Leipziger Messe GmbH Geschäftsbericht

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Leipziger Messe GmbH Geschäftsbericht
Leipziger Messe GmbH
Messe Standort – Standort Messe
Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Inhalt
Vorworte
Messestadt Leipzig
Image-Träger Messe
Leipzigs Messebesucher sind am zufriedensten
Woran denken Sie, wenn Sie Leipzig hören?
Die Leipziger Messe als Wirtschaftsfaktor
Kongresse bringen Millionen
Rekordjahr für Events
Hotels in Leipzig: Der Gast hat die Wahl, ohne Messeaufschlag
Hotel Fürstenhof: Fünf Sterne Superior und 15 Punkte im “Gault Millau”
Leipzig kulinarisch: Genuss-Erlebnis ohne Grenzen
Gourmet-Entzückung
Leipzigs Nachtleben: Business-Men findet Model
Kulturstadt Leipzig
Musik & Theater in Leipzig:
Oper Leipzig: Französischer Charme
Richard Wagner und Leipzig: Liebe auf den zweiten Blick
“Jeder Ton lebt, jede Pause atmet”
Schon heute Zukunftsmusik
Der Kindermantel von Mendelssohns Sohn
Lachen in Leipzig
Bücher & Kunst in Leipzig:
“Leipzig liest”: Ein Literaturfestival mit Suchtpotenzial
Verlage in Leipzig: Das kleinste Buch der Welt
Der Kunst-Darling arbeitet im Schaufenster
Autostadt Leipzig
Luxus in der Mitte
Tempo im Norden
Treffpunkt AMI
Medienstadt Leipzig
Straße gesperrt? Hier wird gedreht.
Leitmesse für Leipzig
Messen in Leipzig
Messen und Veranstaltungen 2002
Konzernbilanz
2002
Auf einen Blick
Leipziger Messe GmbH
Messen
32
Aussteller
10.045
Besucher*
1.789.800
Verfügbare Bruttoausstellungsfläche in m2
Auslandsvertretungen
132.500
28
Mitarbeiter
316
Umsatz (Konzern) in Millionen Euro
55,6
*Einschließlich Kongresse, Events und Corporate-Business-Veranstaltungen.
Vo r w o r t e
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Vo r w o r t e
D r. M a r t i n G i l l o
Standortfaktor Messe
“Rechnen hilft Haushalten”, sagt der deutsche Volksmund. Im Falle der Leipziger Messe ist die Rechnung aufgegangen:
Die Investitionen in das neue Gelände und neue Veranstaltungskonzepte haben sich gelohnt, wie sich heute zeigt.
Nicht nur das Unternehmen hat sich konsolidiert, sondern die Wirtschaft profitiert vom Messestandort Leipzig, der als
Marketingplattform und Branchentreffpunkt Impulse gibt.
Die Leipziger Buchmesse und die Auto Mobil International gelten bereits als “Klassiker”, was trotz ihrer kurzen Entwicklungszeit für die Festigkeit ihrer Marktposition spricht.
Auch neue, kreative Veranstaltungskonzepte entstehen in Leipzig und weisen den Weg aus alten Strukturen in künftige
Märkte. So demonstriert die junge Branche der Computer- und Videospiele ihre wachsende Leistungskraft seit dem
vergangenen Jahr auf der Leipziger Messe. Die Premiere der GC - Games Convention hat selbst kühne Optimisten
übertroffen. Als erste und einzige Messe ihrer Art in Europa hat sie nicht nur einen guten Vorsprung, sondern einen
hervorragenden Ruf gewonnen.
Absolut zeitgemäß war auch die Idee der REALLOCATION, der Messe für Gewerbeansiedlungen in den neuen Bundesländern und in Mittel- und Osteuropa. Das Konzept zeugt von hoher Sensibiliät für die Bedürfnisse der Messekunden
– bis hin zu einem Fly-Away-Day, an dem die Interessenten noch während der Messe zur Standortbesichtigung fliegen
können und am gleichen Tag wieder zurück.
Mit pfiffigen Ideen und sächsischer Beharrlichkeit hat es die Leipziger Messe geschafft, die Nachwendekrise in eine Chance
umzumünzen. An die Stelle der großen Unbekannten hat sie Innovationsbereitschaft und absolute Servicorientierung
gesetzt. Jeder Euro Umsatz, der auf der Messe gemacht wird, bringt heute sechs Euro in die Region. Auf diese Weise
sichert die Messe bundesweit fast 4.000 Arbeitsplätze. Nicht nur für die Messe, für den gesamten Standort geht diese
Rechnung auf.
Dr. Martin Gillo
Vorsitzender des Aufsichtsrates der Leipziger Messe GmbH
Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit in Sachsen
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Vo r w o r t e
Wolfgang Tiefensee
Imagefaktor Messe
Leipzig und die Leipziger Messe – das ist keine Vernunftehe, sondern seit über
800 Jahren eine glückliche Beziehung. Die gegenseitige Wertschätzung beider
Partner hat die Verbindung stark gemacht und sichert dem Standort manchen
Vorteil. Nach der deutschen Wiedervereinigung haben die Bürger das neue
Messegelände als Chance begriffen, statt wie andernorts gegen den Neubau
auf der grünen Wiese zu protestieren. Hoteliers wissen um das Kundenpotenzial
der Messe und verschrecken niemanden mit Messe- oder besser Wucherpreisen.
Gastronomen tun alles, um die Gäste an der sächsischen Gemütlichkeit und
der Leipziger Originalität teilhaben zu lassen. Als Stadt tragen wir den Gedanken
der Serviceorientierung mit und sichern der Messe im Umfeld allerbeste Infrastrukturbedingungen.
Leipzig ist eine “Stadt mit Herz”, wie der Boxweltmeister Sven Ottke sagte,
als er sich Anfang 2003 für die Leipziger Olympiabewerbung einsetzte. Das
wissen auch die 1,7 Millionen Messebesucher, die im vergangenen Jahr nach
Leipzig kamen und nach einer Infratest-Umfrage die zufriedensten Messebesucher
in ganz Deutschland waren. Neben der überaus positiven Bewertung der
Messeveranstaltungen zeigt sich darin der Genuss, den die Besucher mit dem
Aufenthalt in der Stadt verbinden.
Die Leipziger Messe ist nicht nur Wirtschaftsmotor und Konjunkturbarometer
für unsere Region. Sie ist auch unser stärkster Imageträger. Über 90 Prozent
der Befragten nehmen in einer bundesweiten Emnid-Studie Leipzig in erster
Linie als Messestadt wahr. Dieser Bekanntheitsgrad macht die Messe zu unserem
besten Botschafter – für die Bachstadt Leipzig, für die Sportstadt Leipzig, für
die Autostadt Leipzig und für den Wirtschaftsstandort Leipzig mit seinen idealen
Ausgangsbedingungen für die Erschließung neuer Märkte.
Wolfgang Tiefensee
Stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der Leipziger Messe GmbH
Oberbürgermeister der Stadt Leipzig
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Vo r w o r t e
Werner M. Dornscheidt
Messekonzepte mit Zukunft
Die Strategie der Leipziger Messe ist seit langem, Kundenwünsche mit maßgeschneiderten Veranstaltungen und perfektem Service zu erfüllen. Unter dem Slogan “Messen nach Maß” achten wir
ganz genau auf die Entwicklungen der Märkte und richten unsere eigenen Veranstaltungskonzepte
danach aus. Die Studien bekannter Meinungsforschungsinstitute und Kundenbefragungen zeigen
seit Jahren: Das Image des Messestandortes steigt auf der Bewertungsskala – unter dem Einfluss
zufriedener Messekunden und begeisterter Leipzig-Besucher - kontinuierlich an. 2002 wurden der
Leipziger Messe das attraktivste Gelände, der beste Service aller deutscher Messegesellschaften
und ein überdurchschnittlich positives Image attestiert.
Was mich besonders freut: Es spricht sich herum, dass Leipzig eine absolut moderne und wunderschöne
Stadt ist – die alten Vorurteile gegen die “graue Maus im Osten” schwinden mit der wachsenden
Zahl der Besucher.
Die Hightech-Architektur des Messegeländes, die perfekte Infrastruktur des Umlandes und das günstige
Preis-Leistungs-Gefüge waren beste Voraussetzungen dafür, dass sich unsere Messeveranstaltungen
festigen konnten. Auch die Kongressbranche entdeckt Leipzig zunehmend für sich, nachdem 1996
das Congress Center Leipzig auf dem neuen Messegelände eröffnet wurde. Der Trend der letzten
Jahre zeigt eindeutig in Richtung größerer Veranstaltungen und zunehmender Internationalität. Für
den Wirtschaftsstandort Leipzig haben wir damit ein weiteres Tor geöffnet, und die Messestadt Leipzig
ist auf dem besten Wege, sich auch als Kongressstandort einen Namen zu machen.
Werner M. Dornscheidt
Vorsitzender der Geschäftsführung der Leipziger Messe GmbH
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Messestadt Leipzig
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Messestadt Leipzig
Image-Träger Messe
Leipzig wird bundesweit vor allem als Messestadt wahrgenommen. Das ist eine zentrale Aussage einer aktuellen Emnid-Studie unter deutschen
Opinion-Leadern. Das Bielefelder Marktforschungsinstitut hatte 2002 im August und September 250 Meinungsbildner aus Wirtschaft, Politik
und Medien zum Standort Leipzig und zur Leipziger Messe befragt. Im Blickpunkt der Untersuchung standen Bekanntheitsgrad und Image
der Stadt Leipzig, der Stellenwert der Leipziger Messe und die Bekanntheit der Dachmarke Leipziger Messe sowie einzelner Submarken (Messeveranstaltungen). Befragt wurden 150 Manager, 50 Politiker und 50 Wirtschaftsjournalisten aus ganz Deutschland.
Auf die Frage “Was fällt Ihnen spontan zu Leipzig ein?” antworteten 66 Prozent der Befragten “Messestadt” (Kultur 34 Prozent, gute Infrastruktur 27 Prozent, Industrie- und Wirtschaftsstandort 19 Prozent, schöne sanierte Innenstadt/Altstadt 17 Prozent). Bei der direkten Frage
“Was für eine Stadt ist Leipzig?” stieg der Prozentsatz sogar auf 91 Prozent (Buchstadt 76, Musikstadt 49, Autostadt 48, Medienstadt 35).
Gleichzeitig bestätigten 89 Prozent der Befragten die große Bedeutung der Leipziger Messe für eine positive Stadtentwicklung. Die bekanntesten
Veranstaltungen sind die Leipziger Buchmesse (62 Prozent) und die Auto Mobil International (29 Prozent).
“Dass die deutschen Entscheider Leipzig vor allem als Messestadt wahrnehmen, ist Lohn für die intensive Messe- und Öffentlichkeitsarbeit
der letzten Jahre”, kommentierte Messegeschäftsführer Josef Rahmen die Emnid-Ergebnisse. “Die Studie zeigt, dass sich unsere Investitionen
in die Flaggschiffe Buch- und Automesse, in neue Produkte wie enertec, Body Look, GC – Games Convention, Reallocation oder IGRUMA
sowie in das Kongressgeschäft und in die Ausrichtung als Service-Provider gelohnt haben.” Rahmen hob hervor, dass es sinnvoll sei, diese
Ergebnisse im Stadtmarketing stärker zu verankern und mit dem Pfund Messe national und international zu wuchern. “Zumal die Wahrnehmung
als Messestadt im Vergleich zur Erstuntersuchung von 1996 noch gestiegen ist – also nicht aus der Tradition, sondern aus der aktuellen Entwicklung der Leipziger Messe herrührt”, so Rahmen.
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Leipzigs Messebesucher sind am zufriedensten
Leipzig hat die zufriedensten Messebesucher. Das ist das
herausragende Ergebnis einer aktuellen Image-Studie zum
Messeplatz Leipzig des Meinungsforschungsinstitutes NFO
Infratest München. Danach hat die Zufriedenheit und
Loyalität der Messebesucher in Leipzig gegenüber der Erstbefragung 1999 erneut zugenommen und liegt in diesem
Punkt weit über dem bundesdeutschen Durchschnitt. NFO
Infratest hatte zwischen Juli und September 2002 zwölf
Messeplätze (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Köln,
München, Essen, Friedrichshafen, Hamburg, Leipzig, Nürnberg, Stuttgart) unter die Lupe genommen. Befragt wurden
deutschlandweit 46.501 Personen, davon 45 Prozent
Messeteilnehmer (Fach- und Privatbesucher).
Bei fast allen Kriterien (Messestadt, Messegesellschaft,
Messegelände, Messeveranstaltungen) der Imagebewertung
liegen Leipzig und die Leipziger Messe auf vorderen Plätzen.
Fazit der Studie: “Der Messeplatz Leipzig hat seinen guten
Imagewert aus dem Jahre 1999 nochmals steigern können.
Leipzig orientiert sich an den Besten im bundesweiten
Messevergleich”.
Aus dem Rahmen fällt erstaunlicherweise eine kritische
Einschätzung des Preis-Leistungs-Verhältnisses bei Verpflegung und Übernachtung, das aber immer noch besser bewertet wird als bei den meisten anderen Messeplätzen.
“Hier haben wir offensichtlich noch Bedarf in der Kommunikation”, analysiert Messegeschäftsführer Josef Rahmen.
“Denn es ist unbestritten, dass gerade die Hotelpreise in
Leipzig mehr als deutlich unter denen anderer deutscher
Messeplätze liegen. Diesen Vorteil müssen wir besser
heraus stellen.”
Beste Werte erhalten Stadt und Messegelände bei Verkehrsanbindung, Infrastruktur der Stadt, allgemeiner Attraktivität
der Stadt für Aussteller und Besucher sowie für die Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt. In der Einschätzung durch
die Messebesucher hat Leipzig nach wie vor Deutschlands
attraktivstes und modernstes Messegelände und die beste
Service- und Kundenorientierung.
Woran denken Sie,
wenn Sie Leipzig hören?
Auch die meisten deutschen Privatpersonen assoziieren mit dem Namen
Leipzig zuerst die Messe. Das ergab
eine repräsentative bundesweite Umfrage des Leipziger Institutes für Marktforschung im Auftrag der Stadtverwaltung. Das Völkerschlachtdenkmal, der
Hauptbahnhof, der Wirtschaftsstandort,
und Johann Sebastian Bach werden
zwar oft mit Leipzig in Verbindung gebracht, aber bei weitem nicht so häufig
wie die Messe. Sie wird zum Beispiel
zweieinhalb Mal häufiger genannt als
der Hauptbahnhof, wenn im westlichen
Bundesgebiet gefragt wird: “Woran
denken Sie, wenn Sie Leipzig hören?”
Sowohl Einwohner als auch Auswärtige
empfinden Leipzig als weltoffen und
gastlich, negative Assoziationen sind
so gut wie verschwunden. Die Wahrnehmung Leipzigs als schöne Stadt ist
dagegen eindeutig auf dem Vormarsch.
Die Leipziger Messe als Wirtschaftsfaktor
Von jeder großen Messe profitiert auch die Wirtschaft rund um einen Messeplatz. Die Leipziger Messe
hat errechnet, dass pro Euro, der auf dem Messegelände umgesetzt wird, etwa sechs weitere Euro
in die Region fließen. Derzeit werden etwa 30 Messen jährlich in Leipzig veranstaltet, mit kontinuierlich
steigenden Aussteller- und Besucherzahlen – das hat deutliche Effekte für die regionale Wirtschaft.
Auch die Shopping-Meilen in der Leipziger Innenstadt ziehen daraus Nutzen. So hat die Grimmaische
Straße jetzt den Sprung in die Top Ten der deutschen Einkaufsstraßen geschafft. Das ergab eine Ende
2002 durchgeführte Untersuchung der Kemper’s Deutschland GmbH. Für die Studie wurden die Passantenströme in den Flaniermeilen von 100 deutschen Innenstädten betrachtet. Mit 10.500 Passanten
pro Stunde in der Grimmaischen Straße belegt Leipzig Rang zehn und ist zugleich die höchstplatzierte
ostdeutsche Stadt.
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Kongresse bringen Millionen
Zum ersten Mal sind in Deutschland wirtschaftliche Folgewirkungen von Kongressen und Tagungen
untersucht worden. Dazu hat das ifo Institut für Wirtschaftsforschung (München) im Auftrag der
Leipziger Messe die Veranstaltungen analysiert, die 2002 im Congress Center Leipzig (CCL) stattgefunden
haben. Die ersten Ergebnisse der Studie bestätigen: Der regionalwirtschaftliche Nutzen von Kongressen
und Tagungen ist – wie das Beispiel Leipzig zeigt - enorm und rentiert die Investitionen in das Veranstaltungsgeschäft. Insgesamt beliefen sich die Ausgaben von Teilnehmern und Ausstellern des CCL
2002 auf 16,8 Millionen Euro, die blanken Mieteinnahmen des CCL für Säle und Ausstellungsflächen
noch nicht mitgerechnet. Die Teilnehmer der Kongresse und Tagungen zahlten 9,8 Millionen Euro
für ihren Aufenthalt in Leipzig, pro Teilnehmer 230 Euro. ”Ein Kongressteilnehmer gab damit rund
drei Mal so viel aus wie ein durchschnittlicher Messebesucher”, sagte Josef Rahmen, Geschäftsführer
der Leipziger Messe und zuständig für das CCL. Der größte Teil der Summe entfällt auf Übernachtungen
(35 %), gefolgt von Reisekosten (19 %), Verpflegung (12 %), Repräsentation (8 %), Einkäufe (7 %),
Nahverkehr (7 %), die Verlängerung der Reise nach der eigentlichen Veranstaltung (6 %) und Sonstiges,
darunter Kultur (6 %). Die Aussteller, die ihre Produkte und Leistungen parallel zu Kongressen und
Tagungen präsentierten, ließen 2002 insgesamt 7 Millionen Euro in Leipzig und ihren eigenen Herkunftsregionen. Pro Aussteller waren das 8.500 Euro, die für Personalkosten (30 %), Standbau und
unternehmensnahe Leistungen (28 %), Reisen (14 %), Werbung (10 %), Übernachtung (6 %), Verpflegung und Einkäufe (6 %) und Sonstiges aufgewendet wurden. ”Das Gros der Ausgaben bleibt
naturgemäß in der Region”, sagte Horst Penzkofer vom ifo Institut München. Von den insgesamt
16,8 Millionen Euro (ohne die Mieteinnahmen des CCL) entfielen 56,8 % auf die Region Leipzig, 11,6 %
auf die Neuen Bundesländer, 19,6 % auf die Alten Bundesländer und 12 % auf das Ausland. Gemessen am Umsatz des CCL bringt somit ein Euro Kongressumsatz der Leipziger Wirtschaft auf direktem
Weg knapp sechs Euro Umsatz. Für die Neuen Bundesländer insgesamt beziehungsweise Deutschland
resultieren noch stärkere Effekte.
Das Congress Center Leipzig wurde 1996 zusammen mit dem neuen Leipziger Messegelände eröffnet.
Kontinuierlich steigende Teilnehmerzahlen, der Trend zu größeren Veranstaltungen und mehr Internationalität prägen seither die Geschäftsentwicklung. 2002 fanden insgesamt 60 eigenständige
Kongresse und Tagungen mit 55.650 Gästen statt – damit waren die Teilnehmerzahlen im Vergleich
zum Eröffnungsjahr um 70 % gestiegen. Zusammen mit Kongressen, Tagungen und Fachprogrammen,
die in Verbindung mit den Leipziger Messen zu sehen sind, zählte das CCL sogar 81.650 Teilnehmer.
www.ccl-leipzig.de
Rekordjahr für Events
2002 ist das erfolgreichste Eventjahr in der Geschichte der Leipziger Messe. Zu den 150 Sonderveranstaltungen in den Objekten der Leipziger
Messe kamen mehr als 700.000 Besucher. Allein zum Deutschen Turnfest im Mai zog es an drei Tagen 340.000 Sportler auf das Messegelände,
einen Monat später zum Deutschlandtreffen der Landsmannschaft Ostpreußen waren es 80.000 Menschen aus allen Teilen Deutschlands und
dem Ausland. Bundesweiter Höhepunkt war “Wetten, dass....?" im März, das 16 Millionen Fernsehzuschauer an den Bildschirmen verfolgten.
Im Segment Gastveranstaltungen verzeichneten die "Fachdental", die "Sachsenback", die "Touristik & Caravaning", die "Philatelia mit T'card
& MünzExpo" sowie die "Motorradmesse" Flächenzuwächse und stabile oder gestiegene Besucherzahlen. Neue Produkte wie "Beauty & Hair
Event" sowie die "azubi-&-Studientage Sachsen" sind von Ausstellern und Besuchern angenommen worden. Darüber hinaus bot das Messegelände Unternehmen wie SEAT, Sachsen LB, Tupperware, REWE oder Telekom ein eindrucksvolles Ambiente für ihre Business-Events.
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Hotels in Leipzig: Der Gast hat die Wahl, ohne Messeaufschlag
Hier kann sich der Hotelgast wie ein König fühlen: Große Auswahl, gute Preise und viele neue Häuser sind typisch für den Hotelmarkt in Leipzig.
