Sportprogramm 2015
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Sportprogramm 2015
Sportprogramm 2015 für die Stadt Leipzig Sportprogramm Leipzig 2015 Vorwort Vorwort Vorwort des Oberbürgermeisters Liebe Leipzigerinnen und Leipziger! Sie halten das neue Sportgramm der Stadt Leipzig in Ihren Händen. Es lässt sich mit einem Satz um reißen: Leipzig lebt Sport. Für viele Menschen in unserer Stadt ist der Sport ein selbstverständlicher und unverzichtbarer Bestandteil des Alltags. Für alle Sportbegeisterte – Freizeit- und Hobbysportler, Athleten und Profis, ehrenamtliche Vorstände und Übungsleiter – ist er aus ihrem Leben nicht wegzu denken. Und schließlich steht der Sport in Leipzig für die weltweite Wahrnehmung unserer Stadt. Durch die Er folge unserer Sportlerinnen und Sportler, durch die zahlreichen Großsportveranstaltungen im Zentral stadion, in der Arena oder auf dem Sportforum erreicht Leipzig internationale Aufmerksamkeit und Anerkennung. Als Stätte bedeutsamer Sportereignisse wollen wir unsere internationale anerkannte Position verteidigen und ausbauen. Leipzig ist seit Beginn der modernen Sportbewegung eine Hauptstadt des Sports gewesen. Diese Tat sache verpflichtet die heutigen Leipziger in besonderer Weise. Diesem hohen Anspruch müssen wir gerecht werden. Nach 1997 legt die Stadtverwaltung daher zum zweiten Mal ein Sportprogramm für unsere Stadt vor. Es soll uns Leitlinien für die Jahre bis 2015 an die Hand geben, dem Jahr, in dem unsere Stadt ihren tausendsten Geburtstag feiern wird. Das Fundament des Sports bleibt, bei aller Begeisterung für unsere Topathleten, die schlichte Freude am Spiel. Kommt dem Sport dieser Impuls abhanden, wird die tausendfache ehrenamtliche Tätigkeit der Vereinsmitglieder – ihrer Betreuer, Schiedsrichter und Vorständler – , die dieses Spiel ermöglichen, nicht mehr wahrgenommen oder gering geschätzt, verliert der Sport seinen Boden unter den Füßen. Unsere Vereine mit ihren Mitgliedern und ehrenamtlichen Helfern belegen diese ursprüngliche Begeis terung für den Sport. Eine derartige Sportlandschaft ist ein Garant für ein flächendeckendes, fachlich kompetentes und vielfältiges Sportangebot, das die Generationen und die Menschen zusammenführt. Dieser Breitensport bildet die Basis für unsere Spitzenathleten: ohne unsere Vereine keine olympischen Medaillen. Eine große Herausforderung unseres neuen Sportprogramms liegt daher darin, die unter schiedlichen Säulen des Sports – den Breiten- und Freizeitsport, den Behinderten- und Leistungssport – ausgewogen zu fördern. Bei der angespannten finanziellen Situation der Stadt Leipzig erfordert dies eine kluge Abwägung und Prioritätensetzung. Das Sportprogramm 2015 ist zunächst ein Arbeitsplan. Es beschreibt die grundlegenden Ziele und Aufgaben der Sportentwicklung in Leipzig und skizziert die Richtung, in der sich unsere Sportstätten entwickeln sollen. Das Sportprogramm ist zudem eine Bestandsaufnahme der sportlichen Aktivitäten in unserer Stadt. Hier können wir selbstbewusst behaupten: Leipzig ist eine Stadt des Sports. Dies gilt für alle Bereiche, für den Freizeit- und Breitensport, für den Leistungssport, für den Sport in Kinder tagesstätten und Schulen, aber auch für sportliche Großveranstaltungen. Es existiert kein größerer Kreis engagierter Menschen in unserer Stadt als der organisierte Sport. Mehr als 20.000 Kinder und Jugendliche besuchen unsere Sportvereine. Für das Jahr 2015 erwarten wir über 80.000 junge und ältere Mitglieder in unseren Sportvereinen. Es ist daher eine wohlerwogene politische Entscheidung der Stadt Leipzig, der Unterstützung des Leipziger Sports wie bisher eine hohe Priorität einzuräumen. Dieses Sportprogramm ist das Ergebnis einer engen Absprache mit unseren Vereinen und Verbänden. Es ist daher auch ein gelungenes Beispiel für den Dialog zwischen der Stadtverwaltung und dem Leip ziger Sport. Bei allen Problemen ist es uns ein besonderes Anliegen, diesen Austausch kontinuierlich fortzuführen. Denn der Leipziger Sport ist mehr als nur eine Freizeitaktivität oder eine Beschäftigung von Profis. Der Sport bildet einen wichtigen Ort des sozialen Zusammenhalts und der menschlichen Begegnung. Die Jüngeren lernen, auf ein Ziel hin zu trainieren und sich im sportlichen Wettstreit fair zu messen. Sie lernen zu siegen, aber auch zu verlieren, und sie finden in den Sportvereinen Freunde. Gleiches gilt für die stetig wachsende Zahl unserer sportaktiven Seniorinnen und Senioren. Der Sport leistet daher einen unschätzbaren Beitrag für das Gemeinwohl. Er trägt zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft bei, er fördert die Verständigung, er hält zur Fairness an und leistet einen immer wichtigeren Beitrag zur Gesundheitsvorsorge. Leipzig wächst zudem durch den Leipziger Sport. Die steigenden Mitgliederzahlen in den Vereinen belegen diese Tatsache. Der Zustrom zu unseren Vereinen und zum Freizeitsport ist ungebrochen. Wir werden dies auch weiterhin mit allen Kräften fördern. Sportprogramm Leipzig 2015 Auch im Sport ist nicht alles Gold, was glänzt. Viele Plätze, Gebäude und Hallen bleiben in einem bedenklichen Zustand. Dennoch: Wir dürfen bei allen Problemen zu Recht stolz auf das bisher Er reichte sein. Dieses Sportprogramm dokumentiert die breite Unterstützung, die der Sport durch die Stadt Leipzig erfährt. Wir werden auch zukünftig die Vielfalt des Leipziger Sports erhalten und sie allen Leipzigern zugänglich machen. An der Erfüllung dieses Anspruchs werden wir im Jahr 2015 zu messen sein. Burkhard Jung Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Sportprogramm Leipzig 2015 Vorwort Vorwort Vorwort des Bürgermeisters und Beigeordneten für Umwelt, Ordnung, Sport Mit dem „Sportprogramm 2015 für die Stadt Leipzig“ liegt nun endlich wieder ein Masterplan vor: Welche Potenziale kann die Sportstadt Leipzig heben? Welche Wege will sie beschreiten, um in den kommenden zwei Olympiazyklen ein Feld zu gestalten, das geradezu geschaffen ist für Integration, Bildungsangebote, Erziehung zur Persönlichkeit, Familienfreundlichkeit, sozialen Ausgleich und Ge sundheitsförderung, aber auch für Leipzigs Profil nach außen? Leipziger Athletinnen und Athleten konnten zahlreiche Erfolge bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften feiern. Darauf ist Leipzig mit Fug und Recht stolz! Freizeit- und Breitensport sowie Leistungssport werden im ausgewogenen Verhältnis gefördert. Ein Fokus liegt auf dem Sport im Alltag für die Menschen, die hier zu Hause sind. Schon heute ist etwa jeder Siebente in einem der mehr als 360 Sportvereine aktiv. Überhaupt – die Vereine. Sie sind das Herz und das Fundament des Sports in unserer Stadt. Für den pulsierenden Herzschlag sorgen reichlich 4.000 Übungsleiterinnen und Übungsleiter im Ehrenamt. Derzeit zählen die Sportvereine mehr als 20.000 Kinder und Jugendliche zu ihren Mitgliedern – sie bleiben die uns wichtigste Zielgruppe. Doch auch die demografischen Entwicklungen kommen bei den Vereinen sofort an. Rasant wächst beispielsweise der Anteil sportaktiver Seniorinnen und Senioren. Im Jahr 2015 wird dem organisierten Sport in unserer Stadt ein Zuwachs auf mehr als 80.000 Mit glieder prognostiziert – eine gewaltige konzeptionelle und organisatorische Herausforderung für den selbstverwalteten Sport, aber auch für die Kommune mit Blick auf die bewährten Instrumente der Sportförderung und die Sportstättenlandschaft. Das „Sportprogramm 2015 für die Stadt Leipzig“ leitet nachfrageorientiert und in Verantwortung für Nachhaltigkeit den Bedarf für dringend benötigte Sa nierungen und ergänzende Neubauten her. Nur so kann sich der Sport in Leipzig erhalten und weiter entfalten. Schon jetzt reichen Sporthallenkapazitäten nicht mehr aus, Sportplätze sind nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Der Nachwuchsleistungs- und Spitzensport benötigt noch wenige, aber entscheiden de Anlagen. Leipzigs Olympiabewerbung hat die Menschen hier emotional zutiefst bewegt, sie zueinander gebracht und auch ein buntes Feuerwerk an internationalen Sportereignissen entzündet. Künftig gilt es, mit einer klugen Strategie internationale Meisterschaften nach Leipzig zu holen; Ereignisse, die vor Ort die sportliche Basis bereichern und die sprichwörtliche Sportbegeisterung der Einheimischen stärken. So verleiht der Sport dem regionalen Wirtschaftskreislauf und dem Ansehen Leipzigs in der Sportwelt Impulse und untermauert weiterhin das Standing. Das Zentralstadion, die ARENA LEIPZIG und das Sportforum gehören zu den guten, der Stadt angemessenen Voraussetzungen. Sportprogramm Leipzig 2015 Doch auch das Sporttreiben außerhalb des Vereins liegt ganz offensichtlich im Trend. Deshalb war es notwendig, für das Sportprogramm 2015 aus den unterschiedlichen Fachperspektiven heraus den Stadtraum noch besser für sportliche Aktivitäten zu begreifen und zu vernetzen. Jüngere Sportarten wie Inlineskaten, Mountainbiking, Joggen oder das hierzulande wiedergeborene Paddeln auf geöffne ten Wasserläufen und das Segeln im wachsenden Neuseenland „rufen“ nach noch mehr koordinierter Planung, Entwicklung und Nutzung – als Beitrag zu integrierter Stadtentwicklung. Leipzig nimmt zweifelsfrei einen großartigen Platz ein in der Bewegung und Geschichte des Turnens und des Sports, in der Sportforschung sowie in der Sportmedizin. Doch Traditionen waren dieser Stadt noch nie ein Bett sich auszuruhen; sie treiben sie immer wieder an. Mit dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft e. V. und der Sportwissenschaftlichen Fakultät an der Universität wissen wir weltbekannte Adressen in den Mauern unserer Stadt. Auch sie gehören zu Leipzigs Renommee und zu Leipzigs Ausgangsposition für eine Sportstadt mit Zukunft. Allen, die an der Erarbeitung des „Sportprogramms 2015 für die Stadt Leipzig“ mitgewirkt haben – ob als Vertreterin oder Vertreter des Stadtrats, des selbstverwalteten Sports, als Amt oder als Behörde – sei an dieser Stelle sehr herzlich gedankt: für Herzblut, Ideen, Wissen. Ihr Heiko Rosenthal Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Ordnung, Sport Sportprogramm Leipzig 2015 Inhaltsverzeichnis 1.Präambel 2. Sportpolitische Leitsätze 13 3. Sportentwicklungsplanung 17 4. Sportstättenentwicklungsplanung 5.Anlagen Sportprogramm Leipzig 2015 9 173 237 Sportprogramm Leipzig 2015 8 1. Präambel Sportprogramm Leipzig 2015 9 1. 1. Präambel Präambel Sportprogramm Leipzig 2015 10 11 1. Präambel 1. Präambel Die Sportstadt Leipzig stellt zum zweiten Mal nach 1997 mit dem „Sportprogramm 2005 für die Stadt Leipzig“ (Stadtratsbeschluss Nr. II – 904/97) ein eigenes Sportprogramm auf. Es beschreibt den Rah men und die Ziele der Sportentwicklung für den Zyklus von 2008 bis zum Jahr 2015. Dabei werden die Aspekte der demografischen Veränderungen und der Stadt(teil)entwicklung mitberücksichtigt. Gleich zeitig widerspiegelt sich die allgemeine gesellschaftliche und konkrete kommunalpolitische Anerken nung des Sports in Leipzig. Sport ist Abbild und gleichzeitig Mikrokosmos der Gesellschaft. Seine Aufgabe ruht auf vier Säulen: er hat eine erzieherische, eine gesundheitsfördernde, eine gesellschaftlich-soziale und eine wirtschaft liche Funktion, wobei sich Freizeit-, Breiten-, Behinderten-, Schul- und Leistungssport gegenseitig ergänzen und beeinflussen. Dabei fließen Aspekte wie Integration, Lebensfreude, Gesundheit, Bildung, Leistung, Toleranz, Ehrenamt und Umwelt ein. In dieser Wertevielfalt werden nahezu alle Bevölke rungs- und Interessengruppen in einer Kommune angesprochen beziehungsweise sind diese in gesell schaftlich erforderlichem und kommunalpolitisch anerkanntem Maße gezielt ansprechbar. Besonders der Sport bietet allen Alters- und sozialen Gruppen Ansatzpunkte für sozialpolitisches En gagement und Interaktionen, wie sie in kaum einem anderen gesellschaftlichen Bereich möglich sind. Hier werden verschiedene kulturelle Werte und Handlungsziele real vorgelebt und sind somit für jeder mann verständlich. Aufgrund seiner gesellschaftlichen Wirkung, seiner Stellung im kulturellen Alltag der Bürgerinnen und Bürger, seines Beitrags zur Lebensqualität und der persönlichkeitsprägenden Rolle sieht die Stadt Leipzig im Sport einen wichtigen Bestandteil ihrer strategischen Kommunalpolitik mit eigenen Ent wicklungszielen und Förderschwerpunkten. In Abstimmung mit dem selbstverwalteten Sport in Leipzig formuliert die Stadt Leipzig aus ihrer Zuständigkeit heraus in den folgenden Leitlinien ihre Grundpositionen, Prioritätensetzungen und Ziel vorgaben zur Sportentwicklung und -förderung im Zeitraum von 2008 bis 2015. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 13 2. Sportpolitische Leitsätze Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 14 15 2. Sportpolitische Leitsätze 2. Sportpolitische Leitsätze Sportpolitische Leitsätze des „Sportprogramms 2015 für die Stadt Leipzig“ 8. Die Stadt Leipzig fördert nachdrücklich den Abschluss von Pacht- und Erbbaurechtsverträgen sowie die Sportvereine, die diese Sportanlagen eigenverantwortlich betreiben und unterhalten, durch einen symbolischen Pachtzins, durch Bauförderung und mittels Kostenbeteiligung für die Pflege und Unterhaltung der verpachteten Anlagen. 9. Die Stadt Leipzig unterstützt die Gremien des Sports bei der Bewerbung und Ausrichtung nicht kommerzieller Sportveranstaltungen in den Schwerpunktsportarten. Darüber hinaus können Veranstaltungen mit starkem regionalen Bezug, Tradition und Verankerung in der Basis geför dert werden, die attraktiv und nachhaltig für den Standort Leipzig sind. Die Stadt Leipzig fördert Vereine und Verbände unter dem Dach des Stadtsportbunds Leipzig e. V., die die Entwicklung des Sports quantitativ und qualitativ gestalten und mit der Unterbrei tung vielfältiger Sportangebote voranbringen. Sie unterstützt die Schaffung stabiler Strukturen im Sport, die leistungs- und entwicklungsfähig sind. 10. Die Stadt Leipzig entwickelt gezielt zum Sporttreiben geeignete Infrastruktur mit dem Ziel der Aufwertung von Bewegungsräumen im Wohnumfeld. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Sportak tivitäten mit hoher Nachfrage beziehungsweise bei denen besondere Entwicklungspotenziale zu erkennen sind. 4. Die Stadt Leipzig anerkennt und unterstützt nachdrücklich das Ehrenamt in der Sportselbstver waltung – als unabdingbares Rückgrat des autonomen Sports. Dabei stehen die Motivation bisher tätiger und die Gewinnung neuer Ehrenamtlicher im Vordergrund und werden differenziert ge fördert. 11. Die Stadt Leipzig ist sowohl Sport- als auch Kulturstadt. Sport und Kultur bedingen einander und gehören zu den langjährigen Traditionen unserer Stadt. Deshalb wird das Sportmuseum Leipzig zu einer modernen Begegnungsstätte entwickelt. 5. Die Stadt Leipzig unterstützt den Leistungssport. Dabei konzentriert sie sich auf die Projektför derung in den Schwerpunktsportarten im Nachwuchsleistungssport, auf die Verbesserung mate rieller Rahmenbedingungen und auf die Förderung des Olympiastützpunkts Leipzig e. V. 6. Die materiellen Rahmenbedingungen sind eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung des Sports. Die Sportstättenentwicklung in der Stadt Leipzig erfolgt durch bedarfsgerechte Sa nierungs- und Neubaumaßnahmen. Dabei liegt der Schwerpunkt der Sanierung auf solchen Anla gen, die bedeutend sind für die Sportentwicklung in den Stadtbezirken und Ortsteilen und durch Schul-, Freizeit- und Breitensport genutzt werden. Bei Neubau stehen trainings- und wettkampf gerechte Spielsporthallen und darüber hinaus Anlagen für den Leistungssport im Vordergrund. Die konkreten Projekte sind in der Sportstättenentwicklungsplanung verankert. 7. Als Trägerin von allgemeinbildenden, sportbetonten und beruflichen Schulen sichert die Stadt Leipzig für jeden in seinem Erhalt sicheren Schulstandort anforderungsgerechte materielle Rah menbedingungen für einen lehrplangerechten Schulsport ab. Bei Sanierung beziehungsweise materieller Verbesserung sind die Vorhaben planerisch so abzustimmen, dass sie neben der schu lischen Nutzung dem organisierten Sport in der Stadt Leipzig dienen. Die Stadt unterstützt durch die Bereitstellung der materiell-technischen Voraussetzungen die Bewegungsförderung von Kin dern im Vorschulalter. 1. Gemäß dem strategischen Ziel der Stadt Leipzig, Rahmenbedingungen für eine ausgeglichene Altersstruktur zu schaffen, ist der Hauptschwerpunkt der Sportentwicklung und -förderung in allen Sportbereichen auf Kinder und Jugendliche gerichtet. 2. Wegen des persönlichkeitsprägenden, erzieherischen und gesundheitsfördernden Werts des Sports sowie seiner hohen Integrationskraft ist der Sport in seiner ganzen Breite zu entwickeln. Projekte für sozial Benachteiligte, für Menschen mit Behinderungen, für Migrantinnen und Mi granten sowie für Unterstützungsbedürftige aus der wachsenden Gruppe der Seniorinnen und Senioren werden besonders gefördert. 3. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 16 3. Sportentwicklungsplanung Sportprogramm Leipzig 2015 17 3. Sportentwicklungsplanung Sportprogramm Leipzig 2015 19 18 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Inhalt 3.1 Einführung zum organisierten Sport 22 3.2 3.1.1 Begriffsbestimmung/Themenabgrenzung 22 3.2.1.Grundlagen 79 3.1.2 Die Strukturen und organisatorischen Grundlagen des Freizeit- und 3.2.1.1 Begriffsbestimmung/Themenabgrenzung 79 Breitensports in Deutschland 22 3.2.1.2 Die Strukturen und organisatorischen Grundlagen des Leistungssports in Interessen der Stadt Leipzig am Leistungssport Leistungssport 79 3.1.2.1 Strukturebenen 22 3.1.2.2 Der Sportverein 24 3.2.1.3 3.1.2.3 Der Stadtfachverband 24 3.2.2.Auswahl von Schwerpunktsportarten der Stadt Leipzig 82 82 Deutschland 79 81 3.1.2.4 Der Stadtsportbund Leipzig e. V. 25 3.2.2.1 Schwerpunktsportarten/Stand 2008 3.1.2.5 Die Sportjugend Leipzig 25 3.2.2.2 Schwerpunktsportarten ab 2009 82 3.1.3 Sportverwaltung und Sportgremien der Stadt Leipzig 25 3.2.2.2.1 Individualsportarten 82 3.1.3.1 Das Amt für Sport 25 Entwicklung von Kriterien für die Festlegung 82 3.1.3.2 Der Fachausschuss Sport 26 Bewertung und Ermittlung der einzelnen Sportarten 83 Fazit für Individualsportarten 91 Mannschaftssportarten 91 3.1.4 Freizeit- und Breitensport im Verein 26 3.1.4.1 Grundlagen 26 3.1.4.1.1 Begriffsbestimmung/Themenabgrenzung 26 Entwicklung von Kriterien für die Festlegung 91 3.1.4.1.2 Interessen der Stadt Leipzig am Freizeit- und Breitensport 28 Bewertung und Ermittlung der einzelnen Sportarten 92 3.1.4.2 Bisherige Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung des Freizeit- und 3.1.4.2.1 3.1.4.2.2 Fazit für Mannschaftssportarten 100 Ergebnis 101 Breitensports/Stand 2008 29 3.2.2.2.3 Finanzielle Sportförderung 29 3.2.3Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung des L eistungssports in Förderschwerpunkte 31 Fördermaßnahmen 33 den Schwerpunktsportarten 3.2.3.1 102 Bisherige Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung des Leistungssports/ a) Institutionelle Förderung 33 b) Projektförderung 37 3.2.3.1.1 Vereinssport als Basis des Leistungssports 102 Überlassung und Nutzung kommunaler Sportstätten 42 3.2.3.1.2 Nachwuchsleistungs- und Hochleistungssport 103 Stand 2008 102 Förderschwerpunkte 42 3.2.3.2 Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung des Leistungssports 2008-2015 103 Fördermaßnahmen 43 3.2.3.2.1 Vorbehalt 103 44 3.2.3.2.2 3.1.4.2.3 Verpachtung von kommunalen Sportanlagen und deren Förderung 3.1.4.3 Schwerpunkte der Förderung des Freizeit- und Breitensports der Stadt Leipzig ab 2009 46 3.1.4.3.1 Freizeit- und Breitensport 46 Allgemeine Ziele und Kriterien Freizeit- und Breitensport im Kinder- und Jugendbereich Freizeit- und Breitensport im Erwachsenenbereich 47 Freizeit- und Breitensport im Seniorenbereich 47 Zusammenfassung 48 Behindertensport 48 Zusammenfassung 49 3.1.4.3.2 3.2.2.2.2 Finanzielle Sportförderung 103 Vereinssport als Basis des Leistungssports 103 Nachwuchsleistungs- und Hochleistungssport 105 Sportstätten 106 46 Sportstättennutzung 106 46 Sportstättenbau und -sanierung 107 3.2.3.2.4 Sonstige 109 3.2.3.3 Zusammenfassung der Maßnahmen 111 3.3 Sport- und Bewegungsförderung in Kindertagesstätten und Schulen 112 3.2.3.2.3 3.1.4.3.3 Sportartspezifische Darstellung von Entwicklungspotenzialen im Freizeit- und 3.3.1. Grundlagen 112 3.1.4.4 Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung des Freizeit- und Breitensports 3.3.1.1 Begriffsbestimmung/Themenabgrenzung 112 ab 2009 3.3.1.2 Interessen der Stadt Leipzig an der Sport- und Bewegungsförderung in 3.3.2. Bisherige Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung der Sport- und Breitensport 49 60 3.1.4.4.1 Finanzielle Sportförderung 60 3.1.4.4.2 Überlassung und Nutzung kommunaler Sportstätten 64 Kindertagesstätten und Schulen 113 3.1.4.4.3 Verpachtung kommunaler Sportstätten 66 3.1.4.4.4 Sportartspezifische Voraussetzungen an Sportstätteninfrastruktur 67 3.3.2.1 Bewegungsförderung im Vorschulalter 114 3.1.4.5 Zusammenfassung der Maßnahmen 76 3.3.2.2. Sportangebote in kommunalen Schulen 116 3.3.2.2.1 Sportbezogene Ganztagsangebote 116 3.3.2.2.2 Sportarbeitsgemeinschaften außerhalb von Ganztagsangeboten 119 3.3.2.3 Sportbetonte Schulen 120 Sportprogramm Leipzig 2015 Bewegungsförderung in Kindertagesstätten und Schulen/Stand 2007 114 Sportprogramm Leipzig 2015 21 20 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung 3.3.3 Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung der Sport- und Bewegungsförderung in Kindertagesstätten und Schulen 3.5 Sportgroßveranstaltungen 159 120 3.3.3.1 Bewegungsförderung im Vorschulalter 120 3.5.1Grundlagen 3.3.3.2 Sportangebote in kommunalen Schulen 120 3.5.1.1 Begriffsbestimmung/Themenabgrenzung 159 3.3.3.2.1 Sportbezogene Ganztagsangebote 120 3.5.1.2 Bewerbungsverfahren und Vergabemechanismen 160 160 159 3.3.3.2.2 Sportarbeitsgemeinschaften außerhalb von Ganztagsangeboten 121 3.5.1.3 Sozioökonomische Effekte im Zusammenhang mit Sportgroßveranstaltungen 3.3.3.3 Sportbetonte Schulen 122 3.5.1.3.1 Bedeutung für den Wirtschaftsstandort 161 3.3.4 Zusammenfassung der Maßnahmen 122 3.5.1.3.2 Medienwirksamkeit 162 3.5.1.3.3 Nachhaltigkeit 162 3.5.1.4 Interessen der Stadt Leipzig an Sportgroßveranstaltungen 163 3.5.2 Bisherige Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung von nationalen 3.4 Vereinsungebundener Sport 3.4.1Grundlagen 124 124 und internationalen Sportgroßveranstaltungen/Stand 2008 3.5.2.1 Infrastrukturelle Grundvoraussetzungen für die Ausrichtung von 164 3.4.1.1 Begriffsbestimmung und Themenabgrenzung 124 Sportgroßveranstaltungen 164 3.4.1.2 Bewegungsräume und Sportstätten 124 3.5.2.2 Finanzielle Förderung von Sportgroßveranstaltungen durch die Stadt Leipzig 165 3.4.1.2.1 Bewegungsräume 124 3.5.2.3 Unterteilung von Sportgroßveranstaltungen und Übersicht über 3.4.1.2.2 Sportstätten 125 Sportgroßveranstaltungen von 2002 bis 2008 3.4.1.3 Interessen der Stadt Leipzig am vereinsungebundenen Freizeitsport 126 3.5.3 Schwerpunkte bei der Förderung der Sportgroßveranstaltungen der 166 3.4.2. Auswahl von Freizeitsportaktivitäten 127 Stadt Leipzig ab 2009 167 3.4.2.1 Festlegung von Auswahlkriterien 127 3.5.3.1 Förderung der Sportgroßveranstaltungen nach den Schwerpunktsportarten 167 3.4.2.1.1 Kriterium 1 – verbreitete Freizeitsportaktivitäten 128 3.5.3.2 Förderung von Sportgroßveranstaltungen mit starkem regionalen Bezug, Tradition 3.4.2.1.2 Kriterium 2 – Freizeitsportaktivitäten mit besonderen Entwicklungspotenzialen und Verankerung in der Basis aufgrund neu entstehender Bewegungsräume 129 3.5.4Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung von nationalen und 3.4.2.1.3 Kriterium 3 – Freizeitsportaktivitäten besonders für Kinder, Jugendliche und Familien mit Kindern 130 167 internationalen Sportgroßveranstaltungen ab 2009 3.5.4.1 Verbesserung infrastruktureller Grundvoraussetzungen für die Ausrichtung von 168 3.4.2.1.4 Kriterium 4 – Freizeitsportaktivitäten mit besonderen Anforderungen von Behinderten 131 Sportgroßveranstaltungen 3.4.2.1.5 Kriterium 5 – Freizeitsportaktivitäten mit hohem Seniorenanteil 132 3.5.4.2 Förderung von Sportgroßveranstaltungen durch die Stadt Leipzig bis 2015 169 3.4.2.2 Zusammenfassung 132 3.5.5 Zusammenfassung der Maßnahmen 169 3.4.2.2.1 Bewegungsräume 133 3.4.2.2.2 Sportstätten 133 3.6 Fazit 171 3.4.3Maßnahmeplanung Bewegungsräume 134 3.4.3.1 Allgemeiner Sachstand 2007 134 3.4.3.2 Bewegungsräume Land 137 3.4.3.2.1 Längere Radwege, Rad- und Gehwege sowie verkehrsberuhigte und verkehrsgeschützte Straßen mit Asphalt 3.4.3.2.2 Wege in Wald-, Park- und Grünflächen sowie sonstigen ausgeprägten 137 Erholungsgebieten 143 3.4.3.3 Bewegungsräume Wasser 147 3.4.3.3.1 Mit Sportbooten befahrbare Flüsse und Kanäle sowie Seen 3.4.4Maßnahmeplanung Sportstätten 147 152 3.4.4.1 Schwimmhallen und Freibäder 152 3.4.4.2 Bike- und Skateanlagen 154 3.4.4.3 Bolzplätze 155 3.4.5 Zusammenfassung der Maßnahmen 157 Sportprogramm Leipzig 2015 168 Sportprogramm Leipzig 2015 23 22 3. Sportentwicklungsplanung Einführung zum organisierten Sport 3.1.1 Quelle: DOSB Sportent wicklungsbericht 2005/2006, 1. Auflage, 2007 Begriffsbestimmung/Themenabgrenzung Sport ist ein wichtiger Teil unseres kulturellen und sozialen Lebens. Er trägt zu Lebensqualität und Lebensfreude bei. Der Sport als Ausdruck der heutigen Bewegungs-, Spiel- und Leibeskultur leistet in unserer Gesellschaft nicht auswechselbare Beiträge zur individuellen und sozialen Entfaltung des Menschen. Das Sportsystem unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) ist mit einem be schleunigten gesellschaftlichen Wandel konfrontiert. Hierzu gehören die Schrumpfung und Alterung der Bevölkerung sowie der Rückgang von Geburtenzahlen. Auch die Tatsache, dass 15 Millionen Men schen mit Migrationshintergrund in Deutschland leben, trägt zum Wandel der Gesellschaft bei. Erzie hungsstile und -ziele von Eltern sind nach sozialer, kultureller und ethnischer Prägung stark differen ziert. Dieser Wandel stellt die Sportorganisationen vor vielfältige Herausforderungen, ist aber auch mit Gestaltungsmöglichkeiten verbunden. Prozesse der Strategie- und Konzeptentwicklung treten daher verstärkt in den Vordergrund. Gemäß Artikel 30 des Grundgesetzes ist die Unterstützung und Förderung des Sports aus öffentlichen Mitteln im Rahmen der gesetzlich geregelten Selbstverwaltung als kommunale Aufgabe wahrzuneh men. Dabei kommt den Kommunen (und dem Land) insbesondere die Aufgabe der Förderung des Frei zeit- und Breitensports und der dafür notwendigen Rahmenbedingungen zu. Die Selbstverwaltung des Sports (Vereine, Verbände) hat sich mit der öffentlichen Sportverwaltung (Bund, Länder, Gemeinden) auf die nachfolgend dargestellten drei grundlegenden Arbeitsprinzipien geeinigt: • • • Vereinfachte Darstellung der Organisationsstruktur der Sportselbstverwaltung und der öffentlichen Sportverwaltung Sportselbstverwaltung überfachliche Gliederung (sportartenübergreifend) Sportselbstverwaltung fachliche Gliederung (sportartbezogen) öffentliche Sportverwaltung Sportverein Fachabteilung des Sportvereins Gemeinde/Stadt Stadtsportbund Stadtfachverbände Gemeinde/Stadt Landessportbünde Landesfachverbände Länder Deutscher Olympischer Sportbund Spitzensportverbände Bund Auch in der Stadt Leipzig hat sich der selbstverwaltete Sport nach dieser Struktur organisiert. In der vereinfachten Darstellung fehlen aber wichtige, spezifische Sportinstitutionen wie der Olympiastütz punkt Leipzig e. V. (OSP) oder die Sportjugend. Vor diesem Hintergrund werden die Strukturebenen des Sports in der Stadt Leipzig wie folgt dargestellt. Auch aus dieser Übersicht geht hervor, dass die Sportvereine die Basisstruktur für das organisierte Sporttreiben in Leipzig sind. Strukturebenen der Sportselbstverwaltung in der Stadt Leipzig (ausgewählte Bereiche) Olympiastützpunkt mit Bundesstützpunkten und enger Partnerschaft mit Sportfachverbänden Autonomie des Sports Subsidiaritätsprinzip partnerschaftliche Zusammenarbeit Die Strukturen und organisatorischen Grundlagen des Freizeit- und Breitensports in Deutschland 3.1.2.1 Strukturebenen Sportvereine private Sportanbieter Fachabteilungen der Vereine Auf dieser Grundlage erfolgen die Zusammenarbeit, Unterstützung und Förderung des Sports, insbe sondere des organisierten Freizeit- und Breitensports im Verein, in der Stadt Leipzig. 3.1.2 Tabelle 1 Mitgliedschaft 3.1 3. Sportentwicklungsplanung Betreuungsbereiche • soziale Betreuung • Trainingsmethodik • Sportmedizin • Physiotherapie Fachverbände • Wettkampfsport • Talentförderung • Interessenvertretung • Weiterbildung • Fitnessstudios • Bowlingbahnen • Reiterhöfe • Tennisanlagen • Freizeitbäder • Beachanlagen • Soccer World etc. Die Sportselbstverwaltung ist die wichtigste Organisationsform, um den Sportbetrieb zu gestalten und durchzuführen. Die zumeist ehrenamtlich tätigen Vorstände der Vereine und Verbände tragen dabei große Verantwortung. Ihnen obliegt nicht nur die Verwaltung der Vereine und Verbände, sondern die gesamte inhaltliche Gestaltung des Sporttreibens. Um diese umfangreichen Aufgaben zu bewältigen, werden die Vereine und Verbände durch die öffentliche Hand unterstützt und gefördert. Interessenvertretung der Vereine, Fachverbände etc. gegenüber Landessportbund Sachsen und Stadtverwaltung Der selbstverwaltete Sport hat sich für die Lösung der Aufgaben eigene Strukturen geschaffen. Im Zen trum stehen dabei die Sportvereine und Sportverbände als die Basisstrukturen des Sports in Deutsch land. • Dachorganisation der Jugendabteilungen • Förderung der Jugendarbeit in Vereinen Sportprogramm Leipzig 2015 Stadtsportbund Leipzig e. V. Leipziger Sportjugend des Stadtsportbunds e. V. Grafik 1 Sportprogramm Leipzig 2015 25 24 3. Sportentwicklungsplanung 3.1.2.2 3. Sportentwicklungsplanung Der Sportverein Der Verein ist die wichtigste Organisationsform und Basis des Sports. Seine Förderung ist ein Gebot der öffentlichen Hand. Diese Stellung des Vereins ergibt sich aus folgenden Gründen: • • • • • • 3.1.2.3 Der Verein hat sowohl für die Nutzerinnen und Nutzer als auch für den Staat das kosten günstigste und vielseitigste Angebot. Er bietet ein regelmäßiges Übungssystem an und organisiert zugleich gemeinsam mit den Verbänden in vielen Sportarten den Wettkampf- und Spielbetrieb. Er vereint Mitglieder beider Geschlechter aus allen Altersgruppen, unterschiedlichen so zialen Milieus sowie unterschiedlicher ethnischer Herkünfte und befriedigt in besonderer Weise das Bedürfnis nach Geselligkeit. Die Betätigung im Verein verbindet in idealer Weise individuelle Bedürfnisse nach Ge sundheit, erfüllter Freizeit und sozialem Kontakt mit sozialen und gesundheitspolitischen Zielsetzungen des Staates. Der Verein hat als gesellschaftliche Institution erhebliche Vorzüge, weil er hilft, sportliche Gewohnheiten dauerhaft zu gestalten und das persönliche Engagement für die Gemein schaft zu mobilisieren. Der Verein trägt durch das Prinzip der Selbstverwaltung unmittelbar Verantwortung für • die Erfüllung der Bedürfnisse seiner Mitglieder durch angebots- und nachfrageorien tierten Sport, • Inhalt und Qualität seiner Sportangebote, • seine eigene Organisations- und Angebotsstruktur, • seine finanzielle Basis (angemessene Beiträge, Sponsorengewinnung, wirtschaftliches Denken), • die Gewinnung von Neumitgliedern, • die Gewinnung von Übungsleiterinnen und Übungsleitern sowie Helferinnen und Hel fern und deren Qualifizierung. Der Stadtfachverband Die Fachabteilungen der Vereine sind im freiwilligen Zusammenschluss in den Stadtfachverbänden organisiert, sofern in genügend Vereinen die Sportart ausgeübt wird. Ihnen obliegt primär die Aufga be, den breitensportlichen Wettkampf- und Spielbetrieb in der Stadt Leipzig zu organisieren und zu leiten. Darüber hinaus haben die Fachverbände folgende Aufgaben: • • • • • • • • • Führung und Verwaltung des Verbands, Aus- und Weiterbildung der Übungsleiterinnen und Übungsleiter, Kampf- und Schiedsrich terinnen und -richter, Zusammenarbeit mit den Landesfachverbänden, Interessenvertretung im Stadtsportbund Leipzig e. V. und gegenüber der Stadt, Förderung und Unterstützung ihrer Mitglieder im Bereich des Sportstättenbaus, Förderung der Gründung neuer und der Erweiterung bestehender Vereine, Angebot an Freizeitprogrammen und Sportkursen, Förderung des geselligen Lebens in den Abteilungen, Talentsuche und Talentförderung. 3.1.2.4 Der Stadtsportbund Leipzig e. V. Entsprechend seiner Satzung ist der Stadtsportbund Leipzig e. V. (SSB) ein freiwilliger Zusammen schluss von • • • • Sportgemeinschaften, Vereinen, Stadtfachverbänden und Interessengruppen, die Sport mit dem Ziel der körperlichen Vervollkommnung, der Freizeitgestaltung und der Geselligkeit pflegen und fördern. • • • • Der Stadtsportbund Leipzig e. V. vertritt in Abstimmung mit seinen Vereinen und Stadt fachverbänden die gemeinschaftlichen Interessen gegenüber der Stadt und gegenüber dem Landessportbund Sachsen e. V. (LSB) Er bekennt sich zum Breiten- und Leistungssport und fühlt sich dem Amateursport ver pflichtet. In seinen Vereinen und Fachverbänden ist er offen für alle sportlich interessierten Bürge rinnen und Bürger. Der Stadtsportbund Leipzig e. V. vertritt das Prinzip der Einheit und der Autonomie des Sports. Organe des Stadtsportbunds Leipzig e. V. sind der Stadtsporttag, die Jahreshauptversammlung und das Präsidium. Der Stadtsportbund Leipzig e. V. arbeitet mit seinen Organen, Kommissionen sowie Mitar beiterinnen und Mitarbeitern eng mit dem Fachausschuss Sport sowie dem Amt für Sport zusammen. 3.1.2.5 Die Sportjugend Leipzig Die Sportjugend Leipzig (SJL) ist die Jugendorganisation des Stadtsportbunds Leipzig e. V. Sie wird von der Jugend und den Jugendvertreterinnen und -vertretern der Vereine und Verbände des Stadtsport bunds Leipzig e. V. gebildet und versteht sich als Dachorganisation der Jugendabteilungen der Leipziger Sportvereine. Sie ist mit über 20.000 Mitgliedern der größte Jugendverband der Stadt Leipzig. Die Sportjugend Leipzig verwaltet und führt sich im Rahmen der Satzung des Stadtsportbunds e. V. selbstständig und entscheidet über die ihr zufließenden Finanzmittel in eigener Zuständigkeit. Die Sportjugend wird durch einen eigenen Vorstand geleitet und nach außen vertreten. Die Organe der Sportjugend Leipzig sind der Stadtsportjugendtag und der Stadtsportjugendvorstand. 3.1.3 Sportverwaltung und Sportgremien der Stadt Leipzig 3.1.3.1 Das Amt für Sport Die Aufgaben der öffentlichen Sportverwaltung werden in Leipzig durch das Amt für Sport (AfSp) wahrgenommen. Hauptaufgaben sind dabei die Erarbeitung von Konzeptionen im Vorfeld sportpoli tischer Entscheidungen sowie die Schaffung von infrastrukturellen Voraussetzungen. Des Weiteren fördert und unterstützt das Amt für Sport entsprechend der Sportförderungsrichtlinie die Vereine und Verbände nach dem Subsidiaritätsprinzip durch finanzielle Mittel. Das Amt für Sport ist die zentrale Verwaltungsstelle für Sportangelegenheiten innerhalb der Stadtver waltung. Es ist dem Dezernat III (Umwelt, Ordnung, Sport) zugeordnet. Es hat dafür Sorge zu tragen, Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 27 26 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung dass die nötigen infrastrukturellen Voraussetzungen für den Sport in Leipzig geschaffen und erhalten werden. Im Zusammenwirken mit Sportvereinen und Sportverbänden sowie dem Fachausschuss Sport garantiert das Amt für Sport die volle Selbstbestimmung der Vereine und Verbände hinsichtlich der Organisation und der Inhalte des Sports. Es unterstützt nur dann, wenn die Mittel der Vereine und Verbände nicht ausreichen, um die Aufgaben des Sports, die im allgemeinen und öffentlichen Interesse liegen, zu erfüllen. Diese Unterstützung wird in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Stadtsportbund Leipzig e. V. realisiert. Die Sportstätten, die in Verwaltung des Amts für Sport stehen, werden öffentlichen Schulen, Vereinen und Dritten zur Verfügung gestellt. 3.1.3.2 Der Fachausschuss Sport Er ist ein kommunalpolitisches Gremium der Stadt Leipzig und wird von ihr beauftragt, die Bereiche der Sportentwicklung und der kommunalen Sportförderung im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger der Stadt, insbesondere auch im Interesse der Mitgliedsverbände des Stadtsportbunds Leipzig e. V., zu beurteilen und im positiven Sinne zu entwickeln. In dieser Hinsicht unterscheiden sich die Sportvereine maßgeblich von anderen Sportanbietern. Der Leitsatz 2 des Sportprogramms formuliert Zielsetzungen, die einen gut organisierten Freizeit- und Breitensport voraussetzen, da nur dieser über entsprechende Angebots- und Entwicklungspotenziale für die Leipziger Bevölkerung verfügt. Vor diesem Hintergrund sind der Freizeit- und der Breitensport der Leipziger Sportvereine besonders zu fördern. Als Breitensport bezeichnet man den wettkampforientierten Vereinssport, der im Gegensatz zum Leis tungssport nicht nach sportlichen Höchstleistungen, Rekorden, Wettkämpfen und Leistungsvergleichen auf internationaler Ebene strebt. Der Freizeitsport ist der Bereich des Sports, der auf eine erlebnisreiche, freudbetonte und gesund heitsfördernde Gestaltung der Freizeit mittels Sport abzielt. Als Freizeitsport gelten „die allgemein nicht wettkampforientierten sowohl in Vereinen betreuten wie unorganisiert ausgeübten Formen des Sports“ 2. Die nachfolgenden Grafiken geben eine Übersicht über die Begriffe Freizeit- und Breitensport und sollen der besseren Einordnung dienen. 2 Quelle: Freizeitsportliche Konzeption des DOSB Freizeit- und Breitensport als Sammelbezeichnung Der Ausschuss stützt sich dabei vorwiegend auf das Amt für Sport – als Fachamt der Stadtverwaltung – und pflegt die Verbindung zu den Selbstverwaltungsgremien des Sports, dem Stadtsportbund Leipzig e. V. und dessen Mitgliedsvereinen sowie dem Olympiastützpunkt Leipzig e. V. Sport Eine Übersicht der konkreten Aufgaben des Fachausschusses Sport lässt sich wie folgt darstellen: • • • • • • • 3.1.4 Erarbeitung von sportpolitischen Leitsätzen, Beratung aller Probleme des Sportstättenbaus (Planung, Errichtung und Unterhaltung), Beratung des Haushaltsplans und der Sportförderung, Beratung über aktuelle Anträge, Vorlagen und Maßnahmen der Stadt, des Stadtrats und der Vereine, Schulen usw. im Sportbereich, Teilnahme an repräsentativen Sportveranstaltungen aller Art, gesellschaftspolitische Repräsentanz und Förderung der Öffentlichkeitsarbeit im Sport, Kontaktpflege zu allen Institutionen und Personen, deren Wirken der Förderung des Sports gilt. Leistungssport Freizeit- und Breitensport Wettkampfsport international Breitensport Freizeitsport Wettkampfsport national wettkampffreier Sport Freizeit- und Breitensport im Verein • Erlebnissport • Alternativsport • Gesundheitssport • Fitnesssport • Abenteuersport 3.1.4.1Grundlagen 3.1.4.1.1 Begriffsbestimmung/Themenabgrenzung 1 Quelle: DOSB Sportentwicklungsbericht 2005/2006, 1. Auflage, 2007 Der organisierte Freizeit- und Breitensport ist die tragende Säule des Sports in der Stadt Leipzig. Die Basis bilden die 361 Leipziger Sportvereine mit ihren Angeboten in 82 Sportarten. Diese Vereine bie ten zur adäquaten Sportversorgung der Bevölkerung eine unersetzbare Trägerfunktion für die Berei che des Freizeit- und Breitensports. Neben der quantitativen Bedeutung ist qualitativ hervorzuheben, dass die Sportvereine als ehrenamtlich geführte Organisationen ein besonders gemeinwohlorientiertes Sportangebot bereitstellen. So ist den Sportvereinen unter einer Vielzahl möglicher Vereinsziele be sonders wichtig1, • • • • Werte wie Fair Play und Toleranz zu vermitteln, eine kostengünstige Möglichkeit zum Sporttreiben anzubieten, sich sehr stark in der Jugendarbeit zu engagieren und Wert auf Gemeinschaft und Geselligkeit zu legen. Sportprogramm Leipzig 2015 Grafik 2 Quelle: DOSB Sportentwicklungsbericht 2005/2006, 1. Auflage, 2007, eigene Darstellung Übersicht Aufgaben (Auswahl) der Partner für den organisierten Freizeit- und Breitensport Aufgaben der Vereine/Verbände • Sporttreiben • Sport organisieren • Sport vertreten Aufgaben der Stadt Leipzig • Bereitstellung von Sport anlagen (Bau) • finanzielle Sportf örderung • Sportstättenvergabe Sportprogramm Leipzig 2015 29 28 3. Sportentwicklungsplanung Dabei stellt die ehrenamtliche Arbeit eine nicht ersetzbare Leistung für den Sport dar. Ihr verdankt der Sport sein Wachstum, seine Vielfalt, seinen gesellschaftspolitischen Stand und nicht zuletzt seine Unabhängigkeit. Leipzig ist zugleich offen für alle neuen Sporttrends, die den Interessen seiner Bürgerinnen und Bürger, vor allem denen der Kinder und Jugendlichen, entsprechen. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist auch ein Hauptaugenmerk auf den Seniorensport zu legen. Ziele und Hauptschwerpunkte der kommunalen Förderung des Freizeit- und Breitensports sind die angemessene Unterstützung der Leipziger Sportvereine: Dazu gehören Sportinhalte, die ihre Heimstatt in organisierten Gruppen der Vereine und anderer Trä ger (gemeinnützige Organisationen, Volkshochschule etc.) haben, wie asiatische Kampfsportarten, Körperübungen aus Fernost, Steppaerobic, tanzbetonte Sportformen sowie diverse Spielformen ande rer Völker. • • • 3 Quelle der Bilanzierung: DOSB Sportentwicklungsbericht 2005/2006, 1. Auflage, 2007 4 Quelle: SSB 5 Quelle: Amt für Sport 3. Sportentwicklungsplanung bei der Entwicklung eines breiten Sportartenprofils, bei der Unterstützung der ehrenamtlichen Sportarbeit, bei der Bereitstellung der notwendigen Sportstätteninfrastruktur. Die Leistungen der 361 Leipziger Sportvereine mit 74.532 Mitgliedern lassen sich wie folgt bilanzie ren 3: • Einbringen eigener finanzieller Mittel in Höhe von circa 6 Millionen Euro jährlich4, • niedrige monatliche Mitgliedsbeiträge (durchschnittlich Erwachsene 7 €, Kinder/Jugendli che 5 €)5, • Beitrag zur Gesundheitsversorgung, • Einbringung eigener Sportstätteninfrastruktur beziehungsweise die Betreibung kommuna ler Sportstätten, • Kooperationen mit anderen Akteuren des Gemeinwohls (zum Beispiel Freien Trägern der Jugendhilfe, Sozialverbänden etc.), • Talentförderung, • Mitwirkung bei Veranstaltungen und eigene Durchführung von geselligen Veranstaltun gen und Angeboten, • Schulen der Demokratie, insbesondere für Jugendliche (Jugendwarte), • Integration von Migrantinnen und Migranten, • Vermittlung von Werten wie • Fair Play und soziale Teilhabe, • gegenseitiges Helfen und Vertrauen, • Kultur der Achtung des anderen und der Eigenverantwortung, • Verständnis von Fremdem und der Akzeptanz vom Anderssein, • bürgerschaftliches Engagement, • arbeitsmarktpolitischer Stellenwert der Sportvereine ist genauso hoch wie der der kommer ziellen Fitnessstudios. 3.1.4.1.2 Interessen der Stadt Leipzig am Freizeit- und Breitensport Die Interessen der Stadt Leipzig am Freizeit- und Breitensport basieren auf den Zielstellungen der sportpolitischen Leitsätze dieses Programms. Im Bereich des Freizeit- und Breitensports ist die Pri orität auf die Entwicklung des Kinder- und Jugendsports gerichtet. Hauptschwerpunkt ist dabei die Schaffung kostengünstiger, inhaltlich hochwertiger und organisatorisch zweckmäßiger Sportangebote für diesen Bereich. Dieses Interesse ist im Leitsatz 1 formuliert. Außerdem ist die Stadt entsprechend dem Leitsatz 2 stark interessiert an vielfältigen freizeit- und brei tensportlichen Angeboten durch die Leipziger Sportvereine, besonders an Bewegungsangeboten für sozial benachteiligte Nutzergruppen. Die Stadt unterstützt grundsätzlich die Herausbildung und Festigung eines breiten Sportartenprofils nach Maßgabe des Leitsatzes 3. Notwendige Akzentsetzungen ergeben sich einerseits durch Leipziger Sporttraditionen, andererseits aus der Notwendigkeit, aktuellen Trends der Sportartenentwicklung zu folgen. Bei ihren Entscheidungen über das Ausmaß der jeweiligen Förderung muss die Stadt von den realen finanziellen Möglichkeiten und ihrer Verantwortung für die Gesamtinteressen der Stadt ausge hen. Wichtige Kriterien sind der Umfang der jeweiligen Interessengruppen für eine Sportart, aber auch deren Umweltverträglichkeit. Sportprogramm Leipzig 2015 Der Stadtsportbund Leipzig e. V. ist die Dachorganisation des organisierten Sports in Leipzig und die größte ehrenamtlich geführte Organisation. Er kann sich nur deshalb auf allen Ebenen so gut entwi ckeln, weil derzeit über 6.100 Menschen in ihrer freien Zeit für über 74.500 Mitglieder freiwillig und unentgeltlich tätig sind. Diese beeindruckenden Zahlen bestätigen, dass das bürgerschaftliche Engage ment im Sport besonders ausgeprägt ist. Bürokratische Entwicklungen innerhalb und außerhalb der Sportorganisation, Tendenzen zur Kom merzialisierung, oft fehlendes Verständnis für die besonderen Bedingungen ehrenamtlicher Arbeit, Überforderung des guten Willens und der Leistungskraft ehrenamtlicher Mitarbeit können die Bereit schaft dazu einschränken. Das Ehrenamt ist deshalb in jeder erdenklichen Form entsprechend dem Leitsatz 4 zu unterstützen. Der Hauptschwerpunkt liegt dabei auf der Gewinnung und Förderung von Übungsleiterinnen und Übungsleitern, Gewinnung von Vorstandsmitgliedern und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mit arbeitern für die Sportjugend der Vereine. Die Stadt unterstützt diese Aufgaben der Sportselbstverwal tung durch die Bereitstellung von Mitteln im Rahmen der finanziellen Sportförderung. Die Leipziger Sportvereine sind institutionelle Garanten für das sportbezogene Gemeinwohl. Sportli che Aktivität im Verein erzeugt aufgrund der Rahmenbedingungen des Vereins zugleich deutlich mehr positive Entwicklungen (Wertevermittlung, Integrationsschulen etc.) als Sporttreiben in anderen ins titutionellen Formen (zum Beispiel privatwirtschaftlichen Einrichtungen). Somit ist sportliche Betäti gung im Verein keinesfalls eine rein private Angelegenheit, sondern im gesellschaftlichen Interesse der Stadt Leipzig. Deshalb ist es ein Ziel der Stadt Leipzig, den organisierten Sport weiter zu fördern und nach dem Leitsatz 6 mit einer angemessenen Sportstätteninfrastruktur in hoher Quantität und Qualität die notwendigen materiellen Rahmenbedingungen bereitzustellen. Die Hauptstrategie der Stadt Leipzig, bürgerschaftliches Engagement zu fordern und zu fördern, gilt auch bei der Sportentwicklung. Deshalb wird weiterhin der Ansatz verfolgt, dass sich der organisierte Sport auch an der Übernahme öffentlicher Aufgaben im Bereich der Sportinfrastruktur aktiv beteiligt. Dieses wichtige städtische Interesse ist im Leitsatz 8 dieses Programms verankert. 3.1.4.2 Bisherige Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung des Freizeitund Breitensports/Stand 2008 3.1.4.2.1 Finanzielle Sportförderung Die Sportförderung ist als kommunale Aufgabe wahrzunehmen. Art und Umfang sind abhängig von der Finanzkraft der Stadt und werden durch die aktuellen sportpolitischen Erfordernisse und die kom munalpolitischen Entscheidungen bestimmt. In Leipzig wird bereits seit 1993 nach einer Sportförderungsrichtlinie gearbeitet. Die aktuelle Fas sung der Sportförderungsrichtlinie wurde in der Ratsversammlung am 20.11.2003 (Beschluss Nr. RBIII-1469/03) beschlossen (siehe Anlage A01-3). Sportprogramm Leipzig 2015 31 30 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Rechtsgrundlagen für die Sportförderungsrichtlinie sind: • • • Rahmenrichtlinie der Stadt Leipzig zur Vergabe von Zuwendungen an außerhalb der Stadt verwaltung stehende Stellen mit den geltenden Allgemeinen Nebenbestimmungen für Zu wendungen zur institutionellen und Projektförderung sowie entsprechende Rechtsgrundla gen (Beschluss des Stadtrats Nr. RBIII-1173/02 vom 13.11.2002) Sportprogramm 2005 für die Stadt Leipzig (Beschluss des Stadtrats Nr. 904/97 vom 16.07.1997) sportpolitische Schwerpunktsetzung in der Projektförderung der Sportarten und für Sport großveranstaltungen (Beschluss Nr. RB III-649/01 vom 21.03.2001) Die finanzielle Förderung nach der Sportförderungsrichtlinie hat zur quantitativen und qualitativen Entwicklung des Sports in der Stadt Leipzig beigetragen. Dies zeigt sich insbesondere in der positiven Vereins- und Mitgliederentwicklung von 2008 im Vergleich zu 1992. Übersicht der Vereins- und Mitgliederentwicklung 1992/2008 Mitglieder Tabelle 2 Anzahl 1992 Leipzig e. V. Anzahl 2008 Förderschwerpunkte 13.174 35,5 % 20.025 26,9 % Erwachsene davon über 60-Jährige 23.945 2.123 64,5 % 5,7 % 54.507 16.376 73,1 % 21,9 % 37.119 100 % 74.532 100 % Anzahl Vereine 192 Übersicht über die Größenstruktur der Leipziger Sportvereine (Stand 31.12.2007) Vereinsgröße (Mitglieder) Tabelle 3 Quelle: Stadtsportbund Leipzig e. V. Anzahl der Vereine Grundlagen für die Schwerpunktsetzung bei den förderfähigen Maßnahmen und Projekten waren die Ziele der sportpolitischen Leitsätze des Sportprogramms 2005 für die Stadt Leipzig. Folgende Prioritä ten wurden in der Sportförderung dabei gesetzt: • • • • 361 Zuwendungsberechtigt sind Sportvereine und Sportverbände, die eine vom Finanzamt anerkannte Ge meinnützigkeit nachweisen, in das Vereinsregister des Amtsgerichts Leipzig eingetragen und in Leip zig aktiv und ansässig sind. Die Antragsteller müssen dem Stadtsportbund Leipzig e. V. angehören und Mitglied im Landessportbund Sachsen e. V. sein. Weiterhin können anerkannte Spitzen- beziehungs weise Dachverbände Deutschlands und Landesfachverbände eine Förderung erhalten. Auswärtige An tragsteller, Gruppen, andere juristische Personen sowie Körperschaften des öffentlichen Rechts, die im Interesse der Stadt Leipzig liegende Aufgaben erfüllen, können Zuschüsse als Projektförderung erhalten, sofern das Vorhaben in Leipzig realisiert werden soll. Die Zuwendungsvoraussetzungen sind in der jeweils gültigen Sportförderungsrichtlinie der Stadt Leipzig geregelt. Es ist nicht Aufgabe der Stadt Leipzig, den freien, selbstverwalteten und unabhängig agierenden Sport vereinen die Vereinsgröße vorzugeben. Es wird jedoch angeregt, in den Sportvereinen und im Stadt sportbund darüber nachzudenken, ob kleine Vereine mit weniger als 50 Mitgliedern ihre selbst gesteck ten Ziele wirklich erreichen und ihren eigenen Mitgliedern und der Leipziger Bevölkerung attraktive und kostengünstige Sportangebote unterbreiten können. Die Stadtverwaltung hat im Rahmen der För dermaßnahmen im institutionellen Bereich Anreize geschaffen (Mindestmitgliedschaft als Grundlage einer Förderung), um der dargestellten Tendenz entgegenzuwirken. Prozent 2008 Kinder/Jugendliche Gesamtmitglieder Quelle: Stadtsportbund Prozent 1992 gründen oder sich von größeren Vereinen abzuspalten, zunimmt. Von den 361 Leipziger Sportvereinen haben über 36 Prozent weniger als 50 Mitglieder und weitere 16 Prozent weniger als 100 Mitglieder. Zu sammen haben diese 190 Sportvereine (52,6 % aller Sportvereine) lediglich 7.731 Mitglieder. Das sind nur 10,4 Prozent aller Mitglieder des Stadtsportbunds Leipzig e. V. Die durchschnittliche Mitglieder zahl in Leipziger Sportvereinen beträgt 206. Damit liegt Leipzig im Vergleich zu anderen ostdeutschen Städten über dem Durchschnitt (Dresden 160 Mitglieder, Erfurt 121 Mitglieder). In vergleichbaren westdeutschen Städten liegen die durchschnittlichen Mitgliederzahlen teilweise deutlich höher (Han nover 283, Duisburg 220). prozentualer Anteil an Gesamtzahl der Vereine Mitgliederzahl prozentualer Anteil an Gesamtzahl der Mitglieder • • die vorrangige Förderung des Kinder- und Jugendsports, die gezielte Förderung der ehrenamtlichen Sportarbeit, die spezielle Förderung des Behindertensports, die noch stärkere Konzentration auf und Förderung von ausgewählte(n) leistungsstarke(n) olympische(n) Schwerpunktsportarten unter besonderer Berücksichtigung des Nach wuchsleistungssports in Abstimmung mit dem Olympiastützpunkt Leipzig e. V., Bund und Land, die weitere Förderung ausgewählter Sportgroßveranstaltungen und die kontinuierliche Förderung ausgewählter Baumaßnahmen. Übersicht der finanziellen Sportförderung Freizeit- und Breitensport- sowie Leistungssportförderung im Vergleich Etat/Jahr Ist 2000 Gesamtetat Sportförderung 1.639.029,00 € davon Freizeit- und Breitensport bis 50 131 3.438 36,3 % 4,6 % 51-100 59 4.293 16,3 % 5,8 % 101-300 111 19.809 30,8 % 26,6 % davon Leistungssport 301-500 27 10.214 7,5 % 13,7 % in Prozent über 500 33 36.778 9,1 % 49,3 % gesamt 361 74.532 100 % 100 % Die Übersicht zur Größenstruktur der Leipziger Sportvereine zeigt deutlich, dass es eine unverhält nismäßig große Anzahl von kleinen Vereinen gibt und die Tendenz (ein Jahr zuvor waren es noch 126 Vereine mit bis zu 50 Mitgliedern und 52 Vereine mit bis zu 100 Mitgliedern), immer neue Vereine zu Sportprogramm Leipzig 2015 in Prozent Ist 2002 Ist 2005 Ist 2006 Ist 2007 Plan 2008 1.587.967,00 € 1.599.616,00 € 1.332.396,00 € 1.434.142,00 € 1.452.800,00 € 1.253.405,00 € 1.066.407,00 € 986.801,00 € 773.119,00 € 874.542,00 € 950.000,00 € 76,47 % 67,16 % 61,69 % 58,0 % 61,00 % 65,40 % 385.624,00 €* 521.560,00€* 612.815,00 €* 559.277,00 € 559.600,00 €* 502.800,00 €* 23,53 % 32,84 % 38,31 % 42,0 % 39,00 % 34,60 % Tabelle 4 Quelle: Amt für Sport (Zahlen gerundet!) * einschließlich Zuschuss OSP, nicht eingerechnet sind die Zuschüsse für Übungsleiterinnen und -leiter sowie Kinderund Jugendarbeit der Leistungssportvereine Aus der Übersicht geht hervor, dass der Schwerpunkt auf der Förderung des Freizeit- und Breitensports gelegen hat, aber der Förderanteil für diese originäre Aufgabe der Kommune im Betrachtungszeitraum 2000 bis 2006 stetig gesunken ist. Gab die Stadt im Jahr 2000 in der institutionellen und der Projekt förderung für den Freizeit- und Breitensport noch 76,5 Prozent der Sportfördermittel aus, waren es im Sportprogramm Leipzig 2015 33 32 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Jahr 2006 nur noch 58 Prozent. Die Unterstützung des Leistungssports stieg entsprechend an. Dabei sind die Zuschüsse für die Kinder- und Jugendarbeit und die Übungsleiterinnen und Übungsleiter der Leistungssportvereine noch nicht eingerechnet. Die Hauptverantwortung für den Leistungssport liegt bei Bund und Land. Dennoch hat sich die Stadt Leipzig in der finanziellen Sportförderung zur Unterstützung des Nachwuchsleistungssports und des Olympiastützpunkts Leipzig bekannt. Diese Projektförderung bedarf entsprechend den Ausführungen im Kapitel Leistungssport einer noch stärkeren Konzentration auf den Nachwuchsleistungssport. Entsprechend der damaligen Prioritätensetzung wurde somit das Ziel einer noch stärkeren Konzen tration und Förderung des Nachwuchsleistungssports verfolgt und erfüllt. Überwiegend floss die P rojektförderung der Schwerpunktsportarten in den Nachwuchsleistungssport. Hauptziel der städtischen Sportförderung war und ist die besondere Unterstützung des Kinder- und Jugendsports sowie der ehrenamtlichen Sportarbeit. Für diese beiden Kriterien wurden jährlich durch schnittlich circa 40 bis 45 Prozent des Gesamtetats der Sportfördermittel ausgereicht. Im Jahr 2007 waren das bei einem Gesamtetat von 1.434.142 Euro für die Kinder- und Jugendarbeit 264.430 Euro und für die Unterstützung der ehrenamtlich tätigen Übungsleiterinnen und Übungsleiter 365.835 Euro. Das entspricht 43,9 Prozent der Gesamtausgaben. Quelle: Stadtsportbund Leipzig e. V. Mit der Fertigstellung der ARENA LEIPZIG und des Zentralstadions verbesserten sich die Vorausset zungen für die Einwerbung von internationalen und nationalen Sportgroßveranstaltungen gravierend. Die Veranstaltungen haben insbesondere den organisierten Freizeit- und Breitensport in der Stadt Leip zig positiv beeinflusst. Die Sportvereine wurden in die Sportgroßveranstaltungen in passiver (Zuschau erinnen und Zuschauer) oder auch aktiver Rolle (Kampfrichterinnen und Kampfrichter, Helferinnen und Helfer etc.) eingebunden und konnten somit die Veranstaltungen aktiv miterleben und mitgestal ten. Die Investitionsförderung der Sportvereine war ein weiterer Hauptschwerpunkt in der städtischen Sportförderung. Die Stadt Leipzig hat im Zeitraum 2000 bis 2008 fast 3,2 Millionen Euro Fördermittel bereitgestellt und an die antragstellenden Vereine projektkonkret ausgereicht. Im Jahr 2006 wurden einmalig 50.000 Euro für das FIFA WM Projekt Green Goal bereitgestellt. Fördermaßnahmen Übersicht über den Anteil von Kindern und Jugendlichen in Sportvereinen Jahr Tabelle 5 Die verstärkte Förderung ausgewählter Sportgroßveranstaltungen war und ist ebenfalls ein erklärtes Ziel der Stadt, welches in der Sportförderungsrichtlinie Berücksichtigung fand. 2000 2002 2005 2006 2007 a) Institutionelle Förderung Die institutionelle Förderung von Leipziger Sportvereinen ist an spezielle Voraussetzungen gebunden: 2008 Vereinsmitglieder gesamt 62.278 61.328 69.524 69.254 72.088 74.532 Vereinsmitglieder im Kindes- und Jugendalter 20.316 19.174 19.380 19.718 20.004 20.025 Kinder- und Jugendanteil in Prozent 32,6 % 31,3 % 27,9 % 28,5 % 27,7 % 26,9 % Zur statistischen Bewertung der Informationen in den Tabellen 6 und 7 ist anzumerken, dass es auf grund der demografischen Entwicklung einen Rückgang bei Kindern und Jugendlichen insgesamt und somit auch in Sportvereinen gibt. Die seit 1996 wieder ansteigenden Geburtenzahlen schlagen sich noch nicht ausreichend in den Vereinsmitgliedschaften nieder (aktives Sporttreiben im Verein beginnt mit circa 6 Jahren). Allerdings ist der Anteil von Vereinsmitgliedern in der bedeutungsvollen Altersgruppe 7 bis 14 Jahre im Verhältnis zur Gesamtpopulation von Kindern und Jugendlichen in Leipzig kontinuierlich gestiegen und beträgt heute weit über 40 Prozent. Ein weiterer Schwerpunkt war und ist auch 2008 die besondere Förderung des Behindertensports. Im Einzelnen erfolgte das durch die Maßnahmen: • • • • erhöhter Zuschuss für ehrenamtlich tätige Übungsleiterinnen und Übungsleiter (jährlich 230 € pro Übungsleiterin oder -leiter statt 205 €); erhöhter Zuschuss für jedes behinderte Vereinsmitglied im Kindes- beziehungsweise Ju gendalter (25 € pro Kind beziehungsweise Jugendlichem im Jahr statt 15 €); Sport- und Jubiläumsveranstaltungen wurden mit erhöhter Priorität gefördert, wenn sie der Integration und dem Nachteilsausgleich Behinderter dienten; bei Reisekosten und Sportgeräten fanden und finden die Belange der behinderten Sportle rinnen und Sportler besondere Berücksichtigung. Sportprogramm Leipzig 2015 • • • • Die Vereine müssen mehr als 100 Mitglieder haben und einen Kinder- und Jugendanteil von mindestens 10 Prozent am Gesamtmitgliederbestand nachweisen. Vereine können auch noch bei einer Mitgliederzahl zwischen 50 und 100 gefördert werden, wenn sie über einen Kinder- und Jugendanteil von mindestens 50 Prozent am Gesamtmitgliederbestand verfü gen. Die Vereine mit besonderen Aufgaben im leistungssportlichen Bereich entsprechend der sportpolitischen Schwerpunktsetzung sowie im Senioren- beziehungsweise Behinderten bereich können in begründeten Fällen gefördert werden, auch wenn die in Punkt 1 genann ten Voraussetzungen nicht vorliegen. Die Vereine erheben einen durchschnittlichen Mindestmitgliedsbeitrag von 5 Euro für Er wachsene und 3 Euro für Kinder und Jugendliche pro Monat. Die Vereine wenden die Regelungen des Leipzig-Passes beziehungsweise des FamilienPasses der Stadt Leipzig auf Eintrittsgelder zu Sportveranstaltungen und die Mitgliedsbei träge im Sportverein an. Grundlage für die Mitgliederzahlen bildet die zu Beginn des Förderjahres beim Stadtsportbund Leip zig e. V. fällige Bestandserhebung. Für neu im Stadtsportbund Leipzig e. V. aufgenommene Vereine beginnt die Förderfähigkeit erst im Folgejahr. Ausgenommen sind förderfähige Fusionen, Zusammen schlüsse und Anschlüsse von Vereinen. Auf dem Wege der institutionellen Förderung wurden an Sportvereine für den satzungsmäßigen Zweck (Förderung des Sports) folgende Zuschüsse auf Antrag gewährt: Zuschüsse für die Kinder- und Jugendarbeit Für jedes beim Stadtsportbund Leipzig e. V. gemeldete Vereinsmitglied im Kinder- und Jugendbereich ist ein Zuschuss (15 €) gezahlt worden. Für Kinder und Jugendliche im Behindertenbereich wurde bei entsprechendem Nachweis eine Zuschusserhöhung (25 €) gewährt. Sportprogramm Leipzig 2015 35 34 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Übersicht über die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit durch die Stadt Leipzig Etat/Jahr Ist 2000 Gesamtzuschuss für Kinder- und Jugendarbeit Quelle: Amt für Sport Ist 2005 Ist 2006 Ist 2007 Plan 2008 358.720,63 € 269.735,00 € 262.245,00 € 261.680,00 € 264.430,00 € 265.000,00 € 19.988 17.810 17.411 17.381 17.598 circa 17.660 Anzahl der geförderten Kinder und Jugendlichen Tabelle 6 Ist 2002 Die jährlichen Schwankungen der Zuschusshöhen im Kinder- und Jugendsport widerspiegeln Schwan kungen in der demografischen Bevölkerungsentwicklung, die sich unmittelbar auf die absolute Mitglie derzahl der Kinder und Jugendlichen in den Vereinen auswirkten. Eine positive Abweichung in den Zuschusshöhen gab es im Jahr 2000. Statt jährlich pauschal 15 Euro pro Kind und Jugendlichem wurden 20 Euro ausgereicht. Zuschüsse für ehrenamtlich tätige Übungsleiterinnen und Übungsleiter Für ehrenamtlich tätige Übungsleiterinnen und Übungsleiter wurden gemäß eines sportartspezifischen Teilerschlüssels Zuschüsse gewährt, wenn die Übungsleiterin, der Übungsleiter im Besitz einer gülti gen Lizenz beziehungsweise eines Zertifikats sowie eines gültigen Vertrags mit dem jeweiligen Verein waren. Für Übungsleiterinnen und Übungsleiter im Behindertenbereich wurde bei entsprechendem Nachweis eine Zuschusserhöhung vorgenommen. Voraussetzung war, dass der Verein mindestens zehn Prozent Eigenmittel einsetzt. Der Einsatz von Drittmitteln (Landessportbund Sachsen e. V.) durfte nicht als Eigenanteil ausgewiesen werden. Ist 2000 Gesamtzuschuss für ehrenamtliche Übungsleiter/innen Quelle: Amt für Sport Ist 2002 435.007,13 € Anzahl der geförderten Übungsleiter/innen Ist 2005 386.980,00 € Ist 2006 339.427,50 € Ist 2007 359.010,00 € 1.937 1.589 1.812 188.725,39 € Ist 2002 163.736,00 € Ist 2005 129.850,54 € Ist 2006 117.865,50 € Ist 2007 91.708,58 € Plan 2008 103.000,00 € Tabelle 8 Quelle: Amt für Sport Bei den Fahrtkostenzuschüssen resultierten die Budgetschwankungen aus den mit dem Punkt- und Wettspielbetrieb verbundenen Regelungen über Auf- beziehungsweise Abstieg und den dadurch ver änderten Wegstrecken zu den Pflichtspielen. Dass die Zuwendungen von Jahr zu Jahr stark differieren, begründet sich auch aus den unterschiedlichen Höhen der Kilometerpauschale entsprechend der aktu ellen kommunalen Haushaltslage. Die Bezuschussung erfolgt nach vorheriger Antragstellung in folgenden Teilbereichen: 1. Teilbereich Bezuschusst werden können unter leistungssportlichen Aspekten außerhalb der bestätigten Schwerpunktsportarten die Teilnahmen an/am • • • • • • Deutschen Meisterschaften, Süddeutschen, Mitteldeutschen, Südostdeutschen beziehungsweise Ostdeutschen Meister schaften, Landesmeisterschaften des Freistaats Sachsen, Punktspielbetrieb der 1. und 2. Bundesliga und Regionalligen (im Erwachsenenbereich und nur, wenn sie über den Rahmen des Regie rungsbezirkes hinausgehen und sich in der Wertigkeit unmittelbar der 2. Bundesliga an schließen) sowie wichtigen Wettkämpfen in anerkannten Partnerstädten Leipzigs. Plan 2008 365.835,00 € 368.000,00 € 1.824 circa 1.835 * Im Jahr 2000 wurden auch Übungsleiterinnen und -leiter ohne Lizenz gefördert. Ab 2002 nur noch lizenzierte Übungsleiterinnen und -leiter. Es bleibt den Vereinen weiterhin freigestellt, wen sie für die konkrete Tätigkeit (Einsatzdauer, Grup penstärke usw.) als Übungsleiterin oder Übungsleiter auszahlen und in welcher Höhe. Voraussetzung ist, dass die Mittel zweckgebunden für die Übungsleitertätigkeit eingesetzt werden und ein gültiger Vertrag zwischen Verein und Übungsleiterin oder Übungsleiter existiert. Zuschüsse für Fahrtkosten Vereine beziehungsweise Einzelsportlerinnen und -sportler, die an Meisterschaftswettbewerben inner halb Deutschlands teilnahmen, schwerpunktmäßig in den olympischen Sportarten beziehungsweise im Nachwuchsbereich, konnten entsprechend der Anreiseart Zuschüsse für Fahrtkosten erhalten. Der Spit zenverband in der entsprechenden Sportart musste jedoch Mitglied im Deutschen Olympischen Sport bund sein. Der jeweilige Höchstbetrag pro Person und Verein sowie die förderwürdigen Wettkämpfe wurden unter Beachtung des Besserstellungsverbots in Abhängigkeit der verfügbaren Haushaltsmittel jährlich neu festgelegt. Wettkämpfe der Masters/Veteranen wurden nicht gefördert. Sportprogramm Leipzig 2015 Ist 2000 Gesamtzuschuss für Fahrtkosten Für alle weiteren Teilnahmen, insbesondere auch für sämtliche Qualifikations- und Pokalwettbewerbe, werden keine Zuschüsse gewährt. Sonderanträge können nur in begründeten Ausnahmefällen gestellt und bewilligt werden. 3.214* Übersicht über die Förderung von Fahrtkosten durch die Stadt Leipzig Etat/Jahr Übersicht über die Förderung der ehrenamtlichen Übungsleiterinnen und Übungsleiter durch die Stadt Leipzig: Etat/Jahr Tabelle 7 2. Teilbereich Vereine, deren Fahrtkosten im direkten Zusammenhang mit Fahrten zu allen Punktspielen beziehungs weise Punktekämpfen wie beispielsweise der Sachsenliga oder der Oberliga im Nachwuchsbereich (Kinder und Jugendliche) stehen, werden im Rahmen der institutionellen Förderung zweckgebunden pauschal bezuschusst. 3. Teilbereich Für Vereine mit bestätigten Projekten im Nachwuchsleistungs- und Spitzensport in den Schwerpunkt sportarten erfolgt die Bezuschussung für die Fahrtkosten im Rahmen der Projektförderung. Zuschüsse für die Anmietung Sportstätten Dritter Im Interesse eines ordnungsgemäßen Übungs- und Wettkampf betriebs wurden bei der Anmietung von Sporteinrichtungen anderer Eigentümer (Dritter) Zuschüsse gewährt. Der Zuschuss beschränkte sich auf sportlich genutzte Räume beziehungsweise Flächen, deren Anmietung für die Ausübung des Ver einssports der jeweiligen Sportart unumgänglich war. Sportprogramm Leipzig 2015 37 36 3. Sportentwicklungsplanung Übersicht über die Förderung von Mietkosten durch die Stadt Leipzig Etat/Jahr Tabelle 9 3. Sportentwicklungsplanung Ist 2000 Gesamtzuschuss für Mietkosten Quelle: Amt für Sport Ist 2002 54.053,80 € Ist 2005 68.530,00 € Ist 2006 123.265,00 €* Ist 2007 72.425,00 € Sonstige Fördermöglichkeiten – Fusionen und mitgliederstarke Vereine Plan 2008 56.590,00 € 68.000,00 € * Erhöhung durch einmalige Unterstützung Eishockey – Messehalle 6 und Fußball – Bruno-Plache-Stadion Anteilig bezuschusst werden nur noch Mietobjekte der Universität Leipzig, die Zuschüsse für die An mietung der ARENA durch Sportvereine sowie ausgewählte Vereine, die aufgrund der Sportartspezifik, durch Schließung beziehungsweise Renovierung von Schulturnhallen oder wegen Kapazitätsengpässen beziehungsweise Umbaumaßnahmen (Nordanlage) auf andere Objekte ausweichen müssen. Deutlich gekürzt werden mussten die Zuschüsse für die Anmietung bei privaten Anbietern für die Sportarten Tanzen beziehungsweise Kegeln. Die anteilige Förderung von Schwimmflächen wurde ab 2008 in die Mietzuschüsse aufgenommen. Der Stadtsportbund Leipzig e. V. (SSB) und seine Sportjugend als Dachorganisation der eingetragenen und gemeinnützigen Sportvereine der Stadt Leipzig konnten für ihre Vereinsarbeit und den Geschäfts betrieb eine Förderung erhalten. Dem Stadtsportbund Leipzig e. V. und seiner Sportjugend wurden auch Fördermittel für Sportveranstaltungen gewährt, wenn diese im Interesse der Stadt lagen. Die dafür von der Stadt getätigten Zuschüsse sind in den Beträgen für Sportveranstaltungen und offene Angebote der Vereine summiert. Übersicht über die Förderung des Stadtsportbunds durch die Stadt Leipzig Etat/Jahr Tabelle 10 Ist 2000 Gesamtzuschuss für den SSB Quelle: Amt für Sport 32.722,68 € Ist 2002 31.000,00 € Ist 2005 31.000,00 € Ist 2006 31.000,00 € Übersicht über die Förderung von Fusionen und mitgliederstarken Vereinen durch die Stadt Leipzig Etat/Jahr Gesamtzuschuss für Fusionen und mitgliederstarke Vereine Ist 2007 33.000,00 € 33.000,00 € Übersicht über die Förderung von Sportgeräten durch die Stadt Leipzig Quelle: Amt für Sport Ist 2000 Gesamtzuschuss für Sportgeräte 52.444,47 € Ist 2002 36.965,00 € Ist 2005 33.673,00 € Ist 2006 17.880,00 € Ist 2007 Plan 2008 Tabelle 12 0,00 €* 0,00 €* 0,00 €* 1.000,00 € 3.000,00 € 3.000,00 € Quelle: Amt für Sport Nachfolgend sind die grundsätzlichen Voraussetzungen für eine Projektförderung dargestellt: Ist 2007 16.775,00 € • • Die Maßnahme muss zeitlich begrenzt sein und darf grundsätzlich erst nach Bekanntgabe des Zuwendungsbescheids begonnen werden. Es sind konkrete Zielvereinbarungen mit den antragstellenden Vereinen für das jeweilige Förderjahr zu treffen. Die Bezuschussung erfolgt in der Regel über eine Festbetragsfinanzierung. Für Projekte im Nachwuchsleistungs- und Spitzensport wird die Zuschusshöhe anhand der inhaltlichen Zielstellung auf einen Höchstbetrag festgelegt. Profisport wird grundsätzlich nicht gefördert. Auf dem Weg der Projektförderung wurden an Sportvereine für den satzungsmäßigen Zweck (Förde rung des Sports) folgende Zuschüsse gewährt: Plan 2008 20.000,00 € Wie bereits seit dem Jahr 2006 praktiziert, werden Ersatzbeschaffung beziehungsweise Reparatur von Ausstattungsgegenständen und Pflegegeräten, die die Pachtobjekte der Stadt Leipzig betreffen, nicht mehr über die Sportförderung gefördert, sondern im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten über die Kostenbeteiligung der Stadt für die Pflege und Betreibung der Pachtobjekte gemäß Pachtvertrag § 10 eingeordnet. Sportprogramm Leipzig 2015 Ist 2006 b) Projektförderung • Unter Beachtung der Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit wurden in Ausnahmefäl len nach Abstimmung mit dem Amt für Sport Neuanschaffungen beziehungsweise Reparaturen von hochwertigen Sport- beziehungsweise Pflegegeräten bezuschusst, die für die Aufrechterhaltung des Trainings- und Wettkampf betriebs notwendig waren. Etat/Jahr Ist 2005 Bis 2002 wurden auch finanzielle Zuschüsse für Geschäftsstellen von Stadtfachverbänden (2000: 39.280 €, 2002: 21.254 €) und für spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche im Rahmen der Sportsozialarbeit ausgereicht (2000: 29.898 €, 2002: 13.521 €). Beides wurde ab 2003 eingestellt. Die inhaltliche Arbeit der Sportfachverbände wurde aber weiterhin gefördert (Veranstaltungen, Sportge räte etc.). Plan 2008 Sonstige Fördermöglichkeiten – Sportgeräte Tabelle 11 Ist 2002 Eingestellte Fördermöglichkeiten • Ist 2000 * In den Jahren 2000-2005 wurden keine Anträge gestellt. Zuschüsse für den Stadtsportbund Leipzig e. V./Sportjugend Vereinen mit einer Größe von über 1.000 Mitgliedern konnte ein jährlicher Zuschuss bis zu 5.000 Euro gewährt werden. Voraussetzung war, dass diese Mitgliederstärke mindestens seit drei Jahren besteht. Bei Zusammenschluss beziehungsweise Anschluss von Vereinen, die nicht aus der Abspaltung von anderen Vereinen hervorgehen, konnte ein einmaliger Zuschuss gewährt werden. Bedingung war, dass der neu entstandene Verein mindestens 250 Mitglieder hat und seinen ursprünglichen Mitgliederbe stand um mindestens ein Viertel der ursprünglichen Größe erhöhte. Projekte im Nachwuchsleistungs- und Spitzensport – Fahrtkosten für die Projekte Die gezielte Förderung des Leistungssports unter besonderer Berücksichtigung des Nachwuchsleis tungssports konzentrierte sich auf die sportpolitische Schwerpunktsetzung bestätigter Sportarten. Die se Bestätigung war abhängig von der Leistungsentwicklung der jeweiligen Sportart und wurde jährlich neu festgelegt. In der überwiegenden Anzahl der Maßnahmen wurden Personalausgaben gefördert. Grundsätzlich nicht gefördert wurden Einzelsportlerinnen und -sportler sowie Mannschaften, die ihren Sport berufsmäßig ausüben (Profisport). Sportprogramm Leipzig 2015 39 38 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Übersicht über die Förderung von Projekten im Nachwuchsleistungs- und Spitzensport durch die Stadt Leipzig Übersicht über die Förderung von Sportveranstaltungen durch die Stadt Leipzig Etat/Jahr Etat/Jahr Tabelle 13 Quelle: Amt für Sport Ist 2000 Gesamtzuschuss für Projekte im Nachwuchsleistungs- und Spitzensport 144.462,45 € Ist 2002 287.700,00 € Ist 2005 Ist 2006 316.500,00 € 331.777,50 € Ist 2007 Plan 2008 309.418,00 € 300.000,00 € Die gezielte Förderung des Leistungssports/Nachwuchsleistungssports konzentrierte sich im Jahr 2008 als Abschluss des Olympiazyklus auf die Einzelsportarten: • • • • • Judo Kanurennsport Kanuslalom Kunstturnen (weiblich) Leichtathletik • • • • Ringen Rudern Schwimmen Wasserspringen Basketball (weiblich) Fußball (männlich) Handball (weiblich) Hockey (weiblich) Volleyball (männlich) Sportveranstaltungen und offene Angebote der Vereine Gefördert wurden in erster Linie Sportveranstaltungen, die zum Ziel haben, den Sport in seiner Ge samtheit weiter zu beleben und als positiven Imagefaktor erlebbar zu machen. Das waren schwerpunkt mäßig nationale und internationale Wettbewerbe mit Meisterschaftscharakter, der sportliche Teil von Vereinsjubiläen (50, 75, 100 Jahre und alle weiteren 25 Jahre), Pokalwettbewerbe auf Bundesebene, Turniere im Kinder- und Jugendbereich, Sportfeste und Projekte mit integrativem Charakter im Be hindertensport, Sportbegegnungen mit anerkannten Partnerstädten sowie traditionelle Sportfeste, die sowohl der Entwicklung der jeweiligen Sportart als auch der Mitgliedergewinnung dienten. Gefördert wurden auch Sportveranstaltungen, die durch anerkannte Leipziger Fachverbände organisiert wurden. Sportprogramm Leipzig 2015 Ist 2005 Ist 2006 Ist 2007 Plan 2008 157.333,61 € 155.746,00 € 203.752,25 € 34.969,00 €* 137.704,00 € 137.000,00 € Anzahl der geförderten Veranstaltungen 123 73 81 84 80 circa 87 Tabelle 14 Quelle: Amt für Sport * Eingliederung von Sportveranstaltungen in das Rahmenprogramm der FIFA WM 2006TM mit separater Haushaltsstelle Weiterhin werden ausgewählte Projekte, die offene Angebote in sozialen Brennpunkten der Stadt Leip zig beinhalten, beziehungsweise Projekte, die sich nachhaltig dem Problem der zunehmenden Gewalt bereitschaft unter Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie der Integration ausländischer Mitbürgerinnen und -bürger in das Vereinsleben widmen, gefördert. Ehrungen Jährlich wurden erfolgreiche Spitzensportlerinnen und -sportler, Vereine und Persönlichkeiten geehrt, die sich um den Leistungssport in der Stadt Leipzig verdient gemacht haben. Die Auszeichnungen und Ehrungen erfolgen differenziert für die nachstehend aufgeführten Erfolge: • • • • • • Den gemeinsam vom Olympiastützpunkt Leipzig e. V., dem Stadtsportbund Leipzig e. V. und dem Amt für Sport vorgeschlagenen und vom Fachausschuss Sport bestätigten Summen liegt eine im Jahr 2006 entwickelte Matrix zugrunde. In diese sind eine Basisförderung, der Betreuungsstatus (Stützpunktsys tem), die sportlichen Leistungen im Erwachsenen- beziehungsweise im Nachwuchsbereich, die Kader struktur (Kader A bis C) sowie ein kommunalpolitischer Aspekt als Bewertungskriterien eingeflossen (vgl. Kapitel Leistungssport). Pro Sportart (außer Fußball) wurde jeweils nur ein Antrag bestätigt. Dazu gab es im Vorfeld der An tragstellung Abstimmungsberatungen mit dem Olympiastützpunkt Leipzig e. V., dem Stadtsportbund Leipzig e. V., dem Landessportbund Sachsen e. V., den Fachverbänden und den infrage kommenden Vereinen. Die in den Gesprächen festgelegten Anforderungen sind Voraussetzung für eine Förderung. Ist 2002 Gesamtzuschuss für Sportveranstaltungen und offene Angebote der Vereine sowie in den Mannschaftssportarten: • • • • • Ist 2000 Olympische Spiele (Plätze 1 bis 6), Weltmeisterschaften (Plätze 1 bis 3), Europameisterschaften (Plätze 1 bis 3), Weltcup (Platz 1), Deutsche Meisterschaften Einzel/Mannschaft (Platz 1), Verdienste um den Leipziger Sport (Trainerinnen und Trainer, Übungsleiterinnen und -lei ter, Funktionärinnen und Funktionäre). Übersicht über die Förderung von Ehrungen erfolgreicher Sportlerinnen und Sportler, Vereine und Persönlichkeiten durch die Stadt Leipzig Etat/Jahr Ist 2000 Gesamtzuschuss für Ehrungen 18.557,23 € Ist 2002 Ist 2005 0,00 € 7.102,75 € Ist 2006 4.789,06 € Ist 2007 5.881,62 € Plan 2008 3.000,00 € Tabelle 15 Quelle: Amt für Sport Olympiastützpunkt Leipzig e. V. Der Olympiastützpunkt Leipzig e. V. (OSP) sichert gemeinsam mit Land, Bund und dem Deutschen Olympischen Sportbund die finanzielle Deckung für den Leistungs- und Spitzensport vor Ort. Die Stadt Leipzig hat sich ebenfalls zum Leistungssport bekannt. Deshalb wurden und werden Zuschüsse für zivildienstleistende Kaderathletinnen und -athleten sowie für Personalkosten (Trainermischfinan zierung) gewährt und an den Olympiastützpunkt Leipzig e. V. ausgereicht. Sportprogramm Leipzig 2015 41 40 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Übersicht über die Förderung des Olympiastützpunkts Leipzig e. V. durch die Stadt Leipzig Etat/Jahr Tabelle 16 Ist 2000 Gesamtzuschuss für den OSP Quelle: Amt für Sport Ist 2002 127.822,97 € 152.800,00 € Ist 2005 152.800,00 € Ist 2006 152.800,00 € Ist 2007 Plan 2008 152.800,00 € 152.800,00 € Sportgroßveranstaltungen/Sonderveranstaltungen Im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel kann die Stadt Leipzig fördern: • • • die Bewerbung und Ausrichtung von Deutschen Meisterschaften und bedeutenden interna tionalen Sportgroßveranstaltungen wie Welt- und Europameisterschaften, die anlässlich nationaler und internationaler Sportveranstaltungen von der Stadt Leipzig durchgeführten traditionellen Empfänge für Repräsentantinnen und Repräsentanten sowie Offizielle der Mannschaften und Verbände, Kongresse und Symposien mit engem Bezug zum Sport und erheblicher internationaler Bedeutung. Übersicht über die Förderung von Sportgroßveranstaltungen durch die Stadt Leipzig Etat/Jahr Tabelle 17 Ist 2000 Gesamtzuschuss für Sportgroßveranstaltungen Quelle: Amt für Sport 0,00 € * Ist 2002 0,00 € * Ist 2005** 3.100.300,00 € Ist 2006 120.000,00 € Ist 2007 322.600,00 € Arbeitsleistungen können mit einer Stundenvergütung von höchstens 8 Euro in Ansatz gebracht wer den. Die Art und Weise der Erbringung oder Bereitstellung sind anhand der Vorhabensplanung konkret darzustellen und auszuweisen. Es müssen grundsätzlich gemeinnützige Ziele verfolgt werden. Zuwen dungen werden als nicht rückzahlbare Zuschüsse gewährt. In der Regel soll die Zuwendung der Stadt jedoch 30 Prozent der Gesamtkosten nicht übersteigen, wenn für dasselbe Vorhaben gleichzeitig eine Zuwendung aus Mitteln des Landes beziehungsweise durch Eigenmittel gewährt wurde. Bemessungs grundlage für die Höhe der Zuwendungen sind die zuwendungsfähigen Ausgaben des Antragstellers (Drittelfinanzierung). Weitere Modalitäten der Umsetzung sowie konkrete finanzielle Untersetzungen und Festlegungen werden durch die Handlungsrichtlinie des Amts für Sport geregelt, die jährlich aktualisiert wird. Die investive Förderung bezieht sich einerseits auf die Förderung von Baumaßnahmen (unbewegliches An lagevermögen) sowie auf die Förderung von beweglichem Anlagevermögen, das unmittelbar der Spor tausübung dient. Die Förderung von Investitionsvorhaben erweist sich als ökonomisch sinnvoll und gesellschaftlich pro duktiv, da sowohl die Vereine mit eigenen finanziellen Mitteln und Arbeitsleistungen sowie teilweise das Land und der Bund mit finanziellen Mitteln in einem nicht unerheblichen Umfang zur Wertschöp fung an kommunalem Eigentum beitragen, welche allein durch die Stadt Leipzig nicht erreicht werden könnte. Übersicht über die Bauförderung durch die Stadt Leipzig Etat/Jahr Plan 2008 185.000,00 € Übersicht beinhaltet sowohl Projektfördermittel als auch finanzielle Serviceleistungen Ist 2000 Ist 2002 Ist 2005 Gesamtzuschuss für die Bauförderung 485.727,00 € 279.000,00 € Anteil Vereine 920.478,00 € Anteil Land 539.737,00 € 1.945.943,00 € gesamt Ist 2006 Plan 2007 Plan 2008 213.600,00 € 254.965,00 € 355.000,00 € 355.000,00 € 467.531,00 € 133.763,00 € 287.841,00 € 430.351,00 € 329.047,00 € 887.911,00 € 334.609,00 € 262.517,00 € 412.654,00 € 366.919,00 € 1.634.442,00 € 681.972,00 € 805.323,00 € 1.147.085,00 € 1.050.966,00 € * 2000 und 2002 noch kein eigener Etat für Sportgroßveranstaltungen; ** FIFA-Confederations-Cup im Fußball und Weltmeisterschaften im Fechten wurden finanziell über den Haushalt der Stadt/des Amts abgewickelt. Detaillierte Aussagen zur den Sportgroßveranstaltungen sind im gleichnamigen Kapitel dieses Pro gramms zu finden. Förderung von baulichen Investitionen (Bauförderung) Voraussetzungen für eine Bauförderung Bei freiwilligen Zuwendungen für Baumaßnahmen und Beschaffungen, die sich nicht aus Vermieterbeziehungsweise Verpächterpflichten ergeben, muss der Empfänger auch in finanzieller Hinsicht die Gewähr für eine ordnungsgemäße Verwendung und Unterhaltung der Anlagen bieten. Zuwendungen für Baumaßnahmen an Vereine dürfen erst bewilligt werden, wenn Pläne, Kostenberechnungen und Erläuterungen vorliegen, aus denen die Art der Ausführung, die Kosten der geförderten Baumaßnahme sowie die vorgesehene Finanzierung und ein Zeitplan ersichtlich sind. Eine Anfinanzierung von Vorha ben, deren Gesamtfinanzierung nicht hinreichend gesichert ist, ist unzulässig. Vorplanungsleistungen sind aus Eigenmitteln des Empfängers zu erbringen, sie sind jedoch im Rahmen des Gesamtprojekts förderfähig. Für das zu fördernde Vorhaben sind die fachliche Kompetenz sowie eine Beteiligung an den Kosten Voraussetzung. Neben der finanziellen Beteiligung des Zuwendungsempfängers können Eigenmittel auch als Arbeitsleistungen erbracht werden. Sie dürfen einen Anteil von 20 Prozent des Gesamtauf wands nicht übersteigen. Sportprogramm Leipzig 2015 In den Jahren von 2000 bis 2007 wurden durch die Stadt Leipzig insgesamt 2.450.868 Euro ausgezahlt. Die Komplementärmittel beliefen sich auf insgesamt 7.248.955 Euro, wobei 3.395.594 Euro von den Vereinen selbst beigesteuert wurden. Ohne Berücksichtigung der von den Vereinen erbrachten Arbeits leistungen ist ein Wertzuwachs an kommunalen Sportanlagen von fast 10 Millionen Euro entstanden. Tabelle 18 Quelle: Amt für Sport Mit Wirkung vom 1. Januar 2008 wurde eine neue Sportfördermittelrichtlinie des Landes (Beschluss Dezember 2007) erlassen, die nicht unerheblichen Einfluss auf die Finanzierung der einzelnen Vorha ben hat. Aufkommende Schwierigkeiten und Probleme, die infolge des vom Regierungspräsidium Leip zig an die Sächsische Auf baubank abgegebenen Fördermittelverfahrens des Landes entstanden sind, erforderten insbesondere im Einführungsjahr eine noch bessere und frühzeitigere Kommunikation mit den anderen Fördermittelgebern. Zusammenfassung der Fördermaßnahmen Der bisher praktizierte zielgerichtete Einsatz der kommunal verfügbaren Sportfördermittel, einschließ lich der Mittel für die baulichen Investitionen, gehört zu den wirkungsvollen Instrumenten der Stadt, um die Entwicklung des autonom verwalteten Sports im Sinne kommunalpolitischer Ziele beeinflus sen zu können. Als besonders wirksam für den organisierten Freizeit- und Breitensport erwiesen sich förderpolitische Ansätze, die Sportvereine veranlassten, eine attraktive Kinder- und Jugendarbeit zu leisten, Behinderten und sozial Schwächeren den Zugang in die Vereine zu ermöglichen und ein hohes Qualifikationsniveau für Übungsleiterinnen und -leiter anzustreben. Die investiven Fördermaßnahmen für die von den Vereinen betriebenen Sportstätten erwiesen sich ebenfalls als wirksames Förderinst rument. Sportprogramm Leipzig 2015 43 42 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung 3.1.4.2.2 Überlassung und Nutzung kommunaler Sportstätten Die Leipziger Sportvereine sind Träger und Vermittler des sportlichen Lebens in der Stadt. Sie un terbreiten der Leipziger Bevölkerung den größten Teil der Angebote zum Sporttreiben und bieten die Gewähr dafür, dass die freie Entfaltung der Persönlichkeit auch in der sportlichen Betätigung gewähr leistet ist. Der Bedarf des Freizeit- und Breitensports nach Übungszeiten in Turn- und Sporthallen kann von Seiten des Amts für Sport seit längerem nicht mehr abgedeckt werden. Dies betrifft neben quan titativen auch qualitative Gesichtspunkte wie die Größe des für die einzelne Sportart erforderlichen Spielfelds, die Beschaffenheit des Hallenbodens und die Geräteausstattung der Hallen, aber auch die örtliche Bindung zwischen Standort der Halle und Sitz des Sportvereins. Daher war es unumgänglich, die vorhandenen Kapazitäten optimal auszunutzen und bestehende Re serven zu erschließen. Um dies zu gewährleisten, arbeitet das Amt für Sport für die Überlassung von Übungszeiten in städ tischen Sporthallen nach Kriterien, die sportartspezifische Anforderungen und Bedürfnisse des Leipzi ger Sports berücksichtigen. Sie erlauben eine sach- und sportgerechte Verteilung der Hallenzeiten für Übungszwecke und den Wettkampf betrieb. Rechtsgrundlagen für die Sportstättenvergabe sind: • • Sportförderungsrichtlinie einschließlich der Sportstättenvergabeordnung der Stadt Leip zig, Beschluss der 53. Ratsversammlung Nr. RBIII-1469/03 vom 20. November 2003, Entgeltregelung für die Nutzung der von der Stadt verwalteten Sportstätten, Beschluss der 42. Ratsversammlung Nr. 905/97 vom 16. Juli 1997. Die Vergabe von Hallenzeiten erfolgt auf privatrechtlicher Grundlage (Nutzungsvertrag, keine Zuwei sung per Bescheid). Die Größenstruktur der Leipziger Sportvereine hat auch für die Vergabe von Trainingszeiten in Leipzi ger Sportanlagen, insbesondere Sporthallen, Auswirkungen. Durch die Vielzahl kleiner Vereine ist die Nutzung der Trainingszeiten oft wenig effektiv. Förderschwerpunkte Die Vergabe von Sportstätten erfolgt auf der Grundlage der Sportstättenvergabeordnung (2003) durch das Amt für Sport. Nach Antragstellung der Vereine werden Sportstätten für den Trainings- und Wett kampf betrieb entsprechend der gültigen Hallenbelegungskriterien zur Verfügung gestellt. Hallenbele gungskriterien für die Vergabe von Übungszeiten sind: • • • • • Mindestteilnehmerzahlen pro Übungseinheit, Übungszeiteinheit, Leistungsstärke (zum Beispiel Spielklasse/Leistungsklasse), Sonderregelung für Fußballmannschaften, Prioritäten bei der Vergabe von Übungseinheiten. Die Regelung gilt für die Nutzung von Sporthallen in Verwaltung des Amts für Sport sowie für unter richtsfreie Zeiten in den vom Schulverwaltungsamt verwalteten Turn- und Sporthallen (in der Regel wochentags ab 17.00 Uhr und an den Wochenenden). Die Bemessungsgrundlagen für die Erhebung des Nutzungsentgelts sowie die Übersicht zum Entgelt nach Nutzergruppen sind als Anlage A02-3 beigefügt. Fördermaßnahmen Das Amt für Sport vergibt auf Antrag Zeiten in den circa 40 Hallen des Amts für Sport und den circa 140 Hallen des Schulverwaltungsamts (für beide: Hallen ab 100 m² Sportfläche). Für letztgenannte Hal len erfolgt die Vergabe durch das Amt für Sport (periodische oder terminliche Nutzung) für Wochenta ge ab 17.00 Uhr sowie für die Wochenenden und die Ferien. Die Feriennutzung erfolgt in Abstimmung mit der Schule. Der Umfang der Vergabe von Hallenzeiten beläuft sich derzeit auf 3.981,45 Stunden periodische und 296,30 Stunden terminliche Nutzung pro Woche. Mit der Vergabe der Hallenzeiten in der bisherigen Praxis durch das Amt für Sport ist sichergestellt, dass sportfachliche Prioritäten und die Kriterien für die Vergabe von Hallenzeiten Anwendung fin den. Kontrollen, ob im Einzelfall die tatsächlichen Hallennutzerinnen und -nutzer auch den Vereinen bezie hungsweise den Altersgruppen zugehören, denen diese Hallenzeiten zugewiesen wurden, können nur in den Hallen erfolgen, die in den betreffenden Stunden mit Hallenwarten besetzt sind. Aus der Übersicht zur Vergabe von Hallenzeiten (siehe Anlage A02-3) geht hervor, dass die Vergabe kriterien, die Schwerpunktsetzung und die damit verbundene Förderung des Sports umgesetzt sind. Priorität hat der Kinder- und Jugendsport mit den Hallensportarten (Handball, Volleyball etc.) sowie Sportarten mit hohem Mitgliederbestand (Fußball Nachwuchs). Die Kriterien sind zu fast 100 Prozent erfüllt. Für Fußball im Erwachsenenbereich besteht die Möglichkeit, Hallenzeiten in der Sportschule Abtnaundorf oder in der Messehalle 7 (Soccer World) anzumieten. Eine leicht auffällige Nutzungsquo te durch Fußball im Erwachsenenbereich im Jahr 2006 ist ab dem Winterzyklus 2007/2008 korrigiert worden. Die besondere Förderung des Kinder- und Jugendsports wird auch in der Sportstättenvergabe deutlich. Nicht nur die kostenfreie Nutzung für diesen Sportbereich ist dabei zu sehen, sondern auch die Priorität bei der Vergabe der Hallenzeiten ab 17.00 Uhr. Darüber hinaus werden auch die Erwachsenensport gruppen von Vereinen mit hohem Kinder- und Jugendanteil finanziell entlastet, da die Höhe des zu zahlenden Nutzungsentgelts im Erwachsenenbereich nach dem prozentualen Kinder- und Jugendanteil an der Gesamtmitgliederzahl des Vereins berechnet wird. Übersicht über die Einnahmen aus der Überlassung der städtischen Sporthallen Etat/Jahr Detaillierte Aussagen zu den Hallenbelegungskriterien sind in Anlage A02-3 dargestellt. Folgende Schwerpunkte wurden für die Vergabe von Hallenzeiten angewendet: • • • Hallensportarten haben Vorrang vor Freiluftsportarten, Mannschaftssportarten haben Vorrang vor Individualsportarten, Einordnung von Kinder- und Jugendmannschaften in der Zeit von 17.00 Uhr bis 20.00 Uhr hat Vorrang vor allen anderen Bereichen (Erwachsene, Senioren). Für die Nutzung städtischer Sportstätten wird durch das Amt für Sport entsprechend der Entgeltrege lung ein Nutzungsentgelt erhoben. Sportprogramm Leipzig 2015 Gesamt einnahmen Ist 2000 196.495,00 € Ist 2002 193.818,00 € Ist 2005 223.798,00 € Ist 2007 Plan 2008 249.431,00 € 212.000,00 € Tabelle 19 Quelle: Amt für Sport Aktuelle Probleme ergeben sich aus bestehenden Nutzungseinschränkungen in kommunalen Sport hallen. Über 90 Prozent davon sind zwischen 20 und 120 Jahren alt. Im Stadtgebiet wurden von der Stadt Leipzig seit 1990, außer der ARENA LEIPZIG, keine neuen Sporthallen gebaut. Moderne spiel sportartentaugliche Dreifach-Hallen gibt es im Stadtgebiet Leipzigs erst seit den Eingemeindungen der Ortschaften Liebertwolkwitz, Engelsdorf und Mölkau. Sportprogramm Leipzig 2015 45 44 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung In den übrigen un- beziehungsweise teilsanierten Hallen kommt es zu erheblichen Nutzungseinschrän kungen insbesondere für Ballsportarten, da diese Hallen kaum beziehungsweise nur teilweise den An forderungen der DIN 18 032 für Sporthallen gerecht werden (Prallschutz, ballwurfsichere Decken, Auslaufflächen neben dem Spielfeld etc.). Alle Einschränkungen wurden im Oktober 2006 in einer Analyse durch das Schulverwaltungsamt und das Amt für Sport zusammengefasst. Weil über 90 Pro zent der Hallen im Bestand der Stadt Leipzig von den Nutzungseinschränkungen betroffen sind, läuft die schrittweise Beseitigung der DIN-Mängel zunächst in einem beschlossenen 5-Jahres-Programm, verteilt bis einschließlich 2012. Zusammenfassung der Fördermaßnahmen Die bisher praktizierte zielgerichtete Vergabe von Hallenzeiten ist ein weiteres wichtiges Instrument der Stadt, um die Entwicklung der Sportvereine und Sportfachverbände der Stadt Leipzig wirkungsvoll zu unterstützen. Für den organisierten Freizeit- und Breitensport haben sich besonders die Hallenbele gungskriterien und die Prioritäten bei der Vergabe der Hallenzeiten bewährt. Hervorzuheben ist dabei der förderpolitische Ansatz, die Sportvereine zu entlasten, die sich insbesondere um eine attraktive Kinder- und Jugendarbeit verdient machen. Für diese Nutzergruppe ist die Nutzung der kommunalen Sporthallen kostenfrei. 