15. Tag - Der Deutsche Olympische Sportbund

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15. Tag - Der Deutsche Olympische Sportbund
Olympische
MOMENTE 15*
Newsletter – Deutsches Haus Vancouver 2010
*Freitag, 26. Februar 2010
Super stark,
Gold-Vicky!
Hey, hey, Vicky: Das war eine Riesenslalom-Riesenüberraschung! Von Platz 6 stürmte Viktoria Rebensburg nach vorn
Silberjubel (v.l.): Miriam Gössner, Katrin
Zeller, Evi Sachenbacher-Stehle, Claudia Nystad
INHALT
2
SPORT
Furioser Endspurt: Silber für
die Damen-Skilanglaufstaffel
6
AKTUELLES
Mitreißende Spiele – Interview
mit Michael Vesper
9
WIRTSCHAFT
Volltreffer: SchneeballBiathlon im Deutschen Haus
4
SHOW UND ENTERTAINMENT
Neu im Team Deutschland:
VANOC-Chef John Furlong
8
BACKSTAGE
Sicher ist sicher: Bundespolizisten im Deutschen Haus
10 SPORT
Interview Kati Wilhelm, Tagesvorschau, Medaillenspiegel
Olympische
MOMENTE 15*
Newsletter
Deutsches Haus Vancouver 2010
*Freitag, 26. Februar 2010
FURIOSER ENDSPURT DER SKILANGLAUFDAMEN
DER TAG 14 IN VANCOUVER
Wetterlotterie
Glänzendes
Staffel-Silber
Schwierige Bedingungen für die deutschen Kombinierer
und Platz 18 für die jüngste deutsche Teilnehmerin
Diesen Empfang hatte sie verdient. Als Claudia Nystad
die Ziellinie überquerte, fielen ihr drei jubelnde Teamkolleginnen in die Arme
Eiskunstläuferin Sarah Hecken
landete auf dem 18. Platz
Kombinierer Björn Kircheisen wurde
bester Deutscher: Platz 20
Katrin Zeller, Evi Sachenbacher-Stehle, Miriam Gössner und Claudia Nystad
ei Regen, Schnee und
böigem Wind wurden die
weltbesten Nordischen
Kombinierer beim Springen von
der Großschanze klar benachteiligt.
Kein Wunder, dass Bundestrainer
Hermann Weinbuch die Jury
kritisierte: »Man hätte unter diesen
Bedingungen niemals springen
dürfen. Das war eine reine Lotterie,
in der nicht der Beste, sondern der
Glücklichste gewinnt.« Zu den
Leidtragenden gehörten neben den
deutschen Medaillenkandidaten
Tino Edelmann und Eric Frenzel
auch die Olympiasieger Jason
Lamy Chappuis (Frankreich) und
Felix Gottwald (Österreich).
Alle vier lagen nach dem Springen
bereits chancenlos zurück.
»Man hätte lieber einen Tag warten und bei fairen Bedingungen
springen sollen«, sagte Kircheisen.
Im letzten großen Rennen seiner
Karriere belegte Turin-Olympiasieger Georg Hettich Platz 24.
Tino Edelmann wurde 29., Eric
Frenzel gar nur 40. Damit verlassen die deutschen Kombinierer
erstmals seit zwölf Jahren die
Olympischen Spiele ohne Einzelmedaille.
atrin Zeller, Evi Sachenbacher-Stehle und Miriam
Gössner hatten starke Vorarbeit geleistet. Claudia Nystads
Endspurt sicherte die Silber-Medaille in der 4x5-km-Langlaufstaffel. »Die Mädels waren einfach
grandios, aber das war so eingeplant«, sagte Bundestrainer Jochen
Behle mit seinem ihm eigenen
Humor. »Die Teamleistung war
hervorragend.«
B
HETTICHS LETZTES RENNEN
Als bester Deutscher ging Björn
Kircheisen von Platz zwölf mit
einem Rückstand von 1:13 Minuten auf die Langlaufstrecke – am
Ende landete er auf Platz 20.
2 SPORT
K
NEUER WELTREKORD
FURIOSER START
Versöhnlich endeten die Spiele
für Sarah Hecken. Das mit 16
Jahren jüngste Mitglied der deutschen Olympiamannschaft verbesserte sich mit einer beherzten
Kür vom 23. auf den 18. Platz.
