Die Kunst des Mitdenkens: Lampertheimer Schüler befassen sich
Transcription
Die Kunst des Mitdenkens: Lampertheimer Schüler befassen sich
Die Kunst des Mitdenkens: Lampertheimer Schüler befassen sich mit ICE-Trasse 20.01.2011 - LAMPERTHEIM Von Sandra Dörr Ob plakatartig mit vor einem ICE davonspringenden Häusern, als Gegenüberstellung von VorherNachher-Bildern oder als Schreckensszenario mit abgebrochenen Bäumen und verstörten Tieren: Die Jugendlichen ließen ihrer Fantasie freien Lauf, wie es auch Ziel der BILA war. Denn: „Wir wollten die Schüler nicht mit unseren Argumenten überschütten, sondern sie zum Nachdenken anregen“, so Geil. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. BILA Schüler setzen sich mit geplanter ICETrasse auseinander und gestalten Bilder Die Bürgerinitiative Lampertheim (BILA) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die geplante ICE-Trasse durch den Lampertheim Wald zu verhindern. Dabei sieht sie sich nicht als Protestbündnis - vielmehr will sie sich positiv in die Suche einer Alternativtrasse einbringen. Vergleiche mit „Stuttgart 21“ lehnt sie ab. Dies betonte BILA-Sprecher Karl Hans Geil am Mittwoch bei einer Vernissage der besonderen Art im Alten Rathaus. Vier Schulen mit von der Partie Dort präsentierten Schüler von vier Lampertheimer Bildungseinrichtungen großformatige Werke. Auf Einladung der BILA und mit Unterstützung der Stadt hatten sie die Arbeiten im Kunstunterricht beziehungsweise in Arbeitsgemeinschaften gefertigt. Nebeneffekt: Die Jugendlichen der Stufen 6 bis 9 setzten sich intensiv mit mit der Trassen-Thematik auseinander - und mit Wegen der Mitbestimmung, wie sie auch ihnen offenstehen. Die Idee zu dem ungewöhnlichen Projekt hatten die BILA-Mitstreiter Andrea Hartkorn und Udo Loos. Sie warben bei Kulturamtsleiter Rolf Hecher um finanzielle Unterstützung und bei den Schulen um Beteiligung. Mit Erfolg: Vier von sieben angeschriebenen Einrichtungen machten mit, die Kunstmaterialien bezahlte die Stadt. Zudem sollen die Bilder in einer Dauerausstellung im Haus am Römer zu sehen sein, um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen - aber auch, um das Engagement der Schüler zu würdigen. „Politische Arbeit findet nicht im geschlossenen Raum statt“ Fachbereichsleiter Hecher überbrachte ausdrücklich den Dank von Bürgermeister Erich Maier, der die Bedeutung des Projekts in gesellschaftspolitischer Hinsicht hervorhob. „Politische Arbeit findet nicht im geschlossenen Raum statt“, betonte auch BILASprecher Geil. Und so spiegeln die Bilder nun nicht nur die verschiedenen Altersstufen der beteiligten Schüler wider, sondern auch die unterschiedlichen Herangehensweisen an das Projekt. Stolz präsentierten die Schüler ihre großformatigen Werke. Oftmals entstanden sie in fächerübergreifenden Projekten in Kunstunterricht und Gesellschaftskunde. Die Bilder sollen in der Stadtbücherei im Haus am Römer ausgestellt werden. Foto: AfP Asel DIE KUNSTWERKE Nibelungenschule Hofheim: Beitrag präsentiert von Marvin Reiher und Karsten Berger, insgesamt arbeiteten acht Schüler der neunten Klassen mit; Betreuung: Angela Jöst. Lessing-Gymnasium Lampertheim: Beitrag präsentiert von Sophie Kattermann und Laura Merkel (beide 6e), sechs Schüler arbeiteten in der Kunst-AG mit; Betreuung: Henny Müller-Martens. Alfred-Delp-Schule Lampertheim: Beitrag präsentiert von Darleen Schollmeier (gestaltete auch den Entwurf) und Sabrina Müller, gestaltet von der Jahrgangsstufe 8 des Hauptschulzweigs; Betreuung: Angela Brinker. Litauisches Gymnasium Hüttenfeld: Beitrag vorgestellt von Lena Beslmeisl (gestaltete auch den Entwurf) und Lena Moos, sechs Schüler der siebten Klassen arbeiteten mit; Betreuung: Jurate BaturaLemke.