Themen für Abschlussarbeiten - Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und
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Themen für Abschlussarbeiten - Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und
Lehrstuhl für Controlling – Prof. Dr. Nils Crasselt – Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance – Prof. Dr. André Betzer – Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele – Themen für Abschlussarbeiten (Termin: Oktober 2015) Liebe Studierende, auf den folgenden Seiten finden Sie die von den drei kooperierenden Lehrstühlen angebotenen Themengebiete und -vorschläge für Abschlussarbeiten, die im Zeitraum vom 15.11.2015 bis Ende März 2016 im Prüfungsamt angemeldet werden sollen. Die Bewerbungsfrist endet am 08.11.2015 um 24:00 h. Am Anfang der Liste der Themengebiete bzw. ‐vorschläge jedes Lehrstuhls erhalten Sie nähere Informationen zum Bewerbungsverfahren des jeweiligen Lehrstuhls. Bitte senden Sie ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen, bestehend aus dem vollständig elektronisch ausgefüllten Bewerbungsformular, einer aktuellen Notenübersicht und einer kurzen Begründung der von Ihnen gewählten Themen (bei Bewerbungen auf die von den Lehrstühlen vorgeschlagenen Themen) bzw. einem Exposé (bei Bewerbungen mit einem eigenen Themenvorschlag), an den Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance (finance@uni‐wuppertal.de). Bei technischen Problemen können Sie Ihre Bewerbungsunterlagen auch persönlich in ausgedruckter Form bei Frau Leclaire in Raum M.15.11 (Öffnungs-zeiten: montags bis freitags von 11:00 h bis 13:00 h) einreichen. Alle Bewerberinnen und Bewerber werden i.d.R. innerhalb einer Woche nach Ablauf der Bewerbungsfrist per E‐Mail über den Erfolg Ihrer Bewerbung informiert. Die endgültige Themenzuordnung erfolgt eine Woche vor dem von Ihnen gewählten Starttermin, der innerhalb des vorgegebenen Anmeldezeitraumes liegen muss. Hierüber werden Sie ebenfalls per E‐Mail benachrichtigt. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungen! Lehrstuhl für Controlling – Prof. Dr. Nils Crasselt – Themenkategorien für Abschlussarbeiten 1 Grundlagen des Controlling: Funktionen, Organisation 2 Instrumente des strategischen Controllings 3 Instrumente des operativen Controllings 4 Berichtssysteme 5 Unternehmensbewertung 6 Unternehmenswertorientierte Performancemessung 7 Anreizsysteme und Managementvergütung 8 Planungs- und Entscheidungsrechnungen unter Unsicherheit 9 Schnittstellen von Controlling und Rechnungslegung 10 Branchenbezogene Fragestellungen (z.B. Krankenhauscontrolling) 11 Compliance und interne Kontrollsysteme 12 Methoden der Controlling- und Rechnungswesenforschung Bitte beachten Sie bei einer Bewerbung folgende Hinweise: Bitte geben Sie in Ihrer Bewerbung drei präferierte Themenkategorien oder Themenvorschläge an. Hierbei gibt es folgende Möglichkeiten: o Im einfachsten Fall nennen Sie nur die drei von Ihnen präferierten Themenkategorien. Diese Variante wird erfahrungsgemäß von den meisten Bewerbern gewählt. o Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung können Sie dadurch erhöhen, dass Sie die gewählte Themenkategorie durch einen passenden eigenen Themenvorschlag konkretisieren. Sie können dann auch zweimal die gleiche Kategorie mit unterschiedlichen Themenvorschlägen wählen. Weiterhin ist es auch möglich, ein eigenes Thema außerhalb der genannten Themenkategorien vorzuschlagen. o Für einige Themenkategorien finden Sie auf der nächsten Seite Themenvorschläge des Lehrstuhls. Wenn Sie eines dieser Themen bearbeiten möchten, geben Sie es bitte als Konkretisierung der jeweiligen Themenkategorie an. Bitte beachten Sie aber, dass die Angabe dieser Themen die Erfolgschancen der Bewerbung nicht in gleicher Weise verbessert wie ein eigener Themenvorschlag. Um Ihrer Bewerbung für eines dieser Themen Nachdruck zu verleihen, können Sie ein kurzes Motivationsschreiben beifügen. Wenn Sie einen eigenen Themenvorschlag unterbreiten möchten, beachten Sie weiterhin folgende Hinweise: o Die Mindestanforderung an einen eigenen Themenvorschlag ist die Angabe eines aussagekräftigen Arbeitstitels für Ihre Thesis. o Darüber hinaus sollten Sie Ihre Themenidee möglichst in einem kurzen Exposé (ca. eine Seite) konkretisieren, in dem Sie die Problemstellung/Forschungsfrage, die geplante Vorgehensweise und die anzuwendende Methodik erläutern. o Insbesondere bei praxisbezogenen Themen in Kooperation mit einem Unternehmen empfehlen wir eine vorherige Kontaktaufnahme mit dem Lehrstuhl. Seite 1 von 30 Lehrstuhl für Controlling – Prof. Dr. Nils Crasselt – Themenvorschläge für das Wintersemester 2015/16 Vorschlag für Themenkategorie 1: Shared Service Center – eine geeignete Organisationsform für das Controlling? Zahlreiche Großunternehmen haben in den letzten Jahren ihre Buchführungs- und Finanzaktivitäten aus dezentralen Einheiten in sog. Shared Service Center verlagert. Neuerdings wird auch die Verlagerung von Controlling-Aktivitäten in solche zentralen Einheiten diskutiert. Ziel der Arbeit ist es, die Eignung dieser Organisationsform für das Controlling kritisch zu beurteilen. Einstiegsliteratur: Fritze, A.K./ Küpper, V./Möller, K./Reimann, A.: Shared Services für Controlling-Prozesse : Umsetzungsstand und Gestaltungsfaktoren, in: Controlling, 25. Jg. (2013), S. 634-640. Steuer, R./Westeppe, S., Mit Controlling Shared Services neue Wege gehen, in: Controlling & Management Review, 59. Jg. (2015), Heft 2, S. 8-16. Vorschlag für Themenkategorien 4 und 9: Bedeutung des Integrated Reporting für das Controlling Das International Integrated Reporting Council (IIRC) hat Ende 2013 ein rechtlich unverbindliches Rahmenkonzept für eine integrierte Unternehmensberichterstattung vorgelegt. Hiernach sollen Informationen über die der Wertschaffung des Unternehmens zugrundeliegenden Faktoren (z.B. Geschäftsmodell, Strategie) im Zusammenhang mit den ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit auf das Unternehmensumfeld gebracht werden. Eine solche integrierte externe Berichterstattung erscheint ohne eine stärkere Integration interner Berichtsprozesse kaum denkbar. Ziel der Arbeit ist es vor diesem Hintergrund, die Bedeutung des Integrated Reporting für das Controlling herauszuarbeiten. Einstiegsliteratur: Jaspert, R./Just, L./Weigel, C., Verändert Integrated Reporting die Unternehmensberichterstattung, in: Controlling & Management Review, Sonderheft 2/2014: Kommunikation – Der Schlüssel zum Erfolg, S. 56-61. Kajüter, Peter/Hannen, Stefan: Integrated Reporting nach dem Rahmenkonzept des IIRC. Anforderungen, Anwendung und offene Fragen, in: Zeitschrift für kapitalmarktorientierte Rechnungslegung, 14. Jg. (2014), Heft 2, S. 75-81. Seite 2 von 30 Lehrstuhl für Controlling – Prof. Dr. Nils Crasselt – Vorschlag für Themenkategorie 11: Compliance-Systeme im internationalen Vergleich Die Vera twortu g der U ter eh e sleitu g für die Ei haltu g gesetzlicher Regelu ge „Co plia ce“ i U ter eh e hat i de letzte Jahre deutlich a Bedeutu g gewo e . Die U ter ehmen haben hierauf mit dem Aufbau von Compliance-Systemen reagiert, durch die Regelverstöße vermieden werden sollen. Die Ausgestaltung dieser Systeme wird dabei von Unterschieden in den jeweiligen nationalen Vorschriften beeinflusst. Ziel der Arbeit ist es, die Ausgestaltung von Compliance-Systemen in verschiedenen Ländern unter Berücksichtigung von unterschiedlichen rechtlichen Anforderungen kritisch zu würdigen. Einstiegsliteratur: Arbeitskreis Externe und Interne Überwachung der Unternehmung der SchmalenbachGesellschaft für Betriebswirtschaft e.V.: Compliance: 10 Thesen für die Unternehmenspraxis, in: Der Betrieb, 63. Jg. (2010), S. 1509-1518. Wolf, K., Corporate Compliance – ein neues Schlagwort? Ansatzpunkte zur Umsetzung der Compliance in der Finanzberichterstattung, in: Deutsches Steuerrecht, 44. Jg. (2006), S. 19952000. Vorschlag für Themenkategorie 11 (nur als Masterarbeit): Werteffekte von Non-Compliance Werden Verstöße gegen gesetzliche Regelungen (z.B. Datenschutzverstöße, Kartellabsprachen) bekannt, führt dies für das betroffene Unternehmen in der Regel sowohl zu Strafzahlungen als auch zu Reputationsverlusten. Sinkende Aktienkurse in Folge des Bekanntwerdens solcher Non-Compliance sind deshalb regelmäßig zu beobachten. Ziel der Arbeit ist es, die Werteffekte entdeckter NonCompliance empirisch zu untersuchen. Einstiegsliteratur: Karpoff, J. M./Lott, R. L., The Reputational Penalty Firms Bear from Committing Criminal Fraud, in: Journal of Law and Economics, Vol. 36 (1993), No. 2, S. 757-802. MacKinlay, A. C., Event Studies in Economics and Finance, in: Journal of Economic Literature, Vol. 35 (1997), No. 1, S. 13-39. Seite 3 von 30 Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance – Prof. Dr. André Betzer – Themenvorschläge für das Wintersemester 2015/16 Beachten Sie folgende Hinweise: Bitte nennen Sie maximal drei Themen, die Sie für Ihre Abschlussarbeit präferieren. Sie haben zwei Möglichkeiten: - Einerseits finden Sie im Folgenden bereits vorbereitete Themen samt Beschreibung und Einstiegsliteratur, aus denen Sie nach eigener Präferenzordnung wählen können. Andererseits besteht die Möglichkeit unter den drei von Ihnen präferierten Themenfeldern ein eigenes Thema vorzuschlagen, welches Sie für eine erfolgreiche Bewerbung konkretisieren sollten. Für den Begutachtungsprozess ist es sinnvoll, den Titel, die Problemstellung und die genaue Zielsetzung Ihres Themenvorschlages herauszuarbeiten (Exposé ca. 1,5 Seiten). Bei einer Bewerbung auf vom Lehrstuhl vorgeschlagene Themen sind die jeweilige Themennummern und die Themenbezeichnungen auf dem Bewerbungsformular anzugeben. 