»Insgesamt war das ein sehr schöner Tag für mich«, war Hecken
zufrieden. Gold ging an die Weltmeisterin Kim Yu-Na, die eine
Traumkür hinlegte und mit
228,56 Punkten einen phänomenalen Weltrekord aufstellte.
Katrin Zeller startete glänzend.
Sie übergab nach fünf Kilometern
mit nur 6,6 Sekunden Rückstand
auf die Spitze an Evi SachenbacherStehle. Diese hatte jedoch Probleme. »Mein Ski hat in der zweiten
Runde brutal abgebaut. Deshalb
war ich am Ende total platt«,
erzählte die 29-Jährige. Sie hatte
nach ihren fünf Kilometern schon
28,7 Sekunden Rückstand auf die
Führende. »Ich habe versucht zu
taktieren und die erste Runde
nicht volle Kanne zu laufen, damit
die Kräfte reichen«, beschrieb die
dritte deutsche Läuferin Miriam
Gössner ihre Strategie.
In der zweiten Runde griff sie an
und holte auf. Mit 16,7 Sekunden
Rückstand auf die führende
Norwegerin schickte sie Claudia
Nystad auf die Schlussrunde.
800 Meter vor dem Ziel folgte dann
der entscheidende Angriff. Der
Abstand zur führenden Norwegerin war schon zu groß. Aber
Finnland und die zurückgefallene
Italienerin hängte die Oberwiesenthalerin bravourös ab.
ZUM GLÜCK HIELT DAS WETTER
Dabei spielte das Wetter den Deutschen dieses Mal keinen Streich.
Katrin Zeller: »Ich habe heute
morgen schon ein paar Mal zum
Himmel geschaut und gebetet,
dass es bei uns nicht schneit. Zum
Glück hat es geklappt und wir
hatten gute Bedingungen.« Die
Mission Medaille konnte starten.
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REBENSBURG GEWINNT DEN RIESENSLALOM
Vicky im Gold-Glück
Sie überraschte alle. Viktoria Rebensburg fuhr das Rennen ihres Lebens und holte
sensationell Gold im Riesenslalom. Keinen einzigen Weltcup hatte sie zuvor gewonnen.
Und plötzlich ist die 20-Jährige Olympiasiegerin
hr zweiter und entscheidender
Lauf ist nur mit einem Wort zu
beschreiben: perfekt! Die
Junioren-Weltmeisterin von 2009
startete als Sechste des ersten
Laufes und legte eine überragende
Bestzeit vor. An eine Medaille
glaubte sie da noch nicht. Immerhin warteten am Start noch die
besten fünf Fahrerinnen des ersten
Durchgangs. Tina Maze, EvaMaria Brem und Kathrin Zettel
blieben als nächste Starterinnen
hinter Vicky – ein erstes Lächeln
huschte über ihr Gesicht. Bronze!
Dann verpasste die Französin
Taina Barioz ihre Bestzeit. Silber!
I
DIE ERSTEN FREUDENTRÄNEN
»Dieses Warten war schlimmer, als
wenn man selbst fahren muss«,
sagte Rebensburg. Doch das Lei-
den lohnte sich. Denn auch Österreichs Top-Läuferin Elisabeth
Goergl verfehlte als letzte Fahrerin
die Zeit um 0,14 Sekunden.
Gold! Viktoria Rebensburg riss
ihre Skier über den Kopf. Kurz
darauf rollten die ersten Freudentränen. »Unfassbar! Ich freue
mich jetzt am meisten auf die Hymne und die Siegerehrung«, erzählte die Newcomerin aus Kreuth.
RIESCH: »SIE HAT ES DRAUF«
Für Maria Riesch, die auf Platz
zehn landete, kam der Sieg nicht
überraschend. »Sie hat schon öfter
gezeigt, dass sie es draufhat. Aber
einen solchen Lauf muss man bei
Olympischen Spielen trotzdem
erstmal abrufen«, sagte Riesch.
Neben ihr kam auch Kathrin Hölzl
als Sechste unter die besten Zehn.
