Schnelles Internet gibt es zuerst in Weinähr

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Schnelles Internet gibt es zuerst in Weinähr
.
Nassau & Bad Ems
SEITE 20
NR. 264 . FREITAG, 13. NOVEMBER 2015
Schnelles Internet gibt es zuerst in Weinähr
Netzausbau Firma Inexio stellt Zeitplan für die Verbandsgemeinde Nassau vor – Gemeinden zahlen weniger als gedacht
Von unserem Redakteur
Carlo Rosenkranz
M Nassau. Weinähr wird als erster
Ort in der Verbandsgemeinde Nassau vom Ausbau des Glasfaserkabelnetzes profitieren. Planmäßig
soll in der Gemeinde am Gelbach
ab dem dritten Quartal des kommenden Jahres schnelles Internet
verfügbar sein. Im vierten Quartal
2016 folgen die Gemeinden Obernhof, Attenhausen, Seelbach, Pohl
und Lollschied. Die Nutzer in der
Stadt Nassau und den übrigen
Ortsgemeinden müssen sich voraussichtlich bis zum zweiten
Quartal 2017 gedulden. Dafür werden die Kassen der Kommunen
weit weniger belastet, als zunächst kalkuliert worden war. Das
gaben Bürgermeister Udo Rau und
Linda Neu vom saarländischen
Netzausbauer Inexio am Dienstagabend in einer Informationsveranstaltung in Nassau bekannt,
an der rund 60 Ortsbürgermeister
und Ratsmitgliedern aus der gesamten VG teilnahmen.
Bis zu 100 Mbit/s Bandbreite
im Download soll künftig über
das Netz von Inexio in den Ortsgemeinden verfügbar sein. Ziel ist
es, dass „jeder nach dem Ausbau
mindestens 30 Mbit/s bekommen
kann“, sagte Inexio-Mitarbeiterin
Lau. Der einzige limitierende Faktor sei die Länge der sogenannten
letzten Meile. Das ist die Strecke,
die auch künftig vom Kabelverzweiger per Kupferleitung der Telekom bis in die Haushalte führt.
Bis dorthin aber verlegt die Firma
aus Saarlouis ein eigenes Glasfasernetz und errichtet in jedem Ort
mindestens einen eigenen DSLTechnikstandort möglichst nah am
Verzweiger. Dadurch werde der
unausweichliche Leistungsverlust
auf ein Minimum reduziert. Außerdem müsse beim Kunden selbst
keine Veränderung an den Leitungen vorgenommen werden.
Kunden, die im Umkreis von 150
Metern zum Kabelverzweiger
wohnen, sollen mit 100 MBit/s versorgt werden, bis zu 600 Meter Entfernung seien 50 MBit/s möglich.
Die Faustformel ist laut Neu: „Wer
nah am Kabelverzweiger wohnt,
So viel zahlen die Gemeinden
Attrenhausen
Dessighofen
Dienethal
Dornholzhausen
Geisig
Hömberg
Lollschied
Misselberg
Obernhof
Oberwies
Pohl
Schweighausen
Seelbach
Singhofen
Sulzbach
Weinähr
Winden
Zimmerschied
Stadt Nassau
Summe:
6643 Euro
2992 Euro
3391 Euro
3172 Euro
5765 Euro
5187 Euro
2992 Euro
1596 Euro
5825 Euro
2214 Euro
5666 Euro
4090 Euro
9117 Euro
0 Euro
3092 Euro
6962 Euro
0 Euro
1516 Euro
84 772 Euro
155 000 Euro
hat eine hohe Bandbreite.“ Im April 2016 will Inexio mit den Tiefbauarbeiten für die Glasfaserverlegung beginnen.
Dabei nutzt Inexio keine bereits vorhandenen Leitungen der
Telekom, sondern baut ein komplettes eigenes Netz auf. Um im
Störfall eine Alternative zu haben,
werden Kabel von den beiden
Backbones (Hauptleitungen) an der
A3 im Norden und am Rhein im
Südwesten des Kreises gelegt. In
der VG Nassau hat die Gemeinde
Weinähr damit den Vorzug, dass
die insgesamt 31 Kabelverzweiger
(mindestens einer pro Ort) angesteuert werden. Bei der innerörtlichen Kabelverlegung will Inexio
die Belastung durch Bauarbeiten
so gering wie möglich halten. Um
Behinderungen im Straßenverkehr
zu vermeiden, sollen die Kabel im
Gehwegbereich verlegt werden.
