www .fashionhistory.ch
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NDK ICT in Schulen Projektarbeit Heinz Walther Sonnengrund 3 6130 Willisau Mode einst und jetzt www.fashionhistory.ch Eine Plattform für Lehrpersonen und Schülerinnen für die Fächer Werken Textil, Lebenskunde, Kultur und Geschichte und Bildendes Gestalten. 1. Vorwort "Mami, der trägt ja Damenstiefel", sagt das kleine Mädchen auf der Shoppingtour zur Mutter. Dabei meint sie einen Mann im mittleren Alter, der seine Stiefel über den Hosen trägt. Die Stiefel sind aus einem Spezialgeschäft, eine sehr kostspielige Sache und ähneln in Bezug auf die Schafthöhe den Stiefeln aus der Damenabteilung. Die Sohle ist etwas derb, kräftig und mit Profil. Auf der Seite sind drei Schnallen angebracht. So! Also das Mädchen meint nun, dass dieser Herr Damenstiefel trägt, nur weil diese sehr hoch sind und über den Hosen getragen werden. Praktisch alle Frauen gehen, insbesondere im Winter, mit Jeans und Stiefeln auf die Strasse, wobei die Stiefel eben über den Hosen getragen werden. Dieses Bild sieht man eben sehr viel häufiger bei Damen als bei Männern, es sei denn ein Bauer kommt in seinen Stallstiefeln daher, der trägt sie nämlich über den Hosen. Nun hat sich eben aus obgenanntem Bild ein Klischee ergeben: Hohe Stiefel über den Hosen = Damenstiefel. Das Mädchen weiss ja nichts anderes und sein Papi hat vielleicht keine solchen Stiefel. 95% aller Männer haben keine hohen Stiefel (ausser Motorradfahrer und Streetparadebesucher!). In "normalen" Schuhläden gibt es für Männer nur die knöchelhohen Stiefel und die sehen erst noch alle gleich aus! Dass in früheren Zeiten die Männer sehr hohe Stiefel zu Kniehosen oder zu ihren Gewändern und Röcken getragen haben, weiss das Kind eben nicht. Verständlicherweise ist das nicht ein alltägliches Mittagstischthema. Die heutige Gesellschaft, insbesondere die jungen Leute, wissen kaum, was früher so alles getragen wurde. Verschiedene Klischees haben sich in den letzten Jahren gefestigt: Männer tragen nur Hosen, Männer tragen wenig Schmuck und nur ganz Bestimmten, Männer tragen keine Schuhe mit Absatz, Männer tragen keine kniehohen Lederstiefel, Männer tragen keine Rüschen an ihren Kleidern, Männer tragen nicht alle Farben…..usw.! Wieso denn nur bei Männern? Wieso werden Männer immer belächelt, wenn sie nicht gerade die laufende 0815 Mode tragen? Da die Damenmode gegenüber der Herrenmode ein Gigant ist, werden Männer in etwas aussergewöhnlichem Outfit mit grossen Fragezeichen betrachtet. Dies und mehr brachte mich dazu, diese Seite herzustellen. 2. Zusammenfassung "Idee Mode"! Ich selber war schon in jungen Jahren mit dem Angebot der Männermode überhaupt nicht zufrieden. Ich habe die Damen mit ihrer riesigen Kleiderauswahl immer beneidet. Im Kleinkindalter trugen wir im Sommer bei 30°C wollene, beissende kurze Hosen, weil es nichts anderes gab. Die Mädchen sprangen frisch und fröhlich in ihren knielangen Faltenröckchen umher. Natürlich kamen wir Knaben nicht auf die Idee, die Mutter um einen Faltenrock zu bitten, denn schliesslich waren wir ja Knaben und hatten gefälligst Hosen zu tragen. Damals trugen Frauen auch noch keine Hosen, wenigstens nicht im Alltag! Die Farben, die Vielfalt und das riesige Angebot der Damenmode machten einem schon neidisch. Ich sollte also immer die graue Maus spielen? Vor einigen Jahren begann ich, in der Modegeschichte umherzuwühlen und später bekam ich dann einen Internetanschluss und konnte somit noch mehr recherchieren. Ich fand dann in gewissen Foren auch gleichgesinnte Männer, solche, die sich mit dem Angebot im Männerabteil nicht begnügen konnten. Es waren auch solche dabei, die den Rock für den Mann wieder entdeckten. Einige Designer liessen ja jedes Jahr Männer in Röcken über Laufsteg laufen. Ferner machten einige Geschäfte den Versuch, Herrenröcke anzubieten. Nun, meine Idee, den Jugendlichen und auch Erwachsenen, Mode etwas näher zu bringen, sollte sich ja nicht auf Herrenmode oder sogar