Der Hang lag ihr. Die Experten hatten es schon vermutet
Ein gutes Ergebnis für die deutschen Ski-Ladies. Aber nach diesem Rennen interessierte nur noch
eine: Viktoria Rebensburg. »Es
ist einfach Wahnsinn. Ich habe gestern Abend im Bett gelegen und
über eine Medaille nachgedacht«,
verriet sie. »Dass es am Ende Gold
wird, hätte ich mir nie vorstellen
können.« Ein Grund für den Überraschungssieg: die interne Konkurrenz: »Wir haben im Slalom
und Riesenslalom eine starke
Mannschaft. Kathrin Hölzl und ich
schaukeln uns gegenseitig hoch.«
Ihre ersten Olympischen Spiele werden Viktoria Rebensburg wohl ihr
Leben lang in bester Erinnerung
bleiben: »Diese Winterspiele waren
natürlich schön. Ich kann mich
Olympiasiegerin nennen. Das ist
einfach Wahnsinn!«
Pure Freude nach dem Sieg
OLYMPIA-SPLITTER
ROGGE: TOLLE ATMOSPHÄRE
Jacques Rogge hat die Winterspiele
bereits vor dem Finale am Sonntag
gelobt. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC)
wollte aber vor der Schlussfeier noch
keine endgültige Wertung der Spiele
von Vancouver vornehmen. Rogge
bestätigte dem Organisationskomitee: »VANOC hat tolle Arbeit geleistet, und die Athleten haben großartige Spiele. Die Atmosphäre in der
Stadt ist fantastisch – ähnlich wie
2000 in Sydney.« Auch die internationalen Fachverbände, Nationalen
Olympischen Komitees, Sponsoren
und Fernsehanstalten seien sehr
zufrieden, sagte der IOC-Präsident.
HILFE FÜR GEORGISCHE FAMILIE
Die Hilfsbereitschaft für die Familie
des tödlich verunglückten OlympiaRodlers Nodar Kumaritaschwili hält
an. Die australische Rodlerin Hannah
Campbell-Pegg will ihren Rennanzug
versteigern und den Erlös den Hinterbliebenen des Georgiers zukommen
lassen. »Ich möchte Nodars Familie in
dieser Tragödie unterstützen, weil ich
mir immer noch nicht vorstellen kann,
was sie durchmacht«, sagte Campbell-Pegg. Zuvor hatte bereits Volunteer Melissa Albertson, die während
der Eröffnungsfeier beim Einmarsch
der Nationen das Schild Georgiens
getragen hat, mit einer Hilfsaktion auf
sich aufmerksam gemacht. Die kanadische Blues-Sängerin veröffentlichte
zu Ehren Kumaritaschwilis den Song
»Fearless Hero« und will mit dem
Erlös ebenfalls die Familie des Toten
unterstützen.
FÜR PAPA AUF AUTOGRAMMJAGD
Stella Heiß aus dem deutschen Curling-Team startet jetzt in der Disziplin
Autogrammjagd. »Ich habe von meinem Papa ein Bild mit Kanadas Eishockey-Torhüter Martin Brodeur. Da
muss ich unbedingt eine Unterschrift
drauf haben«, erzählte die 17-Jährige.
Ihr Vater ist Ex-Eishockey-Torhüter
Peppi Heiß, selbst dreimaliger Olympia-Teilnehmer.
SPORT 3
Olympische
MOMENTE 15*
Newsletter
Deutsches Haus Vancouver 2010
*Freitag, 26. Februar 2010
Zwei, die in Kanada
Olympiasieger wurden:
Thomas Bach (Montreal
1976) und Katarina
Witt (Calgary 1988)
Danke für Calgary 1988:
Thomas Bach überreicht Frank King (links)
eine Glasskulptur
Akteure der Spiele – gestern und
heute: IOC-Ehrenmitglied Walther
Tröger, Katarina Witt, Thomas Bach,
Frank King, John Furlong und Willy
Bogner (von links)
4 S H O W U N D E N T E R TA I N M E N T
ERINNERUNGEN – VON CALGARY 1988
BIS VANCOUVER 2010
Der Neue im Team:
John Furlong
»Die kanadischen TV-Kameraleute schalten jetzt mal bitte für einen
Moment ihre Kameras aus.« Ein nicht ernst gemeinter Vorschlag, denn
DOSB-Präsident Thomas Bach hatte gestern eine Überraschung parat.
