Seite 1 von 3 mdr.de: Sargnagel für Moralhüter: "Jackass" 26.06

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Sargnagel für Moralhüter: "Jackass"
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Donnerstag, 26. Juni 2003
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Von Sven Kups
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Wenn zu Beginn eines Kinofilms der Hinweis kommt, dass die
folgenden Szenen von echten Stuntmen gedreht wurden und man
deswegen nichts nachmachen soll - dann gibt es auf der
Leinwand etwas Besonderes zu sehen. Oder etwas Blödsinniges.
Je nach dem, wie man es betrachtet.
Kaum eine Fernsehserie spaltet derart die
Nation wie "Jackass" auf MTV. Was dort
passiert, ist aber auch alles andere als
normal. Eine Schar durchgeknallter
junger Typen quält sich mit abstrusen
Selbstversuchen, zieht abgedrehte Stunts
durch oder veralbert die Umwelt mit irren
Aktionen. Dass man damit den
Massengeschmack auch bei den
Spaß am Schmerz:
Kinobesuchern treffen kann, zeigen die
Halbnackt in ein Meer aus
nackten Zahlen. Allein in den USA spielte
Mausefallen
"Jackass - the Movie", das am
Startwochenende Amerikas Nummer eins wurde, über 64 Millionen Dollar
ein. International geht der Erfolg noch weiter.
Zum Thema
Nun ist ein Erfolg an den Kinokassen noch
längst kein Qualitätsbeweis. An
amerikanischen sowieso nicht. Aber bei
Forum
"Jackass" von Qualität zu sprechen ist
genau so widersinnig, wie in dem Film
Genial oder bescheuert?
nach einer Story zu suchen. Die gibt es
nämlich nicht. "Jackass" besteht aus
einfach aneinander geschnittenen Sketchen. Die meisten "Episoden" sind
nicht länger als ein bis zwei Minuten. Dramaturgie? Fehlanzeige. Ist auch
unnötig. Das einzige, dass noch an eine echte Komödie erinnert, sind ein
paar Runninggags (Jemand überfällt die Mitglieder des Drehteams mit
einem Haarschneider und stößt zu).
Innerhalb der zahllosen kleinen Sketche
spielen sich genau die Dinge ab, die
Moralhüter auf die Palme bringen.
Menschen zerstören, veralbern, fügen
sich Schmerzen zu. Besonders Letzteres.
Manchmal geht es auch harmlos zu. Zum
Beispiel wenn ein kleinwüchsiges
Teammitglied unter einen Verkehrskegel
krabbelt und damit in einer japanischen
Spaß am Nervenkitzel:
Einkaufspassage das Ende einer
Fütterung der Alligatoren
Rolltreppe verstopft. Letztendlich
dominieren aber die Selbstversuche und waghalsigen Stunts. Da wird
schon mal mit Hilfe eines Trampolins in einen rotierenden
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Johnny kennt keinen Schmerz
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"JACKASS"
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Sa. um 18.10 Uhr im
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Auf der H
Moderation: Heike Opit
und Robby M
Doku-Soap
26.06.2003
mdr.de: Sargnagel für Moralhüter: "Jackass"
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Deckenventilator gesprungen oder über einem Alligator-Becken am Seil
langgehangelt - mit aus der Unterhose hängendem Fleisch ...
Darf man über sowas lachen?
Wer sich diese Frage stellt, hat bei
"Jackass" schon verloren. Denn dann hat
er die durchgeknallten Typen um Johnny
Knoxville & Co. schon ernst genommen.
Zu ernst. Dabei darf man genau das eben
nicht. Angst um die alles nachahmende
Jugend - es soll schon ernsthafte Unfälle
gegeben haben - ist eher bei der
Spaß am Blödsinn: Ein Auto
im ...
Fernsehserie angebracht. Der KinoVersion wurde von der FSK ein P18
aufgedrückt. Den eingangs erwähnten Warnhinweis bekommen
außerdem auch die Erwachsenen zu sehen. Sicher ist sicher.
Neben dem Mut zur möglichen
Selbstverstümmelung beeindruckt vor
allem die Kreativität der Crew. Während
der 85 Minuten wird es kein bisschen
langweilig, es gibt quasi keine
Wiederholungen. Besonders faszinierend
jedoch ist die Tatsache, dass einen die
Typen mit den eindeutig masochistischen
Zügen fast garantiert einen
Spaß am Tier: Johnny lässt
Lachmuskelkater verschaffen. Da kann
sich "piercen"
man sich im Kinosessel noch so sehr
fragen, über was für einen Blödsinn man hier eigentlich lacht - man
lacht. Und zwar heftig.
Sorgen und Hoffnunge
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mit Katrin Hu
Babyboom bei den Pro
Selbst abgehoben betrachtet ist "Jackass"
interessant, denn der Film legt vielleicht
so etwas wie unsere dunkle Seite offen.
Zum Beispiel wenn Bam Margera seine
ahnungslosen Eltern in deren Haus
terrorisiert (unter anderem indem er die
Mutter in ihrer Küche plötzlich auf einen
riesigen Alligator treffen lässt, woraufhin
sich diese dann hysterisch schreiend im
Spaß am Schockieren: Ein
Bad einschließt). Kommt da Mitleid auf?
Alligator in Muttis Küche
Wenn ja - lache ich trotzdem? Oftmals ist
die Antwort ein Ja. Oftmals, nicht immer. Beispielsweise bei ein paar arg
ekligen Szenen, die etwas platt geraten sind und übers Ziel hinaus
schießen. Obwohl - das Ziel liegt ja für jeden sowieso woanders. Nur
vergessen das viele. Vor allem die Moralhüter.
27.02.2003 | 13:27
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