Emotional functioning in young deaf children with a Cochlear Implant

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Emotional functioning in young deaf children with a Cochlear Implant
Das Gefühlsleben gehörloser Kleinkindern mit Cochleaimplantat (CI)
Carolien Rieffe, Prof. Dr.
Gefühle sind ein wesentlicher Aspekt aller unserer sozialen Interaktionen: Ist das
Gefühlsleben intakt, so können soziale Interaktionen ohne große Schwierigkeiten
ablaufen; gibt es im emotionalen Bereich Probleme, können die Kontakte der Kinder
mit Gleichaltrigen, Lehrern und der Familie ernsthaft beeinträchtig sein. Es wird zwar
angenommen, dass die Fähigkeit Gefühle zu erkennen und zu beherrschen
angeboren ist, dennoch durchlaufen Kinder im Zuge ihrer Entwicklung einen Prozess
„emotionaler Sozialisierung“ und lernen, wann welche Gefühle wie und wem
gegenüber zum Ausdruck gebracht werden. Ein eingeschränkter Zugang zur
hörenden Welt, wie ihn gehörlose Kinder mit CI haben, kann auch ihre Möglichkeiten
im Rahmen dieses Sozialisierungsprozesses beschränken. Es wird erläutert, wo die
Studie Stärken im Gefühlsleben gehörloser Kindern mit CI fand, aber auch, welche
Einschränkungen in den Bereichen Erkennen, Steuern und Verstehen von Gefühlen
gefunden wurden. Die Studien wurden mit ein- bis sechsjährige niederländischen
Kindern mit kognitiven Fähigkeiten im Normalbereich durchgeführt. Die Eltern füllten
Fragebögen über die Kinder aus, die in standardisierten experimentellen
Anordnungen untersucht wurden. Die Ergebnisse dieser Stichprobe (n = 80) wurden
mit denen einer normalhörenden Gruppe ähnlichen Alters verglichen. Obwohl
gehörlose Kleinkinder mit CI ihre GesprächspartnerInnen häufiger ansehen, haben
sie scheinbar bei der Deutung von Gefühlsäußerungen anderer sowie des sozialen
Umfelds, in dem diese stattfinden, mehr Schwierigkeiten als normalhörende
Gleichaltrige. Diese Beeinträchtigung könnte auch auf die Entstehung anderer
Beeinträchtigungen in dieser speziellen Gruppe zurückzuführen sein.

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