, Pfingsten, Jesus Christus
Band II: 55 Chorsätze (ca. 130 Seiten) zu allen
weiteren Rubriken des neuen Gotteslobs (Lob
und Dank, Trost und Ver trauen, Messgesänge etc.)
Bd. I erscheint im März 2014,
Bd. II im Sommer 2014
19
Bläserbuch
Bläserbuch zum Stammteil,
Bärenreiter Verlag (Kassel), BA 11218
Partituren in C und B: Hochformat 23 x 30 cm,
Fadenheftung; 29,95 €.
Stimmhefte (15 versch. Stimmungen):
Querformat ca. 20,5 x 14,5 cm, voraussichtlich
Ringheftung. Bruttoladenpreis pro Einzelstimme: 9,95 €.
Bläserbuch zum Eigenteil
(erscheint 2015)
Enthält 52 Sätze und 12 frei Stücke
Arbeitshilfen
Kinder- und Familiengottesdienste – Werkbuch zum Gotteslob
Deutsches Liturgisches Institut – 9,80 €
Kinder singen ihren Glauben.
Lieder aus dem neuen Gotteslob für Erstkommunion, Kinderchor und Familiengottesdienst.
Hg. Vom Pueri-Cantores-Diözesanverband und
dem Amt für Kirchenmusik der Erzdiözese Freiburg.
CD Einspielung mit Liedern aus dem Stammteil
sowie dem Eigenteil der Diözesen RottenburgStuttgart u. Freiburg – 34 Lieder
Carus-Verlag CV 12.074/99 – 14,90 €
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
20
Singenden Gemeinde
Offenes Singen mit dem Gotteslob
Elemente und Aspekte zu Vorbereitung und Durchführung
erarbeitet von Matthias Balzer Reiner Schulte
und der Arbeitsgruppe Musik
Eine Arbeitshilfe des Deutschen Chorverband Pueri Cantores
Offenes Singen mit dem neuen Gotteslob Elemente und Aspekte zu Vorbereitung und Durchführung
Offenes Singen in ihren unterschiedlichsten Ausprägungsformen stellen
eine der wichtigsten Möglichkeiten
dar, die Lieder und Gesänge des neuen
Gotteslobes bekannt zu machen und
ins Repertoire einer singenden Gemeinde einzuführen. Sie sprechen
über die Klientel der regelmäßigen Kir-
chenbesucher hinaus auch Familienangehörige und Freunde/Freundinnen
der Chorgruppen an und erweitern damit den Kreis der potentiellen TeilnehmerInnen. Gleichzeitig bietet uns die
Einführung des neuen Gotteslob die
Gelegenheit mit Offenem Singen gemeinsam unserem Glauben an Jesus
Christus Ausdruck zu verleihen, miteinander von unserer Hoffnung auf
Gott Zeugnis zu geben und uns gegenseitig zu Taten der Liebe zu bestärken.
Schwerpunktthema Gotteslob
Allerdings muss man heute im Blick haben,
dass vermeintlich verbreitete Lieder nur noch
einer immer kleiner werdenden Gruppe von in
der Regel älteren Menschen oder solchen, die
der Kirchenmusik nahestehen, wirklich bekannt sind. Somit betrifft die Auswahl fast 90 %
Gesänge aller Gesänge aus dem Gotteslob und
sollte sich nicht nur auf „ganz neues“ Liedgut
beschränken.
21
• zunächst einmal gilt: „Alles ist richtig!“ Verbesserungen sollten möglichst motivierend
und mit viel Lob vorgenommen werden;
• die vielleicht wichtigste Grundregel ist: „Reden ist (wenn überhaupt) Silber, Singen ist
Gold“;
• niemand das Gefühl bekommt, er befände
sich in einer Chorprobe.
c) Gute und umsichtige Planung
Die Arbeitshilfe ist in drei Teile gegliedert. Nach
einer Reihe von Grundüberlegungen werden
unterschiedliche „Spielarten“ Offenen Singens
vorgestellt. Im abschließenden Teil gibt es
Links zu entsprechenden Seiten der Homepage
des Deutschen Chorverbandes Pueri Cantores,
auf denen weitere Hilfen, wie etwa Listen aller
mehrstimmigen Lieder und Gesänge und Hinweise auf empfehlenswerte Literatur für die
unterschiedlichen Chorgruppen, enthalten
sind. Diese erheben keinerlei Anspruch auf
Vollständigkeit.
1. Grundüberlegungen
a) Erwartung an ein Offenes Singen
Jeder Besucher eines Offenen Singens hat den
Wunsch:
• mit Spaß und Freude gemeinsam zu singen,
• neue Lieder kennenzulernen und bekannte
bzw. einfache Lieder zu „schmettern“,
• einige kurze und animierende Infos zu den
Liedern zu bekommen,
• in einer gut funktionierenden Interaktion
zwischen der Chor-, evtl. Instrumentalgruppe und den TeilnehmerInnen die musikalischen Möglichkeiten der Gestaltung etwa eines Strophenliedes zu erfahren,
• sich im Gesang als Gemeinschaft zu erfahren, die keine Altersgruppe ausschließt.
b) Voraussetzungen
Es ist zu beachten, dass
• die TeilnehmerInnen grundsätzlich keine
Notenkenntnisse haben und diese auch
nicht erforderlich sind;
Für den Erfolg eines Offenen Singens bzw. das
Erfolgserlebnis der TeilnehmerInnen ist eine
gute Mischung von bekannteren bzw. einfacheren Liedern und solchen notwendig, die anspruchsvoller in musikalischer wie textlicher
Hinsicht sind.
Für die Konzeption des Ablaufs können folgende Fragen eine Hilfe sein:
• Mit welchem Lied beginnt man? („mitreißendes Lied“)
• Mit welchem Lied endet man? („Erfolgserlebnis“)
• Wie viel Zeit hat man?
• Wie schafft man es, dass möglichst schnell
alle Beteiligte zusammen singen?
• Wie wird gewährleistet, dass die Spannung
(für die Arbeit an einem Lied/Gesang) aufrecht erhalten bleibt?
• Welche Mischung von unterschiedlichen
Lied- und Gesangsformen (z.B. Strophenlied, Refrainlied, Kanon, Taizégesang etc.)
wählt man aus?
• In welchem Zusammenhang stehen die
Texte der Lieder (Kirchenjahr, einheitliche
Thematik etc.)?
• Aus welchen Stilrichtungen und Zeiten/Epochen stammen die ausgewählten Lieder und
Gesänge?
Außerdem sind einige „technische Details“ zu
bedenken:
• Sind genügend Liedblätter bzw. Gotteslobausgaben für alle Anwesenden vorhanden?
• Kann man die Aufgaben (Moderieren, Begleiten, Chorgruppen/Musiker dirigieren)
auf mehrere Akteure aufteilen? Der Modera-
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
22
tor sollte nicht alles selbst machen müssen.
• Wie kann ein guter Kontakt zwischen dem
Moderator/„Animateur“ und den TeilnehmerInnen hergestellt werden? (direkte und
einfache Ansprache der TeilnehmerInnen,
gute Qualität der Tonübertragung – Mikrophon)
• Wie kann man die Mitsingenden in Gruppen
einteilen (z.B. links – rechts, Männerstimmen – Frauenstimmen) um bei Strophenliedern abzuwechseln und mehrstimmiges Singen, wie etwa von Kanons zu ermöglichen.
• Besteht die Möglichkeit, die Chorgruppe um
die TeilnehmerInnen aufzustellen oder gar
zu mischen, da auf diese Weise das Mitsingen auf besondere Art und Weise erleichtert
wird?
• Möglicherweise lassen sich verschiedene
Raumsituationen schaffen, Chorgruppen auf
der Empore, um die Bänke herum aufgestellt, im OFF usw.
d) Vorgehensweise beim Einstudieren/Singen
eines Liedes
Es empfiehlt sich, folgende Schritte zu beachten und entsprechend der Aufnahmefähigkeit
der Anwesenden einzusetzen:
• Jeweils eine kurze Einführung in das Lied (in
der Regel nicht mehr als ein Gedanke zur
Thematik und ein Gedanke oder Tipp zur
Musik – Anregungen hierzu auch aus den
Liedportraits und musikalischen Anmerkungen auf http://www.pueri-cantores.de/
gotteslob.html) davor oder danach wahlweise:
– Vorsingen der 1. Strophe (einstimmig)
durch die Chorgruppe oder
– Vorspiel der Melodie durch den oder die Instrumentalisten,
• gemeinsames Nachsingen (in der Regel der
1. Strophe),
• evtl. Üben von max. einer schwierigeren Stelle,
• Singen aller Strophen im Wechsel oder mit
Überchor bzw. Instrumenten.
Beim Einstudieren mit jüngeren Kindern sollte
man in kleineren Schritten vorgehen:
• Einführung über Bilder und/oder Schüsselworte,
• Klärung unverständlicher Worte, vor allem
bei älteren Texten,
• Vorsingen und direktes Nachsingen in kurzen melodisch und textlich sinnvollen Abschnitten,
• zunächst nur eine Strophe üben,
• eine einfache harmonische Begleitung ohne
Überstimmen wählen.
2. Mögliche „Spielarten“
Offener Singen
Die Art eines Offenen Singens ist abhängig von
mehreren Faktoren:
• dem Anlass des Offenen Singens,
• dem Ort bzw. dem Raum, an oder in dem das
Offene Singen stattfindet,
• den beteiligten Ansingechören,
• den instrumentalen Begleitmöglichkeiten,
• der Zielgruppe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Offenen Singen.
Drei mögliche Spielarten werden im Folgenden
vorgestellt. Sie stellen nur einen Vorschlag dar
und können auch variiert und den jeweiligen
Anlässen und Möglichleiten vor Ort angepasst
werden.
a) Offenes Singen als „Matinee“ im Anschluss
an einen Gottesdienst
• Zielgruppe(n): Kirchenbesucher
• Ort: Kirchenraum
• Moderator, „Animateur“:
Pfarrer, ChorleiterIn
• Chorgruppen:
Kinderchor, Jugendchor, Kirchenchor, weitere Chorgruppen der Gemeinde
• Aufstellung des Chores:
wenn möglich in Front zur Gemeinde
• Instrument: Orgel oder E-Piano
• Musik:
– einstimmige Lieder aus dem GOTTESLOB
– evtl. mehrstimmige Gesänge bzw. Kanons
aus dem GOTTESLOB
– evtl. 1 bis max. 3 weitere reine Chorstücke
Schwerpunktthema Gotteslob
• Dauer: 10 bis max. 30 Minuten
• Bemerkungen:
Die Chorgruppe gestaltet bereits den Gottesdienst mit.
b) Offenes Singen als freies Angebot am Nachmittag oder im Rahmen von Veranstaltungen
der Pfarrgemeinde (Familientag, Pfarrfest,
Altennachmittag)
• Zielgruppe(n):
Mitglieder der Pfarrgemeinde, Familienangehörige der Mitglieder musikalischer Gruppen, Freunde
• Ort:
Pfarrzentrum, Open Air (im Sommer)
• Moderator, „Animateur“:
GemeindereferentIn, ChorleiterIn
• Musikalische Gruppen:
Kinderchor, Jugendchor, Kirchenchor,
weitere Chorgruppen der Gemeinde, Musikvereine
• Aufstellung des Chores / der musikalischen
Gruppe:
in Front zu den TeilnehmerInnen
23
• Instrument:
– E-Piano, Klavier, Orgel
– evtl. Soloinstrument (für Vorspiele und
zur Führung der Melodie)
– evtl. Bläser
• Musik:
– Lieder aus dem GOTTESLOB
– mehrstimmige Gesänge und Kanons aus
dem GOTTESLOB
– reine Chor-, bzw. Instrumentalwerke als
Gliederungselemente (z.B. Beginn, Pausen zum „Luftholen“ für die TeilnehmerInnen, Abschluss)
• Dauer: 30 bis max. 45 Minuten
• Bemerkungen:
Ambiente schaffen (z.B. Kaffee und Kuchen, Getränke, weitere Programmpunkte
etc.)
An adäquate Mikrofonierung beim Gesang
im Freien denken!
• Weitere Ideen
Kurz-Interview mit Chorsänger, Gemeindemitglied (Kind, Senior, Vater …) zum Thema
Singen/Lieblingslied
Preisausschreiben/Rätsel: Gefragt werden
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
24
kann z. B. nach einem Detail, das bei der
Liedeinführung erwähnt wird.
c) Offenes Singen im Rahmen eines geistlichen
Konzertes
• Zielgruppe(n):
Mitglieder der Pfarrgemeinde, Familienangehörige der Mitglieder musikalischer Gruppen, Freunde der Kirchenmusik
• Ort: Kirche
• Moderator, „Animateur“:
GemeindereferentIn, ChorleiterIn
• Musikalische Gruppen:
Kinderchor, Jugendchor, Kirchenchor, weitere Chorgruppen der Gemeinde, Musikvereine
• Aufstellung des Chores / der musikalischen
Gruppe:
möglichst in Front zu den TeilnehmerInnen
• Instrument:
– Orgel
– E-Piano
– evtl. Soloinstrument (für Vorspiele und
zur Führung der Melodie)
– evtl. Bläser
• Musik:
– reine Chor-, bzw. Instrumentalwerke, die
Struktur und Schwerpunkt des geistlichen Konzertes bilden
– Lieder aus dem GOTTESLOB und
– evtl. mehrstimmige Gesänge und Kanons
aus dem GOTTESLOB als Elemente, die eine aktive Beteiligung aller Zuhörer an
dem Konzert ermöglichen.
• Dauer:
45 bis max. 75 Minuten
Der Anteil des Offenen Singens sollte insgesamt nicht länger als 10 bis 20 Minuten
betragen – verteilt auf das gesamte Konzert.
• Bemerkungen:
Programm (Auswahl von Chor-, bzw. Instrumentalwerken und Liedern) gut aufeinander
abstimmen
• Weitere Ideen
Das ganze Konzert könnte ein Thema in den
Mittelpunkt stellen:
– eine Kirchenjahreszeit
– ein theologischer Grundgedanke
– eine Epoche
– ein Kirchenlieddichter/Komponist
– u.v.a mehr.
3. Weiterführende Hilfen und Hinweise auf den Seiten der Homepage
des Deutschen Chorverbandes
Pueri Cantores
http://www.pueri-cantores.de/gotteslob/
materialien/weiterfuehrende-materialienlinks-zum-neuen- gotteslob.html
Die Listen können dort als PDF-Datei oder Excel-Datei heruntergeladen werden. Sie werden
ständig aktualisiert und ergänzt.
Allgemeine Übersichten
• Mehrstimmige Lieder im Stammteil des Gotteslob (alphabetisch geordnet)
• Mehrstimmige Lieder im Stammteil des Gotteslob (nach Rubrik geordnet)
• Neuere Lieder und Gesänge im Gotteslob
Chorsätze zum Gotteslob
• Chorbuch zum Gotteslob / Carus Verlag (ab
1. September 2013) Sätze für SA / SSA / SAB
/ SATB
• Motetten zu Liedern aus dem Gotteslob
Melodiespiele mit Gesangbuchliedern (Christa
Kirschbaum, Strube 6249)
Matthias Balzer
Präsident des Deutschen Chorverbandes Pueri
Cantores
Die Arbeitshilfe wurde erstellt vom Deutschen
Chorverband Pueri Cantores unter Mitwirkung der
Arbeitsgruppe Musik und Herrn Reiner Schulte,
Backnang.
Schwerpunktthema Gotteslob
Dr. Christoph Berchtold
…das neue Gotteslob – es hat große Potenz
Gotteslob
im Dekanatsrat!
Dass der Gemeindesaal der Morizgemeinde Rottenburg „fasnetlich“ dekoriert war, war nicht die einzige Ausnahme am Abend des 19. Februar 2014.
Ungewöhnlich war eine Zusammenkunft des Dekanatsrates, also eines
Gremiums des Sachaustausches und
der Beratung pastoraler Fragen für diesmal zum fast einzigen Tagesordnungspunkt: Einführung in das neue Gotteslob. Der Geschäftsführende Ausschuss
hatte schon im vergangenen Jahr, bevor das Buch vorlag, diesen Abend geplant. Dekanatskirchenmusiker Ulrich
Wolf und Dekanatsreferent Christoph
Berchtold hatten die grundlegende
Idee: innerhalb einer Sitzungszeit soweit als möglich einzuführen in das
neue Buch, und zwar theoretisch und
praktisch. Der Dekanatsreferent erläuterte also kurz den Aufbau – im Vergleich zum alten Buch die neue Grundorientierung an Tag, Woche, Jahr und
Leben; den ausführlichen Vorbau Gebet; die den Sakramenten, Sakramentalien und dem Stundengebet gewidmeten Teile.
Recht schnell ging es dann ans Praktische: Ausgewählt waren dreizehn beispielhafte Gesänge verschiedenster
Provenienz, Charakteristik und Stilrichtung. Die Grundorientierung lief grob am
Thema „Abend“ entlang, so dass am
Schluss der Dekan „nur noch“ den Segen sprechen musste. Jedermann und
jedefrau hatte dann den Eindruck, einem wirklich geistlichen Ereignis beigewohnt, ja dieses mitgetragen zu haben.
Der Dekanatsreferent, der an der Rottenburger Hochschule für Kirchen-
25
musik seit vielen Jahren das Fach Liturgik vertritt, gab zu jedem der ausgewählten Stücke eine knappe Einführung: zur Theologie, zur Eigenart und
zum Vergleich. Der Kirchenmusiker
hingegen war der Meister der musikalischen Erschließung: in Hinführung,
Anspiel, Ansingen und Durchsingen
meist mehrerer Strophen.
Ausgewählt waren: „Herr, die Schöpfung ist dein Lied“ (GL 716) zum neubetonten Thema Sonntag; „Oh, lieber Jesu
denk ich dein“ (GL 368) zum Thema
Hymnus; „Sei mir gnädig, Herr“ (GL
664, 1+2) Psalm 4 als Beispiel für Psalmenvertonung; „Brot, dass die Hoffnung nährt“ (GL 378) Neues Geistliches
Lied (NGL); „Gott sorgt für mich“ (GL
843), wieder aufgenommenes Lied aus
dem Diözesangesangbuch 1949; „Der
Mond ist aufgegangen“ (GL 93) Volkslied; „Vater unser“ (GL 661, 8) Thema
Ostkirche, mehrstimmig; „Te Deum laudamus (GL 407), Kanon; „Magnifikat
(GL 898) eine in der Diözese entstandene interessante Fassung eines deutschen Liturgiegesangs; „Tanzen, ja tanzen wollen wir“ (GL 462) Kinderlied;
„Bleib bei uns, Herr“ (GL 94) mehrstimmig aus der angelsächsischen Tradition; „Wir, an Babels fremden Ufern“
(GL 438) neue skandinavische Lieddichtung; „Surrexit Dominus vere“ (GL
321) Kanon aus Taizé.
Ein kontrastreicher Abend, der die
Buntheit des neuen Buches so recht
vor Augen stellte. Und Lust machte auf
mehr. Und zur Nachahmung in dieser
oder ähnlicher Form einlädt und anregt.
Am Ende waren alle beschwingt und
bewegt von dieser einmal ganz anderen Art, eine Sitzung des Dekanatsrates
zu gestalten. Alle waren sich einig: Das
neue Gotteslob – es hat große Potenz!
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
26
Kathrin Lang und Barbara Grupp
Gotteslobschauspiel
ten wir uns an den Strahlen, trügen die
Füße uns leicht wie im Tanz, weg von
den Nöten und Qualen“
GL 831
E: Da horcht Petrus auf.
Erzähler: Wie alle wissen, begab es
sich in jenen Tagen, dass sich Maria
und Joseph auf eine Reise begaben. Da
der Esel erkrankt war, besannen sie
sich darauf, dass eine Reise mit dem
Schiff ebenfalls nicht zu verachten sei.
So wählten sie die „Meerstern“ als ihr
Reisemittel, das Boot sollte sie sicher
an ihr Ziel bringen.
Maria steigt in das Boot ein; Joseph
bleibt an Land zurück und singt:
„Meerstern, ich dich grüße, o Maria
hilf“ GL 524
Maria hilft Joseph ins Boot und reicht
ihm das Ruder
E: Alsdann beginnt die Reise. An Land
beobachtet Petrus die Reisenden.