3.1.4.2.3 Verpachtung von kommunalen Sportanlagen und deren Förderung Die Verpachtung der Leipziger Sportanlagen an Sportvereine hat in zwei Phasen stattgefunden. Die erste Phase wurde auf der Grundlage des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung vom 17. Juni 1992 (RB I-520/92) durchgeführt und hatte die sehr offensive Abgabe einer Vielzahl städtischer Sport anlagen mittels langfristiger Pachtverträge (in der Regel 30 Jahre) zu einem symbolischen Pachtzins von jährlich einer Mark/einem Euro an Leipziger Sportvereine zum Inhalt. In dieser Phase wurden 48,6 Prozent der Sportanlagen, bezogen auf den heutigen Gesamtbestand, verpachtet. Die zweite Phase wur de mit dem Sportprogramm 2005 der Stadt Leipzig im Jahr 1997 eingeleitet und hatte die Verpachtung bisher nicht abgegebener Sportstätten und der durch die Eingemeindung hinzugekommenen Sportanla gen zum Inhalt. Insgesamt sind derzeit 81 Prozent der Sportstätten des Amts für Sport verpachtet. Ge genwärtig liegt der Schwerpunkt bei der Verpachtung auf Sporthallen, die von interessierten Vereinen wirtschaftlich solide betrieben werden können und die sportliche Entwicklung des Vereins nachhaltig befördern. Darüber hinaus wurden städtische Sportstätten mit ihren Einrichtungen auch Vereinen mit Miet- und Nutzungsverträgen überlassen. 66 Sportstätten gesamt 56 davon verpachtet 40 20 Grafik 3 Verpachtete Sportstätten in 4 Leipzig – Stand 2008 17 17 19 19 13 13 4 0 Stadien Sportprogramm Leipzig 2015 Sportplatzan lagen Sporthallen Tennis anlagen Wassersportan Kegelsportan lagen lagen Die Stadt Leipzig förderte den Abschluss von Pachtverhältnissen, indem sie sich an den Kosten für die Pflege und Unterhaltung der Sportanlagen finanziell beteiligte. Die Kriterien und Ansätze zur Aus reichung der Kostenerstattung sind in Anlage A04-3 beigefügt. Insgesamt betrugen die Zuwendungen an die Sportvereine für Pflege und Unterhaltung der Sportanlagen seit 1992 bis heute annähernd 20 Millionen Euro. Dennoch erbrachten die Verpachtungen eine erhebliche Kostenersparnis für die Stadt, ohne die es nicht möglich gewesen wäre, diese Vielzahl an Sportanlagen weiterhin zur Verfügung zu stellen. Durch das Instrument der kommunalen Kostenbeteiligung konnte die Eigeninitiative und Mitverantwortung der Sportvereine für den Erhalt beziehungsweise die Sanierung der Sportanlagen spürbar verbessert werden. Übersicht über die Pflegekostenbeteiligung der verpachteten Sportanlagen durch die Stadt Leipzig Etat/Jahr Ist 2000 Gesamtzuschuss für die Pflegekosten Ist 2002 Ist 2005 Ist 2006 Ist 2007 Plan 2008 Tabelle 20 1.280.000,00 € 1.254.000,00 € 1.235.000,00 € 1.273.850,00 € 1.273.850,00 € 1.310.000,00 € Quelle: Amt für Sport Die Stadt Leipzig sicherte durch diese Kostenbeteiligung zur Erhaltung von Sportanlagen zugleich eine ihrer Pflichtaufgaben ab, wonach gemäß § 23 Schulgesetz für den Freistaat Sachsen die Kommune geeignete Sportanlagen für die Ausübung des Schulsports bereitzuhalten hat. Nennenswerte Schwierigkeiten bei der Realisierung von Pachtverhältnissen traten lediglich hinsichtlich des Bruno-Plache-Stadions in Probstheida auf, für das der VfB Leipzig e. V. einen Erbbaupachtvertrag mit der Stadt Leipzig abgeschlossen hatte. Der Verein musste endgültig Insolvenz anmelden. Ähnlich ging es dem Reitsportverein Stahmeln, der mit seiner Reithalle in Insolvenz gehen musste. Seitdem verwalten die zuständigen Insolvenzverwalter das Grundvermögen im Auftrag der Gläubiger. Zusammenfassung der Fördermaßnahmen Durch den Abschluss von Pachtverhältnissen erhöhte sich die Effizienz in der Bewirtschaftung der Sportstätten und es wurden Kosten für die Stadt eingespart. Die eingesparten Kosten beinhalten un ter anderem die Personalkosten für circa 180 eingesparte Platzmeister auf den Sportplatzanlagen der Stadt. Eingespart wurden darüber hinaus die nun durch die Pächter aufzubringenden Sachkosten für die Sportanlagen von circa 8 Millionen Euro pro Jahr. Seit Beginn der Verpachtung im Jahr 1992 be deutet dies circa 120 Millionen Euro (abzüglich der bisherigen fast 20 Millionen € Kostenbeteiligung der Stadt). Den Vereinen obliegt es, die Instandhaltungsarbeiten einschließlich der Pflege und Unterhaltung der kommunalen Sportstätten eigenständig zu regeln. Die Stadt Leipzig unterstützt im Rahmen ihrer Mög lichkeiten größere Instandsetzungs- und Rekonstruktionsmaßnahmen an Sportfreiflächen und Gebäu den. Dies geschieht in Form der Förderung für investive Maßnahmen. Die finanziellen Zuschüsse werden jährlich durch den Etat der Stadt Leipzig geregelt und sind mit der Investitionsförderung des Landes verzahnt. Dabei ist eine Mischfinanzierung Verein/Stadt/Land anzustreben. Zu den förderungsfähigen Maßnahmen werden vorrangig Aktivitäten gerechnet, die der Schadensver hütung, dem Bestandserhalt und der Modernisierung beziehungsweise der ganzjährigen Betreibung der Sportstätten dienen. Sportprogramm Leipzig 2015 47 46 3. Sportentwicklungsplanung 3.1.4.3 3. Sportentwicklungsplanung Schwerpunkte der Förderung des Freizeit- und Breitensports der Stadt Leipzig ab 2009 3.1.4.3.1 Freizeit- und Breitensport Allgemeine Ziele und Kriterien Der Breitensport der Sportvereine hat im Kinder- und Jugendbereich sowie im Erwachsenenbereich den organisierten Übungs- und Wettkampf betrieb in den Sportarten zum Inhalt. Gemeinsam mit den freizeit- und gesundheitssportlichen Betätigungsangeboten verschiedener anderer Träger (unter anderem Volkshochschule, Krankenkassen) sowie den privatwirtschaftlichen Sportan bietern leistet der Freizeit- und Breitensport unter der Zielsetzung des Leitsatzes 2 einen wesentlichen Beitrag zur sinnvollen Freizeitgestaltung, Gesundheitsvorsorge und sportlichen Selbstverwirklichung der Bürgerinnen und Bürger. Darüber hinaus nimmt mit dem wachsenden Ausstattungsgrad an individuellen Sportgeräten und den Fortschritten im sport- und erholungsrelevanten Infrastrukturangebot der Umfang ungebundener frei zeitsportlicher Aktivitäten zu. Das gilt insbesondere für Familien und Jugendgruppen in der selbstge stalteten Wochenfreizeit wie auch im Urlaub. In den Erholungsgebieten, den Schwimmbädern, Sauna einrichtungen und Freiwasserflächen Leipzigs zeichnet sich diese Tendenz sichtbar ab. Vergleiche dazu Kapitel: Vereinsungebundener Sport. Jedoch bleiben auch in Zukunft die organisierten Sportangebote der Vereine die Hauptsäule der sport lichen Bewegung. Die Vereine sind die wichtigsten Vermittler für den Freizeit- und Breitensport. Sie unterbreiten in Leipzig den größten Teil der Angebote zum Sporttreiben (361 Sportvereine, über 80 Sportarten, über 4.200 Übungsleiterinnen und -leiter, über 74.500 Vereinsmitglieder). Für die Nutze rinnen und Nutzer stellen sie sich am kostengünstigsten dar und bieten außerdem die Gewähr dafür, dass die Übungsstunden von ausgebildeten Übungsleiterinnen und Übungsleitern in geeigneten Sport stätten stattfinden. Sportgruppen und -mannschaften, zielgruppenorientierte Angebote, aber auch zeitweilige Gruppen in Sportkursen unterstützen die Integration von Bürgerinnen und Bürgern in einen Verein beziehungswei se in eine Gruppe (unter anderem Seniorinnen und Senioren, Migrantinnen und Migranten, Behinder te). Damit finden die Sporttreibenden im Bereich des Breiten- und Freizeitsports nicht nur körperlichen Ausgleich durch planvolle Bewegungen, sondern auch soziale Bindungen und Kommunikationsfelder. Ein wichtiger Aspekt ist, dass Mannschaftssportarten mit Spiel- und Wettkampf betrieb ausschließlich in den Sportvereinen angeboten werden. Dies bildet vor allem für Jugendliche einen besonderen An reiz. Deshalb fördert die Stadt auch in Zukunft unter Berücksichtigung Leipziger Traditionen den Freizeitund Breitensport der Vereine, der gemeinsam mit freizeitsportlichen Aktivitätsformen die wichtigste Säule im Leipziger Sport darstellt. Freizeit- und Breitensport im Kinder- und Jugendbereich Mit 20.025 Mitgliedern bilden die Kinder und Jugendlichen die wichtigste Gruppe im Vereinssport Leipzigs. Kinder und Jugendliche brauchen für ihre Entwicklung neben spontanen, selbstbestimmten Spiel- und Sportaktivitäten auch zielgerichtete Impulse durch erlebnisreiche, leistungsfördernde Sportangebote. Hier erfüllt der Freizeit- und Breitensport der Vereine eine wesentliche Funktion. Er verfügt für Kinder und Jugendliche über eine große Bandbreite traditioneller Inhalte und Organisationsformen, bietet aber zunehmend auch moderne, trendbestimmte Aktivitätsformen an. Ziel sollte es dabei sein, Anregungen für ein lebenslanges Sporttreiben zu geben und die Entfaltung von Talenten zu fördern. Sportprogramm Leipzig 2015 Die gesellschaftliche Kraft der Sportvereine beflügelt auch die Integration. Die Angebote der Sportver eine sind offen und für jeden Interessenten zugänglich. Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche benötigen ein positiv wirkendes Lebensumfeld, das sie fördert und fordert. Hier kann der Sport für Kinder und Jugendliche Orientierungshilfe sein und einen wertvollen Beitrag leisten. Die vorhandenen Sportstätten sind daher so zu gestalten, dass sie sich stärker an den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen orientieren. Alle Breitensportangebote für Kinder und Jugendliche sollen allerdings auch eine vielseitige körperliche und sportliche Grundausbildung sichern, um Interessen für einen Wechsel aus dem Breitensport in den leistungsorientierten Sport zu wecken. Die Stadt fördert entsprechend dem Leitsatz 1 als Hauptschwerpunkt alle Bemühungen der Sportverei ne, die auf die Schaffung kostengünstiger, inhaltlich hochwertiger und organisatorisch zweckmäßiger Sportangebote für Kinder und Jugendliche gerichtet sind. Im Kapitel Sport und Bewegungsförderung in Kindertagesstätten und Schulen sind weitere Aussagen für diesen Bereich getroffen. Freizeit- und Breitensport im Erwachsenenbereich Die erwachsenen Freizeit- und Breitensportlerinnen und -sportler (18-60 Jahre) bilden in Leipzig mit 38.131 Mitgliedern die größte Gruppe im Vereinssport. Hinzu kommen noch mehrere tausend Freizeit sportlerinnen und -sportler, die nicht in einem Verein organisiert sind. Die Ansprüche dieses Personen kreises an die inhaltliche und organisatorische Flexibilität der Sportangebote sowie an die Qualität der Sportstätten wachsen. Weitere Ausführungen dazu erfolgen im Kapitel: Vereinsungebundener Sport. Gleichermaßen wachsen im Breitensport der Elterngeneration die Ansprüche an die Zielgruppenspe zifik der Sportangebote. So gewinnen Sportmöglichkeiten für Singles, Alleinerziehende, generell für Frauen, Familien und Ältere an Bedeutung. Ein generationsübergreifender Ansatz bei den Sportange boten ist möglich und notwendig. Die Förderung des Breitensports der Erwachsenen durch die Stadt soll sich gemäß dem Leitsatz 2 be sonders auf qualitative Aspekte des Sportangebots und der Sportstätten richten und soll insbesondere differenzierte, zielgruppenspezifische Sportangebote für sozial Benachteiligte, Menschen mit Behin derungen sowie Migrantinnen und Migranten unterstützen. Freizeit- und Breitensport im Seniorenbereich Mit 16.376 Seniorensportlerinnen und -sportlern (ab 60 Jahre) bildet dieser Personenkreis auch auf grund der demografischen Entwicklung eine stetig wachsende Gruppe im freizeit- und breitensportli chen Vereinssport in Leipzig. Im Breitensport der Senioren gewinnt die soziale Komponente gegenüber den sportlichen Zielen an Be deutung. Für viele Seniorinnen und Senioren bedeutet der Aufenthalt im Sportverein sozialen Kontakt und Begegnung mit Gleichgesinnten. Der sozialen Isolation und der damit verbundenen Vereinsamung kann entgegengewirkt werden. Die Seniorinnen und Senioren identifizieren sich mit ihrem Verein und mobilisieren bei entsprechender Unterstützung bemerkenswerte Initiativen zur Schaffung und Pflege von Sporteinrichtungen. Durch die Übernahme von Vereinsaufgaben lassen sich für viele Ältere sinn volle Aufgabenfelder schaffen. Viele Seniorinnen und Senioren pflegen heute eine aktive Lebenseinstellung. Dabei werden besonders gymnastische Bewegungsformen und allgemein Ausdauersportarten (Wandern, Nordic Walking etc.) stark nachgefragt. Insgesamt nimmt aber das Interesse am Breitensport mit zunehmendem Alter ab und geht hin zum Freizeit- und Gesundheitssport. Ziel ist es dabei, außerhalb des Wettkampfsports die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zu erhalten. Sportprogramm Leipzig 2015 49 48 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Allerdings wächst mit zunehmendem Lebensalter die Hemmschwelle für eine Hinwendung zum Sport. Der Zugang Älterer zum Sport erfolgt leichter, wenn die sportlichen Komponenten mit kulturellen und geselligen Freizeitaktivitäten in altersgerechter Umgebung verknüpft sind. Die Stadt fördert zukünftig gemäß dem Leitsatz 2 vor allem die Vereine, die auch aufgrund der demografischen Entwicklung in Stadtteilen Begegnungsstätten für Seniorinnen und Senioren und altersgerechte Sportangebote bezie hungsweise Projekte schaffen, insbesondere für Unterstützungsbedürftige aus der wachsenden Gruppe der Seniorinnen und Senioren. Zusammenfassung Gemäß den Leitsätzen 1 und 2 dieses Programms liegt im organisierten Freizeit- und Breitensport auch in Zukunft der Hauptschwerpunkt bei der Sportentwicklung und Sportförderung auf den Kindern und Jugendlichen. Darüber hinaus sollen auch „Projekte für sozial Benachteiligte, ... für Migrantinnen und Migranten sowie für Unterstützungsbedürftige aus der wachsenden Gruppe der Seniorinnen und Seni oren besonders gefördert“ (Leitsatz 2) werden. Bei der Anpassung und Überarbeitung der Sportförde rungsrichtlinie der Stadt Leipzig auf der Grundlage der Schwerpunktsetzung dieses Sportprogramms ist eine entsprechende Projektförderung nach den oben genannten Gesichtspunkten aufzunehmen. Für die weitere Entwicklung des Freizeit- und Breitensports im Verein ist die Verbesserung der Rah menbedingungen, insbesondere der Sportstätten, eine unverzichtbare Voraussetzung. Vor diesem Hin tergrund sind die vorhandenen Sportanlagen zu sanieren und dort, wo erhebliche Fehlbedarfe und gro ße Entwicklungspotenziale bestehen, neue Anlagen zu bauen. 3.1.4.3.2 Behindertensport Als Behindertensport bezeichnet man die aktive körperliche (sportliche) Betätigung von behinderten Menschen in Gruppen unter Anleitung spezifisch ausgebildeter Übungsleiterinnen und Übungsleiter in Verbindung mit beziehungsweise auf der Grundlage von ärztlichen Empfehlungen. Dabei wird zwi schen sportlichen Angeboten für geistig Behinderte und körperlich Behinderte sowie dem Rehabilitati onssport (Bewegungsformen zur körperlichen Wiederherstellung) unterschieden. Jeder Mensch, der von Geburt an geistig oder körperlich behindert ist oder später einen nachhaltig bleibenden Schaden erleidet, sollte zu einer eigenen Lebensorientierung finden beziehungsweise ge führt werden, mögliche soziale Isolierungen überwinden und noch vorhandene körperliche und geisti ge Möglichkeiten in angemessener Weise entwickeln können. Sportliche Betätigung kann dabei echte Lebenshilfe sein. Ziel des Behindertensports ist es, möglichst allen interessierten Behinderten entsprechend ihres in dividuellen Behinderungsgrades und ihrer Motivation angemessene Betätigungsfelder anzubieten. Die verschiedenen Formen der geistigen oder körperlichen Behinderung bedingen stark differenzierte Sportangebote mit teilweise erheblichen Unterschieden in der technischen Ausstattung der Sportstät ten und personellen Anforderungen hinsichtlich fachlicher Qualifikation und sozialer Kompetenz. Die Praxis hat auch in Leipzig bereits interessante Varianten der Integration von Behindertensportlerinnen und -sportlern in die üblichen Übungs- und Wettkampfformen vorzuweisen. Bei der Sportausübung Behinderter ist zu unterscheiden zwischen dem • • Behindertensport als Breiten- und Leistungssport, der zum Teil als Wettkampfsport auf internationaler Ebene betrieben wird und dem Sport im Rahmen der Rehabilitation, Gesundheitsvorsorge und Freizeitgestaltung. Sportprogramm Leipzig 2015 Auch im Behindertensport gilt den Kindern und Jugendlichen das Hauptaugenmerk. Um den zum Teil sehr hohen Aufwand für behindertengerechte Sportangebote bewältigen zu können, sind die Sportver eine auf die enge Kooperation mit den öffentlichen und privaten Organisationen, Gremien und Hilfs organisationen für Behinderte angewiesen. Die Bewältigung dieser Aufgabe erfordert auch die Unter stützung der Sportvereine untereinander. Dem Behindertensport wird mit dem Sportprogramm 2015 für die Stadt Leipzig eine hohe Priorität eingeräumt. Damit der Behindertensport seine gesellschaftliche Funktion wahrnehmen kann, werden folgende Maßnahmen ergriffen: • • • • Bei der Sanierung und Rekonstruktion von Sportstätten sind Nutzungsvoraussetzungen für Behinderte zu berücksichtigen. Die Ausbildung fachlich geeigneter und hochqualifizierter Übungsleiterinnen und -leiter von besonderen Sportgruppen ist zu sichern. Die Angebote der Sportvereine tragen nach Möglichkeit den verschiedenen Formen der Behinderung einschließlich behinderungsspezifischer Wettbewerbe Rechnung. Die Vereine sind anzuregen und zu ermutigen, gemeinsames Üben von Behinderten und Nichtbehinderten in ihren Sportgruppen zu ermöglichen. Zusammenfassung Entsprechend dem Leitsatz 2 wird ein besonderes Augenmerk auf die Förderung von Projekten für be hinderte Menschen gelegt, insbesondere im Kinder- und Jugendbereich. Bei der Anpassung und Über arbeitung der Sportförderungsrichtlinie der Stadt Leipzig auf der Grundlage der Schwerpunktsetzung dieses Sportprogramms ist eine entsprechende Projektförderung für den Freizeit- und Breitensport von Behinderten auch für die Integration von Behinderten in Nichtbehinderten-Sportgruppen aufzuneh men. Bei der Sanierung und dem Neubau von Sportanlagen sind die Nutzungsvoraussetzungen für Behin derte zu berücksichtigen. 3.1.4.3.3 Sportartspezifische Darstellung von Entwicklungspotenzialen im Freizeit- und Breitensport In der Stadt Leipzig sind zurzeit 74.532 Bürgerinnen und Bürger in 361 Sportvereinen des Stadtsport bunds Leipzig e. V. organisiert. Damit ist seit der Verabschiedung und Umsetzung des Sportprogramms 2005 für die Stadt Leipzig die Anzahl der Vereine um 117 und die Anzahl der organisierten Sporttrei benden um 21.368 angestiegen. Der überwiegende Anteil der organisierten Sportlerinnen und Sportler betreibt dabei in 82 Sportarten Freizeit- und Breitensport. Die Minderheit betreibt Leistungssport. 1997 Vereine Mitglieder 2002 2007 2008 244 311 352 361 53.164 61.328 72.088 74.532 Tabelle 21 Quelle: Stadtsportbund Leipzig e. V. Der Organisationsgrad ist von 1997 bis 2007 von 11,91 Prozent auf 14,15 Prozent gestiegen – bei einem gleichzeitigen deutlichen Anstieg der Leipziger Bevölkerung. Sportprogramm Leipzig 2015 51 50 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Die Prognose des Stadtsportbunds Leipzig e. V. (SSB) zur Mitgliederentwicklung geht von einem wei teren Anstieg bis auf fast 80.000 Mitglieder im Jahr 2015 aus. Jahr 1997 2002 Mitglieder im SSB Tabelle 22 Quelle: Stadtsportbund Leipzig e. V., Amt für Statistik und Wahlen 2007 2009 2012 2015 53.164 61.328 72.088 74.630 77.215 79.905 Einwohner/innen 446.491 494.795 509.500 515.300 522.300 527.200 Organisationsgrad 11,91 % 12,39 % 14,15 % 14,48 % 14,78 % 15,16 % 527.200 522.300 515.300 509.500 446.491 Grafik 4 Mitglieder in Sportvereinen im Bezug auf die Einwohnerinnen und Einwohner 74.630 72.088 61.328 53.164 79.905 77.215 2002 2007 2009 2012 Mitglieder im SSB 2015 Einwohner/-innen Die pauschale Darstellung der Mitglieder- und Vereinszunahme sagt nichts darüber aus, wie sich diese Entwicklung zusammensetzt und zukünftig darstellt. Vor diesem Hintergrund ist eine tiefere Betrach tung der einzelnen Sportarten notwendig, um so genaue Angaben zur Sportstättenentwicklungspla nung vornehmen zu können. Im Folgenden werden die am häufigsten nachgefragten Sportarten des Freizeit- und Breitensports genauer betrachtet. Die Angaben in den Spalten 2009, 2012 und 2015 sind prognostizierte Zahlen. 1. Tabelle 23 Leipzig e. V. Sportarten 2002 2002 Vereine Spielsportarten Spielsportarten Die Sportspiele Basketball, Fußball, Hockey, Handball, Tennis und Volleyball sind nachfolgend als Spielsportarten zusammengefasst: Quelle: Stadtsportbund 2007 Mitglieder 2007 Vereine 2009 Mitglieder 2012 Mitglieder 2015 Mitglieder Mitglieder 19.118 206 19.119 19.250 19.475 19.775 Basketball 11 424 11 606 600 575 575 - Fußball 75 10.324 77 10.501 10.700 10.900 11.100 + Handball 27 2.214 24 2.109 2.200 2.300 2.300 + Hockey 5 794 5 782 750 700 700 - Tennis 22 2.695 18 2.226 2.100 2.000 2.000 - Volleyball 64 2.667 71 2.895 2.900 3.000 3.100 + Handball Handball wird von 2.109 Mitgliedern betrieben. Von den 24 Vereinen haben 17 Nachwuchsmannschaf ten mit insgesamt 893 Kindern und Jugendlichen (42,3 %). Dem Handballsport wird im Geltungszeitraum des Sportprogramms eine weitere positive Mitglieder entwicklung prognostiziert, wobei derzeit einer weiteren Ausdehnung dieser Sportart die fehlenden Hallen mit Spielmöglichkeiten im Weg stehen. Hockey Leipzig ist eine traditionelle Hochburg im Hockeysport Deutschlands. Hockey wird von 782 Spiele rinnen und Spielern, davon 268 Kindern und Jugendlichen (34,3 %), in fünf Vereinen gespielt. Der Hockeysport ist in der Gunst der Sporttreibenden leicht gesunken und das, obwohl mehrere hochka rätige internationale Hockeysportveranstaltungen (Hallen WM, EM) in den letzten Jahren in Leipzig stattfanden. Es wird eingeschätzt, dass bis zum Jahr 2015 die Mitgliederzahlen leicht sinken werden. Ein Bedarf an zusätzlichen Sportstätten besteht nur in der Mitnutzung von Spielsporthallen im Winter (Hallensaison). Prognose 204 Sportprogramm Leipzig 2015 Bei der Sportart Basketball war in den Jahren 1997 bis 2007 ein Mitgliederzuwachs von 183 Spiele rinnen und Spielern auf heute 606 zu verzeichnen. 38 Prozent aller Mitglieder sind Kinder und Ju gendliche. 1997 waren es noch knapp 60 Prozent. Aufgrund der derzeitigen Spielsporthallensituation (nur zwei basketballtaugliche Wettkampfhallen in Leipzig) ist ein weiterer Mitgliederzuwachs nicht zu erwarten. Basketball wird sich in den nächsten Jahren bei den Mitgliederzahlen auf dem derzeit erreichten Niveau bewegen. Fußball 0 1997 Basketball Der mit Abstand größte Stadtfachverband Fußball hat zurzeit in 77 Vereinen/Abteilungen 10.501 aktive Fußballspielerinnen und -spieler. Davon sind 43 Prozent Kinder und Jugendliche. Fußball hat von der FIFA WM 2006 im eigenen Land mit dem Spielort Leipzig partizipiert und seinen Ruf als beliebteste Sportart weiter gestärkt. Fußball wird auch in Zukunft eine positive Mitgliederentwicklung, auch ge tragen vom positiven Trend im Frauenfußball, vorausgesagt. Von 2003 bis heute hat sich die Zahl der fußballspielenden Mädchen und Frauen in Leipzig verdoppelt (derzeit circa 720). Mit der Ansiedlung des sächsischen Mädchen- und Frauen-Fußball-Leistungszentrums im Jahr 2007 in Leipzig wird sich diese positive Entwicklung quantitativ und qualitativ fortsetzen. In der Betrachtung der Entwicklungspotenziale wird eingeschätzt, dass die quantitative Sportfläche für Fußball gegenwärtig und zukünftig insgesamt ausreicht. Die Qualität der Anlagen muss zum Beispiel durch den Bau von ganzjährig nutzbaren Trainingsplätzen mit Allwetterbelag (Kunstrasenplätze) ver bessert werden. Für die Mitnutzung von Spielsporthallen in den Wintermonaten besteht ein erheblicher Bedarf. Mitglieder in Sportvereinen im Bezug auf die Einwohner/-innen 494.795 Tennis Der Tennissport wird in 18 Sportvereinen/Abteilungen von 2.226 Vereinsmitgliedern betrieben. 562 Kinder und Jugendliche (25,2 %) spielen zurzeit Tennis. Es wird eingeschätzt, dass Tennis dem bun desweiten Abwärtstrend folgt. Seit 1997 (2.941 Tennisspielerinnen und -spieler) gibt es auch in den Leipziger Tennisabteilungen einen deutlichen Mitgliederrückgang (2002: 2.695, 2007: 2.226). Ein zusätzlicher Bedarf an Tennisanlagen (Frei- und Hallenplätzen) besteht nicht. Volleyball Im Volleyballsport engagieren sich gegenwärtig 2.895 Leipzigerinnen und Leipziger in 71 Vereinen. Nur 14 Vereine haben Nachwuchsmannschaften mit 610 Kindern und Jugendlichen (21,1 %). Der Sport Sportprogramm Leipzig 2015 53 52 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung art Volleyball wird eine weitere positive Mitgliederentwicklung vorausgesagt, wobei derzeit einer wei teren Ausdehnung dieser Sportart die fehlenden Hallen mit Spielmöglichkeiten im Weg stehen. 2. Allgemeine Sportgruppen/Gesundheitssport/Rehabilitationssport Die Sportbereiche Allgemeine Sportgruppen, Gesundheitssport, Rehabilitationssport und die Sportart Walken sind unter dem Sammelbegriff Allgemeine Sportgruppen zusammengefasst. Sportarten 2002 2002 2007 2007 2009 2012 2015 Vereine Mitglieder Vereine Mitglieder Mitglieder Mitglieder Mitglieder Die noch relativ junge Bewegungsform Walken/Nordic Walking wird in Leipzig bereits von elf Verei nen mit derzeit 566 Mitgliedern angeboten. Nur 25 Mitglieder sind Kinder und Jugendliche (4,4 %). Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der gesundheitsfördernden Bewegungsstruktur des Walkens wird dieser Sportart ebenfalls ein weiterer Mitgliederzuwachs vorausgesagt. Der Bedarf an Sportflächenkapazität (geeignete Strecken mit Beschilderung) steigt ebenfalls an. 3. Prognose Allgemeine Sportgruppen 53 8.000 115 14.638 15.200 15.900 16.700 Allgemeine Sportgruppen 53 8.000 68 5.414 5.000 5.000 5.000 Ο Gesundheitssport 14 4.499 4.600 5.000 5.500 + Rehabilitationssport 22 4.159 5.000 5.250 5.500 + Walken/ Nordic Walking 11 566 600 650 700 Sportarten + Quelle: Stadtsportbund Leipzig e. V. Allgemeine Sportgruppen Ab 2005 werden Rehabilitations- und Gesundheitssport einzeln erfasst. Deshalb hat sich die Zahl der Sportreibenden in den Allgemeinen Sportgruppen verringert. Derzeit sind 5.414 Mitglieder in 68 All gemeinen Sportgruppen aktiv, darunter 1.304 Kinder und Jugendliche (24,1 %). Im Geltungszeitraum des Sportprogramms wird hier ein durchschnittlicher Mitgliederbestand von 5.000 prognostiziert. Der Bedarf an Sportflächenkapazität wird auf dem bisherigen Niveau bleiben. Gesundheitssport Gesundheitssport, welcher insbesondere die Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsförderung beinhal tet, wird von 14 Sportvereinen mit 4.499 Mitgliedern angeboten. 27 Mitglieder sind Kinder und Jugend liche (0,6 %). Entsprechend der demografischen Entwicklung wird auch dem Gesundheitssport eine kontinuierlich steigende Mitgliederentwicklung prognostiziert. Der Bedarf an Hallenflächenkapazität steigt ebenfalls erheblich an. Rehabilitationssport Rehabilitationssport unterscheidet sich vom allgemeinen und Behindertensport dadurch, dass er ärzt lich verordnet wird, in Übungsgruppen mit dafür speziell ausgebildeten Übungsleiterinnen und -leitern sowie mit ärztlicher Betreuung stattfindet und im Allgemeinen für einen beschränkten Zeitraum durch geführt wird, solange es erforderlich ist, körperliche Defizite durch Krankheit und/oder Behinderung so weit auszugleichen, dass weitere Übungen in Eigenverantwortung durchgeführt werden können. Der Rehabilitationssport wird grundsätzlich über gemeinnützige Vereine abgebildet. In Leipzig wird Rehabilitationssport von 22 Vereinen mit 4.159 Mitgliedern durchgeführt. 49 Mitglieder sind Kinder und Jugendliche (1,2 %). Aufgrund der demografischen Entwicklung und der zunehmenden Nutzung des Sports zur Gesundung beziehungsweise Wiederherstellung wird diesem Sportbereich eine kon tinuierlich steigende Mitgliederentwicklung vorausgesagt. Damit einhergehend steigt der Bedarf an Hallenkapazität erheblich an. Sportprogramm Leipzig 2015 2002 2002 2007 2007 2009 2012 2015 Vereine Mitglieder Vereine Mitglieder Mitglieder Mitglieder Mitglieder Turn- und Gymnastikdisziplinen Rehabilitations- und Gesundheitssport separat erfasst wurden. Turn- und Gymnastikdisziplinen Die Sportarten Aerobic, Gymnastik, Popgymnastik, Rhythmische Sportgymnastik, Sportakrobatik und Turnen sind unter dem Begriff Turn- und Gymnastikdisziplinen zusammengefasst. Die Turn- und Gymnastikvereine/-abteilungen sind die drittstärkste Gruppe nach den Spielsportarten und den Allge meinen Sportgruppen. Auffällig bei dieser Sportartengruppe ist, dass die Sportarten Rhythmische Sportgymnastik, Sport akrobatik und Turnen vor allem von Kindern und Jugendlichen betrieben werden und die Sportarten Aerobic, Gymnastik und Popgymnastik vor allem von Erwachsenen, insbesondere von Seniorinnen und Senioren. Anmerkung: Der Rückgang der Mitglieder in Allgemeinen Sportgruppen lässt sich dadurch erklären, dass ab 2005 Tabelle 24 Walken/Nordic Walking 126 6.085 130 6.858 7.250 7.850 8.430 Aerobic 10 271 17 715 900 1.100 1.200 + Gymnastik 64 3.120 66 3.651 3.800 4.100 4.500 + Popgymnastik 25 1.102 21 678 700 700 750 + 5 284 4 203 200 200 180 Rhythmische Sportgymnastik Sportakrobatik Turnen 6 305 5 338 350 350 350 Ο 1.003 17 1.273 1.300 1.400 1.450 + Aerobic Tabelle 25 Quelle: Stadtsportbund Leipzig e. V. Gymnastik Von allen Turn- und Gymnastikdisziplinen ist Gymnastik die mit dem größten Erwachsenen- bezie hungsweise Seniorenanteil. Über 90 Prozent der 3.651 Sporttreibenden in dieser Sportart sind Erwach sene/Senioren. Aufgrund der demografischen Entwicklung sowie der zunehmenden Vielfalt und Aktu alität der Angebote (zum Beispiel Gesundheitsförderung) wird dieser Sportart in relativ kurzer Zeit ein erheblicher Mitgliederzuwachs prognostiziert. Vor diesem Hintergrund wird im Bestand allgemeiner Sporthallen der Bedarf an Hallenfläche mit qua lifizierter sportartgerechter Ausstattung für die allgemeine Gymnastik erheblich zunehmen. - 16 In 17 Vereinen/Abteilungen betreiben derzeit 715 Mitglieder Aerobic. Fast 14 Prozent sind Kinder und Jugendliche. Der Sportart wird im Geltungszeitraum des Sportprogramms ein erheblicher Mitglieder zuwachs vorausgesagt. Der Bedarf an Hallenfläche für diese Sportart wird erheblich zunehmen. Prognose Popgymnastik Popgymnastik wird in 21 Vereinen und von 678 Mitgliedern betrieben, davon sind 57 Kinder und Ju gendliche (8,4 %). Dieser gymnastischen Bewegungsform wird ein kontinuierlicher Mitgliederanstieg Sportprogramm Leipzig 2015 55 54 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung vorausgesagt. Auch für diese Sportart gilt, dass der Bedarf an allgemeiner Hallenfläche zunehmen wird. Rhythmische Sportgymnastik Rhythmische Sportgymnastik wird in Leipzig von vier Vereinen mit 203 Mitgliedern betrieben. Über 40 Prozent sind Kinder und Jugendliche. Die Vereins- und Mitgliederentwicklung in der Rhythmi schen Sportgymnastik wird voraussichtlich im Geltungszeitraum des Sportprogramms leicht sinken. Mit dem Erhalt der bestehenden Gymnastikflächen in den vorhandenen Spezialsporthallen (Leplaystra ße, Lauchstädter Straße und Jahnallee [Universität Leipzig]) können das Training und der allgemeine Wettkampfsport der Vereine abgesichert werden. Sportakrobatik In der Sportakrobatik engagieren sich gegenwärtig 338 Leipzigerinnen und Leipziger in fünf Vereinen. 60 Prozent sind Kinder und Jugendliche. Es wird eingeschätzt, dass sich die Vereins- und Mitglieder entwicklung in der Akrobatik auf bestehendem Niveau stabilisieren wird. Ein Bedarf an zusätzlichen Spezialsporthallen für das Training und den Wettkampfsport der Vereine besteht nicht. Turnen 17 Vereine/Abteilungen betreuen derzeit 1.273 Mitglieder, davon sind 67 Prozent Kinder und Jugendli che. Dem Turnen wird, wie der Gymnastik, ein deutlicher Mitgliederanstieg prognostiziert. Ein Bedarf an zusätzlichen Spezialsporthallen für Turnen über den Bestand hinaus besteht nicht. 4. Schwimmsportdisziplinen Die Sportarten Schwimmen/Flossenschwimmen, Synchronschwimmen, Wasserball, Wasserspringen und Tauchsport sind unter dem Terminus Schwimmsportdisziplinen zusammengefasst, wobei Schwim men mit seinen Mitgliederzahlen erheblich herausragt. Die gegenwärtig 5.998 Schwimmsportlerinnen und -sportler dieser Fachdisziplinen sind in 43 Abteilungen organisiert. Sportarten 2002 2002 2007 2007 2009 2012 2015 Vereine Mitglieder Vereine Mitglieder Mitglieder Mitglieder Mitglieder Prognose Synchronschwimmen Synchronschwimmen wird in einem Verein von 26 Mitgliedern betrieben, davon sind 15 Kinder und Jugendliche (57,7 %). Dieser anspruchsvollen Bewegungsform im Wasser wird ein Mitgliederbestand auf dem derzeitigen Niveau bis zum Jahr 2015 prognostiziert. Der Bedarf an Hallenwasserfläche für diese Sportart bleibt konstant. Tauchsport Sechs Vereine mit 461 Mitgliedern bieten in Leipzig Tauchsport an. Aufgrund der hohen Anforderun gen an die körperlichen Fähigkeiten und die kostenintensive Ausrüstung wird diese Sportart vor allem von Erwachsenen (88,0 %) ausgeübt. Wegen der Attraktivität dieser Sportart wird dem Tauchsport eine kontinuierliche Mitgliederentwicklung vorausgesagt. Der Bedarf an Sportfläche ist durch die vorhan denen Schwimmhallen und insbesondere auch durch die entstandene Seenlandschaft in und um Leipzig vollständig gedeckt. Wasserball Zwei Vereine/Abteilungen betreuen derzeit 139 Wasserballsportlerinnen und -sportler, davon sind 50 Prozent Kinder und Jugendliche. Im Geltungszeitraum des Sportprogramms wird Wasserball ein Mit gliederbestand auf derzeitigem Niveau beziehungsweise sogar ein leichter Rückgang vorausgesagt. Der Bedarf an Hallenwasserfläche für diese Sportart bleibt ebenfalls konstant. Wasserspringen Diese sehr spezielle und trainingsaufwändige Sportart wird in Leipzig von zwei Vereinen mit 95 Mit gliedern angeboten. Davon sind 73 Kinder und Jugendliche (76,8 %). Der Sportart Wasserspringen wird bis zum Jahr 2015 ein Mitgliederbestand etwa auf derzeitigem Niveau prognostiziert. Die vorhandenen Trainingsmöglichkeiten in der Sprunghalle Mainzer Straße (Universität Leipzig) sind ausreichend. 5. Unter dem Sammelbegriff asiatische Kampfsportarten werden die Sportarten Karate, Taekwondo, Kickboxen, Aikido und Ju-Jutsu betrachtet und bewertet. Sportarten Schwimmsportdisziplinen 40 5.370 43 5.998 6.160 6.210 6.355 Schwimmen 29 4.618 33 5.384 5.500 5.550 5.650 Synchronschwimmen 1 37 1 26 30 30 25 Tauchsport 6 461 5 354 400 400 Wasserball 2 73 2 139 130 Wasserspringen 2 181 2 95 100 Tabelle 26 Leipzig e. V. 2002 2007 2007 2009 2012 2015 Mitglieder Vereine Mitglieder Mitglieder Mitglieder Mitglieder Prognose Kampfsportarten 56 3.608 60 3.595 3.640 3.705 3.860 Ο asiatischer Kampfsport 30 1.682 41 2.046 2.170 2.285 2.450 + 450 + Boxen 5 288 4 190 170 170 170 - 130 130 Ο Fechten 2 204 1 152 130 130 120 - 100 100 Ο Judo 16 1.165 11 978 950 900 900 Ο 3 269 3 229 220 220 220 Ο Schwimmen/Flossenschwimmen Schwimmen wird von allen Altersbereichen nachgefragt. Von den 5.384 Schwimmsportlerinnen und -sportlern sind 50 Prozent Kinder und Jugendliche. Dem Schwimmen wird ein kontinuierlicher Mit gliederanstieg auch aufgrund der demografischen Entwicklung sowie der zunehmenden Attraktivität der Angebote (zum Beispiel im Bereich Gesundheitsförderung) vorausgesagt. Der Bedarf an Hallen wasserfläche für Schwimmen wird leicht ansteigen. Sportprogramm Leipzig 2015 2002 Vereine + Ringen Quelle: Stadtsportbund Kampfsportarten Asiatische Kampfsportarten Tabelle 27 Den asiatischen Kampfsportarten wird aufgrund von Aktualität und Vielfalt insgesamt eine positi ve Entwicklung prognostiziert, die zum Anwachsen der Mitgliederzahlen und Vereine führen wird. Sind es heute noch 2.046 asiatische Kampfsportlerinnen und -sportler, wovon 70 Prozent Kinder und Jugendliche sind, werden es 2015 etwa 2.450 sein. Betrachtet man dabei die einzelnen Sportarten Quelle: Stadtsportbund Leipzig e.V. Sportprogramm Leipzig 2015 57 56 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung g enauer, ist festzustellen, dass die prognostizierte Mitgliederentwicklung insbesondere bei Taekwon do und Kickboxen gesehen wird. Die anderen Sportarten werden auf dem bisherigen Niveau bleiben. Damit einhergehend steigt der Bedarf an Hallenkapazität, insbesondere für die Kinder- und Jugend sportgruppen an. Boxen Vier Vereine/Abteilungen betreuen derzeit 190 Mitglieder, davon sind 61 Jugendliche (32,1 %). Der Sportart wird bis 2009 ein leichter Rückgang und im Folgenden das Halten des Mitgliederniveaus vorausgesagt. Voraussetzung dafür ist die Beibehaltung der gegenwärtigen stationären Trainingsstät ten (Sportforum, Kulturfabrik Connewitz, Boxhalle Jahnallee [Universität Leipzig]). Die Einrichtung einer stationären Wettkampfstätte würde die Entwicklung stimulieren. Fechten Fechten wird in einem Verein von 152 Mitgliedern betrieben, davon sind 70 Kinder und Jugendliche (46,0 %). Bei Gewährleistung der zwei stationären Trainingsstätten im Sportforum kann der Bestand der Sportart für Leipzig langfristig gesichert werden. Bei der Mitgliederentwicklung wird der Sportart ein leichter Rückgang prognostiziert. Judo Von allen Kampfsportarten ist Judo diejenige mit dem größten Kinder- und Jugendanteil. Fast drei Viertel der 978 Judokas sind Kinder und Jugendliche. Damit wirkt sich bei dieser Sportart die de mografische Entwicklung besonders negativ aus. Trotzdem wird Judo auch in Zukunft den heutigen Mitgliederbestand in etwa halten können. Mit der Fertigstellung der Judohalle auf der Nordanlage des Sportforums besteht im Geltungszeitraum des Sportprogramms kein weiterer Bedarf an zusätzlicher Sportfläche für Judo. Ringen Ringen wird in Leipzig von drei Vereinen mit 229 Mitgliedern betrieben. Davon sind 80 Kinder und Jugendliche (34,9 %). Die Entwicklung der Sportart Ringen wird sich auf der Basis bereits bestehen der Vereine und etwa konstanter Mitgliederzahlen mit einer eindeutigen Positionierung zu stationären Trainingsstätten vollziehen. Für die sportliche Entwicklung im Ringen sind Erhalt und Sanierung der Ringerhallen in der Sporthalle Leplaystraße von ausschlaggebender Bedeutung. 6. Tabelle 28 Leipzig e. V. Sportarten Kanufahren wird von allen Altersklassen zunehmend nachgefragt. Von den 1.009 Kanutinnen und Ka nuten sind 41 Prozent Kinder und Jugendliche. Dem Kanusport wird ein kontinuierlicher Mitglieder anstieg auch aufgrund der neu entstandenen Gewässer in und um Leipzig vorausgesagt. Zur Gewähr leistung des Sportbetriebs sind die vorhandenen Anlagen quantitativ ausreichend, müssen aber saniert und modernisiert werden. Vier Vereine mit 402 Mitgliedern bieten in Leipzig Rudern an. 27 Prozent der Mitglieder sind Kinder und Jugendliche. Dem Rudern wird im Geltungszeitraum des Sportprogramms ein Mitgliederstand auf dem derzeitigen Niveau prognostiziert. Zur Gewährleistung des Sportbetriebs sind die vorhandenen Anlagen ausreichend, müssen aber saniert und modernisiert werden. 2002 2007 2007 2009 2012 2015 Vereine Mitglieder Vereine Mitglieder Mitglieder Mitglieder Mitglieder Segelsport wird in Leipzig von fünf Vereinen betrieben. Von den 357 Mitgliedern sind 58 Kinder und Jugendliche (16,2 %). Aufgrund der neu entstandenen Seen am Rand von Leipzig wird dem Segelsport ein kontinuierlicher Mitgliederzuwachs vorausgesagt. Für eine quantitative und qualitative Bereiche rung des Wassersportangebots kann auch die im Südraum von Leipzig entstandene Gewässergruppe, insbesondere der Zwenkauer See, genutzt werden. 20 1.683 22 1.835 2.020 2.190 2.390 Kanu 11 886 12 1.009 1.150 1.200 1.400 + Rudern 3 408 4 402 400 420 420 + Segeln 5 318 5 357 400 500 500 + Seesport 1 71 1 67 70 70 70 Ο Seesport Ein Verein betreut derzeit die 67 Seesportlerinnen und Seesportler, ein Drittel davon sind Kinder und Jugendliche. Im Geltungszeitraum des Sportprogramms wird dem Seesport ein Mitgliederbestand auf derzeitigem Niveau prognostiziert. Zur Gewährleistung des Sportbetriebs ist vorerst die befristet ge nehmigte Anlage am Elsterstausee/Cospudener See ausreichend. Perspektivisch muss eine Umsiedlung an den Zwenkauer See erfolgen. Dabei sollten Synergieeffekte genutzt werden, indem sich die Sportle rinnen und Sportler den Segelvereinen organisatorisch oder zumindest funktional anschließen. 7. Behinderten- und Versehrtensport/Gehörlosensport Sportart Prognose Wasserfahrsportarten Segeln Wasserfahrsportarten 2002 Rudern Die Sportarten Kanu (Kanuslalom, Kanurennsport, Kanuwandern), Rudern, Segeln/Windsurfen und Seesport sind unter dem Begriff Wasserfahrsportarten zusammengefasst. Quelle: Stadtsportbund Kanu 2002 2002 2007 2007 2009 2012 2015 Vereine Mitglieder Vereine Mitglieder Mitglieder Mitglieder Mitglieder Prognose Behindertensport 18 2.073 13 1.942 1.970 1.970 1.970 Behindertenund Versehrtensport 17 1.874 12 1.776 1.800 1.800 1.800 Ο Gehörlosensport 1 199 1 166 170 170 170 Ο Behinderten- und Versehrtensport Tabelle 29 In 12 Vereinen sind 1.776 Behinderten- und Versehrtensportlerinnen und -sportler aktiv. 7,5 Prozent sind Kinder und Jugendliche. Die Prognose der Mitgliederentwicklung geht von einer Fortschreibung auf dem bisherigen Niveau aus. Der Bedarf an qualitativ hochwertigen Sportflächen wird steigen. Der quantitative Bedarf wird in etwa gleichbleiben. Quelle: Stadtsportbund Leipzig e. V. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 59 58 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Gehörlosensport 11. Aufgrund ihrer Kommunikationsprobleme betreiben Gehörlose Sport am liebsten in der Gemeinschaft gleichartig Betroffener in eigenen Vereinen. In Leipzig existiert zurzeit ein Verein mit 166 Mitgliedern. Bis zum Jahr 2015 wird ein Mitgliederstand auf gleichem Niveau vorausgesagt. Der Bedarf an Sportflä chen wird auf dem derzeitigen Stand bleiben. Auswahl weiterer Sportarten Abschließend wurde ein Auswahl von bisher nicht genannten Sportarten mit der jeweiligen Mitglieder prognose in einer Übersichtstabelle zusammengefasst, um auch für diese Sportarten Aussagen für die Sportstättenentwicklungsplanung zu treffen. Sportarten 8. Sportart 2002 2002 2007 2007 2009 2012 2015 Vereine Mitglieder Vereine Mitglieder Mitglieder Mitglieder Mitglieder Leichtathletik 20 1.193 18 1.434 1.500 1.500 Quelle: Stadtsportbund Leipzig e. V. 9. 1.600 + Sportschießen 2002 2002 2007 2007 2009 2012 2015 Vereine Mitglieder Vereine Mitglieder Mitglieder Mitglieder Mitglieder Sportschießen American Football Prognose Leichtathletik wird in Leipzig derzeit in 18 Vereinen/Abteilungen von 1.434 Mitgliedern ausgeübt. 788 sind Kinder und Jugendliche (54,9 %). Der Leichtathletik wird ein kontinuierlicher Mitgliederanstieg prognostiziert. Dieser ist aber nur durch die schrittweise Verbesserung der Trainingsbedingungen mög lich, insbesondere den weiteren Ausbau der zentralen Anlage auf der Nordanlage des Sportforums und dezentraler Kernsportstätten in den Stadtbezirken. Tabelle 30 Sportart Leichtathletik 10 884 17 1.144 1.150 1.200 Prognose + . Die Sportart Schießen wird in Leipzig in 17 Vereinen/Abteilungen mit 1.144 Mitgliedern ausgeübt. Weit über 90 Prozent der Mitglieder sind Erwachsene. Dem Schießsport wird im Geltungszeitraum des Sportprogramms ein leicht ansteigender Mitgliederbestand prognostiziert. Die vorhandenen Sportan lagen sind zur Gewährleistung des Sportschießens in Leipzig ausreichend. Sie müssen jedoch moder nisiert werden. Tabelle 31 Quelle: Stadtsportbund Leipzig e. V. 10. Sportart Radsport 2002 2002 2007 2007 2009 2012 2015 Vereine Mitglieder Vereine Mitglieder Mitglieder Mitglieder Mitglieder Radsport 11 428 10 414 400 400 Prognose 380 - Quelle: Stadtsportbund Leipzig e. V. Radsport wird in Leipzig von zehn Vereinen/Abteilungen mit 414 Aktiven betrieben, davon sind 87 Kinder und Jugendliche (21,0 %). Mit einem Zuwachs an Vereinsmitgliedern im Radsport wird nicht gerechnet. Im Geltungszeitraum des Sportprogramms wird dem Radsport ein Mitgliederbestand etwa auf dem derzeitigen Niveau beziehungsweise ein leichter Rückgang vorausgesagt. Zur Gewährleistung des Trainings von Kindern und Jugendlichen ist es wichtig, eine Radstrecke außerhalb des öffentlichen Straßenverkehrs und Bahnbedingungen zur Verfügung zu haben. Diese sind mit der Radrennbahn und mit der geplanten Mitnutzung einer Speedskatingbahn langfristig zu gewährleisten. Die Speedskating bahn entspricht funktional den Bedürfnissen des Radsports (Kurvenüberhöhung, 200-Meter-Oval, 7 Meter Breite). Sportprogramm Leipzig 2015 2007 2007 2009 2012 2015 Vereine Mitglieder Vereine Mitglieder Mitglieder Mitglieder Mitglieder Prognose 91 1 115 120 120 120 Badminton 25 763 28 756 800 850 850 + Bahnengolf 2 50 2 40 50 50 50 Ο Baseball 1 55 1 40 40 40 40 Ο Bodybuilding 7 243 3 44 40 40 30 - Bogensport 1 54 2 128 135 135 135 Ο Billard 9 188 10 234 230 230 230 Ο Cheerleading 2 65 4 131 140 140 140 Ο Eissport 1 38 1 111 120 120 120 Ο Gewichtheben und Fitness 2 39 7 1.199 1.300 1.300 1.300 Golf 1 327 1 599 600 600 600 Ο Inlineskaten 1 53 2 154 200 200 250 + Ο + 33 2.547 32 2.403 2.200 2.200 2.000 - Musik/ Spielleute 2 85 2 114 120 120 120 Ο Orientierungslauf 5 148 5 123 120 120 120 Ο 12 907 14 957 1.000 1.100 1.200 + Rollsport 1 71 1 62 60 60 60 Ο Rugby 1 139 3 200 200 200 200 Ο Schach 13 596 14 674 700 750 800 + Skisport 10 413 8 499 500 500 500 Ο Squash 3 66 3 48 50 50 50 Ο Tanzsport 10 579 17 1.313 1.500 1.700 1.800 + Tischtennis 46 1.204 50 1.390 1.400 1.450 1.500 + 7 179 5 174 180 180 180 Ο 4 202 6 280 300 330 350 + 15 911 13 1.298 1400 1.600 1.800 + Pferdesport Triathlon Unihockey Tabelle 32 2002 1 Kegeln 1.200 2002 Wandern Die Prognose der Mitgliederentwicklung oben aufgezeigter Sportarten wie Badminton, Gewichtheben und Fitness, Tanzsport, Tischtennis oder Unihockey unterstreicht noch einmal deutlich den wachsen den Bedarf an Sporthallenfläche. Tabelle 33 Quelle: Stadtsportbund Leipzig e. V. Sportprogramm Leipzig 2015 61 60 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung 3.1.4.4Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung des Freizeit- und Breitensports ab 2009 3.1.4.4.1 Finanzielle Sportförderung Die Lösung der Aufgaben dieses Sportprogramms erfordert eine enge Partnerschaft der Stadtverwal tung mit den Trägern des Freien Sports. 1. Sportförderung allgemein Die Fortführung der finanziellen Sportförderung auf hohem Niveau und mit hoher Effizienz ist ein Hauptziel im Sportprogramm 2015 für die Stadt Leipzig. Übersicht der finanziellen Sportförderung im Vergleich zur Mitgliederentwicklung im Stadtsportbund Leipzig e. V. Etat/Jahr Tabelle 34 Quelle: Stadtsportbund Leipzig e. V./Amt für Sport Ist 2000 Ist 2002 Ist 2005 Ist 2007 Plan 2008 Gesamtetat Sportförderung 1.639.029,00 € 1.587.967,00 € 1.599.616,00 € 1.434.142,00€ 1.452.800,00 € Gesamtmitglieder im Stadtsportbund 62.278 61.328 69.524 72.088 74.532 317 311 332 352 361 26,32 € 25,89 € 23,00 € 19,90 € 19,49 € Anzahl der Vereine Zuschuss pro Kopf Dieser Sachverhalt hat langfristig negative Auswirkungen auf die Angebotsvielfalt sowie die Quali tät der Sportangebote der Vereine. Entsprechend der Prognose des Stadtsportbunds Leipzig e. V. zur Gesamtmitgliederentwicklung im Jahr 2015 auf fast 80.000 Mitglieder ist es erforderlich, den Etat der finanziellen Sportförderung an die Mitgliederentwicklung als ein Leistungskriterium anzupassen. Ein Betrag von 20 Euro pro Kopf wird dabei zugrunde gelegt. Der Hauptschwerpunkt der Förderung muss in Zukunft wieder stärker auf Maßnahmen und Projekte n des organisierten Freizeit- und Breitensports entsprechend der Leitsätze 1 und 3 liegen. Im Betrachtungszeitraum 2000 bis 2006 ist der Fördermittelanteil für den Freizeit- und Breitensport der Vereine gegenüber den Leistungssport deutlich gesunken. Im Rahmen der Gesamtsportförderung wird zukünftig bei der Aufteilung der Fördermittel eine Relation zwischen Freizeit- und Breitensport sowie Leistungssport, einschließlich Nachwuchsleistungssport, von circa 70 zu 30 Prozent angestrebt. Das ergibt sich aus folgender Analyse: Gab die Stadt im Jahr 2000 in der institutionellen und der Pro jektförderung für den Freizeit- und Breitensport noch 76,5 Prozent der Sportfördermittel aus, waren es im Jahr 2006 nur noch 58 Prozent. Die Unterstützung des Leistungssports stieg entsprechend an. Dabei sind die Zuschüsse für die Kinder- und Jugendarbeit sowie die Übungsleiterinnen und Übungsleiter der Leistungssportvereine noch nicht eingerechnet. Die Hauptverantwortung für den Leistungssport liegt bei Bund und Land. Ergebnis (1) Die finanzielle Sportförderung zur Unterstützung der Leipziger Sportvereine und Sportverbände ist mindestens auf dem derzeitigen Niveau fortzusetzen. (2) Bis zum Jahr 2010 sind in der finanziellen Sportförderung keine Kürzungen vorgesehen (vgl. Rats beschluss RBIV-732/06, Beschlusspunkt 3). Maßnahmen (1) Für das Jahr 2010 ist es Ziel der Stadt, die finanziellen Zuschüsse an Sportvereinen (ohne OSP-L) im Rahmen der Sportförderungsrichtlinie auf 20 Euro pro Mitglied im Stadtsportbund Leipzig e. V. anzupassen. Das bedeutet gegenüber dem Plan 2009 unter Einbeziehung der Mitgliederprognose eine Erhöhung um ca. 250.000,00 Euro. Für die folgenden Jahre soll diese Höhe für den Prokopfzuschuss ebenfalls die Planungsgrundlage werden. (2) Der Hauptschwerpunkt der institutionellen Förderung und der Projektförderung muss in Zukunft wieder verstärkt auf dem Freizeit- und Breitensport der Vereine liegen. Bei der Aufteilung der För dermittel wird eine Relation zwischen Freizeit- und Breitensport sowie Leistungssport, einschließlich Nachwuchsleistungssport, von circa 70 zu 30 Prozent angestrebt. 2. Aufgrund der jährlichen Reduzierung im Haushalt bei der finanziellen Sportförderung bei gleichzei tigem jährlichem Anstieg der Mitglieder im Stadtsportbund Leipzig e. V. ist bei der Vereinsförderung eine deutliche Kürzung zu konstatieren. Im Gegensatz zu rückläufigen Betreuungsleistungen in anderen Förderbereichen sind im Sport die Zahlen der betreuten Leipziger Bürgerinnen und Bürger gestiegen. Sportprogramm Leipzig 2015 Dennoch hat sich die Stadt Leipzig in der finanziellen Sportförderung zur Förderung des Nachwuchs leistungssports und des Olympiastützpunkts Leipzig entsprechend dem Leitsatz 5 bekannt. Diese Pro jektförderung bedarf aber einer noch stärkeren Konzentration auf den Nachwuchsleistungssport – ent sprechend den Ausführungen im Kapitel Leistungssport. Institutionelle Sportförderung Die bisherigen Förderarten der institutionellen Sportförderung • Zuschüsse für die Kinder- und Jugendarbeit, • Zuschüsse für ehrenamtlich tätige Übungsleiterinnen und Übungsleiter, • Zuschüsse für Fahrtkosten, • Zuschüsse für die Anmietung Sportstätten Dritter, • Zuschüsse für den Stadtsportbund Leipzig e.V./ Sportjugend und • Zuschüsse für sonstige Fördermöglichkeiten – Sportgeräte haben sich bewährt. Bis auf Zuschüsse für Fahrtkosten bleiben sie in unveränderter Form erhalten. Bei den Zuschüssen für Fahrtkosten wird die Förderung von Fahrten zu internationalen Wettkämpfen in Ausnahmefällen (Kinder- und Jugendbereich, Reiseziele im Bereich der Europäischen Union und aner kannte Städtepartnerschaften) aufgenommen. Der Hauptschwerpunkt der institutionellen Sportförderung liegt entsprechend den Leitsätzen 1 und 4 auch in Zukunft auf der Förderung des Kinder- und Jugendsports und der Förderung der ehrenamt lich tätigen Übungsleiterinnen und Übungsleiter. Bei den ehrenamtlich tätigen Übungsleiterinnen und Übungsleitern im Nachwuchsleistungssport ausschließlich in den Schwerpunktsportarten wird für die Projektträger – entsprechend der Ausführungen im Kapitel Leistungssport – der Verteilerschlüssel auf 1:10 (vormals 1:15) festgelegt. Die bisherigen Förderinstrumente der institutionellen Sportförderung • Zuschüsse für sonstige Fördermöglichkeiten – mitgliederstarke Vereine, • Zuschüsse für sonstige Fördermöglichkeiten – Fusionen haben sich nicht bewährt beziehungsweise wurden von den Vereinen nicht genutzt. Deshalb werden sie ersatzlos aus der Sportförderungsrichtlinie gestrichen. Sportprogramm Leipzig 2015 63 62 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Ergebnis (1) Die Förderkriterien der institutionellen Sportförderung haben sich zum überwiegenden Teil be währt. (2) Der Hauptschwerpunkt der institutionellen Sportförderung liegt auch in Zukunft auf der Kinderund Jugendarbeit (Leitsatz 1) und den ehrenamtlich tätigen Übungsleiterinnen und Übungsleitern (Leitsatz 4). Maßnahmen (1) Die Sportförderungsrichtlinie der Stadt Leipzig ist in den folgenden Punkten zu überarbeiten: • 5.3.3 Fahrtkosten – Aufnahme von Fahrten zu internationalen Wettkämpfen in Ausnah mefällen (Kinder- und Jugendbereich, Reiseziele im Bereich der Europäischen Union und Städtepartnerschaften). • 5.3.5 mitgliederstarke Vereine – ist zu streichen. • 5.3.5 Fusionen – ist zu streichen. 3 Projektförderung Alle Förderarten der Projektförderung: • Zuschüsse für Projekte im Nachwuchsleistungs- und Spitzensport, • Zuschüsse für Sportveranstaltungen und offene Angebote der Vereine, • Zuschüsse für Ehrungen, • Zuschüsse für den Olympiastützpunkt Leipzig e. V., • Zuschüsse für Sportgroßveranstaltungen/Sonderveranstaltungen und • Zuschüsse für bauliche Investitionen/investive Förderung haben sich bewährt. Bei den Zuschüssen für Projekte im Nachwuchsleistungs- und Spitzensport, Zuschüssen für Sportgroß veranstaltungen/Sonderveranstaltungen und Zuschüssen für die Bauförderung/investive Förderung sind die Förderkriterien aktuellen Erfordernissen und Zielstellungen anzupassen beziehungsweise hat sich das Verfahren geändert. Die Förderung von Projekten im Leistungssport ist entsprechend der Zielsetzung des Leitsatzes 1 zu künftig auf Maßnahmen im Nachwuchsleistungssport, die an qualitative Faktoren gebunden sind (unter anderem schlüssiges Projekt- und Finanzierungskonzept mit klar definierten und abrechnungsfähigen Zielen), zu beschränken. Die finanzielle Förderung ist auf maximal 300.000 Euro jährlich zu beschrän ken und soll maximal 30 Prozent des Gesamtsportförderbetrags ausmachen, so dass mindestens 70 Prozent für die Förderung des Freizeit- und Breitensports verbleiben. Die Auswahl der Schwerpunkt sportarten und deren Förderung erfolgt entsprechend den Ausführungen im Kapitel Leistungssport. Die Sportförderungsrichtlinie ist entsprechend anzupassen. Die Kriterien zur Einwerbung und Förderung von Sportgroßveranstaltungen/Sonderveranstaltungen ist an den sportpolitischen Leitsatz 9 und das dazugehörige Kapitel Sportgroßveranstaltungen anzu passen. Entsprechend der sportpolitischen Zielstellung des Leitsatzes 2 ist eine Projektförderung für die dort definierten Zielgruppen ab dem Jahr 2010 einzuführen. In Bezug auf die Bauförderung/investive Förderung ist in Reaktion auf die neue Fördermittelrichtlinie des Landes auch die städtische Fördermittelrichtlinie anzupassen. Hierbei gilt es, gemeinsam mit den Vertretern des Sports übereinzukommen, inwieweit die städtische Richtlinie auf die Prioritätensetzung der Landesförderrichtlinie ausgleichend reagiert. Außerdem muss künftig eine eindeutige Regelung bei der städtischen Bezuschussung von beweglichen Anlagegegenständen getroffen werden. Sportprogramm Leipzig 2015 Die bedeutendste Änderung der Fördermittelrichtlinie des Landes (III Teil B, 4.1) betrifft in der Bauförderung den Fördersatz. Bisher wurden in der Regel nur 30 Prozent gefördert, wobei allerdings bei besonderem öffentlichen Interesse auf 50 Prozent erhöht werden konnte. Die neue, derzeit gültige Vorschrift regelt einen Fördersatz bei gedeckten Vorhaben bis zu 50 Prozent und bei ungedeckten ein schließlich Funktionsgebäuden bis zu 30 Prozent. Die Regelung hat insoweit eine negative Wirkung, als dass bei ungedeckten Sportanlagen über die 30 Prozent hinaus kein Spielraum mehr vorhanden ist. Die Richtlinie soll bei ungedeckten Sportanlagen demnächst eine Anpassung erfahren, so dass diese auch mit bis zu 50 Prozent gefördert werden können. Positive Auswirkungen gibt es für gedeckte Sportstätten, die prinzipiell eine Förderung bis zu 50 Pro zent erhalten. Der allgemeine Zustand der verpachteten Sportanlagen und der wachsende Umfang von Sanierungsmaßnahmen an diesem kommunalen Eigentum erfordern eine Mittelaufstockung bei der investiven Förderung. Ergebnis (1) Die Förderkriterien der Projektförderung haben sich bewährt. (2) Bei den Zuschüssen für Projekte im Nachwuchsleistungs- und Spitzensport und Zuschüssen für Sportgroßveranstaltungen/Sonderveranstaltungen müssen die Förderkriterien aktuellen Erfordernissen und Zielstellungen angepasst werden. (3) Bei der derzeit gültigen Bauförderung/investiven Förderung haben sich Verfahren und Fördersätze geändert. Maßnahmen (1) Die Sportförderungsrichtlinie der Stadt Leipzig ist in den folgenden Punkten zu überarbeiten: • 5.4.1 Projekte im Leistungssport – Beschränkung auf den Nachwuchsleistungssport mit klar definierten qualitativen Faktoren, Anpassung des Förderbudgets an die Anzahl der Sportarten (maximal 300.000 €), Anpassung an das Kapitel Leistungssport. • 5.4.5 Sportgroßveranstaltungen/Sonderveranstaltungen – Anpassung an den sportpoliti schen Leitsatz 9. • 5.4.6 Förderung für bauliche Investitionen – Anpassung an die Landesrichtlinie. (2) Die jährlichen Zuschüsse der Stadt für die baulichen Investitionen/investiven Maßnahmen sind im Geltungszeitraum des Sportprogramms aufgrund der baulichen Zustände und der neuen Förderbedin gungen des Freistaats Sachsen für Sportanlagen vom derzeitigen Niveau von 355.000 Euro auf 400.000 Euro zu erhöhen. (3) Einführung einer Projektförderung für sozial benachteiligte Gruppen entsprechend dem Leitsatz 2 des Sportprogramms ab 2010. Die konkrete Ausgestaltung hat mit der erforderlichen Überarbeitung der Sportförderungsrichtlinie zu erfolgen. 4 Sportförderungsrichtlinie allgemein Neben den oben beschriebenen Notwendigkeiten zur Anpassung der Sportförderungsrichtlinie sind folgende weitere Änderungen beziehungsweise Ergänzungen für die zukünftige Förderung des Sports in der Richtlinie notwendig: • • • Der Geltungsbereich der Sportförderungsrichtlinie ist genau zu definieren und in die Richt linie aufzunehmen. Dieser fehlt bislang und lässt damit Spielraum für Interpretationen. Aufgrund aktueller Entwicklungen wird nachdrücklich klargestellt, Sportvereine sollten offen für alle sein und einen fairen Umgang pflegen und vorleben. Deshalb haben Gewalt, Rassismus, Antisemitismus oder anderweitiges diskriminierendes Gedankengut in Sport vereinen nichts zu suchen. Vorschlag für eine Formulierung: „Voraussetzung für eine finanzielle Unterstützung im Rahmen der Sportförderung ist, dass der Sportverein kein gewalttätiges, rassistisches, Sportprogramm Leipzig 2015 65 64 3. Sportentwicklungsplanung • • • 3. Sportentwicklungsplanung a ntisemitisches oder anderweitig diskriminierendes Gedankengut darstellt oder verbreitet. Dies gilt beispielsweise für die Leugnung des Holocaust, die Beleidigung von Personen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, ihrer religiösen Überzeugung oder ihrer sexuellen Orientierung. Ein Verstoß wird mit sofortigem Ausschluss des Vereins aus der Sportförderung und der Rückzahlung erhaltener finanzieller Mittel geahndet.“ Der Kampf gegen Doping und die öffentliche Diskussion dazu konzentrierte sich in der letzten Zeit auf die Frage der Einführung von Straftatbeständen „Besitz von Dopingmit teln“ und „Sportbetrug“. Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) hat auf seiner Sitzung vom 16. November 2006 in Berlin einen „Anti-Doping-Aktionsplan: Zehn Punkte für Sport und Staat“ beschlossen. Im Punkt neun dieses Aktionsplans heißt es: „Öffentliche Förderung nur bei aktivem Anti-Doping-Kampf: Der DOSB unterstützt die Politik des Bundesinnenministers, seine öffentliche Förderung mit der Verpflichtung zur Einhaltung von Standards im Kampf gegen Doping zu verknüpfen. Er wird diese Ver pflichtung in die Zielvereinbarungen, die er mit dem Bundesministerium des Innern, den Verbänden und den Olympiastützpunkten abschließt, verbindlich aufnehmen. Der DOSB begrüßt die Entscheidung des Bundesinnenministers, die Anti-Doping-Konvention der UNESCO zeitnah zu ratifizieren.“ Da die Stadt Leipzig in der finanziellen Sportförderung ebenfalls Gelder für den Leis tungssport und den Olympiastützpunkt Leipzig e. V. zur Verfügung stellt, sollte der ZehnPunkte-Anti-Doping-Aktionsplan auch die Unterstützung der Leipziger Spitzensportverei ne haben. Vorschlag für eine Formulierung in der Sportförderungsrichtlinie: „Die Leipziger Spitzensportvereine und der Olympiastützpunkt Leipzig erkennen den vom Deutschen Olympischen Sportbund beschlossenen Anti-Doping-Aktionsplan an und unterstützen gleichzeitig dessen Umsetzung.“ Der vollständige Anti-Doping-Aktionsplan ist dem Sportprogramm in Anlage A05-3 beigefügt. Ergebnis (1) Die Sportförderungsrichtlinie der Stadt Leipzig ist entsprechend der sportpolitischen Leitsätze und den Maßnahmeplänen des Sportprogramms zu überarbeiten und zu vervollständigen. Maßnahmen (1) Die Sportförderungsrichtlinie der Stadt Leipzig ist mit den folgenden Punkten zu überarbeiten: • Der Geltungsbereich der Sportförderungsrichtlinie ist genau zu definieren. • Der Passus gegen Gewalt, Rassismus, Antisemitismus oder anderweitiges diskriminieren des Gedankengut ist aufzunehmen. • Der Anti-Doping-Passus ist aufzunehmen. 3.1.4.4.2 Überlassung und Nutzung kommunaler Sportstätten 1 Sportstättenvergabe Für den Bereich der Sportstättenvergabe im Amt für Sport ergibt sich die Aufgabe, die Kriterien und das Verfahren der Vergabe und hier insbesondere die Festlegung der Nutzungszeiten für die Leipziger Sportvereine ab 17.00 bis 22.00 Uhr mittels Stadtratsbeschluss in Form einer Sportstättenvergabeord nung verbindlich zu dokumentieren. In diesem Zusammenhang sind die sportlichen Ganztagsangebote von Schulen zu beachten. Eine nachhaltige Verbesserung für diese Problematik ist aber nur durch den Bau neuer universell nutz barer Dreifach-Hallen möglich. Temporäre Hallenschließungen, um die bestehenden erheblichen Nut zungseinschränkungen – insbesondere für Ballsportarten – abzubauen, verschärfen den Druck auf die Hallenvergabe weiter. Die Nutzerinnen und Nutzer dieser Hallen müssen gemäß der Prioritätenset zungen vorübergehend in andere Hallen umgelenkt werden. Die dort angestammten Nutzerinnen und Nutzer werden zum Teil verdrängt oder ebenfalls umgelenkt. Der Druck und das Konfliktpotenzial bei der Nutzung von Sporthallen sind erheblich angewachsen. Ein frühzeitiger und professioneller Informationsaustausch zwischen den beteiligten Ämtern (Schul verwaltungsamt, Hochbauamt und Amt für Sport) und damit eine im voraus planbare Umlenkung von betroffenen Nutzerinnen und Nutzern kann hier entspannend wirken. Die Koordination von Neuverga ben und Umlenkungen muss durch das Amt für Sport unter strikter Anwendung der Vergabekriterien und Prioritätensetzungen entsprechend der sportpolitischen Leitsätze des Sportprogramms erfolgen. Ein weiterer Nutzungsdruck und Nutzungskonflikte können sich aus den sportbezogenen Ganztagsan geboten in Schulen ergeben, wenn es bei der Sporthallennutzung zur Verdrängung von Sportvereinen zugunsten der sportbezogenen Ganztagsangebote über 17.00 Uhr hinaus kommt. Dies würde insbe sondere den Kinder- und Jugendsport der Sportvereine treffen. Durch das Amt für Sport ist in Ko ordination mit dem Schulverwaltungsamt sicherzustellen, dass die Nutzungszeiten für die Leipziger Sportvereine ab 17.00 gewährleistet werden. Ein weiterer negativer Einfluss auf die Sportstättenvergabe ist die derzeitige personelle Ausstattung der Sporthallen des Schulverwaltungsamts und des Amts für Sport. Ohne festes Personal gibt es keinerlei Kontrollmechanismen mehr, um sicherzustellen, dass die bewilligten Zeiten auch in der beantragten Form genutzt werden oder um festzustellen, welche Nutzer für welche Schäden beziehungsweise Ver unreinigungen verantwortlich gemacht werden können. Die fehlenden Kontrollmechanismen können unter anderem zur künstlichen Steigerung der Nachfrage an Hallenzeiten führen – nämlich dann, wenn Trainingsgruppen Erwachsener missbräuchlich kosten freie Trainingszeiten für Kinder und Jugendliche nutzen. Die Motivation der Sportvereine, nicht benö tigte kostenfreie Trainingszeiten zurückzugeben, ist gering. Ergebnis (1) Die Schwerpunktsetzung in der Sportstättenvergabe hat sich bewährt und ist mittels Stadtratsbe schluss fortzusetzen. (2) Die negativen Einflüsse (temporäre Schließungen, Fehlbedarf, Nutzung durch den Vereinssport erst nach 18.00 Uhr oder später, kein Hallenpersonal) müssen schrittweise abgebaut werden. (3) Es besteht ein zusätzlicher Bedarf an Spielsporthallenfläche. Maßnahmen (1) Für das Verfahren und die Kriterien der Sportstättenvergabe ist ein Stadtratsbeschluss herbeizufüh ren. In dieser Sportstättenvergabeordnung ist ebenfalls der Passus gegen Gewalt, Rassismus, Antisemi tismus oder anderweitiges diskriminierendes Gedankengut aufzunehmen. (2) Der Bau von universell nutzbaren Dreifach-Hallen im Geltungszeitraum des Sportprogramms ist notwendig. (3) Das Sanierungsprogramm für die kommunalen Sporthallen muss konzentriert fortgesetzt werden. Höchste Priorität haben dabei die Zwei- und Dreifach-Hallen. (4) Die Nutzungszeiten für die Leipziger Sportvereine in kommunalen Sporthallen ab 17.00 Uhr werden gewährleistet. Dafür sind verlässliche Bewirtschaftungsvarianten zu prüfen. Der sportartspezifische Mehrbedarf an Sporthallenfläche wirkt sich bei der Vergabe so aus, dass die Nachfrage allein schon das quantitative Angebot deutlich übersteigt. Aus diesem Grund ist es um so wichtiger, Prioritäten einzuhalten und die bereits bestehenden, klar definierten Kriterien für die Verga be von Sportstätten konsequent anzuwenden. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 67 66 3. Sportentwicklungsplanung 2 3. Sportentwicklungsplanung Entgeltregelung Die Entgeltregelung für die Nutzung der von der Stadt verwalteten Sportstätten und die damit verbun dene Prioritätensetzung auf den Kinder- und Jugendsport haben sich bewährt und sind fortzuführen. Mit dieser Prioritätensetzung wird insbesondere den Leitsätzen 1 bis 5 Rechnung getragen. Durch die Währungsumstellung von DM auf Euro sind beim derzeitigen Entgelt je Übungseinheit un runde Beträge entstanden, die aus Nutzersicht nur sehr schwer nachvollziehbar sind. Aus diesem Grund wird vorgeschlagen, die Beträge einnahmeneutral auf- beziehungsweise abzurunden. Kategorien Vgl. Anlage A02-3 Tabelle 35 A B C D E 7,67 € 3,83 € 3,07 € 2,05 € 1,02 € Entgelt je Übungseinheit ab 2009 8,00 € 4,00 € 3,00 € 2,00 € 1,00 € Dem Kinder- und Jugendsport werden entsprechend dem Leitsatz 1 auch weiterhin die kommunalen Sporthallen unentgeltlich (außer Schwimmhallen) zur Verfügung gestellt. Ergebnis (1) Die Entgeltregelung hat sich bewährt. Vor diesem Hintergrund wird die Stadt Leipzig im Geltungszeitraum des Sportprogramms den symbo lischen Pachtzins in Höhe von 1 Euro, unabhängig von der Größe und der Beschaffenheit der jeweiligen Anlagen, beibehalten. Satzungs- und steuerrechtlich ist den Sportvereinen eine unverhältnismäßige Einnahmeerwirtschaftung untersagt. Die Erwirtschaftung der Einnahmen, die für die Auf bringung eines wesentlich höheren Pachtzinses erforderlich wären, kann und darf nicht erfolgen, weil dann die Gefahr besteht, dass den Vereinen die anerkannte Gemeinnützigkeit verloren geht. Entgelt je Übungseinheit derzeit privatwirtschaftlichem Gewinnstreben entzogen und einer öffentlichen Nutzung vorbehalten sind. Die se besondere Zweckbindung sichern die Sportvereine ab. Alle gemeinnützigen Sportvereine betätigen sich gemäß ihrer Satzung selbstlos, das heißt, die Tätigkeit des Vereins dient nicht eigenwirtschaftli chen Zwecken seiner Mitglieder oder des Vereins selbst. Maßnahmen (1) Für die Änderung der Entgelte ist ein Stadtratsbeschluss herbeizuführen. 3.1.4.4.3 Verpachtung kommunaler Sportstätten Die Verpachtung kommunaler Sportanlagen an die Leipziger Sportvereine hat sich bewährt. Im Gel tungszeitraum des Sportprogramms 2015 ist die Übergabe von Sportanlagen mittels langfristiger Pachtverträge beziehungsweise auch Erbbaurechtsverträge fortzusetzen. Die Pflege und die Erhaltung der verpachteten Sportanlagen übernehmen auch in Zukunft die Stadt Leipzig als Verpächterin und die Vereine als Pächter gemeinsam. Dabei beteiligt sich die Stadt wie bisher an den Kosten zur Pflege der Anlage und stellt jährlich im Rahmen der Bauförderung finanzi elle Mittel zur Sanierung der Sportanlagen zur Verfügung. Die Vereine übernehmen die Pflege und setzen dafür eigene finanzielle und personelle Ressourcen ein. Darüber hinaus treten die Vereine bei notwendigen Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen als Bauherren auf und leisten auch da für finanzielle und sächliche Eigenbeiträge. Die Kriterien und Ansätze der Kostenbeteiligung (siehe Anlage A04‑3) haben sich in den vergangenen 16 Jahren bewährt. Entsprechend des sportpolitischen Leitsatzes 1 wird auch in Zukunft das Hauptaugenmerk auf die finanzielle Unterstützung von Sport vereinen gelegt, die auf den gepachteten Sportanlagen einen regelmäßigen Wettkampfsport für Kinder und Jugendliche durchführen. Die Sportvereine betreiben auf den gepachteten Sportanlagen gemeinnützigen Trainings- und Wett kampf betrieb im Freizeit-, Breiten- und Leistungssport als ihren satzungsmäßigen Zweck. Darüber hi naus sichert die Mehrzahl der Sportvereine mit den gepachteten Sportanlagen die hoheitliche Aufgabe des Schulsports (Pflichtaufgabe der Gemeinde gemäß § 23 Schulgesetz) ab. Kommunale Sportanlagen sind Gemeinbedarfsflächen, die einer privatwirtschaftlichen Nutzung und Sportprogramm Leipzig 2015 Ergebnis (1) Die Verpachtung der kommunalen Sportanlagen an Sportvereine hat sich bewährt und ist unter Beibehaltung der Rahmenbedingungen fortzusetzen. (2) Der symbolische Pachtzins in Höhe von 1 Euro bleibt im Geltungszeitraum des Sportprogramms erhalten. Maßnahmen (1) Die Stadt beteiligt sich auch weiterhin an den Pflegekosten der verpachteten Sportanlagen. Die Be teiligung der Stadt Leipzig an den Kosten für die Pflege und die Unterhaltung dieser Sportstätten wird aufgrund der in den letzten Jahren gestiegenen Betriebskosten im Haushaltsjahr 2010 um 29.100 € er höht (HH-Stelle 1.551.678.000/0). In den Folgejahren orientiert sich die Höhe der Beteiligung der Stadt Leipzig an den Betriebskosten an der Marktentwicklung für die Energie- und Wasserkosten innerhalb der Haushaltsdiskussion. 3.1.4.4.4 Sportartspezifische Voraussetzungen an Sportstätteninfrastruktur In Auswertung des Sportprogramms 2005 für die Stadt Leipzig in Bezug auf die Ziele bei der Sanie rung und den Neubau von Sportstätten ist festzustellen, dass im Ergebnis vor allem Spezialsportanla gen gebaut beziehungsweise saniert wurden. Unter dem Sammelbegriff Spezialsportanlagen werden die Sportstätten zusammengefasst, die aufgrund ihrer speziellen Ausstattung nur für eine Sportart(gruppe) nutzbar sind. Beispiele dafür sind das Zentralstadion (reines Fußballstadion), die Leichtathletikanlage auf der Nord anlage, die Judohalle und der Laufschlauch in der ARENA LEIPZIG. Diese Entwicklung setzt sich mit den Spezialsporthallen für die Sportarten Leichtathletik und Judo auf der Nordanlage fort. Der Neubau und die Sanierung von freizeit- und breitensportlich genutzten Sportanlagen wurden dabei nachrangi ger betrachtet. Der Hauptschwerpunkt bei der Sanierung und dem Neubau von Sportstätten in Leipzig muss zukünftig auf die Verbesserung der Voraussetzungen für die Entwicklung des organisierten Freizeit- und Breiten sports mit seiner Sportartenvielfalt gelegt werden. Die Entwicklungspotenziale von einzelnen Sportarten wurden bereits wie beschrieben dargestellt. Aus dieser Beschreibung ergeben sich für die Schaffung der notwendigen Sportstätteninfrastruktur konkre te Ableitungen. Diese sind nachfolgend entsprechend den Sportartengruppen dargestellt. 1 Spielsportarten Für die Spielsportarten Basketball, Handball und Volleyball stehen für Training und Wettkämpfe zur zeit 18 Spielsporthallen zur Verfügung. Darüber hinaus werden durch den hohen Bedarf an Spielfläche für Volleyball weitere Hallen genutzt, die nicht wettkampfgerecht (geringe Hallenhöhe, geringe Rand flächen etc.) sind. Der Bedarf stellt sich quantitativ und qualitativ dar. Sportprogramm Leipzig 2015 69 68 3. Sportentwicklungsplanung Bestand an Spielsporthallen (Handballfeld) Tabelle 36 3. Sportentwicklungsplanung SH ARENA LEIPZIG Wettkampf (mit Zuschaueranlagen) SH Nebenhalle ARENA LEIPZIG Wettkampf/Training SH Leplaystraße Wettkampf/Training (mit Zuschaueranlagen) SH Brüderstraße Wettkampf/Training (mit Zuschaueranlagen) SH Raschwitzer Straße Wettkampf/Training SH Ernst-Grube-Halle (Universität Leipzig) Wettkampf/Training (mit Zuschaueranlagen) SH Engelsdorf Wettkampf/Training (mit Zuschaueranlagen) SH Thomasgymnasium Wettkampf/Training SH Reclam Gymnasium Wettkampf/Training SH Astrid-Lindgren Schule Wettkampf/Training SH Ostwald Gymnasium Wettkampf/Training SH Liebertwolkwitz Wettkampf/Training SH Mölkau Wettkampf/Training SH 65. Schule Wettkampf/Training SH 69. Schule Wettkampf/Training SH 84. Schule Wettkampf/Training SH Montessori-Schule Wettkampf/Training SH Evangelisches Schulzentrum Wettkampf/Training Basketball Basketball wird zurzeit in 16 Sporthallen (circa 113 Wochenstunden) gespielt. Bis auf zwei Hallen sind in den übrigen Hallen die Spielfelder nicht wettkampfgerecht. Die qualitative Sportfläche für Basket ball ist zurzeit nicht ausreichend. Derzeit besteht ein zusätzlicher sportartgerechter Hallenbedarf von 25 Wochenstunden für Basketball. Handball Handball wird derzeit in 18 Hallen (circa 350 Wochenstunden) gespielt. Die qualitative und quantitative Sportfläche für Handball ist zurzeit nicht ausreichend. Bereits heute besteht ein zusätzlicher Bedarf von 25 Wochenstunden für Handball. Volleyball Volleyball wird zurzeit in 60 Sporthallen und über 550 Wochenstunden gespielt. Die qualitative und quantitative Sportfläche für Volleyball ist zurzeit nicht ausreichend. Es besteht ein zusätzlicher Bedarf von 25 Wochenstunden für Volleyball. Insgesamt stehen einer weiteren, prinzipiell prognostizierten Entwicklung der Spielsportarten die feh lenden Hallen mit wettkampfgerechten Spielmöglichkeiten entgegen. Ergebnis (1) Es besteht ein hoher zusätzlicher Bedarf an Spielsporthallenfläche. (2) Es besteht ein hoher Sanierungsbedarf an den vorhandenen Spielsporthallen. Sportprogramm Leipzig 2015 Maßnahmen (1) Der Bau von insgesamt drei universell nutzbaren Dreifach-Hallen im Geltungszeitraum des Sport programms ist notwendig. (2) Das Sanierungsprogramm für die kommunalen Sporthallen muss konzentriert fortgesetzt werden. Höchste Priorität haben dabei die Zwei- und Dreifach-Hallen. Fußball Für Trainings- und Punktspielbetrieb stehen 124 Großfelder und 150 Kleinfelder zur Verfügung. Zu beachten ist, dass auf einer Reihe von Großfeldern ebenfalls Kleinfeldspiele mit temporär eingesetz ten Toren ausgetragen werden. Die Fußballfelder werden auch durch andere Nutzergruppen belegt (Schulsport, Ausgleichssport, Leichtathletik usw.). Bei der durchschnittlichen Nutzungskapazität von 20 Stunden je Großfeld-Sportrasen stünden maximal circa 2.500 Stunden/Woche Nutzungszeit zur Verfügung. In vielen Sportstätten ist die Nutzungsdauer höher und damit die Regeneration für die Spielflächen nicht ausreichend. In Betrachtung der Entwicklungspotenziale wird eingeschätzt, dass die Sportfläche für Fußball gegen wärtig und zukünftig bei etwa gleicher Größenordnung ausreicht. Die Plätze sind im Stadtgebiet jedoch ungleichmäßig verteilt. Einerseits werden Plätze überbelastet, an anderer Stelle bestehen Nutzungsre serven. Somit muss von den an der Sportart Interessierten eine höhere Mobilität erwartet werden. Fast überall steht aber die Aufgabe, durch bessere Pflege die Strapazierfähigkeit der Plätze zu erhöhen. Nachholbedarf besteht bei Trainingsplätzen mit Allwetterbelag (zum Beispiel Kunstrasen), um Rasen plätze zu entlasten. Selbst wenn die Anzahl der Fußballspielerinnen und -spieler hinter der Prognose zurückbleiben sollte, sind diese strapazierfähigen Trainingsplätze notwendig. Zu beachten ist der Hallenanspruch im Winterhalbjahr. Für den Jugend-C bis E-Bereich (6-10 Jahre) besteht ein Bedarf von circa 250 Wochenstunden in Spielsporthallen. Dieser kann bei Neubau von ins gesamt drei universell nutzbaren Dreifach-Hallen berücksichtigt werden. Ergebnis (1) Es besteht ein zusätzlicher Bedarf an Kunstrasenplätzen. (2) Es besteht ein zusätzlicher Bedarf an Spielsporthallenfläche. Maßnahmen (1) Der Bau von zwei Kunstrasenplätzen im Geltungszeitraum des Sportprogramms ist notwendig. (2) Der Bau von insgesamt drei universell nutzbaren Dreifach-Hallen im Geltungszeitraum des Sport programms ist notwendig. (3) Das Sanierungsprogramm für die kommunalen Sporthallen muss konzentriert fortgesetzt werden. Höchste Priorität haben dabei die Zwei- und Dreifach-Hallen. Hockey Zur Ausübung des Trainings- und Wettkampf betriebs stehen sieben Rasenplätze und zwei Kunstra senplätze zur Verfügung. Damit ist der quantitative Bedarf an ungedeckten Sportflächen für den Ho ckeysport in Leipzig abgesichert. Der Hallenbedarf im Winterhalbjahr konnte bisher nicht vollumfänglich gedeckt werden. Der aktuelle und nachhaltige Bedarf beträgt etwa 150 Wochenstunden und kann bei Neubau von insgesamt drei universell nutzbaren Dreifach-Hallen abgedeckt werden . Ergebnis (1) Es besteht Sanierungsbedarf an Hockeysportflächen. (2) Es besteht ein zusätzlicher Bedarf an Spielsporthallenfläche. Sportprogramm Leipzig 2015 71 70 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Maßnahmen (1) Die Sanierung von Hockeysportflächen im Geltungszeitraum des Sportprogramms über die Bauför derung ist notwendig. (2) Der Bau von insgesamt drei universell nutzbaren Dreifach-Hallen im Geltungszeitraum des Sport programms ist notwendig. (3) Das Sanierungsprogramm für die kommunalen Sporthallen muss konzentriert fortgesetzt werden. Höchste Priorität haben dabei die Zwei- und Dreifach-Hallen. Tennis Gegenwärtig existieren in Leipzig für den Tennissport 106 Freiplätze und 14 Hallenplätze (davon 11 kommerzielle Anlagen). Tennis nutzt die städtischen Sporthallen mit circa 25 Wochenstunden. Der qualitative und quantitative Bestand an Tennisanlagen ist ausreichend. Ergebnis (1) Es besteht kein kommunaler Handlungsbedarf. Maßnahmen (1) Keine. 2 Allgemeine Sportgruppen/Gesundheitssport/Rehabilitationssport Vereine des Rehabilitationssports, des Gesundheitssports und der Allgemeinen Sportgruppen nutzen vor allem die städtischen Sporthallen. Allein die Allgemeinen Sportgruppen nutzen diese Hallen mit circa 190 Wochenstunden. Der tatsächliche Bedarf für die oben genannten Sportbereiche ist aber deut lich höher. Beweis dafür sind die Baumaßnahmen des BSV AOK Leipzig e. V. als Gesundheitssportver ein, des SC DHfK Leipzig e. V., Abteilung Gesundheitssport, und des Gesundheitssportvereins Leipzig e. V. zur Erweiterung ihrer Vereinsanlagen für diese Sportangebote. Walken/Nordic Walking sind als Freiluftsportarten in Bezug auf die benötigte Infrastruktur unproble matisch. Hier steht vor allem die Aufgabe, eine abgemessene und beschilderte Strecke im Clara-ZetkinPark (siehe Kapitel Vereinsungebundener Sport) zu schaffen. Ergebnis (1) Es besteht ein zusätzlicher Bedarf an Sporthallenfläche. Maßnahmen (1) Das Sanierungsprogramm für die kommunalen Sporthallen muss konzentriert fortgesetzt werden. Höchste Priorität haben dabei die Zwei- und Dreifach-Hallen. (2) Die Schaffung einer abgemessenen und beschilderten Walking- und Laufstrecke im Clara-ZetkinPark ist notwendig. 3 Turn- und Gymnastikdisziplinen Für die Sportarten Sportakrobatik, Turnen und Rhythmische Sportgymnastik können mit den beste henden Turnhallen Leplaystraße, Lauchstädter Straße und Jahnallee (Universität Leipzig) das Training und der allgemeine Wettkampfsport der Vereine abgesichert werden. Turnen nutzt die städtischen Hal len mit circa 160 Wochenstunden. Sportprogramm Leipzig 2015 Die Sporthalle Leplaystraße befindet sich derzeit in einem schlechten Bauzustand. Die Sporthalle Lauchstädter Straße entspricht nicht den modernen Anforderungen für die Sportarten. Gymnastikvereine nutzen die städtischen Sporthallen mit circa 220 Wochenstunden. Für die Sportarten/Bewegungsformen Gymnastik, Popgymnastik und Aerobic wird der Bedarf an Hal lenfläche mit sportartgerechter Mattenausstattung beziehungsweise notwendigen Bodenverhältnissen erheblich zunehmen. Ergebnis (1) Die weitere Nutzung der Spezialsporthallen Leplaystraße und Lauchstädter Straße für den Trai nings- und Wettkampf betrieb ist zu sichern. (2) Es besteht ein zusätzlicher Bedarf an Sporthallenfläche für Gymnastik, Popgymnastik und Aero bic. Maßnahmen (1) Notwendige Sanierungsmaßnahmen zum Erhalt der Spezialsporthallen sind vorzunehmen. (2) Der Bau von insgesamt drei universell nutzbaren Dreifach-Hallen im Geltungszeitraum des Sport programms ist notwendig. (3) Das Sanierungsprogramm für die kommunalen Sporthallen muss konzentriert fortgesetzt werden. Höchste Priorität haben dabei die Zwei- und Dreifach-Hallen. 4 Schwimmsportdisziplinen Hier ist von Belang, dass Sportarten wie Triathlon sowie organisierte Gruppen des Freizeit- und ins besondere des Behindertensports wachsende Anforderungen an Schwimmhallenzeiten stellen. Mit der Inbetriebnahme des neuen Hallenbads in der Antonienstraße im März 2008 ist der Bedarf an Hallen wasserfläche für die Schwimmsportdisziplinen gedeckt. Derzeit existieren in Leipzig zehn Hallen- und sechs Freibäder. Um die in Leipzig verfügbaren Möglichkeiten für den Schulschwimmsport und die Schwimmsportdis ziplinen (Schwimmen, Flossenschwimmen) erhalten beziehungsweise erweitern zu können, bedürfen die vorhandenen Sportstätten aber unbedingt der Sanierung. Für Wasserspringen sind die vorhandenen Trainingsmöglichkeiten in der Sprunghalle Mainzer Straße (Universität Leipzig) ausreichend. Für Tauchsport wird der Bedarf durch die entstandene Seenlandschaft in und um Leipzig vollständig gedeckt. Ergebnis (1) Der Bestand an Frei- und Hallenbädern ist zu sichern. Maßnahmen (1) Die Fortführung der schrittweisen Sanierung der vorhandenen Schwimmhallen und Freibäder durch die Sportbäder Leipzig GmbH ist notwendig. (2) Dafür sind durch die Stadt mit dem Abschluss eines neuen Vertrags (spätestens ab 01.01.2011) mit der Sportbäder Leipzig GmbH, die finanziellen Voraussetzungen zu schaffen. 5 Kampfsportarten Für einen Teil der asiatischen Kampfsportarten (Karate, Taekwondo, Kickboxen, Aikido und Ju-Jutsu) steigt der Bedarf an Hallenkapazität an, insbesondere für die Kinder- und Jugendsportgruppen. Karate ist zurzeit mit circa 105 Wochenstunden in den städtischen Sporthallen eingemietet. Sportprogramm Leipzig 2015 73 72 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Für die Sportart Boxen (derzeit 30 Wochenstunden in städtischen Hallen) ist die Beibehaltung der gegenwärtigen stationären Trainingsstätten Sportforum, Kulturfabrik Connewitz sowie die Boxhalle Jahnallee (Universität Leipzig) ausreichend. Die Einrichtung einer stationären Wettkampfstätte würde die Entwicklung stimulieren. Bei Gewährleistung der zwei stationären Trainingsstätten im Sportforum kann der Bestand der Sport art Fechten für Leipzig langfristig gesichert werden. Mit der Fertigstellung der Judohalle auf der Nordanlage des Sportforums besteht im Geltungszeit raum des Sportprogramms kein weiterer Bedarf an zusätzlicher Sportfläche für Judo. Derzeit existieren vier stationäre Trainingshallen (Sportgymnasium, Jahnallee [Universität Leipzig], Judohalle ARENA LEIPZIG, Musiksaal Sportforum Hauptgebäude) für Judo. Für die sportliche Entwicklung des Ringens ist auch in Bezug auf die Entwicklung des Mittel- und Norddeutschen Ringerzentrums am Standort Leipzig der Erhalt und die Sanierung der stationären Rin gerhallen in der Sporthalle Leplaystraße von ausschlaggebender Bedeutung. Ergebnis (1) Der Erhalt der Spezialsporthallen für Ringen (Leplaystraße) und Fechten (Hauptgebäude Sportfo rum) ist notwendig. (2) Es besteht ein zusätzlicher Bedarf an allgemeiner Sporthallenfläche für asiatische Kampfsportar ten. Maßnahmen (1) Notwendige Sanierungsmaßnahmen zum Erhalt der Spezialsporthallen, insbesondere der Sporthalle Leplaystraße, sind vorzunehmen. (2) Der Bau von insgesamt drei universell nutzbaren Dreifach-Hallen im Geltungszeitraum des Sport programms ist notwendig. (3) Das Sanierungsprogramm für die kommunalen Sporthallen muss konzentriert fortgesetzt werden. Höchste Priorität haben dabei die Zwei- und Dreifach-Hallen. 