Möglichkeiten der Tabakentwöhnung in Einrichtungen der
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Möglichkeiten der Tabakentwöhnung in Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe Für die meisten der über 20 Millionen deutschen Raucherinnen und Raucher ist der Weg aus der Tabakabhängigkeit und die langfristige Aufrechterhaltung von Abstinenz schwierig. Dies gilt insbesondere für Raucher, deren Selbstausstiegsversuche mehrfach gescheitert sind und die in der Folge versuchen, den Rauchstopp mit Hilfe von Experten in Kliniken, Praxen, Gesundheitsämtern und Beratungsstellen herbeizuführen. Realistische Erwartungen sind unabdingbar, wenn man in der Tabakentwöhnung arbeitet; es gilt, sich auf steile Rückfallkurven einzustellen. Manche Raucher scheitern bereits im Vorfeld des Ausstiegs, wenn sie ihre Ausstiegsabsichten in letzter Minute über den Haufen werfen. Ein noch größerer Teil wird innerhalb der ersten Woche nach dem Rauchstopp wieder rückfällig, häufig innerhalb von drei Tagen. Gute Interventionen liefern Erfolgsquoten von über 70% bei Behandlungsende, die sich nach 12 Monaten auf etwa 20% bis 30% reduzieren. Warum Tabakabhängigkeit ein Thema für Suchttherapeuten sein muss Nikotin wurde mit anderen abhängigkeitserzeugenden Drogen wie Heroin oder Kokain verglichen. In einem Bericht von 1998 sagt das Wissenschaftliche Komitee Tabak und Gesundheit der englischen Regierung: „In den letzten zehn Jahren wurde verstärkt beobachtet, dass dem Rauchverhalten und seiner bemerkenswerten Veränderungsresistenz eine Abhängigkeit von der Droge Nikotin zugrunde liegt. Nikotin hat ähnliche Auswirkungen auf das Dopamin-System im Gehirn wie Heroin oder Kokain “ (Report of the Scientific Committee on Tobacco and Health. Department of Health, 1998, nach Action on Smoking and Health (ASH), www.ash.uk.org, fact sheet No.9 „Nicotine & addiction“). Abhängiges Rauchen ist durch ein komplexes Zusammenspiel von biologischen und psychologischen Faktoren gekennzeichnet: Auf der biologischen Seite ist die psychotrope Verstärkerfunktion des Nikotins sowie die Regulation des Nikotinspiegels zu nennen; psychologisch bedeutsam sind intrinsisch-subjektive Verstärker (z.B. emotionale Selbststeuerung, kognitive Aktivierung) und die Funktion des Rauchens unter konsumfördernden sozialen Rahmenbedingungen (Arbeitsplatz, rauchende Freunde usw.). Unter Zugrundelegung der ICD-10-Kriterien können 70 bis 80% aller Raucher in Deutschland als abhängig bezeichnet werden ( Junge 1999, Batra & Fagerstrom 1997, Fagerstrom et al. 1996). Laut einer Repräsentativerhebung (Kraus & Augustin 2001) erreichen etwa 35% aller befragter Raucher einen Wert von vier oder mehr Punkten auf dem Fagerström-Test und können damit als „deutlich abhängig“ bezeichnet werden; lediglich bei 27,5% der Raucher wurde ein Fagerström-Wert von null ermittelt. Auch Raucher mit einem Tageskonsum von fünf oder weniger Zigaretten berichten zur Hälfte von mindestens einem Indikator einer Abhängigkeit. Bei Kindern und Jugendlichen, die mit dem Rauchen begonnen haben, entwickeln sich häufig schon innerhalb weniger Tage oder Wochen Symptome wie Unruhe, Ängstlichkeit oder ein starker Drang zum Rauchen. Viele Kinder, die täglich rauchten, gaben außerdem an, dass die Abhängigkeits-Symptome Anlass für ihr Rauchverhalten waren. Welches Ausmaß Tabakabhängigkeit annehmen kann, wird durch die Tatsache verdeutlicht, dass Raucher häufig nicht in der Lage sind, aufzuhören, auch wenn sie einen chirurgischen Eingriff infolge tabakbedingter Krankheiten vor oder hinter sich haben. In England versuchen etwa 40% der Patienten, denen der Kehlkopf entfernt wurde, bald nach der Operation weiter zu rauchen, und