Dazu bedient man sich des Bohrspülverfahrens, mit dem von einem Kopfloch aus Strecken von
bis zu 200 Meter Länge überwunden werden können, ohne dafür einen Graben ausheben zu
müssen.
Trotz des angegebenen Zeitplans für den Netzausbau rät Inexio-Mitarbeiterin Linda Neu davon ab, bestehende Verträge mit
anderen Internetanbietern zu kündigen. „Man sollte auf keinen Fall
selbst kündigen, denn sonst ist
die bestehende Telefonnummer
unwiederbringlich weg“, sagt sie.
Wolle ein Nutzer nach Inbetriebnahme des Glasfasernetzes zu In-
exio wechseln, werde das Unternehmen aus Saarlouis den bestehenden Vertrag übernehmen und
dann beim Altanbieter kündigen.
„Wer nicht abwarten kann, bis
die Vertragslaufzeit beim jetzigen
Anbieter abgelaufen ist, kann bei
uns für kleines Geld Bandbreite dazubuchen“, verspricht Neu.
Für die Ortsgemeinden und die
Stadt Nassau wird der Aufbau des
Glasfaserkabelnetzes dank gestiegener Zuschüsse von Bund und
Land weit günstiger als bisher angenommen wurde. Die sogenannte Wirtschaftlichkeitslücke bei die-
So viel zahlen die Kunden
Wer Inexio-Kunde wird, zahlt 99,95
Euro als einmalige Anschlussgebühr. Für Privatkunden bietet das
Unternehmen aus dem Saarland
Internet- und Telefonie-Pakete inklusive einer Flatrate für Anrufe ins
Festnetz. Je nach Bandbreite kosten
diese 59,59 Euro (100 MBit/s),
49,95 Euro (50 MBit/s) und 44,95
Euro (25 MBit/s). Für eine zweite
Telefonieleitung und mehrere Rufnummern wird ein Aufschlag fällig.
Es herrscht kein Wechselzwang,
denn theoretisch kann der Kunde
frei einen Anbieter wählen und
profitiert dennoch von den hohen
Bandbreiten, die das Inexio-Netz
ermöglicht. Allerdings, so der
Breitbandbeauftragte des Kreises,
Wilhelm Herm, biete beispielsweise
die Telekom ihre Produkte derzeit
nicht über fremde Netze an. crz
sem Projekt beträgt für das Kreisgebiet 11 Millionen Euro. Dazu
kommen Kosten für Anwälte und
Fachbüros sowie Sonstiges von
weiteren 330 000 Euro. Der Gesamtbetrag wird von der öffentlichen Hand übernommen. 4,2 Millionen zahlt der Bund, 5,5 Millionen kommen vom Land. Der Kreis
schießt rund 435 000 Euro zu. Somit verbleiben knapp 1,1 Millionen Euro, die Städte und Gemeinden zu berappen haben.
Für VG Nassau bedeutet das
konkret: Statt zunächst kalkulierter 917 000 Euro sind nun nur
noch 155 000 Euro von den 17 Kommunen aufzubringen (Winden und
Singhofen zahlen nichts, weil sie
bereits über die Telekom mit Glasfaser versorgt sind bzw. das dortige Netz vom Bonner Unternehmen komplettiert wird). Für die
Stadt Nassau als größten Zahler fallen 84 000 Euro statt der zunächst
berechneten 438 000 Euro an. „Billiger kommen wir an diese Infrastruktur nicht ran“, sagte Bürgermeister Udo Rau.