Er überreichte im Deutschen Haus dem Vorsitzenden des Organisationskomitees VANOC, John Furlong, die offizielle Teamjacke der deutschen Olympiamannschaft und ernannte ihn zum Teammitglied ehrenhalber. »John,
was du mit deinem Team geleistet hast, war einfach großartig und außergewöhnlich. Dafür möchten wir dir von Herzen danken«, sagte Bach und
übergab ihm außerdem eine Pierre-de-Coubertin-Ehrenmedaille. John Furlong erinnerte daran, wie wichtig die Winterspiele in Kanada 1988 in Calgary für die Bewerbung Vancouvers waren. »Damals wollte jedes kanadische Mädchen so sein wie die deutsche Eisprinzessin Katarina Witt. Das
hat uns sehr geholfen.« Als Calgary Anfang der 1980er Jahre den
Zuschlag für die Spiele erhielt, »hatten wir kein Geld und keine Wettkampfstätten«, erzählte Frank King, seinerzeit Organisationschef der Spiele in
Calgary. Doch es gab eine TV-Studie, dernach Eiskunstlauf die Sportart
Nr. 1 in den USA war. »Deswegen konnten wir einen lukrativen Vertrag mit
einem US-Sender abschließen.« Das Highlight der Spiele vor 22 Jahren
war dann tatsächlich eine der spektakulärsten Eiskunstlauf-Entscheidungen
der olympischen Geschichte – der Zweikampf zwischen Katarina Witt und
der Kanadierin Elizabeth Manley. Dazu Bach mit Blick auf Witt: »Damals
muss Katarina aber wohl erst 12 oder 14 Jahre alt gewesen sein.«
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Die Jacke passt: Bach
überreicht Furlong die
offizielle Teamjacke der
deutschen Mannschaft
(ganz oben)
Erinnerungen an Calgary:
Witt mit Tröger und King
(oben, von links)
Bob Kanada mit deutschem Anschieber:
John Furlong, Frank King und Thomas
Bach (von links)
S H O W U N D E N T E R TA I N M E N T 5
Olympische
MOMENTE 15*
Newsletter
Deutsches Haus Vancouver 2010
*Freitag, 26. Februar 2010
Ein großer Moment: Einmarsch mit dem Team bei der Eröffnung
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Steht Rede und Antwort: Michael Vesper
DOSB-GENERALDIREKTOR MICHAEL VESPER
Mitreißende Spiele
Die Olympischen Spiele sind ein Straßenfeger – 3,5 Milliarden Zuschauer weltweit
verfolgen sie vor dem Fernseher, im Internet oder auf dem Handy. Auch in Deutschland ist die Begeisterung für die Winterspiele enorm. Welche Folgen das für den
deutschen Sport hat? DOSB-Generaldirektor Michael Vesper antwortet
Bis zu zehn Millionen
Deutsche schauen sich die
TV-Übertragungen an.
Nehmen die Zuschauer auch
die tatsächliche Realität
der Spiele wahr?
Vesper: Beides ist enorm wichtig –
die mediale Realität wie auch die
vor Ort. Was ich hier in Vancouver
real erlebe, ist herausragend – von
der Begeisterung der Bevölkerung,
der Fairness des Publikums, der
Freude der Athleten bis zur perfekten Organisation der Wettkämpfe.
Wenn ich das Echo in den deutschen Medien sehe, dann ist das so
überragend, wie ich es mir kaum
6 AKTUELLES
vorgestellt hätte. Dass die Einschaltquoten für die Olympischen
Spiele so gut sind, zeigt doch: Hier
sind wahre Superstars am Start.
Welche Auswirkungen
wird das auf den Sport an
der Basis haben?
Das reißt einfach mit. Die großen
Erfolge von jungen Sportlerinnen
wie Viktoria Rebensburg, Magdalena
Neuner oder Felix Loch werden
nicht nur einen Schub für deren
Sportart sein, sondern auch für
viele andere. Der olympische Sport
ist derzeit so populär wie schon
lange nicht mehr.
Und was bedeutet das
für die Ehrenamtlichen im
Sport?
In Vancouver sehen wir Zehntausende von Ehrenamtlichen, die
sich als Volunteers enthusiastisch
für die olympische Idee einsetzen.
