SWM Erzeugungsanlagen

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SWM Erzeugungsanlagen
SWM Erzeugungsanlagen
Starke Eigenerzeugung für die sichere Versorgung
Münchens und seiner Region
Inhalt / SWM Erzeugungsanlagen 3
„Die Stadtwerke München verstehen sich als
das Umweltunternehmen Nummer 1. Mit
unserer intelligenten Energiestrategie setzen
wir auf die Kraft-Wärme-Kopplung und
den Ausbau der erneuerbaren Energien, um
die vorhandenen Ressourcen rationell und
umweltschonend zu nutzen.“
Stephan Schwarz
Geschäftsführer Versorgung und Technik
4 Auf Nummer sicher gehen Die Eigenerzeugung der SWM
6 Strom und Wärme nutzen Heizkraftwerke
8 Sofort zur Stelle Heizwerke und Blockheizkraftwerk
10 Wärme aus dem Inneren Geothermie-Anlagen
12 Starke Leistung Ökostrom aus Wasserkraft
16 Endlose Quelle Strom aus Sonnenenergie
18 Am richtigen Rad drehen CO2-freier Strom aus Windkraft
20 Mehr als Mist Energie aus Biomasse
22 Alles im grünen Bereich Leitwarte und virtuelles Kraftwerk
24 Ökostrom für München Ausbauoffensive Erneuerbare Energien
26 Das Plus für München Engagement für die Zukunft unserer Stadt
4 SWM Erzeugungsanlagen / Intelligenter Energiemix
SWM Erzeugungsanlagen 5
Auf Nummer sicher gehen
Die Energieerzeugung der SWM
Seit mehr als 100 Jahren versorgen die Stadtwerke München
(SWM) München und die Region zuverlässig mit Strom und
Wärme. Bei ihrer Rund-um-die-Uhr-Versorgung können sich
die Bürgerinnen und Bürger auf ein Höchstmaß an Sicherheit
verlassen. Möglich wird dies durch einen hohen Anteil an
Eigenerzeugung von Energie in einem ausgewo­genen Verhältnis aus Wasser-, Wind- und Solarkraft, Geothermie sowie
Kraft-Wärme-Kopplung. Dieser vielfältige Mix macht die SWM
Energieversorgung eigenständig und ökologisch.
Neueste Technologie in SWM Anlagen
Ihren Kraftwerkspark modernisieren die SWM laufend. Denn
nur mit neuester Technologie können höchste Wirkungsgrade
bei der Primärenergienutzung erreicht werden. Alle Erzeugungs­
anlagen der SWM sind EMAS-zertifiziert. EMAS, Eco-Management and Audit Scheme, ist ein von den Europäischen Gemeinschaften entwickeltes Instrument für Unternehmen, die ihre
Umweltleistung verbessern wollen.
Erzeugungsanlagen der SWM
Wasserkraftwerke Uppenborn 1 und 2,
Moosburg
HKW Freimann
HW Theresienstraße
Windkraft-Anlage
Fröttmaning
PV UW Arcis-/Nordendstraße
Moosburg
Biogas-Anlage
Eggertshofen**
bei Freising
BHKW Knorrstraße
HW Kathi-Kobus-Straße
Kleinwasserkraftwerk Sempt bei Moosburg
PV Betriebshof Moosburg
Solare Nahwärme Ackermannbogen
PV IT-Rathaus München (2 Anlagen)
Intelligenter Energiemix Münchens und der Region
Hohe Eigenerzeugung dank großem Kraftwerkspark
In rund 50 eigenen Anlagen in München und der Umgebung
erzeugen die SWM die Energie ressourcenschonend, mit modern­
ster Technik und nach hohen Umweltstandards. Sie setzen
auf einen intelligenten Energiemix aus erneuerbaren Energien
und umweltschonender Kraft-Wärme-Kopplung sowie auf
Energieeffizienz. Die Energieeffizienz hat bei den SWM hohe
Priorität – das gilt für die Anlagen der SWM ebenso wie für die
Beratung ihrer Kunden, selbst rationell mit Energie umzugehen.
So können die SWM Kunden sicher sein: Sie erhalten Strom und
Wärme – und zwar ökologisch und zu fairen Preisen.
In München und Umgebung betreiben die SWM drei Heizkraftwerke, mehrere Blockheizkraftwerke und Heizwerke, Wasserkraftwerke, Photovoltaik-, Biogas- und Geothermie-Anlagen
sowie ein Windrad. Die Erzeugung der SWM ist mit dem Netz
des europäischen Verbunds verknüpft und leistet so einen
Beitrag zur Versorgungssicherheit.
PV Hans-Jensen-Weg (2 Anlagen)
PV SWM Zentrale (3 Anlagen)
HKW Nord mit Müllverbrennungs-Anlage
PV MTZ
Unterföhring
Freimann
PV Fassade Pasinger Fabrik
PV Parkhaus Widmannstraße
PV Messe München**
BHKW Westbad
PV Messe-Parkhaus
BHKW Joseph-Haas-Weg
Freiham
Pasing
Geothermie-Anlage Riem
Nord
PV Heizwerk Freiham
PV HW Riem
Geothermie-Anlage***
Heizwerk Freiham
PV Droste-Hülshoff-Schule
HKW Süd
PV Schulzentrum Astrid-Lindgren-Straße
PV Servicezentrum Riemersee
Großhadern
Biomethan-BHKW Michaelibad
PV Wasserkraftwerk Isarwerk 2
Wasserkraftwerk Isarwerk 2
HW Koppstraße
Sendling
Perlach
HW Perlach
HW Gaisbergstraße
Wasserkraftwerk Isarwerk 1
PV Gewerbehof Giesing
PV Haagerstraße
Biogas-Anlage BHKW Hellabrunn
Wasserkraftwerk Isarwerk 3
PV Tram-Werkstätte Ständlerstraße
Sauerlach
Wasserkraftwerk Stadtbachstufe
Wasserkraftwerk Praterkraftwerk**
Wasserkraftwerk Maxwerk
Geothermie-Anlage
Heizkraftwerk Sauerlach
Feldkirchen-Westerham
Wasserkraftwerke Leitzachwerke 1,2 und 3
Feldkirchen-Westerham
Wasserkraftwerk Hammer
bei Fischbachau
* ohne überregionale Beteiligungen
** regionale Beteiligungen
*** Geothermie-Anlage derzeit im Bau
Münchner Stadtgebiet
Solar-Anlage (Kollektor bzw. Photovoltaik)
Fernwärme-Dampfnetz
Geothermie-Anlage
Fernwärme-Heißwassernetz
Heizkraftwerk
Blockheizkraftwerk
Heizwerk
Biogas-Anlage
Windkraft-Anlage
Wasserkraftwerk
* SWM Beteiligung
Stand: 04/2015
6 SWM Erzeugungsanlagen / Kraft-Wärme-Kopplung
SWM Erzeugungsanlagen 7
Strom und Wärme nutzen
Die Wärmeenergie der bis zu 540 Grad Celsius heißen Abgase
der Gasturbine werden nicht ungenutzt an die Umgebung abge­
geben, sondern über einen Wärmetauscher auf die Dampftur­
bine übertragen, wo erneut Energie, diesmal für Heizungen und
Warmwasser, im KWK-Prozess gewonnen wird.
Heizkraftwerke
Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist bei den SWM wichtiger
Eckpfeiler der umweltschonenden Energieversorgung für die
Stadt München. Bei KWK wird ressourcenschonend gleichzeitig
Strom und Wärme erzeugt. KWK ist damit, neben den erneuerbaren Energien, der umweltverträglichste technische Prozess:
Die beim Prozess der Stromerzeugung ohnehin anfallende Wärme wird genutzt und direkt an das Fernwärmenetz abgegeben.