1. Corporate Governance und Dividendenpolitik (Prof. Dr. A. Betzer) Beschreibung: Nach der Prinzipal-Agent Theorie können durch Dividendenzahlungen die Prinzipal-Agent Kosten, die aus der Trennung von Eigentum und Kapital entstehen, gesenkt werden. Dividenden können somit als alternativer Corporate Governance Mechanismus wirken. In dieser Abschlussarbeit sollen die theoretischen Ansätze vorgestellt werden, die Dividenden aus der Sicht der Prinzipal-Agent Theorie erklären. Des Weiteren sollen ausgewählte empirische Studien dargestellt werden, die die Gültigkeit dieser Ansätze untersuchen. Einstiegsliteratur: Andres, C., Betzer, A., van den Bongard, I., Haesner, C. und Theissen, E. (2012): “Dividend Announcements Reconsidered: Dividend Changes versus Dividend Surprises ”, Arbeitspapier, Universität Mannheim. Andres, C., Betzer, A. und Goergen, (2012) “Dividend Policy, Corporate Control and the Tax Status of the Controlling Shareholder”, Arbeitspapier, Universität Cardiff. Born, J. und Rimbey, J. (1993): “A test of the Easterbrook Hypothesis regarding dividend payments and agency costs” Journal of Financial Research 46, 251-260. Easterbrook, F.H (1984): “Two Agency-Cost Explanations of Dividends” American Economic Review, 74, 650-659. Seite 4 von 30 Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance – Prof. Dr. André Betzer – 2. Insider Trading und Corporate Governance (Prof. Dr. A. Betzer) Beschreibung: Der Kauf bzw. Verkauf von Aktien eines Unternehmens durch dessen Management wird von den Kapitalmärkten als Signal über die Zukunftsaussichten des jeweiligen Unternehmens gedeutet. Um einem Missbrauch dieses Insider-Wissens vorzubeugen, müssen entsprechende Transaktionen bei den zuständigen Aufsichtsbehörden gemeldet werden, wodurch diese Information sämtlichen Marktteilnehmern zugänglich ist. Im Rahmen dieser Abschlussarbeit sollen diverse empirische Untersuchungen vorgestellt werden, die den Einfluss von Corporate Governance Mechanismen (1) auf den Aktienkurs nach der Meldung einer Insider Transaktion sowie (2) auf das Verhalten der Insider untersuchen. Einstiegsliteratur: Betzer, A. und Theissen, E. (2009): “Insider Trading and Corporate Governance - The Case of Germany” European Financial Management 15, 402-429. Betzer, A. und Theissen, E. (2010): “Sooner or Later - An analysis of the Delays in Insider Trading Reporting” Journal of Business Finance & Accounting, im Erscheinen. Fidrmuc, J., M. Goergen und L. Renneboog (2006): “Insider Trading, News Releases and Ownership Concentration” Journal of Finance 61, 2931-2973. 3. Plötzlicher Tod eines Topmanagers und Corporate Governance (Dmitry Bazhutov) Beschreibung: Die Betrachtung der unerwarteten Todesfälle von Topmanagern im Rahmen von empirischen Studien erlaubt es, die Wertrelevanz verschiedener Corporate Governance Charakteristiken und Topmanagereigenschaften zu evaluieren. Der wesentliche Vorteil von diesem Ansatz besteht in der Behandlung der potenziellen Endogenität untersuchter Eigenschaften, da ein unerwarteter Todesfall einen natürlichen exogenen Schock darstellt. Im Rahmen dieser Arbeit sollen die bisherigen empirischen Studien zur Wertrelevanz der Corporate Governance Charakteristiken und Managereigenschaften, welchen die Untersuchung der unerwarteten Managertodesfälle zugrunde liegt, vorgestellt werden und dieser Ansatz zur Reduzierung des Endogenitätsproblems erläutert und diskutiert werden. Ferner ist es möglich, dieses Thema empirisch zu bearbeiten. Einstiegsliteratur: Borokhovich, K. A., Brunarski, K. R., Harman, Y. und Skill, M. (2006): The Importance of Board Quality in the Event of a CEO Death, The Financial Review, 41, 307–337. Nguyen, B. D. und Nielsen, K. (2010): The Value of Independent Directors: Evidence from Sudden Death, Journal of Financial Economics, 98, 550–567. Salas, J. M. (2010): Entrenchment, Governance, and the Stock Price Reaction to Sudden Executive Deaths, Journal of Banking & Finance, 34, 656–666. Seite 5 von 30 Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance – Prof. Dr. André Betzer – 4. Ereignisstudien und Corporate Governance (Dmitry Bazhutov) Beschreibung: Mit Hilfe von Ereignisstudien kann die Unternehmenswertrelevanz von bestimmten Ereignissen überprüft bzw. gemessen werden. Im Rahmen von empirischen Untersuchungen werden die mit Hilfe einer Ereignisstudie ermittelten Werteffekte zumeist im nächsten Schritt auf ihre potenziellen Determinanten anhand einer Regressionsanalyse untersucht. Diese Methodik findet u.a. in den empirischen Studien, welche verschiedene Corporate Governance Mechanismen zum Gegenstand haben, Anwendung. Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, die Methode der Ereignisstudie sowie das ihr zugrundeliegende theoretische Konzept darzustellen. Anhand eines Beispiels für empirische Studien, welche ein Corporate Governance Mechanismus im Rahmen von Ereignisstudien behandeln, ist schließlich die Methode der Regressionsanalyse zu erläutern. Ferner ist es möglich, dieses Thema empirisch zu bearbeiten. Einstiegsliteratur: Brown, S. und Warner, J. (1985): Using Daily Stock Returns – The Case of Event Studies, Journal of Financial Economics, 14, 3–31. MacKinlay, C. A. (1997): Event Studies in Economics and Finance, Journal of Economic Literature, 35, 13–39. Wooldridge, J. M. (2009): Introductory Econometrics: A Modern Approach. 4.Aufl., International Student Edition, Mason/Ohio. 5. CEO Duality und Unternehmensperformance (Dmitry Bazhutov) Beschreibung: Die CEO Duality liegt vor, wenn eine Person die Position des CEO sowie des Vorsitzenden (Chairman) des Board of Directors bei einem Unternehmen innehat. In der wissenschaftlichen Literatur wird die CEO Duality häufig einerseits mit den daraus resultierenden AgencyProblemen und andererseits mit den Vorteilen einer „einheitlichen“ Unternehmensführung in Verbindung gebracht. Im Rahmen von empirischen Studien werden dabei verschiedene Ansätze verfolgt, um die Beziehung zwischen der Unternehmensperformance und CEO Duality zu evaluieren. In dieser Arbeit sollen die verschiedenen theoretischen Erklärungsansätze für die Bedeutung der CEO Duality in Unternehmen dargestellt werden. Des Weiteren sind empirische Studien zur Beziehung zwischen der CEO Duality und Unternehmensperformance zu präsentieren und deren Ergebnisse vor dem Hintergrund der jeweiligen theoretischen Erklärungsansätze zu diskutieren. Ferner ist es möglich, dieses Thema empirisch zu bearbeiten. Seite 6 von 30 Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance – Prof. Dr. André Betzer – Einstiegsliteratur: Brickley, J. A., Coles, J. L. und Jarrell, G. (1997): Leadership structure: Separating the CEO and chairman of the board, Journal of Corporate Finance, 3, 189–220. Finkelstein, S. und D’Aveni, R. A. (1994): CEO duality as a double-edged sword: How boards of directors balance entrenchment avoidance and unity of command, Academy of Management Journal, 37, 1079–1108. Krause, R., Semadeni, M. und Cannella, A. A. (2014): CEO Duality: A Review and Research Agenda, Journal of Management, 40, 256–286. 6. Werteffekte von Insider Trading und deren Determinanten (Pierre De Benedittis) Beschreibung: Der Kauf bzw. Verkauf von Aktien eines Unternehmens durch dessen Management wird von den Kapitalmärkten als Signal über die Zukunftsaussichten des jeweiligen Unternehmens gedeutet. Um einem Missbrauch dieses Insider-Wissens vorzubeugen müssen entsprechende Transaktionen bei den zuständigen Aufsichtsbehörden gemeldet werden, wodurch diese Information sämtlichen Marktteilnehmern zugänglich ist. Im Rahmen dieser Arbeit sollen diverse empirische Untersuchungen vorgestellt werden, die den Einfluss von Corporate Governance Mechanismen auf den Aktienkurs nach der Meldung einer Insider Transaktion untersuchen. Einstiegsliteratur: Betzer, André, und Erik Theissen, (2009), “Insider trading and corporate governance – The case of Germany”, European Financial Management 15, 402-429. Fidrmuc, J., M. Goergen und L. Renneboog (2006): Insider Trading, News Releases and Ownership Concentration. Journal of Finance, Vol. 61(6). 