Seit der Wende mauserte sich die Stadt zu einem wahren Übernachtungsparadies und machte ihrem Titel als “Boomtown” alle Ehre. Die Zahl
der Betten in den Hotels und Pensionen legte in den vergangenen zehn Jahren um mehr als das Dreifache zu und liegt inzwischen bei über
11.100. Boten 1992 noch 34 Häuser Gästeübernachtungen an, sind es jetzt schon knapp 90 Hotels und Pensionen. Aus einem Verkäufermarkt
entwickelte sich ein Käufermarkt.
Der Bau des neuen Leipziger Messegeländes Anfang der 90er Jahre brachte die Initialzündung. Neue Hotels verschiedenster Preisklassen entstanden direkt in der Innenstadt und auch neben der neuen Messe. Waren vor der Wiedervereinigung während der Leipziger Messen selbst
Privatquartiere nur schwer zu bekommen, können jetzt Besucher von Messen und Kongressen oder etwa dem Bachfest aus zahlreichen Angeboten wählen. Angst, bei einem spontanen Leipzig-Besuch kein Hotelbett zu finden, ist überwiegend unbegründet: Die durchschnittliche
Auslastung beträgt knapp 36 Prozent. Nicht immer zur Freude der Hoteliers. Die Preise der Leipziger Hotelzimmer liegen durch die große
Konkurrenz deutlich unter dem Niveau vergleichbarer Großstädte in den alten Ländern und sind das ganze Jahr über gültig. Auch während
der Messen werden – im Unterschied etwa zu Frankfurt am Main – keine Aufschläge verlangt. Sonderpreise während der Sommermonate
und günstige Pauschalpakete laden zusätzlich in die Messestadt ein. Eine Übernachtung für zwei Gäste mit Frühstück in einem First-ClassHotel kostet dann etwa 95 Euro.
Mehr als 1,4 Millionen Übernachtungen werden Jahr für Jahr in Leipzig gebucht; der durchschnittliche Tourist bleibt knapp zwei Tage in der
Stadt. Als erste Adresse gilt das First-Class-Haus “Hotel Fürstenhof”, das in der Innenstadt liebevoll saniert vor allem auf anspruchsvolle Gäste
setzt. Das ebenfalls zur First-Class-Kategorie zählende “The Westin” verspricht aus 27 Etagen einen wunderbaren Blick über die Stadt. Unmittelbar neben dem Hauptbahnhof, der bis 1997 um ein Einkaufszentrum ergänzt und restauriert wurde, stehen die hochwertigen Häuser “Victor`s
Residenz-Hotel” und “Marriott-Hotel”. Hinter dem Augustusplatz wurde 1995 das “Renaissance-Hotel” eröffnet.
Für einen Bummel durch die mit großem Aufwand restaurierten historischen Passagen oder die neu entstandenen Kneipenmeilen mit südländischem Flair erweist sich die 500.000-Einwohner-Metropole als Stadt der kurzen Wege. Fast alle Hotels sind in unmittelbarer Nähe des
Innenstadtrings und Hauptbahnhofs gelegen und nach einem Streifzug durch Leipzigs Nachtleben in wenigen Schritten zu erreichen.
Hotel Fürstenhof: Fünf Sterne Superior und 15 Punkte im “Gault Millau”
Das Prädikat “The Luxury Collection” tragen nur ausgewählte Hotels der Gruppe
ArabellaSheraton. Unter ihnen so bekannte Namen wie das “St. Regis” in New
York oder das “Imperial” in Wien. In Leipzig zählt das “Hotel Fürstenhof” dazu.
Beim Besuch des kleinen feinen Hotels mit 80 Zimmern und zwölf Suiten wird
schnell klar, warum. Sei es im lichtdurchfluteten “Wintergarten”, der zur allmonatlichen “Business Lounge” in sattes Blau getaucht wird, in der einzigartigen
Vinothek mit fast 100 offenen Weinen oder den charaktervollen Tagungs- und
Veranstaltungsräumen – hier treffen sich vornehme Eleganz und exquisiter Geschmack. “Wir wollen, dass sich unsere Gäste von der ersten bis zur letzten
Minute bei uns wohlfühlen”, sagt Direktionsassistentin Tanja Derdulla. Das Hotel
bietet alles, was dazu nötig ist – und noch ein bisschen mehr. Die luxuriösen
Zimmer sind mit Klimaanlage, allen Anschlüssen für die moderne Kommunikation,
Bädern mit Badewanne und Dusche sowie vielen Extras ausgestattet. Im Basementbereich verspricht die mediterrane Badelandschaft “Aquamarin” Erholung und
Entspannung. Ein Übriges tut das würdige Ambiente des 1770 errichteten, inzwischen mehrfach umgebauten Stadtpalais und der 24-Stunden-Service eines
60-köpfigen, hochmotivierten Teams. Lohn für all die kleinen und großen Dienste
sind die zufriedenen Gäste des First-Class-Hotels und die Auszeichnung “Superior”,
die der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband zusätzlich zu den fünf Sternen
verliehen hat.
Eine wichtige Stütze für das Wohlfühlprinzip des Luxushotels ist die mehrfach
preisgekrönte Gourmetküche von Chefkoch Boris P. Weiland im “Restaurant
Fürstenhof”. Die erlesenen Kreationen des Mittdreißigers machen Appetit auf
Leipzig und sind dem Gourmetführer “Gault Millau” 15 Punkte wert. Das besondere Bemühen um den Gast findet seinen Ausdruck in den zahlreichen Veranstaltungen, die sich das Team um Hoteldirektor Wolfgang Greiner immer
wieder einfallen lässt. Wenn die A-capella-Gruppe “Yale Alley Cats” aus den
USA zu Gast sind, “The Singing Waiters” sich unter die Kellner des Hotels
mischen oder die Sachsendiva Katrin Troendle im malerischen Innenhof des
Hotels “sommertheatert”, ist der Chefkoch mit passenden Leckerbissen stets
mit von der Partie. Im Sommer 2003 darf man sich wieder auf Theater im Innenhof freuen und auf die Gala “Boris and Friends”. Zu diesem lukullischen Event
der Extraklasse macht sich Boris P. Weiland seine ganz eigenen Gedanken: “Ich
könnte mir gut vorstellen, im komplett mit Sand gefüllten Innenhof wie bei
einer Beach Party im schicken Hawaii-Hemd und Boxershorts zusammen mit
meinen kochenden Kollegen am Grill zu stehen.” Es darf immer ein bisschen
“snobby” sein.
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Leipzig kulinarisch: Genuss-Erlebnis ohne Grenzen
Gegrillte Heuschrecken, oder doch lieber Lausitzer Hasenbraten – Leipzigs Gastronomie hat beides im Angebot.
Rund 1.400 Betriebe sorgen für das leibliche Wohl der Leipziger und ihrer Gäste – vom Imbissbetrieb bis zum
Feinschmecker-Treff. Lokale für jeden Anlass – vom Geschäftsessen bis zum romantischen Dinner zu zweit. Von
Afrika bis Sachsen bietet die kulinarische Landkarte der Stadt Genuss für jeden Geschmack.
Zabaione zum Dessert und danach eine romantische Gondelfahrt – original venezianisches Lebensgefühl vermittelt
das Ristorante Da Vito am Ufer der Weißen Elster seinen Gästen. Der In-Italiener der Stadt ist ein Beispiel dafür, dass
Essen in Leipzig mehr als ein Erlebnis für den Gaumen ist. Die Leipziger Gastronomen bieten dem experimentierfreudigen Publikum immer wieder neue Trends und Konzepte – wie im Suppa Summarum, wo sich der Gast am
Buffet durch zehn verschiedene Spezialitäten löffelt, oder in der Mr. Moto Kaiten Sushi Bar, in der die asiatischen
Leckerbissen auf Bambusschiffchen an den Gästen vorbeischwimmen.
Dass die Tradition der sächsischen Gastlichkeit dennoch nicht zu kurz kommt, beweist unter anderen das berühmteste Lokal der Stadt, Auerbachs Keller, das mehr ist als ein Touristenmagnet. Auch der Küche wegen sollten
Messegäste es mit Goethe halten, der sprach: “Wer nach Leipzig zur Messe gereist, ohne auf Auerbachs Keller
zu geh´n, der schweige still, denn das beweist: Er hat Leipzig nicht gesehn”. Besucher erleben hier einen hervorragenden Einstieg in die sächsische Küche – guten Service eingeschlossen.
Für Leipzig-Neulinge ebenfalls ein Muss: Ein Besuch im Coffe Baum, einem der ältesten kontinuierlich betriebenen
Café-Restaurants Europas, in dem schon August der Starke, Johann Wolfgang von Goethe und Robert Schumann
Kaffee tranken. Das Restaurant Lusatia in der ersten Etage bietet gehobene regionale Küche in historischem Ambiente. Vor oder nach dem Essen lohnt ein Abstecher in das kleine Kaffee-Museum des Hauses, in dem 500 Exponate die Geschichte der “Kaffeesachsen” illustrieren.
Weitere empfehlenswerte Adressen für sächsische Spezialitäten sind unter anderem Apels Garten, das Schaarschmidts
oder der Sonnen Hof. Folgt der Gast hier den persönlichen Empfehlungen am Tisch, ist Genuss garantiert. Regional typische Zutaten neu interpretiert, wie den Bärlauch aus den Leipziger Auwäldern, bieten junge Gastronomen.
So der 25-jährige Thomas Nostitz vom Restaurant Allee. Auf der 14-täglich wechselnden Karte können die Gäste
immer wieder neue Kreationen der Saisonküche entdecken.
Sogar einen Blick in den Topf werfen dürfen die Gäste des größten Hotels der Stadt zwei Mal jährlich bei den bereits legendären Küchen-Parties im Westin Hotel. Chefkoch Manfred Schweiger gibt den Besuchern an diesen
Abenden Einblick in die Tricks und Kniffe der Profi-Küche. Zwischen Herd und Kühlschrank kommen die Gäste
schnell miteinander ins Gespräch.
Wer nicht gleich schauen will, wie Hummer, Krebs oder Fasan zubereitet werden, kann in Leipzig auch die Grundzüge
des Kochens lernen. Im Maggi Kochstudio Treff in der Leipziger Innenstadt lehren Kochkurse auch Ungeübten,
ein schnelles Menü zuzubereiten.
Anmeldung Küchenparties Westin: (03 41) 9 88 11 87
Kochkurs: www.maggi.de
Gourmet-Entzückung
Leipzigs geschätzter Opernintendant Henri Maier gehörte zu den ersten Gratulanten, und wie
man hört, mittlerweile auch zu den besten Kunden des Spezialitätengeschäfts “Gourmandise”,
das Ende letzten Jahres in der Innenstadt öffnete. Zwei französische Familien bieten hier eine
handverlesene Auswahl französischer Produkte und Weine an, die Gourmets in Entzückung
versetzen. Inhaberin Florence Cunnac kennt die Lieferanten aus allen Teilen Frankreichs persönlich.
Es sind kleine Spezialitätenhersteller, die sie als ihre Entdeckung präsentiert. Die Resonanz
gibt ihrem Geschäftskonzept recht. Neben Leipzigern kommt ihre Kundschaft auch direkt aus
Frankreich. Denn unter den ausländischen Besuchern Leipzigs stellen die Franzosen die drittstärkste Gruppe.
Die enge Bindung zwischen Leipzig und Frankreich hat Tradition. Die Städtepartnerschaft Lyon,
das von Paris finanzierte Institut Francais oder die jährliche französische Sommeruniversität
machen Leipzig zu einem Zentrum französischer Kultur und Lebensart in Sachsen.
Um 1700 wurde Leipzig zur Wahlheimat für zahlreiche Hugenotten. Es entstand eine französische
Kolonie. Fortan beeinflussten Kleidung und französischer Lebensstil die über 500-jährige Messestadt. “Mein Leipzig lob‘ ich mir, es ist ein Klein-Paris und bildet seine Leut‘”, so dichtete schon
Johann Wolfgang von Goethe, der von 1765–1768 Student an der Universität Leipzig war.
Wenn das “Gourmandise” heute ein Inbegriff französischer Spezialitäten in Leipzig ist, so verbindet sich mit dem Hugenotten Riquet feine Kaffeehauskultur. Die Firma Riquet importierte
Kolonialwaren und stellte in Leipzig unter anderem Schokolade her. 1909 eröffnete sie ihr neues
Geschäftshaus im Zentrum der Stadt, ein Kleinod mit reichem Jugendstilschmuck. Das 1995
sanierte Gebäude ist heute als Kaffeehaus ein Muss für Genießer und Flaneure.
Leipzigs Nachtleben: Business-Men findet Model
Leipzig tanzt, jede Nacht und in jedem Alter. Der Geschäftsmann ist in der angesagten Diskothek Leipzigs, dem Markt 1 (Innenstadt), goldrichtig.
Hier findet laut lokalen Medien der Business-Men das Model fürs Leben. Auch die Diskothek Schauhaus (Dittrichring) oder das “New Eden”
(Petersstraße) stehen für gepflegten Diskosound und gelten als Heiratsmarkt für Besserverdienende.
Entspannter tanzt der Auswärtige im College Club la notte (Ritterstraße) oder im Feldschlößchen (Dufourstraße) bei “Schlagern und Hits”.
Volvofahrer lädt die Gaststätte “Kaiser Napoleon” zum Folk-Tanzabend mit Schwedenquell. Geübte Tänzer gehen in die Havana Salsathek
(Karl-Liebknecht-Straße) oder ins Rio Sol (Zschochersche Straße) – Salsa-Vorbildung angenehm. Im Rockhouse (Berliner Straße) wird’s laut, im
Buschfunk (Große Fleischergasse) jazzig. Im Tonelli (Elsterstraße) legen DJs auf, im “Dark Flower” ist allabends Wave-Gothik-Treffen. Wer nicht
allein blieben will, findet sich in Mätzschkers Festsälen ein (Gießerstraße). Zu alt ist man mit Ende 20 in Techno-Palästen wie You Too (Große
Fleischergasse), Kosmopolitan (Gottschedstraße) oder in Halle 5 (Windscheidtstraße), wo Schulen jeden Abend Party machen. Doch auch für
Abgewiesene und Tanzmuffel hält Leipzig eine Lösung bereit: 1.400 Kneipen, Restaurants und Bars mit Öffnungszeiten ohne Sperrstunde.
Oder drei Leipziger Kicker-Kneipen, denn die Champion Sports Bar (Mariott-Hotel), das Mseven (Münzgasse) und die Bierstube (Westin-Hotel)
übertragen Fußball rund um die Uhr.
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Kulturstadt Leipzig
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Kulturstadt Leipzig
Musik & Theater in Leipzig
Musikstadt Leipzig
Das Gewandhaus und der Thomanerchor genießen weltweites Renommee, die Oper erlebt unter
der Intendanz des Franzosen Henri Maier eine neue Blütezeit, und das Leipziger Ballett unter
Uwe Scholz gehört zu den besten Ensembles in Europa. Das jährlich veranstaltete Bachfest zu
Ehren des langjährigen Leipziger Thomaskantors Johann Sebastian Bach, das Bach-Archiv, das
Mendelssohn-Haus und das Robert-Schumann-Haus bringen dem Leipzig-Besucher Größen der
Leipziger Musikgeschichte nahe.
In der Gegenwart hat vor allem ein aus Leipzig stammender Dirigent Weltruhm erlangt: Kurt
Masur. Und in die Zukunft weist beispielsweise die Experimentierfreude des MDR-Klangkörpers.
Leipzig lädt ein, Musikkultur und Lebensart mit allen Sinnen zu genießen: Ob beim Stadtrundgang
“Musikstadt Leipzig”, beim Schlemmen auf dem schon von Bach geliebten “Orgelschmaus”
nach historischem Vorbild im Gohliser Schlösschen, oder wenn in Sommernächten mitten in der
City Klassik-Open-Air-Konzerte erklingen.
Oper Leipzig: Publikumswirksamer französischer Charme
Vom Elite-Tempel zur Stätte der ungezwungenen musikalischen Begegnung: Die Oper Leipzig profitiert vom Charme
des französischen Intendanten Henri Maier. Seit August 2001
wirkt er im traditionsreichen Haus am Leipziger Augustusplatz,
dessen Geschichte bis ins Jahr 1693 zurückreicht. Damals
wurde in der Stadt das erste Opernhaus eröffnet – europaweit
das dritte, nach Venedig und Hamburg. Georg Philipp Telemann, E.T.A. Hoffmann, Richard Wagner und Gustav Mahler
prägten über die Jahrhunderte das Gesicht der Leipziger
Oper. 1990 übernahm Udo Zimmermann die Intendanz und
verlieh dem Haus einen spektakulären Aufschwung und
einen starken intellektuellen Anspruch. Der frische Franzose
Henri Maier setzt dagegen vor allem auf Phantastik und
Romantik – mit Erfolg beim Publikum: Die Zahl der Abonnenten explodierte von 5.000 auf 8.000, insgesamt kamen
173.527 Gäste, jeder fünfte Besucher ist jünger als 27. Der
Trend soll sich fortsetzen: durch stärkere Zusammenarbeit
mit Schulen, mehr öffentliche Proben und günstige Ticketangebote. Höchstes musikalisches Niveau garantiert nach
wie vor die Begleitung der Opern-Aufführungen durch das
Gewandhausorchester – und das bereits seit 1840.
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Richard Wagner und Leipzig: Liebe auf den zweiten Blick
Wagnersche Klänge waren für die Ohren seiner Zeitgenossen gewöhnungsbedürftig:
Der Erfinder des Musikdramas mutete dem Publikum schwer verständliche mythische Themen zu, und seine Opern waren zum Zuhören einfach zu lang. Liebe
auf den ersten Blick war es also nicht, die Beziehung zwischen Richard Wagner
und der Stadt Leipzig. Hier wurde er 1813, vor 190 Jahren, geboren. Von der
anfänglichen Ablehnung Wagners durch die Theater- und Opernleitung der Stadt
bis zu seinem überwältigenden Erfolg in der Leipziger Musikszene war es ein
langer Weg. Ab 1869 wurden die Opern des Musikdramatikers mit zunächst
wechselndem Erfolg am Neuen Theater am Augustusplatz aufgeführt – am heutigen Standort des Opernhauses. Erst 1878 kam der Durchbruch: Die stürmisch
gefeierte Inszenierung “Der Ring des Nibelungen” brachte das Wagner-Fieber
nach Leipzig und ganz Deutschland. Wagner starb 1882 in Venedig, doch aus
Leipzig ist das Schaffen des Komponisten nicht wegzudenken. 1973 bis 1976
wurde erneut der gesamte “Ring-Zyklus” in der Leipziger Oper inszeniert – eine
Interpretation, die bis heute Maßstäbe gesetzt hat. Sie begriff Wagners Werk als
Spiegel der sozialen Probleme seiner Zeit. 2005 will der in Koblenz ansässige
Internationale Richard-Wagner-Verband seinen jährlichen Kongress in Leipzig
abhalten. Wagner-Konzerte, -Ausflüge und ein Vortragsprogramm erwarten die
Teilnehmer der 116 regionalen Verbände aus aller Welt. Den 200. Geburtstag
des Komponisten im Jahr 2013 werden Oper und Gewandhaus zu Leipzig mit
Sonderveranstaltungen ehren.
“Jeder Ton lebt, jede Pause atmet”
Leipzigs Gewandhaus ist bekannt und berühmt durch das Gewandhausorchester.
Doch schon das Foyer ist ein Kunstgenuss. Im Haus am Augustusplatz, 1981
durch Rudolf Skoda errichtet, sind Bild- und Tonkunst zu einem harmonischen
Ganzen verschmolzen. Neben Skulpturen von Beethoven und Mendelssohn zeigt
die Gewandhausgalerie Werke der “Leipziger Schule” und im Galeriefoyer interessante Sonderausstellungen. Abends leuchtet das farbenfrohe Deckenbild
“Gesang vom Leben” des Leipziger Künstlers Sighard Gille durch die breite Glasfront auf den Augustusplatz hinaus. Leipzig ohne sein altehrwürdiges Gewandhaus
ist kaum denkbar, so eng ist die Geschichte der Stadt mit der des Hauses verflochten.
1743 als “Großes Concert” gegründet, übertrug sich die Bezeichnung “Gewandhaus” von einem der ersten festen Aufführungsorte auf das spätere Orchester.
Seit ihm Felix Mendelssohn Bartholdy in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
zu Weltgeltung verholfen hatte, steht es in der ersten Reihe internationaler Klangkörper. Wenn “jeder Ton lebt, jede Pause atmet und jeder
melodische Bogen glüht”, wenn “Prokofjews Erste besticht” oder “Beethoven aufschäumt, aufrüttelt und berührt” (Pressestimmen), dann
sitzt man sehr wahrscheinlich im “Großen Konzert” des Gewandhausorchesters auf einem der 2.000 Sitzplätze. 700 Veranstaltungen jährlich
locken Musikliebhaber aus aller Welt in die beiden Säle und die drei bespielten Foyers. Die Bandbreite der Konzerte ist groß und reicht von
Weltmusik über Jazz und Pop bis zur obligaten Klassik. Kurt Masur feierte hier Erfolge genau so wie Bobby McFerrin oder Cecilia Bartoli. Natürlich sind die über 70 Konzerte des Gewandhausorchesters an seinem angestammten Platz Höhepunkte des musikalischen Jahreskalenders
in Leipzig. Für Gäste ist der Besuch des Gewandhauses fast ein Muss, für Leipziger eine Selbstverständlichkeit. Wenn die Akzeptanz des Gewandhauses bei den Leipzigern stetig gestiegen ist, liegt das nicht nur an seiner Öffnung zur Popularmusik. Einen entscheidenden Beitrag
leistete der seit der Spielzeit 98/99 wirkende Gewandhauskapellmeister Herbert Blomstedt. Mit seinen glasklar bis ins Feinste “durchfühlten”
Dirigaten und seiner Vorliebe für die skandinavischen Komponisten feilt Herbert Blomstedt weiter am Erfolg der Gewandhäusler. Kürzlich unterzeichnete der 75-Jährige einen Verlängerungsvertrag bis 2005. Leipzig dankt.
