Lengericher Wochenblatt Nr. 9 vom 28.02.2007 Artikel 2

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Lengericher Wochenblatt Nr. 9 vom 28.02.2007 Artikel 2
Ehrenamtliches Engagement macht Hilfe möglich
Immer wieder Verbesserungen für eine artgerechte Haltung durch Umbauten und Erweiterungen
it einer gewaltigen Portion
Eigenleistung,
Geldspenden,
Unternehmenshilfe und kostenlos
zur Verfügung gestellten Baumaterialien entstand im Jahre
1967 auf diesem Gelände ein
kleines Tierheim. Die auf dem
Grundstück bereits vorhandene Baracke wurde für das damalige Verwalterehepaar Jäschok zur Wohnung umgebaut
und als diese 1980 aus gesundheitlichen Gründen ausschieden, von deren Nachfolger-Ehepaar Lampe bis zum
Jahr 1987 als Wohnraum genutzt.
Bis zum Jahr 1968 wurden
nachweislich über 100 Tiere
im Tierheim betreut. Die Mitgliederanzahl stieg bis ins Jahr
1974 auf 245 an. Im Jahr 1980
wurden im Tierheim Lengerich über 300 Tiere betreut.
Da die nachfolgenden Jahre
(über 500 Tiere jährlich) zeig-
M
ten, dass eine artgerechte Tierhaltung in der vorhandenen
Substanz unmöglich war, wurde im Jahr 1986 mit der
Planung und am 13. Juli 1987
mit dem Neubau des jetzigen
Tierheims auf dem vorhandenen Gelände am Setteler
Damm 75 begonnen.
Durch Haussammlungen,
Spendenaufrufe, Zuschüsse
von Gemeinden, Landes- und
Kreismittel, AB-Maßnahmen
und natürlich die kontinuierliche Unterstützung von freiwilligen Helfern am Bau, so
zum Beispiel durch Mitglieder des Tierschutzvereins
Westerkappeln/Tecklenburger Land und dessen Jugendgruppe, des Angelvereins Stowasser, des THW Lengerich
und vielen anderen, ist im
Jahr 1988 ein wunderschönes
art- und tierschutzgerechtes
Tierheim entstanden, mit
Wohnraum für einen Tier-
Im Lauf der Jahre wurden immer wieder neue, artgerechte Einrichtungen für die Tiere geschaffen.
heimleiter. Am 28. August des
gleichen Jahres wurde das
Tierheim mit einem Tag der
offenen Tür eingeweiht.
Seit dem Jahr 1985 besteht
eine intensive Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein Westerkappeln/Tecklenburger Land, der neben seiner
täglichen Tierschutzarbeit einen 24-stündigen Bereitschaftsdienst für verletzte und
entlaufene Tiere unterhält,
und zwar in der Form, Fundtiere aus dem Altkreis Tecklenburg nach Dienstschluss
der Ordnungsämter und an
Sonn- und Feiertagen, für
Städte und Gemeinden in das
zuständige Tierheim Lengerich zu transportieren. Bis
heute wird dieser tägliche Bereitschaftsdienst von zehn ehrenamtlichen Mitarbeitern für
das Tierheim Lengerich versehen.
Nachdem der „Neubau“
schon viele, viele Jahre fertiggestellt ist, standen in den
letzten drei Jahren Umbauund Renovierungsarbeiten an.
Ein Katzen-Zimmer und Katzen-Außengehege
wurden
hinzugefügt und die vorhandenen Katzen-Außengehege
vergrößert, so dass das Tierheim jetzt über fünf KatzenZimmer mit fünf Katzen-Außengehegen verfügen. Die vier
Hunde-Ausläufe wurden auf
insgesamt sieben Hunde-Ausläufe erweitert, es gibt ein
Kleintierhaus für Nager und
einen Großstall, damit die
Möglichkeit besteht, einem
Großtier für kurze Zeit eine
Unterbringung zu ermöglichen. Außerdem musste eine
Klein-Kläranlage gebaut und
eine Einfriedung rund ums
Tierheim erneuert werden.
Im Lengericher Tierheim am Setteler Damm sind „Struppi“ und
„Francis“ friedliche Nachbarn.
Fotos: privat
All diese Maßnahmen haben dem Tierheim ein neues
Gesicht verliehen und neue
Akzente gesetzt. Dieses wäre
ohne die Hilfe und das Engagement der ehrenamtlichen
Mitglieder, die neben ihrer
täglichen
Tierschutzarbeit
diese Umbaumaßnahmen unterstützten, nicht machbar gewesen.
