Forschungspraktikum in Padova, Italien (13.10.2014
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Forschungspraktikum in Padova, Italien (13.10.2014
Erfahrungsbericht- Forschungspraktikum in Padova, Italien (13.10.2014-23.01.2015) Da ich im Wintersemester 2011/12 ein Auslandssemester in Padova gemacht habe und es mir damals sehr gut gefallen hat, habe ich mich im Zuge meines Masterstudiums entschlossen, noch einmal einen Auslandsaufenthalt zu machen. Da mir Padova als Studentenstadt sehr gut gefallen hat und ich meine Italienischkenntnisse wieder auffrischen und verbessern wollte, fiel die Wahl wieder auf Padova. Padova ist eine wunderschoene Stadt mit 210.000 Einwohnern, von denen alleine 60.000 Studenten sind. Daher ist Padova die ideale Stadt fuer einen kurzen Auslandsaufenthalt. Man lernt im Nu die Stadt mit ihrem schoenen Stadtzentrum kennen und kommt schnell in Kontakt mit anderen Studenten. Ausserdem bietet Padova viele kulturellen Moeglichkeiten und ist beruehmt fuer seinen „il santo“ (la chiesa del santo Antonio: Die Kirche des heiligen Antonius). Neben den schoenen Gebaeuden kann man also auch zahlreiche Sehenswuerdigkeiten besuchen. Nicht nur Verona und Bologna, sondern auch Venedig ist nur ein Katzensprung entfernt (35 Minuten mit dem Zug, 4 Euro). Dadurch, dass Padova sehr bekannt fuer Auslandsaufenthalte ist, findet man auch schnell der Fluktuation wegen eine Wohnung. Man findet von Einzimmerwohnungen, WGs bis hin zu Doppie (Doppelzimmer, wo man sich zu zweit und mehr ein Zimmer teilen kann) alles. Ich habe das letzte Mal waehrend meines Erasmusaufenthaltes mit drei Italienern zusammengewohnt. Das Zusammenleben mit Einheimischen kann ich jedem nur empfehlen, da man nicht nur in Kontakt mit der Sprache und der italienischen Kultur, sondern auch in den Genuss der italienischen Kueche kommt ;). Für die Wohnungssuche eignet sich besonders die Internetseite http://padova.bakeca.it/ oder man sucht direkt bei der Facebookgruppe „Erasmus Padova“. Dort stellen nahezu alle „alten“ ErasmusStudenten ihre Wohnungen/ Zimmer rein. Ich hatte dieses Mal das Glueck, gleich in die Wohnung eines Freundes einziehen zu koennen. In Sachen Handyanbieter nutzen viele TIM, ich hingegen habe mich fuer TRE (3) entschieden, was fuer drei Monate 30 Euro (400- all net flat) gekostet hat. Sportangebote gibt es zahlreich, denn die Italiener lieben ihr palestra (Fitnessstudio). Ich habe ganz in der Naehe der Universitaet (Via Ugo Bassi) ein Fitnessstudion besucht (Synergym), was ,am auch nur wochenweise besuchen kann und fuer italienische Verhaeltnisse sehr guenstig ist (1 Woche: 22,00 Euro, 1 Monat: 49 Euro). Ausserdem gibt es viele Schwimmbaeder (z.B. PISCINA SOCIETA' NUOTATORI PADOVANI, Via Tirana. 23) Der drittgroesste Platz der Welt in Padova: Prato della valle Piazza dell’erbe e piazza della frutta, geteilt durch den Palazzo della ragione Piazza dei signori mit der Sonnenuhr Das Rathaus & das aelteste Cafè Padovas (Pedrocchi) Durch meinen vorherigen Aufenthalt in Padova, hatte ich bereits die Kontaktdaten des Studienkoordinators fuer Biologie, der mir sofort weiterhelfen konnte. Demnach wuerde ich jedem raten, sich zu allerererst mit dem Studienkoordinator des jeweiligen Fachbereichs auseinanderzusetzen. Fuer Biologie ist Herr Prof. Zordan der Ansrechpartner, der mir sofort auf meinen Wunsch, ein Forschungspraktikum an der “Università degli studi di Padova”, eine Liste mit Moeglichkeiten hat zukommen lassen. Ich habe mich fuer das Thema: “sexuelle Selektion” im Bereich der Ecoetology entschieden und direkt Kontakt zum Leiter der Arbeitsgruppe aufgenommen. Herr Prof. Pilastro war ausserordentlich freundlich und hilfsbereit (was man im Allgemeinen von allen Italienern behaupten kann) und hat mir umgehend weitere Informationen zum Thema gegeben. Da ich im bisherigen Masterstudium nicht viel in Oekologie belegt hatte, gab er mir