Petrus singt: „Es kommt ein Schiff, geladen bis an sein höchsten Bord, (..),
Das Schiff geht still im Triebe, es trägt
ein teure Last; (…), Der Anker haft‘ auf
Erden, da ist das Schiff am Land.“
GL 236
Jemand singt: „Simon Petrus dort am
Ufer, ohne Fang nach langer Nacht, Fischer, den der fremde Rufer sich zum
Menschenfischer macht“ GL 901
E: Petrus zieht Maria und Joseph an
Land. Nach dieser langen Reise sehnen sich die beiden nach geselligen
Abenden.
Maria und Joseph singen: „Wäre Gesanges voll unser Mund, voll, wie das
Meer und sein Rauschen, klänge der
Jubel von Herzensgrund schön, dass
die Engel selbst lauschen, (…), Stünde
in unseren Augen auch Glanz, wärm-
Petrus: Gesang und Tanz? Da möchte
ich euch eine Lokalität anempfehlen.
Im „Wilden Mann“ werdet ihr bei Speis
und Trank einen geselligen Abend verbringen. Maria, Joseph, Petrus und Jemand gehen zum Wirtshaus.
Die Wirtin begrüßt die Gäste und singt:
„O Maria, sei gegrüßt, die du voller
Gnade bist; sei gegrüßt du höchste
Zier: Gott der Herr ist selbst mit dir“
GL 523
Der Wirt schließt an: „Gegrüßet seist
du, Königin, o Maria, erhabene Frau
und Herrscherin, o Maria“ GL 536
Beide singen:
„Wir decken den Tisch. Wir richten da
Mahl. Wir bringen das Brot und wir
bringen den Wein.“ GL 733
Wirt und Wirtin decken den Tisch. Beide
singen:
„Der Tisch ist gedeckt, gerichtet das
Mahl. Wir essen das Brot und wir trinken den Wein.“ GL 733
E: Mit zunehmender Zeit füllt sich das
Gasthaus.
Einige Gäste kommen.
Die ankommenden Gäste singen: „Aus
den Dörfern und den Städten, von
ganz nah und auch von fern, mal gespannt, mal eher skeptisch, manche
zögern, viele gern (…) Von der Straße,
aus der Gosse, kamen Menschen ohne
Zahl, und sie wurde selbst zu Boten,
dass der Ruf wie Feuer lief: Eingeladen
zum Fest des Glaubens, eingeladen zu
Fest des Glaubens“ GL 852
Schwerpunktthema Gotteslob
E: Die Gäste gehen nach und nach zum Tanz
über.
Alle singen und tanzen: „Tanzen, ja tanzen wollen wir uns springen, tanzen vor dem Herrn.“
GL 462
E: Maria genießt den Abend.
Maria singt zum Wirt: „Du hast mein Klagen in
Tanzen verwandelt, hast mich geheilt und mit
Freude umgürtet. Dir singt mein Herz und will
nicht verstummen. Dir will ich singen in Ewigkeit.“ GL 323
E: Die Stimmung ist fröhlich ausgelassen. Der
Wein fließt und die Tanzbeine schwingen. Der
Wirt holt seinen besten Birnenschnaps aus
dem Keller.
Alle singen: „Geist der Zuversicht, Quelle des
Trostes, komm und stärke uns, Geist der Heiligkeit, Quelle der Freiheit, Tröster Geist,
Schöpfer Geist“ GL 350
E: Joseph kostet ausgiebig vom teuren Geist.
Was für ein schönes Fest!
Alle singen: „Unser Leben sei ein Fest, Jesu
Geist in unserer Mitte, Jesu Werk in unseren
Händen, Jesu Geist in unseren Werken. Unser
Leben sei ein Fest, in dieser Stunde und jeden
Tag“ GL 715
E: Joseph ist beeindruckt von Marias Tanzkünsten. Vom Birnengeist begeistert bringt er seine
Liebe zum Ausdruck.
Joseph singt Maria zu: „Maria, dich lieben ist all-
zeit mein Sinn; dir wurde die Gnade der Fülle
verliehn. Du Jungfrau, auf dich hat der Geist
sich gesenkt; du Mutter hast uns den Erlöser
geschenkt.“ GL 521
Joseph: Maria, dich lieben ist allzeit mein Sinn.
Willst du mich zu deinem angetrauten Ehemanne nehmen?
Maria und Joseph tanzen Walzer.
27
Alle singen: „Wunderschön prächtige, hohe
und mächtige, liebreich holdselige himmlische Frau, der ich mich ewiglich weihe herzinniglich, Leib dir und Seele zu eigen vertrau. Gut
Blut und Leben will ich dir geben, alles was immer ich hab, was ich bin, geb ich mit Freuden ,
Maria, dir hin.“ GL 883
E: Der Wirt und die Wirtin ermüden. So voll war
die Schenke schon lange nicht mehr. Sie fürchten, dass die Gäste ihr Lokal bis in die Morgenstunden nicht verlassen werden. Da treten
noch Hirten zur Tür herein. Sie haben gehört,
dass Maria ein Kind erwartet und überbringen
die Frohbotschaft.
Die Hirten singen: „Als ich bei meinen Schafen
wacht, ein Engel mir die Botschaft bracht.“
Maria: „des bin ich froh“
Joseph: „bin ich froh“
Alle: „froh, froh, froh, froh, froh, froh! Benedicamus Domino!“ GL 246
E: Der Wirt beendet die Feier. Alle gehen nach
Hause. Markt und Straßen stehen verlassen.
Alle singen: „Stille Nacht, heilige Nacht! Alles
schläft, einsam wacht nur das traute hochheilige Par. Holder Knabe im lockigen Haar, schlaf
in himmlischer Ruh, schlaf in himmlischer
Ruh!“ GL 249
E: Christ der Retter ist da. Halleluja! Ein Kind ist
uns geboren! Jauchzet frohlocket!
Jemand: „Wachet auf, ruft uns die Stimme der
Wächter sehr hoch auf der Zinne, wach auf du
Stadt Jerusalem (…) Wohlauf, der Bräutgam
kommt, steht auf, die Lampen nehmt. Halleluja. Macht euch bereit zu der Hochzeit, ihr
müsset ihm entgegengehn.“ GL 554
Alle singen: „Der Geist des Herrn erfüllt das All
mit Sturm und Feuersgluten; er krönt mit Jubel
Berg und Tal, er lässt die Wasser fluten. (..)Der
Geist des Herrn treibt Gottes Sohn, die Erde zu
erlösen; frohlockend: Halleluja.“ GL 347
„Amen, amen wir glauben“ GL 178
28
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
STATT MAUER
Adventsmusik-Kalenderbilder
Verschachtelte Städte, harfenklare Ufer, tanzende Gestirne, Adventsfische, die leuchten – Tag für Tag erwächst das schillernde Panorama einer Welt, in der die
Grenzen zwischen Licht und Schatten, Spiegel und
Spiegelbild verschwimmen.
Weitsinnig und leichthändig führen Esther und Steffen
Walter Kinder und Erwachsene durch 24 Gedankenbilder, die Tobias Wittmann mit Orgelimprovisationen
klangfarbig ausmalt.
Vom 1. bis 24. Dezember 2014
täglich unter:
www.statt-mauer.de
Esther und Steffen Walter | Texte, Bilder, Konzeption
Mario Pitz | Rezitation
Ein Vokalensemble
Tobias Wittmann | Musik, Gesamtleitung
Ein Projekt der Kath. Kirchengemeinde St. Fidelis Stuttgart mit Unterstützung des Stadtdekanats Stuttgart
und der Stiftung Kath. Kirche in Stuttgart.
Mitteilungen
Schwerpunktthema Gotteslob / Mitteilungen
■ Mitteilungen
◆ Amt für Kirchenmusik
Terminvorschau 2015
Kompaktkurs I
02.01. – 06.01.2015
Forum Kirchenmusik
18.03.2015
Anmeldeschluss C-Prüfungen
02. 05. 2015
29
der Arbeitsvertragsordnung der Diözese Rottenburg-Stuttgart (AVO-DRS) beschlossen. Wichtigster Teil dabei ist
die neue Entgeltordnung, die als neue
Anlage A der AVO-DRS eingefügt wurde. Beide Texte sind auf der Homepage
der Bistums-KODA eingestellt. Die Regelungen zur Eingruppierung von Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern sind in Teil III der Entgeltordnung
auf den Seiten 60 bis 62 unter Abschnitt 2.1 beschrieben:
http://koda.drs.de/fileadmin/
Baukasten/koda/Anlage_A_AVO_
Stand_2014_01_01_b_
Druckversion.pdf
Die damit einhergehenden Sonderregeln für die Arbeitszeit von Kirchenmusikern sind in § 51 der AVO-DRS auf
Seite 44 erläutert:
21. Kirchenmusikalische Werkwoche
25.05. – 30.05.2015
http://koda.drs.de/fileadmin/
Baukasten/koda/AVO_Stand_2014_
01_01_b_Druckversion.pdf
Kompaktkurs II
30.07. – 06.08.2015
Kopieren von Noten
Berufseinführungsphase
21.09. – 24.09.2015
7. Kirchenmusikalisches
Werkwochenede
23. – 25.10.2015
Fortbildungstagung der
Dekanatskirchenmusiker
28.10.2015
Änderung der Arbeitsvertragsordnung
Die Kommission zur Ordnung des Diözesanen Arbeitsvertragsrechts (KODA)
hat Anfang des Jahres die Änderung
Aus aktuellem Anlass weist die Stabsabteilung Recht erneut auf Folgendes
hin:
Der Pauschalvertrag des VDD mit der
VG Musikedition umfasst nur das Kopieren einzelner Lieder oder Liedtexte,
die für den Gemeindegesang im Gottesdienst verwendet werden. Kopien
aus Chor- und Orchesterwerken oder
auch nur einzelner kurzer Stücke wie
z.B. Lieder, Motetten oder Choräle sind
nicht umfasst.
Für diese gilt ein absolutes Kopierverbot, soweit es sich um urheberrechtlich geschützte Werke handelt. Auch
„private Sicherungskopien“ sind dann
unzulässig, genauso wie die Nutzung
eines Beamers.
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
30
Urheberrechtlich geschützt sind Werke dann,
wenn entweder der bzw. die Autoren (denn Musik und Text stammen oft von verschiedenen
Personen) noch leben oder (alle !) nicht schon
seit mindestens 70 Jahren verstorben sind. Der
Entstehungszeitpunkt des Werks hingegen ist
nicht relevant und kann durchaus früher datieren. Für das Jahr 2013 heißt das, dass alle Werke von Autoren, die nach dem 31.12.1942 gestorben sind, noch geschützt sind. Daher unterliegen z.B. viele moderne Chorwerke noch dem
Kopierverbot.
Kopien dürfen in diesen Fällen nur mit Erlaubnis des Verlages erfolgen. Lediglich für die Kopie einer Wendestelle wird hiervon manchmal
eine Ausnahme zugelassen. Auch das Abschreiben, ob per Hand oder am Computer, ist
zulässig. Die Abschrift darf allerdings nicht
weiterkopiert werden!
Zulässig ist das Kopieren von Noten hingegen
dann, wenn das Werk selbst gemeinfrei geworden (also aktuell: der letzte Urheber vor 1943
gestorben) ist und die Notenausgabe 50 oder
mehr Jahre alt ist.
Dazwischen gibt es eine große Grauzone, in der
das Kopieren desselben Stücks aus bestimmten Ausgaben zulässig ist, aus anderen hingegen nicht, etwa wenn ein Werk selbst zwar gemeinfrei, aber im „neuen Gewand“ veröffentlicht worden ist, wie das bei Bearbeitungen,
Sammlungen eines Herausgebers oder historisch-kritischen Werkausgaben der Fall ist.
Dann ist das „neue Gewand“ - aber auch nur
dieses – wieder geschützt nach den o.g. Regeln. Die Mozartmesse aus einer Ausgabe von
1962 darf also grds. kopiert werden, aber
schon nicht mehr, wenn sie eine Bearbeitung
von 1930 ist, deren Autor erst 1945 gestorben
ist.
Im Zweifel sollte daher stets das Kopieren
unterbleiben.
Denn wer widerrechtlich kopiert, macht sich
nach §§ 106 ff. UrhG strafbar mit einem Strafrahmen von bis zu 3 Jahren Freiheitsstrafe oder
einer entsprechenden Geldstrafe und kann
außerdem gem. §§ 97 ff UrhG auf Unterlassen
und Schadensersatz in Anspruch genommen
werden. Das gilt für den Chorleiter persönlich
wie u.U. auch für die zugehörige Kirchengemeinde.
Wer möglichst sichergehen will, dass er aus zulässigen Quellen kopiert, findet im Internet legale Angebote zum Herunterladen und Vervielfältigen, wie z.B. die Seite des Mozarteums
(http://dme.mozarteum.at) oder die Seite
http://imslp.org/wiki/, auf der entweder urheberrechtsfreie Werke zu finden sind oder genau
deklariert wird, welche Nutzung vom Autor gestattet ist. Aber auch hierfür gilt: Angaben
überprüfen!
Das Alter einer Ausgabe lässt sich zudem,
wenn das Erscheinungsdatum nicht eindeutig
aus ihr hervorgeht, über die Editions-Nummer
oder die Stichplatten-Nummer ermitteln, die jeder Notenseite am unteren Rand aufgedruckt
ist.
Berufseinführungsphase
der südwestdeutschen Diözesen
Kompaktseminar
vom 29. September bis 2. Oktober 2014
in Rottenburg-Ergenzingen
Leitung: Diözesanmusikdirektor Walter Hirt
Montag, 29.9.2014
Ab 9.30 Beziehen der Zimmer
10.00 Begrüßung
10.15 Quo vadis musica sacra? Zukunftsperspektiven für Kirchenmusiker/-innen
DMD Walter Hirt, Amt für Kirchenmusik
Rottenburg
12.00 Sext
12.15 Mittagessen
14.30 Musikvermittlung. Ein neuer Akzent
im Kirchenmusikerberuf
DKM Reiner Schulte, Backnang
17.30 Vesper
18.00 Abendessen
19.30 Herausforderungen des
Berufseinstiegs
DKM N. Kobayashi, Laupheim
Mitteilungen
Dienstag, 30.9.2014
9.00
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
planen, gestalten und pflegen
Presseabteilung Bischöfliches Ordinariat Rottenburg-Stuttgart
12.00 Sext
12.15 Mittagessen
14.30 Musikalische Programmkonzeption in
Liturgie und Konzert
Regionalkantor Tobias Wittmann,
Stuttgart
17.30 Vesper
18.00 Abendessen
19.00 Exkursion
Mittwoch, 1.10.2014
9.00
Von der Bewerbung zur Anstellung
Prof. Dr. Hans Schnieders,
Amt für Kirchenmusik Rottenburg
12.00 Sext
12.15 Mittagessen
14.00 Zeitmanagement und Selbstorganisation
Andreas Rieck, Wendlingen
16.45 Prävention und Jugendschutz
Sabine Hesse, Bischöfl. Ordinariat
Rottenburg
17.30 Vesper
18.00 Abendessen
19.30 Eine Königin für morgen? Hinweise
zur Programmgestaltung von Orgelkonzerten
Prof. Ruben Sturm,
Domorganist am Dom zu Rottenburg
Donnerstag, 2.10.2014
9.00
Mediation – in Konflikten erfolgreich
bleiben
Dr. Claudia Hofrichter, Institut für
pastorale Fort- und Weiterbildung
Rottenburg
12.00 Sext
12.15 Mittagessen
14.30 Rechtsfragen im kirchenmusikalischen Alltag
DMD Walter Hirt,
Amt für Kirchenmusik Rottenburg
17.00 Reflexion und Ausblick BEPH 2015
31
17.30
18.00
Vesper
Abendessen
◆ DCV-Mitteilungen
Diözesanchorfreizeit 2015 in Kloster Reute
Eine herzliche Einladung geht an alle Kirchenchorsängerinnen- und sänger, sowie Chorleiter/innen die Diözesanchorfreizeit im Kloster
Reute/Bad Waldsee zu besuchen. Die Freizeit
beginnt am So. 25. Okt. 2015 um 15.30 Uhr mit
dem Kaffee und endet am Sa. 31. Okt. 2015 mit
dem Mittagessen.
Faltblätter mit näheren Informationen und Anmeldung können Sie ab Januar 2015 bei der Geschäftsstelle des Cäcilienverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Adresse s. Impressum)
erhalten. Oder besuchen Sie uns im Internet
(www.amt-fuer-kirchenmusik.de). Unter „Cäcilienverband/Diözesanchorfreizeit“ finden Sie
weitere Informationen und den Flyer zur Anmeldung.
Singwoche für Familien 2015
Vom Sa 30. Mai bis 3. Juni 2015 (Pfingstferien,
Mittwoch vor Fronleichnam) findet die Singwoche für Familien statt. Die Singwoche wird in Zusammenarbeit mit dem Familienerholungswerk der Diözese Rottenburg-Stuttgart im Familienerholungsheim Schramberg-Sulgen durchgeführt. Die Kinder und Jugendlichen erarbeitet
ein Musical, das öffentlich aufgeführt wird. Die
Erwachsenen gestalten einen Gottesdienst
oder ein Konzert. Außerdem gibt’s Freizeitaktivitäten wie Schwimmen, Basteln, Ausflüge etc.
Anmeldung über
www.Familienerholungswerk.de
Chortage für Junge Chöre 2015
Die sechsten Chortage für Junge Chöre finden
vom Fr. 24. Juli bis So 26. Juli 2015 auf der Liebfrauenhöhe in Rottenburg-Ergenzingen statt.
Im Mittelpunkt der Chortage stehen wieder
Chorwerke in verschiedenen Besetzungen, mit
denen der Abschlussgottesdienst gestaltet
wird.
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
32
Interessenten können gerne in der Geschäftsstelle des Cäcilienverbandes (Adresse s. Impressum) eine Einladung mit weiteren Informationen anfordern. Diese wird Ende des Jahres
2015 versandt. Oder besuchen Sie uns im Internet (www.amt-fuer-kirchenmusik.de). Unter
„Cäcilienverband / Chortage“ finden Sie weitere Informationen und den Flyer zur Anmeldung.
Aus dem Vorstand
Wahl der Vertreter der Delegierten
Baustetten wünschen wir alles Gute sowie Gottes Segen und freuen uns auf die gute Zusammenarbeit mit dem neuen Vertreter Thomas Klittich und den wieder gewählten Vertretern im Vorstand.
Weiter Amtsperiode von Präses und Vizepräses
Pfr. Thomas Steiger und Pfr. Klaus Rennemann
wurden bereits im letzten Jahr auf Vorschlag
des Cäcilienverbandes von Bischof Dr. Gebhard
Fürst auf eine weitere Amtszeit zum Präses bzw.
Vizepräses des DCV ernannt.
Der DCV dankt herzlich für die bislang geleistete Arbeit sowie für die Bereitschaft, diese verantwortungsvolle Aufgabe weiterhin zu übernehmen.
Ursula Kluike
Verliehene Auszeichnungen
Im Jahr 2013
Bei der Delegiertenversammlung des Cäcilienverbandes wurden sechs Vorstandsmitglieder
aus den Reihen der Vertreter aus den Dekanaten neu gewählt, bzw. bestätigt.