die Hälfte aller ehemals rauchenden Lungenkrebspatienten nehmen nach der Operation das Rauchen wieder auf. Diagnostik der Tabakabhängigkeit In beiden relevanten diagnostischen Klassifikations-Systemen – der Internationalen Klassifikation von Krankheiten der WHO (13) und dem Diagnostischen und Statistischen Manual der American Psychiatric Association (14) findet sich das Syndrom „Tabakabhängigkeit“ (ICD 10, F 17.2) bzw. „Nikotinabhängigkeit“ im DSM IV (305.10). International ist das DSM-IV gebräuchlich, in Deutschland wird in der Regel nach ICD-10 codiert. Im ICD- 10 werden sechs Kriterien aufgestellt, von denen drei in den letzten 12 Monaten gleichzeitig in Erscheinung getreten sein müssen, damit die Diagnose „Tabakabhängigkeit“ gestellt werden kann: • Toleranzentwicklung: Um eine Wirkung zu erzielen, sind zunehmend höhere Dosen erforderlich • Entzugserscheinungen bei Reduktion oder Beendigung des Konsums oder Konsum, um die Entzugsymptome zu mildern • Starker Wunsch oder Drang, Tabak zu konsumieren • Eingeschränkte Kontrolle über Beginn, Beendigung und Menge des Konsums • Zunehmende Vernachlässigung anderer Aktivitäten und Interessen zugunsten des Konsums • Anhaltender Konsum trotz des Nachweises von Folgeschäden Die Klassifikation von abhängigem und nicht-abhängigem Konsum ist in der aktuellen Literatur einer dimensionalen Betrachtung gewichen: auch international gebräuchlich ist die Diagnostik der Tabakabhängigkeit mithilfe des Fagerström-Test for Nicotine Dependence FTND, die einen wichtigen Teil der Tabakabhängigkeit abbildet. Ein weiterer wichtiger Indikator für die Diagnostik der Tabakabhängigkeit ist der Zeitpunkt der ersten Zigarette am Morgen. Wenn morgens innerhalb der ersten Stunde nach dem Aufstehen geraucht wird, spricht das für das Vorliegen einer körperlichen Abhängigkeit. Nikotin ist eine anregende Substanz, aber paradoxerweise kann beim Konsum sowohl Anregung als auch Entspannung empfunden werden (sog. bivalentes Wirkungsspektrum). Die geistige und körperliche Verfassung des Rauchers und die Situation, in der geraucht wird, hat einen großen Einfluss auf die psychologische Wahrnehmung bzw. Wirkung einer bestimmten Zigarette. Nikotin wirkt darüber hinaus auf die Stimmung (erregend und angstlösend), auf die kognitive Leistungsfähigkeit (erhöhte Aufmerksamkeit, geringere Ermüdung bei sich wiederholenden Aufgaben) und auf das Körpergewicht (beschleunigt den Gesamtstoffwechsel und dämpft Hungergefühle). Die deutschen Leitlinien zur Tabakentwöhnung – Verhaltens- und psychotherapeutische Interventionen Unter der Federführung von Anil Batra wurden von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) und der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht) differenzierte Empfehlungen zur Tabakentwöhnung erarbeitet. Die folgenden Auszüge der Leitlinien werden durch kursiv gekennzeichnete Kommentare ergänzt. Die Beurteilung der Evidenz der zitierten Arbeiten erfolgte gemäß den Empfehlungen des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin ÄZQ in vier Stärken: Ia: Vorliegen einer Metaanalyse oder von mindestens 2 kontrollierten, randomisierten Studien Ib: Evidenz aufgrund mindestens einer kontrollierten, randomisierten Studie (RCT) IIa: Evidenz aufgrund mindestens einer gut angelegten, kontrollierten Studie (Fallkontroll- oder Kohortenstudie) IIb: Evidenz aufgrund mindestens einer gut angelegten, quasi experimentellen Studie ohne Randomisierung III: Evidenz aufgrund gut angelegter, nicht experimenteller deskriptiver Studien ohne Randomisierung (Vergleichsstudie, Korrelationsstudie) IV: Evidenz aufgrund Berichten, Meinungen von Expertenkreisen, Konsensuskonferenzen und / oder klinischer