6 Wasserfahrsportarten Für die Sportarten Kanu (Kanuslalom, Kanurennsport, Kanuwandern), Rudern, Segeln/Windsurfen und Seesport stehen die Leipziger Gewässer Elster, Pleiße, Elster-Saale-Kanal, Kulkwitzer See und Cospudener See als Sportfläche zur Verfügung. Es sind zwölf Standorte, in der Regel mit Vereinshaus und Bootshalle, verfügbar. Für Kanu und Rudern sind die vorhandenen Anlagen zur Gewährleistung des Sportbetriebs entspre chend der bereits dargestellten Entwicklungspotenziale ausreichend, müssen aber saniert und moder nisiert werden. Für Segeln, Windsurfen und Seesport besteht zusätzlicher Bedarf an Sportmöglichkeiten am neu ent stehenden Zwenkauer See (Nordufer), weil der Standort am Westufer des Cospudener Sees nur interi mistisch zur Verfügung steht. Für eine quantitative und qualitative Bereicherung des Wassersportange bots dient die im Südraum von Leipzig entstandene Gewässergruppe, insbesondere der aufgrund seiner Größe besonders geeignete Zwenkauer See. Ergebnis (1) Der Bestand an Bootshäusern ist zu erhalten. (2) Der Segelverein Südwest e. V. und der Seesportclub Leipzig e. V. siedeln einschließlich der Boots häuser vom Cospudener See an das Nordufer des Zwenkauer Sees um. Sportprogramm Leipzig 2015 Maßnahmen (1) Die schrittweise Sanierung der vorhandenen Bootshäuser für Kanu und Rudern mit Wettkampf be trieb ist vorzunehmen. (2) Neubau einer Vereinssportstätte für Seglerinnen und Segler sowie Seesportlerinnen und Seesportler am Nordufer des Zwenkauer Sees. 7 Behinderten- und Versehrtensport/Gehörlosensport Behinderten- und Versehrtensport wird derzeit in städtischen Sporthallen mit 50 Wochenstunden ab gesichert. Damit ist der quantitative Bedarf gedeckt. Es besteht aber ein erhöhter Bedarf an qualitativ hochwertigen Sportflächen für die Behinderten- und Versehrtensportlerinnen und -sportler. Ergebnis (1) Es besteht ein zusätzlicher Bedarf an behindertengerechter Sporthallenfläche. Maßnahmen (1) Das Sanierungsprogramm für die kommunalen Sporthallen muss konzentriert fortgesetzt werden. Höchste Priorität haben dabei die Zwei- und Dreifach-Hallen. (2) Der Bau von insgesamt drei universell nutzbaren Dreifach-Hallen im Geltungszeitraum des Sport programms ist notwendig. 8 Leichtathletik Für freizeit- und breitensportliches Training sowie Wettkämpfe in der Leichtathletik stehen zurzeit 27 Rundlauf bahnen, 6 Kurzlauf bahnen, 82 Sprunganlagen und 43 Wurf-/Stoßanlagen zur Verfügung. Nur zwei Anlagen (Nordanlage Sportforum und Testfeld Jahnallee (Universität Leipzig) haben Lauf bah nen mit Kunststoff belag. Zur Entwicklung der Leichtathletik ist die Ausstattung von Lauf bahnen mit Kunststoff belag unerlässlich. Für die Mehrzahl der Lauf bahnen ist jedoch bei gleichbleibender Anzahl Tennenbelag ausreichend. Leichtathletikanlagen werden nicht nur durch die Vereinsmitglieder, sondern auch intensiv durch den Schulsport genutzt. In ausgewählten Sportstätten werden im Kinder- und Jugendbereich Veranstaltun gen durchgeführt. Überregionale Veranstaltungen können nur auf der Nordanlage des Sportforums durchgeführt werden. Aber auch auf dieser Anlage sind zur weiteren Verbesserung der Bedingungen für Training und auch für Wettkämpfe weitere Baumaßnahmen (Werferhaus, Nebenanlagen, Tribünen etc.) notwendig (vgl. Ratsbeschluss RB IV-1087/07 vom 12.12.2007). Für das Training im Freizeit- und Breitensport in den Wintermonaten fehlen derzeit die notwendigen Voraussetzungen. Der so genannte Laufschlauch in der ARENA LEIPZIG ist den Spitzenathletinnen und -athleten vorbehalten. Das Nutzungsfenster für die Leichtathletik in der ARENA Haupthalle wird für ein Kinder- und Jugendsportfest genutzt, ist aber insgesamt zu klein. Es besteht Hallenbedarf im Winter von circa 180 Wochenstunden für Nachwuchssportlerinnen und -sportler, der derzeit nicht gedeckt werden kann. Mit der Fertigstellung der Leichtathletikhalle auf der Nordanlage des Sportforums wird sich diese Situation leicht entspannen. Der baulich und technisch verschlissene Laufschlauch am Standort Nordanlage ist gerade unter dem Gesichtspunkt der Entwick lung des Kinder- und Jugendsports durch einen Neubau zu ersetzen. Sportprogramm Leipzig 2015 75 74 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Ergebnis (1) Der Bestand an Leichtathletikanlagen ist ausreichend. Die Qualität der vorhandenen Anlagen ist deutlich zu verbessern. (2) Neubau eines Laufschlauchs auf der Nordanlage Sportforum insbesondere für den Kinder- und Jugendbereich. Maßnahmen (1) Erhalt und Pflege der Leichtathletikanlagen auf den Sportplatzanlagen durch die Vereine mit Unter stützung der Stadt durch die Bauförderung. (2) Weiterer Ausbau der Nordanlage als zentrale Trainings- und Wettkampfstätte (bis landesweite Wett kämpfe) für die Leichtathletik entsprechend Ratsbeschluss RB IV-1087/07 vom 12. Dezember 2007 ist vorzunehmen. (3) Neubau eines Laufschlauchs/einer Laufhalle auf der Nordanlage Sportforum. (4) Errichtung fest installierter Tribünenplätze und Vorhalten von Vorbehaltsflächen für mobile Tribü nenanlagen. (5) Das Sanierungsprogramm für die kommunalen Sporthallen muss konzentriert fortgesetzt werden. Höchste Priorität haben dabei die Zwei- und Dreifach-Hallen. 9 Sportschießen In Leipzig existieren zurzeit fünf Schießsportstätten: • Schützenhof • Sporthalle Kiebitzstraße • Sporthalle Connewitzer Straße • Schießanlage Knauthain • Schießanlage Böhlitz-Ehrenberg Die vorhandenen Sportanlagen sind zur Gewährleistung des Sportschießens in Leipzig ausreichend. Sie müssen jedoch aufgrund hoher Sicherheitsanforderungen saniert und modernisiert werden. Mit der Schließung der Trab- und Skeet-Schießsportanlage in Leipzig/Stahmeln gibt es für diese Schießsport disziplin keine Trainings- und Wettkampfmöglichkeit in Leipzig mehr. Die Leipziger Schützengesell schaft plant derzeit eine solche Anlage im Südraum von Leipzig. Ergebnis (1) Der Bestand an Schießsportanlagen ist ausreichend. Maßnahmen (1) Schrittweise Sanierung zur Wahrung der Sicherheitsbestimmungen der vorhandenen Schießsport anlagen durch die Sportvereine mit Unterstützung der Stadt durch die Bauförderung. 10 Radsport Für den Radsport in Leipzig stehen mit der Leipziger Radrennbahn und den zwei Asphalt-Rundbahnen in Holzhausen und Stötteritz insgesamt drei Anlagen zur Verfügung. Die Bahnen in Holzhausen und Stötteritz werden seit längerer Zeit nicht mehr genutzt. Alle drei Anlagen sind baulich und technisch verschlissen. Derzeit ist die Radrennbahn die einzige Trainings- und Wettkampfstätte für den Bahn radsport in Leipzig. Für die Gewährleistung des Trainings für die Kinder und Jugendlichen ist deshalb der Standort für den Radsport in Leipzig zu erhalten. Sportprogramm Leipzig 2015 Ergebnis (1) Um dem Radsport in Leipzig auch zukünftig eine Perspektive zu geben, ist das Gelände der Leip ziger Radrennbahn in Übereinstimmung mit einem sportfachlichen Entwicklungskonzept durch den Sächsischen Radfahrer-Bund e. V. in Abstimmung mit dem nationalen Verband als Radsportbahn zu erhalten und zu entwickeln. Maßnahmen (1) In Abhängigkeit von der sportfachlichen Entwicklungskonzeption durch den Fachverband zur Siche rung der Leipziger Radrennbahn ist der Radsportstandort zu erhalten beziehungsweise zu entwickeln. (2) Die Ausweisung einer Radstrecke außerhalb des öffentlichen Straßenverkehrs ist notwendig. Ziel sollte dabei sein, die LMBV zu überzeugen, einen breiten asphaltierten Rundweg um den Zwenkauer See zu errichten. (3) Die Erarbeitung einer Entwicklungskonzeption für eine Nutzung des Geländes der Leipziger Rad rennbahn über den Radsport hinaus als Vereins- oder zentrale Kernsportstätte für den Stadtbezirk Südwest und möglicher Standort für eine Dreifach-Halle ist vorzunehmen. 11 Auswahl weiterer Sportarten Aus den Tendenzen in der Übersicht der Entwicklungspotenziale sollen an dieser Stelle nur zwei Sport arten mit positiven Entwicklungspotenzialen herausgegriffen werden. Badminton nutzt derzeit die städtischen Sporthallen mit circa 100 Wochenstunden und Tischtennis mit über 250 Wochenstunden. Beide Sportarten haben wachsenden Bedarf angemeldet. Insgesamt ist für die weitere Entwicklung des Freizeit- und Breitensports für die zur Bewertung ausge wählten Sportarten die Sportstätteninfrastruktur schrittweise zu verbessern. Ergebnis (1) Der Bestand an Sportplatzanlagen ist ausreichend. Die Qualität der Anlagen ist zu verbessern. (2) Es besteht zusätzlicher Bedarf an hochwertiger Sporthallenfläche. Maßnahmen (1) Fortführung der Sanierung von Sportplatzanlagen mit Unterstützung der Stadt über die Bauförde rung. (2) Das Sanierungsprogramm für die kommunalen Sporthallen muss konzentriert fortgesetzt werden. Höchste Priorität haben dabei die Zwei- und Dreifach-Hallen. (3) Der Bau von insgesamt drei universell nutzbaren Dreifach-Hallen im Geltungszeitraum des Sport programms ist notwendig. (4) In Bezug auf die Verbesserung und Erweiterung der Sportstätteninfrastruktur für den organisierten Freizeit- und Breitensport kann die Einrichtung von Kernsportanlagen eine nachhaltig positive quanti tative und qualitative Wirkung erzielen. Kernsportanlagen sind zentrale, gut erreichbare, multifunktionale, öffentliche Sportanlagen eines Stadtbezirks/Stadtteils für den vereinsgebundenen sowie vereinsungebundenen Sport. Diese Kernsport anlagen werden als bedeutende Sportanlagen eines Stadtbezirks/Stadtteils mit Schwerpunktsetzung entwickelt. Sportprogramm Leipzig 2015 77 76 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung • • Nach Bewertung der aktuellen Situation in Leipzig sollten dabei zwei Wege beschritten werden. Schaffung von Kernsportanlagen in kommunaler Trägerschaft Die städtischen Kernsportanlagen stehen dem organisierten Freizeit- und Breitensport und den nicht vereinsgebundenen Leipziger Bürgerinnen und Bürgern während der jeweils gül tigen Öffnungszeiten außerhalb der schulischen Belegung im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten zur Verfügung. Diese Anlagen werden zentral vom Amt für Sport verwaltet. Schaffung von Kernsportanlagen in Vereinsträgerschaft Die Kernsportanlagen in Vereinsträgerschaft stehen nach Ab- und Zustimmung durch den Pächter den vereinsungebundenen Sporttreibenden zu den vereinbarten Öffnungszeiten zur Verfügung. Die Einrichtung einer solchen Anlage durch den Pächterverein wird bei der Berechnung der kommunalen Kostenbeteiligung zum Erhalt der Sportanlagen berücksich tigt. Die Nutzung durch den Schulsport ist bereits in den Pachtverträgen berücksichtigt. Die Einrichtung solcher Kernsportanlagen orientiert sich ausdrücklich an der Nachfrage durch die Nutzerinnen und Nutzer. Diese Anlagen können auch als Zentren für das Ablegen des Deutschen Sport abzeichens dienen. Mögliche Standorte sind im Kapitel Sportstättenentwicklungsplanung hergeleitet und beschrieben. 3.1.4.5 Zusammenfassung der Maßnahmen Grundlage für diese Zusammenfassung der notwendigen Maßnahmen sind die sportpolitischen Leitsät ze sowie die Darstellungen und Erläuterungen in diesem Kapitel. 1 Finanzielle Sportförderung Projektförderung (1) Die Sportförderungsrichtlinie der Stadt Leipzig ist in den folgenden Punkten zu überarbeiten: • 5.4.1 Projekte im Leistungssport – Beschränkung auf den Nachwuchsleistungssport mit klar definierten qualitativen Faktoren, Anpassung des Förderbudgets an die Anzahl der Sportarten (maximal 300.000 €), Anpassung an das Kapitel Leistungssport des Sportpro gramms. • 5.4.5 Sportgroßveranstaltungen/Sonderveranstaltungen – Anpassung an den sportpoliti schen Leitsatz 9. • 5.4.6 Förderung für bauliche Investitionen – Anpassung an die Landesrichtlinie. (2) Die jährlichen Zuschüsse der Stadt für die baulichen Investitionen/investiven Maßnahmen sind im Geltungszeitraum des Sportprogramms aufgrund der neuen Förderbedingungen des Freistaats Sachsen für Sportanlagen auf dem derzeitigen Niveau von 400.000 Euro fortzuschreiben. (3) Einführung einer Projektförderung für sozial benachteiligte Gruppen entsprechend dem Leitsatz 2 des Sportprogramms und unter Berücksichtigung der Schwerpunkte des Integrierten Stadtentwick lungskonzeptes (SEKo Teil C) ab 2010. Fortsetzung Sportförderungsrichtlinie allgemein (1) Die Sportförderungsrichtlinie der Stadt Leipzig ist zu überarbeiten, indem der Geltungsbereich der Sportförderungsrichtlinie genau definiert wird. Der Passus gegen Gewalt, Rassismus, Antisemitismus oder anderweitiges diskriminierendes Gedan kengut ist aufzunehmen. Der Anti-Doping-Passus ist aufzunehmen. Maßnahmen 2 Sportförderung allgemein (1) Für das Jahr 2010 ist es Ziel der Stadt, die finanziellen Zuschüsse an Sportvereinen (ohne OSP-L) im Rahmen der Sportförderungsrichtlinie auf 20 Euro pro Mitglied im Stadtsportbund Leipzig e. V. anzupassen. Das bedeutet gegenüber dem Plan 2009 unter Einbeziehung der Mitgliederprognose eine Erhöhung um ca. 250.000,00 Euro. Für die folgenden Jahre soll diese Höhe für den Prokopfzuschuss ebenfalls die Planungsgrundlage werden. (2) Hauptschwerpunkt der institutionellen Förderung und der Projektförderung muss in Zukunft wieder verstärkt auf dem Freizeit- und Breitensport der Vereine liegen. Bei der Aufteilung der Fördermittel wird eine Relation zwischen Freizeit- und Breitensport und Leistungssport von 70 zu 30 Prozent an gestrebt. 5.3.5 mitgliederstarke Vereine – ist zu streichen. 5.3.5 Fusionen – ist zu streichen. Sportförderungsrichtlinie Institutionelle Sportförderung (1) Die Sportförderungsrichtlinie der Stadt Leipzig ist in den folgenden Punkten zu überarbeiten: • 5.3.3 Fahrtkosten – Aufnahme von Fahrten zu internationalen Wettkämpfen in Ausnah mefällen (Kinder- und Jugendbereich, Reiseziele im Bereich der Europäischen Union und Städtepartnerschaften). Sportprogramm Leipzig 2015 Überlassung und Nutzung kommunaler Sportstätten Maßnahmen Sportstättenvergabe (1) Für das Verfahren und die Kriterien der Sportstättenvergabe ist ein Stadtratsbeschluss herbeizufüh ren. In dieser Sportstättenvergabeordnung ist ebenfalls der Passus gegen Gewalt, Rassismus, Antisemi tismus oder anderweitiges diskriminierendes Gedankengut aufzunehmen. (2) Der Bau von insgesamt drei universell nutzbaren Dreifach-Hallen im Geltungszeitraum des Sport programms ist notwendig. (3) Das Sanierungsprogramm für die kommunalen Sporthallen muss konzentriert fortgesetzt werden. Höchste Priorität haben dabei die Zwei- und Dreifach-Hallen. (4) Die Nutzungszeiten für die Leipziger Sportvereine in kommunalen Sporthallen ab 17.00 Uhr werden gewährleistet. Dafür sind verlässliche Bewirtschaftungsvarianten zu prüfen. Entgeltregelung (1) Für die Änderung (Glättung) der Entgelte ist ein Stadtratsbeschluss herbeizuführen. Sportprogramm Leipzig 2015 79 78 3. Sportentwicklungsplanung 3 Sportarten Sportartspezifische Voraussetzungen an die Sportstätteninfrastruktur Entwicklungsprognose Sportstätten (genormt) Sanierungsbedarf Neubaubedarf ja ja ja ja (Hockey) nein ja (Fußball) 1 Spielsportarten positiv Spielsporthallen (Dreifach-Hallen) Sportplatzanlagen Kunstrasenplätze 2 Allgemeine Sportgruppen/ Gesundheits-/ Rehabilitationssport positiv Sporthallen und -räume ja nein 3 Turn- und Gymnastikdisziplinen positiv Spezialsporthallen ja nein ja ja nein nein 4 Schwimmsportarten positiv Schwimmhallen Freibäder 5 Kampfsportarten neutral-positiv Spezialsporthallen Sporthallen ja ja nein nein 6 Wasserfahrsportarten positiv Bootshäuser ja* ja 7 Behinderten- und Versehrtensport neutral Sporthallen und -räume ja nein ja ja ja ja 8 Leichtathletik positiv Leichtathletikanlagen Laufhalle bzw. -schlauch 9 Sportschießen neutral Schießsportanlagen ja* nein 10 Radsport neutral Radrennbahn Radstrecke ja nein nein ja 11 andere Sportarten neutral-positiv Sporthallen und -räume Sportplatzanlagen ja ja* nein nein 12 verschiedene Sportarten nach Bedarf Kernsportanlagen ja nein Tabelle 37 3.2 Leistungssport Zusammenfassung Sportstätteninfrastruktur für den Freizeit- und Breitensport Lfd.-Nr. 3. Sportentwicklungsplanung * In der Regel in Verantwortung der Pachtvereine mit Unterstützung durch die Stadt mit Baufördermitteln. Anmerkung: Durch den Neubau von Spielsporthallen kann der zusätzliche Bedarf an Sporthallenfläche für die NichtSpielsportarten kompensiert werden. Im Geltungszeitraum des Sportprogramms ist für den organisierten Freizeit- und Breitensport entspre chend des 7. Leitsatzes der Hauptschwerpunkt auf die Sanierung der vorhandenen Sporthallen, ins besondere der Spielsporthallen, zu legen. Bei Neubauten haben ebenfalls die Spielsporthallen oberste Priorität. 4 Verpachtung kommunaler Sportstätten Maßnahmen Die Beteiligung der Stadt Leipzig an den Kosten für die Pflege und die Unterhaltung verpachteter kom munaler Sportstätten wird aufgrund der in den letzten Jahren gestiegenen Betriebskosten im Haushalts jahr 2010 um 29.100 € erhöht (HH-Stelle 1.551.678.000/0). In den Folgejahren orientiert sich die Höhe der Beteiligung der Stadt Leipzig an den Betriebskosten an der Marktentwicklung für die Energie- und Wasserkosten innerhalb der Haushaltsdiskussion. Sportprogramm Leipzig 2015 3.2.1. Grundlagen 3.2.1.1 Begriffsbestimmung/Themenabgrenzung Die Leistung im Sport ist ein zentrales Motiv für das Sporttreiben, ein Erziehungsmittel und ein Er ziehungsziel zugleich, von öffentlichem Interesse und in ihrer Ausprägung von unterschiedlicher Qua lität. Das Streben nach persönlicher Höchstleistung für sich selbst oder aber gemeinsam mit der Mannschaft führt aus dem • • • Vereinssport als Basis des Leistungssports (Grundlagentraining, Sichtung von Talenten) durch planmäßigen und zielgerichteten Trainingsauf bau sowie regelmäßige Wettkampf teilnahmen über den Nachwuchsleistungssport (Eignungsfeststellung im Rahmen des Auf bau- und Anschlusstrainings) hin zum Hochleistungs- oder auch Spitzensport (Auswahl) für die talentiertesten und motiviertes ten Sportlerinnen und Sportler. Diese sportliche Lauf bahn, in der Sportwissenschaft als langfristiger systematischer Leistungsauf bau bezeichnet, entspricht vollumfänglich in den nachfolgenden Ausführungen dem Begriff Leistungs sport. Das vorliegende Kapitel Leistungssport nimmt ausschließlich Bezug auf die von der Stadt Leipzig für sich festgelegten olympischen Schwerpunktsportarten. Es beinhaltet den Leistungssport für Behin derte, aber nicht den altersklassendifferenzierten Leistungssport im Erwachsenenbereich (so genannte Masters). 3.2.1.2 Die Strukturen und organisatorischen Grundlagen des Leistungssports in Deutschland Der Leistungssport in Deutschland ist in föderalen Strukturen aufgebaut und nach dem Territorialprin zip gegliedert. Den organisatorischen Rahmen setzen die öffentliche Sportverwaltung (Bund, Länder, Kommunen) und die Selbstverwaltung des Sports = Freier Sport (Deutscher Olympischer Sportbund, Sportfachver bände, Landessportbünde und Vereine) sowie weitere Beteiligte bei der Unterstützung zur Entwicklung des Leistungssports, wie zum Beispiel die Olympiastützpunkte, die sportwissenschaftlichen und medi zinischen Einrichtungen (Institut für Angewandte Trainingswissenschaften [IAT], Sportwissenschaft liche Fakultät der Universität Leipzig) sowie die Sportschulen. Im Leistungssport besteht eine klare Trennung zwischen staatlichen Aufgaben, die insbesondere die Schaffung von materiell-technischen, wissenschaftlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Förderung des Leistungssports beinhalten, und den Aufgaben, die durch den Freien Sport selbst realisiert werden, insbesondere die Schaffung von immateriellen Voraussetzungen für die umfassende Organisation des langfristigen systematischen Leistungsauf baus, die Mitwirkung an inter nationalen Wettkampfsystemen (Welt- und Europameisterschaften, Olympische Spiele) etc. Sportprogramm Leipzig 2015 81 80 3. Sportentwicklungsplanung Aufgrund dieses föderalen Systems, der Komplexität des Beziehungsgeflechts, der Vielschichtigkeit und Differenzierung der Aufgaben und Verantwortungen der an der Leistungssportentwicklung Betei ligten ist eine enge konzeptionelle Zusammenarbeit, einschließlich des Abgleichs von Zielstellungen, der Aufgaben und Maßnahmen, sowie ein abgestimmtes organisatorisches und finanzielles Zusammen wirken der Akteure auf allen Ebenen und in allen Bereichen zwingend erforderlich. Nur so kann der Leistungssport eine erfolgreiche, an der Weltspitze orientierte Entwicklung nehmen und Ergebnisse im Sinn der gemeinsamen Zielsetzungen erreichen. In Bezug auf den Freien Sport fließen nachfolgende Aspekte in die Entwicklung des Leistungssports auf kommunaler Ebene ein und beeinflussen diese wesentlich: Die an der inhaltlichen und organisatorischen Umsetzung der Zielstellungen im Leistungssport betei ligten Fachverbände und Sportvereine, als Träger des Leistungssports, sind rechtlich, organisatorisch und finanziell selbstständige Struktureinheiten, die keiner Weisungshoheit (weder innerhalb des Freien Sports noch von staatlicher Seite) unterliegen. Durch die relevanten Vereine sind Mindeststandards vorzuhalten, die dem notwendigen Anforderungs profil entsprechen und eine nachhaltige leistungssportliche Entwicklung im Trägerverein erst ermög lichen. Zum Bedingungsgefüge für sportliche Leistungsentwicklung gehören folgende quantitative und qua litative Faktoren: 1. Vorhandensein der notwendigen Infrastruktur für die Sportart: spezifische Sportstätten, materielle Trainings- und Wettkampfvoraussetzungen 2. Humansicherstellung: Vorhandensein einer ausreichenden Basis im sportlichen Nach wuchs, qualifizierte Trainerinnen und Trainer, Betreuerinnen und Betreuer sowie Wissen schaftlerinnen und Wissenschaftler 3. trainingsmethodische und mehrjährige Entwicklungskonzeptionen für die Sportart im Ver ein/Verband 4. Systematik und Methodik im Leistungsauf bau, Kontinuität und Nachhaltigkeit in der Leis tungsentwicklung, Nachweis der Reproduzierbarkeit von Leistungen 5. finanzielle Rahmenbedingungen: Eigenmittel, Sportfördermittel, Sponsoring, Spenden 6. Bestandteil im föderalen Sportfördersystem: Anerkennung als Bundesstützpunkt (BS) oder Bundesstützpunkt-Nachwuchsleistungssport (BS-NW) durch das Bundesministerium des Innern (BMI) und den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) 7. Nachweis von Leistungen und Ergebnissen, die internationalen Ansprüchen gerecht wer den – zum Beispiel Teilnahme an Europa- und Weltmeisterschaften in olympischen Sport arten oder Teilnahme an Olympischen Spielen Aus Sicht der öffentlichen Sportverwaltung ergeben sich nachfolgende Prinzipien, Aufgaben und Ver antwortungen im Rahmen der Entwicklung des Leistungssports: Für die öffentliche Sportverwaltung gilt der Grundsatz der Subsidiarität, das heißt, sie wird unterstüt zend nur aktiv, wenn Sportorganisationen bestimmte Zielstellungen, die auch im jeweiligen Interesse der öffentlichen Sportverwaltungen liegen, nicht mit eigenen Mitteln und Ressourcen erreichen kön nen. Nach Artikel 30 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland liegt die Zuständigkeit für die Förderung des Sports im Allgemeinen grundsätzlich bei den Ländern und Kommunen. Dennoch erge ben sich aufgrund der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts für Teilbereiche des Sports auch Zuständigkeiten des Bundes. Diese beziehen sich auf Maßnahmen und Aufgaben, die für das Bundes gebiet als Ganzes von Bedeutung sind, besonders repräsentativen Charakter haben und nicht nur durch die Länder allein wirksam gefördert werden können. Diese Kompetenzzuordnung führt dazu, dass sich die Bundesrepublik Deutschland mit eigener Schwerpunktsetzung an der Förderung des international anerkannten Hochleistungssports beteiligt. Sie ist sichtbar an der Qualifizierung von Standorten zu Sportprogramm Leipzig 2015 3. Sportentwicklungsplanung Bundesstützpunkten beziehungsweise Bundesstützpunkten-Nachwuchsleistungssport, an der Einrich tung von Olympiastützpunkten sowie an der Kostenbeteiligung bei der Sanierung beziehungsweise beim Neubau von Sportstätten des Hochleistungssports. Die Zuständigkeit für die Förderung und Unterstützung des Nachwuchsleistungssports liegt grund sätzlich beim Freistaat Sachsen, der dabei eng mit den leistungsorientierten Sportvereinen und leis tungssportlichen Landesinstitutionen wie den Landesstützpunkten und dem Sportgymnasium; mit kommunalen Institutionen wie der Sportmittelschule; aber auch mit Bundesinstitutionen wie dem Olympiastützpunkt Leipzig e. V., dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaften (IAT) und den Bundesstützpunkten zusammenarbeitet. Weil Nachwuchsleistungssport und Hochleistungssport sportartdifferenziert fließende Übergänge haben, die in der Praxis nicht immer klar zu trennen sind, unterstützt der Freistaat Sachsen in vielerlei Hinsicht auch den Hochleistungssport. Er beteiligt sich aber auch umfänglich an Maßnahmen, die der Verbesserung der Bedingungen im Vereinssport an der Basis dienen. Die Kommune hat, außer der Sicherstellung der Bedingungen für den Schulsport, den Sport nicht als Pflichtaufgabe. Gemäß § 2 Abs. 1 Sächsische Gemeindeordnung erfüllen die Gemeinden im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit alle öffentlichen Aufgaben in eigener Verantwortung und schaffen die für das soziale, kulturelle und wirtschaftliche Wohl ihrer Einwohnerinnen und Einwohner erforderlichen öffentlichen Einrichtungen – soweit die Gesetze nichts anderes bestimmen. Der Stadt Leipzig nützt ein erfolgreicher Leistungssport in vielerlei Hinsicht. Sie unterstützt deshalb akzentuiert Projekte in ausge wählten Schwerpunktsportarten ebenfalls in allen drei Stufen des Leistungssports (Sichtung, Eignung, Auswahl). Ziel und Schwerpunkt der kommunalen Förderung des Nachwuchs- und/oder Leistungssports ist die angemessene Unterstützung der zuständigen Träger bei: 1. der Entwicklung sportlicher Talente und Begabungen mit internationalem Anspruch, 2. der erfolgreichen Teilnahme und Platzierung Leipziger Sportlerinnen und Sportler bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften, 3. Imagegewinn und Reputation für die Stadt Leipzig, die durch die erfolgreiche Entwicklung von Sportlerinnen und Sportlern entsteht. 3.2.1.3 Interessen der Stadt Leipzig am Leistungssport Der Sport ist ein von der Europäischen Union anerkanntes Mittel der Erziehung. Ergänzend zu den Einflüssen durch die Familie und die Schule bekommen in den Leistungssport eingebundene Kinder und Jugendliche durch ausgebildete fachkundige Übungsleiterinnen und Übungsleiter sowie Trainerin nen und Trainer in den Sportvereinen positive Charaktereigenschaften wie Willensstärke, Ehrgeiz und Teamgeist anerzogen. Die Faszination sportlicher Wettkämpfe und besonderer sportlicher Leistungen verleiht ihnen Wertorientierungen, die ihre Lebenshaltung mitbestimmen können. Hochleistungssport wird zunehmend zum Wirtschaftsfaktor für die Region. Die Ausrichtung von nati onalen und internationalen Veranstaltungen trägt zum Standortmarketing bei. Sie erhöhen den Umsatz am Standort in einigen Gewerbebranchen. Nehmen Sportlerinnen und Sportler aus der Region an den Wettkämpfen beziehungsweise Spielen teil, dient das gleichzeitig der Identifikation der sportinteres sierten Bevölkerung mit „ihrer“ Stadt. Die Zuschauerinnen und Zuschauer finden in geselliger Form Unterhaltung und Entspannung in der Freizeit. Das allgemein hohe Medieninteresse am Hochleistungssport führt aber auch dazu, dass der nationale und internationale Bekanntheitsgrad einer Stadt wächst, wenn ihre Athletinnen und Athleten erfolg reich in Erscheinung treten. Die Nennung der Heimatorte der Athletinnen und Athleten im Zusammen hang mit den bekannten Namen bewirkt in der Regel eine positive Imagebildung, weil die Empfänger der Information den Sport mit einem positiven Erleben verbinden. Sportprogramm Leipzig 2015 83 82 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung 3.2.2. Auswahl von Schwerpunktsportarten der Stadt Leipzig 3.2.2.1 Bewertung und Ermittlung der einzelnen Sportarten Schwerpunktsportarten/Stand 2008 Schwerpunktsetzung OSP Grundlage für die Qualifizierung von Sportarten als Schwerpunktsportarten der Stadt Leipzig war der Ratsbeschluss RBIII-649/01 – Sportpolitische Schwerpunktsetzung in der Projektförderung der Sport arten und für Großsportveranstaltungen. Individualsportarten Mannschaftssportarten Kanurennsport Handball weiblich (w) Kanuslalom Volleyball männlich (m) Judo Hockey Wasserspringen Fußball männlich (m) Schwimmen Basketball weiblich (w) Leichtathletik Tabelle 38 Schwerpunktsetzung LSB Bezeichnung der Schwerpunktsetzung Sportart Judo Kanuslalom Kanurennsport Leichtathletik (Hürde/ Sprint) Rudern (mit Dresden) Bundesstützpunkte Judo Kanuslalom Kanurennsport Leichtathletik Schwimmen Wasserspringen Rudern Schwimmen Wasserspringen Turnen weiblich Turnen Bundesstützpunkte Ringen Nachwuchsleistungssport Radrennsport Sportart Schwerpunktsetzung Stadt Leipzig Bezeichnung der Schwerpunktsetzung Sportart Bezeichnung der Schwerpunktsetzung Kategorie A Judo Kanuslalom Kanurennsport Leichtathletik Schwimmen Wasserspringen Priorität 1 Kategorie B Rudern Turnen (w) Ringen Priorität 2 Grün gekennzeichnet sind die Sportarten, bei denen mit Stand 2007 keine Übereinstimmung der Schwerpunktsetzung Tabelle 39 durch Bund, Land und Stadt vorliegt. Beim Radrennsport ist allerdings eine offizielle Schwerpunktsetzung des Bundes (Stand 2007) Rudern formell ausgeschlossen, weil der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) nicht in das Stützpunktsystem eingebunden ist. Turnen weiblich (w) Alle benannten Schwerpunktsetzungen erfolgen in olympischen Programmsportarten und -disziplinen. Ringen* * Die Zuordnung der Sportart Ringen erfolgte ab 2006 unter dem Vorbehalt, dass die geplante Entwicklung des Standorts Leipzig zu einem bundesweit anerkannten Leistungszentrum realisiert wird. 3.2.2.2 Schwerpunktsportarten ab 2009 3.2.2.2.1 Individualsportarten Entwicklung von Kriterien für die Festlegung Um eine sinnvolle Verzahnung der Leistungssportförderung von Bund-Land-Stadt zu gewährleisten, orientiert sich die Schwerpunktsetzung der Stadt Leipzig künftig am Förderkonzept Leistungssport des Landessportbunds Sachsen e. V. (LSB) sowie an der Schwerpunktsetzung des Bundes. Status: olympische Programmsportart und -disziplin 2. Struktur: Anerkennung als Bundesstützpunkt (BS) oder Bundesstützpunkt-Nachwuchsleistungssport (BS-NW) 3. Kader: langjährige Betreuung einer stabilen Struktur von A-D/C Kadern 4. Ergebnisse: regelmäßige Platzierungen bei internationalen Meisterschaften im Junio ren- und Seniorenbereich beziehungsweise Erreichen von Leistungen, die mit den vorgenannten internationalen Maßstäben ins Verhältnis gesetzt werden können Sportprogramm Leipzig 2015 Kader/Ergebnisse Das Sportprogramm 2015 umfasst mit einem Zeitraum von acht Jahren zwei Olympiazyklen. Damit die relevanten Sportvereine langjährige Planungssicherheit erhalten und vom Änderungsvorbehalt mög lichst kein Gebrauch gemacht werden muss, erfolgt nachfolgend eine Prüfung der Kader- und Erfolgs entwicklungen in den letzten Jahren. Die Prüfungen der Kaderentwicklung beziehen sich auf die A/B-, C- und D/C-Kader ab 2001. Die Erfolgsentwicklung wird ab 2001 anhand der internationalen Wettkampfergebnisse bei Europameister schaften (EM/JEM) und Weltmeisterschaften (WM/JWM) dargestellt. Judo Die Sportart Judo ist als Bundesstützpunkt anerkannt. Träger des Mitteldeutschen Leistungszentrums ist der Judoclub Leipzig e. V. (JCL), der 1993 aus der Abteilung des Sportclubs Leipzig hervorging und seine Stützpunkte in der ARENA LEIPZIG und ab 2008 auf der Nordanlage hat (Fertigstellung des Trainingshallen-Neubaus). Die Kriterien für die Einordnung als Schwerpunktsportart der Stadt Leipzig sind: 1. Status/Struktur 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 A-Kader 1 1 2 2 1 1 1 B-Kader 8 6 7 7 6 10 4 C-Kader 8 13 4 10 12 13 9 DC-Kader 4 7 13 17 8 7 5 21 27 26 36 27 31 19 gesamt Tabelle 40 Quelle: OSP Leipzig Leistungsträger des JCL erbringen zahlreiche gute Platzierungen bei den Deutschen Meisterschaften, Europameisterschaften und Weltmeisterschaften der Senioren, aber auch im Nachwuchsbereich. Zur zeit sind zwei Mannschaften (männlich und weiblich) in der 1. Judo-Bundesliga im regelmäßigen Wett kampf betrieb aktiv. Sportprogramm Leipzig 2015 85 84 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Platzierungen bei 2001 der Meisterschaft JEM JWM EM 2002 Olympische Spiele Quelle: OSP Leipzig 2004 2005 2006 2007 1. 2. 1. - 2. - 5. - 5. - 1. 1. 2. 3. 3. 2. 9. 2. 3. 5. - 3. - 5. - 7. 9. - - 3. - - - WM Tabelle 41 2003 - 2 x 1. 5. 1. 7. Die Fertigstellung der neuen Wildwasseranlage im benachbarten Markkleeberg im Frühjahr 2007 lässt bei der Prognoseerstellung eine Steigerung der Kaderzahlen zu, sofern auch die anderen erforderlichen Rahmenbedingungen gegeben sind (zum Beispiel hauptamtliche Trainerinnen und Trainer). Die mo dernste Anlage Deutschlands bietet kontinuierliche Trainingsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe, so dass durchaus auch mit Zuzügen von Sportlerinnen und Sportlern aus anderen Regionen Deutschlands gerechnet werden kann. Höhepunkte der Wildwasserkanutinnen und -kanuten sind die internationalen Meisterschaften. Die Athletinnen und Athleten des LKC sind regelmäßig sehr erfolgreich. Platzierungen bei 2001 der Meisterschaft JEM Kader- und Erfolgsentwicklung sind gekennzeichnet von Beständigkeit, die sich auch mittelfristig fort setzen wird. Mit dem Bau der neuen Judo-Trainingshalle auf der Nordanlage erhält diese Entwicklung neue Impulse. Die Sportart wird als Leipziger Schwerpunktsportart anerkannt. JWM Kanuslalom 2002 2003 2004 2005 2 x 1. 2. 2. 3. 4. 3 x 1. 2. 2 x 4. 2 x 1. 1. 2 x 3. - 2 x 1. 6. - 1. - 2. 2 x 3. 6. 7. EM WM Olympische Spiele 2006 - 3 x 2. 4. 6. 1. 2 x 2. 3. 2 x 4. 6. - - 4. 2007 3. 2 x 1. 4. - 1. 7 x 2. 8. 7 x 1. 4 x 2. 4. 3 x 1. 4 x 2. 4. 5. 2 x 1. 2. 4. 6. 3 x 1. 2 x 2. 4. 9. 2 x 1. 2 x 2. 7 x 4. 2 x 6. - - - Tabelle 43 Quelle: OSP Leipzig Kader- und Erfolgsentwicklung sind gekennzeichnet von Beständigkeit, die sich auch mittelfristig fort setzen wird. Mit der Eröffnung der neuen Wildwasseranlage im benachbarten Markkleeberg erhält diese Entwicklung neue Impulse. Die Sportart wird als Leipziger Schwerpunktsportart anerkannt. Kanurennsport Kanurennsport hat einen Bundesstützpunkt in Leipzig. Leistungszentrum für den Senioren- und Nach wuchsbereich ist die Wassersportanlage Klingerweg des Sport-Club DHfK e. V. (SC DHfK). Zwei ter Leistungsträger ist die Sportgemeinschaft Leipziger Verkehrsbetriebe (SG LVB), insbesondere im Nachwuchsbereich. 2001 Diese Sportart ist als Bundesstützpunkt anerkannt. Träger des Leistungszentrums ist der Leipziger Kanu-Club e. V. (LKC) mit seiner Wassersportanlage in der Pistorisstraße. A-Kader Tabelle 42 Quelle: OSP Leipzig 2002 2003 2004 2005 2006 2007 DC-Kader A-Kader 2 2 7 7 6 5 8 B-Kader 2 5 1 2 6 5 2 C-Kader 13 17 13 13 17 14 9 6 4 6 5 3 27 26 35 29 22 DC-Kader gesamt Sportprogramm Leipzig 2015 2 19 24 2 B-Kader C-Kader 2001 2002 gesamt 2003 1 2004 2 2 4 6 2005 2006 1 2007 2 1 6 5 4 1 6 5 3 4 2 3 5 2 1 2 10 11 11 11 9 8 10 Tabelle 44 Quelle: OSP Leipzig Diese Sportart kann seit den 90er Jahren die bedeutendsten Erfolge für Leipzig vorweisen. Leipziger Rennkanutinnen und -kanuten erzielen regelmäßig Erfolge bei internationalen und nationalen Meister schaften. Der Höhepunkt im Beurteilungszeitraum war der Olympiasieg von Christian Gille im Jahr 2004. Sportprogramm Leipzig 2015 87 86 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Platzierungen bei 2001 der Meisterschaft 2002 2003 2004 2005 2006 1. 2 x 4. 5. 6. 7. JEM 2. 2 x 3. 2 x 1. 2 x 2. JWM EM WM 1. 5. 6. 2. 6. 7. 3. 4. 5. 7. 2. 5. 2. 3. 7. - - 1. 3. 5. 5. 4 x 1. 2. 2 x 3. 6. 1. 6 x 2. 5. 1. 2 x 2. 2 x 3. 2 x 6. 2 x 1. 2. 3. 2 x 4. 1. 3 x 2. 3. 2 x 4. 6. 2 x 1. 3 x 2. 3 x 3. - - - Tabelle 45 Quelle: OSP Leipzig Olympische Spiele Die Kaderentwicklung ist konstant, die Erfolgsentwicklung verläuft zunehmend positiv. Besonders in den Hürdensprint- und Wurf-/Stoßdisziplinen haben Leipziger Athletinnen und Athleten die nationale und internationale Leistungsspitze erreicht. Die Sportart wird als Leipziger Schwerpunktsportart an erkannt. 2007 - 1. 5. Kader- und Erfolgsentwicklung sind gekennzeichnet von Beständigkeit, die sich auch mittelfristig fort setzen wird. Dem Bundesstützpunkt gelingt es immer wieder, eigene Nachwuchstalente bis in die Welt spitze zu bringen. Die Sportart wird als Leipziger Schwerpunktsportart anerkannt. Leichtathletik Die Leichtathletik-Disziplin Hürde/Sprint hat zum 1. Januar 2007 die Anerkennung als Bundesstütz punkt erhalten. Auch die Wurf- und Stoßdisziplinen sind ein Schwerpunkt in Leipzig. Am Leichtath letikzentrum Leipzig e. V. (LAZ) auf der Nordanlage des Sportforums sind die Leipziger Kader und Talente in der Sportart Leichtathletik konzentriert. 2001 2002 A-Kader 2005 DC-Kader gesamt 13 2006 1 1 1 9 7 8 7 9 10 2 4 3 3 4 2 5 3 6 5 14 15 22 12 17 17 2006 Tabelle 47 Quelle: OSP Leipzig EM WM Sportprogramm Leipzig 2015 2007 2. 4. 2 x 6. 10. 2001 8. 2002 2003 A-Kader 3 1 B-Kader 3 4 C-Kader 2004 2 2005 2006 2007 2 4 6 3 1 1 2 2 4 3 DC-Kader 3 9 8 1 2 gesamt 9 16 12 7 9 1 7 5 Tabelle 48 Quelle: OSP Leipzig Erfolge konnten im Beurteilungszeitraum zumindest bis 2005 regelmäßig erschwommen werden, aber die Entwicklung stagniert. Bemerkenswert sind die Platzierungen Leipziger Schwimmerinnen und Schwimmer bei den Olympischen Spielen in Athen im Jahr 2004. 2002 2003 2004 17 WM 2005 1. JEM Olympische Spiele 2. 5. JEM Obwohl die Schwimmvereine nach wie vor über eine breite Basis verfügen, ist die Kaderentwicklung seit 2003 rückläufig. 1. 2. 3. EM Das LAZ wurde erst 1996 gegründet und musste sich zunächst entwickeln. Seit 2003 werden die ersten Erfolge anhand von Platzierungen bei internationalen Meisterschaften ersichtlich. Platzierungen bei 2003 der Meisterschaft Die Sportart ist als Bundesstützpunkt-Nachwuchsleistungssport in Leipzig anerkannt. Die derzeit im leistungsorientierten Projekt organisierten Vereine sind der Sport-Club DHfK Leipzig e. V. (SC DHfK), der Schwimmsportverein Leutzsch e. V. (SSV Leutzsch), der Schwimm-Verein Lok Mitte e. V. (SVL), der Postschwimmerverein Leipzig e. V. (PSV), der SV Automation 1961 Leipzig e. V., der SV Handwerk Leipzig e. V. und der Vfk Blau-Weiß Leipzig e. V. Die Koordinierung von leistungssportbezogenen Maßnahmen und Zuwendungen erfolgt über den Schwimmsportverband Leipzig e. V. als zuständiger Stadtfachverband. Platzierungen bei 2001 der Meisterschaft 2007 10 C-Kader Quelle: OSP Leipzig 2004 1 B-Kader Tabelle 46 2003 Schwimmen 3. 5. - - 2007 3. 5. 6. 3. 2. 3. 4. 3 x 5. - 2006 2 x 5. 7. 3. 5. - - 6. 2 x 7. 10. 3. 6. 8. - Tabelle 49 Quelle: OSP Leipzig Die Kaderzahlen entwickeln sich rückläufig. An frühere Erfolge bei internationalen Meisterschaften können die Athletinnen und Athleten derzeit nicht anknüpfen. Damit liegt Leipzig im gesamtdeutschen Trend für den Schwimmsport. Weil die Stadt Leipzig aber mit der Errichtung der Sport-Schwimmhalle in der Antonienstraße den weiteren Ausbau der Sportinfrastruktur für den Schwimmsport unterstützt, macht sie ihre eigene Positionierung zum Schwimmen als Schwerpunktsportart von der des Bundes und des Landes abhängig. Verliert der Schwimmsport in Leipzig eine dieser beiden Schwerpunktset zungen, erfolgt eine Aberkennung als Schwerpunktsportart der Stadt Leipzig. Sportprogramm Leipzig 2015 89 88 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Wasserspringen Sportstätte in Leipzig ist die Sprunghalle der Universität Leipzig in der Mainzer Straße. Leistungs sportragender Verein der Wasserspringer ist der SC DHfK e. V. Die Sportart ist als BundesstützpunktNachwuchsleistungssport anerkannt. 2001 Tabelle 50 Quelle: OSP Leipzig 2002 2003 2004 2005 2006 A-Kader 3 2 2 1 1 B-Kader 2 2 1 1 1 C-Kader 6 6 5 5 DC-Kader 4 2 4 15 12 12 gesamt 2001 JEM EM WM Tabelle 51 Olympische Spiele Quelle: OSP Leipzig 2002 2003 2007 1 1 4 5 5 6 7 5 8 13 13 11 14 2004 2005 2006 2007 2. 6. 5. 4. 6. 9. 2. 1. 2. - 1. 3. - 2. - 4. 5. - 3. 2 x 5. - 3. 7. - 2. - - - 2. - - - 4. 5. 6. 9. 3. 5. 6. Turnen weiblich 2002 2003 2004 2005 2006 Tabelle 52 Quelle: OSP Leipzig 1 2 3 2 2 3 2 C-Kader 7 8 8 8 5 7 2 DC-Kader 9 10 2 5 1 2 2 17 20 13 15 8 12 6 Quelle: OSP Leipzig Rudern Der Leipziger Leistungsschwerpunkt des dualen Bundesstützpunktes Dresden/Leipzig ist beim SC DHfK Leipzig e. V. angesiedelt. Dessen Abteilung Rudern nennt sich auch Rudergesellschaft Wiking Leipzig und hat als Trainingsschwerpunkt das Bootshaus in Leipzig-Burghausen. Leistungszentren sind aber auch der Akademische Ruderverein zu Leipzig e. V. und der Ruderverein Triton 1893 e. V. 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 A-Kader 2 2 5 4 2 2 B-Kader 1 1 2 2 7 1 5 3 3 2 7 3 6 4 4 3 2 12 14 12 19 8 C-Kader 11 5 gesamt 16 8 Tabelle 54 Quelle: OSP Leipzig Deutschland hat eine erfolgreiche Rudertradition. Auch Athletinnen und Athleten des Leipziger Leis tungszentrums konnten in den letzten Jahren dazu beitragen. Platzierungen bei der Meisterschaft 2001 2002 1. 2. 5. WM Olympische Spiele B-Kader gesamt 2003 - 2004 2005 6. 4. 4. 2. 5. 1. 3. 6. 3. 7. - - 5. 2007 A-Kader Tabelle 53 Die Kaderentwicklung ist rückläufig. Eine positive Entwicklung im erforderlichen Maß ist nicht zu erkennen, auch wenn sich der TuG in jüngster Vergangenheit vermehrt um die Aufwertung der Trai ningsstrukturen bemüht hat. Die Stadt Leipzig macht ihre eigene Anerkennung des Kunstturnens weib lich als Schwerpunktsportart von der Positionierung des Bundes und des Landes abhängig. Verliert die Sportart in Leipzig eine dieser beiden Schwerpunktsetzungen, erfolgt auch eine Aberkennung als Schwerpunktsportart der Stadt Leipzig. JWM Das als Bundesstützpunkt-Nachwuchsleistungssport anerkannte Leistungszentrum befindet sich beim Turn- und Gymnastikclub e. V. (TuG) im so genannten Neubau der Sporthalle Leplaystraße. 2001 2001 8. DC-Kader Die Kader- und Erfolgsentwicklungen sind konstant. Verlassen erfolgreiche Athletinnen und Athleten das Leistungszentrum, wirkt sich das unmittelbar auf die Kader- und Erfolgsstatistiken aus. Deshalb fällt eine mittelfristige Prognose schwer. Der Bundesstützpunkt Leipzig hat bisher immer eigene Ta lente bis in die Weltspitze bringen können. Wasserspringen wird deshalb als Leipziger Schwerpunkt sportart anerkannt. Platzierungen bei der Meisterschaft WM Wasserspringen ist in Leipzig seit Jahren eine aufgrund ihrer technischen Spezifik und hohen Individu alität zwar mitgliederschwache, aber leistungssportlich sehr erfolgreiche Sportart. Platzierungen bei der Meisterschaft und den osteuropäischen Staaten durchsetzen. 2001 gelang die bisher einzige Platzierung unter den ersten 10 bei einer internationalen Meisterschaft der Seniorinnen und Senioren beziehungsweise Juni orinnen und Junioren. 2006 2007 5. 5. 2 x 2. 3. 4. 6. 2. 4. - - - Tabelle 55 Quelle: OSP Leipzig Die Kaderentwicklung ist mit Ausnahme der Jahre 2002 und 2007 von Beständigkeit geprägt. Auch be deutende internationale Erfolge konnten regelmäßig erzielt werden. Rudern wird von der Stadt Leipzig als Schwerpunktsportart anerkannt. In den letzten sieben Jahren konnte kein A-Kader entwickelt werden. Auch die Zahl der Nachwuchs kader ist rückläufig. Die Damenmannschaft bestreitet zwar regelmäßig Wettkämpfe in der Bundesliga, international können sich die deutschen Turnerinnen jedoch nicht gegen die Konkurrenz aus den USA Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 91 90 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Ringen Leistungszentrum ohne Anerkennung als Bundesstützpunkt ist der Kampf- und Fitness-Club e. V. (KFC) mit Heimstätte im so genannten Altbau der Sporthalle Leplaystraße. Der KFC strebt seit 2004 im Zusammenwirken mit dem Ringer-Verband Sachsen e. V. ein Nord- und Mitteldeutsches Leistungs zentrum für Freistilringen bis hin zur Anerkennung als Bundesstützpunkt an. Das macht sich unter anderem auch im Anstieg der Kaderzahl ab 2006 bemerkbar. 2001 2002 A-Kader B-Kader 5 C-Kader Tabelle 56 Quelle: OSP Leipzig 2003 2004 2005 2006 Fazit für Individualsportarten 2007 2 3 3 1 6 9 8 9 6 5 3 3 2 1 4 2 DC-Kader 2 1 2 2 2 6 2 gesamt 7 12 17 15 12 16 10 Die Ringer des KFC kämpfen zwar erfolgreich in der Bundesliga, sie konnten aber seit 2001 keine Platzierung unter den ersten 10 bei einer Europa- und/oder Weltmeisterschaft im Senioren- und/oder Juniorenbereich erzielen. Die Kaderentwicklung ist seit 2002 relativ beständig. Internationale Erfolge wurden in den letzten Jahren nicht erzielt, obwohl der KFC und der Sächsische Fachverband besonders in den letzten drei Jahren viel Initiative zeigten. Eine Anerkennung als Schwerpunktsportart macht die Stadt Leipzig von der Bestätigung des Leistungszentrums als Bundesstützpunkt abhängig. Bis dahin gilt Ringen nicht als Leipziger Schwerpunktsportart. Radsport Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) nimmt nicht am Stützpunktsystem teil; Bundeskader in den Sport vereinen (hauptsächlich SC DHfK) werden vom OSP betreut. Die erfolgreichsten Nachwuchssportlerin nen und -sportler verlassen in der Regel mit dem Erreichen des 23. Lebensjahrs die leistungssportragen den Sportvereine und werden Mitglieder von unternehmensfinanzierten Profi-Mannschaften. 2001 A-Kader Tabelle 57 Quelle: OSP Leipzig 2002 2 2003 2 2004 2 2005 2 2006 1 1 1 C-Kader 2 1 2 2 6 4 1 DC-Kader 13 13 11 13 12 9 7 gesamt 15 18 14 18 15 16 12 Nur Jens Lehmann (Bahnradsport) und Judith Arndt (Straßenrennsport) haben in den letzten Jahren be deutende Erfolge bei internationalen Meisterschaften und den Olympischen Spielen einfahren können. Jens Lehmann ist seit 2005 nicht mehr aktiv. Nachwuchsfahrerinnen und -fahrer konnten bisher noch keine internationalen Erfolge bei ausgewiesenen Meisterschaften erzielen. WM Tabelle 58 Quelle: OSP Leipzig Olympische Spiele Sportprogramm Leipzig 2015 2002 2003 2004 2005 • • • • • • 2006 Judo Kanuslalom Kanurennsport Leichtathletik Rudern Wasserspringen Für die nachfolgend genannten Sportarten gelten Vorbehalte, die zu erfüllen sind: Schwimmen – unter dem Vorbehalt der weiteren Anerkennung als Bundesstützpunkt-Nachwuchsleis tungssport Turnen/weiblich – unter dem Vorbehalt der weiteren Anerkennung als Bundesstützpunkt-Nachwuchs leistungssport Ringen/Freistil – unter dem Vorbehalt der Anerkennung des Leistungszentrums als Bundesstützpunkt beziehungsweise Bundesstützpunkt-Nachwuchsleistungssport Radsport/Straßenrennsport – unter dem Vorbehalt der Anerkennung als Schwerpunktsportart durch den DOSB und der Vorlage eines Gesamtkonzepts durch den Sportfachverband 3.2.2.2.2Mannschaftssportarten Entwicklung von Kriterien für die Festlegung 1 2001 Zu den Leipziger Schwerpunktsportarten ab dem Jahr 2009 gehören: 2007 B-Kader Platzierungen bei der Meisterschaft Die Kaderentwicklung im Nachwuchsbereich ist relativ beständig auch wenn die Erfolge im Nach wuchsbereich noch ausbleiben. Der sächsische Schwerpunkt für Bahnradsport liegt in Chemnitz, das Landesinteresse im Radsport am Standort Leipzig ist somit auf den Straßenrennsport begrenzt. Ange sichts der konstanten Kader- und Erfolgsentwicklung macht die Stadt Leipzig eine Anerkennung des Straßenrennsports als Schwerpunktsportart von der Anerkennung des DOSB für den Standort Leipzig abhängig. Bis dahin gilt Radsport nicht als Leipziger Schwerpunktsportart. Die Anerkennung von Schwerpunktsportarten durch die Stadt Leipzig wird auf olympische Sportarten mit Leipziger Mannschaften im hochklassigen Liga- beziehungsweise Spielbetrieb begrenzt. Die Stadt Leipzig prüft, in Präzisierung der Festlegungen des Ratsbeschlusses RB III-649/01, für den Zeitraum ab 2009 die Eignung von Sportarten als eigene Schwerpunktsportarten nach folgenden Kri terien: A) Status/Struktur • olympische Programmsportart und -disziplin • Anerkennung als Bundesstützpunkt beziehungsweise Bundesstützpunkt-Nachwuchs leistungssport • Vorliegen eines anerkanntes Bundes- und/oder Landesinteresses an der Entwicklung dieser Sportart in Leipzig • Vorhandensein eines verbandsanerkannten Leistungszentrums B) Kader/Ergebnisse • von den Sportfachverbänden anerkannte A/B-, C- und D/C-Kader • nationale und internationale Erfolge Leipziger Athletinnen und Athleten beziehungs weise Spielerinnen und Spieler im Nachwuchsleistungs- und Hochleistungsbereich 2007 2. 3. 2. 3. 2. 8. 1. 2. 4. 4. 21. - - - 2. 11. - - - Sportprogramm Leipzig 2015 93 92 3. Sportentwicklungsplanung C) D) E) 3. Sportentwicklungsplanung Infrastruktur/sportpolitische Kriterien • in Leipzig bereits vorhandene moderne trainings- und wettkampfgerechte Sportstät ten, die durch die Entwicklung der Sportart gut beziehungsweise besser ausgelastet werden • vorliegendes Interesse vieler Leipziger Zuschauerinnen und Zuschauer für die Wett kämpfe beziehungsweise den Spielbetrieb • positive ökonomische Auswirkungen von Wettkämpfen beziehungsweise Spielen für die Stadt Leipzig Fußball liegt nur aufgrund sportpolitischer Sonderstellung im Landes- und Stadtinteresse. Als Leis tungszentren im Fußball männlich hat der Sächsische Fußball-Verband allerdings nur Dresden und Chemnitz anerkannt. Neutral Vereinsstrukturen/Mitgliederentwicklung • Vorhandensein einer breiten Basis von Kindern und Jugendlichen in den Leipziger Sportvereinen, um vorrangig eine eigene Talententwicklung sicherzustellen • Verlauf der Mitgliederentwicklung in den Sportvereinen der Schwerpunktsportarten in den letzten Jahren (aufgrund der leistungssportlichen Bezugnahme gehen in die Prü fungen Spielerinnen und Spieler bis zu einem Lebensalter von einschließlich 26 Jahren ein) Basketball weiblich, blau gekennzeichnet, wird bisher nur von der Stadt Leipzig als Schwerpunkt an gesehen. Negativ Tradition • traditionelle Verankerung in Leipzig Die einzelnen Kriterien werden positiv, neutral oder negativ gewertet. Im Fazit erfolgt dann die kumu lative Zusammenfassung der einzelnen Bewertungsergebnisse. Hockey wurde vom LSB nur in der Kategorie C eingestuft, was insgesamt zu einer neutralen Einschät zung führt. Neutral Das Sportprogramm 2015 umfasst mit einem Zeitraum von acht Jahren zwei Olympiazyklen. Damit die relevanten Sportvereine langjährige Planungssicherheit erhalten und vom Änderungsvorbehalt mög lichst kein Gebrauch gemacht werden muss, erfolgen nachfolgend die Prüfungen nach den anderen Kriterien. Die Prüfungen der Kaderanzahl bezieht sich auf die A/B-, C- und D/C-Kader, beginnt 2001 und ist nur in den Sportarten Handball (w) und Hockey (w) möglich, weil bei diesen ein Bundesinteresse (Schwer punktsportart ohne Bundesstützpunkt) vorliegt. Die Prüfung der Erfolgsentwicklung umfasst ebenfalls den Zeitraum von 2001 bis 2007. Bei der Darstellung der Tradition gibt es dagegen keine zeitliche Eingrenzung. Handball weiblich Bewertung und Ermittlung der einzelnen Sportarten Status/Struktur Im Deutschen Handball-Bund (DHB) gibt es kein Stützpunktsystem. Der Handball-Club Leipzig e. V. (HCL) ist das Leistungszentrum für Damenhandball in Leipzig. Alle Schwerpunktsetzungen erfolgen in den olympischen Programmsportarten und -disziplinen. Kader/Ergebnisse 2001 Schwerpunktsetzung OSP Schwerpunktsetzung LSB Sportart Bezeichnung der Schwerpunktsetzung Handball (w) Schwerpunktsetzung aber kein Bundesstützpunkt Tabelle 59 (Stand 2007) Sportart Schwerpunktsetzung Stadt Leipzig Bezeichnung der Schwerpunktsetzung Sportart Kategorie A Handball (w) Volleyball (m) Fußball (m; Nachwuchs) Priorität 1 Hockey Basketball (w) Priorität 2 Handball Volleyball (m) Fußball Kategorie B Hockey Kategorie C Bezeichnung der Schwerpunktsetzung Sportprogramm Leipzig 2015 2004 2005 2006 2007 5 5 4 3 3 B-Kader 2 3 4 1 1 1 5 3 4 3 3 3 3 4 7 2 4 6 1 11 17 19 11 11 13 7 DC-Kader gesamt Orange gekennzeichnet sind die Sportarten, die vom Land und der Stadt als Schwerpunktsportarten ausgewiesen sind. 2003 6 C-Kader Die grün gekennzeichnete Sportart Handball weiblich steht im Bundes-, Landes- und städtischen In teresse. Positiv Volleyball Positiv 2002 A-Kader 3 Tabelle 60 Quelle: OSP Leipzig In jedem Jahr gab es A-Kader am Standort Leipzig, obwohl deren Anzahl stagniert. Die Entwicklung der Nachwuchskader insgesamt ist konstant, womit eine Kontinuität der Entwicklung dieser Sportart gegeben ist. Positiv Der HCL ist ein reiner Frauenhandball-Verein und spielt mit seiner ersten Mannschaft (GmbH) in der 1. Bundesliga. Diese Mannschaft konnte stetig viele wichtige nationale und internationale Erfolge ver buchen, so zum Beispiel mehrfach den Titel Deutscher Meister, aber auch Pokal- und Europacupsiege. Einige Spielerinnen des HCL sind Mitglieder der Nationalmannschaft und somit an deren Ergebnissen beteiligt. Die zweite Mannschaft, auch Juniorteam genannt, spielt in der Regionalliga Süd (Staffel Ost) und be steht überwiegend aus Spielerinnen der A-Jugend. Der HCL ist für seine sehr gute Nachwuchsarbeit überregional bekannt und hatte in der Saison 2006/2007 sechs Jugendmannschaften in den Altersklas sen B- bis E-Jugend im Spielbetrieb (2xB-Jugend, 1xC-Jugend, 2xD-Jugend, 1xE-Jugend). Auch hier sind wichtige nationale Erfolge zu benennen, darunter Deutscher Meister A-Jugend, Deutscher VizeMeister A-Jugend, Sachsenmeister D-Jugend und B-Jugend. Sportprogramm Leipzig 2015 95 94 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Auszüge aus den internationalen Erfolgen der Nationalmannschaft unter Beteiligung Leipziger Spie lerinnen Meisterschaft 2001 2003 2005 JWM 5. Platz EM Tabelle 61 2007 2. Platz WM 6. Platz 3. Platz Positiv Infrastruktur/sportpolitische Kriterien Der Handball-Club Leipzig e. V. hat seit ihrer Eröffnung die moderne Haupthalle der ARENA LEIP ZIG als Heimstätte im Bundesligaspielbetrieb (GmbH) und nutzt darüber hinaus auch die Nebenhalle regelmäßig als Trainingshalle für mehrere Mannschaften. Der Verein belebt die ARENA LEIPZIG als Sportstätte. Positiv Die Spiele der ersten Mannschaft des HCL werden von der Leipziger Bevölkerung gut angenommen. Die Zuschauerzahlen entwickeln sich positiv. 2001/2002 Tabelle 62 Quelle: HCL durchschnittliche Zuschaueranzahl 2002/2003 1.500 2003/2004 2.100 2004/2005 2.400 2.100 2005/2006 2006/2007 2.800 2.600 Der Verein ist aber auch maßgeblich an der Organisation beziehungsweise Unterstützung besonders hochkarätiger Handball-Sportveranstaltungen in der ARENA LEIPZIG beteiligt. Von 2002 bis 2004 richtete der HCL eines der bestbesetzten Frauenhandballturniere der Welt aus, das Handball Mas ters. Im Jahr 2004 erhielt dieses Turnier eine Aufwertung durch die Europäische Handball Förderation (EHF) und Leipzig wurde Austragungsort der erstmals stattfindenden Clubteams EM – mit Vergabe des offiziellen Europameister-Titels für Clubteams. Positiv Vereinsstrukturen/Mitgliederentwicklung Als Sportart mit großem Körpereinsatz wird sie in Leipzig von relativ vielen Mädchen und Frauen gespielt. Dennoch ist die absolute Zahl der Spielerinnen im Vergleich zu anderen Sportarten nicht sehr groß. Nach einem signifikanten Rückgang von 2001 zu 2003 ist wieder ein Anstieg zu verzeichnen, entgegen der demografischen Entwicklung der Bevölkerung in dieser Altersgruppe. 800 677 566 600 315 400 Grafik 5: Vereinsmitglieder Handball weiblich 203 636 621 246 285 2001 Vereinsmitglieder bis 26 Jahre davon zwischen 7 und 14 Jahren Neutral Sportprogramm Leipzig 2015 2003 Tradition Handball wurde von Mitgliedern einiger Turnvereine bereits im 19. Jahrhundert in Leipzig gespielt. Als SC Lok Leipzig entstanden, ging der Verein 1963 in den neu gegründeten SC Leipzig über. Die Frauenmannschaft des Vereins erkämpfte zwischen 1965 und 1991 13 Mal den Meistertitel, war 1966 und 1974 Europacup-Sieger und 1986 IHF-Pokalsieger. An den drei WM-Titeln der DDR-National mannschaft waren insgesamt elf Spielerinnen des SC Leipzig beteiligt. Nach der Auflösung des SC Leipzig zu Beginn der 90er Jahre wechselte die Damen-Handballabteilung zum erneut gegründeten VfB Leipzig e. V. Dieser geriet jedoch Ende der 90er Jahre aufgrund seiner Fußballabteilung in immer größere finanzielle Notlage. Damit die Handballabteilung des Vereins nicht von der drohenden Insolvenz betroffen werden konnte, entschloss man sich Ende 1999 zur Trennung und gründete mit dem HC-Leipzig e. V. einen eigenständigen Verein. Positiv Hockey Kader/Ergebnisse Im Deutschen Hockey-Bund (DHB) gibt es kein Stützpunktsystem. Der ATV 1845 zu Leipzig e. V. ist der leistungstragende Sportverein. 1991 spielten die Hockey-Damen als einzige Mannschaft der neuen Bundesländer in dieser Sportart in der 1. Bundesliga. Nach der Feldsaison 1991 traf das auch auf die Hallensaison 1992/1993 zu. In der Saison 2006/2007 spielte die erste Damen-Mannschaft in der Re gionalliga Ost und schafften den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Die Männermannschaft spielt seit der Saison 2004/2005 in der Regionalliga Ost und belegt hier regelmäßig vordere Plätze. Nachfolgende Kaderstatistik bezieht sich ausschließlich auf Hockey weiblich, weil nur im weiblichen Bereich Kader entwickelt wurden. 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 A-Kader B-Kader 1 C-Kader 4 3 1 2 2 4 DC-Kader 3 5 4 16 8 1 3 gesamt 8 8 5 18 10 5 3 Tabelle 63 Quelle: OSP Leipzig Am Standort Leipzig gibt es keine A-Kader. Nach einer erheblichen Zunahme von Nachwuchskadern im Jahr 2004 sank deren Anzahl wieder deutlich. Die Entwicklung von Kadern unterliegt Schwankun gen, dennoch sind bisher in jedem Jahr Nachwuchskader am Standort Leipzig entwickelt und betreut worden. Neutral Nachfolgende Erfolgsstatistik bezieht sich ausschließlich auf Hockey weiblich, weil nur Spielerinnen aus Leipzig an den Erfolgen der Nationalmannschaften bei internationalen Meisterschaften mitwirk ten. Auszüge aus den internationalen Erfolgen der Nationalmannschaften unter Beteiligung Leipziger Spie lerinnen: 200 0 2005 2007 Meisterschaft 2001 2002 2003 2004 2005 JWM EM 2006 2. Platz 1. Platz 1. Platz 1. Platz 2. Platz 2. Platz 2007 1. Platz 1. Platz Tabelle 64 Quelle: OSP Leipzig Sportprogramm Leipzig 2015 97 96 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Die Damenmannschaft des HC Lindenau-Grünau e. V. setzte mit ihrer Präsenz in der Regionalliga deutliche Zeichen. Die Leipziger Nachwuchsmannschaften (ATV 1845 zu Leipzig e. V. und HC Linde nau-Grünau e. V.) konnten nationale Erfolge erringen. Positiv Infrastruktur/sportpolitische Kriterien Auf den von der Stadt Leipzig gepachteten Sportplatzanlagen beider Vereine wurden in den letzten Jahren moderne Kunstrasenplätze (ATV-SPA Prager Straße und HCLG-SPA Straße am Park) errichtet. Mit dieser Investition hat sich die Stadt Leipzig klar für die weitere Entwicklung der Sportart Hockey in Leipzig positioniert. Hallenspiele tragen beide Vereine in der Regel in der Sporthalle Brüderstraße aus. Die für den Spiel- und Trainingsbetrieb benötigten Sportstätten sind vorhanden. Positiv Die ARENA LEIPZIG, die Anlagen der Sportschule Egidius Braun und die Kunstrasenplätze auf den Sportplatzanlagen können nur bei außergewöhnlichen Hockey-Ereignissen wie der Hallenhockey-WM im Jahr 2003 und der Feldhockey-EM im Jahr 2005 ausgelastet und angemessen mit Zuschauerinnen und Zuschauern gefüllt werden. Die Sportart Hockey hat in Leipzig eine treue, aber sehr kleine Fange meinde (> 1.000 pro Spiel), die regelmäßig die Heimspiele ihrer Vereinsmannschaften besucht. Negativ Vereinsstrukturen/Mitgliederentwicklung Die für die neuen Bundesländer recht hohen Mitgliederzahlen bei den Kindern, Jugendlichen und jun gen Erwachsenen sind leicht rückläufig. Im Altersbereich zwischen 7 und 14 Jahren konnten sie sich nach einem erheblichen Rückgang zwischen 2001 und 2005 wieder stabilisieren. 516 600 502 504 494 239 236 500 400 310 300 282 200 Grafik 6: Vereinsmitglieder Hockey Kader/Ergebnisse Der Volleyball-Club Leipzig e. V. ist das Leistungszentrum der Stadt Leipzig. Er spielt mit seiner Ersten Mannschaft in der 1. Bundesliga. Entstanden ist der VCL e. V. aus dem Zusammenschluss der Vereine Volleyball-Club Markranstädt und Volleyballverein Leipzig e. V. im Jahr 2006. Schon seit Jahren spielen die Leipziger beziehungsweise Markranstädter Mannschaften ununterbro chen in der 1. Bundesliga und platzierten sich in der Regel im mittleren Feld. Zudem konnten Erst- und Nachwuchsmannschaften bei den Bezirks-, Landes- und Regionalmeisterschaften vordere Plätze bele gen. Die deutsche Nationalmannschaft trat in den letzten Jahren bei internationalen Meisterschaften nicht mit Erfolgen in Erscheinung, so dass Leipziger Nationalmannschaftskader auch nicht an Erfolgen beteiligt waren. Neutral Infrastruktur/sportpolitische Kriterien Heimstätte des Volleyball-Clubs Leipzig e. V. ist seit der Bundesliga-Saison 2006/2007 die Ernst-Gru be-Halle der Universität Leipzig (Trägerschaft Freistaat Sachsen). Wichtigste Trainingshallen sind die Sporthallen in der Leplay- und Brüderstraße. Alle benötigten und geeigneten Sportstätten sind in Leipzig vorhanden, aber nicht speziell für die Entwicklung der Sportart errichtet beziehungsweise saniert worden. Neutral Die ARENA LEIPZIG hat der Verein in der Saison 2006/2007 als Heimstätte aufgegeben, weil der Zuschauerdurchschnitt bei den Heimspielen circa 1.200 pro Spiel aufwies. Das ist für die Haupthalle der ARENA LEIPZIG zu wenig, um den Fans die gewünschte Atmosphäre zu verschaffen. Werden in der ARENA LEIPZIG hochkarätige oder aber bedeutungsvolle Volleyball-Spiele im Rahmen von Meisterschaften oder Turnieren ausgetragen, sind die Zuschauerränge der ARENA gut gefüllt. Einer der Höhepunkte war der Bundesliga-Zuschauerrekord im Jahr 2004 mit circa 7.000. Positiv Vereinsstrukturen/Mitgliederentwicklung 100 0 2001 2003 2005 2007 Vereinsmitglieder bis 26 Jahre davon zwischen 7 und 14 Jahren Volleyball männlich Neutral Tradition Im März 1908 rollte in Leipzig erstmalig ein Hockeyball, damals bei den Herrenmannschaften des Leip ziger Sport-Clubs (LSC). In den 20er Jahren gehörte Leipzig neben Berlin, Hamburg und Frankfurt/M. zu den deutschen Hockey-Hochburgen. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb Leipzig das Hockeyzentrum in der DDR. Leipziger Hockeymannschaften erkämpften viele nationale und internationale Erfolge, unter anderem fünf DDR-Meistertitel. Einige Leipziger Spieler nahmen sogar an Olympischen Spielen 1964 in Tokio und 1968 in Mexiko teil. Ab 1969 wurde Hockey in der DDR generell nicht mehr ge fördert. Der ATV 1845 zu Leipzig e. V. (ATV) war der erste Turnverein Leipzigs. Als Leistungssport tragender Verein im Hockeysport bildet er heute mit dem Hockey-Club Lindenau-Grünau e. V. (HCLG) seit Anfang der 90er Jahre das leistungssportliche Zentrum in Ostdeutschland. Im maßgebenden Frauen-Hockey gibt es diese ausgeprägte, langjährige Tradition allerdings nicht. Neutral Sportprogramm Leipzig 2015 Volleyball wird in relativ großer Breite in den Sportvereinen von Leipziger Jugendlichen und jungen Erwachsenen gespielt. Deren Zahl blieb in etwa konstant. Bei den Kindern im Alter zwischen 7 und 14 Jahren war von 2001 zu 2003 ein starker Rückgang zu verzeichnen. Allerdings ist die Sportart Volley ball aufgrund ihrer hohen technisch-motorischen Anforderungen nicht besonders für Kinder unter 14 Jahren geeignet. Vereine entwickeln Talente gezielt erst im Altersbereich ab 14 Jahre. 600 494 500 455 511 484 400 300 118 200 100 74 75 65 Grafik 7: Vereinsmitglieder Volleyball männlich 0 2001 2003 2005 2007 Vereinsmitglieder bis 26 Jahre davon zwischen 7 und 14 Jahren Neutral Sportprogramm Leipzig 2015 99 98 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Tradition Die erfolgreiche Entwicklung dieser Sportart in Leipzig begann circa 1950. Nach mehrfachen DDRMeistertiteln konnte die Nationalmannschaft der DDR, die komplett mit Spielern des Sportclubs Leipzig (SCL) besetzt war, 1969 den Weltmeistertitel erkämpfen; bereits zwei Jahre später sogar die olympische Silbermedaille. In den folgenden Jahren kamen im Frauen- und Herrenbereich noch einige internationale und nationale Erfolge dazu. Der VfB Leipzig, als Nachfolger des SCL, und später dann der Volleyballverein Leipzig e. V. (VVL) setzten die Erfolge, zumindest im nationalen Rahmen, seit Anfang der 90er Jahre fort. Zurzeit spielt der Volleyball-Club Leipzig in der 1. Bundesliga. Positiv Basketball weiblich Kader/Ergebnisse Der in Leipzig ansässige leistungsorientierte Basketball-Verein Leipzig Eagles e. V. (BBVL) wurde im Jahr 2000 gegründet. Die Damen-Mannschaft spielt seit 2003 in der 1. Bundesliga. Eigene Kader für die Deutsche Nationalmannschaft wurden nicht entwickelt. Negativ Internationale Erfolge erspielten die deutschen Basketballerinnen in den letzten Jahren nicht. Negativ Infrastruktur/sportpolitische Kriterien In den 50er, 60er und 70er Jahren spielten Leipziger Teams sehr erfolgreich in der nationalen Leis tungsspitze mit. In den 80er Jahren wurde die Sportart nicht mehr leistungssportbezogen gefördert. Der im Jahr 2000 in Leipzig gegründete und ansässige Verein Basketballverein Leipzig Eagles e. V. knüpft an die Tradition vor 50 Jahren an. Die Damenmannschaft spielt seit 2003 in der 1. Bundesliga. Neutral Fußball männlich In der Nachwuchsarbeit sind die beiden Sportvereine FC Sachsen Leipzig 1990 e. V. und 1. FC Loko motive Leipzig e. V. die wichtigsten. Nachwuchsmannschaften beider Vereine spielen erfolgreich in den obersten Spielklassen mit. Beispiele für Spielklassenzugehörigkeit im Nachwuchsbereich Saison 2006/2007: Diese Zahl trägt nicht zur Belebung der ARENA LEIPZIG bei und schafft auch keinen anerkennens werten Freizeitwert für die Leipziger Bevölkerung. In den letzten Jahren gab es keine hochkarätigen Sportereignisse in Leipzig, die positiv mit der Entwicklung der Sportart Basketball weiblich in Verbin dung gebracht werden können. Negativ Vereinsstrukturen/Mitgliederentwicklung Die Zahl der Gesamtmitglieder in den Sportvereinen ist sehr niedrig. Das schlägt sich auch in der Auswahl der Spielerinnen bei der Zusammenstellung der Bundesliga-Mannschaft nieder. Von den 16 Spielerinnen der laufenden Saison stammen 12 aus dem Ausland. 200 165 150 100 Grafik 8: Vereinsmitglieder Basketball weiblich 52 50 0 2001 Vereinsmitglieder bis 26 Jahre davon zwischen 7 und 14 Jahren Negativ Sportprogramm Leipzig 2015 99 93 10 17 15 2003 2005 2007 79 Kader/Ergebnisse Die Leipziger Fußballmannschaft in der höchsten Spielklasse ist die erste Mannschaft des FC Sach sen Leipzig 1990 e. V., die in der Saison 2006/2007 in der 4. Liga (Oberliga Nordost) spielte. An den internationalen Erfolgen der Nationalmannschaft sind in Leipzig spielende Fußballer nicht beteiligt. In der Regel werden die besten Talente der Leipziger Nachwuchsmannschaften in andere Regionen abgeworben. Sie wechseln aufgrund der derzeit in anderen Fußballvereinen gebotenen finanziellen Rahmenbedingungen. Neutral Spielstätte des BBVL ist die Nebenhalle der ARENA LEIPZIG. Die Heimspiele des Vereins verfolgen circa 200 bis 300 Zuschauerinnen und Zuschauer. Negativ Tradition Verein FC Sachsen Leipzig 1990 e. V 1. FC Lokomotive Leipzig e. V. Mannschaft Spielklasse A-Junioren Bundesliga B-Junioren Regionalliga A-Junioren Regionalliga B-Junioren Regionalliga Tabelle 65 Neutral Infrastruktur/sportpolitische Kriterien Für die leistungsorientierte Ausübung dieser Sportart stehen im Stadtgebiet zahlreiche Sportplatzanla gen (zum Beispiel Alfred-Kunze-Sportpark, Bruno-Plache-Stadion), aber auch spezielle Fußballhallen (darunter die Halle der Sportschule Abtnaundorf als Großfeld) zur Verfügung. In der Stadt Leipzig gibt es ein mit Mitteln der öffentlichen Hand hoch subventioniertes modernes Fußballstadion, das mittel- und langfristig seiner Bestimmung in angemessener Art und Weise zuge führt werden sollte. Das muss in die Beurteilung des Kriteriums eingehen. Von der Entwicklung einer Mannschaft, die sich im Spielbetrieb der 1. oder 2. Bundesliga befindet, sind durchaus positive ökono mische Auswirkungen für Leipziger Gewerbetreibende, aber auch Effekte für das Standortmarketing zu erwarten. Positiv Fußball hat als Nationalsport Nummer 1 aufgrund seiner Breite ein großes Zuschauerpotenzial. Das spiegelt sich an den Wochenenden bei den zahlreichen Begegnungen der Nachwuchs- und Freizeit mannschaften wider. Bei den Leipziger Mannschaften in den höchsten Spielklassen, also im untersuch ten Leistungssportbereich, liegt der Zuschauerdurchschnitt allerdings noch unter den Erwartungen. Die Zuschauerzahlen bei Spielen der Ersten Mannschaften des 1. FC Lokomotive Leipzig und des FC Sachsen Leipzig 1990 e. V. sind für ihre Spielklassenzugehörigkeit recht hoch. Heimspiele der Ersten Mannschaft des 1. FC Lokomotive Leipzig e. V. werden in der Saison von durchschnittlich 2.600 Zu Sportprogramm Leipzig 2015 101 100 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung schauerinnen und Zuschauern besucht. Das gegenwärtige Zuschauerinteresse lässt sich gesamt gesehen (Nachwuchs und Spitze) neutral bewerten. Neutral Vereinsstrukturen/Mitgliederentwicklung Fußball männlich ist die mit Abstand mitgliederstärkste Sportart in Leipzig. Im Alter zwischen 7 und 14 Jahren verzeichnet Fußball seit 2005, sicher auch aufgrund des FIFA-Confederations-Cup 2005 und der FIFA WM 2006, wieder einen Anstieg, entgegen der demografischen Entwicklung der Bevölke rung in dieser Altersgruppe. Leistungssportragende Vereine können bei der Talentsuche und -entwick lung auf eine breite Basis zurückgreifen. 8.000 3.2.2.2.3 Ergebnis 6.004 6.000 4.000 Grafik 9: Vereinsmitglieder Fußball männlich 2.748 5.721 5.525 5.270 2.366 2.248 2.416 2003 2005 2007 Die nachfolgende Festlegung der Schwerpunktsportarten steht unter dem Vorbehalt aktueller Entwick lungen. Eine besonders entscheidungserhebliche Rolle spielen dabei mögliche Änderungen von Schwer punktsetzungen des Bundesministeriums des Innern (in Abstimmung mit dem Deutschen Olympischen Sportbund und den Sportfachverbänden), die nach den Olympischen Spielen 2008 in Peking und 2012 in London erfolgen können und Einfluss auf das Bundes- und Landesinteresse an den jeweiligen Leip ziger Stützpunkten haben. Die Festlegung der Schwerpunktsportarten durch den Bund erfolgt immer für einen Olympiazyklus. Damit die Sportvereine und -verbände eine langjährige Planungssicherheit erhalten, erfolgt auch in der Stadt die Festlegung der Schwerpunktsportarten für jeweils einen Olympiazyklus. 2.000 0 2001 Vereinsmitglieder bis 26 Jahre davon zwischen 7 und 14 Jahren Positiv Tradition 1900 wurde in der Leipziger Gaststätte „Mariengarten“ in der Büttnerstraße der Deutsche FußballBund gegründet. Drei Jahre später erzielte der VfB Leipzig als erste Mannschaft den Titel Deutscher Fußballmeister. In den nachfolgenden Jahrzehnten waren Leipziger Fußballmannschaften immer wie der national und international erfolgreich. 1954 bis 1956 wurde das Zentralstadion mit 100.000 Zu schauerplätzen errichtet. Es war bis zum Umbau in eine moderne Fußballarena Austragungsort von 50 Länder- und 50 UEFA-Pokalspielen. 1987 stand der 1. FC Lokomotive Leipzig im Finale des Europa cups der Pokalsieger. 2004 fand die Eröffnung mit einem Länderspiel der Deutschen Nationalmannschaft gegen Kamerun vor 43.000 Zuschauerinnen und Zuschauern statt. 2005 folgten drei Spiele im Rahmen des FIFA-Con federations-Cups. 2006 war Leipzig einer der Austragungsorte von fünf Spielen im Rahmen der FIFA WM 2006. Positiv Kriterium A Kriterium B Status Struktur Kader Handball w + Volleyball m + Ergebnisse + + Tabelle 66 Sportprogramm Leipzig 2015 Kriterium D sportpoInfrastruktur litische Kriterien Vereinsstrukturen; Mitgliederentwicklung + - - A) Individualsportarten Judo Kanuslalom Kanurennsport Leichtathletik Rudern Wasserspringen Für die nachfolgend genannten Sportarten gelten Vorbehalte, die zu erfüllen sind: Schwimmen – unter dem Vorbehalt der weiteren Anerkennung als BundesstützpunktNachwuchsleistungssport Turnen/weiblich – unter dem Vorbehalt der weiteren Anerkennung als BundesstützpunktNachwuchsleistungssport Ringen/Freistil – unter dem Vorbehalt der Anerkennung des Leistungszentrums als Bun desstützpunkt beziehungsweise Bundesstützpunkt-Nachwuchsleistungssport Radsport/Straßenrennsport – unter dem Vorbehalt der Anerkennung als Schwerpunkt sportart durch den DOSB und der Vorlage eines Gesamtkonzepts durch den Sportfachver band Kriterium E + + Hockey w Basketball w Kriterium C + Fußball m Zu den Schwerpunktsportarten ab dem Jahr 2009 gehören: Fazit für Mannschaftssportarten Sportart Als Schwerpunktsportarten der Stadt Leipzig werden ab 2009 die Sportarten Handball weiblich und Volleyball männlich bestätigt. Die Sportart Fußball männlich kann anerkannt werden, wenn der Sächsische Fußball-Verband, der Leipziger Fußball-Verband und die leistungssportorientierten Vereine bei der Stadt Leipzig ein gemein sames, vereinsübergreifendes Konzept zur Entwicklung des Fußballnachwuchses einreichen und eine darauf beruhende positive Leistungsentwicklung (Kader, Ergebnisse) nachweisen. Die Sportart Hockey weiblich kann anerkannt werden, wenn der Sächsische Hockeyverband bei der Stadt Leipzig ein mit den drei leistungsorientierten Vereinen abgestimmtes Konzept zur Entwicklung des Hockeysports (w) einreicht und die darauf beruhende positive Leistungsentwicklung (Kader, Er gebnisse) nachgewiesen wird. + + + - - - - gesamt Tradition + ++++++ + +++ + +++ + - -- B) Mannschaftssportarten Handball weiblich Volleyball männlich Für die nachfolgend genannten Sportarten gelten Vorbehalte, die zu erfüllen sind: Fußball männlich Hockey weiblich Nach Vorlage vereinsübergreifender, vom Sächsischen Fachverband bestätigter Entwick- lungskonzepte bei der Stadt Leipzig und bei nachweisbarer, darauf beruhender positiver Leistungsentwicklung (Kader, Ergebnisse) Sportprogramm Leipzig 2015 103 102 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung 3.2.3 Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung des Leistungssports in den Schwerpunktsportarten 3.2.3.1 Bisherige Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung des Leistungssports/Stand 2008 3.2.3.1.2 Nachwuchsleistungs- und Hochleistungssport 3.2.3.1.1 Vereinssport als Basis des Leistungssports In den Schwerpunktsportarten unterstützt die Stadt Leipzig zusätzlich den Nachwuchsleistungs- und Hochleistungssport. Dazu gehört auch die Förderung von Institutionen des Leistungssports. 19,8 20 Fußball m Anteil an Mitgliedern KJ gesamt in % Bei einer Gegenüberstellung der in den jeweiligen Schwerpunktsportarten erfassten Kinder und Ju gendlichen zum Gesamtmitgliederbestand von Kindern und Jugendlichen in den Leipziger Sportver einen (circa 19.000) ist festzustellen, dass etwa die Hälfte aller dieser Kinder und Jugendlichen in die Leipziger Schwerpunktsportarten eingebunden war. Ein Fünftel der Kinder und Jugendlichen entfällt allein auf die Sportart Fußball, gefolgt von Schwimmen mit 13,2 Prozent (siehe Grafik 10). Für die leistungssporttragenden Sportvereine werden, abgestimmt mit dem Olympiastützpunkt Leip zig e. V. und dem Stadtsportbund Leipzig e. V., im Jahr circa 300.000 Euro an Projektfördermitteln für den Hochleistungs- und Nachwuchsleistungssport bewilligt. Die Stadt Leipzig überlässt dem Olympiastützpunkt Leipzig e. V. kostenfrei ein geeignetes Objekt in zentraler Lage am Sportforum und beteiligt sich zusätzlich an den Betriebskosten in Höhe von 12.500 Euro im Jahr. Darüber hinaus bezuschusst die Stadt Leipzig über den Olympiastützpunkt Leipzig e. V. Projekte des Leistungssports mit zurzeit jährlich 152.800 Euro pro Jahr. 13,2 Schwim men 4,2 Leichtath letik 3,7 Judo 0 Grafik 10: Kinder und Jugendliche in den Schwerpunktsportarten (Stand 2007) 2,4 2,3 Handball w Turnen w 2 Hockey 1,3 1,2 Volleyball m Kanu rennsport 0,7 0,7 Rudern Ringen 0,6 Kanu slalom 0,4 Wasser springen 0,3 Basket ball w Die Stadt Leipzig unterstützte allgemein den Kinder- und Jugendsport in den Vereinen und begünstigte damit auch die leistungssportorientierten Sportvereine in den Schwerpunktsportarten: Einzelmaßnahmen: • • • • • finanzielle Förderung für jedes Kind und jeden Jugendlichen im Verein (jährlich pauschal 15 € pro Kind und Jugendlichem) Förderung von ehrenamtlichen Übungsleiterinnen und Übungsleitern (die überwiegend Kinder und Jugendliche betreuen) kostenfreie Nutzung der städtischen Sportstätten (außer Schwimmhallen) für den Kinderund Jugendsport (gemäß Entgeltregelung für die Nutzung der von der Stadt Leipzig verwal teten Sportstätten – RBII-905/97) ermäßigte Nutzung der städtischen Sportstätten (außer Schwimmhallen) für Sportvereine mit bestimmten prozentualen Anteilen von Kindern und Jugendlichen (gemäß Entgeltrege lung für die Nutzung der von der Stadt Leipzig verwalteten Sportstätten – RBII-905/97) Verpachtung städtischer Sportstätten an Sportvereine und Beteiligung der Stadt Leipzig an den entstehenden Kosten für die Pflege und Unterhaltung Die städtischen Fördermaßnahmen trugen unter anderem mit dazu bei, dass viele Leipziger Kinder und Jugendliche einen Teil ihrer Freizeit in den Sportvereinen verbringen. Der Organisationsgrad der Kinder und Jugendlichen in den Sportvereinen ist in Leipzig sehr hoch. Diese breite Basis sichert den leistungsorientierten Sportvereinen eine gute Auswahlmöglichkeit für die Entwicklung von Talenten. Kinder 0-6 Jahre Tabelle 29 Organisationsgrad 2007 Sportprogramm Leipzig 2015 Kinder 7-14 Jahre circa 14 % Jugendliche 15-18 Jahre circa 47 % circa 31 % Für die Nutzung der in direkter Verwaltung der Stadt stehenden kommunalen Sportstätten gibt es eine Entgeltregelung, welche die zu entrichtenden Beträge für die temporäre Nutzung dieser Sportstätten festschreibt. In der Entgeltregelung sind die nicht kostendeckenden Beträge entsprechend des Kin der- und Jugendanteils gestaffelt. Für den Kinder- und Jugendsport werden sie völlig entgeltfrei den Vereinen zur Verfügung gestellt. Die Regelungen betreffen auch den Nachwuchsleistungssport in den relevanten Schwerpunktsportarten. Damit Schul- und Vereinssport die ARENA LEIPZIG nutzen können, beteiligt sich die Stadt Leipzig an den Betriebskosten in der Höhe von circa 600.000 Euro im Jahr. Die Hallen der ARENA werden anteilig von Athletinnen und Athleten beziehungsweise Spielerinnen und Spielern im Nachwuchsleis tungs- und Hochleistungsbereich in den Schwerpunktsportarten genutzt. Darüber hinaus werden von der Stadt Leipzig im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten neue Sport anlagen geschaffen beziehungsweise vorhandene Sportstätten saniert. Das gilt auch für Objekte, die explizit vom Nachwuchsleistungs- und Hochleistungssport genutzt werden. 3.2.3.2Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung des Leistungssports 2008-2015 3.2.3.2.1 Vorbehalt Nachfolgend aufgeführte Maßnahmen stehen unter dem Vorbehalt, dass die jeweiligen kommunal- und haushaltsrechtlichen Voraussetzungen vorliegen. 3.2.3.2.2 Finanzielle Sportförderung Vereinssport als Basis des Leistungssports An der allgemeinen Förderung des Kinder- und Jugendsports nach den einzelnen Förderkriterien der institutionellen Sportförderung wird – wie nachfolgend ausgeführt – festgehalten. Die Regelungen der Sportförderungsrichtlinie und der jährlichen Handlungsrichtlinien werden entsprechend angepasst. Sportprogramm Leipzig 2015 105 104 3. Sportentwicklungsplanung Personenbezogener Zuschuss für Kinder und Jugendliche in den Vereinen Dass sich der recht hohe Organisationsgrad von Kindern und Jugendlichen über die Erhöhung der Zu schüsse für vereinseigene Kinder und Jugendliche steigern lässt, ist eher unwahrscheinlich. Auch eine sportartenspezifische Differenzierung der Pauschalbetragshöhen führt nicht bemerkenswert zu einer Verbesserung der Bedingungen der Vereine in den Schwerpunktsportarten. (b) Fazit: Beibehalten und keine Änderungen Zuschuss für Übungsleiterinnen und Übungsleiter Den Vereinen wird auf Antrag ein Zuschuss von circa 200 Euro pro Jahr für jede ausgebildete Übungs leiterin und jeden ausgebildeten Übungsleiter gewährt. Von Amts wegen erfolgt keine Differenzie rung des Pauschalbetrags nach der Klientel der Übungsleiterin oder des Übungsleiters und/oder des zeitlichen Umfangs der ehrenamtlichen Tätigkeit und der Ansprüche an ihre oder seine Erfahrungen, Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Künftig wird in den vom OSP bestätigten Projekten der Schwerpunktsportarten bei der Förderung der ehrenamtlichen Übungsleiterinnen und Übungsleiter ein gesonderter Teilerschlüssel Übungsleiterin/ Übungsleiter zu betreuten Sportlerinnen/Sportlern im Kinder- und Jugendbereich anerkannt, um eine individuelle Betreuung der Sportlerinnen und Sportler zusätzlich zu unterstützen. (c) Der Teilerschlüssel Übungsleiterin/Übungsleiter zu betreuten Sportlerinnen/Sportlern im Kinder- und Jugendbereich wird für Projekte in den Schwerpunktsportarten mit 1:10 fest gelegt. Zuschuss für die Anmietung von Sportstätten Eine Bezuschussung erfolgt nur für Teilnahmen an/am: • 1. Deutschen Meisterschaften, • Süddeutschen, Mitteldeutschen, Südostdeutschen beziehungsweise Ostdeutschen Meister schaften, • Landesmeisterschaften des Freistaats Sachsen, • Punktspielbetrieb der 1. und 2. Bundesliga und • Regionalligen (im Erwachsenenbereich und nur, wenn sie über den Rahmen des Regie rungsbezirks hinausgehen und sich in der Wertigkeit unmittelbar der 2. Bundesliga an schließen). Deshalb wird in diesem Förderkriterium kein Umverteilungsbedarf gesehen. Fazit: Beibehalten und keine Änderungen Nachwuchsleistungs- und Hochleistungssport 14 13 Fußball m Projektförderung in % (a) 3. Sportentwicklungsplanung 11,67 11,67 Schwim men Leichtath letik 9,67 Judo 8,5 Handball w 7,17 Turnen w 6,17 Hockey 5,83 Volleyball m 5,33 5,33 Kanu rennsport Rudern 5 Ringen 4,5 4,5 Kanu slalom Wasser springen 1,67 Grafik 11: Mietzuschüsse 17.020 Schwerpunktsportarten 40.670 Sonstige 2007 in � Das Budget für Mietzuschüsse innerhalb der Sportförderung des Sport- und Bäderamts ist im Vergleich zu anderen Kriterien nicht sehr groß. Der Anteil für die Schwerpunktsportarten liegt bei circa 30 Prozent. Die vom Nachwuchsleistungssport in den Schwerpunktsportarten benötigte Sportstätteninf rastruktur wird bis auf wenige Ausnahmen von der Stadt Leipzig vorgehalten. Verfahrensänderungen wirken sich daher nicht wesentlich auf die Verbesserung der Bedingungen aus. Fazit: Beibehalten und keine Änderungen (d) Zuschuss zu den Fahrtkosten Das Budget für Fahrtkostenzuschüsse beträgt circa 100.000 Euro im Jahr. Davon werden mit Stand 2007 mehr als 50 Prozent pauschal auf Nachweis im Rahmen der institutionellen Sportförderung an die Leistungssportzentren in den Schwerpunktsportarten ausgereicht. Für die übrigen Sportarten und Sportvereine sind die Zugangskriterien sehr hoch angesetzt (Anmer kung: Profisport wird von der Stadt Leipzig generell nicht finanziell gefördert). Sportprogramm Leipzig 2015 Basket ball w 0 Die für den Nachwuchsleistungssport in den anerkannten städtischen Schwerpunktsportarten zweck gebundenen Zuschüsse wurden mit Stand 2008 wie folgt den Schwerpunktsportarten bewilligt: Die Schwerpunktsportarten mit Bundesstützpunkten und hoher Priorität erhalten höhere Zuschüsse als andere Sportarten. Sportarten mit Bundesstützpunkten-Nachwuchsleistungssport werden höher bezu schusst als Sportarten ohne Bundesinteresse. Grafik 12: Verteilung der Projektförderung auf die Schwerpunktsportarten Die sachgerechte Gewichtung beruht auf dem von der Stadt Leipzig gemeinsam mit dem OSP und dem SSB entwickelten Verfahren für die Berechnung von Projektfördermittelanteilen. Dieses Berechnungs system wurde vom Fachausschuss Sport erstmalig für das Jahr 2007 anerkannt und hat sich bewährt Es liegt detailliert dem Sportprogramm 2015 als Anlage A08-3 bei. Der Anteil der Zuschüsse, der von den Zuwendungsempfängern für Personalkosten verwendet wurde, lag 2007 bei 62,5 Prozent. Künftig muss darauf geachtet werden, dass die Projektfördermittel zweck gemäß für trainingsunterstützende Maßnahmen und nur bis maximal 25 Prozent für Personalkostenzu schüsse eingesetzt werden. Die jährliche Abrechnung des Projekts muss weiterhin sichergestellt wer den, um eine sachgerechte Entscheidung für das folgende Jahr treffen zu können. Sportprogramm Leipzig 2015 107 106 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Fazit: Zweckgebundene Zuschüsse im Rahmen der Projektförderung werden auch wei terhin gewährt. Das Verfahren für die Verteilung der Projektfördermittel wird ab 2008 beibehalten. Die Projekte sind künftig so zu gestalten, dass sie zeitlich befristet, auf eine bestimmte Zielgruppe ausgerichtet und konkret abrechenbar sind. Die Antragstellung hat mit einer vollständigen Projektkonzeption einschließlich verbind licher Aussagen zur Projektfinanzierung zu erfolgen. Die Mittel dürfen nur bis maximal 25 Prozent für Personalkosten eingesetzt und müssen hinsichtlich des Projekterfolgs abge rechnet werden. Sportstättenbau und -sanierung 3.2.3.2.3 Sportstätten Sportstättennutzung In den bestätigten Schwerpunktsportarten des Sportprogramms 2015 werden folgende Sportstätten vom Nachwuchssportbereich in den leistungssportragenden Sportvereinen genutzt (Tabelle 68). Auf die Vergabe von Zeiten in den grün gekennzeichneten Sportstätten hat die Stadt Leipzig keinen direk ten Einfluss. jährlicher Anteil der Nutzung durch den NWLS und LS (Stand 2007) Sportart/Sportverein(e) Spezialsportstätten Eigentümer/Verwalter Kanurennsport/ SC DHfK und SG LVB WSA Klingerweg WSA Schleußiger Weg Stadt Leipzig/SC DHfK Stadt Leipzig/SG LVB 100 % 100 % Kanuslalom/LKC WSA Pistorisstraße Stadt Leipzig/LKC 100 % Judo/JCL Judohalle ARENA Judohalle Marschnerstraße Stadt Leipzig/ZSL GmbH Freistaat Sachsen/Sportgymnasium 100 % 100 % Leichtathletik/LAZ Leipzig und SC DHfK Haupthalle ARENA Nebenhalle ARENA Laufschlauch ARENA Leichtathletikhalle auf der Nordanlage Sportforum Leichtathletikstadion auf der Nordanlage Sportforum Laufhalle auf der Nordanlage Sportforum Stadt Leipzig/ZSL GmbH Stadt Leipzig/ZSL GmbH Stadt Leipzig/ZSL GmbH Stadt Leipzig Stadt Leipzig Stadt Leipzig Wasserspringen/SC DHfK Sprunghalle Mainzer Straße Freistaat Sachsen/Universität Leipzig 100 % Schwimmen/SC DHfK, SSV Leutzsch und PSV Leipzig SH Mainzer Straße sowie diverse SH im Stadtgebiet Freistaat Sachsen/Universität Leipzig Sportbäder Leipzig GmbH 50 % unterschiedlich Rudern/SC DHfK Ruderzentrum Burghausen Stadt Leipzig/SC DHfK Handball w./HCL Nebenhalle ARENA Spielhalle Marschnerstraße Stadt Leipzig/ZSL GmbH Freistaat Sachsen/Sportgymnasium 50 % 50 % Volleyball m./VCL SpH Brüderstraße Spielhalle Leplaystraße Ernst-Grube-Halle Stadt Leipzig Stadt Leipzig Freistaat Sachsen/Universität Leipzig 20 % 70 % 10 % Hockey/ATV 1845 und HCLG SPA Prager Straße SPA Straße am Park SpH Brüderstraße Stadt Leipzig/ATV 1845 Stadt Leipzig/HCLG Stadt Leipzig 80 % 80 % 20 % A.-Kunze-Sportpark B.