Sie prägen die faszinierende
Atmosphäre der Spiele. Vielleicht
animiert diese Stimmung, die ja
auch in die deutschen Wohnstuben übertragen wird, viele Eltern
dazu, sich im Verein vor Ort für
Jugendliche zu engagieren. Und
es ist eine zusätzliche Motivation
für die mehr als 8,5 Millionen
Ehrenamtlichen, die ohnehin in
den deutschen Vereinen tätig
sind. Die Olympischen Spiele zeigen, wofür der ehrenamtliche
Einsatz gut ist. Und der Erfolg der
deutschen Teams ist auch ein
Kompliment für das Ehrenamt.
Wird heute die Saat gelegt
für ein erfolgreiches deutsches Team bei den Spielen
2018?
Das hoffe ich sehr. Vielleicht
schalten jetzt viele 12- bis 14-Jährige ihren inneren Motor ein, um
gemeinsam mit Magdalena Neuner
oder Viktoria Rebensburg vielleicht
bei Olympischen Spielen 2018
in München an den Start zu gehen.
Eine Olympiabewerbung ist ja
immer ein Konjunkturprogramm
für den Sport. Insofern kann dem
deutschen Sport nichts Besseres
passieren, als Gastgeber der Spiele
2018 zu werden.
Olympische
MOMENTE 15*
Newsletter
Deutsches Haus Vancouver 2010
*Freitag, 26. Februar 2010
DIE BUNDESPOLIZEI – EINSATZ IM DEUTSCHEN HAUS
Sicher ist sicher
Immer freundlich, korrekt gekleidet und diskret im Hintergrund: Die Beamten
der Bundespolizei sorgen rund um die Uhr für Sicherheit. Der Auftrag:
Schutz des Deutschen Hauses in Vancouver und der Dependance in Whistler
hre Arbeit nennt sich Objektschutz. Die Objekte, die sie
gewöhnlich schützen, sind
Regierungsgebäude oder bedeutende Verkehrsknotenpunkte wie
Airports, Seehäfen oder Bahnhöfe.
Für den Auslandseinsatz bei den
Olympischen Winterspielen wurde
ein besonderes Einsatzkontingent
aus 59 Beamten, darunter 13 Frauen, zusammengestellt. Acht Beamte sind in Whistler stationiert, das
Hauptkontingent in Vancouver.
Die Beamten, übrigens alle freiwillig dabei, arbeiten in drei Schichten rund um die Uhr. Eine zusätzliche »Überlappungsschicht« greift
ein, wenn am Nachmittag und
am frühen Abend durch den starken
Publikumsverkehr die Anforderungen steigen.
I
es auch mit einer gewissen Portion Dreistigkeit, die Einlasskontrolle zu überwinden. Doch die
Bundespolizisten lassen sich nicht
überrumpeln.
INFOS FÜR KANADISCHE KOLLEGEN
Sollte es bei der Einlasskontrolle
zu einer brenzligen Situation kommen, sind sie bestens vorbereitet.
Zum einen durch die eigene Ausbildung, zum anderen mit einem
direkten Draht zum Vancouver
Police Department: »Wir haben
ein sehr gutes Verhältnis zu den
kanadischen Kollegen und tauschen täglich Informationen aus«,
sagt Polizeioberrat Dewenter. Zur
Not würden in kürzester Zeit einheimische Polizisten vor Ort sein,
um hoheitliche Aufgaben zu übernehmen.
Umgebung, wenn hochstehende
Persönlichkeiten aus Sport oder
Politik im Deutschen Haus oder in
der Dependance eintreffen.
Die meisten Kollegen stammen
aus den drei Standorten Berlin,
Potsdam und St. Augustin bei
Bonn. Hier in Vancouver haben
sie außerhalb der Dienstzeit schon
einiges von den Olympischen
Spielen mitbekommen. Sie nutzen
die Gelegenheit, möglichst viel
von der Atmosphäre zu erleben.
Denn auch für gestandene Polizisten ist dieser Einsatz nicht alltäglich.