Einige Gemeinden haben laut
Rau unter Maßgabe der höheren
Kostenbeträge bereits die Grundsteuer B angehoben, um die Einnahmen zu steigern. Die Kommunalaufsicht, so Rau, würde eine
Senkung der Steueranhebung zulassen. Der Bürgermeister riet aber
besonders den Mandatsträgern in
jenen Orten, deren Haushalte defizitär sind: „Prüfen Sie intensiv,
ob Sie die Anhebung wieder rückgängig machen wollen.“
Kompakt
Lollschied: Ab Montag
ist die K 48 gesperrt
M Rhein-Lahn. Der Ausbau der
Kreisstraße 48 zwischen Lollschied
und Niedertiefenbach beginnt am
Montag, 16. November. Die Straße
wird auf rund 1,9 Kilometer Länge
ausgebaut, die Kosten betragen
einschließlich Grunderwerb, Vermessung und Landespflege etwas
mehr als eine Million Euro. In dem
nun in Angriff genommenen Abschnitt ist die Kreisstraße 48 wegen
Spurrillen in keinem guten Zustand mehr. Die Verbreiterung der
Straße auf fünf Meter zuzüglich
jeweils einem Meter für Bankette
auf jeder Fahrbahnseite sowie die
Aufweitung von Kurven werden
für mehr Sicherheit sorgen. Die
Straße wird während der Bauarbeiten voll gesperrt. Eine entsprechende Umleitung wird ausgeschildert.
Heimatkalender für
Winden ist fertig
M Winden. Unter dem Motto
„Vergangenes und Neues in Winden bildlich festgehalten“ wurde
von Heimatfotograf Jürgen Jachtenfuchs und der Ortsgemeinde ein
Heimatkalender für das Jahr 2016
zusammengestellt. Einzusehen ist
der Heimatkalender ab sofort im
Dorfladen in der Hauptstraße in
Winden. Er umfasst 26 Seiten plus
zwei spezielle Bildseiten mit Motiven aus dem Jahr 2006. Bestellungen bei Ortsbürgermeister Gebhard Linscheid, Tel. 942 465,
Sandra Eifler, Tel. 4247, Gerald
Eschenauer, Tel. 5570, Jürgen
Jachtenfuchs, Tel. 02603/138 02
oder per E-Mail an Foto.Juergen.
[email protected]
Horst Houben ist tot
Nachruf Pädagoge und
langjährige Stadtführer
starb am Mittwoch im
Alter von 90 Jahren
Zum Abschluss der Theaterreihe Orange Art präsentiert das volxtheater eine bayrisch-argentinische Tango-Theater-Revue voller Witz und Sinnlichkeit.
Bayrisch-argentinische Tango-Revue
M Nassau. Horst Houben ist tot.
Der Nassauer Pädagoge und langjährige Stadtführer ist am Mittwoch im Alter von 90 Jahren verstorben. In der Stadt war er als
„Herr Freiherr vom Stein“ bekannt. Houben hinterlässt seine
Ehefrau Ilse, eine erwachsene
Tochter und ein Enkelkind.
Sein Berufsweg als Lehrer begann 1945 in Nassau an der Freiherr-vom-Stein-Schule. Später war
er an der Schule in Weinähr tätig.
Dort unterrichtete er drei Jahre
lang. Seine Laufbahn führte er an
der Ernst-Born-Schule in Bad Ems
fort, wo er 15 Jahre lang beschäftigt war. Dann folgte der Wechsel
in die Esterauschule in Holzappel,
in der er seit 1964 tätig war und
später Konrektor wurde. 1978 wurde Houben Rektor der Grundschule Katzenelnbogen. Dort blieb
er, bis er 1989 in Pension ging. Er
war ehrenamtlich im Kreisvorstand
Rhein-Lahn des Lehrerverbandes
VBE tätig.
Seine Leidenschaft für die
Schauspielerei führte dazu, dass
Houben an der Ernst-Born-Schule
in Bad Ems eine Laientheater-
Horst Houben im Jahr 2014 als
Foto: Rosenkranz
Freiherr vom Stein
gruppe für Jugendliche gründete.
