SERIE CROWDFUNDING
Transcription
SERIE CROWDFUNDING
SERIE CROWDFUNDING wdfunding ro C s e d n e g la d n ru G ie Teil 1: D Was ist Crowdfunding? Ein Überblick über die Geschichte des Crowdfunding, die Meilensteine und die wichtigsten Filmprojekte. 48 Blickpunkt:Film 32/13 Begriffsdefinition Was genau Crowdfunding, unterscheidet Crowdinvesting, Crowddonating und Crowdsponsoring? 53 Initialzündung Die entscheidenden Schritte, wenn man selbst versucht, einen Stoff auf einer Crowdfunding-Plattform zu lancieren. 54 47 SERIE CROWDFUNDING Berlin – Ein neues Zauberwort beflügelt die Film- und Kreativbranche: Crowdfunding. Die „Zeit“ schreibt sogar schon von einem neuen Lebensstil. Geboren aus der Idee, durch die Unterstützung durch viele Geber (der Crowd) auch schrägen und ungewöhnlichen Projekten von Kreativen und Künstlern eine Chance zu geben, entdecken immer mehr etablierte Schauspieler, Regisseure und Produzenten die neue Finanzierungsart für sich. Was ist Schwarmfinanzierung? Portale der Träume Seitdem die Produktionsfirma Brainpool im vergangenen Jahr eine Mio. Euro über ihre Internetplattform MySpass für die Kinoversion der erfolgreichen ProSieben-Comedyserie „Stromberg“ mit Christoph Maria Herbst eingesammelt hat, jagt auch in Deutschland eine euphorische Erfolgsmeldung die nächste. Zahllose realisierte Projekte! Steigerungen um über 80 Prozent! Das Finanzierungsmodell der Zukunft! Alternative zu Bankkredit und Filmförderung! Der Erfolg begann mit der heute weltweit erfolgreichsten US-Plattform Kickstarter, die seit ihrem Launch 2009 einen regelrechten Hype um die schwarmfinanzierte Unterstützung mit zahlreichen Nachahmern in der ganzen Welt ausgelöst hat. Mittlerweile gibt es 48 weit mehr als 20 Plattformen in Deutschland, auf denen Projekte und Unternehmen Finanziers suchen. Europaweit sollen es um die 200 sein, weltweit circa 500. Einer amerikanischen Studie der auf Crowdfunding spezialisierten Marktforschungsfirma Massolution zufolge, die weltweit 308 Crowdfunding-Plattformen analysiert hat, wurden im Jahr 2012 2,7 Mrd. US-Dollar durch Schwarmfinanzierung eingeworben, das sei im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 81 Prozent. Über eine Mio. Projekte sollen bereits erfolgreich finanziert worden sein. Der größte Teil, nämlich 1,6 Mrd. US-Dollar, wurde auf Plattformen in den USA eingeworben, europäische Projekte konnten 945 Mio. US-Dollar einsammeln. Am meisten Geld wurde für soziale Vorhaben gesammelt. Künstlerische und kreative Projekte wie Filme, Dokus, Bücher, Spiele etc. landeten auf Platz drei. 2013 rechnen die Macher der Studie mit einem Anstieg auf 5,1 Mrd. US-Dollar weltweit. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr laut „Crowdfunding Monitor“ rund 1,15 Mio. Euro für künstlerische und soziale Pläne und Ideen eingesammelt. Das klingt im Vergleich zu den USA zwar mickrig, aber erstens ist nicht nur das Land viel größer als Deutschland, sondern auch – mangels einer staatlichen Förder- und Subventionskultur – die Bereitschaft, kulturelle Projekte privat zu unterstützen. Schon scheint die Finanzierung von Ideen und Unternehmen aller Art durch die Mobilisierung einer spendenfreudigen Internetgemeinde konventionellen Fördermaßnahmen und sogar Banken Konkurrenz zu machen. Aber was steckt wirklich dahinter? Und wie erfolgreich sind die erfolgreich finanzierten Produkte tatsächlich? Als ersten deutschen kollektiv finanzierten Film kann man die Science-Fiction-Komödie Blickpunkt:Film 32/13 CROWDFUNDING SERIE Die Serie in Blickpunkt:Film München – Crowdfunding hat sich binnen kürzester Zeit als wahres Zauberwort für alternative Filmfinanzierungs abseits tradierter Förderwege etabliert. In einer Serie wirft Blickpunkt:Film einen Blick auf die Grundlagen des Crowdfunding, seine Geschichte, die wichtigsten Projekte, die größten Erfolge und Misserfolge – ein verlässlicher und umfassender Leitfaden für die ganze Branche. Teil 1: Die Grundlagen des Crowdfunding Teil 2: Die Plattformen Teil 3: Getting started: So funktioniert’s! Teil 4: Best Practice & Learnings Teil 5: Die Zukunft des Crowdfunding „Hatschi Madame – sorry