Kinderlebensmittel
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Kinderlebensmittel
Kinderlebensmittel - Die Wahrheit über kleine Steaks Dipl. Oecotrophologin Sonja Ziebarth Kinderlebensmittel Slogans „Haribo macht Kinder froh“ „Die zarteste Versuchung seit es Schokolade gibt“ „So wertvoll wie ein kleines Steak“ „Fruchtzwerge – So wertvoll wie ein kleines Steak“ • Aus Frischkäse (ca. 20 % Fett) • Enthält im Vergleich zu einem normalen Joghurt (3,5 % Fett) zwischen 6 und 9 % Fett –> das Doppelte bis Dreifache! • Zuckergehalt ist zu hoch: 10 bis 14 % des Produktes bestehen aus Zucker. • Eiweißmenge entspricht nur einem Drittel der eines Steaks • -> der Kaloriengehalt ist mit dem eines Steaks vergleichbar Kinderlebensmittel Was sind das? „Lebensmittel mit der Extra-Portion Fett und Zucker“ Trends… • Jedes 5. Kind und jeder 3. Jugendliche in Deutschland sind übergewichtig. • Als ein Faktor hierfür soll die intensive Werbung sein für Dickmacher: Fast Food, Softdrinks, Süßigkeiten • 6-13 jährige geben ihr Taschengeld in erster Linie für Süßigkeiten und Eis aus (KVA 2005) • Jedes Kind hat im Durchschnitt ca. 400 €/Jahr zur Verfügung • Kinder sitzen ca. 2 Stunden pro Tag vor dem Fernseher…(ohne Computer, Gameboy…) Definition Kinderlebensmittel Produkte, die mindestens eines dieser Kriterien erfüllen: – Bezeichnung „Kinder“ o. ä., – Attraktive Aufmachung, – Kindgerechte Portionen, – Spezielle Formung, – An Kinder gerichtete Werbung. (Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) In: Ernährungsumschau 52 (2005) 5, S. 205) Weitere Unterschiede… • Der höhere Preis (manchmal bis zum Dreifachen des Normalpreises), • Mehr Verpackung und • Ein „kindlicher Kaufanreiz“ in Form von beigelegten Comicfiguren, Klebe-bildchen, Gewinnspielen oder Klub-Mitgliedschaften usw. Was wird speziell für Kinder angeboten? • • • • • • • • • Bonbons und Eis Schokoriegel Cerealien (Getreide) Fruchtgummi, Lakritz Milchprodukte Fast Food Salziges Kuchen Softdrinks Was enthalten Kinderlebensmittel? • Zu viel Zucker, Fett und kaum Ballaststoffe • Häufig viel mehr Vitamine und Mineralstoffe als Kinder benötigen • Einige enthalten mehr Emulgatoren, Farbund Konservierungsstoffe als herkömmliche Lebensmittel Beispiel: Milchprodukte (1) • • • • • • • Frischkäse Frischkäsezubereitungen Fruchtjoghurt Fruchtquark Milchdessert Milchmischgetränke Snacks, wie Schokoriegel, Milchschnitten Beispiel: Milchprodukte (2) • Angeboten in kleinen, kindgerechte Portionen, die sich als Snack eignen, • Zugesetzte Vitamine und Mineralstoffe sollen den Wert erhöhen, • Schokostreusel oder Brause, die im Mund kracht, macht Spaß Beispiel: Milchprodukte (3) • • • • Test „Milchprodukte“ Öko-Test (4/2002) Alle 29 Produkte waren zu süß (ca. 11-18 % Zucker) Zwei Drittel waren zu fettig, Enthalten Zusätze, wie Calcium, Vitamine oder Traubenzucker • Weitere Zusatzstoffe: – – – – – Farbstoffe, Emulgatoren, Verdickungsmittel, Säureregulatoren und Aromen Beispiel: Milchprodukte (4) • Joghurt: ein 120 g Becher enthält – 6 Würfelzucker und damit 45 % der Tageszuckermenge eines 9Jährigen – Ein herkömmlicher Joghurt enthält nur 9 % Kohlenhydrate • Milchmischgetränke: – In einer Tasse Trinkkakao finden sich umgerechnet ca. 4-6 Würfelzucker – -> Folgen: Karies und Gewöhnung an zu süßen Geschmack • Dessertzubereitungen: – Zu hoher Fettgehalt von 10 % – Fördert Übergewicht -> Kreislauferkrankungen, Beispiel: Milchprodukte (5) „mit viel Milch…“ Der ausgelobte Milchanteil… – Stammt nicht von richtiger Vollmilch, sondern von: • • • • Magermilchpulver, Süßmolkepulver, Butterreinfett oder gezuckerte Kondensmilch -> In einer Milchschnitte ist nur 1 Esslöffel Vollmilch enthalten ! -> ein 9 Jähriges Kind müsste 17 Milchschnitten pro Tag essen um seinen Kalziumbedarf zu decken! Produktbeispiel: Bueno von Ferrero • 563 kcal/100g • Energiegehalt entspricht 3 Vollkornbroten mit Schinken) • Ein Riegel hat 20-30 g -> entspricht einem Vollkornbrot mit Schinken – Milchanteil überwiegend aus Butterreinfett, Magermilchpulver u. ä. – Der Milchanteil von 40 % ist 5 g bzw. 5 ml oder 1 Teelöffel Wie funktioniert Werbung? Werbung ist… „Versuchte Verhaltensbeeinflussung mittels Kommunikation“ Eltern und Kinder werden getrennt angesprochen… ¾ Kinder mit bunten Verpackungen und Zusatzgeschenken -> Spaß, Genuss, Abenteuer… ¾ Eltern mit Vitamin- und Mineralstoffversprechen -> Gesundheit Werbemodell (SOFIA (Hrsg.), 2005, S. 84) Kaufverhalten Grundtypen von Kaufarten: • • • • Extensiver Kauf Impulsiver Kauf Limitierter Kauf Habitualisierter Kauf Kaufverhalten…von Kindern • • • • „impulsive, gefühlsmäßige Käufer“ Reaktive Verhalten in einer spontanen Situation Argumente sind unwichtig Wiedererkennungseffekt ist wichtig -> Marke • Wird stark durch subtile Reize erhöht (Platzierung an der Kasse, in Augenhöhe, Durchsagen…) Marken-Kenntnisse Kaufverhalten…von Eltern • Verhaltensmuster der Urteilsheuristiken • Da zu wenig Informationen vorliegen: Kaufentscheidung aufgrund bekannter und bewährter Erfahrungen • Wiedererkennungswert entscheidend • Darstellung eines harmonischen Milieus • Freundlich, anerkennender Werbestil • Erzeugen von Sympathie; Sympathieträger wichtig: – – – – Konsens: Viele kaufen das Produkt und können nicht irren… Preis-Qualitätsregel: Je teurer, desto besser… Expertenrat… Homogenitätshypothese: Produkt wird aufgrund des HerstellerImage bewertet Werbemittel • Schlüsselbilder als emotionale Speicher – „die gute Mutter, die für ihr Kind das Beste will“ oder – das aktiv, sozial eingebundene Kind, das die Produkte verzehrt“ • Aktivierungstechniken – Physisch intensiv: Laut, lichtbetonte bunte Farben (grün, gelb, orange) – Emotionele Reize (Kindchenschema, Archetypen, wie Affe für Humor, Löwe und Tiger für Stärke, Pinguin und Nilpferd für das Lustprinzip z. B. „Kellog´s Frosties, die den Tiger wecken …“oder „Prof. Rino für schlaue Genießer“ Beispiel (1) : Pingui (Ferrero) • Im Vordergrund steht Genuss und Bequemlichkeit, mit der die Mutter ihren Versorgungspflichten nachkommt, • Anstelle von Apfel schneiden oder Brote schmieren, kann sie bequem im Liegestuhl liegen… und selbst ein Pingui essen Beispiel (2) : Milchschnitte (Ferrero) • Klitschko-Brüder • Fussball spielende Kinder -> Sportler mögen Milchschnitte ! Rangliste für Lebensmittel-gruppen nach Anzahl der Werbeeinblendungen Rang Lebensmittelgruppe Anzahl der Spots 1 Cerealien 196 2 Schokoprodukte, Riegel und Pralinen 136 3 Eis 99 4 Fast Food 95 5 Fruchtgummi, Lakritz, Bonbons 90 6 