Mode lesen - Haupt Verlag

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Mode lesen - Haupt Verlag
Fiona Ffoulkes
Mode lesen
Haupt
GESTALTEN
Fiona Ffoulkes
Mode lesen
Stile und Trends erkennen und verstehen
Haupt Verlag
Bern . Stuttgart . Wien
Die englische Originalausgabe ist 2010 unter
dem Titel HOW TO READ FASHION bei Herbert
Press erschienen, einem Unternehmen von
A&C Black Publishers Ltd, GB-London
Copyright © 2010 Ivy Press Ltd, GB-Lewes
Aus dem Englischen übersetzt von
Birgit Lamerz-Beckschäfer, D-Datteln,
und Martina Simonis, D-Baden-Baden
Satz der deutschsprachigen Ausgabe:
Verlag die Werkstatt, D-Göttingen
Zur Autorin:
Fiona Ffoulkes ist seit über 30 Jahren im
Bereich Mode- und Kostümdesign tätig.
15 Jahre lang arbeitete sie als Modeberaterin
und Stylistin für das britische Fernsehen, des
Weiteren unterrichtet sie Mode am Central
Saint Martins College of Arts & Design in
London und an der American University
of Paris mit Schwerpunkt Geschichte der
französischen Luxusbekleidungsindustrie.
Redaktion der deutschsprachigen Ausgabe:
Kirsten Rachowiak, D-München
Printed in China
Bibliografische Information der
Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet
diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten
sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN: 978-3-258-60055-0
Alle Rechte vorbehalten.
Copyright © 2012 für die deutschsprachige
Ausgabe by Haupt Berne
Jede Art der Vervielfältigung ohne
Genehmigung des Verlages ist unzulässig.
www.haupt.ch
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Umschlagbilder:
vorne: © John French, V&A Images, Victoria
and Albert Museum
hinten: © V&A Images, Victoria and Albert
Museum, Courtesy of Vivienne Westwood
Inhalt
INHALT
Einleitung
6
Stilkunde
10
Techniken
40
Materialien
54
Elegante Herrenmode
72
Elegante Damenmode
88
Legere Herrenmode
106
Legere Damenmode
124
Sportliche Herrenmode
140
Sportliche Damenmode
154
Herren-Accessoires
168
Damen-Accessoires
180
Schmuck
196
Frisur & Make-up
210
Designer & Marken
224
Anhang
Glossar
248
Literatur
251
Register
252
Dank und Bildnachweis
256
EINLEIT
Plateauschuhe
(Ferragamo), 1938
Die Kork-Plateausohlen
der goldfarbenen
Ledersandalen sind mit
Wildleder in allen
Regenbogenfarben
bezogen. Dieses Modell
wurde in limitierter
Edition neu aufgelegt.
6
Mode ist allgegenwärtig. Ob Konfektionsware, Designerkollektion oder VIP-Glamour – ihre Medienpräsenz ist sagenhaft, aber die Stilvielfalt kann verwirrend sein. Die Frage,
ob Original oder Neuauflage (etwa von Gotik oder Antike),
ist meist nicht ohne Weiteres lösbar, zumal oft
ungewöhnliche Materialien wie Leder oder
Metall eingesetzt werden. Durch Mixen oder
Umdeuten von Stilen kann Mode Vergangenes neu erfinden, jedoch stets
mit innovativer Note.
Heute ist alles offen. Dass man
kreative Ideen nicht nur in der
Geschichte, sondern auch im Sport
und auf der Straße findet, zeigen die
Tattoos der Luxusmarke Chanel von
2010. Viele Modehäuser haben ihre
Gründer längst überlebt und besitzen eine Art Archiv, aus dem sich
junge Modeschöpfer gern bedienen.
John Galliano etwa kreierte eine eigene
Version von Christian Diors berühmtem „New
Look“ von 1947, Salvatore Ferragamo eine Neuauflage der regenbogenfarbenen Plateausandalen,
UNG
die er 1938 wohl für seine Starkundin Judy Garland erstmals
entworfen hatte.
Elegante Persönlichkeiten, seien es die klassischen oder
modernen Modeschöpfer selbst oder ihre
Kunden von einst und jetzt, können
Vorbilder und Stilikonen sein. Von
Josephine Bonaparte und Brigitte
Bardot bis Beau Brummell und
Brad Pitt wirken Prominente im
Blitzlichtgewitter der Medien seit
jeher als Trendsetter. Die
schwerelos elegante Grace
Kelly etwa war Namenspatronin für die in den
1950er-Jahren von
Hermès entworfene
„Kelly Bag“, die wohl
berühmteste Handtasche der Geschichte.
Grace Kelly,
1950er-Jahre
Innovative Mode wie
seinerzeit die Caprihose
braucht prominente
Vorreiter, um sich
durchzusetzen. Als
Hollywoodstar und
Fürstin von Monaco
übte Grace Kelly mit
ihrer förmlichen wie
lässigen Eleganz bleibenden Einfluss aus.
EINLEITUNG
Für elegante Maßkleidung waren Stars wie Cary Grant
und Fred Astaire bekannt. Herrenschneider in der
Londoner Savile Row, in Mailand und New York
präsentieren in erster Linie Variationen der Klassiker von Frack bis Blazer. Seit der Geburt der jungen
Mode in den „Swinging Sixties“ sind auch in der
Herrenmode die Grenzen des Machbaren flexibler, sei es der lässige Chic eines Giorgio Armani
oder die superschlanke Silhouette eines Hedi
Slimane oder Raf Simons.
Herren- und Damenmode beeinflussen sich
wechselseitig. Typisch männliche Elemente
finden sich schon lange in der Damenkleidung,
doch in jüngster Zeit kommen Damenschnitte und
-materialien auch in der Herrenmode vor.
Mode lesen möchte dem besseren Verständnis aktueller Stilrichtungen und ihrer Beziehung zu den Modetrends der vergangenen 200 Jahre dienen. Die übersichtlichen Kapitel verraten, woran Sie die oft
versteckten Verweise erkennen und wie Modeschöp-
Nadelstreifenanzug,
1970er-Jahre
John Stephens bot in seiner Boutique
„His Clothes“ in der Londoner Carnaby
Street trendige junge Herrenmode an.
Bei dem Modell aus dem Besitz des Hutmachers David Shilling betonen breite
Schultern und Schlaghose den schmalen
Schnitt an Brust und Taille.
8
fer sie einsetzen. Nach Themen geordnet, erfahren Sie Wissenswertes über die wesentlichen Stilmerkmale, Materialien
und Techniken. Anschließend schauen wir uns typische
Kleidungsstücke, Accessoires, Schmuck, Frisuren und
Make-up genauer an und werfen dabei einen Blick
auf die Kreationen der wichtigsten Modeschöpfer und Marken.
Das Buch hilft Ihnen, aktuelle Modetrends besser einzuschätzen, und
möchte auf ein Thema neugierig
machen, das immer wieder aufs Neue
fasziniert. Nicht nur, weil Mode aus
der Vergangenheit schöpft, sondern
weil sie Ausdruck unserer eigenen
Zeit, unseres technischen Fortschritts und unserer persönlichen
Vorlieben ist. Mode lesen bietet
einen kurzweiligen Einblick in
unseren Umgang mit Kleidung
aller Art.
Christian Diors Y-Linie, 1955
Diors berühmte Linien inspirierten
auch den früheren Chefdesigner des
Hauses John Galliano. An das figurbetonte, korsettgestützte Oberteil
fügte er einen Rock, der seine Weite
sieben Lagen Seiden- und Nylontüll
sowie weiterem Tüll um die Hüften
verdankt.