7. Handlungsrestriktionen im Fondsmanagement (Pierre De Benedittis) Beschreibung: Die Mehrzahl empirischer Studien zeigt, dass es nur wenige Fonds gibt, die ihre Benchmark dauerhaft schlagen. Das Ziel dieser Seminararbeit soll es sein, theoretische und empirische Erklärungsansätze für dieses Phänomen zu diskutieren und miteinander zu vergleichen. Denkbar sind hier beispielsweise Faktoren wie mangelnde Flexibilität der Fondsmanager aufgrund der Fondsgröße, Transaktionskosten, regulatorische und technische Restriktionen oder übergeordnete Ziele. Seite 7 von 30 Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance – Prof. Dr. André Betzer – Einstiegsliteratur: Richard Green and Jonathan Berk (2002): Mutual Fund Flows and Performance in Rational Markets, Discussion Paper, Journal of Political Economy, pp. 1269-1295. Joseph Chen et al. (2004): Does Fund Size Erode Mutual Fund Performance? The Role of Liquidity and Organization, The American Economic Review, Vol. 94 No.5, pp. 1276-1302. 8. Socially Responsible Investments (Pierre De Benedittis) Beschreibung: Schon vor der Atom-Katastrophe in Fukushima hat das Social Responsible Investment (SRI) in der Finanzwelt stetig an Bedeutung gewonnen. In dieser Seminararbeit soll unter der Verwendung verschiedener empirischer Studien der Zusammenhang zwischen sozialer bzw. ökologischer Nachhaltigkeit und der ökonomischen Performance untersucht werden. Dabei sollen auch die unterschiedlichen methodischen Herangehensweisen (z.B. Fondsanalysen oder Ereignisstudien) einbezogen werden. Einstiegsliteratur: Schröder, Michael (2003) Socially Responsible Investments in Germany, Switzerland and the United States, Discussion Paper. Alexander Kempf and Peer Osthoff (2007): The Effect of Socially Responsible Investing on Portfolio Performance, European Financial Management, Vol. 13 No.5, pp. 908-922. 9. „Mach mich messbar“: Immaterielle Vermögensgegenstände in derForschung (Pierre De Benedittis) Beschreibung: Welche Relevanz das „unsaubere“ Verhalten von Unternehmen und Banken hat zeigt sich, wenn man die Zeitung aufschlägt. Es vergeht kaum ein Tag ohne einen erneuten Skandal. Es hat den Anschein, als ob immaterielle Vermögenswerte für Unternehmen und Banken keine große Bedeutung haben. Sie nehmen Schäden in ihrer Reputation, Integrität, ihrem Image, usw. hin. Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, wie die Forschung dieses Thema behandelt. Welche Instrumente werden eingesetzt, um immaterielle Vermögensgegenstände zu nutzen? Welche dieser Gegenstände sind von (besonderer) Bedeutung? Einstiegsliteratur: Deniz Anginer et al (2011): Corporate Reputation and Cost of Debt, Discussion Paper. Jiandong Chen et al (2012): "Executive Integrity, Audit Opinion, and Chinese Listed Firms?”, Discussion Paper Fraud in Seite 8 von 30 Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance – Prof. Dr. André Betzer – 10. Multifaktormodelle zur Erklärung erwarteter Renditen (Pierre De Benedittis) Beschreibung: In der modellbasierten Schätzung von erwarteten Renditen geht man davon aus, dass es für alle Assets gemeinsame Faktoren gibt, die die erwarteten Renditen gut erklären können. In dieser Seminararbeit sollen die wesentlichen Studien präsentiert werden, die in Theorie und Praxis verwendet werden, um erwartete Renditen zu schätzen. Einstiegsliteratur: Jegadeesh, N., Titman, S. (2001): “Momentum”, University Of Illinois Working Paper. Chen, N., Roll, R., Ross, S.A. (1986): “Economic Forces and Stock Market”, Journal of Business, Vol. 59, p. 383-403. Fama, E.F., French, K.R. (1993): “Common risk factors in the return on stock and bonds”, Journal of Financial Economics, Vol.33, p. 3-56. 11. Hedge Fund Aktivismus (Sevan Hambarsoomian) Beschreibung: In der Corporate Finance Literatur werden aktivische Hedge Funds als ein möglicher Corporate Governance Mechanismus angesehen. Dabei verfolgen Hedge Funds mit ihrer Investition bestimmte Kampagnen um den Wert der Aktie kurzfristig zu steigern. Neben der Aktienreaktion auf den Einstieg eines Hedge Funds wirkt sich dieser auch auf das Fremdkapital bzw. den Anleihenkurs aus. Empirische Studien aus den USA zeigen, dass die Anleihenkurse sowohl kurzfristig als auch langfristig negative abnormale Renditen ausweisen. Das Ziel dieser Arbeit ist es empirische Studien auszuwerten, die sowohl die Aktienkursreaktion als auch die Anleihenkursreaktion untersuchen. Ferner ist es für Masterund Diplomstudenten möglich dieses Thema empirisch zu bearbeiten. Einstiegsliteratur: April Klein and Emanuel Zur (2011): The Impact of Hedge Fund Activism on the Target Firm´s Existing Bondholders, The Review of Financial Studies, Vol. 24 (5), pp. 1735-1771. April Klein and Emanuel Zur (2009): Entrepreneurial Shareholder Activism: Hedge Funds and Other Private Investors, The Journal of Finance, Vol. 64 (1), pp. 187-229. Hendrik Bessembinder et al. (2009): Measuring Abnormal Bond Performance, The Review of Financial Studies, Vol. 22, pp. 4219-4258. Seite 9 von 30 Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance – Prof. Dr. André Betzer – 12. Leveraged Buyouts und Private Equity (Sevan Hambarsoomian) Beschreibung: In der Prinzipal-Agenten Theorie beauftragen Eigenkapitalgeber (Prinzipal) Manger (Agent) die Unternehmensführung zu übernehmen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass Manager nicht immer die Interessen der Eigenkapitalgeber verfolgt, sondern ihren eigenen Nutzen maximieren. Dieser Interessenkonflikt kann anhand von verschiedenen Corporate Governance Mechanismen gelöst werden. Der Leveraged Buyout (LBO) stellen einen Corporate Governance Mechanismus dar, der von Private Equity Gesellschaften durchgeführt wird. Im Zuge einer LBO Transaktion werden sogenannte Target-Unternehmen gekauft und restrukturiert, dies geschieht mit Hilfe von Fremdkapital. Im Rahmen dieser Arbeit soll gezeigt werden, dass Private Equity Investoren durch die Übernahme von Targets Werteffekte erzielen. Einstiegsliteratur: Shleifer and Vishny (1997): A Survey of Corporate Governance, The Journal of Finance, Vol. 52, S. 737-783. Kaplan and Strömberg (2008): Leverage Buyouts and Private Equity, Journal of Economic Perspectives, Vol. 22, Number 4, S. 1-27. Guo, Hotchkiss and Weihong (2007): Do Buyouts (Still) Create Value? Working Paper. 13. Die Verbesserung der Corporate Governance durch Entrepreneurial Activists (Sevan Hambarsoomian) Beschreibung: Entrepreneurial Activists sind Investoren, die in der Regel in Gesellschaften mit beschränkter Haftung organisiert sind und von Managern mit hoher Performance-Vergütung geführt werden. Pound (1992) definiert Entrepreneurial Activists als Investoren, die Anteile an börsennotierten Unternehmen kaufen, um den Wert dieser Anteile durch gezielte Corporate Governance Maßnahmen zu erhöhen. Im Rahmen dieser wissenschaftlichen Arbeit soll gezeigt werden, welche Wertsteigerungen Entrepreneurial Activists durch ihre Investitionen erzielen. Ferner soll gezeigt werden, welche Corporate Governance Maßnahmen getroffen werden, um eine Unternehmenswertsteigerung zu erzielen. Einstiegsliteratur: Klein and Zur (2009): Entrepreneurial Shareholder Activism: Hedge Funds and Other Private Investors, The Journal of Finance, Vol. LXIV, No. 1, S. 187-229. Achleitner et al. (2010): Do Corporate Governance Motives Drive Hedge Fund and Private Equity Fund Activities? European Financial Management, Vol. 16 (6), S. 805-828. Seite 10 von 30 Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance – Prof. Dr. André Betzer – 14. Das “Board of Directors” als Corporate Governance Mechanismus (Sevan Hambarsoomian) Beschreibung: In den angelsächsischen Ländern kommt dem „Board of Directors“ eine entscheidende Bedeutung für die Führung und Kontrolle innerhalb des Unternehmens zu. Aufgrund der Kombination von Unternehmensführung und -kontrolle in einem Organ (ggü. der Teilung in Vorstand und Aufsichtsrat) wird die Effektivität und optimale Ausgestaltung des Board of Directors häufig kontrovers diskutiert. Im Rahmen dieser Seminararbeit sollen empirische Arbeiten zum Zusammenhang zwischen Unternehmensperformance und verschiedenen Boardcharakteristika dargestellt und die entscheidenden Determinanten für eine effektive Ausgestaltung des Boards herausgearbeitet werden. Einstiegsliteratur: Fich, E. M. und A. Shivdasani (2006): “Are busy boards effective monitors?”, Journal of Finance, 61, 689-724. Hermalin, B. E. und M. S. Weisbach (1998): “Endogenously chosen boards of directors and their monitoring of the CEO”, American Economic Review, 88, 96–118. Kaplan, S. und D. Reishus (1990): “Outside directorships and corporate performance”, Journal of Financial Economics, 27, 389–410. Yermack, D. (1996): “Higher market valuation of companies with a small board of directors”, Journal of Financial Economics, 40, 185-211. 