Vertreter der Vorstände
Thomas Klittich aus Mühlacker (neu gewählt)
Franziska Hahn aus Rottenburg (wieder gewählt)
Vertreter der Chorleiter
Christine Geier aus Ammerbuch (wieder
gewählt) Vincenz Krol aus Renningen (wieder
gewählt)
Vertreter der Präsides
Pfr. Anton Gruber aus Weil der Stadt (wieder
gewählt), Pfr. Meinrad Hermann aus Schramberg (wieder gewählt)
Der Cäcilienverband bedankt sich herzlich für
das Engagement, die Mitarbeit und die vielen
konstruktiven Idden der Vertreter der Delegierten in der vergangenen Wahlperiode. Der scheidenden Vorstandsvertreterin Frau Tina Betz aus
Ehrenriefe des Bischofs
Für Sänger/-innen
Für Kirchenmusiker/-innen
442
13
Ehrenurkunden des DCV
Urkunden für Sänger/-innen
Urkunden für Kirchenmusiker/-innen
Ehrenbriefe für Sänger/-innen
1002
24
442
Gesamtsumme der ausgestellten
Urkunden und Ehrenbriefe
1923
Ehrenzeichen in gold für 40 Jahre
Ehrenzeichen in silber für 25 Jahre
271
358
Die Palestrina-Medaillen
des Allgemeinen Cäcilienverbandes
wurden im Jahre 2013 verliehen an die
Kirchenchöre:
Baindt St. Johannes Baptist,
4.5.2013
Meckenbeuren St. Maria,
27. 10. 2013
Oggelshausen St. Laurentius
und Agatha,
30. 6. 2013
Dettingen Mariä Himmelfahrt, 10. Nov. 2013
Wendelsheim St. Katharina,
24. 11. 2013
Kirchhheim unter Teck St. Ulrich, 15. 12. 2013
Mitteilungen
33
Mittwoch, 19. Novem
mber 2014
Studien- und Info
orrmationstag
für alle an der kirchenmusikalischen Aus
u bildung Interessierten
Ausbildung zum
hauptamtlichen
h
li h Kirchenmusik
h
iker
Bachelor-/Masterstudiengänge
10.00 Uhr
Ausbild
dung zum
QHEHQEHUXĒLFKHQ.LUFKHQPXVLNHU
In Verbindung
b
mit dem
Amt fürr Kirchenmusik
C-Ausbildung – intern 1 Jahr
C-Ausbildung – extern 2 Jahre
Begrüßung durch den Rekktor und den
Diözesanmusikdirektor
,QIR7UHĐ%HUDWXQJHQXQG*HVSU¦FKH
0¸JOLFKNHLWGHUSHUV¸QOLFKHQ(LQ]HOEHUDWXQJ
Informationen zu den Studiengängen
u
)UDJHQ]XU$XIQDKPHSU¾IXQJ
Führung durch die Hochschule
0¸JOLFKNHLWGHV9RUVSLHOVEHLHLQHP3URIHHVVRU
+RVSLWDWLRQLP8QWHUULFKW
Anmeldung bis 17. November 2014 mö
öglich
27. Oktober bis 31. Oktober 2014
+RVSLWDWLRQVDQJHERWHRGHU6FKQXSSHUVWXGLXP
während der Herbstfeerien
n. (bitte Anmelden)
Hochschule für Kirchenmusik Rottenburg
St.-Meinrad-Weg 6
72108 Rottenburg am Neckar
Tel. 07472/9363-0
Fax 07472/9363-63
[email protected]
www.kirchenmusik-hochschule.org
$QVSUHFKSDUWQHU
3URI'U,QJD%HKUHQGW
Amt für Kirchenmusik
St.-Meinrad-Weg 6
72108 Rottenburg am Neckar
Tel. 07472/169-953
Fax 07472/169-9
955
www.amt-fuer-kirchenmusikk.de
$QVSUHFKSDUWQHU
Diözesanmusikdirektor Walter Hirt
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
34
◆ Weiter Institutionen
Auf dem Weg zum Bachfest 2018 in Tübingen
„BACH: DAS ORGELWERK“ in der Stiftskirche
Tübingen
Die „Neue Bachgesellschaft
e.V.“ wird vom 28. September bis
7. Oktober 2018 das 93. Internationale Bachfest in Tübingen
ausrichten. In Konzerten, Gottesdiensten, Meisterkursen und
Symposien wird auf vielfältige
Weise das mehrdeutige Thema
des Bachfestes 2018 „Bach bearbeitet“ im Mittelpunkt stehen.
Auf dem Weg zu diesem Internationalen Bachfest wird KMD
Prof. Ingo Bredenbach, seit 2010 Kantor an der
Stiftskirche Tübingen und verantwortlich für die
wöchentliche Reihe der TÜBINGER MOTETTE,
das Orgelwerk Johann Sebastian Bachs in einer
besonderen Konzeption aufführen.
Die TÜBINGER MOTETTE wurde als Reihe geistlicher Musik 1945 nach Leipziger Vorbild in der
Stiftskirche Tübingen von Kirchenmusikdirektor Walter Kiefner, Kantor an der Stiftskirche,
gegründet. Fortgesetzt und inhaltlich erweitert
wurde sie durch die Nachfolger KMD Gerhard
Steiff (1968 – 1986) und KMD Gerhard Kaufmann (1986 - 2009). Die inzwischen weit über
das Tübinger Kulturleben etablierte Reihe ist
heute ein eintrittsfreies Angebot einer ‚Einladenden Kirche’ mit geistlichen Musik in liturgischer Form, die als Bürgerkirche ein (Ver)Sammlungsort in Tübingen ist und von allen
Schichten und Kulturkreisen generationenübergreifend angenommen wird.
In der von Ingo Bredenbach geplanten Konzeption wird die MOTETTE mit den Aufführungen
des Orgelwerk Bachs maßgeblich einbezogen
werden und durch besondere ‚Formate’ wie z.
B. Gesprächskonzerte, Orgelwallfahrt oder
Interpretation-seminare ergänzt
werden.
Besonders von Interesse werden zudem die Konzerte unter
dem Titel „Musik & Rede“ sein,
die sich von ‚normalen’ Orgelkonzerten unterscheiden werden: Ein Redner/ eine Rednerin
mit besonderem Bezug zur Universität Tübingen wird in persönlich geprägten Worten zum Thema Bach, Orgel und/ oder zu
Musik allgemein ca. 12 – 15 Minuten sprechen. Zugesagt haben bisher Dr. Inge Jens, Dr. Heiner Geißler, Prof. Dr. Otfried Höffe, Prof. Dr. Wolfgang Huber (vormals Ratsvorsitzender der EKD),
Dr. Claus Kleber (ZDF), Prof. KarlJosef Kuschel, Nobelpreisträgerin Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard.
Diese ‚besonderen’ Konzerte sind – bei freiem
Eintritt - zugleich Benefizkonzerte als Beitrag
zur Restaurierung der großen Orgel in der ‚Neuen Aula’ im Festsaal der Universität Tübingen.
Das Pfeifenmaterial der dreimanualigen Orgel
von 1931, die seit den 1970er Jahren nicht
mehr bespielt werden kann, ist nahezu vollständig vorhanden und soll bis zum Internationalen Bachfests 2018, in dessen Rahmen sie
erstmals wieder erklingen soll, spielbar gemacht werden.
Auf dem Weg zum Internationalen Bachfest
2018 wird ab dem 21. März 2014 (J.S. Bachs
Geburtstag) in der Tübinger Stiftskirche Bachs
Orgelwerk erklingen.
Den Rahmen dafür werden jeweils drei Veranstaltungen in inhaltlichem Zusammen-schluss
bei ganz vielfältiger Couleur innerhalb einer
Woche geben, zweimal pro Jahr, bei freiem Eintritt. Mit der Aufführung der „Kunst der Fuge“ an
Bachs 268. Todestag am 28. Juli 2018 wird die
Reihe enden und das Bachfest kann nach Tübingen kommen!
Alle Termine bis 2018 und die Angabe der gespielten Werke sind auf der Homepage
www.stiftskirche-tuebingen.de zu finden.
Mitteilungen / Berichte
35
■ Berichte
◆ Aus den Dekanaten
Fortbildung
berichten
Tuttlingen/Böttingen. Über 30 Organisten besuchten am vergangenen
Samstag, dem 24.5., eine Fortbildung
für Organisten in der St. Martinus-Kirche in Böttingen. Regionalkantor und
Diözesanbeauftragter für Liturgisches
Orgelspiel Franz Günthner aus Leutkirch referierte über die musikalische
Gestaltung der Einzugsprozession im
Gottesdienst durch eine entsprechende Improvisation, die auf das Eingangslied hinführt. Diese Aufgabe
zählt zu den besonderen Herausforderungen des Organisten. Mit einer kleinen Sammlung von verschiedenen Modellen verstand es der Referent die Teilnehmer anzuleiten, Anregungen zu geben und zu begeistern. Mit Einfühlungsvermögen und viel Humor führte
er die aktiven Organisten didaktisch zu
guten, beispielhaften Ergebnissen. Al-
le Teilnehmer gingen nicht nur mit Motivation nach Hause, sondern auch mit
einem schriftlichen Arbeitsblatt, das
als Anleitung zu eigenen Versuchen
dient. Das Seminar wurde von dem Kollegium der kirchenmusikalischen Region I der Diözese Rottenburg-Stuttgart
initiiert, KMD Georg Fehrenbacher und
Bernard Sanders (Dekanat TuttlingenSpaichingen), KMD Rudolf Schäfer und
Peter Hirsch (Dekanat Rottweil) und
KMD Rudolf Hendel (Dekanat Balingen). Die Unterstützung der Kirchengemeinde vor Ort durch die überaus
freundliche Aufnahme in Kirche und
Gemeindesaal mit Kaffeepause trug
maßgeblich zum Erfolg der Veranstaltung bei. Applaus für den Dozenten
und die Bitte um eine Fortsetzung
zeugten von der Zufriedenheit der Teilnehmer.
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
36
◆ DCV
Ute Lorek
Kirche ist Gemeinschaft
Am 9. und 10. Mai 2014 trafen sich die Delegierten des Cäecilienverbandes der Diözese
Rottenburg-Stuttgart (DCV) zu ihrem alle zwei
Jahre stattfindenden Delegiertentreffen im
Schönstattzentrum Liebfrauenhöhe bei Ergenzingen. Die in diesem Verband zusammengeschlossenen kirchlichen Chöre der Diözese entsandten ihre Dekanatspräsides, Chorleiter und
Chorvorstände zu dieser Tagung, bei der es neben Wahlen in den Vertretergremien auch um
den Erfahrungsaustausch, die Förderung der
Chorarbeit in den Gemeinden und die Fortbildung der Chorleiter geht. Im Mittelpunkt der
diesjährigen Tagung stand die Einführung des
neuen Gotteslobes und die damit verbundenen
Erfahrungen und auch Schwierigkeiten. Zu Beginn der Tagung referierte Weihbischof Dr. Johannes Kreidler über die Einführung der Wortgottesfeier in unserer Diözese schon in den
1980-er Jahren. Zurückgehend auf einen Hirtenbrief von Bischof Dr. Georg Moser aus dem
Jahre 1988 unterstrich er das bis heute anhaltende Bekenntnis der Diözese zum communioGedanken: die Gemeinde solle, wenn nicht anders möglich, sich am Sonntag auch ohne Priester versammeln, um die Gemeinschaft mit Jesus zu feiern. Daran anknüpfend wies der Weihbischof auf die neuen Aufgaben der Liturgie
hin, die sich im Zusammenhang mit neuen Gottesdienstformen wie der Wortgottesfeier ergäben. Auch und gerade im Hinblick auf die Kirchenmusik stellten sich daher neue Gestaltungsfragen.
Das anschließende Referat von Diözesankirchenmusikdirektor Walter Hirt machte deutlich,
dass die Kirchenmusik sich diesen neuen Gestaltungsfragen mit Engagement stellen möchte. Hirt betonte die Notwendigkeit von verstärkten Fortbildungsmaßnahmen im Hinblick auf Liturgie und Theologie für Wortgottesfeier-Leiter
und für Kirchenmusiker, die darüber hinaus
neues Repertoire für die Wortgottesfeiern in
den Chören implementieren könnten.
Aus Sicht der Kirchenmusik wurde dies im Chorleiter-Workshop, den Regionalkantor Karl Echle
(Freudenstadt) durchführte, in die Tat umgesetzt. Echle stellte Lieder aus dem neuen Gotteslob und die dazu erschiene Chorliteratur vor,
die den Chorleitern als Anregung dienen soll
(Literaturliste beim DCV).
Der Rechenschaftsbericht von Diözesanpräses
Pfr. Thomas Steiger und Geschäftsführer Matthias Heid bildeten den Rahmen der Tagung,
die am Samstag mit der Sext und einem vielstimmigen und polyphonen Chorgesang von
Hans Darmstadt zu GL 318 „Christ ist erstanden“ endete und so noch einmal das Gemeinschaft stiftende Element des Chorgesanges für
alle erfahrbar machte.
Sr. M. Faustina Niestroj
„Chortage für junge Chöre“
25.-27. Juli 2014 im Schönstatt-Zentrum auf der
Liebfrauenhöhe, Rottenburg-Ergenzingen
Zum fünften Mal trafen sich, diesmal rund 80,
Chorsängerinnen und Chorsänger aus den verschiedenen Chorformationen der Diözese Rottenburg-Stuttgart zu einem Chorwochenende,
was einmal im Jahr einfach nicht mehr fehlen
darf. Teilweise sind es sehr treue Teilnehmer,
die jedes Mal dabei sind und die sich inzwischen schon gut kennen, es kommen aber auch
jedes Mal Neue dazu. Vertrautes und Neues verflechtet sich im rhythmischen Taktwechsel an
diesen Tagen. Vertrautes – das ist unter anderem der Ort, da es zum vierten Mal schon auf
der Liebfrauenhöhe stattfindet und damit gewohnte Räume, Umgebung, Orte und Abläufe
bietet. Neues – und davon lebt diese Veranstaltung – weil sie jedes Mal von anderen Chorleitern, mit anderen musikalischen Schwerpunkten und neuen Chorstücken bedacht ist.
Die diesjährigen Chortage standen unter der
musikalischen Leitung der beiden Dekanatskir-
Berichte
chenmusikers Roman Schmid (Geislingen) und
Stephan Debeur (Weingarten). Sabine Rikker
(Calw) hat auch in diesem Jahr die Stimmbildungseinheiten für die Chorsänger/innen gegeben. Pfarrer Stephan Schacher aus Göppingen war als geistlicher Begleiter und Inspirator
auch zum wiederholten Mal dabei. Die organisatorische Komponente lag diesmal wieder bei
Matthias Heid, dem Geschäftsführer des Cäcilienverbandes.
Zur Einstiegsrunde trafen sich die Teilnehmer/
innen am Freitag um 17.30 Uhr im Rondell unter
dem freien Himmel, der gerade auch eine regenfreie Phase bot. Matthias Heid begrüßte mit
innerer Freude und Gespanntheit die erste Runde und übergab sogleich die Führung an die
Musikmacher Roman Schmid und Stefan Debeur. Nach dem Abendessen gab es die erste
Probeeinheit in der Aula. Geprobt wurde zunächst von jedem Stück etwa ein Drittel und so
haben wir in einem rasenden Tempo alle Stücke
schon mal kennen gelernt und in sie hineingeschnuppert, bevor der Abendgottesdienst in
der Krypta vorbereitet wurde.
In der Krypta der Krönungskirche begann um
21.30 Uhr unser Abendgebet, das wie eine
Complet aufgebaut war. „Wie Weihrauch steige
mein Gebet zu dir auf“ – sangen wir, während
Pfarrer Schacher die Weihrauchkörnlein in die
Schale verteilte und sich so langsam eine Weihrauchwolke daraus löste und in die Höhe stieg.
In seinem kurzen Impuls verwies Pfr. Schacher
auf den liturgischen Charakter des Tages, das
Fest des Hl. Apostels Jakobus und griff aus der
Tageslesung (2 Kor 4,7-15) den Satz auf: „Ich
habe geglaubt, darum habe ich geredet. Auch
wir glauben, und darum reden wir (2 Kor 4,13).
Man könnte diese Aussage auch sicher in dem
Sinn interpretieren: „Ich habe geglaubt, darum
habe ich gesungen. Auch wir glauben, und darum singen wir“ – regte er an, was tatsächlich
für uns als Chorsänger ein sprechender Impuls
war.
Am Samstag erwartete uns ein richtig voller Probetag. Die kurzen Pausen zwischen den Probe-
37
zeiten waren minutiös berechnet. Durch den
ständigen Wechsel der beiden Chorleiter, die in
ihrer Art sehr verschieden waren, durch die anspruchsvollen Gesänge, die viel Konzentration
erforderten, waren wir alle „ganz bei der Sache“. Während uns der eine Musiker rhythmische Präzision anhand von body percussionÜbungen zu Sprechversen, wie „Pack-Zack!“;
„Tumba-ta-cka, tumba-ta-cka Ja!!!“ beizubringen versuchte, forderte der andere Chorleiter
von den Chorsängern eine so sanfte Tongebung
ein, wie man sie sich bildlich mit dem Pflücken
von Mohnblumen vorstellen kann, wo kein einziges Blättchen abfallen sollte. Durch ihren unermüdlichen und zugleich respektvollen, sowie
angenehmen Probestil trugen beide zur positiven Atmosphäre bei den Proben bei. Stücke
wie: „Du bist gut zu mir!“ (von Martin S. Müller)
oder „Was wir so fest in Händen halten“ (von
Klaus Heizmann, mit dem Text von Manfred Siebald), die uns mit ihren Inhalten innerlich berührten, halfen uns zudem, engagiert und mit
Freude dabei zu bleiben.
Am Sonntag trafen wir uns vor dem Beginn des
Gottesdienstes, der um 9:00 Uhr begann, zum
Ein- und Ansingen einiger Stücke. Ob das Halleluja diesmal klappen wird…? – diese Frage beschäftigte womöglich noch so manche Gemüter, aber es mussten nun solche und ähnliche
Gedanken durch die Freude und spannungsvolle Erwartung überstrahlt werden. So erklang zur
Eröffnung des Gottesdienstes ein ganz strahlendes „Jubilate Deo“ (von László Halmos).
Nach den beiden Lesungen wurde das Halleluja
angestimmt – ein einziges Klanggewirre, das
zugleich Klarheit und Schönheit, Bestimmtheit
und Überzeugung ausströmte. Pfarrer Schacher
dankte in seiner Predigt unter anderem den
zahlreichen Chorsängerinnen und -sängern für
ihr Engagement an diesem Wochenende und
das ganze Jahr über. „Chorgesang ist kein
Schmuck, sondern Verkündigung der frohen
Botschaft, an die wir glauben. Gott, die kostbare Perle – wie es im Evangelium hieß – immer
wieder neu zu suchen und zu entdecken – lohnt
sich und zahlt sich aus, denn wir werden selbst
zu Beschenkten. Gott ist kein Feind des Glückes
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
38
und der Lebensfreude – ganz im Gegenteil. Er
ist derjenige, der uns wirklich glücklich machen
kann“ - sagte er in seiner Ansprache. Diese
Wahrheit konnten wir tatsächlich während dieser Tage wieder neu erfahren und gehen als Beschenkte nach Hause.
Am Schluss gab es noch herzliche Verabschiedung und Schlussworte in der Aula, wo sich alle
nochmals versammelten, um einen gemeinsamen Schlusspunkt der gelungenen Veranstaltung zu setzen. Mit Freude auf die nächste Veranstaltung der „Chortage für junge Chöre“ ging
jeder wieder nach Hause zurück.
◆ Pueri Cantores
Mädchenkantorei St. Johannes
Bad Saulgau war im vergangenen Jahr
wieder international unterwegs.
Spanischer Mädchenchor war zu Gast
Im vorletzten Jahr führte eine Konzertreise der
Mädchenkantorei Bad Saulgau nach Spanien.
Dort waren die Chorsängerinnen u. a. Gäste
beim Chor „Juvenil de Conservatori di Manresa“. Seither verbindet die beiden Chöre eine
enge Freundschaft.
Im vergangenen Sommer war nun der spanische Chor auf Gegenbesuch in Bad Saulgau.
Die Gäste aus Katalonien erwartete ein abwechslungsreiches Programm, denn man wollte die großzügige Gastfreundschaft aufs Beste
erwidern. Der erste Programmpunkt war ein Besuch in Ulm mit einer Stadtführung auf Spanisch. Am Nachmittag durften die spanischen
Gäste ein kurzes Konzert im Ulmer Münster singen. Sehr interessant für die Spanier war der
Besuch der Berufsfachschule Bad Saulgau, wo
sie das duale Ausbildungssystem der Bundesrepublik kennen lernen konnten. Mit den Schülern des Spanisch-Kurses wurde dann gemeinsam gekocht und zwar schwäbische Käspätzle,
sehr zur Gaumenfreude der Manreser! Auch die
Stadt Bad Saulgau lud die spanischen Sängerinnen zu einem Empfang ein, wobei sie Kostproben ihrer spanischen Lieder gaben. Ein Ausflug nach Ravensburg stand auch auf dem Programm. In St. Johannes Bad Saulgau fand ein
gemeinsames Konzert statt, das vom zahlreichen Publikum begeistert aufgenommen und
beklatscht wurde. Beim anschließenden Chorfest im Gemeindehaus war die Stimmung entsprechend gut, und das Feiern und Singen wollte kein Ende nehmen. Eine Fahrt zur Insel Mainau wurde organisiert, wo die spanischen Gäste den Gottesdienst in der Schlosskirche gestalteten und anschließend vor begeistertem
Publikum noch ein Konzert gaben. Zum Abschluss wurde noch das Schloss in Sigmaringen besichtigt und dann gab es einen tränenreichen Abschied mit dem festen Versprechen,
die Chorfreundschaft weiter zu pflegen und
sich in den nächsten Jahren wieder zu treffen.