NEUGIERIGE WOLLEN HEREIN
»Wir haben unsere Arbeit am besten erledigt, wenn wir möglichst
unbemerkt die Sicherheit gewährleisten«, beschreibt Einsatzleiter
Michael Dewenter den Job der
Polizisten. Das ist in Vancouver
durch die Innenstadtlage und den
Besucherverkehr zur Universität
gar nicht so einfach. »Viele Leute
möchten aus Neugier ins Deutsche Haus, manche verirren sich
auf dem Weg in die Universität«,
hat das Team von Michael
Dewenter seine Erfahrungen
gemacht. Manche Leute probieren
8 B A C K S TA G E
Denn deutsche Polizisten haben in
Kanada keine polizeilichen Befugnisse. Sie können im Rahmen ihrer
Möglichkeiten das Jedermannund Hausrecht durchsetzen. Was
da drin steht, erfuhren sie bei einer
Schulung durch die Royal Canadian Mounted Police. »Das unterscheidet sich zum Glück nicht so
sehr vom deutschen Recht«, erklärt
Dewenter, der im Bundespolizeipräsidium in Potsdam in der
Abteilung für Gefahrenabwehr
arbeitet. Die Polizisten sichern in
Vancouver und Whistler die
Bundespolizisten unter sich: Kay-Uwe
Nennstiel und Bronze-Rodler Patric
Leitner in Whistler
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INTERVIEW MIT PAYBACK-GRÜNDER
Volltreffer für den Sport
Abend für Abend testen die Gäste im Deutschen Haus ihr Können im Schneeball-Biathlon. Fünf Zielscheiben müssen mit fünf Bällen möglichst schnell
getroffen werden. Aktueller Rekord: fünf Treffer in 2,7 Sekunden. Alle Treffer
werden am Ende der Winterspiele in Geld umgewandelt und der Deutschen
Sporthilfe gespendet. Warum, erklärt Payback-Gründer Alexander Rittweger
Payback ist seit den Spielen
von Athen 2004 Partner
des deutschen Olympiateams. Warum?
Kunden und unsere Förderung
von hochbegabten jungen Spitzenathleten der Deutschen Sporthilfe.
Rittweger: Weil es viele Gemeinsamkeiten gibt! Auf der einen Seite
die größte Sportveranstaltung der
Welt, auf der anderen Seite
Deutschlands größtes Bonusprogramm, das bundesweit zwei Drittel aller Haushalte erreicht. Das ist
eine sehr gute Kombination.
Was ist für Sie spannender –
die Olympischen Sommeroder die Winterspiele?
Wie nutzen Sie die
Olympischen Spiele für
Ihre Mitglieder?
Nach dem Erfolg unserer Aktion
›Deutschland punktet goldfach‹
während der Spiele 2008 in
Peking haben wir die Aktion für
die Spiele in Vancouver sogar
noch ausgebaut. Mit jeder Goldmedaille für Deutschland vervielfachen sich die Payback-Punkte
beim Einkauf. Da fiebert jeder
Kunde noch mehr mit den deutschen Athleten mit.
Was bringt die Partnerschaft für Sie noch?
Payback ist ja bereits eine sehr starke Marke, 83 Prozent der Bevölkerung kennen uns. Unsere Präsenz
während der Olympischen Spiele
steigert aber nochmals unsere
Bekanntheit und führt zu neuen
Erstkontakten. Was aber vor allem
zählt, sind die Vorteile für unsere
Beide haben ihren Charme, aber
mich reizen die Winterspiele
mehr. Ich mag die alpinen Sportarten sehr. Ich bin ein leidenschaftlicher Skifahrer und sogar
schon Skeleton gefahren. Als
gebürtiger Münchener hat mich
die Nähe zu den Alpen geprägt.
Deswegen habe ich eine Leidenschaft für alles, was mit Bergen,
Schnee und Geschwindigkeit zu
tun hat.
Welche Veranstaltungen
werden Sie besuchen?
Ich bin hauptsächlich in Whistler,
aber natürlich will ich noch ein
paar Bälle bei unserer ›SchneeballBiathlon‹-Aktion im Deutschen
Haus Vancouver werfen. Es soll
viel Geld für die Deutsche Sporthilfe zusammenkommen.
Was wäre Ihr Wunsch für
die letzten drei Tage der
Spiele?
Die Goldmedaille für André Lange
im Viererbob! Es wäre ein toller
Abschluss seiner olympischen
Karriere und würde für unsere
Kunden nochmals Punkte bringen.
Schneeball-Biathlon ist keine olympische Disziplin, macht aber den Gästen des
Deutschen Hauses in Vancouver viel Spaß – Eishockey-Spieler Christian Ehrhoff
(links) genauso wie Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg
WIRTSCHAFT 9
Olympische
MOMENTE 15*
Newsletter
Deutsches Haus Vancouver 2010
*Freitag, 26. Februar 2010
INTERVIEW MIT KATI WILHELM
Der Kreis hat sich
geschlossen
Sie gewann in ihrer beeindruckenden olympischen Karriere
drei Gold- und drei Silbermedaillen. Nun kam Bronze in der
Staffel dazu. Damit schließt sich der olympische Kreis für Kati
Wilhelm
Frau Wilhelm, war Bronze
für Ihre Medaillensammlung
eine Punktlandung?