Erfahrung anerkannter Autoritäten ohne quantitative Datenanalyse Empfehlungen sind in 3 Klassen unterteilt: A: Empfehlung empirisch gut fundiert (wenigstens eine Metaanalyse, systematisches Review oder eine RCT oder Studien in der Studienpopulation mit konsistentem Ergebnis; Ia, Ib) B: Empfehlung allgemein begründet (Studien der Evidenzklasse IIa, IIb, III liegen vor) C: Empfehlung im Einzelfall klinisch belegt (Evidenz der Klasse IV liegt vor) Eine Reihe von Maßnahmen aus dem Bereich der klassisch-verhaltenstherapeutischen und kognitivverhaltenstherapeutischen Intervention findet in der Tabakentwöhnung Anwendung: Verhaltensanalysen Selbstbeobachtung Verhaltenskontrakte Entwicklung von Verhaltensalternativen Kognitive Umstrukturierung Stressbewältigung soziale Unterstützung Rollenspiele Entspannungstechniken Selbstkontrolltechniken etc. Die Anwendung von verhaltenstherapeutischen Behandlungsmethoden findet sich in fast allen strukturierten Behandlungskonzepten und therapeutischen Anwendungen zur Unterstützung der Tabakentwöhnung wieder. Für viele Komponenten konnte eine spezifische Wirksamkeit nachgewiesen werden. Studien zu psychodynamisch orientierten Therapieansätzen fehlen dagegen vollständig. Psychodynamisch/-analytische Methoden spielen in der Behandlung der Tabakabhängigkeit praktisch keine Rolle. Die Ergebnisse der Metaanalyse der Behandlungen mittels verhaltenstherapeutisch basiertem Rückfallmanagement sind deutlich signifikant. Dieser Ansatz erhöht nach vorliegenden Studien die langfristige Abstinenzquote um eine OR von 1.5 (95% CI: 1.3-1.8, Fiore et al. 2000) gegenüber einer fehlenden Intervention. In einer Metaanalyse, die sich auf 30 Studien stützte, zeigte sich eine deutliche und signifikante Überlegenheit der Gruppenprogramme (die i.d.R. auf verhaltenstherapeutischem Rückfallmanagement basieren) über Selbsthilfe-Interventionen OR=2.16 (95% CI: 1.4-2.7) bzw. gegenüber fehlender Intervention oder Minimalintervention OR=1.91 (95% CI: 1.2-3.0).(Ia) Behandlungen mittels verhaltenstherapeutisch basiertem Rückfallmanagement (…)bilden nach den vorliegenden Untersuchungen einen der wesentlichen Bausteine in der Behandlung der Tabakentwöhnung. Problemlöse-Training und Training von allgemeinem Bewältigungsverhalten StrategienBeispiele Basisinformationen Bereitstellen von Basiswissen zum Rauchen und erfolgreicher EntwöhnungDauer und Wesen des Entzugs Rauchen als Sucht Die Illusion der Kontrolle – z. B. „nur mal ein Zug“ erhöht die Rückfallgefahr enorm Erkennen von individuellen Risikoprofilen Identifikation von äußeren Ereignissen, inneren Zuständen oder Aktivitäten, die möglicherweise die Gefahr vergrößern, wieder zu rauchen/rück-fällig zu werdenUnter Rauchern sein Unter Zeitdruck stehen In eine Auseinandersetzung geraten Verlangensattacken oder schlechte Laune haben Alkohol konsumieren Bewältigungsverhalten Erkennen und Ein-üben von Bewältigungs- oder Problemlösestrate-gien Diese Fähigkeiten werden typischerweise zur Überwindung von gefährlichen Situationen einge-setztLernen, Gefahrensituationen vorauszusehen und ihnen auszuweichen Erlernen von mentalen Strategien, um negative Stimmungen zu reduzieren Umsetzen eines gesunden Lebensstils, der Stress vermindert, Lebensqualität verstärkt und Lebensfreude fördert Mentale und verhaltensbezogene Aktivitäten erlernen, um die Aufmerksamkeit vom Rauchver-langen wegzuverlagern Unterstützung innerhalb der Tabakentwöhnungsbehandlung Den Patienten positiv verstärken und seine Selbstwirksamkeit fördern Darauf hinweisen, dass jetzt effektive Entwöhnungsbehandlung zugänglich/verfügbar ist Darauf hinweisen, dass etwa die Hälfte aller Personen, die je geraucht haben, inzwischen