Fernwärme für den Klimaschutz
Das Münchner Fernwärmenetz zählt mit über 800 Kilometern
Länge zu den größten Europas. Und es soll weiter wachsen:
Insgesamt verlegen die SWM über 100 Kilometer neue Fern­
wärmeleitungen. In den nächsten Jahren ist ein Neu­an­schluss­
wert in einer dreistelligen Megawatthöhe geplant. Dafür
werden die SWM erschlossene Gebiete verdichten und neue
Stadtviertel für die Fernwärme erschließen. Wie der Münchner
Westen von der Laimer Unterführung über Pasing, Westkreuz
und Neu-Aubing bis nach Freiham oder die Gebiete Friedenheim, Thalkirchen und Ramersdorf/Berg am Laim.
Insgesamt investieren die SWM in den nächsten Jahren 200
Millionen Euro in den Ausbau des Münchner Fernwärmenetzes.
Bei herkömmlichen Kraftwerken ist das nicht der Fall. Hier geht
sie als Abwärme ungenutzt verloren. Zum Vergleich: Eine KWKAnlage erzielt eine Energieausnutzung von bis zu 90 Prozent,
bei herkömmlich produziertem Strom sind es hingegen nur 30
bis 40 Prozent. Der eingesetzte Brennstoff wird also wesentlich
effektiver genutzt. Dabei spielt es praktisch keine Rolle, welcher
Brennstoff zum Einsatz kommt. Mit der Nutzung der Abwärme
aus der Stromerzeugung als Fernwärme stehen dem Münchner Wärmemarkt rund vier Milliarden kWh umweltschonend
erzeugter Heizenergie zur Verfügung.
Um diese Menge durch ölbetriebene Hausheizungen zu
erzeugen, wären ca. 450 Millionen Liter Heizöl nötig. Durch
die hohe Energieausnutzung im KWK-Prozess werden pro Jahr
ca. 1 Million Tonnen CO2 eingespart. Das entspricht in etwa
dem Ausstoß des gesamten PKW-Verkehrs in München.
Energiepaket im Süden
Das Heizkraftwerk Süd ist der leistungsfähigste Erzeugungsstandort der SWM. Es umfasst zwei Gas- und Dampfturbinenanlagen
(GuD). Zusätzlich verfügt es über ein Heizwerk, das bei sehr
hohem Wärmebedarf oder bei Ausfall einer GuD-Anlage eingesetzt wird. Als Brennstoff wird in allen drei Anlagen Erdgas eingesetzt. Im Gas- und Dampfturbinen-Prozess treibt eine mit Erdgas
befeuerte Gasturbine einen Generator an, der Strom abgibt.
Heizkraftwerke der SWM
Die Vorteile beider Prozesse verbinden sich optimal miteinander:
die hohe Eintrittstemperatur der Gasturbine mit der niedrigen
Abwärme des Wasser-Dampf-Kreislaufs. Die GuD-Anlagen erreichen einen Brennstoffausnutzungsgrad von bis zu 90 Prozent.
Die elektrische Leistung wird in das städtische 110-kV-Netz
eingespeist. Für die Fernwärmeleistung stehen als Abnehmer
die Heißwassernetze Sendling und Perlach sowie das Dampfnetz
Innenstadt bereit.
Wärme sinnvoll genutzt
Das Heizkraftwerk Nord in Unterföhring besteht aus drei voneinander unabhängigen Blöcken, die in KWK betrieben werden.
Bereits 1993 wurde es für die umweltverträgliche und innovative
Stromerzeugung mit dem Powerplant Award ausgezeichnet. In
den Blöcken 1 und 3 werden jährlich etwa 650.000 Tonnen Restmüll und Klärschlamm in Strom und Wärme umgewandelt.
Die meiste Energie erzeugt Block 2. Hier werden jährlich etwa
800.000 Tonnen Steinkohle verbrannt. Etwa die Hälfte eines
jeden Blocks nimmt die Rauchgasreinigung ein. Hier werden die
Rauchgase aus dem Verbrennungsprozess von ihren schädlichen
Bestandteilen gereinigt. Dank modernster Filtertechnologie
unterschreiten die Emissionswerte die gesetzlich vorgegebenen
Grenzwerte.
In Block 2 kommen pro Tag über einen eigenen Bahnbetrieb
zwei bis drei Züge mit Steinkohle an. Die Kohle wird in drei
Kohle-Silos umgelagert und gelangt über Fördereinrichtungen
zu den Kohlemühlen. Hier wird sie staubfein gemahlen und über
24 Brenner mit der vorgewärmten Verbrennungsluft in den Feuerungsraum eingeblasen und verbrannt. Dabei entsteht Wärme,
die im Heizkessel Dampf erzeugt. Dieser treibt über eine dreistufige Turbine einen Generator an, der die Bewegungsenergie in
elektrische Energie umwandelt. Über eine 110-kV-Schaltanlage
leiten die SWM den Strom in das Versorgungsnetz.
Die Fernwärme koppeln die SWM vor der letzten Stufe der Turbine
aus. Mit ihr werden rund 150.000 Haushalte in der Innenstadt, im
Münchner Norden und Osten versorgt.
Heizkraftwerk Nord
Standort: Münchner Straße 22,
85774 Unterföhring
In Betrieb seit: 1964
Elektrische Leistung: 414 MW
Fernwärmeleistung: 900 MW
Heizkraftwerk Süd
Standort: Schäftlarnstraße 15, 80469 München
In Betrieb seit: 1899 (zur Stromerzeugung,
ab 1969 zusätzlich Fernwärmegewinnung)
Elektrische Leistung: 698 MW
Fernwärmeleistung: 814 MW
Heizkraftwerk Freimann
Standort: Frankfurter Ring 131,
80807 München
In Betrieb seit: 1974
Elektrische Leistung: 160 MW
Fernwärmeleistung: 400 MW
Fernkälte: Natürliche Kältequelle
Im Prinzip funktioniert der Kreislauf der Fernkälte ähnlich dem
der Fernwärme – nur umgekehrt. Wasser wird zentral abgekühlt
und über eine Rohrleitung an die Kunden geliefert. Dort steht
das Wasser zur Aufnahme von Wärme aus der Gebäudeklimatisierung zur Verfügung. Bereits seit 2004 dienen U-Bahn-Schächte
den SWM als Energiequelle. In speziellen Wasserkanälen,
sogenannten Dükern, wird Grundwasser gesammelt und dann
unter den Schächten hindurchgeführt. Aus ihnen bezieht das
Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) der BMW Group im
Norden Münchens seine angenehme und notwendige
„Betriebstemperatur“.
Außerdem errichten die SWM in der Münchner Innenstadt ein
Fernkältenetz. Die Kältezentrale ist im Stachus-Bauwerk untergebracht. Als natürliche Kältequelle dient der Westliche Stadtgrabenbach. Er kann im Winter zur direkten Kühlung und im Sommer für die Rückkühlung der Kältemaschinen genutzt werden.
Sofort zur Stelle
Heizwerke UND BLOCKHEIZKRAFTWERK der SWM
Heizwerke und Blockheizkraftwerk
Heizwerke erzeugen ausschließlich Fernwärme. Ihr Vorteil ist,
dass sie innerhalb weniger Minuten voll einsatzbereit sind. Daher
können sie kurzzeitige Wärmeverbrauchsspitzen abdecken und
die Versorgungssicherheit aufrechterhalten, sollte ein Heizkraftwerk einmal ausfallen. Im Wesentlichen besteht ein Heizwerk
aus einem oder mehreren Heizkesseln, in denen Wasser erhitzt/
verdampft und direkt für ein Dampfnetz oder über einen Wärmetauscher für ein Heißwassernetz bereitgestellt wird.
