Erstellen einer schriftlichen Hausarbeit

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Erstellen einer schriftlichen Hausarbeit
Methodentag
Kursstufe
Block A:
Erstellen einer
schriftlichen Hausarbeit (S. 2)
Block B:
Wissenschaftliches Arbeiten (S. 7)
Bildquelle: http://www.cartooncommerz.de/aussteller/sisyphos.jpg
„Er exzerpierte beständig,
und alles, was er las,
ging aus einem Buche
neben dem Kopfe vorbei in ein anderes.“
Georg Christoph Lichtenberg
Methodentag Kursstufe
Hausarbeit/Wissenschaftliches Arbeiten
Block A: Erstellen einer Hausarbeit
1.
Überblick
So kannst du bei einer Hausarbeit vorgehen:
1.1. Vorbereitung: Ideen und Themenfindung
Fragestellung: Was interessiert mich?  Grobthema festlegen.
Womit möchte ich mich intensiver beschäftigen?  hema eingrenzen, pezialgebiet.
Anlegen einer Arbeitsmappe, in die alle Materialien hineinkommen, die wichtig sein könnten.
1.2. Denkarbeit
Brainstorming: ungeordnete Ideen sammeln.
Ideen ordnen und strukturieren.
Mindmap erstellen.
Reflektieren:
Welche Zielsetzung hat die Arbeit? Deskriptiv-darstellend oder problemorientiert?
Fragen zum hema überlegen.
Leitfrage herausarbeiten.
Mindmap überarbeiten, damit die verschiedenen Fragestellungen und Aspekte des hemas in ihren Zusammenhängen erkennbar werden.
1.3. Informationen sammeln, Überblick bekommen
Vom Allgemeinen zum peziellen vorgehen:
Überblick verschaffen mit Hilfe von Lexika: Wichtiges auf einer Karteikarte festhalten.
Vernetzung des hemas mit anderen hemenbereichen: Mindmap verfeinern.
exte erst überfliegen und Überblick verschaffen – worum geht es? Lohnt sich dieser ext?
Nach dem ersten Überblick geht es dann an spezielle Literatur oder Internetartikel zum hema.
Menschen fragen, die sich mit dem hema auskennen.
1.4. Exzerpieren und Karteikarten anlegen
Genauer nachlesen mit extmarker. Nur das Wichtigste unterstreichen! Was ist der Gedankengang des extes? Welche Antwort gibt der ext auf meine Fragen?
Gedankengang und wichtige Ergebnisse auf einer Karteikarte festhalten.
1.5. Gliederung erstellen
Inhaltsverzeichnis.
Einleitung: Fragestellung präzisieren, Zielsetzung formulieren, Methodik, Überblick geben.
Hauptteil: Logischer Gedankengang: 1. 2. 3. ... Evtl. Exkurse.
chluss: Fazit, chlussgedanken.
Literaturverzeichnis.
Anhang.
Diller/Widmaier
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Hausarbeit/Wissenschaftliches Arbeiten
2. Tipps und Hinweise
2.1. Aktionsplan und Arbeitsmappe
Ein Aktionsplan kann aus einer tabellarischen Übersicht bestehen:
Wie lautet das Thema?
Thema sollte weder zu allgemein noch zu speziell formuliert
sein. Klarheit in der Themenstellung. Thema muss mit dem
Inhalt der Arbeit übereinstimmen.
Wer kann mir bei der Arbeit helfen?
Informationen und Tipps von Fachleuten einholen. Sie können helfen, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen.
Schreiben musst du die Arbeit allerdings alleine.
Wann muss die Arbeit abgegeben werden?
Zeitplan aufstellen, in welcher Woche du wie weit sein willst.
Plane Spielraum für Unvorhergesehenes ein.
Vermeide die Fertigstellung auf den letzten Drücker.
Was gehört dazu?
Grenze deine Arbeit ein. Mache dir klar, welche Teilthemen
wichtig sind. Dadurch verzettelst du dich nicht an Nebensächlichkeiten.