aufgehört haben Vermitteln, dass Sie daran glauben, dass der Patient es schaffen kann Fragen, was der Patient in bezug auf den Rauchstopp empfindet Unmittelbare Anteilnahme und Bereitschaft zur Unterstützung ausdrücken Offen sein für Befürchtungen, Ängste, erlebte Schwierigkeiten und Ambivalenz Auseinandersetzung mit den Schwierigkeiten fördern Nachfragen: Ausstiegsgründe Schwierigkeiten beim Ausstieg Erzielte Erfolge Sorgen und Ängste rund ums Aufhören Soziale Unterstützung durch die Therapeuten und soziale Unterstützung außerhalb des therapeutischen Rahmens (Freunde, Familie, Kollegen) verbessern die Ergebnisse der Tabakentwöhnung (Ia). Nach den vorliegenden Untersuchungen bilden sie wesentliche Bausteine der Behandlung der Tabakabhängigkeit. Unabhängig vom eher pharmakologisch geprägten craving lässt sich bei vielen Ex-Rauchern eine unspezifische, über die Zeit des Entzugs hinausreichende Lust auf das Rauchen beobachten, der sinnvollerweise mit den vorgenannten verhaltenstherapeutischen Elementen eines Rückfallmanagements begegnet werden sollte. Weder die prophylaktische Behandlung von möglichen affektiven Problemen, noch prophylaktische Gewichtskontrollmaßnahmen scheinen die Ergebnisse der Tabakentwöhnung nach vorliegenden Untersuchungsergebnissen zu verbessern (Ia). Auch Kontingenzkontrakte, Entspannungstechniken und Atemübungen verbessern die Ergebnisse der Tabakentwöhnung nach den vorliegenden Untersuchungen nicht (Ib). Obwohl Befunde aus der Prädiktorforschung vorliegen, dass affektive Probleme, ein hohes Belastungsniveau oder eine starke Gewichtszunahme mit geringeren Erfolgschancen einhergehen (z.B. Minneker 1991), ist es bislang nicht gelungen, Behandlungen bezüglich dieser Risikofaktoren zu adaptieren (s auch “Schlussbemerkung“). Eine mögliche Erklärung hierfür könnte darin bestehen, dass solche Zusatzmodule häufig nur auf Kosten anderer Programmkomponenten eingebracht werden können, womit die Effektivität des Behandlungsprogramms insgesamt nicht verbessert wird. Aversionstherapie ist nach dem gegenwärtigen Stand der Forschung eine Methode mit möglichem Behandlungspotential (II). Auf eine breite Anwendung sollte jedoch bei unsicherem Nachweis und möglichen gesundheitsschädlichen Folgen angesichts der zahlreichen Behandlungsalternativen verzichtet werden (IV). Die teilweise spektakulär anmutenden aversiven Techniken wie rapid smoking (rasches Rauchen einer Vielzahl von Zigaretten innerhalb kürzester Zeit) oder oversmoking (eine Verdoppelung oder Verdreifachung des Tageskonsums) wurden v.a. in den 70er und 80er Jahren in den USA angewandt (Lando et al 1978, Lichtenstein et al. 1977). Trotz signifikant positiver Effekte (OR 1.98, KI 1.36 – 2.90 für rapid smoking, Hajek & Stead 2004) müssen die vorliegenden Daten auf Grund methodischer Probleme mit Einschränkung beurteilt werden (Fiore et al. 2000, Hajek & Stead 2004). Therapien, die auf dem „Motivational Interviewing“ basieren, werden zurzeit in einer Reihe von größeren Studien zur Behandlung unterschiedlicher Suchtformen einschließlich Tabak angewandt. In der Behandlung von Patienten mit Alkoholproblemen zeigten sich positive Ergebnisse. Ob diese Ergebnisse sich auf die Tabakentwöhnung übertragen lassen, bleibt abzuwarten (Ockene et al. 2000). Der derzeitige Stand der Forschung ist möglicherweise Ausdruck der auch weiter unten erwähnten Teilnehmerselektion: Aufgenommen werden i. d. R. nur bereits ausstiegsmotivierte Raucher, bei denen die motivierende Gesprächsführung die Änderungskompetenzen nicht zusätzlich stärken kann. In Behandlungssettings, bei denen der Anteil wenig motivierter Raucher größer ist, konnten ermutigende Effekte erzielt werden (Colby et