Milchschnitten u. ä. 85 7 Salzige Snacks 75 8 Milchprodukte 72 9 Limonade 37 10 Obst und Gemüse 30 Pudel, V. et al, 2000, S. 135) – (429 Stunden und 45 Minuten: 88 % werbefreie Zeit; 12 % Werbezeit) Regeln für Kinderwerbung • Rundfunkstaatsvertrag • Grundsätze des Werberates und • Werberichtlinien der Landesmedienanstalten – – – – 12 Minuten während einer Stunde Sendezeit Die Kindersendung darf nicht unterbrochen werden Strickte Trennung zwischen Werbung und Programm Sie sollen keine direkte Aufforderung zu Kauf oder Konsum an Kinder enthalten Verstoss gegen Grundsätze und Richtlinien Produkte ÉnergieDichte kcal/ 100 g Verstoß Werberegeln Direkte Aufforderung zum Kauf Gesundheitsbezogener Inhalt (an die Eltern gerichtet) X Ja Happy Hippo 567 Kinder pingui 418 Nesquick Knusperfrühstück 394 X Nutella 512 X Kellog´s Frosties 426 X Prinzenstart 424 Ja Milchschnitte 418 Ja Ja Ja Ja Gegen diese Grundsätze und Richtlinien verstossen nach einer Untersuchung von SOFIA (2005, S. 100) (Werbung, die sich an Kinder richtet (insg. 1167 Spots) (Forschungsprojekt „Lebensmittelwerbung für Kinderprodukte“, Darmstadt, 2005, S. 100 und 117) Kinderkampagne • Klagen gegen diese Praktiken haben wenig Erfolg • Richter gehen vom mündigen Verbrauchern aus, die ihre Kinder entsprechend erziehen („Fürsorge- und Erziehungspflicht“) • Jeder wisse, dass Süßigkeiten ungesund seien und viel Zucker enthalten… Resumee • Kinderlebensmittel sind nicht notwendig • Sie sind häufig zu süß, zu fett und enthalten viele Zusatzstoffe und wenig Ballaststoffe • Werbung für Kinderlebensmittel ist weniger die Ursache für zunehmendes Übergewicht als fehlende Bewegung… Was Kinder gerne essen…(1) • Angeboren ist die Vorliebe für Süßes und Ablehnung von bittereren, starken Geschmacknoten • Klare, bekannte Geschmackserlebnisse • Das Mundgefühl ist wichtig • Kein Chaos auf dem Teller: mischen wollen sie selber • Schmecken vielfältiger und empfindsamer Was Kinder gerne essen…(2) • Kinder lieben Essmärchen, Lebenswelten, wie Tierwelt, Raumfahrt, Bauernhof • Eine tolle „Verpackung“ kann den Inhalt schmackhaft machen • Eine Geschmackskomponente ist zu wenig, daher sind gefragt: Keks mit Schokolade, Gummibärchen mit saurem Zucker, Eis mit Kaugummistiel Was Kinder gerne essen…(3) Was Kinder trinken…(4) Was Kinder gerne essen… (5) … im Kindergarten- und Schulalter (3) • Im Kindergarten ist wichtig, was die anderen Kinder essen… • das Elternhaus verliert sein Meinungsmonopol • Ab 8 Jahren wird die Meinung der Mitschlüler, der „peer group“ wichtig • Uncooles Essen fällt schnell aus dem Programm • Zwischen 10 und 12 Jahren wird das Image von Essen und Trinken wichtiger als der Inhalt -> wichtig für Werbeindustrie Aktuelle Ernährungssituation (Donald-Studie)* 1. 2. 3. 4. 5. 