In der Fastnacht war er in der Bütt
aktiv. Als Prinz Horst I. vom Hütten-Katheder wurde er gemeinsam
mit seiner Ehefrau, Prinzessin Inge,
närrischer Regent der Session
1957/58. Seit 1989 war er als historischer Stadtführer in Nassau aktiv. Bis über seinen 80. Geburtstag
hinaus brachte er in der Gestalt
des Freiherrn vom Stein Fremden
und Einheimischen die Geschichte
Nassaus näher. In dieser Rolle trat
er auch in einer bekannten Fernsehshow auf. Zuletzt schlüpfte er
2014 noch mal in die Rolle des Freiherrn, als die Nassauer Grundschüler den Abschluss des Projekts
„Stein entstauben“ feierten.
crz
Trainingslager in den Herbstferien
Unterhaltung volxtheater zeigt „El Tanguero“ bei Theaterreihe Orange Art aus Nassau – Witz und Sinnlichkeit
M Nassau. Zum Abschluss der Theaterreihe Orange Art präsentiert
das volxtheater am Samstag, 21.
November, 20 Uhr, in Nassau eine
bayrisch-argentinische
TangoTheater-Revue voller Witz und
Sinnlichkeit. Im Anschluss an die
Vorstellung verwandelt das volxtheater die Stadthalle in eine Milonga. Dort haben die Besucher
dann ab 22 Uhr Gelegenheit, in
passender Atmosphäre Tango zu
tanzen oder den grazilen Bewegungen der Tänzer zuzuschauen
und es zu genießen.
Ja, so ist er, dieser Johann Müller: Ein bisschen naiv, ziemlich unmusikalisch und mit zwei linken
Füßen. Ein Single, der von schönen
Frauen träumt und so gerne seine
argentinische Kollegin Maria erobern möchte. Also lernt der Verwaltungsfachwirt
Tango
und
durchlebt und durchleidet dabei alle Stadien des Tangomythos – nach
dem Motto: „Weniger Zahlen –
mehr corazon“. Denn dieses „corazon“, das Herz, ist der wahre
Schlüssel menschlichen Zusammenseins. Und so verwandelt sich
Johann aus Neupfaffenhofen Schritt
für Schritt in Juan Tanguero und
erzählt dabei die bewegende Geschichte des Tango Argentino.
In der Regel kommt der argentinische Tanz mit europäischen
und afrikanischen Wurzeln erhaben und ernst daher. Der Münchner Schauspieler und Tangotänzer
David Schneider hat die Revue für
das Bayrische Landestheater in
Szene gesetzt und erlaubt sich dabei einige Freiheiten „Dass sich
ein passionierter Tangotänzer dem
Tango mit Humor nähert, ist das
Einzigartige an dieser Revue“,
meint volxtheater-Leiter Rochus
Schneider.
Und so präsentiert die Revue
dem Publikum eine Geschichte,
bei der der gesunde Verstand eines ganz normalen Menschen mit
der Erhabenheit des Tangos kollidiert. Ganz zum Vergnügen des
Publikums prallen hier Klischees
aufeinander, ohne dass die Sinnlichkeit des Tanzes aus dem Blick
gerät.
Die volxtheater-Macher Rochus
Schneider und Gabriela Munten-
bruch präsentieren mit „El Tanguero“ erneut eine Revue in Nassau, die Sinnlichkeit und Eleganz
mit Komik vereint und – so ihre
Hoffnung – das Nassauer Publikum
genauso begeistert wie die Burlesque Revue, die Kalender Girls und
das AGORA-Theater. Damit verabschiedet sich die Theaterreihe
Orange Art aus Nassau und es endet die erfolgreiche Spielzeit 2015
des volxtheaters.
Z
Tickets für „El Tanguero“ gibt
es in der Tourist-Info in Nassau sowie unter Telefon
06439/929 97 92 oder per E-Mail
an [email protected]. Weitere
Informationen sind unter
www.volxtheater.de zu finden.
M Bad Ems. Auch in diesem Jahr bereiteten sich die Judoka des JC Bad
Ems wieder auf die kommenden Meisterschaftsaufgaben mit einem
kleinen viertägigen Trainingslager in der Turnhalle der Freiherr-vomStein-Grundschule vor. Jeden Tag standen zwei Judo-Trainingseinheiten
auf dem Programm. Zusätzlich absolvierten die Judoka ein Fußballturnier, Circuit-Training, Waldläufe zum Wintersberg und nach Dausenau.
Als kleiner Höhepunkt stand der Besuch der Emser Therme auf dem
Programm.