Monsieur“ aus dem Jahr 2005 bezeichnen. Wobei das Funding nicht über eine Website stattfand, sondern durch den vorzeitigen Erwerb einer Eintrittskarte für immerhin 50 Euro, die dem Käufer einen Platz im Abspann verschaffte. Der erste erfolgreich über eine deutsche FundingPlattform finanzierte Film ist die Dokumentation „Bar 25 – Tage außerhalb der Zeit“. Von Ende 2011 bis Anfang Januar 2012 konnten Beeindruckende Erfolge, beschämende Flops Britta Mischer und Nana Yuriko (Buch und Regie) auf der Crowdfunding-Plattform Inkubato fast 27.000 Euro einsammeln und übertrafen ihr gestecktes Ziel um sieben Prozent. Am 3. Mai 2013 startete der Film in den Kinos. Richtig ins Bewusstsein drang das Thema Crowdfunding in Deutschland, als der junge Regisseur Sergej Moya im selben Jahr finanzielle Unterstützung für seinen Erotikfilm naBlickpunkt:Film 32/13 mens „Hotel Desire“ suchte. Der Trailer samt Unterstützungsaufruf erfolgte allerdings nicht auf einer der existierenden Crowdfunding-Plattformen, sondern auf dem Videoportal Entertain der Telekom. Und so war das vorrangige Ziel des Softpornos auch nicht das Sammeln von Geld, sondern die Bewerbung der Entertain-Plattform. Das ist auch gelungen. 170.000 Euro kamen bei der Aktion zusammen, der größte Teil von 100.000 Euro allerdings erst in den letzten zwei, drei Tagen, was einige Kritiker den Verdacht äußern ließ, dass die Produktionsfirmen Von Fiessbach Film und teamWorx beim Erreichend des Ziels ein wenig nachgeholfen haben könnten. 2012 war „Iron Sky“ mit einem Budget von 7,5 Mio. Euro die bisher größte Filmproduktion, die zum Teil durch Crowdfunding finanziert wurde. Eine Mio. sammelte der finnische Internetstar Timo Vuorensola auf der amerikanischen Plattform Indiegogo. Damit hatte der Film, der im Februar 2012 auf der Berlinale uraufgeführt wurde, auch gleich eine be- achtliche Fangemeinde; in Deutschland lockte er 450.000 Besucher in die Kinos, weltweit nahm er acht Mio. Dollar ein. Nach dem Erfolg hat Vuorensola gleich weitergemacht und auf demselben Weg das Geld für die Anfinanzierung von „Iron Sky – The Coming Race“ gesammelt. 150.000 Dollar waren angepeilt, durch 3517 Fans aus 63 Ländern kamen über 30.000 Dollar mehr zusammen. Damit sind Drehbuch, Produktionsplan und Promotrailer gesichert. Der Drehbeginn ist für 2015 geplant. Als erster durch die Crowd teilfinanzierter Film gewann die Kurz-Dokumentation „Inocente“ 2012 einen Oscar. Die Doku erzählt die Geschichte eines 15-jährigen, heimatlosen Mädchens aus Kalifornien, das unbedingt Künstlerin werden will. Von Juni bis Juli 2012 sammelten die Produzenten von ihren 294 „backers“ auf Kickstarter über 52.000 US-Dollar ein. 2012 stellte der Komiker und Puppenspieler René Mark seine Räuberpistole „Geld her oder Autsch’n!“ auf Startnext vor, die er mit Christoph Maria Herbst und natürlich seinen 49 SERIE CROWDFUNDING auf YouTube zum Kult gewordenen Puppen (Maulwurf, Kalle, Falkenhorst) in den Hauptrollen verfilmen wollte. Fast 2700 Fans unterstützten die irrwitzige Klamotte mit knapp 110.000 Euro, 10.000 mehr, als von den Machern erhofft. Finanzierung gesichert, Kinostart ist am 5. September 2013. Für die größte Furore in Deutschland sorgte 2012 aber die Crowdfunding-Aktion für die Kinoversion von „Stromberg“. Nicht einmal eine Woche dauerte es, bis die gewünschte eine Mio. Euro zusammen war, deutscher Rekord! Doch es gibt nicht nur euphorische Stimmen. Ähnlich wie bei „Hotel Desire“ bemängeln Kritiker auch hier, dass das Projekt nicht auf einer der transparenten Crowdfundig-Plattformen, sondern auf der hauseigenen Videoabspielwebsite von Brainpool beworben wurde. Dadurch sei nicht nachvollziehbar, ob die Mio. wirklich zusammengekommen ist oder nicht. Deshalb wird die Summe auch nicht in den Crowdfunding-Statistiken berücksichtigt. Die Macher haben jedoch ihr Ziel erreicht, und zwar nicht nur das finanzielle. „Jetzt werden wir ein bisschen objektiver herausbekommen, wie wichtig wir den Fans sind“, so „Stromberg“-Schöpfer Ralf Husmann. Und das war die eigentliche Intention: herauszubekommen, wie das Projekt in der Öffentlichkeit ankommt, bevor es realisiert