Kolloquium
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Kolloquium
KOLLOQUIUMSBERICHT FÜR ERZIEHER+INNEN Grundlage für das Kolloquium ist der zu erstellende schriftliche Praktikumsbericht. Staatliche Prüfung Erzieherausbildung Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales Senatsressort Bremen Kolloquium Sept 2008 Die schriftliche Reflexion Visitenkarte über mein Berufspraktikum Diana Musarra, geb. 6.4.61 in Bremen Studium der Sozialpädagogik Dieser Bericht wurde von der Kolloquiums Kommission Staatlich anerkannte Erzieherin Mutter von 3 bezaubernden Kindern mit sehr gut eingestuft. D I A N A M Umeiner S A R RTätigkeit A. STAATLICH Schwerpunkte Projektentwicklung / Begleitung ANERKANNTE ERZIEHERIN Vorwort Der Kolloquiumsbericht bezieht sich auf Lernprozesse während meines Anerkennungsjahres vom 8.10.07 bis 7.10.2008 in einer Regelgruppe des Elementarbereichs. Er enthält eine Gliederung die den Bericht übersichtlich gestaltet. Was wird von den Zielen des Rahmenplans in der Ausbildungsstätte bereits umgesetzt? Was hat mir die theoretische schulische Ausbildung gebracht? Wie sehe ich meine Position, mein Erzieherverhalten? Dies sind einige wichtige Fragestellungen aus dem Inhalt, die im Bericht nicht vergessen werden sollten! Viel Erfolg und Spaß wünsche ich bei der Fertigstellung des eigenen Erfahrungsberichtes und denke, dass mein Bericht als kleine Hilfestellung bei der Konstruktion dienen kann. Leseprobe Auf der Suche nach meinem eigenen Weg und nach meinen Schwerpunkten begann ich endlich meine eigene Person und pädagogische Stärke in den Tagesablauf einzubringen, dabei achtete ich darauf nicht die vorhandene Struktur zu verändern. Meine Anleiterin gab mir in dieser Zeit ausreichend Freiraum mich ausprobieren zu können und stand mir fachlich kompetent zur Seite, wenn es um die Verwirklichung meiner Ideen ging. (Seite 13) An den Dienst- und Koopbesprechungen beteiligte ich mich von Anfang an aktiv mit, welches meines Erachtens zu einem schnellen Kennenlernen der Kolleginnen führte und mich meinen Platz im gesamten Team rasch finden ließ. Durch Führen gezielter Beobachtungsprotokolle über bestimmte Kinder und Situationen, begann ich Handlungsbedarf zu erkennen und Handlungsstrategien zu entwickeln. So konnte ich eine bedarfsorientierte Planung meiner Aktivitäten erstellen und mich gezielt in die Projektplanung mit ein bringen. Reflexion und kritische Auseinandersetzung mit meinem Handeln warum habe ich mich i. e. best. Situation so verhalten, was könnte ich verändern oder besser machen, zeigten mir Stärken und Schwächen auf. Erneute Planungen waren effektiver, das theoretische Wissen besser in die Praxis umzusetzen. 7. Eigenreflexion, Lernprozess und Erfahrung 7.1 Lernprozess An den Anfang dieser Reflexion möchte ich einen theaterpädagogischen Glaubenssatz setzen. Ich höre etwas und vergesse es Ich sehe etwas und erinnere mich daran Ich tue etwas und verstehe es (sehr frei nach Konfuzius, Chin. Philosoph 551 – 479 v. Chr.) Die Aussage in eine Rolle zu schlüpfen, deren Identität durch Handeln zu verstehen, finde ich sehr passend. Im Berufspraktikum schlüpfe ich in die Rolle der Erzieherin, auf der realen Berufsbühne verstehe und verinnerliche ich, die an mich gestellten Anforderungen. Die lange Beobachtungszeit, die ich mir in den ersten 4 Wochen gönnte, half mir tatsächlich in aller Ruhe Handlungsstrategien zu entwickeln und mich in die gesamte Einrichtung zu integrieren. So konnte ich mir eine sichere Basis schaffen aus der heraus ich wirklich handlungsfähig wurde und am Situationsansatz bedarfsgerecht entlang den Bedürfnissen der Kinder arbeiteten lernte. Es kam in dieser Zeit teilweise vor, dass Mitarbeiter mich aufforderten doch einmal neue Ideen (Lieder, Spiele, Aktivitäten...) vorzustellen, die