einen Leitfaden, auf welchem Wissensstand ich beim Antritt meines Praktikums sein sollte. Daher hatte ich schon eine vage Idee vom Thema und den Versuchstieren (Guppies), jedoch noch keine Kenntnis ueber die Techniken. Guppies (Poecilia reticulata) mit ausgepraegtem sexuellen Dimorphismus Bei meiner Ankunft in der Universitaet mitte Oktober wurde ich sehr herzlich empfangen und mir wurde zunaechst das Labor und die, im Zusammenhang mit der Forschungsarbeit stehenden, Raeume mit den entsprechenden Aquarien gezeigt. Anschliessend wurde mir einige Literatur ausgehaendigt, durch die ich mir einen Einblick in die bisherige Forschungsarbeit im Bereich der sexuellen Selektion bei Guppies verschaffen konnte. In den folgenden Tagen wurde ich mit den Tagesablaeufen und schon einigen Methoden vertraut gemacht und habe die restliche Zeit dazu genutzt, mich tiefer in das Thema einzulesen. Durch die nette Betreuung aller in der Arbeitsgruppe konnte ich mich sehr schnell einfinden und mein Projekt weitestgehend selbststaendig bearbeiten. Das Ziel meines Projekts war es, anhand von Guppies, herauszufinden, ob die weibliche Anwesenheit eine ausschlaggebende Rolle bei der Produktion der Spermien spielt. Dabei wurde sowohl die Quantitaet als auch die Qualitaet (Motilitaet) der Spermien beruecksichtigt. Ich habe gelernt, wie man die Spermien aus den Versuchtieren gewinnen und wie man die Schnelligkeit der Spermien messen kann. Desweiteren wurde im Nachhinein am Computer die Spermienanzahl und die Morphologie der Fische analysiert. Ein Grossteil der Arbeit wahrend des Praktikums galt aber der Versorgung der Fische. Es gab 5 Raeume mit Aquarien, die taeglich zu versorgen waren. Dazu zaehlt: Fische fuettern (zweimal pro Tag, einmal Trockenfutter, einmal Frischfutter), Aquarien saeubern, Wasser austauschen, Filter reinigen, Variabilitaet aufrechterhalten, Versuche vorbereiten etc.. Aquarien der Fische Raeume mit Aquarien Fischzuchtschrank mit kleinen Aquarien fuer 1-5 Fische Natuerlich war das sehr zeitintensiv. Andererseits war es auch schoen, im Kontakt mit den Guppies, die man spaeter fuer etwaige Versuche verwendet, zu sein. Meine generellen Arbeitszeiten waren von 9:00- 17:00 Uhr. Da die Fische natuerlich auch am Wochenende versorgt werden muessen, wurden auch die Wochenenden unter den Mitarbeitern der Arbeitsgruppe aufgeteilt, so dass ich auch an manchen Wochenenden in die Uni kommen musste. Ich war also immer gut ausgelastet mit Aufgaben, doch es hat auch sehr viel Spass gemacht! Mit meinen Kollegen habe ich so ein freundschaftliches Verhaeltnis aufbauen koennen, dass wir auch viel ausserhalb der Universitaet zusammen gemacht haben. Dadurch hatte ich natuerlich viel Kontakt zu Einheimischen. Die Laborsprache war in meinem Fall Italienisch, wobei jeder der Mitarbeiter gut Englisch sprechen konnte. Dadurch haben sich natuerlich meine Italienischkenntnisse deutlich verbessert. Demnaechst kommt eine andere deutsche Auslandsstudentin hier in die Arbeitsgruppe, was bedeutet, dass die Arbeitsgruppe „Ecoetology“ gerne Praktikanten/innen aufnimmt, um ihr Wissen zu teilen und die zahlreichen Forschungsarbeiten vorantreiben zu koennen. Ich kann jedem nur empfehlen, hier ein Praktikum zu machen. Denn meines Erachtens ist es das wichtigste, ein angenehmes Arbeistsklima und ein interessantes Aufgabengebiet zu haben und das hat man hier auf jeden Fall!Der Professor steht einem auch immer mit Rat und Tat zur Seite und man hat immer die Moeglichkeit fachliche oder sprachliche Fragen zu stellen. Alles in allem war diese Auslandserfahrung wirklich toll und ich habe die Zeit sehr genossen. Ich fande es schoen, nicht nur neue Bereiche kennenzulernen, sondern auch in eine andere Kultur und Arbeitswelt eintauchen zu koennen. Ich bin jederzeit wieder offen fuer einen Auslandsaufenthalt, da man neben Land und Leuten auch so viel fuer seine Persoenlichkeit lernt.