-Plache-Stadion und Nebenflächen Stadt Leipzig/FC Sachsen Insolvenzverwalter bzw. Stadt Leipzig/1. FC Lokomotive Leipzig TH Leplaystraße TH Marschnerstraße Stadt Leipzig Freistaat Sachsen/Sportgymnasium Fußball m./FC Sachsen 1990 und 1. FC Lokomotive Leipzig Turnen w./TuG Leipzig Tabelle 68 circa 4 % circa 5 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 95 % 5% Der Grad der Nutzung geeigneter kommunaler Sportstätten durch die Schwerpunktsportarten ist hoch. Sportprogramm Leipzig 2015 Hallenzeiten in Sportstätten der Stadt Leipzig, die nicht explizit einem Nutzer zur Verfügung stehen, werden nach sportfachlicher Bewertung durch das Amt für Sport vergeben. Anträgen leistungssport tragender Sportvereine in den Schwerpunktsportarten wird dabei die höchste Priorität eingeräumt. In diesem Verfahren sind keine Änderungen ersichtlich, die eine Verbesserung der Bedingungen für den Leistungssport bewirken könnten. Über ihre Zuständigkeit hinaus wird sich die Stadt Leipzig bemühen, dass benötigte Sportstätten ande rer Träger den leistungssportragenden Sportvereinen in den Schwerpunktsportarten im ausreichenden Maß und zu fairen Bedingungen zur Verfügung gestellt werden. Kanurennsport Kanurennsport verfügt über gute Trainingsbedingungen. Die Wassersportanlage des Leistungszent rums beim SC DHfK e. V. ist grundlegend saniert. Die Wassersportanlage des SG LVB e. V. am Schleu ßiger Weg muss noch teilsaniert werden. Eine wettkampfgeeignete Strecke, um Trainingswettkämpfe, Leistungsdiagnostik und Meisterschaften vor Ort durchführen zu können, fehlt in der Region Leipzig. Das Sportprogramm 2015 bezieht sich ausschließlich auf die Gebietszuständigkeit der Stadt Leipzig. Deshalb werden keinen Aussagen getroffen, inwieweit künftig an den Seen der Leipziger Umgebung wettkampffähige Regattastrecken errichtet werden können. Kanuslalom Mit der Eröffnung der modernen Wildwasseranlage Markkleeberg haben sich die Trainings- und Wett kampf bedingungen in der Region Leipzig wesentlich verbessert. Allerdings muss die Schleußiger Heimstätte des LKC e. V. in der Pistorisstraße grundlegend saniert werden. Sie dient nach wie vor als wohnortnahe Trainingssportstätte des Bundesstützpunkts für Leipziger Kinder und Jugendliche. Judo Am 13. Juni 2007 ist der Grundstein für die neue Judo-Trainingshalle auf der Nordanlage des Sportfo rums gelegt worden (RBIV-693/06 und RBIII-1623/04). Damit stehen dem Leistungssport zwei moder ne kommunale Spezialsporthallen für Trainings- und teilweise auch Wettkampfzwecke zur Verfügung. Mit der Überplanung der Nordanlage und der Schaffung von Ausgleichssportflächen (siehe Leichtath letik) wird der Sanierungs- und Neubaubedarf vollumfänglich abgedeckt. Leichtathletik Im Zusammenhang mit der Errichtung der Judo-Trainingshalle auf der Nordanlage sanierte die Stadt die Leichtathletikhalle vollständig und schuf moderne Umkleide- und Sanitärräume. Die Sanierungsund Neubaumaßnahmen sind seit Herbst 2008 abgeschlossen. Dem Bundesstützpunkt Hürde/Sprint stehen dann für Trainingszwecke die Leichtathletikhalle und die Sportplatzanlage auf der Nordanlage des Sportforums, die Haupthalle der ARENA LEIPZIG (14 Tage/ Jahr) und der Laufschlauch in der ARENA LEIPZIG als Spezialsportstätten zur Verfügung. Die Haupthalle der ARENA LEIPZIG kann als Wettkampfheimstätte für hochkarätige Meisterschaften dienen, die Leichtathletikanlage auf der Nordanlage für Nachwuchswettkämpfe. Das Stadion muss dementsprechend noch mit stationären beziehungsweise mobilen Tribünen komplettiert werden. Das kontinuierlich hohe Leistungsniveau der Wurf- und Stoßdisziplinen mit daraus resultierenden Anforderungen an einen Werferplatz und ein Werferhaus, die disziplinspezifischen Anforderungen der Hürdensprinter in Bezug auf Sondertrainingsanlagen (zum Beispiel Rampenlauf bahn) sowie die Notwendigkeit von Ausgleichssportstätten für die Sportarten Judo und Leichtathletik erfordern die grundlegende Überplanung und Neugestaltung der Nordanlage des Sportforums zu einem Zentrum des Hochleistungssports. Auf diese Anforderungen wird im Kapitel Sportstättenentwicklungsplanung Bezug genommen. Sportprogramm Leipzig 2015 109 108 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Wasserspringen Training und Wettkämpfe in dieser Sportart finden ausschließlich in der Schwimm- und Sprunghalle der Universität Leipzig statt. Der Sanierungsbedarf wird durch die Universität abgedeckt. Einen Neu baubedarf gibt es aufgrund der vergleichsweise geringen Zahl an Wasserspringerinnen und -springern in Leipzig nicht. Rudern Rudern verfügt über gute Trainingsbedingungen. Die Wassersportanlage am rudergeeigneten ElsterSaale-Kanal ist bereits zu großen Teilen saniert. Wie auch beim Kanurennsport fehlt eine wettkampf geeignete Strecke, um Trainingswettkämpfe und Leistungsdiagnostik vor Ort durchführen zu können. Der Elster-Saale-Kanal wird derzeit national als Langstrecken-Regattastrecke genutzt. Das Sportprogramm 2015 bezieht sich ausschließlich auf die Gebietszuständigkeit der Stadt Leipzig. Deshalb werden keinen Aussagen getroffen, inwieweit künftig an den Seen der Leipziger Umgebung wettkampffähige Regattastrecken errichtet werden können. Schwimmen Im Frühjahr 2008 wurde das neue Sportbad an der Elster von der Sportbäder Leipzig GmbH eröffnet. Nach der Sanierung der Universitätsschwimmhalle in der Mainzer Straße stehen dem leistungsorien tierten Schwimmsport zwei 50-Meter-Becken für Trainings- und Wettkampfzwecke zur Verfügung. Der Sanierungs- und Neubaubedarf an für Leistungssport geeigneten Schwimmhallen ist dann vollum fänglich abgedeckt. Turnen weiblich Der Turn- und Gymnastikclub Leipzig trainiert fast ausschließlich im Neubau des Sporthallenkomple xes Leplaystraße. Auch kleinere Meisterschaften und Trainingswettkämpfe werden dort ausgetragen. Die Sporthalle ist zwar funktionstüchtig, aber sanierungsbedürftig. Die Zuerkennung einer hohen Pri orität größerer Sanierungsmaßnahmen wird von der weiteren Bestätigung des Bundesinteresses für den ab Herbst 2008 beginnenden Olympiazyklus abhängen. Handball weiblich Handball ist eine Hallensportart, die nur in Zwei- und Dreifeld-Hallen gespielt werden kann. Die Aus lastung dieser Hallen ist sehr hoch. Zum Großteil nutzt der HCL die neuen Hallen ARENA und Sport gymnasium Marschnerstraße – jedoch nicht ausschließlich. Im Nachwuchsbereich findet der Trainingsund Wettkampf betrieb auch in anderen kommunalen Hallen statt. Ein großer Teil dieser Hallen hat Mängel hinsichtlich des Bauzustands und der DIN-gerechten Ausstattungen beziehungsweise Mindest abmessungen. Darauf wird im Kapitel Sportstättenentwicklungsplanung Bezug genommen. Hockey Die beiden Sportplatzanlagen der leistungssportorientierten Vereine an der Prager Straße (ATV) und der Straße am Park (HCLG) befinden sich in einem guten Zustand. Neubauten werden aufgrund der geringen Mitgliederanzahl und deren Entwicklung nicht benötigt. Zur Hallennutzung insbesondere in den Wintermonaten wird auf das Kapitel Sportstättenentwick lungsplanung verwiesen. Herausragendes Thema ist dabei die Sanierung der Sporthalle Brüderstraße, weil in ihr die Bundesligaspiele ausgetragen werden. Volleyball männlich Der von der Stadt Leipzig als Schwerpunkt angesehene leistungssportliche Bereich des Volleyballs ist eine Hallensportart, die besondere Anforderungen an die Mindestabmessungen von Sporthallen Sportprogramm Leipzig 2015 stellt (unter anderem Spielfeldgröße, Randbereiche, Hallendeckenhöhe). Die Auslastung dieser Hallen ist sehr hoch. Ein großer Teil dieser Hallen hat Mängel hinsichtlich des Bauzustands und der DINgerechten Ausstattungen beziehungsweise Mindestabmessungen. Dazu wird auf das Kapitel Sportstät tenentwicklungsplanung verwiesen. Schwerpunkt dabei ist die Spielsporthalle im denkmalgeschützten Altbau des Hallenkomplexes Leplaystraße, weil sich dort der Trainingsschwerpunkt des leistungsori entierten Volleyballs befindet. Fußball männlich Es gibt über 100 Sportplatzanlagen im Stadtgebiet, die zum Fußballspielen geeignet sind. Die vom Leistungssport genutzten kommunalen Sportplätze befinden sich in einem ausreichend guten Zustand. Den schlechten Bauzustand des Bruno-Plache-Stadions kann die Stadt Leipzig nicht beeinflussen, weil sich das Stadion in der Verwaltung des Insolvenzverwalters des ehemaligen VfB Leipzig e. V. befindet. Für hochkarätige Spiele und Meisterschaften steht das moderne Zentralstadion Leipzig zur Verfügung. Der Sanierungs- und Neubaubedarf für den Leistungssport geeigneter Fußballplätze ist damit vollum fänglich abgedeckt. In der kalten Jahreszeit wird das Training in Hallen absolviert. Als vollständig saniert kann die Groß feldhalle der Sportschule Abtnaundorf angesehen werden. Zu den anderen Sporthallen, die lediglich vom Kinder- und Jugendbereich für das Fußballspielen genutzt werden dürfen, wird auf das Kapitel Sportstättenentwicklungsplanung verwiesen 3.2.3.2.4 Sonstige Sportorientierte Schulen/Klassenzüge Die Sportmittelschule in Trägerschaft der Stadt besitzt bereits seit 1992 ein sportliches Profil. Diese Sportmittelschule befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Sportforum. Die Stadt Leipzig bekennt sich bis 2015 zur weiteren Betreibung der Schule als Sportmittel schule, insbesondere für Schülerinnen und Schüler in den Schwerpunktsportarten der Stadt Leipzig. Beginnend ab dem Schuljahr 2007/2008 baut die Stadt Leipzig an der Edouard-Manet-Schule (ehe mals 76. Grundschule) einen sportorientierten Zug auf (Ratsbeschluss RBIV-846/07). Er wird Kindern in den so genannten technisch-kompositorischen Sportarten, zu denen auch die Schwerpunktsportart Wasserspringen gehört, vorbehalten. Diese Kinder werden bereits im jungen Alter in den trainingsin tensiven Leistungssport eingebunden und bedürfen daher besonderer Unterstützung im Koordinieren von Schul- und Trainingsanforderungen. Die Stadt Leipzig bekennt sich zum sportorientierten Zug bis mindestens 2015, sofern das Angebot im ausreichenden Maß von Kindern angenommen wird. Darüber hinaus strebt die Stadt Leipzig an, bei der Fortschreibung der Konzeption des Sportgymna siums Leipzig dahingehend mitzuwirken, dass die Sportstätten auch dem Nachwuchsleistungs- und Hochleistungssport in den Sportvereinen zu bestmöglichen Bedingungen zur Verfügung gestellt und dass die Sportlerinnen und Sportler in den Leipziger Schwerpunktsportarten bei der Aufnahme in die Einrichtung bevorzugt berücksichtigt werden. Sportlerunterkünfte/Ausbildungs- und Beschäftigungsplätze Die internatsbedürftigen Sportlerinnen und Sportler der städtischen Sportmittelschule werden im In ternat des Sächsischen Sportgymnasiums in der Mainzer Straße untergebracht. Gemäß Ratsbeschluss RBIV-1020/07 beteiligt sich die Stadt Leipzig anteilig an den Kosten für eine Erzieherstelle im Internat des Sportgymnasiums in der Kolonnadenstraße. Sportprogramm Leipzig 2015 111 110 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Die Stadt Leipzig wird diese Kostenbeteiligung bei Bedarf bis 2015 fortsetzen. Die Stadtverwaltung Leipzig fördert weiterhin in ihrer Eigenschaft als Arbeitgeber aktive und ehemali ge Leistungssportler/innen (Olympiakader). Zur Erreichung dieses Zieles werden drei zusätzliche Stel len vorgehalten, die mit aktiven Leistungssportler/innen/n besetzt werden können. Dabei muss es sich um Tätigkeiten handeln, die zum Aufgabenspektrum der Stadt Leipzig gehören. Dies stellt sicher, dass bei Beendigung der aktiven Lauf bahn die Tätigkeit auf einer regulären vergleichbaren Stelle fortge setzt werden kann. Voraussetzung für die Einstellung ist daher, dass die erforderliche Eignung für die angedachte Tätigkeit besteht. Während der Zeit als aktive/r Leistungssportler/in werden Sonderrege lungen hinsichtlich der Arbeitszeit getroffen; Fördermöglichkeiten für Ausfallzeiten sind in Anspruch zu nehmen. Bei Beendigung der aktiven Lauf bahn wird über den künftigen Einsatz entschieden. Die Stadt Leipzig fördert weiterhin die Ausbildung aktiver und ehemaliger Leistungssportler/innen. Voraussetzung ist auch hier die Eignung für den Ausbildungsberuf, die wie bei anderen Bewerber/ innen/n zu beurteilen ist. Das Engagement der Stadt Leipzig besteht darin, die Ausbildungsbedingun gen so zu gestalten, dass Ausbildung und Training miteinander vereinbart werden können. Gegebe nenfalls sind unter Ausschöpfung der gesetzlichen Rahmenbedingungen Ausnahmegenehmigungen zu bewirken, um die Ausbildung aufnehmen bzw. regulär abschließen zu können. Darüber hinaus hilft die Stadt Leipzig dem OSP-L bei der Vermittlung von Ausbildungs- und Beschäf tigungsstellen für Nachwuchsleistungssportler/innen bei Unternehmen. Die Stadt Leipzig wird ausgewählte Leistungssportler/innen bei ihrer Ausbildung bzw. ih rer beruflichen Tätigkeit unterstützen. Sportgroßveranstaltungen 3.2.3.3 Breitensport und Leistungssport sind besonders im Kinder- und Jugendbereich eng miteinander ver flochten. Die Stadt Leipzig unterstützt leistungsorientierte Sportvereine und Gremien des Leistungs sports bei der Schaffung guter Rahmenbedingungen für Talente sowie Spitzensportlerinnen und -sportler (Amateure) in ausgewiesenen Schwerpunktsportarten durch eigene Förder- und Unterstüt zungsmaßnahmen. Sie setzt ausdrücklich auf einen fairen und diskriminierungsfreien Leistungssport. Die direkte Förderung des Leistungssports durch die Stadt Leipzig konzentriert sich auf die Projekt förderung in den Schwerpunktsportarten, insbesondere auf den Nachwuchsleistungssport, die Ver besserung materieller Rahmenbedingungen für die Schwerpunktsportarten und auf die Förderung des Olympiastützpunkts Leipzig e. V. als wichtigem Partner für die kommunale Sportverwaltung. Ausgewiesene Schwerpunktsportarten der Stadt Leipzig sind von den Individualsportarten: Judo, Ka nuslalom, Kanurennsport, Leichtathletik, Wasserspringen und Rudern; bei Erfüllung der geforderten Voraussetzungen Turnen/weiblich und Schwimmen. Bei den Mannschaftssportarten sind ausgewiese ne Schwerpunktsportarten Handball/weiblich und Volleyball/männlich; bei Erfüllung der geforderten Voraussetzungen Fußball/männlich und Hockey/weiblich. Förderungs- und Unterstützungsmaßnahmen der Stadt Leipzig in den Schwerpunktsportarten bis 2015 sind unter anderem: • • Sportgroßveranstaltungen in den Schwerpunktsportarten können sich auf die weitere Entwicklung die ser Sportarten in der Stadt Leipzig positiv auswirken. Sie machen Kinder und Jugendliche neugierig auf diese Sportarten und motivieren bereits in den Sportarten trainierende Sportlerinnen und Sportler, den Höchstleistungen ihrer Vorbilder nachzueifern. Des Weiteren können deutsche und internationale Athletinnen und Athleten auf die hervorragenden Bedingungen am Trainingsstandort Leipzig aufmerk sam gemacht werden. • Die Sportarten Kanurennsport und Rudern sind davon ausgeschlossen, weil es mittelfristig keine wett kampfgeeignete Regattastrecke geben wird. Beim Wasserspringen sind die Möglichkeiten bei der Ver anstaltungsauswahl aufgrund der äußerst knappen Zuschauerkapazitäten auf kleinere Meisterschaften eingegrenzt. • Zusammenfassung der Maßnahmen • • • • eine kontinuierliche, aber hinsichtlich der Zielstellung und Prioritätensetzung verbesserte finanzielle Förderung des Nachwuchsleistungs- und Spitzensports im Rahmen der institu tionellen Sportförderung und der Projektförderung, die weitere Bereitstellung der benötigten kommunalen Sportinfrastruktur zu angemesse nen und bezahlbaren Bedingungen sowie die Mitwirkung, dass die anderen Träger mit benötigter Sportinfrastruktur ähnliche Bedingungen bieten, die Vervollständigung der Trainingsstätten für Leichtathletik und Judo auf der Nordanlage sowie die damit einhergehende Neustrukturierung der Nordanlage, die weitere Betreibung von sportorientierten Schulangeboten im Grund- und Mittelschul bereich, die Unterstützung bei der Bereitstellung von besonders geeigneten Sportlerunterkünften, die Unterstützung ausgewählter Leistungssportler/innen durch die Bereitstellung von Aus bildungs- und Arbeitsplätzen, die grundsätzliche Orientierung der Stadt Leipzig bei der Einwerbung von Sportgroßveran staltungen in den eigenen Schwerpunktsportarten und die angemessene würdevolle und öffentliche Ehrung der besten Sportlerinnen und Sportler durch die höchsten Repräsentantinnen und Repräsentanten der Stadt Leipzig. Die Stadt Leipzig richtet ihre Bemühungen um die Ausrichtung von Sportgroßveranstal tungen insbesondere auf hochkarätige Meisterschaften und Spiele in den anerkannten Schwerpunktsportarten aus, in denen die Infrastruktur in Leipzig vorhanden ist. Ehrungen Das öffentliche Ehren der besten Leipziger Sportlerinnen und Sportler durch die höchsten Repräsentan tinnen und Repräsentanten der Stadt ist eine würdevolle Anerkennung der Leistungen und Verdienste und ein Signal nach außen, dass der Leistungssport nach wie vor wichtig für Leipzig ist. Damit steigen der Bekanntheitsgrad und die Motivation der Sportlerinnen und Sportler. Die Stadt Leipzig wird durch ihre höchsten Repräsentantinnen und Repräsentanten bis zum Jahr 2015 jährlich in angemessener Art und Weise die erfolgreichsten Sportlerinnen und Sportler, insbesondere in den Schwerpunktsportarten, ehren. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 113 112 3. Sportentwicklungsplanung 3.3 3. Sportentwicklungsplanung Sport- und Bewegungsförderung in Kindertagesstätten und Schulen 3.3.1. Grundlagen 3.3.1.1 6 Quelle: Schulverwaltungsamt Stadt Leipzig Begriffsbestimmung/Themenabgrenzung Der Begriff Schulsport schließt sowohl den Sport im Unterricht als auch den außerunterrichtlichen Sport am Nachmittag ein. Die inhaltliche Ausgestaltung des Unterrichtsfachs Sport in der Bundes republik Deutschland liegt in der Zuständigkeit der Länder und ist deshalb nicht Gegenstand dieses Kapitels. An den sächsischen Schulen werden im Gegensatz zu anderen Bundesländern drei Sportun terrichtsstunden pro Woche erteilt. Das unterstreicht die Bedeutung, die dem Sport in Sachsen für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen beigemessen wird. Darüber hinaus beteiligen sich jährlich rund 150.000 Schülerinnen und Schüler in Sachsen an schulsportlichen Wettkämpfen6. Die Inhalte des Sportprogramms beschränken sich auf die außerunterrichtlichen Sportangebote kom munaler Schulen. Im Einzelnen sind das • Sportangebote im Bereich der Kindertagesstätten im Grundschulbereich (Hort), • Arbeitsgemeinschaften, Kurse und Sportprojekte. Diese Sportangebote werden sowohl von Lehrerinnen und Lehrern, Erzieherinnen und Erziehern als auch von Übungsleiterinnen und Übungsleitern kooperierender Sportvereine durchgeführt. Auch Schu len in freier Trägerschaft halten außerunterrichtliche Sportangebote vor. Im Sportprogramm der Stadt Leipzig konzentrieren sich aber die Bestandsanalyse und die Maßnahmeplanung auf die eigene Zustän digkeit als Trägerin der kommunalen Schulen. 7 Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Soziales (Hrsg.), 2006: Der Sächsische Bildungsplan – ein Leitfaden für pädagogische Fachkräfte in Krippen und Kindertagesstätten Das Sportprogramm 2015 soll aber auch in der vorschulischen Bildung und Erziehung greifen. Im Vorschulalter nimmt die Bewegungsförderung für Kinder in den Kindertagesstätten eine hervorzu hebende Bedeutung ein. Grundlagen für die pädagogische Arbeit in sächsischen Kindertagesstätten sind das Sächsische Kindertagesstättengesetz (SächsKitaG) und der Sächsische Bildungsplan7. Erzie herinnen und Erzieher stehen auf deren Grundlage in der Pflicht, bereits im frühen Kindesalter für eine ganzheitliche Persönlichkeitsbildung zu sorgen. Die Bewegungsförderung gibt es auch im Bereich der Kinderkrippen und der Tagespflege. Diese beiden Bereiche werden allerdings in diesem Kapitel nicht berücksichtigt. Die Bewegungsförderung für Kinder in den Kitas (auch im Vorschulalter) ist gesetzlich verankert im Sächsischen Kindertagesstättengesetz (SächsKitaG) unter § 2 Aufgaben und Ziele. Dort heißt es: „Der ganzheitliche Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag dient vor allem ... 2. der Ausbildung von geistigen und körperlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten ...“. In Absatz 3 heißt es dazu weiter, dass die regelmäßige Gestaltung von Bildungsangeboten dem Übergang in die Schule Rechnung zu tragen hat, „indem insbesondere der Förderung und Ausprägung ... der Grob- und Feinmotorik, der Wahrneh mungsförderung und der Sinnesschulung Aufmerksamkeit geschenkt wird“. 8 Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Soziales (Hrsg.), 2006: Der Sächsische Bildungsplan – ein Leitfaden für pädagogische Fachkräfte in Krippen und Kindertagesstätten. 2.1 Somatische Bildung, S. 1 Im Bereich der frühkindlichen Bildung ist die Bewegungsförderung deshalb ein integriertes Anliegen. Grundlage für die pädagogische Arbeit in sächsischen Kindertagesstätten ist der Sächsische Bildungs plan. Darin werden insbesondere im Bereich somatische Bildung körperbetonte Bildungsaspekte ins Blickfeld genommen. Dazu gehören Körperhaltung, Bewegung und Ernährung, aber auch psychische und emotionale Prozesse, welche sich einerseits mit den körperlichen Erfahrungen selbst und anderer seits mit den sozial geltenden Werten und Normen in Bezug auf Körper und Körperlichkeit verknüpfen. Leitgedanke dieses Bildungsbereichs ist der Begriff Wohlbefinden. Damit wird an den komplexen Ge sundheitsbegriff der WHO angeknüpft, welcher über die Abwesenheit von Krankheit hinaus Gesundheit als „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens“8 definiert und damit den Blick auf die Herausbildung von Stärken, Kompetenzen und auf gesundheitliche Ressourcen lenkt. Sportprogramm Leipzig 2015 Dieses Verständnis von somatischer Bildung spiegelt sich auch in dem vom Sächsischen Staatsministe rium für Soziales herausgegebenen „Gesund aufwachsen in Sachsen – Handbuch für Erzieherinnen und Erzieher“ wider. Die Bewegungsförderung wird hier als eines von sieben Handlungsfeldern im Bereich der Gesundheitsförderung in der Kita beschrieben. Das Sportprogramm 2015 will mit geeigneten Maßnahmen die Bewegung von Kindern fördern und möglichst die ganze Familie ansprechen und richtet sich an alle Leipziger Kindertagesstätten. Somit kann dieses Programm ein Baustein für die Umsetzung des Sächsischen Bildungsplans in den aktuell 208 Leipziger Kindertagesstätten sein. 3.3.1.2 Interessen der Stadt Leipzig an der Sport- und Bewegungsförderung in Kindertagesstätten und Schulen Sport als Teil der Bildung und der Erziehung hat in der Gesellschaft einen besonderen Stellenwert. Be wegung, Spiel und Sport gehören zu den elementaren Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen. Sie sind für deren geistige, körperliche, emotionale und soziale Entwicklung unverzichtbar. Bundesweite Untersuchungen, aber auch Studien in Sachsen, belegen, dass bei Kindern Defizite in der Motorik und der physischen Leistungsfähigkeit zunehmen. Die Gründe dafür liegen unter anderem in den techni schen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Bewegung ist eine nicht zu ersetzende Voraussetzung für die Reifung des Skelettsystems, die Steige rung der Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems, die Entwicklung von Sinnesorganen sowie die Prävention von Übergewicht und Haltungsauffälligkeiten. Darüber hinaus ist Körperbewegung für Kinder und Jugendliche eine wichtige Möglichkeit, mit der Umwelt in Kontakt zu treten. Sensorische und motorische Erfahrungen verknüpfen sich stark miteinander. Sie sind zentrale Elemente von Bil dungsprozessen und damit die Voraussetzung für die Entwicklung kognitiver, emotionaler, interaktiver, sozialer und sprachlicher Fähigkeiten. Das Erleben eigener Befindlichkeiten (beispielsweise Spannung/ Entspannung, Anstrengung/Leichtigkeit, Schmerz/Wohlempfinden), von Nähe und Distanz zu anderen, von szenischen Vollzügen und Handlungsabläufen trägt dazu bei, dass Kinder und Jugendliche neben motorischen auch soziale Fertigkeiten erleben und Grenzen bei sich selbst und anderen testen können. Aus Bewegungsspielen können Phantasie- und Rollenspiele werden, Bewegung kann zur Erforschung der materiellen Umwelt anregen oder hinüberleiten zur Handhabung von Gegenständen und Techniken. Besonders bei jüngeren Kindern hat Bewegung für soziale Interaktionen einen größeren Stellenwert als sprachliche Kommunikation 9. Bei älteren Kindern und Jugendlichen gewinnt die Verknüpfung von Bewegung und Mitgliedschaft in einer Gruppe (Mannschaftssport/Gruppenleistung) an Bedeutung. Bewegung kann außerdem zum Abbau beziehungsweise zur Kanalisation von Spannungen dienen. Positive Bewegungserfahrungen ziehen angenehme Empfindungen und damit Wohlbefinden nach sich und können so die Aufnahmebereitschaft der Kinder und Jugendlichen fördern. Weil Kinder und Jugendliche einen großen Teil ihrer Tageszeiten in den Bildungseinrichtungen ver bringen, ist das Vorhalten qualifizierter Sport-, Spiel- und Bewegungsangebote in den Schulen und Kindertageseinrichtungen zwingend erforderlich. 9 Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Soziales (Hrsg.), 2006: Der Sächsische Bildungsplan – ein Leitfaden für pädagogische Fachkräfte in Krippen und Kindertagesstätten. 2.1 Somatische Bildung, S. 6 Im Leitsatz 7 des Sportprogramms bekennt sich die Stadt Leipzig, als Trägerin von allgemeinbildenden, sportbetonten und beruflichen Schulen, zur Sicherstellung der anforderungsgerechten materiellen Rah menbedingungen für einen lehrplangerechten Schulsport an gesicherten Schulstandorten. Sie setzt sich damit in qualitativer und quantitativer Hinsicht das Ziel, die erforderlichen Sportstätten für den Sportunterricht bereitzustellen. Darüber hinaus ist es aber auch erklärtes Ziel des Leitsatzes 7, materielle Verbesserungsmaßnahmen planerisch so abzustimmen, dass sie neben der schulischen Nut zung auch dem organisierten Sport in der Stadt Leipzig dienen. Die Stadt unterstützt gemäß Leitsatz 7 zudem die Bewegungsförderung von Kindern im Vorschulalter durch die Bereitstellung der materielltechnischen Voraussetzungen. Sportprogramm Leipzig 2015 115 114 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Die explizit benannten Handlungsschwerpunkte des Leitsatzes 7 untersetzen die sportpolitische Ziel setzung der Stadt Leipzig im Leitsatz 1 des Sportprogramms 2015, den Hauptschwerpunkt der Sport entwicklung und -förderung in allen Sportbereichen auf Kinder und Jugendliche zu richten. Sie geht damit auch konform mit dem erklärten strategischen Ziel der Stadt Leipzig, ihr Handeln insbesondere auf junge Familien mit Kindern auszurichten. 3.3.2. Bisherige Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung der Sport- und Bewegungsförderung in Kindertagesstätten und Schulen/Stand 2007 3.3.2.1 10 in den Jahren 2003/2004 von Stadt Leipzig und Universität Leipzig durchgeführt. vgl.: Stadt Leipzig, Gesundheitsamt (Hrsg.), 2005: Gesunde Kindertagesstätte – Handbuch für Erzieherinnen, S. 55 ff. Bewegungsförderung im Vorschulalter Bei der Evaluation des Projekts Gesunde Kindertagesstätte – Leipzig10 wurde nachgewiesen, dass täg liche aktive Bewegungsangebote in den Kindertageseinrichtungen zu enormen Verbesserungen in ver schiedenen motorischen Bereichen geführt haben. So entwickelten sich die Gleichgewichtsfähigkeit und das Sprungvermögen teilweise auf mehr als das Doppelte des Ausgangswerts. Alle Kinder konnten sich deutlich verbessern, obwohl kein sportliches Training erfolgte. 2005 gründete sich das Netzwerk für Bewegungsförderung von Kindern und Jugendlichen, das seither unter der Leitung des Bürgermeisters und Beigeordneten für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule tätig ist. Im Netzwerk sind alle maßgeblichen Partner für Bewegungsförderung und Sport wie der Stadtsportbund Leipzig e. V., die Regionalstelle Leipzig der Sächsischen Bildungsagentur, gesetzliche Krankenkassen, der Kinderschutzbund, die Sport- und die Erziehungswissenschaftlichen Fakultäten der Universität Leipzig, die beiden Leipziger Kinderkliniken und viele Ämter der Stadtverwaltung (Ge sundheit-, Jugend-, Schulverwaltungs- und Sportamt) wie auch die Volkshochschule vertreten. Über das Netzwerk und seine nachgeordneten Arbeitsgemeinschaften (AG Kita, AG Schule, AG Freizeit und Vereine) kommen alle beteiligten Partner regelmäßig miteinander in Kontakt und tauschen Informati onen aus. Maßgebliche Voraussetzungen für die fachgerechte, gemäß Sächsischem Bildungsplan vorgeschriebe ne, Bewegungsförderung in den Kindertagesstätten sind a) für die Entwicklungsbedürfnisse der Kinder sensibilisierte Erzieherinnen und Erzieher so wie b) vielfältige Bewegungsanreize, die in den Alltag integriert und leicht zugänglich sind. a) 11 Quelle: Stadt Leipzig, Gesundheitsamt (Hrsg.), 2005: Gesunde Kindertagesstätte. Handbuch für Erzieherinnen, S. 16 Sensibilisierte Erzieherinnen und Erzieher sowie deren Befähigung zur Bewegungsförderung Die Bewegungsförderung, als Bestandteil von Gesundheitsförderung und im Sinne somatischer Bildung, repräsentiert ein neues Bild vom Kind: Kinder lernen „von sich aus“ und beschäftigen sich intensiv mit verschiedenen Themen und Entwicklungsaufgaben in unterschiedlichen Zeitabschnitten (Entwicklungsfenstern). Dieses Bild vom Kind ist der Ausgangspunkt für Weiterbildungen zur früh kindlichen Entwicklung, welche in Leipzig mittlerweile circa 64 Prozent der Leiterinnen und Leiter sowie Erzieherinnen und Erzieher des Jugendamts, des Schulverwaltungsamts und der Freien Träger absolvierten (Stand November 2007). Gemäß diesem Verständnis von kindlichen Bildungs- und Ent wicklungsprozessen kommt den Erzieherinnen und Erziehern bei der Bewegungsförderung vor allem die Gestaltung von Rahmenbedingungen zu. Dazu gehören unter anderem11: • • • die Förderung des selbstständigen Handelns und der Eigentätigkeit des Kindes der Wahl von Materialien und Geräten entsprechend der Neugier der Kinder die Berücksichtigung sozial-emotionaler Erfolge (Vermeidung von Ausscheidungs- und Sportprogramm Leipzig 2015 • • Konkurrenzsituationen) bei gezielten bewegungspädagogischen Angeboten das Ermöglichen individueller Lösungen der Bewegungsaufgaben durch eigene körperliche Aktivität den Kindern Freude an der Bewegung vorzuleben und zu vermitteln In Leipzig gab und gibt es verschiedene Initiativen und Netzwerke, in denen eine vertiefende Auseinan dersetzung mit dem Thema Bewegungsförderung in der Kita als ein Aspekt der Gesundheitsförderung stattfand beziehungsweise stattfindet (Tabelle 69): Projekt Gesunde Kindertagesstätte 2001-2004 Träger Gesundheitsamt Leipzig in Kooperation mit der IG Freie Träger und dem Jugendamt Leipzig Inhalt/Anmerkungen Ziel war die Erschließung von Gesundheitspotenzialen in Kitas; ein Teilziel: Information, Wissensvermittlung und Sensibilisierung der Erzieherinnen/Erzieher und Eltern für Themen der Kindergesundheit 10 Projekt-Kitas Erarbeitung der Dokumentation „Gesunde Kindertagesstätte. Handbuch für Erzieherinnen“ Alle Kindertagesstätten aus Sachsen können sich bewerben. Für 2008 haben sich 10 Leipziger Kitas beworben. Bewegte und sichere Kita Unfallkasse Sachsen Es gibt einen Anforderungskatalog mit Einzelkriterien. Deren Erfüllung prüft eine Kommission mit Spezialisten von der Unfallkasse Sachsen, der Universität Leipzig und des Sächsischen Sozialministeriums vor Ort. Bei Erfüllung erhält die Kita ein Zertifikat, verbunden mit einer Prämie, die zweckgebunden für die Anschaffung von bewegungsfördernden Ausstattungen verwendet werden soll. entwickelt vom Leipziger Netzwerk für BewegungsEin optimaler Ernähförderung und der rungs- und Bewegungs- Deutschen Gesellschaft start in die Schulkarriere für Ernährung, umgesetzt – optiStART von der Stadt Leipzig (Gesundheitsamt) und der Universität Leipzig Es gehört als einziges sächsisches Projekt zu den 24 Gewinnern des Wettbewerbs „Besser essen. Mehr bewegen“ des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die Themen gesunde Ernährung und Bewegungsförderung werden als einheitliches Konzept in den Alltag von derzeit acht beteiligten Schulen und Horten sowie neun in der Nähe der Schulen liegenden Kindertagesstätten integriert. Die Schulung der Pädagogen erfolgt über Fortbildungen, Konsultationen und Treffen. Tabelle 69 Quelle: Gesundheitsamt Stadt Leipzig Im Bereich der Fortbildungen bietet der Stadtsportbund Leipzig e. V. seit 2004 drei Ausbildungsmodule an (Tabelle 70). Bisher gab es 330 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, davon etwa zwei Drittel Übungs leiterinnen und Übungsleiter aus den Sportvereinen und circa ein Drittel Erzieherinnen und Erzieher von Kindertagesstätten. Dieses gemeinsame Schulen begünstigt unter anderem auch den Auf bau von Kooperationen zwischen Kitas und Sportvereinen über das Zustandekommen von persönlichen Kon takten. Fortbildung Bezeichnung Inhalt/Anmerkung Modul 1 Bewegungserziehung für 3- bis 6-jährige Kinder 15 Unterrichtseinheiten (Theorie und Praxis) Modul 2 Bewegung, Spiel und Sport für übergewichtige Kinder 15 Unterrichtseinheiten (Theorie und Praxis) Sport mit Vorschulkindern Praxisseminar mit 8 Unterrichtseinheiten alle Module vom Landessportbund Sachsen für die Verlängerung von Übungsleiterlizenzen anerkannt Modul 3 Tabelle 70 Quelle: Stadtsportbund Leipzig e. V. Sportprogramm Leipzig 2015 117 116 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung In ähnlicher Weise bietet das Gesundheitsamt seit 2003 jährlich in Kooperation mit der AOK und der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig zweitägige Fortbildungen zum Thema Bewegungsförderung in Kitas an. An diesen Fortbildungen haben bisher circa 250 Erzieherinnen und Erzieher aus mehr als 60 Kindertagesstätten teilgenommen. Ein derartiger Fortbildungszyklus wurde auch für Erzieherinnen und Erzieher der Schulhorte angeboten. Für 2008/2009 wurde von Seiten des Schulverwaltungsamts ein weiterer Bedarf im Rahmen der Umsetzung des Sächsischen Bildungsplans für Horte bekundet. 12 Quelle: Tietze, Wolfgang (Hrsg.), 2004: Pädagogische Qualität entwickeln, Beltz 13 Quelle: Tietze, Wolfgang/ Dauerhafte Anregungen, sich mit dem Thema Bewegung und Bewegungsförderung auseinanderzu setzen, werden durch den Nationalen Kriterienkatalog und das darauf auf bauende Qualitätsmanage mentinstrument PädQuis12 gegeben. Für den Bereich Bewegung werden im Kriterienkatalog13 BestPractise-Beispiele gesammelt. Die Checklisten und Anleitungen des QM-Instruments ermöglichen es den Teams in den Kitas, sich selbst einzuschätzen und zielgerichtet weiterzuentwickeln. Aber auch in anderen Qualitätsbereichen, zum Beispiel im Bereich Raumgestaltung, spielt Bewegung im Sinn von vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten eine Rolle. Viernickel, Susanne (Hrsg.), 2003: Pädagogische Qualität in Tageseinrichtungen für Kinder. Ein nationaler Kriterienkatalog, Beltz 14 Quelle: Tietze, Wolfgang/ Viernickel, Susanne (Hrsg.), 2003: Pädagogische Qualität in Tageseinrichtungen für Kinder. Ein nationaler Kriterienkatalog, Beltz b) vielfältige Bewegungsanreize Eine zentrale Aufgabe von Kitas ist es, Kindern sowohl in den Innenräumen als auch auf dem Außenge lände großzügige Bewegungsräume für Spiele und grobmotorische Aktivitäten zur Verfügung zu stel len und alltägliche, leicht zugängliche Bewegungsanreize in allen Räumlichkeiten und Freiflächen zu schaffen, welche sich an den Bewegungsbedürfnissen und -interessen der Kinder, an ihrem Drang nach Erkunden, Erproben und dem Erweitern der eigenen Fähigkeiten orientieren. Eine Vielfalt von fest installierten und freibeweglichen Ausstattungsgegenständen soll die Kinder zu verschiedenartigsten Bewegungsabläufen herausfordern. Die von den Kindern selbst gewählten Aktivitäten werden dabei ergänzt durch regelmäßige Bewegungsangebote für die Gruppe oder auch für einzelne Kinder.14 1. 2. 3. Einen starken Entwicklungsschub beim weiteren Auf- und Ausbau von Ganztagsangeboten in Sachsen hat ein mit jährlich 30 Millionen Euro untersetztes Landesprogramm gegeben. Damit steht seit 2005 allen Schulen in Sachsen – unabhängig von der Trägerschaft – die Möglichkeit offen, eine Ganztags konzeption zu erarbeiten oder weiterzuentwickeln und für die Umsetzung der Angebote entsprechende Honorar- und Sachmittel zu erhalten. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf eine Analyse zum außerunterrichtlichen Sport der kommunalen Schulen mit Ganztagsangeboten (GTA) in Leipzig im Schuljahr 2007/2008. Zum Jahresende 2007 haben insgesamt 78 der 121 Leipziger Schulen in kommunaler Trägerschaft Fördermittel über das Programm des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus „Zum Ausbau von Ganztagsangeboten“ erhalten (Grafik 13). 67 von diesen 78 Schulen mit GTA führen neben dem Unter richtssport Sportkurse, Sportprojekte und Arbeitsgemeinschaften durch. 3.3.2.2.1 Sportbezogene Ganztagsangebote Sächsische Definition Ganztagsangebote im Rahmen der Verwaltungsvereinbarung zum Investitions programm „Zukunft Bildung und Betreuung“: Ganztagsangebote sind Erziehungs- und Bildungsangebote allgemein bildender Schulen und Förder schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft, die auch als Kooperationsmodelle zwischen Schulen und Trägern der Jugendhilfe auf der Grundlage eines gemeinsamen Konzepts unterbreitet werden und durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet sind: Sportprogramm Leipzig 2015 21 MS 10 Gym 10 FS 66 25 15 Grafik 13 Anträge GTA 2007/2008 Stand: Februar 2008 15 (Quelle: Schulverwaltungsamt 0 Sportangebote in kommunalen Schulen 37 GS Kinder mit geringer Bewegungsmotivation brauchen zusätzlich geplante Angebote. Ebenso sollten bewegungsunsichere Kinder und Kinder mit besonderen Bewegungsfähigkeiten spezielle Impulse er halten. Zahlreiche Anregungen für die Gestaltung von Räumen zu Bewegungsräumen finden die Fach kräfte in ihren Materialien zur Qualitätsentwicklung und auch in der Fachliteratur. In den Empfehlungen des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales 6/2005 zum § 2 des Sächsi schen Kindertagesstättengesetzes (SächsKiTaG) ist enthalten, dass Einrichtungen ab 61 Kindern für die Erlangung einer Betriebserlaubnis zusätzlich einen speziellen Mehrzweckraum vorzuhalten haben. Weitere normierte Anforderungen, zum Beispiel in Bezug auf bewegungsfördernde Ausstattungsge genstände, gibt es in Sachsen nicht. So liegt es im Ermessen der jeweiligen Einrichtung, was aus dem Gesamtbudget an Ausstattungen beschafft wird. Hier ist noch ein Defizit an konkreten zweckgebunde nen Fördermaßnahmen festzustellen. 3.3.2.2. Sie halten über den Unterricht hinaus an mindestens drei Tagen in der Woche ein Angebot für die Schülerinnen und Schüler vor, das einschließlich Unterricht täglich mindestens sie ben Zeitstunden umfasst. Dabei müssen Unterricht und außerunterrichtliche Angebote in einem konzeptionellen Zusammenhang stehen. An allen Tagen des Ganztagsbetriebs wird den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern ein Mittagessen angeboten. Organisation und Durchführung aller Angebote stehen unter der Aufsicht und Verantwor tung der Schulleitung beziehungsweise erfolgen in enger Kooperation mit ihr. Schulen und mit ihnen zusammenwirkende Horte sowie Kooperationsmodelle zwischen Schulen und Trägern der Jugendhilfe arbeiten auf der Grundlage eines gemeinsamen pädagogischen Konzepts und entwickeln dieses qualitativ weiter. 100 Anträge GTA Stadt Leipzig) Schulen gesamt Die Förderrichtlinie des Sächsisches Staatsministerium für Kultus zum Ausbau von Ganztagsange boten unterstützt die Öffnung der Schulen zum Gemeinwesen hin und fördert die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Sport. 37 der 67 Schulen mit Sportangeboten sind bereits eine enge Kooperation mit mindestens einem im Schulumfeld ansässigen Sportverein eingegangen (Grafik 14). Auf der Grundlage eines Vertrags erhält die Kooperationspartnerin/der Kooperationspartner, zum Beispiel die Übungsleiterin/der Übungsleiter oder der Verein, eine Stundenvergütung. Über die Höhe dieser Stundenvergütung entscheidet der Schulleiter eigenverantwortlich. In der Förderrichtlinie zum Ausbau von GTA aus dem Jahre 2007 ist die Förderhöhe für Übungsleiter nicht explizit festgeschrieben. Als Orientierung können die Tariftabellen nach BAT-O herangezogen werden. Sportprogramm Leipzig 2015 119 118 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Angebote und Projekte werden nicht nur durch Mittel für Honorare, sondern auch für Sachausgaben gefördert. Sachausgaben im Sinn der Förderrichtlinie zum Ausbau von Ganztagsangeboten sind alle Ausgaben unter 5.000 Euro – außer Honorare. Alle Ausgaben müssen sich aus der Ganztagskonzeption heraus begründen. Ausgaben, die einen Wert von 5.000 Euro überschreiten, gehören zu den Investiti onsausgaben. Im Rahmen der Ganztagsangebote kommen im ganztägigen Schulalltag zuzüglich zu den drei Sport unterrichtsstunden in der Woche noch durchschnittlich 3,25 Stunden an Sportaktivitäten hinzu (Grafik 15). Grafik 14 Grafik 15 90 78 67 Grafik 14 GTA 2007/2008 (Quelle: Schulverwaltungsamt Stadt Leipzig) Grafik 15 durchschnittliche Stundenan- Anzahl der Schulen Sportangebote an Schulen mit Stadt Leipzig) 2 7 35 Tanz 13 8 8 7 36 Ballett 1 0 0 0 1 Rhythmik/Bewegung 1 1 0 1 3 Rückenschule 3 2 0 0 5 Yoga 1 0 0 0 1 Bewegungsangebote 5 2 0 1 8 Aerobic 2 1 0 0 3 Leichtathletik 6 0 1 0 7 0 1 2 2 1 7 27 %/3,5* Grundschulen Bogenschießen 0 0 1 0 1 gesamt 23 %/3* Gymnasien * Wert in Unterrichtsstunden Ballsportarten Fußball 49 Grundschulen 28 Mittelschulen 11 14 Gymnasien 5 1 18 Förderschulen 109 6 23 5 6 3 2 16 2 3 3 0 8 gesamt Volleyball 1 9 5 0 15 Sportangebote, Kurse, AG Footbag 0 1 0 0 1 Grundschulen Mittelschulen Gymnasien Förderschulen gesamt 28 14 18 109 Ballsportarten 28 32 24 9 93 Kampfsport 8 4 4 3 19 Sonstiges (Schach, Klettern, Jonglieren) 3 3 2 1 9 Wasserfahrsport, Schwimmen, Tauchen 2 2 2 2 8 90 69 46 33 238 65 Prozent der Angebote in der Rubrik Rhythmik, Bewegung und Fitness sind den Themeng ruppen Bewegung, Sport und Spiel (35 Angebote) sowie Tanzen (36 Angebote) zugeordnet (Tabelle 72). Bei den Ballsportarten ist der hohe Anteil des Fußballs im Grundschul-, Förderschul- und Mittelschul bereich auffällig. Volleyball wird fast ausschließlich älteren Schülerinnen und Schülern (Mittelschulen und Gymnasien) angeboten; Tischtennis ist in allen Schularten recht beliebt (Tabelle 73). Handball 0 1 3 0 4 Flag-Football 1 0 0 0 1 Basketball 3 3 2 1 9 Golf 0 0 1 0 1 Badminton 0 2 4 0 6 Rugby 0 1 0 0 1 Tennis 3 0 2 0 5 AG Ballsport 1 1 0 0 2 Ballspiele 1 0 0 0 1 28 32 24 9 93 gesamt Tabelle 72 Quelle: Schulverwaltungsamt Stadt Leipzig gesamt Tischtennis 49 Sportprogramm Leipzig 2015 9 1 Rhythmik, Bewegung, Fitness gesamt 17 Hockey/Unihockey Sportaktivitäten Stadt Leipzig Bewegung, Sport, Spiel 4 Hinsichtlich der Häufigkeit der außerunterrichtlichen Sportangebote nehmen die Rhythmik-, Bewe gungs- und Fitnessangebote und die verschiedenen Ballsportarten die führenden Positionen ein (Tabelle 71). Quelle Schulverwaltungsamt gesamt 0 Schulen Tabelle 71 Förderschulen 0 in Kooperation mit Vereinen 0 Gymnasien Inlineskaten pro Woche (ohne Sportunterricht) Mittelschulen Kraftsport zahl der Sportangebote im GTA (Quelle: Schulverwaltungsamt Grundschulen 18 %/2,3* Förderschulen 32 %/4,2* Mittelschulen 37 Rhythmik/Bewegung/Fitness Tabelle 73 Quelle: Schulverwaltungsamt Stadt Leipzig 3.3.2.2.2 Sportarbeitsgemeinschaften außerhalb von Ganztagsangeboten Bei den Ganztagsschulprojekten sind die finanziellen Rahmenbedingungen (Honorare für Lehrerin nen und Lehrer sowie Trainerinnen und Trainer, Sachmittel) wesentlich besser als bei den Arbeitsge meinschaften. Die von der Stadt Leipzig geförderten Arbeitsgemeinschaften entsprechen mit einem derzeitigen Stundensatz von 6,60 €/h eher einer Aufwandsentschädigung als einem Honorarsatz. Aber dennoch stellen diese AG`s für Schulen, die keine Ganztagsangebote unterbreiten, einen kleinen Anreiz dar, interessante und abwechslungsreiche Angebote am Nachmittag den Schülerinnen und Schülern vorzuhalten. Die Zunahme der Anzahl der Schulen, die ihren Schülerinnen und Schülern Ganztagsangebote vorhal ten, hat auch den Anstieg dieser sportbezogenen Angebote zur Folge. Sportprogramm Leipzig 2015 121 120 3. Sportentwicklungsplanung 15 Quelle: Schulverwaltungsamt Stadt Leipzig 3. Sportentwicklungsplanung Die Zahl der bisher vom Schulträger finanzierten klassischen Sportarbeitsgemeinschaften ist dagegen rückläufig. Wurden im Sommer 2007 noch insgesamt 128 Sportarbeitsgemeinschaften vom Schulträger finanziert (geringe Aufwandsentschädigung für den AG-Leiter), waren es im Februar 2008 nur noch 92 Arbeitsgemeinschaften15. 3.3.2.3 Sportbetonte Schulen Nachwuchsleistungssportlerinnen und -sportler haben täglich ein hohes Trainingspensum zu bewäl tigen. Um Ausbildungs- und Trainingszeiten anforderungsgerecht aufeinander abstimmen zu können, werden in Leipzig spezielle Bildungseinrichtungen – die Sportmittelschule der Stadt Leipzig und das Sportgymnasium Leipzig des Freistaats Sachsen sowie der sportorientierte Zug an der Edouard-ManetSchule/Grundschule – vorgehalten (siehe auch Kapitel Leistungssport). Die Schulen sind in das Förderprogramm des Freistaats Sachsen für Schulen mit ganztägigen Angebo ten eingebunden und richten ihre Ganztageangebote fast ausschließlich auf Sportangebote aus. 3.3.3 Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung der Sportund Bewegungsförderung in Kindertagesstätten und Schulen 3.3.3.1 Bewegungsförderung im Vorschulalter Die Stadt Leipzig setzt sich mit dem Sportprogramm 2015 das Ziel, die Initiative zur Bewegungsför derung von Kindern in den Leipziger Kindertagesstätten nachhaltig zu stabilisieren und weiterzuent wickeln. Die Stadt Leipzig plant im Geltungszeitraum des Sportprogramms bis 2015 zur Untersetzung der sport politischen Zielstellungen in den Leitsätzen folgende Einzelmaßnahmen: 1. Weiterführung des Leipziger Netzwerks für Bewegungsförderung im Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule 2. Weiterführung von Weiterbildungsveranstaltungen für Erzieherinnen und Erzieher sowie Übungsleiterinnen und Übungsleiter, wie sie Kindern die Bewegungsförderung besser ver mitteln können und wie sie selbst die Freude an Bewegung im Rahmen einer Vorbildwir kung vorleben können ( zum Beispiel durch den Stadtsportbund Leipzig e. V.) 3. gezielte Unterstützung bei der Anbahnung von Kooperationen zwischen Kitas und Sport vereinen unter der Maßgabe, dass keine zusätzlichen Kosten für die Kitas entstehen 4. Verbesserung der technisch-materiellen Ausstattung in den Kitas durch ein spezielles neu aufzulegendes Förderprogramm der Stadt Leipzig 3.3.3.2 Sportangebote in kommunalen Schulen 3.3.3.2.1 Sportbezogene Ganztagsangebote Die sächsischen Rahmenbedingungen für die Entwicklung von Ganztagsangeboten durch Schulen sind gegenwärtig so gut, dass bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen in den kommenden Jahren sowohl bei den Leipziger Schulen in freier als auch kommunaler Trägerschaft mit einem weiteren Anstieg der Anzahl von ganztägigen Angeboten zu rechnen ist. Das führt bei den Schulen in kommunaler Trägerschaft in a) personeller und b) materieller Hinsicht künftig zu einem steigenden Bedarf. Sportprogramm Leipzig 2015 a) personeller Bedarf Künftig ist die Ausweitung der Kooperationen zwischen den Schulen und Sportvereinen erforderlich, um neben dem Einsatz der Sportlehrerinnen und -lehrer in den Schulen auch die notwendige Erschlie ßung weiterer fachkundiger personeller Ressourcen zu erreichen (vgl. unter anderem Projekt Bewe gungstrainer des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus). Die Einbindung ausgebildeter Übungsleiterinnen und Übungsleiter der Sportvereine in die Ganztagsan gebote bewirkt zudem auch die inhaltliche Ausweitung und die qualitative Aufwertung der Sportan gebote. Dadurch können Schülerinnen und Schüler von Spezialisten mit Sportarten vertraut gemacht werden, die die Schulsportlehrerinnen und -lehrer zum Teil nicht in der gleichen Fertigkeit vorführen beziehungsweise in bewährten methodischen Reihen lehren können. Darüber hinaus können dadurch Kinder und Jugendliche für eine Mitgliedschaft in einem Sportverein interessiert werden. Die Stadt Leipzig setzt sich mit dem Sportprogramm 2015 das Ziel, den Anteil der Schulen mit Ko operationen zu Sportvereinen von gegenwärtig 55 Prozent (37 der 67 Schulen mit Sportangeboten) zu erhöhen. b) materieller Bedarf Der Schwerpunkt der sportbezogenen Ganztagsangebote liegt auf den Rhythmik-, Bewegungs- und Fitnessangeboten sowie den verschiedenen Ballsportarten. Neben den Honorarkosten können über die Förderrichtlinie des Freistaats Sachsen auch Sachmittel, die im unmittelbaren Zusammenhang mit den Ganztagsangeboten stehen, beantragt werden. Somit kön nen die Anschaffungen für Ausrüstungsgegenstände und Sportgeräte – zumindest anteilig – finanziert werden. Nicht in der speziellen Förderung des Landes berücksichtigt sind Maßnahmen zur Verbesserung der Sportstättensituation. Einige Ballsportarten und Angebote aus der Gruppe der Rhythmik-, Bewegungsund Fitnessangebote sind auf die Nutzung von Sporthallen angewiesen. Die Ballsportarten Fußball, Volleyball, Handball und Hockey/Unihockey haben darüber hinaus gemäß DIN 18032 noch besondere Anforderungen, was die Kubatur und die Ausstattung von Sporthallen betrifft. Die Stadt Leipzig gibt sich mit dem Sportprogramm 2015 deshalb folgende Zielsetzungen: Die vorhandenen kommunalen Sporthallen unterliegen erheblichen Nutzungseinschränkungen, die fortlaufend durch Ausstattungsergänzungen und Umbaumaßnahmen abgebaut werden müssen (siehe auch Kapitel Sportstättenentwicklungsplanung). Darüber hinaus gibt es einen Neubaubedarf an Sport hallen, die auch aufgrund ihrer Kubatur uneingeschränkt spielsportartengeeignet sind. Dieser Bedarf geht in die Sportstättenentwicklungsplanung ein. Die aus der bisherigen Entwicklung abzuleitende prognostizierte Zunahme der außerunterrichtlichen Sportangebote im Rahmen der ganztägigen Betreuung darf künftig nicht zur Verdrängung des Vereins sports aus den Sporthallen führen. Nach wie vor werden dem Vereinssport grundsätzlich die wochen täglichen Hallenzeiten ab 17.00 Uhr zur Verfügung stehen. 3.3.3.2.2 Sportarbeitsgemeinschaften außerhalb von Ganztagsangeboten Mit der – vor allem aus Gründen der unterschiedlichen Finanzausstattung abzuleitenden – weiteren Zu nahme von Schulen mit ganztägigen Angeboten wird die Zahl der klassischen Arbeitsgemeinschaften weiter sinken. Dennoch sind die Arbeitsgemeinschaften weiterhin als Ergänzung zu den Sportangebo Sportprogramm Leipzig 2015 123 122 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung ten von Schulen mit ganztägigen Angeboten zu fördern. Die Stadt Leipzig setzt sich als Trägerin der kommunalen Schulen für den Geltungsraum des Sportprogramms 2015 das Ziel, die fortbestehenden Sportarbeitsgemeinschaften an den Schulen weiterhin angemessen zu fördern. Alle Leipziger Schulen haben die Möglichkeit, pro Woche 180 Minuten Arbeitsgemeinschaften, worin auch Sport AG enthalten sind, durchzuführen. Die Vergütung bemisst sich nach den tatsächlich geleisteten Stunden. 3.3.3.3 Sportbetonte Schulen Leipzig gehört zu den Städten Deutschlands, die eine Eliteschule des Sports (Sportgymnasium Leip zig) beheimatet. Im Schulverbund von Sportgymnasium, Sportmittelschule und einer Grundschule mit einer Sportklasse pro Jahrgangsstufe bestehen beste Voraussetzungen, sportliche Talente frühzeitig zu fördern. Während das in Landesträgerschaft befindliche Sportgymnasium über ein optimales Sport- und Trai ningsstättensystem verfügt, entsprechen die sportlichen Rahmenbedingungen an der kommunalen Sportmittelschule Leipzig nicht den Erfordernissen einer leistungssportorientierten Einrichtung. Die Sportmittelschule, als Schule mit ganztägigen – vor allem sportbezogenen Angeboten – verfügt aufgrund der engen Kooperation mit Sportvereinen zwar über die erforderlichen personellen, nicht aber über die infrastrukturellen Voraussetzungen. In der Schule gibt es zwei Sportklassen pro Jahrgang, die vollständig in die sportbezogenen Ganztagsangebote einbezogen sind. Der Anteil der Ballsportlerinnen und -sportler unter den Schülerinnen und Schülern beträgt circa 60 Prozent. Die Stadt Leipzig setzt sich das Ziel, die Zunahme von Schulen mit ganztägigen Angeboten zu un terstützen und dabei darauf zu achten, dass der außerunterrichtliche Schulsport und der Vereinssport weiterhin gut im Einklang stehen. • Dem Vereinssport werden die kommunalen Sporthallen gemäß der Entgeltordnung wo chentäglich ab 17:00 Uhr zweckgemäß zur Verfügung gestellt. • Die Quantität und Qualität der ganztägigen Angebote werden durch den weiteren Ausbau der Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen erhöht. • Für die Stabilisierung und den Ausbau der sportbezogenen ganztägigen Angebote ist die Sporthallensituation zu verbessern. • Für die Spielsportarten mit ihren besonderen DIN-untersetzten Nutzungsanforderungen gibt es einen Sanierungs- und Ausstattungsbedarf bei den vorhandenen Sporthallen und einen Neubaubedarf von uneingeschränkt spielsportartengeeigneten Sporthallen (Zwei fach- und Dreifach-Hallen). • Der Bedarf für den Neubau einer Dreifach-Halle trifft unter anderem auch für die Sport mittelschule zu. Die klassischen Sportarbeitsgemeinschaften sollen, ergänzend zu den Ganztagsangeboten, weiterhin gefördert werden. Wichtig ist vor allem auch die Förderung von Kindern, die nicht gerade als sportlich bezeichnet werden können. Hier ist die Schaffung von allgemeinen Sportgruppen, die nicht leistungssondern ausschließlich freudorientiert sind, eine wichtige Maßnahme. Die an diese sportbetonte Schule angegliederte Sporthalle hat eine Sportfläche von 216 m² und liegt damit noch weit unter der Norm für eine Einfach-Sporthalle (400 m²). Diese Sporthalle kann den Be darf für die den Schulsport ergänzenden Sportangebote nicht decken. Aufgrund der besonderen Sport spezifikation dieser kommunalen Bildungseinrichtung muss eine uneingeschränkte Nutzungsfähigkeit für alle Hallensportarten gewährleistet sein. Das ist nur durch den Neubau einer Dreifach-Halle in unmittelbarer Nähe zu erreichen. Dieser Bedarf geht in die Sportstättenentwicklungsplanung ein. 3.3.4 Zusammenfassung der Maßnahmen Der Bewegungsförderung für Kinder im Vorschulalter ist im Einklang mit dem Gesundheitsziel des Landes Sachsen „Gesund aufwachsen“ weiterhin im Interesse einer gesunden Entwicklung der Kinder hohe Aufmerksamkeit zu schenken. • Deshalb ist das Leipziger Netzwerk für Bewegungsförderung unter Federführung des De zernats Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule fortzuführen und entsprechend sich ab zeichnender Bedarfe weiterzuentwickeln. • Erzieherinnen und Erzieher von Kitas sollen weiterhin fachkundig (zum Beispiel unter Federführung des Stadtsportbunds Leipzig e. V.) zur Umsetzung somatischer Bildung wei tergebildet werden. • Da Gesundheitserziehung und Bewegungsförderung der Kinder mit den Erzieherinnen und Erziehern beginnt, soll das Thema „ErzieherInnengesundheit“ stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken und auch Gegenstand von Weiterbildungen werden. • Die Stadt Leipzig unterstützt gezielt die Anbahnung von Kooperationen zwischen Kitas und Sportvereinen unter der Maßgabe, dass keine zusätzlichen Kosten für die Kitas entste hen (zusätzliche Kosten würden sonst aller Wahrscheinlichkeit nach auf die Eltern umge legt werden; für die Kinder entstünde eine von der sozialen Situation ihrer Eltern abhängi ge Hürde beim Zugang zu Bewegungsangeboten). • Für den Bereich der Kitas wird ein spezielles Förderprogramm der Stadt Leipzig aufgelegt, um die technisch-materiellen Rahmenbedingungen für in den Alltag integrierte Bewe gungsförderung zu verbessern. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 125 124 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung 3.4 Vereinsungebundener Sport 3.4.1 Grundlagen 3.4.1.1 Begriffsbestimmung und Themenabgrenzung Dieses Kapitel beschränkt sich ausdrücklich auf Sportaktivitäten von Leipzigerinnen und Leipzigern, die • nicht von Vereinen beziehungsweise von privatwirtschaftlichen, schulischen oder sonsti gen Anbietern vorgehalten werden und • die im Stadtgebiet Leipzigs stattfinden. Die Nutzung beispielsweise von Fitnessstudios, die Teilnahme an Schwimmkursen, sportlich unter setzte Ganztagsangebote in Schulen, der Dienstsport einiger Berufsgruppen und viele andere Sportan gebote von Anbietern finden hier keine Berücksichtigung. 16 Quelle: Freizeitsportliche Konzeption des Deutschen Sportbunds Die Sportraumgestaltung in der Stadt bleibt demnach nicht mehr auf klassische und Spezialsportanla gen beschränkt. Es gilt, Wasser-, Grün- und Freiflächen für Sport und Bewegung und somit für die Be völkerung attraktiver zu machen. Landschafts-, Flächennutzungs- und Gewässerleitplanungen müssen siedlungs- beziehungsweise wohnortnahe Frei- und Wasserflächen als Anreiz schaffende Aktivräume berücksichtigen. Durch eine Verflechtung der kommunalen Instanzen lassen sich Kompetenzen bündeln und Wege und Flächen so managen, dass sie sowohl ökologische als auch soziale und ökonomische Zwecke erfüllen. Das entspricht einer nachhaltigen Stadtentwicklung auf der Basis verknüpfter Informationen. Das Inte grierte Stadtentwicklungskonzept (SEKo) leistet das für die Stadt Leipzig. In der Stadt Leipzig sind das Stadtplanungsamt, das Amt für Stadtgrün und Gewässer, das Amt für Umweltschutz und das Verkehrs- und Tief bauamt für die Planung und Entwicklung der Wege sowie der Wasser-, Grün- und Freiflächen – also für Bewegungsräume – originär zuständig. Im vorliegenden Kapitel zum vereinsungebundenen Sport sind die sportplanerischen Ausführungen für die künftige Entwicklung von Wegen und Flächen bis 2015 enthalten. An dieser Stelle sei aber noch einmal deutlich darauf hingewiesen, dass durchaus auch organisiert Sporttreibende diese Bewegungs räume für ihre sportlichen Aktivitäten nutzen. Der Freizeitsport ist der Bereich des Sports, der auf eine erlebnisreiche, freudbetonte und gesund heitsfördernde Gestaltung der Freizeit mittels Sport abzielt. Als Freizeitsport gelten „die allgemein nicht wettkampforientierten sowohl in Vereinen betreuten wie unorganisiert ausgeübten Formen des Sports“16. Mit dem Sportprogramm 2015 für die Stadt Leipzig sollen nachfolgend benannte Anforderungen des Sports in den konkreten Maßnahmeplanungen der zuständigen Verwaltungsbereiche Berücksichtigung finden. Von den vereinsungebundenen Freizeitsportlerinnen und -sportlern werden • besonders geeignete öffentliche Bewegungsräume (zum Beispiel Parks, Wälder und Grün flächen, Flüsse und Seen), • aber auch Sportstätten, die als öffentliche Einrichtungen im Sinne der Sächsischen Ge meindeordnung (SächsGemO) gelten (zum Beispiel Schwimmhallen) zum Sporttreiben genutzt. 3.4.1.2.2 Sportstätten Im Kapitel wird auf sportlich ambitionierte Bewegungsformen eingegangen, die allerdings auch immer der subjektiven Einschätzung der jeweiligen Aktiven unterliegen. Deshalb gibt es eine Grauzone. Aber das Spazierengehen wird beispielsweise nicht dem Nordic Walking und das Baden nicht dem Schwim men zugerechnet. Nicht auf der Verwendung des Fahrrads als Verkehrsmittel, sondern auf dessen Ver wendung als Sportgerät liegt das Augenmerk. Es gibt Freizeitsportarten, in denen vereinsungebundene Sporttreibende – ausschließlich oder aber ergänzend zu den Bewegungsräumen – Leipziger Sportstätten nutzen. Kommunen haben gemäß § 2 Absatz 1 der SächsGemO im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit die für das Wohl ihrer Einwohnerinnen und Einwohner erforderlichen Einrichtungen zu schaffen. Der Begriff Sportstätten (auch Sportanlagen) umfasst alle baulichen Anlagen, die primär für den Sport geplant und durch diesen genutzt werden. Die Anlagen sind spezialisiert, funktional in sich geschlossen und lassen nur beschränkte beziehungsweise definierte Nutzungen zu. Dabei sind gedeckte (überdach te) und ungedeckte Anlagen zu unterscheiden. 3.4.1.2.1 Bewegungsräume Die Einschätzung, wie viele und welche Sportstätten die Einwohnerinnen und Einwohner benötigen, ist für den Bereich des vereinsungebundenen Sports aufgrund der nicht hinreichend bestimmbaren Nutzerzahlen sehr schwierig. Eine belastbare statistische Aussage ergäbe lediglich eine Befragung der gesamten Bevölkerung. Aufwand und Nutzen stehen aber bei einem solchen Verfahren in keinem an nehmbaren Verhältnis. Vereinsungebunden Sporttreibende nutzen öffentliche Flächen, die nicht allein der sportlichen Bewe gung dienen, sich aber aufgrund ihrer Beschaffenheit und Lage dafür eignen und auch genutzt werden. Im Gegensatz zu Sportanlagen sind diese so genannten Bewegungsräume unspezifisch, vielfältig und spontan nutzbar. Der Fördermittelgeber für die Sportstättensanierung und den -neubau in Leipzig, der Freistaat Sachsen, hat im Jahr 2001 die Universität Erlangen beauftragt, eine Sportverhaltensstudie zu erstellen. Im Jahr 2002 folgte aus deren Ergebnissen die wissenschaftliche Ableitung einer Sächsischen Sportstättenbe darfsanalyse (siehe auch Sportstättenentwicklungsplanung). In einer deutschlandweiten Online-Umfrage der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungs management (KGSt) im Jahr 2004 gaben 26 Prozent der Befragten an, ihren Sport in den Grün- und Parkanlagen zu treiben. Besonders hoch fiel der Anteil bei den Kindern und Jugendlichen aus. In dieser Altersgruppe gaben 41 Prozent an, dass sie für den Sport die Park- und Grünanlagen nutzen. Bei den Unter-40-Jährigen waren es noch 28 Prozent, bei den 40- bis 64-Jährigen 23 Prozent. Die Altersgruppe darüber lag noch bei 18 Prozent. Mit diesen Aufträgen dokumentierte der Freistaat Sachsen, dass er künftig im Fördermittelverfah ren auf eine sportverhaltensbezogene Bedarfsermittlung bauen möchte. Grundlage für diese Bedarfs berechnungen war die Hochrechnung eines sachsenweiten Umfrageergebnisses. In die resultierende Bestands-Bedarfs-Bilanz zu den einzelnen Sportstättenarten sind unter anderem auch die quantitativen Bedarfe der vereinsungebundenen Freizeitsportlerinnen und -sportler eingegangen, sofern diese für die Nutzung der jeweiligen Sportstätten infrage kommen (siehe Anlage A06-3). 3.4.1.2 Bewegungsräume und Sportstätten Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 127 126 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Aus der Sicht der Stadt Leipzig sind die Berechnungsergebnisse für Leipzig in der Sächsischen Sportstättenbedarfsanalyse nicht belastbar. Im Kapitel Sportstättenentwicklungsplanung werden die Berechnungen für den Bedarf an klassischen Sportstätten (Sportplatzanlagen, Sporthallen, Schwimm hallen und Freibäder) detailliert bewertet. Für die Bike- und Skateparks und die Bolzplätze, die ausschließlich von vereinsungebundenen Sport treibenden genutzt werden, erfolgt die Bewertung der Berechnungen in diesem Kapitel. In der Stadt Leipzig sind das Schulverwaltungsamt, das Jugendamt und das Amt für Sport für die Planung, den Bau und die Betreibung von kommunalen Sportstätten zuständig. 3.4.1.3 Interessen der Stadt Leipzig am vereinsungebundenen Freizeitsport Attraktive Freizeitgestaltungsmöglichkeiten gelten als weicher Standortfaktor für Unternehmensan siedlungen und für individuelle Lebensortentscheidungen. Sie prägen das Standortimage und die Le bensqualität vor Ort. Der Freizeitfaktor Sport nimmt darunter in Leipzig eine gewichtige Rolle ein. Dafür sprechen die Mitgliederzahlen in den Sportvereinen und Umfragewerte zum vereinsungebundenen Sporttreiben. Der anforderungsgerechten Bereitstellung von Sportangeboten in ihrer Breite kommt damit eine große Bedeutung zu. Im Leitsatz 10 des Sportprogramms bekennt sich die Stadt Leipzig zur Entwicklung der zum Sporttreiben geeigneten Infrastruktur mit dem Ziel der Aufwertung von Bewegungsräumen im Wohnumfeld. 17 Amt für Statistik und Wahlen; Freizeit in Leipzig 2006 – Ergebnisübersicht Der hohe Anteil der in den Leipziger Sportvereinen organisierten Kinder und Jugendlichen (über 30 %) sowie die Ergebnisse und Trends der KGSt-Umfrage unterstreichen das grundsätzlich hohe Interes se dieser Altersgruppe am Sporttreiben. Beim Vergleich der Schülerbefragungen der Jahre 2000 und 200617 ist ein deutlicher Anstieg der Zahl der Schülerinnen und Schüler festzustellen, die außerhalb von Vereinen gemeinsam mit anderen mindestens einmal in der Woche Sport treiben (Grafik 16). 18 Jahre und älter 14 und 15 Jahre pen; außerhalb von Vereinen, (Quelle: Amt für Statistik und Wahlen) unter 14 Jahren 33 0 44 3.4.2.1 Festlegung von Auswahlkriterien Die Freizeitsportarten und -möglichkeiten in Leipzig lassen sich nicht vollständig analysieren und pla nen; dazu ist deren Vielfalt einfach zu groß. Es wird deshalb nachfolgend eine Auswahl auf der Grund lage geeigneter Kriterien getroffen. Dem Sportprogramm wurden Leitsätze vorangestellt, die die sportpolitischen Ziele der Stadt Leipzig mit Handlungsschwerpunkten untersetzen. Auf Grundlage dieser werden die Kriterien für die Auswahl der Freizeitsportaktivitäten entwickelt (Tabelle 74). Der sportpolitische Leitsatz mit dem inhaltlich größten Bezug zum vereinsungebundenen Sport steht an erster Stelle. sportpolitischer Leitsatz Zielstellung Auswahlkriterien für Freizeitsportaktivitäten Nummer 10 „Die Stadt Leipzig entwickelt gezielt zum Sporttreiben geeignete Infrastruktur mit dem Ziel der Aufwertung von Bewegungsräumen im Wohnumfeld. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Sportaktivitäten mit hoher Nachfrage ...“. Kriterium Nummer 1 verbreitete Freizeitsportaktivitäten Nummer 10 „Die Stadt Leipzig entwickelt gezielt zum Sporttreiben geeignete Infrastruktur mit dem Ziel der Aufwertung von Bewegungsräumen im Wohnumfeld. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Sportaktivitäten ... bei denen besondere Entwicklungspotenziale zu erkennen sind.“ Kriterium Nummer 2 Freizeitsportaktivitäten mit besonderen Entwicklungspotenzialen aufgrund neu entstehender Bewegungsräume Nummer 1 Kriterium Nummer 3 „... Hauptschwerpunkt der Sportentwicklung und -förderung in allen Freizeitsportaktivitäten besonSportbereichen ist auf Kinder und Jugendliche gerichtet.“ ders für Kinder, Jugendliche und Familien mit Kindern Nummer 2 „... ist der Sport in seiner ganzen Breite zu entwickeln. Projekte ... für Menschen mit Behinderungen, ... werden besonders gefördert.“ Kriterium Nummer 4 Freizeitsportaktivitäten mit besonderen Anforderungen von Behinderten Nummer 2 „... ist der Sport in seiner ganzen Breite zu entwickeln. Projekte ... für Unterstützungsbedürftige aus der wachsenden Gruppe der Se niorinnen und Senioren werden besonders gefördert.“ Kriterium Nummer 5 Freizeitsportaktivitäten mit hohem Seniorenanteil 50 2006 2000 Alle Maßnahmen der Stadt, die das Interesse von Kindern, Jugendlichen und Familien mit Kindern am Sporttreiben erhalten oder wecken, dienen der Erfüllung des strategischen Ziels der Leipziger Kom munalpolitik, Rahmenbedingungen für eine ausgeglichene Alterstruktur zu schaffen und das Handeln auf Kinder, Jugendliche und Familien mit Kindern auszurichten. Das Sportprogramm hat sich dieser Zielstellung angenommen, indem bereits im Leitsatz 1 als Schwerpunkt des städtischen Handelns der Kinder- und Jugendsport festgelegt worden ist. Sportprogramm Leipzig 2015 3.4.2. Auswahl von Freizeitsportaktivitäten 40 30 gemeinsam mit anderen, mindestens einmal in der Woche Der Leitsatz steht auch für die „besondere Unterstützung von Projekten, die behinderten Freizeitsport lerinnen und -sportlern“ dienen. „Sozial Benachteiligten sowie Migrantinnen und Migranten“ kommt der zumeist kostenfreie vereinsungebundene Sport entgegen. In den kostenpflichtigen Schwimmhallen und Freibädern gibt es über den Leipzig-Pass bei sozialer Bedürftigkeit Ermäßigungen. 39 31 Häufigkeit des Sporttreibens im Zeitvergleich nach Altersgrup- Die allgemeine Alterung der Bevölkerung und ein gestiegenes Gesundheitsbewusstsein beeinflussen die Nachfrage nach risikoarmen, ausdauerorientierten und auch naturnahen Bewegungsangeboten. Mit Maßnahmen, die der Verbesserung der Sportangebote für Seniorinnen und Senioren dienen, wird dem Leitsatz 2 des Sportprogramms Rechnung getragen, der für die „Entwicklung des Sports in seiner gan zen Breite und für die besondere Förderung Unterstützungsbedürftiger aus der Gruppe der Seniorinnen und Senioren“ steht. 37 21 16 und 17 Jahre Grafik 16 Freizeitsport leistet einen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge. Auch im vereinsungebundenen Sport sind, neben Spaß und Freude an der Bewegung, gesundheitserhaltende und -fördernde Belange von Bedeu tung. Mit der älter werdenden Bevölkerung steigt der Anteil der Menschen, denen dieser Aspekt be sonders wichtig ist und die zudem – wenn sie aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind – über viel Freizeit verfügen, in der sie sich regelmäßig sportlich betätigen können. Tabelle 74 Sportprogramm Leipzig 2015 129 128 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Besondere Entwicklungspotenziale im Sinn des Kriteriums 2 liegen bei künftigen erheblichen Verän derungen in der für den Freizeitsport nutzbaren Infrastruktur Leipzigs vor. 18 Quelle: Amt für Statistik und Wahlen 19 Quelle: Amt für Statistik und Wahlen Die Bewertung von Sportaktivitäten nach den Kriterien 3 und 4 erfolgt nach sportfachlichen Gesichts punkten aufgrund von Beobachtungen und verwendbaren statistischen Angaben, die speziell für Leip zig vorliegen. Beim Kriterium 3 wird für die Bewertung die statistische Auswertung der Schülerbe fragung Freizeit in Leipzig 2006 – Ergebnisübersicht18 hinzugezogen. Dieser Bericht bezieht sich auf eine Befragung von circa 3.000 Mittelschülerinnen/-schüler, Gymnasiastinnen/Gymnasiasten sowie Berufs- und Förderschülerinnen/-schüler ab 12 Jahre nach ihrem Sportverhalten ( Herbst 2006). Circa 2.400 der Befragten aller Stadtbezirke haben verwertbare Antworten gegeben. Datengrundlage für die Bewertung von Sportaktivitäten nach den Kriterien 1 und 5 ist das Ergebnis der Kommunalen Bürgerumfrage 200619 für den vereinsungebundenen Sport. Im Rahmen dieser Umfrage wurden 14.500 Einwohnerinnen und Einwohner im Alter zwischen 18 und 85 Jahren angeschrieben. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre blieben unberücksichtigt. Die Auswahl der Befragten erfolgte nach dem Zufalls- und Freiwilligkeitsprinzip. Bei circa einem Siebentel der Rückläufe waren die spe ziellen Fragen zum Sport verwertbar ausgefüllt. Darüber hinaus fließt die Auswertung des Berichts zur Schülerbefragung Freizeit in Leipzig 2006 – Ergebnisübersicht18 in die Bewertung nach dem Kriterium 1 ein. Die Ergebnisse der Umfragen sind zwar für Hochrechnungen auf die Gesamtbevölkerung Leipzigs nicht belastbar, aber was deren Aussagen zur Verteilung der Sporttreibenden auf die verschiedenen Sportaktivitäten betrifft, sind sie durchaus gut zu verwenden, zumal es für den vereinsungebundenen Sport in der Regel zur Umfrage keine Alternative gibt. Das Ergebnis ist allerdings in Bezug auf die Genauigkeit nicht vergleichbar mit den Ableitungen, die aus den Statistiken des organisierten Sports möglich sind. Für die vereinsungebundenen Nutzerinnen und Nutzer der Schwimmhallen und Freibäder konnten die Besucherzahlen anhand verkaufter Eintrittskarten geschätzt werden. Allerdings verfälschen auch hier Mehrfachnutzungen und Badegäste die Zählwerte für die vereinsungebunden Sporttreibenden. 3.4.2.1.1 Kriterium 1 – verbreitete Freizeitsportaktivitäten Die Ergebnisse der Kommunalen Bürgerumfrage 2006 weisen folgende Freizeitsportaktivitäten mit einer prozentualen Trefferquote von mindestens zehn Prozent bei den befragten Sporttreibenden aus (Mehrfachnennungen waren möglich, es wurden nur Personen ab 18 Jahre befragt): Freizeitsportaktivitäten (mit Nennung von mindestens Anteil der befragten Spor10 % der Befragten, die Sport treibenden treiben) Tabelle 75 Radfahren/Mountainbike 52 % positiv Schwimmen 32 % positiv Kegeln/Bowling negativ, weil ein großer Anteil dieser Sportaktivitäten 27 % thematisch ausgegrenzt worden ist (private und sonstige Sportanbieter) Laufen/Joggen 24 % positiv Walken/Wandern 22 % positiv Fitness/Kraftsport negativ, weil ein großer Anteil dieser Sportaktivitäten 17 % thematisch ausgegrenzt worden ist (private und sonstige Sportanbieter) Gymnastik 14 % positiv Quelle: Kommunale Bürgerumfrage 2006 Bewertung und Auswahl der Freizeitsportaktivitäten nach ihrer Verbreitung Der Schwerpunkt beim Radfahren nach diesem Kriterium liegt auf den Bewegungsräumen. Bei der Nutzung von Sportstätten spielt Radfahren keine nennenswerte Rolle. Die Radrennbahn wurde an den Sportprogramm Leipzig 2015 Sächsischen Radfahrer-Bund verpachtet und dient ausschließlich Vereinssportlerinnen und -sportlern als Trainings- und Wettkampfeinrichtung. Die Nutzerinnen und Nutzer der frei zugänglichen öffentli chen Bike- (und Skate-) Anlagen sind sehr jung. Weil die Kommunale Bürgerumfrage 2006 nur Perso nen ab 18 Jahre einbezog, blieb ein Teil der Nutzergruppe solcher Einrichtungen unberücksichtigt. Das ganzjährige Schwimmen findet in den Sportstätten statt. Die Nutzung der Seen erfolgt überwie gend in den Sommermonaten. Läuferinnen/Läufer, Walkerinnen/Walker, Wanderer und Gymnastiktreibende nutzen in der Regel Be wegungsräume, um sich sportlich zu betätigen. In Einzelfällen suchen Läuferinnen und Läufer sowie Walkerinnen und Walker aber durchaus auch Sportplatzanlagen auf (zum Beispiel, wenn frei zugäng liche Sportplatzanlagen mit Lauf bahn in unmittelbarer Nähe des Wohn- oder Arbeitsumfelds liegen). Deren Anteil ist jedoch im Vergleich zu den Nutzerinnen und Nutzern von Bewegungsräumen zu ver nachlässigen. Die Auswertung der Umfrageergebnisse Freizeit in Leipzig 2006 – Ergebnisbericht ergab für die Schü lerinnen und Schüler folgende Rangfolge bei der Beliebtheit der Sportarten (Sportarten mit mindestens 100 Nennungen): 1. Fußball 2. Radfahren (nicht vereinsmäßig) 3. Volleyball 4. Joggen 5. Tanzen 6. Basketball 7. Bodybuilding/Kraftsport/Fitness Aus beiden Umfragen zusammengeführt, ergeben sich folgende stark nachgefragte Sportarten und zu gehörige Infrastrukturen des Sporttreibens: • Radfahren/Mountainbike Bewegungsräume (Radwege, verkehrsberuhigte oder für den Kfz-Verkehr gesperrte Stra ßen) • Schwimmen Sportstätten (Schwimmhallen und Freibäder) und Bewegungsräume (Seen) • Laufen/Joggen/Walken/Wandern Bewegungsräume (Auenwald, Parks, Grünanlagen) • Gymnastik Bewegungsräume (Auenwald, Parks, Grünanlagen) 3.4.2.1.2 Kriterium 2 – Freizeitsportaktivitäten mit besonderen Entwicklungspotenzialen aufgrund neu entstehender Bewegungsräume Der Südraum des Leipziger Stadtgebiets war und ist von einem starken Wandel geprägt. 1993 begann die Flutung des ehemaligen Tagebaus Cospuden mit Grundwasser und Wasser aus den Tagebauen Zwenkau, Profen und Schleenhain. Bis zum Jahr 2000 wurden der Cospudener See und seine Umgebung als Expo-2000-Projekt zu einem attraktiven Naherholungsgebiet gestaltet und stehen exemplarisch für die Renaturierung und Rekulti vierung des Leipziger Südraums. Mit dieser neu entstandenen Wasserfläche von insgesamt 430 Hektar und einer Uferlinie von mehr als 10 Kilometern (teilweise zu Markkleeberg gehörend) bietet das neu geschaffene Naherholungsgebiet am Rand der Großstadt Leipzig zahlreiche neue Bewegungsräume für verschiedene Freizeitsportarten. Bis zum Jahr 2014 wird der mehr als doppelt so große Zwenkauer See mit städtischem Gebietsanteil ge flutet sein. Auch mit und um diesen See werden neue Bewegungsräume geschaffen, die Sporttreibende verschiedener Freizeitsportarten aufsuchen werden. Sportprogramm Leipzig 2015 131 130 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Die Entwicklungen am Cospudener See zeigen, welche Maßnahmen sich voraussichtlich am Zwenkauer See etablieren werden. Weil der Zwenkauer See aber künftig mit einer Wasserfläche von circa 940 Hek tar ungefähr doppelt so groß wie der Cospudener See sein wird, führt das bei einem Teil der relevanten Sportarten zu besseren, bei einem Teil aber auch zu schlechteren Entwicklungschancen. Die für das Schwimmen bedeutungsvolle Wasserqualität wird nach gegenwärtigem Kenntnisstand die sehr guten Verhältnisse des Kulkwitzer Sees und des Cospudener Sees nicht erreichen. Hinzu kommt die Begünstigung verhältnismäßig starker Wellenentwicklung auf großen Gewässern, die weniger ge übte Schwimmerinnen und Schwimmer behindert sowie die größere Entfernung zu den Wohngebieten im Vergleich zu anderen attraktiven Gewässern in und um Leipzig. Mit den geplanten Erweiterungen des so genannten Gewässerverbunds durch die Freilegung verrohrter Flussläufe und mit der Schaffung von neuen Gewässern sowie Gewässerverbindungen entstehen eben falls neue Bewegungsräume insbesondere für die Sportarten Paddeln und Rudern. • Paddeln/Rudern Bewegungsräume (Wasserfläche See, Flüsse und Kanäle) Für die nachfolgenden Sportarten bestehen aufgrund der Größe des künftigen Zwenkauer Sees beste Entwicklungschancen: • Radfahren/Mountainbike Bewegungsräume (Neue Harth, Uferrundweg) • Laufen/Joggen/Walken/Wandern Bewegungsräume (Neue Harth, Uferrundweg) • Inlineskaten Bewegungsräume (Uferrundweg) • Rollstuhlsport Bewegungsräume (Uferrundweg) • Segeln/Windsurfen/Kiteboarden Bewegungsräume (Wasserfläche See) 3.4.2.1.3 Kriterium 3 – Freizeitsportaktivitäten besonders für Kinder, Jugendliche und Familien mit Kindern 20 Quelle: Radverkehrsbericht 2005 der Stadt Leipzig Die beliebteste Freizeitsportart – auch in der Altersgruppe der jungen Eltern mit Kindern – ist das Radfahren in den Bewegungsräumen. Das leitet sich insbesondere aus der Kommunalen Bürgerum frage 2006 (Tabelle 76) und der Befragung nach dem System der TU Dresden aus dem Jahr 2003 ab. Letztere führte zu einem rein statistischen Wert von 367.000 Fahrrädern für Leipzigs Einwohnerinnen und Einwohner20. Auch Trendsportarten werden überwiegend von Jüngeren betrieben. Beim Inlineskaten ist – auch aufgrund der geringeren Risikobereitschaft Älterer – von einem gro ßen Anteil Sporttreibender bis zu 40 Jahren auszugehen. Damit findet diese inzwischen etablierte Trendsportart in den Bewegungsräumen immer mehr Anhänger in den Altersgruppen, die bereits selbst Kinder haben. Das weist auf familienorientiertes Ausüben hin und deckt sich mit den Ergebnissen der Kommunalen Bürgerumfrage 2006, die im üblichen Elternalter hohe Werte ausweist (Tabelle 76). Die Umfrage bezog nur Personen ab 18 Jahre ein (Mindestalter für Befragung). Lebensalter in Jahren Tabelle 76 Quelle: Kommunale Bürger umfrage 2006 18-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-85 Anteil der vereinsungebundenen Sportlerinnen/Sportler, die Radfahren als Sportart nannten in % 29 23 32 36 25 19 13 Anteil der vereinsungebundenen Sportlerinnen/Sportler, die Inlineskaten/Skateboarden als Sportart nannten in % 12 18 11 7 0 0 0 Sportprogramm Leipzig 2015 Die Auswertung der Befragung Freizeit in Leipzig 2006 – Ergebnisübersicht ergab, dass Fußball die beliebteste Sportart bei den befragten Schülerinnen und Schülern ist. 27 Prozent der fußballspielenden Schülerinnen und Schüler gaben an, gemeinsam mit anderen mindestens einmal in der Woche außer halb von Schule und Sportverein sportlich aktiv zu sein. Fußball ist damit ein Schwerpunkt für den vereinsungebundenen Sport bei Kindern und Jugendlichen. Das Sportprogramm geht in thematischer Eingrenzung nur auf die dafür frei zugänglichen kommunalen Bolzplätze mit Toren ein, obwohl Fuß ball auch auf den zahlreichen Wiesen in den Parks und Grünanlagen gespielt wird. Das Radfahren (vereinsungebunden) lag in der Schülerumfrage auf Platz 2 der Beliebtheitsskala. Eine Aufgliederung nach der genutzten Infrastruktur erfolgte in den Fragestellungen nicht. Die geringe Anzahl der vorhandenen Bike- und Skateanlagen lässt aber darauf schließen, dass die Mehrheit dieser Radfahrerinnen und Radfahrer öffentliche Bewegungsräume nutzt. Die Trendsportarten stehen dem Bericht nach bei den Schülerinnen und Schülern mit 8 Prozent in der Beliebtheit noch weit hinter der Kategorie Spielsportarten (71 %) zurück. Im Vergleich zur gleicharti gen Befragung im Jahr 2000 hat sich die Anzahl aber bereits verdoppelt (2000: 4 %). Von den 8 Prozent für die Kategorie Trendsportarten treiben fast alle den Sport in vereinsungebundener Form. Auch dies findet überwiegend in öffentlichen Bewegungsräumen statt. Spezielle Sportstätten für Trendsportle rinnen und -sportler, wie zum Beispiel die Inlinehockeyfelder und die Skate- (und Bike-) Anlagen, werden zunehmend – und aufgrund des hohen Verletzungsrisikos fast ausschließlich – von sehr jungen Sportlerinnen und Sportlern genutzt. Zusammengefasst spielen für Kinder, Jugendliche und junge Familien mit Kindern folgende Sportarten mit folgenden Infrastrukturen eine große Rolle: • Fußballspielen/Bolzen Sportstätten (frei zugängliche kommunale Bolzplätze mit Toren) • Radfahren/Mountainbike Bewegungsräume (Radwege, verkehrsberuhigte oder für den Kfz-Verkehr gesperrte Stra ßen) und Sportstätten (Bike- und Skateanlagen) • Inlineskaten/Skateboarden Bewegungsräume (Rad- und Gehwege, für den Kfz-Verkehr gesperrte Straßen) und Sport stätten (Bike- und Skateanlagen) 3.4.2.1.4 Kriterium 4 – Freizeitsportaktivitäten mit besonderen Anforderungen von Behinderten Über die Statistik des Vereinssports ist speziell für den vereinsungebundenen Sport abschätzbar, was an Sportarten und besonderen Nutzungsanforderungen für Behinderte in Betracht kommt. Sportliche Aktivitäten der Behinderten in den Leipziger Sportvereinen konzentrieren sich auf das Schwimmen, Disziplinen der Leichtathletik (unter Umständen auch mit Hilfsmitteln wie zum Beispiel dem Rollstuhl), den Allgemeinsport und die Spielsportarten (zum Beispiel Sitzvolleyball). Der Allgemeinsport und die Spielsportarten sind überwiegend dem organisierten Sporttreiben zuzu rechnen. Somit verbleiben für den Bereich des vereinsungebundenen Sports folgende Sportarten mit folgenden besonderen Anforderungen: • Schwimmen Sportstätten (behindertengerechter Zugang und entsprechende Ausstattung von Schwimm hallen und Freibädern, Hebeanlagen) • Rollstuhlsport Bewegungsräume (geeignete Untergründe attraktiver Rad- und Gehwege oder für den K fzVerkehr gesperrte Straßen) Sportprogramm Leipzig 2015 133 132 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung 3.4.2.1.5 Kriterium 5 – Freizeitsportaktivitäten mit hohem Seniorenanteil 21 Amt für Statistik und Wahlen 3.4.2.2.1 Bewegungsräume In den nächsten Jahren wächst gemäß der Bevölkerungsvorausschätzung 2007 für die Stadt Leipzig 21 der Anteil der Älteren an der Gesamtbevölkerung Leipzigs. So wird sich der Anteil der Bevölkerung ab 50 Jahre in den nächsten 10 Jahren um 1,2 Prozent vergrößern (Tabelle 77). Altersgruppe Tabelle 77 Quelle: Bevölkerungsvorausschätzung 2007 für die Stadt Leipzig Einwohnerstruktur 2006 Einwohnerstruktur 2017 0-49 Jahre 59,7 % 58,5 % 50 Jahre und älter 40,3 % 41,5 % Die Zahl der Unterstützungsbedürftigen aus dieser wachsenden Gruppe wird ebenfalls steigen (Seni orenreport des Seniorenbeirats der Stadt Leipzig 2006). Die Unterstützungsbedürftigkeit kann in Al tersarmut und/oder in Gebrechlichkeit zum Ausdruck kommen. Vereinsungebundenes Sporttreiben ist in der Regel kostenfrei, sofern es nicht in Sportstätten stattfindet (zum Beispiel Schwimmhallen). Pro jekte für die Entwicklung von Freizeitsportmöglichkeiten außerhalb von Sportstätten, die überwiegend älteren Sportlerinnen und Sportlern dienen werden, begünstigen damit auch die Gruppe der finanziell unterstützungsbedürftigen Seniorinnen und Senioren. Aus dem Ergebnis der Kommunalen Bürgerumfrage 2006 ist zu erkennen, dass nur in den Sportarten Gymnastik und Walken/Wandern eine signifikante Zunahme der vereinsungebunden Sporttreibenden mit steigendem Lebensalter vorliegt (Tabelle 78). Beim Schwimmen fällt auf, dass bei den Älteren der Anteil der Sporttreibenden konstant bleibt und nicht wie sonst üblich abfällt. Alter in Jahren Tabelle 78 Quelle: Kommunale Bürgerumfrage 2006 18-24 25-34 35-44 45-54 55-64 65-74 75-85 Anteil der vereinsungebundenen Sportlerinnen/Sportler, die Gymnastik als Sportart nannten in % 6 9 11 14 18 23 46 Anteil der vereinsungebundenen Sportlerinnen/Sportler, die Walken/ Wandern als Sportart nannten in % 8 17 16 29 34 30 23 Anteil der vereinsungebundenen Sportlerinnen/Sportler, die Schwimmen als Sportart nannten in % 33 32 31 36 33 31 21 Für gymnastische Übungen kommt der häusliche Bereich, aber auch die Bewegung im öffentlichen Raum (in der Regel im Auenwald, in Parks und Grünanlagen) in Betracht. Walken und Wandern wer den ausschließlich im Freien ausgeübt; das Schwimmen findet saisonal im Freien und ganzjährig in den Schwimmhallen und Freibädern statt. • Gymnastik Bewegungsräume (Auenwald, Parks, Grünanlagen) • Walken/Wandern Bewegungsräume (Auenwald, Parks, Grünanlagen) • Schwimmen Sportstätten (Schwimmhallen und Freibäder) und Bewegungsräume (Seen) Sportart Zusammenfassung Die Schwerpunkte für die ausgewählten Freizeitsportaktivitäten sind die Bewegungsräume. Nur beim Schwimmen sind es die Sportstätten. Einige Bewegungsräume beziehungsweise Sportstätten begünsti gen die Ausübung mehrerer Sportarten, was in der Analyse und Maßnahmeplanung zu übergreifenden den, gemeinschaftlichen Betrachtungen führt. Sportprogramm Leipzig 2015 Kriterium 2: Entwicklungspotenziale Radfahren X X Walken/Wandern X X Laufen/Joggen X X Schwimmen X X Inlineskaten/ Skateboarden X Gymnastik Kriterium 3: Ki/Ju/Familien Kriterium 4: Behinderte Kriterium 5: Seniorinnen Senioren X X X Rollstuhlsport X X X X Paddeln/Rudern X Segeln/Windsurfen/ Kiteboarden X Tabelle 79 Radsport und Walken/Wandern sind die Sportarten, bei denen nach drei Auswahlkriterien der Schwer punkt liegt (grün). Fünf Freizeitsportarten erfüllen zwei Auswahlkriterien (blau), die Wasserfahrsport arten erfüllen jeweils ein Auswahlkriterium (Tabelle 79). Die Sportarten Laufen/Joggen und Walken/Wandern können aufgrund gemeinsamer Anforderungs profile – wie zum Beispiel Wege im Auenwald, in Parks und sonstigen Grünanlagen beziehungsweise Erholungsgebieten – zusammengeführt werden. Ebenso die Sportarten Radfahren, Inlineskaten und Rollstuhlsport, für die verkehrsgeschützte oder zumindest verkehrsberuhigte, befestigte und naturnahe Wege beziehungsweise Straßen mit hoher Be lagsqualität gute Bedingungen bieten. Bei Berücksichtigung der ausgewählten Sportarten/Sportartengruppen stehen als Bewegungsräume für den vereinsungebundenen Sport zur Verfügung: 1 Land 1a längere Radwege, Rad- und Gehwege sowie verkehrsberuhigte und verkehrsgeschützte Straßen mit Asphalt oder zumindest Verbundsteinuntergrund guter Qualität in naturnaher Umgebung 1b Wege in Wald-, Park- und Grünflächen sowie sonstigen ausgeprägten Erholungsgebieten (zum Beispiel Uferrundwege um die Seen) 2 Wasser 2a mit Sportbooten befahrbare Flüsse und Kanäle sowie Seen 2b Seen mit großer Wasserfläche 3.4.2.2.2 Sportstätten Sportart 3.4.2.2 Kriterium 1: verbreitet Schwimmen Kriterium 1: Verbreitet Kriterium 2: Entwicklungspotenziale Kriterium 3: Ki /Ju/Familien X Kriterium 4: Behinderte X Radfahren (Disziplinen) X Inlineskaten/Skateboarden X Fußballspielen/Bolzen X Kriterium 5: Seniorinnen Senioren X Tabelle 80 Sportprogramm Leipzig 2015 135 134 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Beim Schwimmen treffen die meisten Kriterien zu (Tabelle 80). Der BMX-Radsport, das Inlineskaten und das Skateboarden benötigen gleiche oder ähnliche Spezi alsportstätten, wie zum Beispiel Bike- und Skateanlagen. Sie können deshalb zusammengeführt wer den. Als Sportstätten für den vereinsungebundenen Sport kommen somit in Betracht: 1. Schwimmhallen und Freibäder 2. Bike- und Skateanlagen 3. Bolzplätze Karte 1 Schwerpunkte Freiraum und Erhohlung im Grünsystem der 3.4.3 Maßnahmeplanung Bewegungsräume Stadt Leipzig (Quelle: Stadtplanungsamt) 3.4.3.1Allgemeiner Sachstand 2007 Leipzig zeichnet sich aus durch seine grünen Wege, die direkt vom Stadtzentrum in alle Himmels richtungen durch die ausgedehnten Parks bis zum Stadtrand führen und zusammen mit den Wald- und Flussauen- sowie Seenlandschaften zu großen Erholungsgebieten verschmelzen. Den Leipzigerinnen und Leipzigern stehen damit vielfältige Möglichkeiten zur Ausübung von Freizeitsportarten zur Ver fügung. Eine Übersicht über die guten natürlichen Voraussetzungen, die die Stadt für den Freizeitsport bietet, gibt eine Übersichtskarte Freiraum und Erholung, die auf der Grundlage des Landschaftsplans erstellt worden ist (Karte 1). Sie zeigt die Grünzüge, die sich als innerer Ring, als mittlerer Ring und als äuße rer Ring, aber auch als Radialen von der Mitte nach außen darstellen lassen. Diese Radialen finden ihre Fortsetzung in den ebenfalls grün ausgewiesenen angrenzenden Grünzügen und Erholungsgebieten außerhalb des städtischen Territoriums. Ein Großteil der radialen Grünzüge folgt den Verläufen der Fließgewässer erster und zweiter Ordnung, die zumindest teilweise mit Sportbooten befahrbar sind. Damit wird der Charakter dieser ohnehin at traktiven Bewegungsräume für die aktive Freizeitgestaltung zusätzlich aufgewertet. Diese sportlich nutzbaren Infrastrukturen unterliegen Änderungen, wie alle anderen städtischen Berei che auch. Aus sportbezogener Sicht sind im Geltungsraum des Sportprogramms besonders der weitere Ausbau des Gewässerverbunds und der Abschluss der Flutung des Zwenkauer Sees hervorzuheben. Generelle Planungsgrundlagen der zuständigen Ämter für übergreifende infrastrukturelle Änderungen in der Stadt Leipzig sind vor allem: • • • • der Flächennutzungsplan in seiner Fortschreibung 2007/2008, der Landschaftsplan der Stadt Leipzig in seiner Fortschreibung 2007/2008, das Handlungskonzept der Stadt Leipzig zur Förderung des Radverkehrs (2002) sowie der Leitplan 2015 Wassertouristisches Nutzungskonzept Region Leipzig (2007). Das Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport führt seine Handlungsschwerpunkte in den Bereichen Gewässer und Grün in der Fachplanung Freiraum und Umwelt als Teil des Integrierten Stadtentwicklungskon zepts (SEKo) zusammen (Karte 2). Die Schwerpunktsetzungen für das künftige Handeln greifen die Strukturen des Landschaftsplans auf (Karte 1). Die sportbezogenen Maßnahmeplanungen im Kapitel vereinsungebundener Sport nehmen unmittelbar auf diese Handlungsschwerpunkte Bezug und untersetzen diese. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 137 136 Freiraumvernetzung; Stadtumlandkooperation, Bestandsentwicklung und -unterhaltung; Neue Freiraumtypen in der Stadt; Brachenrevitalisierung; Umsetzung Hochwasserschutzkonzepte; Verkehrsmagistralen; Energieökologisch optimierte Gebäudesanierung; Lokalklimatische Sanierungsmaßnahmen; Straßenraumaufwertung/ Wohnumfeldaufwertung; Reduktion verkehrsinduzierter Umweltbelastung; Freizeit; Erholung; Sport und Tourismus Inhaltliche Handlungsschwerpunkte (nicht verortet) Vernetzung Parthenaue - Auwald über Freiladebahnhof West Weiterentwicklung Parthenaue Nördliche Rietszschke+ Aufwertung Bereiche für Sport/ Freizeit 17 18 19 16 Grüner Bogen Paunsdorf Handlungsschwerpunkt Heiterblick/ Paunsdorf E Parthenaue Reduzierung Luft- und Lärmbelastung an Hauptverkehrsstraßen Urbaner Wald (Mariannenstraße, Anger-Crottendorfer Kreuzung) Vernetzung Dunkler Wald- Lichter Hain- Grüne Gasse- Rabet Handlungsschwerpunkt Leipzig - Ost 13 14 15 D Grünverbindung Bayerischer Bahnhof - südliches Neuseenland Markkleeberger See und Umfeld Aktivachse Bayerischer Bahnhof - südliches Neuseenland 11 12 C Schönauer Lachen Lindenauer Hafen (Umfeld + Durchstich) Güterbahnhof Plagwitz Entwicklung Karl-Heine-Kanal (Gewässer + Umfeld) Handlungsschwerpunkt West 7 8 9 10 B Zschampertaue Stadtumbaugürtel WK 7 und WK 8 Handlungsschwerpunkt Grünau 5 6 A Umsetzung gesamtes wassertouristisches Nutzungskonzept Weiterentwicklung Cospudener See Flußlandschaft Elster, Pleiße, Luppe Grün- und Sportverbund Cottaweg 1 2 3 4 Südraum/ Stadt/ Elster-Luppe-Aue Korridore, Vernetzung und Erreichbarkeit auf Stadtebene (nichtmotorisierter Verkehr, Freizeitsport) und Förderung Stadtumlandkooperation A Stärkung und Entwicklung stadtbildprägender Grünzüge 3. Sportentwicklungsplanung räumliche Handlungsschwerpunkte mit Schlüsselprojekten 3.1 ///// räumliche Handlungsschwerpunkte lungsschwerpunkte 3 ///// Fachkonzept Freiraum und Umwelt Karte 2 räumliche Hand- Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Leipzig (SEKo) 3. Sportentwicklungsplanung Kartengrundlage DSK 5, Stand Aug. 2008,© Stadt Leipzig, Amt für Geoinformation und Bodenordnung Stadt Leipzig, Dezernat Stadtentwicklung und Bau Büro Heck, Büro für urbane Projekte Stand: 18. September 2008 12 1 C D Bewegungsräume Land 3.4.3.2.1 Längere Radwege, Rad- und Gehwege sowie verkehrsberuhigte und verkehrsgeschützte Straßen mit Asphalt Leipzig weist durch seine kompakte und durchmischte Stadtstruktur mit geringen Steigungen sowie durch die zahlreichen für den Radverkehr freigegebenen Grünverbindungen gute Ausgangsbedingun gen für den Radverkehr auf. Das Radverkehrsnetz der Stadt Leipzig ist seit 1990 weiträumig ausgebaut worden. So hat sich die Gesamtlänge der Radverkehrsanlagen im öffentlichen Verkehrsraum (straßen begleitende Radwege) von 74 km im Jahr 1990 auf 260 km im Jahr 2003 mehr als verdreifacht. Insbe sondere als kurze und schnelle Verbindungen wurden Radwege entlang der vorhandenen und der neu gebauten Hauptverkehrsstraßen angelegt. Ein Großteil der Rad- und Gehwege sowie Radverkehrsanlagen (straßenbegleitende Radwege) ist nach dem Handlungskonzept zur Förderung des Radverkehrs (RBIII-1122/02) in so genannte Radrouten unterteilt (Karte 3). Auf der Grundlage dieses Konzepts entwickelt das Dezernat Stadtentwicklung und Bau im Rahmen von Einzelvorlagen die Maßnahmen für die Sanierung beziehungsweise die Erweite rung des Radwegenetzes (zum Beispiel RBIV-837/07 – Schwerpunkt im Straßen- und Brückenbaupro gramm 2006-2012). Im städtischen Handlungskonzept zur Förderung des Radverkehrs wurde bisher auf die sportbezogenen Bedürfnisse der Radfahrerinnen und Radfahrer in der Stadt Leipzig noch nicht ausreichend einge gangen. Ihre speziellen Anforderungen sind deshalb noch nicht gezielt bei den Maßnahmeplanungen berücksichtigt worden. Auch auf die speziellen Belange der Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer sowie der wachsenden Gruppe der Inlineskaterinnen und -skater ist bisher im Konzept nicht eingegangen worden, obwohl diese Nutzergruppen gleiche oder ähnliche Anforderungen an das Wegenetz haben wie die Radfahre rinnen und Radfahrer. Das sportliche Radfahren und der Rollstuhlsport erfolgen überwiegend auf längeren verkehrsberu higten (Nebenstraßen), verkehrsgeschützten (separate Radwege entlang der Straßenführung) oder sogar völlig für den Kfz-Verkehr gesperrten Wegen und Straßen. Ein Teil der Aktiven ist zwingend auf Asphalt- beziehungsweise Verbundsteinuntergrund angewiesen (Radrennsportlerinnen/-sportler, Rollstuhlsportlerinnen/-sportler). Aber auch für Radtourensportlerinnen und -sportler ist es inzwi schen in Sachsen erklärter Ausbaustandard, anerkannte Radfernwege mit einer Asphaltdecke zu ver sehen 22. Das gelenkschonende sportliche Radfahren betreiben Radsportlerinnen und -sportler in der Regel in relativ langen Trainingseinheiten. Radsportlerinnen und -sportler nutzen deshalb innerstädtische Stre ckenführungen überwiegend dafür, um aus der Stadt ins Umland zu gelangen. Erst auf den Neben straßen und Wegen im Leipziger Umland wird dann die Geschwindigkeit erhöht und das eigentliche Training absolviert. Rollstuhlsportlerinnen und -sportler sowie Inlineskaterinnen und -skater sind im Wesentlichen im Clara-Zetkin-Park und den unmittelbar an die Stadt angrenzenden Erholungsgebieten vorzufinden. 22 Radwegverkehrskonzeption – Kabinettsbeschluss der Sächsischen Staatsregierung Nummer 4/0205 vom 08.11.2005 Die Zielstellungen des Sportprogramms beziehen sich ausschließlich auf das Leipziger Stadtgebiet. Demzufolge orientiert sich die Maßnahmeplanung des Sportprogramms für das sportliche Radfahren und das Inlineskating nur auf geeignete Zubringerstraßen und -wege in das Leipziger Umland. A 5 6 7 8 3 B 9 10 4 Nordraum 2 1 1 11 17 18 13 14 15 19 16 1km E 5km Bearbeitung Sportprogramm Leipzig 2015 3.4.3.2 Sportprogramm Leipzig 2015 139 138 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Um das komplexe Thema des nutzbaren Wegenetzes in Leipzig auf das Wesentliche einzugrenzen, wird im Kapitel zum vereinsungebundenen Sport der Schwerpunkt auf besonders geeignete, kanalisierende Streckenführungen in alle vier Himmelsrichtungen gelegt. Das Teilungskreuz der vier Streckenfüh rungen liegt dabei auf der Straßenkreuzung Anton-Bruckner-Allee/Max-Reger-Allee im Clara-ZetkinPark. Die Streckenführungen in die vier Himmelsrichtungen entsprechen den Verläufen der radialen Grünzüge aus der Stadtmitte in die an Leipzig angrenzenden Erholungsgebiete und Grünzüge. Sie liegen damit auch in der Regel in den Schwerpunktgebieten der Fachplanung Freiraum und Umwelt. Die Stadt Leipzig kann die schon vorhandenen guten Bedingungen für die vereinsungebundenen Rad sportlerinnen und -sportler, Rollstuhlsportlerinnen und -sportler sowie Inlineskaterinnen und -skater noch gezielt verbessern, indem sie diese vier Radialen in die jeweiligen Himmelsrichtungen anforde rungsgerecht ausbaut. Zubringerstrecken (Radsport, Inlineskaten) in guter Lage und Qualität motivieren zum Sporttreiben und bewegen die Aktiven dazu, auf die Fahrt mit dem Pkw ins Umland zu verzichten und gleich von der Haustür aus loszufahren. Die sportbezogenen Anforderungen an diese Strecken sind im Einzelnen: • • • • überwiegend verkehrsgeschützter und naturnaher Streckenverlauf, durchgängiger Asphaltuntergrund in gutem Zustand (für den Radsport zumindest Ver bundstein- oder Betonbelag), Querungsmöglichkeiten von verkehrsreichen Straßen per Ampel. Für die Sportart Inlineskaten gibt es noch folgende zusätzliche Anforderungen an die Stre cken: • in der Regel eine Wegbreite von 3 bis 4 Metern (mindestens aber 2,50 Meter), um trotz der Seitwärtsbewegung der Beine beim Inlineskaten noch ungehindert den Gegenver kehr passieren lassen zu können, • ununterbrochen glatter (feinkörniger), absatzfreier Asphaltuntergrund (auch Verbund stein und grobkörniger Asphalt sind ungeeignet). Nicht alle Abschnitte der Zubringerstrecken beziehungsweise Trainingsstrecken verfügen über eine ausreichende Breite, um sämtlichen Nutzerinnen und Nutzern (Fußgängerinnen/Fußgänger, Radfahrerinnen/-fahrer, Rollstuhlfahrerinnen/-fahrer und Inlineskaterinnen/-skater) gleichermaßen freie Bewegungsräume zu gewähren. Insbesondere auf den schmalen Geh- und Radwegen ist daher eine große gegenseitige Rücksichtnahme geboten, die unter anderem auch eine Anpassung der Ge schwindigkeit an die jeweiligen Umstände erfordert (Maß der Frequentierung durch andere Verkehrs teilnehmerinnen und -teilnehmer, unübersichtliche Streckenabschnitte usw.). Innerhalb des Stadtgebiets werden deshalb ausdrücklich keine Trainingsstrecken für das schnelle Fahren, sondern lediglich komfortable, aber auch Rücksichtnahme gebietende, von Sportlerinnen und Sportlern gut zu nutzende Wege komplettiert. Weil sich die Strecken im öffentlichen Wege- und Verkehrsnetz befinden, ist eine gegenseitige Rück sichtnahme der Nutzerinnen und Nutzer dringend geboten. Für die Freizeitsportart Inlineskaten eignet sich, aufgrund der zusätzlichen Streckenanforderungen, die Radstrecke in Richtung Süden. In diese Richtung können die Anforderungen an den Streckenunter grund mit verhältnismäßig geringem Aufwand erfüllt werden. Für die Konzentration von verbessernden Maßnahmen in Richtung Süden sprechen neben dem gerin gen Aufwand auch: • die damit entstehende Verbindung zweier häufig von Inlineskaterinnen/-skatern genutzten Wegesysteme (Anton-Bruckner-Alle mit dem Nonnenweg im zentrumsnahen Clara-Zet kin-Park und dem Uferrundweg um den Cospudener See mit seinen Zubringerstraßen) • Anschluss für Inlineskaterinnen/-skater zweier Stadtgebiete mit einem hohen Anteil von Kindern, Jugendlichen und Familien mit Kindern an das Erholungsgebiet Cospudener See (Tabelle 81) Ein Ausbau dieser Strecke erschließt Wohngebiete mit besonders niedrigem Durchschnittsalter der Bevölkerung: Schleußig Altersdurchschnitt Südvorstadt 35,9 J Leipzig 37,9 J Tabelle 81 43,1 J Wahlen – Stand 2005 Mit einem Streckenausbau in Richtung Süden verbessern sich die Bedingungen für diese Sportart in Leipzig erheblich (Karte 5). Dafür ist noch ein Ausbau des Elsterradwegs zwischen dem Schleußiger Weg und der Brückenstraße (circa zwei Kilometer) mit feinkörnigem Asphalt erforderlich (westlich des Elsterflutbetts). Ein für Inlineskaterinnen/-skater wichtiger Teilabschnitt in Richtung Norden ist das letzte Stück des Radweges entlang der Louise-Otto-Peters-Allee bis hin zum Rundweg um den Schladitzer See. Der Ab schnitt muss noch asphaltiert werden, um eine Verbindung der Vereinssportstätte der Inlineskaterinnen/skater in der Diderotstraße und der Radrennsportlerinnen und -sportler des Objekts Am Sportforum 10 zum Rundweg um den Schladitzer See herzustellen. Damit würden sich unter anderem auch die Trainingsbedingungen dieser 130 Kinder und Jugendlichen verbessern. Fazit Das Städtische Handlungskonzept zur Förderung des Radverkehrs (RBIII-1122/02) ist in seiner Fort schreibung um die sportbezogenen Belange der Radfahrerinnen/-fahrer, der Rollstuhlfahrerinnen/fahrer und der Inlineskaterinnen/-skater zu ergänzen. Die Auswahl der vier Streckenführungen/Zubringerstrecken soll eine Verzahnung mit den Verkehrsund Landschaftsplanungen bringen und ist deshalb identisch mit: • den Radialen oder Kreisen für Freiraum und Erholung im Grünsystem (siehe Karte 1) • den Handlungsschwerpunkten aus dem Fachkonzept Freiraum und Umwelt • und überregionalen touristischen Radstrecken (gegebenenfalls Förderung von Ausbaumaß nahmen durch Dritte) • oder aber bereits vorhandenen, gut ausgebauten und asphalt- (zumindest verbundstein-) belegten Radwegen, die nach Möglichkeit vom Kfz-Verkehr getrennt und bestenfalls na turnah verlaufen Die Anforderungen des Sports stehen in der gesamtstädtischen Radverkehrsmaßnahmeplanung neben den Bedürfnissen anderer Interessengruppen. Die Stadt ist aufgrund ihrer beschränkten finanziellen Möglichkeiten nicht in der Lage, die Bedürfnisse aller Interessengruppen gleichermaßen zu berück sichtigen und muss deshalb übergreifend abwägen und Prioritäten setzen. Die aus der Sicht des Sports benötigten Maßnahmen der Anlage A07-3 werden in der jährlich zu aktua lisierenden Prioritätenliste des Ratsbeschlusses RBIV-837/07 Schwerpunkte im Straßen- und Brücken bauprogramm 2006-2012 und in den folgenden Ratsbeschlüssen bis einschließlich 2015 berücksichtigt. Dabei findet die unter sportbezogenen Aspekten vorgenommene Prioritätensetzung Berücksichtigung. Der Ausbau der Strecke in Richtung Süden und der eines Abschnitts der Louise-Otto-Peters-Allee in Richtung Norden haben eine besonders hohe Priorität. Unter den genannten Aspekten kristallisieren sich generell vier Streckenverläufe für das sportliche Radfahren, den Rollstuhlsport und zum Teil für das Inlineskaten heraus (Karte 4). Federführende Ämter für die Baumaßnahmen sind das Verkehrs- und Tief bauamt sowie das Amt für Stadtgrün und Gewässer. Sportprogramm Leipzig 2015 Quelle: Amt für Statistik und Sportprogramm Leipzig 2015 Karte 3 Sportprogramm Leipzig 2015 187 56 89 186 202 184 55 135 15 36 58 213 122 211 101 119 207 147 121 172 100 10 156 106 109 105 111 154 41 155 5 Kilometer ´ 3. Sportentwicklungsplanung Quelle: Flächennutzungsplan, Amt für Sport Kartographie: Stadtplanungsamt, Stadtentwicklungsplanung 0 Arbeitsstand Januar 2008 Radweg - grundhafter Ausbau Radweg - Oberflächensanierung Radweg - teilweise Oberflächensanierung Radweg - kein Ausbau notwendig Legende Zubringerstrecken "Sportliches Radfahren" Sportprogramm für die Stadt Leipzig 140 141 3. Sportentwicklungsplanung Karte 4 sportliches Radfahren Quelle: Amt für Verkehrsplanung Sportprogramm Leipzig 2015 143 142 Quelle: Flächennutzungsplan, Amt für Sport Kartographie: Stadtplanungsamt, Stadtentwicklungsplanung 0 Arbeitsstand Januar 2008 Legende Radweg - grundhafter Ausbau Radweg - kein Ausbau notwendig 3. Sportentwicklungsplanung Vorschlag radrouten "Inlineskating" Karte 5 Inlineskaten Sportprogramm für die Stadt Leipzig 3. Sportentwicklungsplanung 3.4.3.2.2 Wege in Wald-, Park- und Grünflächen sowie sonstigen ausgeprägten Erholungsgebieten Der Leipziger Stadtwald gilt aufgrund seiner innerstädtischen Lage als bedeutendstes Naherholungsge biet in der Stadt Leipzig. Die Stadt Leipzig hat einen Gesamtwaldbestand (Stadt-, Privat-, Kirchen- und Landeswald) von 2.079 Hektar, das sind sieben Prozent der Stadtfläche. Darüber hinaus stehen den Erholungssuchenden zahlreiche Grünanlagen, 14 Waldspielplätze sowie ein Fitnesspfad im südlichen Auenwald zur Verfügung. Die natürlichen Voraussetzungen für das Laufen/Joggen/Walken/Wandern und die Gymnastik im Frei en werden durch die Anschlüsse an die weitläufigen Erholungsgebiete am Stadtrand noch zusätzlich auf gewertet. Deshalb besteht grundsätzlich nur wenig sportbezogener Handlungsbedarf für verbessernde Maßnahmen. Freizeitläuferinnen und -läufer sowie Walkerinnen und Walker bevorzugen wohnortnahe Rundkurse mit erheblich geringerer Streckenlänge als Radfahrerinnen/-fahrer, Inlineskaterinnen/skater und Rollstuhlsportlerinnen/-sportler. Sie sind auch nicht auf besondere Untergrundverhältnisse angewiesen; bevorzugen aber ebenfalls die naturnahe Einbettung ihrer Strecken. Für das Laufen/Joggen/Walken und die Gymnastik im Freien stehen auch die zahlreichen peripheren Parks und Grünanlagen in den Wohngebieten zur Verfügung. Damit erweitert sich das Spektrum der Sportmöglichkeiten erheblich (siehe Karte 6). Die Sportart Wandern konzentriert sich aufgrund der längeren Distanzen mehr auf die großflächigen Wald- und Erholungsgebiete. Für Wandern ist gegenwärtig kein sportbezogener Handlungsbedarf zu erkennen. Weil bis auf eine naturnahe Einbettung der Laufstrecken keine besonderen Anforderungen von den Sporttreibenden gestellt werden, beschränkt sich der sportbezogene Handlungsbedarf für die Stadt Leipzig nicht auf Bau- sondern auf ausgestaltende Maßnahmen. 187 Sportprogramm Leipzig 2015 56 89 186 202 184 55 135 15 36 58 213 122 211 101 119 121 100 172 10 147 207 106 156 109 105 111 154 41 155 Schwerpunktgebiete für Laufen/Joggen/Walken haben sich im nördlichen und südlichen Auenwald, im Rosental und um den Kulkwitzer sowie Cospudener See herausgebildet. Der Laufclub Auensee e. V. hat das Laufstreckennetz um den Auensee in eigener Regie ausgeschildert, was auch vereinsungebundenen Sporttreibenden zugutekommt. Regelmäßige Anfragen an das Amt für Sport lassen darauf schließen, dass es in Leipzig noch an einer zentral gelegenen Lauf- und Walkingstrecke mit folgenden Eigenschaften fehlt: • nahe der Innenstadt gelegen (größte Ansammlung von Hotels und damit auch Konzentra tion von ortsunkundigen Gästen der Stadt Leipzig; Entfernungsmittlung für interessierte Sporttreibende aus allen Stadtteilen), • Start- und Zielbereich mit ausreichenden Parkmöglichkeiten (für interessierte Gäste der Stadt Leipzig und Einwohnerinnen und Einwohner aus anderen Stadtteilen), Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel, • geschlossener Rundkurs mit maximal 3 Kilometern Länge (auch für Anfänger geeignet), • im besten Fall zwei nebeneinanderliegende Untergründe (vorrangig Wald- beziehungswei se Sandboden, Asphaltuntergrund als Alternative bei hoher Bodenfeuchtigkeit), • vollständige Beleuchtung (hohes Sicherheitsgefühl für Läuferinnen und -läufer sowie un begrenzte Nutzungszeit), • eindeutige und gut sichtbare Wegweisung (dicht aufeinanderfolgende spezielle Beschilde rung), • Kennzeichnung von Streckenabschnitten alle 500 Meter (Zwischeninformation zu bereits zurückgelegten Kilometern), • Infotafeln zu Laufvereinen usw. (Erleichterung des Anschlusses an Sportvereine für Laufund Walking-Interessierte), • Dehnmöglichkeiten und Fitnessgeräte in der Nähe des Start- und Zielbereichs für gymnas tische Übungen, • Gastronomie und Toiletten an der Runde. Sportprogramm Leipzig 2015 145 144 Fazit Bis zum Jahr 2010 wird schrittweise eine Lauf- und Walkingrunde (Karte 7) nach den vorangestell ten Anforderungskriterien ausgebaut beziehungsweise gestaltet. Aufgrund der besonderen Lage wird dabei auf die naturschutzrechtlichen Belange Rücksicht genommen. Diese waren unter anderem auch maßgebend für die Wahl der Streckenführung durch den Park, weil sie die Kriterien Beleuchtung und Asphaltbelag schon aufweist. - Waldflächen und Grünflächen - Flächennutzungsplan - Vorentwurf Alle Kriterien sind mit dem geringsten Aufwand und der besten Wirkung nördlich der Pferderennbahn im Clara-Zetkin-Park zu erfüllen (Karte 7). Für den dortigen Ausbau sprechen auch die Nutzungs möglichkeiten durch die Sportlerinnen und Sportler des mitgliederstärksten Sportvereins Sachsens, dem BSV AOK Leipzig e. V., der in unmittelbarer Nähe sein Vereinszentrum hat und in dem viele Lauf- und Walkinggruppen trainieren. Vereinsungebunden Sporttreibende können bei Interesse schnell Anschluss an einen Verein finden. Stand:12/2007 3. Sportentwicklungsplanung DEZErNat StaDtENtWICKLUNg UND BaU StaDtpLaNUNgSamt 3. Sportentwicklungsplanung Karte 6 Waldflächen und Grünflächen Die Federführung für die Maßnahmen liegt beim Amt für Stadtgrün und Gewässer. Die Laufrunde mit einem naheliegenden Dehn- und Fitnessbereich wird nach ihrer Fertigstellung den Touristen und den laufinteressierten Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt ausdrücklich als zentrale Lauf-, Walkingund Fitnessrunde zur Nutzung empfohlen. Dazu kann auch eine Kooperation mit der Leipzig Tourist Marketing GmbH eingegangen werden. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 147 146 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung 3.4.3.3 Bewegungsräume Wasser 3.4.3.3.1Mit Sportbooten befahrbare Flüsse und Kanäle sowie Seen Dieser Bewegungsraum dient besonders den Freizeitsportarten Rudern und Paddeln. Die Sportart Rudern ist in Bezug auf den Aktionsradius wesentlich mehr eingeschränkt als das Pad deln. Rudersportboote sind aufgrund der benötigten Gewässerbreite für eine Reihe von Gewässern beziehungsweise Gewässerabschnitten nicht geeignet. Auch das Umtragen zum Beispiel an Wehren ist für Ruderboote in der Regel komplizierter als für Kajaks und Kanadier. Für die Freizeitruderer sind in Leipzig bereits relativ gute Bedingungen gegeben. Bevorzugte Strecken sind der Elster-Saale-Kanal, das obere Elsterflutbett und der Abschnitt der Weißen Elster in den Stadt bezirken Schleußig und Plagwitz. Für Rudern sind bis 2015 keine speziellen verbessernden Maßnah men geplant. Freizeitpaddlerinnen/-paddler haben im Vergleich zu den Freizeitruderern einen wesentlich größeren Aktionsradius (außer Elster-Saale-Kanal). Für diese Freizeitsportlerinnen und -sportler verfügt Leipzig ebenfalls über sehr gute natürliche Voraussetzungen, die sich mit der Freigabe des Cospudener Sees im Leipziger Südraum noch einmal signifikant verbessert haben und weiter verbessern werden. Karte 7 zentrale Lauf- und Walkingrunde der Stadt Leipzig onAnt e Alle r e ckn Bru hnit Tauc Karl- Als Aufgabe für die nächsten Jahre steht die sinnvolle Vernetzung der vielen vorhandenen Gewässer beziehungsweise Gewässerabschnitte zu einem befahrbaren System bevor, das ein weitläufiges sport liches und touristisches Wasserwandern ohne un- beziehungsweise schwer überwindbare Hindernisse ermöglicht. Als verbessernde Maßnahmen gelten beispielsweise der Bau von verbindenden Kanälen und Schleusen sowie von Bootsumtragestellen. Dazu wurde vom Grünen Ring Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Forum Südraum Leipzig (Federführung AfU der Stadt Leipzig) ein Leitplan Wassertou ristisches Nutzungskonzept Region Leipzig erarbeitet (Karte 8). Beispiel für eine geplante Verbesserungsmaßnahme: Die Unterquerung der Brückenstraße S46 durch einen Kanal und dadurch Verbindung des Floßgrabens mit dem Wolfsee (Abbildung 1). Abbildung 1 . z-Str Rennbahnweg = Parklampen Start und Ziel am Rennbahnsteg 1 Runde = 2.230 m (3,99 Höhenmeter) Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 149 148 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Ein Großteil der im Leitplan Wassertouristisches Nutzungskonzept Region Leipzig enthaltenen Maß nahmen dient auch der Verbesserung der Bedingungen für das sportlich ambitionierte Paddeln. Maßnahme Standort Unterquerung der Brückenstraße S46 Kanalverbindung zwischen Pleiße und Markkleeberger See Kanalbau Bau von Bootsum tragestellen Bau von öffentlichen Steganlagen Tabelle 82 Quelle: Amt für Umweltschutz, Gewässerverbund 2015, Leitplan 2008-2009 bis 2012 Karte 8 Freilegung des Elstermühlgrabens vom Schreberbad bis zum Naturkundemuseum bis 2012 Wassertouristisches Kanalverbindung(en) zwischen Zwenkauer und Cospudener See bis 2012 Region Leipzig Ersatz für das Connewitzer Wehr Schleusenbau Geplanter Zeitraum Nutzungskonzept 2009 Cospudener See-Zwenkauer See (Schleuse/Trailer) bis 2012 Kanalverbindung zwischen Pleiße und Markkleeberger See bis 2012 Pleiße-Am AGRA-Wehr 2008 Weiße Elster/Elsterflutbett-Am Teilungswehr 2009 Weiße Elster-Am Wehr Großzschocher 2009 Schreberwehr 2009 Gefällestufe Hartmannsdorf 2009 Angerwehr 2012 An der Pferderennbahn 2008 Koburger Straße 2008 Limburger Straße 2008 Lyoner Straße 2009 Waldstraßenbrücke 2009 Außenmole Stadthafen 2009 Primavesistraße (Parthe) 2010 Elstermühlgraben 2010 Auensee 2012 Fazit Für die Sportart Paddeln verbessert sich die Nutzbarkeit der Leipziger Gewässer in den nächsten Jah ren erheblich. Die ohnehin guten natürlichen Bedingungen in Leipzig werden mit den beabsichtigten Maßnahmen des Leitplans Gewässerverbund 2015 signifikant aufgewertet. Das wird dazu führen, dass sich die Leipziger Region zu einem Anziehungspunkt für touristische Wasserfahrsportlerinnen und -sportler entwickelt. Aus sportbezogener Sicht besteht zum Maßnahmeplan kein Ergänzungs- oder Än derungsbedarf. Federführend für die Stadt Leipzig bei den Maßnahmen ist das Amt für Stadtgrün und Gewässer. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 151 150 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Besonders nachgefragt sind auch bewirtschaftete Liege-/Unterstell- oder Lagerplätze für das Material direkt im Uferbereich. Deshalb sollte der Ermessensspielraum der zuständigen Genehmigungsbehörde in Bezug auf Genehmigungen für solche zweckbestimmten Bauten voll ausgereizt und in diesem Au ßenbereich im angemessenen Rahmen privilegiertes Bauen ermöglicht werden. Das unterstützt auch den Arbeitsmarkt durch Entstehung von Kleinstunternehmen. Als Untergrund für einen solchen Wasserfahrsportstrand ist Rasen besonders geeignet. Es wird ge prüft, inwieweit die Installation von Bodenverankerungen für die Fixierung nicht benötigter Riggs an einem öffentlichen Strand zulässig, sinnvoll und finanzierbar ist. Abbildung 2 Abbildung 3 Vereinssteganlagen am Westufer des Kulkwitzer Sees Abbildung 4 Wasserfahrsportstrand am Ostufer des Cospudener Sees Abbildung 3 Abbildung 4 3.4.3.3.2 Seen mit großer Wasserfläche Die Seen vor allem im Süden, aber auch im Westen, Norden und Osten Leipzigs bieten – aufgrund ihrer guten Erschließung, ihrer sehr guten Wasserqualität und der Sondergenehmigungspflicht für die Be fahrung mit Motorbooten – bereits gute Gelegenheiten für die Wasserfahrsportarten und das saisonale Schwimmen im Freien. Auf das Schwimmen bezogen, ergänzen die Möglichkeiten ausreichend das Angebot zu den Freibädern. Freizeitseglerinnen und -segler sind auf Sportstätten angewiesen, wenn sie größere Boote mittels Slipoder Krananlagen ins beziehungsweise aus dem Wasser bringen oder aber an Steganlagen dauerhaft verankern wollen. In der Regel werden die dafür benötigten Anlagen von Seglervereinen oder pri vaten Unternehmen vorgehalten und auch vereinsungebundenen Freizeitsportlerinnen und -sportlern gegen Entgelt temporär zur Verfügung gestellt. Der Handlungsbedarf für die Kommune in Hinsicht auf die Verbesserung der Bedingungen für diese vereinsungebundenen Freizeitseglerinnen und -segler beschränkt sich auf die Begünstigung dieser Dienstleisteransiedlungen an den zum Segeln besonders geeigneten Gewässern und Uferbereichen. Seglerinnen/Segler mit kleineren Jollen oder Katamaranen sowie Windsurferinnen/-surfer und Kiteboarderinnen/-boarder sind nicht auf die Nutzung spezieller Anlagen für die Ausübung ihres Sports angewiesen, weil sie ihr Material ohne technische Hilfen transportieren und einsetzen können. Sie benötigen allerdings nahe am Wasser gelegene Parkgelegenheiten für ihre Transportfahrzeuge. Aufgrund der wichtigsten Anforderung für diese Wasserfahrsportarten – gute Windverhältnisse – eig nen sich besonders Gewässer, die über eine möglichst große Wasserfläche verfügen. Das trifft für das Stadtgebiet Leipzig zurzeit auf den fertig ausgebauten Cospudener See zu. Dieser wird künftig noch durch den entstehenden Zwenkauer See übertroffen, der mit 914 Hektar Wasserfläche fast doppelt so groß wie der Cospudener See sein wird und dessen Flutung im Jahr 2014 abgeschlossen ist (Abbildung 2). Seglerinnen und Segler bevorzugen windgeschützte Uferbereiche für das Starten, Festmachen und An landen, so dass die Zugangsstellen an das Gewässer mit den benötigten Dienstleistern (Slipanlagen von Vereinen oder Privatunternehmen) nach Möglichkeit am Westufer oder aber in schutzbietender Bauweise (Hafen, Stegsystem usw.) am Nord- oder Südufer angesiedelt werden sollten. Bevorzugte Einstiegsstellen für Windsurferinnen/-surfer und Kiteboarderinnen/-boarder liegen im Ge gensatz dazu an baumfreien Strandbereichen am Ostufer oder zumindest am Nord- beziehungsweise Südufer; keinesfalls aber am Westufer eines Gewässers, weil dort der in der Regel ablandiger Wind das Starten und Landen schwer beeinträchtigt. Sportprogramm Leipzig 2015 Seglerinnen/Segler; Windsurferinnen/-surfer und Kiteboarderinnen/-boarder benötigen für schnelle Rettungs- und Bergungsaktionen die Hilfe von Motorbooten. Das kann in der Saison in der Regel durch besetzte Wasserrettungsstationen abgesichert werden. Weil aber gerade Windsurferinnen/-surfer und Kiteboarderinnen/-boarder weniger auf schönes Wetter, dafür aber um so mehr auf starken Wind ange wiesen sind, ist diese Hilfe durch den Wasserrettungsdienst bei schlechtem Wetter und außerhalb der Saison nicht immer sichergestellt. Deshalb sollten auch private Unternehmen und Surfvereine an den stark von Wasserfahrsportlerinnen und -sportlern frequentierten Strandabschnitten die Genehmigung bekommen, im angemessenen Rahmen Motorboote vorzuhalten und einzusetzen. Notwendig für eine gefahrenfreie Trennung von Wasserfahrsportlerinnen und -sportlern und Badenden beziehungsweise Schwimmenden ist eine Bojenabgrenzung dicht frequentierter Strandbereiche (zum Beispiel Nordstrand am Cospudener See). Sie zeigt unmissverständlich auf, wo sich die Fahrverbotszo nen befinden. Sie dient aber auch dazu, die Badenden/Schwimmenden zu informieren, dass hinter der Bojenabgrenzung eine erhöhte Gefährdung durch Wasserfahrsportlerinnen/-sportler vorliegt. Diese Bojenketten können zudem der Kennzeichnung der Längen von Schwimmstrecken für Frei zeitschwimmerinnen und -schwimmer dienen, wenn die Bojen entlang der ausgewählten Ufer zonen in gleichen Abständen zueinander mit Längenangaben beschriftet werden. Analog zu Schwimmbadnutzerinnen/-nutzern können Freizeitschwimmerinnen/-schwimmer dann auch auf den Seen ihre Schwimmstrecken gezielt planen. Fazit Die bereits zur Nutzung freigegebenen Seen in Leipzig bieten Wasserfahrsportlerinnen und -sportlern sowie Schwimmerinnen und Schwimmern hervorragende Freizeitsportmöglichkeiten. Nach der vollendeten Flutung und Freigabe des Zwenkauer Sees verbessern sich die natürlichen Vor aussetzungen für die Sportarten Segeln, Windsurfen und Kiteboarden noch einmal erheblich. Es gilt, mit geeigneten Maßnahmen diese neuen Kapazitäten für den Freizeitsport gut nutzbar zu machen. Für Freizeitseglerinnen und -segler sind dafür gemeinsam mit Seglervereinen und privaten Anbietern am Nordweststrand des Zwenkauer Sees windgeschützte Wasserfahrsportstützpunkte zu entwickeln; für Windsurferinnen/-surfer und Kiteboarderinnen/-boarder am mittleren Teil des Nordstrands, vis-avis dem „Kap Laura“. Diese ausgewählten Strandabschnitte sind mit geeigneten Maßnahmen den je weils speziellen Bedürfnissen anzupassen. Maßgeblich für die Durchsetzung der Leipziger Zielstellung zuständig wird der Zweckverband Neue Harth im Zusammenwirken mit dem Amt für Sport sowie dem Seebetreiber sein. Um Unfällen an dicht frequentierten Badestränden vorzubeugen – und zur Verbesserung der Bedin gungen für an Streckenlängen interessierte Schwimmerinnen und Schwimmer – werden versuchsweise am Nordstrand des Cospudener Sees in vermessenen Abständen beschriftete Bojen gesetzt. Bewährt sich das Projekt, wird bis zum Jahr 2015 eine Bojenabgrenzung am Lausener Strand des Kulkwitzer Sees vorgenommen. Federführend hierfür ist das Amt für Sport im Zusammenwirken mit dem Seenbe treiber, der Leipzig Seen Projektmanagement GmbH, sowie den zuständigen Naturschutzbehörden. Sportprogramm Leipzig 2015 153 152 Kilometer 5 Quelle: Flächennutzungsplan, Amt für Sport und Sportbäder Leipzig GmbH Kartographie: Stadtplanungsamt, Stadtentwicklungsplanung Die große Anzahl der Eintritt zahlenden Besucherinnen und Besucher in den Schwimmhallen und Freibädern belegt, dass viele Leipziger Einwohnerinnen und Einwohner auch außerhalb des Schul- und Vereinsschwimmens diese Einrichtungen regelmäßig nutzen. Mehrfachbesuche lassen allerdings kei nen direkten Rückschluss von den Verkaufszahlen auf die Nutzeranzahl zu. Im Jahr 2006 wurden in den Schwimmhallen der Sportbäder Leipzig GmbH 270.000 Eintrittskarten verkauft, in den Freibädern 159.200. 0 Die Stadt Leipzig hält in eigener Verwaltung keine Schwimmhallen und Freibäder als öffentliche Ein richtungen vor. Im Jahr 2004 wurden die kommunalen Bäder der Sportbäder Leipzig GmbH, einem Tochterunternehmen der Kommunalen Wasserwerke Leipzig GmbH, übereignet. Der Stadt Leipzig ist innerhalb einer Vertragssituation im begrenzten Umfang eine Einflussnahme auf das privatrechtliche Unternehmen möglich. Schwimmhalle Schwimmhallen und Freibäder Freibad 3.4.4.1 Legende Maßnahmeplanung Sportstätten Sport Einrichtungen Sporteinrichtungen 3.4.4 Schwimmhallen und Freibäder 3. Sportentwicklungsplanung Sportprogramm für die Stadt Leipzig 3. Sportentwicklungsplanung Karte 9 Schwimmhallen und Freibäder Der quantitative Bedarf der vereinsungebundenen Freizeitsportlerinnen und -sportler an überdachten und an nicht überdachten Einrichtungen wird im Kapitel Sportstättenentwicklungsplanung berücksich tigt. Die Verteilung der Schwimmhallen und Freibäder über das Stadtgebiet ist in der Karte 9 ersicht lich. Für einen Teil der Behinderten sowie gebrechliche Seniorinnen und Senioren sind spezielle Zugänge und Ausstattungen notwendig. Bei Neubauten werden diese bereits in der Planung berücksichtigt. 121 119 "" 211 58 56 89 187 186 202 184 55 135 " 15 36 " 213 122 " 101 " "" 100 172 10 147 207 " " " 106 156 109 105 " 111 " 154 " " 41 155 Auf die von Senioren- und Behindertenvertretern geäußerten Wünsche nach Bahnabtrennungen zu be stimmten Zeiten kann im Sportprogramm nicht eingegangen werden. Das ist vielmehr von den konkret Beteiligten einzelfallbezogen vor Ort an- und abzusprechen. " Im Rahmen der Sanierung der vorhandenen Einrichtungen erfolgen Umbau und die Umgestaltung ge mäß der einschlägigen DIN und damit behindertengerecht. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 155 154 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Abbildung 5 3.4.4.2 Abbildung 6 Abbildung 7 Bike- und Skateanlagen Für BMX-Radsportlerinnen/-sportler, Skateboarderinnen/-boarder und Inlineskaterinnen/-skater gibt es im Stadtgebiet zwei nennenswerte öffentliche Sportstätten. Es handelt sich um die Betonbahnanlage im Wohnkomplex III des Stadtbezirks Grünau am Ende der Parkallee und um die Halfpipeanlage auf dem Richard-Wagner-Platz im Stadtzentrum. Darüber hinaus gibt es noch kleinere Sportanlagen am Conne Island in der Koburger Straße 3 und in der Konradstraße. Speziell für das Inlinehockey sind in der Grünauer Garskestraße zwei frei zugängliche Inlinehockey felder vorhanden, die allerdings nur zweckgebunden von Inlineskaterinnen/-skatern genutzt werden können. 23 Quelle: Amt für Statistik und Wahlen – Bevölkerungsvorausschätzung 2007 * zu den generellen Bewertungen der errechneten Bilanzen siehe auch Kapitel Sportstättenentwicklungsplanung Für die Stadt Leipzig weist die Sächsische Sportstättenbedarfsanalyse ein erhebliches Defizit an Roll sportanlagen aus (siehe Anlage A06-3). BMX- und Skateanlagen und Inlinehockeyfelder sind darin nicht explizit als solche ausgewiesen. Sie sind allerdings den Rollsportanlagen zugeordnet. Für die Rollsportanlagen liegt, bei Berücksichtigung von insgesamt fünf vorhandenen Sportanlagen (eine Ver einssportanlage für Rollhockey im Stadtteil Böhlitz-Ehrenberg), noch ein Fehlbestand von 25 Anla geeinheiten zu je 800 m² vor. Dieses errechnete Defizit erscheint praxisfremd und erheblich zu hoch*, aber die beiden vorhandenen BMX-geeigneten Sportanlagen decken für eine Stadt mit fast 76.100 Einwohnerinnen und Einwohnern im Alter unter 20 Jahren 23 den Bedarf nicht ab. Die Betonbahnanlage in Leipzig Grünau wird durch das Amt für Stadtgrün und Gewässer verwaltet, befindet sich in einem guten Zustand und wird vornehmlich von Kindern und Jugendlichen des Stadt teils genutzt (Abbildung 5). Die großflächig und solide angelegte Sportanlage in Leipzig Grünau sollte als periphere, frei zugängli che Sportmöglichkeit erhalten werden. Nicht weit von der Betonbahn entfernt, ebenfalls im Stadtbezirk Grünau, befindet sich die frei zu gängliche öffentliche Sportanlage in Verwaltung des Amts für Sport, die aus zwei einzelnen Inlineho ckeyfeldern besteht (Abbildung 6). Auch diese 2004 angelegte, periphere Sportanlage sollte erhalten bleiben. Kinder und Jugendliche, die diese Art von Sportstätten aufsuchen, haben in der Regel das Interesse, sich mit den Gleichgesinnten aller Stadtbezirke zu messen und bei ihren Tricks gesehen zu werden. Sie nehmen dafür auch längere Anfahrstrecken in Kauf. Um die Anfahrtswege für alle über das gesamte Stadtgebiet verteilten Interessenten zu mitteln, sollte der Schwerpunkt der kommunalen Maßnahme planungen deshalb künftig auf der Innenstadt beziehungsweise den innenstadtnahen Bereichen liegen. Dort gibt es die einschlägigen Fachgeschäfte und dort ist auch die gewünschte Wahrnehmung in der Öffentlichkeit gegeben. Auf dem Richard-Wagner-Platz, also unmittelbar im Stadtzentrum, befindet sich bereits eine HalfpipeSportanlage, die vom Jugendamt der Stadt Leipzig verwaltet wird (Abbildung 7). Diese Sportanlage Sportprogramm Leipzig 2015 wird von Kindern und Jugendlichen aller Stadtbezirke besonders für das Skateboarden und Inlineska ten stark frequentiert, aber auch von Bikerinnen und Bikern. Für eine Stadt mit 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sind zwei einzelne Halfpipe-Bahnen in dieser guten zentralen Lage in Bezug auf Größe und Ausstattung als nicht ausreichend zu bewerten. Ge mäß der Festlegung der Verwaltungsspitze vom 21. Februar 2005 soll ohnehin in den Jahren 2008/2009 eine umfängliche Überprüfung der Anlage erfolgen. Der derzeitige Standort ist aufgrund seiner zentralen Lage für die Sportstätte sehr geeignet. Kinder und Jugendliche aller Stadtbezirke suchen gezielt die passantenreiche Innenstadt für die Ausübung dieser Sportart auf. In den nächsten drei Jahren kommt es zu einer Neugestaltung des an den Richard-Wagner-Platz angren zenden Brühls. Im Zusammenhang mit dieser Neubebauung wird auch der Richard-Wagner-Platz neu strukturiert. Im Planungsverfahren sollte bei Abwägung aller Nutzungsanforderungen an den Platz ge prüft werden, inwieweit sich die Sportgelegenheiten für Inlineskaterinnen/-skater, Skateboarderinnen/boarder und Bikerinnen/Biker für diesen Standort erhalten beziehungsweise angemessen verbessern lassen. Reicht die zur Verfügung stehende Fläche auf dem Richard-Wagner-Platz künftig für einen Erhalt be ziehungsweise die Verbesserung der Anlage nicht aus oder werden andere Nutzungsanforderungen an den Platz formuliert, wären erneut Alternativstandorte zu prüfen. Dies erfolgte bereits im Jahr 2005, jedoch unter dem Aspekt, die vorhandene Anlage komplett auf einen vorhandenen festen Untergrund umzusetzen. Fazit: Die Bike- und Skateanlage sowie die beiden Inlinehockeyfelder im Stadtbezirk Grünau sind zu erhalten. Die Sportmöglichkeiten für vereinsungebundene BMX-Sportlerinnen/-Sportler, Skateboarderinnen/boarder und Inlineskaterinnen/-skater in der Innenstadt sind zu erhalten beziehungsweise angemessen zu verbessern. Diesbezüglich erfolgen bis Ende 2009 abschließende Prüfungen für den derzeitigen und für Alternativstandorte. Zuständige Ämter sind das Jugendamt und das Stadtplanungsamt. Das Amt für Sport bringt auf Anforderung sportfachliche Unterstützung ein. 3.4.4.3 Bolzplätze In Leipzig gibt es 25 frei zugängliche, mit Toren ausgestattete Bolzplätze in unterschiedlicher kommu naler Verwaltungszuständigkeit. 21 Plätze sind allein dem Amt für Stadtgrün und Gewässer zugeordnet (Karte 10). In Hinsicht auf die Verteilung der Bolzplätze über das gesamte Stadtgebiet bilden der Osten/Südosten und der Westen/Südwesten die Schwerpunkte. Die Gründe dafür liegen unter anderem in der beson deren Fördermittelsituation für Stadtumbaumaßnahmen in diesen Stadtbezirken (Fördergebiete), aber auch in der vergleichsweise Unterversorgung dieser Stadtbezirke mit sonstigen, auch zum Sporttreiben geeigneten, Grünanlagen, was mit dem Bau von Bolzplätzen ausgeglichen wurde (siehe auch Karte 6). Belastbare statistische Werte zur Auslastung der vorhandenen Bolzplätze und zu eventuellen Fehlbe darfen liegen nicht vor. Für die Stadt Leipzig weist die Sächsische Sportstättenbedarfsanalyse einen Überschuss an Kleinspielfeldern und sonstigen Sportfreiflächen aus (siehe Anlage A06-3). Der verein sungebundene Sport wurde bei der Berechnung anteilig berücksichtigt. Dazu zählen die Bolzplätze. Fazit Die vorhandenen Bolzplätze sind nach Möglichkeit zu erhalten. Ein Neubau ist nicht erforderlich. Al ternativ stehen Sporttreibenden die zahlreichen geeigneten Grünflächen im Stadtgebiet zur Verfügung, die dann jeweils temporär von den Nutzerinnen und Nutzern mit mobilen Toren ausgestattet werden müssten. Dieses Spielen auf den geeigneten Grünflächen wird im Geltungszeitraum des Sportpro gramms nicht untersagt. Sportprogramm Leipzig 2015 157 156 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung 3.4.5 Zusammenfassung der Maßnahmen Die Stadt Leipzig entwickelt gezielt Bewegungsräume und Sportstätten für den vereinsungebundenen Sport mit dem Ziel, das Wohnumfeld aufzuwerten. Karte 10 Bolzplätze Sporteinrichtungen Sie setzt dabei die Schwerpunkte auf: • • • • • Sportaktivitäten mit hoher Nachfrage Sportarten mit besonderen Entwicklungspotenzialen aufgrund neu entstehender Bewe gungsräume Kinder, Jugendliche und Familien mit Kindern Behinderte unterstützungsbedürftige Seniorinnen und Senioren Aus den Schwerpunktsetzungen heraus lassen sich folgende Freizeitsportaktivitäten herleiten, für die die Sportmöglichkeiten (Bewegungsräume und Sportstätten) bei Bedarf mit konkreten Maßnahmen gezielt verbessert werden sollen: • • • • • • • • • Radfahren/Mountainbike Laufen/Joggen/Walken Schwimmen Rollstuhlsport Inlineskaten/Skateboarden Fußballspielen/Bolzen Gymnastik Paddeln Segeln/Windsurfen/Kiteboarden Konkrete Maßnahmen sind: • • • • • • • Ausbau von geeigneten Strecken für Radfahrerinnen/-fahrer, Rollstuhlfahrerinnen/-fahrer und Inlineskaterinnen/-skater in die vier Himmelsrichtungen, um aus der Stadt ins Umland zu gelangen Erhalt beziehungsweise Verbesserung von Bike- und Skateanlagen Erhalt von Bolzplätzen, weiterhin Nutzbarkeit geeigneter Grünflächen Ausweisung und Ausgestaltung einer zentralen Laufstrecke für Läuferinnen/Läufer, Wal kerinnen/Walker und Gymnastiktreibende im Clara-Zetkin-Park behinderten- und seniorengerechte Sanierung der Schwimmhallen und Freibäder sowie die Abgrenzung beziehungsweise Streckenlängenmarkierung am Nordstrand des Cospudener Sees Umsetzung der Maßnahmen des Leitplans Gewässerverbund 2015 für Paddlerinnen/Padd ler zweckorientierte Entwicklung von jeweils geeigneten Strandabschnitten am Zwenkauer See für Seglerinnen/Segler, Windsurferinnen/-surfer und Kiteboarderinnen/-boarder Die quantitativen Bedarfe an Schwimmhallen und Freibädern gehen anteilig in die Berechnungen des Kapitels Sportstättenentwicklungsplanung ein. Die Stadt Leipzig entwickelt gezielt zum Sporttreiben geeignete Infrastruktur mit dem Ziel der Auf wertung von Bewegungsräumen im Wohnumfeld. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Sportaktivitäten mit hoher Nachfrage beziehungsweise bei denen besondere Entwicklungspotenziale zu erkennen sind. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 159 158 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Im Einzelnen sind das die Sportarten: • • • • • • sportliches Radfahren Schwimmen Laufen/Walken Inlineskaten/Skateborden Paddeln Segeln/Windsurfen Die Bedarfe an Sportstätten gehen zum Teil in das Kapitel Sportstättenentwicklungsplanung ein. Bei der Entwicklung sonstiger städtischer Infrastrukur, die sich besonders für das Sporttreiben in den ausgewählten Sportarten eignet, werden die Anforderungen der vereinsungebundenen Sportlerinnen und Sportler angemessen berücksichtigt. 3.5 Sportgroßveranstaltungen 3.5.1 Grundlagen 3.5.1.1 Begriffsbestimmung/Themenabgrenzung Sportgroßveranstaltungen haben weltweit eine zunehmende wirtschaftliche und gesellschaftliche Be deutung erlangt. Sie zeichnen sich durch einen erheblichen organisatorischen Aufwand, hohe öffentli che und private Investitionen sowie einen intensiven Wettbewerb der Veranstaltungsorte untereinander aus. Kennzeichen sind zudem erhöhte Ansprüche der Besucherinnen und Besucher an die Qualität der sportlichen Leistungen und an den Erlebniswert der Veranstaltung. Events oder Großveranstaltungen sind erlebnisorientierte, inszenierte, geplante und zeitlich begrenzte Ereignisse, die sich an eine bestimmte Zielgruppe oder die breite Öffentlichkeit richten. Neben einma ligen Ereignissen können unter diesem Begriff auch periodisch in regelmäßigen Abständen an gleichen oder wechselnden Veranstaltungsorten wiederkehrende Ereignisse zusammengefasst werden. Den Ereignischarakter von Veranstaltungen kennzeichnen folgende Kennziffern 24: • • • • • • • • 24 Quelle: Holzbaur, Ulrich; Jettin- Erinnerungswert, Positivität Einmaligkeit (keine Routine) Aktivierung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer/Zielgruppe Zusatznutzen und Effekte für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Planung, Gestaltung, Organisation und Inszenierung Vielfachheit von Ereignissen, Medien und Wahrnehmungen Verbindung von Eindrücken und Symbolik Event aus Sicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ger, Edwin; Knauß, Bernhard; Moser, Ralf; Zeller, Markus: Eventmanagement Eine einheitliche Bestimmung oder Abgrenzung und somit Definition des Begriffs Sportgroßveran staltung ist mangels allgemein anerkannter Grenzwerte und Indikatoren bis heute nicht möglich. In der Literatur existieren lediglich verschiedene Ansätze zur Definition, Klassifikation und Typisierung von Veranstaltungstypen, darunter Sportgroßveranstaltungen. Zum allgemeingültigen Inhalt muss dieses Ereignis einen Wettkampf in einer oder mehreren vornehmlich olympischen Sportarten haben – und dieser Wettkampf muss eine herausragende Bedeutung innerhalb der jeweiligen Sportart besitzen. Die folgende Darstellung soll die begriffliche Einordnung von Sportgroßveranstaltungen erleichtern. Vom Öko-Institut e. V. wurden die folgenden Indikatoren für die Abgrenzung einer Sportgroßveran staltung angegeben: Mindestens eines der folgenden Kriterien muss erfüllt sein: • Anzahl aktiver Sportlerinnen und Sportler: mindestens 5.000 Teilnehmerinnen und Teil nehmer • Anzahl Zuschauerinnen und Zuschauer: mindestens 10.000 Besucherinnen und Besucher an einem der Veranstaltungstage • Bedeutung der Veranstaltung: alle Welt- und Europameisterschaften Nicht zu Sportgroßveranstaltungen zählen 25: • Spiele im Rahmen von Ligen: Bundesligen (zum Beispiel Fußball, Handball, Eishockey, Basketball, American Football) • Pokalspiele • Euro-Ligen (zum Beispiel UEFA-Cup/Champions League im Fußball) Sportprogramm Leipzig 2015 25 Quelle: Martin Schmied, Ö ko-Institut e. V. Sportprogramm Leipzig 2015 161 160 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Bei Sportgroßveranstaltungen als öffentliches Gut wird vom so genannten regionalen oder überregio nalen Zuschauersport gesprochen. Die Nachfrage ergibt sich aus der Präferenzveränderung der Besu cherinnen und Besucher und der Zunahme von Freizeit gegenüber Arbeitszeit. Das Angebot richtet sich nach den Veranstaltungen der nationalen und internationalen Sportverbände in den unterschiedlichen Sportarten und der Möglichkeit der Finanzierung. Sportgroßveranstaltungen werden unterschieden in Eintagesveranstaltungen und mehrtägige Veranstaltungen. Zudem besteht ein Unterschied, ob eine Stadt alleiniger Austragungsort der Sportgroßveranstaltung (zum Beispiel WM im Bogenschießen 2007) oder Mitveranstaltungsort (zum Beispiel Fußball-Weltmeisterschaft 2006) ist. Gemäß dem Leitsatz 9 zählen nichtkommerzielle Veranstaltungen in den Schwerpunktsportarten sowie Veranstaltungen mit starkem regionalen Bezug, Tradition und Verankerung in der Basis zu den Sportgroßveranstaltungen der Stadt Leipzig. 3.5.1.2 Bewerbungsverfahren und Vergabemechanismen Internationale Sportveranstaltungen (Weltmeisterschaften, Europameisterschaften, Weltcups) werden von den Spitzensportverbänden beziehungsweise europäischen Sportverbänden vergeben. Vorausset zung ist eine erfolgreiche Bewerbung eines nationalen Verbands. Eine Stadt kann sich nicht direkt für die Ausrichtung bei einem internationalen Verband bewerben. Dies hat zur Folge, dass die erfolgreiche und zuverlässige Zusammenarbeit zwischen der Kommune als Förderer eines lokalen Ausrichters oder – je nach Regelwerk – selbst als Ausrichter mit den deutschen Spitzensportverbänden Ausgangspunkt für eine Bewerbung um eine sportliche Großveranstaltung ist. Innerhalb des Bewerbungsverfahrens gibt es unterschiedliche Vergabemechanismen. Zum einen ist es möglich, dass sich der deutsche Spitzenverband mit einer vorab geprüften Stadt/einem lokalen Ausrich ter um die Durchführung einer Sportgroßveranstaltung bewirbt. Zum anderen gibt es das Modell, dass sich der deutsche Spitzenverband mit einem Bewerberpool um die Ausrichtung einer Sportgroßveran staltung in Deutschland bewirbt und erst nach der Vergabe der Ausrichtung nach Deutschland einen geeigneten Standort aus dem Kreis der Bewerber auswählt. In der Regel werden die Veranstaltungen mit großem zeitlichen Vorlauf zum Wettkampf an eine Ausrichternation/Ausrichterstadt vergeben. Den größten Vorlauf hat hier die Vergabe der Olympischen Spiele mit sieben Jahren. Auch eine Veranstal tung wie das Internationale Deutsche Turnfest wird vier Jahre vor seiner Ausrichtung an eine Bewer berstadt vergeben. Einer Bewerbung liegen Ausschreibungskriterien zugrunde. Neben den allgemeinen Kriterien wie Ver kehrsanbindung, Hotelkapazitäten und allgemeine Attraktivität stehen die sportspezifischen Kriterien im Mittelpunkt. Hier sind es vor allem die Qualität der Wettkampfstätte, die Zuschauerkapazität, spezi elle Trainingsbedingungen, Bedingungen für Medien- und Pressearbeit und Finanzierungszusicherun gen, die für die Entscheidungsfindung durch den Spitzenfachverband ausschlaggebend sind. 3.5.1.3 Sozioökonomische Effekte im Zusammenhang mit Sportgroßveranstaltungen Sportgroßveranstaltungen haben sozioökonomische Effekte. Diese lassen sich in makroökonomische und mikroökonomische Effekte unterteilen. Makroökonomische Effekte betreffen die gesamtwirt schaftliche Nachfrage und nehmen Bezug auf Preisniveau, Zinsniveau, Beschäftigung und Außenhan del. Die mikroökonomischen Effekte sind direkt oder indirekt zurechenbar, bezugnehmend auf die Einnah men und Ausgaben des Veranstalters sowie monetäre (exakt in Geld berechenbare) und nichtmonetäre Kosten und Nutzen. Sportprogramm Leipzig 2015 Bei der Betrachtung ökonomischer, ökologischer und sozialer Wirkungen von großen nationalen und internationalen Sportereignissen, die unterschiedliche Gruppen beziehungsweise Institutionen betref fen und sowohl positive Effekte (Nutzen) als auch negative Effekte (Kosten) auslösen, ist eine Differen zierung der einzelnen Träger in unterschiedliche Zielstellungen und Sichtweisen vorzunehmen. An zwei Beispielen sollen die ökonomischen Effekte, die von Sportgroßveranstaltungen ausgelöst wer den, belegt werden: der Fechtweltmeisterschaft 2005 und der FIFA WM 2006™. Die Fechtweltmeisterschaft 2005 hat mit zehn Wettkampftagen und 1.500 Hotelreservierungen allein im Aktivensegment eine Wertschöpfung von 600.000 Euro erzielt. Bei einer Gesamtzuschauerzahl von rund 25.000 Gästen und einer Anrechnung von 40 Euro Übernachtungskosten je Gast kommen weitere rund 1.000.000 Euro Einnahmen für das Hotelwesen hinzu 26. Noch deutlicher sprechen die Zahlen der Umwegrentabilität bei Betrachtung der FIFA WM 2006™. Insgesamt besuchten 856.000 Gäste die FIFA WM 2006™ in Leipzig, davon 210.000 die fünf Spiele im Zentralstadion, 471.000 das Fanfest auf dem Augustusplatz und 175.000 die Fußballmeile Gott schedstraße. Bei einem kalkulatorisch anzusetzenden Wert von 20 Euro, den ein Gast für Speisen und Getränke an einem Tag ausgibt, wurden insgesamt 17.120.000 Euro von den Gästen der FußballWeltmeisterschaftsspiele in Leipzig für Speisen und Getränke ausgegeben.27 26 Quelle: Auswertebericht des Amts für Sport, 2005 27 Quelle: Die Welt zu Gast in Leipzig 3.5.1.3.1 Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Das Interesse von sportbegeisterten Leipzigerinnen und Leipzigern sowie Bürgerinnen und Bürgern in der Region an hochkarätigen Veranstaltungen ist groß. Bei Weltmeisterschaften ist der Einzugsradius der Interessenten entsprechend der Veranstaltungswertigkeit und -einmaligkeit überregional. So kamen während der Fußball WM 2006™ von den insgesamt 856.000 Besucherinnen und Besuchern circa 183.000 aus dem Ausland. Das entspricht einer Quote von 21,4 Prozent. Die Leipziger Hotelbranche würde ohne den Sport einen wichtigen Kunden verlieren. Im Jahr 2005 konnten zum Beispiel neun befragte Hotels beziehungsweise Übernachtungsherbergen nur über den Sport (Weltmeisterschaft Fechten, Europameisterschaft Hockey, Confederations Cup im Fußball) fol gende Übernachtungszahlen generieren: Ramada Treff Hotel WESTIN Hotel Sportschule Egidius Braun Marriott Hotel Windorf Hotel Lindner Hotel Renaissance Hotel Jugendherberge Leipzig Dorint/Mercure Hotel 7.880 5.800 8.000 2.300 180 700 1.200 1.500 350 Der überwiegende Teil der Aufträge, die bei Sportgroßveranstaltungen vergeben werden, bleibt in der Region. Veranstalter von Sportgroßveranstaltungen nutzen ansässige Unternehmen (zum Beispiel Lo gistikunternehmen, Marketingagenturen, Sicherheitsfirmen etc.), um die Events bestmöglichst vorbe reiten und durchführen zu können. Auch im Bereich der Gastronomie partizipieren beispielweise an sässige Cateringunternehmen im Rahmen der Vergabe von Großaufträgen durch die Veranstalter Positive Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft hat auch die große Zahl von Baumaßnahmen des Sports, die unter anderem zur Erhaltung und/oder Modernisierung der städtischen Sportanlagen als Austragungsorte für Sportgroßveranstaltungen beitragen. Sportprogramm Leipzig 2015 163 162 3. Sportentwicklungsplanung 3.5.1.3.2Medienwirksamkeit Die Medienwirksamkeit ist in erster Linie vom medialen Stellenwert der ausgerichteten Sportart abhän gig. Die Rangfolge unterliegt auch Schwankungen. Festzustellen ist, dass Fußball ganz vorn rangiert, gefolgt von den olympischen Kernsportarten (zum Beispiel Spielsportarten, Leichtathletik, Kunsttur nen, Schwimmen, Radsport). Außerdem ist der mediale Wert einer Sportart saisonal bedingt und wird befördert oder abgewertet von nationalen/regionalen Spitzenathletinnen und -athleten und deren Leistungen. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Erfolge im deutschen Handball (Weltmeister im Männerhandball 2007, Bronze bei der letzten Handballweltmeisterschaft der Frauen 2007). 28 Quelle: Auswertebericht des Amts für Sport, 2005 Um den Trend in der medialen Wahrnehmung zu dokumentieren, können die Vergleichswerte der Weltmeisterschaften im Fechten 2003 (Havanna) und 2005 (Leipzig) herangezogen werden. Im Jahr 2003 wurden durch die Berichterstattung über die Fecht-Weltmeisterschaft in Havanna 62,49 Millionen Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer kontaktiert. Im Gegensatz dazu sind bei der Weltmeisterschaft im Fechten 2005 in Leipzig 76,02 Millionen Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer gemessen worden. Von der Fecht-WM-Stadt Leipzig wurden allein ohne Eurosport-Sendeanteile 77 Sendestunden euro paweit ausgestrahlt 28. Außerhalb der sportlichen Berichterstattung trägt die Umfeldberichterstattung über Sehenswürdigkei ten des Veranstaltungsorts, seine Entwicklung und das Engagement der Bürgerinnen und Bürger zur Bildung von Standortimage bei. 29 Quelle: Auswertebericht des Amts für Sport, 2005 Neben Fernsehen und Printmedien nimmt mehr und mehr das Medium Internet an Bedeutung zu. Übertragungen von Finalentscheidungen in Echtzeit über die exklusiv für die jeweilige Sportart ein gerichteten Internetseiten werden zunehmend praktiziert und ein breit gefächertes Link-Netz wird zur facettenreichen Darstellung der Ausrichterstadt genutzt. Die Gesamtzugriffszahlen auf die Internet seite der Fecht WM 2005 in Leipzig belegen dies ausdrücklich. Während dieser Weltmeisterschaft gab es insgesamt 1,8 Millionen registrierte Zugriffe29. Dabei waren in den Spitzenzeiten der Finals bis zu maximal 60.000 Zugriffe in einer Stunde zu verzeichnen. 3.5.1.3.3 Nachhaltigkeit Die Entscheidung zur Bewerbung um die Durchführung einer Sportgroßveranstaltung ist nicht nur stark geprägt von den zu erwartenden Kosten für eine Veranstaltung, von der in Aussicht stehenden Umwegrentabilität und dem Imagegewinn für die Stadt Leipzig, sondern insbesondere auch von der Nachhaltigkeit, die mit der Ausrichtung der jeweiligen Veranstaltung verknüpft ist. Die Nachhaltigkeit von Sportgroßveranstaltungen hängt weitestgehend von den gegebenen oder für die Veranstaltung zu bauenden Sportstätten ab. Wichtiges Prüfkriterium für eine Bewerbung ist deshalb die Nachhaltigkeit im Segment der Sportstätteninfrastruktur hinsichtlich der Nachnutzung. Ein konkretes Beispiel für die Nachhaltigkeit von Sportgroßveranstaltungen ist der Volleyballsport. Voraussetzung dafür war der Bau der ARENA LEIPZIG und die Bewerbung für und Durchführung von Frauen WM 2002, Herren EM 2003 sowie weiterer hochklassiger Turniere (Olympiaqualifikation, Vier-Länder-Turnier). Zudem verfügt Leipzig im Volleyball über eine ausgeprägte Vereinslandschaft (71 Vereine/2.895 Mitglieder). Es kann angenommen werden, dass die bisher stattgefundenen Sport großveranstaltungen in der Spielsportart Volleyball die Organisations- und Mitgliederentwicklung be einflusst haben. Diese Vereinslandschaft bildet ein originäres Potenzial an Fachpublikum in Leipzig. Es ist Motivation und auch Höhepunkt im Vereinsleben, wenn in der Stadt ein internationaler Wettbe werb ausgerichtet wird und ein hier ansässiger Verein beziehungsweise Verband als lokaler Ausrichter Sportprogramm Leipzig 2015 3. Sportentwicklungsplanung für das Turnier in organisatorischer und sportfachlicher Verantwortung steht. Bestenfalls kämpfen bei einer Sportgroßveranstaltung auch Leipziger Athletinnen und Athleten um eine Medaille oder Platzie rungen. Erfolgreiche Sportgroßveranstaltungen dienen der Motivation, der Einbindung des Ehrenamts im Sport und damit seiner Stärkung, der Professionalisierung lokaler Sportvereine sowie deren Attrak tivitätssteigerung für Mitgliederzuwachs. Ein Beispiel für diese Nachhaltigkeit ist der Mitgliedergewinn im Leipziger Fußball nach der Durch führung von fünf Spielen der FIFA WM 2006™ im Fußball. Die Zahl der aktiv im Verein spielenden Fußballer wuchs nach der WM um 500 Mitglieder. 3.5.1.4 Interessen der Stadt Leipzig an Sportgroßveranstaltungen Entsprechend dem Leitsatz 9 „unterstützt die Stadt Leipzig die Gremien des Sports bei der Bewerbung und Ausrichtung nichtkommerzieller Sportveranstaltungen in den Schwerpunktsportarten. Darüber hi naus können Veranstaltungen mit starkem regionalen Bezug, Tradition und Verankerung in der Basis gefördert werden, die attraktiv und nachhaltig für den Standort Leipzig sind“. Mit der Fertigstellung der ARENA LEIPZIG im Jahr 2002 und des Leipziger Zentralstadions im Jahr 2005 wurden die Bedingungen für die Durchführung von Sportgroßveranstaltungen in Leipzig deutlich verbessert, die nationalen und internationalen Ansprüchen in verschiedenen Sportarten gerecht wer den. Diese öffentlichen – und teilweise auch privaten – Investitionen müssen sich amortisieren. Großereignisse und Veranstaltungen verkoppeln in ganz besonderer Weise die Wirtschaft und die Kul tur in der Stadt Leipzig. Sie sind nicht nur ein Imagefaktor und Motor für Tourismus und Wirtschaft, sie dienen insbesondere auch der nachhaltigen Verbesserung der Kommunikation nach innen in die Stadt (Identität), nach außen in die Region und in das gesamte Land (Standortimage). Einen exponierten, unvergleichbaren Stellenwert nahm hierbei Leipzigs nationale und internationale Bewerbungsphase um die Ausrichtung Olympischer Sommerspiele 2012 bis zum Mai 2004 ein. Aus ihr wurde eine Veranstaltungsdichte und -qualität entwickelt, die olympiabedingten Notwendigkeiten und eigenen Wirkungsbedingungen folgte. Die Olympiabewerbung Leipzigs beherrschte das Standortmar keting Leipzigs in Leitbildfunktion und Selbstverständnis. In der Neuausrichtung von Leipzigs Stadtmarketing nehmen Sportgroßveranstaltungen auch künftig teil im Sinne einer Freizeit-, Erlebnis- und Wohlfühlstadt nach innen und außen. Sie schärfen das Profil der Sportstadt Leipzig und bedürfen angemessener Finanzausstattung. Denn Sportgroßveranstaltungen sind mit erheblichen finanziellen Aufwendungen verbunden. Neben harten beziehungsweise tatsächlichen und leicht zu kalkulierenden Ausgaben – wie Lizenzgebühren, Projektfördermitteln, Unterkunfts- oder Transportkosten – gibt es oftmals schwer zu kalkulierende Aus gaben, die sich beispielsweise aus den Ausschreibungen für die Wettkämpfe, besonderen WettkampfSport-Böden, Zusatz-Tribünen für festgelegte Zuschauerkapazitäten und Serviceleistungen ergeben. In allen Fällen muss eine Abwägung des Nutzens zu den Kosten der jeweiligen Sportgroßveranstaltung erfolgen. Dies mündet letztendlich in die Entscheidung einer Durchführung/Nicht-Durchführung. Die Durchführung von Welt- und Europameisterschaften, im Einzelfall auch Deutschen Meisterschaf ten, unterstützt in ihrer Wirkung die Sportförderung durch die öffentliche Hand vor Ort. Veranstaltungen mit traditionellem Charakter (zum Beispiel Leipzig Marathon, Leipziger Triathlon) und Veranstaltungen wie zum Beispiel die Lipsiade und Landesjugendspiele, die zusätzlich den Gedan ken des Leitsatzes 1 fördern, sind für die Stadt Leipzig ebenfalls von hohem Interesse. Sie dienen der Breitensportentwicklung vor Ort. Sportprogramm Leipzig 2015 165 164 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Es ist schwer, eine statische, über mehrere Jahre hinweg gültige Entwicklungstendenz für auszurichten de Sportgroßveranstaltungen festzuschreiben. Wurde der Straßenradsport vor einigen Monaten noch als großes Medienspektakel inszeniert, so ziehen sich heute, nach den großflächigen Dopingaffären, die Sponsoren vielfach zurück. Im Gegenzug gibt es andere positive Beispiele, die eine Steigerung der wesentlich medial bestimmten Marktfähigkeit für einzelne Sportarten belegen (zum Beispiel Handball oder Kunstturnen). 3.5.2 3.5.2.1 Lfd.Nr. Infrastrukturelle Grundvoraussetzungen für die Ausrichtung von Sportgroßveranstaltungen • • • • • • große Sportanlagen auf dem Gelände des Sportforums (ARENA LEIPZIG, Zentralstadion, Festwiese), gute Trainingsmöglichkeiten im unmittelbaren Umfeld, schnell umrüstbares multifunktionales Neues Messegelände, sehr gute Verkehrsanbindung (lokal wie auch überregional), hohe Parkplatzkapazität in direkter Nähe zur Veranstaltungsstätte, Hotelkapazitäten. Wettkampfstätte 1. Judo ARENA LEIPZIG 2. Kanuslalom Kanupark Markkleeberg 3. Kanurennsport keine 4. Leichtathletik ARENA LEIPZIG, Trainingshalle Nordanlage 5. Rudern keine 6. Wasserspringen keine 7. Schwimmen national – Mainzer Straße 8. Turnen national – ARENA LEIPZIG international – Neue Messe Leipzig 9. Ringen ARENA LEIPZIG, Ernst-Grube-Halle Mannschaftssportarten Die Stadt Leipzig hat sehr gute infrastrukturelle Voraussetzungen, um sich erfolgreich für Sportgroß veranstaltungen zu bewerben. Als Halbmillionenstadt hat sie einen gut funktionierenden und hochfre quentierten Bahnhof sowie einen Interkontinentalflughafen aufzuweisen. Die Verkehrsanbindung an den Autoverkehr ist mit dem fertiggestellten Autobahnring um Leipzig optimal, die innerstädtischen Transportwege von den Hotels zu den Trainings- und Wettkampfstätten sind relativ kurz. Leipzig verfügt über Grundvoraussetzungen, um den Anforderungskatalogen internationaler Sportver bände gerecht zu werden. Dazu gehören: Sportart Individualsportarten Bisherige Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung von nationalen und internationalen Sportgroßveranstaltungen/Stand 2008 Mit seiner Sporttradition, dem historischen Stadtkern und dem positiven Standortimage – vor allem auch mit seinen kulturellen Werten – ist Leipzig ein idealer Ausrichtungsort für internationale Wett kämpfe in Deutschland. Sportartspezifische Übersicht (Schwerpunktsportarten) von Austragungsorten für Sportgroßveranstaltungen 1. Handball ARENA LEIPZIG 2. Volleyball ARENA LEIPZIG 3. Fußball Zentralstadion 4. Hockey ARENA LEIPZIG Sportplatzanlage Prager Straße (ATV e. V.) 3.5.2.2 Tabelle 83 Finanzielle Förderung von Sportgroßveranstaltungen durch die Stadt Leipzig Im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel hat die Stadt Leipzig in den vergangenen Jahren gefördert: • • • die Bewerbung und Ausrichtung Deutscher Meisterschaften und bedeutender internationa ler Sportgroßveranstaltungen wie Welt- und Europameisterschaften, die anlässlich nationaler und internationaler Sportveranstaltungen von der Stadt Leipzig durchgeführten traditionellen Empfänge für Repräsentantinnen und Repräsentanten sowie Offizielle der Mannschaften und Verbände, Kongresse und Symposien mit engem Bezug zum Sport und von erheblicher internationaler Bedeutung. Übersicht über die Förderung von Sportgroßveranstaltungen durch die Stadt Leipzig Etat/Jahr Ist 2003 Gesamtzuschuss für Sportgroßveranstaltungen Ist 2004* 760.500,00 € 162.250,00 € Ist 2005** 3.100.300,00 € Ist 2006*** Ist 2007 120.000,00 € Plan 2008 322.600,00 € 185.000,00 € Die Übersicht beinhaltet sowohl Projektfördermittel als auch finanzielle Serviceleistungen. Tabelle 84 * 2004 Weitere Zuschüsse durch Olympia GmbH ; ** FIFA-Confederations-Cup im Fußball und Weltmeisterschaften Quelle: Amt für Sport im Fechten wurden finanziell über den Haushalt der Stadt/des Amts abgewickelt.; *** FIFA WM 2006™ Finanzierung über Haushalt WM-Büro Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 167 166 3. Sportentwicklungsplanung 3.5.2.3 3. Sportentwicklungsplanung Unterteilung von Sportgroßveranstaltungen und Übersicht über Sportgroßveranstaltungen von 2002 bis 2008 In Leipzig hat sich ein Mix aus jährlich wiederkehrenden und einmaligen Sportgroßveranstaltungen etabliert. Die jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen nehmen als Vorbildstifter und als Aktivie rungspotenzial für die Entwicklung des Breitensports eine wichtige Funktion im organisierten Sport der Stadt Leipzig ein. Sie prägen den Sportkalender der Stadt Leipzig, tragen zu einer regelmäßigen regionalen sowie überregionalen medialen Berichterstattung bei und halten somit auch das Interesse potenzieller Ausrichter/Verbände an der Stadt Leipzig als Austragungsort für Sportgroßveranstaltun gen wach. Die einmaligen Sportgroßveranstaltungen sind höherwertige Veranstaltungen (Welt- und Europameis terschaften) und haben auch einen entsprechenden Stellenwert für die ansässigen Vereine mit ihren aktiven Sportlerinnen und Sportlern, für die Bevölkerung der Stadt sowie auswärtiges Publikumspo tenzial. Aus der Auflistung der Sportgroßveranstaltungen ist ersichtlich, dass die Sportarten sich nicht in jedem Fall deckten mit den definierten Schwerpunktsportarten innerhalb der Stadt Leipzig. Dies steht im Betrachtungszeitraum zum großen Teil im Zusammenhang mit Leipzigs Sondersituation in der natio nalen und internationalen Bewerbungsphase um die Ausrichtung Olympischer Sommerspiele 2012. Sie endete im Mai 2004 mit Ausscheiden aus dem internationalen Kandidatenkreis. Übersicht Sportgroßveranstaltungen von 2002 bis 2008 (Auswahl) 3.5.3 Schwerpunkte bei der Förderung der Sportgroßveranstaltungen der Stadt Leipzig ab 2009 3.5.3.1 Förderung der Sportgroßveranstaltungen nach den Schwerpunktsport arten In Auswertung sportökonomisch üblicher Kriterien und entsprechend dem Leitsatz 9 werden Sport großveranstaltungen in den Schwerpunktsportarten unter Berücksichtigung folgender leipzigspezifi scher Indikatoren gefördert: • • • Als Schwerpunktsportarten gelten ab 2009 die im Punkt Leistungssport dieses Programms definierten Sportarten. Schwerpunktsportarten ab 2009 sind unterteilt nach: • Jahr jährlich wiederkehrende einmalige • 2002 Leipzig Marathon Großer Preis der BRD im Ringen 31. Deutsches Turnfest Weltmeisterschaften im Volleyball der Frauen Weltliga der Männer im Volleyball Weltcupfinale der Springreiter • • 2003 Leipzig Marathon Großer Preis der BRD im Ringen 1. Weltmeisterschaft im Hallen Hockey 2004 LE-Athletics in der Leichtathletik Leipzig Marathon Großer Preis der BRD im Ringen Weltcup im Fechten Tischtennis German Open 2005 LE-Athletics in der Leichtathletik Leipzig Marathon Großer Preis der BRD im Ringen Weltcup im Fechten FIFA-Confederations-Cup im Fußball Weltmeisterschaften im Fechten Europameisterschaften im Feldhockey Weltcup im Modernen Fünfkampf Karate-Europameisterschaften der Nationen 2006 LE-Athletics in der Leichtathletik Leipzig Marathon Großer Preis der BRD im Ringen Weltcup im Fechten FIFA WM 2006™ 2007 LE-Athletics in der Leichtathletik Leipzig Marathon Großer Preis der BRD im Ringen Weltcup im Fechten Vier-Länder-Turnier im Volleyball Weltmeisterschaften im Bogenschießen Deutsche Meisterschaften in der Leichtathletik 2008 LE-Athletics in der Leichtathletik Leipzig Marathon Weltcup im Fechten Vier-Länder-Turnier im Volleyball Olympiaqualifikationsturnier im Handball der Frauen Tabelle 85 Sportprogramm Leipzig 2015 die Bedeutung der Veranstaltung: Welt- und Europameisterschaften, Deutsche Meister schaften im Einzelfall, Anzahl der Besucherinnen/Besucher und/oder Teilnehmerinnen/Teilnehmer: mehrere Tausend pro Veranstaltungstag, mediale Attraktivität und Verbreitung (TV): Direktübertragung/Teilaufzeichnung Individualsportarten (Judo, Kanuslalom, Kanurennsport, Leichtathletik, Rudern, Wasser springen) Individualsportarten unter Vorbehalt (Schwimmen, Turnen/weiblich, Ringen/Freistil, Straßenradsport) Mannschaftssportarten (Handball/weiblich, Volleyball/männlich) Mannschaftssportarten unter Vorbehalt (Fußball/männlich, Hockey/weiblich) Weitere Informationen zur Bewertung, Ermittlung und Festlegung der Schwerpunktsportarten sind im Kapitel Leistungssport zu finden. 3.5.3.2 Förderung von Sportgroßveranstaltungen mit starkem regionalen Bezug, Tradition und Verankerung in der Basis Gemäß dem Leitsatz 9 fördert die Stadt Leipzig Veranstaltungen mit starkem regionalen Bezug, Tradi tion und Verankerung in der Basis. Dafür muss mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt sein: • • • • regionaler Bezug, Verankerung in der Basis: aktive Vereine aus der Region, überregionale Bedeutung: nationale/internationale Berichterstattung, Anzahl der Besucherinnen/Besucher und/oder Teilnehmerinnen/Teilnehmer: mehrere Tausend. Veranstaltungen, die tradiert in Leipzig stattfinden, zum Beispiel Lipsiade, Leipziger Triathlon, Leip zig Marathon, werden stärker in den Fokus gerückt, da sie insbesondere für den Leipziger Sport und die Stadt positive Entwicklungspotenziale besitzen. Auch Sportgroßveranstaltungen in Sportarten, die aufgrund ihrer Geschichte in Leipzig verankert sind, werden gefördert. Aus der Leipziger Sportchronik leitet sich ab, dass vor allem die Spielsportarten und Sportarten wie Kunstturnen, Ringen oder Leicht athletik auf eine stolze Tradition zurückblicken. Sportprogramm Leipzig 2015 169 168 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung Ziele der Förderung sind: • • • • die Weiterführung und der Ausbau der traditionellen Veranstaltungen, die Attraktivitätssteigerung für Teilnehmerinnen/Teilnehmer und Zuschauerinnen/Zu schauer, die Verbesserung der Öffentlichkeitswirksamkeit für die Sportart und für den Standort, die Verbesserung der Sportmarketingeffekte. In Befolgung aktueller sportökonomischer Bewertungen und Indikatorendefinition werden im Rahmen von Sportgroßveranstaltungen nicht gefördert: Spiele im Rahmen von: • • • 3.5.4 3.5.4.1 nationalen Ligen zum Beispiel Bundesligen (Fußball, Handball, Volleyball), Euro-Ligen (UEFA-Cup/ Champions League), Pokalspiele. Maßnahmen der Stadt Leipzig zur Unterstützung von nationalen und internationalen Sportgroßveranstaltungen ab 2009 Verbesserung infrastruktureller Grundvoraussetzungen für die Ausrichtung von Sportgroßveranstaltungen Für die Durchführung von Sportgroßveranstaltungen in den Schwerpunktsportarten und den Sport arten mit Tradition ist die Sanierung von Sportanlagen notwendig. Nachfolgend sind die notwendigen Maßnahmen aufgeführt: Tabelle 86 Sportart Maßnahmen Leichtathletik - Sanierung der Leichathletikhalle auf der Nordanlage (10/2008); nutzbar als Aufwärmungs-/Vorbereitungsort bei großen Wettkämpfen in der ARENA LEIPZIG. - Sportfachliche Gestaltung der Außenanlagen (Gesamtkonzeption Nordanlage); die Nordanlage ist dann insbesondere nutzbar als Austragungsort für Wettkämpfe im Nachwuchsbereich (Lipsiade, Landesjugendspiele). Judo Neubau einer Judo-Trainingshalle auf der Nordanlage (10/2008); nutzbar als Aufwärmungs-/Vorbereitungsort bei großen Wettkämpfen in der ARENA LEIPZIG. Für die Individualsportarten Rudern, Kanurennsport und Wasserspringen sind keine Maßnahmen zum Bau von Wettkampfanlagen im Geltungszeitraum des Sportprogramms geplant. Für die Mannschaftssportarten (Handball, Volleyball, Fußball, Hockey) ist die Infrastruktur mit Zen tralstadion, ARENA LEIPZIG, Ernst-Grube-Halle und ATV-Sportanlage bereits vorhanden und muss baulich-technisch sowie ausstattungsspezifisch auf zeitgemäßem Niveau gehalten werden. 3.5.4.2 An der Kombination von jährlich wiederkehrenden und einmaligen Sportgroßveranstaltungen wird festgehalten. Die Stadt Leipzig bewirbt sich um oder veranstaltet im Zeitraum 2009 bis 2015 folgende einmalige Sportgroßveranstaltungen. Die Stadt Leipzig fördert Veranstalter und lokale Ausrichter und legt in en ger Abstimmung und Zusammenarbeit mit diesen konkrete Finanzierungsbeschlüsse den zuständigen Gremien vor. Übersicht über bereits eingeworbene beziehungsweise in Einwerbung befindliche Sportgroßveranstaltungen Jahr Veranstaltung Austragungsort 2009 2009 Europameisterschaft im Modernen Fünfkampf Deutsche Hallenmeisterschaften Leichtathletik ARENA LEIPZIG/Festwiese ARENA LEIPZIG 2010 Leichtathletik Europameisterschaft im Fechten ARENA LEIPZIG 2012 Europameisterschaft im Handball Damen und Herren ARENA LEIPZIG 2015 Europameisterschaft Hallenleichtathletik ARENA LEIPZIG Tabelle 87 Die jährlich stattfindenden Events, zu denen beispielsweise die LE-Athletics in der Leichtathletik, der Leipzig Marathon und der Weltcup im Fechten gehören, werden aufgrund des traditionellen Charak ters, des regionalen Bezugs und der Verankerung in der Basis um die Lipsiade und den Leipziger Triathlon erweitert. Im Jahr 2009 finden in Leipzig die Landesjugendspiele statt, die sich aufgrund der Teilnehmerzahl (9.000) in die Riege der Sportgroßveranstaltungen einreihen. 3.5.5 Zusammenfassung der Maßnahmen 1. Leipzigspezifische Indikatoren zur Abgrenzung von Sportgroßveranstaltungen I. Sportgroßveranstaltungen in den anerkannten Schwerpunktsportarten müssen mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllen: die Bedeutung der Veranstaltung: Welt- und Europameisterschaften, Deutsche Meister schaften im Einzelfall, Anzahl der Besucherinnen/Besucher und/oder Teilnehmerinnen/Teilnehmer: mehrere Tausend pro Veranstaltungstag, mediale Attraktivität und Verbreitung (TV): Direktübertragung/Teilaufzeichnung. • • • II. • • • • Sportprogramm Leipzig 2015 Förderung von Sportgroßveranstaltungen durch die Stadt Leipzig bis 2015 Für die traditionellen Sportgroßveranstaltungen muss mindestens eines der folgenden Kri terien erfüllt sein: regionaler Bezug, Verankerung in der Basis: aktive Vereine aus der Region, überregionale Bedeutung: nationale/internationale Berichterstattung, Anzahl der Besucherinnen/Besucher und/oder Teilnehmerinnen/Teilnehmer: mehrere Tausend. Sportprogramm Leipzig 2015 171 170 3. Sportentwicklungsplanung 3. Sportentwicklungsplanung III. Nicht zu Sportgroßveranstaltungen zählen: • Spiele im Rahmen von nationalen Ligen: Bundesligen (zum Beispiel Fußball, Handball, Volleyball), • Euro-Ligen (UEFA-Cup/Champions League), • Pokalspiele. 2. Unter dem Aspekt verfügbarer beziehungsweise zu komplettierender Sportinfrastruktur werden in folgenden Schwerpunktsportarten Sportgroßveranstaltungen konzentriert gefördert I. Individualsportarten: Judo, Kanuslalom, Leichtathletik, Schwimmen, Kunstturnen, Ringen/Freistil II. Mannschaftssportarten: Handball, Volleyball, Fußball, Hockey 3. Die wichtigsten Sportgroßveranstaltungen bis 2015 I. • • • • • • Jährlich wiederkehrende Sportgroßveranstaltungen: die Hallen-Leichtathletik-Veranstaltung „LE-Athletics“ im Februar Weltcup im Fechten im Februar Leipzig Marathon im April Beach Volleyball Veranstaltungen auf dem Augustusplatz oder dem Alten Markt im Mai Lipsiade im Juni Leipziger Triathlon im Juli II. • • • • • Einmalige Sportgroßveranstaltungen: 2009 Europameisterschaft im Modernen Fünfkampf 2009 Deutsche Hallenmeisterschaften Leichtathletik 2010 Europameisterschaft im Fechten 2012 Europameisterschaft im Handball 2015 Europameisterschaft Hallenleichtathletik 3.6 Fazit 3.6 Fazit Die Stadt Leipzig fördert die Sportentwicklung finanziell mit folgenden Einzelmaßnahmen Unterkapitel Maßnahme Plan 2008 Zielsetzung Umsetzungszeitraum 1.300.000€ 2010 (ab 2011 abhän+ 250.000€ gig von weiterer Mitgliederentwicklung) Anteil. Pflegekostenerstattung für Pachtsportstätten 1.310.000€ 2010 (ab 2011 abhängig von weiterer +29.100€ Markt-entwicklung der Preise für Energie, Wasser, etc.) Projektförderung für Investitionen der Sportvereine 355.000€ +45.000€ 2009 ff Leistungssport Projekte des OSP-L 152.800€ +/- 0 2009 ff Sportgroßver-anstaltungen Subsidiäre Förderung ausgewählter Veranstaltungen 185.000€ Deckung von Fehlbeträgen Institutionelle Sportförderung Vereinssport 2009 ff (Einzelvorlagen) Darüber hinaus sind folgende unterstützende Einzelmaßnahmen vorgesehen Unterkapitel Maßnahme Umsetzung Entgeltfreie Überlassung kommunaler Sportstätten für Kinderund Jugendsport Vereinssport Gewährleistung der Nutzung kommunaler Sporthallen wochentags in der Zeit von 17.00-22.00 Uhr Überarbeitung der Kommunalen Sportförderungsrichtlinie (RB) Neuverteilung der Sportfördermittel gemäß SP 2015 Höchste Priorität bei der Vergabe von Nutzungszeiten in kommu- Entsprechende Berücksichtigung in der Neufassung der nalen Sportstätten Kommunalen Entgeltregelung (RB) Leistungssport Berücksichtigung bei den jährlichen Vorlagen zur AusVermittlung und Bereitstellung eigener Ausbildungs- und Arbeitsbildung; Abstimmungen der Dezernate I und III mit dem plätze für aktive und ehemalige Leistungssportler/innen OSP-L Weitere Bereitstellung von geeigneten Ausbildungs- und Unterkunftsstellen Sportmittelschule, sportorientierter Zug an der E.-ManetSchule, Kostenbeteiligung an Sportlerinternaten (Kofinanzierung Erzieherstelle) Öffentliche Ehrungen Erfolgreiche Sportler/innen werden durch die höchsten städtischen Repräsentant/innen/en geehrt Verstärkung Kooperationen Kitas und Sportvereine Sport- und Bewegungsförderung in Kita und Schulen Vereinsungebundener Sport Sportgroßver-anstaltungen • Sportprogramm Leipzig 2015 Entsprechende Berücksichtigung in der Neufassung der Kommunalen Entgeltregelung (RB) Abstimmungen Dezernate V und III mit dem SSB-L Ausbau der Kooperationen Schulen und Sportvereine Verbesserung der technisch-materiellen Rahmenbedingungen für integrierte Bewegungsförderung Auflegung einer neuen Förderprogramms im Dezernat V Aus- und Umbau von geeigneter Infrastruktur für ausgewählte Freizeitsportarten (Radsport, Jogging/Walking, Wassersport, Rollstuhlsport, Inlineskating) Realisierung des Leitplans „Gewässerverbund 2015“; Prüfung/Berücksichtigung in relevanten Vorlagen und Konzepten aller Dezernate; Entwicklung des Zwenkauer Sees für den Wasserfahrsport Erhalt bzw. Verbesserung frei zugänglicher im öffentlichen Eigentum stehender Sportstätten Abstimmungen des Dezernats III mit der Sportbäder Leipzig GmbH und den anderen Dezernaten der Stadt Leipzig Einwerbung attraktiver Meisterschaften (ab DM) , bevorzugt in den Schwerpunktsportarten 2009 ff (Vorlagen als Jahresplanung bzw. Einzelvorlage) Etablierung und Weiterentwicklung traditioneller Breitensportveranstaltungen Unterstützung Marathon, Triathlon und Lipsiade u.a. Tabelle 88 Sportprogramm Leipzig 2015 172 4. Sportstättenentwicklungsplanung Sportprogramm Leipzig 2015 173 4. Sportstättenentwicklungsplanung Sportprogramm Leipzig 2015 175 174 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4. Sportstättenentwicklungsplanung Inhalt 4.1 Einleitung 176 4.5 Beschreibung priorisierter Einzelanlagen 227 4.1.1Themenabgrenzung 177 4.5.1 Neubauten 227 4.1.2 177 4.5.1.1 Sportforum Nordanlage 227 4.5.1.2 Sportplatzanlage Gontardweg 228 4.5.1.3 Sportplatzanlage Lausen 229 4.5.1.4 Sportplatzanlage Rietschelstraße 229 Interessen der Stadt Leipzig 4.2 Bilanzierung des quantitativen Sportstättenbedarfs 179 4.5.2 Sanierung 230 4.2.1 Bestandserhebung 179 4.5.2.1 Sporthalle Leplaystraße 230 231 4.2.1.1 Sportplatzanlagen 179 4.5.2.2 Sporthalle Brüderstraße 4.2.1.2 Sporthallen 180 4.5.2.3 Leipziger Radrennbahn 231 4.2.1.3 Freibäder 181 4.5.3 Nutzung der Mehrzwecksporthalle ARENA Leipzig 233 4.6 Fazit 234 4.2.1.4 Hallenbäder 182 4.2.1.5 Tennisplatzanlagen 183 4.2.1.6 Zusammenfassung 184 4.2.2 Bedarfsermittlung 184 4.2.2.1 Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaats Sachsen (SSBA [2001/2002]) 184 4.6.1Maßnahmeplan für Neubauvorhaben 234 4.2.2.2 Leitfaden des Bundesinstituts für Sportwissenschaften (BISp [2007]) 185 4.6.2Maßnahmeplan für die Sanierung von Sportstätten 235 4.2.2.3 „Goldener Plan Ost“ (GPO [2007]) 186 4.2.3 Bewertung der quantitativen Bedarfsermittlungen für klassische Sportstättentypen 187 4.2.3.1 Sportplatzanlagen 187 4.2.3.2 Sporthallen 191 4.2.3.3 Freibäder 197 4.2.3.4 Hallenbäder 199 4.2.3.5 Tennisplatzanlagen 202 4.3 Bilanzierung des qualitativen Sportstättenbedarfs für klassische Sportstättentypen 204 4.3.1 Sportplatzanlagen 204 4.3.2 Sporthallen 209 4.3.3 Freibäder 215 4.3.4 Hallenbäder 216 4.3.5Tennisplatzanlagen 217 4.4 Qualitative und quantitative Bedarfsermittlung für a ndere Sportstättentypen 218 4.4.1 Wasserfahrsportanlagen 218 4.4.1.1 Kanusportanlagen 218 4.4.1.2 Rudersportanlagen 220 4.4.1.3 Segelsportanlagen 221 4.4.2 Bike- und Rollsportanlagen 221 4.4.2.1 Bike- und Skateparks 222 4.4.2.2 Rollhockey- und Inlinehockeyanlagen 222 4.4.2.3 Speedskatingbahn 222 4.4.3 Kernsportstätten 223 Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 177 176 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4.1 4. Sportstättenentwicklungsplanung Einleitung • • • Das Ziel der Sportstättenentwicklungsplanung ist es, Maßnahmeprioritäten für den Neubau (quantitati ve Zielsetzung) beziehungsweise die Sanierung (qualitative Zielsetzung) von Sportstätten bis zum Jahr 2015 zu entwickeln. Für die Erarbeitung der quantitativen Zielsetzungen wurde der Sportstättenbestand in der Stadt Leipzig ermittelt und den Ergebnissen von drei anerkannten hypothetischen Bedarfsanalysen gegenübergestellt. Die daraus folgenden Bilanzen wurden unter Beachtung stadttypischer Besonderheiten fachgerecht be wertet. Grundlage für die Bewertungen waren die Erkenntnisse aus den jeweiligen Unterkapiteln der Sportentwicklungsplanung (Grafik 17). statistischer Sportstättenbestand abstrakt-theoretischer Sportstättenbedarf nach drei Berechnungsmodellen abstrakt-theoretischer Fehlbedarf/ Überschuss an Sportstätten nach drei Berechnungsmodellen Qualifizierung der B erechnungsergebnisse und Einfluss der A nforderungen aus der Sportentwicklungsplanung sportwissenschaftlich b egründete und auf Leipziger Ansprüche abgestimmte Aussagen zum quantitativen S portstättenbestand Grafik 17 Bei der Untersuchung der Sportstättensituation nach quantitativen Gesichtspunkten geht die Sportstät tenentwicklungsplanung auch auf die Verteilung der Sportstätten auf die einzelnen Stadtbezirke ein. Aussagen zur Verteilung orientieren sich allein an den Stadtteilgrenzen, nicht an den tatsächlichen Ent fernungen der einzelnen Sportstätten voneinander. Bei quantitativen Veränderungen durch Neubauten entstehen auch qualitative Zugewinne, die aber nicht gesondert erwähnt werden. Für die Ermittlung des Sanierungsbedarfs im Rahmen einer qualitativen Zielsetzung wurden die Zu standsstufen (baulicher, technischer und sportfunktioneller Zustand) festgestellt. Die Prioritätenset zung bei den erforderlichen Sanierungsmaßnahmen erfolgte auf der Grundlage vorrangiger und nach geordneter Gewichtungskriterien: Sportprogramm Leipzig 2015 • Sportstätten, die unter anderem der Erfüllung von Pflichtaufgaben der Kommune dienen, Sportstätten, für die gesamtstädtisch ein erhebliches quantitatives Defizit besteht, Sportstätten, die überwiegend von besonderen Zielgruppen im Sinn der sportpolitischen Leitsätze genutzt werden, Sportstätten in Stadtteilen, die mit diesen Sportstätten quantitativ vergleichsweise unter versorgt sind. Im Kapitel Sportstättenentwicklungsplanung werden nur die kumulativen Ermittlungs- und Berech nungsergebnisse präsentiert. Die detaillierten Listen zu Sportstätten, Berechnungsgrundlagen und Be rechnungen liegen als Anlagen (A12-4 bis A17-4) dem Sportprogramm 2015 der Stadt Leipzig bei. 4.1.1 Themenabgrenzung In der Sportstättenentwicklungsplanung wird nur auf klassische Sportstätten (Sportplatzanlagen, Sporthallen, Frei- und Hallenbäder, Tennisfreiplatzanlagen) und auf ausgewählte Sondersportanlagen eingegangen. Die Bestandserhebung, als Vorbereitung für die abstrakt-theoretische Bedarfsberechnung, umfasst je weils alle bekannten funktionellen Sportstätten im Stadtgebiet, unabhängig von ihrer Trägerschaft. Handlungskonsequenzen werden allerdings ausschließlich für die kommunalen Sportstätten der Stadt Leipzig abgeleitet. Ausnahmen sind die Schwimmhallen in der Verwaltung der Sportbäder Leipzig GmbH. Bei ihnen übernimmt die GmbH als privatwirtschaftliches Unternehmen anteilig städtische Aufgaben. Sie werden deshalb in die Sportstättenentwicklungsplanung der Stadt Leipzig einbezogen. Die Berechnungen sind auf die Bedarfsermittlung für den Vereinssport und den vereinsungebundenen Freizeitsport begrenzt. Das Thema Sport- und Bewegungsförderung in Kindertagesstätte und Schule ist aufgrund thematischer Überschneidungen von Schul- und Vereinssport beispielsweise bei den sport betonten Schulen oder aber bei Schulen mit ganztägigem Angebot jedoch über die Sportentwicklungs planung in die Sportstättenentwicklungsplanung eingeflossen. Auch die infrastrukturellen Anforderungen aus dem Punkt Sportgroßveranstaltungen im Kapitel 3 (Sportentwicklungsplanung/Sportgroßveranstaltungen) sind in die Sportstättenentwicklungsplanung eingegangen. 