Wo kann ich Informationen bekommen?
Qualität geht vor Quantität! Ein gutes Fachbuch ist besser
als 100 Internetseiten. Das Internet kann aber wertvolle
Hinweise liefern auf vertiefende Informationen.
Warum ist diese Arbeit von Bedeutung?
Mache dir klar, dass es nicht nur darum geht eine Note zu
bekommen, sondern dass du für deine Bildung und geistige
Fitness einen Ertrag haben willst.
Wie kann ich sie erfolgreich bewältigen?
Überlege dir eine Strategie, wie du sinnvoll vorgehst und
was du alles brauchst um deine Arbeit zu erstellen.
In die Arbeitsmappe kommt sämtliches Material, das du für die Hausarbeit verwendet hast. Manche Mappen
enthalten verschiedene Fächer, in die Materialien nach verschiedenen Kriterien sortiert werden können.
2.2. Die äußere Form: Aufbau und Design einer Hausarbeit
Eine Hausarbeit soll übersichtlich gegliedert sein, die eiten müssen sauber gedruckt und ohne Knicke und Einrisse sein. Einer wissenschaftlichen Arbeit entspricht ein Erscheinungsbild von nüchterner Klarheit.
Schriftarten: Arial, Calibri oder imes New Roman, chriftgröße 12pt, Zeilenabstand 1 ½, Rand links 3 cm,
rechts, oben und unten 2,5 cm. Blocksatz.
Abstände zwischen den Absätzen lockern das chriftbild auf und verdeutlichen Gedankenschritte (Formatvorlage für tandardtext entsprechend ändern, z.B. 0,2 cm).
Kopf- und/oder Fußzeile muss eine eitenzählung und kann das Kurzthema oder den Autorennamen enthalten
(z.B. beim vorliegenden Handout).
Eine Hausarbeit ist keine Illustrierte. Text und Bilder müssen in einem angemessenen Verhältnis stehen. Zu
viele Bilder erwecken den Eindruck, dass der Autor nicht viel zu sagen hat und auf diese Weise „eiten schindet“. Das eigentlich Wichtige an einer Hausarbeit ist der ext und sein Inhalt. Bilder dienen nur zur Verdeutlichung des Geschriebenen.
Titelblatt: vollständiger itel der Arbeit, Verfasser, Name der chule, Fach, Name des Fachlehrers, Datum. Das
Titelblatt erhält keine Seitenzahl, wird aber mitgezählt.
Seite 2: eine vom Verfasser unterzeichnete Erklärung, dass die Arbeit eigenständig abgefasst wurde:
„Ich erkläre, dass ich die Arbeit selbstständig und nur mit den angegebenen Hilfsmitteln angefertigt habe und
dass alle Stellen, die dem Wort nach oder dem Sinn nach anderen Werken entnommen sind, durch Angabe der
Quellen als Entlehnungen kenntlich gemacht worden sind.“
Diller/Widmaier
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Hausarbeit/Wissenschaftliches Arbeiten
Seite 3 enthält das Inhaltsverzeichnis mit der korrekten eitenangabe der einzelnen Unterpunkte.
Danach kann ein Vorwort geschrieben werden.
Es folgt der Textteil, evtl. ein Anhang mit zusätzlichen Materialien und zuletzt ein Literaturverzeichnis in alphabetischer Reihenfolge.
Die einzelnen Blätter der Hausarbeit sollen nicht in Folien gesteckt werden.
3.
Bewertung von Informationen
Auswahlkriterien für Informationsmaterial:
Manchmal kann schon die Quelle oder der Autor ein Hinweis auf (fehlende) eriosität sein.
Achte besonders auf itel, Untertitel, Inhaltsverzeichnis, den ersten Absatz (enthält er Fragestellungen zum
hema?), Überschriften, den letzten Absatz (gibt es ein Fazit?).
Entspricht es deiner hemenstellung oder werden wichtige Fragestellungen behandelt?