al. 1998, Richter et al. 2002). In einem aktuellen BMBF-Projekt in Allgemein- und Sucht-Rehakliniken waren die Teilnehmer eines auf dem Motivational Interviewing-basierten Motivationsprogramms genauso erfolgreich wie die Teilnehmer eines kognitiv-verhaltenstherapeutischen Programms (Metz et al. 2004, Kröger et al. 2004). Inwieweit sich diese Ergebnisse auch auf Patienten in anderen Settings wie ambulante Gruppen übertragen lassen, muss noch geprüft werden. Anwendungsformen verhaltenstherapeutischer Interventionen Selbsthilfematerialen scheinen einen signifikanten therapeutischen Effekt zu haben, besonders wenn sie individualisiert werden. Der Effekt ist jedoch fraglich, wenn das Selbsthilfematerial zusätzlich zu einer Pharmakotherapie oder einer individuellen Beratung gegeben wird (Ia). Es muss deutlich unterschieden werden zwischen den Materialien, die in wissenschaftlichen Studien eingesetzt und untersucht werden und der im Buchhandel erhältlichen Fülle von Ausstiegsratgebern. Die Qualitäten, aber auch die Ansprüche der verschiedenen Bücher sind sehr unterschiedlich. Die im deutschsprachigen Raum verfügbaren Manuale sind laut einer Analyse von Schumann et al. (1999) nur zum Teil nach verhaltenstherapeutischen Grundsätzen konzipiert. Bei insgesamt ungenügender Nachweissituation zeigt sich bei einer ausreichenden Anzahl von Telefonberatungs-Kontakten möglicherweise eine positive Beeinflussung der Therapieergebnisse (Evidenz Ib). Inzwischen hat sich die Nachweissituation für die Wirksamkeit der telefonischen Raucherberatung im Vergleich zu anderen Interventionen ohne persönlichen Kontakt etwas gebessert (OR 1.56, 1.38 - 1.77, Stead & Lancaster 2003). Die Angebote telefonischer Raucherberatung haben in den letzten Jahren in Deutschland stetig zugenommen. Zwei bundesweit zugängliche und einige regionale Rauchertelefone haben die Versorgungssituation für Raucher verbessert. In der Abwägung der Indikation zwischen einer intensiven verhaltens-therapeutischen Behandlung in der Gruppe oder als Einzelbehandlung im Vergleich mit einer beratenden Minimalintervention spielen mehrere Aspekte eine Rolle: die höheren Kosten der intensiveren Behandlung rechtfertigen einen Einsatz der individualisierten Verhaltenstherapie in der Gruppe oder in der Einzelbehandlung nur bei einer nachweislich höheren Effektivität. Eine individuelle Behandlung ist nach vorliegenden wenigen Untersuchungen signifikant effektiver als Minimalinterventionen (OR=1.55, 95% CI: 1.3-1.9; Ia). Es ist davon auszugehen, dass insbesondere stark abhängige Raucher von einer intensiveren Behandlung deutlich besser profitieren als von einer Beratung (IV). Unter gesundheitsökonomischen Aspekten ergäbe sich hieraus die Indikation zur intensiveren Behandlungsform. Individuelle Therapien zur Behandlung der Tabakabhängigkeit sind wirksamer als Minimalinterventionen (Evidenz Ia). Gruppentherapien zur Behandlung der Tabakabhängigkeit sind wirksam, der Einzelbehandlung jedoch nicht überlegen (Evidenz Ia). Bei therapeutischen Interventionen ließ sich eine Verbesserung der Ergebnisse durch längere Einzelsitzungen (>10 min) und häufigere Kontakte (>8) erzielen. Die Ergebnisse wurden allerdings durch Gesamtkontaktzeiten über 90 min nur unwesentlich, über 300 min nicht verbessert (Ia, Fiore et al. 2000). Allerdings fehlen Untersuchungen zu den optimalen Abständen zwischen den Sitzungen oder dem Zusammenhang mit spezifischen Therapieformen. Die Anwendung von mehr als einer Vorgehensweise (z. B. Selbsthilfe und Gruppen) scheint die Ergebnisse zu verbessern. Nach den gegenwärtigen Untersuchungsergebnissen scheinen mindestens 8 Sitzungen von mindestens 10 Minuten Dauer für eine optimale