Gastchor aus
Spanien
Berichte
39
Brasilien-Reise des Konzertchores
Im Spätsommer letzten Jahres ging die Mädchenkantorei Bad Saulgau auf große Reise.
Grund war die Einladung zum Gegenbesuch
nach Brasilien, denn der Mädchenchor Meninas Cantores de Colégio Santa Catarina aus Novo Hamburgo (Süd-Brasilien) warn 2011 zu
Gast bei der Mädchenkantorei. Diese Reise
wurde großzügig unterstützt vom Goethe-Institut und weiteren Sponsoren.
Bereits am Flughafen von Porto Alegre wurden
die Sängerinnen der Mädchenkantorei mit einem großen Willkommens-Transparent und
dem traditionellen Mate-Tee herzlich empfangen von einer Abordnung des brasilianischen
Chores. Nach einem gemeinsamen Essen gab
es eine interessante Stadtführung durch Porto
Alegre. Überaus herzlich war dann der Empfang
und die Wiedersehensfreude im Colégio Santa
Catarina in Novo Hamburgo, wo die Kantoreisängerinnen dann in die Gastfamilien verteilt
wurden.
Am 2. Tag stand eine Ausflugsfahrt nach Gramado und Canelo auf dem Programm. In der
„Stein-Kathedrale“ in Canelo wurde dann
spontan ein kleines Konzert in der wunderbaren Akustik dieser Kirche für die Touristen gesungen. Auch die Rota Romantica von Rio
Grande do Sul und der Nationalpark Caracol mit
seinen spektakulären Wasserfällen begeisterten die Mädchen. Abends fand in der evangelischen Kirche von Ivoti bereits das 1. Konzert
statt, bei dem das Publikum mit lang anhaltendem Applaus seine Begeisterung für den Gesang der Mädchenkantorei zeigte. Anschließend luden der Kulturreferent und die stellvertretende Bürgermeisterin von Ivoti zu einem typisch brasilianischen Essen ein, wobei das brasilianische Nationalgetränk nicht fehlen durfte.
Am nächsten Tag wurde die große Schule Santa
Catarina besichtigt. In der Kirche des Colégios
wurde noch ein kurzes Konzert für unsere Gastgeber gesungen .Nachmittags fuhr man nach
Bom Principio, wo es wieder einen sehr herzlichen Empfang gab seitens der Meninas Canto-
ras de Bom Principio und dem Bürgermeister
der Stadt . Abends war dann das gemeinsame
Konzert in der Stadthalle von Bom Principio und
anschließend wieder ein gemeinsames Essen.
Nicht nur die brasilianischen Spezialitäten fanden großen Anklang, sondern auch der Auftritt
einer Gaucho-Tanzgruppe.
Den Samstag verbrachten die Sängerinnen bei
den Gastfamilien. Ein Empfang durch den Bürgermeister der Stadt Novo Hamburgo und der
örtlichen Presse fanden am Nachmittag statt.
Abends war im Kulturzentrum der Stadt das
groß angekündigte Chorjubiläum der Meninas
Cantoras Santa Catarina, wo die Mädchenkantorei als „special guest“ auftrat und begeistert
gefeiert wurde. Auch beim anschließenden gemeinsamen Essen wurde gesungen und die
Stimmung war überaus herzlich.
Am Sonntag fuhr man nach Nova Petropolis,
ebenfalls eine deutsche Gründung, wo die
Mädchenkantorei in der Gemeinde „Tannenwald“ den Gottesdienst musikalisch gestaltete,
sehr zur Freude der deutschstämmigen Gottes-
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
40
dienstbesucher. Anschließend durfte die Kantorei bei einem Sängertreffen auftreten, wo sie unter großem Beifall vor allem deutsche Volkslieder singen musste. Auch hier durften die Kantoreisängerinnen die überaus herzliche brasiliansiche Gastfreundschaft genießen. Auch das
Freilichtmuseum über die deutsche Einwanderung war sehr interessant. Sogar in die RadioStation von Nova Petropolis wurden die Mädchen eingeladen, wo sie interviewt wurden und
zwei Lieder singen durften, die dann live in Radio Brasil gesendet wurden. Abends war wieder
ein sehr gelungenes gemeinsames Konzert in
der Stadthalle von Novo Petropolis mit viel Applaus und Begeisterung. Beim anschließenden
Essen trat eine Folklore-Tanzgruppe auf, die zum
Mitmachen aufforderte, so dass die tolle Stimmung und die gegenseitige Herzlichkeit kein Ende nehmen wollten.
Am Montag gab es einen tränenreichen Abschied von Santa Catarina, denn die Reise ging
weiter nach Porto Alegre, wo man Quartier
nahm in einer Jugendherberge. Abends sang
die Kantorei in der Kathedrale von Porto Alegre
beim Gottesdienst anlässlich des Festes der Hl.
Monika. Der Erzbischof, der die Messe feierte,
unterhielt sich nach dem Gottesdienst sehr gerne noch mit den Kantoreisängerinnen, da er
ebenfalls deutscher Abstammung ist und noch
gut deutsch spricht.
Am nächsten Tag besichtigte man noch den großen Stadtpark von Porto Alegre und dann war
Freizeit und Shopping angesagt. Abends kamen nochmals einige Sängerinnen der Meninas Cantoras mit ihren Eltern , um endgültig Abschied zu feiern.
Einen Tag später ging dann das Flugzeug Richtung Rio de Janeiro, wo wunderbares Sommerwetter war, so dass nach dem Einchecken in der
Jugendherberge der Strand lockte und die
Mädchen ihren großen Spaß hatten.
Tags darauf gab es Sightseeing pur! Bei herrlichem Wetter gings mit der Zahnradbahn hinauf
zur Christus-Statue auf dem Corcovado mit ei-
nem herrlichen Blick über Rio und die Insellandschaft. Interessant war auch die Stadtführung per Bus und die Fahrt hinauf zum Zuckerhut. Der deutsche Stadtführer erklärte sehr informativ und humorvoll, so dass man einen umfassenden Eindruck von dieser Stadt hatte. Gegen Abend gingen die Mädchen zu Fuß die Copa
Cabana entlang zurück zur Jugendherberge.
Den letzten Abend verbrachten sie bei einem
sehr reichhaltigen brasilianischen Buffet in einem nahegelegenen Restaurant . Am nächsten
Morgen gings nochmals zum Strand und letzte
Souvenirs wurden eingekauft, bevor man das
Flugzeug Richtung „old Germany“ bestieg.
Mit vielen wunderschönen Erinnerungen kamen die Mädchen wieder in Bad Saulgau an
und freuen sich nun auf ein Wiedersehen mit
den „Meninas Cantoras“ aus Novo Hamburgo
im kommenden Sommer , wenn sie zum Gegenbesuch nach Bad Saulgau kommen werden.
Marita Hasenmueller
Der Jugendchor St. Columban
aus Friedrichshafen war vom 9. bis 13. Juli 2014
beim 39. Internationalen Pueri Cantores Festival in Paris. Dort trafen sich über 5200 Sängerinnen und Sänger aus der ganzen Welt, um unter dem Leitspruch – „Pueri omnes in diebus
venturis pacem dei cantabunt“ den Frieden zu
verkünden.
Allein schon 65 Chöre aus Deutschland mit
2800 Sängern nahmen am Chortreffen in Paris
teil. Mit dabei war auch der Jugendchor St. Columban mit 45 Sängern und Sängerinnen mit
Chorleiterin Marita Hasenmüller und 4 weiteren
Begleitpersonen, darunter die Förderkreisvorsitzende Laura Polczer. Der Chor gab in Paris
zwei Konzerte.
Das erste Konzert wurde in der weltbekannten
Kathedrale Notre-Dame gesungen – wo zehn
großen deutschen Chöre ihr Können präsentieren durften. Das zweite Konzert war gemeinsam
mit je einem Chor aus Frankreich, Deutschland
Berichte
und Spanien in der Kirche St-Jacques-du-HautPas, bei dem zunächst jeder Chor separat am
Ende dann alle gemeinsam musizierten.
Friedensgebet in Sacre coeur und der Gottedienst der deutschsprachigen Chöre in Saint
Sulpice waren weitere Höhepunkte für alle.
Grandiose Stimmung herschte beim spontanen
Singen im Freien im Wechsel und gemeinsam
mit einem Chor aus Andlusien. Wie leicht es
doch war, mit Musik die Sprachbarrieren zu
überwinden.
Mit weltlichen Liedern überraschte der Chor bei
einem spontanen Flashmob die Besucher auf dem Turm Montparnasse hoch
über den Dächern von Paris bei Sonnenuntergang.
Am Ende der Reise fand eine feierliche
Abschlussmesse mit allen Chören in und
auf dem Vorplatz von Notre Dame statt die Festlichkeit wurde durch die Anwesenheit von über 40 Priestern und dem
Erzbischof verdeutlicht. Sonne und Regen waren in den vier Tagen abwechselnd und oft zu reichlich vorhanden,
was der guten Stimmung aber keinen Abbruch tat.
41
Am Mittwoch den 16. Juli um 19.30 Uhr gab der
Chor ein Heimkehrer-Konzert in der St. Columban-Kirche Friedrichshafen für alle Eltern und
alle Musik-Interessierten.
Ob er 2015 in Rom , 2016 in Rio de Janeiro oder
spätestens 2018 in Barcelona wieder dabei ist,
ist noch ungewiss – sicher aber ist, dass die
nächste Pueri Reise uns kommendes Jahr nach
Trier zum Treffen der deutschen Chöre führen
wird. Darüber sind sich alle einig und freuen
sich schon jetzt darauf.
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
Die Orgel
42
■ Die Orgel
„Jugend musiziert“ auf der
Orgel – Sonntag für Sonntag
Erfreuliches und
hoffnungsvolles
Zeichen ist, dass
die musikalische
Gestaltung unserer Gottesdienste zu einem beachtlichen Teil – die Ausbildungszahlen belegen dies – in der Verantwortung von
jungen Organistinnen und Organisten
liegt. Deren sonntägliches Engagement ist nicht hoch genug einzuschätzen, um so mehr, weiß man um den
langen Weg, der dem ersten Spiel vor
versammelter Gemeinde vorausgeht.
Gleichzeitig ist es für die jungen Spieler sehr beglückend und auch prägend
für deren Persönlichkeit, zu erleben,
dass durch ein gekonntes Orgelspiel
Menschen unterstützt, geführt und begeistert werden können.
Für diejenigen, die Interesse haben, ihr
Können im Umgang mit der „Königin der
Instrumente“ einmal innerhalb eines
Wettbewerbs unter Beweis zu stellen,
sei hingewiesen auf die alljährliche Veranstaltung „Jugend musiziert“. Der
Wettbewerb hat das Anliegen junge Musiker zu fördern, sie zu motivieren, ihnen hinsichtlich des momentanen
künstlerischen Stands Orientierung zu
geben und Erfolgserlebnisse zu vermitteln. Die Möglichkeit als Organistin oder
Organist am Wettbewerb teilzunehmen,
bietet sich im kommenden Jahr, da hier
das Instrument Orgel als Wettbewerbskategorie mit aufgenommen wurde.
Wie kann man mitmachen? Anmelden muss man sich beim zuständigen
Regionalausschuss. Anmeldeschluss
ist der 15. November 2014. Bis zu diesem Zeitpunkt stellt jeder Musiker und
jede Musikerin ein Musikprogramm zusammen, das bestimmte Musikepochen oder Stilistiken enthält und, je
nach Alter des Teilnehmers, eine Dauer
zwischen 6 und 20 Minuten hat.
Höchstalter im Fach Orgel:
geboren 1988 oder später.
Musikstudenten sind vom Wettbewerb
ausgeschlossen.
Im Januar finden in über 140 Orten
Deutschlands die Regionalwettbewerbe statt.
1. Preisträger können an den Landeswettbewerben teilnehmen, die im
März und April in den 16 Bundesländern stattfinden. Im Bundeswettbewerb treffen sich dann alle 1. Preisträger der 16 Landeswettbewerbe über
Pfingsten.
Auf allen drei Wettbewerbsebenen
werden Urkunden und Preise vergeben. Darüber hinaus vergeben Stiftungen, Organisationen, Institutionen und
Privatpersonen für besondere Begabungen und Leistungen Förderprämien, Sonderpreise und Stipendien.
Nähere Informationen:
http://www.jugend-musiziert.org
Bei den musikalischen Vorbereitungen
zum Wettbewerb sind die Dekanatskirchenmusiker und Regionalkantoren sicher gerne behilflich.
http://www.amt-fuer-kirchenmusik.de
Die Orgel
Weinstadt-Endersbach, St. Andreas
43
I. Hauptwerk C-g3
1. Bourdon
2. Principal
3. Bourdon
4. Viola di Gamba
5. Octav
6. Holzflöte
7. Superoctav
8. Mixtur 4 f.
9. Trompete
II. Schwellwerk C-g3
10. Rohrflöte
11. Salicional
12. Schwebung
13. Praestant
14. Flute octaviante
15. Flageolett
16. Sesquialtera 2f.
17. Harm. Aetheria
18. Trompette harm.
19. Basson-Hautbois
Tremulant
16’
8’
8’
8’
4’
4’
2’
1 1/3’
8’
C-h Fichte, dann 25% Zinn
82% Zinn, Prospekt
Fichte/Eiche
75% Zinn
75% Zinn
Fichte/Ahorn, ab gis2 40% Zinn
75% Zinn
75% Zinn
Becher 75% Zinn
8’
8’
8’ ab co
4’
4’
2’
2 2/3’ + 1 3/5’
3-4f. 22/3’
8’
8’
C-H Fichte, dann 25% Zinn
75% Zinn
75% Zinn, C-H mit Salicional
75% Zinn
75% Zinn, ab c’ überblasend
75% Zinn
25% Zinn
75% Zinn
Becher 75% Zinn
Becher 75% Zinn
Pedal C-f1
20. Subbaß
16’
Fichte
21 . Octavbaß
8’
75% Zinn
22. Gedecktbaß
8’
Fichte
23. Posaunenbaß 16’
Becher Fichte
Koppeln mechanisch: II/I, I/P, IIP,
Koppeln elektrisch: II/I , II 4’, II 16’, II/I 4’,
II/I 16’, II/P 4’
Mechanische Spieltraktur
Doppelte Registertraktur
Setzeranlage
Orgelsachverständiger: Johannes Mayr
Thomas Jann Orgelbau GmbH
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
Weinstadt-Endersbach, St. Andreas
44
Aufstellung einer gebrauchten Walker/Weigel-Orgel.
(ehemaliger Standort:
Aula der ev. Hochschule für Musik in Heidelberg)
Hauptwerk (Man. I)
Prinzipal 8’
Voce humana 8’
Gedackt 8
Weidenpfeife 8
Oktave 4
Blockflöte 4’
Quinte 2 2/3
Superoktave 2
Sifflöte 1
Mixtur 4fach 1 1/3
Trompete 8
Positiv (Man. II)
Holzgedeckt 8
Rohrflöte 4
Kleinprinzipal 2
Quarte 1 1/3 +1
Holzregal 8
Schwellwerk (Man III)
Quintade 16
Prinzipal 8
Dulciana 8
Rohrgedeckt 8
Oktave 4
Flöte 4
Nasat 2 2/3
Waldflöte 2
Terz 1 3/5
Zimbel 3fach 1/2
Oboe 8
Pedal
Prinzipal 16
Subbass 16
Oktavbass 8’
Gemshorn 8
Choralbaß 4
Oktave 2
Hintersatz 3fach 2 2/3
Posaune 16
Fagott 8
Koppeln: I-P, II-P, III-P, II-I,
III-I, III-II, Sub I
Elektrische Trakturen
Überholung, Umbau und
Bau eines neuen Gehäuses
durch Orgelbaufirma
Michael Kreisz.
Orgelsachverständiger:
Eberhard Schulz
Die Orgel
Laupheim
45
Neubau einer Truhenorgel.
Disposition:
Gedeckt
8
Salicional
8’
Rohrflöte
4
Nasard Baß 1 1/3’
Oktave
2
Terz
Baß/Diskant
ab co
Baß/Diskant
Diskant 2 2/3’
Baß/Diskant,
1 3/5’ Diskant
Tonumfang C-g3, Schleifenteilung ho/c1
Orgelbau Eduard Wiedenmann, Oberessendorf
Orgelsachverständiger: Johannes Mayr
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
Schwäbisch Hall, St. Maria
46
Umbau, Erweiterung und Remechanisierung einer Orgel von Walter Drechsler
(24/III/P, England 1887) sowie Aufstellung
in neuem Gehäuse (27/II/P).
Disposition
Great (C-a3)
Large Open Diapason 8’
Small Open Diapason 8’
Rohrflute
8’
Viola
8’
Principal
4’
Harmonic Flute
4’
Fifteenth
2’
Mixture II
1 1/3’
Trumpet
8’
Clarinette
8’
Tremulant
Swell (C-a3)
Double Diapason
Open Diapason
Lieblich Gedackt
Gamba
Voix Celeste
(aus Choir)
◆
(aus Choir)
16’
8’
8’
8’
8’
◆ = (neu hinzugefügt, GB um 1900)
Principal
Flute
Flautino
Sesquialtera II
Cornopean
Oboe
Tremulant
Pedal (C-f1)
Open Diapason
Bourdon
Octave Basse
Flute Basse
Octave
Bassoon
4’
4’
2’
2 2/3’
8’
8’
16’
16’
8’
8’
4’
16’
◆
◆
◆
◆
◆
Normalkoppeln
Mechanische Schleiflade / Elektrische Registertraktur
Umsetzung und Restaurierung:
Orgelbaumeister Oliver Schulte, Kürten.
Orgelsachverständiger: Eberhard Schulz
Die Orgel
Unteressendorf, St. Martin
47
Instandsetzung und Rekonstruktionsarbeiten an der Blessing-Orgel
(1864 / 1906 / 2013)
Orgelbau Wiedenmann, Oberessendorf
Orgelsachverständiger: Johannes Mayr
Disposition 2013
I. Hauptwerk C–f3
Bourdon 16’
Principal 8‘ (rekonstruiert)
Liebl. Gedeckt 8’
Gambe 8’
Oktave 4’
Rohrflöte 4’
Dolce 4’
Oktave 2’
Mixtur 2 2/3’
Trompete 8’ (rekonstruiert)
II. Oberwerk C–f3
Geigenprinzipal 8’
Gedeckt 8’
Salicional 8’
Aeoline 8’
Voixcéleste 8’
Flöte 4’
Fugara 4’
Clarinette 8’ (rekonstruiert)
Pedal C–d1
Subbaß 16’
Violonbaß 16’
Oktavbaß 8’
Posaune 16’ (rekonstruiert)
Kegelladen; ursprünglich mit mechanischer Spiel- und Registertraktur,
seit 1906 pneumatisch angesteuert.
Magazinbalg neben der Orgel, funktionstüchtige Treteinrichtung; zusätzliches
Elektrogebläse
Freistehender Spieltisch mit Blick zum
Altar (Link 1906)
Spielhilfen:
Superoctav Copplung I. Manual
Copplung II/I, Copplung I/P, Copplung II/P
Transponierapparat
(1991 stillgelegt, 2013 reaktiviert)
Feste Combinationen: piano, mezzoforte,
Tutti
Geschichte und Beschreibung der Orgel
Die Pfarrkirche St. Martin in Unteressendorf
war immer reich ausgestattet und besaß sicherlich schon recht früh eine Orgel. „1 Gute
Orgel“ wird 1818 im Inventarium der Kirchengerätschaften neben Streich- und
Blasinstrumenten aufgelistet. Auch 1836
und 1845 wird eine Orgel erwähnt. Organist
und Kalkant (Balgtreter, Orgelzieher) wurden damals jährlich entlohnt.
Die heutige Orgel in der Pfarrkirche St. Martin Unteressendorf wurde 1864 von Wilhelm Blessing (1832-1870) aus Esslingen
erbaut. Sie hatte ursprünglich 21 Register
auf 2 Manualen und Pedal. Blessing baute
mit mechanischen Kegelladen zum Preis
von 3600 Gulden. Musikdirektor Jacob
Adam Seitz (1801-1878) aus Reutlingen be-
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
48
und Intonation; Konservierung der historischen Substanz; Restauration des Orgelgehäuses durch Restauratorin Heidi Haller aus
Bad Saulgau.
Durch Aktivierung der vorher stillgelegten
Transponiervorrichtung und Rekonstruktion
der Prospektpfeifen und Zungenregister
kann ein historisch gewachsener Zustand
erhalten werden.
urteilt die Orgel in seinem Gutachten vom 2.