wird. Denn Crowdfunding ist, wenn man es richtig macht, vor allem auch ein Analyseund Marketinginstrument, um eine möglichst große Fangemeinde aufzubauen und sie langfristig an sich zu binden. Vom Fernsehen ins Kino: Crowdfunding half „Stromberg“ Das ist und war vermutlich auch das Ziel von Zach Braff, Star der Comedy-Kultserie „Scrubs – Die Anfänger“ und seinen Hollywood-Kollegen, dem Drehbuchautor Rob Thomas und der Schauspielerin Kristen Bell. Thomas und Bell sammelten Anfang des Jahres auf Kickstarter 5,7 Mio. US-Dollar ein, um von der vor einigen Jahren abgesetzten TV-Serie „Veronica Mars“ eine Spielfilmfassung zu produzieren. Damit war das Projekt das bisher dritterfolgreichste der US-Plattform, die Zahl der Unterstützer brach mit 90.000 sogar alle bisherigen Rekorde. Geplanter Kinostart: April 2014. Braff machte es den beiden nach und Aufwendig und komplex Crowdfunding mag eine Alternative für Projekte sein, die durch klassische Finanzierungsformen nicht realisiert werden können und an deren Entstehung eine spezifische Gruppe ein besonders starkes Interesse hat. Die Verwaltung einer Vielzahl von Kleininvestoren ist nicht ganz unaufwendig und komplex, auch deshalb finanzieren wir in der Regel unsere Projekte selbst, mit dem weiteren Vorteil, dass eventuelle Gewinne dann nur uns zustehen. Für die Constantin Film ist die beste Art von ‚Crowdfunding‘ immer noch ein ausverkauftes Kino. 50 Martin Moszkowicz, Vorstand Film & Fernsehen der Constantin Film wurde für seine geplante Komödie „Wish I Was Here“ im April 2013 in kürzester Zeit von 40.000 Fans mit 3,1 Mio. US-Dollar unterstützt, die dafür als Dankeschön, je nach Einsatz, T-Shirts, DVDs oder Studiobesuche erhielten. Für das wertvollste Goody, das nur einmal angeboten wurde, musste der oder die Glückliche 10.000 US-Dollar hinlegen – dafür darf er einen Satz im Film sprechen. Doch nicht alle feiern die drei für ihren Erfolg als Helden. Der Blogger Ken Levine wirft Braff & Co. vor, dass sie Crowdfunding missbrauchten und „den Zweck von Kickstarter vernichten“. Crowdfunding-Plattformen seien für Leute gedacht, die keinen Namen, keinen Zugang zu Hollywood-Majors und anderen Investoren haben und ihre Projekte nicht wie der millionenschwere Braff zur Not auch selbst finanzieren könnten. Levine findet die Crowdfunding-Aktionen von Braff, Thomas und Bell „obszön“, schreibt er. „Veronica Mars“ sei „eine bekannte Fernsehserie, die durch ein großes Studio vertrieben wird. Bist du ein großer Fan von ,Veronica Mars’? Willst du es unterstützen? Großartig. Dann kauf dir zehn Tickets und schau dir den Film zehnmal an.“ Kickstarter widersprach und erwiderte, dass Leute wie Braff mit ihren spektakulären, erfolgreichen Projekten Tausende von neuen potenziellen Unterstützern auf die Plattform locken, von denen ein großer Teil bleibe, sich umschaue und an der Finanzierung weiterer Projekte beteilige. Blickpunkt:Film 32/13 CROWDFUNDING SERIE Allerdings: Auch Celebrities haben, nur weil sie berühmt sind, nicht automatisch Erfolg. So scheiterte, kaum dass Braff seine Mio. eingesammelt hatte, Melissa Joan Hart mit dem gleichen Begehren kläglich. Die in den USA ziemlich populäre Schauspielerin, Produzentin und Regisseurin, im deutschsprachigen Raum vor allem durch die US-Serien „Sabrina“ und „Clarissa“ bekannt geworden, wollte für Kritiker warnen vor einem Missbrauch des Prinzips ihre romantische Komödie „Darcies Walk of Shame“ über Kickstarter zwei Mio. Dollar einsammeln (wofür „Veronica Mars“ einen Tag gebraucht hat). Doch nach einem Monat hatten sich erst 315 Unterstützer gefunden und insgesamt 50.000 US-Dollar in die Kasse gelegt. Das Projekt wurde abgebrochen. Ein Blogger vermutete, dass der Flop vor allem an der Präsentation und dem einfallslosen, uninteressanten Plot lag, mit dem das Projekt auf der Kickstarter-Seite beworben wurde, und schieb: „Ich glaube, Katherine Heigl hat acht Hauptrollen mit einem ähnlichen Plot gespielt. Allein in diesem Jahr.“ In Deutschland sollten die Schauspieler Bettina Zimmermann, Bruno Eyron und Hannes Jaenicke als Zugpferde dienen, um dem Berliner Nachwuchsregisseur Johannes Thielemann die Realisierung eines Films mit dem romantischen Titel „Im Augenblick der Liebe“ zu erfüllen. 