Kati Wilhelm: Die Punktlandung hätte ich lieber im Einzel
gemacht. Mit einem dritten
Platz wäre ich hier sehr glücklich
gewesen. Aber es ist leider nur
der vierte geworden. Sicher hätte
ich in der Staffel gern eine
andere Medaille genommen, aber
wir sind alle froh, dass es noch
Bronze geworden ist. Wir waren
glücklich darüber, auf dem
Siegerpodest zu stehen.
ENTSCHEIDUNGEN
HEUTE
BIATHLON, MÄNNER
(Whistler Olympic Park)
11.30 Uhr: 4x7,5-km-Staffel,
deutsche Starter: Simon Schempp
(Uhingen), Andreas Birnbacher (Schleching), Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld), Michael Greis (Nesselwang)
CURLING, FRAUEN
(Vancouver Olympic Centre)
9 Uhr: Spiel um Platz 3,
China – Schweiz;
15 Uhr: Finale, Kanada – Schweden
SHORTTRACK, FRAUEN
(Pacific Coliseum)
18.14 Uhr: 1.000 m, Viertelfinale,
18.52 Uhr: Halbfinale,
19.24: Finale,
10 SPORT
Sie haben dreimal als Biathletin und einmal als Langläuferin an Olympischen Spielen teilgenommen. Welche
waren die intensivsten Spiele?
Die in Turin. In Salt Lake City
war ich einfach nur glücklich, dass
ich dabei war – und überrascht,
dass ich so erfolgreich war. Da
habe ich allerdings noch nicht
gewusst, was nach den Spielen alles
passieren würde. Nach Turin fuhr
ich in der Favoritenrolle, hatte
zwei eher schlechtere Rennen. Mit
dem Sieg in der Verfolgung bin ich
deutsche Starterin: Aika Klein
(Rostock)
SHORTTRACK, MÄNNER
(Pacific Coliseum)
18 Uhr: 500 m, Viertelfinale,
18.43 Uhr: 500 m Halbfinale,
19.14 Uhr: 500 m Finale,
deutsche Starter: Tyson Heung
(Dresden)
19.51 Uhr: 5.000-m-Staffel,
deutsche Starter: Robert Becker,
Tyson Heung, Sebastian Praus,
Paul Herrmann, Robert Seifert
(alle Dresden)
SKI ALPIN, FRAUEN
(Whistler Creekside)
10 Uhr: Slalom, 1. Lauf
13.30 Uhr: 2. Lauf, deutsche Starter:
Maria Riesch, Susanne Riesch, Fanny
Chmelar (alle Garmisch-Partenkirchen),
Christina Geiger (Oberstdorf)
der Rolle noch gerecht geworden.
Wenn man seinen Titel verteidigt,
ist das schon etwas Besonderes.
Haben Sie jemals überlegt,
in die Langlaufstaffel zurückzukehren?
Nein. Es stand für mich fest, dass ich
nicht zurückkehre. Biathlon war
eigentlich nur ein Versuch. Ich hätte sonst mit Langlauf aufgehört.
Gerade hier in Vancouver hat man
gesehen, wie gut die deutschen
Langläuferinnen sind. Sie können
auch Medaillen gewinnen.
Sie haben sieben Medaillen,
welche war die schönste?
Ja, eine interessante Sache. In
den ersten Jahren nach der Karriere verfügt man über eine große
Erfahrung – da kann ich mehr
Informationen geben als Außenstehende. Das ist das, was die Zuschauer hören wollen.
Wie sieht die Zukunft der
deutschen Biathlon-Damen
aus?
Es gibt einige wie Kathrin Hitzer,
die das Potenzial haben. Mal
sehen, wie sich Miriam Gössner
entscheidet, obwohl sie jetzt im
Langlauf eine Medaille gewonnen
hat. Das Schießen kann man lernen, wie man gesehen hat.