Mai 1864 als vortrefflich klingend. Seitz
spielte 1856 zusammen mit Johann Georg
Frech, Friedrich Riegel und Kantor Dieffenbacher das erste öffentliche Konzert an der
neuen Walcker-Orgel des Ulmer Münsters,
damals die größte Orgel der Welt.
1906 wurde die Orgel in Unteressendorf
im Stil der Zeit modernisiert. Die Mechanik wurde von der Firma Gebrüder
Link aus Giengen an der Brenz pneumatisiert. Ein neuer Spieltisch mit
Transponiervorrichtung sowie ein
weiteres zartes Register Voix céleste
8‘ wurden für 3284 Mark installiert.
Im Lauf der Zeit sind die drei Zungenregister (Trompete 8’, Clarinette 8’ und
Posaune 16’) und die Prinzipalpfeifen
verloren gegangen. Beispielsweise wurde
1972 anstelle der Clarinette 8’ für 600,- DM
ein Krummhorn 8’ eingebaut. Die Prinzipalpfeifen mussten 1916/ 17 zu Kriegszwecken
abgeliefert werden.
Instandsetzung und Reinigung der Orgel erfolgten 1960 (Fa. Reiser, Biberach) und 1991
(Fa. Wiedenmann, Oberessendorf).
Das denkmalgeschützte Instrument ist heute weitgehend original erhalten. Von 1864
(Blessing) stammen Gehäuse, Windladen
und fast alle Pfeifen. Von 1906 (Link) stammen Spieltisch, pneumatische Traktur und
das Register Voixcéleste 8’.
Der sichtbar im Prospekt stehende Principal
8’ und die Zungenregister Trompete 8’, Clarinette 8’ und Posaune 16’ wurden 2013 rekonstruiert und erklingen heute zum ersten
Mal im Gottesdienst.
Die Renovierungsarbeiten 2013 umfassen
u. a. außerdem: Reinigung; Beseitigung
klanglicher und technischer Mängel; Instandsetzung von Spieltisch, Traktur, Windversorgung und Pfeifenwerk; Stimmung
Orgelbauer Wilhelm Blessing
Der Orgelbauer Wilhelm Blessing (12. 4.
1832 – 26.6.1870) stammt aus Esslingen
und wurde vermutlich bei Johann Victor Gruol jun. in Bissingen ausgebildet, dessen
Partner er um 1860 war. Mit einer eigenen
Werkstatt machte er sich 1863 in Esslingen
selbständig.
Blessing hatte sich wie Carl Gottlob Weigle
(1810-1882), dem Schüler und
Neffen von Eberhard Friedrich
Walcker (1794-1872) dem
Neubau von mechanischen
Kegelladen verschrieben,
wurde aber auch oft als
tüchtiger Meister und geschätzter Restaurateur für
die Wiederherstellung alter Schleifladenorgeln hinWilhelm Blessing
zugezogen. So war er u. a.
mehrmals in Wiblingen und
Zwiefalten tätig.
1866 erwägt man in Bad Schussenried einen Orgel-Neubau. Sowohl Blessing
als auch Weigle sind im Gespräch, Weigle
erhält schließlich den Auftrag.
Nach Blessings Tod 1870 übernahm sein
Mitarbeiter und Werkmeister Heinrich Conrad Branmann den Betrieb in Esslingen als
Geschäftsführer.
Aus der Werkstatt von Wilhelm Blessing
sind nicht mehr alle Orgeln bekannt.
Nur wenige (*) sind heute noch erhalten.
1864 Tigerfeld (bei Zwiefalten) (*)
1864 Unteressendorf (*)
1865 Inneringen (bei Gammertingen) (*)
1865 Lomersheim (bei Pforzheim)
1866 Dettingen / Erms (bei Bad Urach) (*)
1869 Böhmenkirch (bei Geislingen)
1869 Rengershausen
(bei Bad Mergentheim)
1869 Dürmentingen
1870 Deizisau (bei Plochingen)
Die Orgel
Dürnau, St. Michael
49
Aufstellung einer gebrauchten FührerOrgel. Baujahr 1966 ehemaliger Standort:
evangelische Segensgemeinde Dortmund)
Disposition:
Hauptwerk
2. Manual: C-g'''
Prinzipal
8'
Rohrflöte
8'
Prinzipal
4'
Waldflöte
2'
Mixtur
4fach
Tremulant
Rückpositiv
1. Manual: C-g'''
Gedackt
8'
Blockflöte
4'
Prinzipal
2'
Quinte
1 1/3'
Zimbel
3fach
Trompetenregal
8'
Tremulant
Pedal
C-f'
Subbass
Gemshorn
Pommer
16'
8'
4'
Koppel I / II
Koppel II / Ped.
Koppel I / Ped.
Mechanische Spiel- und Registertraktur.
Umsetzung und Restaurierung:
Orgelbau Eduard Wiedenmann.
Orgelsachverständiger:
KMD Thomas Gindele
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
50
Aktenzeichen XY
– Wer tut denn
so was?
Orgelpfeifen - dem
einen sind sie
Hörgenuss, dem
anderen offensichtlich Gaumenfreude.
Das „große Fressen“ des unbekannten Nagers
nahm seinen
Anfang im Pfeifenstock und führte
über eine Stockbohrung direkt
durch den Pfeifenfuß einer Metallpfeife!
Um Mithilfe wird
gebeten!
Wer weiß, um
welches Insekt es
sich handelt, das
sich durch alles
frisst, was sich
ihm in den Weg
stellt?
Das Amt für Kirchenmusik hat
eine Belohnung in
Form eines Sachgeschenks ausgelobt, für denjenigen, der Hinweise zur Identifizierung des Täters
und für die Herbeischaffung entsprechender
Beweismittel gibt.
Orgelbaumaßnahmen
Ausgestellte Genehmigungen im Jahr 2013
Orgelneubauten
VS – Schwenningen, St. Franziskus
Rottenburg – Weggental
Lenter
Jann
Restaurierungen, Renovierungen
Reinigungen, Erweiterungen, Umbauten
Mochenwangen, Mariä Geburt
Stuttgart-Büsnau, St. Maria
Kernen-Stetten, Heilig Kreuz
Harthausen, St. Michael (Schimmelbefall)
Horb, Heilig Kreuz
Mariazell, St. Markus
Wehingen-Fronhofen, St. Ulrich
Wellendingen, St. Ulrich (Schimmelbefall)
Hohenstadt, Mariä Opferung
Mainhardt, Zum heiligsten Herzen Jesu
Leinzell, St. Georg
Unterstadion, St. Maria und Selige Ulrika
Dorndorf, Zur Heiligsten Dreifaltigkeit
Ulm-Böfingen, Zum Guten Hirten
Unterkochen, St. Maria (Schimmelbefall)
Mühlheim, St. Maria Magdalena
Schmiden, Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit
Beutelsbach, St. Anna
Bietigheim-Bissingen, St. Laurentius
Reichenbach, St. Petrus
Geislingen, St. Johannes
Calw-Heumaden, Heilig Kreuz (Schimmelbefall)
Bad Friedrichshall-Jagstfeld, Auferstehung Christi
Wiedenmann
Mauch
Jann
Stehle
Trefz
Stehle
Link
Stehle
Link
Tzschöckel
Scheiger
Wiedenmann
Heiß
Wiedenmann
Link
Stehle
Wiedenmann
Mühleisen
Tzschöckel
Banzhaf
Wiedenmann
Wiedenmann
Seifert
Kauf einer Truhenorgel
Großheppach, St. Stephanus Truhenorgelkauf
Jann
Aufstellung einer gebrauchten Orgel
Wilhelmsdorf (Zußdorf), St. Antonius
Iggingen, St. Martinus
Oberdischingen, Dreifaltigkeitskirche
Jagstheim, St. Peter und Paul
Hohenstadt, St. Margaretha
Dürnau (Bad Boll), St. Michael
Wiedenmann
Kreisz
Wiedenmann
Mühleisen
Schmutz
Wiedenmann
...persönliches
Die Orgel/Personalia
51
■ Personalia
Walter Hirt, Diözesanmusikdirektor
Nachruf für Barbara Weber
Liebe Frau Weber, liebe Angehörige,
werte Trauergemeinde,
in großer Trauer haben wir heute die
von uns allen geschätzte Kollegin Barbara Weber zu Grabe getragen. Auch
wenn wir um ihren jahrelangen Kampf
mit der Krebserkrankung wussten, so
wurden wir doch immer wieder von ihr
selbst mit Hoffnung auf Genesung erfüllt.
Umso mehr hat uns dann die unvermittelte Nachricht von ihrem Tod erschüttert. Wir sind voll Trauer über den
Tod von Barbara.
Mit Barbara Weber verlieren wir eine der
engagiertesten Kirchenmusikerinnen in
unserer Diözese. Seit 1. Januar 1988 –
also seit über 25 Jahre stand sie im
Dienst als hauptamtliche Kirchenmusikerin. Was sie an Kinder- und Jugend-
chorarbeit hier in Deggingen aufgebaut
hat, war beispielhaft. Im Jahr 2000
wechselte sie auf die Dekanatskirchenmusikerstelle nach Heidenheim. Viereinhalb Jahre später erfolgte die Berufung auf eine der ersten Regional-kantorenstellen der Diözese. Mit dieser Berufung war die Diözesanbeauftragung
„Kinderchorleitung“ verbunden. Über
70 Kinderchorleiterinnen hat sie in all
den Jahren ausgebildet und somit einen
ganz wesentlichen Beitrag zur Gründung vieler Kinderchöre geleistet. Die
Diözesankinderchortage wurden von
ihr mitkonzipiert und mitgetragen. Sie
war regelmäßig als Dozentin an den
jährlich wiederkehrenden kirchenmusikalischen Werkwochen beteiligt und gestaltete diese maßgeblich mit. Sowohl
für das Familiengesangbuch als auch
für das neue Gotteslob hat sie Melodien
und Orgel-Begleitsätze beschrieben.
Auf dem Gebiet des Neuen Geistlichen
Liedes war die Durchführung von Liedtankstellen und die Unterstützung bei
Jugendchortagen beispielhaft. Zahlreiche Organisten und Chorleiter hat sie zu
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
52
kirchen-musikalischen Abschlüssen in der CAusbildung und Teilbereichsqualifikation geführt.
1997 wurde sie von Bischof Walter Kasper in
die Kommission Kirchenmusik berufen. In dem
wichtigsten kirchenmusikalischen Gremium
unserer Diözese wurde ihre hohe fachliche
Kompetenz und ihr Rat sehr geschätzt. Für das
Amt für Kirchenmusik und für mich persönlich
war sie eine große Stütze.
Ihr kirchenmusikalischer Dienst in der ganzen
Breite alle Arbeitsfelder war ihr Lebensinhalt.
Es ging ihr immer um die Kirchenmusik selbst,
nicht um Selbstverwirklichung. Sie hat die Stelle im 3. Kapitel des Kolosserbriefes verstanden,
wo der Apostel Paulus uns zuruft:
„Tut eure Arbeit gern, als wäre sie für den Herrn
und nicht für Menschen“. Ihre Person selbst war
Teil der Botschaft, die sie über die Kirchenmusik verkündigte.
Humor und Frohsinn waren Ausdruck ihrer großen Menschenfreundlichkeit. Auch wenn sie
mit ihren Chören noch so hart arbeitete – wenn
es um ein musikalisches Ziel ging, konnte sie
kompromisslos sein – die Liebe zu den Menschen durchstrahlte immer ihr Wirken. Ihre
Herzlichkeit war immer präsent, voller Sonne
und Wärme, und immer mit ungeteiltem Interesse am ganzen Menschen, dem sie begegnete. „Alles Leben ist Begegnung“, sagte der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber. Barbaras Leben war Begegnung.
Ein Satz war aus ihrem Munde nie zu hören:
„Ich habe keine Zeit“. Sie zeigte uns, dass wirklich tätige Menschen Zeit haben. Die Zahl unserer Lebensjahre ist uns unbekannt. Aber unseren Tagen mehr Leben zu geben, das liegt in unserer Hand. Das hat Barbara uns vorgelebt.
Vor fünf Jahren schrieb sie für die Zeitung Sonntagsgedanken zur Fastenzeit. Beendet hat sie
ihre Ausführungen mit folgenden Worten: „Der
Glaube hat nichts an Kraft eingebüßt für diejenigen, die sich ganz auf Gott einlassen, die aus
der Kraft leben und diese Zuversicht und Ener-
gie mit Freude und Fröhlichkeit nach außen
strahlen, die in Gott und sich selber ruhen und
mit der Gewissheit, von Gott gehalten zu sein,
selbst den schlimmsten Situationen des Lebens
standhalten können. Dies kann man sehen und
erfahren, im Kleinen wie im Großen, man muss
sich nur umschauen. Oder vielleicht können wir
ja auch durch unser Leben selbst zum Zeugnis
werden, wo immer wir uns auch befinden.“
Zwei Jahre später wurden ihre Worte am eigenen Leib auf die Probe gestellt. Es waren jene
Wochen, in denen ihre Vorbereitungen auf das
Konzert mit Mendelssohns Psalm 42 und dem
Lobgesang zusammenfielen mit der Diagnose
der tückischen Krankheit. Für uns alle, die damals bei diesem Konzert mitwirkten oder es als
Hörer erlebten, war es ein Zeugnis unerschütterlicher Zuversicht. Die Art und Weise, wie sie
im Wissen um ihre gesundheitliche Situation
jenes Bangen und Hoffen, Zweifeln und Frohlocken von Psalm 42 und dem Lobgesang musiziert hat, war Zeugnis einer Lebenshaltung, die
man nur mit einem Wort umspannen kann: Hin-
Personalia
gabe. Hingabe im umfassenden Sinne, die die
ganze Person mit einschließt. Und diese Hingabe lebte sie bis zum Ende ihres irdischen Lebens. Drei Tage vor ihrem Tod hielt sie – unter
großen Schmerzen – ihre letzte Chorprobe.
Heute verabschiedet sich eine große Schar von
haupt- und nebenamtlichen Kirchenmusikern
und Kirchenmusikerinnen von ihr, die Mitglieder der Kommission Kirchenmusik, des diözesanen Pueri-Cantores-Verbandes und des Cäcilienverbandes sowie die Mitarbeiterin und Mitarbeiter im Amt für Kirchenmusik. Wir tun dies
mit schönen und vollen Erinnerungen. Deshalb
Walter Hirt, Diözesanmusikdirektor (?)
Nachruf für Jürgen Maag
Verehrte Angehörige von Jürgen Maag,
werte Trauergemeinde,
Mit großer Trauer haben wir die Nachricht vom
Tod unseres geschätzten Kollegen Jürgen Maag
vernommen.
Über Jahre hinweg kämpfte er gegen die Krebserkrankung an. Wer ihn in den letzten Wochen
noch besuchen konnte, erahnt, welche Dimensionen im Angesicht des Todes jene „Angst und
53
ist der Abschied heute so schwer. Aber unsere
Dankbarkeit für all das, was Barbara war und
lebte, wird die Erinnerung in eine stille Freude
verwandeln. Und so wollen wir das vergangene
Schöne, was wir von ihr geschenkt bekommen
haben, nicht als Schmerz, sondern wie ein kostbares Geschenk in uns tragen. Das wünschen
wir besonders Ihnen, liebe Frau Weber und allen Angehörigen und Verwandten, denen unsere aufrichtige Anteilnahme gilt.
Das Leben von Barbara Weber war ein großer
Lobgesang. In diesem Lobgesang bleiben wir
stets mit ihr verbunden.
Pein“ annehmen kann, von denen in den Liedern der Karwoche die Rede war. Dass er in der
Osterwoche verstorben ist, möge uns in der Gewissheit bestärken, dass Jürgen Maag nun erlöst und in Gottes Hand ist.
Jürgen Maag, 1958 im Sauerland geboren, studierte Schulmusik und Kath. Kirchenmusik in
Freiburg (1987 A-Examen). Von 1987 - 1990
wirkte er als Kantor und Musikschulleiter in
Ochtrup im Münsterland. Zwischen 1990 und
1995 war er als Bezirkskantor für die Erzdiözese Freiburg an der Jesuitenkirche in Heidelberg
tätig und leitete dort die Cappella Palatina.
Nach zweijährigem Aufenthalt in Los Angeles
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
54
(First Organist und Musicdirector at Mary Star of
the Sea) wurde er 1997 nach Tübingen berufen.
Zahlreiche Studierenden der Theologie und zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in
der Pastoral hat er eindrücklich vermittelt, welche Dimension die Kirchenmusik für die Liturgie und deren Feierkultur hat. Er hat ihnen geholfen, die Stimme als wesentliches Instrument der Verkündigung und als Teil der eigenen
Person zum Klingen zu bringen. Als Mitglied
des Arbeitskreises „Liturgiemusikalische Ausbildung der Oberrheinischen Kirchenprovinz“
hat er Ausbildungscurricula weiterentwickelt
und an CD-Aufnahmen zur Kantillation der
Meßgesänge mitgewirkt.
Walter Hirt, Diözesanmusikdirektor
Dankbar nehmen wir heute Abschied von Jürgen Maag, wir, die haupt- und nebenamtlichen
Kirchenmusikern und Kirchenmusikerinnen der
Diözese, die Mitglieder der Kommission Kirchenmusik und Mitarbeiter des Amtes für Kirchenmusik und der kirchenmusikalischen Verbände.
Zum 31. März diesen Jahres ging Frau Ursula
Kluike, Mitarbeiterin im Amt für Kirchenmusik,
in den Ruhestand. Im Kreise der Dekanatskirchenmusiker und Regionalkantoren verabschiedete sie DMD Walter Hirt beim diesjährigen Forum Kirchenmusik, im Rahmen des Bischöflichen Ordinariates durfte sie von der
Hauptabteilung Liturgie und Kirchenmusik sowie von der Hochschulleitung Abschied nehmen. Nachfolgend einige Auszüge aus den
Dankschreiben der Diözesanleitung:
Jürgen Maag steht nun in jenem ewigen Licht
und in jenem ewigen Frieden, von dem der Gregorianische Choral als Urgrund der Kirchenmusik Zeugnis gibt. Es ist Zeugnis christlichen Auferstehungsglaubens. Ihnen, verehrte Angehörige und Freunde von Jürgen Maag gilt unsere
aufrichte Anteilnahme und unser aller Wunsch,
im gesungenen und musizierten Auferstehungszeugnis Trost und Zuversicht zu finden.
Frau Ursula Kluike im Ruhestand
■ „Fast auf den Tag genau gehen Sie nach über
38 Jahren Tätigkeit im Bischöflichen Ordinariat,
davon 33 Jahre im Amt für Kirchenmusik in den
Personalia
55
Ruhestand. Dies möchte ich zum Anlass nehmen, Ihnen für Ihr engagiertes Wirken und Ihre
vorbildliche Leistung zu danken.
Sie haben die zahlreichen Herausforderung
stets angenommen und tatkräftig umgesetzt.
Sowohl die internen Abläufe als auch die vielen
Großveranstaltungen – vom Forum Kirchenmusik über die Kirchenmusikalischen Werkwochen
bis hin zu den diözesanen Kirchenmusiktagen –
haben Sie effizient und ergebnisorientiert organisiert. In der Fülle unterschiedlichster Aufgabenfelder, die immer parallel bearbeitet werden mussten, behielten Sie stets den Überblick
und setzten die anstehenden Anforderungen in
richtiger Prioritätenfolge um. Ihrer Mitwirkung
ist es zu verdanken, dass im Amt für Kirchenmusik in den letzten Jahren und Jahrzehnten Standards eingeführt werden konnten, die das Kirchenmusikwesen in den Gemeinden und in der
Diözese befördert haben.“
Generalvikar Dr. Clemens Stroppel
finanzielle Angelegenheiten verwalteten. Gerade bei der Durchführung von großen Veranstaltungen verstanden Sie es, auf den Erfahrungen
der vorangegangenen Veranstaltung aufzubauen und die Organisationsstrukturen ständig weiterzuentwickeln und zu verfeinern. Nur
so war es überhaupt möglich, solche Großveranstaltungen zu meistern.“
Weihbischof Dr. Johannes Kreidler
Die Kirchenmusik in unserer Diözese hat Frau
Kluike sehr viel zu verdanken. Dies geschehe an
dieser Stelle nochmals nachdrücklich von Seiten des Kollegiums der Kirchenmusiker in der
Diözese mit allen Kommissionen und Verbänden für all das Engagement, mit welchem sie
das Amt für Kirchenmusiker auf ihre Art geprägt
hat, allen voran die Mitarbeiter im Amt für
Kirchenmusik für die gute und konstruktive
Zusammenarbeit. Für den Ruhestand wünschen wir ihr viel Erfüllung, Gesundheit und
Gottes Segen.