100.000 Euro wollte er dafür im Mai 2012 über die Crowd finanzieren lassen. Leider fanden sich nur 30 Fans, die insgesamt magere 5186 Euro spendeten. Trotz aufwendiger Vorbereitung scheiterte auch dieses Projekt, das Geld ging zurück. Bereits seit November 2012 wirbt Produzent David Groenewold mit dem Spruch „Adolf braucht Dein Geld!” auch international um Unterstützung für ein animiertes Filmprojekt, das auf den „Adolf“-Comics von Walter Moers basiert. Bis 2014 will er dafür eine Mio. Euro sammeln; bisher, nach über der Hälfte der Zeit, sind aber erst 71.000 Euro zusammengekommen. Eine schier grenzenlose Fülle an Projekten ist mittlerweile auf den Crowdfunding-Plattformen zu finden, das reicht von Spiel-, Dokuund Kurzfilmprojekten über Videos, Mu- Direkter Zugang Durch Crowdfunding konnten wir ein Vorhaben realisieren, auf das wir uns schon lange gefreut haben: den „Stromberg“-Kinofilm. Über unser Comedy-Portal MySpass hatten wir den direkten Zugang zu den vielen Fans der Fernsehserie, die genauso wie wir an den Erfolg des Kinofilms glauben und uns dafür sogar ihr Geld anvertraut haben. Jetzt hoffen wir alle, dass der Film genauso ein Erfolg wird wie das Crowdfunding selbst. Frederic Komp, Brainpool NEUE SERIE ALLES Alles über Crowdfunding & viele praktische Tipps in einer Serie Teil 2 in Blickpunkt:Film-Ausgabe 33 vom 12.08.2013: Die Plattformen Ô Welche (neuen) Plattformen gibt es national und international? Ô Webauftritte und Adressen Ô Interviews mit Geschäftsführern Informieren Sie sich umfassend und verpassen Sie keinen Serienteil: www.blickpunktfilm.de/crowdfunding WAS SIE WISSEN MÜSSEN SERIE CROWDFUNDING Crowdfunding-Projekte im Überblick Bar 25 – Tage außerhalb der Zeit Film über den legendären Club am Berliner Spreeufer Plattform: Inkubato Initiatoren (Regie und Buch): Britta Mischer und Nana Yuriko Zeitraum: Ende 2011 bis Anfang Januar 2012 Finanzsumme: knapp 27.000 Euro Hotel Desire 45-minütiger Erotikfilm Plattform: Videoportal Entertain Initiatoren: teamWorx, Von Fiessbach Film in Kooperation mit Telekom und Arte Zeitraum: 2011 Finanzsumme: 170.000 Euro Iron Sky Schräge Nazi-Persiflage Plattform: Indiegogo (mit Unterstützung der neun größten CrowdfundingPlattformen weltweit) Initiator: Timo Vuorensola Zeitraum: Anfang 2012 Finanzsumme: 1 Mio. Euro Iron Sky – The Coming Race Schräge Nazi-Persiflage, Fortsetzung Plattform: Indiegogo Initiator: Timo Vuorensola Zeitraum: Anfang 2013 Finanzsumme: über 180.000 US-Dollar Inocente Geschichte eines 15-jährigen, heimatlosen Mädchens aus Kalifornien, das unbedingt Künstlerin werden möchte, gewann 2012 als erster durch die Crowd teilfinanzierter Film einen Oscar Plattform: Kickstarter Initiatoren: Sean Fine und Andrea Nix Zeitraum: 2011 Finanzsumme: 52.000 US-Dollar Foto: Movienet Stromberg Filmversion der populären Fernsehserie mit Christoph Maria Herbst 52 Plattform: MySpass Initiator: Brainpool Zeitraum: Anfang 2012 Finanzsumme: 1 Mio. Euro Geld her oder Autsch’n! Filmspaß mit den kultisch verehrten Puppen von René Marik Plattform: Startnext Initiator: René Mark Zeitraum: 2012 Finanzsumme: 110.000 Euro Veronica Mars Plattform: Kickstarter Initiatoren: Rob Thomas, Kristen Bell Zeitraum: April 2013 Finanzsumme: 5,7 Mio. US-Dollar Wish I Was Here Plattform: Kickstarter Initiator: Zach Braff Zeitraum: Anfang 2013 Finanzsumme: 3,1 Mio. US-Dollar sik, Games, Journalismus, Theater, Fotografie, Bücher, Events bis hin zu Hilfsprojekten. Aber auch für Uhren, Smartphones, Dieter Hildebrandts Internet-TV-Portal stoersender.tv oder Filmproduktionszubehör wie Kameradrohnen oder Kräne wird um finanzielle Unterstützung angesucht. Ende 2012 suchte der Designer und Erfinder Carsten Waldeck auf Startnext nach Unterstützern für einen iCrane genannten „Profi-Kamerakran mit dem weltweit besten Preis-Leistungs-Verhältnis“. Er versprach „perfekte Kamerafahrten mit Deiner Video- bzw. Filmkamera, DSLR sowie für das iPhone oder andere Geräte mit hochwertiger integrierter Kamera“ für ein kleines Budget. Bei