Kriterien:
Schwierigkeit,
Themenbezug
zu einfach /
zu allgemein /
nebensächlich
angemessen /
themenrelevant
zu schwierig /
zu speziell
Titel und Untertitel
Inhaltsverzeichnis
z.B. Sensationsheischen- z.B. Sachlich formuliert,
de Schlagzeile, umgangs- präzise Formulierungen,
klare Gliederungspunkte
sprachlich, kein oder unstrukturiertes Inhaltsverzeichnis.
z.B. Komplex formuliertes
Thema und Untertitel, sehr
differenziertes Inhaltsverzeichnis, sehr enges
Themengebiet
Fragestellung
(1. Absatz)
z.B. Keine Fragestellung
oder Problemstellung vorhanden, diffuse Formulierungen, Illustriertenstil:
beginnt mit persönlichem
Beispiel.
z.B. Thema wird klar umrissen. Der Leser erfährt,
was ihn erwartet. Problemstellungen, Fragen
oder Thesen.
z.B. Sehr spezielles Thema, schwierige Fachsprache, sehr spezielle Fragestellungen, die Fachwissen voraussetzen.
Fazit
(letzter Absatz)
z.B. Illustriertentypische
Inclusio: Die Beispielperson vom Anfang wird wieder aufgenommen. Kein
Fazit wird formuliert. Leser
soll eher emotional angesprochen werden.
z.B. Deutlich erkennbares
Fazit, das Antworten auf
die Eingangsfragen bringt.
Ergebnisse werden auf
den Punkt gebracht.
Sachorientierte Sprache.
z.B. Ergebnisse sind für
Nichtfachleute unverständlich oder tragen zu
wenig zum Fortschritt der
eigenen Arbeit bei.
Sprache und Satzbau
z.B. Umgangssprachlich,
vorwiegend Hauptsätze,
eher auf die Gefühlsebene
gerichtet, keine Fachsprache.
z.B. Präzise Formulierungen, Fachsprache wo nötig, sachlich und darstellend. Begründende oder
erläuternde Nebensätze.
z.B. Schwierige Fachsprache, lange komplexe Sätze und Gedankenführungen. Substantivischer
Sprachstil.
Herkunft der Literatur
z.B. Ideologische Gruppierung oder religiöse Sekte,
Zeitschrift mit bestimmter
Zielgruppe.
z.B. Sachbuch, sorgfältig
recherchierter Artikel in
einer Fachzeitschrift oder
im Internet.
z.B. Dissertation (Doktorarbeit) in einem bestimmten Spezialgebiet.
Informationsgehalt
z.B. Behauptungen ohne
Argumente. Undifferenziert, keine Definitionen.
Keine Hinweise auf Quellen. Thema wird nur angerissen. Geringer Umfang
(z.B. nur 1-2 Seiten).
z.B. Entwicklung eines
nachvollziehbaren Gedankengangs. Argumentation
und Orientierung an Fakten. Informationen werden
z.B. durch Quellenangaben belegt. Weiterführende Literatur.
z.B. Viele Informationen,
die weit über das eigene
Thema hinaus gehen. Viele Quellenangaben, Fußnoten, Exkurse und Literaturverweise. Mehr als 300
Seiten Umfang.
Bewertung:
Nach etwas Anspruchsvollerem suchen!
Verwerten!
Nach etwas Verständlicherem suchen!
Diller/Widmaier
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Methodentag Kursstufe
4.
Hausarbeit/Wissenschaftliches Arbeiten
Exzerpieren und Karteikarten anlegen, Literaturkartei
Exzerpieren, also das Herausschreiben der wichtigsten Informationen eines extes in eigenen Worten, ist die
wichtigste Arbeit beim Erstellen einer Hausarbeit. Hier eignest du dir das nötige Wissen an und gibst es aktiv
wieder.
Du musst über das, was du liest, genau nachdenken, damit du wirklich das Wesentliche erfasst. Auch hier geht
es darum zu beurteilen, was du für dein hema brauchst und was nicht. Nebensächliche Informationen werden weggelassen.