■ „Unter fünf Amtsleitern – Herrn Willy Ricke,
Herrn Josef Fleschhut, Herrn Bernhard Schmid
(kommissarisch), Herrn Stefan Klöckner und zuletzt Herrn Walter Hirt haben Sie das Amt für Kirchenmusik hinsichtlich der Verwaltungsabläufe und der internen Organisation entscheidend
mitgeprägt. Zu Beginn Ihrer Tätigkeit haben Sie
Sitzungen noch in Steno notiert und Urkunden
mit Schablonen erstellt, zu späteren Zeiten kamen die Diktiergeräte, zuletzt dann die Computertechnik. Einst wurden Adressen noch auf Karteikarten erfasst, zuletzt waren Sie jene Mitarbeiterin, die das Adressverwaltungsprogramm
villicio von allen BO-Mitarbeitern am intensivsten und auf vielfältige Weise nutzte.
Was sich nie veränderte und was sich als Konstante in den fast vier Jahrzehnten Ihrer Tätigkeit erwies, war die Freundlichkeit, mit der Sie
mit Menschen kommunizierten, die Schnelligkeit, mit der sie auch komplexe Abläufe erfassten, die Kreativität, mit der Sie neue Herausforderungen lösten und das Verantwortungsbewusstsein und die Zuverlässigkeit, mit der Sie
Großveranstaltungen des Amtes für Kirchenmusik
der letzten Jahren, die von Frau Ursula Kluike
maßgeblich mitorganisiert wurden:
2001
Erster Diözesanjugendchortag
in Schwäbisch Gmünd
2004
Zweiter Diözesanjugendchortag
in Rottenburg
2007
Diözesankirchenmusiktag
in Weingarten
2008
Dritter Diözesanjugendchortag
in Untermarchtal
2009/210 Initiative Gottesdienst
2010
Erster Diözesankinderchortag
in Reute
2010
Erster Diözesantag der Choralscholen
2011
Vierter Diözesanjugendchortag
in Neuhausen
2012
Diözesankirchenmusiktag
in Weingarten
2013
Zweiter Diözesantag der Choralscholen
in Reute
2013
Zweiter Diözesankinderchortag
in Reute
2013
Nacht der offenen Kirchen
zur Einführung des GGB
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
56
Walter Hirt, Diözesanmusikdirektor
Frau Jutta Steck als
neue Mitarbeiterin
Seit 1. Mai diesen Jahres
ist Frau Jutta Steck, geb.
1971 und in Rottenburg
wohnhaft, als Nachfolgerin von Frau Kluike im Amt
für Kirchenmusik tätig. Zu
den bisherigen Arbeitsfeldern kommt das Sekretariat im Glockenwesen hinzu. Frau Steck bringt
hinsichtlich der Abläufe im Bischöflichen Ordinariat zahlreiche Kenntnisse mit. Von Juni 2010
bis Januar 2013 war Sie als Sekretärin des
Hauptabteilungsleiters der HA „Personal“ und
von Februar 2013 bis April 2013 als Sekretärin
der Hauptabteilung „Ausbildung Pastorale Mitarbeiter“ tätig. Frau Steck hat die erste „Feuerprobe“ in Form der Kirchenmusikalischen Werkwoche bereits bestens bestanden und arbeitet
sich derzeit umfassend in die vielfältigen Anforderungen im Amt für Kirchenmusik ein.
Wir wünschen Frau Jutta Steck viel Erfüllung und
Kraft in ihrer neuen Tätigkeit und weiterhin jene
Freude und Motivation, mit der sie ihre Arbeit
im Amt für Kirchenmusik begonnen hat!
Walter Hirt, Diözesanmusikdirektor
Martin Dücker zum Kirchenmusikdirektor ernannt
Anlässlich der Einführung des neuen Gotteslob
am Vorabend des 1. Advent 2013 konnte Weihbischof Dr. Johannes Kreidler im Rahmen eines
festlich gestalteten Gottesdienst die Ernennungsurkunde zum Kirchenmusikdirektor an
Domkapellmeister Martin Dücker mit nachstehendem Wortlaut überreichen:
Ihr kirchenmusikalisches Wirken an der Domkirche St. Eberhard Stuttgart verdient in beson-
derer Weise Anerkennung. Vor zwanzig Jahren wurden
Sie als Dommusikdirektor an die Konkathedrale unserer Diözese berufen. Seither gestalten Sie die
Kirchenmusik auf einem überragenden
Niveau. 1994 erweiterten Sie das Spektrum der Dommusik
durch Neugründung der Mädchenkantorei, der
Schola Gregoriana und der Domkapelle
St. Eberhard. Auf Ihre Initiative hin konnte im
Jahr 2006 die neue Chororgel von Claudius
Winterhalter eingeweiht werden. Zentraler Meilenstein für die Dommusik in Stuttgart und für
die Kirchenmusik der Diözese war die Errichtung der Domsingschule im März 2007, verbunden mit Ihrer Ernennung zum Domkapellmeister. Ihre Aufbauarbeit setzte sich fort in einer
segensreichen Personalkonzeption. So konnten sukzessive die Stellen des Domkantors, der
Geschäftsführung der Mädchenkantorei und
des Domorganisten besetzt werden.
Als künstlerische Leiter der Reihe musica poetica bauten Sie das Konzertleben an St. Eberhard
kontinuierlich aus. Mit dem Domchor und der
Mädchenkantorei brachten Sie gewichtige oratorische Werke und Messvertonungen zur Aufführung. Gleichzeitig widmeten Sie sich mit Ihren Chören der Förderung zeitgenössischer
Chormusik. So haben Sie zahlreiche Auftragskompositionen und Uraufführungen auf den
Weg gebracht.
Mitte und Herzstück Ihrer kirchenmusikalischen
Arbeit ist und bleibt die Liturgie. Hier sind Sie
geistlich zuhause, hier führen Sie den Verkündigungsauftrag der Kirchenmusik zusammen
mit einer Feierkultur, die vorbildlich ist und weit
über Stuttgart hinaus ausstrahlt. Mit Hingabe
widmen Sie sich dem Gehalt und der Gestalt von
Gottesdiensten. Davon geben zahlreiche Pontifikalgottesdienste, auch auf Ebene der Bi-
Personalia
schofskonferenz bis hin zu ökumenischen Brükkenschlägen in der Landeshauptstadt Zeugnis.
Die Kirchenmusik in unserer Diözese unterstützen Sie nach Kräften mit Rat und Tat, beispielsweise bei der Vorbereitung und Durchführung
von Diözesankirchenmusiktagen, als Dozent
bei kirchenmusikalischen Werkwochen, als Mitglied der diözesanen Kommission für Kirchenmusik, als Vorstandsmitglied des Cäcilienverbandes und als Mitstreiter bei der Erstellung
des neuen Gesangbuches Gotteslob, das heute
in Ihrer und in allen Kirchengemeinden unserer
Diözese eingeführt wird.
In dankbarer Anerkennung Ihrer vielfältigen kirchenmusikalischen Verdienste ernenne ich Sie
auf Antrag des Stadtdekanates und des Amtes
für Kirchenmusik zum
Kirchenmusikdirektor.
Ich danke Ihnen herzlich für Ihr reiches kirchenmusikalisches Schaffen.
Meine herzlichen Segenswünsche begleiten Sie
und Ihre Familie.“
Den Glück- und Segenswünschen schließt sich
das Kollegium der Kirchenmusiker unserer Diözese und die Vertreter der genannten Institutionen an – voran das Amt für Kirchenmusik, verbunden mit einem nachdrücklichen „VergeltsGott“ für die nachhaltige und segensreiche
Unterstützung.
Andreas Großberger wird neuer
Domkantor
an der Domkirche St. Eberhard in Stuttgart.
Zum 1. Januar 2014 hat der 27jährige Kirchenmusiker die Nachfolge von Christian Schmid
angetreten.
Nach der Berufung von Domkantor Christian
Schmid zum Domkapellmeister am KiliansDom in Würzburg ging eine ungewöhnlich hohe
57
Zahl qualifizierter Bewerbungen bei Stadtdekan Msgr. Dr. Christian Hermes und Domkapellmeister Martin Dücker ein. Sie leiteten die
neunköpfige Findungskommission, der unter
anderem Weihbischof Johannes Kreidler und
der Diözesankirchenmusikdirektor Walter Hirt
angehörten.
Andreas Großberger
wurde am 5. April
1986 in Tübingen
geboren und hat
nach erfolgreichem
Abschluss des Studiengangs Kirchenmusik-B und dem
Bachelor in Gesang
seine musikalische
Ausbildung mit dem
Master-Studium in
Chorleitung und in
Gesang an der Staatlichen Hochschule
für Musik und Darstellende
Kunst
Stuttgart fortgesetzt. Der 1986 in Tübingen geborene Chorleiter, Organist und Sänger hat bereits vielfältige Erfahrungen als Leiter von Chören, Stimmbildner und aktives Mitglied namhafter Ensembles. Seit September 2013 ist er
Stipendiat der Chorakademie des Stuttgarter
SWR Vokalensembles.
Zu seinen Aufgaben zählen die Leitung der
Domkapelle, dem Kammerchor der Dommusik,
sowie die Leitung des Aufbauchors der Mädchenkantorei.
Mit Andreas Großberger hat die Stuttgarter
Dommusik einen jungen und in allen Disziplinen außerordentlich begabten, motivierten
und begeisternden Musiker gefunden, der die
Musik an der Konkathedrale der Diözese Rottenburg – Stuttgart und darüber hinaus die Kirchenmusik in Stuttgart bereichern wird.
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
58
DCV-Mitteilungen
Ernennungen Chordirektor
Bischof Gebhard Fürst hat auf Antrag der
Gemeinden und des Cäcilienverbandes folgende nebenberufliche Kirchenmusiker zum /
zur „Chordirektor/in DCV“ ernannt.
Herrn Ralph Häcker aus Aalen
15. Dezember 2013
Frau Rita Ermer aus Fellbach
2. Februar 2014
Frau Maria Hummel aus Baienfurt
4. April 2014
Herr Hans-Peter Haas aus Leinzell
6. April 2014
fender Dirigent und leitete mehrere qualifizierte Ensembles unterschiedlicher Sparten. So hat
er 2010 mit seinem semi-professionellen Männerensemble „Camerata Musica Limburg“ einen 1. Preis beim 8. Deutschen Chorwettbewerb in Dortmund gewonnen und 2011 mit diesem Ensemble beim Weltsymposium der Chormusik in Argentinien sowie beim ACDA Symposium in Dallas (USA) gastiert.
Große oratorische Werke dirigierte er in seiner
Funktion als Dirigent des Chores der Technischen Universität Darmstadt in Zusammenarbeit mit dem Orchester der TU. Zusätzlich arbeitete er als Gastdirigent von Chören und als Leiter von Chor- und Orchesterkursen in ganz Europa. Darüber hinaus unterrichtete er vier Semester Chor- und Orchesterleitung an der Musikhochschule in Freiburg, wo er auch den Hochschulchor geleitet hat.
Jan Schumacher „Professor i.K.“
Auf Vorschlag des Senats der Hochschule für
Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart
hat Bischof Dr. Gebhard
Fürst am 4. Juni 2014
dem
Chorleitungsdozenten Jan Schumacher
den Titel „Professor i.K.“
verliehen.
Seit Beginn des Studienjahres 2011/2012 vertrat Jan Schumacher die Professur für Chorleitung an der Hochschule für Kirchenmusik Rottenburg und ist seit 1. April 2013 Dozent für
Chorleitung.
Jan Schumacher hat an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Schulmusik (mit Beifach Germanistik) studiert, sowie an der Hochschule für Musik in Frankfurt bei Prof. Wolfgang
Schäfer hernach die Künstlerische Ausbildung
im Fach Chorleitung absolviert.
Nach einer Vertretungsstelle als Musiklehrer an
einer Gesamtschule arbeitete er als freischaf-
Schon zuvor hat er während seines Studiums in
Mainz als Assistent der Dirigierprofessoren umfangreiche Einblicke in die Unterrichtstätigkeit
an Hochschulen erhalten. Hinzu kommen Kurse
und Workshops für Dirigenten mit Dirigierstudenten an der Musikhochschule in Sofia, in Merida (Venezuela, Universidad de los Andes),
Istanbul (Korofest, Bogazici University), Österreich und Island.
Seine erste musikalische Ausbildung hat Jan
Schumacher als junger Sänger bei den Limburger Domsingknaben und im Landesjugendchor
Rheinland-Pfalz erhalten. Die besondere Stellung der Musica Sacra als Form des Glaubensbekenntnisses und der Verkündigung ist ihm
dadurch in seiner Arbeit stets Freude und Verpflichtung.
Die Hochschulleitung, Lehrende, Verwaltung
sowie Studierende gratulieren Jan Schumacher
von Herzen und freuen sich auf eine weitere gute und fruchtbare Zusammenarbeit.
Personalia
Dr. Inga Behrendt „Professorin i.K.“
Auf Vorschlag des Senats der Hochschule für
Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart
hat Bischof Dr. Gebhard
Fürst am 9. Juli 2014 die
Dozentin für Gregorianik
und Dt. Liturgiegesang
Dr. Inga Behrendt den Titel „Professorin i.K.“ verliehen.
Seit Beginn des Studienjahres 2013/2014 ist
Dr. Inga Behrendt an der Hochschule für Kirchenmusik für diesen Fachbereich in der Nachfolge von Prof. Bernhard Schmid tätig. Darüber
hinaus übernimmt sie im Leitungsteam der
Hochschule zusammen mit Prof. Ruben J. Sturm
und Prof. Jan Schumacher Leitungsaufgaben in
verschiedenen Bereichen.
59
wurden dieses Jahr u.a. auch Waltraud Marschall ausgezeichnet, für ihr Engagement rund
um die Mädchenkantorei Bad Saulgau.
Verleihung der goldenen Ehrennadel der Stadt
Bad Saulgau an Waltraud Marschall – Es gilt
das gesprochene Wort. – „Warum gibt es in Bad
Saulgau einen Chor für Jungen und nicht auch
einen für Mädchen?“ Diese Frage stellten sich
vor über 25 Jahren einige Mütter sangesfreudiger Mädchen. Der Chorleiter der St.-JohannesChorknaben, Hugo Birkhofer, ergriff daraufhin
mit weiteren Mitarbeitern die Initiative zum Aufbau eines Mädchenchores. 1987 meldeten
sich spontan 30 Mädchen, die in einem Chor
mitsingen wollten - die Mädchenkantorei Bad
Saulgau war geboren. Es folgten erste Auftritte
mit dem Chorleiter Christoph Dorn, und wie es
der Zufall wollte, sang Waltraud Marschall bei
Ernennung von Pfarrer Stefan Maier,
als Dekanatspräses für das Dekanat AllgäuOberschwaben ab 10.12.2013
Neujahrsempfang der Stadt Bad Saulgau:
Auftakt und Ausblick für 2014
Einen gelungenen Abend erlebten die Gäste am
vergangenen Sonntag, 12. Januar 2014, beim
Neujahrsempfang der Stadt im Bad Saulgauer
Stadtforum. Bereits die Neujahrsrede, der
Rückblick aufs vergangene und Ausblick aufs
neue Jahr durch Bürgermeisterin Doris Schröter, war sowohl informativ als auch kurzweilig.
Und das Hornensemble Cornissimo sowie der
Männerchor Bad Saulgau setzten zusätzliche
musikalische, der Boogie-Dance-Club tänzerische Akzente. Mit der goldenen Ehrennadel,
die die Stadt traditionell am Neujahrsempfang
an verdiente Bürgerinnen und Bürger verleiht,
Überreichung der Goldenen Ehrennadel an Waltraud Marschall durch die Bürgermeisterin.
einem der ersten Konzerte das Benedictus- Solo. War es Sympathie auf den ersten Blick? Auf
jeden Fall haben Sie, liebe Frau Marschall, dann
nach dem Wegzug des bisherigen Chorleiters
im Sommer 1988 die Leitung der Mädchenkantorei St. Johannes Baptist Bad Saulgau übernommen. Dies ist nun also über 25 Jahre her.
Seither ist regelmäßiges Singen in Gottesdiensten und zahlreiche geistliche Konzerte, daneben auch weltliche Chorwerke aus dem Musical- und Popbereich, Solistenkonzerte, die Aufführung von Opernwerken und Operetten wie
z.B. „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Hum-
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
60
perdink, „Bastien und Bastienne“ von Wolfgang Amadeus Mozart und der „Bettelstudent“
von Carl Millöcker Ihr Leben. Zahlreiche Konzertreisen führten Sie mit Ihren Mädchen in den
vergangenen Jahren nicht nur nach Norddeutschland und Berlin oder in das europäische Ausland nach Frankreich, England, Italien,
Österreich, Niederlande, Tschechien, Ungarn,
Slowenien, Südfrankreich und Polen, sondern
auch bis nach Kalifornien in die USA, nach Brasilien oder Kanada. Diese Reisen sowie die Teilnahme an internationalen Festivals und Choraustausche mit in- und ausländischen Jugendchören haben die Mädchenkantorei auch weit
außerhalb des oberschwäbischen Raumes bekannt gemacht. Der Erfolg der Mädchenkantorei und deren hervorragender Ruf im In- und
Ausland sind die langjährigen Früchte Ihrer engagierten und ehrenamtlichen Tätigkeit. Durch
die Mädchenkantorei wird nicht nur der Name
unserer Stadt in die Welt getragen; die Mädchenkantorei ist zu einem international bekannten Aushängeschild für unser Land geworden. Auch dafür wurden Sie im Juli 2012 mit
dem höchsten Orden unseres Landes, dem
Bundesverdienstkreuz, ausgezeichnet. Ihre tiefe Liebe zur Musik geben Sie an den Chor weiter. In den über 25 Jahren haben Sie zahlreiche
junge Mädchen an den Gesang herangeführt
und dabei auch immer wieder besondere gesangliche Talente entdeckt, die sich erst unter
Ihren Fittichen entfalten konnten und heute ihren Weg als professionelle Sängerinnen im Inund Ausland erfolgreich gehen. Ihnen geht es
bei Ihrem Tun immer um die Sache und weniger
um sich selbst. Sie selbst sind ein bescheidener Mensch, sind lieber im Hintergrund und
überlassen anderen den Vortritt. Gerade heute,
wo die Selbstdarstellung oftmals mehr zählt als
die Leistung, wirkt diese Ihre Haltung mehr als
sympathisch. Als „Mutter der Mädchen“ ist Ihnen nichts zu viel und lassen Sie es mich verraten, dass Sie extra ein großes Auto angeschafft
haben, um Ihre Mädchen zu chauffieren.
Sie pflegen ein offenes Haus und fördern die
Geselligkeit und Gemeinschaft des Chores
durch Veranstaltungen wie Sommerfeste oder
Fasnetsfeiern. Sie leben für diese Mädchenkantorei und haben sich durch Ihre Tätigkeit in
hohem Maße um die Stadt Bad Saulgau verdient gemacht. Der Gemeinderat hat deshalb
entschieden, Sie als Dank und Anerkennung
mit der goldenen Ehrennadel der Stadt auszuzeichnen. Ich freue mich wirklich sehr, Ihnen
diese Ehrung heute überreichen zu dürfen.
Bürgermeisterin Doris Schröter Bad Saulgau
Afrikas neue geistliche Lieder:
Bitte weniger?
Simbabwes katholische Bischöfe haben
die Pfarreien gebeten, jährlich nicht mehr
als achtzehn neue Gottesdienstlieder für
die Liturgie einzustudieren. Der Grund für
die erwünschte Einschränkung neuen
geistlichen Liedguts mit afrikanischem
Kontext sei, dass es derart überhandnehme, dass ältere Kompositionen im Gottesdienst verdrängt würden. Das meldet die
Internetzeitung der Jesuiten „In Touch with
Church and Faith“. Durch zu viele neue
geistliche Lieder entstünde Unruhe und Beliebigkeit in der der Liturgie. Bei Zählungen
stellte sich heraus, dass jedes Jahr im
Durchschnitt mehr als sechzig neue Lieder
von den örtlichen Kirchenchören einstudiert werden. Die meisten seien eine Woche später jedoch schon wieder vergessen,
heißt es über diese überbordende „Produktivität“.