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Schon heute Zukunftsmusik
“Classic meets pop” könnte das Motto der Hochschule für Musik und Theater “Felix Mendelssohn Bartholdy” (HMT) lauten. Denn das Lehrangebot reicht vom klassischen Klavier über Komposition bis zu Popmusik und schließt mit Schauspiel und Dramaturgie sogar die darstellenden
Künste ein. Im November 2002 wurden mit der zweiten Heimstatt der HMT die über die ganze Stadt verstreuten Institute und Probenräume
unter einem Dach zusammengefasst und damit die Weichen für die Zukunft gestellt.
Die Hochschule empfängt den Besucher selbst an weniger sonnigen Tagen in warmem Licht, das leicht diffus von der marmornen Freitreppe
reflektiert wird. Das erwartete Leipziger Allerlei aus gestikulierden Schauspielschülern und auf den Gängen probenden Musikern fällt allerdings
aus. Wer hier mitbekommen will, was gespielt wird, muss schon genau hinhören. Die schallisolierten Doppeltüren erschließen dem gespitzten
Ohr erst auf den zweiten “akustischen Blick” eine tremolierende Violine hier oder eine Trompete dort. Ein Tag wie jeder andere im Haus am
Dittrichring mit seinem schmucken, neobarocken Foyer von 1908, der lichten und weiten Caféteria im überdachten Innenhof und den schier
endlosen, in freundlichem Hellblau gehaltenen Gängen. Wenn irgendwo Tradition und Moderne beim Aufeinandertreffen Synergien entfalten,
dann hier. Das 16 Millionen teure Face-Lifting steht der HMT, der Mutter der Leipziger E-Musik, gut zu Gesicht. Die 1843 als “Conservatorium
der Musik” vom damaligen Gewandhauskapellmeister Felix Mendelssohn Bartholdy gegründete und damit älteste Musikhochschule Deutschlands
brachte so bekannte Musiker hervor wie Edvard Grieg und Kurt Masur. Die zahllosen Häutungen – wie der Umzug in das 1887 erbaute Hauptgebäude in der Grassistraße 8 oder die Integration der Theaterhochschule “Hans Otto” fast hundert Jahre später – durchlebte die lebendige
Institution mühelos. Und immer prägte sie das musikalische Leben Leipzigs entscheidend mit. Heute sind annähernd 1.000 Studierende und
über 350 Lehrende in 23 Fachgebieten die Garanten für die quirlige, sich ständig weiter entwickelnde Musiktradition der Stadt. Den Wirkungskreis
der HMT erweitern Hochschulpartnerschaften, Meisterkurse und Wettbewerbe, die jährlich eine Vielzahl von ausländischen Studierenden anziehen – eine Entwicklung, so alt wie die Hochschule selbst. Damals wie heute zählt sie international zu den führenden Ausbildungsstätten
für Musik. Der 2001 eingeweihte “Große Saal” im Hauptgebäude und die neue “Filiale” am Dittrichring mit dem 225 Quadratmeter großen
Probensaal tragen dazu bei, dass dies so bleibt. Und für den Bürger ist die Hochschule für Musik und Theater transparent wie kaum eine andere
Institution. Bei über 150 öffentlichen Veranstaltungen pro Jahr sitzt das Publikum quasi mit im Probenraum. Die Leipziger lieben das.
Der Kindermantel von Mendelssohns Sohn
Das Mendelssohn-Haus in der Goldschmidtstraße an einem Sonntagvormittag. Betritt man die sorgfältig
rekonstruierte Beletage im Wohn- und Sterbehaus von Felix Mendelssohn Bartholdy, der in Leipzig
bis 1847 als Gewandhauskapellmeister, Komponist, Musiker und Kulturpolitiker wirkte, taucht man
unvermittelt in eine andere, faszinierende Welt. Staunen macht bereits der hohe und lange Korridor,
von dem die neun Räume der 300 Quadratmeter fassenden Wohnetage abgehen. Abgedunkelte
Fenster und festliche Kronleuchter verbreiten gedämpftes Licht. Die Wände der Zimmer zieren die
feine Ornamentik der Biedermeierzeit. “Die Farbgestaltung der Räume orientiert sich an der Farbenlehre
Goethes”, erfährt der Besucher von Öffentlichkeitsfrau Christiane Schmidt. Der größte Raum der
Zimmerflucht ist der Musiksalon. Hier spielte sich ein Gutteil des Leipziger Geisteslebens jener Zeit
ab, als Robert Schumann und Friedrich Liszt zu Gast waren. “Das Besondere am Mendelssohn-Haus
ist, dass man hier Leipziger Musikgeschichte authentisch erleben kann”, streicht Christiane Schmidt
heraus. Der Erhalt des Hauses geht auf eine Initiative von Gewandhauskapellmeister Kurt Masur zu-
rück. 1991 wurde dazu die Internationale Mendelssohn-Stiftung e.V. gegründet. Der Verein, zu
dessen Gründungsmitgliedern auch John Eliot Gardiner, Leon Botstein und Justus Frantz zählen,
konnte 1996 das Haus erwerben und mit einem Investitionsvolumen von 2,86 Millionen Euro zu
einem Museum mit angeschlossenem Konzertbetrieb für Kammerkonzerte ausbauen. Eine Reisetruhe
von 1840, ein Kindermantel, den Mendelssohn seinem Sohn von einer Englandreise mitbrachte,
das Mobiliar der Familie und Musikinstrumente, auf denen Mendelssohn selbst musizierte, sind nur
einige der am angestammten Platz und in würdigem Rahmen präsentierten Museumsstücke.
Neu: Das sanierte Gartenhaus bietet nun eine Alternative zur Wohnung und Platz für 150 Gäste
als Musiksalon. Es ist beinahe eine Selbstverständlichkeit, dass bei den Matineen Werke des Meisters
auf dem Programm stehen. “Wir würden ihm aber keinen Gefallen tun, wenn wir Mendelssohn
musikalisch auf sich selbst beschränkten. Schließlich hat Mendelssohn die Musik vergangener Epochen, insbesondere die Bachs, gefördert und aufgeführt”, weiß Schmidt zu berichten. Besucht man
die jeweils sonntags um 11.00 Uhr stattfindenden Konzerte, kommt man folgerichtig in den Genuss
zeitgenössischer Leipziger Musik – nicht immer, aber immer öfter. Dieses glückliche Zusammentreffen
von musealer Vergangenheit und musischer Gegenwart hätte sicher auch Felix Mendelssohn
Bartholdys Beifall gefunden.
Lachen in Leipzig
Allabendlich wird in Leipzig schallend gelacht. Die Messestadt ist eine der Kabarett-Hochburgen
in Deutschland. Insgesamt sieben Spielstätten haben eine Kapazität von zusammen 1.000 Plätzen.
Die bekannteste Kabarettbühne der Stadt ist wohl die Leipziger Peffermühle. Die prominentesten
Kabarettisten des Landes vereinen sich mit Gastspielen in der “Funzel”. Die engagierteste Bühne:
der “academixer”-Keller. Jährlich finden hier etwa 430 Veranstaltungen statt. Ein Kraftakt, der
bei den “Mixern” durch eine kraftvolle Frau gemanagt wird: Martina Hellmann. Die ehemalige
Erfolgssportlerin – Olympiasiegerin im Diskuswerfen von 1988 und unter anderem zweimalige
Weltmeisterin – hat neben den Publikumsbedürfnissen auch die Zahlen im Auge. “Funzel”-Chef
Thorsten Wolf sorgt bundesweit für Kabarett-Publicity durch regelmäßige Auftritte im Fernsehen.
In seinen “Tatorten” geht es allerdings selten heiter zu.
Auf 5.000 Plätzen werden alljährlich zur so genannten Leipziger “Lachmesse” – Deutschlands
größtem internationalen Kabarett- und Kleinkunstfestival – die entsprechenden Muskeln bemüht.
2003 findet die Lachmesse zum 13. Mal statt. An elf Tagen gastieren über 130 Künstler aus sieben
Ländern und garantieren Kabarett, Comedy, Clownerie, Musik und Spaß vom Feinsten. Über 90
Veranstaltungen locken mit Humor. Verliehen wird hier auch der begehrte Kleinkunstpreis “Leipziger
Löwenzahn”. Die Preisträgerliste liest sich wie das Who`s who des deutschen Kabaretts – von den
“Missfits” über Bruno Jonas bis Thomas Freitag.
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Kulturstadt Leipzig
Bücher & Kunst in Leipzig
“Leipzig liest”: Ein Literaturfestival mit Suchtpotenzial
Jedes Jahr im Frühling ist Leipzig vier Tage lang im Bücherrausch. Wenn abends die Hallen der Leipziger Buchmesse
schließen, geht es in der City erst richtig los: mit “Leipzig liest”, dem weltgrößten Literaturfestival seiner Art. Dann
finden sich Lesehungrige in Kirchen, Cafés und Kneipen, im Landgericht und im Zoo, in Buchhandlungen und im
Apothekenmuseum, im Kabarett-Keller und Kino, in Banken und Galerien, in Friseursalons und im Gewandhaus
ein, um ihren Lieblingsautoren zu lauschen. Insgesamt gibt es etwa 350 Veranstaltungsorte auf dem Messegelände
und in der ganzen Stadt. Egal, ob Debütant, Prominenter, Nobel- oder Bücherpreisträger – jeder Autor ist gefragt
und findet in Leipzig sein Publikum. Da ist es gleich, ob die Zuhörer sich die Beine in den Bauch stehen oder auf
dem Fußboden sitzen – nur das Dabeisein zählt. Diese Begeisterung ist geradezu legendär und funktioniert so wohl
nur in Leipzig. Das messebegleitende Literaturfest ging 2003 bereits zum zwölften Mal über die Bühne – und mehr
denn je standen die Organisatoren vor der Frage, ob eher auf Qualität oder Quantität zu setzen ist. Dieses Mal
haben es rund 650 Lesungen, Präsentationen, Gespräche, Diskussionsrunden und Signierstunden ins Programmheft
geschafft, mit über 750 internationalen Literaten aller Genres. Erstmals konnten die Veranstalter – Leipziger Messe,
Stadt Leipzig, Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Mitteldeutscher Rundfunk und DER CLUB Bertelsmann –
gleich zwei Literaturnobelpreisträger nach Leipzig holen: Günter Grass und Imre Kertész. Mit Mario Adorf, der sich
bereits zum dritten Mal in Leipzig als Autor präsentierte, Sir Peter Ustinov, Johannes Heesters und Angelica Domröse
zeigten international bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler eine andere Seite ihres Könnens. Mit dabei
waren auch 80 Debütanten, die ihren Erstling in Leipzig vorgestellt haben. Traditionell fanden auch wieder die
Krimi-Sessions im Landgericht, die Veranstaltungsreihe “Jüdische Lebenswelten” in der Alten Nikolaischule und
Lyrik-Lesungen im Gohliser Schlößchen statt.
Verlage in Leipzig - Das kleinste Buch der Welt
Der weltweit bekannte Karl Baedeker Verlag wurde 2002 175 Jahre alt und ist damit der älteste
deutschsprachige Reiseführerverlag. Die Weltmarke – der Inbegriff des Reiseführers schlechthin –
stammt aus Leipzig. Doch die gefragten Bücher erschienen in Leipzig nur bis 1948. Heute erinnern
in der Stadt nur ein Straßenschild und eine Villa an den Verlag, seinen Sitz hat er längst in Ostfildern
bei Stuttgart. Das ist kein Einzelfall. Als Verlagsmetropole hat Leipzig eine glorreiche Vergangenheit,
mit der die Gegenwart – so scheint es – nicht mithalten kann. Doch auch wenn die großen Verlage
nicht mehr da sind, gibt es eine kleine, lebendige Verlagsszene, und Buchstadt ist Leipzig allemal.
Das zeigen die meist überfüllten Lesungen beim Buchmesse-Festival “Leipzig liest” und beim “Leipziger
Literarischen Herbst”. Auch EDIT, die renommierte Literaturzeitschrift, die 2002 mit dem HerrmannHesse-Preis ausgezeichnet wurde, sitzt in Leipzig. Die Deutsche Bücherei mit dem Buch- und Schriftmuseum und das Haus des Buches im ehemaligen Graphischen Viertel fördern die Buch- und Lesekultur mit Lesungen, Ausstellungen und anderen Veranstaltungen. Die meisten in Leipzig ansässigen
traditionellen Verlagshäuser wie der Insel-Verlag haben ihre Zentrale im Westen. Dennoch agieren
auch “Filialen” wie Reclam Leipzig oder der Klett-Schulbuch-Verlag mehr oder weniger eigenständig.
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Neugründungen wie Militzke, der Ethik-und Sozialkundelehrbücher verlegt, oder Faber & Faber
konnten sich inzwischen etablieren. Größter Verlag der Stadt ist der Ernst Klett Verlag Leipzig mit
jetzt 100 Mitarbeitern. Der Klett-Konzern, der neben Lehrwerken für Schulen und Erwachsenenbildung u.a. Wörterbücher (Pons) verlegt und mit “Heureka” auch Lernsoftware anbietet, hat als
einziger großer westdeutscher Verlag ohne Leipziger Stammhaus 1995 beschlossen, hier mehr
als eine Niederlassung anzusiedeln: Der Grundschulverlag zog 1995 von Stuttgart an die Pleiße.
Der Verlag war als unabhängige Einheit wirtschaftlich so stabil, dass man den Umzug in den
Osten wagte. Seit 1999 produziert hier auch der Schulbuchverlag alle Lehrwerke für die Fächer
Deutsch, Politik, Geschichte, Musik und Kunst. Hintergrund der Entwicklung: Nach 1945 waren
Mitarbeiter des Leipziger B. G. Teubner Verlages nach Stuttgart gegangen, um Ernst Klett beim
Aufbau des Schulbuchprogramms zu unterstützen. Der jetzige Verleger, Michael Klett, bedankte
sich sozusagen mit der Ansiedlung in Leipzig. Die Entscheidung sei positiv durch das Engagement
der Stadt und die Schnelligkeit sowie Effizienz der Verwaltung beeinflusst worden, so Ulrich Krämer,
Geschäftsführer des Klett-Schulbuchverlages.
Im ersten Stock eines aufwändig sanierten Gründerzeithauses im Leipziger Musikviertel residiert der
Verlag Faber & Faber, gemeinsam betrieben von Sohn Michael Faber und Vater Elmar Faber. Der Verlag
wurde 1990 unter dem Namen Sisyphos-Presse in Berlin gegründet, Elmar Faber arbeitete zuvor für Edition
Leipzig und Aufbau, Michael Faber ist Buchhistoriker. Die schönen Räume mit den dunkel gebeizten
Holzdecken passen zu den liebevoll gestalteten Büchern des Verlages, darunter illustrierte Werke der
Weltliteratur, u.a. der von Bernhard Heisig und Max Slevogt gestaltete “Faust”, und die Graphischen
Bücher, mit Originalgrafiken versehene Erstlingswerke deutscher Autoren wie Ulrich Plenzdorfs “Die
neuen Leiden des jungen W.” mit Originalholzschnitten von Harald Metzkes. Nicht zu vergessen die
DDR-Bibliothek mit Autoren wie Heiner Müller und Irmtraud Morgner. In der Reihe “Sisyphosse” erscheinen unter anderem die Anthologien zu den MDR-Literaturwettbewerben. Die Bücher – fast alle
mit geprägtem Leineneinband – sind oft kleine Kunstwerke. Der Grund, warum die Fabers 1995 Berlin
den Rücken kehrten und nach Leipzig zogen, liegt in den Standortvorteilen durch die rege Literaturund Kunstszene der Messestadt. Michael Faber schätzt die grafische Kunst und die Malerei im sächsischen Raum mit Namen wie Neo Rauch oder Tilo Baumgärtel. Bei Gesprächen im Atelier oder Café
entstehe da das eine oder andere Projekt. Trotz der guten Kontakte zur Leipziger Szene war es von
Anfang an das Credo von Faber & Faber, das Verlagsprogramm nicht einseitig regional aufzubauen.
Das hat auch wirtschaftliche Gründe: Die Bücher sind relativ teuer. Gut 80 Prozent der Titel werden
in den alten Bundesländern verkauft. Michael Faber setzt außerdem auf das auch von Porsche-Chef
Wendelin Wiedeking propagierte David-Prinzip: Kleinere Wirtschaftseinheiten können flexibler reagieren,
sich antizyklisch verhalten und ihr kreatives Potenzial besser nutzen als die großen Konzerne. Fabers
Motto: “Mach 20 Bücher im Jahr, und mach sie so, dass du hinter jedem Titel stehen kannst.” Der
Erfolg scheint Faber & Faber Recht zu geben. “Das Kleinste Buch der Welt”, ein Bilder-ABC, das man
mit bloßem Auge fast nicht lesen kann, hat sich aus dem Stand 4000-mal verkauft. Auch die Reihe
“Das illustrierte Buch”, in der u.a. Dantes “Göttliche Komödie” erschien, ist inzwischen gut eingeführt.
Auch das Reclam-Traditionshaus in der Leipziger Inselstraße ist mit seinen acht Mitarbeitern so eine kleine, flexible Wirtschaftseinheit. 1992 wurde der Verlag reprivatisiert und gehört seitdem zum Stuttgarter Philipp Reclam Verlag. Das Leipziger
Team um Programmleiterin Maria Koettnitz sitzt nicht mehr im alten Reclam-Gebäude, sondern ist zwei Häuser weiter gezogen, in den vierten Stock eines hellen Neubaus. Maria Koettnitz will von einem “Untergang” der Verlagsstadt Leipzig nichts
hören: “Man sollte sich auf die Gegenwart konzentrieren und die neuen Ansätze sehen, die es ja gibt. Welche Stadt dieser
Größe hat zum Beispiel eine eigene Buchmesse?” Auch das Literaturinstitut, das Erfolgsautoren wie Juli Zeh hervorgebracht
hat, trage zu einer bibliophilen Atmosphäre bei. Vor zwei Jahren lancierte Reclam Leipzig ein Hardcover-Programm – ungewöhnlich für einen Taschenbuchverlag. Koettnitz wollte sich so einen eigenen Titelpool schaffen, um bei der Herausgabe
von Taschenbüchern nicht von den überteuerten Lizenzen der Konzerne abhängig zu sein. Die gebundenen Bücher erhalten darüber hinaus eine deutlich größere Presseresonanz und spielen die Übersetzungskosten für die fremdsprachige
Literatur sehr viel schneller ein als die Taschenbücher. Ungewöhnliche Geschichten, “in denen Menschen in Grenzsituationen
geraten”, will sie in diesem Bereich herausbringen. Als Erfolg nennt sie den Roman “Sarah” von J. T. LeRoy, in dem ein junger
Stricher seine bizarre Lebensgeschichte erzählt. Die Innovation des Hardcover-Programms hat sich offenbar ausgezahlt:
Im Herbst 2002 konnte Reclam Leipzig acht Prozent Umsatzplus verzeichnen. So blickt Maria Koettnitz inzwischen optimistisch in die Zukunft: “Seit ein paar Jahren haben wir eine spürbare Stabilität erreicht, und wir hoffen, dass es dabei bleibt.”
Leipzigs Kunst-Darling arbeitet im Schaufenster
Leipzigs Galerieszene ist breit und trendsicher. Die angesagten Künstler findet man in und um die
Galerie EIGEN+ART von Gerd-Harry Lybke in Leipzigs Musikerviertel. Lybke, der auch in New York und
Berlin Dependancen betreibt, gilt als Gründervater der neuen Leipziger Galerieszene.
Kauflust auf Leipziger Kunst verbreitet das KUNSTkaufhaus in seiner Vielfalt im Stadtteil Plagwitz. Hier
lernt man alles kennen, was die Staffeleien Leipziger Künstler gegenwärtig hergeben. Die internationale
Kunstszene gibt sich dafür in der “Galerie für Zeitgenössische Kunst” die Klinke in die Hand. Gegenwartskunst bestimmt die wechselnden Präsentationen der Kunstsammlungen der Sparkasse Leipzig
in der “Kunsthalle” nahe dem neuen Rathaus. Ebenso die Schauen des Museums für bildende Künste,
im Moment mit einer Interimslösung in Leipzigs Einkaufsmeile Grimmaische Straße. Nur einen Steinwurf entfernt, auf dem Sachsenplatz, wächst Leipzigs Bürgerstolz, das neue Bildermuseum, Stockwerk
für Stockwerk heran. Es soll 2005 eröffnet werden. Experimentell ausgerichtet ist der so genannte
“Kunstraum B” im Leipzigs Loftstadtteil Plagwitz. Hinter den breiten Schaufenstern der Brühlpassage
(nahe Hauptbahnhof) arbeitet und verkauft dagegen Leipzigs Kunst-Darling, der Maler Michael FischerArt. Seine lebenspralle Ornamentik ziert in Leipzig Wohnzimmer, Häuserfassaden, Restaurants und
Schallschutzwände an Ausfallstraßen. Leipziger lieben es, ihm hinter den Schaufenstern bei der Arbeit
zuzusehen. Kunst und junge Künstler haben es in Leipzig leicht. Denn leer stehende Flächen mutieren
schnell zu Kunsträumen. Alte Fabrikgelände werden zu künstlerischen Erlebnisorten. Und wer es mit
der künstlerischen Urheberschaft nicht so genau nimmt, der geht zu “Plagi-ART”, der Fälschergalerie.