Nicht alles geht mit dem Computer besser, in der Phase des Materialsammelns ist es oft effektiver, von Hand
zu schreiben und zu skizzieren.
Karteikarten haben den Vorteil, dass du die Informationen aus mehreren Quellen leicht nebeneinander legen
und vergleichen kannst.
Verwende Din A6 – Karten, das zwingt dich dazu wirklich nur das Wichtigste aufzuschreiben.
chreibe nichts heraus, was du nicht verstehst!
Eine Karteikarte könnte folgendermaßen aufgebaut sein:
Titel des Buches oder des Textes
Literaturangabe
Gedankengang in Stichpunkten
3-4 Schlüsselbegriffe
Für die Themenstellung relevante Informationen
Evtl. Platz lassen für eigene
Skizzen, Notizen, Anmerkungen
Antworten auf deine Fragestellungen
Eine Literaturkartei listet sämtliche von dir verwendete Literatur auf. Du solltest sie also während deiner Recherchearbeit erstellen. ie hilft dir am Ende der Arbeit ein Literaturverzeichnis (vgl. Block B) anzulegen und
gewährleistet, dass nichts vergessen wird. Du kannst eine solche Kartei mit Karteikärtchen oder mit Hilfe einer
Excel-abelle aufbauen.
5. Gedankengang und Gliederung erarbeiten
Mit den gesammelten Informationen kannst du jetzt deine Mindmap verfeinern und mit Inhalt füllen. Gleichzeitig ordnest du deine Gedanken sinnvoll und legst eine endgültige Gliederung fest. Hier hilft dir ein Mindmappingprogramm am Computer z.B. Mindmanager (download z.B. über Moodle) oder kdissert bzw. semantik
(für Linux).
Überprüfe das Geschriebene immer wieder kritisch auf Verständlichkeit. Ein Gedanke muss sich aus dem anderen ergeben und für einen Außenstehenden nachvollziehbar sein. Vermeide aufgeblasene atzkonstruktionen
und überflüssige Fremdwörter.
Mache dir vor dem chreiben klar, worauf du hinaus willst (hema und Zielsetzung der Hausarbeit) und überprüfe deinen ext immer wieder daraufhin, dass er dieses Ziel anstrebt.
5.1. Einleitung (ca. 1 Seite)
Die Einleitung soll eine Fragestellung enthalten, die im Hauptteil beantwortet wird: Worüber schreibe ich, was
ist das Ziel der Arbeit? Möglich ist auch eine Eingangsthese aufzustellen, die im Weiteren belegt wird. Die Einleitung sollte außerdem zeigen, in welcher Weise an das hema herangegangen wurde (z.B. Methodik, Wege
der Darstellung, Grobgliederung der Arbeit).
Diller/Widmaier
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5.2. Hauptteil
Der Hauptteil entfaltet das hema, indem es differenziert dargestellt und anhand der Fragestellung aus der
Einleitung beurteilt wird. Die Gliederung des Hauptteils hängt vom gewählten hema ab. Er kann beispielsweise dem klassischen chema einer Erörterung folgen: hese, Pro-Argumente, Contra-Argumente, Beurteilung.
Die Gliederung soll den ext strukturieren und überschaubar machen, aber nicht zu kleinschrittig erfolgen.
Faustregel: Pro eite nicht mehr als ein, max. zwei Gliederungspunkte.
5.3. Schlussteil
Der chluss enthält eine Zusammenfassung, Interpretation und Bewertung der Ergebnisse aus dem Hauptteil.
Er muss die Fragestellungen aus der Einleitung vollständig beantworten. Möglich ist, weiterführende Fragen zu
formulieren, die über die Arbeit hinaus weisen. Eine eigenständige tellungnahme und persönliche Meinung
des Autors runden die Arbeit ab.