Therapie notwendig (Ia). Eine Erhöhung der Gesamtkontaktzeit über 300 min führt zu keinen Ergebnisverbesserungen (Ia). Die Beurteilung der einzelnen Verfahren muss bei der gegenwärtigen Datenlage mit Einschränkung erfolgen. Psychotherapeutische Verfahren zeigen unterschiedliche Erfolgsraten abhängig vom individuellen Anwendungsrahmen und vom Therapeuten. Die gegenwärtigen Erfolgsraten liegen z. T. im Rahmen einstelliger Prozentzahlen und erfordern bei methodisch schwieriger Durchführung relativ große Fallzahlen. Die relative Überlegenheit im Vergleich zu einer Kontrollbedingung (bemessen als Odds ratio) ist jedoch nachgewiesen. Diese Studien sind aufwändig, kostspielig und technisch schwierig. Die untersuchten Populationen waren bei den verschiedenen Studien uneinheitlich. So wurden die Selbsthilfemanuale z. T. an große Gruppen von unselektionierten Rauchern verteilt. Andere Untersuchungen wiederum wurden an Gruppen von selektionierten Populationen untersucht. Weitere Studien werden benötigt und können zu Revisionen der aktuellen Beurteilung führen. Nicht-medikamentöse therapeutische Interventionen sind wirksam vermittelbar mittels • Eigenständiger Selbsthilfematerialen (möglicherweise weniger wirksam als Adjuvans) (Evidenz Ib) • Telefonberatungen (Evidenz Ib) • strukturierter Gruppen (Evidenz Ia). • Individualbehandlungen (Evidenz Ia). Es besteht eine Beziehung zwischen der Intensität der Unterstützung und der Effektivität der Maßnahme, Die Behandlungserfolge der erwähnten „psychotherapeutischen Interventionen“ sind unabhängig von einer gleichzeitig durchgeführten Pharmakotherapie (Ia). Das heißt, die Behandlungsergebnisse einer pharmakologischen Behandlung lassen sich durch „psychotherapeutische Behandlungen“ und „psychotherapeutische Interventionen“ lassen sich durch pharmakotherapeutische Interventionen verbessern. Bisherige Untersuchungsergebnisse ergeben für die Akupunktur oder die Hypnotherapie keine Wirksamkeit zusätzlich zum Placeboeffekt. Für keine der „alternativen“ Interventionen (homöopathische oder kräutermedizinische Produkte) existieren Wirksamkeitsnachweise. Bei einer Vielzahl von weiteren therapeutischen Maßnahmen müssen Untersuchungen abgewartet werden, um eine empirische Beurteilung der Behandlungsmodalitäten zu erlauben (einschließlich Behandlungen nach den Prinzipien des motivational interviewing, cue exposure, physiologische feed-back, etc. ). Die vorlegenden Untersuchungsergebnisse erlauben es bisher nicht, spezifische Methoden für spezifische Untergruppen von Rauchern zu empfehlen. D. h. es ist nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge nicht möglich, dem tabakabhängigen Patienten individuell spezifische Therapien auf empirischer Basis zu empfehlen. Auch gibt es keine empirischen Nachweise für spezifische Wirksamkeit (überadditive Effekte) von bestimmten Kombinationen von pharmakologischen und non-pharmakologischen Behandlungen. Vor dem Einsatz von Nikotin zur Behandlung der Tabakabhängigkeit bei Jugendlichen sollte die Schwere der Abhängigkeit erfasst, alternative Formen der Therapie untersucht und die Behandlung im Falle einer Verschreibung von Nikotinersatz sorgfältig überwacht werden (WHO 2001). Der Einsatz von Nikotinersatzpräparaten soll nur bei Vorliegen einer Abhängigkeitsdiagnose und bei einer Unfähigkeit zur Abstinenz ohne medikamentöse Unterstützung unter ärztlicher Kontrolle erfolgen (IV, WHO 2001). Im Fall einer Abstinenzunfähigkeit oder mangelnden Motivation zur Abstinenz kann ein Behandlungsansatz mit dem Ziel einer Reduktion des Tabakkonsums eine Alternative darstellen (IV, WHO 2001). Die Nikotinsubstitution in Verbindung mit verhaltenstherapeutischen