Personalia / Rezensionen
■ Neuzugänge und
Rezensionen
Rezensionen
◆ Zum Orgelbuch
der Domorganisten
Nun ist das seit langem angekündigte Orgelbuch der Domorganisten endlich erschienen. Die Erwartungen an eine solche
Publikation sind entsprechend groß, nicht
zuletzt deswegen, weil es sich um eine Premiere handelt: 47 amtierende und emeritierte Domorganisten gewähren Einblick in
ihre Kunst des liturgischen Orgelspiels. Das
Orgelbuch enthält „Vorspiele und Begleitsätze zu einer Auswahl an Gemeindeliedern, teilweise auch in mehreren Versionen
zum selben Lied“ (Vorwort). Das Niveau ist
anspruchsvoll, denn das Orgelbuch richtet
sich nicht nur an nebenamtliche Organisten, sondern auch „an alle Organisten, die
Interesse an der Kunst des liturgischen Orgelspiels haben.“ Das ist ein hehrer und appetitanmachender Ehrgeiz gegenüber vielen anderen Publikationen, bei denen das
Bemühen um Praxisnähe die Ränder des
Banalen streift. Aber bereits im darauffolgenden Satz des Vorwortes wird der Appetit
gebremst, indem die Herausgeber ihr Opus
der Zerfleischung dem Konsumenten in die
Hand geben: Das Buch „soll Anregungen geben … nicht in sich geschlossene Kompositionen … variierbare Modelle…“ Mehr nicht?
Wo bleibt der Anspruch gültiger, eigenständiger Kunstwerke?
An erster Stelle ist vor allem der Reichtum
der Gemeindebegleitungen zu nennen. Es
ist alles vertreten, vom schlichten Satz (GL
353, 395), über obligate c.f. Bearbeitungen
(GL 435 A,), Wander-c.f. (GL 149, 427); auch
Sätze mit erweiterter Harmonik (GL 393,
358), c.f. im Tenor (GL 351), Sätze mit vollgriffigen Harmonien (GL 336), mit rhythmisch aufgelockerter Begleitung (GL 103,
485), Mixturenklänge (GL 318), c.f. im Alt mit
Überstimme (GL 328) und so weiter. Bisweilen werden Domakustiken mit denen kleinerer Kirchen verwechselt, wenn der Spieler
sich plötzlich mit 32tel Noten konfrontiert
sieht (GL 245) - sei s drum. Es ist eine imponierende Vielfalt, die auf Grund ihrer Qualität mehr als nur das Prädikat „Anregungen“ verdient.
Die Qualität findet ihre Fortsetzung in den
Vorspielen, die von der einfachen Intona-
61
tion bis zu ausgedehnten Choralvorspielen
reicht. Auch hier werden die Erwartungshaltungen gedämpft. Es ist ein imponierender
Vielfalt an Stilen vertreten, vom schlichten
Barock-Trio (GL 81, 337), über vierstimmige
Altdurchführung (GL 149, hervorragend), Tenordurchführungen (GL 448), colorierter c.f.
(GL 435).
Aber es sind und bleiben halt Stilkopien,
die zum Teil ihre Vorbilder verraten (GL 358),
bisweilen gar die Grenzen simplen Plagiierens weit überschreiten. Zwei-rechts-zweilinks Toccaten mögen wirkungsvoll klingen,
sind abgenutzt (GL 360, 380). Worte wie
„König“, „danken“ etc. werden bildlich dem
Hörer mit Chamaden in die Ohren geblasen,
pastorale Momente werden auch pastoral
mit Glöckchen versehen (GL 253), die Tiefe
der Not wird entsprechend laut (GL 277)
kommentiert, gregorianische Cantus firmi
erhalten ostinate Kleidungsstücke, in die
man alles stecken kann – Erwartungen werden erfüllt, Überraschungen sind selten.
Lichtblicke gibt es dann, wenn Lieder dem
Sog ihrer Entstehungszeit enthoben werden
(GL 498). Wie gesagt: Es ist alles gut gemacht, aber im Gewande von Stilkopien ist
man auf der sicheren Seite und kann man
wenig falsch machen. Die Domorganisten
zeigen in allen Stücken – erwartungsgemäß
– eine große stilistische Bannbreite, aber
wirklich Neues, Mutiges (ungerade Takte,
fantasievolles Registrieren, Neugestaltung
alter Formen usw.) ist wenig dabei, insofern
geben die Vorspiele mehr einen Einblick in
eine imponierende Handwerkskammer, reichen über den Status „Anregungen“ selten
hinaus.
Andreas Weil, Bilharzstr. 4/2, 89081 UlmLehr, [email protected]
Andreas Weil
◆ Bücher
Andrea Kumpe:
Orgelunterricht für Jugentliche und junge
Erwachsene
Kassel 2014, Bosse, Buch ISBN 978-3-76492813-1 ,€ 39,95,–
Mit Ihrer recht umfangreichen Dissertation
hat Andrea Kumpe eine sehr interessante
und fundierte Lektüre auf den Markt gebracht, in der sie wertvolle orgelpädagogische Grundlagenarbeit leistet. Die Autorin
schreibt selbst: „ Im Focus dieser Arbeit
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
62
steht speziell die gegenwärtige Orgelunterrichtspraxis. Unter Einbezug aktueller, interdisziplinärer Erkenntnisse(...) wird ein integrativer instrumentalpädagogischer Lehransatz...entwickelt, der zugleich
Grundlage einer neuen Orgelschule darstellen soll.“
In Ihrer wissenschaftlichen Arbeit analysiert Kumpe
lernpsychologische und instrumentalpädagogische
Erkenntnisse und erstellt dann einen Transfer in die
orgelpädagogische Praxis. Interessanterweise wechselt sie in den verschiedenen Kapiteln die Perspektive des Lernenden mit der des Lehrenden und gibt modellhaft handlungsleitende Impulse für das Orgelüben wie auch für den Orgelunterricht.
Die Erkenntniss, dass die Orgelpädagogik mit der Entwicklung eigenständiger Literatur über das Orgellehren und – lernen in den vergangenen Jahrzehnten in
Rückstand geraten ist dürfte kaum überraschen. Der
Mangel an neuen Orgelschulen ist durchaus offensichtlich und wird durch Online-Befragung der Autorin von Lehrenden in ganz Deutschland bestätigt.
Hier wäre eine zeitgemäße Unterrichtskonzeption
wünschenswert, in der beide Bereiche der Orgelspielpraxis - Literaturspiel und liturgisches Orgelspiel/
Improvisation – gleichermaßen Berücksichtigung
finden.
Auch wenn ihren verschiedenen Modellen etwas Theoretisches anhaftet, Kumpe bietet z.B. keine konkreten Unterrichtseinheiten: Die Arbeit soll wohl eher ein
Bewusstsein und Verständnis für die zahlreichen den
Orgelunterricht beeinflussenden Parameter schaffen. So gesehen liefert die Autorin zahlreiche Anregungen zur Professionalisierung der (eigenen) instrumentalen Unterrichtspraxis und erweist sich als inspirative Quelle.
Die Lektüre von Kumpes Disertation möchte sicher
nicht die Notwendigkeit der Teilnahme an pädagogischen Fortbildungen ersetzen, da hier durch die aktive Beteiligung praxisrelevantes Wissen wesentlich
leichter zu generieren ist. Wer aber die eigene Unterrichtspraxis überdenken und das Methodenrepertoire erweitern möchte, wird im Buch von Andrea Kumpe
ganz sicher fündig werden.
Franz Günthner, Regionalkantor Allgäu –
Bodensee-Oberschwaben
◆ CD
Ralf Klotz
Totentanz
Memento mori (komp. 2012)
Trilogie für vierstimmigen Chor, Solo-Sopran, Sprecher und Instrumente (1-5 Blockflöten, Tamburin,
Gitarre und Orgel ad lib.)
Edition Strube 6711 · Dauer 35 min.
„Sagt ja, sagt nein – getanzt muss sein.“ lautet die
unerbittliche Überschrift über den Tafeln des „Füsse-
ner Totentanz“. Dieses im Jahr 1602 entstandene
Werk des Malers Jakob Hiebeler diente Ralf Klotz als
Grundlage der vorliegenden Totentanz-Komposition.
Ralf Klotz kombiniert die Totentanz-Reimverse mit
dem Text des 90. Psalms „Memento mori“, der wie
ein dialogischer Kommentar die Bilderverse umrahmt. Zwölf Bilder enthält die beigefügte CD, die zur
Musik auf eine Leinwand projiziert werden können.
Entsprechende Einblendstellen sind im Notentext
gekennzeichnet.
Zwei Lieder bilden die ersten zwei Teile der Trilogie:
zuerst eine Liedvariation in acht Strophen über „Es
ist ein Schnitter, heißt der Tod“. Es folgt ein Quintkanon „Der grimmig Tod mit seinem Pfeil“ mit einem
darüber liegenden Sopransolo der klagenden Seele.
Sehr gut gelingt hier dem Komponisten die Synthese
aus strenger Polyphonie mit moderner Klangsprache.
Im dritten Teil sind archaische Bordunklänge, psalmodierende Passagen und gemäßigt moderne Vokaltechniken die Grundlage der Psalmvertonung. Eindrucksvoll werden dazwischen immer wieder die Totentanz-Reimverse vom Sprecher über gesummten
Chor-Akkorden gesprochen, eingeleitet durch das
bitter-burleske Ritornell „Sagt ja, sagt nein...“. Eine
kleine einprägsame Fuge im strengen Stil, mit hoffnungsvoll beschwingtem Thema, entlässt den Hörer
mit der versöhnlichen Botschaft trotz unseres Wissens über den Tod Gott zu rühmen und fröhlich zu
sein in ihm.
Eine sehr interessante Alternative zum Totentanz von
Hugo Distler und zudem ein Werk, das durch die
Kombination von Musik, Bild und Rezitation einen
tiefen Eindruck beim Hörer hinterlassen wird.
Darüber hinaus ist es praktikabel in der Ausführung,
die Instrumentierung kann variabel ausgeführt werden, für geübte Chöre gut machbar!
Petra Elze
Die Orgeln im Dom St. Martin zu Rottenburg
Sounds, Farbcharaktere und Dynamik aller
Stilepochen sind auf
der Sandtner-Orgel im
Dom „gut darstellbar,
ohne dass das Instrument dabei auf einen
eigenständigen Charakter verzichten würde“. Auf der kleinen
Chororgel werden vor
allem die Gesänge der Domsingschul-Ensembles begleitet; aber via Fernwerk lässt sie sich der Hauptorgel zuschalten. „Die Orgelanlage des Doms verfügt
somit über 75 klingende Register mit 5142 Pfeifen.“
So heißt es im informativen Booklet zur CD mit dem
Titel „Die Orgeln im Rottenburger Dom“, die Domorganist Ruben J. Sturm vorgelegt hat.
Rezensionen
Dass die Orgeln im Dom tatsächlich für Werke aller
Stilepochen (einschließlich schier aller regionaler
Charaktere, sei hinzugefügt) geeignet sind, weist
Sturm mit kluger Programmgestaltung nach. In Bachs
Fantasie und Fuge g-moll (BWV 542) gestaltet er die
damals revolutionären harmonischen Kühnheiten
fasslich mit vielfältigen Plenums-Registrierungen.
Die Vielseitigkeit der kleinen Chororgel demonstriert
er mittels der „Ciaconna“ von Johann Bernhard Bach,
jeden der auf einer achttaktigen Sequenz beruhenden Durchgänge mit anderen Farben ausstattend.
Enorm straff und spannend ist die Interpretation von
Widors sechster Orgelsymphonie. Mit ihr weist die
CD über den Zweck, die Orgeln im Dom vorzustellen,
weit hinaus. Sensationell im besten Sinne klingt etwa das g-moll Intermezzo, und die Steigerung der finalen Stretta legt Sturm derart durchdacht, lebhaft
und mit hörbarer Freude an virtuoser Bravour an,
dass seine Einspielung wohl als Referenzaufnahme
zu gelten hat. Eins ihrer Mittel laut Booklet:„Die von
Widor lediglich durch Manualwechsel angelegte Dynamik wurde weiter differenziert.“
Klänge des 20.Jahrhunderts repräsentiert Karg-Elerts
„Ave Maria“, und dass Sturm mit neuester Musik bestens vertraut ist, beweist seine hinreißende Improvisation über das „Martinslied“.
Thomas Ziegner
Die CD ist (zum Preis von 15 Euro) erhältlich über
das Dompfarramt St. Martin, Marktplatz 3,
72108 Rottenburg, Tel. 07472-937860,
[email protected],
http://stmartin-rottenburg.drs.de/
◆ Noten für Chor
Die Träume hüten - Chorbuch mit neuen geistlichen
Liedern für Chöre und Bands. Eine Sammlung mit 169
Liedern und Chorsätzen. Choräle, folkloristische Weisen, Pop-Balladen und anderes. Herausgeber Patrick
Dehm.
Dehm-Verlag DV 29
Claudio Monteverdi (1567-1643) – Vespero della
Beata Virgine (Marienvesper).
Marienvesper ist eines. Dr. Uwe Wolf hat das Werk,
als eines der spannendesten Werke an der Nahtstelle
zwischen Renaissance und Barock, jetzt in einer
Urtext-Ausgabe vorgelegt, die Antworten gibt auf viel
diskutierte Fragen nach Besetzungsmöglichkeiten,
nach Aufführungspraxis, Transpositionen und liturgischer Einheit.
Carus 27.801
Motetten und Chöre von Carl Philipp Emanuel Bach
(1714-1788) und Gottfried August Homilius (1714-
63
1785). Die Geburtstage beider Komponisten jähren
sich 2014 zum 300sten Mal. Der Band lädt ein, die
Musik beider Jubilare neu zu entdecken.
Carus 2.015
Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) – Die Israeliten in der Wüste (Oratorium).
Klavierauszug. Carus 33.238/03
Jean-Philippe Rameau (1683-1764) – Grand Motets
für Soli, Chor und Orchester Quam dilecta tabernacula sowie Deus noster refugium. Herausgabe zum
250sten Todestag des Komponisten. Carus 21.006
und 21.007
Christoph Schönherr (*1952) – „Hiskia“. Oratorium
nach Worten des Alten Testaments vertont in Blues
und Rock. Klavierauszug Carus 28.104/03
Frank Martin (1890-1974) - Messe für zwei vierstimmige Chöre a cappella.
Frank Martins Kompositionsstil ist durch Elemente
des französischen Impressionismus, moderne Tonalität und eine eindringliche Musiksprache geprägt.
Seine doppelchörige A-cappella-Messe entstand in
den Jahren 1922 bis 1926, wurde jedoch erst 1963 in
Hamburg uraufgeführt. Sie ist bei leistungsfähigen
Chören seit ihrer Erstveröffentlichung im Jahr 1972
äußerst beliebt und gleichermaßen für die Aufführung in Konzert und Gottesdienst geeignet. Die Neuedition basiert auf der autographen Reinschrift des
Komponisten, zudem auf ebenfalls vorliegenden,
bislang unberücksichtigten Vorstudien. Vorwort und
Kritischer Kommentar geben einen Einblick in die Entstehungsgeschichte. Durch das größere Format ist
eine deutlich verbesserte Lesbarkeit gewährleistet.
Bärenreiter Urtext. Hrsg. von Antje Wissemann. BA
7594. 11,50 €.
Robert Jones (*1945) - Missa brevis in C für SABar und
Orgel. Dr. J. Butz-Verlag 2600. Partitur 12,- €, Chorpartitur 1.80 €
Johann Baptist Vanhal (1739-1813) - Missa solemnis
S. Hieronymi für Soli, SATB, Streicher und Orgel (2 Flöten oder Oboen, 2 Trompeten und Pauken ad lib.)
Dr. J. Butz-Verlag 2603. Partitur 20,- €, Chorpartitur
3,- €
Christopher Tambling (*1964). Missa Festiva für
SATB und Orgel
Dr. J. Butz-Verlag 2605. Partitur 16,- €, Chorpartitur
2,10 €
Johann Christoph Pez (1664-1716) - Missa B.V. de
Alten-Oetting für Soli, SATB, 2 Violinen, Viola und
Basso continuo. Dr. J. Butz-Verlag 2610. Partitur 18,€, Chorpartitur 3,- €
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
64
Christoph Vogl (1722-1767) – Missa VI für Soli, SATB
und Orgel.
Dr. J. Butz-Verlag 2624. Partitur 14,- €, Chorpartitur
2,60 €
Georg Friedrich Händel (1685 - 1759) – Saul. Oratorium HWV 53 (englisch/deutsch)
Soli SATB, Coro SSATB, 2 FI, 2 Ob, 2 Fg, 2 Tr, 3 Trb,
Timp, 2 VI, Va, Arpa, Carillons, Org, Bc. Felix Loy Aufführungsmaterial erhältlich.
Saul in der von Händel selbst dirigierten Fassung.
Die vorliegenden Neuedition gibt Aufschluss darüber, welche Arien, Chöre, Rezitative und Instrumentalstücke Händel letztlich, nach den zahlreichen Korrekturen im Autograph, für seine Aufführungen wählte und in welcher Abfolge sie musiziert wurden.
Daraus ergeben sich neben vielen Neuerungen im
Detail (z. B. autographe Anweisungen zum Gebrauch
der Orgel) auch ungewohnte Reihenfolgen einzelner
Stücke sowie Stellen mit deutlich geändertem Notentext. Carus 55.053/00. Partitur (Leinenumschlag)
139.00 €
Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901) – Christoforus, Legende op. 120 (deutsch/englisch).
Soli SATB, Coro SATB, Picc, 2 FI, 2 Ob, 2 Clt, 2 Fg, 2 Cor,
2 Tr, 3 Trb, Tb, Timp, Gran cassa, arg, Arpa, 2 VI, Va, Vc,
Cb / 70 min. Erste Neuausgabe. Aufführungsmaterial
erhältlich.
Carus 50.120/00 Partitur 98.00 €
Sergei Rachmaninow (1873-1943) - ChrysostomosLiturgie op. 31 für Chor a cappella mit singbarem
deutschem Text. Albrecht Gaub. Sergei Rachmaninow vertonte 1910 die „Göttliche Liturgie des Heiligen Johannes Chrysostomos“, das orthodoxe Gegenstück zum katholischen Ordo missae. Für Chor a cappella komponiert, versucht die Partitur, den strengen
Vorgaben der Kirche gerecht zu werden, doch gelang
es Rachmaninow nichtsdestoweniger, ein Meisterwerk in seinem Personalstil zu schaffen. Die vorliegende Neuausgabe unterlegt den Noten den originalen kirchenslawischen Text sowohl in der Duden-Transkription als auch in einer singbaren deutschen
Übersetzung und gibt Aussprachehilfen für den kirchenslawischen Text.
Carus 23.013/00. Partitur 49.00 €. Aufführungsmaterial erhältlich.
Peter Schindler (*1960) - Missa secunda (lateinisch)
für Coro SSATB, 2 Tr, Cor, Trb, Tb, Timp, (alternative
Bläserfassung: Ob, Eh, Fg, Bass-Trb), Org / 15 min.
Die Besetzung ist variabel und modular aufgebaut.
Ein einstimmiger Vortrag, nur mit einer Orgel begleitet, ist möglich.
Carus 27.075/00. Partitur 37.80 €. Aufführungsmaterial erhältlich.
Ko Matsushita (*1962’) – jeweils Einzelausgaben
(Partitur ab 20 Ex.: 4,- €)
Tenebrae factae sunt. Responsorium in der Nocturn
am Karfreitag (Ialeinisch)
Cora SSATBB. Carus 09.641/00.
Drei Marianische Motetten:
Ne timeas, Maria. Coro SSAA. Carus 09.642/00.
Assumpta est Maria. Coro SSAA. Carus 09.643/00
Hodie beata Virgo Maria. Coro SATB. Carus 09.644/10
Hodie beata Virgo Maria. Coro SSAA.
Carus 09.644/20
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) - Missa in C
„Spatzenmesse“, KV 220.
Bearbeitet für Frauenchor S MezS A A von Heribert
Breuer. Bärenreiter-Verlag, Partitur BA 5693
Christopher Tambling (*1964) – Messe in G für
SA(T)B und Orgel oder Orgel und Orchester.
Dr.J.Butz-Verlag BU 2611 A
Christopher Tambling (*1964) – Festliches Halleluja
für Chor SA, SABar oder SATBar, Gemeinde und Orgel.
Dr.J.Butz-Verlag BU 2581
Michael Porr (*1967) – Requiem für SA-Solo, Chor
SATB, Streicher und Harfe.