Mitten in Leipzigs Innenstadt kann man die zweite Geburt z.B. eines Picasso-Gemäldes live miterleben
und es nach Fertigstellung zwei Wochen später zu moderaten Preisen nach Hause tragen.
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Autostadt Leipzig
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Luxus in der Mitte
Der Traum vom Luxusauto. Leipzig lässt ihn wahr werden – als Event, jeden Abend im exklusiven Automuseum “Da Capo” im Leipziger LoftStadtteil Plagwitz. In einer trendigen Industriehalle blendet der Chrom. Hollywoodstars haben hier ihre Karossen abgestellt. Manche Türen
stehen noch offen. Das VIP-Publikum greift an der Bar zum Drink und hängt der vergangenen Zeit nach, als Autos noch Straßenereignisse
waren und die Chauffeure weiße Handschuhe trugen. Nostalgie ist angesagt.
Einen Kilometer Luftlinie entfernt, trägt man sie manchmal noch, die weißen Handschuhe, und wienert die Oberklasse-Modelle blank, nach
denen sich Schau- und Kauflustige täglich an Schaufenstern die Nasen platt drücken. Wir sind in Leipzigs Automeile, unweit der Innenstadt
gelegen, nahe dem berühmten Völkerschlachtdenkmal. Eine kilometerlange Strecke für hochwertige Fahrzeuge mitten in Leipzig: Das war
die Vision und sie wird Wirklichkeit. Der Neubau der BMW-Niederlassung in der Richard-Lehmann-Straße ist nach Mercedes und Audi das
dritte Auto-Center der wachsenden Leipziger Attraktion. Weitere Oberklasse-Marken sollen, wie zu hören ist, in den Startlöchern stehen.
Der Clou des neuen BMW-Glaspalastes auf einem 22.000-Quadratmeter-Grundstück ist ein sieben Meter vorspringendes Dach, unter dem
Freiluftveranstaltungen geplant sind. BMW rechnet im neuen Haus mit einem Jahresumsatz von 128 Millionen Euro pro Jahr. 2005 sollen dort
200 Mitarbeiter angestellt sein. Der Autokauf als Erlebnis. Leipzigs Automeile gibt diesem Trend einen weiteren Kick.
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Tempo im Norden
Das Tempo für Leipzig als Autostadt wird im Norden der Stadt bestimmt, unweit
des Leipziger Messegeländes. Der Bauboom an den Magistralen in Leipzigs
Norden hält an. Seit 1993 wurden hier über zwei Milliarden Euro investiert.
Einer der größten Industrie- und Dienstleistungsstandorte in den neuen Bundesländern ist entlang der Autobahnen A9 und A14 entstanden.
Die Porsche AG hat die Vorteile von Leipzig-Nord schnell erkannt und investierte
50 Millionen Euro in eine neue Montageanlage für ein neues Auto. Jetzt rollen
sie hier vom Band, die Porsche Typ “Cayenne”, jährlich 25.000 Luxus-Geländewagen. Auch die neuen Carrera GT werden Ende 2003 aus Leipzig kommen.
70 weitere Mitarbeiter wurden eingestellt, um das etwa 400.000 Euro teure
Renngefährt (612 PS) in einer Stückzahl von jährlich 1.000 Exemplaren zu
bauen. Ein Ufo ist in Leipzig gelandet und bringt der Stadt Image und Arbeitsplätze. Diesen Wunschtraum hat Porsche entlang der A14 in Glas und Beton
gegossen. Das futuristische Porsche-Kundenzentrum, unweit des Werks,
kündet heute bereits von weitem von Leipzig als Autostadt und PorscheTown. (Fotos: Porsche AG)
Bei BMW, einer weiteren Milliarden-Investition in Leipzigs Norden, werden
Gäste der verglasten Lobby über sich Karosserieteile schweben sehen, die sich
von einer Produktionseinheit zur nächsten bewegen. Die Produktion wird zum
Ereignis. In dem neuen Werk, das Stück für Stück Gestalt annimmt, sollen 5.500
Beschäftigte ab 2005 täglich 650 Fahrzeuge der BMW 3er-Reihe produzieren.
Bei der BMW Group und bei den Zulieferern werden mittelfristig bis zu 10.000
Arbeitsplätze entstehen. Leipzig erfüllte die hohen Anforderungen der Investoren
und setzte sich gegen insgesamt etwa 250 Mitbewerber durch.
DaimlerChrysler macht das Oberklasse-Trio im Norden Leipzigs nun komplett.
In Wiedemar entstand ein Gebrauchtwagen-Center für Transporter. Die schnellen
Anbindungen an das Autobahnnetz sowie an den nahen Flughafen LeipzigHalle waren der Grund für die über 100 Millionen Euro schwere Investition.
60.000 Sachsen leben bereits vom Autobau
Sachsen ist im Automobilbau wieder eine Größe. Neben namhaften Firmen wie Volkswagen, Porsche und BMW, die im Freistaat produzieren
oder derzeit Produktionsstätten errichten, haben sich zahlreiche Zulieferer angesiedelt. “Sachsen erobert seine Position als klassischer Automobilstandort zurück”, heißt es im Dresdner Wirtschaftsministerium. Jüngste Meldung: Volkswagen und Siemens VDO Automotive unterzeichneten
einen Vertrag für ein neues Zulieferwerk in Sachsen mit bis zu 600 Arbeitsplätzen. Entstehen sollen hier Systeme der nächsten Generation
der Pumpe-Düse-Technik, die VW in seinen TDI-Motoren einsetzen will.
Seit 1991 ist der Umsatz der Automobilindustrie in Sachsen auf das 16-fache gestiegen. Ihr Anteil am verarbeitenden Gewerbe beträgt mittlerweile 20,7 Prozent. Der Gesamtumsatz liegt bei über sieben Milliarden Euro.
So hat sich die Zahl der Mitarbeiter (in Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten) bis Oktober 2002 auf 19.905 erhöht. Ende 2001 waren es 18.377.
Inzwischen gibt es 84 Betriebe in der Branche, vor Jahresfrist waren es 78.
Die Zahl der Firmen in Sachsen, die von der Automobilindustrie profitieren, ist aber weit größer. Expertenschätzungen gehen von mehr als
350 Unternehmen mit über 60.000 Beschäftigten aus. Auch das neue Leipziger BMW-Werk wird für die regionale Zulieferer-Branche immer
mehr zum Job-Motor. So stockt die italienische Magnetto-Gruppe, die Karosserieteile für BMW fertigt, ihr Engagement in Treuen bei Plauen
(Vogtland) auf. Statt 300 werden 500 Jobs im neuen Werk geschaffen.
Treffpunkt AMI
Im Zentrum der automobilen Entwicklung Sachsens steht seit 1991 die Auto
Mobil International (AMI). Hier trifft
sich jedes Frühjahr die Crème der
internationalen Kfz-Branche, um Impulse für die Konjunktur zu geben.
Jährlich 400 Aussteller aus 20 Ländern,
250.000 Besucher aus 50 Ländern, die
Präsenz aller Marktführer machen die
AMI zu einem europäischen Branchentreffpunkt. Die AMI hat sich als überregionales Medienthema etabliert.
Rund 1.400 Medienvertreter kommen
zur AMI nach Leipzig, in 300 Tages-,
Wirtschafts- und Fachzeitschriften
sowie auf 30 nationalen und internationale TV-Kanälen wird über die
Leipziger Automesse berichtet.
www.ami-leipzig.de
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Medienstadt Leipzig
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Leitmesse für Leipzig
Im Oktober 2003 hat auf dem Leipziger Messegelände die IfraExpo
Premiere. Sie wird durch die Ifra, the
world‘s leading association for media
publishing, veranstaltet und demonstriert den neuesten Stand der technischen Entwicklung in der Zeitungsdrucktechnik. Damit hat die internationale Leitmesse neben Amsterdam, Genf und Barcelona einen
weiteren Standort und wird voraussichtlich auch 2005 und 2007 in
Leipzig stattfinden.
Straße gesperrt? Hier wird gedreht.
Ist in Leipzig eine Straße gesperrt, hat das immer seltener mit Bauarbeiten zu tun. Denn die Messestadt avanciert inzwischen zu Deutschlands begehrtester Filmkulisse. Attraktive Lofts und einzigartige
Jugendstilhäuser bringen “Location scouts” ins Schwärmen. Noch besser: Die Stadtverwaltung erteilt
unkompliziert Drehgenehmigungen. Das spricht sich herum. Leipzig ist Medienstadt und lebt das auch
in der Realität. Sonntags der “Tatort”, Freitags “Soko Leipzig”, Dienstags “In aller Freundschaft” und
jeden Tag “Brisant” – Leipzig ist mit Produktionen im nationalen Fernsehen fast täglich präsent. Lokomotive der Entwicklung Leipzigs zur Medienmetropole ist der Mitteldeutsche Rundfunk. Unweit seiner
Zentrale entstand die so genannte “Media city”, die ideale Produktionsbedingungen nicht nur für
die ARD-Erfolgsserie um die “Götter in Weiß” in der Arztserie “In aller Freundschaft” bietet. Die
“Media city” ist auch Dienstleistungscenter für die zahlreichen Produktionsgesellschaften, die sich
drum herum angesiedelt haben.
Jeder siebte Leipziger Arbeitsplatz befindet sich inzwischen in einem Medienunternehmen. Über
40.000 Menschen sind hier beschäftigt. 24 Prozent macht der Mediensektor am Gesamtumsatz der
Leipziger Wirtschaft aus. Mehr als 1.500 Unternehmen erwirtschaften einen Umsatz von über drei
Milliarden Euro. Dabei sind die neuen Medienunternehmen, meist mit weniger als zehn Mitarbeitern,
bereits in der Überzahl. Sie kommen aus den Bereichen Datenverarbeitung, Hard- und Software sowie
interaktive Medien. Der Nachwuchs speist sich nicht selten aus der Universität und anderen Leipziger
Hochschuleinrichtungen. Denn Medien sind hier überall ein Querschnittsthema. Die Hochschule für
Grafik und Buchkunst knüpft an die lange Tradition Leipzigs als deutsche Verlagsmetropole an, die
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) an neue Medien und die Hochschule für Musik
und Theater bringt künstlerische Talente hervor.
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Messen und Veranstaltungen 2002
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Messen in Leipzig
2. Leipziger Tierärztekongress
Mehr als doppelt so viele Besucher wie zur Erstveranstaltung im Jahr 1998 zählte
der 2. Leipziger Tierärztekongress, den die Leipziger Messe in Zusammenarbeit
mit der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig sowie den Tierärztekammern Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens organisierte. Das Programm,
das sich mit Fragen der Nutztier-, der Pferde- und Kleintierhaltung, der Lebensmittelsicherheit und des Tierschutzes befasste, fand bei Wissenschaftlern und
Tierärzten großes Interesse. Darüber hinaus bot die Veranstaltung Work-Shops
und Seminare sowie praktische klinische Übungen. Im Rahmen des Kongresses
vereinbarten die Organisatoren mit dem “Leipziger Vertrag” eine deutschlandweit
einzigartige Kooperation zur Fort- und Weiterbildung sowie zur gemeinsamen
Meinungsbildung der mitteldeutschen Tierärztekammern.
Zeitraum: 17.01. - 19.01.2002
Aussteller: 70 | Besucher: 860
Bruttoausstellungsfläche: 1.500 m2
www.tieraerztekongress.de
Motorrad Messe Leipzig
78.000 Zweiradfans stürmten vom 8. bis 10. Februar 2002 das Leipziger Messegelände, um sich
bei den 230 Ausstellern der Motorrad Messe Leipzig über das Neueste in Sachen Motorrad zu
informieren. Auf der um 4.000 auf 29.000 Quadratmeter gewachsenen Ausstellungsfläche waren
neben den aktuellen Zweiradmodellen auch Trikes und Gespanne zu sehen. Umfangreicher als je
zuvor war das Angebot an Sportmaschinen, Umbauten, Bekleidung und Zubehör. Die Motorrad
Messe Leipzig (MML) hat sich mittlerweile zur zweitgrößten deutschen Frühjahrsausstellung entwickelt.
Zeitraum: 08.02. - 10.02. 2002
Aussteller: 230 | Besucher: 78.000
Bruttoausstellungsfläche: 29.000 m2
www.twinmessen.de.
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Fashion Look - The Catwalk for business.
Knapp 8.400 Fachbesucher der Leipziger Modemesse Fashion Look informierten sich bei 514 Ausstellern aus 18 Ländern vom 9. bis
11. Februar 2002 über die neuen Trends für den Herbst und Winter 2003. Dabei orderten die Fachhändler überproportional gut
gegenüber den Erwartungen der Aussteller. Die überaus positive Stimmung auf der Messe führte zu einem neuen Konzept. Ab
August 2002 bietet die Leipziger Messe mit der Body Look eine eigenständige, internationale Veranstaltung für die Wäsche-,
Dessous- und Strumpfbranche an. Die Body Look findet parallel zur Fashion Look statt. Die Fashion Look konzentriert sich ab
August 2002 auf das Geschäft mit der Oberbekleidung in den neuen Bundesländern. Die Fachbesucher der Messe nutzten das
Fachprogramm, um sich in Leipzig den nötigen Wissensvorsprung vor den Mitwettbewerbern zu erarbeiten. Über 100 Experten aus der Wäsche- und Strumpfbranche reisten zum 2. Innovationsforum Body & Legwear im Congress Center Leipzig an.
Zeitraum: 09.02. - 11.02.2002
Aussteller: 514 | Besucher: 8.373
Bruttoausstellungsfläche: 31.000 m2
www.fashion-look.de
ImmobilienMesse Leipzig
4.559 Besucher informierten sich vom 16. bis 18. Februar 2002 auf der Leipziger ImmobilienMesse über das Angebot
der 109 Aussteller. Damit hatte sich das Besucheraufkommen gegenüber der Vorveranstaltung im September 2001
(2.602) deutlich erhöht. In der Besucherstruktur verzeichnete die Messe einen beträchtlichen Zuwachs an Privatbesuchern,
deren Zahl sich gar verdreifacht hat. Die Besucher interessierten sich vor allem für frei stehende Einfamilienhäuser in
Leipzig und im Umland. Aber auch Doppelhaushälften und Reihenhäuser waren gefragt. Bei den Grundstücken registrierten
die Anbieter eine zunehmende Nachfrage nach zentrumsnahen Flächen sowie nach Gegenden mit viel Grün. Außerdem
stiegen die Ansprüche in Bezug auf die Infrastruktur. Die Aussteller berichteten von guten Messeergebnissen und teilweise
von Abschlüssen. Die Besucher seien gut informiert und zielgerichtet auf die Messe gekommen, so die Anbieter. Die
Messe wurde von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Vorträgen und Podiumsdiskussionen begleitet. Als
besonderer Publikumsmagnet erwiesen sich die Veranstaltungen mit MDR-Moderator Peter Escher.
Zeitraum: 16.02. - 18.02.2002
Aussteller: 109 | Besucher: 4.559
Bruttoausstellungsfläche: 5.000 m2
www.immobilienmesse-leipzig.de
mitteldeutsche handwerksmesse
Die Verlängerung der “mitteldeutschen
handwerksmesse” auf erstmals neun
Tage war ein voller Erfolg. Als Parallelveranstaltung zur Haus - Garten - Freizeit vermittelte die fünfte Handwerksschau Einblicke, Information und Beratung rund ums Handwerk. 166.427
Besucher insgesamt auf beiden Messen
und 239 Aussteller vorwiegend aus
Mitteldeutschland – das war die positive
Bilanz der mitteldeutschen handwerksmesse. Das Handwerk Mitteldeutschlands spiegelte sich in der Ausstellerverteilung wider: Mit gewohnter Angebotsvielfalt aus allen Bereichen des
Handwerks präsentierten sich neben
125 sächsischen Ausstellern auch 40
Thüringer Unternehmen und 22 aus
Sachsen-Anhalt. 84 Prozent von ihnen
sahen ihre Messeteilnahme als Erfolg
an und gaben an, auch 2003 wieder
nach Leipzig zu kommen. Beachtlichen
Zuspruch fand der Jugendtag, auf dem
die kompetente Beratung zu Ausbildungschancen und -inhalten in Handwerksberufen im Vordergrund stand.
Mehr als 800 Jugendliche nutzten diese
Gelegenheit zur Information und beruflichen Orientierung.
Haus-Garten-Freizeit
Reges Besucherinteresse auf der Haus-Garten-Freizeit – mit 166.427 Besuchern verzeichnete die
größte ostdeutsche Verbraucherausstellung im Vergleich zum Vorjahr einen erstaunlichen Besucherzuwachs. Auch in ihrem 12. Jahr bewies die Messe, dass in schlechten Konjunkturzeiten mit dem
richtigen Angebot eine durchaus ansehnliche Nachfrage zu mobilisieren ist. 830 Aussteller boten den
Besuchern einen bunte Palette aus Beratung, Information und vielfältigen Kaufangeboten, gepaart
mit attraktiven Sonderschauen und Mitmach-Aktionen. Anziehungspunkte mit fernöstlichem Kolorit
waren der japanische Garten im Miniformat und die Feng-Shui-Sonderschau. Die Meisterschaften der
sächsischen Floristen um die "Silberne Rose" und das Schaukochen mit Prominenten wie Box-Champion
Axel Schulz und Gewichtheber Marc Huster waren weitere attraktive Highlights, die die Besucher
faszinierten. 90 Prozent von ihnen werden laut einer Umfrage auch 2003 wieder auf das Messegelände
kommen. Zufriedenheit herrschte auch bei den Ausstellern: Über 70 Prozent brachte die Messe einen
sehr guten bis befriedigenden Erfolg. Mehr als 83 Prozent der Aussteller wollen auch 2003 wieder
an der Haus - Garten - Freizeit teilnehmen.
Zeitraum: 16.02. - 24.02.2002
Aussteller: 830 | Besucher: 166.427
Bruttoausstellungsfläche: 61.100 m2
www.handwerksmesse-leipzig.de
www.haus-garten-freizeit.de
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Floriga
Seit der Erstveranstaltung hat sich die Floriga zur mit Abstand größten und bedeutendsten Einkaufs- und Orderfachmesse der grünen Branche
in den östlichen Bundesländern entwickelt. Sie findet stets im Februar statt. Mit über 10.000 Fachbesuchern und 350 Ausstellern aus der
gesamten Bundesrepublik sowie zahlreichen west- und osteuropäischen Ländern gehört die Floriga zu den etablierten großen Fachmessen
der grünen Branche. Bedeutende ausländische Anbieter stellen sowohl direkt oder über ihre Deutschland-Vertretungen auf der Floriga aus.
Nur Fachbesuchern zugänglich, bietet sie ein breites Ausstellungsspektrum, direkten Großhandelseinkauf, vorzügliche Informations- und
Ordermöglichkeiten sowie traditionell hervorragende Geschäftsabschlüsse.
Zeitraum: 24.02. 2002
Aussteller: 350 | Besucher: 10.500
Bruttoausstellungsfläche: 21.000 m2
www.leipziger-messe.de
CADEAUX Leipzig*
Ein stabiles Ergebnis trotz schwieriger Konjunkturlage der Konsumgüterbranche
verbuchte die 20. CADEAUX Leipzig. Für die Branche im Osten und zunehmend
auch im Westen Deutschlands gilt die Veranstaltung, die im Frühjahr 1992 erstmals
stattfand und damit ihr 10-jähriges Jubiläum beging, als einer der wichtigsten
Ordertermine. Die Mehrzahl der Aussteller schrieb rege Aufträge. Um das umfassende Angebot rund ums Schenken und Wohnen noch übersichtlicher zu gestalten, wurden die Ausstellungsbereiche der Messe neu gegliedert. Das eröffnete
dem Facheinzelhandel die Chance, sich noch zielgerichteter zu informieren und
Angebote zu einzelnen Themenfeldern noch besser vergleichen zu können. Das
Rahmenprogramm der Messe vermittelte Denkanstöße und praktischen Rat für
den erfolgreichen Handel mit Geschenkartikeln. Akzente in Sachen Design setzte
die Sonderschau “news:knacker - Neues vom Nussknacker”, die der Entertainer
Guildo Horn eröffnete.
Zeitraum: 09.03. - 11.03.2002
Aussteller: 425 | Besucher: 9.518
Bruttoausstellungsfläche: 35.900 m2
www.cadeaux-leipzig.de
Leipziger Buchmesse mit buch + art
– Kunst rund um das Buch
Mit einem Besucherrekord ging die Leipziger Buchmesse 2002 am 24. März
zu Ende. 77.000 Besucher kamen in
vier Tagen auf das neue Messegelände
und verschafften sich einen Überblick
über die Neuerscheinungen von 1.957
Ausstellern aus 27 Ländern. Im Vorjahr
waren es 65.000 Besucher. Weit über
1.700 Journalisten aus mehr als 20 Ländern berichteten über den inzwischen
auch international etablierten Branchentreff von Autoren, Verlagen, Fachbesuchern und dem lesefreudigen Publikum
im Leipziger Frühjahr. Die erstmalige
Verleihung des Deutschen Bücherpreises auf der Leipziger Buchmesse fand
ein überragendes Medienecho. Die
rund 900 Veranstaltungen des zwölften
Jahrgangs von "Leipzig liest" wurden von
über 1.000 Mitwirkenden getragen und
waren mit ihren erneut zehntausenden
Zuhörern ein wahres Literaturfestival.