sie in ihrer Arbeitsroutine zu Neuem beflügeln könnten. Es bestand für mich jedoch noch kein Handlungsbedarf, da ich mich nicht als Animateur einbringen wollte im Sinne der Beschäftigung von Kindern, sondern gezielt motivieren will. Dies war mein erster wichtiger Lernprozess – meinen Platz einnehmen zu können und mir einen Überblick über Entwicklungsniveau, Stärken und Defizite der Kinder, aber auch der Einrichtung zu verschaffen. Hier ließ ich mich nicht unter Druck setzen. Eine wichtige Erfahrung, da ich gerade auch durch dieses Verhalten meinen Platz im Kita Team einnehmen konnte und in meiner Sichtweise akzeptiert wurde. (Seite 14) Die Elternarbeit hat in der Kita ihren festen Platz. Von vielen Eltern auch aus anderen Gruppen bekam ich positive Rückmeldungen und werde als kompetenter Gesprächspartner akzeptiert, das Verfassen von Elternbriefen und auch das führen von Elterngesprächen empfinde ich als eine sehr positive Arbeit. Eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern ist für mich notwendig, um meine Arbeit effektiv gestalten zu können. Mein Lernprozess in der Elternarbeit bestätigte mein theoretisches Wissen – je besser die Kooperation mit den Eltern verläuft, umso effektiver gestaltet sich die pädagogische Arbeit mit dem Kind. Die Übernahme der Tages- und Gruppenstruktur bereitete mir keine Schwierigkeiten. Die Gruppe teilweise zu leiten bereitete mir auch zu Beginn des Praktikums keine Schwierigkeiten, jedoch den eigenen Weg zu finden ohne das Gesamtgefüge aus den Angeln zu heben umso mehr. Das Annehmen der vorhandenen Struktur und der Art und Weise wie die Gruppenleitung die Gruppe führte war für mich also erst mal das A und O des Erlernens. Schließlich fühlte ich mich kurzweilig gelangweilt und blockiert, da ich hauptsächlich imitierte. Dieses Gefühl zeigte mir deutlich an, endlich eigene Wege herauszufinden. In einem Reflexionsgespräch mit der Anleiterin klärten wir diese Situation und ich begann mit einigen Kindern in Kleingruppenarbeit zu arbeiten. Planung und Durchführung konnte ich eigenständig führen. Längst hatte ich mir ein ausreichendes Gruppenbild machen können und suchte nach einer Möglichkeit individuell, aber auch den gemeinsamen Gruppenprozess zu fördern. Hier kam mir jedoch der allgemeine Ablauf in der Kita in die Quere. Es gab oft so wenig Zeit neben den Angeboten, Projekten und Feierlichkeiten noch Raum für eigenständige Vorhaben zu haben. So lernte ich meine Ideen in die vorhandenen Strukturen einzubringen und meine Ziele und Vorhaben herunterzuschrauben. Teamarbeit und Teamfähigkeit konnte ich in dieser Zeit wirklich gut schulen und machte die positive Erfahrung, dass viele Sichtweisen und viele Methoden in der Zusammenarbeit oft leichter zum Ziel führen, als die Eigenstrategie. Im Hausprojekt < Ich bin ich und wir sind viele > konnte ich schließlich meinen Weg und meine Kompetenzen erspüren. Beispiel: Theaterspiel mit Handschuhen Teilnehmer: 6 – 10 Kinder Ziel: Kommunikation/Sprachförderung und Selbstkompetenz Die Kinder konnten sich alle hinter einem kleinen Pappkartonfernseher vorstellen Ich bin ich Um sie sicherer agieren zu lassen, gab ich ihnen Handschuhe mit Wackelaugen, was sie begeistert annahmen. Sie erzählten alle, jedoch eher kleinlaut. Der Einstieg war schlecht geplant. Ich hatte die Aufwärmphase vergessen! Schnell motivierte ich sie mit mir durch den Raum zu laufen und wir imitierten Gefühle, hielten witzige und laute Sprachübungen. Es entstand eine sehr lustige und ungezwungene Atmosphäre. Eh ich mich versah spielten die Kinder plötzlich selbst mit den Handschuhen und fragten sich aus. Kleinlaut waren sie nicht mehr, sie wurden jedoch zunehmend lauter und auch aggressiver. Ein neuer Spielimpuls blitzschnell baute ich mit………… (Seite 15)