Die Goldmedaille in Turin. Weil
meine Eltern dabei waren und weil
ich sie unter großem Druck gewonnen habe. Auch die Bronzemedaille
hier in der Staffel war besonders,
weil es für uns Vier der letzte olympische Wettbewerb war. In dieser
Aufstellung haben wir noch nie eine
Medaille gewonnen.
Können Sie sich eine Karriere
als TV-Expertin vorstellen?
SNOWBOARD, FRAUEN
(Cypress Mountain)
10 Uhr: Parallel-Riesenslalom,
Qualifikation
12.15 Uhr: Achtelfinale,
12.51 Uhr: Viertelfinale,
13.09 Uhr: Halbfinale,
13.31 Uhr: Finale, deutsche Starter:
Amelie Kober (Miesbach), Selina
Jörg (Sonthofen),
Anke Karstens (Bischofswiesen),
Isabella Laböck (Klingenthal)
VORENTSCHEIDUNGEN
HEUTE
BOB, MÄNNER
(Whistler Sliding Centre)
13 Uhr: Viererbob, 1. Lauf
14.40 Uhr: 2. Lauf, deutsche
Starter: André Lange (Oberhof),
Kati Wilhelm im Gespräch
Thomas Florschütz (Riesa), Karl
Angerer (Königssee)
EISHOCKEY, MÄNNER
(Canada Hockey Place)
12 Uhr: Halbfinale, USA – Finnland
18.30 Uhr: Kanada – Slowakei
EISSCHNELLLAUF, FRAUEN
(Richmond Olympic Oval)
13.20 Uhr: Teamverfolgung, Viertelfinale, deutsche Starter: Stephanie
Beckert, Daniela Anschütz-Thoms
(beide Erfurt), Anni FriesingerPostma (Inzell), Katrin Mattscherodt
(Berlin)
EISSCHNELLLAUF, MÄNNER
(Richmond Olympic Oval)
12.30 Uhr: Teamverfolgung,
Viertelfinale,
14.07 Uhr: Halbfinale, deutsche
Starter: keine
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MEDAILLENSPIEGEL
IMPRESSUM
Olympische Momente 15*
Newsletter – Deutsches Haus
Vancouver/Whistler 2010
Herausgeber:
Deutsche Sport-Marketing
Schaumainkai 91
60596 Frankfurt a.M.
und medienfabrik
Gütersloh GmbH
Sport- und Eventkommunikation
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33311 Gütersloh
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Chefredakteur:
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Chef vom Dienst:
Ingo Hildebrand
Redaktion: Jochen Büttner,
Stephan Henke,
Astrid Meier, Jens Möller,
Matthias Rötters
Layout: Britta Hartmann,
Larissa Klassen, Monika Krüger,
Janine Mompour,
Tatiana Cusnir-Hillemeyer
Redaktionsassistenz:
Jessica Sewerin
Agenturtexte: SID
Bildnachweis:
dpa Picture-Alliance
Druck: SFU Document
Solutions, Vancouver
©medienfabrik Gütersloh GmbH,
2010
Nachdruck, auch auszugsweise, nicht
gestattet.
Mit freundlicher Unterstützung der
dpa picture-alliance.
(nach 70 von 86 Entscheidungen)
VORSCHAU
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LANGE IM TRAINING VORN
Der viermalige Olympiasieger André
Lange ist im Abschlusstraining des
Viererbob-Wettbewerbs Bestzeit
gefahren. Der 36-jährige Oberhofer
lag im Whistler Sliding Centre
0,21 Sekunden vor dem Schweizer
Ivo Rüegg. Thomas Florschütz wurde
mit 0,32 Sekunden Rückstand Dritter. Karl Angerer (0,41 Sekunden)
landete auf Platz fünf. Allerdings verzichteten zahlreiche Piloten auf das
letzte Training, so dass nur zehn
Bobs am Start waren. Für Lange ist
der Vierer-Wettbewerb das letzte
Rennen seiner sportlichen Karriere.
PLATZ/LAND
1. USA
2. Deutschland
3. Kanada
4. Norwegen
5. Südkorea
6. Schweiz
7. Österreich
8. China
9. Schweden
10. Russland
11. Niederlande
12. Frankreich
13. Australien
G S B TOTAL
8 12 12
32
8 11 7
26
8 6 3
17
7 6 6
19
6 4 1
11
6 0 2
8
4 3 5
12
4 2 3
9
4 2 2
8
3 4 6
13
3 1 2
6
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