Auto Mobil International mit Fachausstellung AMITEC
Die 12. Auto Mobil International (AMI) ging mit rund 253.000 Besuchern aus
50 Ländern zu Ende. Im Mittelpunkt des Publikumsinteresses standen die 70 Welt-,
Europa- und Deutschlandpremieren im PKW- und Nutzfahrzeugbereich, darunter die drei Weltpremieren von Opel und Peugeot. Bei der turnusmäßigen
Beteiligung der leichten Nutzfahrzeuge in den geraden Jahren war die AMI mit
der Präsentation aller wichtigen Hersteller und Importeure ein zentraler Treffpunkt
für die Nutzfahrzeugbranche in Deutschland. Anziehungspunkte waren die Sonderschauen und Events des Rahmenprogramms AMI PLUS. Zehntausende Fans kamen
in die Erlebniswelt Automobil, um sich die 40 schönsten Sportwagen der Welt
anzuschauen. Breite Akzeptanz fanden auch die Sonderschau der Nachwuchskampagne des Kraftfahrzeuggewerbes “AutoBerufe – Chancen für Könner” und
die Leipzig-typischen Aktionstage für spezielle Besucherzielgruppen. Auf der parallelen Fachausstellung für Fahrzeugteile, Werkstatt- und Tankstellenausrüstungen
AMITEC informierten sich 40.000 Fachbesucher bei den 177 Austellern über
neueste Entwicklungen und Produkte im Kfz-Gewerbe. 1.325 Medienvertreter aus
16 Ländern unterstrichen die Qualität der AMI als europäisches Branchenforum.
Zeitraum: 21.03. - 24.03. 2002
Aussteller: 1.957 | Besucher: 77.000
Bruttoausstellungsfläche: 39.400 m2
www.leipziger-buchmesse.de
Zeitraum AMI: 13.04. - 21.04. 2002
Zeitraum AMITEC: 13.04. - 17.04. 2002
Aussteller: 392 | Besucher: 253.000
Bruttoausstellungsfläche: 120.000 m2
www.ami-leipzig.de | www.amitec-leipzig.de
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
PARTNER PFERD
Als vollen Erfolg werteten die Veranstalter EN GARDE Marketing und Leipziger Messe die PARTNER
PFERD 2002, deren sportlicher Höhepunkt - das FEI Weltcup-Finale der Springreiter - für eine erneute
Steigerung der Besucher- und Ausstellerzahlen sorgte. Aus allen Teilen Deutschlands sowie dem
Ausland reisten die Besucher an. 303 Journalisten aus 20 Ländern ließen sich akkreditieren. Über
mehrere Fernsehsender wurden die Ausscheide live in über 30 Länder übertragen. Den Sieg in der
bedeutendsten Hallenserie der Welt sicherte sich der deutsche Reiter Otto Becker. Mit dem zum
zweiten Mal in Leipzig ausgetragenen Westernturnier “L.E. Grand Open”, an dem 124 Pferd/Reiterkombinationen teilnahmen, erwarb sich die PARTNER PFERD zudem den Ruf als erste Hochburg für
den Westernreitsport in den neuen Bundesländern. Eine Exposition mit vielfältigen Produkten rund
um Pferd und Reiter sowie informative Sonderschauen begleiteten die hochkarätig besetzten sportlichen Events.
Zeitraum: 01.05. - 05.05.2002
Aussteller: 224 | Besucher: 30.070
Bruttoausstellungsfläche: 54.800 m2
www.partner-pferd.de
ORTHOPÄDIE + REHA-TECHNIK
Innovative und bewährte Versorgungsmöglichkeiten für behinderte, kranke und betagte Menschen sowie Hilfsmittel zur
Versorgung von Sportverletzungen und Unfallfolgen standen im Mittelpunkt der Kongressmesse ORTHOPÄDIE + REHATECHNIK 2002, die zum elften Mal vom Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik Dortmund (BIV) veranstaltet wurde. In einem schwierigen gesundheitspolitischen Umfeld behauptete sich die Veranstaltung erneut als Weltleitmesse der
Branche. Rund ein Drittel aller Besucher kam aus dem Ausland. Hohe Internationalität repräsentierten auch die Aussteller:
Sie reisten aus 27 Ländern an, um den hoch entwickelten Stand der Technik zur Versorgung des Patienten zu dokumentieren.
Mit 26 beteiligten Unternehmen stellten die USA die größte Auslandsbeteiligung der Messe. Im Kongressprogramm berichteten 250 Referenten aus aller Welt über die modernsten technischen und medizinischen Entwicklungen für Vorbeugung,
Therapie und Nachsorge in Orthopädie und Rehabilitation.
Zeitraum: 08.05. - 11.05.2002
Aussteller: 290 | Besucher: 11.752
Bruttoausstellungsfläche: 20.500 m2
www.ot-forum.de
COSMETICA
Die COSMETICA Leipzig hat sich als Kosmetik-Fachmesse im Osten Deutschlands etabliert. Sie findet seit
2000 jährlich in Leipzig statt und präsentiert den Fachbesuchern alle maßgebenden Schönheitsbranchen:
pflegende, dekorative und apparative Kosmetik, Hand-, Nagel- und Fußpflege, Farb- und Stilberatung,
Permanent Make-Up, Solarien, Kosmetikzubehör, Accessoires u.v.m.. Rund 50 Prozent des Fachpublikums
stammen aus einem Einzugsbereich von über 100 km, auch über nationale Grenzen hinaus. Obligatorisch
für die COSMETICA-Fachmessen ist das Kongressprogramm. Es wurden sowohl Themen für die praktische
Arbeit im Institut erörtert als auch theoretisches Fachwissen für eine erfolgreiche Institutsführung vermittelt.
“Die Kosmetikerin als Einkaufsberaterin”, “Das Einstellungsgespräch aus rechtlicher Sicht” oder “Pickel
mit 35? Behandlungsmöglichkeiten der Spätakne” waren nur einige der interessanten Vortragsthemen.
Zeitraum: 08.06. - 09.06. 2002
Aussteller: 200 | Besucher: 5.200
Bruottausstellungsfläche: 6.000 m2
www.ki-online.de
Z 2002 - Messe - Tagungen - Einkäufertage
Die dritte Leipziger Zuliefermesse war mit einer Erhöhung der Ausstellerzahlen um 47 Prozent gegenüber
dem Vorjahr gestartet. Starkes Besucherinteresse galt dem Schwerpunkt Automobilbau, gefolgt vom Anlagen-,
Maschinen- und Werkzeugbau. Typisch für die Leipziger Zuliefermesse ist der hohe Anteil leitender Mitarbeiter
unter den Besuchern. 2002 betrug dieser Anteil 70 Prozent. Ein in seiner Form einmaliger Service sind
die Einkäufertage, die ein höchst effizientes Searching ermöglichen. Im Vorfeld dieser Börse organisiert
die Leipziger Messe Gesprächstermine zwischen Einkäufern und Zulieferfirmen. Im Verlauf der Z 2002
konnten so über 400 Kontakte vor Messestart vermittelt werden. Die bequeme und schnelle Kontaktaufnahme zu Lieferanten aus Mittel- und Osteuropa wird von den einkaufenden Unternehmen geschätzt.
Zirka 350 Kontakte wurden für das Kontaktforum “Zulieferer treffen Zulieferer” arrangiert, dessen
Ziel in der Anbahnung von Zuliefernetzwerken besteht und das von der IHK Leipzig organisiert wird.
Zeitraum: 19.06. - 21.06. 2002
Aussteller: 387 | Besucher: 2.772
Bruttoausstellungsfläche: 12.000 m2
www.zuliefermesse.de
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Body Look- Die Zukunft der Wäsche
Das einhellige Urteil der internationalen 184 Aussteller der Premierenveranstaltung lautete:
Die Body Look ist das bedeutendste bundesdeutsche Forum für die Branche rund um Wäsche,
Dessous, Strumpf- und Bademoden. Immerhin 28 Prozent der Fachbesucher der Body Look
reisten aus den westlichen Bundesländern nach Leipzig. Insgesamt konnte die neue Fachmesse
rund 5.000 Fachbesucher begrüßen, um ihnen die neuesten Trends für die Saison Frühjahr/
Sommer 2004 vorzustellen. Besonders positiv bewertet wurde das branchenspezifische Fachprogramm der Body Look. So gewann unter anderem das 3. Innovationsforum Body- und
Legwear unter dem Titel ”Flächenpartnerschaften zwischen Industrie und Handel” an Format
und Zuspruch. 150 Experten aus Handel, Industrie und Vorstufe nutzten das Forum für einen
regen Meinungsaustausch.
Zeitraum: 10.08. - 12.08.2002
Aussteller: 184 | Besucher: 5.046
Bruttoausstellungsfläche: 10.500 m2
www.body-look.de
Fashion Look - The Catwalk for business.
Knapp 80 Prozent der Aussteller und Besucher der Fashion Look und Body Look bestätigten das
Konzept der Leipziger Messe, zwei Fachveranstaltungen parallel zur gleichen Zeit an einem Ort
durchzuführen. Rund 5.700 Fachbesucher vorwiegend aus den neuen Bundesländern kamen zur
Fachmesse für Damen- und Herrenoberbekleidung sowie Accessoires – der Fashion Look. Beide
Fachveranstaltungen profitierten voneinander. So ergänzten Besucher der Fashion Look ihre
Produktpalette mit modischen Highlights fürs Darunter. Auch das Fachprogramm der Fashion Look
fand regen Zuspruch. Vor allem die Trendinformationen im Trendforum und in Fachvorträgen wurden
stark frequentiert. Hersteller und Händler aus Mittel- und Osteuropa nahmen die Mittel- und OsteuropaSeminare in Anspruch.
Zeitraum: 10.08. - 12.08.2002
Aussteller: 325 | Besucher: 5.744
Bruttoausstellungsfläche: 15.000 m2
www.fashion-look.de
GC – Games Convention
Fachdental Leipzig
Deutschlands erste und einzige Erlebnis- und Fachmesse rund um interaktives Spielen, digitale Unterhaltung, Info- und Edutainment ging mit einem Andrang von über 80.000 Besuchern zu Ende.
Veranstalter, Aussteller und Besucher werteten die Premiere der GC – Games Convention als vollen
Erfolg. Die 166 Aussteller aus elf Ländern sahen ihre Erwartungen an die Messe voll erfüllt oder weit
übertroffen; 94 Prozent kündigten bereits während der Premiereveranstaltung ihre Teilnahme für die
nächste GC – Games Convention an. Ein ähnliches Bild ergab sich bei dem begeisterten Publikum:
88 Prozent der Besucher sagten bereits, dass sie im nächsten Jahr wiederkommen wollten und die
Messe weiterempfehlen würden. Unter den Fachbesuchern waren es sogar 93 Prozent. Etwa ein
Drittel der Besucher war aus den alten Bundesländern nach Leipzig gekommen. Über 750 Journalisten
ließen sich für die Berichterstattung zur Premiere akkreditieren. Rund 3.000 Fachbesucher ließen sich
für das Business-Center registrieren, um in den ruhigen Räumlichkeiten Geschäftskontakte zu pflegen
oder neue aufzubauen.
Die Digitalisierung der Zahnarztpraxen,
aber auch Innovationen in der Zahnästhetik waren die bestimmenden
Themen auf der Fachdental Leipzig.
Die Zahnärzte informierten sich auf
der zweitägigen Messe über die moderne Geräteausstattung für Praxen.
Im Mittelpunkt standen dabei Behandlungsstühle, die mit einem Bildschirm
und einer bleistiftdicken Interoralkamera ausgestattet sind. Weitere Highlights waren eine neue hochwirksame
Schallzahnbürste und ein neuer Füllstoff für die Kinderzahnheilkunde.
Rund 5.400 Fachbesucher kamen zur
Fachdental nach Leipzig. Die Fachdental
Leipzig hat sich dabei erneut als Stimmungsbarometer für die Dentalbranche in Ostdeutschland etabliert. Angesichts der allgemeinen Wirtschaftslage
und der Investitionsstagnation im Gesundheitswesen zeigten sich die 200
Aussteller mit den Besucherzahlen zufrieden. 30 Prozent der Besucher gaben
bei der Befragung an, mit konkreten
Investitions- und Kaufabsichten auf
die Messe gekommen zu sein.
Zeitraum: 29.08. - 01.09. 2002
Aussteller: 166 Aussteller | Besucher: 80.000
Bruttoausstellungsfläche: 40.000 m2
www.gc-germany.com
Zeitraum: 30.08. - 31.08. 2002
Aussteller: 200 | Besucher: 5.440
Bruttoausstellungsfläche: 9.464 m2
www.durma-messe.de
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
REALLOCATION mit Fly-Away-Day
Ihre erfolgreiche Premiere feierte vom 12. bis 13. September 2002 die REALLOCATION, zu der 676 Teilnehmer aus sieben Ländern anreisten. Im Mittelpunkt der Kongressmesse standen Investitionen und Gewerbeansiedlungen in den neuen Bundesländern sowie in Mittel- und Osteuropa. 118 Kommunen, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Investitionsagenturen, Marketresearcher, Steuer-, Unternehmens- und Personalberatungen sowie
Rechtsanwaltskanzleien, Logistikfirmen, Immobilienmakler und Banken aus dem In- und Ausland präsentierten Fachinformationen, Dienstleistungen
und Offerten. Mehr als ein Drittel der Firmen und Kommunen kam aus Osteuropa. Ein weiteres Drittel stellte Angebote aus den neuen Bundesländern vor. Die REALLOCATION beschränkte sich nicht allein auf Immobilien und Gewerbeflächen. Indem sie das gesamte Dienstleistungsspektrum
im Zusammenhang mit einer Ansiedlung und Investition abdeckt, hilft sie Unternehmern, Investoren und Anlegern, das Risiko so gering wie
möglich zu halten. Während des Rahmenprogramms erläuterten renommierte Institute und Unternehmensberatungen die volkswirtschaftlichen
Rahmenbedingungen in Polen, Ungarn, der Slowakei und der Tschechischen Republik. Außerdem erhielten die Besucher Informationen zu Marktstrukturen, Fördermitteln, zum Grundstücks-, Steuer-, Planungs- und Baurecht sowie zum Immobilienmarkt. Ein Höhepunkt der REALLOCATION
war der “Fly-Away-Day” am Folgetag, an dem die Leipziger Messe Unternehmer und Investoren nach Kosice (Slowakische Republik) und
Wrozlaw (Breslau, Polen) flog. Eine solche Veranstaltung mit diesem auf Osteuropa ausgerichteten Konzeptansatz ist weltweit einzigartig.
Zeitraum: 12.09. - 13.09. 2002 | Fly-Away-Day: 14.09. 2002
Aussteller: 118 | Besucher: 676
Bruttoausstellungsfläche: 3.000 m2
www.reallocation.com
Flora Sax
Die FloraSax findet seit der Erstveranstaltung 1991 stets im September statt. Mit
6.500 Fachbesuchern und 260 Ausstellern aus der gesamten Bundesrepublik sowie
zahlreichen west- und osteuropäischen Ländern ist sie die größte Einkaufs- und Orderfachmesse der östlichen Bundesländer in der zweiten Jahreshälfte. Sie bietet direkten
Großhandelseinkauf sowie beste Informations- und Ordermöglichkeiten. Traditionell stehen das Herbst- und Weihnachtsgeschäft, die Investitionsplanung und die
Einkaufsdisposition der Branche für das folgende Wirtschaftsjahr im Mittelpunkt.
Zeitraum: 08.09. 2002
Aussteller: 260 | Besucher: 6.500
Bruttoausstellungsfläche: 14.000 m2
www.leipziger-messe.de
LEIPZIGER UHREN- & SCHMUCKTAGE - MIDORA
COMFORTEX
In ausgesprochen positiver Stimmung verlief die elfte COMFORTEX - Fachmesse für Raumgestaltung. Trotz negativer
Konjunkturdaten verzeichnete die Messe konstante Besucherzahlen, wobei deutlich mehr Besucher aus den Ländern
Mittel- und Osteuropas sowie den alten Bundesländern nach
Leipzig kamen. Besonders gefragt waren Markenprodukte
im mittleren bis gehobenen Segment. Gute Resonanz fand
der erstmalig eingerichtete “TraumRaum”, eine eigenständige Fachausstellung rund ums Thema Bett und Schlafen.
Neben vielfältigen Informationen für den Betten-Fachhandel
bot der “TraumRaum” auch den Rahmen für den 2. Deutschen
Wasserbettentag. Neueste Aussteller-Kollektionen waren in
der getanzten Trendshow “Wohnräume - Weltträume” zu
erleben. Ein weiteres Novum der COMFORTEX 2002 bildete
der Work-Shop der EURO-Textilregion mit zahlreichen Teilnehmern aus Polen, der Tschechischen Republik und Deutschland. Die Mitglieder des Interessenverbandes “EURO-Textilregion” entschieden sich, die COMFORTEX als zukünftige
Präsentationsbühne zu nutzen.
Als optimaler Termin für den Facheinzelhandel, um den Nachversorgungsbedarf
für das bevorstehende Weihnachtsfest zu decken und sich über Neuheiten zu
informieren, haben sich die LEIPZIGER UHREN- & SCHMUCKTAGE - MIDORA
etabliert. Die Veranstaltung 2002 bewies, dass die Uhren- und Schmuckbranche
auch in konjunkturell schwierigen Zeiten zum Standort Leipzig steht. Trotz
geringerer Besucherresonanz waren die Aussteller der MIDORA mit der geschriebenen Order zufrieden. Der Fachhandel orderte vor allem junge, moderne Uhren
sowie im Schmuckbereich Silber und Edelstahl. Auch hochpreisige Produkte
fanden wieder zunehmend Abnehmer. In der begleitenden Sonderschau “Annual
International Graduation Show” präsentierten 101 Absolventen von 26 internationalen Designhochschulen ihre Abschlussarbeiten.
Zeitraum: 13.09. - 15.09.2002
Aussteller: 152 | Besucher: 2.446
Bruttoausstellungsfläche: 10.300 m2
www.midora.de
Zeitraum: 13.09. - 15.09.2002
Aussteller: 108 | Besucher: 11.555 (mit CADEAUX Leipzig)
Bruttoausstellungsfläche: 15.000 m2
www.comfortex.de
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
CADEAUX Leipzig*
Mit einer deutlich gestiegenen Präsentationsqualität sowie einem gut gegliederten Angebot, das klare Schwerpunkte auf Trendthemen setzte,
punktete die 21. CADEAUX Leipzig bei den Fachbesuchern. Ein Novum der Messe war das “Trendforum Genuss”, das die Themen Küchenaccessoires und Gedeckter Tisch in den Focus rückte und zahlreiche Marktführer der Branche erstmals als Aussteller nach Leipzig führte. Ein
aktionsreiches Programm mit bekannten Fernsehköchen sowie einer öffentlichen Kochshow in der Innenstadt umrahmte die qualitativ hochwertige Präsentation. Auch in den anderen Ausstellungsbereichen registrierten die Aussteller eine zunehmende Nachfrage nach hochwertigen
Produkten. Das Fachprogramm der CADEAUX Leipzig bot Informationen zu Trends und Perspektiven des Einzelhandels sowie eine Verkäuferschulung
zum Thema Eigen- und Mitarbeitermotivation. Ihr Engagement für Leipzig und die umgebende Region demonstrierten viele Aussteller durch
ihre Teilnahme an der Aktion “Flut-Kontakte”, der Hochwasser-Hilfsinitiative der Leipziger Messe.
Zeitraum: 14.09. - 16.09. 2002
Aussteller: 475 | Besucher: 11.555 (mit COMFORTEX)
Bruttoausstellungsfläche: 30.000 m2
Internet: www.cadeaux-leipzig.de
Philatelia mit T'Card & MünzExpo
10.500 Sammler besuchten die “Philatelia mit T’Card & MünzExpo”, Europas führendes Branchenereignis. Aus ganz Deutschland waren Sammler angereist, um ihrem Hobby zu frönen. Nach der gelungenen Premiere im Oktober 2000 präsentierte sich die Messe mit weiter verfeinertem
Konzept. 100 Aussteller, Postverwaltungen und Postagenturen aus aller Welt präsentierten Briefmarken, Münzen, Telefonkarten und das entsprechende Zubehör. Als einer der Höhepunkte war ein Block von sechs zusammenhängenden Marken des “Sachsendreier” zu sehen.