genügend hohem Einsatz erhielten die Unterstützer als Dankeschön unter anderem diese Kamera. Damit traf er offenbar eine Marktlücke. Die Zielsumme von 20.000 Als Marketinginstrument bereits bestens bewährt SPIELE Star Citizen Entwickler: Chris Roberts Plattform: Kickstarter Zeitraum: Sommer 2012 Unterstützer: über 200.000 Finanzsumme: 14 Mio. US-Dollar Broken Age Point & Click-Adventure Entwickler: Tim Schafers, Double Fine Productions Plattform: Kickstarter Finanzsumme: 3,3 Mio. US-Dollar Paradebeispiel dafür, wie kleinere Entwicklerstudios mit Crowdfunding einen ausreichenden Betrag an Geld einnehmen können, ohne dass man auf einen Publisher als Geldgeber angewiesen ist und bei der Entwicklung alle Zügel selbst in der Hand behält. Satte 3,3 Mio. US-Dollar nahm Schafers ein, angepeilt hatte er 400.000. „Bar 25“ war der erste deutsche Crowdfunding-Erfolg Euro hatte er bereits nach drei Tagen erreicht, nach Ablauf der dreimonatigen Fundingphase lagen über 100.000 Euro in der Kasse. Doch nur sehr wenige der zahlreichen Crowdfunding-Projekte erregen derartiges Aufsehen. Tausende finden nicht genug oder gar keine Unterstützer und müssen ihren Traum begraben. So wurden auf Deutschlands erfolgreichster Plattform Startnext bis zum 31. März 2013 von 1302 Projekten 666 erfolgreich beendet, auf der Plattform VisionBakery 94 von 198 und auf allen weiteren zusammen nur 88 von 400. Auf der im Jahr 2006 in Amsterdam gegründeten und mittlerweile in München ansässigen Musikplattform Sellaband steht zurzeit nur einer von 162 Künstlern kurz vor der Erfüllung seines Traums, 6000 Euro für die nächste CD einzuwerben. 25 weitere dümpeln zwischen 45 und einem Prozent der erhofften Summe herum, der Rest hat noch gar nichts eingeworben. Angesichts der Tatsache, dass der durchschnittliche Betrag, der für ein Projekt eingesammelt wird, bei 4000 Euro liegt und dass die Crowdfunding-Unternehmen nur für erfolgreich abgeschlossene Projekte eine kleine Gebühr von etwa zehn Prozent erhalten, kann man sich ausrechnen, dass sich die Betreiber der Plattformen, trotz aller medialer Erfolge noch lange nicht im profitablen Bereich bewegen. sasa Blickpunkt:Film 32/13 CROWDFUNDING SERIE Probleme bei der Begriffserklärung Funding vs. Investing Eines der Probleme ist, dass bis heute eine gewisse Definitionsunsicherheit besteht, wodurch immer wieder die beiden unterschiedlichen Hauptbeteiligungsformen – nämlich das Crowdfunding und das Crowdinvesting – in einen Topf geworfen, miteinander verglichen oder gar miteinander verwechselt werden. Man hat sich auf folgende Definition verständigt: Beim Crowdfunding werden in erster Linie künstlerische, kreative Ideen und Projekte unterstützt. Für seine Gabe erhält der Unterstützer, so er es denn möchte, eine zuvor klar festgelegte Prämie: das fertige, handsignierte Produkt, eine DVD, eine limitierte Ausgabe, eine Nennung im Abspann, eine Einladung zur Premierenfeier, eine Statistenrolle im beworbenen Film und Ähnliches. In Deutschland finden sich kreative, innovative Projekte und Ideen vor allem auf den Plattformen Startnext, VisionBakery, Inkubato und pling sowie auf speziellen Plattformen wie Krautreporter mit Fokus auf Unterstützung journalistischer Projekte oder Spieleschmiede für kreative Spieleideen aller Art. Das Crowdinvesting wird vor allem zur Finanzierung von Unternehmen und Start-ups angewandt. Für ihren finanziellen Einsatz werden die Unterstützer auch schon für geringe Beträge am Unternehmen beteiligt. Hierzu gehören in Deutschland zum Beispiel Seedmatch, Innovestment, meet&seed oder Companisto. Derzeit werden hauptsächlich Start-up-Unternehmen angeboten, was nicht zuletzt am bisher maximalen Finanzierungsvolumen von 100.000 Euro liegt: Bis zu diesem Betrag benötigen Unternehmen nämlich keinen aufwendig hergestellten Verkaufsprospekt. Laut „Crowd Monitor“ wurden im Jahr 2012 in Deutschland 2,7 Mio. Euro auf diese Art investiert. Außerdem gibt es noch das Crowddonating („Spendensammeln“ durch die Crowd ohne jede Gegenleistung) und das Crowdsponsoring, bei dem über Crowdfunding auch UnBlickpunkt:Film 32/13 Foto: Universum Berlin – Der Rechtsanwalt Dr. Andreas Bareiß ist vor allem im Bereich Filmfinanzierung tätig und beschäftigt sich seit zwei Jahren intensiv mit dem Thema Crowdfunding. Allerdings sei bis heute nicht abschließend geklärt, wie Crowdfunding juristisch einzuordnen sei, sagt er, und daran habe sich im letzten Jahr nur wenig geändert. Die Fangemeinde des Maulwurfs kam René Marik bei der Finanzierung von „Geld her oder Autsch’n!