Dr.J.Butz-Verlag BU 2647
Joseph Willibald Michl (1745-1816) - Offertorium in
Nativitate Domini (Erstdruck) für Bass-Solo, Chor
SATB, Streicher und Orgel
Dr.J.Butz-Verlag BU 2589
Franz Xaver Brixi (1732-1771) - Christus natus est.
Weihnachtsoffertorium für SATB, Streicher und Orgel
(2 Hörner ad lib.)
Dr.J.Butz-Verlag BU 2599
Christopher Tambling (*1964) – Ein Haus voll Glorie
schauet für SATB, flexible Orchesterbesetzung und
Orgel oder Orgel allein.
Dr.J.Butz-Verlag BU 2609
Johann Michael Haydn (1737-1806) - Sub tuum praesidium Wir fliehen unter deinem Schutz (MH 654) für
SATB, zwei Violinen und Generalbass (Trompeten
und Pauken ad lib.) Dr.J.Butz-Verlag BU 2629
Hermann Angstenberger (1929) –- Jubilate Deo für
SA(T)B und Orgel (zwei Trompeten und Posaunen ad
lib.) Dr.J.Butz-Verlag BU 2645
Mustertext
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) - Missa in C
„Krönungsmesse“, KV 317.
Bearbeitet für Frauenchor SMA von Heribert Breuer.
Bärenreiter-Verlag, Partitur BA 5691, Klavierauszug
BA 5691-90
Rezensionen
◆ Noten für Singstimmen
Valentin Molitor (1637-1713) - A solis ortus cardine.
Weihnachtskonzert für 2 Soprane, Baß ad. Lib., 2 Violinen u. B.c.. Edition Walhall EW 548. 13,80 €
Leonardo Simonetti (? -1631) Hrsg. - Ghirlanda Sacra
Bd. III. 13 Motetten von Bondioli, Bruni, Gallerano,
Martinengo, Milanuzij, Sabino, Scorzuto und Stella
für Singstimme und B.c.. Edition Walhall EW 694.
24,80 €
Michel Corette (1707-1795) - Messe pour le tems de
Noel für 2 gleiche Singstimmen u. Orgel (Frauenchor
ad. libitum). Edition Walhall EW 696. 17,50 €
Blumenbund geistlicher Lieder des Barock (Hrsg.
K.F.Wagner). 12 Lieder aus Bayern und Österreich für
Singstimme, 1-2 Blockflöten (Violinen) ad libitum
und B.c.. Edition Walhall EW 752. 28,50 €
Tobias Volckmar (1678-1756) - Herr, nun lässest du.
Geistliches Konzert für Sopran, Altblockflöte (Querflöte), 2 Violinen, Viola und Generalbass.
Edition Walhall EW 923. 16,00 €
Tobias Volckmar (1678-1756) - Das ist je gewisslich
wahr. Geistliches Konzert für Sopran, Altblockflöte
(Querflöte), 2 Violinen, Viola und Generalbass.
Edition Walhall EW 928. 17,50 €
Tobias Volckmar (1678-1756) – ich will den Herren
loben allezeit. Geistliches Konzert für Sopran, Querflöte, 2 Violinen, Viola und Generalbass.
Edition Walhall EW 930. 17,50 €
◆ Noten für Orgel
Peter Ewers – Einfach spielen (Orgelimprovisationsschule)
Paderborn: VPE, 2010 – 120 S. - € 39.- ISBN: 978-3928243-30-8
Mit seinem großangelegten Werk „Einfach spielen“
hat der Autor und Organist Peter Ewers Wege aufgezeigt, wo sich viele andere Improvisationsschulen in
Andeutungen verlieren.
Gerade im symphonischen Stil erhält der Leser viele
Hilfestellungen großer Improvisatoren wie Pierre
Cochereau oder Charles Tournemire. Konkrete Hinweise auf Originalregistrierungen lassen schnell
symphonische Klangbilder entstehen.
Anhand von fünf Parametern führt Ewers in die Kunst
der Improvisation ein. Dabei wählt er nicht den klassischen Weg über Tonsatz Formen- oder Harmonielehre, sondern versucht den Blick auf ganzheitliche
Betrachtungsweisen. Satztechnische Probleme ver-
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nachlässigt der Autor zu Gunsten von fünf Parametern und einem Gewinn an eigener Spielfreude. Er
bringt mit dem Focus auf Intervalle, Klangfarben,
Dynamik, rhythmischen und harmonischen Prozessen oder melodischen Erfindungen Farbe in die allzu
strukturierten und formelhaften Improvisationsliteratur.
Dabei liegt dem Organisten Ewers allein die hohe
Kunst des symphonischen Orgelspiels am Herzen. In
den drei ausgewählten Formen Meditation, Toccata
und Scherzo wird Ewers recht konkret und zitiert
immer wieder aus Briefen und Aufzeichungen von
Chochereau und Tournemire.
Der Leser erhält hier ein Fülle von Anregungen und
Übeideen an die Hand. Die Aufforderung „Einfach
spielen“, die in dem Buch ständig bemüht wird, soll
suggestiv und auffordernd wirken, wirkt aber dann
doch eher oberlehrerhaft. Ob die verbalen Neukreation von Ewers wie „Plot“, „Kernel“ oder „Satelliten“
glücklich sind muss der Leser selber entscheiden.
Hier wird an vielen Stellen nicht so ganz klar, was der
Autor eigentlich will. Ohne Zweifel erhält der bereits
erfahrene Organist viele neue Impulse für sein eigenes Imroprovisieren wie auch für seine Unterrichtstätigkeit in diesem Bereich an die Hand. Doch muss
man davon ausgehen, dass der nebenamtliche Organist sich an dem Aufruf „Einfach spielen“ ohne Anleitung durch einen Lehrer festspielen wird und die vielen wertvollen Impulse nicht wird umsetzen können und möglicherweise frustriert zurückbleibt.
Franz Günthner, Regionalkantor
Pastorale. Pastoralmusik für Orgel Vol.1
47 Pastoralkompositionen des 17. und 18. Jahrhunderts für Orgel aus Italien, der Schweiz, Frankreich
und England. Carus 18.081,39,80 €
Ave Maria – Marianische Orgelwerke der Romantik
(Die besondere Gattung, Bd.l 0).
19 Orgelstücke unterschiedlicher Komponisten
Dr. J. Butz-Verlag 2562. 24,- €
Edvard Elgar (1857-1934) – Orgeltranskriptionen
(Orgelmusik aus England und Amerika, Bd 33). 10
Bearbeitungen von Edward Tambling.
Dr. J. Butz-Verlag 2566. 14,- €
Andreas Willscher (*1955) – Orgelwerke (Bd.3). 15
Kompositionen für Orgel manualiter.
Dr. J. Butz-Verlag 2573. 14,- €
Andreas Willscher (*1955) – Orgelwerke Bd. 4, Acht
Kompositionen.
Dr.J.Butz-Verlag BU 2613
Georg Gershwin (1898-1937) – Rhapsody in Blue
(Orgelmusik aus England und Amerika, Bd 34). Bearbeitung von Tobias Zuleger.
Dr. J. Butz-Verlag 2582. 14,- €
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
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Erwin Horn (*1940) - An deiner Krippe hier. 14 choralgebundene Orgelwerke für Advent und Weihnachten.
Dr. J. Butz-Verlag 2590. 15,- €
Margaretha Christina de Jong (*1961) - Drei Präludien und Fugen über Lob und Danklieder (op.54).
Dr. J. Butz-Verlag 2593. 15,- €
Georg Muffat (1653-1704) - Vier Partiten für Cembalo.
Erstausgabe Edition Walhall EW 769. 17,50 €
Catena Sammlung Intavolatura mit Werken von Frescobaldi, Tarditi u.a. für Orgel (oder Cembaol). Edition Walhall EW 919. 21,80 €
Robert Jones (*1945) Orgelwerke Heft 5, Impressions, sechs Orgelstücke
Dr.J.Butz-Verlag BU 2615
Der erste Band enthält Choralbearbeitungen von
Buxtehude, Bach, Walther, Scheidt, Karl-Elert und
anderen. Darüber hinaus stellt er drei Bearbeitungen
freier Orgelwerke von Guilmant, Dubois und Bunk
vor. Bärenreiter-Verlag BA 11214.
Carsten Klomp - Toccata festiva für Bläser und Orgel.
organ plus brass. Band III. Hrsg. von Carsten Klomp
und Heiko Petersen. Die Komposition hat einen
strahlendfestlichen Charakter und ist zum Ein- oder
Auszug im Gottesdienst oder für konzertante Musikveranstaltungen geeignet.
Bärenreiter-Verlag. BA 11203
Jacques-Nicolas Lemmens (1823-1881) – Fanfare
(D-Dur) für Bläser (2 Trp, 2 Pos, Pk ad lib.) und Orgel.
Dr. J. Butz-Verlag 2597. 14,- €
Enjott Schneider (*1950), Baumbilder, Suite für Orgel
Dr.J.Butz-Verlag BU 2618
Peter Van de Velde (*1972) – Paraphrase „Victimae
paschali laudes“ für Violine und Orgel.
Dr. J. Butz-Verlag 2551. 9,-€
Margaretha de Jong (*1961) - Suite caracteristique
über “Ah! Vous dirai-je, Maman”
Dr.J.Butz-Verlag BU 2623
Johannes Matthias Michel (*1962) – Rhapsodie für
Trompete und Orgel.
Dr. J. Butz-Verlag 2560. 12,-€
Margaretha de Jong (*1961) - Sieben Orgelstücke im
romantischen Stil op. 59
Dr.J.Butz-Verlag BU 2623
Louis James Alfred Lefébure-Wely (1817-1869) Leichte Orgelwerke manualiter
Dr.J.Butz-Verlag BU 2627
Festliche Orgelmusik. Bd.4. Herausgeber Wolfgang
Bretschneider, Dr.J.Butz-Verlag BU 2630
Sergej Rachmaninoff (1873-1943) - Neun Transkriptionen. Bearbeitung H.E.Grimm.
Dr.J.Butz-Verlag BU 2643
◆ Noten für Orgel plus…
Orgel mit tiefem Instrument. organ plus one. Originalwerke und Bearbeitungen für Gottesdienst und
Konzert. Tiefe Instrumente I. Hrsg. von Carsten Klomp.
Der Band enthält Werke, die für Orgel und tiefe Soloinstrumente wie beispielsweise Violoncello, BaritonSaxophon, Fagott und Bassetthorn geeignet sind.
Den Partituren sind jeweils Solostimmen für C, B, Esund F-Stimmung beigefügt, die das Musizieren mit
allen gängigen Instrumenten in Basslage ermöglichen. Für die Verwendung in Gottesdiensten sind den
Choralvorspielen Gemeindebegleitsätze in den Tonarten des Evangelischen Gesangbuchs beigegeben.
◆ Bücher
Corina Rösel-Tabken – Chorrekter Umgang. Wie
Musik im Chor möglich wird.
Dieses Buch gehört in die Hand eines jeden Chorleiters – ob im Haupt – oder Nebenberuf. Corinna RöselTabken – selbst Sängerin und langjährige erfahrene
Chorleiterin – spricht in diesem Buch alle nichtkünstlerischen Themen des Chorleitens an und füllt
damit eine langjährige Lücke. Denn die meisten
Bücher zum Thema Chorleitung beschäftigen sich nur
marginal mit pädagogischen und sozialen Fragen,
die aber im Chorleben einen zentralen Platz einnehmen.
Anhand von fünf W-Fragen beleuchtet Rösel-Tabken
diese Grundlagen der Chorarbeit: 1. WER ist der Chorleiter, WER der Chor? Hier geht es um die eigene Person und die Beschaffenheit des Chores. 2. WAS sind
die Aufgaben? Die Frage nach den Schwerpunkten
und Zielen des Chores, die Werte, die Art Kritik zu
üben etc.. 3. WOMIT werden die Aufgaben erreicht?
Diese Frage nimmt einen großen Raum ein. Sie beinhaltet Fragen der Organisation, Werbung, Vorsingen,
Politik der Neuaufnahmen, Dramaturgie eines Konzertes, Jahres- und Probenplanung, Gemeinschaftspflege, Mitbestimmung etc. Immer erklärt Rösel-Tabken die Dinge aus dem Blickwinkel der Chorsänger
und will den selbstständigen und eigenverantwortlichen Chorsänger. 4. WIE führe ich? Hier geht es um
die Art und Weise, wie der Leiter die gesteckten Ziele
Rezensionen
besser erreichen kann. Gerade die Kommunikation
und Ihre Wirkung spielt da eine große Rolle. Die Autorin bringt ganz detaillierte Beispiele welche Reaktionen viele (bekannte) Aussagen im Chor auslösen
und schlägt Alternativen vor. Auch wenn man nicht
immer dem Beispiel der Autorin folgen muss stimmt
auch in diesem Kapitel die Zielsetzung. 5. Das
WARUM thematisiert die verschiedenen Motivationen
in einen Chor zu gehen und gibt dem Chorleiter wichtige Tipps für die Zeit vor und nach einem Auftritt an
die Hand.
Rösel-Tabken hat mit diesem Büchlein das Rad sicher
nicht neu erfunden. Doch Erfahrungen, die sich mancher Chorleiter durch jahrelange, oft kritische Situationen selbst erarbeiten muss kann er hier abgreifen
und für seine chorleiterische Arbeit nutzbar machen.
Viele Menschen suchen sich heute genau aus wie Sie
Ihre (Frei-)zeit verbringen wollen. Dieses Buch leitet
dazu an im Chor von Anfang an Musik zu machen und
eine „qualitätvolle Zeit“ miteinander zu verbringen,
in der Klang, Homogenität, Intonation und Stimmung
sich verbessern.
München: Strube, 2013 – 120 S.
Franz Günthner, Regionalkantor
Ernst Leuze - Orgeln unter Teck. Orgellandschaft in
Kirchheim und Umgebung.
Auf 360 Seiten werden ca. 50 Orgeln portraitiert. Der
Leser erfährt zudem viel aus der Welt des Orgelbaus,
wobei das Lesevergnügen nicht zu kurz kommt. Das
Buch wendet sich gleichermaßen an Laien sowie
Orgelspezialisten. Zahlreiche Farbfotos bereichern
den Band. Schriftenreihe Stadtarchiv Kirchheim
unter Teck, Bd. 36. Herausgeben von der Stadt Kirchheim unter Teck.
Jenny Setchell, Die Königin und ihr Gefolge. Anekdoten aus der Welt der Organisten. 256 Seiten.
Dr.J.Butz-Verlag BuB 13
◆ CDs und Multimedia
Mozart auf der Orgel - Ludger Lohmann an der Holzhey-Orgel im Münster Obermarchtal.
Die CD dokumentiert eindrücklich die Klanglichkeit
der Obermarchtaler Holzhey-Orgel nach Renovierungsabschluss. Dasselbe Programm wurde von Ludger Lohmann ebenso 2006 vor der Restaurierung für
eine Benefiz-CD eingespielt. Anhand der nun beiden
vorliegenden Aufnahmen kann nachvollzogen werden, wie groß die klanglichen Unterschiede sind. Das
in den Jahren 1778-80 erbaute Orgel kann jetzt wieder
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als eine typische Vertreterin des süddeutschen
Orgelbaus der Mozart-Zeit wahrgenommen werden.
Inhalt der CD:
- Adagio und Fuge c-Moll KV 546
- Adagio h-Moll KV 540
- Leipziger Gigue G-Dur KV 574
- Allegro und Fuge g-Moll KV 312 und 401
- Choralbearbeitung „Ach Gott, vom Himmel sieh
darein“ (aus der „Zauberflöte“ KV
620, Auftritt der Geharnischten)
- Fuge aus dem Kyrie des Requiem KV 626
Drei Stücke für ein“ Orgelwerk in einer Uhr“:
- Ein Andante für eine Walze in eine kleine Orgel F-Dur
KV 616
- Ein Stück für ein Orgelwerk in einer Uhr f-Moll KV 594
- Ein Orgel Stück für eine Uhr (Fantasie f-Moll) KV 608
Die Werke sind im Booklet ausführlich beschreiben.
Ebenso sind die Registrierungen zu den einzelnen
Stücken aufgeführt.
Motette CD 13961
Johann Sebastian Bach (1685-1750) – Weihnachtsoratorium (BW 248)
Reihe „Historischer Aufnahmen aus dem Archiv des
RIAS Berlin“. Karl Ristenpart, Dirigent.
Kirchenmusikalische Mitteilungen August 2014
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Ristenpart gewann die damals führenden Bach-Sänger als Solisten. Das verleiht
den Rezitativen des Evangelisten, den Arien und
Ensembles besondere Qualität. Mit dem RIAS- Kammerchor und -Kammerorchester entstand im Dezember 1950 eine Aufnahme, die einerseits die damals
verbreitete Bach-Auffassung gültig zusammenfasst,
andererseits aber besonders in den Teilen vier und
fünf deutlich darüber hinaus in Richtung der historisch informierten Aufführungspraxis weist.
audite 21.421 (3 CD-Box)
Claude Debussy (1862-1918) – La cathédrale engloutie.
Orgel-Transkriptionen zu „Préludes pour Piano“
sowie „Suite bergamasque“. Carsten Wiebuschs,
Transkription und Orgel.
Carsten Wiebuschs CD zündet ein Feuerwerk an
Klangfarben, setzt den ganzen Reichtum an Zungenstimmen, verschiedenste Flöten, ganz neutrale
Begleitregister bis hin zum Glockenspiel ein. Wiebusch hält an der Orgel mit vollem Ausdruck Debussys Harmonik fest. In seinen Interpretationen dieser
Standardwerke
der Klavierliteratur zeichnet er nach, wie abstrakt
Debussy diese Musik gedacht hat. „Wenn ich Debussy spiele“, so Wiebusch, „ist es im Prinzip keine Bearbeitung, sondern ein Zurechtlegen auf der Orgel, und
dann entfaltet diese Musik eine ganz ungewöhnliche
harmonische und atmosphärische Kraft.“
„Das Hören genügt, das Vergnügen ist das Gesetz“,
befand Debussy und schuf Werke, die fast schwerelos einen akademischen Konformismus überwinden
und starre Strukturen auflösen. Keiner wie er hatte
eine so große Gabe, Klangfarben zu mischen und
ihnen sowohl ihre Freiheit als auch ihre Bestimmtheit
zu belassen. Eine derart farbige Interpretation seiner
Klavierwerke auf der Orgel passt zu Debussys Maxime, die das Vergnügen am Klang zum Gesetz erhebt.
Bezirkskantor Thorsten Hülsemann spielt Werke von
Muffat, Walther, Bach, Petrali und Reger an der Winterhalter-Orgel der Johanneskirche in Künzelsau.
Organum Classics Compact Disc Ogm 131018
Grande Piece Symphonique – Helmut Deutsch spielt
Werke von Saint-Saëns, Alkan, Liszt und Franck an
der Dahlstein & Hœrpfer-Orgel (1881) in Saint-Sebastien de Nancy (F). Organum Classics Compact Disc
Ogm 121032
Requiem für Posaune und Orgel von Hansjörg Fink
und Elmar Lehnen.
Eine ungewöhnliche Reise in die Welten von Improvisation und traditionellen Requiemschorälen: Gerade
die Form des Requiems ist für musikalische Wagnisse
ein idealer Nährboden, die Musikgeschichte zeigt es.
Sie kennt alle Facetten im Umgang mit Trauer und Tod
- den sanften Tod, den beklagten Tod, den unbeugsamen Tod, den verklärten Tod. Mit dieser Aufnahme ist
sie um ein Mosaiksteinchen reicher: Jahrhunderte
alte Tradition trifft auf pulsierende, jazzige Lebenslust, komponierte Musik auf improvisierte, es begegnen sich Liturgie und Welt, Spiritualität und Sinnlichkeit. Hansjörg Fink und Elmar Lehnen bewegen sich
sicher auf den historischen Fundamenten und setzen
darüber eigene, freiheitliche Figuren. Sie erweisen
sich als profilierte Grenzgänger und beweisen, dass
sich die Gegensätze verbinden lassen. Wenn sie in
einigen Momenten dieser Aufnahme den Schleier der
Tradition wegziehen und dahinter ein freies Experimentierfeld offenlegen, erscheint manch düsterer
Todesmoment in mildem, teilweise so nicht gekanntem Licht. audite 92.660 (SACD)
Louise Vierne (1870-1837) – Sämtliche Symphonien
für Orgel (Vol. III)
Symphonien Nr. 5 a-moll op. 47 und Nr. 6 h-moll
op.59. Hans-Eberhard Roß an der Goll-Orgel St. Martin Memmingen.
Audite 92.676 (SACD)