Niereninsuffizienz
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Niereninsuffizienz
Ausgabe: 01-2010 Stand: 27. April 2012 Seite 1 von 1 Niereninsuffizienz Niereninsuffizienz Nierenerkrankung Bei Ihrem Hund bzw. Ihrer Katze wurde eine Erkrankung der Nieren diagnostiziert. Diese Informationsschrift soll Ihnen dabei helfen, die Krankheit Ihres Tieres besser zu verstehen und ist zugleich ein kleiner Ratgeber für die richtige Pflege zu Hause. Eingeschränkte Nierenfunktion Nierenerkrankungen können bei Tieren aller Altersstufen und bei allen Rassen vorkommen. Einschränkungen der Nierenfunktion, also der Entgiftungsleistung der Nieren werden jedoch besonders bei älteren Hunden und Katzen, d.h. ab dem 7./8. Lebensjahr, beobachtet. Eine gesunde Niere filtert giftige Abfallprodukte des Stoffwechsels aus dem Blut. Bei eingeschränkter Nierenfunktion bleiben Teile dieser Gifte im Körper, da nicht mehr alle Stoffwechselprodukte ausgeschieden werden können. Viele Hunde und Katzen, die an einer Nierenerkrankung leiden, zeigen anfangs keinerlei Symptome. Die Beschwerden treten erst auf, wenn bereits mehr als 2/3 der Nierenfunktion verloren gegangen sind. Nun besteht dringender Handlungsbedarf. Denn ist erst einmal eine Nierenschädigung eingetreten, ist keine Regeneration des zerstörten Nierengewebes mehr möglich. Nierenschäden verschlimmern sich mit der Zeit. Vorbeugende Maßnahmen und die rechtzeitige Erkennung und Behandlung der Erkrankung können jedoch das Leben Ihres Tieres verlängern! Symptome einer Nierenerkrankung Tiere mit einer Nierenerkrankung verlieren ihren Appetit und trinken vermehrt. Gleichzeitig setzen sie häufiger Urin ab, oder manchmal überhaupt nicht mehr. Das Fell erscheint glanzlos und schuppig, die Tiere sind oft sehr müde und lustlos. Diese Symptome können sich auch langsam über einen längeren Zeitraum entwickeln. Über eine Blut- und Urinuntersuchung können wir das Vorliegen einer Nierenerkrankung schnell und sicher feststellen. Ursachen Die Ursachen einer Nierenerkrankung können beispielsweise angeborene Störungen, Giftstoffe, nicht ausgeheilte Infektionen oder Immunkrankheiten sein. Nicht immer ist es möglich, die eigentliche Ursache herauszufinden. Es lässt sich jedoch feststellen, wie schwerwiegend die Nierenerkrankung Ihres Tieres ist und welche Behandlungsmaßnahmen wichtig sind. Durch regelmäßige Kontrollen sollte der Behandlungserfolg überwacht werden. Behandlung Besonders wichtig ist es, dass Ihr Tier zu jeder Zeit ausreichend frisches Trinkwasser zur Verfügung hat. Wir werden Ihrem kranken Tier eine entsprechende Diät mitgeben, die wenig Phosphor und Natrium (Salz), sowie weniger, dafür aber besonders wertvolles Eiweiß (Protein) enthält. Diese Diät enthält alle wichtigen Nährstoffe und ausreichend Vitamine, entlastet dabei aber die Nieren. Das bedeutet, dass die Nieren weniger Abfallprodukte aus dem Eiweißabbau ausscheiden müssen. Der Gehalt an Phosphor ist ebenfalls reduziert, um die durch überschüssige Phosphoraufnahme verursachten Schäden zu verhindern. Der geringere Natriumgehalt soll helfen, den bei Nierenerkrankungen häufig erhöhten Blutdruck zu senken. Bitte füttern Sie nur die verordnete Diät und geben Sie Ihrem Tier Medikamente, Vitamine oder andere Extras nur nach Rücksprache!! Eine regelmäßige Infusionstherapie bei ihrem Haustier hilft zusätzlich die Nieren zu unterstützen und den Wasserhaushalt zu regulieren. Es hat sich gezeigt, dass durch eine sorgfältige Betreuung und Medikation die Lebenserwartung ihres Haustieres je nach Ausmaß der Erkrankung verlängert werden kann. Da Diäten, wie bei uns Menschen, auch den Katzen und Hunden gelegentlich nicht schmecken, ist die Therapie Ihres Lieblings dann erschwert. Bedenken Sie jedoch, dass diese Diät bei einer diagnostizierten Niereninsuffizienz die Basis für einen Erfolg darstellt und die Lebenserwartung Ihres Tieres bestimmt. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!