Die vier Grundprinzipien der Engpaßkonzentrierten Strategie (EKS )

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Die vier Grundprinzipien der Engpaßkonzentrierten Strategie (EKS )
EKS®-Strategie für TrainerInnen
Der Mensch ist nicht am Ende seiner Entwicklung, sondern erst am Anfang
Die vier Grundprinzipien der
Engpaßkonzentrierten Strategie (EKS®)
Prof. Dr. Lothar J. Seiwert
Ab dieser Ausgabe des Trainer-KontaktBriefes beginnen wir mit der Reihe
„EKS®-Strategie für TrainerInnen“. Der erfolgreiche EKS-Anwender Prof. Dr. Lothar
J. Seiwert wird Ihnen die Grundprinzipien
der bekannten Strategielehre von Wolfgang Mewes in komprimierter Form nahebringen.
Die EKS® ist eine praxisbewährte, effektive und zeitgemäße Strategie, die Ihnen als
Trainer / Berater helfen kann, sich erfolgreicher auf dem hart umkämpften Weiter-
bildungsmarkt zu positionieren und dabei
Spielraum für ein kooperatives Miteinander läßt und Ihren Kunden einen größeren Nutzen durch professionellere Leistungen bietet.
Wir wollen Sie mit der Serie ermutigen
und inspirieren, Ihre persönlichen Spitzenfähigkeiten verstärkt auszuprägen, um dadurch als Trainer / Berater erfolgreicher die
Herausforderungen der nächsten Jahre
bestehen zu können. Wer sich intensiver
mit dem Thema befassen möchte, sollte
sich von der Redaktion unser EKS®-Info-
von der Redaktion unser EKS®-Info-Blatt
mit Hinweisen auf weiterführende Literatur, Kontakte und Beratungsmöglichkeiten
kostenlos anfordern.
Wir danken Prof. Dr. Seiwert für seine Bereitschaft, das Thema vorzustellen. Ebenfalls danken wir der „EKS® - Die Strategie
Wolfgang Mewes GmbH“, die die Urheberrechte am Warenzeichen EKS® inne
hat und den EKS®-Fernlehrgang herausgibt.
Die vier Grundprinzipien der EKS®
1. Konzentration statt
Verzettelung
2. Wirkungsvollster Punkt
3. Minimumfaktor: Engpaß
Wer seine Stärken voll und ganz
einsetzt, kann Spitzenleistungen
erbringen. Darum ist das wichtigste Element einer erfolgreichen
Strategie die konsequente Konzentration der Kräfte und Spezialisierung auf das:
Märkte sind - genauso wie biologische Organismen - vernetzte
Systeme. D.h. die Veränderung
eines Elementes führt unweigerlich zu Veränderungen anderer
Elemente und wirkt sich auf das
gesamte System aus.
Die EKS-Strategie nutzt den Zusammenhang zwischen Engpaßfaktoren und Wachstum:
þ was Sie am besten können
In vernetzten Systemen kommt es
nicht darauf an, möglichst viele
þ und womit Sie Ihren Kunden
Kräfte einzusetzen, sondern die
den größten Nutzen bieten könvorhandenen auf den jeweils wirnen.
kungsvollsten Punkt zu richten.
Statt eines breiten, diversifizierten Die mit dem Kernproblem verAngebotes konzentrieren Sie sich netzten Probleme lösen sich dann
auf eine Marktnische, in der Sie
automatisch einfacher.
die Nr. 1 werden.
Beispiel: Daß nicht die Größe der
Wer sich auf eine bestimmte
eingesetzten Kräfte, sondern ihr
Aufgabe konzentriert und spezia- exakter Einsatz ausschlaggebend
lisiert, verzeichnet automatisch
für den Erfolg ist, veranschaulicht
Lerngewinne über die permanen- der Erfolg Davids gegen Goliath.
ten Wiederholungen und die Wei- David konzentrierte seine Kräfte
terentwicklung seiner Problemlö- mit Hilfe seiner Steinschleuder
sungsfähigkeit.
auf den wirkungsvollsten Punkt
Beispiel: Diese Gesetzmässigkeit (die Stirn Goliaths) und besiegte
den kräftemässig überlegenen
können Sie besonders gut im
Gegner.
Sport beobachten: Erstens sind
Spitzenathleten stets auf eine Dis- Empfehlung: Konzentrieren Sie
ziplin spezialisiert, und zweitens sich auf die Analyse und Lösung
können sie nur durch konsedes Kernproblems Ihrer Kunden
quentes Training, also Wiederho- und finden Sie den wirkungslungen, nach vorn kommen.
vollsten Punkt. Wenn Sie das
Kernproblem lösen, ist die Folge
Empfehlung: Suchen Sie sich
konsequent Ihre Marktnische, in eine Kettenreaktion, bei der sich
viele anderen Probleme automader Ihre persönlichen Stärken
tisch mit lösen.
zum Tragen kommen.
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4. Nutzenorientierung statt
Gewinnmaximierung
Langfristig erfolgreiche Unternehmen haben stets alles daran
gesetzt, ihren Kunden den optimalen Nutzen zu bieten. Sie setzþ Der „interne Minimumfaktor“
ten also auf Nutzenmaximierung
zeigt Ihnen Ihren eigenen betriebvor Gewinnmaximierung.
lichen Engpaß, also das Problem,
das Sie persönlich am meisten am Das direkte Profitstreben widerspricht den Naturgesetzen. Die
Wachstum hindert.
Natur erzielt ihre Energiegewinne
þ Finden Sie auch den Minimum- auf synergetische Weise.
faktor Ihrer Kunden heraus und
helfen Sie ihnen, diesen zu besei- Nutzenmaximierung erreichen
Sie, indem Sie den Nutzen für Ihtigen und zu „wachsen“.
re Umwelt und Ihre (festBeispiel: Der Naturforscher Jus- umrissene) Zielgruppe steigern.
tus von Liebig entdeckte bei der
Erforschung des Pflanzenwachs- Beispiel: Henry Ford war einer
tums, daß eine Pflanze 4 Elemen- der erfolgreichen, die es uns vorte zum Wachstum benötigt. Fehlt gemacht haben. Er stellte fest,
nur eines, wächst sie nicht weiter daß es in den USA mit seinen rie- selbst dann nicht, wenn alle an- sigen Entfernungen einen Bedarf
deren Faktoren im Überfluß vor- für Automobile gab. Allerdings
handen sind. Erst die Zuführung konnten sich die meisten Menschen den Kauf der teuren Fahrdes fehlenden Elements bringt
zeuge nicht leisten, geschweige
das Wachstum wieder in Gang.
denn Reparaturen bezahlen. Er
Empfehlung: Es ist wichtig, zu- entwickelte darauf hin das benächst nicht den eigenen, sondern kannte Ford T-Modell, das preisden Minimumfaktor Ihrer Kunwert, robust und von jedem selbst
den zu ermitteln. Bieten Sie Ihrer zu reparieren war.
Zielgruppe genau das an, was sie
dringend zu ihrer Weiterentwick- Empfehlung: Bieten Sie Ihrer
lung benötigt. Der Punkt, welcher Umwelt / Zielgruppe mehr Nutzen, als sie erwartet oder woandie größte Effiziens des Kräfteeinsatzes verspricht, liegt immer ders bekommen kann.
im Entwicklungs-Engpaß!
Trainer-Kontakt-Brief 10/97