4.1.2 Interessen der Stadt Leipzig Die Interessen der Stadt Leipzig an der Entwicklung der kommunalen Sportanlagen basieren auf den Zielstellungen der sportpolitischen Leitsätze sowie den in der Sportentwicklungsplanung dargestellten Analysen, Schwerpunkten und Maßnahmeplanungen. Sie sind abgestimmt mit den Zielen des Stadt sportbunds Leipzig e. V. Diese bestehen im Wesentlichen in der Weiterentwicklung der Organisati onsstruktur (bis 2010: Organisationsgrad von 15 Prozent der Bevölkerung; Organisationsgrad von 30 Prozent bei Kindern und Jugendlichen), verbesserten Rahmenbedingungen für die wachsende Zahl der organisiert Aktiven sowie einer verbesserten Stellung Leipzigs im Leistungssport durch die Sicherung einer stabilen Talentebasis und durch gute Ergebnisse bei internationalen Wettkämpfen. Im Leitsatz 6 des Sportprogramms sind zum einen die Sportstättenentwicklung und zum anderen be reits Schwerpunktsetzungen bei der Sanierung und dem Neubau von Sportanlagen für den Schul-, Freizeit- und Breiten- sowie den Leistungssport verankert. Sportprogramm Leipzig 2015 179 178 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4. Sportstättenentwicklungsplanung In der Sportentwicklungsplanung wurden bereits konkrete Aussagen und Maßnahmen zur bedarfsge rechten Verbesserung der Sportstättensituation dargestellt als wesentliche Voraussetzung für die Ent wicklung des Leipziger Sports. Diese Prioritätensetzung und Maßnahmeplanung bildet die Grundlage für die Sportstättenentwicklungsplanung. 4.2 Bilanzierung des quantitativen Sportstättenbedarfs Mit der Umsetzung folgender Zielstellungen verbindet die Stadt ihr Interesse, die Sportstättensituation für alle Bereiche des Sports nachhaltig zu verbessern: 4.2.1 Bestandserhebung • • • • • • Grundsätzlich sollen die kommunalen Sportanlagen in ihrem Bestand erhalten bleiben, um die kommunale Aufgabe zu erfüllen, Infrastruktur für den autonomen Sport bereitzustel len. Darüber hinaus ist die bedarfsgerechte Sanierung der bestehenden kommunalen Sportan lagen auf ein Niveau, das dem heutigen technischen Standard entspricht, ein Hauptinter esse im Geltungszeitraum des Sportprogramms. Dadurch sollen die Akzeptanz der Nutzer erhöht (Mitgliedergewinnung) und die Betriebskosten minimiert werden. Die Sanierung erfolgt nach den Prioritäten der Sportentwicklungsplanung. Durch Neubau sollen bestehende Defizite in der Versorgung mit Sportstätten abgebaut wer den. Dabei sind ökologische Aspekte (energiesparendes Bauen, Verkehrsvermeidung durch wohnortnahe Projekte, geringer Flächenverbrauch) zu beachten und zugleich Aspekte der Stadtentwicklung. Grundlage dafür bildet die sportartspezifische Prioritätensetzung der vorangestellten Sportentwicklungsplanung. Ein weiteres Interesse der Stadt ist es, für den vereinsgebundenen sowie den vereinsun gebundenen Sport durch Umgestaltung und Ergänzung bestehender Sportanlagen in den einzelnen Stadtbezirken so genannte Kernsportanlagen zu schaffen – zehn zentrale, gut erreichbare, multifunktionale, öffentliche Sportanlagen in Vereins- oder kommunaler Trä gerschaft. Die Stadt verfolgt auch weiterhin das Ziel, moderne Sportanlagen für den Trainings- und Wettkampf betrieb im Leistungssportbereich für die Schwerpunktsportarten bereitzustel len. In Abstimmung mit dem Stadtsportbund Leipzig e. V. sind Möglichkeiten zu untersuchen, wie die Nutzungsintensität kommunaler Sportanlagen erhöht werden kann, um zusätzliche Trainingszeiten für den Vereinssport bereitstellen zu können. Darüber hinaus sind bei Neubau und Sanierungen von kommunalen Sportstätten die Schwerpunkte der Handlungsstrategien des Stadtentwicklungskonzeptes (SEKo Teil C) sowie die aktuellen demographi schen Entwicklungstrends zu beachten. Die Sportstätten in der Stadt Leipzig wurden zum Stichtag 31. Dezember 2007 quantitativ erfasst (Auf listung in Anlage A19-4). Diese Daten repräsentieren den wertungsfreien Ist-Stand. Für die Gegen überstellung des Sportstättenbestands zum abstrakt-theoretischen Sportstättenbedarf muss der ermit telte Sportstättenbedarf auf bereitet werden. Dazu wird jeweils unter (A) eine Kategorisierung nach so genannten Anlageeinheiten 30 und unter (B) eine Zusammenfassung des Sportstättenbestands nach Quadratmetern sportlicher Nutzfläche31 vorgenommen. 30 siehe 4.2.1.1 31 siehe 4.2.1.1 Nachfolgende Bestandserhebung umfasst nur die klassischen, nicht aber die Sondersportanlagen. Diese werden gesondert analysiert. 4.2.1.1 Sportplatzanlagen In der Stadt Leipzig gibt es insgesamt 72 Sportplatzanlagen mit folgenden Anlagenteilen (Auflistung in Anlage A09-4): 5 67 andere Träger Stadt Leipzig sportliche Nutzfläche in m² Anzahl Kleinspielfelder 150 228.852 Großspielfelder 124 893.820 Rundlaufbahnen 27 63.070 Kurzlaufbahnen 6 4.939 Sprunganlagen 82 9.139 Stoß-/Wurfanlagen 43 12.782 gesamt 1.212.602 Grafik 18 Trägerschaften der Sportplatzanlagen Tabelle 89 Über 93 Prozent der Sportplatzanlagen in Leipzig sind im Eigentum der Stadt Leipzig. (A) Für die Bilanzierung nach Anlageeinheiten sind ausschließlich Großspiel- und Kleinspielfelder rele vant. Sportstätten Normgröße für 1 Anlageeinheit (AE) Bestand in AE Kleinspielfeld 968 m² 150 Großspielfeld 7.700 m² 124 Tabelle 90 (B) Für die Bilanzierung nach sportlicher Nutzfläche werden alle Anlagenteile von Sportplatzanlagen ge mäß ihrer Flächenanteile in m² summiert (Tabelle 91). Sportstätten Außensportanlagen Sportprogramm Leipzig 2015 Bestand in m² 1.212.602 Tabelle 91 Sportprogramm Leipzig 2015 181 180 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4.2.1.2 4. Sportstättenentwicklungsplanung Sporthallen Zum Stichtag gab es 230 funktionstüchtige Turn- und Sporthallen in der Stadt Leipzig (Auflistung in den Anlagen A10-4 und A11-4). Typ 10 Universität Leipzig 10 andere Träger 72 Amt für Sport Trägerschaften der Sporthallen Konditions- und Kraftraum 14 1.923 109 22.582 Einzelhallen 71 32.332 Zwei- und Dreifach-Hallen 22 34.325 Spezialsporthallen 12 10.867 2 107 230 102.136 Turnmehrzweckhalle 138 Schulverwaltungsamt Grafik 19 sonstige Tabelle 92 sportliche Nutzfläche in m² Anzahl gesamt Circa 91 Prozent der Turn- und Sporthallen sind Eigentum der Stadt Leipzig. 32 vor allem die Spielsportarten Volleyball, Handball, Basketball und Unihockey (A) Zwei der Berechnungsmodelle zur Ermittlung des abstrakt-theoretischen Sportstättenbedarfs beziehen ihre Aussagen nur auf Anlageeinheiten, die genormten Einzel- oder Zweifach- beziehungsweise größe ren Hallen entsprechen. Deshalb müssen dem Gesamtbestand für die Bilanzierung die Hallen entnom men werden, die in Bezug auf ihre Kubatur so erheblich von der Norm (unter anderem Anlageeinheit) abweichen, dass sie von typischen Hallensportarten 32 nicht genutzt werden können. In der nachfolgen den Bestandserfassung wurden daher nur Sporthallen ausgewählt, die nach DIN 18032 (Fläche, Höhe, Abstände) den Einzel-, Zweifach- oder größeren Hallen zuzuordnen sind. Darüber hinaus wurden auch Hallen mit abweichender Nutzungsfläche erfasst, wenn sie zumindest eingeschränkt für den Trainings betrieb in den typischen Hallensportarten geeignet sind. Sportstätten Tabelle 93 Normgröße für 1 Anlageeinheit (AE) Einzel-Sporthalle 405 m² 62 Zwei- und DreifachSporthalle 968 m² 20 82 Für den Trainings- und Wettkampf betrieb stehen also 82 Turn- und Sporthallen zur Verfügung. Die anderen 148 Turn- und Sporthallen können zwar nicht als Anlageeinheiten der hypothetischen Bedarfsberechnung gegenübergestellt werden, sie finden jedoch in der Bewertung der Bilanzierungs ergebnisse Berücksichtigung. (B) Beim Berechnungsmodell nach sportlicher Nutzfläche dient pauschal die Summe der zum Sporttreiben zur Verfügung stehenden Fläche in den Turn- und Sporthallen nach Tabelle 92 als Grundlage, unabhän gig vom Typ der Hallen beziehungsweise ihrer Kubatur. Sportstätten Tabelle 94 Sporthallenfläche Sportprogramm Leipzig 2015 4.2.1.3 Freibäder In Leipzig gibt es sechs Freibäder. Seen und Naturbäder wurden nicht erfasst. (Auflistung in Anlage A12-4). 1 andere Träger 5 Sportbäder Leipzig GmbH Wasserfläche in m² davon sportliche Nutzfläche in m² AE 650 circa 500 1 Sommerbad Schönefeld 2.339 871 2 Sommerbad Südost 1.244 1.100 2 Sommerbad Kleinzschocher 2.100 1.800 4 Sommerbad Gohlis 1.200 1.000 2 Ökobad Lindenthal 2.500 circa 400 1 10.033 5.671 12 Schreberbad Bestand in AE gesamt Abbildung 8 gesamt Grafik 20 Trägerschaften der Freibäder Tabelle 95 Das Sommerbad Gohlis befindet sich als einziges Freibad nicht in der Trägerschaft der Sportbäder Leipzig GmbH. Zum Stichtag wurde von der Stadt Leipzig ein neuer privater Betreiber gesucht. Bestand in m² 102.136 Sportprogramm Leipzig 2015 183 182 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4. Sportstättenentwicklungsplanung (A) Für die Bilanzierung nach Anlageeinheiten ist ausschließlich die sportliche Nutzfläche relevant. Die Freizeitbereiche in den Bädern wurden herausgerechnet (zum Beispiel Flachwasserbecken, Rutschein lauf becken und Strömungskanäle). Tabelle 96 1 Anlageeinheit (AE) entspricht: Sportstätten Bestand in AE 400 m² Freibäder Sportstätten 250 m² Hallenbäder Tabelle 99 17 Sportstätten (einschließlich Sportbad an der Elster) Bestand in m² Tabelle 100 4.802 Hallenbadwasserfläche Bestand in m² 5.671 Freibadwasserfläche 4.2.1.4 Bestand in AE (B) Auch für die Bilanzierung nach Gesamtwasserfläche wird nur die sportlich nutzbare Wasserfläche an gerechnet. 12 (B) Auch für die Bilanzierung nach Gesamtwasserfläche wird nur die sportlich nutzbare Wasserfläche an gerechnet. Tabelle 97 Sportstätten 1 Anlageeinheit (einschließlich Sport(AE) entspricht: bad an der Elster) 4.2.1.5Tennisplatzanlagen In Leipzig werden insgesamt 106 Tennisplätze auf 22 Anlagen betrieben (Auflistung in Anlage A14-4). Hallenbäder In Leipzig werden insgesamt zehn Hallenbäder betrieben (Auflistung in Anlage A13-4). Grafik 21 Trägerschaften der Hallenbäder Tabelle 98 sportliche Wasserfläche Nutzfläche in m² in m² AE 12 Universität Leipzig 13 andere Träger 81 Stadt Leipzig Trägerschaft 81 54.165 81 Grafik 22 Universität Leipzig 13 8.715 13 Trägerschaften der Tennisplatz- 12 8.050 12 106 70.930 106 Universität Leipzig SH Mitte 312,50 312,50 1 andere Träger 1 andere Träger SH Nordost 312,50 312,50 1 gesamt 8 Sportbäder Leipzig GmbH SH Südost 312,50 312,50 1 SH Süd 312,50 312,50 1 SH West 312,50 312,50 1 SH Nord 312,50 312,50 1 Grünauer Welle 668,00 375,00 1 SH Mainzer Straße 1.654,00 1.302,00 5 Sachsentherme 1.150,00 250,00 1 Sportbad an der Elster 1.242,00 1.000,00 4 gesamt 6.901,50 4.802 17 80 Prozent der Schwimmhallen betreibt die Sportbäder Leipzig GmbH (Grafik 21). Das Unternehmen eröffnete im April 2008 das Sportbad an der Elster mit über 1.000 m² Wasserfläche und im Anschluss wurde die Schwimmhalle Südwest geschlossen. AE Stadt Leipzig 1 sportliche Nutzfläche in m2 Anzahl anlagen Tabelle 101 Circa 76,5 Prozent der Tennisplätze sind im städtischen Eigentum. (A) Für die Bilanzierung nach Anlageeinheiten ist ausschließlich die Anzahl der Tennisplätze relevant. Sportstätten Tennisfreiplätze 1 Anlageeinheit (AE) entspricht: Bestand in AE 668 m² Tabelle 102 106 (B) Für die Bilanzierung nach sportlicher Nutzfläche werden alle Tennisplätze gemäß ihrer Flächen in m² summiert. Sportstätten Tennisfreiplätze Bestand in m² 70.930 m² Tabelle 103 (A) Für die Bilanzierung nach Anlageeinheiten ist ausschließlich die sportliche Nutzfläche relevant. Die Freizeitbereiche in den Bädern wurden herausgerechnet (zum Beispiel Flachwasserbecken, Rutschein lauf becken und Strömungskanäle). Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 185 184 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4.2.1.6 4. Sportstättenentwicklungsplanung Zusammenfassung Zusammenfassend lässt sich der Sportstättenbestand der Stadt Leipzig wie folgt darstellen: Tabelle 104 Bestand 1 Anlageeinheit (AE) entspricht: Sportstätten in AE in m² Einzel-Sporthalle 405 m² 62 Zwei- und Dreifach-Sporthalle 968 m² 20 Kleinspielfeld 968 m² 150 Großspielfeld 7700 m² 124 Hallenbad 250 m² 17 4.802 Freibad 400 m² 12 5.671 Tennisfreiplätze 668 m² 106 70.930 4.2.2 102.136 1.212.602 Bedarfsermittlung Die Bedarfe an Sportstätten in Leipzig für den Vereinssport und für den vereinsungebundenen Sport lassen sich hypothetisch nach drei anerkannten wissenschaftlich gestützten Methoden berechnen. Das sind im Einzelnen die an das Modell des BISp angelehnte Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaats Sachsen 2001/2002 (SSBA FS), das Modell des Bundesinstituts für Sportwissenschaften (BISp) und das Modell des Goldenen Plans Ost (GPO). Alle drei Methoden weichen in Bezug auf die Datengrundlage, die Methodik und die Ergebnisse zum Teil erheblich voneinander ab und mussten einer fachgerechten Bewertung unterzogen werden. Grundlage der fachgerechten Bewertung der Berechnungsergebnisse ist die Verknüpfung der Berech nungsmodelle mit den konkret ermittelten Anforderungen für die Entwicklung des Sports und der Sportarten in der Stadt Leipzig (Sportentwicklungsplanung) – auch unter dem Aspekt der historischen Entwicklung. 4.2.2.1 Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaats Sachsen (SSBA [2001/2002]) Anschließend wurden die Befragungsergebnisse pauschal auf die unterschiedlichen Gemeinden und Städte hochgerechnet. Leipzig ist in der Kategorie der Großstädte ab 100.000 Einwohnern eingeordnet worden. Befragt wurden ausschließlich volljährige Einwohner. Die sportlichen Interessen und Akti vitäten von Kindern und Jugendlichen blieben unbeachtet. Weiterhin unbeachtet blieben Sonderfälle in Großstädten wie zum Beispiel die Sportstätten des Leistungs- und Hochleistungssports, die nicht allein der Bedarfsdeckung der städtischen Bevölkerung, sondern darüber hinaus auch der Region be ziehungsweise des Landes dienen. Weil sich die Bestand-Bedarfs-Bilanz dieser Studie auf Daten aus den Jahren 2001/2002 stützte, wurde für das Sportprogramm 2015 der Stadt Leipzig neu bilanziert. Dazu wurde der 2001/2002 ermittelte Bedarf dem aktuellen Sportstättenbestand in der Stadt Leipzig zum Stichtag 31. Dezember 2007 ge genübergestellt. Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaates Sachsen (2001/2002) Bestand (2007) Bedarf Bilanz Kleinspielfelder 150 AE 11 AE +139 AE Großspielfelder 124 AE 97 AE +27 AE Einzel-Sporthalle 62 AE 168 AE -106 AE Zwei- und Dreifach-Sporthalle 20 AE 31 AE -11 AE Freibäder 12 AE 19 AE -7 AE Hallenbäder 17 AE 50 AE -33 AE 106 AE 130 AE -24 AE Tennisfreiplätze Den Sportstättenbedarf nach Stadtbezirken aufzugliedern, ist mit dem zu Grunde liegenden Berech nungsmodell des BISp nicht möglich. Es kann nur für die Stadt insgesamt bilanziert werden. Details zu den Berechnungen mit der Sportflächenbedarfsanalyse des Freistaats Sachsen sind der An lage A15-4 zu entnehmen. 4.2.2.2 Leitfaden des Bundesinstituts für Sportwissenschaften (BISp [2007]) Das Bundesinstitut für Sportwissenschaften (BISp) hat einen Leitfaden entwickelt, nach dem sich ein Sportstättenbedarf für eine Kommune errechnen lässt. Im Jahr 2002 verwendete Professor Doktor Rütten von der Universität Erlangen das Berechnungs modell des Bundesinstituts für Sportwissenschaften (BISp), um im Auftrag des Sächsischen Staats ministeriums für Kultus (SMK) den sportverhaltensbedingten Sportstättenbedarf für die sächsischen Kommunen im Rahmen einer „Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaates Sachsen (2001/2002)“ dar zustellen. Anlass war die Absicht des Freistaats Sachsen, die Landesförderung von Investitionsvorha ben an Sportstätten künftig von einem wissenschaftlich gestützten Bedarf abhängig zu machen. Der sportverhaltensorientierte Ansatz der Analysemethode des BISp ist die Befragung der Bevölke rung, welche Sportarten auf welchen Sportstättentypen wie oft und wie lange ausgeübt werden und wo noch eine zusätzliche Nachfrage besteht. Aktualität, Umfang und Detailliertheit der Bevölkerungsbe fragung beeinflussen direkt die Qualität und Verwendbarkeit der Berechnungsergebnisse. Die Sport verhaltensumfrage als Grundlage soll dann in Verbindung mit diversen Richtwerten und Zuordnungs faktoren den Sportstättenbedarf verhaltensorientiert darstellen. Der sportverhaltensorientierte Ansatz der Analysemethode des BISp ist die Befragung der Bevölke rung, welche Sportarten auf welchen Sportstättentypen wie oft und wie lange ausgeübt werden und wo noch eine zusätzliche Nachfrage besteht. Aktualität, Umfang und Detailliertheit der Bevölkerungsbe fragung beeinflussen direkt die Qualität und Verwendbarkeit der Berechnungsergebnisse. Für die Berechnungen im Rahmen des Sportprogramms 2015 nach dem Leitfaden des BISp wurde mangels Alternativen auf die offiziellen Umfrageergebnisse im Rahmen der Sächsischen Sportverhal tensberichterstattung 2001/2002 als Datengrundlage zurückgegriffen. Für die Berechnungen im Rahmen der SSBA wurden Daten aus der „Sächsischen Sportverhaltensbe richterstattung 2001/2002“ verwendet. Diese Berichterstattung stützt sich auf eine sachsenweite Tele fonumfrage in den Jahren 2001/2002. Dabei wurden zum Beispiel aus den damals sieben kreisfreien Städten Sachsens insgesamt 1.480 Einwohner befragt. Sportprogramm Leipzig 2015 Tabelle 105 Im Gegensatz zur Methode der Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaats Sachsen flossen jedoch aktu elle Daten zur Bevölkerung, zur Mitgliederstruktur der Sportvereine und weitere lokale Besonderhei ten in die Berechnungen ein. Sportprogramm Leipzig 2015 187 186 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4. Sportstättenentwicklungsplanung Der ermittelte Bedarf wurde dann dem aktuellen Sportstättenbestand in der Stadt Leipzig zum Stichtag 31. Dezember 2007 gegenübergestellt. BISp (2007) Bestand (2007) Tabelle 106 Bedarf Bilanz Allerdings sind die Berechnungsgrundlagen unzureichend aktuell. Die Richtwerte sind seit 1999/2000 nicht mehr aktualisiert worden. Zwischenzeitlich in der Bevölkerung geändertes Sportverhalten, bei spielsweise durch die Etablierung ehemaliger Trendsportarten als weit verbreitete Freizeitsportarten oder aber durch den ständig fortschreitenden demografischen Wandel in der Bevölkerungsstruktur, bleibt unberücksichtigt Kleinspielfelder 150 AE 16 AE +134 AE Großspielfelder 124 AE 75 AE +49 AE Einzel-Sporthalle 62 AE 129 AE -67 AE Zwei- und Dreifach-Sporthalle 20 AE 26 AE -6 AE Freibäder 12 AE 16 AE -4 AE Hallenbäder 17 AE 62 AE -45 AE sportliche Nutzfläche auf Außensportanlagen 106 AE 33 AE +73 AE Sporthallenfläche Tennisfreiplätze Den Sportstättenbedarf gegliedert nach Stadtbezirken darzustellen, ist aber mit dem Berechnungsmo dell des BISp ebenfalls nicht möglich. Details zu den Berechnungen nach dem Leitfaden des Bundesinstituts für Sportwissenschaften sind der Anlage A16-4 zu entnehmen. 4.2.2.3 „Goldener Plan Ost“ (GPO [2007]) In den Altbundesländern hat sich die Entwicklung des Sportstättenbaus über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten auf der Grundlage eines so genannten „Goldenen Plans“ vollzogen. Er wurde 1959 von der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) zur anerkannten Leitlinie für die sportpolitischen, planerischen und finanzpolitischen Entscheidungen in Hinsicht auf die Sportstätteninfrastruktur in den Kommunen und Landkreisen erklärt. Angesichts der desolaten Sportstättensituation in den neuen Bundesländern hat sich der Deutsche Sport bund (DSB) 1992 entschlossen, einen so genannten „Goldenen Plan Ost“ ins Leben zu rufen. Dieser Plan ist auf der Grundlage der Erfahrungen bei der Umsetzung des „Goldenen Plans“ erstellt worden. Der ermittelte Bedarf wurde dann dem aktuellen Sportstättenbestand in der Stadt Leipzig zum Stichtag 31. Dezember 2007 gegenübergestellt. Die Bilanzierung der Bedarfsberechnungen nach GPO ermittelt somit einen pauschalen Fehlbedarf beziehungsweise Überschuss an Quadratmetern je Sportstättentyp. Das Modell zeichnet sich dadurch aus, dass es nicht auf Hochrechnungen von Umfragergebnissen zu rückgreifen muss und dass die Berechnungen auch nach einzelnen Stadtbezirken aufgeschlüsselt wer den können. Sportprogramm Leipzig 2015 Bilanz 1.276.279 m² -63.667 m² 102.136 m² 135.286 m² -33.150 m² sportliche Nutzfläche in Freibädern 5.671 m² 20.420 m² -14.749 m² sportliche Nutzfläche in Hallenbädern 4.802 m² 5.105 m² -303 m² 70.930 m² 255.256 m² -184.326 m² sportliche Nutzfläche auf Tennisfreiplätzen Tabelle 107 Details zu den Berechnungen nach GPO sind der Anlage A17-4 zu entnehmen. 4.2.3 Bewertung der quantitativen Bedarfsermittlungen für k lassische Sportstättentypen 4.2.3.1 Sportplatzanlagen Sowohl die aktuelle Berechnung nach dem Modell des BISp als auch die erneute Bilanzierung nach der SSBA führen zu einem Überschuss an Sportplatzanlagen. Bestand (2007) Folgende Richtwerte für Städte mit 500.000 Einwohnern sind definiert: Sportplatzanlagenfläche: 2,5 m²/Einwohner Sporthallenfläche: 0,265 m²/Einwohner Hallenbadfläche: 0,01 m²/Einwohner Freibadfläche: 0,04 m²/Einwohner Tennisplatzfläche: 0,5 m²/Einwohner Bedarf 1.212.602m² Das Modell nach GPO ermittelt den Sportstättenbedarf einer Kommune mit Hilfe von Richtwerten, welche den Idealzustand an verfügbarer Sportanlagenfläche pro Einwohner beschreiben sollen. • • • • • GPO (2007) Bestand (2007) Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaates Sachsen (2001/2002) BISp (2007) Bedarf Bedarf Bilanz GPO (2007) Bilanz Bedarf Bilanz Kleinspielfelder 150 AE 11 AE +139 AE 16 AE +134 AE - - Großspielfelder 124 AE 97 AE +27 AE 75 AE +49 AE - - sportliche Nutzfläche 1.212.602 m² - - - - 1.276.279 m² -63.667 m² Tabelle 108 Nach Modell des GPO besteht ein Fehlbedarf von 63.677 m² Sportplatzanlagenfläche, was mehr als 8 Großfeldern oder aber mehr als 60 Kleinfeldern entsprechen würde. Im Verhältnis zum derzeitigen Gesamtbestand entspricht der Fehlbedarf lediglich fünf Prozent. Für das gesamte Stadtgebiet betrachtet, reicht die vorhandene Sportplatzanlagenfläche in der Stadt Leipzig nach allen drei Berechnungsmethoden im Wesentlichen zur Bedarfsde ckung aus. Sportprogramm Leipzig 2015 189 188 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4. Sportstättenentwicklungsplanung Um detailliertere Aussagen zur Versorgung mit Sportplatzanlagen innerhalb der Stadt Leipzig vor nehmen zu können, wurde die Bedarfsermittlung auf die Stadtbezirke heruntergebrochen. Nach der Methode des GPO auf Stadtbezirke aufgliedert, stellt sich die Bilanz wie folgt dar: Die Fußballverbände haben Kunstrasenplätze noch nicht für den Spielbetrieb in den Ligen zugelassen, so dass ein Umbau auf Sportplatzanlagen, die nur über ein Rasengroßfeld verfügen, derzeit nicht mög lich ist (zum Beispiel SG Lausen). 64.356 Alt-West 39.586 Nordost 26.951 21.519 Nordwest 14.918 Südost Südwest 0 Grafik 23 Nord Sportplatzanlagenflächenbilanz -14.906 nach Stadtbezirken Süd -36.290 Mitte Ost -54.559 -60.344 großen Frequentierung unterliegen; oder auf Plätzen, welche aufgrund besonderer Umstände (Feucht gebiet) nur sehr eingeschränkt nutzbar sind, kann dieser Umbau punktuell zum Abbau von Versor gungsengpässen führen. West Auch Leichtathletinnen und -athleten nutzen eine Vielzahl von Sportplatzanlagen. Schwerpunkt der Verbesserungsmaßnahmen für den Freizeit- und Breitensport in den nächsten Jahren muss das Stadion des Friedens sein. Leichtathletik hat an diesem Standort eine langjährige Tradition. Die konzentrierte Nutzung der Leichtathletikanlage auf der Nordanlage des Sportforums durch den Leistungssport macht den anforderungsgerechten Ausbau einer gesonderten Trainingsstätte für den Freizeit- und Breiten sport dringend erforderlich. Die Prognosen für die Entwicklung der Vereinsmitglieder in den Sportarten Fußball und Leichtathletik sind positiv. Diese Zuwächse können vom vorhandenen Bestand aufgefangen werden. -64.909 b) Für fünf Stadtbezirke besteht rechnerisch ein Überschuss an Sportplatzanlagen; fünf Stadtbezirke sind rechnerisch unterversorgt. Zu berücksichtigen ist, dass dicht bebaute Stadtbezirke in der Regel weniger Raum für Sportplatzanlagen geboten haben und auch heute noch bieten, als Stadtbezirke mit einem traditionell hohen Grünanteil. Stadtbezirke mit Fehlbedarf liegen neben den Stadtbezirken mit Überschuss. Der Versorgungsgrad mit Sportplatzanlagen ist unterschiedlich, aber für die Leipziger Nutzerinnen und Nutzer aller Stadtteile ist die Entfernung zu den Sportplatzanlagen zu mutbar. Quantitative Anforderungen aus der Sportentwicklungsplanung – Sportplatzanlagen a) Freizeit- und Breitensport in Vereinen Für die Hauptnutzer, die Spielsportarten Fußball und Hockey, bestehen ausreichende quantitative Ver sorgungen mit Groß- und Kleinspielfeldern. In den letzten Jahren wurde von der SG Lausen der Wunsch an die Stadt herangetragen, die Sport stättensituation für den Fußball in Leipzig Grünau zu verbessern Die anderen vorhandenen Sport platzanlagen in Grünau lassen sich nicht bedarfsgerecht umgestalten, so dass nur ein Neubau infrage käme. Für den Stadtbezirk West wird zwar durch die Berechnungen der Fehlbedarf bestätigt, aber für die angrenzenden Stadtbezirke Alt-West, Nordwest und Südwest gibt es einen Überschuss, der den Fehlbedarf des Stadtbezirks West (Grünau) mehr als ausgleicht. Die zurückzulegenden Wegstrecken für Sporttreibende sind zumutbar. Die Entfernungen zwischen Grünau-Mitte und den angrenzenden Stadtbezirken betragen weniger als fünf Kilometer. In Leipzig besteht jedoch Handlungsbedarf für den Umbau von Rasenplätzen zu Kunstrasenfeldern. Aufgrund des entstehenden Aufwands ist ein solcher Umbau einem Neubauvorhaben gleichzusetzen. Mit einem schrittweisen Umbau von Rasenfeldern zu Kunstrasenplätzen verlängern sich deren Jahresaber auch Tagesnutzungszeiten erheblich. Die Plätze können für Trainingszwecke wesentlich effektiver ausgelastet werden. In Stadtteilen, in denen ein großes Defizit besteht; bei Sportplatzanlagen, die einer Sportprogramm Leipzig 2015 Leistungssport Vom Nachwuchs- und Hochleistungssport in den Leichtathletikdisziplinen wird saisonal die im guten Zustand befindliche Leichtathletikanlage auf der Nordanlage des Sportforums für Trainingszwecke genutzt. Für die Wurf- und Stoßdisziplinen sind noch der Neubau eines Werferhauses und eines Werferplatzes erforderlich. Beide sind bereits Bestandteile der präzisierten Planungs- und Teilbaubeschlüsse RBIV1087/07. Für die Sportlerinnen und Sportler in den Lauf- und Sprintdisziplinen ist die Sportplatzanlage Nordan lage für Trainingszwecke mit folgenden neuen Bestandteilen zu komplettieren: • • • • Neubau eines Laufschlauchs Neubau einer Rampenlauf bahn (Anstiegs- beziehungsweise Abfallstrecke) Neubau einer Rindenmulchbahn Flächen für Ausgleichstraining Diese Vorhaben wurden bereits in der vorgenannten Präzisierung der Planungs- und Teilbaubeschlüsse zur Entwicklung der Nordanlage benannt. Fußball (Nachwuchs männlich) gilt unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls als Leipziger Schwer punktsportart. Sportstätten dafür gibt es in ausreichender Anzahl. Wichtige sind der Alfred-KunzeSportpark und das Trainingsgelände am Bruno-Plache-Stadion, auf denen – unter den gegenwärtigen Umständen – keine Neubauten vorgesehen sind. Frauenhockey ist eine Schwerpunktsportart der Stadt Leipzig. Trainings- und Wettkampfschwerpunkt ist die Sportplatzanlage an der Prager Straße, auf der mittelfristig keine Neubauten erforderlich sind. c) Sport- und Bewegungsförderung in Kindertagesstätten und Schulen Schulen, die nicht über eigene Sportplatzanlagen verfügen, nutzen für die Erfüllung der Bildungsziele des Lehrplans in der Nähe befindliche Vereinssportstätten, wenn diese ausstattungsbedingt dafür ge eignet sind. In der Regel sind das die Leichtathletikanlagen, die allerdings nicht auf allen Sportplatzan lagen vorhanden sind. Für diese liegt bisher keine konkrete Neubau-Bedarfsanzeige von Schulen vor. Sportprogramm Leipzig 2015 191 190 4. Sportstättenentwicklungsplanung 33 Schulverwaltungsamt Stand 2007 39 Prozent der Sportangebote von Schulen mit ganztägigen Angeboten sind den Spielsportarten und davon wiederum 24 Prozent der Sportart Fußball zugeordnet. Nur 7 von insgesamt 238 Sportangeboten sind auf die Leichtathletik ausgerichtet 33. Aus diesen Zahlen lässt sich kein Neubaubedarf für Sport plätze oder Leichtathletikanlagen ableiten. 4. Sportstättenentwicklungsplanung • Für die Bewegungsförderung im Vorschulalter spielen Sportplatzanlagen praktisch keine Rolle. d) Sportgroßveranstaltungen Leipzig bevorzugt künftig bei der Einwerbung von Sportgroßveranstaltungen die eigenen leistungs sportlichen Schwerpunktsportarten. Für Veranstaltungen in den Sportarten Fußball männlich, Hockey weiblich und Leichtathletik sind geeignete anforderungsgerechte Sportplatzanlagen die infrastruktu relle Grundvoraussetzung. Für die Sportarten Fußball und Hockey sind die Sportstätten vorhanden. Für die Sportart Leichtathletik wird die Sportplatzanlage auf der Nordanlage des Sportforums so aus gebaut, dass sie neben den Anforderungen für ein erfolgreiches Nachwuchsleistungs- und Hochleis tungstraining auch die Anforderungen für die Ausrichtung von Jugend- und Juniorenmeisterschaften erfüllt. Dazu sind im Geltungszeitraum des Sportprogramms 5.000 zum Teil überdachte Zuschauerplätze so wie die erforderlichen Nebenanlagen und Funktionsräume zu schaffen. 4.2.3.2 Ein weiterer Schwerpunkt bei den Neubauvorhaben ist die Komplettierung der Leichtath letikanlage auf der Nordanlage des Sportforums zu einer für Nachwuchsmeisterschaften und für das Training im Nachwuchs- und Hochleistungsbereich tauglichen Sportstätte (im Komplex mit Räumen und Ausstattungen der Trainingshalle für Leichtathletik auf der Nordanlage). Sporthallen In Abhängigkeit des Sporthallenbestands wurden folgende Bedarfe nach den erläuterten Berechnungs modellen ermittelt: Bestand (2007) Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaates Sachsen (2001/2002) BISp (2007) Bedarf Bedarf Bilanz GPO (2007) Bilanz Bedarf Bilanz EinzelSporthalle 62 AE 168 AE -106 AE 129 AE -67 AE - - Zwei- und DreifachSporthalle 20 AE 31 AE -11 AE 26 AE -6 AE - - sportliche Nutzfläche 102.136 m² - - - - 135.286 m² -33.150 m² Diese Verbesserungen wirken sich auch positiv auf die Bedingungen für die Austragung regionaler Wettkämpfe im Kinder- und Jugendbereich aus, wie zum Beispiel der „Lipsiade“. Die Lipsiade gehört zu den an der Basis traditionell verankerten Breitensportveranstaltungen, welche die Stadt Leipzig im Geltungszeitraum des Sportprogramms besonders fördert und unterstützt. Alle drei Berechnungsmodelle haben einen erheblichen Fehlbedarf an Sporthallenfläche in der Stadt Leipzig zum Ergebnis. Die Einwerbung von Deutschen Meisterschaften und internationalen Wettkämpfen soll sich dagegen auf Hallenwettbewerbe konzentrieren, für die Leipzig mit der ARENA bereits gut gerüstet ist. Nach der SSBA besteht in der Stadt Leipzig ein Fehlbedarf von 106 Einzel- und 11 Zweifach- und Dreifach-Sporthallen. e) Vereinsungebundener Sport Für vereinsungebundene Sporttreibende spielt die Nutzung von Sportplatzanlagen nur eine untergeord nete Rolle, weil diese zum Großteil verpachtet und nicht frei zugänglich sind. Fußballspielerinnen und -spielern stehen öffentliche Bolzplätze und Grünanlagen zur Verfügung. Läuferinnen/Läufer und Walkerinnen/Walker nutzen überwiegend Parks und Grünanlagen zur sport lichen Betätigung. Zusammenfassung • • Die nach den Modellen des BISp und nach der SSBA errechneten erheblichen Überschüsse an Groß- und Kleinfeldern können nicht bestätigt werden. Realistisch erscheint dagegen das Berechnungsergebnis nach dem Modell des GPO, nach dem für Leipzig ein geringes Defizit vorliegt. Es wird als marginal eingeschätzt. Die kommunalen Mittel sind kurz- und mittelfristig für die Sanierung und den Umbau des Bestands einzusetzen (für qualitätsver bessernde Maßnahmen). Punktuell ist der Umbau von Rasen- zu Kunstrasenplätzen erforderlich in Stadtteilen, in denen ein großes Defizit besteht; bei Sportplatzanlagen, die einer großen Frequentierung unterliegen; oder auf Plätzen, welche aufgrund besonderer Umstände (Feuchtgebiet) nur sehr eingeschränkt nutzbar sind. Die Stadt Leipzig unterstützt diese Vorhaben, sofern sich die Pachtvereine angemessen in die Maßnahmefinanzierung einbringen. Völlig neue Sport plätze werden in Leipzig aber nicht benötigt. Sportprogramm Leipzig 2015 Tabelle 109 Der ermittelte Fehlbedarf nach dem Modell des BISp beträgt immerhin noch 67 Einzel- und 6 Zwei fach- und Dreifach-Sporthallen. Bei der Berechnung nach dem Modell des GPO fällt der Fehlbedarf ebenfalls sehr hoch aus. Die fehlen den 33.150 m² Sporthallenfläche würden 33 Zwei- und Dreifach-Sporthallen oder aber 81 Einzelsport hallen entsprechen. Die nach den Methoden des BISp und der SSBA errechneten Defizite (Tabelle 109) beziehen sich aus schließlich auf Sporthallen, die mindestens mit einer Anlageeinheit in die Bestandserfassung eingegan gen und damit in Bezug auf ihre Größe ohne oder zumindest mit wenig Einschränkungen nutzbar sind. Kleinere Sporthallen, die nicht als Bestand in die Berechnungen eingingen, können aber durchaus in einigen Sportarten – wie zum Beispiel Gymnastik, Kampfsport und Tischtennis – der Bedarfsdeckung der Leipziger Bevölkerung dienen. Das wirkt sich reduzierend auf den nach diesen beiden Methoden berechneten Fehlbedarf an Einzel hallen aus, wobei eine genaue Quantifizierung nicht vorgenommen werden kann. Der Schwerpunkt des Fehlbedarfs liegt aber dadurch auf den Zwei- und Dreifach-Sporthallen, die von allen Hallensportarten – insbesondere den Spielsportarten – genutzt werden. Es besteht generell ein erheblicher Fehlbedarf an Sporthallenfläche. Um diesen auszuglei chen, ist der Neubau von Sporthallenflächen erforderlich. Sportprogramm Leipzig 2015 193 192 4. Sportstättenentwicklungsplanung 34 Quelle: Hochbauamt 4. Sportstättenentwicklungsplanung Die theoretischen Kosten zur Deckung des Fehlbedarfs nach den drei Berechnungsmodellen sind ent sprechend den unterschiedlichen Rechenergebnissen ebenfalls sehr ungleich. Nach der SSBA würden die Kosten zum Ausgleich des errechneten Fehlbedarfs bei 191,5 Millionen Euro liegen (Einfach-Halle: 1,5 Millionen €, Zweifach-Halle: 2,5 Millionen €, Dreifach-Halle: 3,5 Millionen €)34. Die Kosten zum Ausgleich des errechneten Fehlbedarfs nach dem Modell des BISp würden 118,5 Mil lionen Euro betragen (67 Einfach-Hallen, 3 Zweifach-Hallen, 3 Dreifach-Hallen). Die Kosten nach dem GPO würden in Höhe von 97,5 Millionen Euro zu Buche schlagen (18 Zweifachund 15 Dreifach-Hallen) – oder in Höhe von 121,5 Millionen Euro bei Einzel-Sporthallen. Um konkrete Aussagen zur Sporthallenversorgung in der Stadt Leipzig vornehmen zu können, wurde die Bedarfsermittlung auf die Stadtbezirke heruntergebrochen. Vor diesem Hintergrund wurde für den Stadtbezirk Mitte die tatsächlich verfügbare Sporthallenfläche für die Leipziger Bevölkerung ermittelt. Sporthallen im Stadtbezirk Mitte mit eingeschränkter Nutzbarkeit Grad der Nutzung durch den Vereinssport Fläche SVA (nicht für Vereinssport nutzbar) Grad der Nutzung durch den vereinsungebundenen Sport reduzierter Flächenansatz für Bedarfsdeckung 306 m² 0% 0% 0 m² Universität Leipzig 5.466 m² 15 % 0% 820 m² Sportgymnasium 1.923 m² 5% 0% 96 m² ARENA LEIPZIG (Haupthalle) 4.752 m² 9% 0% 428 m² Evangelisches Schulzentrum 968 m² 10 % 0% 97 m² Zwischensummen 13.415 m² 1.441 m² 19.420 Mitte Aus dieser Extrahierung des Nutzungsanteils für die sporttreibende Bevölkerung ergibt sich folgender tatsächlicher Versorgungsgrad an Sporthallenfläche im Stadtbezirk Mitte: Differenz der Zwischensummen (Fläche, die dem org. oder vereinsungeb. Sport nicht zur Verfügung steht) 11.974 m² ermittelte Sporthallenflächenbilanz im SB Mitte nach GPO (2007) 19.419 m² uneingeschränkt nutzbare Fläche im SB Mitte 0 Nordost Spezialsporthallen im SB Mitte, die nicht universell nutzbar sind Grafik 24 Sporthallenflächenbilanz nach West Stadtbezirken -2.987 Südost -5.270 Süd -6.877 Ost Tabelle 111 -6.226 Ringerhalle Nordwest -5.113 Südwest Fläche SH Leplaystraße Alt-West -7.914 -9.644 Judohalle Nord -8.660 Nach der Methode des GPO auf Stadtbezirke aufgliedert, stellt sich die Bilanz wie folgt dar: Im Stadtbezirk Mitte wird ein signifikant hoher Überschuss ausgewiesen. Alle anderen Stadtbezirke sind mit Sporthallen unterversorgt. In den Stadtbezirken Ost und Nord ist das Defizit am höchsten. Die relativ gute Versorgung mit Sporthallen im Stadtbezirk Mitte resultiert unter anderem aus dem Sporthallenbestand der Universität Leipzig, des Sportgymnasiums, der ARENA LEIPZIG und des Evangelischen Schulzentrums. Die genannten Sporthallen stehen aber aufgrund ihrer Zuordnung/Ver waltung, Bestimmung, Betreibung und spezifischen Ausstattung (hoher Anteil an Spezialsporthallen) nur sehr bedingt der Leipziger Bevölkerung zur Verfügung. Sportprogramm Leipzig 2015 7.445 m² Der Stadtbezirk Mitte hat ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. In keinem anderen Stadtbezirk gibt es so viele Spezialsporthallen in Verwaltung der Stadt Leipzig, die in der Regel nur von einer Sportart genutzt werden können. 161 Tabelle 110 Geräteturnhalle Ballettsaal 355 m² 359 m² 1.146 m² 261 m² SH ARENA LEIPZIG Laufschlauch 888 m² Judohalle 615 m² Sportforum Fechthalle 1 270 m² Fechthalle 2 189 m² TT Raum 279 m² Boxhalle 279 m² Soccer World Leipzig Summe 5.760 m² 10.401 m² Tabelle 112 Sportprogramm Leipzig 2015 195 194 4. Sportstättenentwicklungsplanung Damit relativiert sich der erhebliche Überschuss im Stadtbezirk Mitte weiter. Der errechnete Über schuss im Stadtbezirk Mitte hat sich deutlich reduziert, weil sich dort die nicht städtischen, nur anteilig oder gar nicht von der Bevölkerung Leipzigs genutzten Sporthallen konzentrieren. Die Sporthallenbilanzierung nach den drei Berechnungsmodellen (Tabelle 109) wird nachfolgend unter Berücksichtigung der Mitgliederprognosen für die einzelnen Sportarten als Anforderung aus der Sportentwicklungsplanung entsprechend den Nutzergruppen detailliert abgebildet: Quantitative Anforderungen aus der Sportentwicklungsplanung – Sporthallen a) Freizeit- und Breitensport in Vereinen: Vor dem Hintergrund von in der Sportentwicklungsplanung (Kapitel 3/Freizeit- und Breitensport im Verein) prognostizierten positiven Entwicklungspotenzialen in Bezug auf die Vereinsmitgliederzahlen in den nachfolgend genannten Sportarten bestätigt sich der berechnete Fehlbedarf: • Spielsportarten Fußball, Handball, Volleyball, Unihockey • Allgemeine Sportgruppen Gesundheitssport, Rehabilitationssport • Turn- und Gymnastikdisziplinen Aerobic, Gymnastik, Popgymnastik, Turnen • Asiatische Kampfsportarten Karate, Taekwondo, Kickboxen, Aikido, Ju-Jutsu • Sonstige Badminton, Tanzsport, Tischtennis Besonders für die Spielsportarten negativ wirkt sich der enorme Fehlbedarf an Zwei- und DreifachHallen aus, der durch alle drei Berechnungsmodelle und die Ausführungen im Kapitel 3 (Sportent wicklungsplanung/Allgemeine Einführung zum organisierten Sport) nachgewiesen wurde. Die anderen genannten Sportarten können auch in Einfach-Hallen durchgeführt werden. Bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt und ohne Anrechnung des prognostizierten Mitgliederzuwach ses besteht ein sportartspezifischer Fehlbedarf für Basketball, Handball und Volleyball von drei Drei fach-Hallen. Fußball (Nachwuchs) kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt in den kommunalen Sporthallen nicht abgesichert werden. b) Leistungssport In den vergangenen Jahren wurden in der Stadt Leipzig fast ausschließlich Spezialsporthallen für ein zelne Sportarten, insbesondere für den Leistungssport, gebaut. Als Beispiele gelten die Judohalle in der ARENA LEIPZIG, die Leichtathletikanlage in der Haupthalle der ARENA LEIPZIG sowie die Hallen für Judo und Leichtathletik auf der Nordanlage des Sportforums. Die Spezialsporthallen können aber nur geringfügig den erheblichen Fehlbedarf an Sporthallenflächen reduzieren, da diese Hallen nur von einer Sportart genutzt werden können. Der Fehlbedarf an Sporthallenfläche ist in einigen Schwerpunktsportarten, insbesondere den Spiel sportarten, ein absolut begrenzender Faktor. Zur detaillierten Betrachtung wird nachfolgend für die Schwerpunktsportarten der Hallenfehlbedarf dargestellt. I. Individualsportarten • Judo Mit dem Neubau der Judohalle, Sportforum Nordanlage, ist der Bedarf gedeckt. Leichtathletik Mit dem Neubau der Leichtathletikhalle auf der Nordanlage ist der Bedarf gedeckt, aber die Nutzungserweiterung für die Haupthalle in der ARENA LEIPZIG ist notwendig (siehe Punkt 4.5.3). Turnen Der Neubaubedarf an einer Spezialsporthalle für Turnen ist im Geltungszeitraum des Sportprogramms nicht gegeben. • • Sportprogramm Leipzig 2015 4. Sportstättenentwicklungsplanung • Ringen Der Neubaubedarf an einer Spezialsporthalle für Ringen ist im Geltungszeitraum des Sportprogramms nicht gegeben. II. Mannschaftssportarten • Handball Der Neubau von insgesamt drei Dreifach-Hallen durch das Amt für Sport im Geltungszeit raum des Sportprogramms für die Mitnutzung durch die Sportart Handball ist notwendig. Volleyball Der Neubau von insgesamt drei Dreifach-Hallen durch das Amt für Sport im Geltungszeit raum des Sportprogramms für die Mitnutzung durch die Sportart Volleyball ist notwen dig. Hockey Der Neubau von insgesamt drei Dreifach-Hallen durch das Amt für Sport im Geltungszeit raum des Sportprogramms für die Mitnutzung durch die Sportart Hockey in den Winter monaten ist notwendig. Fußball Für den Kindersport in der Sportart Fußball besteht ein erheblicher zusätzlicher Bedarf an Spielsporthallen, der weitere Neubaumaßnahmen erfordert. Der Bedarf kann durch die Neubaumaßnahmen des Schulverwaltungsamts verringert werden (vgl. Kapitel 3, Sport entwicklungsplanung/Freizeit- und Breitensport im Verein). • • • c) Sport- und Bewegungsförderung in Kindertagesstätten und Schulen Schulen, die nicht über eigene Sporthallen verfügen, nutzen für die Erfüllung der Bildungsziele des Lehrplans in der Nähe liegende Sporthallen des Amts für Sport. 39 Prozent der Sportangebote von Schulen im Rahmen einer ganztägigen Betreuung sind Angebote in den Spielsportarten. Das Schulverwaltungsamt hat für die Absicherung des Schulsports einen eigenen Bedarf an neuer Sporthallenfläche ermittelt und in Form der Vorlage „Schulsporthalleninvestitionskonzeption 20072012 und Sofortprogramm 2007“ (DS-Nr. 2423) eingebracht. In diesem Konzept ist für den allgemeinen Unterrichtsbereich (Grund-, Mittelschule und Gymnasium) ein Sporthallenflächenbestand von 38.540 m² dargestellt. Dem steht ein ermittelter Bedarf im allge meinen Unterrichtsbereich nach vorliegendem Schulnetzplan für das Jahr 2011 in Höhe von 59.050 m² gegenüber. Das Flächendefizit in diesem Bereich liegt somit bei 20.510 m². Folgende Neubauvorhaben sind vom Schulverwaltungsamt geplant: Lfd.Nr. Stadtbezirk Schule Hallengröße 1. Stadtbezirk Mitte Thomasschule (Telemannstr.) – Ersatzbau Dreifach-Halle 2. Stadtbezirk Ost Förderschule Diesterweg (Portitzer Str.) Einfach-Halle 3. Stadtbezirk Süd 3. Schule (B.-Göring-Str.) Dreifach-Halle Quelle: Vorlage „Schulsport- 4. Stadtbezirk Nord Werner Heisenberg Schule (Renftstr.) Ein- und Zweifach-Halle 2007-2012 und Sofortprogramm 5. Stadtbezirk Nord Erich Kästner Schule (Erfurter Str.) Dreifach-Halle (PPP) Tabelle 113 halleninvestitionskonzeption 2007“ und Schulverwaltungsamt Sportprogramm Leipzig 2015 197 196 4. Sportstättenentwicklungsplanung d) Sportgroßveranstaltungen Für die Durchführung von Sportgroßveranstaltungen spielen die fehlenden Sporthallenkapazitäten nur eine geringe Rolle, da die geplanten Neubaumaßnahmen von Sporthallen in erster Linie der Verbesse rung der Trainings- und Wettkampf bedingungen für den Freizeit- und Breitensport dienen. Eine Aus nahme ist die ARENA LEIPZIG, welche die einzige Leipziger Sporthalle mit internationalem Standard ist. Mit der Fertigstellung der Judohalle auf der Nordanlage verbessern sich auch die Bedingungen für die Ausrichtung größerer Judo-Wettkämpfe in der ARENA LEIPZIG. Weitere Ausführungen zur ARE NA LEIPZIG sind unter Punkt 4.5.3 der Sportstättenentwicklungsplanung zu finden. Der Bau einer weiteren Sporthalle in der Nähe der ARENA LEIPZIG würde den Standort für Hallenwettkämpfe und -meisterschaften erheblich aufwerten. e) Zusammenfassung • • • 35 • Quelle: Vorlage „Schulsporthalleninvestitionskonzeption 2007-2012 und Sofortprogramm 2007“ und Schulverwaltungsamt • • 4.2.3.3 In der Stadt Leipzig besteht ein erheblicher hypothetischer und praktischer sportartspezi fischer Fehlbedarf an Sporthallenfläche. Der Fehlbedarf ist in den Stadtbezirken Ost und Süd am größten. Zur Reduzierung des errechneten und des sportartspezifischen Sporthallenfehlbedarfs ist im Geltungszeitraum des Sportprogramms für den Leistungssport der Bau von drei viel seitig nutzbaren Dreifach-Hallen für die Sportarten Handball, Volleyball und Hockey er forderlich. Wird die Bilanz auf der Grundlage der tatsächlichen Hallenflächennutzung durch die Leip ziger Bevölkerung erstellt, ergibt sich ein noch größerer Fehlbedarf für die Stadt Leipzig. Am größten ist er in den Stadtbezirken Ost, Süd, Nord und Alt-West. Im Geltungszeitraum des Sportprogramms würde sich der Fehlbedarf ohne Neubauten aufgrund der positiv pro gnostizierten Mitgliederentwicklung noch vergrößern. Zur Reduzierung des Fehlbedarfs wird im Geltungszeitraum des Sportprogramms vorgeschlagen, sieben Zwei- und Drei fach-Hallen durch Schulverwaltungsamt (vier Hallen, davon ein Ersatzbau) und Amt für Sport (drei Hallen) zu bauen. Durch das Amt für Sport werden drei Dreifach-Hallen an den folgenden Standorten reali siert: Stadtbezirk Ost (Ersatzneubau Konradstraße), Stadtbezirk Mitte (Parkplatz ARENA LEIPZIG 2 – gegenüber Sportmittelschule), Stadtbezirk Südwest (Gelände der Leipziger Radrennbahn). Die Gesamtkosten dafür betragen circa 10,5 Millionen Euro. Bei einer För dermittelquote von 50 Prozent liegt der städtische Kostenanteil bei 5,25 Millionen Euro. Durch das Schulverwaltungsamt sind fünf weitere Neubauvorhaben (vier Zwei- bezie hungsweise Dreifach-Hallen, eine Einfach-Halle) im Geltungszeitraum des Sportpro gramms geplant (siehe Punkt c), die ebenfalls dem Vereinssport zur Verfügung stehen. Die Finanzierung erfolgt durch das Schulverwaltungsamt und Fördermittel beziehungsweise über PPP-Modelle. Die Kosten für die Neubaumaßnahmen des Schulverwaltungsamts be tragen circa 19,6 Millionen Euro35. Die fehlenden Sporthallenkapazitäten spielen für die Durchführung von Sportgroßveran staltungen nur eine geringe Rolle, da die geplanten Neubaumaßnahmen von Sporthallen in erster Linie der Verbesserung der Trainings- und Wettkampf bedingungen für den Freizeitund Breitensport dienen. Für die Aufwertung der ARENA LEIPZIG als Sportveranstal tungsstätte ist der Neubau einer Dreifach-Halle in unmittelbarer Nähe dienlich. Sportprogramm Leipzig 2015 Dem vereinsungebundenen Sport können derzeit keine Sporthallenzeiten angeboten wer den. Auch mit der Umsetzung der oben genannten Neubaumaßnahmen besteht immer noch kein Spielraum für diesen privaten Sportbereich. Somit ist auch eine Einnahmeerhöhung bei der Vermietung von Sporthallen für diesen Bereich nicht möglich. Freibäder Nach den Berechnungsmodellen wurden in Abhängigkeit des Freibadbestands folgende Bedarfe ermit telt: Vereinsungebundener Sport Der vereinsungebundene Sport kann derzeit bei der periodischen Vergabe von Sporthallenzeiten nicht berücksichtigt werden, obwohl ein Bedarf, insbesondere in den Spielsportarten, besteht. In Einzelfällen ist eine terminliche Nutzung (zum Beispiel Wochenende für Turniere) möglich, wenn keine Nutzung des vereinsgebundenen Sports vorliegt. Der Grund dafür liegt im erheblichen Fehlbedarf an Sporthal lenfläche. • 4. Sportstättenentwicklungsplanung Bestand (2007) Freibäder sportliche Nutzfläche Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaates Sachsen (2001/2002) BISp (2007) Bedarf Bedarf Bilanz GPO (2007) Bilanz Bedarf Bilanz 12 AE 19 AE -7 AE 16 AE -4 AE - - 5.671 m² - - - - 20.420 m² -14.749 m² Tabelle 114 Alle drei Berechnungsmodelle haben einen Fehlbedarf an Freibadfläche in der Stadt Leipzig zum Er gebnis (Tabelle 114). Nach der SSBA besteht in der Stadt Leipzig ein Fehlbedarf von 7 Freibadanlageeinheiten (circa 2800 m² sportliche Nutzfläche). Der ermittelte Fehlbedarf nach dem Modell des BISp beträgt 4 Freibadanlageeinheiten (circa 1600 m² sportliche Nutzfläche). Nach der Berechnung mit dem Modell des GPO ist der Fehlbedarf mit 14.749 m² am höchsten. Da schwimmgeeignete Seen nicht in die Bestandsaufnahme einbezogen wurden, kann deren Einfluss auf die Flächenbilanz nur abgeschätzt werden. Bei einem maximalen errechneten Defizit von 14.749 m² Freibadfläche ist die Bedarfsdeckung durch die Seen in und um Leipzig jedoch sichergestellt. Es besteht ein Fehlbedarf an normierter Freibadfläche, welcher allerdings durch Seen in und um Leipzig kompensiert wird. Um detailliertere Aussagen zur Freibadversorgung innerhalb des Gebiets der Stadt Leipzig vornehmen zu können, wurde die Bedarfsermittlung auf die Stadtbezirke heruntergebrochen. Nach der Methode des GPO auf Stadtbezirke aufgliedert, stellt sich die Bilanz wie folgt dar: 0 Südwest -36 Nordwest Nordost Südost -869 -754 -991 Mitte Nord -1.355 -1.424 West Süd -2.304 Ost Alt-West -2.213 -1.898 Grafik 25 Freibadflächenbilanz nach Stadtbezirken -2.905 Sportprogramm Leipzig 2015 199 198 4. Sportstättenentwicklungsplanung Danach besteht in allen Stadtbezirken ein rechnerischer Fehlbedarf an Freibadfläche. In den Stadtbezir ken Ost, Süd, Alt-West und West ist dieser besonders hoch, da dort keine Freibäder existieren. Im Süden, Südwesten, Westen und Nordosten der Stadt werden diese Fehlbedarfe durch den Cospude ner- und Kulkwitzer-See beziehungsweise den „Bagger“ und deren Anbindung an ÖPNV und Straßen netz mehr als ausgeglichen. Die Bewohner aus den Randgebieten der Stadtbezirke Alt-West und Ost haben die weites ten Wege zu Freibädern oder Seen in Leipzig. Am östlichen Rand des Stadtbezirks Ost hält die Stadt Taucha ein neues Freibad vor (Parthebad). Quantitative Anforderungen aus der Sportentwicklungsplanung – Freibäder a) Freizeit- und Breitensport in Vereinen: In der Sportentwicklungsplanung wurden folgende Entwicklungspotenziale für Schwimmsportarten mit Relevanz für Freibadnutzung prognostiziert: 4. Sportstättenentwicklungsplanung Zusammenfassung • • • • 4.2.3.4 b) Es besteht kein zusätzlicher Bedarf an Freibadflächen für den Freizeit- und Breitensport in Vereinen. Leistungssport Das leistungsorientierte Training des Spitzensports findet ausschließlich in den Schwimmhallen statt. c) Es besteht kein Bedarf an Freibadflächen für den Leistungssport. Sport- und Bewegungsförderung in Kindertagesstätten und Schulen Das klassische Schulschwimmen findet in Schwimmhallen statt und auch die drei Schwimmprojekte von Schulen mit ganztägigen Angeboten (Schwimmen [1 Mal] und Rettungsschwimmen [2 Mal]) nut zen Schwimmhallen. d) Es besteht kein Bedarf an Freibadflächen für Angebote an Kitas oder Schulen. Sportgroßveranstaltungen Freibäder sind für Sportgroßveranstaltungen nicht relevant. e) Es besteht kein Bedarf an Freibadflächen für Sportgroßveranstaltungen. Vereinsungebundener Sport Im Kapitel 3 (Sportentwicklungsplanung/Vereinsungebundener Sport) wurde Schwimmen als eine der Sportarten hergeleitet, für welche die Sportmöglichkeiten (Bewegungsräume und Sportstätten) mit konkreten Maßnahmen gezielt verbessert werden sollen. Für die Sportart Schwimmen wurde eingeschätzt, dass Seen die Möglichkeiten der vereinsungebunde nen Schwimmsportlerinnen und -sportler ausreichend zu den Angeboten der Freibäder ergänzen. Hallenbäder Nach den Berechnungsmodellen wurden in Abhängigkeit des Schwimmhallenbestands folgende Be darfe ermittelt: Freibäder spielen – und das auch nur sehr eingeschränkt – ausschließlich für das Schwimmen eine Rolle. Der organisierte Schwimmsport findet zum Großteil in den saisonal unabhängig nutzbaren Schwimmhallen statt. Es besteht ein Fehlbedarf an normierter Freibadfläche, welcher durch Seen in und um Leip zig abgedeckt wird. Die Bewohner aus dem Stadtbezirk Alt-West und aus dem westlichen Teil des Stadtbezirks Ost haben die weitesten Wege zu Freibädern oder Seen in Leipzig. Aus der Sportentwicklungsplanung kann kein Handlungsbedarf für quantitative Verände rungen bei den Freibädern abgeleitet werden. Bestehende Freibäder sollen erhalten bleiben, um eine sichere (Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer) und wohnortnahe Versorgung der Leipziger zu gewährleisten. Bestand (2007) Hallenbäder sportliche Nutzfläche Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaates Sachsen (2001/2002) BISp (2007) Bedarf Bedarf Bilanz GPO (2007) Bilanz Bedarf Bilanz 17 AE 50 AE -33 AE 62 AE -45 AE - - 4.802 m² - - - - 5.105 m² -303 m² Tabelle 115 Alle drei Berechnungsmodelle ermitteln einen Fehlbedarf an Schwimmhallenfläche in der Stadt Leip zig. Nach der SSBA besteht ein Fehlbedarf von 33 Anlageeinheiten (entspricht 8.250 m² sportlicher Nutz fläche). Der ermittelte Fehlbedarf nach dem Modell des BISp beträgt 45 Anlageeinheiten (entspricht 11.250 m² sportlicher Nutzfläche). Bei der Datenerhebung für die Berechnungen der SSBA und des BISp war es nicht möglich einzuschätzen, wie viele der Befragten tatsächlich dem Schwimmsport oder aber „nur“ dem Baden nachgehen. Dadurch kann der so ermittelte Schwimmflächenbedarf auch zu hoch ausfallen. Bei der Berechnung nach dem Modell des GPO fällt der Fehlbedarf mit 303 m² (entspricht circa einer Anlageeinheit) geringer aus. Eine alternative Studie36 im Auftrag der Sportbäder Leipzig GmbH kam im Oktober 2006 zu dem Er gebnis, dass im Jahr 2008 mit dem aktuellen Bestand ein Überschuss von 140m² Sportfläche besteht. Die hypothetischen Berechnungsmodelle ermitteln differenzierte Werte, von einem Über schuss von 140 m² bis zu einem Defizit von 11.250 m² Schwimmhallenfläche. 36 Bäderbedarfsanalyse für die Stadt Leipzig und ausgewählte Umlandgemeinden, Oktober 2006 Um detailliertere Aussagen zur Schwimmhallenversorgung in der Stadt Leipzig vornehmen zu können, wurde die Bedarfsermittlung auf die Stadtbezirke heruntergebrochen. Es besteht kein zusätzlicher Bedarf an Freibadflächen für vereinsungebundene Sportlerin nen und Sportler. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 201 200 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4. Sportstättenentwicklungsplanung b) Nach der Methode des GPO auf Stadtbezirke aufgliedert stellt sich die Bilanz wie folgt dar: Die Sportarten Schwimmen und Wasserspringen wurden im Kapitel 3 (Sportentwicklungsplanung/ Leistungssport) als Schwerpunktsportarten bestätigt (Schwimmen unter dem Vorbehalt der weiteren Anerkennung als Bundesstützpunkt-Nachwuchsleistungssport). 1.134 Mitte 541 Südwest Grafik 26 36 Hallenbadflächenbilanz nach Stadtbezirken Nord 0 Südost Nordost -123 -210 Ost -476 Alt-West West -241 -99 Nordwest -289 Süd -576 In den Stadtbezirken Mitte und Südwest ist ein erheblicher, im Stadtbezirk Nord ein geringer Über schuss vorhanden. Die anderen Stadtbezirke weisen ein Defizit auf, welches in den Stadtbezirken Süd, Ost und Nordwest am höchsten ausfällt. Der Überschuss im Stadtbezirk Mitte ist auf den Schwimmhallenkomplex der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig zurückzuführen, der über drei Einzelbecken verfügt (Schwimmbe cken, Sprungbecken, Flachwasserbecken). Die Hallen dienen vorrangig der Ausbildung und stehen der Leipziger Bevölkerung (Vereinssport beziehungsweise vereinsungebundene Form) nur zu einem sehr geringen Anteil von circa zehn Prozent zur Verfügung, belasten aber als vorhandener Bestand die hypothetischen Bilanzen. Der Überschuss im Bezirk Südwest beruht auf dem Standort des vergleichsweise großflächigen Schwimmbads an der Elster. Quantitative Anforderungen aus der Sportentwicklungsplanung – Hallenbäder a) Freizeit- und Breitensport in Vereinen: In der Sportentwicklungsplanung wurde prognostiziert, dass es im Schwimmen zu einem kontinuierli chen Mitgliederanstieg, unter anderem auch aufgrund der demografischen Entwicklung sowie der zu nehmenden Attraktivität der Angebote (zum Beispiel Bereich Gesundheitsförderung) kommen wird. Der Bedarf an Hallenwasserfläche für Schwimmen wird leicht ansteigen. Der Sportart Wasserspringen wird bis zum Jahr 2015 ein Mitgliederbestand etwa auf derzeitigem Ni veau prognostiziert. Die vorhandenen Trainingsmöglichkeiten in der Sprunghalle Mainzer Straße (Universität Leipzig) sind ausreichend. Für die anderen Sportarten wie Tauchsport, Wasserball und Synchronschwimmen gibt es aus aktuel ler Sicht aufgrund der gleichbleibenden Mitgliederprognosen ebenfalls keine steigenden SportstättenWasserflächenbedarfe. Leistungssport Schwimmen Im Frühjahr 2008 wurde das neue Sportbad an der Elster von der Sportbäder Leipzig GmbH eröffnet. Mit der Universitätsschwimmhalle in der Mainzer Straße stehen dem leistungsorientierten Schwimm sport zwei 50-Meter-Becken für Trainings- und Wettkampfzwecke zur Verfügung. Es besteht kein zusätzlicher Bedarf oder Überschuss an Schwimmhallenflächen für das leistungssportliche Schwim men. Wasserspringen Training und Wettkämpfe in dieser Sportart finden ausschließlich in der Schwimm- und Sprunghalle der Universität Leipzig statt. Einen Neubaubedarf gibt es aufgrund der vergleichsweise geringen Zahl an Wasserspringerinnen und -springern in Leipzig nicht. c) Es besteht kein zusätzlicher Bedarf oder Überschuss an Schwimmhallenflächen für den Leistungssport. Sport- und Bewegungsförderung in Kindertagesstätten und Schulen Schwimmhallen werden nur in geringem Umfang für außerunterrichtliche Projekte von Schulen mit ganztägigen Angeboten (derzeit: Schwimmen [1 Mal] und Rettungsschwimmen [2 Mal]) genutzt. d) Es besteht kein zusätzlicher Bedarf oder Überschuss an Schwimmhallenflächen für ganz tägige außerunterrichtliche Angebote an Schulen oder Kitas. Sportgroßveranstaltungen Nur die Universitätsschwimmhalle in der Mainzer Straße verfügt über Zuschauerplätze, um Meister schaften oder Wettkämpfe im Schwimmen auszurichten. Den Anforderungen für internationale Meis terschaften genügt sie nicht. In Leipzig gibt es keine Sprunghalle mit ausreichenden Zuschauerkapazitäten für die Ausrichtung na tionaler oder internationaler Meisterschaften im Wasserspringen. e) Es besteht kein zusätzlicher Bedarf oder Überschuss an Schwimmhallenflächen für Sport großveranstaltungen. Vereinsungebundener Sport Im Kapitel 3 (Sportentwicklungsplanung/Vereinsungebundener Sport) wurde Schwimmen als eine der Sportarten hergeleitet, deren Sportmöglichkeiten (Bewegungsräume und Sportstätten) mit konkreten Maßnahmen gezielt verbessert werden sollen; beim Schwimmen in Sportstätten allerdings nur hinsicht lich einer Qualitätsverbesserung. Es besteht kein zusätzlicher Bedarf oder Überschuss an Schwimmhallenflächen für verein sungebundene Sportlerinnen und Sportler. Fazit: Es besteht ein geringer zusätzlicher Bedarf an Schwimmhallenflächen für den prognosti zierten Mitgliederanstieg in der Sportart Schwimmen. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 203 202 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4. Sportstättenentwicklungsplanung Zusammenfassung • • • • • Die hypothetischen Berechnungsmodelle ermitteln differenzierte Werte, von einem Über schuss von 140 m² bis zu einem Defizit von 11.000 m² Schwimmhallenwasserfläche. Die Verteilung der Schwimmhallen auf das Stadtgebiet ist unausgeglichen. Die höchsten Defizite an Schwimmhallenflächen bestehen in den Stadtbezirken Süd, Ost und Nordwest. Es besteht ein geringer zusätzlicher Bedarf an Schwimmhallenflächen für den prognosti zierten Mitgliederanstieg in der Sportart Schwimmen. Zusätzlichen Bedarf oder Überschuss an Schwimmhallenflächen für den Leistungssport, Sportgroßveranstaltungen, ganztägige Angebote an Schulen oder Kitas gibt es nicht. Damit kann die Bilanz für Hallenbadflächen in der Stadt Leipzig als ausgeglichen betrach tet werden. Im Geltungszeitraum des Sportprogramms sind keine Neubauten notwendig. Schließungen sind zu verhindern, um die Bedarfsdeckung der Bevölkerung sicherzustel len. 4.2.3.5Tennisplatzanlagen Tennis freiplätze Tabelle 116 sportliche Nutzfläche Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaates Sachsen (2001/2002) BISp (2007) Bedarf Bedarf Bilanz GPO (2007) Bilanz Bedarf Bilanz 106 AE 130 AE -24 AE 33 AE +73 AE - - 70.930 m² - - - - 255.256 -184.326 Die Berechnungsmethoden führen zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen. Es besteht aber kein Handlungsbedarf für die Stadt Leipzig, da die Bereitstellung von eventuell zusätzli chen Tennisplätzen allgemein als Domäne der Privatwirtschaft betrachtet werden kann. Bei entsprechender Nachfrage kann davon ausgegangen werden, dass kommerzielle An bieter diese decken werden. Nach der Methode des GPO auf Stadtbezirke aufgliedert, stellt sich die Bilanz wie folgt dar: Nordwest -9.280 Süd Südost -16.353 -18.778 Leistungssport Tennis zählt nicht zu den Schwerpunktsportarten der Stadt Leipzig. Auf fünf Anlagen, welche der Zu standsstufe 1 (GPO) zugeordnet werden können, ist ein Leistungssportbetrieb möglich. c) Sport- und Bewegungsförderung in Kindertagesstätten und Schulen Drei Grundschulen und zwei Gymnasien kooperieren derzeit mit insgesamt vier Tennisvereinen im Rahmen des Projekts Schulen mit ganztägigen Angeboten (GTA). Das entspricht nur etwa zwei Prozent aller GTA-Projekte. d) Sportgroßveranstaltungen Im Jahr 2004 fand in der ARENA LEIPZIG der vorerst letzte Internationale Damen Tennis Grand Prix Leipzig statt. Seit dem Jahr 2005 wird das Turnier in Peking ausgetragen. Für zukünftige internationale Veranstaltungen stehen der Center Court auf der Nordanlage und die ARENA LEIPZIG als Wettkampf stätten zur Verfügung. e) Vereinsungebundener Sport Zusammenfassung: Alt-West -17.809 West -23.721 Grafik 27 Es besteht kein quantitativer Handlungsbedarf für die Stadt Leipzig. Nord -26.743 Tennisplatzflächenbilanz nach Stadtbezirken -16.053 -12.903 Freizeit- und Breitensport in Vereinen -7.729 Südwest Nordost a) Während der Wintermonate wird der Bedarf durch die elf privatwirtschaftlich betriebenen Hallenten nisplätze gedeckt. In den Sommermonaten stehen dem vereinsungebundenen Sport die vereinsbetrie benen Tennisfreiplätze gegen Gebühr zur Verfügung. 0 Mitte Quantitative Anforderungen aus der Sportentwicklungsplanung – Tennisplatz anlagen b) Die Bilanzierung der Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaates Sachsen (2001/2002) ermittelt einen Fehlbedarf von 24 Tennisplätzen. Nach den Berechnungen des BISp (2007) besteht ein Überschuss von 73 Plätzen. Der ermittelte Fehlbedarf nach dem Goldenen Plan Ost beträgt circa 270 Tennisplätze. Eine Erklärung für diese erheblich negative Bilanzierung ist, dass der Goldene Plan Ost auf Richtwer ten aus den Altbundesländern beruht. Traditionell nimmt der Tennissport in den Altbundesländern einen wesentlich höheren Stellenwert als in den neuen Bundesländern ein. Deshalb ist der vorgegebene Bedarf von 0,5 m² Tennisplatzfläche je Einwohner sehr kritisch zu betrachten. Ein weiterer Aspekt ist der starke Popularitätsverlust des Tennissports in den letzten Jahren, der sich nicht in den Berechnungs vorgaben des GPO wiederspiegelt. Für die Sportart Tennis im Verein besteht eine ausreichende quantitative Versorgung mit Tennisplatz anlagen. Die Mitgliederzahlen in den Tennissportabteilungen Leipziger Vereine sind seit 1997 um fast 25 Prozent zurückgegangen. Für die kommenden Jahre wird ein weiterer Rückgang der Mitgliedszah len prognostiziert. Die Ergebnisse der Bedarfsermittlungen für Tennisplätze sind sehr differenziert. Bestand (2007) Nach der Berechnungsmethode des GPO besteht in jedem Stadtbezirk eine Unterversorgung. Insgesamt fehlen 184.326 m² Tennisplatzfläche. Ost -34.958 Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 205 204 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4.3 4. Sportstättenentwicklungsplanung Bilanzierung des qualitativen Sportstättenbedarfs für klassische Sportstättentypen Sportplatzanlagen (zum Teil mehrere Sportplätze) Zustandsstufe gemäß GPO Anzahl Anteil in % 7 9,9 2 – deutliche Mängel 45 63,4 3 – schwerwiegende Mängel 16 22,5 4 5,6 1 – gebrauchsfähiger Zustand Um qualitative Aussagen über den Sportstättenbestand treffen zu können, wurden – analog zum Sport programm 2005 für die Stadt Leipzig – für alle relevanten Sportstätten die Zustandsstufen nach den Definitionen des Goldenen Plans Ost ermittelt. Mit dem Modell des Bundesinstituts für Sportwissen schaften ließen sich die kurz-, mittel- und langfristigen Eignungen der Sportanlagen einschätzen. Detaillierte Listen zur Einschätzung des baulichen Zustands der Leipziger Sportanlagen befinden sich in den Anlagen. Folgende Zustandsstufen werden nach dem Goldenen Plan Ost definiert und nach BISp unterteilt: Eignung der Sportanlage (BISp) Kategorien der Bewertung (GPO) Stufe 1: Anlage in gebrauchsfähigem Zustand, d.h. die Anlage hat keine oder nur unbedeutende Mängel, die im Rahmen der Instandhaltung beseitigt werden können. Stufe 2: Anlage mit deutlichen Mängeln, d.h. die Grundkonstruktion ist im Wesentlichen brauchbar, jedoch sind umfangreiche Renovierungsarbeiten (zum Beispiel Sportböden, Gebäude, Technik, Ausstattung, Nebenräume) erforderlich. Stufe 3: Anlage mit schwerwiegenden Mängeln, d.h. es bestehen Mängel in einem Umfang, die den Bestand oder die weitere Nutzung gefährden. Die Grundkonstruktion ist in wesentlichen Teilen nicht mehr brauchbar; es fehlen notwendige Einrichtungen wie Umkleide- und Sanitärräume, Heizungsanlage, Wasseraufbereitung. Eine umfassende Sanierung für den Bestandserhalt ist unerlässlich. Stufe 4: Anlage unbrauchbar, d.h. eine Nutzung der Anlage ist wegen schwerster Mängel schon aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich. Die Anlage oder Anlagenteile sind baupolizeilich gesperrt oder zu sperren. Die Sanierung der Anlage ist im Aufwand einer Neuerrichtung gleichzusetzen. kurzfristig mittelfristig langfristig geeignet geeignet geeignet geeignet bedingt geeignet bedingt geeignet kompensatorische Maßnahmen erforderlich: umfangreiche Erneuerungsmaßnahmen nur nutzbar, wenn kurzfristig kompensatorische Maßnahmen durchgeführt werden bedingt geeignet nicht geeignet nicht geeignet kompensatorische Maßnahmen erforderlich: umfangreiche Erneuerungsmaßnahmen nur nutzbar, wenn kurzfristig kompensatorische Maßnahmen durchgeführt werden nur nutzbar, wenn kurzfristig kompensatorische Maßnahmen durchgeführt werden 4 – unbrauchbar Tabelle 118 Nur 7 Sportplatzanlagen in Leipzig können mit der Zustandsstufe 1 beschrieben werden und sind uneingeschränkt gebrauchsfähig. 61 Anlagen haben deutliche oder schwerwiegende Mängel. Als un brauchbar eingeschätzt werden 4 Sportplatzanlagen. 5 Sportplatzanlagen befinden sich in nichtstädtischer Trägerschaft und unterliegen somit nicht der städ tischen Zuständigkeit. 55 der 67 kommunalen Sportplatzanlagen in Leipzig sind langjährig an Sportvereine verpachtet. Bei ihnen sind die Vereine und die Stadt Leipzig gleichermaßen in der Pflicht, die Sportstätte zu betreiben, zu erhalten und zu sanieren. Der Verein kann unter Umständen für Sanierungsmaßnahmen finanzielle Unterstützung vom Freistaat Sachsen und, wenn er seine Sportstätte für Bundeskader vorhält, auch vom Bundesministerium des Innern erhalten. 12 Sportplatzanlagen befinden sich in direkter Verwaltung der Stadt Leipzig. Für Qualitätsverbesse rungen auf diesen Anlagen ist die Stadt allein zuständig. Bei der Analyse, wie die Anlagen in den verschiedenen Qualitätsstufen über das Stadtgebiet verteilt sind, fällt auf, dass sich die qualitativ hochwertigsten Anlagen in den Stadtbezirken Ost und Südost befinden. Im Stadtbezirk West ist der Zustand der Sportplatzanlagen auffallend schlecht (Grafik 28). 3 2,43 1,71 Ost nicht geeignet nicht geeignet 1,86 Südost 2 2 Mitte Alt-West 2,14 Südwest 2,17 Nord 2,5 Nordost 2,6 West Süd Nordwest nicht geeignet Grafik 28 Durchschnittswerte der Zustandsstufen in den Stadtbe0 zirken Tabelle 117 Qualitative Anforderungen aus der Sportentwicklungsplanung – Sportplatzanlagen 4.3.1 Sportplatzanlagen Der Großteil der Sportplatzanlagen weist Mängel auf und ist mittel- oder langfristig nur noch bedingt oder aber gar nicht mehr zum zweckgemäßen Sporttreiben geeignet. Sportprogramm Leipzig 2015 a) Freizeit- und Breitensport in Vereinen Sportplatzanlagen sind in Leipzig ausreichend vorhanden. Ihr Zustand führt jedoch häufig zu Ein schränkungen für die Nutzbarkeit durch den Freizeit- und Breitensport. Das betrifft die Hauptnutzer der Sportarten Fußball, Hockey und Leichtathletik gleichermaßen. Sportprogramm Leipzig 2015 207 206 4. Sportstättenentwicklungsplanung Oft sind fehlende oder mangelhaft ausgestattete Sanitär- und Umkleideräume die Ursache für die Zu ordnung schlechter Zustandsstufen. Aber beispielsweise auch abgenutzte Rasenplätze und zugewach sene Rundlauf bahnen wirken sich einschränkend auf die Nutzbarkeit der Sportstätten aus. Für Fußball und Leichtathletik wird in den kommenden Jahren ein weiterer Mitgliederanstieg prognos tiziert. Deshalb muss der Zustand des vorhandenen Sportstättenbestands dringend verbessert werden. Das Stadion des Friedens ist ein Schwerpunkt für das Vereinstraining der Leichtathletinnen und Leichtathleten im Nachwuchsbereich. Es befindet sich in der Zustandsstufe 3. Die im Sportplatzgelän de befindlichen Leichtathletikanlagen, einschließlich der Leichtathletikhalle, bedürfen dringend einer umfassenden Sanierung; insbesondere die Bodenbeläge und die Sprunggruben im Stadion sowie in der Leichtathletikhalle. Der Sächsische Fußball-Verband hat Fußball weiblich für sich als Schwerpunkt in Leipzig festgelegt und möchte auf der SPA Gontardweg ein Leistungszentrum errichten. Dafür möchte er mit Eigen- und vornehmlich Landesmitteln neben dem Neubau eines Kunstrasenplatzes (siehe quantitative Maßnah men) auch Qualitätsverbesserungen an der Sportplatzanlage vornehmen. b) Leistungssport Als Leipziger Schwerpunktsportarten, die Sportplatzanlagen nutzen, gelten Leichtathletik (Diszipli nen Hürde/Sprint und Wurf/Stoß), Hockey (weiblich) und unter bestimmten Voraussetzungen Fußball (Nachwuchs männlich). Hauptschwerpunkt des leistungssportlichen Trainings der Leichtathletinnen und -athleten ist die Leichtathletikanlage Typ A auf der Nordanlage des Sportforums. Sie ist die bedeutendste Freilufttrai ningsstätte in Leipzig und befindet sich in einem sehr guten Zustand. Ihr fehlen aber noch wesentliche Bestandteile für ein modernes, sportwissenschaftlich untersetztes Training der Athletinnen und Athle ten der Bundesstützpunkte Hürde/Sprint und Wurf/Stoß sowie der Leichtathletik-Nachwuchsleistungs sportlerinnen und -sportler. Diese Neubauvorhaben sind unter 4.2.3.1 aufgeführt. Im Rahmen der Neuerrichtung von Anlagebe standteilen werden allerdings auch kostenintensive Sanierungsmaßnahmen erforderlich – so zum Bei spiel Arbeiten am Wall bei der Errichtung von Tribünen oder die Umgestaltung der alten Werferwiese zu einer Mehrfunktionsrasenfläche. Leistungszentrum für Hockey (weiblich) ist die Sportplatzanlage Prager Straße, die sich bereits in ei nem sehr guten Zustand befindet. Für die Sportart Fußball spielen für die leistungssportliche Entwicklung des Nachwuchses der AlfredKunze-Sportpark und das Trainingsgelände am Bruno-Plache-Stadion eine besondere Rolle. Beide Sportplatzanlagen befinden sich in der Zustandsstufe 2 und bedürfen im Falle der Anerkennung des Fußballs (Nachwuchs männlich) als Leipziger Schwerpunktsportart schrittweise Sanierungsmaßnah men, die eine leistungssportliche Nutzungsfähigkeit der Sportplatzanlagen gewährleisten. c) 37 Quelle: Schulverwaltungsamt Stand 2007 Sport- und Bewegungsförderung in Kindertagesstätten und Schulen 39 Prozent der Sportangebote von Schulen mit ganztägigen Angeboten sind den Spielsportarten und da von wiederum 24 Prozent der Sportart Fußball zugeordnet. Sieben von insgesamt 238 Sportangeboten sind auf die Leichtathletik ausgerichtet 37. Die starke Zunahme von Ganztagsprojekten seit dem Wirken der attraktiven Landesförderung (2005) führt auch zu einer Mehrbelastung der Rasenflächen auf den jeweils genutzten Sportplatzanlagen. Die Ruhezeiten für diese Sportrasenflächen werden geschmälert, deren Pflege- und Sanierungsaufwand wird größer. Eine schrittweise Sanierung von Sportplatzanlagen schafft bessere Bedingungen für die Projekte in den Sportarten Fußball und Leichtathletik. Für die Bewegungsförderung im Vorschulalter spielen Sportplatzanlagen praktisch keine Rolle. Sportprogramm Leipzig 2015 4. Sportstättenentwicklungsplanung d) Sportgroßveranstaltungen Für die Durchführung von Freiluftsportveranstaltungen in den Leipziger Schwerpunktsportarten gibt es, wie bei der quantitativen Bewertung, auf der Nordanlage Sanierungsbedarf im Zusammenhang mit den erforderlichen Ausstattungsergänzungen. e) Vereinsungebundener Sport Für vereinsungebunden Sporttreibende spielt die Nutzung von Sportplatzanlagen nur eine untergeord nete Rolle, weil diese zum Großteil verpachtet und nicht frei zugänglich sind. Fußballspielerinnen/-spielern stehen öffentliche Bolzplätze und Grünanlagen zur Verfügung; Läuferinnen/Läufer und Walkerinnen/Walker nutzen überwiegend Parks und Grünanlagen zur sport lichen Betätigung. Zusammenfassung • • • • • • • Der Großteil der Sportplatzanlagen hat noch deutliche beziehungsweise schwerwiegende Mängel. Besonders schlecht ist der Zustand der Sportplatzanlagen im Stadtbezirk West. Bei 12 kommunalen Sportplatzanlagen ist die Stadt Leipzig über den eigenen Haushalt direkt für die Sanierung zuständig. 55 kommunale Sportplatzanlagen sind langjährig an Sportvereine verpachtet. Deren Sanie rung erfolgt maßgeblich durch die Initiative der Pachtvereine. Der Bedarf an intakten, voll funktionstüchtigen Sportstätten wird in den nächsten Jahren durch den prognostizierten Mitgliederanstieg in den Sportarten Fußball und Leichtathletik steigen. Für den Vereinssport in der Leichtathletik müssen die entsprechenden Anlagen auf dem Gelände des Stadions des Friedens saniert werden. Für den Leistungssport sind bessere Bedingungen auf der Nordanlage des Sportforums erforderlich. Die Zunahme von Sportprojekten der Schulen mit ganztägigen Angeboten erhöht den Sa nierungsbedarf für Sportplatzanlagen. Für Sportveranstaltungen im Bereich Nachwuchswettkämpfe kommt der Sportplatzanlage Nordanlage eine besondere Bedeutung zu. Im Zusammenhang mit Ausstattungsergänzun gen (Neubauten) sind auch Sanierungen vorzunehmen. Prioritätensetzung Der Gesamtaufwand für die Sanierung der kommunalen Sportplatzanlagen beträgt circa 30 Millionen Euro. Das jährliche Budget für die finanzielle Beteiligung der Stadt Leipzig an den Baumaßnahmen der Sport pachtvereine gemäß der Sportförderungsrichtlinie beträgt gegenwärtig 355.000 Euro. In den letzten Jahren betrug das Antragsvolumen der Sportvereine für eine kommunale Förderung im Durchschnitt das Vierfache des zur Verfügung stehenden Betrags, was eine Prioritätensetzung erforderlich machte. Aus der Definition der Zustandsstufen lässt sich prognostizieren, dass das auch künftig so bleibt. Für den baulichen Unterhalt/die Sanierung der eigenverwalteten Sportplatzanlagen stehen im Amt für Sport derzeit jährlich 200.000 Euro zu Verfügung. Dieser Betrag reichte und reicht auch künftig nicht aus, um für alle Sportplatzanlagen zumindest die Zustandsstufe 2 zu erreichen. Aufgrund der begrenzten Haushaltsmittel der Stadt Leipzig kann die Mängelbeseitigung nur schritt weise erfolgen. Es ist eine Prioritätensetzung für den kurz- und mittelfristigen Einsatz kommunaler Mittel erforderlich. Sportprogramm Leipzig 2015 209 208 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4. Sportstättenentwicklungsplanung In der Einleitung zur Sportstättenentwicklungsplanung sind unter anderem die Kriterien für die qua litätsbedingte Prioritätensetzung bei Sanierungsvorhaben benannt. Für die Sportplatzanlagen treffen die Kriterien zu: • • • Sportstätten, die unter anderem der Erfüllung von Pflichtaufgaben der Kommune dienen Sportstätten, die überwiegend von besonderen Zielgruppen im Sinne der sportpolitischen Leitsätze genutzt werden Sportstätten in Stadtteilen, die mit diesen Sportstätten quantitativ vergleichsweise unter versorgt sind Die Kriterien für eine hohe Priorität sind bei folgenden Sportplatzplatzanlagen einschlägig: 1. Von Sportvereinen gepachtete kommunale Sportanlagen: Stadtbezirk Sportplatzanlage Straße am Park 3 Stadion des Friedens 3 1. West Lausen 3 Thaerstraße 3 Ratzelstraße 2 Wiederitzsch 2 Wurzener Straße 2 Delitzscher Straße 2 Torgauer Straße 1 A.-Kunze-Sportpark 2 Fortuna-Stadion 2 6. zusätzlich* Fläche am B.-Plache-Stadion 2 Döllingstraße 2 Prager Straße 1 2. Ost Zustandsstufe Stadtbezirk Engelsdorf 2 3. Mitte Mühlwiese 2 4. Süd Goethesteig 2 Tabelle 119 5. Nord Sportplatzanlage Zustandsstufe (Leistungssport in den Leipziger Schwerpunktsportarten) Im Geltungszeitraum des Sportprogramms erhalten Sanierungsvorhaben auf den in der Tabelle 119 benannten Pachtsportanlagen in der Zustandsstufe 3 oberste Priorität bei der Vergabe kommunaler Mittel im Rahmen der Bau- und Investitionsförderung gemäß Sport förderungsrichtlinie. Nachfolgende Priorität erhalten Vorhaben auf Sportplatzanlagen in der Zustandsstufe 2. Ziel ist die Verbesserung der Zustandsstufen der Sportplatzanlagen in den Zustandsstufen 3 und 2. Die Erreichung der Zielsetzung hängt allerdings von der aktiven Mitwirkung der jeweiligen Sportvereine ab (notwendiges Antragsverfahren für Bauförderung und angemessener Eigenmitteleinsatz). Tabelle 120 2. Eigenbetriebene kommunale Sportplatzanlagen (Amt für Sport): Finden sich im Geltungsraum des Sportprogramms 2015 für die in der Tabelle 120 benann ten Objekte (außer Nordanlage) Sportvereine, die eine der Sportstätten ins Pachtverhältnis übernehmen wollen, unterstützt die Stadt Leipzig materiell und finanziell Maßnahmen zur Zustandsverbesserung. So kann die Attraktivität dieser Sportstätten erhöht werden. Dies gibt dem Vereinssport die Möglichkeit zur weiteren Entwicklung. Anderenfalls werden die funktionstüchtigen Sportplatzanlagen lediglich im Zustand erhalten. Die Leichtathletikanlage Typ A auf der Nordanlage des Sportforums ist die bedeutendste Freiluft trainingsstätte für das leistungssportliche Training in der Sportart Leichtathletik. Der Schwerpunkt der Verwendung kommunaler Mittel aus dem baulichen Unterhalt für Sportplatzanlagen liegt auf der Sanierung von Leichtathletik-Anlagebestandteilen auf der Nordanlage. Im Rahmen der Neuerrichtung von Anlagebestandteilen für die Verbesserung der Trainingsbedingungen, aber auch in der Ausrich tung als Wettkampfstätte (Jugend- und Juniorenmeisterschaften) werden kostenintensive Sanierungs maßnahmen erforderlich – so zum Beispiel Arbeiten am Wall für die Errichtung wettkampfgerechter Tribünen oder aber die Verlegung von Wallteilen für den Bau eines neuen Werferplatzes. Zusammenfassung • • • *Nutzung durch sportpolitisch bedeutungsvolle Sportlerinnen und Sportler Für mehrere kommunal verwaltete Sportplatzanlagen führen fehlende Funktions- und Sanitärgebäude oder Einzäunungen zu den schlechten Zustandsstufeneinschätzungen. 4.3.2 Hauptschwerpunkte für die Sanierung mit Baufördermitteln sind die Vereinssportanlagen: Straße am Park, Lausen, Stadion des Friedens und Thaerstraße (Gebäude und Sportnutz flächen). Nachfolgend werden qualitätsverbessernde Maßnahmen insbesondere an der sportlichen Nutzfläche sowie im Funktionalbereich gefördert auf den Vereinssportanlagen: FortunaStadion, Ratzelstraße, Döllingstraße, Engelsdorf, Mühlwiese, Goethesteig, Wiederitzsch, Delitzscher Straße, A.-Kunze-Sportpark sowie auf den Flächen am B.-Plache-Stadion. Für qualitätsverbessernde Maßnahmen auf Objekten in städtischer Eigenverwaltung ist die Sportplatzanlage Nordanlage kommunaler Handlungsschwerpunkt. Bei ernsthaftem Inter esse Leipziger Sportvereine an einem langjährigen Pachtvertrag werden die in Tabelle 120 benannten Objekte aus der kommunalen Eigenverwaltung abgegeben (außer Nordanlage). Sporthallen Bei der Qualifizierung von Bauzustandsstufen der 230 Sporthallen der Stadt (Schulverwaltungsamt: 138, Amt für Sport: 72, andere Träger: 20) muss zwischen baulichen Mängeln zum Beispiel an Sport böden, Technik oder Sanitäranlagen und Nutzungseinschränkungen durch die Nichterfüllung der DIN 18032 – wie fehlendem Prallschutz oder mangelnder Ballwurfsicherheit – unterschieden werden. Für das Sportprogramm 2015 wurde der Bauzustand der Leipziger Sporthallen erneut untersucht. Da ten zu den Nutzungseinschränkungen wurden aus der Vorlage DS IV/2156 „Nutzungseinschränkungen in kommunalen Sporthallen“ und der Vorlage DS IV/2423 „Schulsporthalleninvestitionskonzeption 2007-2012 und Sofortprogramm 2007“ des Schulverwaltungsamts übernommen. Übersicht über die Bauzustandsstufen nach dem Goldenen Plan Ost: Sporthallenobjekte (zum Teil mehrere Einzelhallen/Sporträume pro Objekt) Stadtbezirk 1. West 3. Mitte Sportplatzanlage Zustandsstufe Stadtbezirk Sportplatzanlage Zustandsstufe Zustandsstufe gemäß GPO Miltitzer Weg 3 4. Süd Lößnig 3 WK 4 3 Sassstraße 2 Nordanlage 1 Debrahof 4 Tarostraße 3 Göbschelwitz 4 Sportprogramm Leipzig 2015 5. Nord Anzahl in Prozent 1 – gebrauchsfähiger Zustand 69 34,8 2 – deutliche Mängel 94 47,5 3 – schwerwiegende Mängel 29 14,6 6 3 4 – unbrauchbar Tabelle 121 Sportprogramm Leipzig 2015 211 210 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4. Sportstättenentwicklungsplanung Ein Drittel der Leipziger Sporthallen ist in gebrauchsfähigem Zustand und hat keine oder nur geringe Mängel. Nahezu die Hälfte wird der Zustandsstufe 2 zugeordnet, hat also deutliche Mängel, die um fangreiche Renovierungsarbeiten notwendig machen. Fast 20 Prozent des Sporthallenbestands haben schwerwiegende Mängel oder werden als unbrauchbar eingestuft. Um Qualität und Unfallsicherheit des Schul- und Vereinssports zu sichern, ist ein kontinuierlicher Abbau der Nutzungseinschränkungen unumgänglich. Oberste Priorität erhalten dabei Maßnahmen zur Herstellung der Ballwurfsicherheit, des Prallschutzes und der Erneuerung von Sportböden mit flä chenelastischen Eigenschaften, um möglichst schnell in den betroffenen Hallen wieder Spielsportarten uneingeschränkt ausführen zu können. Bedingt durch die begrenzten Haushaltsmittel, kann der Abbau der Nutzungseinschränkungen nur mit tel- und langfristig abgeschlossen werden (vgl. DS IV 2156). Gleichsam bedeutend und Grundlage für den langfristigen Erhalt der Leipziger Sporthallen sind um fangreiche Sanierung sowie Modernisierungsmaßnahmen. I. Sporthallen des Amts für Sport 29 der 40 Sporthallen des Amts für Sport haben Einschränkungen und Sicherheitsmängel, bezogen auf die Nutzungseinschränkung nach DIN 18032. Die Beeinträchtigungen wirken sich besonders auf die Nutzung für Ballsportarten aus – wie zum Beispiel Handball, Hockey, Basketball, Volleyball und Fuß ball. 11 Sporthallen des Amts für Sport sind von den Nutzungseinschränkungen nicht betroffen, da sie zurzeit im Umbau sind oder für sie die DIN 18032 nicht zutreffend ist (zum Beispiel Schießsporthallen). Außer der ARENA LEIPZIG erfüllt keine andere Sporthalle in vollem Umfang die Anforderungen der DIN 18032 bezüglich des Ausbaus und der Ausstattung. Wie das folgende Diagramm zeigt, ist die Ballwurfsicherheit in den Sporthallen des Amts für Sport gegeben, jedoch sind die Anforderungen an den Prallschutz für die Sportlerinnen und Sportler nur zu durchschnittlich 24,8 Prozent erfüllt. 90 % ballwurfsichere Decken 100 % ballwurfsichere Ausstattung Türanschläge Grafik 29 Stirnwandtüren Einhaltung der DIN 18032 Notausgangsverschlüsse hinsichtlich der Anforderungen an Ausbau und Ausstattung Fußböden Fenster 183.900 € 0€ Wände 590.000 € Decken 170.000 € Prallschutz Stirnwände 238.500 € Prallwände Stirnseiten 186.000 € mobile Prallschütze 8.300 € Grafik 30 Türanschläge 14.400 € Finanzbedarf zur Mängelbe- Notausgangsverschlüsse 13.000 € seitigung nach DIN 18032 – Ausbau und Ausstattung 700.000 € Gesamtbedarf: 1.404.500 € Der Sporthallenbestand des Amts für Sport erfordert über die Abstellung der Sicherheitsmängel nach DIN 18032 hinaus einen hohen Investitions- und Modernisierungsbedarf, bezogen auf die bauliche Werterhaltung und den Einsatz energieeffizienter Haustechnik. 93 % ballwurfsichere Beleuchtungen Prallschutz Stirnwände Alle registrierten Sicherheitsmängel zu beheben, nimmt wegen begrenzter Haushaltsmittel einen mit tel- bis langfristigen Zeitrahmen in Anspruch. Diese Größenordnung von circa 1,4 Millionen Euro (außer Leplay- und Brüderstraße) stellt nur einen Teil des Gesamtsanierungsbedarfs dar. Für die zur Komplettsanierung vorgesehenen Sporthallen Leplaystraße und Brüderstraße ist ein Bedarf von rund 2 Millionen Euro kalkuliert, nur um die DIN-Mängel abzustellen. 100 % ballwurfsichere Wände Wände 2 m hoch über FB ebenflächig Die Rang- und Reihenfolge der Mängelbeseitigung wurde im Zusammenwirken mit dem Schulverwal tungsamt abgestimmt. 0€ 90 % ballwurfsichere Fenster Oberste Priorität bei der Mängelbeseitigung erhalten die Maßnahmen, die zur Aufhebung der bestehen den Nutzungseinschränkungen und Verhaltensvorschriften für die Nutzergruppen führen. Die Mängel beseitigung nach DIN 18032 wurde bereits im Jahr 2007 an den Sporthallen • Raschwitzer Straße, • Thiemstraße umgesetzt. Der Kostenaufwand betrug pro Halle circa 100.000 Euro. Die weiteren geplanten Maß nahmen zur Mängelbeseitigung in den Sporthallen des Amts für Sport sind in der Anlage A18-4 der Sportstättenentwicklungsplanung aufgelistet. 11 % Der überwiegende Teil der Einrichtungen wurde in den Jahren 1860 bis 1928 erbaut, davon sind 35 Prozent noch unsaniert. An den Sporthallen Wittenberger Straße, Thiemstraße und Heinrichstraße er folgte lediglich eine Sanierung der baulichen Hülle. Seit 1990 wurde mit der ARENA LEIPZIG bisher ein Sporthallenneubau errichtet. 8% 38 % 35 % 32 % 0% 120 % 1% Neubau nach 1990 40 % saniert 35 % unsaniert 24 % teilsaniert Die Hauptmängel bestehen in der Nichteinhaltung folgender Anforderungen: • • Die Sporthallenwände müssen bis zwei Meter hoch über dem Fußboden ebenflächig und geschlossen sein. Hier liegt die Einhaltung der Anforderungen bei nur elf Prozent. Für den Schulsportbetrieb müssen die Oberflächen der Hallenstirnwände bis zu einer Höhe von zwei Metern ab Oberkante Sportboden Verletzungsgefahren beim energiereichen Auf prall vermindern können. Hier liegt die Einhaltung der Anforderung bei nur acht Prozent. Sportprogramm Leipzig 2015 Grafik 31 baulicher Zustand der Sporthallen Der Sanierungs- und Modernisierungsbedarf der Sporthallen des Amts für Sport beträgt circa 22,5 Mil lionen Euro (Einzelauflistung siehe Anlage A18-4). Sportprogramm Leipzig 2015 213 212 4. Sportstättenentwicklungsplanung II. 4. Sportstättenentwicklungsplanung Sporthallen des Schulverwaltungsamts Qualitative Anforderungen aus der Sportentwicklungsplanung – Sporthallen Auch durch das Schulverwaltungsamt wurde gesondert und detailliert der Investitionsaufwand zur Erfüllung der Nutzungsvorgaben gemäß der DIN 18032 ermittelt (vgl. DS Nr. IV/2423). Von den 138 Sporthallen in Verwaltung des Schulverwaltungsamts sind 70 Hallen unsaniert (50,7 %), 28 Hallen teilsaniert (20,3 %), 31 saniert (22,5 %) und 9 Hallen (6,5 %) wurden nach 1990 gebaut. Beurteilung des baulichen Zustands nach Flächenanteil: Sporthallen Tabelle 122 unsaniert 70 26.510,32 teilsaniert 28 10.615,12 saniert 31 7.601,58 9 4.941,46 138 49.668,48 Neubau nach 1990 Quelle: DS Nr. IV/2423 Hallennutzfläche in m² Anzahl gesamt Oberste Priorität bei der Mängelbeseitigung erhalten dabei Maßnahmen zur Herstellung der Ballwurf sicherheit, des Prallschutzes und der Erneuerung des Sportbodens mit flächenelastischen Eigenschaf ten. Hallen mit diesen Mängeln sind zurzeit nur begrenzt nutzbar, Spielsportarten – wie Ballsportarten – sind damit stark eingeschränkt. 