6. Versicherung der Eigenleistung
Die Hausarbeit muss eine Bestätigung enthalten, dass die Arbeit deine eigenständige Leistung ist (was sie dann
natürlich auch sein sollte!). Einen Beispieltext findest du unter „2.2. Aufbau und Design einer Hausarbeit“. ie
muss den Grundregeln des wissenschaftlichen Arbeitens entsprechen (vgl. Block B).
Diller/Widmaier
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Hausarbeit/Wissenschaftliches Arbeiten
Block B: Wissenschaftliches Arbeiten
1. Bibliographieren
1.1. Grundsätzliches
Für den Anhang jeder wissenschaftlichen Arbeit ist es üblich, ein Literaturverzeichnis (Bibliographie) zu schreiben. Auch bei allen GF-Arten (Präsentation, Hausarbeit, …) muss ein Literaturverzeichnis abgegeben werden.
Darin wird die Herkunft von verwendeten exten und Materialien mit möglichst umfassenden Angaben nachgewiesen. Ein Literaturverzeichnis
–
erlaubt es den Leserinnen und Lesern, Literatur nachzuprüfen
–
ermöglicht es interessierten Leserinnen und Lesern, in der Literatur weitere Informationen zum hema zu
finden;
–
versetzt die Leserinnen und Leser in die Lage zu überprüfen, welche Literatur insgesamt zu Rate gezogen
worden ist (in welcher Breite also recherchiert worden ist);
–
erlaubt es Ihnen als Verfasserin bzw. Verfasser einer wissenschaftlichen Arbeit, im laufenden ext nur
Kurzangaben zu den Quellen zu machen, damit der Lesefluss nicht gestört wird und damit das umständliche Nachblättern in einem Anmerkungsapparat vermieden werden kann.
Es gilt die folgende Regel:
Aufgeführt werden alle Werke, die in der Arbeit zitiert werden oder wirklich eingesehen und bearbeitet wurden.
1.2. Literaturverzeichnis:
Das Literaturverzeichnis listet alle in der Arbeit tatsächlich verwendete Literatur auf. Es gibt verschiedene
tandards für die wissenschaftliche Zitation. Am Gymnasium Rutesheim verwenden wir folgende Zitationsweise:
Bei Büchern:
Nachname, Vorname des Autors: Buchtitel. Untertitel. Verlag, Erscheinungsort, Auflage Erscheinungsjahr
(Kurztitel: Name, evtl. Erscheinungsjahr).
Mehrere Autoren werden durch / getrennt.
Beispiel: Picot, Arnold / Reichwald, Ralf / Wigand, Rolf . : Die grenzenlose Unternehmung. Information, Organisation und Management. Lehrbuch zur Unternehmensführung im Informationszeitalter, Musterverlag, tuttgart, 5. Auflage 2003 (Picot)
Lexikonartikel:
Nachname, Vorname des Autors: Artikel, in: Name des Lexikons, Band, Verlag, Erscheinungsort, Auflage Erscheinungsjahr, eite oder palte (Kurztitel)
Beispiel: hümmel, Hans Georg: Nikolaus von Myra, in: Religion in Geschichte und Gegenwart, Band 6 (N-Q),
übingen, 4. Auflage 2003, palte 334f (hümmel).
Bei Zeitschriften:
Nachname, Vorname des Autors: itel des Artikels (evtl. Untertitel), Zeitschrift, Band/Jahr, Nr., Monat (Nr. und
Monat nur erforderlich, wenn eiten nicht jahrgangsweise numeriert sind), eitenangabe.
Beispiel: Rasper, Martin: Gewalt aus der iefe. natur+kosmos, 06/2010, . 34-39.
Diller/Widmaier
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Bei Internetadressen:
Nachname, Vorname des Autors: itel, URL (Internetadresse aus der Adresszeile kopieren. Bei mehrzeiligen
Adressen Zeilenumbruch nach einem / einfügen ohne rennstrich), Entnahmedatum aus dem Internet.