Zeitraum: 20.09. - 22.09. 2002
Aussteller: 100 | Besucher: 10.500
Bruttoausstellungsfläche: 5.000 m2
www.koelnmesse.de
SHKG
Die SHKG Leipzig, Fachmesse für Sanitär, Heizung, Klima und Gebäudeautomation,
übertraf die Erwartungen von Ausstellern und Messeleitung. Insgesamt kamen
vom 25. bis 28. September 22.735 Besucher aus 13 Ländern auf das Leipziger
Messegelände, um die Offerten der 214 Aussteller zu sehen. Das Interesse war
ein klares Votum der Branche für eine Sanitär- und Heizungsfachmesse im Osten
Deutschlands. Wie die Besucherumfrage ergab, war die SHKG eine “Chefmesse”:
45 Prozent der Besucher waren Unternehmer, Selbstständige, Geschäftsführer
und Vorstände. Rund 61 Prozent der Besucher haben einen ausschlaggebenden
oder mitentscheidenden Einfluss auf Einkaufs- und Beschaffungsentscheidungen
in ihrem Unternehmen. Aussteller und Besucher lobten die zeitgleiche Veranstaltung
der SHKG und der efa, für die es eine gemeinsame Eintrittskarte gab. Als besonderer
Besuchermagnet von SHKG und efa erwies sich die Sonderschau zu Erneuerbaren
Energien, in deren Rahmen Vorträge und Diskussionsrunden stattfanden.
Zeitraum: 25.09. - 28.09. 2002
Aussteller: 214 | Besucher: 22.735
Bruttoausstellungsfläche: 17.000 m2
www.shkg-leipzig.de
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
efa
MODELL & HOBBY mit LEIPZIGER SPIELFEST
Veranstalter (FBT Bad Dürkheim) und
Aussteller der Fachmesse für Elektround Gebäudetechnik, Klima und
Automation efa waren vom Besucherstrom und dem großen Fachinteresse
überrascht. 276 in- und ausländische
Aussteller gaben der “Halle der Innovationen” ein internationales Flair auf
hohem Niveau. Zukunftsorientierte
High-Tech-Produkte, Brennstoffzellentechnik, die Sonderschau Erneuerbare
Energien und der Siemens Automationszug Exider erwiesen sich als
Besuchermagneten. Mit der gleichzeitig stattfindenden Sanitär- und
Heizungsfachmesse SHKG kamen
an den drei Messetagen insgesamt
24.428 Besucher auf das Leipziger
Messegelände. Davon besuchten
18.757 Fachleute die efa. Zentrale
Themenschwerpunkte bildeten die
Elektrogebäudeinstallations- und
Systemtechnik, Klima und Automation, Sende- und Empfangstechnik,
Informations- und Kommunikationstechnik, Sicherheitstechnik, Messen,
Steuern und Regeln sowie die erneuerbaren Energietechnologien. Fast
alle Besucher (96 Prozent) beurteilten
den Besuch positiv.
Die MODELL & HOBBY 2002 mit dem LEIPZIGER SPIELFEST glänzte mit einem neuen Rekord: 84.399
Besucher kamen auf das Messegelände und ließen sich von den neuesten Produkten und Trends in
den Bereichen Modellbau, Modelleisenbahn, kreatives Gestalten sowie dem LEIPZIGER SPIELFEST
faszinieren. Mit 310 Herstellern und Fachhändlern wurde auf der Ausstellung, die zum siebten Mal
stattfand, die Marke von 300 zum zweiten Mal überschritten. Unternehmen aus zwölf Ländern zeigten
auf rund 52.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche einen Branchenüberblick über die Bereiche Auto-,
Flug- und Schiffsmodellbau, Modellbauzubehör, Modelleisenbahn, Grafik- und Künstlermaterial, Bastel-,
Mal- und Handarbeitszubehör sowie Spiele. Damit stärkte die MODELL & HOBBY erfolgreich ihre
Marktposition als größte Branchenveranstaltung ihrer Art in den östlichen Bundesländern, die trotz
einer angespannten konjunkturellen Lage überaus positive Impulse setzte.
Zeitraum: 25.09. - 27.09. 2002
Aussteller: 276 | Besucher: 18.757
Bruttoausstellungsfläche: 17.000 m2
www.efa-messe.de
Zeitraum: 11.10. - 13.10. 2002
Aussteller: 310 | Besucher: 84.399
Bruttoausstellungsfläche: 51.700 m2
www.modell-hobby-leipzig.de
Wiederaufbaumesse
Hilfe zur Selbsthilfe nach der Flut in Mitteldeutschland bot die Wiederaufbaumesse. Vor allem hochwassergeschädigte
Hausbesitzer, aber auch Vertreter von Kommunen sowie Bauunternehmer und Handwerker, die in den Flutgebieten tätig
sind, nutzten die Veranstaltung, um sich einen Überblick zu Produkten und Dienstleistungen für die Bewältigung der
Flutschäden zu verschaffen. Insgesamt informierten sich 4.500 Besucher über das Angebot der 293 Aussteller. Die Ausstellung umfasste fast alle Baubereiche. Ein Teil der Produkte konnte direkt auf der Messe erworben oder bestellt werden.
Viele Firmen offerierten spezielle Sonderangebote sowie großzügige Zahlungs- und Lieferkonditionen. Auf große Resonanz
stieß das Beratungszentrum, das den Besuchern in Form von Vorträgen und Podiumsdiskussionen Antwort auf rechtliche,
finanzielle und technische Fragen gab. Beratungsstände der Innungen, der Handwerkskammer Leipzig, der sächsischen
Industrie- und Handelskammern, der Architektenkammer und der Ingenieurkammer Sachsen sowie von Finanzierungsinstituten rundeten das Beratungsangebot ab. Vertiefende Fachinformationen hielten die Veranstaltungen der parallelen
Denkmalmesse bereit.
Zeitraum: 30.10. - 02.11. 2002
Aussteller: 293 | Besucher: 4.500
Bruttoausstellungsfläche: 10.300 m2
www.wiederaufbaumesse.de
denkmal
Die Europäische Messe für Denkmalpflege und Stadterneuerung denkmal registrierte 18.024 Besucher aus 35 Ländern.
Architekten, aber auch private Bauherren, Investoren und Denkmaleigentümer nutzen die Messe und das Fachprogramm
zur Information über innovative Produkte, Know-how, handwerkliche sowie restauratorische und künstlerische Leistungen
in der Denkmalpflege und Restaurierung. Fast jeder fünfte der insgesamt 417 Aussteller kam aus dem Ausland. Inhaltlicher
Schwerpunkt der denkmal 2002 war die Industriedenkmalpflege, der sich auch die 120 Teilnehmer der 2. Leipziger Messeakademie widmeten. Das internationale Fachprogramm der denkmal 2002 lud zu rund 60 hochkarätig besetzten Tagungen,
Symposien, Diskussionsrunden und Fachvorträgen ein. Ein Novum bildete das ”Forum für Bauherren”, das sich an Denkmaleigentümer und Besitzer von älteren Gebäuden richtete. Einer regen Nachfrage erfreute sich die Denkmalbörse, die 326
geschützte Gebäude in Deutschland, Frankreich und der Slowakei umfasste.
Zeitraum: 30.10. - 02.11. 2002
Aussteller: 417 | Besucher: 18.024
Bruttoausstellungsfläche: 21.200 m2
www.denkmal-leipzig.de
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
EUREGIA
Mit 1.437 Teilnehmern verzeichnete die Kongressmesse für Regionalentwicklung in Europa EUREGIA einen deutlich gestiegenen Zuspruch.
Damit hat die in ihrer Form einzigartige Veranstaltung ihren Ruf als europäische Drehscheibe für Entwickler und Planer aus Kommunen, Ländern,
Verbänden, Regierungen sowie von privaten Initiativen und Beratungsbüros weiter ausgebaut. Zum Programm der EUREGIA gehörten internationale Kongresse, Fachveranstaltungen, Seminare, Werkstattgespräche und eine Fachausstellung. Besondere Anziehungspunkte waren
unter anderem das Ost-West-Forum mit EU-Kommissar Michel Barnier, Sachsens Ministerpräsident Prof. Dr. Georg Milbradt und dem tschechischen
Minister für Regionalentwicklung Pavel Nemec, die 2. Deutsche Raumplanertagung, die Internationale Konferenz ”Regionale Kreisläufe:
Regionales Wirtschaften auf dem Weg zur Nachhaltigkeit” und die Fachveranstaltung der Netzwerke LEADER+. In der begleitenden Fachausstellung
präsentierten sich 104 Aussteller aus Deutschland, Estland, Rumänien, den Niederlanden, Österreich und der Tschechischen Republik.
Zeitraum: 30.10. - 02.11. 2002
Aussteller: 104 | Besucher: 1.437
Bruttoausstellungsfläche: 2.000 m2
www.euregia-leipzig.de
Sachsenback
Die Sachsenback 2002, Fachmesse für das Bäcker- und Konditorenhandwerk in Leipzig, endete mit großem
Erfolg. Vom 2. bis 4. November besuchten 14.253 Fachbesucher die zweitgrößte Regionalmesse für das
Bäcker- und Konditorenhandwerk in Deutschland. Waren die Vorbereitungen auf die Sachsenback 2002
mit verhaltenem Optimismus gestartet – insbesondere durch die Hochwasserflut und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Backbranche -, verdeutlichte ihr Verlauf, dass Aussteller und Fachbesucher
die Messe als Hoffnungsträger für die Zukunft werten. Für die 280 ausstellenden Firmen aus sieben Ländern
zeichnete sich ein positives Nachmessegeschäft ab, wie Umfrageergebnisse unter den Besuchern belegen.
So wollte mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) in ihre Betriebe investieren oder äußerte Kaufabsichten. 69 Prozent der Fachbesucher entscheiden ausschlaggebend über Einkäufe und / oder Anschaffungen im Unternehmen oder sind an diesen Entscheidungen beteiligt. 91 Prozent waren mit den
Informations- und Kontaktangeboten sehr zufrieden oder zufrieden, 88 Prozent lobten die Vollständigkeit
des Angebots. Für 93 Prozent hat sich der Besuch der Messe voll gelohnt, während 36 Prozent der
Besucher sagten, dass die Bedeutung der Sachsenback in Zukunft noch wichtiger werde.
Zeitraum: 02.11. - 04.11. 2003
Aussteller: 280 | Besucher: 14.253
Bruttoausstellungsfläche: 17.500 m2
www.messe-stuttgart.de
Touristik & Caravaning Leipzig
Die TC ist eine Publikumsmesse mit hohem Fachbesucheranteil. Sowohl die Aussteller- als auch die Besucherzahl
hat sich seit der Erstveranstaltung 1990 kontinuierlich erhöht. Heute gehört die TC zu den führenden
deutschen Touristikmessen. Die 13. Touristik & Caravaning vom 20. bis 24. November 2002 hat alle Erwartungen übertroffen: Mit 1.030 Ausstellern aus 53 Ländern und Gebieten ist die Beteiligung 2002 höher ausgefallen
als 2001. Entgegen allen pessimistischen Vorhersagen ließen sich 81.000 Besucher die Urlaubslaune nicht
verderben. Der Anteil der Fachbesucher betrug 14 Prozent. 272 Journalisten ließen sich akkreditieren.
Zeitraum: 20.11. - 24.11. 2002
Aussteller: 1.030 | Besucher: 81.000
Bruttoausstellungsfläche: 50.500 m2
www.tmsmessen.de
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
azubi- & studientage sachsen
+ SÄBIT 2002
Vom 7. bis 9. November 2002 fanden
erstmals die azubi- & studientage
sachsen in Kooperation mit den Sächsischen Berufsbildungstagen (SÄBIT)
statt. 98 Aussteller - Unternehmen,
berufsbildende Schulen, Hochschulen,
Institutionen, Behörden und private
Studieneinrichtungen – präsentierten
Schülern der letzten beiden Jahrgangsstufen mehr als 350 Ausbildungs- und
Studienmöglichkeiten. Zur Leipziger
Premiere kam auf Anhieb die Rekordzahl von 26.000 Besuchern. Im Mittelpunkt der azubi- & studientage sachsen
+ SÄBIT 2002 standen die persönlichen
Kontakte zwischen künftigen Berufsstartern und Ausstellern. Daneben
konnten die Besucher umfangreiche
Informationen rund um Ausbildung
und Studium sammeln. Zum Rahmenprogramm gehörten Vorträge für Schüler, Lehrer und Eltern, Bewerbertrainings, das Weiterbildungsprogramm
für Lehrer sowie die Präsentation von
Schule-Wirtschaft-Kooperationen.
Zeitraum: 07.11. - 09.11. 2002
Aussteller: 98 | Besucher: 26.000
Bruttoausstellungsfläche: 5.000 m2
www.azubitage.de
Bilanz
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Inhalt
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2002
Konzerngewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2002
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2002
Anlage zum Konzernanhang – Entwicklung des Anlagevermögens Konzern
Konzernlagebericht
Bestätigungsvermerk
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2002
A.
Aktiva
EUR
31.12.2002
EUR
EUR
31.12.2001
EUR
1.200.205,75
0,00
1.200.205,75
960.789,66
232.445,05
1.193.234,71
169.544.860,69
174.145.702,51
2.568.537,49
56.724,54
176.770.964,54
117.624.885,11
1,00
117.597.130,51
39.347,78
117.636.479,29
Anlagevermögen
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
2. Geleistete Anzahlungen
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
166.922.833,87
2.538.807,97
83.218,85
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
2. Sonstige Beteiligungen
3. Sonstige Ausleihungen
0,00
117.597.130,51
27.754,60
288.369.951,55
B.
Umlaufvermögen
I.
Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Unfertige Leistungen
abzüglich Erhaltener Anzahlungen
3. Waren
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Sonstige Vermögensgegenstände
III. Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere
IV. Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C.
295.600.678,54
Rechnungsabgrenzungsposten
35.147,16
194.882,02
-194.882,02
0,00
194.835,50
2.275.842,52
6.612.938,17
229.982,66
214.186,96
219.884,34
-195.873,89
24.010,45
24.132,38
262.329,79
8.888.780,69
2.726.591,32
11.210.771,10
13.937.362,42
48.672.828,70
40.039.623,76
3.808.181,44
5.449.132,00
61.599.773,49
59.688.447,97
238.430,14
155.884,36
350.208.155,18
355.445.010,87
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2002
Passiva
EUR
A.
Gezeichnetes Kapital
31.12.2001
EUR
51.129.200,00
51.129.200,00
II. Kapitalrücklage
88.532.974,81
86.332.974,81
III. Gewinnvortrag
7.014.900,25
4.574.293,36
17.675.938,95
2.440.606,89
102.300,00
102.300,00
164.455.314,01
144.579.375,06
0,00
16.895.741,05
IV. Jahresüberschuss
V. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter
B.
Sonderposten mit Rücklageanteil nach § 273 HGB
C.
Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
2.168.866,00
722.540,31
8.859.208,44
11.750.614,75
2.124.683,13
539.220,31
8.912.057,07
11.575.960,51
Verbindlichkeiten
1.
2.
3.
4.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
5. Sonstige Verbindlichkeiten
- davon gegenüber Gesellschafter EUR 500.00,00
(i. Vj. EUR 1.701.262,89) - davon aus Steuern EUR 203.528,03
(i. Vj. EUR 184.646,99) - davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 390.072,19
(i. Vj. 364.086,69) E.
EUR
Eigenkapital
I.
D.
31.12.2002
EUR
117.597.130,00
1.880,06
4.236.611,65
117.597.130,00
0,00
4.606.567,00
0,00
2.026.266,24
558.973,59
6.767.413,50
Rechnungsabgrenzungsposten
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
123.861.887,95
129.530.084,09
50.140.338,47
52.863.850,16
350.208.155,18
355.445.010,87
K o n z e r n g e w i n n - u n d Ve r l u s t re c h n u n g f ü r d i e Z e i t v o m 1 . J a n u a r b i s 3 1 . D e z e m b e r 2 0 0 2
EUR
1.
Umsatzerlöse
2.
Bestandsveränderung unfertige Leistungen
3.
Sonstige betriebliche Erträge - davon Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens mit Rücklageanteil nach § 273 HGB EUR 16.895.741,05 (i. Vj. EUR 0,00) -
4.
5.
6.
Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
- davon für Altersversorgung EUR 167.536,97 (i.Vj. EUR 189.663,19) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
-4.299.659,41
-31.978.631,67
01.01. bis 31.12.2002
EUR
01.01. bis 31.12.2001
EUR
55.591.578,97
56.168.275,85
-25.002,32
-50.802,87
25.922.178,14
22.093.175,56
-36.278.291,08
-14.723.045,81
-2.898.557,12
EUR
-3.835.782,89
-31.775.303,38
-35.611.086,27
-13.980.098,37
-17.621.602,93
-2.931.406,03
-16.911.504,40
-6.621.568,67
-6.858.374,22
-17.862.407,70
-31.886.798,41
1.813,62
3.923,96
936.383,72
877.417,92
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen
0,00
-132.935,89
11. Aufwendungen aus Verlustübernahmen von assoziierten Unternehmen
0,00
-3,11
-157.943,91
-85.971,69
3.885.137,84
-12.394.683,57
-2.169,60
-2.168,97
15. Sonstige Steuern
-1.000.891,29
-865.802,09
16. Ausgleichszahlung durch die Gesellschafter
14.800.000,00
15.709.397,02
17.682.076,95
2.446.742,39
-6.138,00
-6.135,50
17.675.938,95
2.440.606,89
7.
Sonstige betriebliche Aufwendungen - davon Einstellungen in den Sonderposten mit Rücklageanteil nach § 273 HGB EUR 0,00 (i.Vj. EUR 16.895.741,05) -
8.
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
9.
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
17. Ausgleichszahlungen an außenstehende Gesellschafter
18. Jahresüberschuss
Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2002
I. Grundlagen
Der Konzernabschluss der Leipziger Messe Gesellschaft
mbH, Leipzig, zum 31. Dezember 2002 wurde nach den
Vorschriften des § 290 ff. HGB aufgestellt. Für die Gewinnund Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren
gemäß § 275 Abs. 2 HGB angewendet.
II. Konsolidierungskreis
Der Konsolidierungskreis umfasst neben dem Mutterunternehmen, der Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, fünf
Konzernunternehmen. Die Liste der einbezogenen Unternehmen ergibt sich aus der Aufstellung des Anteilsbesitzes.
Einbezogen wurden hierbei die verbundenen Unternehmen.
Das in den vorangegangenen Geschäftsjahren nach der
Equity-Methode im Konzernabschluss angesetzte assoziierte
Unternehmen wurde im Geschäftsjahr 2002 entkonsolidiert.
Bei der zum 31. Dezember 2002 vorgenommenen Konsolidierung handelt es sich um eine Folgekonsolidierung.
Konzernabschluss-Stichtag ist der Abschluss-Stichtag des
Mutterunternehmens.
Nicht in den Konzernabschluss einbezogen wurden die
mittelbaren Beteiligungen der Leipziger Messe GmbH,
Leipzig, an der Magdeburger Messebetriebsgesellschaft
mbH & Co. KG sowie der Magdeburger Messeverwaltungsgesellschaft mbH, Magdeburg, da kein maßgeblicher Einfluss
gemäß § 311 Abs. 1 HGB ausgeübt wird.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgte nach der Buchwertmethode, indem die Buchwerte der Anteile mit dem Eigenkapital der verbundenen Unternehmen verrechnet wurden.
Den Zeitpunkt der Erstkonsolidierung bildet dabei der
Zeitpunkt, zu dem das einzubeziehende Unternehmen
Tochtergesellschaft geworden ist.
Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den
Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden im
Rahmen der Schuldenkonsolidierung eliminiert.
Umsatzerlöse, weiter berechnete Zinsen, Erträge des Mutterunternehmens aus Gewinnabführungsverträgen mit verbundenen Unternehmen und sonstige Verrechnungen
zwischen den einbezogenen Unternehmen wurden im
Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung eliminiert.
Konzerninterne Zwischenergebnisse (§ 304 HGB) waren
nicht vorhanden und daher nicht zu eliminieren.
IV. Equity-Bewertung
Die bisherige 50%ige Beteiligung an der Leipziger Messe Verlag
und Vertriebsgesellschaft mbH, Leipzig, wurde zum Ende
des Geschäftsjahres 2002 an den Mitgesellschafter veräußert.
Die Beteiligung an dem assoziierten Unternehmen wurde
in den vorangegangenen Konzernabschlüssen der Leipziger
Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, nach der Buchwertmethode
gemäß § 312 Abs. 1 Nr. 1 HGB angesetzt und war im Konzernabschluss der Leipziger Messe Gesellschaft mbH zum 31. Dezember 2001 noch mit einem Erinnerungswert von EUR 1,00 bilanziert.
III. Konsolidierungsgrundsätze
Bei der Erstellung des Konzernabschlusses wurden die
Vorschriften über die Kapitalkonsolidierung (§ 301 HGB),
die Schuldenkonsolidierung (§ 303 HGB) sowie die Aufwands- und Ertragskonsolidierung (§ 305 HGB) beachtet.
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Im Rahmen der Entkonsolidierung wurde der im Einzelabschluss der Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig,
aus dem Abgang der Beteiligung resultierende Veräußerungsverlust von TEUR 38 mit dem Gewinn-/Verlustvortrag
verrechnet.
V. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
•
Ergebnisverbesserung durch Verminderung der planmäßigen Abschreibungen im Ergebnis von Sonderabschreibungen gemäß Fördergebietsgesetz und der
Übertragung von stillen Reserven aus dem Sonderposten
mit Rücklageanteil in Höhe von insgesamt TEUR 8.252.
•
Ergebnisverbesserung infolge der ertragswirksamen
Auflösung des Sonderpostens mit Rücklageanteil in
Höhe von TEUR 16.896.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen
denen der Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, als
Mutterunternehmen.