Die Umwelt profitiert: Gegenüber einer Vielzahl von ölbefeuerten Einzelanlagen kann das zentrale Heizwerk umweltschonender betrieben werden. Obwohl ständig einsatzbereit, sind die
Betriebszeiten von Heizwerken sehr kurz. Um ihre Wirtschaftlichkeit sicherzustellen, haben die SWM alle Anlagen modernisiert und auf einen „Betrieb ohne Beaufsichtigung“ (BoB)
umgerüstet. Beim BoB-Betrieb ist das Betriebspersonal nur in
regelmäßigen Zeitabständen direkt vor Ort. Von einer Leitstelle
am Standort Theresienstraße werden die Heizwerke zentral überwacht. Eingesetzt und betrieben werden sie von der Leitwarte
der Heizkraftwerke Nord bzw. Süd.
Strom und Wärme: Blockheizkraftwerk
Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist ein kleineres Kraftwerk, das
über Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Wärme bereitstellt. Voraussetzung für den sinnvollen Einsatz eines BHKWs
ist der gleichzeitige Bedarf an Strom und Wärme sowie die Nähe
zum Endverbraucher, da die Wärme direkt am Ort der Entstehung genutzt wird. Über einen Verbrennungsmotor bzw. eine
Gasturbine wird ein Generator zur Stromerzeugung angetrieben.
Heizwerk Gaisbergstraße
Standort: Grillparzerstraße 22, 81675 München
In Betrieb seit: 1974
Fernwärmeleistung: 147 MW
Heizwerk Kathi-Kobus-Straße
Standort: Kathi-Kobus-Straße 3, 80797 München
In Betrieb seit: 1965
Fernwärmeleistung: 74 MW
Heizwerk Koppstraße
Standort: Rupert-Mayer-Straße 49,
81379 München
In Betrieb seit: 1967
Fernwärmeleistung: 90 MW
Heizwerk Perlach
Standort: Karl-Marx-Ring 91, 81735 München
In Betrieb seit: 1980
Fernwärmeleistung: 159 MW
Heizwerk Theresienstraße
Standort: Türkenstraße 42 a, 80799 München
In Betrieb seit: 1963
Fernwärmeleistung: 204 MW
Blockheizkraftwerk Westbad
Standort: Weinberger Straße 11, 81241 München
In Betrieb seit: 1997
Elektrische Leistung: 1,94 MW
Fernwärmeleistung: 9,36 MW
Die bei der Verbrennung entstehende Wärme wird zur Erwärmung von Heizwasser genutzt. Die Brennstoffausnutzung kann
dabei bis zu 90 Prozent betragen. Als Brennstoff wird in der
Regel Erd­gas oder Biogas eingesetzt.
SWM Erzeugungsanlagen 11
Geothermie-Anlagen Der SWM
Geothermie-Anlage Riem
Standort: De-Gasperi-Bogen 20, 81829 München
In Betrieb seit: 2004
Fernwärmeleistung: 13 MW
Geothermie-Heizkraftwerk Sauerlach
Standort: Energiestraße 2, 82054 Sauerlach
In Betrieb seit: Anfang 2014
Elektrische Leistung: 5 MW
Fernwärmeleistung: 4 MW
Wärme aus dem Inneren
Geothermie-Anlagen
Vision: Fernwärme aus
erneuerbaren Energien
Die Erde steckt voller Energie. Vulkane, Geysire oder Thermalquellen sind ihre natürlichen Ventile. Bohrt man von der Erdoberfläche in die Tiefe, so steigt die Temperatur im Durchschnitt alle
100 Meter um circa drei Grad Celsius an. Im flüssigen Inneren der
Erde beträgt die Temperatur zwischen 3.000 und 10.000 Grad
Celsius. Der Wärmestrom heizt zunächst das Gestein in der Tiefe
auf, aber auch das Wasser, das in solche tief liegenden Schichten
eindringt. Dieses heiße Wasser wird als Thermalwasser bezeichnet, die Form der Geothermie als hydrothermale Geothermie.
Der Vorteil gegenüber anderen erneuerbaren Energiequellen ist
die ständige Verfügbarkeit, unabhängig von den klimatischen
Verhältnissen und der Tages- und Jahreszeit.
Der Schatz unter München
München und das südliche Umland sind dank ihrer Lage im
bayerischen Molassebecken besonders geeignet für die Nutzung
der hydrothermalen Geothermie. Sie sitzen auf einem riesigen
Vorrat an umweltfreundlicher Energie: In einer Tiefe von 3.000
bis 5.000 Metern erstreckt sich ein schier unerschöpfliches Heißwasservorkommen mit Temperaturen bis über 140 Grad Celsius.
Die Wärme aus diesem Thermalwasser lässt sich optimal nutzen,
zum Heizen oder auch zur Stromgewinnung. Hierzu wird das
heiße Wasser an die Oberfläche gepumpt, über Wärmetauscher
geleitet und dann abgekühlt. Danach wird es unverändert wieder
in die Tiefe zurückgeleitet. Somit ist Erdwärme ein Kreislauf ohne
nachhaltigen Eingriff ins Ökosystem.
bisherigen Tiefenrekord für GeothermieBohrungen in Deutschland. In dieser
Tiefe herrschen Wassertemperaturen von
über 140 Grad Celsius – und damit beste
Voraussetzungen, um neben Wärme
auch Strom zu gewinnen.
Seit 2004 nutzen die SWM die Geothermie zur Wärmeversorgung der Messestadt Riem. Mit dem 93 Grad heißen Thermalwasser aus 3.000 Metern Tiefe decken die SWM 88 Prozent des
Wärmebedarfs der Messestadt. Die Geothermie-Anlage erreicht
damit eine Kohlendioxid-Einsparung von etwa 12.000 Tonnen pro
Jahr. So wie in Riem wollen die SWM auch die Wärme-Grundversorgung des neu entstehenden Stadtteils Freiham mittels
Erdwärme decken.
Das geothermische Heizkraftwerk speist
seit Anfang 2014 Strom für 16.000
Münchner Haushalte ins Netz ein und
stellt gleichzeitig umweltfreundliche
Wärme für Sauerlacher Haushalte bereit.
Dabei wird nur der Energieinhalt des
heißen Wassers genutzt: Nach Übertra­
gung der Wärme auf den Heizkraftwerks­
prozess wird das abgekühlte, sonst aber
nicht veränderte Wasser wieder in die
gleiche geologische Schicht zurückgeleitet, aus der es kam – in den Malm. So
wird der natürliche Wasserhaushalt in der
Tiefe nicht gestört. Dazu werden mehrere Bohrungen niedergebracht. Durch
Geothermie-Heizkraftwerk Sauerlach
In Sauerlach nutzen die SWM das heiße Thermalwasser nicht
nur zur Wärme-, sondern erstmals auch zur Stromerzeugung.
Mit einer Bohrlochtiefe von 5.567 Metern halten die SWM den
die erste Bohrung, die „Förderbohrung“,
wird das heiße Wasser nach oben gefördert. Durch zwei weitere Bohrungen,
die „Reinjektionsbohrungen“, wird das
abgekühlte Wasser wieder in den MalmKarst zurückgeführt.
Hoher Wirkungsgrad
Die Umwandlung der im Thermalwasser
enthaltenen Wärme in Strom erfolgt über
einen zweistufigen Prozess – mit einem
Zwischenkreislauf und einem Arbeitsmittel.
Das Thermalwasser überträgt seine
Wärme in einem Verdampfer auf dieses
Arbeitsmittel. Der unter Druck stehende Arbeitsmitteldampf treibt wiederum
eine Turbine an. Das Arbeitsmittel kann
die Wärme aus dem Thermalwasser so
besonders gut ausnutzen.