nur Herrenröcke beschränken. Dies präsentiere ich auf einer privaten Website. Diese Seite soll für die Schüler aller Stufen aufzeigen, dass sich Mode verändert, dass Herrenmode einmal wichtiger war als die der Damen, dass sich Mode leicht abgeändert wiederholt, dass Hosen für Frauen nicht schon immer eine Selbstverständlichkeit war! Bild: Haute Couture Dazu möchte ich die Schüler zu Beiträgen ermuntern, ihnen aufzeigen, dass es nicht nur die VIVA- Mode gibt, dass man mit Mode Veränderungen bewirken kann usw. Diskussionen im Forum sollten sie (insbesondere Knaben) dazu bringen nicht nur über Fussball und Computerspiele zu diskutieren. 3. Zielgruppe Die Mode einst und jetzt Seite richtet sich in erster Linie an Schüler jeden Alters. Selbstverständlich können auch Erwachsene darin "blättern". Denn Eltern haben vielfach auch keine grosse Ahnung, wie sich Mode entwickelt hat. 4. Unterlagen zum Unterricht Ich möchte hier zuerst noch auf folgendes hinweisen: Auf der „Home“ page wird auf eine Erklärung der Website hingewiesen (ppt.). Der Schüler bzw. die Lehrperson sollte sich diese Powerpointpräsentation zuerst anschauen, bevor man mit der Website arbeitet. Hier nun ein paar Hinweise: Die Arbeitsmappen sind auch dementsprechend eingerichtet. Für die ganz Kleinen hat es zwei Unterlagen für die BG-Stunden. Hier kann ausgemalt, geklebt und sonst irgendwie gebastelt werden. Weitere Ideen überlasse ich den Lehrpersonen. Ich möchte überhaupt mit meinen Arbeitsmappen eigentlich nur Denkanstösse geben. Puppen zum Ausschneiden. (auch für kleinere Kinder) Das Quiz (wird noch erweitert!). Drei Antworten stehen zur Auswahl, eine ist richtig! Der Schüler hat 2 Min Zeit, wobei das Quiz nach dieser Zeit immer noch funktioniert. Das Kreuzworträtsel bietet eine willkommene Abwechslung. Hier sind auch Fragen von der Modegeschichte aufgeführt. Der Schüler sollte also die Modegeschichte zuerst studieren, bevor er diese Seite bearbeitet, sonst wird’s schwierig. 5. Fach, Fächer Die Website ist in erster Linie informativ. Die Modegeschichte wird in verschiedenen Epochen auf je einer Seite dargestellt. Die Schüler können sich je nach Bedarf auf den entsprechenden Seiten informieren. Stille Beschäftigung ist also angesagt. Wie der Titel meiner Website schon sagt, ist die Seite vor allem für die Fächer Werken Textil und Lebenskunde gedacht. Selbstverständlich kann auch eine Verbindung mit der Geschichte und mit dem Bildenden Gestalten gemacht werden. Im Handarbeiten kann sicher mal der Schüler oder die Schülerin einen Einblick in die Garderobe der Damen und Herren in den verschiedenen Zeitaltern bekommen. Die Vielfalt, die Veränderungen, die Funktionalität und Vieles mehr kann hier anhand von Texten und Bildern studiert werden. Eine Verbindung mit der Geschichte Europas könnte eine willkommene Abwechslung zu den kriegerischen Themen sein. Dabei ist nicht zu übersehen, dass die Kleider der Männer oft mit der entsprechenden Arbeit bzw. kriegerischen Zeit in Verbindung steht. Im Bildnerischen Gestalten können die Vorlagen auf der Seite der Arbeitsmappen auf verschiedener Weise angewendet werden. Die Figuren können individuell gekleidet mit Kleidern aus Modekatalogen bekleidet werden, oder man kann auch Kleider malen. Weitere Möglichkeiten, die Arbeitsblätter zu gebrauchen, überlasse ich den Lehrpersonen. Die Fragen mit dem Hotpotatoes – Programm können erst beantwortet werden, wenn der entsprechende Text in der Modegeschichte gelesen bzw. gelernt worden ist. Das Gleiche gilt auch für das Kreuzworträtsel. An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass auf dieser Quizseite noch sehr viel mehr Arbeitsmaterial dazu kommt. 