“ entgegen ternehmen Geld in Projekte stecken und dafür Sponsoringleistungen erhalten. Bereits im Oktober vergangenen Jahres haben sich Europas Crowdfunding-Portale mittels eines 40-seitigen Papiers an die EU gewandt, um von ihr mehr Unterstützung einzufordern. Im Crowdinvesting sehen die Autoren vor allem eine Alternative zum Bankkredit für kleine und mittlere Unternehmen. Die Geldgeber erhalten für ihr Kapital Anteile am Unternehmen, beispielsweise in Form einer stillen Beteiligung. 2011 sollen in Europa auf knapp 200 aktiven Plattformen rund 300 Mio. Euro durch Crowdfunding und Crowdinvesting gesammelt worden sein. Für seine Mandanten, meist wirtschaftlich gut dastehende Studios und erfolgreiche Independents, komme Crowdfunding eher selten in Betracht, sagt Bareiß. Für kleinere Filmemacher, die sonst keine Möglichkeit der Finanzierung haben, sei das aber durchaus eine Möglichkeit, ihre Projekte und Träume zu realisieren. In ihrer Studie „Crowdfunding im Film“ hat Marie Ebenhan, Absolventin der HFF„Konrad Wolf“ in Potsdam, unterschiedliche Crowdfunding-Projekte im Bereich deut- scher Filmproduktionen der vergangenen zwei Jahre untersucht und in den Kontext traditioneller Filmförderung gestellt. Dabei zeigt sie anhand von Beispielen, für welche Filmprojekte Crowdfunding geeignet ist und wann sich Produzenten lieber auf traditionelle Filmförderung verlassen sollten. Ihr Fazit: „Crowdfunding eignet sich zum Beispiel als Gap-Finanzierung für einen Film. Sprich, das Projekt hat bereits ein Gesicht, es gibt bereits Leute und/oder Institutionen, die davon überzeugt sind. Es ist also nur noch ein kleiner Schritt zur Verwirklichung des Films.“ Crowdfunding komme besonders für Filme infrage, die sich nicht für die klassische Finanzierung eignen. Denn mit einer durchschnittlich erreichten Summe von 3337 Euro über Crowdfunding-Plattformen könnten regulär nur kleine Summen umgesetzt werden. Erfolgreiche Projekte wie „Stromberg“, „Iron Sky“ oder „Bar25“ stellen lediglich Nischenprojekte dar, „die durch ihre bereits existierende und meist breit aufgestellte Fanbase punkteten. Insofern ist Crowdfunding als alternatives Finanzierungsmittel nur für kleine bzw. Nischenfilmprojekte geeignet.“ sasa 53 SERIE CROWDFUNDING Die Initiatoren und ihre Motivation Ein demokratisches Prinzip Die schon zigmal abgelehnte Filmidee, ein experimentelles Tanzprojekt, eine Ausstellung, eine technische Erfindung, ein neues Spiel oder die erste eigene Musik-CD – alles ist möglich. Auch kulturell bietet diese Art der Finanzierung eine Bereicherung, da es Projekten und Produkten eine Chance gibt, die es sonst vermutlich nicht geben würde, aber ganz offenbar bei einem Teil der Bevölkerung auf Interesse stößt. Und auch die Seite der Unterstützer wächst. Ein großer Teil derjenigen, die ein Projekt unterstützt haben, bleiben dabei und schauen sich nach weiteren um. Crowdfunding basiert auf dem sogenannten Vorteilsprinzip, das heißt, dass es leichter sei, 10.000 Menschen zu finden, die bereit sind, 100 Euro in ein Projekt zu finanzieren, als einen mit einer Mio. Euro. Die stärkste Motivation für Geber ist die Teilhabe, die Aussicht, das Entstehen und Verwirklichen einer Idee wesentlich befördert zu haben. Motto: Ohne mich gäbe es das gar nicht. Kultur wird so nicht mehr durch den Staat oder wenige Großfinanziers gestaltet, sondern durch die Masse – ein wahrlich demokratisches Prinzip. Für die Geldsuchenden schlägt in dem Moment, wo sie ihr Projekt auf eine Plattform stellen, allerdings der Moment der Wahrheit. Denn jetzt beweist sich, ob Idee und Konzept vor der Masse bestehen und es gelingt, genug positive Aufmerksamkeit zu erreichen. Dieser Punkt wird von vielen, die ihr Projekt