38 Quelle: Schulverwaltungsamt Die Kosten für die Herstellung der Sporthallen des Schulverwaltungsamts nach der DIN 18032 betra gen circa 5 Millionen Euro38. Aufgrund der Fülle von Einzelmaßnahmen und weil die DIN-Mängelbeseitigung oft andere Sanie rungsarbeiten nötig beziehungsweise sinnvoll macht, erfolgt eine Konzentration der Mittel auf wenige, große Projekte. 39 Quelle: Schulverwaltungsamt Der Sporthallenbestand des Schulverwaltungsamts ist neben den DIN-Mängeln ebenfalls in hohem Grad durch einen Modernisierungs- und Investitionsstau geprägt. Insgesamt sind 37.125,44 m² Hallen nutzfläche unsaniert beziehungsweise teilsaniert. Das Schulverwaltungsamt hat Sanierungskosten für die verwalteten Sporthallen von circa 60,6 Millionen Euro ermittelt 39. Im Geltungszeitraum des Sportprogramms sind bisher folgende Sanierungsmaßnahmen durch das Schulverwaltungsamt geplant: • • • • • • • 157. Schule (Leutzsch) – zweigeschossige Altbauhalle – 2 x 200 m² Sanierung/Umgestal tung Treppenhaus und barrierefreier Zugang der unteren Halle Kosten 1,3 Millionen Euro; 84. Schule – (Grünau) – Sporthalle 24 m x 42 m Einrichtung Prallschutz und Sanierung im Sanitärbereich Jungen 65. Schule (Mockau) – Sporthalle 24 m x 42 m Sanierung 69. Schule (Möckern) – Sporthalle 24 m x 42 m Sanierung 78. und 100. Schule (Grünau) – Sporthalle 17 m x 36 m Zusammenschluss und SH-Sanierung 2012/2013 Astrid-Lindgren-Schule (Nordost) – Sporthalle 24 m x 42 m vorerst Deckensanierung/später Komplettsanierung Sportprogramm Leipzig 2015 a) Freizeit- und Breitensport in Vereinen Im Punkt 4.2.3.2 wurden die negativen Auswirkungen für die Hallensportarten, insbesondere die Spiel sportarten, aufgrund des erheblichen Fehlbedarfs an Sporthallenfläche dargestellt. Der überwiegend schlechte Bauzustand der meisten Sporthallen verstärkt die Problematik einer bedarfsgerechten Nut zung durch den organisierten Sport für alle Hallensportarten, insbesondere diejenigen mit Entwick lungspotenzial. Entsprechend der Sportentwicklungsplanung ist es notwendig, die vorhandenen Sporthallen für alle Hallensportarten schrittweise zu sanieren. Erste Priorität sollte dabei auf spielsporttauglichen Hallen liegen, das heißt Herstellung der Ballwurfsicherheit und die Gewährleistung des Prallschutzes. Im Be reich des Amts für Sport liegt deshalb der Schwerpunkt auf der Beseitigung der DIN-Mängel in allen Hallen und auf der Sanierung der Sporthalle Leplaystraße (Altbau) sowie der Sporthalle Brüderstraße. Für die weitere Entwicklung der Leichtathletik im Nachwuchsbereich ist die Sanierung der Leichtath letikhalle im Stadion des Friedens notwendig. b) Leistungssport Die erheblichen Mängel an den kommunalen Sporthallen sind auch für die weitere Entwicklung der betreffenden Schwerpunktsportarten ein beschränkender Faktor. Für die Sportarten Ringen, Hockey und Volleyball ist die Sanierung der Sporthalle Leplaystraße dringend erforderlich. Gleiches gilt für die Sanierung der Sporthalle Brüderstraße für die Sportarten Hockey und Volleyball sowie Handball und dem gesamten Ligaspielbetrieb in diesen Sportarten. Die Sporthalle Brüderstraße ist zudem neben der ARENA LEIPZIG und der Grube-Halle der Universität Leipzig die einzige Sporthalle mit Zuschauer kapazität für Veranstaltungen. Für Fußball (Kinder) ist die DIN-gerechte Ausstattung (Prallschutzwände etc.) der Sporthallen, insbe sondere der Spielsporthallen, notwendig. c) Sport- und Bewegungsförderung in Kindertagesstätten und Schulen Sowohl die Sporthallen des Schulverwaltungsamts als auch des Amts für Sport werden vom Schulsport genutzt, wobei der Anteil der schulsportgenutzten Einrichtungen bei letzterem 51 Prozent beträgt. Bei Erhaltung des jetztigen Zustands der Sporthallen kann der Sportunterricht nach Lehrplanvorgaben nur unzureichend erfüllt werden. Durch bauliche Mängel an Sporthallen sind starke Lehrplaneinschrän kungen im Sportunterricht gegeben, zum Beispiel zum Teil sehr stark eingeschränkte Nutzung für Ballspiele 40. Die Auflage eines Sporthallensanierungsprogramms, das zum einen auf die sofortige Mängelbesei tigung zur Herstellung der DIN 18032 abzielt und zum anderen auf die kurz- und mittelfristige Sa nierung von Sporthallen, insbesondere spielsporttauglicher Hallen, gerichtet ist, muss erfolgen. Die Prioritätensetzung zum Abbau des Sanierungsstaus im Schulsportbereich erfolgt nach Bedarf, Größe und Zustand, wobei eine gesamtstädtische Standortoptimierung die Grundlage bildet. 40 Quelle: DS Nr. IV/2423 Im Bereich des Amts für Sport liegt die Priorität auf der Sanierung von den Hallen, die durch den Schulsport mitgenutzt werden. d) Sportgroßveranstaltungen Für die Durchführung von Sportgroßveranstaltungen spielen die ARENA LEIPZIG als einzige Leip ziger Sporthalle mit internationalem Standard sowie die Grube-Halle der Universität Leipzig und nach einer Sanierung auch die kommunale Sporthalle Brüderstraße (nationale und kleinere internationale Wettbewerbe) eine Rolle. Weitere Ausführungen zur ARENA LEIPZIG sind im Punkt 4.5.3 der Sport stättenentwicklungsplanung zu finden. Sportprogramm Leipzig 2015 215 214 4. Sportstättenentwicklungsplanung e) Vereinsungebundener Sport Der vereinsungebundene Sport findet mangels Kapazität derzeit in den Leipziger Sporthallen (periodi sche Vergabe) nicht statt. Zusammenfassung • Für den Vereinssport müssen die vorhandenen Spielsporthallen dringend nutzungsgerecht umgebaut beziehungsweise ausgestattet, aber auch saniert werden. • Zur Verbesserung der Bedingungen für den Leistungssport sind die Sporthallen Leplay straße (Altbau) und Brüderstraße sowie die spielsporttauglichen Hallen im gesamten Stadt gebiet zu sanieren. • Voraussetzung für moderne außerunterrichtliche Angebote in Kindertagesstätten und Schulen (aber auch für den lehrplangerechten Schulsport) sind DIN-gerechte, funktions tüchtige Sporthallen. Diese grundlegende Bedingung ist zurzeit aufgrund des Investitions staus nur in wenigen Sporthallen gegeben. • Die Prioritäten für die Sporthallensanierung des Amts für Sport im Geltungszeitraum des Sportprogramms sind nachfolgend dargestellt: 1. Erfüllung der Nutzungsvorgaben nach DIN 18032 1.404.500,00 € 2. Sanierung der Sporthalle Leplaystraße (Altbau) 5.972.263,00 € 3. Sanierung der Sporthalle Brüderstraße 4.561.000,00 € 4. Sanierung weiterer spielsporttauglicher Hallen • Sporthalle Raschwitzer Straße 1.032.500,00 € • Sporthalle An der Kotsche 105.000,00 € 5. Sanierung der Leichtathletikhalle im Stadion des 272.500,00 € Friedens 4.3.3 Freibäder Freibäder Zustandsstufe gemäß GPO Anzahl Anteil in % Für die Durchführung von Sportgroßveranstaltungen spielen die ARENA LEIPZIG und die Sporthalle Brüderstraße eine Rolle. Die Komplettsanierung der Sporthalle Brüderstra ße ist notwendig. 1 – gebrauchsfähiger Zustand 3 50 2 – deutliche Mängel 3 50 3 – schwerwiegende Mängel - - • Dem vereinsungebundenen Sport können derzeit keine Sporthallenzeiten in sanierten oder unsanierten Sporthallen angeboten werden. 4 – unbrauchbar - - • Vor dem Hintergrund des erheblichen zusätzlichen Bedarfs an Sporthallen muss eine zielge richtete und zukunftsorientierte Sanierung der bestehenden Sporthallen eine hohe Priorität bei der Mittelvergabe in der Stadt Leipzig haben. Dazu ist die Auflage eines Sporthallensa nierungsprogramms für die Sporthallen des Amts für Sport und des Schulverwaltungsamts unter Berücksichtigung einer Standortoptimierung notwendig. Die höchste Priorität haben Spielsporthallen. Folgende Prioritäten sind zu beachten: 1. Erfüllung der Nutzungsvorgaben nach DIN 18032 in den Spielsporthallen 2. Sanierung der spielsporttauglichen Hallen 3. Sanierung und anteilige DIN-Erfüllung bei nicht spielsporttauglichen Hallen Der Hauptschwerpunkt bei der Sanierung im Amt für Sport liegt demnach auf den Sport hallen Leplaystraße (circa 5,97 Millionen €) und Brüderstraße (circa 4,56 Millionen €). • 4. Sportstättenentwicklungsplanung • Die Gesamtkosten für die Herstellung der Sporthallen nach DIN 18032 betragen für: • Schulverwaltungsamt circa 5.000.000,00 € • Amt für Sport (außer SHn Brüder- und Leplaystraße) circa 1.400.000,00 € • Die Gesamtkosten für die bedarfsgerechte Sanierung der Sporthallen betragen für: • Schulverwaltungsamt circa 60.600.000,00 € • Amt für Sport circa 22.500.000,00 € • Das Schulverwaltungsamt setzt bei der DIN-Mängelbeseitigung – aufgrund der Fülle von Einzelmaßnahmen und weil die Mängelbeseitigung oft andere Sanierungsarbeiten nötig beziehungsweise sinnvoll macht – auf eine Konzentration der Mittel auf wenige, große Projekte. In den folgenden Sporthallen sind kurz- und mittelfristig Sanierungsmaßnahmen geplant: 157. Schule (Leutzsch), 84. Schule (Grünau), 65. Schule (Mockau), 69. Schule (Möckern), 78. und 100. Schule (Grünau) sowie Astrid-Lindgren-Schule (Nordost) Sportprogramm Leipzig 2015 Tabelle 123 Zu den Freibädern der Zustandsstufe 1 gehören das Schreberbad (saniert 2006), das Sommerbad Südost (teilsaniert 2007) und das Sommerbad Gohlis (in Verwaltung eines Pächters). Mit der Zustandsstufe 2 wurden das Sommerbad Schönefeld (teilsaniert 1995), das Sommerbad Kleinzschocher (teilsaniert 2007) und das Ökobad Lindenthal eingeschätzt. Die Qualität der Leipziger Freibäder kann zusammenfassend als ausreichend eingeschätzt werden. Die Sanierungen sind weitgehend abgeschlossen und in allen Freibädern wurde die Betriebssicherheit hergestellt. Qualitative Anforderungen aus der Sportentwicklungsplanung – Freibäder In der Sportentwicklungsplanung wurden keine Aussagen oder Prioritätensetzungen zur Sanierung von Freibädern getroffen. Zusammenfassung • • • Die Qualität der Leipziger Freibäder kann zusammenfassend als ausreichend eingeschätzt werden. Entsprechend Bäderleistungsfinanzierungsvertrag ist ein qualitativ und quantitativ anspre chendes Angebot an Freibädern sicherzustellen. Akuter Handlungsbedarf besteht nicht. Aufgrund der Zuständigkeit der Sportbäder Leipzig GmbH für fünf der sechs Freibäder Leipzigs liegt die Verantwortung beziehungsweise Zuständigkeit für die Terminierung der Projekte bei der GmbH. Sportprogramm Leipzig 2015 217 216 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4.3.4 4. Sportstättenentwicklungsplanung Hallenbäder 4.3.5 Der Leipziger Schwimmhallenbestand ist geteilt in modernisierte oder neu gebaute Schwimmhallen hoher Qualität und den Altbestand an noch unsanierten Objekten. Tennisplätze Zustandsstufe gemäß GPO Anzahl Anteil in % 5 22,7 14 63,6 3 – schwerwiegende Mängel 2 9,1 4 – unbrauchbar 1 4,6 1 – gebrauchsfähiger Zustand Hallenbäder Zustandsstufe gemäß GPO Tabelle 124 Tennisplatzanlagen Anzahl 2 – deutliche Mängel Anteil in % 1 – gebrauchsfähiger Zustand 6 60 2 – deutliche Mängel - - 3 – schwerwiegende Mängel 4 40 4 – unbrauchbar - - Folgende Schwimmhallen wurden mit der Zustandsstufe 3 bewertet: • SH Mitte, Kirschbergstraße • SH Nordost, Schönfelder Allee • SH West, H.-Driesch-Straße • SH Mainzer Straße Tabelle 125 Fast ein Viertel der Tennisplatzanlagen ist uneingeschränkt gebrauchsfähig. Diese stellen zugleich den flächenmäßig größten Anteil an Tennisplatzanlagen dar. 64 Prozent der Anlagen weisen deutliche Män gel auf, die hauptsächlich mit unsanierten Vereins- und Sanitärgebäuden zusammenhängen. Gut ein Zehntel der Anlagen hat schwerwiegende Mängel oder ist in einem unbrauchbaren Zustand. Von diesen Hallenbädern werden nur drei von der Sportbäder Leipzig GmbH betrieben und unterliegen damit dem indirekten Einfluss (Bäderleistungsfinanzierungsvertrag) der Stadt Leipzig. Die SH Main zer Straße wird durch die Universität Leipzig betrieben und in den Jahren 2008/2009 saniert. Die Qualität der Leipziger Tennisplatzanlagen kann insgesamt als gut bis befriedigend ein gestuft werden. Die vorhandenen Mängel sind hauptsächlich auf unsanierte Vereins- und Sanitärgebäude zurückzuführen. Die eigentlichen Tennisplätze auf diesen Anlagen befin den sich in einem guten Zustand. 2,6 2,5 Süd Südost Die Sanierung dieser Hallenbäder durch die Sportbäder Leipzig GmbH ist geplant und soll unter Be rücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten terminiert werden. Folgende Reihenfolge der Sanierung wird angestrebt: 1. SH West, H.-Driesch-Straße 2. SH Nordost, Schönfelder Allee 3. SH Mitte, Kirschbergstraße 2 2 2 2 Ost Nordwest Nord Nordost 1,75 Alt-West 1,3 1,5 Südwest Mitte Grafik 32 Durchschnittswerte der Zu- Qualitative Anforderungen aus der Sportentwicklungsplanung – Hallenbäder In der Sportentwicklungsplanung wurden keine Prioritätensetzungen zur Sanierung von Hallenbädern getroffen, sondern nur allgemein beschrieben, dass zur Absicherung des Schwimmsports und der ganz jährigen Sicherstellung des Schulschwimmens die Sanierung der Leipziger Schwimmhallen kontinu ierlich fortgeführt werden muss. standsstufen in den Stadtbe0 zirken Bis auf die Stadtteile Südost und Süd liegt der Durchschnittswert der Zustandsstufen bei 2 oder dar unter. Im Stadtteil West gibt es keine Tennisplatzanlage. Die qualitativ hochwertigsten und zugleich flächenmäßig größten Anlagen befinden sich in den Stadtteilen Mitte und Südwest. Der Spielbetrieb auf den Tennisplätzen ist insgesamt gewährleistet. Zusammenfassung • • Zur Absicherung des Schwimmsports und der ganzjährigen Sicherstellung des Schul schwimmens wird die Sanierung der Leipziger Schwimmhallen kontinuierlich fortge führt. Die Sanierung von Hallenbädern der Sportbäder Leipzig GmbH ist geplant und soll unter Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten terminiert werden. Folgende Reihenfolge der Sanierung wird angestrebt: 1. SH West, H.-Driesch-Straße 2. SH Nordost, Schönfelder Allee 3. SH Mitte, Kirschbergstraße Sportprogramm Leipzig 2015 Qualitative Anforderungen aus der Sportentwicklungsplanung – Tennisplatzanlagen In der Sportentwicklungsplanung wurden keine Aussagen oder Prioritätensetzungen zur Sanierung von Tennisplatzanlagen getroffen. Zusammenfassung • • Die Qualität der Leipziger Tennisplatzanlagen kann insgesamt als gut bis befriedigend ein gestuft werden. Ein zusätzlicher Handlungsbedarf durch die Stadt Leipzig besteht nicht. Sportprogramm Leipzig 2015 219 218 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4.4 Qualitative und quantitative Bedarfsermittlung für a ndere Sportstättentypen 4.4.1 Wasserfahrsportanlagen Das Stadtgebiet durchfließen Flüsse, Bäche und Kanäle mit einer Gesamtlänge von rund 176,4 km. Die Stadt Leipzig liegt inmitten des Zusammenflusses der Flüsse Weiße Elster, Pleiße und Parthe. Weitere Fließgewässer wie Kleine Luppe, Neue Luppe und Nahle ergänzen das Gewässersystem. Diese Fließge wässer sind Gewässer I. Ordnung und zumindest teilweise für eine wassersportliche Nutzung geeignet. Große Seen wie der Cospudener See und der Kulkwitzer See, aber auch zahlreiche Teiche und Tümpel, ergänzen die Gewässerlandschaft in der Stadt. Ein Gewässerverbund, der die Fließgewässer und Kanäle mit den neu entstehenden Seen der Region verbinden soll, ist ein Leitprojekt für die Erschließung der Region. Daraus ergeben sich neue a) quan titative und b) qualitative Anforderungen für Sportstätten des Wasserfahrsports. Abstrakt-theoretische Bedarfsberechnungen konnten aufgrund fehlender repräsentativer Datengrundlagen (unter anderem Bevölkerungsbefragung) nicht durchgeführt werden. 4.4.1.1 a) Quantitative Anforderungen Das untere Elsterflutbett ist von seiner Lage her zwar als Regattastrecke geeignet, aber als Maßnahme kurz- und mittelfristig nicht finanzierbar. b) Die Wassersportanlage ist langfristig an den Leipziger Kanu-Club e. V. verpachtet und wird durch die Abteilung Kanuslalom mit derzeit 213 Sportlerinnen und Sportlern genutzt. Als Trainingsstätte einer erfolgreichen Leipziger Schwerpunktsportart besitzt die Anlage eine hohe Priorität. Auch nach der Eröffnung des Kanuparks Markkleeberg wird diese Sportstätte vom Bundesstützpunkt Kanuslalom zum Beispiel für: • Techniktraining auf leichtem Wildwasser, • spezifisches Ausdauertraining, • Krafttraining und Ausgleichstraining, • kompensatorische Trainingseinheiten, • Theorieausbildung, • Wiederherstellung der körperlichen Leistungsfähigkeit, • Lagerung und Wartung des Materials (Boote und Zubehör) dringend benötigt. Der Bau- und Ausstattungszustand der Sportstätte ist schlecht. Das Gebäude ist abgenutzt und drin gend sanierungsbedürftig. So sind zum Beispiel die hygienischen Bedingungen im Sanitärbereich nicht mehr gegeben, die Kapazitäten der Umkleideräume mehr als ausgelastet, die Bootshallen und Krafträu me sowie die Heizungsanlage verschlissen. Der fehlende Anschluss der Regenwasserableitung an die Kanalisation verursacht regelmäßig einen Rückstau in das Gebäude. Einschließlich trainingsbegünstigender Um- und Ausbaumaßnahmen am Gebäude und auf dem Außen gelände beträgt die Kostenschätzung circa 1.400.000 Euro. Die Wassersportanlage Pistorisstraße ist, unter Einbeziehung von Vereins-, Landes- und Bundesmitteln, kurzfristig komplett zu sanieren. Die dafür erforderlichen kommunalen Mittel werden per Beschluss gesondert dem Haushalt des Fachamts bereitgestellt. Wassersportanlage Schleußiger Weg Die Wassersportanlage ist langfristig an die SG Leipziger Verkehrsbetriebe e. V. verpachtet und wird durch die Abteilung Kanurennsport von derzeit 215 Sportlerinnen und Sportlern genutzt. Auf der An lage trainieren unter anderem Nachwuchsleistungssportlerinnen und -sportler einer Leipziger Schwer punktsportart. Der Bau- und Ausstattungszustand der Sportstätte gewährleistet zwar die Funktions tüchtigkeit, aber sie entspricht nicht den hohen Anforderungen an leistungssportliches Training. Keine Neubauten Die Sportstätte wird auf Antrag des Vereins – mit vorrangigem Einsatz von Baufördermitteln – kurz- oder mittelfristig teilsaniert. Sonstige Qualitative Anforderungen Wassersportanlage Klingerweg Die kommunalen Wassersportanlagen Am Pleißewehr, A.-Bebel-Kampf bahn, Küchenholz, Lauerscher Weg und Nonnenstraße befinden sich im Wesentlichen in nutzungsgerechten bis hin zu sehr guten Zu ständen und sind allesamt langjährig an Sportvereine verpachtet. Sie dienen den Freizeitsportlerinnen und -sportlern als Bootsliegeplatz beziehungsweise sozialer Treffpunkt. Es ist die bedeutendste Wasserfahrsportanlage der Stadt Leipzig. Sie ist langfristig an den SC DHfK Leipzig e. V. verpachtet und wird durch die Abteilung Kanurennsport mit derzeit fast 300 Sportlerin nen und Sportlern genutzt. Als Trainingsstätte des Bundesstützpunkts einer Leipziger Schwerpunktsportart besitzt die Anlage seit Jahren eine hohe Priorität bei der Verwendung städtischer Mittel. Der Verein konnte mit Hilfe der För dermittelgeber die Leipziger Traditionssportstätte in einen sehr guten baulichen Zustand versetzen. Wassersportanlage Pistorisstraße Kanusportanlagen Die Anzahl der vorhandenen Kanusportanlagen (Bootshäuser, Sanitärgebäude etc.) reicht für den Gel tungszeitraum des Sportprogramms aus, um den Anforderungen des Vereins-, Schul- und des verein sungebundenen Sports gerecht zu werden. Die erwartete Steigerung von 1.009 (Stand 2007) auf 1.400 (Prognose 2015) Vereinsmitglieder kann auf den bestehenden Kanusportanlagen aufgefangen werden. 4. Sportstättenentwicklungsplanung Auch künftig wird der sehr gute Zustand der Sportstätte erhalten, bei Zuschussbedarf vor rangig über die Bauförderung. Sportprogramm Leipzig 2015 Diese Wassersportanlagen sind durch die Pachtvereine nutzungsgerecht zu erhalten. Zusammenfassung Ein Neubau von Vereinssportstätten ist nicht erforderlich. Am Erhalt beziehungsweise der Sanierung der Wassersportanlagen Klingerweg, Pistorisstraße und Schleußiger Weg hat die Stadt ein großes Inte resse. Die Wassersportanlage Pistorisstraße ist noch komplett und die Wassersportanlage Schleußiger Weg zum Teil zu sanieren. Sportprogramm Leipzig 2015 221 220 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4.4.1.2Rudersportanlagen a) Quantitative Anforderungen Die Anzahl der vorhandenen Rudersportanlagen reicht für den Geltungszeitraum des Sportprogramms aus, um den Anforderungen des Vereins-, Schul- und des vereinsungebundenen Sports gerecht zu wer den. Die erwartete Steigerung von 402 (Stand 2007) auf 420 (Prognose 2015) Vereinsmitglieder kann auf den bestehenden Rudersportanlagen aufgefangen werden. b) Keine Neubauten Qualitative Anforderungen Wassersportanlage Burghausen Die Wassersportanlage Burghausen ist langfristig an den SC DHfK Leipzig e. V. verpachtet und wird durch die Abteilung Rudern von derzeit 173 Sportlerinnen und Sportlern genutzt. Als Trainingsstätte für eine Schwerpunktsportart mit Bundesstützpunktanerkennung besitzt die Anlage eine hohe Prio rität. Sie wurde in den letzten Jahren im Zusammenwirken von Verein, Stadt und Fördermittelgeber umfassend saniert. Ihre gute Lage am windgeschützten und kurvenarmen Elster-Saale-Kanal führt zur herausgehobenen Bedeutung als Trainingsstätte für Ruderer, aber auch zur Möglichkeit der Austra gung spezieller Regatten (zum Beispiel Langstreckenregatta mit deutschlandweiter Beteiligung). Auch künftig wird der gute Zustand der Sportstätte erhalten, bei Zuschussbedarf vorrangig über die Bauförderung. 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4.4.1.3 a) Auch künftig wird der gute Zustand der Sportstätte erhalten, bei Zuschussbedarf vorrangig über die Bauförderung. Wassersportanlage Am Elsterwehr Angrenzend an die Wassersportanlage der Universität Leipzig befindet sich die städtische Liegenschaft, die sich in einem sehr guten Zustand befindet und die langjährig an den Akademischen Ruderverein e. V. mit seinen 141 Mitgliedern verpachtet ist. Auch der Akademische Ruderverein ist in die leis tungssportliche Entwicklung der Schwerpunktsportart Rudern eingebunden und hat demzufolge eine erhöhte Förderpriorität. Auch künftig wird der gute Zustand der Sportstätte erhalten, bei Zuschussbedarf vorrangig über die Bauförderung. Zusammenfassung Ein Neubau von Vereinssportstätten ist nicht erforderlich. Am Erhalt beziehungsweise der Sanierung der Wassersportanlagen Burghausen, Küchenholzallee und Am Elsterwehr hat die Stadt ein großes Interesse. Sportprogramm Leipzig 2015 Quantitative Anforderungen Die ersten Vereinsseglerinnen und -segler haben sich am Elsterstausee angesiedelt. In den 70er Jahren wurde der größere Kulkwitzer See Schwerpunkt des Leipziger Segelsports. Die windgeschützte Westu ferseite, bevorzugter Ansiedlungsort der Seglervereine, befindet sich allerdings auf der Markranstädter Seeseite. Mit der Nutzungsfreigabe des noch größeren Cospudener Sees im Jahr 2000 entstanden dort die bes ten Bedingungen für das Segeln. Das windgeschützte Westufer wurde dem besonderen Naturschutz unterworfen; die dortigen Ansiedlungen des Seglervereins Leipzig Südwest e. V. und des Leipziger Seesportclubs e. V. wurden nur übergangsweise genehmigt. Die befristete Genehmigung soll bis zum Umzug der Vereine an den voraussichtlich 2014 zur Nutzung freigegebenen Zwenkauer See gelten. Dieser See eignet sich aufgrund der Wasserfläche von 914 Hek tar besonders gut zum Segeln und wird deshalb auch überregional als Segelrevier große Bedeutung erlangen. Der Segler-Verband Sachsen e. V. beabsichtigt, diesen Standortvorteil künftig zu nutzen und am zur Stadt Leipzig gehörenden Nordufer des Sees auch das Sächsische Leistungszentrum für Vereinsseglerinnen/segler zu entwickeln. Die Prognose für die Mitgliederentwicklung ist deshalb positiv – von 357 (Stand 2007) auf 500 (Prognose 2015). Wassersportanlage Küchenholzallee Die Wassersportanlage hat, auch wenn sie eher klein ist, eine besondere Bedeutung für die Schwer punktsportart Rudern. Sie ist langfristig an den Ruderverein Triton 1893 e. V. verpachtet und wird von derzeit 106 Sportlerinnen und Sportlern genutzt. Die Trainingsstätte befindet sich in einem guten Zustand. Segelsportanlagen b) Für die Entwicklung des Vereinssports ist, im Zusammenwirken mit den Vereinen und Fördermittelgebern, am Nordufer des Zwenkauer Sees eine Vereinssportanlage zu errich ten. Damit entwickeln sich zugleich für vereinsungebunden Sporttreibende Möglichkeiten für Slip- und Hebevorgänge von Booten. Aufgrund der zu erwartenden Kosten von über 1 Million Euro müssen die dafür erforderlichen kommunalen Mittel per Beschluss gesondert dem Haushalt des Fachamts bereitgestellt werden. Qualitative Anforderungen Für die Leipziger Segelsportanlagen gilt der Umzugsvorbehalt an den Zwenkauer See (siehe a). Die temporär errichteten baulichen Anlagen müssen im Zusammenwirken der Vereine und der Stadt Leip zig rückgebaut werden. Rückbau der Vereinsanlagen am Elsterstausee/Westufer Cospudener See Zusammenfassung Am Nordufer des Zwenkauer Sees ist als Ersatz für die Interimssportstätte am Westufer des Cospude ner Sees eine neue Vereinssportstätte zu errichten. 4.4.2 Bike- und Rollsportanlagen In diesem Abschnitt werden Sportartentypen analysiert, die aufgrund der Fortbewegungsart Gemein samkeiten bei den jeweiligen Anforderungen an den Untergrund und die Sportstättengestaltung aufwei sen. So nutzen beispielsweise Bikerinnen und Biker, Inlineskaterinnen und -skater sowie Skateboarde rinnen und -boarder gleichermaßen die Bike- und Skateanlagen in der Stadt. Auch die Beschaffenheiten der Radrennbahn (siehe Punkt 4.4.2.3) und der Speedskatingbahn lassen die Nutzung durch mehrere Sportarten zu. Lediglich die Inline- und Rollhockeyanlagen bleiben einer speziellen Nutzung durch eine Sportart vorbehalten. Sportprogramm Leipzig 2015 223 222 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4.4.2.1 Bike- und Skateparks Der Bedarf für diese Sportstätten kommt ausschließlich aus dem Abschnitt für den vereinsungebun denen Sport. a) b) Quantitative Anforderungen Die Sportmöglichkeiten für vereinsungebundene BMX-Sportlerinnen/-Sportler, Skate boarderi nnen/-boarder und Inlineskaterinnen/-skater in der Innenstadt (Richard-WagnerPlatz) sind zu erhalten beziehungsweise angemessen zu verbessern. Qualitative Anforderungen Die Bike- und Skateanlage im Stadtbezirk Grünau ist zu erhalten. 4.4.2.2Rollhockey- und Inlinehockeyanlagen a) b) Keine Qualitative Anforderungen Die Inlinehockeyfelder im Stadtbezirk Grünau sind zu erhalten. In Böhlitz-Ehrenberg gibt es eine kommunale Rollhockeysportanlage, die der Rollhockeyclub Auf bau Böhlitz-Ehrenberg mit seinen circa 60 Mitgliedern langjährig gepachtet hat und die er in einem guten Zustand erhält. 4.4.2.3 Die Vereinssportlerinnen und -sportler trainieren, wie auch vereinsungebundene Inlineskaterinnen und -skater, auf für sie geeigneten öffentlichen Wegen und Straßen. Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten und des vergleichsweise langen Bremswegs der Speedskaterinnen und Speedskater ist dieses Training, insbesondere für die Kinder und Jugendlichen, dort nicht optimal und dazu außerordentlich gefährlich, weil auch andere Nutzer diese öffentlichen Wege und Straßen frequentieren (Fußgänger, Radfahrer). Ohne eine spezielle Sportstätte wären die Entwicklungsmöglichkeiten dieser Sportart in Leipzig stark eingeschränkt. Eine Spezialsportstätte (Speedskating-Bahn) eröffnet den Vereinssportlerinnen und -sportlern zudem die Möglichkeit, Wettkämpfe und Meisterschaften hier in Leipzig auszutragen. Die Bauweise einer solchen Bahn (glatter Untergrund, überhöhte Kurven) bietet auch Radsportlerinnen und -sportlern, insbesondere Kindern und Jugendlichen, gute Trainingsmöglichkeiten. Mit circa 150 Mitgliedern, darunter rund 50 Kindern und Jugendlichen, verfügt der SC DHfK über die Mitgliederund nachwuchsstärkste Radsportgruppe in Leipzig. Dadurch kann eine gemeinsame Nutzung und so mit eine gute Auslastung der Anlage erfolgen. Mit einer Überdachung der Bahn würde Leipzig über das Alleinstellungsmerkmal verfügen, die einzi ge wettkampffähige Sportstätte dieser Art in Deutschland zu haben. Quantitative Anforderungen Von vereinsungebunden Sporttreibenden werden die beiden Inlinehockeyfelder im Stadtbezirk Grünau (Garskestraße) genutzt. Über den Grad der Auslastung gibt es keine hinreichend verwertbaren Anga ben. Die Sportanlage wurde im Jahr 2004 unter Verwendung von Fördermitteln für den Stadtumbau mit Nutzungsbindungsfrist errichtet. Sie befindet sich am ehemaligen Standort eines Hochhauses in Plattenbauweise. 4. Sportstättenentwicklungsplanung Der Pächter der Rollhockeyanlage in Böhlitz-Ehrenberg ist bei der Erhaltung der Funkti onstüchtigkeit dieser Sportstätte angemessen zu unterstützen. Speedskatingbahn Die ehemalige Trendsportart hat sich inzwischen als Freizeit- und Breitensportart fest etablieren kön nen. Das schlägt sich unter anderem in der Entwicklung der Anzahl der Vereinssportlerinnen und -sportler nieder, die Inlineskaten betreiben. Waren es 2002 noch 53 Vereinssportlerinnen und -sportler, konnten 2007 schon 154 (davon circa 80 Kinder und Jugendliche) gezählt werden. Die Prognose für 2015 geht von 250 organisierten Inlineskaterinnen/-skatern aus. Längst sind die Inlineskaterinnen/-skater auch in den regelmäßigen Trainings- und Wettkampf betrieb eingebunden. Maßgebender Verein ist der SC DHfK e. V., dessen Sportlerinnen und Sportler bereits Erfolge bei nationalen und überregionalen Meisterschaften erkämpft haben. Sportprogramm Leipzig 2015 Zusammenfassung • • • 4.4.3 Für vereinsungebundene BMX-Sportlerinnen/-Sportler, Skateboarderinnen/-boarder und Inlineskaterinnen/-skater sind die Sportmöglichkeiten in der Innenstadt zu erhalten bezie hungsweise angemessen zu verbessern. Vorhandene Inlinehockeyfelder und die Rollhockeyanlage müssen erhalten werden. Der Verein SC DHfK e. V. wird im Rahmen der Bauförderung von der Stadt Leipzig beim schrittweisen Neubau einer Speedskating-Bahn als Trainings- und Wettkampfstätte im Pachtvertragsverhältnis unterstützt. Kernsportstätten In Bezug auf die Verbesserung und Erweiterung der Sportstätteninfrastruktur für den vereinsgebunde nen und den vereinsungebundenen Sport kann die Einrichtung von Kernsportanlagen eine nachhaltig positive quantitative und qualitative Wirkung erzielen. Kernsportanlagen verstehen sich als zentrale, gut erreichbare, multifunktionale, öffentliche Sportanlagen eines Stadtbezirks/Stadtteils. Langfristig soll – entsprechend der Sportentwicklungsplanung – in allen zehn Stadtbezirken jeweils eine Kernsportanlage in kommunaler Trägerschaft oder in Vereinsträgerschaft entwickelt werden. Zwei Anlagen sind nachfolgend konkretisiert, weitere mögliche Standorte in den verbleibenden Stadtbezir ken sind in der Laufzeit des Sportprogramms 2015 zu evaluieren und mit Vereinsentwicklungskonzep ten abzustimmen. Die städtischen Kernsportanlagen stehen dem vereinsgebundenen und dem vereinsungebundenen Sport während der jeweils gültigen Öffnungszeiten und außerhalb der schulischen Belegung, im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten, zur Verfügung. Die Kernsportanlagen in Vereinsträgerschaft stehen nach Ab- und Zustimmung durch den Pächterver ein dem Schulsport, aber auch den vereinsungebunden Sporttreibenden zu den vereinbarten Öffnungs zeiten zur Verfügung. Sportprogramm Leipzig 2015 225 224 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4. Sportstättenentwicklungsplanung Im Geltungszeitraum des Sportprogramms ist die Umsetzung folgender zwei Kernsportanlagen geplant: I. Kernsportanlagen in Vereinsträgerschaft Stadtbezirk Nord – Stadion des Friedens Ziel dieses Entwicklungskonzepts ist es, das Gelände des Stadions des Friedens für eine optimierte, erweiterte sportliche Nutzung mit den Schwerpunkten Leichtathletik und Spielsportarten zu konzi pieren und damit dem SG Motor Gohlis Nord e. V., als Pächter des Stadions, sowie dem Schul- und dem vereinsungebundenen Sport angemessene und attraktive Sportmöglichkeiten zu schaffen. In die sem Zusammenhang ist die schrittweise Sanierung der vorhandenen Sportanlagen des Stadions des Friedens und die Integration weiterer Sportmöglichkeiten grundlegende Voraussetzung zur Schaffung einer Kernsportanlage an diesem Standort. Das heißt, dass im Geltungszeitraum des Sportprogramms in Abstimmung mit dem Pächterverein eine Konzentration der kommunalen Mittel auf investive Maß nahmen und die bauliche Unterhaltung für das Stadion des Friedens erfolgt. Für das Stadion des Friedens, welches eine Fläche von 116.500 m² aufweist, sind als Kernsportanlage folgende Anlagen/Anlagenteile geplant: • • • Anlagen für die Leichtathletik • 400 m Rundlauf bahn (PVC-C-Anlage) • Weit-, Hochsprunganlagen • Stoß- und Wurfanlagen (Kugel, Diskus, Speer) • Leichtathletik-Halle • Kraftraum • Laufstrecke (Rindenmulch) Anlagen für die Spielsportarten • Rasenfelder • Kunstrasenfeld • Beach-Anlagen für Volleyball, Fußball, Handball • Bolzplatz Kinderspielplatz/Kindersportplatz • • • • • • • • • • • Sanierung/Neubau 400 m Rundlauf bahn (PVC-C-Anlage) Sanierung Weit-, Hochsprunganlagen Sanierung Stoß- und Wurfanlagen (Kugel, Diskus, Speer) Sanierung Leichtathletik-Halle Kraftraum Laufstrecke (Rindenmulch) Sanierung Rasenfelder Neubau Kunstrasenfeld Neubau Beach-Anlagen für Volleyball, Fußball, Handball Neubau Bolzplatz Neubau Kinderspielplatz/Kindersportplatz Kernsportanlagen in kommunaler Trägerschaft Stadtbezirk Südwest – Gelände der Leipziger Radrennbahn Unter Berücksichtigung des Punktes 4.4.2 der Sportstättenentwicklungsplanung ist der Ausbau des Geländes der Leipziger Radrennbahn als Kernsportstätte des Stadtbezirks Südwest in Trägerschaft des Amts für Sport eine gute Option für die Entwicklung dieses Sportareals über den Radsport hinaus. Die Größe des gesamten Geländes beträgt 58.800 m², wovon 18.900 m² die Radrennbahn beansprucht. Vor diesem Hintergrund gibt es zahlreiche Möglichkeiten für die Integration attraktiver Sportangebote. Für das Gelände der Leipziger Radrennbahn als Kernsportanlage sind folgende Anlagen/Anlagenteile geplant: • • • • • • • Radrennbahn für Radsport und Mitnutzung für Inlineskaten (Skaterpark) Sporthalle (Dreifach-Sporthalle) mit Unterbringung der Sozialbereiche, Büroräume und Kraftraum für den Radsport im Außenbereich der Radrennbahn Beach-Anlagen für Volleyball, Fußball, Handball im Innenbereich der Radrennbahn Mountainbike-Strecke im Innen- und Außenbereich der Bahn Trimm-Dich-Pfad attraktiver Bolzplatz im Außenbereich der Radrennbahn Kinderspielplatz/Kindersportplatz im Außenbereich der Radrennbahn Es wird angestrebt, die bauliche und finanzielle Umsetzung und die Betreibung der Kernsportstätte in Federführung durch die Stadt, aber mit Partnern aus dem Bereich des Sports und der Wirtschaft zu realisieren. Dies könnte für die einzelnen Anlagenteile wie folgt aussehen: Es wird angestrebt, die bauliche Umsetzung durch die Stadt und die Betreibung der Kernsportstätte durch den Pachtverein sowie mit Partnern aus dem Bereich des Sports und der Wirtschaft umzusetzen. Dies könnte für die einzelnen Anlagenteile wie folgt aussehen: II Stadt Leipzig/Pächter Pächter Pächter Stadt Leipzig/Pächter Pächter Stadt Leipzig/Pächter Pächter Stadt Leipzig/Pächter Pächter oder privater Partner Stadt Leipzig/Pächter Stadt Leipzig • • • • • • • • Radrennbahn Sporthalle Beach-Anlagen Mountainbike-Strecke Trimm-Dich-Pfad attraktiver Bolzplatz Kinderspielplatz Kindersportplatz Sächsischer Radfahrer-Bund e. V. Stadt Leipzig Verein oder privater Partner Verein Stadt Leipzig ansässiger Fußballverein Stadt Leipzig Stadt Leipzig Mit einer solchen Kernsportstätte wird das Sportangebot für den Stadtbezirk Südwest sinnvoll und attraktiv ergänzt und das Gelände der Leipziger Radrennbahn erheblich aufgewertet. Vorteile sind zum Beispiel: • • • • • • Umsetzung eines ganzheitlichen Konzepts für das Gelände der Radrennbahn, intensive Nutzung des Geländes der Radrennbahn, Sicherung des Radsports, Öffnung des Geländes der Radrennbahn für weitere Sportarten des vereinsgebundenen und den vereinsungebundenen Sports, attraktive Sportangebote für die Bevölkerung des Stadtbezirks und darüber hinaus, Einbeziehung von Vereinen und weiteren Partnern und damit die Verteilung des finanziel len Risikos auf viele Schultern. Erste Kostenschätzungen für die Umsetzung der zusätzlichen Anlagen (ohne Sanierung Radrennbahn) belaufen sich auf rund 4,5 Millionen Euro, wovon die Dreifach-Sporthalle mit circa 4 Millionen Euro den Hauptanteil ausmacht. Erste Kostenschätzungen für die Umsetzung der Anlagen/Anlagenteile der Kernsportanlage Stadion des Friedens belaufen sich auf circa 2,2 Millionen Euro, wovon die 400 Meter-PVC-Rundlauf bahn mit etwa 1 Million Euro und der Kunstrasenplatz mit 500.000 Euro den Hauptanteil ausmachen. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 227 226 4. Sportstättenentwicklungsplanung Zusammenfassung • • Im Geltungszeitraum des Sportprogramms ist die Umsetzung von zwei Kernsportanlagen, eine im Stadtbezirk Nord und eine im Stadtbezirk Südwest, geplant. Die Kernsportanlage im Stadtbezirk Südwest wird in kommunaler Trägerschaft auf dem Gelände der Leipziger Radrennbahn und die Kernsportanlage im Stadtbezirk Nord wird in Vereinsträgerschaft im Gelände des Stadions des Friedens installiert. Für beide Stand orte sind noch genaue Kostenanalysen vorzunehmen. Für Standorte in den anderen Stadtbezirken ist im Geltungszeitraum des Sportprogramms eine genaue Machbarkeitsanalyse in Abstimmung mit Vereinsentwicklungen zu verfol gen. 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4.5 Beschreibung priorisierter Einzelanlagen 4.5.1 Neubauten 4.5.1.1 Sportforum Nordanlage Vom Nachwuchs- und Hochleistungssport in den Leichtathletikdisziplinen wird saisonal die im sehr guten Zustand befindliche Leichtathletikanlage auf der Nordanlage des Sportforums für Trainingszwe cke genutzt. Der Standort befindet sich im Schwerpunktraum „Leipziger City und Umfeld“ des Integ rierten Stadtentwicklungskonzeptes, für dessen Stärkung die Verbesserung der Bedingungen für den Schul-, Freizeit-, Breiten- und Leistungssport einen wichtiger Handlungsansatz bildet. Das Leichtathletikzentrum Leipzig e. V. (LAZ) bildet die Basis und den Kern für den Nachwuchsleis tungs- und Spitzensport in Leipzig. An diesem Stützpunkt, der auf der Nordanlage des Sportforums seine Heimat hat, findet in Abstimmung mit dem Olympiastützpunkt Leipzig e. V. (OSP), dem Deut schen Leichtathletik-Verband (DLV) und dem Bundesministerium des Innern (BMI) die Konzentration der Leichtathletik in Leipzig statt. Der Schwerpunkt der Arbeit wird auf die Disziplinengruppen Hür de/Sprint und Wurf/Stoß gelegt. Am Stützpunkt trainieren circa 20 Bundeskader (A- bis C-Kader) und etwa 50 Nachwuchskader (DCbis L-Kader). Aufgrund der derzeitigen Bedingungen am Standort Leipzig müssen die Spitzenathle tinnen und -athleten vorwiegend in Form von Lehrgängen an anderen Standorten (Kienbaum, Berlin, Ausland) trainieren. Diese Trainingsart ist nicht nur kostenintensiv, sondern auch für die Trainingspla nung und -steuerung alles andere als optimal. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 229 228 4. Sportstättenentwicklungsplanung Auch die übliche unmittelbare Anbindung der Nachwuchsathletinnen und -athleten an die Spitzenkader (Vorbildwirkung) ist dadurch unzureichend. Um den Anforderungen an einen Bundesstützpunkt der Leichtathletik gerecht zu werden, muss sichergestellt sein, dass ein ganzjähriges von der Witterung un abhängiges Training in den einzelnen Disziplinen möglich ist. Darüber hinaus muss eine voneinander unabhängige Trainingsgestaltung der jeweiligen Trainingsgruppen gewährleistet sein. Nach dem Abschluss der Sanierungsmaßnahmen an der Leichtathletikhalle im Herbst 2008 verfügen die Leichtathletinnen und -athleten über gute Hallenbedingungen. Für die Wurf- und Stoßdisziplinen sind jedoch noch der • Neubau eines Werferhauses und • Neubau eines Werferplatzes erforderlich. Für die Sportlerinnen und Sportler in den Lauf- und Sprintdisziplinen ist die Sportplatzanlage Nordan lage für Trainingszwecke mit folgenden neuen Bestandteilen zu komplettieren: • Neubau eines Laufschlauchs, • Neubau einer Rampenlauf bahn (Anstiegs- beziehungsweise Abfallstrecke), • Neubau einer Rindenmulchbahn, • Neubau von Ausgleichstrainingsflächen und Erwärmungssportanlagen für Wettkämpfe. Die Sportplatzanlage Nordanlage ist auch als Wettkampfstätte für Meisterschaften im Jugend- und Juniorenbereich auszubauen. Dafür sind Tribünenanlagen mit einer Zuschauerkapazität von 5.000 zum Teil überdachten Plätzen zu errichten. Ein Teil ist nach Möglichkeit in den Neubau des Laufschlauchs zu integrieren. Auch die Nebenflächen und Funktionsräume müssen künftig den Anforderungen der Verbände entsprechen. Fazit Die genannten Neubauvorhaben wurden bereits in der Präzisierung der Planungs- und Teilbaubeschlüs se zur Entwicklung der Nordanlage benannt, aber noch nicht bestätigt. Dafür sind kurz- und mittelfris tig gesonderte Einzelbeschlüsse herbeizuführen. 4.5.1.2 Sportplatzanlage Gontardweg Der Standort befindet sich im Schwerpunktraum „Schönefeld“ des Integrierten Stadtentwicklungskon zeptes. Die Aufwertung der Sportplatzanlage liefert einen wichtigen Impuls für die Stabilisierung der Stadtteilentwicklung. Im Jahr 2007 wurde die Sportplatzanlage Gontardweg vom Sächsischen Fußball-Verband e. V. mit dem Ziel gepachtet, dort das sächsische Nachwuchsleistungszentrum für den Frauen- und Mädchenfußball zu installieren. Damit verbunden ist auch der Ausbau beziehungsweise die Erweiterung der Sportplatz anlage Gontardweg. In einem ersten Schritt will der Pächter ein neues Sozialgebäude errichten. Die Kosten dafür belaufen sich nach Angaben des vom Sächsischen Fußball-Verbands e. V. beauftragten Architekturbüros auf insgesamt 1.194.598,06 Euro. In weiteren Schritten soll ein Kunstrasenspielfeld mit Beleuchtung und Zuschauertribünen folgen. Fazit Zur perspektivischen Entwicklung der Sportplatzanlage Gontardweg sind durch den Sächsischen Fuß ball-Verband e. V. ein sportfachliches Entwicklungskonzept und die Gesamtinvestitionsplanung als Grundvoraussetzungen für die Entscheidung zur Unterstützung und Förderung des Leistungszentrums vorzulegen. Sportprogramm Leipzig 2015 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4.5.1.3 Sportplatzanlage Lausen Der Standort befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Schwerpunktraum „Grünau“ des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes. Die Aufwertung der Sportplatzanlage liefert einen wichtigen Impuls für die Stabilisierung der Stadtteilentwicklung in Grünau und steht den langfristigen Rückbauzielen im Stadtumbaugürtel nicht entgegen. Die SG Lausen hat die kommunale Sportplatzanlage Lausen seit dem 1. Januar 1996 gepachtet. Diese besteht aus einem Rasengroßfeld und einem Rasenkleinfeld in sehr schlechtem Zustand sowie einem Funktionsgebäude. Die SG Lausen strebt seit Jahren eine Verbesserung ihrer Sportstättensituation mit einem Neubau einer Sportplatzanlage durch die Stadt Leipzig an, was aber im Zeitraum des Sportpro gramms nicht umsetzbar ist. Für den Sportverein SG Lausen können aber die Trainingsbedingungen mit dem Umbau des Trainings platzes (Kleinfeld) zu einem Kunstrasenplatz verbessert werden, denn mit dieser Maßnahme wird eine wesentlich höhere Frequentierung durch die trainierenden Mannschaften ermöglicht. Die Fußballver bände haben Kunstrasenplätze noch nicht für den offiziellen Spielbetrieb in den Ligen zugelassen, so dass ein Umbau des einzigen Großfeldes der SPA Lausen zu einem Kunstrasenplatz derzeit nicht möglich ist. Fazit Zur Verbesserung der Trainingssituation wird im Zusammenwirken mit dem Pachtverein das Kleinfeld zu einem Kunstrasenplatz (Kleinfeld) umgebaut. 4.5.1.4 Sportplatzanlage Rietschelstraße Die kommunale Sportplatzanlage Rietschelstraße wurde vom TuS Leutzsch 1990 e. V. ab 1. Juli 1992 mittels langfristigem Pachtvertrag (30 Jahre) zur eigenständigen Pflege und Betreibung gepachtet. Die Sportplatzanlage wird vom Schul- und Vereinssport sowie auch vereinsungebundenen Sporttreibenden genutzt. Der Standort befindet sich im Schwerpunktraum „Leipziger Westen“ des Integrierten Stadt entwicklungskonzeptes, für dessen Stärkung die Verbesserung der Spiel- und Sportangebote einen wichtiger Handlungsansatz bildet. Aufgrund der Lage des Sportplatzes in einem Feuchtgebiet können die zwei Rasenplätze bei entspre chend nasser Witterung nicht genutzt werden. Dies führt zu häufigen Trainings- und Spielausfällen, so dass die tatsächliche Nutzungskapazität beider Plätze nicht ausgeschöpft werden kann. Der Leipziger Fußballverband e. V. bestätigte dem Amt für Sport die häufigen Punktspielausfälle. Fußball wird in der Sportentwicklungsplanung ein weiterer Mitgliederzuwachs prognostiziert, so dass auf die vorhandenen Sportplatzanlagen in Bezug auf die Auslastung und damit intensivere Nutzung hö here Anforderungen zukommen. In diesem Zusammenhang wurde vorgeschlagen, ganzjährig nutzbare Trainingsplätze mit Allwetterbelag (Kunstrasenplätze) zu bauen. Dies soll durch Umwandlung eines bestehenden Rasenplatzes in einen Kunstrasenplatz erfolgen. Mit dem Umbau von Rasenfeldern zu Kunstrasenplätzen verlängern sich deren Jahres- aber auch Ta gesnutzungszeiten erheblich. Die Plätze können für Trainingszwecke wesentlich effektiver ausgelastet werden. Aufgrund des entstehenden Aufwands ist ein solcher Umbau einem Neubauvorhaben gleichzusetzen. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf circa 500.000 Euro. Diese erheblichen Kosten können nicht vom Verein getragen werden. Eine angemessene Eigenleistung ist jedoch durch den Verein einzubringen. Sportprogramm Leipzig 2015 231 230 4. Sportstättenentwicklungsplanung Fazit Auf der Sportplatzanlage Rietschelstraße ist die Umwandlung eines Rasengroßspielfelds in ein Kunst rasengroßspielfeld nötig, um weitere Trainings- und Wettkampfausfälle zu vermeiden. Zu den Voraus setzungen gehört die Einbringung von angemessenen Eigenmitteln durch den Verein. 4.5.2 Sanierung 4.5.2.1 Sporthalle Leplaystraße Der Standort befindet sich im Schwerpunktraum „Leipziger City und Umfeld“ des Integrierten Stadt entwicklungskonzeptes, für dessen Stärkung die Verbesserung der Bedingungen für den Schul-, Frei zeit-, Breiten- und Leistungssport einen wichtiger Handlungsansatz bildet. Der Sporthallenkomplex Leplaystraße ist neben der ARENA LEIPZIG und der Sporthalle Brüderstraße die bedeutendste überdachte Sportstätte für den Leipziger Freizeit-, Breiten-, Schul- und Leistungs sport. Er unterteilt sich in zwei Objekte: den denkmalgeschützten Altbau (erbaut 1913) und den Neubau (erbaut 1971/1972). Altbau Der Hallenkomplex besteht aus Sanitär- und Umkleideräumen in den Kellerräumen, zwei Spezial sporthallen für die Sportart Ringen im Erdgeschoss und einer Dreifach-Halle mit Zuschauerplätzen im Obergeschoss. Diese wird hauptsächlich für die Sportart Volleyball genutzt. 2005/2006 wurden auf der Grundlage des Teilbau- und Finanzierungsbeschlusses Nr. RBIII-3134/04 unabwendbare Instandsetzungsarbeiten durchgeführt, ohne die der weitere Betrieb der Sporthallen nicht sichergestellt gewesen wäre. Dennoch besteht nach wie vor ein großer Sanierungsstau, der kurzfristig aus den Mitteln des Landes förderprogramms „Städtebaulicher Denkmalschutz Leipzig – Innenstadt“ und per Beschluss RBIV857/07 bestätigter Eigenmittel der Stadt Leipzig abgebaut werden soll. Nach dieser Komplettsanierung, die voraussichtlich im Jahr 2009 beginnt, steht die Sporthalle wieder langfristig und ohne Einschrän kungen dem Vereins- und Schulsport zur Verfügung. Neubau Die Spezialsporthalle wird ausschließlich durch die Sportarten Kunstturnen/Rhythmische Sportgym nastik/Sportakrobatik genutzt (stationär eingebaute Geräte). Sie dient dem Trainings- und Wettkampf betrieb (Breiten- und Leistungssport) des Turn- und Gymnastikclubs Leipzig e. V. sowie teilweise dem Profilschulsport. Auf der Grundlage des Teilbau- und Finanzierungsbeschlusses Nr. RBIII-3134/04 wurden 2005/2006 unabwendbare Instandsetzungsarbeiten am Flachdach durchgeführt. Es gibt dennoch einen erheblichen Sanierungsstau. Eine Komplettsanierung ist derzeit nicht vorgesehen, weil der städtische Neubau- und Sanierungsschwerpunkt kurz- und mittelfristig auf den universell nutzbaren Spielsporthallen liegt. Fazit Der Altbau wird komplett saniert; die Funktionstüchtigkeit des Neubaus wird erhalten. Sportprogramm Leipzig 2015 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4.5.2.2 Sporthalle Brüderstraße Die Sporthalle Brüderstraße ist neben den beiden Hallen in der ARENA LEIPZIG die einzige für größere Wettkämpfe in den Sportarten Handball, Hockey und Basketball geeignete Spielsporthalle in Leipzig. Aus Sicherheitsgründen ist die Zuschauerkapazität auf 800 Personen begrenzt. Die Sporthalle wird darüber hinaus ganztägig für den Schulsport beziehungsweise für den Trainingsbetrieb Leipziger Sportvereine, vorrangig für die Spielsportarten, genutzt und ist damit eine Sporthalle mit höchster Sanierungspriorität. Der Standort befindet sich im Schwerpunktraum „Leipziger City und Umfeld“ des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes, für dessen Stärkung die Verbesserung der Bedingungen für den Schul-, Freizeit-, Breiten- und Leistungssport einen wichtiger Handlungsansatz bildet. Eine Sanierung ist zwingend notwendig. Die Sporthalle befindet sich in einem schlechten Bau- und Ausstattungszustand. Nach einer internen Kostenschätzung von 2007 werden allein für die Beseitigung von Nutzungseinschränkungen (Nichterfüllung der DIN 18032) circa 560.000 Euro und für die bauli che Sanierung der Sporthalle 1,5 Millionen Euro benötigt. Fazit Die Sporthalle Brüderstraße wird nach Möglichkeit kurz- aber mindestens mittelfristig komplett sa niert und DIN-gerecht für eine uneingeschränkte Nutzung ausgestattet. Die Zahl der Zuschauerplätze bleibt erhalten. 4.5.2.3 Leipziger Radrennbahn Die Leipziger Radrennbahn ist die einzige nutzbare Leipziger Sportstätte für den Bahnradsport. Ei gentümerin ist die Stadt Leipzig. Der Standort befindet sich im Schwerpunktraum „Leipziger Westen“ des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes, für dessen Stärkung die Verbesserung der Spiel- und Sportangebote einen wichtiger Handlungsansatz bildet. Seit dem 1. April 2001 besteht ein Nutzungsvertrag zwischen der Stadt Leipzig und dem Sächsischen Radfahrer-Bund e. V., welcher nur die sportlich genutzten Flächen der Radrennbahn beinhaltet. Die Restflächen obliegen der Verantwortung des Amts für Sport. Größe der Anlage: Sportfläche: 58.800 m², davon 18.900 m² Radrennbahn 3.000 m², 400-Meter-Rennpiste Das Gelände der Radrennbahn umfasst noch folgende Gebäude/Gebäudeteile: • Funktionsgebäude mit Gaststätte und Bowlingbahn (privat), Umkleidekabinen, Verwal tungsräume, Arzträume; Nebengebäude wie Verwaltungsgebäude, Altbau mit Kraftraum, Geräteräume, Umkleidekabinen, Zuschauertoiletten, Raumzelle mit Geräteräumen und Neubaucontainer für die Sportplatzanlage Die Unterhaltungskosten für die Stadt Leipzig betragen circa 100.000 Euro pro Jahr (bei Gegenrech nung der erzielten Einnahmen). Entsprechend dem Punkt 4.4.3 dieses Kapitels sollen im Außenbereich der Bahn weitere Sportanlagen mit dem Ziel der Errichtung einer so genannten Kernsportanlage installiert werden. Sportprogramm Leipzig 2015 233 232 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4. Sportstättenentwicklungsplanung Bauzustand der Radrennbahn Die Leipziger Radrennbahn ist baulich und technisch verschlissen, kurz: Bauzustandsstufe 4. Erheb liche Bauschäden an der Bahn und an der Überdachung, Mängel an Umkleidekabinen sowie veral tete Sanitäreinrichtungen, veralteter Kraftraum, eingeschränkte Nutzung, zu wenig Kfz-Stellplätze für Großveranstaltungen und fehlende Gestaltung der Außenanlagen sind nur einige Mängel an der Gesamtanlage. Eine Sanierung scheiterte bisher am Fehlen eines schlüssigen Nutzungs- und Betreiber konzepts durch den Radsport. Sanierungsbedarf Entsprechend der Sportentwicklungsplanung ist in Abhängigkeit der sportfachlichen Entwicklungs konzeption durch den Fachverband die Leipziger Radrennbahn als Radsportstandort zu erhalten bezie hungsweise zu entwickeln. Zum Erhalt der Leipziger Radrennbahn wurden vom Amt für Sport bereits mehrere Untersuchungen in Auftrag gegeben, wovon einige inzwischen zehn Jahre alt sind. Diesen Vorplanungen lag jeweils eine fachlich fundierte Bestandsanalyse zu Grunde. Um die Sanierungskosten auf das unbedingt erforder liche Maß zu beschränken, wurde besonderes Augenmerk auf die Sicherstellung der Funktionstüchtig keit der Sportanlage gelegt. 1951 wurde die 400-Meter-Umlauf bahn mit Betonplattenelementen belegt und 1970/1971 teilüber dacht. Von den Platten sind inzwischen fast alle gerissen, gebrochen und untereinander verschoben. Auch die Dachkonstruktion ist stark reparaturbedürftig (defekte Entwässerung, zerschlissene Dach haut, korrodierte Träger). Die Sanierungskosten der Fahrbahn belaufen sich laut Gutachten Müller & Partner GbR vom 24. Ok tober 1996 allein auf circa 550.000 Euro. Ein Fahrbahnneubau verursacht Kosten in Höhe von rund 770.000 Euro. Eine dringend erforderliche Sanierung der Bahnüberdachung verursacht gemäß Gutachten des Inge nieurbüros IBG vom 28. Oktober 1996 Kosten in Höhe von etwa 1.900.000 Euro, so dass der Gesamt finanzbedarf für eine Schlichtsanierung bereits circa 2.455.000 Euro/2.670.000 Euro ausmacht (Stand 1996). Bei dieser Veranschlagung blieben unter anderem noch folgende notwendige Sanierungsmaßnahmen unberücksichtigt: • • • • • Bahninnenraum, Zuschauerränge, Sanitäreinrichtungen, Gebäudehülle, Außenanlagen. Fazit In Abhängigkeit der vom Sächsischen Radfahrer-Bund e. V. vorzulegenden sportfachlichen Entwick lungskonzeption ist angesichts der Gesamtsituation im Radsport und in Abhängigkeit der wirtschaft lichen Betreibung einer solchen Anlage nur ein Schlichtsanierung der Radrennbahn (Bahn, Dach) und nur bei Akquisition umfangreicher Gelder Dritter (Land, Bund, Privat) realistisch. Die Kosten für eine solche Schlichtsanierung belaufen sich auf rund 5,5 Millionen Euro. 4.5.3 Nutzung der Mehrzwecksporthalle ARENA Leipzig Die im Eigentum der Stadt befindliche ARENA Leipzig wird im Rahmen des Zuwendungsbescheids als kommunale Sportwettkampf- und Trainingsstätte genutzt. Sie entspricht den modernen Anforderungen vieler internationaler Sportverbände. Ihre Betreibung ist mit der privaten ZSL- Betreibergesellschaft auf dieser Basis vertraglich gebunden. Probleme bestehen zur Zeit darin, dass die Bereitstellung von Trainingszeiten insbesondere für die Leichtathletik in den Wintermonaten als nicht ausreichend eingeschätzt wird. Zur Lösung dieser Problematik ist mit der Betreibergesellschaft unverzüglich ein eventuell turnusmä ßig zu wiederholender Abstimmungsprozess im Rahmen des Vertragsverhältnisses durchzuführen, der die erweiterte Bereitstellung von Nutzungsfenstern im Zeitraum November bis April und die Regelung der dabei entstehenden Umbaukosten für den aufzubringenden bzw. abzubauenden Schutzboden in der Haupthalle enthält. Die Gewährleistungszeit für die ARENA ist abgelaufen. Reparaturen ab einer Summe von 2.500 € sind entsprechend des o.g. Vertrages von der Stadt zu tragen. Vor diesem Hintergrund ist ab 2009 eine an gemessene jährliche Summe in Höhe von 50.000 € für den baulichen Unterhalt und für das bewegliche Anlagevermögen in den HH einzustellen. Fazit Für die künftige Nutzung der ARENA LEIPZIG Haupthalle sind für die Monate November bis April jährlich sportliche und kulturelle Nutzungsfenster einzurichten. Ab dem Jahr 2009 sind für den baulichen Unterhalt und das bewegliche Anlagevermögen jährlich 50.000 Euro in den Haushalt des Amts für Sport einzustellen. Dem Konzept des Architektenbüros Fischer und Werner vom 30. August 2002 zu Folge wird die voll umfängliche Sanierung im Sinne einer Herstellung einer modernen vermarktungsfähigen Sportanlage etwa 16 Millionen Euro kosten. Ein Neubau an derselben Stelle kostet nach diesem Konzept circa 15 Millionen Euro (einschließlich der Abbrucharbeiten). Aktuell wird eingeschätzt, dass die schlichte Sanierung im Bestand rund 5,5 Millionen Euro kostet. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 235 234 4. Sportstättenentwicklungsplanung 4.6 4. Sportstättenentwicklungsplanung Fazit In diesem Punkt werden die innerhalb der Laufzeit des Sportprogramms geplanten Maßnahmen des Amts für Sport zeitlich und örtlich priorisiert sowie finanziell überschlägig beziffert. Maßnahmen an derer Ämter oder zum Beispiel der Sportbäder Leipzig GmbH liegen nicht im Zuständigkeitsbereich des Amts für Sport und werden deshalb hier nicht betrachtet. 4.6.1 Priorität Maßnahme 1 Dreifeld-Halle im Leipziger Osten 2 Ausbau der Nordanlage des Sportforums Werferhaus einschließlich Werferplatz Sportfläche für Ausgleichstraining Laufschlauch zum Teil überdachte Tribünen mit circa 5.000 Sitzplätzen 4.6.2 Kosten für die Gesamtkosten in Stadt Leipzig in Tausend Euro Tausend Euro 3.500 1.750 Umsetzungszeitraum 2009-2010 785 320 1.500 540 224 750 2009 2012 2014 2.000 2.000 2014 Ausbau Stadion des Friedens zur Kernsportstätte Kunstrasenplatz Großfeld 400-Meter-Rundlaufbahn Bolzplatz Kinderspielplatz 500 1.200 20 15 350 840 20 15 2015 2012 2015 2015 4 Dreifeld-Halle – Parkplatz 2 ARENA LEIPZIG 3.500 1.750 2011-2012 5 Kunstrasenplatz Kleinfeld SPA Lausen 300 210 2010 6 Errichtung Vereinssportstätte am Zwenkauer See 1.200 400 2012 7 Ausbau des Geländes der Radrennbahn zu einer Kernsportstätte Dreifeld-Halle Mountainbike-Strecke Kinderspielplatz Kindersportplatz Trimm-Dich-Pfad 8 Kunstrasenplatz Großfeld SPA Rietschelstraße 3 Tabelle 126 Maßnahmeplan für Neubauvorhaben Gesamtkosten Sportprogramm Leipzig 2015 Maßnahmeplan für die Sanierung von Sportstätten Priorität Maßnahme 1 Sporthallen – DIN-Mängelbeseitigung 2 Sportplatzanlagen – allgemeine Sanierung mittels Bauförderung (Erhöhung der Bauförderung um 45.000 Euro jährlich) 3 Sporthalle Leplaystraße (Altbau) – Komplettsanierung 4 Sanierung Kernsportstätte Stadion des Friedens Weit- und Hochsprunganlagen Stoß- und Wurfanlagen Leichtathletik-Halle 1.750 5 15 15 3 500 350 18.875 10.989 Kosten für die Stadt Leipzig in Tausend Euro Umsetzungszeitraum 1.964 1.964 ab 2008 270 270 2010-2015 5.972 2.470 2008-2010 5 5 500 2,5 2,5 250 2012 41 Die Sanierung ist an die 5 Wassersportanlage Pistorisstraße 1.400 467 2009-2011 6 Sporthalle Brüderstraße – Komplettsanierung 4.561 2.281 2010-2011 7 Wassersportanlage Schleußiger Weg 200 140 2010 8 Schlichtsanierung Radrennbahn41 5.500 2.750 2015 20.377 10.597 Gesamtkosten 3.500 5 15 15 3 Gesamtkosten in Tausend Euro Erfüllung der in Punkt 4.5.2.3 genannten Bedingungen geknüpft. Tabelle 127 2014-2015 2013 Sportprogramm Leipzig 2015 237 5. Anlagen Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 238 239 5. Anlagen 5. Anlagen Inhalt A01-3 Sportentwicklungsplanung 240 A11-4 Sportförderungsrichtlinie A02-3 Sportentwicklungsplanung Sportstättenentwicklungsplanung 278 Sportstättenbestand Sporthallen des Amtes für Sport und anderer Träger 248 A12-4 Sportstättenvergabe der Stadt Leipzig Sportstättenentwicklungsplanung 282 Sportstättenbestand Freibäder • Entgeltregelung für die Nutzung der von der Stadt verwalteten Sportstätten • Hallenbelegungskriterien für die Vergabe von Übungszeiten in kommunalen A13-4 Sporthallen • Bemessungsgrundlagen für die Berechnung des Nutzungsentgeltes für Sportstättenentwicklungsplanung 283 Sportstättenbestand Hallenbäder kommunale Sporthallen • Übersicht Festlegung des Entgeltes für die verschiedenen N utzergruppen A14-4 Sportstättenentwicklungsplanung 284 Sportstättenbestand Tennisplatzanlagen A03-3 Sportentwicklungsplanung 255 Übersicht Vergabe von Hallenzeiten nach ausgewählten Sportarten (Winter A15-4 2007/Frühjahr 2008) Sportstättenentwicklungsplanung 285 Berechnungen „Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaates S achsen“ • Datenquellen A04-3 Sportentwicklungsplanung 256 • Aktualisierte Sportstättenbilanz der Sportstättenbedarfsanalyse des Frei- Grundlagen, Regelungen der Stadt Leipzig zur Verpachtung kommunaler staates Sachsen (2001/2002) Sportstätten A16-4 A05-3 Sportentwicklungsplanung 260 Sportstättenentwicklungsplanung 286 Berechnungen nach „Leitfaden des Bundesinstituts für Sportwissenschaften“ Anti-Doping-Aktionsplan Zehn Punkte für Sport und Staat • Datenquellen • Bedarfsermittlung (Formel) • Bedarfsermittlung (Ablaufplan) A06-3 Sportentwicklungsplanung 263 • Bedarfsermittlung (Berechnungen) Sächsische Sportstättenbedarfsermittlung • Bedarf an Groß- und Kleinspielfeldern nach BIS p • Sporthallenbedarf nach BISp • Freibadbedarf nach BISp A07-3 Sportentwicklungsplanung 264 • Hallenbadbedarf nach BISp Maßnahmen, die der Verbesserung der Bewegungsräume für das sportliche • Bedarf an Tennisplätzen nach BISp Radfahren dienen A17-4 A08-3 Sportentwicklungsplanung 269 Sportstättenentwicklungsplanung 292 Berechnungen „Goldener Plan Ost“ Berechnungsmatrix für die Schwerpunktsportarten • Datenquellen • Bevölkerungsverteilung 2007 • Sportplatzanlagenbilanz nach Berechnungsmodell des „Goldenen Plan Ost “ A09-4 Sportstättenentwicklungsplanung 269 • Sporthallenbilanz nach Berechnungsmodell des „Goldenen Plan Ost “ Sportstättenbestand Sportplatzanlagen • Freibadbilanz nach Berechnungsmodell des „Goldenen Plan Ost “ • Hallenbäderbilanz nach Berechnungsmodell des „Goldenen Plan Ost “ A10-4 Sportstättenentwicklungsplanung Sportstättenbestand Sporthallen des Schulverwaltungsamtes 273 A18-4 Sportstättenentwicklungsplanung 296 Gesamtsanierungsbedarf der Sporthalleneinrichtungen des Amtes für Sport (Stand 06.08.2008) Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 240 241 5. Anlagen 5. Anlagen A01-3 Sportentwicklungsplanung Sportförderungsrichtlinie Inhaltsverzeichnis 1. 2. 3. 4. 4.1 4.2 4.3 5. 5.1 5.2 5.3 5.3.1 5.3.2 5.3.3 5.3.4 5.3.5 5.3.6 5.4 5.4.1 5.4.2 5.4.3 5.4.4 5.4.5 5.4.6 5.4.6.1 5.4.6.2 5.5 6. 7. Zuwendungszweck Gegenstand der Förderung Zuwendungsempfänger Zuwendungsvoraussetzungen Allgemeine Voraussetzungen Spezielle Voraussetzungen für eine Institutionelle Förderung von Leipziger Sport vereinen Voraussetzungen für eine Bauförderung Art, Umfang und Höhe der Zuwendung Förderart Finanzierungsart Institutionelle Förderung Kinder- und Jugendarbeit Übungsleiter Fahrtkosten Anmietung Sportstätten Dritter Weitere Fördermöglichkeiten Stadtsportbund Leipzig und seine Sportjugend Projektförderung Projekte im Nachwuchsleistungs- und Spitzensport Sport- und Jubiläumsveranstaltungen der Vereine Ehrungen Olympiastützpunkt Leipzig e. V. Sportgroßveranstaltungen/Sonderveranstaltungen Förderung von baulichen Investitionen (Herstellungsaufwand) Zuwendungsvoraussetzungen Höhe der Zuwendung Sonstiges Allgemeine Vorschriften Gültigkeit der Sportförderungsrichtlinie 1. Zuwendungszweck Die Sportförderungsrichtlinie soll zur Förderung, Entwicklung und Qualifizierung des Sports in der Stadt Leipzig beitragen. Die Stadt Leipzig gewährt auf der Grundlage nachfolgend ausgewiesener Rechtsgrundlagen freiwillig nach Maßgabe dieser Richtlinie und der Hauptsatzung der Stadt Leipzig sowie in Anlehnung an die Vorläufige Verwaltungsvorschrift für die Bewilligung staatlicher Zuwendungen nach § 44 SäHO Zu wendungen für Leipziger Sportvereine und andere Zuwendungsempfänger. Rechtsgrundlagen: • Rahmenrichtlinie der Stadt Leipzig zur Vergabe von Zuwendungen an außerhalb der Stadt verwaltung stehende Stellen mit den geltenden Allgemeinen Nebenbestimmungen für Zu wendungen zur Institutionellen und Projektförderung sowie entsprechende Rechtsgrundla gen (Beschluss des Stadtrates Nr. RBIII-1173/02 vom 13.11.02) • Sportprogramm 2005 für die Stadt Leipzig (Beschluss des Stadtrates Nr. 904/97 vom 16.07.97) • Sportpolitische Schwerpunktsetzung in der Projektförderung der Sportarten und für Sport großveranstaltungen (Beschluss Nr. RB III-649/01 vom 21.03.01) Ein Rechtsanspruch auf Gewährung von Zuwendungen besteht nicht. 2. Gegenstand der Förderung Förderfähig sind Maßnahmen und Projekte, die die sportpolitischen Leitlinien der Stadt Leipzig mit den genannten Zielen umsetzen. Folgende Prioritäten werden in der Sportförderung dabei gesetzt: • die vorrangige Förderung des Kinder- und Jugendsports, • die gezielte Förderung der ehrenamtlichen Sportarbeit, • die spezielle Förderung des Behindertensports, • die noch stärkere Konzentration und Förderung auf ausgewählte leistungsstarke olympi sche Schwerpunktsportarten unter besonderer Berücksichtigung des Nachwuchsleistungs sports in Abstimmung mit dem Olympiastützpunkt Leipzig, Bund und Land, • die weitere Förderung ausgewählter Sportgroßveranstaltungen und • die kontinuierliche Förderung ausgewählter Baumaßnahmen. 3. Zuwendungsempfänger Zuwendungsberechtigt sind Sportvereine und Sportverbände, die eine vom Finanzamt anerkannte Ge meinnützigkeit nachweisen, in das Vereinsregister des Amtsgerichts Leipzig eingetragen und in Leip zig aktiv und ansässig sind. Die Antragsteller müssen dem Stadtsportbund Leipzig angehören und Mitglied im Landessportbund Sachsen sein. Weiterhin können anerkannte Spitzen- bzw. Dachverbände Deutschlands eine Förderung erhalten. Auswärtige Antragsteller, Gruppen, andere juristische Personen sowie Körperschaften des öffentlichen Rechts, die im Interesse der Stadt Leipzig liegende Aufgaben erfüllen, können Zuschüsse als Projekt förderung erhalten, sofern das Vorhaben in Leipzig realisiert werden soll. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 242 243 5. Anlagen 5. Anlagen 4. Zuwendungsvoraussetzungen Die Bewilligung von Sportfördermitteln ist eine freiwillige Leistung der Stadt Leipzig. Sie kann nur im Rahmen der jährlich im kommunalen Haushalt eingestellten und bestätigten Mittel gewährt werden. Sie erfolgt stets vorbehaltlich der Genehmigung des Haushaltsplanes durch die Rechtsaufsichtsbehörde. Eine Zuwendung kann erfolgen, wenn nachfolgende Bedingungen erfüllt sind: 4.1 Art, Umfang und Höhe der Zuwendung 5.1 Die Stadt fördert Zuwendungsempfänger unter Beachtung der Punkte 3 und 4 im Rahmen der Institutionellen Förderung bzw. der Projektförderung. 5.2 Beide Förderungsarten können auf dem Wege der • • • Fehlbedarfsfinanzierung (auf Höchstbetrag begrenzt), Anteilsfinanzierung (auf Höchstbetrag begrenzt), Festbetragsfinanzierung (bis maximal 3.000,- € bei Erfüllung der Voraussetzungen des Punktes 2.10.3 der Rahmenrichtlinie, ohne Baumaßnahmen) oder Vollfinanzierung (Aus nahmefall) erfolgen. 5.3 Institutionelle Förderung Allgemeine Voraussetzungen • • • • • • • 4.2 Der Nachweis einer ordnungsgemäßen Geschäftsführung ist gegeben. Die fachlichen Voraussetzungen für alle Förderungsarten werden erfüllt. Die Eigenleistungen des Zuwendungsempfängers stehen in allen Förderkriterien in angemessenem Verhältnis zur beantragten Förderung (Subsidiaritätsprinzip). Die Gewähr einer zweckentsprechenden, wirtschaftlichen und sparsamen Verwendung der Mittel ist geboten. An der Erfüllung der Maßnahme und deren Förderung besteht ein städtisches Interesse. Es werden grundsätzlich gemeinnützige Interessen verfolgt. Der Antragsteller erkennt die Sportförderungsrichtlinie und deren Bewilligungsbedingungen an. Spezielle Voraussetzungen für eine Institutionelle Förderung von Leipziger Sportvereinen (1) (2) (3) (4) Die Vereine müssen mehr als 100 Mitglieder haben und einen Kinder- und Jugendanteil von mindestens 10 % am Gesamtmitgliederbestand nachweisen. Vereine können auch noch bei einer Mitgliederzahl zwischen 50 und 100 gefördert werden, wenn sie über einen Kin der- und Jugendanteil von mindestens 50 % am Gesamtmitgliederbestand verfügen. Die Vereine mit besonderen Aufgaben im leistungssportlichen Bereich entsprechend der sportpolitischen Schwerpunktsetzung sowie im Senioren- bzw. Behindertenbereich kön nen in begründeten Fällen gefördert werden, auch wenn die Voraussetzungen nach Ziffer (1) nicht vorliegen. Die Vereine erheben einen durchschnittlichen Mindestmitgliedsbeitrag von 5 € für Er wachsene und 3 € für Kinder und Jugendliche pro Monat. Die Vereine wenden die Regelungen des Leipzig-Passes bzw. des Familienpasses der Stadt Leipzig auf Eintrittsgelder zu Sportveranstaltungen und die Mitgliedsbeiträge im Sport verein an. Grundlage für die Mitgliederzahlen bildet die zu Beginn des Förderjahres beim Stadtsportbund Leipzig fällige Bestandserhebung. Für neu aufgenommene Vereine beginnt die Förderfähigkeit erst im Fol gejahr. Ausgenommen sind förderfähige Fusionen, Zusammenschlüsse und Anschlüsse von Vereinen (siehe auch Punkt 5.3.5). 4.3 5. Voraussetzungen für eine Bauförderung Bei freiwilligen Zuwendungen für Baumaßnahmen und Beschaffungen, die sich nicht aus Vermieterbzw. Verpächterpflichten ergeben, muss der Empfänger auch in finanzieller Hinsicht die Gewähr für eine ordnungsgemäße Verwendung und Unterhaltung der Anlagen bieten. Zuwendungen für Baumaß nahmen an Vereine dürfen erst bewilligt werden, wenn Pläne, Kostenberechnungen und Erläuterungen vorliegen, aus denen die Art der Ausführung, die Kosten der geförderten Baumaßnahme sowie die vorgesehene Finanzierung und ein Zeitplan ersichtlich sind. Eine Anfinanzierung von Vorhaben, deren Gesamtfinanzierung nicht hinreichend gesichert ist, ist un zulässig. Vorplanungsleistungen sind aus Eigenmitteln des Empfängers zu erbringen, sie sind jedoch im Rahmen des Gesamtprojektes förderfähig. Sportprogramm Leipzig 2015 Auf dem Wege der institutionellen Förderung können an Zuwendungsempfänger unter Beachtung der Punkte 3 und 4 Fördermittel zur Deckung eines nichtabgegrenzten Teils ihrer Ausgaben für die sport liche Tätigkeit in folgenden Kriterien bewilligt werden: 5.3.1 Kinder- und Jugendarbeit Für jedes beim Stadtsportbund Leipzig gemeldete Vereinsmitglied im Kinder- und Jugendbereich kann ein Zuschuss gezahlt werden, dessen Höhe in Abhängigkeit der verfügbaren Haushaltsmittel jährlich neu festgelegt wird. Für Kinder und Jugendliche im Behindertenbereich kann bei entsprechendem Nachweis eine Zuschusserhöhung gewährt werden. Berechnungsgrundlage ist die Bestandserhebung des Stadtsportbundes zu Beginn des laufenden Förderjahres. Als Jugendlicher gilt, wer zum Stichtag das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. 5.3.2 Übungsleiter Für ehrenamtlich tätige Übungsleiter können gemäß eines sportartspezifischen Teilerschlüssels (durch schnittliches Verhältnis von Übungsleiter und betreuten Athleten: 1:15 im Kinder- und Jugendbereich bzw. 1:25 im Erwachsenenbereich) Zuschüsse gewährt werden, wenn sie im Besitz einer gültigen Li zenz bzw. eines Zertifikates sowie eines gültigen Vertrages mit dem jeweiligen Verein sind. In begrün deten Fällen kann eine Ausnahmeregelung erfolgen. Für Übungsleiter im Behindertenbereich kann bei entsprechendem Nachweis eine Zuschusserhöhung erfolgen. Voraussetzung ist, dass der Verein mindestens 10 % Eigenmittel einsetzt. Der Einsatz von Drittmitteln (LSB) darf nicht als Eigenmittel ausgewiesen werden. 5.3.3 Fahrtkosten Vereine bzw. Einzelsportler, die an Meisterschaftswettbewerben innerhalb Deutschlands, schwerpunkt mäßig in den olympischen Sportarten bzw. im Nachwuchsbereich, teilnehmen, können entsprechend der Anreiseart Zuschüsse für Fahrtkosten erhalten. Der Spitzenverband in der entsprechenden Sportart muss jedoch Mitglied im Deutschen Sportbund (DSB) sein. Der jeweilige Höchstbetrag pro Person und Verein sowie die förderwürdigen Wettkämpfe werden unter Beachtung des Besserstellungsverbotes in Abhängigkeit der verfügbaren Haushaltsmittel jährlich neu festgelegt. Wettkämpfe der Masters / Veteranen werden nicht gefördert. 5.3.4 Anmietung Sportstätten Dritter Im Interesse eines ordnungsgemäßen Übungs- und Wettkampf betriebes können bei der Anmietung von Sporteinrichtungen anderer Eigentümer (Dritter) Zuschüsse gewährt werden. Der Zuschuss beschränkt Sportprogramm Leipzig 2015 244 245 5. Anlagen 5. Anlagen sich auf sportlich genutzte Räume bzw. Flächen, deren Anmietung für die Ausübung des Vereinssports der jeweiligen Sportart unumgänglich ist. 5.3.5 Weitere Fördermöglichkeiten (1) Unter Beachtung der Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit können in Ausnahmefällen nach Abstimmung mit dem Sport- und Bäderamt Neuanschaffungen bzw. Re paraturen von bzw. an hochwertigen Sport- bzw. Pflegegeräten, die für die Aufrechterhal tung des Trainings- und Wettkampf betriebes notwendig sind, bezuschusst werden. (2) Vereinen mit einer Größe von über 1.000 Mitgliedern kann ein jährlicher Zuschuss bis zu 5.000,- € gewährt werden. Voraussetzung ist, dass diese Mitgliederstärke mindestens seit drei Jahren besteht. (3) Bei Fusion, Zusammenschluss bzw. Anschluss von Vereinen, die nicht aus der Abspal tung von anderen Vereinen hervorgehen, kann ein einmaliger Zuschuss gewährt werden. Bedingung ist, dass der neu entstehende Verein mindestens 250 Mitglieder hat und seinen ursprünglichen Mitgliederbestand um mindestens ein Viertel der ursprünglichen Größe erhöht. 5.3.6 Stadtsportbund Leipzig und seine Sportjugend Der Stadtsportbund Leipzig e. V. und seine Sportjugend als Dachorganisation der eingetragenen und gemeinnützigen Sportvereine der Stadt Leipzig kann für seine Vereinsarbeit und den Geschäftsbetrieb eine Förderung erhalten. Dem Stadtsportbund Leipzig e. V. und seiner Sportjugend können auch För dermittel für Sportveranstaltungen gewährt werden, wenn sie im Interesse der Stadt liegen. 5.4 Projektförderung 5.4.3 Jährlich können erfolgreiche Spitzensportler, Vereine und Persönlichkeiten, die sich um den Leistungs sport in der Stadt Leipzig verdient gemacht haben, geehrt werden. Die Auszeichnungen und Ehrungen erfolgen differenziert für die nachstehend aufgeführten Erfolge: • • • • • • 5.4.4 5.4.2 Sport- und Jubiläumsveranstaltungen der Vereine Gefördert werden können Sportveranstaltungen, die sich als Ziel gesetzt haben, den Sport in seiner Gesamtheit weiter zu beleben und als positiven Image-Faktor erlebbar zu machen. Das sind schwer punktmäßig nationale und internationale Wettbewerbe mit Meisterschaftscharakter, der sportliche Teil von Vereinsjubiläen (50, 75, 100 Jahre und alle weiteren 25 Jahre), Pokalwettbewerbe auf Bundesebe ne, Turniere im Kinder- und Jugendbereich, Sportfeste und Projekte mit integrativem Charakter im Behindertensport, Sportbegegnungen mit anerkannten Partnerstädten sowie traditionelle Sportfeste, die sowohl der Entwicklung der jeweiligen Sportart als auch der Mitgliedergewinnung dienen. Geför dert werden können auch Sportveranstaltungen, die durch die anerkannten Leipziger Fachverbände organisiert werden. Sportprogramm Leipzig 2015 Olympiastützpunkt Leipzig e. V. 5.4.5 Sportgroßveranstaltungen/Sonderveranstaltungen Im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel kann die Stadt Leipzig fördern: (1) die Bewerbung und Ausrichtung von Deutschen Meisterschaften und bedeutender internationaler Sportgroßveranstaltungen wie Welt- und Europameisterschaften. (2) die anlässlich nationaler und internationaler Sportveranstaltungen von der Stadt Leipzig durchgeführten traditionellen Empfänge von Repräsentanten und Offiziellen der Mann schaften und Verbände, (3) Kongresse und Symposien mit engem Bezug zum Sport und erheblicher internationaler Bedeutung. 5.4.1 Projekte im Nachwuchsleistungs- und Spitzensport Nicht gefördert werden Einzelsportler und Mannschaften, die ihren Sport berufsmäßig ausüben (Profi sport). Olympische Spiele (Plätze 1 bis 6) Weltmeisterschaften (Plätze 1 bis 3) Europameisterschaften (Plätze 1 bis 3) Weltcup (Platz 1) Deutsche Meisterschaften Einzel/Mannschaft (Platz 1) Verdienste um den Leipziger Sport (Trainer, Übungsleiter, Funktionäre) Der Olympiastützpunkt Leipzig e. V. sichert gemeinsam mit Land, Bund und dem Deutschen Sport bund die finanzielle Deckung für den Leistungs- und Spitzensport vor Ort. Die Stadt Leipzig bekennt sich in ihren sportpolitischen Leitlinien ebenfalls zum Leistungssport. Deshalb können für bestätigte und vor Ort trainierende Kaderathleten ein Ernährungszuschuss sowie für deren Betreuer ein Zuschuss für Personalkosten (Trainermischfinanzierung) gewährt und an den Olympiastützpunkt Leipzig e. V. ausgereicht werden. Auf dem Wege der Projektförderung können an Zuwendungsempfänger unter Beachtung der Punkte 3 und 4 Fördermittel zur Deckung eines zeitlich abgegrenzten Teils ihrer Ausgaben für die sportliche Tätigkeit in folgenden Kriterien bewilligt werden: Die gezielte Förderung des Leistungssports unter besonderer Berücksichtigung des Nachwuchsleis tungssports konzentriert sich auf die sportpolitische Schwerpunktsetzung bestätigter Sportarten mit der Priorität I und II. Diese Bestätigung ist abhängig von der Entwicklung der jeweiligen Sportart und wird jährlich neu festgelegt. In Ausnahmefällen können hierbei unter Wahrung des Besserstellungsver bots anteilig auch Personalausgaben gefördert werden. Ehrungen 5.4.6 Förderung von baulichen Investitionen (Herstellungsaufwand) Zuwendungsfähig sind Ausgaben an Einrichtungen wie Erweiterungs-, Neu-, Um- und Ausbauten, die unmittelbar der Sportausübung dienen. Ausgaben für sanitäre, sicherheitstechnische und andere tech nische Einrichtungen, Trainingsbeleuchtung sowie Heizungsanlagen sind förderfähig, wenn es sich um grundlegende Zustandsveränderungen handelt, die nicht nur als eine dem technischen Fortschritt üb liche Modernisierung anzusehen sind (Abgrenzung vom Verwaltungshaushalt). Im Finanzierungsplan hat der Verein die finanzielle Sicherstellung nachzuweisen. Zuschüsse für Baumaßnahmen, bei denen der Verein Bauherr ist (einzelne, zeitlich begrenzte Vorha ben), werden als Anteilsfinanzierung, die auf einen Höchstbetrag begrenzt wird, gewährt. Vor einer Be willigung muss die Zustimmung der gemäß Hauptsatzung zu beteiligenden Gremien vorliegen, sofern die Notwendigkeit der Maßnahme durch das Sport- und Bäderamt anerkannt wird. 5.4.6.1 Zuwendungsvoraussetzungen Für das zu fördernde Vorhaben sind die fachliche Kompetenz sowie eine Beteiligung an den Kosten Voraussetzung. Neben der finanziellen Beteiligung des Zuwendungsempfängers können Eigenmittel auch als Arbeitsleistungen erbracht werden. Sie dürfen einen Anteil von 20 % des Gesamtaufwandes nicht übersteigen. Sportprogramm Leipzig 2015 246 247 5. Anlagen 5. Anlagen Arbeitsleistungen können mit einer Stundenvergütung von höchstens 8,- € in Ansatz gebracht werden. Die Art und Weise der Erbringung oder Bereitstellung sind anhand der Vorhabensplanung konkret dar zustellen und auszuweisen. Es müssen grundsätzlich gemeinnützige Ziele verfolgt werden. Bewilligungs- und Auszahlungsverfahren 5.4.6.2 Die Zahlungsanweisungen der Zuschüsse werden grundsätzlich erst dann veranlasst, wenn der Zuwen dungsbescheid bestandskräftig ist. Durch einen Rechtsmittelverzicht wird die Bestandskraft des Be scheides eher herbeigeführt. Den Nachweis der Verwendung hat der Zuwendungsempfänger spätestens drei Monate nach Beendigung des Bewilligungszeitraumes vollständig und prüffähig zu erbringen. Näheres ist bei Baumaßnahmen in den Allgemeinen Nebenbestimmungen geregelt. Höhe der Zuwendung Zuwendungen werden als nicht rückzahlbare Zuschüsse gewährt. In der Regel soll die Zuwendung der Stadt jedoch 30 % der Gesamtkosten nicht übersteigen, wenn für dasselbe Vorhaben gleichzeitig eine Zuwendung aus Mitteln des Landes bzw. durch Eigenmittel gewährt wurde. Bemessungsgrundlage für die Höhe der Zuwendungen sind die zuwendungsfähigen Ausgaben des Antragstellers (Drittelfinan zierung). 5.5 Sonstiges Weitere Modalitäten der Umsetzung sowie konkrete finanzielle Untersetzungen und Festlegungen wer den durch die Handlungsrichtlinie des Sport- und Bäderamtes geregelt, die jährlich aktualisiert wird. 6. Allgemeine Vorschriften Für die Antragstellung, Bewilligung und Auszahlung der Zuwendungen, für den Nachweis und die Prü fung der Verwendung, die erforderliche Aufhebung des Bewilligungsbescheides und die notwendigen Rückforderungen gewährter Zuwendungen gelten die Allgemeinen Nebenbestimmungen der Rahmen richtlinie. Antragsverfahren Zuschüsse können nur auf Antrag gewährt werden. Die Anträge werden vom Sport- und Bäderamt herausgegeben und sind bis zum 30.09. des laufenden Jahres für das Folgejahr zu stellen. Später einge hende Anträge werden als Nachanträge behandelt und können nur berücksichtigt werden, wenn noch Fördermittel vorhanden sind. Unvollständig oder fehlerhaft ausgefüllte Anträge werden dem Antrag steller zur Überarbeitung zurückgegeben. Ein daraus resultierendes Fristversäumnis geht zu Lasten des Antragstellers. Die Antragsüberprüfung wird durch das Sport- u. Bäderamt als Bewilligungsstelle wahrgenommen. Die Zuwendungen dürfen nur insoweit und nicht eher ausgezahlt werden, als sie voraussichtlich inner halb von zwei Monaten nach Auszahlung für fällige Zahlungen im Rahmen des Zuwendungszwecks benötigt werden. Für die Kinder- und Jugendarbeit, Übungsleiter und Projekte im Nachwuchsleistungsund Spitzensport sind Ausnahmeregelungen möglich. Der Empfänger von Fördermitteln ist verpflichtet, dem Sport- und Bäderamt unverzüglich den Wegfall des Zuwendungszweckes und Änderungen sowie Angaben zum Verein mitzuteilen. Zuwendungsempfänger können zeitweilig von der Förderung ausgeschlossen werden, wenn sie trotz Mahnung ihren Bewilligungsauflagen nicht termingemäß nachkommen oder den mit der Zuwendung beabsichtigten Zweck durch unrichtige oder unvollständige Angaben im Antrag hintergehen und damit eine ungerechtfertigte Zuwendung der Stadt erhalten haben. Der Zuwendungsbescheid kann widerrufen werden, wenn die Mittel zweckentfremdet verwendet wur den oder wenn der Verwendungsnachweis nicht oder nicht rechtzeitig vorgelegt wurde. Bereits ausge zahlte Mittel können dann zurückgefordert werden. 7. Gültigkeit der Sportförderungsrichtlinie Diese Sportförderungsrichtlinie tritt einen Tag nach ihrer Bekanntgabe in Kraft. Gleichzeitig wird die Sportförderungsrichtlinie vom 21.03.2001 außer Kraft gesetzt, aber noch für Zuwendungen bis ein schließlich Zuwendungsjahr 2003 angewendet. Sowohl für institutionelle als auch für Projektförderung muss der Antragsteller die Notwendigkeit und Angemessenheit der finanziellen Hilfen durch glaubhafte Angaben und entsprechende Unterlagen be gründen. Die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit sind strikt einzuhalten. Jede Maßnahme muss einen detaillierten, schlüssigen und vollständigen Ausgaben- und Finanzierungs plan enthalten, alle eigenen Mittel und mit dem Zuwendungszweck zusammenhängenden Einnahmen sowie Zuwendungen und Leistungen Dritter sind als Deckungsmittel für alle Ausgaben einzusetzen. Die dem Zuwendungszweck zugrunde liegende inhaltliche Konzeption ist beizufügen. Für institutionelle Förderung ist bis spätestens 15. Februar des laufenden Jahres nach Bestätigung durch die Mitgliederversammlung zusätzlich ein Haushalts- oder Wirtschaftsplan vorzulegen. Für Anträge auf Zuschüsse für Personalausgaben sind unter Beachtung des Punktes 5.4.1 Stellenbe zeichnung, Stellenbeschreibung und Stellenplan mit einzureichen. Anträge werden nur mit Unterschrift vom vertretungsberechtigten Vorstand entgegengenommen (ana log Satzung des jeweiligen Vereins). Mit der Inanspruchnahme von Sportfördermitteln erkennt der Antragsteller die Sportförderungsricht linie an. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 248 249 5. Anlagen 5. Anlagen A02-3 Sportentwicklungsplanung 2.4 Sportstättenvergabe der Stadt Leipzig Für das Training von Fußballmannschaften werden gedeckte Sportflächen nur bis zur C-Jugend über lassen. Die Überlassung von Übungszeiten an alle übrigen Fußballmannschaften wird erst möglich sein, wenn die zwingend auf eine Hallennutzung angewiesenen Sportarten ausreichend mit Übungs zeiten versorgt sind. 1. Vorwort Die Leipziger Sportvereine sind Träger und Vermittler des sportlichen Lebens in der Stadt. Sie un terbreiten der Leipziger Bevölkerung den größten Teil der Angebote zum Sporttreiben und bieten die Gewähr dafür, daß die freie Entfaltung der Persönlichkeit auch in der sportlichen Betätigung gewähr leistet ist. Der Bedarf des Vereins- und Freizeitsports nach Übungszeiten in Turn- und Sporthallen kann von seiten des Sport- und Bäderamtes seit längerem nicht mehr abgedeckt werden. Daher ist es unum gänglich, die vorhandenen Kapazitäten optimal auszunutzen und bestehende Reserven zu erschließen. Um dies zu gewährleisten, hat das Sport- und Bäderamt, unter Berücksichtigung der späteren eventu ellen Gegebenheiten in Leipzig, Kriterien für die Überlassung von Übungszeiten in städtischen Sport hallen erarbeitet, die sportartspezifische Anforderungen und Bedürfnisse des Leipziger Sports berück sichtigen. Sie erlauben eine sach- und sportgerechte Verteilung der Hallenzeiten für Übungszwecke. 2. Leipziger Hallenbelegungskriterien Für die Vergabe von Übungszeiten sind maßgebend: • Mindestteilnehmerzahlen pro Übungseinheit, • Übungszeiteinheit, • Leistungsstärke (z. B. Spielklasse/Leistungsklasse), • Sonderregelung für Fußballmannschaften, • Prioritäten bei der Vergabe von Übungseinheiten. 2.1 Mindestteilnehmerzahl pro Übungseinheit Die Mindestteilnehmerzahl pro Übungseinheit je Sportgruppe wird sportartspezifisch und unter Berücksichtigung der jeweiligen Leistungsklasse der Sportgruppe berechnet. Die Mindestteilnehmerzahl bezieht sich jeweils auf eine Übungseinheit, also auf ca. 400 m² Hallenfläche, das entspricht einer Normalturnhalle mit 15 x 27 m. Bei Leistungssportlern (bei Mannschaftssportarten – Aktive der zweithöchsten Spielklassen) ist bei Bedarf eine Reduzierung der Mindestteilnehmerzahl um bis zu 50 % möglich. Das Erreichen der jeweils vorgegebenen Mindestteilnehmerzahl ist zwingende Voraussetzung für die Zuweisung von Hallenzeiten. 2.2 Übungszeiteinheit Die Dauer einer ÜZE wird einheitlich auf 45 Minuten festgelegt. Durch diese einheitliche Festlegung der ÜZE ist es möglich, je Übungsabend (in der Regel 17.15 - 22.00 Uhr) 7 - 8 ÜZE unterzubringen. Die Zuteilung von Hallenzeiten erfolgt in Übungszeiteinheiten (ÜZE) pro Woche. 2.3 Sonderregelung für Fußballmannschaften 2.5 Prioritäten bei der Vergabe von Übungszeiten Da wohl auch künftig in Leipzig nicht genügend Sporthallen vorhanden sein werden und die Nachfrage nach Hallenübungszeiten weiterhin steigen wird, muss die Vergabe von Hallenübungszeiten künftig nach Prioritäten erfolgen. Die Vereine, die Träger des sportlichen Geschehens sind, können die ihnen übertragenen Aufgaben nur erfüllen, wenn sie bei der Hallenzuweisung vorrangig berücksichtigt wer den. Für die Überlassung von Übungszeiten wurde folgende Rangfolge festgelegt: • • • 3. Turn- und Sportvereine Betriebssportgruppen und Hochschulsportgruppen sonstige Gruppen. Verteilung der Übungszeiten in städtischen Turn- und Sporthallen nach den „Leipziger Hallenbelegungskriterien“ Grundlage für die Zuweisung von Übungszeiten in städtischen Hallen wird eine aktuelle Belegungserhebung sein. Nur durch eine solche Erhebung ist ein völliger Überblick über den tatsächlichen Bedarf der Vereine und Sportgruppen an Übungszeiten möglich. Weitere Gesichtspunkte, die für die Vergabe der Hallen von Bedeutung sind: • Größe des für die einzelne Sportart erforderlichen Spielfeldes • Beschaffenheit des Hallenbodens • Geräteausstattung der Hallen • örtliche Bindung zwischen Standort der Halle und Sitz des Sportvereines Die zweckentsprechende Belegung der zugeteilten Hallenstunden kann von der Stadt oder von ihr dazu besonders beauftragten Personen jederzeit überprüft werden. Bei Wegfall des Bedarfs ist dem Sportamt unverzüglich Mitteilung zu machen. Bei generell zurückgehendem Bedarf sowie mangelnder Ausnutzung können Belegzeiten nach schriftlicher Bekanntgabe durch die Stadt (Sport- und Bäderamt) im Einvernehmen mit dem Rechtsträger anderen Nutzern zugeteilt werden. Weitere sportliche Kriterien Vorrang bei der Vergabe von Hallenstunden haben: • Hallensportarten vor Freiluftsportarten • Mannschaftssportarten vor Individualsportarten • vorrangige Einordnung von Kinder- und Jungendmannschaften in der Zeit von 16.00 Uhr bis 20.00 Uhr Leistungsstärke (z. B. Spielklassen) der jeweiligen Sportgruppen Die unterschiedlichen Bedürfnisse des Leistungs-, Breiten- und Freizeitsports erfordern, die jeweilige Leistungsstärke der Sportler bzw. Mannschaften zu berücksichtigen. Die Anzahl der ÜZE einer Sport gruppe pro Woche erhöht sich deshalb entsprechend deren Leistungsstärke. Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 250 251 5. Anlagen 5. Anlagen Entgeltregelung für die Nutzung der von der Stadt verwalteten Sportstätten 1. Geltungsbereich (1) (2) (3) (4) 2. Entstehung und Fälligkeit des Nutzungsentgeltes (1) (2) 3. Für die Nutzung städtischer Sportstätten wird nach Beschluss des Stadtrats ein Entgelt nach dieser Entgeltregelung erhoben. Sportstätten in diesem Sinne sind alle städtischen Sporteinrichtungen, die für Übungs-, Trainings- und Wettkampf betrieb genutzt werden. Die Durchführung des Schul- und Berufsschulsportes erfolgt grundsätzlich unentgeltlich (außer Schwimmhallen). Für die Nutzung der Sportstätten gelten die Hallenvergabekriterien der Stadt Leipzig. Die seit 1991 bestehende Regelung zur Erhebung eines Entgeltes für die Nutzung von Schwimmhallen hat weiterhin Gültigkeit. Die Zahlungspflicht entsteht mit Beginn des vertraglich vereinbarten Nutzungszeitraumes. Unerheblich ist dabei der Grad der Auslastung der vereinbarten Nutzungszeiten. Die Fälligkeit des Nutzungsentgeltes ergibt sich zu den im Nutzungsvertrag vereinbarten Terminen. Bemessungsgrundlagen Das Nutzungsentgelt bezieht sich ausschließlich auf die sportliche Nutzung der Sportstätten. Die Höhe des Nutzungsentgeltes richtet sich nach Art, Beschaffenheit und Größe der einzelnen Sport stätten, nach der Dauer der Nutzung und nach den Nutzergruppen. Der Verein oder Nutzer wird ent sprechend seines prozentualen Anteiles an Kindern und Jugendlichen (bis 18 Jahre) in eine Nutzergrup pe eingestuft. Dieser Nutzergruppe ist ein Nutzungsentgelt zugeordnet, das von 7,67 € für die Gruppe A bis 1,02 € für die Gruppe E für eine Übungszeiteinheit in einer Normalturnhalle eingestuft ist. Je nach Umfang der beantragten Trainingszeiten werden die Übungszeiteinheiten mit den Übungsflächeneinheiten multipliziert. 3.1 Übungsflächeneinheiten (ÜFE – siehe Anlage 1) Die verschiedenen Sportstätten werden ausgehend von der Größe und der qualitativen Beschaffen heit in Übungsflächeneinheiten eingeteilt. Für die Nutzung einer Dreifeldersporthalle wird für eine Übungszeiteinheit das Dreifache berechnet. Sind Sportstätten mit nutzungseinschränkenden Mängeln behaftet, können sie zurückgestuft werden. Folglich sind Abweichungen in der Zuordnung möglich. 3.2 Übungszeiteinheiten Es ist erforderlich, für alle Sportstätten von einheitlichen Übungszeiteinheiten auszugehen. Eine Übungszeiteinheit beträgt für alle städtischen Turn- und Sporthallen und sonstige Sportanlagen 45 Minuten. Dies entspricht den gültigen Hallenbelegungskriterien der Stadt Leipzig und ist mit Beginn des neuen Vergabezyklus konsequent umzusetzen. 3.3 Entgelt für die verschiedenen Nutzergruppen (siehe Anlage 2) Die Höhe des zu zahlenden Nutzungsentgeltes regelt sich entsprechend der Zuordnung der Antragstel ler in Nutzergruppen. Nutzer, die keinen Anspruch auf städtische Sportförderung haben, werden in die Nutzergruppe A eingestuft. Der Kinder- und Jugendsport von förderungswürdigen Vereinen nutzt die städtischen Sportstätten wei terhin unentgeltlich (außer Schwimmhallen). Die Höhe des zu leistenden Nutzungsentgeltes im Erwachsenenbereich wird entsprechend dem prozen Sportprogramm Leipzig 2015 tualen Kinder- und Jugendanteil an der Gesamtmitgliederzahl des Vereines berechnet. Das bedeutet, der Verein bezahlt für alle Erwachsenensportgruppen das gleiche Nutzungsentgelt ent sprechend des Anteils der Kinder- und Jugendlichen (vgl. Preiskategorien B - E, Anlage 2). Sportgruppen gemeinnütziger Organisationen, Volkshochschule und der zur Aufgabenerfüllung angeordnete Dienstsport vom Brandschutzamt werden mit dem Vereinssport gleichgestellt (vgl. Preiskate gorie B, Anlage 2). 4 Vergabe von Sportstätten und Abrechnung des Entgeltes Die Vergabe der kommunalen Sportstätten erfolgt durch das Sport- und Bäderamt. Das Nutzungsent gelt wird für die Nutzung städtischer Sportstätten erhoben (siehe Punkt 1. Geltungsbereich). Unberührt bleiben weitere Regelungen zur Abrechnung sonstiger Nutzungen (z. B. Abrechnung von eintritts pflichtigen Veranstaltungen, Abrechnung der Schwimmhallennutzung außerhalb des öffentlichen Ba debetriebes, kommerzielle Nutzungen). Die Abrechnung des Nutzungsentgeltes erfolgt zentral beim Sport- und Bäderamt. Ansprechpartner für Vergabe, Vertragsabschluss und Rechnungslegung ist das Sport- und Bäderamt. Anlage 1: Einführung eines Entgeltes für die Nutzer der von der Stadt verwalteten Sportstätten – Hier: Festlegung von Übungsflächeneinheiten (ÜFE) für die einzelnen Sportstätten I. II. Turn- und Sporthallen Gymnastik-Kleinturnhallen (unter 200 m²) 0,5 Normalturnhallen (ab 200 m²) 1,0 Sporthallen (ab 400 m²) 1,5 Sporthallen (2-teilbar) (ab 600 m²) 2,0 Sporthallen (3-teilbar) (ab 800 m²) 3,0 Die Größenangabe der Halle bezieht sich auf die Hauptnutzungsfläche. Sportfreianlagen Kleinspielfelder (unter 20 x 40 m) 0,5 Kleinspielfelder (ab 20 x 40 m) 1,0 Großspielfelder (ggf. mit LA-Anlagen) 2,0 Anlage 2: Einführung eines Entgeltes für die Nutzung der von der Stadt verwal teten Sportstätten – Festlegung des Entgeltes für die verschiedenen Nutzergruppen Kategorie Bezeichnung A B C D E Kinder- und Jugendanteil in % Nutzer, soweit nicht unter Kategorie B bis E Leipziger Sportvereine1), 0 bis 10,09 Dienstsport städtischer Dienststellen, Sportgruppen von gemeinnützigen Organisationen, Volkshochschule Leipziger Sportvereine1) 10,1 bis 22,49 Leipziger Sportvereine1) 22,5 bis 37,49 Leipziger Sportvereine1) 37,5 und mehr Entgelt je Übungszeiteinheit 7,67 € 3,83 € 3,07 € 2,05 € 1,02 € 1) soweit Anspruch auf Förderung nach der Leipziger Sportförderungsrichtlinie besteht Sportprogramm Leipzig 2015 252 253 5. Anlagen 5. Anlagen Hallenbelegungskriterien für die Vergabe von Übungszeiten in kommunalen S porthallen 1. 2. Die Mindestteilnehmerzahl pro Übungseinheit je Sportgruppe wird sportartspezifisch und unter Berücksichtigung der jeweiligen Leistungsklasse der Sportgruppe (Regelfall mindes tens 10 Personen) berechnet. Die Mindestteilnehmerzahl bezieht sich jeweils auf eine Übungseinheit, also auf ca. 400 m² Hallenfläche, das entspricht einer Normalturnhalle mit 15 x 27 m. Bei Leistungssportlern (bei Mannschaftssportarten – Aktive der zweithöchsten Spielklassen) ist bei Bedarf eine Reduzierung der Mindestteilnehmerzahl um bis zu 50 % möglich. Das Erreichen der jeweils vorgegebenen Mindestteilnehmerzahl ist zwingende Vorausset zung für die Zuweisung von Hallenzeiten. Das Nutzungsentgelt bezieht sich ausschließlich auf die sportliche Nutzung der Sportstätten. Die Höhe des Nutzungsentgeltes richtet sich nach Art, Beschaffenheit und Größe der einzelnen Sportstätten, nach der Dauer der Nutzung und nach den Nutzergruppen. Der Verein oder Nutzer wird entsprechend seines prozentualen Anteiles an Kindern und Jugendlichen (bis 18 Jahre) in eine Nutzergruppe eingestuft. Dieser Nutzergruppe ist ein Nutzungsentgelt zugeordnet, das von 7,67 € für die Gruppe A bis 1,02 € für die Gruppe E für eine Übungszeiteinheit in einer Normalturnhalle eingestuft ist. Je nach Umfang der beantragten Trainingszeiten werden die Übungszeiteinheiten mit den Übungsflä cheneinheiten multipliziert. Übungszeiteinheit Leistungsstärke (z. B. Spielklassen) der jeweiligen Sportgruppen Sonderregelung für Fußballmannschaften Für das Training von Fußballmannschaften werden gedeckte Sportflächen nur bis zur C-Jugend überlassen. Die Überlassung von Übungszeiten an alle übrigen Fußballmann schaften wird erst möglich sein, wenn die zwingend auf eine Hallennutzung angewiesenen Sportarten ausreichend mit Übungszeiten versorgt sind. 5. Die unterschiedlichen Bedürfnisse des Freizeit-, Breiten- und Leistungssports erfordern, die jeweilige Leistungsstärke der Sportler bzw. Mannschaften zu berücksichtigen. Die An zahl der ÜZE einer Sportgruppe pro Woche erhöht sich deshalb entsprechend deren Leis tungsstärke. 4. Bemessungsgrundlagen Mindestteilnehmerzahl pro Übungseinheit Die Dauer einer ÜZE ist einheitlich auf 45 Minuten festgelegt. Durch diese einheitliche Festlegung der ÜZE ist es möglich, je Übungsabend (in der Regel 17.00 - 22.00 Uhr) 7 - 8 ÜZE unterzubringen. Die Zuteilung von Hallenzeiten erfolgt in Übungszeiteinheiten (ÜZE) pro Woche. 3. Bemessungsgrundlagen für die Berechnung des Nutzungsentgeltes für kommunale Sporthallen Prioritäten bei der Vergabe von Übungszeiten Auf Grund des derzeitigen erheblichen Defizits an Sporthallenfläche und der steigenden Nachfrage nach Hallenübungszeiten, erfolgt die Vergabe von Hallenübungszeiten nach Pri oritäten. Die Vereine, die Träger des sportlichen Geschehens sind, können die ihnen über tragenen Aufgaben nur erfüllen, wenn sie bei der Hallenzuweisung vorrangig berücksich tigt werden. Für die Überlassung von Übungszeiten wurde folgende Rangfolge festgelegt: • Turn- und Sportvereine • Betriebssportgruppen und Hochschulsportgruppen • sonstige Gruppen. Weitere Gesichtspunkte, die für die Vergabe der Hallen von Bedeutung sind die Größe des für die einzelne Sportart erforderlichen Spielfeldes, die Beschaffenheit des Hallenbodens, die Geräteausstattung der Hallen sowie die örtliche Bindung zwischen Standort der Halle und Sitz des Sportvereines. Sportprogramm Leipzig 2015 Übungsflächeneinheiten Die verschiedenen Sportstätten werden ausgehend von der Größe und der qualitativen Beschaffen heit in Übungsflächeneinheiten eingeteilt. Für die Nutzung einer Dreifeldersporthalle wird für eine Übungszeiteinheit das Dreifache berechnet. Sind Sportstätten mit nutzungseinschränkenden Mängeln behaftet, können sie zurückgestuft werden. Folglich sind Abweichungen in der Zuordnung möglich. Übungszeiteinheiten Es ist erforderlich, für alle Sportstätten von einheitlichen Übungszeiteinheiten auszugehen. Eine Übungszeiteinheit beträgt für alle städtischen Turn- und Sporthallen und sonstige Sportanlagen 45 Minuten. Übersicht: Festlegung von Übungsflächeneinheiten (ÜFE) für die einzelnen Sportstätten I . Turn- und Sporthallen Gymnastik-Kleinturnhallen 0,5 (unter 200 m²) Normalturnhallen (ab 200 m²) 1,0 Sporthallen (ab 400 m²) 1,5 Sporthallen (2-teilbar) (ab 600 m²) 2,0 Sporthallen (3-teilbar) (ab 800 m²) 3,0 II. Sportfreianlagen Kleinspielfelder (unter 20 x 40 m) 0,5 Kleinspielfelder (ab 20 x 40 m) 1,0 Großspielfelder (ggf. mit L A-Anlagen) 2,0 Die Größenangabe der Halle bezieht sich auf die H auptnutzungsfläche. Sportprogramm Leipzig 2015 254 255 5. Anlagen 5. Anlagen Übersicht Festlegung des Entgeltes für die verschiedenen N utzergruppen Entgelt je Übungszeiteinheit A Nutzer, soweit nicht unter Kategorie B bis E B Leipziger Sportvereine*), Dienstsport städtischer Dienststellen, Sportgruppen von gemeinnützigen Organisationen, Volkshochschule C Leipziger Sportvereine*) 10,1bis 22,49 3,07 € D Leipziger Sportvereine*) 22,5 bis 37,49 2,05 € E Leipziger Sportvereine*) 37,5 und mehr 1,02 € Übersicht Vergabe von Hallenzeiten nach ausgewählten Sportarten (Winter 2007/Frühjahr 2008) 7,67 € 27 1,73% 11 209 Basketball prozentual zur Gesamtmitgliederzahl der Sportart prozentual zur Gesamtmitgliederzahl Erwachsenensport 4.110 7,5% 118,9% 183,5 6,8% 6 5.414 7,2% 93,6% 1,0% 168,1% 72 6,2% 6 547 1,0% 621,4% 99 3,6% 12 756 1,0% 361,4% Stundenanzahl Erw.-Sport Koeffizient Nutzung 5 Anzahl Mitglieder 8,9% Platz 103,5 Koeffizient Nutzung 79,9% Anzahl Mitglieder 6,4% Koeffizient Nutzung prozentual zur Gesamtstundenzahl Badminton 9 1.304 Gesamt 5,14% Platz 80 prozentual zur Gesamtstundenzahl Erwachsenensport Allg. Sportgruppe prozentual zur Gesamtmitgliederzahl Kinder- und Jugendsport Sportart * soweit Anspruch auf Förderung nach der Leipziger Sportförderungsrichtlinie besteht Anzahl Mitglieder Bezogen auf eine Wochennutzung 3,83 € Platz 0 bis 10,09 prozentual zur Gesamtstundenzahl Kinder- und Jugendliche Bezeichnung Kinder- und Jugendanteil in % Stundenanzahl Kinder- und Jugendsport Kategorie A03-3 Sportentwicklungsplanung 75 4,82% 10 232 1,1% 420,8% 54 4,7% 7 374 0,7% 681,7% 129 4,8% 10 606 0,8% 587,6% 24,75 1,59% 12 61 0,3% 528,1% 4 0,3% 12 129 0,2% 146,4% 28,75 1,1% 13 190 0,3% 417,7% Gymnastik 16,5 1,06% 14 264 1,3% 81,3% 201 17,4% 2 3.387 6,2% 280,2% 217,5 8,0% 5 3.651 4,9% 164,4% Fußball (6-10 Jahre) 245 15,74% 1 2.015 9,9% 158,3% 247 9,1% 4 10.501 14,0% 64,9% Handball 238,5 15,33% 2 893 4,4% 347,6% Hockey 100,5 6,46% 7 388 1,9% 337,1% Boxen Karate Leichtathletik Tennis Tischtennis Turnen Volleyball Summe 2 0,2% 125 10,8% 47,25 4,1% 14 8.486 15,5% 1,1% 4 1.216 2,2% 485,3% 2 2.109 2,8% 475,7% 8 394 0,7% 566,2% 147,75 363,5 13,4% 5,4% 9 782 1,0% 521,5% 92 5,91% 8 333 1,6% 359,6% 35 3,0% 9 273 0,5% 605,3% 127 4,7% 11 606 0,8% 578,4% 177,75 11,42% 4 788 3,9% 293,6% 5,25 0,5% 11 646 1,2% 38,4% 183 6,7% 7 1.434 1,9% 352,2% 3 0,3% 13 1.664 3,0% 8,5% 21 0,8% 14 2.226 3,0% 26,0% 152,25 13,2% 3 1.006 1,8% 714,5% 255,75 9,4% 3 1.390 1,9% 507,8% 1,2% 10 418 0,8% 152,5% 156,75 5,8% 8 1.273 1,7% 339,9% 339,75 29,4% 1 2.285 4,2% 702,0% 554,25 20,4% 1 2.895 3,9% 528,4% 33.833 45,2% 1,16% 13 562 2,8% 41,7% 103,5 18 6,65% 6 384 1,9% 350,8% 143,25 9,20% 5 855 4,2% 218,1% 214,5 13,78% 3 610 3,0% 457,7% 1556,25 8.898 43,9% Mitglieder Ki.-Ju. 13,5 1157,50 20.256 24.935 45,6% Mitglieder Erwachsene 2713,75 54.647 Mitglieder gesamt: 74.903 Quelle: Stadtsportbund Leipzig e. V./Amt für Sport Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 256 257 5. Anlagen 5. Anlagen A04-3 Sportentwicklungsplanung und in Zusammenhang mit der Leistungsfähigkeit der Vereinsmitglieder im Sinne von Eigenleistungen (Kinder- und Jugendanteil) nach Einzelfallprüfung, Pflegeaufwand durch Wettkampfsport und Einstu fungskriterien der Sportflächen und Größe der Sportplatzanlage. Grundlagen, Regelungen der Stadt Leipzig zur Verpachtung kommunaler Sportstätten 1.6. Grundlagen Beschluss der 33. Stadtverordnetenversammlung Nr. 519/92 vom 17.06.1992, Vorlage DB Nr. 197/92, Drucksache Nr. 429, Prioritätensetzung lt. DB OBM vom 18.10.1999, lt. Drucksache Nr. III/243 Die Festlegung der Höhe der Kostenbeteiligung durch die Stadt Leipzig erfolgt grundsätzlich in Wertung der Auslastung der Sportstätte für den Schul-, Trainings- und vom Fachverband organisierten Wettkampfsport, insbesondere für Kinder- und Jugendliche, der fachgerechten Pflege (DIN 18 035 – 1) und § 6 des Pachtvertrages – Betreibung des Pachtobjektes – für die Wettkampfund Trainingsanlagen durch die Vereine. 1. Pflege- und Unterhaltungskostenanteil für Sportplatzanlagen Die Größe der Flächen und Gebäude werden den statistischen Unterlagen des Amtes für Sport entnom men. Die Einstufung in die Pflegegruppen erfolgte nach dem Pflegezustand. Eine Differenz zur Grundstücksgröße beinhaltet bebaute und/oder unbenutzte Flächen ohne Pflege kostenanteil. 1.1. Pflegekostenanteil Sportrasen und Kunstrasen Davon Pflegegruppe 1.2. pro m² = 0,41 Euro pro m² = 0,26 Euro pro m² = 0,05 Euro - Wettkampfsport - Wettkampfsport - Hartplätze, Laufbahnen und Sprunggruben Davon Pflegegruppe 1.3. A: B: C: A: B: C: pro m² = 0,26 Euro pro m² = 0,13 Euro pro m² = 0,02 Euro - Wettkampfsport - Pflegekostenanteil für Sporträume Pro m² = 3,10 Euro 1.7. Baumpflege – pauschale Berechnung nach Erfordernissen entsprechend der Baumschutzsatzung Pflegekostenanteil Gesamt: Punkt 1. (von 1.1 bis 1.6 Punkt) in Summe unterliegen seit 2000 (HaKo) einer Kürzung von 10% Sportvereine, die auf ihren Sportstätten Vereins-, Kinder- und Jugend- Breiten- und Schulsport- oder Leistungssport gewährleisten Sportvereine, die auf ihren Sportstätten vorwiegend nur den eigenen Vereinssport betreiben, werden wie folgt gekürzt: 20% Sportvereine mit über 40% Anteil Kinder- und Jugendliche 40% Sportvereine unter 40 % Anteil Kinder- und Jugendliche Die Kostenerstattung lt. Punkt 1.8 und Punkt 6 unterliegen keiner Kürzung 1.8. Betriebskostenanteil für Kinder und Jugendliche/Vereinsmitglieder, die auf der Sportanlage trainieren Pro KJ à 20,00 Euro 2. Sporthallen Die Unterstützung für die Pflege und Unterhaltung gepachteter Sporthallen erfolgt pauschal auf der Grundlage der Gebäudenutzfläche für Vereine mit Wettkampf betrieb, Kinder- und Jugendsport Tennisplätze (Regelgröße 610 m²) • • • pro m² Nutzfläche in 3 Kategorien zu 10,00, 17,00 oder 27,00 Euro 27 Euro für Hallen mit Wettkampf- und Trainingsbetrieb und hohem Kinder- und Jugendanteil; 17,00 Euro für Hallen mit überwiegend Wettkampf und Trainingsbetrieb; 10,00 Euro für Hallen mit Breiten- und Trainingssport Betriebskostenanteil für Kinder- und Jugendliche/Vereinsmitglieder, die in der Sporthalle regelmäßig trainieren; Pro KJ à 20,00 Euro Betriebskostenanteil für Kinder und Jugendliche/Schulsport entsprechend Punkt 6 Pro Tennisplatz mit Wettkampf-, Kinder- und Jugendsport 350 Euro Pro Tennisplatz mit Freizeitsport 200 Euro 3. 1.4. Mit Wettkampfsport: Rahmengrün, Wege, Treppen, Traversen und Tribünen gesamt Davon Pflegegruppe 1.5. A: B: pro m² = 0,10 Euro pro m² = 0,02 Euro - Wettkampfsport - Personalkostenanteil je nach Größe und Pflegeaufwand zwischen 250,00 Euro und 30.000,00 Euro Sportprogramm Leipzig 2015 Wassersportanlagen • • • Für jedes Bootshaus und komplette Steganlage erfolgt eine pauschale jährliche Zuwen dung bis zu 1.000,00 Euro für Vereine mit Wettkampfsport Für Objekte mit regelmäßigem Wettkampf- und Leistungssport, insbesondere im Kin der- und Jugendsport erhalten eine Zuwendung von 5.000,00 bis 15.000,00 Euro Betriebskostenanteil für Kinder und Jugendliche/Vereinsmitglieder, die auf der Sportanla ge regelmäßig trainieren; Pro KJ à 20,00 Euro Sportprogramm Leipzig 2015 258 259 5. Anlagen 5. Anlagen 7. Ohne Wettkampfsport: • • 4. Besondere Ereignisse/schwerwiegende Havarien Für jedes Bootshaus und komplette Steganlage erfolgt eine pauschale jährliche Zuwen dung bis zu 500,00 Euro, unter der Voraussetzung, dass der Verein über eine Kinder- bzw. Jugendabteilung verfügt, die ebenfalls die Anlage mitnutzen. Betriebskostenanteil für Kinder und Jugendliche/Schulsport entsprechend Punkt 6 Nach Einzelfallprüfung kann für besondere Ereignisse, die im Interesse der Stadt Leipzig liegen (z.B. überregionale Wettkämpfe mit hohem Verschleiß der Wettkampfanlagen sowie die Behebung schwer wiegender Havarien) eine einmalige anteilige Kostenerstattung erfolgen. sonstige Sportanlagen Sportrasen Einstufungskriterien Sportflächen: Tennisanlagen – siehe Punkt 1.3 Pflegegruppe A – optimale Pflege: DIN-gerechte Kegelsportanlagen mit Wettkampfsport bis zu 500,00 Euro Ständig hohe Aufmerksamkeit des Platzpersonals bei der Termin- und qualitätsgerechten Ausführung der Pflege/Nutzungsregelung • • 5. Betriebskostenanteil für Kinder und Jugendliche/Vereinsmitglieder, die auf der Sportanla ge regelmäßig trainieren; Pro KJ à 20,00 Euro Betriebskostenanteil für Kinder und Jugendliche/Schulsport entsprechend Punkt 6 spezielle Sportanlagen Sportkomplex „Am Sportforum 10“ Sportschule „Egidius Braun“ Abtnaundorf Radrennbahn Bogensportanlage Wettinbrücke Motodrom SPA Anton-Bruckner-Allee Reitsportanlage Stahmeln Schützenhof TH Kiebitzstraße – Schießsport TH Connewitzerstraße – Schießsport Wackerbad Gohlis SPO Diderotstraße Debrahof Park 5.1 Grünau Sozialgebäude Landschaftssee SW SPO Lützschena/Stahmeln Rollhockeyanlage Böhlitz-Ehrenbeg bis zu 1.500,00 Euro bis zu 35.000,00 Euro bis zu 2.500,00 Euro bis zu 700,00 Euro bis zu 4.000,00 Euro bis zu 1.500,00 Euro bis zu 1.500,00 Euro bis zu 23.000,00 Euro bis zu 1.800,00 Euro bis zu 1.800,00 Euro bis zu 8.000,00 Euro bis zu 3.500,00 Euro bis zu 500,00 Euro bis zu 1.200,00 Euro bis zu 500,00 Euro bis zu 1.500,00 Euro bis zu 2.500,00 Euro • Betriebskostenanteil für Kinder und Jugendliche/Vereinsmitglieder, die auf der Sportanla ge regelmäßig trainieren; Pro KJ à 20,00 Euro • Betriebskostenanteil für Kinder und Jugendliche/Schulsport entsprechend Punkt 6. 6. Nutzung von Vereinssportanlagen durch den regulären Schulsport/Betriebskosten- anteil für Kinder und Jugendliche/Schulsport a) b) c) Regelmäßige Nutzung im Sportunterricht; Pro KJ à 3,10 Euro (bei Anwendung von a) ist b) und c) ausgeschlossen) Nutzung nur zu Sportfesten und Projekttagen; Pro KJ à 0,52 Euro regelmäßige Nutzung durch den Profilschulsport der Sportschulen (Sportmittelschule, Sportgymnasium) und Kadersportler/Stützpunkte-Leistungssport; Pro KJ à 15,00Euro (bei Anwendung von c) ist a und b ausgeschlossen) Sportprogramm Leipzig 2015 Hauptspielfelder/Hockeyrasen: • Intensivschnitt Fußball von 8 auf 4 cm, Hockey 6 auf 2/3 cm • Exakte Nährstoffversorgung lt. Düngeplan • Laut Pflegeplan mechanische oder/und chemische Unkrautbekämpfung, aerifizieren, ver ticutieren • Bewässerung • laufende Ausbesserung nach Nutzung • Besandung einmal im Jahr Pflegegruppe B – eingeschränkte Pflege: Nebenspielfelder • Pflege wie Pflegegruppe A, außer in der Regel Besandung, verticutieren, aerifizieren • Geringere Nährstoffversorgung Pflegegruppe C – geringe Pflege: Nebenfelder/Verschleißplätze • in der Regel nur Rasenschnitt • Beseitigung eventueller Unfallquellen Kandidaten für Rekonstruktion/Renovation Hartplätze/Laufbahnen (Tenne) Pflegegruppe A – optimale Pflege: • Einsatz 2 bis 3 mal Pflegekombination • Regelmäßiges Schleppen bzw. Egalisieren • Eventuelle Ausbesserung der Deckschicht, auch während der Saison Pflegegruppe B – eingeschränkte Pflege: • in der Regel nur Schleppen sowie Unfallquellen beseitigen • ggf. Unkrautbekämpfung Sportprogramm Leipzig 2015 260 261 5. Anlagen 5. Anlagen A05-3 Sportentwicklungsplanung Anti-Doping-Aktionsplan Zehn Punkte für Sport und Staat 1. Kontrolldichte erhöhen: Das System der Doping-Kontrollen durch die NADA muss quantitativ und qualitativ verbessert wer den. Deshalb verdoppelt der DOSB seinen Zuschuss an die NADA im kommenden Jahr von 260.000 € auf 520.000 €, um damit wesentlich mehr Kontrollen, insbesondere im Trainingsbereich finanzieren zu können. Er erwartet auch vom Bund eine Ausweitung seiner Zuwendungen zur NADA. Um die NADA mittel- und langfristig auf eine bessere finanzielle Grundlage zustellen, ist eine deutliche Erhöhung ihres Stiftungskapitals dringend erforderlich. Als ersten Schritt begrüßt der DOSB die auf gemeinsame Initiative von Bundestag, Bundesregierung und Sport beschlossene Erhöhung des Stiftungskapitals um 2 Mio. € aus nicht verbrauchten Mitteln der Kulturstiftung zur Fußball-WM. Weitere Zustiftungen aus der Wirtschaft sind möglich und erwünscht. Um die Unternehmen – gerade die, die im Sport engagiert sind – stärker zu gewinnen, wird der DOSB gemeinsam mit der Deutschen Sport-Marketing (DSM) und der NADA ein verbessertes Marketing der NADA initiieren. 2. Besser vorbeugen: Der Kampf gegen Doping darf sich nicht auf Kontrollen und Sanktionen beschränken; er muss stär ker präventiv geführt werden – durch Information und Aufklärung. Die Prävention ist der wichtigste Ansatzpunkt für künftige Verbesserungen. Zu den Kernaufgaben der NADA gehören die Erstellung und Verbreitung von Aufklärungs- und Erziehungsmaterial zum Thema „Doping im Sport“. Die Lan dessportbünde, die Spitzenverbände und die Sportverbände mit besonderen Aufgaben werden aufge fordert, verpflichtende Angebote zur Aus- und Fortbildung von Übungsleitern und Trainern der Ver eine zu schaffen. Der DOSB wird seine „Anti-Doping-Vertrauensleute“ aktiv in den Eliteschulen des Sports, in den Olympiastützpunkten und bei Schulungen seiner Mitgliedsverbände in direktem Kontakt mit jungen Athletinnen und Athleten einsetzen. Er wird auch DDR-Dopingopfer bitten, sich an dieser Aufgabe zu beteiligen, denn niemand kann glaubwürdiger als sie über die schlimmen Folgen des Do pings berichten. 3. Mindeststandards bei der Dopingbekämpfung verbindlich machen: Viele Mitgliedsverbände und -organisationen des DOSB (beispielsweise der Deutsche Schwimmver band, der Bund Deutscher Radfahrer, die Wintersportverbände und die Stiftung Deutsche Sporthilfe) haben effektive Maßnahmen ergriffen, um den je spezifischen Herausforderungen im Kampf gegen das Doping zu begegnen, insbesondere durch 4. WADA-Code weiter verschärfen: Der DOSB unterstützt die Bemühungen auf internationaler Ebene (durch das IOC und die Association of Summer Olympic International Federations (ASOIF)), den WADA-Code so zu verändern, dass in schwerwiegenden Fällen schon bei einem ersten Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln eine Höchst strafe von vier Jahren Startverbot verhängt werden kann. Bislang gilt die „Regelstrafe“ von zwei Jahren zugleich als „Höchststrafe“ bei Erstvergehen; da von dieser Regelstrafe bei besonderen Umständen nach unten abgewichen werden kann, muss auch eine Abweichung nach oben ermöglicht werden. Der DOSB fordert die Bundesregierung auf, diese Initiative bei den laufenden WADA-Konsultationen zu unterstützen. 5. Finanzielle Sanktionen für Doping-Täter einführen: Der DOSB unterstützt die Bemühungen auf internationaler Ebene (ebenfalls durch das IOC und die ASOIF), den WADA-Code um zusätzliche finanzielle Sanktionen für des Dopings überführte Athletin nen/Athleten zu ergänzen. Solche Geldstrafen waren im früher geltenden Anti-Doping-Code des IOC vorgesehen, bei der Verabschiedung des WADA-Codes durch die beteiligten Sportorganisationen und Staaten jedoch nicht durchsetzbar. Der DOSB fordert die Bundesregierung auf, auch diese Initiative bei den laufenden WADA-Konsulta tionen zu unterstützen. 6. Die staatlichen Organe im Kampf gegen das Doping stärken: Das staatliche Instrumentarium im Kampf gegen Doping greift noch zu wenig; es muss ausgeweitet und künftig vor allem besser und entschiedener vollzogen werden. Der DOSB bekräftigt seine Forderung nach der Einrichtung von Anti-Doping-Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften. Nur geschulte und auf Do ping fokussierte Ermittlungsbehörden, die personell angemessen ausgestattet sind, können das Doping wirkungsvoll bekämpfen. Das beste Gesetz ist nutzlos, wenn es nicht umgesetzt wird. Der DOSB fordert eine Strafverschärfung für das banden- und gewerbsmäßige Inverkehrbringen von Dopingsubstanzen. Die Mindeststrafe gemäß §§ 6a und 95 AMG soll ein Jahr, die Höchststrafe zehn Jahre (statt bislang drei Jahre) sein. Mit diesem Strafmaß können die staatlichen Ermittlungsmöglich keiten (wie Telefonüberwachung und Durchsuchungen) besser ausgeschöpft werden. Der DOSB weist ausdrücklich darauf hin, dass Athleten/innen, die mit Dopingmitteln handeln oder sie anderweitig in den Verkehr bringen, mit Gefängnisstrafen bedroht sind. Der DOSB hält diese Regelung für sinnvoll und zielführend und unterstützt sie nachdrücklich. Der DOSB erneuert die Forderung nach einer besonderen Kennzeichnungspflicht für relevante Arznei mittel durch Erlass einer Doping-Warnhinweis-Verordnung (§ 6a Abs. 3 Arzneimittelgesetz (AMG)). Zusätzlich fordert er, den freien Warenverkehr für Dopingmittel zu verbieten; medizinisch indizierte Substanzen sollen davon unberührt bleiben. Das Verbot soll sich sowohl auf die Einfuhr als auch auf den Bezug im Postversand erstrecken. den Abschluss von Athletenvereinbarungen mit empfindlichen finanziellen Vertragsstrafen bei Doping-Vergehen, die Erstellung von Athleten- oder Gesundheitspässen zur langfristigen Dokumentation des sportlichen Werdegangs und medizinischer Untersuchungen, qualitativ und quantitativ verbesserte Kontrollsysteme (Datenbanken etc.) und aktive Beiträge von Athleten im Kampf gegen Doping. Der offensichtlich weit verbreitete Missbrauch von Arzneimitteln in kommerziellen Fitness-Studios unterliegt entgegen landläufiger Meinung nicht den Anti-Doping-Regeln des organisierten Sports. Um die Weitergabe von Dopingmitteln in diesen Einrichtungen wirksamer bekämpfen zu können, sind kommerzielle Fitness-Studios und ähnliche Betriebe nach Auffassung des DOSB der Regelüberwa chung durch Polizei und Ordnungsbehörden zu unterwerfen. Dazu soll § 64 AMG verschärft werden. Der DOSB unterstützt Maßnahmen für nationale Schiedsgerichtsvereinbarungen. Der DOSB fordert seine Mitgliedsverbände und -organisationen auf, entsprechende Maßnahmen für ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereich zu realisieren. Er appelliert zugleich an die Sponsoren, in ihre Verträge mit Athleten/innen wirksame Vertragsstrafen bei Doping-Vergehen aufzunehmen. Er legt Wert auf deren Harmonisierung mit dem effektiven unabhängigen und international anerkann ten Schiedsgerichtssystem (Court of Arbitration for Sport, CAS). • • • • Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 262 263 5. Anlagen 5. Anlagen 7. Dopingtäter/innen schnell, hart und international bestrafen: Der DOSB macht sich das Ergebnis der Arbeitsgruppe „Besitzstraf barkeit“ zu eigen, die nach sorgfäl tiger Abwägung aller rechtlichen und tatsächlichen Gesichtspunkte mehrheitlich empfiehlt, eine „Be sitzstraf barkeit“ gesetzlich nicht zu verankern. Die Argumente der Arbeitsgruppe zum umfassenden Schutz des Prinzips der uneingeschränkten Verantwortlichkeit der Athleten/innen („Strict liability“), des unverzichtbaren Eckpfeilers des Anti-Doping-Kampfes, sind überzeugend. Die Sanktionierung ei nes durch positiven Dopingtest überführten Athleten soll weiterhin allein durch die Sportgerichtsbar keit erfolgen, da nur so eine schnelle, harte und international sofort durchsetzbare Bestrafung möglich ist. Wird der Athlet durch staatliche Maßnahmen der Weitergabe von oder des Handels mit Dopingmit teln überführt, unterliegt er schon jetzt den für alle Bürger geltenden gesetzlichen Bestimmungen des Arzneimittelgesetzes (siehe oben Ziffer 6). Der DOSB betont insbesondere noch einmal das Erforder nis der internationalen Harmonisierung für einen wirksamen Kampf gegen das Doping. 8. A06-3 Sportentwicklungsplanung Sächsische Sportstättenbedarfsermittlung Auszug aus der Sportstättenbedarf und -bilanz für die Sächsischen Gemeinden 2002 nach dem Leit faden des Bundesinstitutes für Sportwissenschaften (durchgeführt vom Institut für Sportwissenschaft und Sport der Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Alfred Rütten) Bedarf Sport und Strafverfolgung müssen wechselseitig besser informieren: Anlagentyp Der DOSB fordert eine bessere Koordinierung der in Sport und Staat mit dem Kampf gegen das Doping befassten Stellen. Der DOSB wird seine Mitgliedsverbände verpflichten, Verdachtsmomente auf Ver stöße gegen gesetzliche Bestimmungen unverzüglich der zuständigen (Schwerpunkt-) Staatsanwalt schaft zu übermitteln. Der DOSB fordert die NADA auf, sich dieser Informationspflicht ebenfalls zu unterwerfen. Umgekehrt bittet der DOSB die staatlichen Stellen, dafür Sorge zu tragen, dass die (Schwerpunkt-) Staatsanwaltschaft ihrerseits für die Sportgerichtsbarkeit wichtige Informationen unverzüglich an die zuständige Sportorganisation übermittelt. Der DOSB unterstützt die Bemühungen auf internationaler Ebene (durch das IOC), den WADA-Code durch die Einführung einer entsprechenden Informations pflicht zu ergänzen, und fordert die Bundesregierung auf, diese Initiative bei den laufenden WADAKonsultationen zu unterstützen. 9. Öffentliche Förderung nur bei aktivem Anti-Doping-Kampf: Kleinspielfeld Bestand Organisier ter Sport in AE* Unorgani sierter Sport in AE Schulsport in qm Schulsport in AE 64.810 67,0 4,6 6,6 75.640 78,1 - - 14,6 23,5 13.339 38,1 329 1,3 25,6 24,5 13.38 51,4 - - 4,2 14,5 7.508 18,8 3,4 27,0 24.341 30,4 882 Sonstige Sportfreifläche Hallenbad Freibad Rollsportanlage * Größe der Anlageeinheiten: Kleinspielfeld sonstige Sportfreifläche - 968 m² Hallenbad - 250 m² Freibad - 400 m² Rollsportanlage - 800 m² Gesamt in qm Gesamt in AE* in qm 176-231 Bilanz In AE* (Anzahl) In qm In AE** 182,1 (126) 87.252 90,1 5.775 23,1 (13) -7.606 -30,4 13.291 33,2 (08) 5.783 14,5 1,1{1) -23.459 -29,3 - 968 m² Der DOSB unterstützt die Politik des Bundesinnenministers, seine öffentliche Förderung mit der Ver pflichtung zur Einhaltung von Standards im Kampf gegen Doping zu verknüpfen. Er wird diese Ver pflichtung in die Zielvereinbarungen, die er mit dem Bundesinnenministerium, den Verbänden und den Olympiastützpunkten abschließt, verbindlich aufnehmen. Der DOSB begrüßt die Entscheidung des Bundesinnenministers, die Anti-Doping-Konvention der UNESCO zeitnah zur ratifizieren. 10. Anti-Doping-Maßnahmen entschlossen umsetzen: Der DOSB bekräftigt seine festen Willen, die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen mit ganzer Kraft entschlossen voran zu treiben. Sein Präsidium wird diesen Aktionsplan deshalb dem Bundes innenminister mit dem Ziel eines Schulterschlusses von Sport und Staat im Kampf gegen Doping un terbreiten. Dabei wird es sich auch in Zukunft von dem Grundsatz leiten lassen, dass Inhalt vor Form geht. Weimar, den 9. Dezember 2006 Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 264 265 5. Anlagen 5. Anlagen A07-3 Sportentwicklungsplanung Himmelsrichtung Maßnahmen, die der Verbesserung der Bewegungsräume für das sportliche Radfahren dienen Himmelsrichtung Aus der Sicht des Sports geeignete Zubringerstrecken In sportbezogener Hinsicht noch erforderliche Maßnahmen Max-Reger-Allee • Oberflächensanierung Fotografie Rad- und Gehweg Peterssteg (ab Käthe-Kollwitzstraße bis zum RichardWagner-Hain) • keine Grundhafter Ausbau in Asphalt In sportbezogener Hinsicht noch erforderliche Maßnahmen Heuweg keine Marienweg und Slevogtstraße bis zur Georg-Schumann-Straße Teilweise Oberflächensanierung Niedrig Radweg ab Georg-Schumann-Straße entlang der Slevogtstraße Teilweise Oberflächensanierung des Radweges auf dem Stück bis zur Bahnunterquerung (bereits Bestandteil geplanter Baumaßnahmen) Mittel Radweg an der Louise-Otto-PetersAllee (Süd) keine Straße „An der Hufschmiede“ Im Zusammenhang mit einem künftigen Ausbau der Straße wäre der Bau von Radverkehrsanlagen zu prüfen Niedrig Radweg an der Louise-Otto-PetersAllee bis zur Stadtgrenze Weiterführung des asphaltierten Radweges über die A14 bis zum Anschluss an das Erholungsgebiet Schladitzer See Hoch Fotografie Prioritätensetzung Prioritätensetzung Niedrig und Radweg an der Ferdinand-Lassalle-Straße Aus der Sicht des Sports geeignete Zubringerstrecken Hoch Norden Norden Rad- und Gehweg am Richard-Wagner-Hain bis zur Zeppelinbrücke Grundhafter Ausbau in Asphalt Hoch Rad- und Gehweg entlang des Elsterbeckens ab der Zeppelinbrücke Oberflächensanierung Niedrig Rad- und Gehweg entlang des Elsterbeckens ab Landauer Brücke Grundhafter Ausbau in Asphalt Hoch Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 266 267 5. Anlagen Himmelsrichtung 5. Anlagen Aus der Sicht des Sports geeignete Zubringerstrecken In sportbezogener Hinsicht noch erforderliche Maßnahmen keine Anton-Bruckner-Allee keine Nonnenweg keine Klingerweg/Meystraße keine Radweg vom Schleußiger Weg bis zum Teilungswehr Großzschocher Grundhafter Ausbau des Weges in Asphalt Nonnenstraße/Weißenfelser Straße keine Rad- und Gehweg von der Weißenfelser Straße bis zum Rad- und Gehweg am Karl-Heine-Kanal Keine Rad- und Gehweg am Karl-HeineKanal keine Radweg entlang der Lützner Straße, dann entlang der B87 bis zur Stadtgrenze keine Aus der Sicht des Sports geeignete Zubringerstrecken In sportbezogener Hinsicht noch erforderliche Maßnahmen Anton-Bruckner-Allee Fotografie Prioritätensetzung Himmelsrichtung Hoch Fotografie Prioritätensetzung Westen Süden Straße am Teilungswehr Grundhafter Ausbau der Straße in Asphalt vom Teilungswehr bis zum Bahnübergang Radweg an der Brückenstraße keine Kelchsteinlinie und Uferrundweg um den Cospudener See (Stadtgrenze) Änderung des Pflastersteinbelags am Kreuzungsbereich Kelchsteinlinie/ Uferrundweg für eine bessere Befahrbarkeit durch Radfahrer/innen und Inlineskater/innen Sportprogramm Leipzig 2015 Hoch Hoch Sportprogramm Leipzig 2015 268 269 5. Anlagen Himmelsrichtung 5. Anlagen Aus der Sicht des Sports geeignete Zubringerstrecken In sportbezogener Hinsicht noch erforderliche Maßnahmen Fotografie Prioritätensetzung A08-3 Sportentwicklungsplanung Berechnungsmatrix für die Schwerpunktsportarten Anton-Bruckner-Allee Beethovenstraße/Wächterstraße/ Dimitroffstraße keine Individualsportarten keine Kriterien 1. Basisförderung 2. Strukturelement (Bundesstützpunkt, Bundesstützpunkt Nachwuchs, ohne Stützpunkt) 3. Leistungen Senioren 4. Leistungen Junioren 5. Kaderstruktur (A- bis C-Kader) 6. kommunalpolitischer Aspekt Quote 37,5 % 22,5 % 12,5 % 2,5 % 20,0 % 5,0 % Mannschaftssportarten Osten Radwege am Süd- und Ostring um die Innenstadt Planungen und Baumaßnahmen zur Neugestaltung des Leuschner-Platzes müssen in angemessenem Umfang Radverkehrsanlagen berücksichtigen. Hoch Kriterien 1. Basisförderung 2. Betreuungsstatus (Bundesstützpunkt, Bundesstützpunkt Nachwuchs, ohne Stützpunkt) 3. Leistungen Senioren 4. Leistungen Junioren 5. Kaderstruktur (A- bis C-Kader) 6. kommunalpolitischer Aspekt Quote 50,0 % 25,0 % 5,0 % 5,0 % 5,0 % 10,0 % Erläuterung zum Kriterium „Kommunalpolitischer Aspekt“ Radwege entlang des Grimmaischen Steinwegs, der Prager Straße und am Gerichtsweg keine 1. Auslastung/Nutzung vorhandener Infrastruktur 2. Breitenwirkung der Sportarten/Verankerung in der Vereinslandschaft 3. Attraktivität und Medienresonanz einer Sportart A09-4 Sportstättenentwicklungsplanung Rad- und Gehweg parallel zur Eilenburger Straße (ehemalige Bahnstrecke) keine Sportstättenbestand Sportplatzanlagen Mierendorffstraße • Oberflächensanierung Mittel • alternativ: Weiterführung des zuvor benannten Rad- und Gehweges Radweg an der Zweinaundorfer Straße Sportprogramm Leipzig 2015 • Vervollständigung und stückweise Oberflächensanierung des Radweges Mittel Tabelle 3 Sportprogramm Leipzig 2015 L.-Nr. Sportprogramm Leipzig 2015 1 1 5 3 4 3 2 2 1 1 04 Zentralstadion Testfeld an der Jahn05 allee Gesamt im Stadtbezirk Nordost SA Sportschule Abt06 naundorf 07 SA Mariannenpark 08 SA Gontardweg 09 SA „An der Parthe“ 10 SA Dortmunder Straße 11 SA Katzmannstraße 12 SA Theklaer Straße nutzb. Sportfläche 1 1 2 3 1 7 1 6 (St.) Anzahl 817 7.245 3 4 2 4 2 1 22 Bruno-Plache-Stadion 23 SA Prager Straße 24 SA Südoststadion 25 SA Holzhäuser Straße 26 SA Liebertwolkwitz SA „E. Altner Weg“ 27 (Holzh.) 1 3 11 34 „Neue Linie“ LVB Gesamt im Stadtbezirk 15.024 5.202 1 1 1 13 „Stadion der Freundschaft“ 40 SA Albersdorfer Straße 41 SA Hartmannsdorf Gesamt im Stadtbezirk 8.012 1 4 46 SA Miltitz Gesamt im Stadtbezirk 1 3 2 2 1 1 1 1 SA „Manfr. v. Brauchitsch“ SA „Karl-EndersSportpark“ 50 51 52 SA „Willi Kühn“ 53 SA Rietschelstraße 54 SA Böhlitz-Ehrenberg SP am Waldbad, B.55 Ehrenb. 56 SA Rückmarsdorf 57 SA Burghausen 24 14.312 2 49 SA „Charlottenhof“ 164.591 7.233 6.968 6.293 8.060 14.561 7.562 12.411 20 1 1 2 1 2 2 3 1 4 3 13 2 4 2 5 22 3 1 10 4 4 17 3 1 3 3 7 17 3 6 3 2 3 1 1 5 3 4.018 30.728 1.888 840 1.932 612 1.753 2.544 9.291 1.584 4.067 6.217 20.206 6.599 4.119 3.568 5.920 30.856 4.071 1.231 12.571 8.564 4.419 22.781 1.156 1.034 9.577 7.718 3.296 21.079 3.921 8.051 4.641 1.562 2.904 1.375 968 7.383 8.415 1.794 3 1 1 1 2 1 1 2 1 1 1 1 4 1 1 1 1 1 1 nutzb. Sportfläche Anzahl (m²) 3 1 4 455 64 336 (m²) 3 1 2 0 0 3.393 2.364 1.029 1 2 2 12 4 3 1 4 8 164 160 185 930 498 140 119 173 855 1 1 1 1 (St.) 5.650 1.800 1.300 2.550 3.570 1.650 1.920 6.000 3.000 3.000 2.250 2.250 7.250 1.650 1.800 2.800 1.000 1 1 0 1 1 0 0 188 188 0 770 770 0 0 859 491 608 123 205 167 113 558 558 305 157 148 9 1 2 2 4 765 76 253 153 283 11 1.350 6 5 8 2 2 2 2 6 6 4 2 2 1 1 0 0 0 0 (nur diese Teilflächen gehören zum Amt für Sport) 2.250 1.800 1.650 10.200 3.600 1.800 3.000 1.800 10.200 (St.) Anlaufanzahl (ZLS Betreibergesellschaft) (St.) nutzb. Sportfläche (Universität Leipzig) 3.250 2.250 4.700 (m²) nutzb. Sportfläche 0 0 0 0 500 500 150 150 500 500 (m²) 0 0 0 0 0 0 1 1 (St.) 0 0 0 0 0 0 500 500 (m²) 2 1 1 3 3 5 2 1 2 4 4 1 1 1 1 1 2 2 11 3 1 7 (St.) 228 78 150 300 300 576 256 128 192 547 547 128 128 128 128 128 416 416 1.708 450 128 1.130 (m²) Kugelstoß Diskus/ Hammer Stoß- und Wurfanlagen Stabhochsprung 2 2 0 0 0 0 1 1 5 5 (St.) 0 0 0 0 0 0 8.150 8.150 (m²) nutzbare Sportfläche 195.319 9.121 7.808 8.225 8.672 16.314 16.856 31.188 9.146 16.478 26.453 45.058 48.475 14.611 4.119 11.894 11.887 5.964 121.731 5.202 10.324 8.782 27.728 23.517 16.633 29.545 104.368 23.100 8.246 7.747 24.857 22.742 17.676 144.549 7.245 7.906 19.232 35.164 19.284 29.714 26.004 9.123 7.338 30.091 23.060 8.606 17.526 18.857 133.262 7.612 7.650 11.400 19.341 31.522 31.572 24.165 43.754 7.700 7.700 9.578 11.818 6.958 (m²) 7.331 264 1.800 1.631 153 3.483 5.220 2.509 2.711 7.954 123 3.461 1.065 3.305 3.355 3.355 7.683 1.650 1.957 3.076 1.000 2.542 2.088 1.963 15.089 4.098 4.870 3.119 3.002 21.913 4.155 2.442 15.316 (m²) 1-4 ZS nach GPO 3 7.612 2 202.650 2,00 9.121 2 8.072 2 10.025 2 8.672 2 17.945 2 16.856 2 31.341 2 9.146 2 19.961 2 26.453 2 45.058 2 53.695 3,00 14.611 3 6.628 3 11.894 3 14.598 2 5.964 3 129.685 2,14 5.202 4 10.447 2 12.243 2 28.793 2 23.517 2 19.938 2 29.545 1 107.723 2,50 23.100 2 11.601 3 7.747 3 24.857 2 22.742 2 17.676 3 152.232 1,86 7.245 3 9.556 2 21.189 2 35.164 2 22.360 1 30.714 1 26.004 2 9.123 2 7.338 2 30.091 2 23.060 2 11.148 2 19.614 1 20.820 2 148.351 2,50 11.748 3 11.400 4 24.211 3 34.641 2 34.574 2 24.165 1 65.667 1,80 7.700 2 7.700 1 13.733 3 14.260 2 22.274 1 (m²) 5. Anlagen Gesamt im Stadtbezirk 21.897 3 20.236 7 48 SA Cottaweg 45.058 28.269 „Alfred-Kunze-Sport47 park“ Alt-West SA Miltitzer Weg (WK 45 VII) 8.326 1 5.967 1 5.964 44 SA Lausen SA Straße am Park (WK I) 90.875 7.551 15.157 14.953 SA Ratzelstraße (WK 43 IV) 42 West 1 6.253 2 38 SA „Karl Siegmeier“ 39 2 37 SA Diezmannstraße 16.633 2 36 SA Nonnenwiese 25.126 4 81.587 6.713 15.280 35 SA Pistorisstraße 1 32 SA Park Dölitz 33 SA Lößnig Südwest 23.100 2 31 SA Am Goethesteig 7.090 2 30 SA „Südkampfbahn“ 14.380 2 29 SA Teichstraße 123.470 15.311 27.113 14.643 7.748 6.370 22.708 14.645 Süd 1 1 21 SA Mölkau 17 7.906 1 SA Zum Althener 20 Sportplatz 28 SA „Holzhausen“ 28.152 3 19 SA Engelsdorf Gesamt im Stadtbezirk 23.100 2 2 3 1 18 SA „Fortuna-Stadion“ 6.812 13.508 5.231 1 3 2 13.626 17 SA Döllingstraße 4 1 1 1 1 3 16 SA Torgauer Straße 1 1 2 14.258 312 390 5.131 7.608 5.274 1.160 1 (St.) Wird nicht erfasst, da keine SPA 8 4.114 (m²) nutzb. Sportfläche 15 SA Wurzner Straße 119.004 AfS nur Mieter 7.300 7.260 11.400 14.210 23.914 30.755 24.165 38.480 7.700 7.700 8.418 7.704 6.958 (m²) Anzahl 14 SA Rabet Ost Gesamt im Stadtbezirk 16 1 13 SA Plaußig 1 1 03 SA Tarostraße Sportforum – Nordanlage (St.) Anzahl Weitsprung nutzb. Sportfläche Hochsprung Spielfelder Sprunganlagen nutzb. Sportfläche Anzahl Kurzbahn 60/100 m Leichtathletik Laufbahnen nutzb. Sportfläche Anzahl Rundbahn 400 m Anzahl Kleinfeld gesamt Spielfelder nutzb. Sportfläche Großfeld Anzahl 02 SA „Mühlwiese“ 01 Mitte Sportplatzanlage 270 271 5. Anlagen Sportprogramm Leipzig 2015 L.-Nr. Sportprogramm Leipzig 2015 Gesamt Stadt 1 3 2 7.524 7.739 1 87.769 893.820 7.700 23 54. /Herderschule/A.-v.-Wiedebach Schule Arno-Nitzsche-Str. 7 1898 2003 1 207,11 Süd 1 12 1 34.229 1.528 4.214 3 27 63.070 8.200 1.800 6.400 4.050 6 1 1 0 0 4.939 588 588 (m²) (Universität Leipzig) 2.250 (Privat) 1 1.077 1.320 3.312 2 20.820 1.958 2 20.257 968 4.084 1 150 228.852 17 (St.) (m²) Anzahl 1.800 (St.) nutzb. Sportfläche 1 Anzahl 11.010 1.558 2.105 532 (m²) nutzb. Sportfläche Bolzplatz ohne Wettkampfbetrieb 2 15.694 6 21.621 3 1 2 11 74.358 10 2 1 23.100 3 1 2 7.672 1 6.283 3 7.957 1 21.208 2 8.784 1 3 2 21.699 3 1 1 5.146 (St.) Anzahl 1 (m²) Anzahl (St.) nutzb. Sportfläche Anlaufanzahl 4 2 4 5 1 2 1.180 632 119 429 429 0 0 0 0 1 Diskus/ Hammer 1.919 1.565 10.313 89.930 19.006 9.482 11.953 1.528 7.700 121.998 1.122.672 0 8.150 6.829 42.441 4.479 94.615 0 24.068 11.756 7.603 22.285 121 10.342 18.967 2.462 23.804 1.896 5.678 (m²) (m²) (m²) nutzbare Sportfläche L.Nr. 8 0 0 (St.) Einrichtung 100. Schule Miltitzer Allee 03 100. Schule Miltitzer Allee 03 1985 120. Schule Martin-Herrmann-Str. 1 1969 8 16. Schule Konradstr. 67/69 1900 9 172. Schule Prießnitzstr. 19 1977 10 20. Schule Bästleinstr. 14 1976 11 21. Schule Stöckelstr. 45 1912 17 35. Schule Virchowstr. 4/6 1898 18 46. Schule Saalfelder Str. 29 1900 24 54. /Herderschule Arno-Nitzsche-Str. 7 1898 2003 1 210,51 Süd 1 25 54. Schule Zwenkauer Str. 35 1914 2003 1 243,80 Süd 1 26 54. Schule Zwenkauer Str. 35 1914 2003 27 55. Schule Alte Salzstr. 67 1979 19 46. Schule Saalfelder Str. 29 1900 20 49. Schule Rödelstr. 6 1908 2003 2003 21 49. Schule Rödelstr. 6 1908 51. Schule Willi-Bredel-Str. 11 1972 6 157. Schule Hans-Driesch-Str. 41 1903 7 16. Schule Konradstr. 67/69 1900 1991 1991 15 3. Schule B.-Göring-Str. 107 1970 16 35. Schule Virchowstr. 04/06 1898 1998 1998 teilsaniert saniert Baujahr Adresse 1985 1995 2002 1 12 24. Schule Döllingstr. 25 1905 1 331,20 Ost 1 13 25. Schule Martinstr. 7 1895 1 206,48 Ost 2 14 25. Schule Martinstr. 7 1895 1 140,22 Ost 2 1994 1 1 1 1 1 1 1 1 1 648,00 West Sportprogramm Leipzig 2015 Zustandsstufe nach Goldenem Plan Ost 1-4 ZS nach GPO 1.212.602 2,19 132.311 2,38 7.700 2 4 3.093 2 13.872 2 9.482 2 19.006 3 22.285 2 7.603 4 49.270 3 99.094 2,17 24.068 2 11.756 2 18.967 2 10.463 2 26.266 2 7.574 3 (m²) 5. Anlagen Stadtbezirk Fläche in m² Turnmehrzweckhalle 100-225 m² Zweifachhalle 968 m² Einzelhalle 405 m² 345 4.632 4 35 500 0 1 0 3 1.150 345 4 0 0 0 0 121 212 96 (m²) (St.) (m²) (St.) (m²) Kugelstoß Stabhochsprung (St.) Hochsprung (m²) nutzb. Sportfläche Anzahl 78 7.489 10 (St.) 2 Weitsprung nutzb. Sportfläche 3 nutzb. Sportfläche Kurzbahn 60/100 m Anzahl 2 Anzahl Rundbahn 400 m nutzb. Sportfläche Stoß- und Wurfanlagen Spielfelder Sprunganlagen Leichtathletik Laufbahnen Anzahl Kleinfeld gesamt Spielfelder nutzb. Sportfläche Großfeld nutzb. Sportfläche 22 124 Gesamt im Stadtbezirk 72 Herloßsohnstraße 71 SA Göbschelwitz 70 SA Sasstraße 69 SA Wiederitzsch 68 SA Seehausen 67 SA Thaerstraße 66 SA Delitzscher Straße 65 SA Debrahof 64 „Stadion des Friedens“ Nord Gesamt im Stadtbezirk 63 Wettinbrücke 62 SA Lindenthal 61 SA Lützschena 60 Sportanlage Stahmeln 58 SA Diderotstr. (Möckern) SA „Aug.-Bebel-Kampf59 bahn“ Sportplatzanlage 272 273 5. Anlagen A10-4 Sportstättenentwicklungsplanung Sportstättenbestand Sporthallen des Schulverwaltungsamtes (Stand 2006) nach DIN 18032 2 1 120,75 West 2 1 261,36 Südwest 1 4 125. Schule Weißestr. 1 1893 1 157,00 Südost 2 5 157. Schule Hans-Driesch-Str. 41 1903 1 242,95 Alt-West 3 1 246,81 Alt-West 3 1 199,98 Ost 1 134,52 Ost 1 480,00 Alt-West 2 480,00 Nordost 2 1 286,44 Nordost 3 480,00 Süd 2 210,00 Nord 1 1 210,00 Nord 1 1 203,67 Alt-West 2 1 203,67 Alt-West 2 1 236,00 Südwest 1 236,00 Südwest 1 480,00 Süd 2 261,22 Süd 1 480,00 West 2 28 55. Schule Ratzelstr. 26 1930 1 234,49 Südwest 3 29 55. Schule Ratzelstr. 26 1930 1 234,49 Südwest 3 30 60. Schule Seumestr. 93 1890 1 188,10 Südwest 2 274 275 5. Anlagen 5. Anlagen Zustandsstufe nach Goldenem Plan Ost Stadtbezirk Fläche in m² Turnmehrzweckhalle 100-225 m² Zweifachhalle 968 m² teilsaniert Adresse saniert Einrichtung Baujahr L.Nr. Zustandsstufe nach Goldenem Plan Ost Stadtbezirk Fläche in m² Turnmehrzweckhalle 100-225 m² Zweifachhalle 968 m² Einzelhalle 405 m² teilsaniert saniert Adresse Baujahr L.Nr. Einrichtung Einzelhalle 405 m² nach DIN 18032 nach DIN 18032 31 65. Schule Rosenowstr. 60 1976 2006 1 970,20 Nordost 2 67 Ernst-Zinna-Schule Wincklerstr. 3/5 1904 1996 1 247,53 Süd 1 32 69. Schule Diderotstr. 37 1974 1995 1 970,20 Nordwest 3 68 F.-A.-Brockhaus-Schule Kieler Str. 72b 1898 1996 1 208,62 Nordost 1 33 71. Schule Lidicestr. 12 1977 1 480,00 Nordost 2 69 F.-A.-Brockhaus-Schule Samuel-Lampel-Str. 1 1975 1 480,00 Nordost 2 34 74. Schule Friedrich-Dittes-Str. 23 1981 1 424,71 Ost 2 70 Förderschule Grünau Miltitzer Weg 1 1982 1 417,05 West 2 648,00 West 2 120,75 West 2 35 75. Schule J.-Schmidtchen-Weg 8 1987 1 468,00 Nord 2 71 FÖZ für Erziehungshilfe Garskestr. 19 1981 2006 36 76. Schule Manetstr. 8 1985 1 468,00 Mitte 2 72 FÖZ für Erziehungshilfe Garskestr. 19 1981 2006 37 77. Schule Riebeckstr. 50 1976 38 80. Schule Grünauer Allee 35 1977 39 84. Schule Stuttgarter Allee 05 1978 40 9. Schule Gersterstr. 74 1974 41 91. Schule Uranusstr. 1 1981 42 94. Schule Miltitzer Weg 03 1982 43 A.-Diesterweg-Schule Zweenfurther Str. 21 1890 44 A.-F.-Oeser-Schule Geibelstr. 74 1979 45 A.-P.-Reclam-Schule Tarostr. 4 1970 1993 1 480,00 Südost 1 73 Fr.-Schiller-Schule - Neb Erfurter Str. 09 1970 1 480,00 Nord 2 480,00 West 2 74 Franz-Mehring-Schule Gletschersteinstr. 9 1973 1 480,00 Südost 2 970,20 West 2 75 Friedrich-Fröbel-Schule Mannheimer Str. 128c 1980 1 480,00 Süd 2 76 Friedrich-Schiller-Schule Elsbethstr. 02/04 1905 1 424,71 West 2 77 Fritz-Gietzelt-Schule Kantatenweg 40 1976 1 1997 1 1 1 2 78 G.-Scholl-Schule Elsbethstr. 1 1987 1 1 79 G.-Schumann-Schule Glockenstr. 06 1976 1 480,00 Nord 2 80 Geschw.-Scholl-Schule Am Angerteich 2 1998 1099,28 Mitte 2 81 Gustav-Hertz-Schule Dachsstr. 5 1993 An der Märchenwiese 3 1983 1 253,00 Süd 2 82 Gustav-Hertz-Schule Dachsstr. 5 1993 Gartenwinkel 30 1909 1 174,57 Nordwest 2 83 Gymnasium Engelsdorf Arthur-Winkler-Str. 6 1998 48 Astrid-Lindgren-Schule Volksgartenstr. 16 1976 49 August-Bebel-Schule Husemannstr. 2 1987 1 1 Brüder-Grimm-Schule Hainbuchenstr. 13 1989 Hainbuchenstr. 13 1989 52 BSZ 1 – Osthalle Crednerstr. 1 1929 1999 1999 53 BSZ 1 – Westhalle Crednerstr. 1 1929 54 BSZ 12 Komarowstr. 2 1975 55 BSZ 2 Bornaische Str. 104 1906 56 BSZ 4 Geithainer Str. 58 1978 57 BSZ 5 Neustädter Str. 1 1905 58 BSZ 6 Am kleinen Feld 3/5 1982 59 BSZ 7 Außenstelle Tauchaer Str. 188 1976 60 BSZ 9 Schönauer Str. 160 1954 61 BSZ 9 Schönauer Str. 160 2004 62 C.-Arnold-Schule Gaswerksweg 1 1964 H.-C.-Andersen-Schule Louis-Fürnberg-Str. 2 1964 85 H.-Pestalozzi-Schule Pestalozzistr. 39/41 1972 468,00 Nord 2 417,05 Mitte 2 968,00 Südost 1 648,00 Ost 1 120,75 Ost 1 968,00 Ost 1 264,50 Ost 1 594,72 Alt-West 1 2 86 H.-und-H.-Coppi-Schule Breitenfelder Str. 19 1892 1 176,00 Nord 3 87 H.-und-H.-Coppi-Schule Breitenfelder Str. 19 1892 1 176,00 Nord 3 1 268,75 Südost 1 88 Heinrich-Mann-Schule Schwarzenbergweg 4 1937 1 279,40 Südost 2 1 276,68 Südost 1 89 Helmholtzschule Helmholtzstr. 06 1904 2002 1 222,13 Alt-West 2 480,00 Nordost 2 90 Helmholtzschule Helmholtzstr. 06 1904 2002 1 308,10 Alt-West 1 252,00 Süd 1 91 Humboldtschule Möbiusstr. 08 1987 480,00 Ost 2 92 Humboldtschule Möbiusstr. 08 1987 162,00 Ost 2 93 Immanuel-Kant-Schule Scharnhorststr. 15 1883 417,05 West 3 94 Immanuel-Kant-Schule Scharnhorststr. 15 1883 480,00 Nordost 2 95 J.-H.-Pestalozzi-Schule Hannoversche Str. 2 1977 1 257,40 Südwest 1 96 J.-Kepler-Schule Dieskaustr. 76 1906 1 149,85 Südwest 1 97 Karl-Heine-Schule Merseburger Str. 56/58 1 241,50 Ost 1 98 Karl-Heine-Schule Merseburger Str. 56/58 1 648,00 Südost 2 1 120,75 Südost 2 1 200,00 Süd 2 1 200,00 Süd 2 1 1994 480,00 Nord 2 2003 1 276,35 Südwest 1 1880 1997 1 183,60 Alt-West 1 1880 1997 1 183,60 Alt-West 1 1 194,00 Nord 2 1993 1 221,76 Mitte 1 480,00 Mitte 1 206,89 Mitte 1 63 Carl-von-Linne-Schule Delitzscher Str. 110 1907 1 200,30 Nord 1 99 Karl-Liebknecht-Schule Heinrich-Mann-Str. 1 1963 Erich-Kästner-Schule Erfurter Str. 14 1969 1 261,36 Nord 2 100 Leibnizschule Nordplatz 13 1914 65 Erich-Zeigner-Schule Erich-Zeigner-Allee 24 1890 1 188,16 Südwest 3 101 Leipzig Kolleg Czermarks Garten 08 1974 66 Erich-Zeigner-Schule Erich-Zeigner-Allee 24 1890 1 170,88 Südwest 3 102 Lessingschule Lessingstr. 27 1865 Sportprogramm Leipzig 2015 1 1 2 2 64 2003 1996 1992 Alt-West Ost 1 1998 84 480,00 Ost 1 2004 2 2 1 1 2 1 120,75 1 2004 Nordost Ost 1 1 West Nord 648,00 1 2002 970,20 468,00 424,71 218,93 1 1 1995 1 West Albert-Schweitzer-Schule Brüder-Grimm-Schule 2005 Ost Alfred-Kästner-Schule 51 1 417,05 47 1 1 1994 184,00 46 50 1 1 1 2006 1 2002 2002 1996 1 1 1 Sportprogramm Leipzig 2015 276 277 5. Anlagen 5. Anlagen 103 M.-Klinger-Schule (ab 2008 Amt für Sport) Mannheimer Str. 128a 1979 104 M.-Klinger-Schule (ab 2008 Amt für Sport) Mannheimer Str. 128a 1979 105 Marienbrunner Schule A. d. Märchenwiese 49 1961 106 Max-Klinger-Schule Miltitzer Weg 2/4 1981 107 Max-Klinger-Schule Miltitzer Weg 2/4 1981 108 Mittelschule Mölkau Schulstr. 06 2000 1 1 1 1 1 1 648,00 West 2 120,75 West 2 Zustandsstufe nach Goldenem Plan Ost Stadtbezirk Fläche in m² Turnmehrzweckhalle 100-225 m² Zweifachhalle 968 m² Einzelhalle 405 m² teilsaniert Adresse saniert Einrichtung Baujahr L.Nr. Stadtbezirk Zustandsstufe nach Goldenem Plan Ost nach DIN 18032 Fläche in m² Turnmehrzweckhalle 100-225 m² Zweifachhalle 968 m² Einzelhalle 405 m² teilsaniert Adresse saniert Einrichtung Baujahr L.Nr. nach DIN 18032 Schulturnhallen, die nicht durch das AfS an Vereine vergeben werden 131 BSZ 11 Goldschmidtstr. 20 1868 180,00 Süd 2 132 Gutenbergschule Gutenbergplatz 8 1929 648,00 West 2 133 Humboldtschule – Neb. Portitzer Str. 1 1884 120,75 West 2 134 Humboldtschule – Neb. Portitzer Str. 1 1884 968,00 Ost 1 135 Lindenhofschule Delitzscher Str. 110 1907 203,04 Mitte 3 1 102,81 Mitte 2 1 180,00 Ost 3 1 1999 2003 1 180,00 Ost 3 1 200,30 Nord 1 109 Nachbarschaftsschule Gemeindeamtsstr. 8/10 1898 2002 1 226,72 Alt-West 1 136 Neue Nikolaischule Schönbachstr. 17 1916 1 230,04 Südost 2 110 Nachbarschaftsschule Gemeindeamtsstr. 8/10 1898 2002 1 226,72 Alt-West 1 137 Neue Nikolaischule Schönbachstr. 17 2003 1 198,56 Südost 1 138 Schule Rosenweg Rosenweg 59 1995 1 180,00 West 1 111 Paul-Robeson-Schule Jungmannstr. 05 1977 480,00 Nordwest 2 112 R.-Schumann-Sch.,Neb. Uhlandstr. 28 1894 1994 1 368,42 Alt-West 1 113 R.-Schumann-Schule Demmeringstr. 84 1907 1996 1 276,11 Alt-West 1 114 Schule am Adler Antonienstr. 24 1898 2002 1 206,11 Südwest 2 115 Schule am Rabet Konradstr. 17 1900 2002 468,00 Ost 2 116 Schule Holzhausen Stötteritzer Landstr. 21 1920 1998 1 240,00 Südost 1 117 Schule Liebertwolkwitz Am Angerteich 2 1 279,50 Südost 1 1 1 2002 118 Schule Paunsdorf Zum Wäldchen 04 1900 119 Schule Portitz Göbschelwitzer Weg 1 1940 648,00 Ost 2 1 288,00 Nordost 2 1 120 Schule Rückmarsdorf An der Friedenseiche 4 1997 1 260,30 Alt-West 1 121 Schule Seehausen Seehausener Allee 17 1976 1 241,28 Nord 2 1 200,00 Nord 2 1 216,00 Mitte 1 648,00 Nord 1 122 Schule Wiederitzsch Zur Schule 11 1913 123 Sportmittelschule Max-Plank-Str. 1/3 1888 1999 124 Susanna-Eger-Schule An der Querbreite 6 1983 2002 125 Susanna-Eger-Schule An der Querbreite 6 1983 126 Thomasschule Hillerstr. 7 1890 127 Thomasschule Hillerstr. 7 1972 128 W.-Wander-Schule Schulze-Delitzsch-Str.23 1879 129 Wilhelm-Ostwald-Schule Willi-Bredel-Str. 15 1972 130 Wladimir-Filatow-Schule Am Kirschberg 49 1986 Sportprogramm Leipzig 2015 1 2002 2000 1 120,75 Nord 1 1 234,36 Mitte 1 1 1099,28 3 2 159,74 970,20 Süd 2 468,00 West 1 Zwischensumme: 48.194 1 2000 Mitte Ost 1 1 Zwischensumme: 31 28 Gesamt 59 Flächensummen in m² 43 10 21.777 9.954 85 138 17.938 1.475 Mittelwert 49.669 Sportprogramm Leipzig 2015 1,72 278 279 5. Anlagen A11-4 Sportstättenentwicklungsplanung Kond.- u. Kraftraum 35 - 80 m² Kampfsportraum 256 m² Turnmehrzweckhalle 100 - 225 m² Einzelhalle 405 m² Halle für Spiele 968 m² Geräteturnhalle 648 m² 1 22,59 * Sporthalle 1 22,55 12,15 273,98 * Gymnastikraum 1 12,35 8,30 102,51 SH Thiemstraße * Sporthalle 1 1 22,90 10,80 247,32 * Sporthalle 2 1 22,90 10,80 247,32 13 SH Lange Reihe 1 19,70 11,70 230,49 14 Connewitzer Straße 1 13,15 10,00 15 SH Holzhausen 1 20,10 14,65 12 Stadtbezirk Breite in m Fläche in m² Summe in m² Leichtathletikhalle 500 - 4850 m² SH Heinrichstraße 11 Länge in m Dreifachhalle 1200 m² Zweifachhalle 940 m² Einzelhalle 155 - 930 m² Kond.- u. Kraftraum 20 - 200 m² * Fitnessraum 2 Stadtbezirk Gymnastikraum 100 - 270 m² Zustandsstufe nach Goldenem Plan Ost Summe in m² Fläche in m² Breite in m Länge in m Geräteturnhalle 648 m² Halle für Spiele 968 m² Einzelhalle 405 m² Turnmehrzweckhalle 100 - 225 m² Kampfsportraum 256 m² Kond.- u. Kraftraum 35 - 80 m² Leichtathletikhalle 500 - 4850 m² Dreifachhalle 1200 m² Zweifachhalle 940 m² Einzelhalle 155 - 930 m² Kond.- u. Kraftraum 20 - 200 m² 376,49 Südost 494,64 Südost 2 2 230,49 Südost 3 131,50 131,50 Südost 3 294,47 294,47 Südost 2 3.031,79 Mitte 3 1 43,30 19,60 848,68 * Ringerhalle 1 19,60 18,10 354,76 16 SH Lene-Voigt-Schule 1 30,20 16,50 498,30 498,30 Südost 2 * Judohalle 1 19,60 18,30 358,68 17 SH SA Br.-Plache-Stadion 1 60,80 31,80 1933,44 1.933,44 Südost 3 * Krafttrainingsraum 1 62,33 18 SH Biedermannstraße 1 23,15 14,45 334,52 334,52 Süd 2 19 SH Raschwitzer Straße 1 40,90 23,00 940,70 940,70 Süd 2 20 SH Teichstraße 1 32,00 20,20 646,40 646,40 Süd 4 21 SH SA. „Südkampfbahn“ 1 19,00 9,55 181,45 181,45 Süd 3 Süd 4 1 30,00 38,20 1146,00 * Ballettsaal 1 17,90 14,60 261,34 SH Brüderstraße * Spielhalle 1 45,85 22,30 1022,46 * Krafttrainingsraum SH Sportforum-Nordanlage 04 SH Sportkomplex SC DHfK * Sporthalle * Krafttrainingsraum SH ARENA Leipzig 1 9,35 zurzeit im Umbau 7,55 70,59 1.093,05 Mitte 2 22 SH SA Am Goethesteig 23 SH Lauchstädter Straße * Sporthalle 1 29,00 13,40 388,60 * Gymnastikraum 1 16,90 9,20 155,48 Mitte 293,47 Mitte 2 zurzeit im Umbau 1 19,00 11,80 224,20 1 69,27 * Leichtathletikhalle 1 99,00 48,00 * Laufschlauch 1 135,55 * Sporthalle 1 * Judohalle 1 * Krafttrainingsraum 1 06 SH Kiebitzstraße 07 SH Sportschule Abtnaundorf * Spielhalle * Krafttrainingsraum SH Riesaer Straße 08 * Spielhalle 03 05 nach DIN 18032 nach DIN 18032 SH Leplaystraße * Geräteturnhalle 02 Gymnastikraum 100 - 270 m² L.Nr. 01 nicht DIN-gerecht Sportraum 30 - 99 m² L.Nr. Sportstättenbestand Sporthallen des Amtes für Sport und anderer Träger nicht DIN-gerecht Sportraum 30 - 99 m² Zustandsstufe nach Goldenem Plan Ost 5. Anlagen 7.632,92 Mitte 2 4752,00 6,55 887,85 44,05 26,75 1178,34 26,75 23,00 615,25 19,75 10,10 199,48 Nordost 3 6.226,25 Nordost 1 Schießsporthalle – DIN 18032 gilt nicht 1 95,00 64,00 6080,00 1 15,00 9,75 146,25 * Sporthalle 1 24,35 13,45 327,51 397,68 Ost 2 * Krafttrainingsraum 1 11,05 6,35 70,17 09 Alte SH Mölkau 1 16,15 10,20 164,73 164,73 Ost 4 10 SH Torgauer Straße 474,67 Ost 2 * Sporthalle 1 25,00 15,40 385,00 * Fitnessraum 1 1 67,08 Sportprogramm Leipzig 2015 zurzeit nicht nutzbar zurzeit nicht nutzbar * Fitnessraum 1 8,60 3,50 30,10 24 SH Dieskaustraße 79 1 27,80 16,60 461,48 574,18 Südwest 2 461,48 Südwest 4 25 SH Breitschuhstraße 1 20,90 18,90 395,01 395,01 Südwest 3 26 SH Dieskaustraße 355 1 16,50 11,20 184,80 184,80 Südwest 2 27 SH SA Zentr. f. Gesundheits. 676,73 Südwest 1 * Sporthalle 1 16,55 11,45 189,50 * Gymnastikraum 1 1 11,00 9,90 108,90 * Gymnastikraum 2 1 10,75 7,00 75,25 * Fitnessraum 1 1 196,00 * Ergometrieraum 1 8,60 5,50 47,30 * Sportraum 1 12,20 4,90 59,78 28 SH Miltitz 1 13,80 11,40 157,32 157,32 West 2 29 SH An der Kotsche (BSZ10) 686,86 West 3 * Sporthalle 1 33,75 16,80 567,00 * Gymnastikraum 1 11,15 10,75 119,86 30 SH GutsMuthsstraße 1 15,85 12,55 198,92 198,92 Alt-West 4 31 SH Friesenstraße 541,45 Alt-West 2 * Sporthalle 1 28,30 12,80 362,24 * Sportraum 1 7,05 6,65 46,88 * Gymnastikraum 1 19,75 6,70 132,33 Sportprogramm Leipzig 2015 280 281 5. Anlagen 5. Anlagen 1 21,50 15,85 340,78 340,78 Nordwest 3 35 SH Sportanl. Lützschena 1 17,50 8,90 155,75 155,75 Nordwest 3 36 SH Sportanl. Stahmeln 1 21,95 9,90 217,31 217,31 Nordwest 4 37 SH SA „Aug.-Beb.-Kampfb.“ 1 20,75 9,45 196,09 196,09 Nordwest 3 38 SH Wittenberger Straße 863,28 Nord 2 * Sporthalle 1 33,20 19,20 637,44 * Gymnastikraum 1 1 13,90 7,40 102,86 * Gymnastikraum 2 1 17,20 7,15 122,98 SH SA Stadion des Friedens * Sporthalle 1 47,50 11,00 522,50 * Krafttrainingsraum 1 11,50 11,00 126,50 Sportforum * Fechthalle 1 1 27,00 10,00 * Fechthalle 2 1 27,00 7,00 * TT Raum 1 * Boxhalle 1 * Gymnastikraum 1 41 SH Döllingstraße 1 42 Uni Leipzig (Jahnallee) 40 45 2 270,00 189,00 279,00 279,00 229,00 216,00 216,00 Ost 285,00 1 1 1925,00 1 1 432,00 2 285,00 2 1 285,00 1 1 1180,00 2 1 249,00 1 1 433,00 2 1 392,00 1 1 255,00 255,00 Alt-West 2 * Ernst-Grube-Halle * Guts-Muths-Halle * Fechthalle 1 * Mehrzweckhalle * Schärttner-Halle * Judohalle * Boxhalle * Kraftsporthalle Eigentümer ist das Land Sachsen 1 5.760,00 Mitte 1 24,00 12,00 288,00 32,00 19,00 x9= 5472,00 1 Sportgymnasium Private Fußballhalle Eigentümer ist das Land Sachsen 1.923,88 Mitte 423,15 1 1 * Turnhalle * Spielhalle 1 988,57 * Kraftsportraum 1 89,01 1 * Judohalle 1 423,15 1 Sportprogramm Leipzig 2015 340,00 340,00 Nordost 2 47 SH Montessori Schulzentrum Anderer Träger 1 987,00 987,00 West 1 48 HTWK Leipzig (A. Nietzsche Str) Anderer Träger 1 1620,00 49 SH Konradstraße 50 51 nicht nutzbar nach Brandschaden (März 08) 1.620,00 Süd 1 Ost Evangelisches Schulzentrum Anderer Träger 1 968,00 968,00 Mitte 1 Internationale Schule Anderer Träger 1 968,00 968,00 Südwest 1 21 3 3 3 6 7 9 7 6 2 2 15 8 Gesamt Flächensummen in m² 55 37 52.468 2 5.466,00 Mitte Soccer World Leipzig 1 44 Uni Leipzig (Karl-Heine-Str) 3 1.246,00 Mitte Eigentümer ist das Land Sachsen * Gymnastikhalle 43 649,00 Nord 1 Zustandsstufe nach Goldenem Plan Ost Anderer Träger Stadtbezirk SH Möckern SH Freie Waldorfschule Summe in m² 34 46 Fläche in m² 3 Breite in m 3 114,48 Alt-West Länge in m 927,50 Alt-West 114,48 Geräteturnhalle 648 m² 927,50 10,60 Halle für Spiele 968 m² 17,50 10,80 Einzelhalle 405 m² 53,00 Turnmehrzweckhalle 100 - 225 m² Kampfsportraum 256 m² Kond.- u. Kraftraum 35 - 80 m² 1 Leichtathletikhalle 500 - 4850 m² Dreifachhalle 1200 m² Zweifachhalle 940 m² nach DIN 18032 Einzelhalle 155 - 930 m² Summe in m² Kond.- u. Kraftraum 20 - 200 m² Fläche in m² Gymnastikraum 100 - 270 m² Breite in m nicht DIN-gerecht Sportraum 30 - 99 m² Geräteturnhalle 648 m² 1 L.Nr. Halle für Spiele 968 m² Zustandsstufe nach Goldenem Plan Ost Einzelhalle 405 m² Stadtbezirk Turnmehrzweckhalle 100 - 225 m² SH Sportanl. „Willi Kühn“ Länge in m Kampfsportraum 256 m² SH Am Sportpark L.Nr. 32 33 39 Kond.- u. Kraftraum 35 - 80 m² Leichtathletikhalle 500 - 4850 m² Dreifachhalle 1200 m² Zweifachhalle 940 m² Einzelhalle 155 - 930 m² Kond.- u. Kraftraum 20 - 200 m² nach DIN 18032 Gymnastikraum 100 - 270 m² nicht DIN-gerecht Sportraum 30 - 99 m² Sportprogramm Leipzig 2015 282 283 5. Anlagen Pos. Nr. 5. Anlagen A12-4 Sportstättenentwicklungsplanung A13-4 Sportstättenentwicklungsplanung Sportstättenbestand Freibäder Sportstättenbestand Hallenbäder Standort Eigentümer Verwalter Wasserfläche in qm Sportliche Nutzfläche Stadtbezirk ZS nach GPO FB 1 Schreberbad, Schreberstraße • Baujahr 1866; saniert in 2006 • 25-m-Becken, Freizeitbecken mit Rutsche, Planschbecken, Beachvolleyball, Spielplatz Stadt Sportbäder GmbH 650 m² FB 2 Sommerbad Schönefeld, Volbedingstraße • Baujahr 1927, teilsaniert in 1995 • Freizeit-, 50-m-Becken, Planschbecken u. Sprunganlage, Rutsche, Beachvolleyball Stadt Sportbäder GmbH 2.339 m² FB 3 Sommerbad Südost, Oststraße • Baujahr 1926; teilsaniert 2007 • Kombi- und Planschbecken, Spielplatz, Rutsche Stadt Sommerbad Kleinzschocher • Baujahr 1927; teilsaniert 2007 • Kombi- und Planschbecken, Spielplatz, Rutsche Stadt Sportbäder GmbH 2.100 m² 1.800 m² Südwest 2 FB 5 Sommerbad Gohlis, M.-Liebmann-Straße Stadt Pächter 1.200 m² 1.000 m² Nord --- FB 6 Ökobad Lindenthal • Baujahr 1998; teilsaniert • Naturbadeteich, Rutsche FB 4 Stadt Naturbäder alle Naturbäder wurden zu Landschaftsseen umgewidmet (2004) Sportbäder GmbH Sportbäder GmbH Gesamt 1.244 m² 2.500 m² 10.033 m² ca. 500 m² Mitte 871 m² Nordost 1.100 m² Südost ca. 400 m² Nordwest 5.671 m² 1 2 Pos. Nr. Standort Eigentümer Verwalter Sportliche Nutzfläche Anlageeinheiten Stadtbezirk ZS nach GPO HB 1 SH Mitte, Kirschbergstraße • Baujahr 1968; Sanierung geplant ungeklärt • Wasserballbeleuchtung u. Beschallungsanlage Sportbäder GmbH 312,50 m² 312,50 m² 1 Nord 3 HB 3 SH Nordost, Schönefelder Allee • Baujahr 1969; Sanierung geplant • 25-m-Becken Sportbäder GmbH Sportbäder GmbH 312,50 m² 312,50 m² 1 Nordost 3 HB 4 SH Südost, Kolmstraße • Baujahr 1968; saniert in 1999 und 2005 • 25-m-Becken Sportbäder GmbH Sportbäder GmbH 312,50 m² 312,50 m² 1 Südost 1 HB 5 SH Süd, Tarostraße • Baujahr 1970; saniert in 2007 • 25-m-Becken Sportbäder GmbH Sportbäder GmbH 312,50 m² 312,50 m² 1 Mitte 1 HB 6 SH West, H.-Driesch-Straße • Baujahr 1969; Sanierung geplant • 25-m-Becken Sportbäder GmbH Sportbäder GmbH 312,50 m² 312,50 m² 1 Alt-West 3 HB 7 SH Nord, Kleiststraße • Baujahr 1969; saniert in 2006 • 25-m-Becken, Sauna und Kinderfreibecken Sportbäder GmbH Sportbäder GmbH 312,50 m² 312,50 m² 1 Nord 1 HB 8 Grünauer Welle, Stuttgarte Allee • Baujahr 1999 • 25-m-Sportbecken, 6 Bahnen, Freizeitbecken, Rutsche, Whirpool, Planschbecken, Sauna bereich Sportbäder GmbH Sportbäder GmbH 668,00 m² 375,00 m² 1 West 1 HB 9 SH Mainzer Straße • Wird von der Uni zur Ausbildung genutzt und steht nur begrenzt (10%) für andere Nutzer zur Verfügung Freistaat Sachsen Uni 1.654,00 m² 1.302,00 m² 5 Mitte 3 Privat Privat 1.150 m² 250 m² 1 Ost 1 ??? 1.000 m² (Eröffnung im April 2008) 4 Südwest 1 5.659,50 m² 4.802,00 m² 1 2 HB 10 Sachsen Therme SH Sportbad an der Elster HB 11 • moderner Neubau, Baujahr 2008 • 50-m-Becken Sportbäder GmbH Sportbäder GmbH Gesamt Bemerkungen zu anderen Hallenbädern Stadtbad, Eutritzscher Straße Sportprogramm Leipzig 2015 Wasserfläche in qm stillgelegt 17 Mitte Sportprogramm Leipzig 2015 284 285 5. Anlagen L.Nr. 5. Anlagen A14-4 Sportstättenentwicklungsplanung A15-4 Sportstättenentwicklungsplanung Sportstättenbestand Tennisplatzanlagen Berechnungen „Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaates Sachsen“ Tennisanlage Mitte 1 Tennisanlage Luz-Long-Weg 5 2 Sportforum – TP Nordanlage 3 TP „Mühlwiese“, Waldstraße 177 Anzahl (St.) Gesamt im Stadtbezirk Zustandsstufe nach Goldenem Plan Ost Tennisfelder nutzb. Sportfläche (m²) 8 5.365 1 11 7.400 1 3 2.000 2 22 14.765 Nordost 4 TP in der Sportschule „Egidius Braun“ 2 1.350 1 5 TP auf der SPA „Gontardweg“ 4 2.700 2 6 TP auf der SPA „Dortmunder Straße“ 2 1.350 3 Gesamt im Stadtbezirk 8 5.400 Ost 7 TP auf der SPA „Döllingstraße“ 2 1.350 2 Gesamt im Stadtbezirk 2 1.350 8 5.365 2 Südost 8 TP auf der SPA „Prager Straße“ 9 TP auf der SPA „Holzhäuser Straße“ Gesamt im Stadtbezirk 3 2.000 3 11 7.365 Im Jahr 2002 verwendete Professor Doktor Rütten von der Universität Erlangen das Berechnungs modell des Bundesinstituts für Sportwissenschaften (BISp), um im Auftrag des Sächsischen Staats ministeriums für Kultus (SMK) den sportverhaltensbedingten Sportstättenbedarf für die sächsischen Kommunen im Rahmen einer „Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaates Sachsen (2001/2002)“ dar zustellen. Weil sich die Bestand-Bedarfs-Bilanz dieser Studie auf Daten aus den Jahren 2001/2002 stützte, wurde für das Sportprogramm 2015 der Stadt Leipzig neu bilanziert. Dazu wurde der 2001/2002 ermittelte Be darf dem aktuellen Sportstättenbestand in der Stadt Leipzig (Stichtag 31.12.2007) gegenübergestellt. Den Sportstättenbedarf nach Stadtbezirken aufzugliedern, ist mit dem zugrunde liegenden Berech nungsmodell des BISp nicht möglich. Es kann nur für die Stadt insgesamt bilanziert werden. Datenquellen Sportstättenbestand: Amt für Sport 2007 Sportstättenbedarf: Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaates Sachsen (2001/2002) Süd 10 TP auf der SPA „Neue Linie“ 10 6.700 2 11 TP auf der SPA „Teichstraße“ 2 1.350 4 12 Tennisanlage „Raschwitzer Straße“ 7 4.700 2 19 12.750 Gesamt im Stadtbezirk Aktualisierte Sportstättenbilanz der Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaates Sachsen (2001/2002) Südwest 13 TP auf der SPA „Pistorisstraße“ 13 8.700 1 14 TP auf der SPA „Nonnenwiese“ 2 1.350 2 15 10.050 Gesamt im Stadtbezirk West Gesamt im Stadtbezirk 0 0 Alt-West 15 Tennisanlage „Cottaweg 5“ 5 3.350 2 Bestand (2007) Bedarf Bilanz Kleinspielfelder 150 AE 11 AE +139 AE Großspielfelder 124 AE 97 AE +27 AE Einzel-Sporthalle 168 AE Zwei- u. Dreifach-Sporthalle 16 TP auf der SPA „Charlottenhof“ 4 2.700 1 Freibäder 17 TP auf der SPA „Willi Kühn“ 3 2.000 2 Tennisanlage „Ludwig-JahnStraße“ Hallenbäder 18 3 1.800 2 Tennisfreiplätze 15 9.850 Gesamt im Stadtbezirk „Sportstättenbedarfsanalyse des Freistaates Sachsen (2001/2002)“ 31 AE 12 AE 19 AE -7 AE 17 AE 50 AE -33 AE 106 AE 130 AE -24 AE Nordwest 19 TP auf der SPA „Wettinbrücke“ 5 3.350 2 20 Tennisanlage Toskastraße 2 1.350 2 21 TP an der „August-Bebel-Kampfbahn“ 3 2.000 2 10 6.700 2 Gesamt im Stadtbezirk Nord 22 TP im „Stadion des Friedens“ 4 2.700 Gesamt im Stadtbezirk 4 2.700 106 70.930 Gesamt Stadt Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 286 287 5. Anlagen 5. Anlagen A16-4 Sportstättenentwicklungsplanung Bedarfsermittlung (Ablaufplan) Berechnungen nach „Leitfaden des Bundesinstituts für Sportwissenschaften“ Bevölkerung Aktivenquote Das Bundesinstitut für Sportwissenschaften (BISp) hat einen Leitfaden entwickelt, nach dem sich ein Sportstättenbedarf für eine Kommune errechnet lässt. Sportaktive Bevölkerung Der sportverhaltensorientierte Ansatz der Analysemethode des BISp ist die Befragung der Bevölke rung, welche Sportarten auf welchen Sportstättentypen wie oft und wie lange ausgeübt werden und wo noch eine zusätzliche Nachfrage besteht. Die Sportverhaltensumfrage als Grundlage soll dann in Verbindung mit diversen Richtwerten und Zuordnungsfaktoren den Sportstättenbedarf verhaltensorientiert darstellen. Präferenzfaktor Sportler je Sportart im organisierten Sport laut Spartenstatistik der Sportvereine Sportler insgesamt je Sportart Für die Berechnungen im Rahmen des Sportprogramms 2015 nach dem Leitfaden des BISp wurde mangels anerkannter Alternativen auf die offiziellen Umfrageergebnisse im Rahmen der „Sächsischen Sportverhaltensberichterstattung 2001/2002“ zurückgegriffen. Der ermittelte Bedarf wurde dann dem aktuellen Sportstättenbestand in der Stadt Leipzig (Stichtag 31.12.2007) gegenübergestellt. Sportler je Sportart im nicht-organisierten Sport Sportler je Sportart im organisierten Sport Häufigkeit Den Sportstättenbedarf gegliedert nach Stadtbezirken darzustellen, ist aber mit dem Berechnungsmo dell des BISp ebenfalls nicht möglich. Dauer Datenquellen Einwohner Leipzigs 2007: Statistisches Landesamt Sachsen Organisierte Sportler 2007: Mitgliederstatistik des Stadtsportbunds Leipzig Aktivenquote: Sächsische Sportverhaltensberichterstattung 2001/2002 Präferenzfaktoren: Sächsische Sportverhaltensberichterstattung 2001/2002 Häufigkeit: Sächsische Sportverhaltensberichterstattung 2001/2002 Dauer: Sächsische Sportverhaltensberichterstattung 2001/2002 Zuordnungsfaktor: Sächsische Sportverhaltensberichterstattung 2001/2002 Belegungsdichte: Leitfaden und modellhafte Planungen von Bach und Köhl (1995, 1998) Nutzungsdauer: Leitfaden und modellhafte Planungen von Bach und Köhl (1995, 1998) Auslastungsfaktor: Leitfaden und modellhafte Planungen von Bach und Köhl (1995, 1998) Sportstättenbestand: Amt für Sport 2007 Bedarfsermittlung (Formel) Sportbedarf im organisierten Sport Sportbedarf im nicht-organisierten Sport Zuordnungsfaktor Belegungsdichte Nutzungsdauer Auslastungsfaktor Sportstättenbedarf nach Art, Anzahl und Größe der Anlagen im nicht-organisierten Sport Sportstättenbedarf nach Art, Anzahl und Größe der Anlagen im organisierten Sport Gesamter Sportstättenbedarf nach Art, Anzahl und Größe der Anlagen für den organisierten und nicht-organisierten Sport (ohne Schulsport) Einwohner × Aktivenquote × Präferenzfaktor × Häufigkeit × Dauer × Zuordnungsfaktor Anlageeinheit = Belegungsdichte × Nutzungsdauer × Auslastungsfaktor Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015 288 289 5. Anlagen 5. Anlagen Bedarfsermittlung (Berechnungen) Sportart Bevölkerung 510.512 Aktivenquote 0,5660 × = Sportaktive Bevölkerung 288.950 Anzahl Sportler Badminton Präferenzfaktor Sportler Gesamt Sportler organisiert Sportler nichtorganisiert Badminton 0,0183 5.288 756 4.532 Baseball 0,0007 202 40 162 Basketball 0,0114 3.294 606 2.688 Bergsteigen 0,0097 2.803 1.278 1.525 Boxen 0,0008 231 190 41 Budo-Sportarten 0,0126 3.641 3.024 617 Eissport 0,0062 1.791 111 1.680 Fechten 0,0008 231 152 79 Fußball 0,0612 17.684 10.501 7.183 Golf 0,0017 491 599 -108 Gymnastik 0,1909 55.161 5.247 49.914 Handball 0,0065 Hockey 0,0008 231 782 -551 Kegelsport 0,0134 3.872 2.403 1.469 Leichtathletik 0,0881 25.456 1.434 24.022 Motorsport 0,0009 260 83 177 Radsport 0,1894 54.727 414 54.313 Reit- und Fahrsport 0,0111 3.207 957 2.250 Ringen 0,0024 693 229 464 Rollsport 0,0238 6.877 62 6.815 Schwerathletik 0,0161 4.652 1.199 3.453 Schwimmsport 0,1408 40.684 6.270 34.414 Squash 0,0069 1.994 48 1.946 Tanzsport 0,0225 6.501 1.313 5.188 Tennis 0,0256 7.397 2.226 5.171 Tischtennis 0,0062 1.791 1.390 401 Triathlon 0,0016 462 174 288 Turnsport 0,0032 925 1.611 -686 Volleyball 0,0343 9.911 2.895 7.016 Wassersport 0,0073 2.109 1.865 244 Wintersport 0,0223 6.444 610 5.834 Allg. Sportgruppe 0,0110 3.178 5.414 -2.236 Gesamt 0,9485 274.069 55.992 218.077 1.878 Sportprogramm Leipzig 2015 2.109 Bergsteigen im Alpenverein, Bergsteigen im WSV asiat. Kampfsport, Judo, Karate, Taekwondo, Kickboxen, Aikido, Ju-Jutsu Gymnastik, Popgymnastik, Rhythm. Sportgymnastik, Aerobic -231 „ADAC“, „DMSV“ × Häufigkeit × Dauer 756 1,00 1,50 = Anzahl Sportler Sportbedarf Sportart 1.134 Badminton 4.532 × Häufigkeit × 0,76 Dauer = Sportbedarf 1,13 3.892 40 3,00 2,00 240 Basketball 2.688 1,16 1,26 3.929 606 1,96 1,56 1.853 Bergsteigen 1.525 0,48 2,92 2.137 Bergsteigen 1.278 0,80 3,62 3.701 Boxen 41 1,00 1,50 62 Budo-Sportarten 3.024 2,19 1,75 11.589 617 2,70 1,16 1.932 Fußball (Halle) 10.501 1,68 1,73 30.520 Eissport 1.680 1,02 2,65 4.541 Fechten Fußball (Sportplatz) 10.501 2,13 1,78 39.813 Gymnastik 5.247 1,39 1,15 8.387 Handball 2.109 2,51 1,79 Kegelsport 2.403 1,05 Leichtathletik 1.434 Radsport Ringen Baseball Basketball Sportbedarf (nicht organisiert) Sportbedarf (organisiert) Budo-Sportarten 79 5,00 1,50 593 Fußball (Halle) 7.183 1,08 1,31 10.163 9.476 Fußball (Sportplatz) 7.183 1,46 1,48 15.521 2,38 6.005 Gymnastik 49.914 2,93 0,88 128.698 2,96 2,07 8.786 414 6,00 2,00 229 2,00 2,63 Kegelsport 1.469 0,77 2,16 2.444 4.968 Leichtathletik 24.022 2,34 0,94 52.839 1.205 Radsport 54.313 3,86 1,37 287.218 Reit- und Fahrsport 2.250 2,46 1,99 11.015 Rollsport 6.815 2,20 1,57 23.539 Schwerathletik 3.453 2,82 1,25 12.172 Schwimmsport 34.414 1,04 1,07 38.296 Schwimmsport (FB) 34.414 1,49 1,10 56.405 Schwimmsport 6.270 2,28 1,67 23.874 Schwimmsport (FB) 6.270 2,42 1,62 24.581 Tanzsport 1.313 1,99 1,59 4.154 Tennis 2.226 1,78 2,64 10.460 Tischtennis 1.390 1,21 2,35 3.952 Turnsport 1.611 1,00 2,00 3.222 Volleyball 2.895 1,45 2,26 9.487 Allg. Sport 5.414 1,00 1,00 5.414 Pferdesport Squash 1.946 0,83 1,27 2.051 Tanzsport 5.188 1,57 1,84 14.987 Tennis 5.171 0,65 1,96 6.588 Tischtennis Volleyball „Gewichtheben und Fitness“ Allg. Sport 401 3,33 0,90 1.202 7.016 1,21 1,58 13.413 0 2,31 1,43 0 DLRG, Triathlon, Schwimmen, Synchronschwimmen, Wasserball, Wasserspringen, Tauchsport Bedarf an Groß- und Kleinspielfeldern nach BISp Anlagenart/Sportart Sportbedarf × Zuordnungsfaktor ÷ Belegungsdichte × Nutzungsdauer × Auslastungsfaktor = Sportstättenbedarf (in Anlageeinheiten) Großspielfeld (org.) Turnen, Sportakrobatik Kanu, Rudern, Schiffsmodellsport, Seesport, Segeln Skisport, Eissport Fußball (Sportplatz) 39.813,49 0,76 30 54 15.521,03 0,41 30 54 0,30 62,26 Großspielfeld (nicht org.) Fußball (Sportplatz) 0,30 13,09 Summe: 75,35 Kleinspielfeld (nicht org.) Leichtathletik 52.838,79 0,03 6 54 0,30 16,31 Summe: 16,31 Sportprogramm Leipzig 2015 290 291 5. Anlagen 5. Anlagen Sporthallenbedarf nach BISp Anlagenart/ Sportart Sportbedarf × Zuordnungsfaktor ÷ Belegungsdichte Freibadbedarf nach BISp × Nutzungsdauer × Auslastungsfaktor = Sportstättenbedarf (in Anlageeinheiten) Zuordnung nach Hallentypen Sporthalle (org.) Anlagenart/Sportart Schwimmsport (FB) 1.134,00 1 12 74 0,83 1,5386 Einzelsporthalle Freibad (nicht org.) Basketball 1.852,91 1 20 74 0,83 1,5084 Einzelsporthalle Schwimmsport (FB) Bergsteigen 3.512,85 0,75 10 74 0,83 4,2895 Einzelsporthalle Einzelsporthalle 3.701,09 0,85 20 74 0,83 2,5610 30.520,11 0,54 20 74 0,83 13,4165 Gymnastik 8.387,33 0,97 16 74 0,83 8,2788 Einzelsporthalle Handball 9.475,53 1 20 74 0,83 7,7137 Zweifachhalle Leichtathletik 8.786,40 1 3 74 0,83 47,6848 Einzelsporthalle Ringen 1.204,54 1 20 74 0,83 0,9806 Einzelsporthalle Tanzsport 4.154,46 0,4 24 74 0,83 1,1273 Einzelsporthalle Hallenbad (org.) Tischtennis 3.952,47 1 16 74 0,83 4,0220 Einzelsporthalle Schwimmsport Turnsport 3.222,00 1 15 74 0,83 3,4972 Einzelsporthalle Hallenbad (nicht org.) Fußball (Halle) Anlagenart/Sportart 9.486,92 1 20 74 0,83 7,7230 Einzelsporthalle Allg. Sport 5.414,00 1 20 74 0,83 4,4074 Einzelsporthalle Gymnastik 108,75 AE Badminton 3.892,08 0,70 12 74 0,83 3,6965 Einzelsporthalle Basketball 3.928,78 0,89 20 74 0,83 2,8465 Einzelsporthalle Bergsteigen 2.137,44 0,25 10 74 0,83 0,8700 Einzelsporthalle Budo-Sportarten 1.932,44 1,00 20 74 0,83 1,5731 Einzelsporthalle 10.162,51 0,54 20 74 0,83 4,4674 Zweifachhalle Fußball Gymnastik 128.698,26 0,13 16 74 0,83 17,0250 Einzelsporthalle 12.171,83 0,11 20 74 0,83 1,0900 Einzelsporthalle Tanzsport 14.987,09 0,32 24 74 0,83 3,2535 Einzelsporthalle Tennisplatz (org.) Volleyball Allg. Sport Anlagenart/Sportart 1.201,80 0,33 16 74 0,83 0,4036 Einzelsporthalle Tennis (FB) 13.413,19 0,93 20 74 0,83 10,1549 Einzelsporthalle Tennisplatz (nicht org.) 0,00 0,50 20 74 0,83 0,0000 Einzelsporthalle Tennis (FB) Summe Einzelsporthallen: 128,5315 AE Summe Zweifachhallen: 25,5976 AE Sportprogramm Leipzig 2015 Belegungsdichte × Nutzungsdauer × Auslastungsfaktor = Sportstättenbedarf (in Anlageeinheiten) 24.580,91 0,15 19 93 56.404,55 0,41 96 93 0,30 6,96 0,30 8,63 Summe: 15,59 Zwischensumme 2: 45,38 AE ZS 1 + ZS 2: 154,13 AE Sportbedarf × Zuordnungsfaktor ÷ Belegungsdichte Nutzungsdauer × 23.873,65 1 12 94 38.295,90 0,96 60 94 128.698,26 0,01 60 94 × Auslastungsfaktor = 0,45 Sportstättenbedarf (in Anlageeinheiten) 47,03 Zwischensumme 1: 47,03 0,45 14,49 0,45 0,51 Zwischensumme 2: 14,99 ZS 1 + ZS 2: 62,02 Bedarf an Tennisplätzen nach BISp Schwerathletik Tischtennis ÷ Hallenbadbedarf nach BISp Volleyball Zwischensumme 1: Zuordnungsfaktor Zweifachhalle Schwimmsport Sporthalle (nicht org.) × Freibad (org.) Badminton Budo-Sportarten Sportbedarf Sportbedarf × Zuordnungsfaktor ÷ Belegungsdichte × Nutzungsdauer × Auslastungsfaktor = Sportstättenbedarf (in Anlageeinheiten) 10.460,42 0,47 3 98 0,75 14,04 6.587,85 0,64 3 98 0,75 19,12 Summe: 33,16 Sportprogramm Leipzig 2015 292 293 5. Anlagen 5. Anlagen A17-4 Sportstättenentwicklungsplanung Sportplatzanlagenbilanz nach Berechnungsmodell des „Goldenen Plan Ost“ Sportplatzanlagenflächenbedarf nach GPO: 2,5 m²/Einwohner Berechnungen „Goldener Plan Ost“ Der Goldene Plan Ost ist eine Methode zur Feststellung des Sportstättenbedarfs einer Kommune, die mit Hilfe von Richtwerten den Idealzustand an verfügbarer Sportanlagenfläche pro Einwohner be schreiben soll. Folgende Richtwerte für Städte mit 500.000 Einwohnern oder mehr sind definiert: • • • • • Sportplatzanlagenfläche: Sporthallenfläche: Freibadfläche: Hallenbadfläche: Tennisplatzfläche: 2,5 m²/Einwohner 0,265 m²/Einwohner 0,04 m²/Einwohner 0,01 m²/Einwohner 0,5 m²/Einwohner Die Bilanzierung der Bedarfsberechnungen nach GPO mit dem Sportstättenbestand 2007 ermittelt somit einen pauschalen Fehlbedarf bzw. Überschuss an Quadratmetern je Sportstättentyp. Datenquellen Einwohner Sportfläche (in m²) m²/Einw. Bedarf nach GPO (in m²) Fehlbedarf oder Überschuss (in m²) Mitte 48.090 65.667 1,3655 120.226 -54.559 Nordost 43.506 148.351 3,4099 108.765 39.586 Ost 72.615 121.194 1,6690 181.538 -60.344 Südost 52.285 152.232 2,9116 130.713 21.519 Süd 57.605 107.723 1,8700 144.013 -36.290 Südwest 45.907 129.685 2,8250 114.767 14.918 Alt-West 55.318 202.650 3,6634 138.294 64.356 West 47.442 53.695 1,1318 118.604 -64.909 Nordwest 28.857 99.094 3,4339 72.143 26.951 Nord Gesamt 58.887 132.311 2,2469 147.217 -14.906 510.512 1.212.602 2,4527 1.276.279 -63.677 Sporthallenbilanz nach Berechnungsmodell des „Goldenen Plan Ost“ Richtwerte: Goldener Plan Ost Einwohner Leipzigs 2007: Statistisches Landesamt Sachsen Prozentuale Verteilung der Einwohner auf die Stadtbezirke: Amt für Statistik und Wahlen Sportflächenbestand: Amt für Sport Bevölkerungsverteilung 2007 Stadtbezirk Stadtbezirk Anteil der Einwohner in % Einwohner Mitte 9,42% 48.090 Nordost 8,52% 43.506 Ost 14,22% 72.615 Südost 10,24% 52.285 Süd 11,28% 57.605 Südwest 8,99% 45.907 Alt-West 10,84% 55.318 9,29% 47.442 West Nordwest Nord Gesamt Sportprogramm Leipzig 2015 5,65% 28.857 11,53% 58.887 100,00% 510.512 Sporthallenflächenbedarf nach GPO: 0,265 m²/Einwohner Stadtbezirk Einwohner Hallenflächen (in m²) m²/Einw. Bedarf nach GPO (in m²) Fehlbedarf/ Überschuss (in m²) Mitte 48.090 32.164 0,6688 12.744 19.420 Nordost 43.506 11.690 0,2206 11.529 161 Ost 72.615 9.599 0,1182 19.243 -9.644 Südost 52.285 8.586 0,1604 13.856 -5.270 Süd 57.605 8.388 0,1024 15.265 -6.877 Südwest 45.907 5.899 0,2546 12.165 -6.266 Alt-West 55.318 6.745 0,1256 14.659 -7.914 West 47.442 9.585 0,0534 12.572 -2.987 Nordwest 28.857 2.535 0,3321 7.647 -5.113 Nord Gesamt 58.887 6.945 0,1145 15.605 -8.660 510.512 102.136 0,2151 135.286 -33.149 Sportprogramm Leipzig 2015 294 295 5. Anlagen 5. Anlagen Freibadbilanz nach Berechnungsmodell des „Goldenen Plan Ost“ Tennisplatzbilanz nach Berechnungsmodell des „Goldenen Plan Ost“ Freibadflächenbedarf nach GPO: 0,04 m²/Einwohner Tennisplatzflächenbedarf nach GPO: 0,5 m²/Einwohner Stadtbezirk Einwohner Genormte Schwimmfläche (in m²) Mitte 48.090 500 m²/Einw. 0,0104 Bedarf nach GPO (in m²) 1.924 Fehlbedarf/ Überschuss Stadtbezirk -1.424 Nordost 43.506 871 0,0200 1.740 -869 Ost 72.615 0,0000 2.905 -2.905 Südost 52.285 1.100 0,0210 2.091 -991 Süd 57.605 0,0000 2.304 -2.304 Südwest 45.907 1.800 0,0392 1.836 -36 Alt-West 55.318 0,0000 2.213 -2.213 West 47.442 0,0000 1.898 -1.898 Nordwest Nord Gesamt 28.857 400 0,0139 1.154 -754 58.887 1.000 0,0170 2.355 -1.355 510.512 5.671 0,0111 20.420 -14.749 Einwohner Spielfläche (in m²) m²/Einw. Bedarf nach GPO (in m²) Fehlbedarf/ Überschuss Mitte 48.090 14.765 0,3070 24.045 -9.280 Nordost 43.506 5.400 0,1241 21.753 -16.353 Ost 72.615 1.350 0,0186 36.308 -34.958 Südost 52.285 7.365 0,1409 26.143 -18.778 Süd 57.605 12.750 0,2213 28.803 -16.053 Südwest 45.907 10.050 0,2189 22.953 -12.903 Alt-West 55.318 9.850 0,1781 27.659 -17.809 -23.721 West 47.442 0,0000 23.721 Nordwest 28.857 6.700 0,2322 14.429 -7.729 Nord 58.887 2.700 0,0459 29.443 -26.743 510.512 70.930 0,1389 255.256 -184.326 Gesamt Hallenbäderbilanz nach Berechnungsmodell des „Goldenen Plan Ost“ Hallenbadflächenbedarf nach GPO: 0,01 m²/Einwohner Stadtbezirk Einwohner Genormte Schwimmfläche (in m²) m²/Einw. Bedarf nach GPO (in m²) Fehlbedarf/ Überschuss Mitte 48.090 1.615 0,0336 481 1.134 Nordost 43.506 313 0,0072 435 -123 Ost 72.615 250 0,0034 726 -476 Südost 52.285 313 0,0060 523 -210 -576 Süd 57.605 0,0000 576 Südwest 45.907 1.000 0,0218 459 541 Alt-West 55.318 313 0,0056 553 -241 West 47.442 375 0,0079 474 -99 Nordwest 28.857 0,0000 289 -289 Nord Gesamt Sportprogramm Leipzig 2015 58.887 625 0,0106 589 36 510.512 4.802 0,0094 5.105 -303 Sportprogramm Leipzig 2015 296 297 5. Anlagen 5. Anlagen A18-4 Sportstättenentwicklungsplanung Gesamtsanierungsbedarf der Sporthalleneinrichtungen des Amtes für Sport (Stand 06.08.2008) 1.117,0 1.320,8 Sanierungsbedarf Gebäude Gesamtsanierungsbedarf TEUR evtl. Abbruch TEUR nach 2010 TEUR saniert seit 1990 TEUR 2010 TEUR 2008 TEUR 2009 TEUR 2007 X Summe Sanierungsbedarf nach DIN 18032 Türverschlüsse Prallschutz 203,8 Decken Wände 5,0 Fenster 110,0 TEUR Einrichtung Sanierungsplan nach DIN 18032 in Jahresscheiben Fußböden 15,5 TEUR lfd. Nr. mit Schulsportnutzung Gesamtsanierungsbedarf 73,3 Sanierungsbedarf Gebäude TEUR evtl. Abbruch TEUR Sanierungsbedarf zur Aufhebung der Nutzungseinschränkungen nach DIN 18032 saniert seit 1990 TEUR 2010 TEUR nach 2010 Summe Sanierungsbedarf nach DIN 18032 TEUR 2008 Türverschlüsse TEUR 2009 Prallschutz TEUR 2007 Decken X Wände SH Leplaystraße (Neubau) Fenster 01 Einrichtung Sanierungsplan nach DIN 18032 in Jahresscheiben Fußböden lfd. Nr. mit Schulsportnutzung Sanierungsbedarf zur Aufhebung der Nutzungseinschränkungen nach DIN 18032 TEUR TEUR 25 SH Lauchstädter Straße 0,5 0,5 X 200,0 200,5 26 SH Dieskaustraße 79 X 22,5 51,0 0,5 74,0 X 1.500,0 1.574,0 27 SH Breitschuhstraße X 24,0 60,0 37,0 1,7 122,7 X 1.000,0 1.122,7 28 SH Dieskaustraße 355 27,0 15,0 2,3 44,3 X 100,0 144,3 29 Sportanl. Zentr. f. Gesundheitssport X 0,0 02 SH Leplaystraße (Altbau) X X X 5.972,3 5.972,3 03 SH Brüderstraße X 84,0 450,0 27,0 561,0 X 4.000,0 4.561,0 04 Sportforum-Nordanlage 05 Sportkompl. Am Sportforum 10 X X 100,0 100,0 06 SH ARENA Leipzig X X 30 SH Miltitz 1,1 1,1 X 1,1 07 SH Kiebitzstraße X 100,0 100,0 31 SH An der Kotsche (BSZ10) X 4,5 0,5 5,0 X 100,0 105,0 08 SH Sportschule Abtnaundorf X X 32 SH GutsMuthsstraße X 27,0 15,5 1,1 43,6 X 200,0 243,6 09 SH Konradstraße (entfällt) 0,0 0,0 33 SH Friesenstraße 3,0 30,0 1,1 34,1 X 34,1 10 SH Riesaer Straße 30,0 28,0 0,5 58,5 X 200,0 258,5 34 SH Am Sportpark 87,0 0,5 87,5 X 1.000,0 1.087,5 11 Alte SH Mölkau 33,0 1,7 34,7 X 100,0 134,7 35 Sportanlage „Willi Kühn“ 1,6 1,6 X 100,0 101,6 12 SH Torgauer Straße 2,0 2,0 X X 100,0 102,0 36 SH Möckern X 18,0 31,5 1,1 50,6 X 1.000,0 1.050,6 13 SH Heinrichstraße X 16,0 16,0 X X 16,0 37 Sportanl. Lützschena X 31,0 21,0 10,8 1,7 64,5 X 64,5 14 SH Thiemstraße X 9,0 27,5 1,2 37,7 X X 37,7 38 Sportanlage Stahmeln X 27,0 13,5 1,1 41,6 X 100,0 141,6 15 SH Lange Reihe X 24,0 22,5 1,1 47,6 X 200,0 247,6 39 Sportanl. Aug.-Bebel-Kampfbahn 1,1 1,1 X X 1,1 16 SH Connewitzer Straße 0,5 0,5 X 0,5 40 SH Wittenberger Straße X 1,5 1,5 X X 1,5 17 SH Holzhausen X 4,5 2,5 7,0 X X 100,0 107,0 41 X 18 SH Lene-Voigt-Schule X 24,0 1,7 25,7 X 200,0 225,7 114,0 0,5 114,5 200,0 314,5 80,0 1,5 27,0 108,5 X 100,0 208,5 19 Sportanl. Br.-Plache-Stadion 20 SH Biedermannstraße X 21 SH Raschwitzer Straße X 32,0 0,5 32,5 X 1.000,0 1.032,5 22 SH Teichstraße 42,0 24,0 1,1 67,1 X 2.000,0 2.067,1 23 Sportanl. „Südkampfbahn“ 0,5 0,5 X 0,5 24 Sportanl. Am Goethesteig X 1.500,0 1.500,0 Sportprogramm Leipzig 2015 Sportanl. Stadion des Friedens 60,0 12,0 0,5 72,5 Gesamt 184,3 84,0 590,0 620,0 459,8 25,7 1963,8 200,0 272,5 22.489,3 24.453,1 Sportprogramm Leipzig 2015 Notizen Impressum Herausgeber Stadt Leipzig Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport Amt für Sport (AfSp) Verantwortlich Heiko Rosenthal, Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Ordnung, Sport Redaktion Kerstin Kirmes, Leiterin des AfSp Frank Dannhauer, AfSp Frank Starke, AfSp Mitwirkung Fachausschuss Sport des Stadtrats Ämter der Stadtverwaltung Stadtsportbund Leipzig e. V., Michael Mamzed Olympiastützpunkt Leipzig e. V., Dr. Winfried Nowack Martin Herda Alexander Möck Gestaltung zwonull media GbR Sportprogramm Leipzig 2015 Satz/Produktion Druck zwonull media GbR Hausdruckerei der Stadt Leipzig Redaktionsschluss 31.12.2007 (Statistik) Anschrift Stadt Leipzig Amt für Sport Am Sportforum 3 04105 Leipzig Telefon: Fax: E-Mail: Internet: 0341 123-9400 0341 123-9412 [email protected] www.leipzig.de Sportprogramm Leipzig 2015 Sportprogramm Leipzig 2015