Selbstkontrollstrategien unterstützt den Raucher bei der Reduktion des täglichen Zigarettenkonsums (II, Hughes 2000). Da auch ein sehr geringer Tabakkonsum zu signifikanten Gesundheitsschäden führt (z.B. eine um 40% erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt bei 1 bis 5 Zigaretten pro Tag(Yusuf et al.2004), werden die Konzepte zum kontrolliert reduzierten Rauchen sich daran messen lassen müssen, inwieweit sie sich zur Vorbereitung einer vollständigen Abstinenz eignen. Tabakentwöhnung in der Suchtkrankenhilfe Tabakabhängigkeit und Tabakentwöhnung spielen in der Rehabilitation Abhängiger nur eine Rolle mit deutlich nachrangiger Dringlichkeit nach dem Motto „erst einmal das Eine (die „primäre“ Abhängigkeit) und dann (vielleicht und später) das Andere. Warum von manchen Einrichtungen ausgerechnet bei komorbiden Klienten darauf gesetzt wird, dass nach der Behandlung der Alkoholabhängigkeit die Tabakentwöhnung „sich dann irgendwann ergibt“, bleibt schleierhaft. Zuständigkeiten sind nicht geregelt. Dies gilt für die Behandlung in der Suchtberatungsstelle (Tabakentwöhnung ist ausdrücklich nicht im Versorgungsauftrag enthalten) und für die Reha-Nachsorge. Dieser ungeregelte Status quo führt zu Ohnmacht („dafür interessiert sich keiner“), eigenmächtigen Initiativen („wir sind trotzdem aktiv und lassen uns schulen“), aber auch Verunsicherung („dürfen wir das überhaupt?“). Im Rahmen der WIRK-Studie (Kröger et al. 2004) wurde in Interviews mit Klinikmitarbeitern der Frage nachgegangen, welchen Einfluss die Rahmenbedingungen einer Sucht-Rehaklinik auf die Tabakentwöhnung haben. Danach sind die Tabakentwöhnungsprogramme hier nicht in demselben Maße erfolgreich wie in anderen Kliniken, weil - die Tabakentwöhnung bislang keinen angemessenen Stellenwert in der Klinik besitzt - es keine angemessene Unterstützung von Seiten der Mitarbeiter gibt (die selbst rauchen oder bezüglich Tabakentwöhnung nicht motiviert sind) - die Therapeuten selbst nicht von der Sinnhaftigkeit der Tabakentwöhnung überzeugt, sondern sehr skeptisch bezüglich des Therapieerfolgs sind. In einer Anschlussstudie (WIRK 2) soll deshalb untersucht werden, inwieweit durch eine angemessenere Tabakkontrollpolitik und verbesserte Fortbildung von Ärzten und Pflegekräften eine Verbesserung der Inanspruchnahme und der Effektivität von Tabakentwöhnungsmaßnahmen in Suchtrehabilitationskliniken zu erzielen ist. Tabakentwöhnung in der Fachklinik Tönisstein Die Fachklinik Tönisstein ist eine Einrichtung zur Alkoholentwöhnung und bietet seit 31 Jahren eine spezielle und bundesweit einmalige Kurzzeittherapie mit 8wöchiger Dauer an. Grundlage der Behandlung ist eine verhaltenstherapeutische Konzeption. Zwischen Tabakabhängigkeit und Alkoholabhängigkeit besteht eine sehr hohe Komorbidität, die bedingt, dass 70% und mehr der alkoholabhängigen Patienten auch tabakabhängig sind. Dazu kommt, dass Patienten beide stoffgebundene Abhängigkeiten sehr ähnlich erleben und beide Abhängigkeiten sich gegenseitig bedingen und aufrechterhalten. Die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Alkoholkonsum und Tabakrauchen potenzieren sich. Daraus ergibt sich ein dringender Handlungsbedarf, alkoholabhängigen Patienten auch systematisch Tabakentwöhnungsprogramme anzubieten. Aus den genannten Gründen hat die Fachklinik Bad Tönisstein, die Tabakentwöhnung innerhalb der Alkoholentwöhnung zum zentralen Behandlungsfokus gemacht. Dies hat dazu geführt, dass erstens ein Einstellungswechsel auf Seiten der Behandler und eine restriktivere Regelung des Rauchverhaltens herbeigeführt wurden und zweitens für alle tabakabhängigen Patienten verbindliche Tabakentwöhnungsprogramme entwickelt werden