Die SWM wollen die ohnehin schon sehr
gute Klimabilanz der Münchner Fernwärme noch verbessern: Bis 2040 soll die
komplette Fernwärme zu 100 Prozent
aus erneuerbaren Energien gewonnen
werden. München wäre damit die erste
deutsche Großstadt, die das erreicht. Um
diese ambitionierte Vision zu realisieren,
setzen die SWM in den nächsten Jahrzehnten auf die weitere Erschließung der
Erdwärme (Geothermie).
Neben der Geothermie können die SWM
in den nächsten Jahrzehnten auch auf
die beiden „grünen Brennstoffe“ Biogas
und in einem letzten Schritt auch auf
Windgas (aus überschüssiger Windenergie gewonnenes Gas) zur Erzeugung von
regenerativer Fernwärme zurückgreifen.
Einen weiteren Beitrag kann der erneuerbare (biogene) Anteil im Restmüll liefern.
Starke Leistung
Geniale Technik
Um die natürlichen Gegebenheiten an Flüssen und Seen optimal
auszunutzen, sind die Kraftwerke speziell auf ihren Einsatzort
zugeschnitten. Die SWM nutzen sowohl Pumpspeicher- als auch
Laufwasserkraftwerke.
Ökostrom aus Wasserkraft
Schon seit Tausenden von Jahren nutzen die Menschen die Kraft
des fließenden Wassers. Lange Zeit war die Wasserkraft neben
der Windenergie die einzige Möglichkeit, größere Antriebsleistungen zu erbringen, um zum Beispiel Mühlen und Sägewerke
zu betreiben. Bis ins 19. Jahrhundert stellte sie die wichtigste
Nutzenergie für Industrie und Gewerbe dar. Mit der Entwicklung
von Generatoren gegen Ende des 19. Jahrhunderts erhielt die
Wasserkraft allerdings eine völlig neue Aufgabe: die Stromerzeugung. Sie wurde damit nicht nur in München zum Wegbereiter
der flächendeckenden Elektrifi­zierung.
Umweltfreundliche Stromgewinnung
Seit Langem ist die Wasserkraft fester Bestandteil im Energiemix
der SWM. Sie ist eine umweltfreundliche Art der Stromgewinnung, die keinerlei Schadstoffe erzeugt. Derzeit betreiben die
SWM zwölf Wasserkraftwerke und sind an einem weiteren beteiligt. Sechs der Anlagen befinden sich im Stadtgebiet. 1908 ging
das Isarwerk 1 in Betrieb. Seit 1993 steht es unter Denkmalschutz.
In den Jahren 1920 bis 1923 wurden unter Ausnutzung des noch
zur Verfügung stehenden Isargefälles das Isarwerk 2 und das Isarwerk 3 errichtet. Alle drei Isarwerke liegen am Werkkanal, einem
künstlich geschaffenen Nebenarm der Isar, der unterhalb von
Pumpspeicherkraftwerke
Pumpspeicherkraftwerke wie die Leitzachwerke erzeugen Strom
nicht nur, sie können diesen auch speichern. Sie liegen immer zwischen zwei Seen, die über ein Kraftwerk miteinander verbunden
sind: dem Ober- und dem Unterbecken. Bei Strombedarf wird das
Wasser vom Oberbecken über eine Fallrohrleitung an die Turbinen
des Kraftwerks geführt. Die Turbinen geben die Drehbewegung
an die Generatoren weiter, die Strom erzeugen. Danach gelangt
das Wasser in den unterhalb des Kraftwerks gelegenen See, das
Unterbecken. Aus diesem wird das Wasser wieder zurück in den
Fluss geleitet. Bei niedrigem Strombedarf, zum Beispiel nachts, ist
es möglich, elektrische Energie zu speichern.
Baierbrunn von der Isar ausgeleitet wird. Oberhalb des Isarwerks 1
werden die Floßlände und unterhalb der Auer Mühlbach aus dem
Werkkanal gespeist. Dort befindet sich das älteste Wasserkraftwerk der SWM, das 1895 errichtete Maxwerk.
Etwa 1,8 Kilometer unterhalb der Wehranlage Großhesselohe
liegt das Laufwasserkraftwerk Isarwerk 1. Bei einem Gefälle von
rund 5,75 Meter können seine Turbinen maximal 65 m3/s Wasser
verarbeiten. Die gesamte Leistung wird auf drei Maschinensätze (Turbine/Generator) aufgeteilt. Jeder der drei DrehstromSynchron­generatoren wird von einer Francis-Doppelzwillingsturbine mit horizontaler, in Flussrichtung angeordneter Welle
angetrieben. Im Durchschnitt erzeugt das Kraftwerk pro Jahr
15 Millionen Kilowattstunden Ökostrom.
Laufwasserkraftwerke
Laufwasserkraftwerke wie die Isarwerke nutzen das Wasserdargebot und das natürliche Gefälle des Wassers. Das Wasser wird
über die Schaufeln einer Turbine geleitet und treibt sie dadurch
an. Die Turbine ist mechanisch mit einem Generator verbunden.
Hier wird die Bewegungsenergie in Strom umgewandelt.
LaufwasserKraftwerk
1
Ebenfalls an der Isar, nahe Moosburg, liegen die Uppenbornwerke, die den Mittleren Isarkanal zur Stromproduktion nutzen.
Die Leitzachwerke nutzen das Wasserangebot der Gebirgsflüsse
Mangfall, Leitzach und Schlierach. Nach dem Prinzip der Archimedischen Schraube (Wasserschnecke) nutzt die Stadtbachstufe
die Gefällestufe in Höhe des Isarwerks 3. Das jüngste ist das
Praterkraftwerk, unsichtbar im Flussbett der Münchner Isar auf
Höhe der Praterinsel gelegen. Es gehört zu den modernsten
Kleinwasserkraftwerken in Europa.
3
2
1 Generator
2 Turbine
3 Fallhöhe
14 SWM Erzeugungsanlagen / Aus Fluss und See
Mithilfe von Pumpen gelangt das Wasser über dasselbe Fallrohr,
über das es tagsüber vom Ober- in das Unterbecken floss, von
hier wieder nach oben. Im Oberbecken steht es dann bereit, um
bei Bedarfsspitzen tagsüber Strom zu erzeugen. Pumpspeicherkraftwerke können also überschüssig produzierte Energie in
Schwachlastzeiten in großen Mengen zwischenspeichern. Diese
Energie kann dem Netz auf Abruf wieder zugeführt werden.
SWM Erzeugungsanlagen 15
Aus der Natur – für die Natur
Bauen die SWM neue bzw. modernisieren sie bestehende
Anlagen, berücksichtigen sie selbstverständlich die Sensibilität des Ökosystems: Notwendige Eingriffe erfolgen möglichst
umweltschonend. Dank des verträglichen Nebeneinanders
von Naturschutz und Nutzung der Wasserkraft sind im Laufe
der Jahre in den Anlagen wichtige Lebensräume für bedrohte
Tierarten entstanden.
Der Ausbau geht weiter
Die SWM verfolgen auch weitere neue Wasserkraft-Projekte in
der Region. So planen sie derzeit bei Wang an der Ampermündung in die Isar ein besonders ökologisches und fischfreund­
liches „Bewegliches Kleinwasserkraftwerk”.
Zudem modernisieren die SWM bestehende Wasserkraftwerke
an der Isar, die danach noch mehr Ökostrom erzeugen und so
noch mehr Kohlendioxid einsparen können.
Wasserkraftanlagen der SWM
In den Uppenbornwerken beispielsweise bilden der Moosburger und der Echinger Speichersee mit dem angrenzenden
Auwald einen wesentlichen Bestandteil des 1982 eingerichteten Naturschutzgebiets „Vogelfreistätte Mittlere Isar“. Auch
der Echinger Speichersee hat überregionale Bedeutung als
Rastplatz für durchziehende Wattvögel und als Brutrevier für
bedrohte Vogelarten wie Wespenbussard, Gänsesäger und
Raubwürger.
