Die Welt der Indoor-Fliegerei

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Die Welt der Indoor-Fliegerei
Die Welt der Indoor-Fliegerei
In unseren Breitengraden ist es wieder Winter geworden. Die Tage werden kürzer und die
Indoorsaison ist voll im Gange. Ich dachte es ist an der Zeit, die gemachten Erfahrungen weiter zu
geben. Das hier Beschriebene sind meine Erfahrungen aus der Praxis. Es soll anregen und Interesse
wecken, sich mit der Indoorfliegerei tiefer auseinander zu setzen.
In den letzten Jahren ist mir ein Modell immer treu gewesen, der Clik von RC-Factory. Noch immer bin
ich mit diesem Flieger sehr zu frieden und von den Flugeigenschaften begeistert. Wie es halt so ist,
„grösster Feind des Guten ist der Bessere“. Eines Tages entschloss ich mich, nach einem neuen
Indoormodell Ausschau zu halten. Und siehe da, der Symmetric von Donatas Design hat es mir angetan.
Wie es der Name des Models bereits andeutet, ist die Formgebung absolut symmetrisch. Die beiden
Rumpfseiten oberhalb und unterhalb der Tragflächen als auch das Seitenleitwerk sind beidseitig exakt
gleich ausgebildet. Einzig das Fahrwerk und die Farbgebung sind
unterschiedlich. Ein sehr
interessantes Konzept mit vielversprechenden Flugeigenschaften. Und so baute ich mir diesen Flieger.
Der Bau des Symmetric:
Das Modell ist in der „klassischen Kreuzrumpfbauweise“ aufgebaut. Die im Bausatz enthaltenen
Depronteile werden auf der Unterseite ausgefräst geliefert. Dies ermöglicht ein sehr geringes
Abfluggewicht, ohne dass am Bausatz aufwendige Ausfräsarbeiten vorgenommen werden müssen. Die
enthaltenen Teile, wie auch das Zubehör, sind soweit einwandfrei und von guter Qualität. Die
Bauanleitung kann auf www.eflight.ch unter „Downloads“ heruntergeladen werden. Sie ist wirklich sehr
schön gemacht und gut bebildert.
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Technische Daten:
Spannweite 850mm, Rumpflänge 960mm, Abfluggewicht 121g
Akku 2S Desire Power V8 XP 300mAh 35C
Motor ePower 2202 / 1525U/V
Empfänger 2.4Ghz R6004FF
Servo 3Stück Futaba FS31
Regler ePower 7A
„Konstant Speed“:
Indoormodelle kann man grundlegend in zwei verschiedene Gruppen aufteilen. Zum einen sind da die
agilen 3D, oder sogar 4D Maschinen mit Stellpropeller, bei welchen Retourschub möglich ist. Diese
kommen in der Regel mit wenig bis gar keinen Anbauten, sprich Air-Bremsen aus. Bremsen wie sie hier
beschrieben werden, sind bei dieser Art von Modellen nicht ideal oder sogar störend.
Zum andern gibt es die Indoormodelle, welche für exaktes, konstantes Fliegen von Kunstflugfiguren
eingesetzt werden. Unter anderem fällt der Symmetric unter diese Kategorie. Bei diesen Modellen sind
solche Bremsen eine Möglichkeit, die Fluggeschwindigkeit konstant und langsam zu halten. Ein möglichst
tiefes Abfluggewicht ist natürlich die Voraussetzung, um diese Flugeigenschaften zu erlangen. So
können die Kunstflugfiguren sauber geflogen und kontrolliert werden.
Bremsen sind nicht gleich Bremsen. Wie so oft hat das Gute auch eine schlechte Seite. Der Nachteil an
diesen Anbauten ist, dass sie auch in Aufwärtspassagen oder bei ausgefahrenen Rudern ihre Wirkung
haben. An dieser Stelle kommt die Faszination der Indoorfliegerei voll zum Tragen. Es sind keine
Grenzen gesetzt und es kann mit erstaunlich wenig Mittel grossartiges geschaffen werden. So zum
Beispiel die an meinem Modell angebauten Air-Bremsen.
Hier beschreibe ich die Air-Bremsen bei meinem Symmetric. Ich habe sie an die Querruder im
äusseren Drittel angebaut. So sind sie aus dem Propellerluftstrom, was für die „Torque Rollen“ wichtig
ist. Ich habe versucht, die Anbauten auf meinen Flugstil abzustimmen und so dem angestrebten
„konstant Speed“ näher zu kommen. Die Bremsen sind im Bausatz nicht so vorgesehen.
Bild 1 zeigt den Zustand, welcher im Geradeausflug herrscht. Die Anbauten oberhalb und unterhalb der
beiden Querruder haben ihre volle Bremswirkung. Die Wirkung nimmt mit ausgefahrenem Querruder,
wie auf dem Bild 2 und 3 ersichtlich ab. Bei voll ausgefahrenem Ruder ist die Bremswirkung praktisch
aufgehoben, da das Depronteil in Fahrtrichtung schaut.
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Bild 1
Bild 2
Bild 3
So wirkt die Bremse nur, wenn es gefordert wird. Wenn die Bremsen, wie man es oft sieht, einfach an
das Ende des Querruders angebaut werden, wirken sie auch bei ausgefahrenem Querruder. Dies kann
sich bei Rollfiguren negativ bemerkbar machen.
„Stabilisatoren“:
Von den Air-Bremsen zum Thema Stabilisatoren. Solche Anbauten sind dazu da, den Flieger im Flug zu
führen. Sie sollen bewirken, dass das Modell ruhig in der Luft liegt und gut kontrollierbar ist. Diese
Anbauten werden unter anderem am Seiten- oder Höhenleitwerk montiert. Auch im vorderen Bereich
der Tragflächen oder auf dem Rumpfrücken werden sie angebracht.
Hier ein paar mögliche Varianten. Bild 1 und 2 zeigen die Anbauten beim Symmetric, Bild 3 beim Clik.
Mit der Grösse und dem Anstellwinkel dieser Anbauten kann die gewünschte Wirkung auf die
individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden. Auch die Position spielt eine Rolle. Bei der Suche nach
dem Optimum schneide ich mir ein paar dieser Anbauten zu. In der Halle testete ich das Modell zuerst
ohne Anbauten. Danach „steckte“ ich die vorbereiteten Anbauten nach und nach an verschiedenen
Orten an. So kann das Ganze abgestimmt werden.
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Fazit:
Die Indoorfliegerei ist eine vergleichsweise junge Modellflugsparte. Nichts desto Trotz hat sie sich
mittlerweile einen festen Platz in der Modellflugwelt geschaffen. Die Grenzen um Neues
auszuprobieren und eigene Ideen einzubringen sind gegen oben offen. Es kann mit verhältnismässig
kleinem Aufwand viel erreicht werden. Also ran an den Speck.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die freundliche Unterstützung an www.eflight.ch.
Kameradschaftliche Grüsse
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