konnten. Grundlage der Maßnahme ist eine differenzierte Tabakanamnese und die daraus abzuleitende Diagnose Tabakabhängigkeit bzw. schädlicher Gebrauch. Dieses an sich selbstverständliche Vorgehen wird bislang in der Versorgung Alkoholabhängiger nicht ausreichend berücksichtigt. So sind nur knapp 10 % der Patienten bei Reha-Beginn als tabakabhängig vordiagnostiziert, obwohl diese Diagnose auf über 70 % der Patienten zutrifft. Nach Anamnese und Diagnosestellung werden Patienten mit zwei unterschiedlichen Programmen behandelt: Programm 1 richtet sich an Patienten, die weder zur Reduktion noch zum Nikotinstopp bereit sind. Auf motivationspsychologischer Basis und mit den Methoden der Motivierenden Gesprächsführung werden diese zunächst auf eine Einstellungs- und Verhaltensänderung vorbereitet. Programm 2 ist ein verhaltenstherapeutisch aufgebautes Nichtrauchertraining, das bei Patienten verordnet wird, die zu Beginn der Rehabilitation ihren Tabakkonsum reduzieren oder sogar einstellen wollen. Beide Programme werden einmal wöchentlich als integrierter Bestandteil der Kurzzeitentwöhnungsbehandlung angeboten. Die Indikation zur Tabakentwöhnung ist Teil der Rehabilitationszielplanung und unterliegt als solcher auch der fortlaufenden Ergebnisevaluation. Die Gruppen bestehen in der Regel aus bis zu 12 Patienten und werden als geschlossene Gruppen durchgeführt. Die Nikotinabhängigkeitsgruppe (Programm 1) umfasst drei Termine und das Tabakentwöhnungsprogramm vier Termine. Die Inhalte sind in einem Manual zusammengefasst, Kursleiter sind entsprechend geschulte Dipl.-Psychologen und Ärzte. 39 % der befragten 840 tabakabhängigen Patienten geben zu Beginn der Rehabilitation an, ihren Tabakkonsum reduzieren oder einstellen zu wollen. 61 % der Tabakabhängigen verneinen ein solches Ansinnen und begegnen dem Tabakentwöhnungsprogramm mit entsprechendem Widerstand. Bezogen auf alle tabakabhängigen Patienten erreichen am Ende der Rehabilitation 7 % einen Rauchstop und bei 50 % gelingt eine Reduktion um mindestens 10 % (vgl. Abb.1). 60% 50% 50,1% 40,9% 40% 30% 20% 7,0% 10% 2,0% 0% keine Reduktion S topp Erhöhung Abb. 1: Veränderung des Rauchverhaltens am Ende der Reha-Maßnahme (N= 840) Bemerkenswert ist, dass selbst aus der Gruppe der Patienten, die zu Beginn der Rehabilitation keine Veränderungsmotivation angeben, 38,8 % ihr Konsumverhalten reduzieren und 3,2 % ganz einstellen. Wichtig für die Tabakentwöhnung im Kontext einer Alkoholentwöhnungsbehandlung ist der katamnestische Befund ein Jahr nach der Rehabilitation, wonach Nichtraucher prozentual höhere Alkoholabstinenzquoten als Raucher erreichen (vgl. Abb.2). Dieser auf 287 Patienten bezogene Befund bedarf noch weiterer Differenzierung dahingehend, dass Patienten gesondert ausgewiesen werden, die während der Behandlung ihr Rauchen eingestellt haben. 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 81,7% 73,3% Raucher Nichtraucher 11,7% 7,5% abstine nt abstine nt nach Rückfall 15,0% 10,8% rückfällig Abb. 2: Alkoholabstinenz 12 Monate nach der Reha-Maßnahme in Abhängigkeit vom Rauchstatus (N=287) Literatur: Batra A, Lindinger P, Schütz C (in Vorbereitung) AWMF-Leitlinien zur Behandlung der Tabakabhängigkeit Colby SM, Monti PM , Barnett NP, Rohsenow DJ, Weissman K, Spirito A, Woolard RH, Lewander WJ. (1998) Brief Motivational Interviewing in a hospital setting for Adolescent Smoking: A preliminary study. J Cons Clin Psychol.; 66 (3): 574 - 578. Fiore MC, Bailey WC, Cohen SJ et al. (2000) Treating Tobacco Use and Dependence. Clinical Practice Guideline. Rockville, MD: US Department of Health and Human Services, Am J Public Health Service. 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