Isarwerk 1
Lage: Zentralländstraße 41, 81379 München
In Betrieb seit: 1908
Leistung: 3 x 0,8 MW
Isarwerk 2
Lage: Isarauen 4, 81379 München
In Betrieb seit: 1923
Leistung: 4 x 0,63 MW
Isarwerk 3
Lage: Hefner-Alteneck-Straße 24, 80469 München
In Betrieb seit: 1923
Leistung: 2 x 1,6 MW
Leitzachwerk 1
Lage: Leitzachwerkstraße 50,
83620 Feldkirchen/Westerham
In Betrieb seit: 1983
Leistung: 49 MW
Leitzachwerk 2
Lage: Leitzachwerkstraße 50,
83620 Feldkirchen/Westerham
In Betrieb seit: 1960
Leistung: 2 x 24,6 MW
Leitzachwerk 3
Lage: An der Mangfall,
83620 Feldkirchen/Westerham (Ortsteil Vagen)
In Betrieb seit: 1965 Leistung: 0,1 – 0,38 MW
Maxwerk
Lage: Max-Planck-Straße 2, 81675 München
In Betrieb seit: 1895
Leistung: 0,5 MW
Praterkraftwerk
Lage: Praterinsel auf Höhe Widenmayerstraße
(gegenüber Hausnummer 1), 80538 München
In Betrieb seit: 2010
Leistung: 2,5 MW
Stadtbachstufe
Lage: Hefner-Alteneck-Straße 24, 80469 München
In Betrieb seit: 2006
Leistung: 50 kW
Uppenbornwerk 1
Lage: Werkstraße 25, 85368 Wang/Spörerau
In Betrieb seit: 1930
Leistung: 3 x 8,8 MW
Uppenbornwerk 2
Lage: Tiefenbach (an der B11), 84184 Schlossberg
In Betrieb seit: 1951
Leistung: 3 x 6 MW
Kleinwasserkraftwerk an der Sempt
Lage: Ahornstraße an der Autobahnüberführung,
85368 Wang
In Betrieb seit: 2011
Leistung: 50 kW
Kleinwasserkraftwerk Hammer
Lage: Hagnbergstraße 3, 83730 Fischbachau
In Betrieb seit: 1976
Leistung: 37 kW
16 SWM Erzeugungsanlagen / Sonnenkraft
SWM Erzeugungsanlagen 17
Endlose Quelle
Dach der DrosteHülshoff-Schule
Leistung: 17,68 kWp
Strom aus Sonnenenergie
Dächer des Münchner
Technologiezentrums (MTZ)
Leistung: 66,85 kWp
Südfassade des
Heizwerks Freiham
Leistung: 32,50 kWp
Dach des Parkhauses
Widmannstraße
Leistung: 37 kWp
Schrägdach des Betriebshofs Moosburg
Leistung: 25,2 kWp
Dach des Wasserkraftwerks Isar 2
Leistung: 17,4 kWp
Flachdach des Riemersee
Servicezentrums
Leistung: 10,92 kWp
Dach des MesseParkhauses Riem
Leistung: 57,8 kWp
Messe München
Gesamtleistung: 1.016,00 kWp
SWM Anteil: 142,24 kWp
Dach des Gewerbehofs Giesing
Leistung: 48,6 kWp
Dach des Beruflichen Schulzentrums
in der Astrid-Lindgren-Straße
Leistung: 20,16 kWp
Dächer des
IT-Rathauses München (2)
Leistung: 40,20 und 54 kWp
Sonne zur Wärmegewinnung
Dach des SWM Parkhauses
Leistung: 221,76 kWp
Dach der SWM Zentrale
Leistung: 120,55 kWp
Stelen SWM Zentrale
Leistung: 3,12 kWp
Dach des Heizwerks Riem
Leistung: 12,92 kWp
Dach des Gewerbehofs der Münchner Gesellschaft
für Stadterneuerung (MGS) an der Haager Straße
Leistung: 29,00 kWp
Fassade Arcis-/Nordendstraße
Leistung: 3,30 kWp
Die Sonne ist die größte Energiequelle für die Erde. Sie liefert
pro Jahr eine Energiemenge, die etwa dem 10.000-fachen des
Weltprimärenergiebedarfs entspricht. Mehr als 1.800 Stunden
im Jahr scheint sie über München, rund die Hälfte aller Tagesstunden. Daher gehören Solaranlagen zum Stadtbild.
Nicht nur die SWM, auch viele öffentliche Einrichtungen, Unternehmen und Hausbesitzer nutzen die Kraft der Sonne mittels
Photovoltaik: Solarzellen wandeln die Kraft der Sonne in elektrische Energie um. Innen sehen Solarzellen aus wie ein Sandwich:
Die in speziellen Halbleiterschichten gebundenen Elektronen
werden vom einfallenden Licht angeregt. Die dabei entstehende
Spannung wird abgegriffen, es fließt grüner Strom, der neben
Dach des Betriebsgebäudes 28,
Hans-Jensen-Weg 10
Leistung: 45,50 kWp
Fassade der Pasinger Fabrik
Leistung: 6,34 kWp
Dach der Tram-Werkstätte
Ständlerstraße
Leistung: 89,86 kWp
der Selbstversorgung auch in das öffentliche Netz eingespeist
werden kann. Im Stadtgebiet München und in Moosburg
betreiben die SWM derzeit 22 Photovoltaik(PV)-Anlagen und
sind an einer weiteren beteiligt. 20 von ihnen konnten dank der
Unterstützung engagierter SWM Kunden finanziert werden, die
sich für „M-Ökostrom aktiv“ entschieden haben. „M-Ökostrom
aktiv“ hat gegenüber M-Ökostrom einen Aufschlag von
1,53 Cent/kWh (netto). Diesen investieren die SWM zu 100
Prozent in den Ausbau von regenerativen Stromerzeugungsanlagen in der Region München. Die aus M-Ökostrom aktiv
Mitteln finanzierten PV-Anlagen haben eine Gesamtleistung von
940 kWp und sparen 700 Tonnen CO2 pro Jahr ein.
Dach des Betriebsgebäudes 18,
Hans-Jensen-Weg 10
Leistung: 80,00 kWp
Solare Spitzenleistung
1997 nahm die damals weltgrößte Photovoltaik-Aufdachanlage ihren Betrieb auf: Gemeinsam mit Partnern haben
die SWM auf den Dächern der Neuen Messe München eine
Anlage errichtet, die seinerzeit Pioniercharakter hatte und
zukunftsweisend war. Es kamen vollkommen neue Techniken
im Bereich der Photovoltaik zum Einsatz. Beispielsweise wurde
die Anlage erstmals mit einer zentralen Wechselrichtereinheit
betrieben, um Effektivität und Verfügbarkeit zu steigern. Mit
ihren großen Hallenflächen ist die Messe München ein idealer
Standort für eine Photovoltaik-Anlage.
Ein in Europa einmaliges Projekt ist die Solarsiedlung „Am
Ackermannbogen“ im Westen von Schwabing. Großflächige Solarkollektoren auf 2.900 Quadratmetern bedecken die
Dächer der rund 330 Wohneinheiten. Saisonal erzeugen sie im
Sommer bei Sonneneinstrahlung Wärme. Diese wird über ein
Leitungsnetz in einen 6.000 Quadratmeter großen LangzeitWärmespeicher gespeist. Sein Wasserinhalt heizt sich bis zum
Herbst auf circa 90 Grad auf. Im Winter wird die Wärme aus
dem Speicher entnommen und über ein weiteres Netz, das
Nahwärmenetz, in die Wohngebäude transportiert.