15. Der Einfluss von Unternehmensgründern auf die Performance (Sevan Hambarsoomian) Beschreibung: Eine neue Forschungsrichtig in der Corporate Governance untersucht den Einfluss von Manager Charakteristika auf den Unternehmenswert. Zu diesem Thema hat u.a. Fahlenbrach den Einfluss von s.g. Founder-CEOs auf die Investitionsentscheidungen und der Aktienperformance untersucht. Er kommt zu dem Ergebnis, dass Founder-CEOs ihre Benchmark schlagen und sogar mit 4.4% outperformen. Im Rahmen dieser wissenschaftlichen Arbeit soll mit Hilfe empirischer Analysen gezeigt werden, dass s.g. Founder den Unternehmenswert beeinflussen. Einstiegsliteratur: Rüdiger Fahlenbrach (2009): Founder-CEOs, Investment Decisions, and Stock Market Performance, Journal of Financial and Quantitative Analysis, Vol. 44: No. 2, S. 439-466. Seite 11 von 30 Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance – Prof. Dr. André Betzer – 16. Werteffekte einer Kapitalerhöhung auf Eigenkapitalgeber (Marin Schletter) Beschreibung: In der Literatur ist der Effekt einer Ankündigung einer Kapitalerhöhung sehr umstritten. Es besteht eine Prinzipal‐Agenten Problem, welches durch die asymmetrische Informationsverteilung zwischen den Aktionären und dem Manager induziert wird. Die Ankündigung einer Kapitalerhöhung kann zusätzliche Informationen für die Aktionäre liefern. Ziel dieser Arbeit ist es diese, für Aktionäre relevanten, Informationen zu identifizieren und die Kursreaktionen zu erklären. Es besteht auch die Möglichkeit empirisch zu arbeiten. Einstiegsliteratur: Kalay, A. and Shimrat, A., 1987, Firm value and seasoned equity issues: Price pressure, wealth redistribution, or negative information, Journal of Financial Economics 19, 109–126. Lucas, D. and McDonald, R., 1990, Equity Issues and Stock Price Dynamics, The Journal of Finance, Vol.45 No.4, S.1019 – 1043. Rajan, R. and Zingales, L., 1995, What Do We Know about Capital Structure?, The Journal of Finance, Vol. 50 No. 5, S.1421 – 1460. Walker, Mark and Yost, K., 2008, Seasoned Equity Offerings: What Firms say, do, and how the Market reacts, Journal of Corporate Finance, Vol. 14, S. 376 – 386. 17. Market‐Timing und Kapitalstruktur (Marin Schletter) Beschreibung: Viele Manager sollen eine Kapitalerhöhung oder einen Aktienrückkauf zeitlich der Unternehmensbewertung durch den Markt anpassen. Scheint das Unternehmen überbewertet, so werden Aktien emittiert, scheint es hingegen unterbewertet, so werden sie zurückgekauft. Ziel dieser Arbeit ist es, die Implikationen der Kapitalstruktur auf das Market‐Timing zu identifizieren und zu beschreiben. Einstiegsliteratur: Baker, Malcolm, and Jeffrey Wurgler, 2002, Market timing and capital structure, Journal of Finance 57, 1–32. Jung, Kooyul, Yong‐Cheol Kim, and Rene M. Stulz, 1996, Timing, investment opportunities, managerial discretion, and the security issue decision, Journal of Financial Economics 42, 159–185. Loughran, Tim, and Jay R. Ritter, 1995, The new issue puzzle, Journal of Finance 50, 23–51. Seite 12 von 30 Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance – Prof. Dr. André Betzer – 18. Irrelevanz der Ausschüttungspolitik? (Marin Schletter) Beschreibung: In einer Welt mit vollkommenen Kapitalmärkten und ohne Steuern können sich Unternehmen jederzeit die finanziellen Mittel beschaffen, die erforderlich sind, um alle Investitionsprojekte mit positivem Kapitalwert durchzuführen. Gleichzeitig brauchen die Eigentümer des Unternehmens nicht zu befürchten, dass das Management Investitionsprojekte mit negativem Kapitalwert durchführt. Unter diesen Bedingungen hat die Höhe der Ausschüttung keinen Einfluss auf die Investitionspolitik und damit auf den Unternehmenswert; die Ausschüttungspolitik ist insoweit irrelevant (Miller und Modigliani 1961). Ziel dieser Abschlussarbeit ist es, dass die Irrelevanzhypothese in friktionsfreien Märkten vorgestellt und auf dem Hintergrund der kürzlich erschienenen Artikel von DeAngelo und DeAngelo kritisch beleuchtet werden. Einstiegsliteratur: Miller, M. and Modigliani, F., (1961) “Dividend policy, growth, and the valuation of shares”, Journal of Business, Vol. 34, 1961, S. 411–33. DeAngelo, H. and DeAngelo, L., (2006) “The irrelevance of the MM dividend irrelevance theorem”, Journal of Financial Economics, Vol. 79, 2006, S. 293–315. DeAngelo, H. and DeAngelo, L. (2007), “Payout Policy Pedagogy: What Matters and Why”, European Financial Management, Vol. 13, No. 1, 2007, S. 11–27. 19. Ausschüttungspolitik unter asymmetrischer Information (Marin Schletter) Beschreibung: In der neoinstitutionalistischen Theorie wird die Annahme getroffen, das Management sei besser über die zukünftigen Einzahlungsüberschüsse informiert als die Anleger auf dem Kapitalmarkt. Manager von Unternehmen mit hohen zukünftigen Einzahlungsüberschüssen haben einen Anreiz, dem Kapitalmarkt ihre Information zu signalisieren. Damit ein Signal nicht von den übrigen Unternehmen kopiert werden kann, muss es mit Kosten verbunden sein, die für die "guten" Unternehmen niedriger sind als für die schlechten Unternehmen. In dieser Arbeit sollen theoretische Ansätze vorgestellt werden, die die Ausschüttungspolitik von Unternehmen unter der Annahme asymmetrischer Information zwischen Management und Investoren erklären. Seite 13 von 30 Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance – Prof. Dr. André Betzer – Einstiegsliteratur: Bhattacharya, S. (1979), “Imperfect information, dividend policy and the “bird in the hand fallacy,” Bell Journal of Economics 10, S. 259-270. Miller, M. and K. Rock (1985), “Dividend policy under asymmetric information”, Journal of Finance 40, S. 1031-1051. John, K. and J. Williams (1985), “Dividends, dilution and taxes: A signaling equilibrium”, Journal of Finance. 20. Die Methodik der Ereignisstudie (Event Studies) (Marin Schletter) Beschreibung: In der finanzwirtschaftlichen Forschung gilt die Methode der Ereignisstudie als State-of-theart, wenn es darum geht, die Auswirkung von unternehmensspezifischen Ereignissen auf den Unternehmenswert zu messen. In der vorliegenden Arbeit soll diese Methodik und die Voraussetzung für deren Implementierung präsentiert werden. Einstiegsliteratur: Campbell, Lo and MacKinlay (1997): The Econometrics of Financial Markets, Princeton University Press, New Jersey, pp. 149-180. Boehmer et al. (1991): Event-study methodology under conditions of event-induced variance, Journal of Financial Economics, Vol. 3, pp. 253-272. 21. Overconfidence - Effekte fehlkalibrierter Top-Manager auf die Unternehmensleistung (Felix Schweder) Beschreibung: Entgegen den klassischen Annahmen vollständiger Information und ökonomischer Zweckrationalität menschlichen Handelns unterliegen Individuen in unsicheren Entscheidungssituationen kulturübergreifend sowohl im Alltags- als auch Geschäftsleben dem sogenannten Overconfidence-Bias. Menschen tendieren nicht nur dazu, die Genauigkeit ihres eigenen Urteilsvermögens zu überschätzen (Fehlkalibration), sondern auch ihre Fähigkeiten und positive Persönlichkeitseigenschaften innerhalb bestimmter Bereiche oder einer Peergroup systematisch als überdurchschnittlich ausgeprägt wahrzunehmen (better-than-average-effect). In den vergangenen Jahren rückte neben dem Einfluss des Anlegerverhaltens auf Finanz- und Kapitalmärkte auch die Untersuchung von Unternehmensstrukturen sowie die Auswirkungen overconfidenten Verhaltens insbesondere von Top-Managern auf die Unternehmensleistung sowohl in Konnotation des better-than-average-Effekts als auch von Fehlkalibrierung in den Fokus der Behavioral-Finance-Forschung. Overconfidence im Sinne von Fehlkalibrierung bildet den Kern der Arbeit. Seite 14 von 30 Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance – Prof. Dr. André Betzer – Vor dem Hintergrund der Ursachen und Determinanten von Overconfidence sowie der Operationalisierung und Quantifizierung von Fehlkalibrierung sollen – basierend auf neuesten empirischen Erkenntnissen – Effekte fehlkalibrierter Top-Manager auf die Unternehmensleistung aufgezeigt und diskutiert werden. Einstiegsliteratur: Barberis, N., Thaler, R. (2003): “A SURVEY OF BEHAVIORAL FINANCE.” In: Harris, M., Stulz, R. (Hrsg.): Handbook of the Economics of Finance, G. M. Constantinides, 2003, Chapter 18, S. 1052-1114. Ben-David, I., Graham, J. R., Harvey, C. R. (2013): Managerial Miscalibration.Working papers series. Glaser, M., Langer, T., Weber, M. (2012): True Overconfidence in Interval Estimates: Evidence Based on a New Measure of Miscalibration. In: Journal of Behavioral Decision Making, forthcoming, 2012, S. 1-36. Lichtenstein, S., Fischhoff, B., Phillips, L. D. (1981): CALIBRATION OF PROBABILITIES: THE STATE OF THE ART TO 1980. In: Technical report, PTR-1092-81-0, Juni 1981, S. 1-69. Moore, D., Healy, P. J. (2007): The Trouble with Overconfidence. Online, S. 1-75. URL: http://www.utdallas.edu/negcent/seminars/moore/Moore&Healy.pdf Oskamp, S. (1965): Overconfidence in case-study judgments. Online, In: Journal of Consulting Psychology, 1965, Vol. 29, Nr. 3, S. 261-265. Tversky, A., Kahnemann, D. (1974): Judgement under Uncertainty: Heuristics and Biases. Science, 185 (4157), 1124-1131. 