crowdfunden lassen möchten, bei Weitem unterschätzt. Denn Crowdfunding ist kein geschenktes Geld, im Gegenteil: Es steckt unglaublich viel Arbeit darin, und das über Monate, ohne die Garantie, am Ende erfolgreich zu sein. Das System ist nur oberflächlich betrachtet simpel: Video drehen, Text dazu, hochladen, fertig. In Wirklichkeit ist bereits die Vorbereitungsphase, in der die Präsenta54 tion in Bild und Text erarbeitet wird, enorm zeit- und arbeitsaufwendig. Der „Leitfaden für Projektstarter“ auf Startnext warnt: „Die Realisierung einer Crowdfunding-Kampagne ist kein ,Selbstläufer‘, sondern erfordert eine gewisse Vorbereitung, die du nicht unterschätzen solltest. Überlege dir im Vorfeld, wie du dein Projekt der Crowd vorstellen möchtest und mit welchen Kommunikationskanälen du dein Netzwerk auf dein CrowdfundingProjekt aufmerksam machen willst.“ Eine Crowdfunding-Kampagne besteht aus sechs Phasen: der Vorbereitungsphase, der Bearbeitungsphase, der Projektphase, der Startphase, der Finanzierungsphase und der Postfinanzierungsphase. Gute Vorbereitung ist das A und O für den Erfolg In der Vorbereitungsphase schaut man sich sein Netzwerk an – Freunde, Familie, Fans, potentielle Konsumenten – und schätzt daraufhin ein, welcher Endbetrag potenziell erreicht und welche Gegenleistungen welcher Zielgruppe zu welchen Beträgen angeboten werden können. Diese Liste kann bis zu 20 unterschiedliche Leistungen enthalten, die am Ende – das sollte nicht vergessen werden – auch eingelöst werden müssen. In der Bearbeitungsphase wird das Projekt auf der Plattform angelegt: ein Video produzieren, das geeignet ist, eine Beziehung zu den Menschen aufzubauen, die man erreichen möchte. Einen motivierenden, überzeugenden, neugierig machenden Text formulieren. Einen Kommunikationsplan erarbeiten. Sinnvolle Dankeschöns samt dem entsprechenden Geberpreis ausdenken. Die Personen hinter der Idee vorstellen. Foto: Polyband Berlin – Das Interesse für Internet-Crowdfunding wächst weltweit kontinuierlich. Vor allem für Künstler und Kreative, die zwar Ideen, aber weder Geld noch Beziehungen haben, ist es eine Chance, ihre Pläne umzusetzen. Entspricht die Form den Vorgaben der Plattform, kommt man in die Startphase, in der man innerhalb von maximal 30 Tagen versuchen muss, genügend Fans für das Projekt zu begeistern, ein Konto anlegt, noch mal Videos, Fotos, Dankeschöns überprüft sowie die Deadline (30, 60 oder 90 Tage) und das Finanzierungsziel festsetzt. Erst jetzt kommt man in die Finanzierungsphase, und es geht mit dem Geldsammeln los. In dieser Phase muss man ständig mit der Community in Verbindung bleiben und täglich News und Updates liefern, um die Neugierde hochzuhalten und den Fans das Gefühl zu geben, Teil der Geschichte zu sein. Nur wenn die Fans motiviert bleiben und an den Erfolg des Projekts glauben, überzeugen sie auch andere davon, es ebenfalls zu unterstützen. Ab jetzt ist nach dem Transparenzprinzip ständig und für jedermann sichtbar, wie hoch die gewünschte Endsumme ist, wie viel Geld bereits eingezahlt wurde, wie viele Tage bis zum Projektende noch verbleiben und wie viele Fans sich für welche Dankeschöns entschieden haben. Gelingt es nicht, die angepeilte Finanzierungssumme im gewünschten Zeitraum von 30, 60 oder 90 Tagen zu erreichen, fällt das eingesammelte Geld nach dem Allesoder-nichts-Prinzip komplett an die Geber zurück. Die Abwicklung übernimmt kostenlos die Betreiberfirma der Plattform. Wenn man vor der Zeit den Betrag erreicht hat, läuft das Funding so lange weiter, bis Tag X gekommen ist. Dadurch kommt bei erfolgreichen Projekten oft mehr als die angepeilte Summe zusammen. Das Geld erhält nun der Blickpunkt:Film 32/13 „Iron Sky“ ist zum Aushängeschild perfekten Crowdfundings geworden Projektinitiator, abzüglich der Gebühr für die Plattformbetreiber. Bis zu dieser Phase sind mindestens drei, vier Monate ins Land gegangen. Für die Siegreichen ist die Arbeit damit aber längst nicht beendet. Denn nun folgt die Postfinanzierungsphase. Man muss sich bei den Geldgebern bedanken und sie weiter mit News und Updates versorgen, denn schließlich wollen sie