50 Prozent des jährlichen Heizwärmebedarfs der Siedlung
werden auf diese Weise solar abgedeckt. Die restliche benötigte
Wärme liefert die umweltfreundliche Fernwärme. Durch das
Projekt werden rund 160 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden.
Seit 1997 hat sie rund 17 Millionen Kilowattstunden umwelt­
freundlichen Strom erzeugt. Im weltweiten Vergleich zu
anderen PV-Anlagen dieser Größenordnung liegt sie mit
diesem Wert an der Spitze. Dabei hat sie bereits rund 6.500
Tonnen Kohlendioxid-Emissionen eingespart. Der SWM Anteil
an der PV-Anlage beträgt 14,2 Prozent, 85,8 Prozent hält der
Solarenergieförderverein Bayern e.V. Die SWM betreiben die
Anlage für die Solardach München-Riem GmbH. Weitere PVProjekte sind derzeit in Planung, zum Beispiel eine Anlage auf
dem Michaelibad.
SWM Erzeugungsanlagen 19
Im Grunde gehört die Windkraft zur Sonnenenergie: Durch die
Kraft der Sonne wird die Luftschicht der Erde erwärmt. Aufgrund
lokaler Unterschiede bilden sich hierbei Hoch- und Tiefdruckgebiete. Bewegt sich Luft aus einem Hochdruck- in ein Tiefdruckgebiet, spricht man von Wind. Mithilfe von Windkraft-Anlagen
kann die im Wind vorhandene Energie in Strom umgewandelt
und damit für den Menschen nutzbar gemacht werden.
Funktion Windkraft-anlage
Strom aus der Luft gegriffen
3
5
Die Windkraft-Anlage auf dem Müllberg in Fröttmaning liefert
seit 1999 Ökostrom für München. Sie ist ein Öko-Wahrzeichen
Münchens und ein Symbol für Umwelttechnologie und die
Förderung erneuerbarer Energien. Jährlich erzeugt sie circa
1,8 Millionen Kilowattstunden Ökostrom. Genug, um damit
rund 720 Privathaushalte zu versorgen.
4
2
6
1
7
8
Das Herzstück eines Windkraftwerks ist die Gondel, die sich
hoch oben auf der gigantischen Säule befindet. Die Gondel
ist drehbar und orientiert sich an der Windstärke und Windrichtung. Stets dreht sie sich dem Wind entgegen, damit er die
großen Rotorblätter antreibt. In ihrem Inneren überträgt sich
die Drehbewegung des Rotors auf einen Generator.
Dieser erzeugt Strom.
Am richtigen
Rad drehen
9
Im Turmfuß befindet sich ein sogenannter „Umrichter“, der
gemeinsam mit dem Transformator in der Trafostation den
Strom in die richtige Frequenz und Spannung umwandelt,
bevor er ins Netz eingespeist wird. Schon bei leichtem Wind
liefert eine einzelne Windkraft-Anlage modernster Bauart den
Strom für Tausende Haushalte. Da der Müllberg Fröttmaning
seine Umgebung um etwa 70 Meter überragt, weht hier ein
etwas raueres Lüftchen als anderswo in München.
Windkraft-anlage der SWM
CO2-freier Strom aus Windkraft
Windkraft-Anlage Fröttmaning
Standort: Müllberg Fröttmaning, Autobahnkreuz München Nord, Freisinger Landstraße 340,
80939 München
In Betrieb seit: 1999
Leistung: 1,5 MW Strom 11
12
13
10
14
1Gondel
8 Windrichtungsnachführung
2 Rotornarbe
9 Stromleitung
3 Rotorblatt
10 Aufstieg
4 Blattverstellung
11 Turm
5 Messinstrumente
12 Wechselrichter
6Generator
13 Netzanschluss
7 Bremse
14Fundament
SWM Erzeugungsanlagen 21
Kreislauf der Biomasse
6
3
4
3
4
5
1Fermenter
2 Biogas-Absaugung und Speicher
3Bioabfall
4Fermenter-Heizung
Technische Daten:
5Perkolatpumpe
6Blockheizkraftwerk
Substratmenge: 2.000 t/a
Mehr als Mist
Elektrische Leistung: 40 kW
Thermische Leistung: 74 kW
7
7 Heißwasser für den Tierpark
8 Strom ins öffentliche Netz
Energie aus Biomasse
Aus allem, was wächst und gedeiht, geerntet oder ausgeschieden
wird, lässt sich Energie gewinnen. Aus Küchenabfällen ebenso
wie aus den Pflanzenresten vom Garten und der Forstwirtschaft
oder aus der Gülle und dem Mist vom Bauernhof. Die Verwendung von Biomasse zur Erzeugung von Wärme oder elektrischer
Energie ist klimaneutral.
Im Tierpark Hellabrunn fallen Jahr für Jahr rund 2.000 Tonnen
Bioabfall an: pflanzliche Futterreste und der Mist der pflanzenfressenden Zoobewohner. Ein großer Anteil stammt von
den Elefanten. Die Biomasse wandert nicht auf den Kompost,
sondern landet im abluftdichten Faulbehälter der Anlage, wo
sie in drei Fermentern vergoren wird. Das entstehende Methan
wird in einem Blockheizkraftwerk mithilfe von Kraft-WärmeKopplung ohne CO2-Ausstoß verbrannt. Der dabei erzeugte
Ökostrom wird ins SWM Netz eingespeist, die Wärme in das
Heiznetz des Tierparks.
Bio-Blockheizkraftwerk
Biogas-anlagen der SWM
In Eggertshofen bei Freising haben die SWM zudem eine
Aufbereitungs- und Einspeiseanlage für Biogas in Betrieb genommen. Das in der Anlage aus nachwachsenden Rohstoffen
erzeugte Gas wird zu Biomethan aufbereitet, in das Erdgasnetz
eingespeist und – bilanziell – an beliebigen anderen Stellen des
Erdgasnetzes wieder entnommen. Dort, wo seine Energie am
effizientesten genutzt werden kann. In diesem Fall wird es für
das Biomethan-Blockheizkraftwerk im Münchner Michaelibad
genutzt, das im Kraft-Wärme-Kopplungs-Prozess umweltfreundlich und klimaneutral Strom und Wärme erzeugt.
Der Strom wird ins Netz der SWM eingespeist, die Wärme
deckt einen erheblichen Teil des Wärmebedarfs des Bads.
Finanziert wurde die Anlage aus M-Ökostrom aktiv Mitteln
(Informationen dazu: Seite 17).
Tierpark Hellabrunn
Standort: Tierpark Hellabrunn,
Tierparkstraße 30, 81543 München
In Betrieb seit: 2006
Stromertrag: 240.000 kWh
Wärmeeinspeisung: 230.000 kWh
Biomethan-Blockheizkraftwerk Michaelibad
Standort: Heinrich-Wieland-Straße 24,
81735 München
In Betrieb seit: 2013
Stromertrag: 3.000 MWh
Wärmeeinspeisung: 4.000 MWh
22 SWM Erzeugungsanlagen / Steuerung und Überwachung
SWM Erzeugungsanlagen 23
Alles im grünen Bereich
Leitwarte und virtuelles Kraftwerk
Alle Vorgänge im Kraftwerk müssen überwacht und gesteuert
werden. Das erfolgt in der Leitwarte der SWM. Sie bildet
gleichsam das Gehirn des Kraftwerks. Die Leitwarten der SWM
befinden sich an den Standorten Heizkraftwerk Nord und
Heizkraftwerk Süd. Von hier aus werden alle am Standort in­
stallierten Anlagen bedient, die Abläufe überwacht und zentral
ausgesteuert. Am Heizkraftwerk Süd sind das beispielsweise
diese Anlagen:
die GuD1-Anlage mit zwei Gasturbinen, zwei Abhitzekesseln
und einer Dampfturbine
die GuD2-Anlage, ebenfalls mit zwei Gasturbinen,
zwei Abhitzekesseln und einer Dampfturbine
die Fernwärme-Verteilungsanlagen am Standort
sämtliche vom Standort versorgten Fernwärmenetze
ein Spitzenheizwerk mit drei Heizkesseln
die Wasser- und Kondensataufbereitung
die Brennstoffversorgung
Herr der Leitwarte ist der Energiemeister. Er steuert acht Wand-,
13 Computerbildschirme und einen Laptop-Display. Mithilfe
dieser Technik stellt er sicher, dass alle aktuell betriebenen
Heizkraftwerke gemeinsam Strom und Fernwärme im umwelt-
freundlichen und ressourcenschonenden KWK-Prozess erzeugen. Auch zu sogenannten Leistungsspitzen-Zeiten sorgt er in
der Leitwarte in den Heizkraftwerken Nord bzw. Süd stets für
ausreichend Strom. Während eines unerwarteten Tagesunwetters zum Beispiel werden durch plötzliche Dunkelheit und Kälte
50 MW Strom zusätzlich benötigt – fünfmal so viel wie etwa der
Leistungsbedarf der Wiesn.