Beispiel:
iemens
AG
(2004):
Geschäftsbericht
index.jsp?sdc_p=pGB04cfi1226722l0mo1226722su20z1, 01.05.2005.
2004,
http://www.siemens.com/
Es muss die genaue Adresse der verwendeten eite angegeben werden, eine allgemeine Angabe wie
„www.google.de“ oder „www.wikipedia.de“ reicht nicht aus.
1.3. Anmerkung zum Gebrauch des Internets
Gegenüber fertigen Referaten aus dem Internet kannst du nicht kritisch genug sein. elten treffen sie genau
dein hema. Verlasse dich nicht darauf, dass ein chüler, der sein Referat ins Internet gestellt hat, es besser
gemacht hat als du es selbst könntest.
Abgesehen davon wird das einfache Kopieren der Denkleistung eines Anderen als äuschungsversuch gewertet, der in der Regel zu einer Bewertung mit der Note 6 führt.
2. Zitieren
2.1. Kennzeichnungspflicht bei gedanklichen Übernahmen
Es lassen sich zwei unterschiedliche Arten des Zitierens unterscheiden:
1. die wortwörtliche Übernahme von extstellen (Zitat im engeren inne) und
2. die sinngemäße Übernahme von extstellen (Zitat im weiteren inne).
Für beide Fälle ist es außerordentlich wichtig, dass ie sie in Ihrem ext kenntlich machen, ansonsten machen
ie sich des Betrugs schuldig und müssen damit rechnen, dass Ihre Note herabgesetzt oder sogar Ihre ganze
Arbeit nicht anerkannt wird.
Diese beiden Arten des Zitierens sind wesentliche Bestandteile des wissenschaftlichen Arbeitens. Das heißt: Es
ist überhaupt nicht ehrenrührig, andere Arbeiten zu zitieren, ehrenrührig ist es allerdings, dies nicht kenntlich
zu machen und sich mit anderer Leute Federn schmücken zu wollen. Die genaue Angabe der Zitatstellen hat
aber auch noch einen anderen Grund: die Nachprüfbarkeit der von Ihnen angestellten Überlegungen.
2.2. Regeln des Zitierens
A.
Zitate können unterschiedlichen Umfang haben. ie können aus einem Wort, mehreren Wörtern, ganzen ätzen oder auch Abschnitten bestehen. In allen Fällen ist es wichtig, dass der ext wortwörtlich
übernommen werden muss und nicht verändert werden darf. Diese wortwörtliche Übernahme beinhaltet auch die vorgefundene Rechtschreibung, Zeichensetzung und extformatierung. Ausnahmen sind
nur in genau vorgeschriebenen Fällen vorgesehen.
B.
Die Kennzeichnung von Zitaten erfolgt durch Anführungszeichen am Anfang und Ende eines jeden Zitats,
sodass der Unterschied zwischen eigenem ext und zitiertem fremden ext eindeutig zu erkennen ist.
C.
Wird in dem ext, den man zitieren will, selbst auch ein Zitat verwendet, so wird dieses durch einfache
Anführungsstriche deutlich gemacht, z.B: Fix stellt Feilke zitierend fest, dass „extmusterwissen wie anderes sprachliches Wissen auch eil eines ‚durch eine bestimmte Kommunikationsgemeinschaft hervorgebrachten prachwissens’ [ist], eil einer von der Gemeinschaft geschaffenen und geprägten Kompetenz“ (Fix 1998, .16-17).
D.
Es ist möglich, innerhalb eines Zitates einzelne Wörter oder ätze wegzulassen. Diese Aussparungen sind
allerdings durch drei Punkte in eckigen Klammern […] kenntlich zu machen und dürfen den ursprünglichen ext nicht sinngemäß entstellen.
E.