6. Pädagogische Ziele In den meisten Fächern wird der Schüler stark gefordert. Er muss Regeln lernen, er muss zu Hause das Gelernte wiederholen. Viele Tests entscheiden über einen eventuellen Niveauwechsel nach oben oder aber meistens nach unten. Die Website "Mode einst und jetzt" soll dem Schüler auch Wissen vermitteln, jedoch ohne Zeitdruck und regelmässige Tests. Im Zusammenhang mit einem Projekt im Handarbeiten, können vereinzelte Kleidungsstücke aus den verschiedenen Jahrhunderten angeschaut und eventuell kopiert werden. Der Schüler kann mit den Arbeitblättern ein Outfit zusammenstellen, das seinen Vorstellungen entspricht. Er kann also kreativ wirken. Er ist selber der Modedesigner. Natürlich kann die Seite auch in der Geschichte / Politik benutzt werden. Beim Thema Französische Revolution fliesst viel Blut, es wird gekämpft, geköpft, gemordet. Das Thema könnte hier mit der Besichtigung der damaligen Mode etwas verschönert werden. Zudem erfährt der Schüler, dass nach der Französischen Revolution der Pomp bei der Männermode verschwand, da das Bürgertum an die Macht kam und die Modegewohnheiten der Aristokraten zum Verschwinden brachte. Der Schüler kann sich auch zum Thema Mode heute äussern. Auf der Seite "Mode heute" können Meinungsäusserungen und kleine Modebilder an den Admin der Seite geschickt werden. Mit der Bewilligung des Schreibers werden dann diese Berichte auf der Website veröffentlicht. Ferner können Schüler im Diskussionsforum über verschiedene Themen diskutieren. Der Themenbereich kann hier noch erweitert werden. Oben: Die Seite "Mode heute" mit dem Formmailer für die Beiträge der Schüler. Unten: Das Diskussionsforum Eigentlich sollten dem Schüler mit den Inhalten der Website folgende Lerninhalte vermittelt werden: • Die Geschichte der Mode von der Urzeit bis heute • Erkennen, dass sich Mode verändert hat • Modische Stilrichtungen können sich wiederholen. Was früher Mode war wird zu einem Teil wieder aufgegriffen und in einer anderen Form als Modenews präsentiert. • Rüschen, Perücken, farbenprächtige Kleidung, Röcke und Schminke waren nicht nur den Frauen vorbehalten. Das war mal alles Männermode und wird heutzutage teilweise wieder aufgegriffen. Dies scheint jedoch in der Männerwelt ein lang andauernder Prozess zu sein, da gewisse Klischees die Erweiterung der Männermode bremsen. (schwul, abartig!). • Es gibt nicht nur Jeansmode! Oder anders gesagt: Die 08/15 Mode! (Insbesondere bei der Männermode). • Schüler sollten erkennen, dass die Männermode heutzutage eigentlich gar keine Mode mehr ist, sondern ein langweiliger Einheitsbrei. • Schüler sollten erkennen, dass mode etwas Schönes sein kann, auch ohne, dass immer die teuersten Produkte gekauft werden müssen. • Jugendliche sollten untereinander toleranter werden, was den persönlichen Modegeschmack betrifft. 7. Vorkenntnisse Grosse Vorkenntnisse braucht der Schüler eigentlich nicht. In Bezug auf die Bedienung der Website wird wohl die heutige Jugend keine grossen Probleme haben, da ich aus persönlicher Erfahrung weiss, dass die Internetkenntnisse der Jugend vor allen anderen Anwendungen am PC präsent sind. Vom Inhalt her sind auch keine Vorkenntnisse nötig, da viele den meisten Kindern wohl unbekannten Ausdrücke mit den entsprechenden Erklärungsseiten (Wikipedia usw.) verlinkt sind. 8. Technische Voraussetzungen PC oder Laptop mit guter Internetverbindung. Die Website ist mit den Browsern IE und Firefox getestet worden. Beim Firefox funktionieren die Untermenus bei Mouseouver nicht, deshalb habe ich auf der Modegeschichte-Seite die Links zu den einzelnen Epochen auch noch aufgeführt. Ferner sollte auf dem PC (Laptop) ein Flash Player vorhanden sein. Dieser kann jedoch vom Internet gratis heruntergeladen werden. Die Bilder auf den einzelnen Seiten sind in Fireworks optimiert worden, so dass sie auch auf einem PC mit wenig Leistung und einer analogen Internetverbindung relativ schnell heruntergeladen werden. Das grosse Bild liegt in einem separaten Ordner auf dem Server. 9. Methodisches Vorgehen Auf der Website selbst habe ich eine Powerpointpräsentation eingerichtet, die dem Schüler bzw. der LP zeigt, wie die Site benutzt werden kann. Hier eine kurze Beschreibung: 9.1. Die Startseite enthält verschieden Eingänge in die Hauptwebsite. Dieser Start ist sozusagen der Eingang der Website. Beim grossen ENTER – Zeichen klickt sich der Schüler ins HOME. 9.2. Auf Home ist der Hinweis auf die Powerpointpräsentation, die eben der Sch. bzw. die LP zuerst anschauen sollte. 