Da das Tierheim nur eine
„Zwischenstation“ für die
dort anvertrauten Tiere ist, ist
es den Mitarbeitern ein besonderes Anliegen, ihnen den
Aufenthalt in der fremden
Umgebung so angenehm wie
möglich zu gestalten und sie
durch eine intensive Vermittlung in ein auf ihre Belange
zugeschnittenes neues, endgültiges Zuhause zu vermitteln.
Dass das Tierheim auf dem
richtigen Weg ist, beweisen
die täglichen Besucherzahlen
und die Resonanz auf der Internetseite
(www.tierheim–lengerich.de). Durch intensive Zusammenarbeit mit
dem Tierschutzverein Westerkappeln/Tecklenburger Land
und nach der vollzogenen Fusion werden die Tierschutzaufgaben noch intensiver
wahrgenommen werden, getreu dem Motto „Gemeinsamkeit macht stark“.
Weitere Aufgaben, die dringend notwendig sind, ist die
Umgestaltung und Neueinrichtung des Tierarztraumes
sowie die Neuanschaffung
und Installation eines Computers. Da diese Anschaffungen für den Verein einen
hohen Kostenaufwand bedeuten, bittet der Verein um Unterstützung: Konto-Nr. 1107,
Stadtsparkasse
Lengerich,
BLZ 401 544 76.
Der Zweite Weltkrieg in Ibbenbüren:
„Leben und Sterben 45“
Dokumentarspielfilm zu den Kämpfen im Brumleytal
ach fast drei Jahren Vorbereitungszeit, Dreharbeiten und Endabmischung hatte Detlef Muckels
neuester Film „Leben und
Sterben 45“ im Mai 2006 Premiere. Der Filmemacher aus
Rheine-Mesum hat sich in
diesem Werk mit den Geschehnissen im Brumleytal
1945 auseinandergetzt. In den
Ostertagen zum Ende des
zweiten Weltkrieges fanden
dort verlustreiche Kämpfe
zwischen deutschen und englischen Truppen statt. Am 14.
März wird das fast einstündige Werk in der Gempt-Halle
endlich dem Lengericher Publikum präsentiert.
In eindrucksvoller Art und
Weise schafft „Leben und Sterben 45“ den Spagat zwischen
Dokumentation und Spiel-
N
film. Sehr aufwändig gestaltete Aufnahmen fanden zum
Großteil an den Originalschauplätzen statt. Die bildliche
Darstellung
dieser
Kämpfe zeigen einen durchaus kritischen Blick, den der
Filmemacher den Zuschauern
gewährt. Mit Hinterbliebenen
und überlebenden Deutschen
und Engländern hat Detlef
Muckel Gespräche geführt,
die sich hervorragend in das
Filmwerk einfügen. Die Mischung der Genres schafft die
Gratwanderung zwischen der
sachlichen und der emotionalen Betrachtung der Schlacht
im Brumleytal.
In einem Beitrag zur Premiere verkündet dann das
WDR-Fernsehen sein Prädikat
für „Absolut sehenswert!“ für
den Dokumentarfilm. Mehre-
re tausend Besucher haben
seit der Premiere schon den
Film bei diversen Vorführungen im Kreis gesehen. Sogar
in England und den Niederlanden wurde der Film einem
breiten Publikum zugänglich
gemacht. Dank englischer Untertitel konnten die Überlebenden und Angehörigen
aus England den Erzählungen
von deutscher Seite noch besser folgen.
Detlef Muckel präsentiert
mit seiner Produktionsfirma
Newfilm Pictures sein bislang
größtes Filmprojekt „Leben
und Sterben 45“ am Mittwoch, 14. März, in der GemptHalle in Lengerich um 20 Uhr.
Einlass ist ab 19 Uhr. Aufgrund der großen Nachfrage
im Vorfeld empfiehlt es sich,
den Kartenvorverkauf zu nut-
Der Film „Leben und Sterben 45“ verarbeitet die Kriegsschrecken
im Brumleytal.
Foto: privat
zen. Eintrittskarten zum Preis
von sechs Euro sind seit dem
7. Februar bei der TouristInformation in Lengerich (s
05481 / 82422) und der Tou-
rist-Information in Ibbenbüren (s 05451 / 5454540) erhältlich. Auf Wunsch kann eine Schulpräsentation durchgeführt werden.

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