6. Die Ernährung weicht von den Empfehlungen ab: zu viel fett, insb. gesättigte Fettsäuren und zuviel Butter Zu viel Zucker, aber zu wenig Ballaststoffe Die Zufuhr an Vitaminen und Mineralstoffen entspricht meist den Empfehlungen Die Zufuhr an Folsäure und Jod ist in allen Altersgruppen zu niedrig. Zu wenig pflanzliche Lebensmittel und Getränke Zu viel fettreiche tierische Lebensmittel, wie Vollmilch, Wurst und Fischstäbchen * (Dortmund Nutritional and Antropometric Longitudinally Designed Study) Study) seit 1985 – untersucht Ernährungsgewohnheiten von Kindern in Dortmund) –(Clausen, K. 2003, Abstract über „Esssen „Esssen und Trinken in Kitas“ Kitas“ Tagung am 11.03.2003 in Bonn Energiedichte von Lebensmitteln (Sofia (Hrsg.), 2005, S. 42) Was ist gesund? Ernährungspyramide Lebensmittel-Verzehrsmengen aid (Hrsg.): optimiX, 2001, S. 7 OptimiX - Kriterien aid (Hrsg.): optimiX, 2001, S. 5 OptimiX – 3 Regeln • Reichlich pflanzliche Lebensmittel und Getränke • Mäßig tierische Lebensmittel • Sparsam fettreiche Lebensmittel und Süßwaren aid (Hrsg.): optimiX, 2001, S. 6 OptimiX Frühstück + Abendessen aid (Hrsg.): optimiX, 2001, S. 10 OptimiX – warme Mahlzeit aid (Hrsg.): optimiX, 2001, S. 11 OptimiX - Zwischenmahlzeiten aid (Hrsg.): optimiX, 2001, S. 11 Strategien für Eltern „ Viel ungünstiger und problembeladener, als sich die Erwachsenen heute ernähren, können unsere Kinder später kaum Essen“ -> wie Kinder lernen zu Essen, hängt stark von ihrer Umwelt ab. (Pudel, V.: So macht Essen Spaß, 2002, S. 74) Eltern als Vorbild !? • Jeder 2. Erwachsene ist übergewichtig • Eltern nehmen 39 % ihrer Kalorien über Fett und 42 % über Kohlenhydrate auf • Wir geben 113.200 Mio. DM pro Jahr aus, um ernährungsabhängige Krankheiten zu beheben… • Der verhaltensbestimmende Einfluss der Werbung wird erheblich überschätzt Pudel, V.: So macht Essen Spaß, 2002, S. 41ff.) Grundsätze • • • • • • Eher abwarten, Eher großzügig sein, Nicht zuviel beeinflussen wollen, Auf Kinder eingehen, Auch Essenswünsche erfüllen, Mitspracherecht zulassen, damit es sein Essverhalten nach und nach selbst gestaltet Pudel, V.: So macht Essen Spaß, 2002, S. 48f.) Ernährungserziehung… • Erfolgt primär während der Mahlzeiten • Das Vorbild der Erziehenden (Mutter !) bei der Nahrungszubereitung und beim Essen selbst (zuhause, Kiga, Schule) hat die stärkste erzieherische Ausprägung !!! • -> Modelllernen • Die Lebensmittelauswahl der Eltern dokumentiert einen bestimmten Lebensstil Pudel, V.: So macht Essen Spaß, 2002, S. 48f.) Motive für die LebensmittelAuswahl • • • • Geschmackserlebnis (Erdbeeren mit Schlagsahne) Hungergefühl Kulturelle Einflüsse (morgens Brötchen mit Kaffee) Traditionelle Einflüsse (Omas Plätzchen zu Weihnachten) • Prestige (Schulzes laden wir zu Hummer ein) • Magische Wünsche (Sellerie esse ich für die Potenz) •… Pudel, V.: So macht Essen Spaß, 2002, S. 57.) Ernährungserziehung… • Kinder lernen die Unlogik der Erwachsenen • Flexible Vorgaben sind wichtig, z. B. eine Tafel Schokoladen für eine Woche; -> stärken Genussaspekt und steuern mehr Erfolgserlebnisse bei • Beworbene Kinderlebensmittel zulassen • Elternverbote stärken die Werbewirkung Pudel, V.: So macht Essen Spaß, 2002, S. 46) So macht Essen Freude… (1) • Schaffen Sie eine gute Tischatmosphäre • Essen Sie nach Möglichkeit gemeinsam mit ihrem Kind • Geben Sie ein gutes Vorbild, z. B. Tischsitten, Lebensmittelauswahl, Einstellungen zum Essen • Beziehen Sie Ihr Kind bei der Mahlzeitenplanung, dem Einkauf und der Zubereitung von LM mit ein AID (Hrsg.): Opimix, Opimix, 2002, S. 38) So macht Essen Freude… (2) • Lassen Sie Ihr Kind die Nahrungsmenge bestimmen (Sättigungslernen) • Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Bedeutung