wissen, wie es mit „ihrem“ Projekt weitergeht. Dann muss man die Dankeschöns verschicken, was manche erfolgreiche Crowdfunder immer mal wieder vor enorme Probleme stellt: Angefangen bei dem Versäumnis, die Gebühr für den Versand in die Finanzierungssumme einzurechnen, müssen viele nun ihr Versprechen wahr machen und das Produkt, für das das Geld gesammelt wurde, an die Geber verschicken. Haben sich besonders viele Fans für ein Produkt gefunden, müssen sie unter Umständen lange auf ihr Goody warten, während die Produzenten damit beschäftigt sind, ihr Brettspiel oder ihre besondere Biersorte herzustellen, einzupacken und zu verschicken. Auch muss bedacht werden, dass das Produkt vielleicht ins Ausland geht, wofür bestimmte Papiere und Erklärungen benötigt werden. Eines der prominentesten Exempel dafür ist die Smartwatch Pebbles. Die Produzenten der bunten Uhr mit elektronischer Tinte und drahtloser Handy-Anbindung samt Programmierschnittstelle hatten auf Kickstarter von Tausenden von Fans aus aller Welt zehn Mio. US-Dollar eingesammelt. Leider hatten sie es versäumt, sich über die notwendigen Zulassungen für Märkte außerhalb der Blickpunkt:Film 32/13 USA zu informieren, mit dem Ergebnis, dass der Zoll die Päckchen zurückschickte und vor allem deutsche Pebble-Fans die versprochene Uhr nie zu Gesicht bekamen. Das Ergebnis waren enttäuschte Fans und jede Menge negativer Berichte. „Für viele professionelle Filmproduzenten in Deutschland ist der Aufwand für eine Crowdfunding-Kampagne ein Knock-out-Kriterium, da er in keinem Verhältnis zum möglichen Ertrag steht“, sagt Rechtsanwalt Andreas Bareiß. „Solange in Deutschland die Filmförderung funktioniert, wird Crowdfunding im großen Filmgeschäft nur eine unwesentliche Rolle spielen.“ Selbst die Firma Brainpool denkt im Moment – trotz des „Stromberg“-Erfolgs – nicht über weitere Crowdfunding-Projekte nach. Man wolle erst einmal das Ergebnis abwarten, heißt es aus der Pressestelle der Produktionsfirma. CROWDFUNDING SERIE Außer bei wenigen Ausnahmen bewegen sich die Summen auf den deutschen Plattformen Startnext, VisonBakery, Inkubato oder pling eher im unteren vierstelligen Bereich. Damit kann man kaum einen ganzen Film finanzieren, sondern höchstens einen Teilbereich wie Reisekosten für Recherchen, eine erste Drehbuchfassung oder Ähnliches. Und obwohl keine der Plattformen profitabel ist, ist zurzeit eine Art Spezialisierung auf dem Markt zu beobachten. Da gibt es seit Januar 2013 Krautreporter für journalistische Projekte, über das bisher kaum mehr als ein Magazin für netzaffine junge Erwachsene für 5000 Euro und ein Buch über das IOC für über 15.000 Euro finanziert wurde. Universal Music will mit The Vinyl Project ein eigenes Portal starten, auf dem Neupressungen nicht mehr erhältlicher Vinylalben angeboten werden sollen. Seit Februar versucht bereits das Londoner Indie-Label Ninja Tune auf seiner Seite Beat Delete über Schwarmfinanzieurng Vinylneupressungen aus dem Labelkatalog zu ermöglichen. Ob das System erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Denn eine Fragmentierung bedeutet auch eine thematische und damit nummerische Beschränkung des Angebots, was ein profitables Wirtschaften für die Plattformbetreiber fast unmöglich macht. Die verdienen ihr Geld deshalb zunehmend mit Beratungen zum Thema Crowdfunding, womit sie gut zu tun haben dürften: Fast wöchentlich werden Seminare und Workshops zum Thema angeboten. Wer sich informieren möchte: Am 19. Oktober findet in Berlin mit der crowdbiz die erste Messe über Crowdfunding statt, auf der auch ein Panel zum Thema Film geplant ist. sasa Paradigmenwechsel Immer mehr Akteure im Filmbusiness begreifen Crowdfunding als Teil eines Paradigmenwechsels, der sich mithilfe neuer Medien und Kommunikationskanäle in den Bereichen Produktion, Marketing, Finanzierung und Vertrieb von Filmen vollzieht. Crowdfunding ist nicht nur reines Finanzierungsinstrument, sondern ermöglicht vor allem auch den Aufbau einer Community und dient der nachhaltigen Kommunikation mit den Fans. Wolfgang Gumpelmaier, Digital Communications Consultant und ikosom-Crowdfunding Experte 55