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, und, soweit
erforderlich, auch außerplanmäßige Abschreibungen sowie
um in Vorjahren vorgenommene Übertragungen gemäß
§ 6b Einkommensteuergesetz und Sonderabschreibungen
gemäß § 4 Fördergebietsgesetz, bewertet. Die planmäßigen
Abschreibungen werden im Wesentlichen unter Berücksichtigung der steuerlich zulässigen Nutzungsdauer vorgenommen. Im Bereich des unbeweglichen Anlagevermögens
wird die unter technischen Gesichtspunkten jeweils zu
erwartende Nutzungsdauer zu Grunde gelegt.
Bei der Ermittlung der Anschaffungs- und Herstellungskosten
der Wirtschaftsgüter des Neuen Messegeländes wird seit
1996 auf Grund noch ausstehender Schlussrechnungen
auf vom Ingenieurbüro Prof. Burkhardt GmbH & Co. ermittelte Prognosewerte zurückgegriffen.
Die Zugänge des Berichtsjahres von unbeweglichen und
immateriellen Vermögensgegenständen werden zeitanteilig,
geringwertige Wirtschaftsgüter im Jahr des Zuganges
vollständig abgeschrieben. Aus Vereinfachungsgründen
wird für diese Wirtschaftsgüter der Abgang im Zugangsjahr
unterstellt. Auf Zugänge beweglicher Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens wird die Vereinfachungsregel gemäß R 44 Abs. 2 Einkommensteuerrichtlinien (EStR)
angewandt.
Das Jahresergebnis 2002 ist durch die Vornahme steuerlicher
Maßnahmen wie folgt beeinflusst:
Die sonstigen Beteiligungen wurden zu Anschaffungskosten, soweit erforderlich vermindert um Abschreibungen
auf den niedrigeren beizulegenden Wert wegen voraussichtlich dauerhafter Wertminderungen, angesetzt.
Die sonstigen Ausleihungen sind zum Nennwert bilanziert.
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, die unfertigen
Leistungen und die Waren sind zu durchschnittlichen Anschaffungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet. Die erhaltenen Anzahlungen
wurden bis zur Höhe der unfertigen Leistungen offen von
diesen abgesetzt. Der die unfertigen Leistungen übersteigende Betrag der erhaltenen Anzahlungen ist passivisch als
erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen ausgewiesen.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bilanziert.
Bei den Forderungen wird allen erkennbaren Einzelrisiken
und dem allgemeinen Kreditrisiko durch angemessene
Wertabschläge Rechnung getragen.
Die sonstigen Wertpapiere sind mit den Anschaffungskosten angesetzt.
Die flüssigen Mittel sind zum Nominalwert bilanziert. Die
Fremdwährungsguthaben werden mit dem Geldkurs des
Abschluss-Stichtages bewertet.
Die Pensionsrückstellungen sind versicherungsmathematisch nach dem Teilwertverfahren mit einem Rechnungszinsfuß von 6,0 % p. a. ermittelt.
Bei der Dotierung der sonstigen Rückstellungen sind alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen berücksichtigt worden. Ihre Bewertung ist unter Beachtung des
Grundsatzes der vernünftigen kaufmännischen Beurteilung
in Höhe ihrer voraussichtlichen Inanspruchnahme erfolgt.
VI. Erläuterungen zur Konzernbilanz sowie
zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung
Die Zusammensetzung und Entwicklung der einzelnen
Posten des Anlagevermögens gehen aus der als "Anlage
zum Anhang" beigefügten Darstellung hervor.
Der Anteilsbesitz gemäß § 313 Abs. 2 HGB ergibt sich
aus folgender Übersicht:
Die Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt.
Sitz
Stammkapital
bzw. Kommanditvermögen
EUR
Anteil
am
Kapital
%
Eigenkapital
(Nicht durch Eigenkapital gedeckter
Fehlbetrag)
EUR
Positives
(negatives)
Ergebnis 2002
EUR
Leipziger Messe Liegenschaftsgesellschaft mbH
Leipzig
2.582.100,00
100
3.604.607,76
1.531.662,921
FAIRNET Gesellschaft für Messe-, Ausstellungs- und
Veranstaltungsservice mbH
Leipzig
1.022.650,00
100
1.198.314,26
-175.631,572
DMA Messe-Marketing und Ausstellungsgesellschaft mbH
Leipzig
153.400,00
100
153.400,00
78.917,321
MaxicoM GmbH Euro-Asia Business Center Leipzig
Leipzig
50.000,00
100
134.581,95
388.451,331
Leipziger Messe Gastronomie GmbH
Leipzig
1.022.650,00
90
1.176.037,56
212.713,571
Magdeburger Messebetriebsgesellschaft mbH & Co. KG
Magdeburg
485.727,293
26
(1.812.995,20)3
(644.369,78)3
Magedeburger Messeverwaltungsgesellschaft mbH
Magdeburg
25.564,593
26
25.669,513
(149,82)3
Dresden
278.670.040,004
42,2
(137.770.601,49)4
(176.003.218,52)4
Verbundene Unternehmen
Sonstige Beteiligungen
Infineon Technologies SC 300 GmbH & Co. KG
1
Die Jahresergebnisse sind im Rahmen der bestehenden Ergebnisabführungsverträge von der Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, vereinnahmt worden.
Das Jahresergebnis ist im Rahmen des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages von der Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, ausgeglichen worden.
3
Die Jahresabschlüsse zum 31. Dezember 2002 sind noch nicht fertig gestellt. Insofern betreffen die Angaben jeweils den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2001.
4
Auf Grund des vom Kalenderjahr abweichenden Geschäftsjahres beziehen sich die Angaben auf den 30. September 2002.
2
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Dem Anteil am Gesellschaftskapital der Infineon Technologies
SC 300 GmbH & Co. KG, Dresden, in Höhe von 42,2%
stehen Stimmrechte in Höhe von 9,0% gegenüber.
Die bisherige 50%ige Beteiligung an der Leipziger Messe
Verlag und Vertriebsgesellschaft mbH, Leipzig, (assoziiertes
Unternehmen) wurde zum Ende des Geschäftsjahres 2002
an den Mitgesellschafter veräußert und übertragen.
von der Stadt Leipzig gehalten.
Das satzungsmäßige Stammkapital der Leipziger Messe
Gesellschaft mbH, Leipzig, beträgt TEUR 51.129.
Im Geschäftsjahr wurden TEUR 2.200 gemäß Umlaufbeschluss der Gesellschafter der Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, in die Kapitalrücklage gemäß
§ 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB eingestellt.
Vorräte
Sonderposten mit Rücklageanteil gemäß § 273 HGB
Die unfertigen Leistungen resultieren aus den noch ausstehenden Betriebskostenabrechnungen für das Geschäftsjahr 2002
(TEUR 195), denen erhaltene Anzahlungen in Form von Betriebskostenvorauszahlungen in Höhe von TEUR 197 gegenüberstehen. Der die unfertigen Leistungen übersteigende Betrag
der erhaltenen Anzahlungen in Höhe von TEUR 2 ist passivisch als erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen ausgewiesen.
Im Geschäftsjahr erfolgte die vollständige, ertragswirksame Auflösung des Sonderpostens mit Rücklageanteil.
Der Sonderposten resultierte aus Veräußerungsgewinnen
im Rahmen des Verkaufs einer Innenstadtliegenschaft durch
die Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, im vorangegangenen Geschäftsjahr.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Pensionsrückstellungen
Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Die Pensionsrückstellungen zum 31. Dezember 2002
wurden gemäß versicherungsmathematischem Gutachten
auf der Grundlage der Richttafeln 1998 von Dr. Klaus
Heubeck ermittelt.
Resultierend aus der Durchführung der Rechnungslegung
seitens des Mutterunternehmens im Namen und auf Rechnung
eines Fremdveranstalters sind in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entsprechende Kundenforderungen
in Höhe von TEUR 3 enthalten, denen unter den sonstigen
Verbindlichkeiten ausgewiesene Verbindlichkeiten gegenüber
dem Fremdveranstalter in gleicher Höhe gegenüberstehen.
Eigenkapital
Die Geschäftsanteile der Leipziger Messe Gesellschaft mbH,
Leipzig, werden zu je 50,0 % vom Freistaat Sachsen und
Die Pensionsrückstellungen enthalten TEUR 1.988 Pensionszusagen an ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung.
Sonstige Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen
TEUR 4.786 für ausstehende Rechnungen zum Bau des
Neuen Messegeländes sowie Beträge für sonstige ausstehende Rechnungen (TEUR 1.114). Darüber hinaus bestehen die sonstigen Rückstellungen unter anderem für
Verpflichtungen aus leistungsorientierter Bezahlung
(TEUR 693), Altersteilzeitverpflichtungen (TEUR 521), Zeitrenten (TEUR 431), Jubiläumsverpflichtungen (TEUR 247),
eine Aufwandsrückstellung gemäß § 249 Abs. 2 HGB für
Instandsetzungsarbeiten (TEUR 229), ungewisse Verbindlichkeiten aus Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten
(TEUR 211) sowie Rechtsstreitigkeiten (TEUR 167), Verpflichtungen aus noch nicht in Anspruch genommenem Urlaub
der Mitarbeiter (TEUR 189) sowie für Berufsgenossenschaftsbeiträge (TEUR 126).
Verbindlichkeitenspiegel
Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten gehen aus dem
nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel hervor:
31.12.2002
TEUR
Restlaufzeit
bis zu
einem Jahr
TEUR
Restlaufzeit
über ein Jahr
bis fünf Jahre
TEUR
Restlaufzeit
über fünf Jahre
TEUR
2
(0)
2
(0)
0
(0)
0
(0)
117.597
(117.597)
0
(0)
117.597
(117.597)
0
(0)
4.237
(4.607)
4.237
(4.555)
0
(52)
0
(0)
0
(559)
0
(89)
0
(470)
0
(0)
2.026
(6.767)
1.879
(2.604)
46
(4.062)
101
(101)
123.862
(129.530)
6.118
(7.248)
117.643
(122.181)
101
(101)
195
(196)
195
(196)
0
(0)
0
(0)
Verbindlichkeiten
•
aus erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen
•
gegenüber Kreditinstituten
•
aus Lieferungen und Leistungen
•
gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Sonstige Verbindlichkeiten
Erhaltene Anzahlungen
(offen von den Vorräten abgesetzt)
( ) Vorjahr
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch
einen Kreditauftrag des Freistaates Sachsen besichert. Es
besteht eine Abtretung der künftigen Auszahlungsansprüche
aus einem bei einer vorzeitigen Beendigung des Kreditvertrages zu gewährenden Gesellschafterdarlehen des Freistaates Sachsen an die Leipziger Messe Gesellschaft mbH,
Leipzig. Der Kommanditanteil an der Infineon Technologies
SC 300 GmbH & Co. KG, Dresden, ist verpfändet.
Sonstige Verbindlichkeiten
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen
Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter Freistaat
Sachsen (TEUR 500), Verbindlichkeiten aus Erlösauskehr im
Zusammenhang mit einer für den Verkauf vorgesehenen
Innenstadtliegenschaft (TEUR 490), Verbindlichkeiten im
Rahmen der sozialen Sicherheit (TEUR 390), Verbindlichkeiten aus Steuern (TEUR 204) sowie Verbindlichkeiten aus
erhaltenen Kautionen (TEUR 184).
Passive Rechnungsabgrenzung
Der passive Rechnungsabgrenzungsposten wurde im Wesentlichen für Sonderfinanzierungsgeschäfte gebildet und
wird ratierlich über die Laufzeit der zu Grunde liegenden
Verträge aufgelöst.
Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse betreffen:
2002
TEUR
2001
TEUR
18.703
22.065
•
Standmieten Messen
•
Standbau
8.029
9.143
•
Verkauf von Speisen und Getränken
5.916
5.126
•
Eintrittskarten
4.681
4.164
•
Miete Sonderveranstaltungen, Kongresse
4.518
3.175
•
Erlöse im Zusammenhang mit Veranstaltungen des BMWi (ohne Standmieten)
2.705
1.457
•
Dauermieten
2.046
1.347
•
Übrige
8.994
9.691
55.592
56.168
Die Umsatzerlöse wurden im Wesentlichen im Inland erzielt.
Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens mit
Rücklageanteil (TEUR 16.896), von vermögensrechtlichen
Ansprüchen (TEUR 4.005) und des passiven Rechnungsabgrenzungspostens (TEUR 2.820), Erträge aus Zulagen
und Zuschüssen (TEUR 827), aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 438) sowie aus Schadenersatz (TEUR 125).
Periodenfremde Erträge und Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten folgende
periodenfremde Erträge sowie Erträge aus steuerlichen
Maßnahmen:
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten
periodenfremde Aufwendungen aus Buchverlusten in Höhe
von TEUR 2.233 (i. Vj. TEUR 6).
Ausgleichszahlung durch die Gesellschafter
Der Posten enthält die Zahlungen der Gesellschafter an die
Leipziger Messe Gesellschaft mbH, Leipzig, zum Ausgleich
eines ungedeckten Finanzbedarfes aus dem operativen
Geschäft der Gesellschaft. Grundlage für die Zahlungen
sind die Vereinbarungen aus dem Konsortialvertrag zwischen
den Gesellschaftern vom 5. November / 2. Dezember 1993
in Verbindung mit den jeweils genehmigten Wirtschaftsplänen der Gesellschaft.
2002
TEUR
2001
TEUR
16.896
0
438
473
•
Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens mit Rücklageanteil
•
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
•
Erträge aus abgeschriebenen und wertberichtigten Forderungen
73
119
•
Gewinne aus der Veräußerung von Anlagevermögen
71
16.942
•
Erträge aus Auflösung Verbindlichkeit Restitutionsansprüche Ringmessehaus
2.226
0
19.704
17.534
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
VII. Sonstige Angaben
Sonstige finanzielle Verpflichtungen gemäß § 314
Abs. 1 Nr. 2 HGB bestehen in Höhe von TEUR 1.507. Im
Wesentlichen bestehen diese für Leasingverpflichtungen
und Mieten (TEUR 1.431).
Aus dem Kauf des Dienstleistungszentrums Seehausen mit
notariellem Kaufvertrag vom 11. Dezember 2002 resultiert
für die Leipziger Messe GmbH unter Einbeziehung der
Übernahme einer Darlehensverbindlichkeit eine finanzielle
Verpflichtung in Höhe von TEUR 3.405. Nutzen und Lasten
aus diesem Kaufvertrag gehen im Geschäftsjahr 2003 auf
die Leipziger Messe GmbH über.
Haftungsverhältnisse bestehen durch die gesamtschuldnerische Haftung der Leipziger Messe GmbH und der
Leipziger Messe Verlag und Vertriebsgesellschaft mbH
für die Grunderwerbsteuer, die aus dem Kauf des Dienstleistungszentrums Seehausen resultiert.
Geschäftsführer der Leipziger Messe Gesellschaft mbH,
Leipzig, waren im Berichtsjahr folgende Herren:
•
Dipl.-Kfm. Werner Matthias Dornscheidt, Leipzig,
Vorsitzender der Geschäftsführung und
•
Dipl.-Ing. Josef Rahmen, Leipzig,
Geschäftsführer Technik.
Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung der Leipziger Messe
Gesellschaft mbH, Leipzig, betrugen im Geschäftsjahr TEUR 446.
Im Jahr 2000 ist einem Mitglied der Geschäftsführung
ein Darlehen im Nennbetrag von TEUR 17,9 gewährt worden. Die Laufzeit des Darlehens beträgt fünf Jahre. Der
Zinssatz beträgt 5,5 % p. a. Die Tilgung erfolgt durch
Annuitätenzahlung. Der Restwert des Darlehens zum Stichtag beträgt TEUR 8,6.
Die Gesamtbezüge früherer Mitglieder der Geschäftsführung betrugen für das Geschäftsjahr TEUR 121.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhielten im Geschäftsjahr Aufwandsentschädigungen von insgesamt TEUR 21.
Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer der im
Konzernabschluss vollkonsolidierten Unternehmen (ohne
Geschäftsführung und Auszubildende) belief sich auf
316 Angestellte und 75 gewerbliche Arbeitnehmer.
Der Aufsichtsrat der Leipziger Messe Gesellschaft mbH,
Leipzig, setzte sich im Geschäftsjahr 2002 aus folgenden
Mitgliedern zusammen:
2002
Mitglieder im Aufsichtsrat
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Dr. Martin Gillo
Wolfgang Tiefensee
Prof. Dr. Kajo Schommer
Joachim Dirschka
Andrea Fischer
Dr. Joachim Fischer
Prof. Claus Groth
Dr. Klaus Mangold
Dr. Thomas de Maizière
Dr. Horst Metz
Dr. Arend Oetker
Volker Schimpff
Dr. Gunter Thielen
Dr. Lothar Tippach
Dr. Wolfgang Vehse
Dr. Konrad M. Weis
Staatsminister, Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit, Vorsitzender des Aufsichtsrates (seit 2. Mai 2002)
Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates
Staatsminister, Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit, Vorsitzender des Aufsichtsrates (bis 2. Mai 2002)
Vizepräsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Präsident des Sächsischen Handwerkstages
Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig
Staatssekretärin für Wirtschaft, Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit (seit 21. August 2002)
Vorsitzender der SPD-Fraktion im Stadtrat der Stadt Leipzig
Meerbusch
Vorsitzender des Vorstandes der DaimlerChrysler Services AG
Staatsminister, Sächsisches Staatsministerium der Finanzen (bis 2. Mai 2002)
Staatsminister, Sächsisches Staatsministerium der Finanzen (seit 21. August 2002)
Geschäftsführender Gesellschafter der Dr. Arend Oetker Holding GmbH & Co. KG
Mitglied der CDU-Fraktion im Stadtrat der Stadt Leipzig
Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann AG
Vorsitzender der PDS-Fraktion im Stadtrat der Stadt Leipzig
Staatssekretär für Wirtschaft, Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit (bis 25. Juni 2002)
Former President and CEO Bayer USA Inc. (bis 6. August 2002)
Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat
•
•
•
•
•
Marita Geißler
Klaus Hengstwerth
Bodo Marks
Roberto Rödel
Günter Wrick
Gruppenleiterin Einkauf (bis 6. August 2002)
Kongresstechniker (bis 6. August 2002)
Ingenieur für Kommunikationstechnik (seit 6. August 2002)
Betriebshandwerker (seit 6. August 2002)
freigestellter Betriebsrat, Controller
Ehrenmitglied des Aufsichtsrates
•
Kurt Schoop
Leipzig, den 17. März 2003
Werner M. Dornscheidt
Vorsitzender der Geschäftsführung
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Josef Rahmen
Geschäftsführer
Anlage zum Konzernanhang
Entwicklung des Anlagevermögens Konzern
Anschaffungs- und Herstellungskosten
I.
1.1.2002
EUR
Zugänge
EUR
Umbuchungen
EUR
Abgänge
EUR
4.868.453,52
423.708,97
232.445,05
0,01
232.445,05
0,00
-232.445,05
0,00
5.100.898,57
423.708,97
0,00
0,01
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
398.097.612,07
230.834,90
44.432,59
5.396.759,43
2.
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
54.856.971,18
1.056.752,18
12.291,95
532.916,14
3.
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
56.724,54
83.218,85
-56.724,54
0,00
453.011.307,79
1.370.805,93
0,00
5.929.675,57
1,00
0,00
0,00
1,00
Immaterielle Vermögensgegenstände
1.
2.
II.
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
Geleistete Anzahlungen
Sachanlagen
1.
III. Finanzanlagen
1.
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
2.
Sonstige Beteiligungen
117.733.905,89
0,00
0,00
0,00
3.
Sonstige Ausleihungen
39.347,78
6.443,12
0,00
18.036,30
117.773.254,67
6.443,12
0,00
18.037,30
575.885.461,03
1.800.958,02
0,00
5.947.712,88
Abschreibungen
Buchwerte
21.12.2002
EUR
1.1.2002
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
Umbuchungen
EUR
31.12.2002
EUR
31.12.2002
EUR
31.12.2001
EUR
5.524.607,53
3.907.663,86
416.737,92
0,00
0,00
4.324.401,78
1.200.205,75
960.789,66
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
232.445,05
5.524.607,53
3.907.663,86
416.737,92
0,00
0,00
4.324.401,78
1.200.205,75
1.193.234,71
392.976.120,13
223.951.909,56
5.113.640,19
3.012.263,49
0,00
226.053.286,26
166.922.833,87
174.145.702,51
55.393.099,17
52.288.433,69
1.091.190,56
525.333,05
0,00
52.854.291,20
2.538.807,97
2.568.537,49
83.218,85
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
83.218,85
56.724,54
448.452.438,15
276.240.343,25
6.204.830,75
3.537.596,54
0,00
278.907.577,46
169.544.860,69
176.770.964,54
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
1,00
117.733.905,89
136.775,38
0,00
0,00
0,00
136.775,38
117.597.130,51
117.597.130,51
27.754,60
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
27.754,60
39.347,78
117.761.660,49
136.775,38
0,00
0,00
0,00
136.775,38
117.624.885,11
117.636.479,29
571.738.706,17
280.284.782,49
6.621.568,67
3.537.596,54
0,00
283.368.754,62
288.369.951,55
295.600.678,54
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Konzernlagebericht
1. Das Geschäftsjahr im Überblick
Bereits im Lagebericht zum Vorjahr hatten wir über zwei
Tendenzen in der deutschen Messewirtschaft zu berichten.