der verschiedenen Lebensmittel für eine Leistungsfähigkeit und sein Wohlergehen • Benutzen Sie Lebensmittel nicht als Belohnung, Strafe, zum Trost oder als Ausdruck der Zuneigung • Loben Sie Ihr Kind für gutes Essverhalten AID (Hrsg.): Opimix, Opimix, 2002, S. 38) Tisch-Regeln (1) 1. Kein Fernsehen, Zeitung, Radio und Handy bei Tisch! -> Sie verhindern das Familiengespräch 2. Jedes Familienmitglied hat einen Stammplatz -> Sicherheit, vermeiden von Streitereien … 3. Hände waschen vor dem Essen 4. Gemeinsamer/s Anfang und Ende, sonst keine Gemeinsamkeit (MLR und aid, aid, 2003, S. 24) Tisch-Regeln (2) 5. zumindest probieren, was auf den Tisch kommt. -> erweitern des Essensspektrums 6. Aufessen, was das Kind sich auf den Teller füllt 7. Meckern ist verboten. Aber jeder darf zwei Gerichte abwählen, die ihm absolut nicht schmecken. (MLR und aid, aid, 2003, S. 24) Tischmanieren 1. Gerade Haltung – Abstand zum Tisch eine Erwachsenenhand breit – nicht den Mund zum Löffel, 2. Weder Ellenbogen, noch Unterarm auf den Tisch legen, Hände auf den Tisch, 3. Das Besteck wird in der oberen Hälfte angefasst, durchgehend mit Messer und Gabel essen 4. Wer aufgegessen hat, legt das Besteck parallel über den Teller, niemals Messer ablecken 5. Nach dem Essen mit Serviette den Mund bzw. die Hände abwischen (MLR und aid, aid, 2003, S. 25) Wenn es Kindern den Appetit verschlägt… 1. 2. 3. 4. Ist es manchmal eine ganz gesunde Reaktion auf belastende Situationen, z. B. Ärger in der Schule, Spannungen in der Familie Sind sie schon satt, aufgrund zu vieler bzw. reichlicher Zwischenmahlzeiten oder süßer Getränke, Geburtstag in der Schule Kann es am ungünstigen Ess- und Lebensrhythmus liegen (kindgemäß feste Essenszeiten, fest „Zu-Bett-geh-Zeiten“!, entspannte Frühstückssituation Zwingen sie Ihr Kind nicht zum Essen. -> natürliches Sättigungsgefühl (BZgA, BZgA, 2002, S. 38)) Wenn Kinder was nicht essen dürfen… 1. 2. 3. Verständnis und Rücksicht der Kinder (-gruppen) und Erwachsenen Je selbstverständlicher „Beschränkungen“ behandelt werden, desto einfacher hat es das betroffene Kind. Eltern von behinderten und kranken Kindern sollten die anderen möglichst genau über Gründe der Abweichung vom „Normalen“ informieren -> Verständnis, Unterstützung (BZgA, BZgA, 2002, S. 38) Mit Kindern einkaufen… • Nicht in Stosszeiten • Nicht mit hungrigen Kindern • Kindern einen Teil des Einkaufens überlassen (z. B. 2-3 Artikel bezahlen lassen) • Kindern durch Taschengeld erfahren lassen, dass Geld nur einmal ausgegeben werden kann. • Mit dem Kind vor dem Einkauf überlegen, was benötigt wird…auf Vorlieben eingehen • Kindern erklären wieviel Geld ihnen für die Lebenshaltung zur Verfügung steht -> auf Grenzen hinweisen (BZgA, BZgA, 2002, S. 18) Wenn Kinder kein Gemüse essen wollen… • Leicht süß schmeckendes Gemüse anbieten, wie Möhren und Mais • Gemüse immer auf den Tisch bringen, nicht aufzwingen oder „erpressen“ • Gemüse als Gratin, Suppe (z. B. püriert) oder mit Käse überbacken • Gemüse als Rohkost (zum Dippen) • bei schönen Ereignissen (z. B. Picknick) • Leckeres Arrangieren, z. B. Männchen auf dem Teller • Kinder beim Einkauf und Zubereiten mitmachen lassen (BZgA, BZgA, 2002, S. 18) ENDE Der Mensch ist was er is(s)t