22. Die Auswirkungen von Spin Offs auf Stockholder und Bondholder (Felix Schweder) Beschreibung: Ein Spin Off bezeichnet die Ausgliederung eines Tochterunternehmens an die Anteilseigner der Muttergesellschaft. Empirische Studien belegen eine Veränderung des Unternehmenswertes der Muttergesellschaft und die damit einhergehende Veränderung des Shareholder Value. Anhand empirischer Studien soll die Frage diskutiert werden, welche Reaktion Spin Offs auf Bondholder und Stockholder haben. Insbesondere der „wealth transfer effect“ sollte in dieser Arbeit im Fokus stehen. Einstiegsliteratur: Hite, Gailen L., und James E. Owers. (1983): “Security price reactions around corporate Spin‐Off announcements”. Journal of Financial Economics 12, No. 4, pp. 409 – 436. James A. Miles and James D. Rosenfeld (1983) The Effect of Voluntary Spin‐off Announcements on Shareholder Wealth, The Journal of Finance, Vol. 38, No. 5, pp. 1597‐1606. Veld, C. and Veld‐Merkoulova, Y.V. (2004): „Do Spin‐Offs Really Create Value? The European Case”, Journal of Banking and Finance 28, pp. 1111‐1135. Seite 15 von 30 Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance – Prof. Dr. André Betzer – 23. Unternehmensstrategie „Diversifikation“ (Felix Schweder) Beschreibung: In den 1980er Jahren haben Unternehmen durch Diversifikationsmaßnahmen ihre Geschäftsfelder erweitert. In den 1990er Jahren hat eine (Re-) Fokussierungswelle erheblichen Zweifel zur positiven Wirkung von Diversifikationsmaßnahmen entstehen lassen. Daher ist eine kritische Betrachtung von Diversifikationsmaßnahmen von Nöten. Vor diesem Hintergrund untersuchten verschiedene Studien den Diversifikationseffekt. Anhand empirischer Studien soll die Frage diskutiert werden, welche Effekte Diversifikationsmaßnahmen auf den Marktwert des Eigenkapitals haben. Die Auswirkung auf die Anteilseigner der Muttergesellschaft steht bei der Erarbeitung im Fokus. Einstiegsliteratur: Bodnar, G. M. / Tang, C. / Weinthrop, J. (1998): “Diversification’s Effect on Firm Value”, Journal of Financial Economics, Vol. 37, S. 39-65. Berger, P. G. und Ofek, E. (1995): "Diversification's effect on firm value", Journal of Financial Economics, S.39–65. Graham, J.R. / Lemmon, M. / Wolf, J. (2002): Does corporate diversification destroy value?, Journal of Finance, Vol. 57, S. 695-720. Markides, Constantinos C. Diversification, refocusing, and economic performance. Strategic Management Journal, Volume 16, Issue 2, 1995: 101–118. 24. „Bounded Rationality“ – ökonomische Entscheidungsstrategie unter Unsicherheit (Felix Schweder) Beschreibung: Das rigide Festhalten am zentralen Verhaltensmodell der Neoklassik – dem stets vollständig informierten und rational nutzenmaximierenden Homo oeconomicus als mikroökonomische Determinante effizienter Märkte – bringt Erklärungsnot für eine realitätsnahe Beschreibung und Erklärung grundlegender Dynamik wirtschaftlicher Prozesse. Dass reales Anlegerverhalten an Finanz- und Kapitalmärkten von den klassischen Annahmen vollständiger Information und ökonomischer Zweckrationalität menschlichen Handelns abweicht, ist mittlerweile vielfach empirisch belegt. Neben dem für menschliches Entscheidungsverhalten in unsicheren Entscheidungssituationen maßgeblichen Erklärungskonzept der „Heuristics and Biases“ nach A. Tversky und D. Kahneman (1974) ist der von Herbert A. Simon vor über 50 Jahren in die Ökonomie eingeführte Ansatz der „eingeschränkten Rationalität“ (bounded rationality) seit Mitte der 1980er Jahre ein viel beachtetes und etabliertes Erklärungskonzept. Es bildet die Basis für eine Reihe weiterer Konzepte eingeschränkter Rationalität. Ziel der Arbeit ist es, zunächst einen Überblick über diese Konzepte und deren Annahmen zu geben sowie im Folgenden diese Erklärungsansätze für menschliches Entscheidungsverhalten Seite 16 von 30 Lehrstuhl für Finanzwirtschaft und Corporate Governance – Prof. Dr. André Betzer – an Finanzmärkten im Sinne einer Erweiterung der modernen Finanzierungstheorie zu diskutieren. Einstiegsliteratur: Barros, G. (2010): Herbert A. Simon und das Konzept der Rationalität: Grenzen und Verfahren. Online, In: Brazilian Journal of Political Economy, 2010, Vol. 30, Nr. 3/119, 2010, S. 455-472. URL: http://www.scielo.br/pdf/rep/v30n3/a06v30n3.pdf Gigerenzer, G., Hoffrage, U., Kleinbölting, H. (1991): Probabilistic Mental Models: A Brunswikian Theory of Confidence. Online, In: Psychological Review, 1991, Vol. 98, No. 4, S. 506-528. URL: http://library.mpib-berlin.mpg.de/ft/gg/GG_Probabilistic_1991.pdf Hertwig, R., Hoffrage, U. (2001): Eingeschränkte und ökologische Rationalität: Ein Forschungsprogramm. Online, In: Psychologische Rundschau, 2001, 52. Jg., Nr. 1, S. 11-19. URL: http://library.mpib-berlin.mpg.de/ft/rh/RH_Eingeschraenkte_2001.pdf (09.05.2013). Tversky, A., Kahnemann, D. (1974): Judgement under Uncertainty: Heuristics and Biases. Science, 185 (4157), 1124-1131. 25. Aktienkursprognose durch Analyse von Unternehmens- und Kapitalmarktdaten (Felix Schweder) Beschreibung: Im Gegensatz zu klassischen ökonometrischen Modellen (ARMA, GARCH), welche einen statistischen Zusammenhang zwischen den historischen und den zukünftigen Kursentwicklungen modellieren, verfolgen Data Mining Techniken das Anlernen eines Verfahrens (z.B. Naive Bayes, Entscheidungsbaum) aus einer Serie von Fallbeispielen der Vergangenheit. Diese können komplexe Abhängigkeiten bzw. Muster auf einfache und schnelle Art und Weise widergeben. Ziel der Arbeit ist, zu erforschen, ob mittels Analyse von Fundamentalkennzahlen (Vermögensund Finanzierungsstruktur, Liquiditäts- und Rentabilitätslage) ausgewählter DAX30Unternehmen deren Aktienkurse prognostiziert werden können. Einstiegsliteratur: Ou, P., Wang, H. (2009): Prediction of stock market index movement by ten data mining techniques. Modern Applied Science. 3 (12) , 28–42. URL: http://ccsenet.org/journal/index.php/mas/article/view/4586. Petersohn, H. (2005): DataMining Verfahren, Prozesse, Anwendungsarchitektur. München: Oldenbourg Verlag Han, J. et al. (2012): Data Mining: Concepts and Techniques4. ed. Morgan Kaufmann/Elsevier Seite 17 von 30 Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele – Bitte beachten Sie bei Ihrer Bewerbung folgende Hinweise: Sie haben die Wahl, einen eigenen Themenvorschlag zu formulieren oder sich auf vom Lehrstuhl vorgeschlagene Themen zu bewerben. Zulässig sind auch Kombinationen dieser beiden Möglichkeiten. Eigene Themenvorschläge können zu einem oder mehreren der neun unten stehenden Themenfelder geäußert werden. Ein eigener Themenvorschlag besteht im einfachsten Fall aus der Angabe des gewünschten Themenfeldes und einem konkreten Vorschlag für den Titel der Arbeit. Die Erfolgsaussichten Ihres Vorschlags sind dabei umso höher, je konkreter Sie in einem begleitenden Text die Problemstellung und Zielsetzung der Untersuchung sowie Ihre beabsichtigte Vorgehensweise darstellen. Es genügt nicht, lediglich ein Themenfeld anzugeben, ohne den eigenen Themenvorschlag zu präzisieren. Sie können höchstens drei eigene Themenvorschläge einreichen. Bei einer Bewerbung auf vom Lehrstuhl vorgeschlagene Themen sind die jeweilige Themennummern und die Themenbezeichnungen auf dem Bewerbungsformular anzugeben. Bitte benennen Sie max. drei Themen unter Angabe Ihrer Präferenz. Die vom Lehrstuhl vorgeschlagenen Themen finden Sie auf den folgenden Seiten. Themenfelder für Abschlussarbeiten (eigene Vorschläge) 1 Rechnungslegung im Einzel- und Konzernabschluss nach HGB 2 Rechnungslegung im Einzel- und Konzernabschluss nach IFRS 3 Bilanz- und Unternehmensanalyse 4 Unternehmensbewertung 5 Wirtschaftsprüfung 6 