Die Übernahme von Zitaten in den eigenen ext, macht es womöglich notwendig, das Zitat grammatisch
Diller/Widmaier
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anzupassen. Es ist z.B. notwendig, eine Kasusendung oder die Groß- oder Kleinschreibung zu ändern oder ein Zitat zu ergänzen, damit es grammatisch korrekt ist (siehe den Beispielsatz in Punkt C). Diese
Veränderungen sind durch eckige Klammern um die veränderten bzw. hinzugefügten Buchstaben oder
Wörter kenntlich zu machen.
F.
Beginnt ein Zitat mit einem Pronomen, dessen Bezug im laufenden ext unklar ist, dann schreibt man in
eckigen Klammern einen Zusatz, der den Bezug erklärt, und weist darauf hin, dass es sich um eine Anmerkung des Verfassers bzw. der Verfasserin handelt, z.B.: X verweist darauf, dass „sie [die Bienenkönigin, Anm. d. Verf.] ohne große Anstrengungen …“.
G.
Hervorhebungen in einem Zitat, z.B. durch Kursivschrift oder Fettdruck, sind genauso zu übernehmen. Es
besteht die Möglichkeit, in einem Zitat abweichend vom Originaltext Hervorhebungen vorzunehmen,
z.B. durch Kursivschrift oder Fettdruck. Allerdings müssen diese Veränderungen am Originaltext durch
den Zusatz „Hervorh. d. d. Verf.“ (für: Hervorhebung durch den/die Verfasser/-in) kenntlich gemacht
werden.
H.
Am Ende eines Zitats ist in einer Fußnote oder in einer Klammer die Quelle anzugeben. Das gilt sowohl
für wortwörtliche Zitate als auch für sinngemäße Übernahmen.
Hinweis: Beachte insbesondere die Regel H.
Entscheide dich für eine Variante und halte diese durch. Frage bei einer Hausarbeit vorher den Lehrer, wie er
es haben will.
•
Literaturangabe als Klammer innerhalb des extes:
,,[E]r [Grenouille, Anm. d. Verf.] saß weit über zwanzig tunden am ag in vollkommener Dunkelheit und vollkommener tille [...] auf seiner Pferdedecke am Ende des steinernen Ganges" (üskind, . 157).
•
Literaturangabe in einer Fußnote:
,,[E]r [Grenouille, Anm. d. Verf.] saß weit über zwanzig tunden am ag in vollkommener Dunkelheit und vollkommener tille [...] auf seiner Pferdedecke am Ende des steinernen Ganges"1.
__________________
1
üskind, . 157
2.3. Häufige Fehler
Es gibt eine Reihe von Fehlern beim Zitieren, die gerade am Anfang häufig auftreten:
1. Die ursprüngliche Aussageabsicht wird verfälscht: Ein Zitat wird aus seinem extzusammenhang gerissen,
ohne zu berücksichtigen, ob die ursprüngliche Aussageabsicht dabei erhalten bleibt.
IPP: Überprüfen ie nach jedem Zitieren noch einmal, ob die ursprüngliche Aussageabsicht des Autors
bzw. der Autorin erhalten geblieben ist.
2. Zu viele Zitate: In der Facharbeit sollten ie u.a. zeigen, dass ie eigenständige Gedanken entwickeln und
darlegen können. Wenn Ihre Arbeit aber ganz oder streckenweise nur aus Zitaten besteht, kann schnell
der Eindruck entstehen, dass ie dazu nicht in der Lage sind.
IPP: ie sollten Zitate nur verwenden, wenn sie Ihre eigene Argumentation unterstützen bzw. ie sie
mit dieser verbinden können. Zitate sind kein Ersatz für die Entwicklung eigener Gedanken. Zitieren ie
nicht einfach, sondern werten ie die verwendeten Zitate anschließend auch aus.
3. Unnötige Zitate: Nicht alles ist in gleicher Weise zitierenswert (vgl. Punkt 2). Es sollten nur Zitate verwendet werden, die wichtige achverhalte so treffend darstellen, dass man es mit eigenen Worten nicht besser machen könnte.