und Spannungsqualität beziehen. Dazu wird unter anderem der
Bedarf aller Verbraucher prognostiziert. Wenn der erwartete
Leistungsbedarf nicht dem erwarteten Angebot entspricht, wird
Regelleistung zur Kompensation benötigt. Einflüsse auf die
Leistungserbringer können unerwartete Kraftwerksausfälle oder
Lastprognose-Abweichungen haben, etwa durch Einspeisung
von Windenergie. Die Abnehmer-Seite wird beeinflusst durch
nicht eingehaltene Bezugslastgänge von Großkunden oder
Stromnetzausfälle. Die Ausbalancierung von Verbrauch und
Erzeugung im Netz durch Regelenergie ist ein kontinuierlicher
Prozess und durch das meist ungesteuerte (aber statistisch vorhersagbare) Verbrauchsverhalten nicht zu vermeiden. Werden
festgelegte Toleranzen durch die beschriebenen Störgrößen bei
der Netzfrequenz überschritten, wird Regelenergie notwendig.
in den Heizkraftwerken Süd und Freimann in 15 Minuten volle
Leistung ins Netz speisen. Das virtuelle Kraftwerk der SWM
leistet einen wertvollen Beitrag zur sicheren Stromversorgung
und zur Netzstabilität in Europa.
Schematische Darstellung des
Virtuellen Kraftwerks
Stromnetz
Wetter
Energiemärkte
Kundenwünsche
Drei Arten von Regelenergie
Intelligent vernetzt für mehr Umweltschutz
Außerdem wird von der Leitwarte aus der gesamte SWM Kraftwerkspark überwacht: Die an den unterschiedlichen Standorten
stehenden Erzeugungsanlagen sind zu einem Verbund zusammengeschlossen, einem sogenannten virtuellen Kraftwerk. In
der SWM Leitwarte sind die Anlagen zentral miteinander vernetzt und informationstechnisch gebündelt, um optimale Wirtschaftlichkeit und maximalen Umweltschutz rund um die Uhr
zu gewährleisten. Der Energiemeister koordiniert das virtuelle
Kraftwerk – abhängig vom Bedarf im Stromnetz. Dank des intelligenten Kraftwerksmanagementsystems hält er Energiebedarf
und -bereitstellung im Gleichgewicht. So können die am Netz
angeschlossenen Verbraucher Strom mit konstanter Frequenz
P rimärregelung (Leistungserbringung innerhalb von
30 Sekunden)
Sekundärregelung (Leistungserbringung innerhalb von
5 Minuten) und
Tertiärregelung oder Minutenreserve
(Leistungserbringung innerhalb von 15 Minuten)
Alle Regelungsarten werden durch die Erzeugungsanlagen der
SWM abgedeckt. So können die Maschinen im Pumpspeicherkraftwerk Leitzach in nur 90 Sekunden und die Gasturbinen
EnergieManagement
Schaltbare Lasten
Windkraft
Wasserkraft
An
la g e
n i m v i r t u e ll e n K ra f t w
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Netzersatzanlagen
Blockheizkraftwerk
Photovoltaik
Geothermie
Biogas
24 SWM Erzeugungsanlagen / Erneuerbar und nachhaltig
Ökostrom für München
Ausbauoffensive Erneuerbare Energien
Ökostrom-Anlagen der SWM
Ökostrom-Anlagen
der SWM
München und Region,
Deutschland
und Europa
FINNLAND
SCHWEDEN
Das ehrgeizige Ziel: Bis 2025 wollen die SWM so viel Ökostrom
in eigenen Anlagen produzieren, wie ganz München verbraucht.
München wird damit weltweit die erste Millionenstadt sein, die
dieses Ziel erreicht!
GROSS BRITANNIEN
BELGIEN
Die SWM sind Vorreiter bei Umwelt- und Klimaschutz. In ihren
Erzeugungsanlagen setzen sie seit jeher auf die Stromerzeugung
durch erneuerbare Energien. Vor dem Hintergrund des drohenden Klimawandels haben sie 2008 die Ausbauoffensive Erneuerbare Energien gestartet und sind mittlerweile Schrittmacher der
Energiewende.
DEUTSCHLAND
POLEN
FR ANKREICH
KROATIEN
MÜNCHEN UND REGION
Inklusive Beteiligungen; Stand: 8/2015
MÜNCHEN UND REGION
13 Wasserkraftwerke
2 Biogasanlagen
Windkraftanlage
23 Photovoltaikanlagen
Geothermieanlage
DEUTSCHLAND
3 Offshore-Windparks (Nordsee; einer davon im Bau)
Onshore-Windparks (Brandenburg, Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt)
2 Solar-Parks (Bayern und Sachsen)
EUROPA
Offshore-Windpark (Großbritannien)
Onshore-Windparks (Belgien, Finnland,
Frankreich, Kroation, Polen, Schweden)
Parabolrinnen-Kraftwerk (Spanien)
Weitere geeignete Standorte für Stromerzeugungsanlagen aus
Windkraft finden sich auch auf der See (offshore), wo eine
konstante und steife Brise weht. Deshalb sind die SWM an
diversen Offshore-Projekten beteiligt, wie zum Beispiel an
Global Tech I, einem der größten Offshore-Windparks, der in
der Nordsee entsteht. Nach Fertigstellung kann der Windpark
mit seinen 80 Turbinen pro Jahr 1,4 Milliarden Kilowattstunden
Ökostrom produzieren. Der SWM Anteil entspricht dem
Jahres­verbrauch von rund 140.000 Münchner Haushalten.
Kohlendioxid-Ein­sparung der Gesamtanlage: 1,2 Millionen
Tonnen pro Jahr.
Erstes Etappenziel erreicht
München
SPANIEN
Windkraft auf See nutzen
Die SWM haben ihr erstes Ausbauziel erreicht: Seit Mai 2015
erzeugen die SWM so viel Ökostrom in eigenen Anlagen, wie
alle Haushalte sowie U-Bahn und Tram in München benötigen.
Projekten in München und der Region geben die SWM klaren
Vorrang. Doch die SWM können hier nicht so viel Ökostrom erzeugen, wie die Millionenstadt benötigt. Deshalb engagieren sie
sich auch in Deutschland und in Europa. Dabei haben die SWM
von Anfang an nur auf wirtschaftliche Projekte gesetzt, die sich
selbst tragen. Neben Wasser, Geothermie, Sonne und Biomasse
spielt die Windkraft die zentrale Rolle in der SWM Strategie. Sie
ist die kosteneffizienteste unter den erneuerbaren Energien.