Unternehmensrestrukturierung 7 Rechnungslegung und Corporate Governance 8 Institutioneller Rahmen der Rechnungslegung 9 Theorie der Rechnungslegung Seite 18 von 30 Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele – Themenvorschläge des Lehrstuhls für Bachelorarbeiten 10 Möglichkeiten und Grenzen der Verbesserung der Aussagefähigkeit der Erfolgsrechnung nach IFRS (Bachelor) Im IASB und anderen internationalen Gremien wird seit vielen Jahren diskutiert, wie die Gewinn- und Verlustrechnung gestaltet werden sollte, um deren Aussagefähigkeit zu verbessern. Grundsätzlich sind alle bilanziell erfassten Änderungen von Vermögenswerten und Schulden, die nicht auf Geschäftsvorfälle mit den Eigentümern in deren Eigenschaft als Eigentümer zurückzuführen sind (also das Gesamtergebnis), in der Erfolgsrechnung abzubilden. Umstritten ist dabei vor allem, wie Änderungen des beizulegenden Zeitwerts in der Erfolgsrechnung dargestellt werden sollten. Diese Fragen sind in unterschiedlichen Projekte diskutiert orde z. B. „Perfor a e Reporti g“, „Fi a ial State e t Prese tatio “ , ohne dass bislang eine konsensfähige Lösung gefunden wurde. Ziel der Arbeit ist es, anknüpfend an die IASB-Projekte die unterschiedlichen Möglichkeiten des Performance Reporting darzustellen und vor den Hintergrund der Zwecke der externen Rechnungslegung kritisch zu beurteilen. 11 Die Bedeutung des Vorsichtsprinzips in der internationalen Rechnungslegung (Bachelor) In der HGB-Rechnungslegung dient das Vorsichstprinzip als Grundsatz ordnungsmäßiger Buchführung (GoB) der Kapitalerhaltung. Es ist in § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB kodifiziert und zielt auf eine vorsichtige Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden ab. Während es im deutschen Bilanzrecht eine bedeutende Stellung einnimmt, wird ihm in der internationalen Rechnungslegung lediglich ein geringer Stellenwert eingeräumt. Seine Bedeutung scheint sich weiter verringert zu haben, seit es 2010 bei der Überarbeitung des Conceptual Framework des IASB aus diesem entfernt wurde. Nachdem dieser Schritt eine rege Diskussion entfachte, will das IASB den Begriff der prudence nun wieder in die Neufassung des Rahmenkonzepts aufnehmen. Ziel der Arbeit ist es, die Bedeutung des Grundsatzes der „Vorsi ht“ in der internationalen Rechnungslegung zu analysieren und Gründe für bzw. gegen die Geltung dieses Grundsatzes in der IFRS-Rechnungslegung zu erörtern. Dabei soll auch die geplante Wiedereinführu g des „prudence principle“ durch das neue Conceptual Framework des IASB berücksichtigt werden. Seite 19 von 30 Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele – 12 Die Anwendung von IAS 36 in der Unternehmenspraxis – dargestellt anhand ausgewählter Geschäftsberichte (Bachelor) IAS 36 regelt die Durchführung von Wertminderungstests. Dabei lässt der Standard dem Anwender verschiedene Ermessensspielräume, die von Unternehmen für bilanzpolitische Maßnahmen genutzt werden können. Um dem entgegenzuwirken, sind umfangreiche Anhangangaben zu den getroffenen Annahmen zu machen. In der Arbeit sind zunächst die Regelungen und Ermessensspielräume für die Durchführung von Wertminderungstests darzustellen. Darauf aufbauend sind Geschäftsberichte mehrerer selbst auszuwählender Unternehmen, bei denen eine Wertminderung vorliegt, zu vergleichen und die aufgedeckten Unterschiede bei der Durchführung des Wertminderungstest und bei der Berichterstattung darüber kritisch zu beurteilen. 13 Die Änderungen im Aufbau und der Postenabgrenzung der Gewinn- und Verlustrechnung durch das Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRuG) (Bachelor) Mit dem Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRuG), das am 18. Juli 2015 in Kraft getreten ist, hat der deutsche Gesetzgeber unionsrechtliche Vorgaben in das nationale Bilanzrecht des HGB umgesetzt. Die für die Praxis wichtigsten Änderungen betreffen die Gewinn- und Verlustrechnung. In der Arbeit sind zunächst die aus dem BilRuG resultierenden Änderungen der handelsrechtlichen Gewinn- und Verlustrechnung darzustellen. Darauf aufbauend ist die „ eue“ Gewinn- und Verlustrechnung mit der früheren Situation zu vergleichen und im Hinblick auf ihre Aussagefähigkeit zu analysieren. 14 Die Auswirkung der Niedrigzinsphase auf die Rechnungslegung – dargestellt anhand ausgewählter Geschäftsberichte börsennotierter Unternehmen (Bachelor) Die Höhe des volkswirtschaftlichen Zinsniveaus stellt für Unternehmen einen wichtigen Parameter für die Bewertung verschiedener Bilanzpositionen dar. Die aktuelle Niedrigzinsphase stellt Unternehmen deshalb vor besondere Herausforderungen, beispielsweise bei der Bewertung der Pensionsrückstellung oder bei der Durchführung des jährlichen Wertminderungstests bei bilanziertem Goodwill. In der Arbeit sind zunächst ausgewählte Auswirkungen der Niedrigzinsphase theoretisch zu erläutern. Darauf aufbauend ist die Vorgehensweise ausgewählter börsennotierter Unternehmen in Bezug auf die zuvor präsentierten Aspekte zu untersuchen und die sich im langfristigen Zeitablauf ergebenden Folgen für das Bilanzbild des jeweiligen Unternehmens kritisch zu bewerten. Seite 20 von 30 Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele – 15 Der Prognosebericht als Teil des Lageberichts – Darstellung und Analyse anhand angewählter Geschäftsberichte börsennotierter Unternehmen (Bachelor) Gemäß § 289 Abs. 1 Satz 4 HGB ist „i Lage eri ht die oraussi htli he Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken zu beurteilen und zu erläutern; zugrunde liegende A ah e si d a zuge e .“ Dieser Besta dteil ird als Prog ose eri ht bezeichnet. Durch den Prognosebericht erhält der Lagebericht einen Zukunftsbezug und erfüllt so seine Ergänzungsfunktion in zeitlicher Hinsicht. Das Unternehmen soll in diesem Berichtsteil darlegen, welchen Geschäftsverlauf es in Zukunft erwartet und damit direkt an die Berichterstattung über den Geschäftsverlauf nach § 289 Abs. 1 Satz 1 HGB anknüpfen. In der Arbeit sind zunächst die Bedeutung des Prognoseberichtes als Teil des Lageberichtes und die wesentlichen Inhalte zu erläutern. Darauf aufbauend sind anhand ausgewählter Geschäftsberichte von selbst auszuwählenden Unternehmen die Unterschiede bei der Berichterstattung und das Vorgehen zur Erstellung von Prognosen zu analysieren. Seite 21 von 30 Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele – Themenvorschläge des Lehrstuhls für Masterarbeiten 16 Unternehmenspublizität im Wandel – Die zunehmende Bedeutung nicht-finanzieller Informationen in der Unternehmensberichterstattung (Master) Der Umfang der von Unternehmen jährlich veröffentlichten Informationen hat in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten deutlich zugenommen. Aufgrund einer gestiegenen Sensibilität der Öffentlichkeit gegenüber der unternehmerischen Verantwortung haben vor allem nichtfinanzielle Informationen an Bedeutung hinzugewonnen. Durch Nachhaltigkeitsberichte informieren Unternehmen daher bereits seit längerem über von ihnen verfolgte ökonomische, ökologische und soziale Belange. Außerdem muss der deutsche Gesetzgeber bis Dezember 2017 die auf EU-Ebene beschlossene Corporate Social Responsibility (CSR-) Richtlinie in deutsches Recht umsetzen. Diese wiederum verlangt zahlreiche zusätzliche nichtfinanzielle Angaben, beispielsweise zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen, sowie Angaben zu Diversitätsgesichtspunkten und der Einhaltung der Menschenrechte. In Anbetracht der Diskussion zur integrierten Berichterstattung, bei der eine Verknüpfung der klassischen Finanzberichterstattung mit nicht-finanziellen Informationen erfolgen soll, dürften diese Entwicklungen mit einem erheblichen Umsetzungsaufwand verbunden sein. Ziel der Arbeit es, die zunehmenden Berichterstattungspflichten und den grundsätzlichen Wandel in der Unternehmenspublizität kritisch unter dem Aspekt der Entscheidungsnützlichkeit zu bewerten und gegebenenfalls zu untersuchen, ob und in welcher Form nichtfinanzielle Informationen im Rahmen der Abschlussprüfung einer Prüfung unterzogen werden können bzw. werden müssen. 