IPP: Konzentrieren ie sich auf wichtige extstellen, die ie zitieren möchten, und geben ie nebensächliche oder selbstverständliche Aussagen mit eigenen Worten wieder; dazu gehören vor allem Begriffserklärungen.
4. Fehlende Zitate: Das Fehlen von Zitaten hat in der Regel zwei Gründe: a. Der Verfasser bzw. die Verfasserin
hat „vergessen“, Zitate als solche zu kennzeichnen, oder b. er bzw. sie hat sich nicht mit Autorinnen und
Diller/Widmaier
9
Methodentag Kursstufe
Hausarbeit/Wissenschaftliches Arbeiten
Autoren auseinandergesetzt, die schon zu diesem hema gearbeitet haben, und zitiert sie deshalb nicht.
Die Zurkenntnisnahme der schon bestehenden Literatur zu einem hema ist eil des wissenschaftlichen
Arbeitens, sodass das Ignorieren dieser atsache zur Notenabsenkung und schlimmstenfalls zur Nichtanerkennung Ihrer Arbeit führen kann.
IPP: Arbeiten ie mit Zitaten, um so deutlich zu machen, dass ie sich mit der Literatur zu Ihrem hema auseinandergesetzt haben.
5. yntaktisch unvollständiges Zitieren: Beim syntaktisch unvollständigen Zitieren wird ein Zitat begonnen
und dann plötzlich mitten im atz abgebrochen – sei es, weil es dem Verfasser bzw. der Verfasserin zu lang
wird, der Rest des Zitates nicht mehr wichtig ist für die eigene Argumentation oder nicht zur eigenen Argumentation passt. An die telle des restlichen extes werden dann drei Punkte gesetzt, um anzuzeigen,
dass das Zitat eigentlich noch weitergeht. Dadurch wird die Leserin bzw. der Leser gezwungen, sich den
Originaltext anzusehen, um sicherzugehen, ob ein Regelverstoß vorliegt.
IPP: Der eigene ext und verwendete Zitate sollten zusammen immer einen vollständigen ext ergeben. Der bzw. dem Lesenden ist nicht zuzumuten, sich die notwendigen Ergänzungen selbst zusammenzusuchen. Des Weiteren entsteht auf diese Weise nicht die Gefahr, die ursprüngliche Aussageabsicht zu verfälschen.
HINWEIS
Als Zitate werden nicht gewertet: a) Fachbegriffe und b) historische Daten oder Fakten,
d.h., diese können ohne weitere Angabe des Fundortes verwendet werden, da es sich bei ihnen um Allgemeingut handelt. Dahingegen müssen Erkenntnisse und Formulierungen, die eindeutig einer Autorin bzw. einem
Autor zuzuschreiben sind, entsprechend gekennzeichnet werden.
Literaturangabe: Claßen, Monika: Facharbeit. Methodentraining, Reihe LERNZIRKEL betrifft uns, Bergmoser +
Höller-Verlag, Aachen, 1. Auflage 2007.
2.4. Gebräuchliche Abkürzungen in Fußnoten/Endnoten
Wenn im Literaturverzeichnis Kurztitel angeben sind, so können diese in den Fußnoten/Endnoten verwendet
werden. Außerdem sind folgende Abkürzungen üblich:
Abkürzung
Bedeutung
AaO.
Am angegebenen Ort. Wenn sich eine Literaturangabe auf dieselbe Literatur bezieht, die gerade davor genannt wurde, genügt die Kurzform: AaO, S. 34.
Hrsg.
Herausgeber
f.
Folgende (eite)
ff.
Fortfolgende (mehrere eiten)
dto.
Dito: bezieht sich auf die gleiche telle
e.a.
Et alii: „und andere“ Bei mehreren Autoren braucht nur der erste genannt zu werden.
Aufl.
Auflage
.
eite
Bd.
Band
Viel Erfolg beim Erstellen von künftigen Hausarbeiten,
Andreas Diller, Anja Widmaier und das Vorbereitungsteam der Methodentage
tand: chuljahr 2011/12
Diller/Widmaier
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