9.3. Zur Methodik: Ich möchte hier keinen festen Fahrplan aufzwängen. Jedoch möchte ich darauf hinweisen, dass die Site „Modegeschichte“ wohl als erstes angeschaut werden sollte. 9.4. Sobald der Schüler den Text der verschiedenen Modeepochen gelesen hat und sich anhand der Bilder auch die Art der Bekleidung eingeprägt hat, kann er alle anderen Seiten auch aktiv oder passiv benutzen bzw. 9.5. Im Forum kann der Schüler schon von Anfang an „mitmischen“. 9.6. Anhand der Site „Catwalk“, bekommt der Schüler einen Einblick in die Welt der Mode auf höchster Ebene. Hier sind Flashs und Videos eingebaut. Die Site wird selbstverständlich immer aktualisiert. 9.7. Nach Betrachtung der obgenannten Seite kann der Schüler auch in Gesprächen im Forum mitmachen oder aber selber Meinungen auf der Site „Mode heute“ veröffentlichen (via Admin!) 9.8. Bei den Links öffnet sich dem Schüler die Modewelt auf verschiedenen Websites von Modeanbietern sowie anderen Modeseiten. 9.9. Bei der Quiz- bzw. Arbeitsmappenseite kann der Schüler selber in Aktion treten und sich auch testen. 9.10. Das Thema kann auf verschiedene Lektionen verteilt oder als Crash-Kurs in ein bis zwei Lektionen überflogen werden. Die Anzahl der Lektionen ist eigentlich Abhängig davon, in welchem Zusammenhang die Website eingesetzt wird. Zudem ist es die Entscheidung der LP, wie, wann und wie lange sie sich mit dem Thema beschäftigen möchte. 10. Soziale Lernformen Die Site kann in verschiedener Weise eingesetzt werden. Die Modegeschichte wird zuerst gelesen, behandelt, erklärt und gewisse Punkte wie die ausgeprägte Herrenmode in Barock oder Renaissance herauskristallisiert (gilt nur als Beispiel). In dieser Zeit trugen die Herren eine Art Rock oder Gewänder dazu eine Strumpfhose. 11. Verwendete Programme - Dreamweaver MX 2004 - Adobe Photoshop Elements 2.0 - Windows Moviemaker - Microsoft Office XP Professional 2002 - Microsoft Picture IT - Flash Album Studio 12. Zusammenfassung Mode ist eine Zeit - Erscheinung, Mode macht Geschichte, Mode kann Freude bereiten, Mode verändert sich. Mit dieser Website möchte ich Schülern, Jugendlichen aber auch Erwachsenen aufzeigen, dass Mode etwas Lebendiges ist, sich dem jeweiligen Zeitgeist, den gesellschaftlichen Richtlinien und den Ideen der Modedesigner anpasst. Es ist sehr schwierig, in der heutigen Zeit eine Stilrichtung als „DIE“ Mode zu bestimmen. Aber schon früher gab’s bei beiden Geschlechtern Überschneidungen in Bezug auf gewisse Kleidungsstücke. Eine eindeutige Männer- bzw. Damenmode gab’s zwar in verschiedenen Epochen, doch gewisse Kleidungsstücke wurden in der Herren- sowie in der Damenmode gleichermassen verwendet (Griechenland, Antike, Chiton). Spricht man heute von Mode, meint man die Damenmode. Von der Herrenmode spricht man kaum mehr, da sie ja vor ca. 230 Jahren vom Bürgertum zu einer „bürgerlichen“ Mode deklassiert worden ist. Das heisst, dass sich Männermode seit dieser Zeit kaum mehr grundlegend verändert hat: Hose, Hemd, Pullover, flache Schuhe, Farben sehr dezent. In den letzten zwei bis drei Jahren haben einige Modedesigner von Weltklasse versucht, die Männermode wieder etwas auf Vordermann zu bringen. Unter anderem wurden farbigere Oberteile und sogar wieder das Urkleidungsstück Rock auf dem Catwalk vorgeführt. Aber es scheint eine harte Nuss zu sein, die Klischees der heutigen Gesellschaft und insbesondere das Klischeedenken der Gesellschaft (der Männerwelt) zu knacken. Bei Jugendlichen ist Mode auch oft ein Thema. Manchmal geht's sogar Richtung Mobbing, wenn sich ein Schüler bzw. dessen Eltern nicht immer gerade die neusten und teuersten Markenkleider leisten können. Darüber kann übrigen im Forum auch diskutiert werden und das ist eines der vielen Ziele dieser Website. Willisau, 01.03.2007 H. Walther