17 Integrated Reporting und deutscher Lagebericht im Vergleich (Master) Die integrierte Berichterstattung hat zum Ziel, die gesteigerten Informationsbedürfnisse der Stakeholder zu befriedigen. Das Konzept fordert die ganzheitliche Darstellung der Einflüsse von finanziellen, ökologischen und sozialen Faktoren auf den langfristigen Unternehmenserfolg in einem integrierten Bericht. In dieser Arbeit soll untersucht werden, welchen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Lagebericht nach deutschem Bilanzrecht und dem Integrated Reporting bestehen. Daran anschließend ist zu analysieren, ob und in welchem Ausmaß die Anforderung von Lagebericht und Integrated Reporting mit einem einheitlichen Bericht erfüllt werden können oder ob getrennte Berichtselemente erforderlich sind. Seite 22 von 30 Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele – 18 Das Konzept des Integrated Reportings in der praktischen Umsetzung in Deutschland (Master) Die integrierte Berichterstattung hat zum Ziel, die gesteigerten Informationsbedürfnisse der Stakeholder zu befriedigen. Das Konzept fordert die ganzheitliche Darstellung der Einflüsse von finanziellen, ökologischen und sozialen Faktoren auf den langfristigen Unternehmenserfolg in einem integrierten Bericht. Eine Anpassung des Berichtsprozesses innerhalb der berichtenden Unternehmen ist deshalb unabdinglich. Das ist in der Praxis mit Schwierigkeiten verbunden. Es ist entscheidend, dass die Integration und die Messbarkeit der veröffentlichten Informationen nicht die Verständlichkeit, Umsetzbarkeit und damit Akzeptanz des Modells einschränken. Ziel der Arbeit ist es, die bisherige Umsetzung der integrierten Berichterstattung in Deutschland darzustellen und kritisch zu beurteilen. Im Fokus der praktischen Einführung des Integrated Reporting steht dabei die Implementierung neuer Methoden und Verfahren zur Ermittlung von nichtfinanziellen Leistungsindikatoren. Wichtig ist dabei u. a. das Zusammenspiel von deskriptiven Formulierungen einerseits und Kennzahlen sowie der Anwendung von Bewertungsmethoden andererseits. Im Raum steht auch die Frage, ob und wieweit die Vergleichbarkeit der integrierten Berichte von verschiedenen Unternehmen gegeben ist. Beispiele für Unternehmen in Deutschland, die eine integrierte Berichterstattung umsetzen, sind die Flughafen München GmbH, die EnBW AG, die BASF SE, die Puma SE und die Solarworld AG. Seite 23 von 30 Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele – 19 Integrated Reporting im Spannungsfeld regulatorischer Anforderungen (Master) Die integrierte Berichterstattung hat zum Ziel, die gesteigerten Informationsbedürfnisse der Stakeholder zu befriedigen. Das Konzept fordert die ganzheitliche Darstellung der Einflüsse von finanziellen, ökologischen und sozialen Faktoren auf den langfristigen Unternehmenserfolg in einem integrierten Bericht. Das International Integrated Reporting Council (IIRC) kann als private Institution keine rechtlich bindenden Standards erlassen und ist deshalb auf die Akzeptanz des Rahmenkonzepts und seiner Leitlinien bei Berichtsadressaten und -erstellern angewiesen. Das IIRC hat zur Sicherstellung der Komplementarität und Kompatibilität der Leitlinien ein Memorandum of Understanding mit international wichtigen Standardsettern geschlossen. Die internationale Vergleichbarkeit der Berichte ist aufgrund von nationalen Gesetzen eingeschränkt, weshalb auch das IIRC keine eindeutige Aussage zum Verhältnis des Integrated Reporting mit anderen Berichtsformaten macht. Die rechtlichen Rahmenbedingungen der Berichterstattung, die die Stellung des integrierten Berichts im jeweiligen Berichtssystem beeinflussen, sollen in der Arbeit herausgefiltert werden. Die Arbeit soll einen analytischen Vergleich zwischen dem deutschen Rechtsrahmen und einem weiteren Rechtsraum und der jeweiligen Einordnung des Integrated Reports in ebendiese beinhalten. Dabei soll dargestellt werden, wie Unternehmen die integrierte Berichterstattung praktisch umsetzen können. 20 Probleme der Erfolgsspaltung nach IFRS (Master) Für die erfolgswirtschaftliche Beurteilung eines Unternehmens ist nicht nur wichtig, wie hoch der Periodenerfolg ist, sondern auch, wie sich dieser zusammensetzt. Durch die so genannte Erfolgsspaltung soll der nachhaltige, für das Geschäftsmodell typische und damit für Prognosen besonders bedeutsame Kernerfolg von anderen Erfolgsbestandteilen separiert werden. In der IFRS-Rechnungslegung ist dabei u. a. die Trennung des Gesamtergebnisses in das in der GuV dargestellte Periodenergebnis und das sonstige Ergebnis umstritten. Während die konzeptionellen Probleme der Erfolgsspaltung nicht kurzfristig beseitigt werden können, hat der IASB mit den seit dem 1. Juli 2012 anzuwendenden Änderungen an IAS 1 den Versuch unternommen, die Darstellung des sonstigen Ergebnisses zu verbessern. Ziel der Arbeit ist es, das Konzept der Erfolgsspaltung nach IFRS darzustellen, dessen Stärken und Schwächen herauszuarbeiten sowie die Bedeutung des sonstigen Ergebnisses im Hinblick auf die Erfolgsspaltung zu untersuchen. Dazu sollten die IFRS-Abschlüsse ausgewählter börsennotierter Unternehmen analysiert werden. Seite 24 von 30 Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele – 21 Die Analyse der Erfolgslage von Unternehmen auf Basis der E-Bilanz-Daten (Master) XBRL (eXtensible Business Reporting Language) ist eine international standardisierte elektronische Sprache, in der finanzielle Unternehmensinformationen bereitgestellt werden können. In Deutschland hat XBRL eine sehr breite Bedeutung dadurch erlangt, dass die Regelungen zur elektronischen Übermittlung der Steuerbilanzdaten (sog. E-Bilanz gemäß § 5b EStG) einen XBRL-Datensatz voraussetzen. Nach der flächendeckenden Einführung der EBilanz sind alle bilanzpflichtigen Unternehmen in Deutschland dazu in der Lage, Unternehmensdaten gemäß der sog. XBRL-Taxonomie bereit zu stellen. Daraus ergeben sich wesentliche Implikationen für die Möglichkeiten, Unternehmen aufgrund ihrer finanziellen Daten zu beurteilen. Gegenstand der Arbeit ist die Analyse der Erfolgslage auf der Basis der E-Bilanz-Daten. Bei der Bearbeitung dieses Themas soll dargestellt und im Einzelnen analysiert werden, wie auf Basis der E-Bilanz-Daten eine bilanzanalytisch aufbereitete Gewinn- und Verlustrechnung erstellt werden kann und welche Kennzahlen daraus (ggf. unter Hinzuziehung von Bilanzdaten) berechnet werden können. Nach Möglichkeit ist die E-Bilanz-gestützte Erfolgsanalyse abschließend insgesamt zu beurteilen, z. B. im Vergleich mit der Analyse der GuV einer großen Kapitalgesellschaft nach HGB-Vorschriften. 22 Datenschutzrechtliche Anforderungen bei der Auslagerung rechnungslegungsrelevanter Prozesse (Master) Outsourcing bezeichnet allgemein die Auslagerung von Unternehmensprozessen. Neben produktionsbezogenen Prozessen werden auch häufig Aufgaben der Verwaltung, wie das Rechnungswesen, ausgelagert. Durch die Novelle des Bundesdatenschutzgesetzes 2009 wurden auch die Regelungen zur Auftragsdatenverarbeitung (§ 11 BDSG) neu gefasst und enthalten nun Mindeststandards für die Vertragsgestaltung. Um diese Anforderungen zu erfüllen, sind von den Vertragsparteien entsprechende rechtliche und organisatorische Vorkehrungen zu treffen. Ziel der Arbeit ist es, die Vorschriften zur Auftragsdatenverarbeitung und deren angemessene Umsetzung bei der Auslagerung rechnungslegungsrelevanter Prozesse zu diskutieren und mögliche Problemfelder zu beurteilen. Dabei soll auch bewertet werden, welchen Einfluss die Regelungen auf die in der Literatur angeführten Vor- und Nachteile von Outsourcing haben können. Seite 25 von 30 Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele – 23 Shared Service Center als Alternative zur vollständigen Auslagerung rechnungslegungsrelevanter Prozesse (Master) Shared Service Center stellen einen Spezialfall des Outsourcing dar. Durch Sie sollen Prozesse aus Geschäftsbereichen und/oder Tochterunternehmen herausgelöst und in eine eigenständige Organisationseinheit überführt werden. Dabei können zwei verschiedene Formen von Shared Service Centern unterschieden werden. In einem Center of Scale werden standardisierbare, transaktionsorientierte Prozesse zusammengelegt. Dadurch sollen Skaleneffekte genutzt werden. Bei einem Center of Excellence bzw. Expertise ist das Prozessvolumen klein, dafür wird Expertenwissen gebündelt, so dass jeder Geschäftsbereich Zugriff auf das Know-how der Mitarbeiter bekommt. In dieser Arbeit ist zu untersuchen, welche Vor- und Nachteile sich durch die Auslagerung rechnungslegungsrelevanter Prozesse in ein Shared Service Center ergeben. Darüber hinaus soll bewertet werden, welche Unterschiede sich bei einem vollständigen Outsourcing der Prozesse ergeben. 