Vorbildliches Engagement
Die SWM betreiben in Deutschland in verschiedenen Parks über
100 Windkraftanlagen an Land (onshore). So sind sie beispielsweise Mehrheitseigentümer an einem großen Windparkprojekt
im brandenburgischen Havelland mit 83 Windkraftanlagen. Ihr
Anteil von 236 Millionen Kilowattstunden pro Jahr entspricht
dem Jahresverbrauch von rund 95.000 Münchner Haushalten.
Kohlendioxid-Einsparung des gesamten Windparks:
280.000 Tonnen pro Jahr. Darüber hinaus besitzen die SWM
Onshore-Windparks in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz,
Sachsen-Anhalt und Brandenburg mit 25 Windkraftanlagen.
Diese erzeugen jährlich ca. 100 Millionen Kilowattstunden
Ökostrom. Das entspricht dem Jahresverbrauch von 40.000
Münchner Haushalten. Kohlendioxid-Einsparung: 90.000
Tonnen pro Jahr.
Ebenfalls in der Nordsee, etwa 70 Kilometer westlich der Insel
Sylt, realisieren die SWM gemeinsam mit Vattenfall den Windpark DanTysk. Dieser wird 80 Windturbinen mit einer Gesamt­
leistung von 288 Megawatt umfassen. Im April 2015 wird der
Park vollständig in Betrieb gehen. Der SWM Anteil am Projekt
(49 Prozent) entspricht dem Jahresbedarf von rund 250.000
Münchner Haushalten. Kohlendioxid-Einsparung der Gesamt­
anlage: 1,1 Millionen Tonnen pro Jahr.
Hoher Umwelteffekt
Außerdem haben die SWM in Andalusien mit Partnern das
Solarthermie-Großkraftwerk Andasol 3 gebaut. Es hat eine
Leistung von 50 Megawatt. Anfang 2012 hat das Kraftwerk
den kommerziellen Betrieb aufgenommen. Der SWM Anteil
an der Stromerzeugung entspricht dem Jahresverbrauch von
30.000 Münchner Haushalten. Die Kohlendioxid-Einsparung
der Gesamtanlage beträgt 150.000 Tonnen pro Jahr.
Darüber hinaus sind weitere Projekte (insbesondere Windenergie)
mit erheblichem Potenzial in Planung. Eingespeist wird der
Strom dort, wo er produziert wird, unter anderem um Verluste
in den Leitungen durch lange Transportwege zu vermeiden. Das
europäische Strom-Verbundnetz ist mit einem riesigen See zu
vergleichen. Jeder, der Strom erzeugt, speist in diesen „StromSee” ein; jeder, der Strom verbraucht, entnimmt etwas. Jede
regenerativ erzeugte Kilowattstunde macht den europäischen
See sauberer. Die Beteiligungen an klimafreundlichen Energie­
gewinnungsanlagen außerhalb Münchens sind also sinnvoll.
Denn ihr Umwelteffekt kommt auch den Münchnerinnen und
Münchnern zugute.
SWM Erzeugungsanlagen 27
Ausbauoffensive Fernwärme
In den kommenden Jahren weiten wir die Fernwärmeversorgung
aus, um möglichst vielen Münchnern einen Anschluss zu ermöglichen. Wir investieren über 200 Millionen Euro und verlegen über
100 Kilometer neue Fernwärmeleitungen, um weitere Stadtteile
in den Fernwärmeverbund zu integrieren. Unsere Vision: Die
Münchner Fernwärme wird bis zum Jahr 2040 vollständig aus
erneuerbaren Energien, vor allem Geothermie, gewonnen.
Erdgasunabhängigkeit
Ab dem Jahr 2020 wollen die SWM das erste deutsche
Versorgungsunternehmen sein, das so viel Erdgas aus eigenen
Quellen gewinnt, wie seine Münchner Privat- und Geschäftskunden benötigen. Dazu bauen wir mit unserer Tochter­
gesellschaft Bayerngas Norge die Förderkapazitäten nach
und nach aus.
Das Plus für München
Engagement für die Zukunft unserer Stadt
Als kommunales Unternehmen stehen die SWM seit über 100 Jahren für eine verlässliche Infrastruktur in München. Unsere Kunden
versorgen wir umweltschonend mit Strom, Erdgas und Fernwärme. Damit die Energiewende gelingen kann, haben die SWM die
Ausbauoffensive für Erneuerbare Energien und für die umweltschonende Fernwärme gestartet sowie die Fernwärme-Vision 2040
entwickelt. Außerdem sorgen wir für quellfrisches Trinkwasser, eine
in Deutschland einzigartige Bäderlandschaft sowie eine stadtverträgliche und sichere Mobilität mit U-Bahn, Bus und Tram – und
dies alles bei einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die
Glasfaser-Aufbauoffensive ist ebenfalls ein Meilenstein für die
Infrastrukturentwicklung Münchens. Über unseren Versorgungs-
auftrag hinaus engagieren wir uns für das Gemeinwohl. Wir
führen Millionen an den Stadthaushalt ab und leisten damit einen
Beitrag für Münchens Lebensqualität. Als großer Auftraggeber
stärken wir die regionale Wirtschaft und sichern Arbeitsplätze.
Zahlreichen jungen Menschen bieten wir eine qualifizierte Ausbildung und fördern sie durch die SWM Bildungsstiftung. Gemeinsam
mit den Münchner Wohlfahrtsverbänden helfen wir Haus­halten
mit geringem Einkommen beim Energiesparen. Den Sportstandort
München stärken wir durch die Unterstützung der Leichtathletik­
gemeinschaft Stadtwerke München und der Schwimmstart­
gemeinschaft Stadtwerke München.
Mit fünf großen Zukunftsaufgaben engagieren sich
die SWM für München.
Ausbauoffensive Erneuerbare Energien
Unsere Ausbauoffensive Erneuerbare Energien ist ambitioniert: Bis
2025 wollen wir so viel Ökostrom in eigenen Anlagen produzieren, wie ganz München verbraucht. München wird damit weltweit
die erste Millionenstadt sein, die dieses Ziel erreicht. Für den Ausbau der klimafreundlichen Energieerzeugung stellen die SWM
ein Budget von rund neun Milliarden Euro zur Verfügung.
MVG-Angebotsoffensive 2010–2020
Das Münchner Nahverkehrsnetz und die Fahrzeugflotte zählen zu
den modernsten in Europa. Damit das so bleibt, investieren SWM/
MVG bis 2020 circa 1,9 Milliarden Euro in Ausbau und Modernisierung von U-Bahn, Bus und Tram. Unsere Verkehrstochter MVG
baut dazu die Leistungen von U-Bahn, Bus und Tram für
München weiter aus.
Ausbauoffensive Glasfasernetz
Mit unserer Telekommunikationstochter M-net errichten wir in
München eines der schnellsten und modernsten Glasfaser-Datennetze Europas. Davon profitieren besonders Privat­kunden, Selbstständige und kleinere Betriebe. 250 Millionen Euro investieren
wir insgesamt in den Glasfaserausbau. Seit Ende 2013 zieht sich
in München das Hochgeschwindigkeitsnetz durch alle Stadtteile
innerhalb des Mittleren Rings. Langfristig wollen wir ganz
München erschließen.
Kontakt: 0800 796 796 0
(Kostenfrei innerhalb Deutschlands)
Weitere Infos: www.swm.de
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www.facebook.com/StadtwerkeMuenchen
Herausgeber und Gestaltung: SWM / Fotos: SWM, Rainer Viertlböck, shutterstock.com, Fotolia, Heinrich Hülser, Wolfgang Schmucker, Claudia Leifert, Istockphoto, Kerstin Groh, Thomas Einberger, imago/imagebroker / Stand: November 2015 / Artikel-Nr. 110499
Stadtwerke München
Emmy-Noether-Straße 2
80992 München