24 Das Zusammenwirken zwischen Interner Revision und Wirtschaftsprüfer bei der Abschlussprüfung (Master) Die Interne Revision stellt für den Wirtschaftsprüfer bei der Abschlussprüfung einen wichtigen Partner im zu prüfenden Unternehmen dar, da sich verschiedene Aufgabenbereiche überschneiden. Synergien können sich beispielsweise durch den Austausch von Informationen, durch die gemeinsame Auswertung von Berichten und bei längerfristiger Zusammenarbeit durch die Abstimmung von Prüfungsgebieten und Zeiteinteilungen ergeben. Verlässliche Auswertungen der Internen Revision können den Prüfungsumfang und den zeitlichen Umfang der Abschlussprüfung reduzieren und damit einen Beitrag leisten, die Prüfungskosten zu senken. Gleichwohl ist der Wirtschaftsprüfer verpflichtet, sein Prüfurteil unabhängig und eigenständig zu bilden. Ziel der Arbeit ist es, die Möglichkeiten und Grenzen des Zusammenwirkens zwischen Interner Revision und Wirtschaftsprüfer herauszuarbeiten und die sich dadurch ergebenden Vor- und Nachteile zu bewerten. Dabei soll auch auf mögliche Betrugsrisiken und die Möglichkeiten des Wirtschaftsprüfers zur Überwachung der Internen Revision selbst eingegangen werden. Seite 26 von 30 Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele – 25 Die Bedeutung des Anchoring-Effektes bei der Analyse von Geschäftsberichten (Master) Menschen nutzen bei ihren Urteilen, Schätzungen und Entscheidungen häufig an einem bestimmten Ausgangswert (sog. Anchoring-Effekt). Dieser Ausgangswert wird häufig auch dann als Bezugspunkt beibehalten, wenn er aufgrund neuer Informationen eigentlich revidiert werden müsste. Die Ankerheuristik erklärt auch den Zusammenhang zwischen der Einordnung von Informationen und der Art sowie dem Umfeld der Wahrnehmung. So kann die Reihenfolge der Präsentation oder die Darstellungsweise von Informationen einen maßgeblichen Einfluss darauf haben, wie diese verarbeitet werden. Oftmals werden in unklaren Situationen auch Referenzgrößen herangezogen, die in keinem sachlichen Zusammenhang zum Problem stehen, aber gerade verfügbar sind. Ziel der Arbeit ist es, herauszuarbeiten, ob und wieweit der Anchoring-Effekt einen Einfluss bei der der Auswertung von Geschäftsberichten haben kann. Dabei soll vor allem untersucht werden, ob und in welchem Ausmaß die Wahrnehmung der Abschlussadressaten durch die Ausübung von Darstellungswahlrechten beeinflusst werden kann. 26 Einfluss von IFRS 5 auf die Erfolgsdarstellung in der GuV (Master) Für die erfolgswirtschaftliche Beurteilung eines Unternehmens ist nicht nur wichtig, wie hoch der Periodenerfolg ist, sondern auch, wie sich dieser zusammensetzt. Eine in der Erfolgsrechnung separat ausgewiesene Komponente sind die außerordentlichen Ergebnisbestandteile oder Ergebnisse aus aufgegebenen Geschäftsbereichen. Nach IFRS 5 müssen die Ergebnisse wesentlicher Geschäftsbereiche, die entweder veräußert oder als zu Veräußerungszwecken gehalten eingestuft wurden, in einer separaten Zeile ausgewiesen werden. Dabei bestehen unterschiedliche Darstellungsmöglichkeiten. Ziel der Arbeit ist es, den Ausweis (einschließlich der unterschiedlichen Darstellungsmöglichkeiten) der durch die Anwendung von IFRS 5 bedingten Erfolgskomponenten in der IFRSErfolgsrechnung darstellen. Darauf aufbauend sind zum einen die generellen Vor-und Nachteile des durch IFRS 5 verlangten Ausweises darzustellen und abzuwägen. Zum anderen sind die unterschiedlichen Ausweismöglichkeiten zu analysieren. Seite 27 von 30 Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele – 27 Die Bestimmung von Marktrisikoprämie und Betafaktor bei der Unternehmensbewertung (Master) Das Risiko wird bei der Unternehmensbewertung in der Regel kapitalmarktorientiert unter Anwendung des (Tax-)CAPM berücksichtigt. Obwohl dieses Modell wegen seiner unrealistischen Annahmen regelmäßig in der Kritik steht, genießt das Modell in der Praxis (auch mangels besserer Alternativen) einen hohen Stellenwert. Wesentliche Parameter des Modells sind der risikofreie Zins, die Marktrisikoprämie und der Betafaktor. Während der risikofreie Zins regelmäßig unter Berücksichtigung von Zinsstrukturkurven zukunftsorientiert ermittelt wird, werden die Marktrisikoprämie und der Betafaktor grundsätzlich vergangenheitsorientiert bestimmt, was im Rahmen einer zukunftsorientierten Unternehmensbewertung konzeptionell unbefriedigend ist. Darüber hinaus ist die Ermittlung der beiden Parameter des CAPM mit zahlreichen Ermessensspielräumen verbunden. Ziel der Arbeit ist es, die in Literatur und Praxis diskutierten Ansätze zur Bestimmung von Marktrisikoprämie und Betafaktor umfassend darzustellen und kritisch zu beurteilen. Dabei sollen die sich je nach Bewertungsobjekt oder Bewertungszweck ergebenden Unterschiede gesondert dargestellt werden. 28 Besonderheiten bei der zukunftsorientierten Bewertung konzernangehöriger Unternehmen (Master) Im Allgemeinen werden bei der Unternehmensbewertung die künftigen Erfolge eines Unternehmens bewertet, welche sich aus der Unternehmenseinheit ergeben. Dies kann sich im Speziellen bei der Bewertung von Konzernen bzw. Konzernunternehmen als schwierig erweisen, da im Besonderen die Abgrenzung des Bewertungsobjekts erschwert ist. Gründe hierfür liegen in den engen Verflechtungen, welche Konzernunternehmen häufig zu den verbundenen Unternehmen aufweisen. Aufgrund dieser speziellen Eigenschaften ist es erforderlich, Annahmen in Bezug auf die zukunftsorientierte Bewertung von Konzernunternehmen zu treffen. In dieser Arbeit ist zu untersuchen, welche Auswirkungen die Besonderheiten bei der Bewertung von Konzernunternehmen haben und welche Konsequenzen diese auf den Bewertungsprozess sowie das Bewertungsergebnis haben. Überdies ist darzulegen, welche Konzepte und Anlässe zur Konzernunternehmensbewertung existieren. Seite 28 von 30 Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele – 29 Die Berücksichtigung von Inflation und Wachstum in der Unternehmensbewertung (Master) Bei der Unternehmensbewertung werden künftige finanzielle Überschüsse bewertet, die von den Eigentümern für Konsumzwecke verwendet werden können. Aufgrund der Zukunftsbezogenheit muss bei der Bewertung auch ein Kaufkraftverlust berücksichtigt werden, der die künftigen Konsummöglichkeiten einschränkt. Ferner kann auch angenommen werden, dass die künftigen finanziellen Überschüsse aufgrund von Investitionen in das Unternehmen oder geänderter betrieblicher Prozesse wachsen. Die Berücksichtigung von Inflation und Wachstum wirkt sich daher stark auf den Bewertungsprozess aus. Zusätzlich haben auch die aktuellen volkswirtschaftlichen Entwicklungen zu einer veränderten Bewertungssituation beigetragen, weshalb im Besonderen die korrekte Berücksichtigung von Inflation aktuell diskutiert wird. Gegenstand der Arbeit ist es, sowohl die Berücksichtigung von Inflation als auch von Wachstum umfassend darzustellen. Dabei ist auch auf die unterschiedliche Berücksichtigung in den jeweiligen Phasen des Bewertungskalküls einzugehen. 30 Die Berücksichtigung von Rückstellungen in der Unternehmensbewertung (Master) Bei der Unternehmensbewertung werden künftige finanzielle Überschüsse mit einem Zinssatz diskontiert. Dieser Zinssatz spiegelt die Kosten des eingesetzten Kapitals wider. In diesem Zusammenhang sind Rückstellungen als Bestandteil des Kapitals von besonderer Bedeutung, da es sich um Posten (Verpflichtungen) handelt, die ihrer Höhe nach unsicher sind und erst in späteren Perioden aufgelöst werden. Ferner muss bei ihnen unterschieden werden, ob es sich um verzinsliche Rückstellungen wie z. B. Pensionszusagen handelt oder nicht. Zudem haben sie an den Bilanzen vieler Unternehmen einen bedeutenden Anteil und ihre Bewertung ist nicht selten umstritten, wie die derzeitige Diskussion in Bezug auf die Rückstellungen für Entsorgung im Kernenergiebereich verdeutlicht. In der Arbeit soll analysiert werden, welche Auswirkungen die Berücksichtigung von Rückstellungen auf den Unternehmenswert besitzen, wie diese in den Bewertungsprozess einbezogen werden können und welche steuerlichen Effekte sich hieraus ergeben. Seite 29 von 30 Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung – Prof. Dr. Stefan Thiele – 31 Die Berücksichtigung von Länder- und Währungsrisiken in der Unternehmensbewertung (Master) Die Berücksichtigung von Länderrisiken im Allgemeinen – sowie von Währungsrisiken im Speziellen – stellt ein Problem in der Unternehmensbewertungslehre dar, für das es weder in der Praxis noch in der Rechtsprechung einen einheitlichen Lösungsansatz gibt. Von dieser Problematik sind gerade global agierende Unternehmen betroffen, sei es für die Zwecke einer Transaktion oder eines Wertminderungstests. Vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen in der internationalen Geldpolitik und den wirtschaftlichen Folgen von politischen Konflikten stellen diese Risiken eine besondere Herausforderung dar. In der Arbeit soll analysiert werden, wie sich Länderrisiken bzw. Währungsrisiken auf den Zähler und den Nenner des Bewertungskalküls auswirken. Hierbei soll auch gezeigt werden, wie diese sinnvoll mit Hilfe von Modellen im Zähler oder Nenner berücksichtigt werden können. Seite 30 von 30