Zum einen hat die Bedeutung des Kommunikationsinstrumentes Messe für ausstellende Unternehmen eine überragend hohe Bedeutung im Kommunikationsmix. Zum
anderen ist ein Trend zur Konzentration auf weniger Veranstaltungen bei den einzelnen Unternehmen zu beobachten. Dies führte dazu, dass die vorhandenen Budgets auf
diese Messeveranstaltungen gelenkt werden und andere
Veranstaltungen nicht mehr genutzt werden.
Diese Entwicklungen haben sich im Geschäftsjahr 2002
bestätigt und werden sich gemäß einer Befragung deutscher
ausstellender Unternehmen durch das TNS Emnid-Institut
im Auftrag des AUMA - des Ausstellungs- und Messeausschusses der Deutschen Wirtschaft - in den kommenden
Jahren fortsetzen. Dieser Befragung zufolge wollen deutsche
Aussteller in den Jahren 2003/2004 durchschnittlich 3 %
mehr in Messebeteiligungen investieren. Der Anteil der
vorhandenen Messebudgets für Inlandsmesseauftritte bleibt
demnach in etwa gleich, jedoch wird die Anzahl der Inlandsveranstaltungen, auf denen man ausstellen will, sinken.
Der Anteil von Messeauftritten im Ausland wird demnach
steigen. Diese Rahmenbedingungen waren und sind entscheidend für das Geschäft der Leipziger Messe.
Im Bereich der Verbraucherausstellungen konnte die
Leipziger Messe Gesellschaft mbH 2002 überwiegend
positive Entwicklungen verzeichnen. Ein besonderer Höhepunkt war die erstmalig durchgeführte GC - Games Convention, Europas erste umfassende Erlebnismesse für
interaktive Unterhaltung, Infotainment und Edutainment.
Den Besuchern bot die Veranstaltung die Möglichkeit,
Software und Hardware ausgiebig auszuprobieren und die
neuesten Produkte kennen zu lernen. Im angeschlossenen
Business-Center wurde Industrie und Handel die Möglichkeit
gegeben, miteinander Geschäfte abzuschließen. Hiervon
wurde in großem Umfang Gebrauch gemacht. Man kann
bereits jetzt sagen, dass mit der GC die Branche ihre Plattform gefunden hat.
Die AUTO MOBIL INTERNATIONAL hatte bereits im Vorjahr
erheblich durch die Konzentrationsprozesse im Messewesen
gewonnen. Die positiven Ergebnisse sind auf hohem Niveau
stabilisiert. Flächen- und besuchermäßig ist das Vorjahresniveau gehalten worden. Umsatz- und Ausstelleranzahl
sind geringfügig zurückgegangen, da planmäßig schwere
Nutzfahrzeuge nicht ausgestellt wurden.
Ebenfalls sehr erfreulich war das Jahr für die Leipziger Buchmesse, die bei deutlich erhöhten Flächen- und Besucherzahlen Umsatz- und Erfolgsbeitrag erheblich steigern konnte.
Die Buchmesse erreichte 2002 erstmals einen positiven
Deckungsbeitrag.
Mit den Verbraucherausstellungen Haus-Garten-Freizeit
und Modell & Hobby wurden ebenfalls höhere Erlöse und
Deckungsbeiträge erwirtschaftet.
Die PARTNER PFERD hat erheblich von dem parallel durchgeführten FEI-Weltcup-Finale der Springreiter in Leipzig profitiert.
Im Herbst des Jahres haben wir zur Unterstützung der
Beseitigung der Folgeschäden der Hochwasserkatastrophe
im Sommer einmalig eine Wiederaufbaumesse durchgeführt.
Leicht positiv zeigte sich das Ergebnis der Fremdveranstaltung
Touristik & Caravaning. Die Immobilienmesse Leipzig wurde
erstmals parallel zur Haus-Garten-Freizeit durchgeführt.
Der Fokus wurde auf die Vermarktung von Wohnimmobilien
verlagert. Hierdurch wurde ein nahezu ausgeglichenes
Ergebnis bei geringeren Umsatzerlösen verwirklicht.
Im Bereich der Ordermessen gab es Licht und Schatten. Es
zeigt sich, wenn auch in unterschiedlichem Maß, die Abhängigkeit dieser Veranstaltungen von der Endverbraucher-
nachfrage u.a. wegen der Euro-Einführung, die das Geschäft
der Fachbesucher des Einzelhandels determiniert.
Die CADEAUX - Frühjahr und Herbst - konnte bei leicht
rückgängigen Umsätzen positive Ergebnisse, wenn auch
geringfügig unter dem Vorjahresniveau, realisieren.
Die regionale Ausrichtung der Fashion Look! hat für die
Herbstveranstaltung zu einer deutlichen Verbesserung des
Ergebnisses bei reduzierten Umsätzen geführt. Die erstmals
durchgeführte Body Look bedurfte naturgemäß erheblicher
Anfangsinvestitionen, so dass hier unter dem Strich ein
negativer Erfolgsbeitrag entstand.
Comfortex und MIDORA hatten Umsatzrückgänge zu
verzeichnen, die im Falle der Comfortex das Ergebnis verschlechterten, während es bei der MIDORA durch kostenseitige Gegensteuerungsmaßnahmen gelang, das Ergebnis
nicht nur zu halten, sondern gegenüber der Vorveranstaltung
zu verbessern.
Insgesamt wurde mit den Ordermessen ein positiver Deckungsbeitrag erwirtschaftet, der etwas unter dem Vorjahresniveau lag. Wir gehen davon aus, dass bei sich erholender
Konjunktur die Ergebnisse wieder deutlich besser werden.
Für das Geschäftsfeld Industrie- und Fachmessen bestand für uns im Jahr 2002 die Herausforderung, unser
Fachprogramm unter schwierigen volkswirtschaftlichen
Bedingungen weiter zu stabilisieren und nach Möglichkeit auszubauen. Dies ist uns weitgehend gelungen. So
konnten wir mit der mitteldeutschen handwerksmesse
bei leicht verbesserten Umsatzerlösen und im Vergleich
zur Vorveranstaltung reduzierten Kosten das Ergebnis
deutlich verbessern.
Die Leitmesse Orthopädie + Reha-Technik, die als Gastmesse
dauerhaft für Leipzig gewonnen wurde, verlief sehr zufriedenstellend. Neben dem positiven Imageeffekt für die
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Leipziger Messe und den Standort Leipzig - das Klientel
der Veranstaltung ist international geprägt - konnten wir
auch ein gutes wirtschaftliches Ergebnis verzeichnen.
Die Zuliefermesse Z wurde 2002 zum dritten Mal durchgeführt. Gegenüber der Vorveranstaltung wurden alle
Absatz- und Umsatzzahlen außerordentlich verbessert.
Erstmals wurde mit dieser Veranstaltung ein deutlich positives
Ergebnis erwirtschaftet. Die Veranstaltung hat sich dauerhaft
im Markt etabliert und ist für unsere Kunden ein fester
Termin im Kalender des Geschäftsjahres geworden.
Mit der erstmals durchgeführten REALLOCATION, der
Standortmesse für Mittel- und Osteuropa, gelang uns
ein Achtungserfolg, auf dessen Basis das völlig neuartige Konzept dieser Veranstaltung weiter durchgesetzt
werden wird.
Ähnlich schwierig wie im Vorjahr war die Situation der
baunahen Themen. Wir waren gezwungen, die HolzTec
für 2002 abzusagen. Wir arbeiten daran, das Thema Holzbau
im Rahmen anderer Veranstaltungen mit zu präsentieren,
um so für Aussteller und Besucher zusätzliche synergetische
Effekte zu generieren.
Im Bereich Sanitär, Heizung, Klima und Gebäudetechnik
haben wir 2002 die SHKG durchgeführt. Parallel hierzu
wurde die Gastveranstaltung efa - Fachmesse für Elektround Gebäudetechnik, Klima und Automation durchgeführt.
Die Ergebnisse der SHKG haben konjunkturbedingt
nicht unsere Erwartungen erfüllt. Trotzdem ist es gelungen,
einen leicht positiven Erfolgsbeitrag zu erwirtschaften.
Die efa hatte im Vergleich zur Vorveranstaltung ebenfalls
Absatz- und Umsatzrückgänge zu verzeichnen. Wir sind
überzeugt, mit der Entscheidung, beide Veranstaltungen
parallel durchzuführen, den schwierigen wirtschaftlichen
Verhältnissen der Branchen in bestmöglicher Weise Rechnung getragen zu haben.
Das Kongressgeschäft in unserem Congress Center Leipzig
(CCL) konnte mit einer Vielzahl von Tagungen, Firmenveranstaltungen und Empfängen einen Umsatzbeitrag von
EUR 1,9 Mio. erreichen.
Die FAIRNET Gesellschaft für Messe-, Ausstellungs- und
Veranstaltungsservice mbH musste sich im Geschäftsjahr
2002 an zunehmend enger werdenden Märkten behaupten.
Die Umsatzerlöse lagen geringfügig unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Durch umfangreiche Neuakquisition
konnten die Effekte der ausbleibenden wirtschaftlichen
Erholung im überregionalen Geschäft aber zumindest teilweise ausgeglichen werden.
Der FAIRNET GmbH ist es auf Grund ihrer diversifizierten
Absatzstruktur gelungen, den verhaltenen Entwicklungen
im überregionalen Geschäft mit einer stabilen Geschäftsentwicklung am Messeplatz Leipzig, d.h. bei den Eigen- und
Fremdveranstaltungen, im Kongressgeschäft sowie im
Bereich der Werbeflächen, erfolgreich entgegenzutreten.
Besonders positiv wirkten sich in diesem Zusammenhang
u.a. die im Rahmen der GC - Games Convention und dem
31. Deutschen Turnfest generierten Umsätze aus.
Korrespondierend zu den verminderten Umsätzen in der
FAIRNET GmbH stellen sich im Geschäftsjahr 2002 gegenüber
dem Vorjahr auch die Materialaufwendungen reduziert dar.
Innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist
es der Gesellschaft auf Grund eines aktiven Kostenmanagements gelungen, erhebliche Einsparungen zu realisieren
und somit den umsatzseitigen Entwicklungen gegenzusteuern. Die dargestellten Faktoren führen dazu, dass im
Geschäftsjahr 2002 lediglich ein leicht negativer Beitrag
zum Konzernergebnis realisiert wurde.
Im zweiten Halbjahr 2002 wurden in der FAIRNET GmbH
Maßnahmen zur weiteren Optimierung der Geschäftspolitik
und der Struktur des Unternehmens ergriffen. Die Neukundengewinnung wird mit noch detaillierteren Zielvorgaben
durchgeführt. Die Neukundenansprache ist im Akquisitionscenter gebündelt, dessen personelle Kapazitäten erweitert
wurden. Gleichzeitig wurden Regionalvertretungen aufgegeben, deren Wirtschaftlichkeit hinter den Erwartungen
geblieben war. Am Standort Leipzig wurden die Geschäftsbereiche “Eigenveranstaltungen der Leipziger Messe
mit Fremd- und Sonderveranstaltungen am Messeplatz
Leipzig” und “Individuelle Kunden im überregionalen
Geschäftsbereich” organisatorisch getrennt. Hierdurch
wird eine Fokussierung auf das jeweilige Geschäftsfeld
erhöht. Gleichzeitig wurde eine verbesserte Ausnutzung
von Synergiepotenzialen mit der Muttergesellschaft Leipziger
Messe GmbH erreicht.
Die Leipziger Messe Gastronomie GmbH konnte ihre
Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr deutlich um rund
13 % auf EUR 6,3 Mio. steigern. Neben der Betriebsführung der gastronomischen Einrichtungen der Muttergesellschaft Leipziger Messe GmbH (im Congress Center
Leipzig und auf dem Neuen Messegelände, im Mitarbeitercasino des Verwaltungsgebäudes der Leipziger Messe
GmbH, sowie in der Halle 7 auf dem alten Messegelände)
generiert die Gesellschaft ebenso Umsätze im Rahmen
der gastronomischen Betreuung anderer Veranstaltungen
außer Haus. Hierzu gehört zurzeit auch die gastronomische
Versorgung auf dem Baustellengelände des neuen BMW
Werkes in Leipzig. Die Bewirtschaftung dieses neuen
Segmentes konnte die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2002
für sich gewinnen.
Die Zahl der betreuten Veranstaltungen ist gegenüber dem
Vorjahr gestiegen. Hervorzuheben sind dabei insbesondere
die Veranstaltungen SAP-Kongress und die SAP-Infotage,
das 31. Deutsche Turnfest, das Deutschlandtreffen der
Ostpreußen, die Jubiläumsfeier “40 Jahre Tupperware
Deutschland” sowie die Carreras Gala.
Per Saldo ergibt sich ein gegenüber dem Vorjahr um ca.
33 % gestiegener positiver Beitrag zum Konzernergebnis.
Der Leipziger Messe Liegenschaftsgesellschaft mbH
ist es im Geschäftsjahr 2002 gelungen, den Umsatz im
Vergleich zum Vorjahr um ca. 60 % zu steigern. Bei nicht
in gleichem Maße gestiegenen Aufwendungen für die
Betriebsleistung konnte somit per Saldo der Erfolgsbeitrag
zum Konzernergebnis gegenüber dem Vorjahr um ca.
168 % verbessert werden.
Die Arbeit im außerordentlich erfolgreichen Jahr 2002 war
durch starke Akquisitionstätigkeiten geprägt. Insgesamt
fanden in den von der Gesellschaft verwalteten Liegenschaften 131 Veranstaltungen im Sport-, Show- und Eventbereich statt. Die Anzahl der Besucher dieser Veranstaltungen
auf dem Neuen Messegelände, der Halle 7 des Alten Messegeländes, dem Untergrundmessehaus und dem Handelshof lag um 25 % über dem Vorjahreswert und belief sich
auf 845.900.
Besondere Höhepunkte des Geschäftsjahres waren das
Deutsche Turnfest sowie die zentrale Dankveranstaltung
der Bundesregierung für die Fluthelfer im Zusammenhang
mit der Hochwasserkatastrophe im Sommer 2002.
In dem von der Gesellschaft betreuten Gastveranstaltungsbereich sind bei der “Fachdental”, der “Sachsenback”,
der “Motorradmesse” und der “Philatelia mit T’card &
MünzExpo” Flächenzuwächse im Ausstellungsbereich
und stabile bzw. gestiegene Besucherzahlen zu verzeichnen.
Neue Produkte wie “Azubi- & Studientage Sachsen”
und “Beauty & Hair Event 2002” sind von den Ausstellern
und Besuchern gut angenommen worden, so dass es
optionierte Folgetermine gibt.
Die Messehalle 7 des Alten Messegeländes wies mit 48
durchgeführten Veranstaltungen einen hohen Nutzungsgrad
aus. Mit dem Vermieter (LEVG) konnte der Mietvertrag
über zwei weitere Jahre verlängert werden.
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Die Geschäftstätigkeit der DMA Messe-Marketing und Ausstellungsgesellschaft mbH im Geschäftsjahr 2002 ist von einer
leichten Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr geprägt.
Insgesamt konnte das hohe Niveau der Umsätze aus dem
Bereich der Durchführung von Veranstaltungsbeteiligungen
im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und
Arbeit (BMWA), die ca. drei Viertel des Gesamtumsatzes
ausmachen, konsolidiert werden. Zusammen mit den
organisierten Beteiligungen deutscher Bundesländer an
Veranstaltungen an ausländischen Messeplätzen wurden
mit der gesamten Unternehmenssparte “Organisation
von Messebeteiligungen für Dritte” insgesamt ca. 90 %
der Umsätze der DMA GmbH realisiert.
Im Bereich “Eigene Auslandsaktivitäten” wurde wie im
Vorjahr die Kooperationsveranstaltung Ökotech in Ungarn
durchgeführt. Trotz rückläufigem Umsatz konnte erneut
ein positiver Deckungsbeitrag erzielt werden.
Im Bereich “Inlandsaktivitäten”, der einerseits die Organisation eines Gemeinschaftsstandes auf der ExpoReal München umfasst und andererseits mehrere Veranstaltungen
beinhaltet, die durch Dritte im Auftrag der DMA GmbH
durchgeführt werden, war insgesamt ein rückläufiger Umsatz und Erfolgsbeitrag zu verzeichnen. Ursächlich sind
unverändert die konjunkturellen Probleme, vor allem in
der Bauindustrie und den verwandten Branchen, wodurch
die durch Dritte im Auftrag der DMA GmbH durchgeführten
Veranstaltungen zu leiden haben.
Trotz der zur Erreichung der Umsatzerhöhung verstärkten Marketingaktivitäten und damit verbundenen Kostensteigerungen
ist es der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2002 gelungen, einen
deutlich positiven Erfolgsbeitrag zum Konzernergebnis zu leisten.
Auch die MaxicoM GmbH Euro-Asia Business Center
Leipzig konnte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr
weiter leicht erhöhen. Mit einer Auslastungsquote von
87,1 % zum Jahresende konnte die Gesellschaft das Unternehmensziel gemäß Wirtschaftsplan 2002 übertreffen. Zum
31. Dezember 2002 bestanden mit 91 Unternehmen Mietverhältnisse über eine Mietfläche von insgesamt 10.785 m2.
veräußert und übertragen und das Kataloggeschäft neu
organisiert. Im Zuge der Auseinandersetzung wird die
Leipziger Messe GmbH die Immobilie Dienstleistungszentrum
Seehausen (DLZ) übernehmen.
Bei ertragsseitiger Konsolidierung ist es der MaxicoM GmbH
im Geschäftsjahr 2002 gelungen, kostenseitig erhebliche
Einsparungen zu realisieren. So wurden auf Grund der
Neubesetzung der Geschäftsführung der MaxicoM GmbH
die für 2002 geplanten Budgets für Reisekosten und
Akquisitionsaufwendungen nur zum Teil ausgeschöpft.
Bedingt durch die Umstrukturierung von Finanz- und Verwaltungsfunktionen und deren Anbindung an die Muttergesellschaft Leipziger Messe GmbH konnten auch im
administrativen Bereich Kostenreduzierungen realisiert
werden. Darüber hinaus waren gegenüber dem Vorjahr
nur vergleichsweise geringe Instandsetzungsmaßnahmen
notwendig. Durch die konsequente Einhaltung des Konsolidierungskurses und eine weitere Optimierung des kaufmännischen Instrumentariums ist es gelungen, die vorhandenen Ressourcen effizienter einzusetzen, wodurch
auch künftig die Erwirtschaftung positiver Ergebnisse ermöglicht werden soll.
Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2002 vom Konzern
Leipziger Messe Umsätze in Höhe von EUR 55,6 Mio.
erwirtschaftet. Wir liegen damit um rund EUR 0,6 Mio.
unter dem Vorjahresniveau. Dies ist insofern ein zufriedenstellendes Ergebnis, als das Umsatzniveau der geraden Jahre
traditionell dadurch geprägt ist, dass die große BauFach
nicht stattfindet. Die Abflachung der zyklischen Umsatzschwankungen ist insbesondere durch Neugeschäfte der
Leipziger Messe GmbH, beispielsweise durch die GC - Games
Convention, sowie durch die geringer werdenden Umsatzbeiträge der Bauveranstaltungen verursacht. Darüber hinaus
trug der gestiegene Umsatzbeitrag der Tochtergesellschaften
- zurückzuführen insbesondere auf die Umsatzsteigerungen
der Leipziger Messe Liegenschaftsgesellschaft mbH und
der Leipziger Messe Gastronomie GmbH - zur Stärkung
des Konzernumsatzes im Geschäftsjahr 2002 bei.
Im Geschäftsjahr 2002 wurden von der Gesellschaft die
Voraussetzungen für die Vermarktung neuer Dienstleistungen für interne und externe Kunden geschaffen. So
sollen mittelfristig weitere Deckungsbeiträge für das Unternehmen erwirtschaftet werden.
Infolge der gestiegenen Umsatzerlöse bei gleichzeitigen
Einsparungen im Bereich der sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnte der positive Beitrag der Gesellschaft
zum Konzernergebnis erneut deutlich erhöht werden.
Die 50%ige Beteiligung der Leipziger Messe GmbH am
bisher assoziierten Unternehmen, der Leipziger Messe
Verlag- und Vertriebsgesellschaft mbH, wurde zum
Ende des Geschäftsjahres 2002 an den Mitgesellschafter
Die Gesamtleistung (Umsatzerlöse zzgl. Bestandsveränderungen
und sonstiger betrieblicher Erträge) liegt bei EUR 81,5 Mio.
und ist stark von sonstigen betrieblichen Erträgen beeinflusst.
Die Höhe der sonstigen betrieblichen Erträge ist ungewöhnlich und resultiert aus einigen Sondereinflüssen. Wir haben
im Einzelabschluss der Leipziger Messe GmbH einen im Vorjahr gebildeten Sonderposten mit Rücklageanteil nach
§ 273 HGB aufgelöst. Dieser wurde für Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf von Immobilien gebildet. Das Einkommensteuerrecht erlaubt bisher, solche aufgedeckten
stillen Reserven innerhalb eines bestimmten Zeitraumes
auf neu angeschaffte Vermögensgegenstände des Anlagevermögens zu übertragen. Auf Grund der angekündigten
Änderung der Steuergesetzgebung wäre es unter Umständen zu erwarten, dass bei einer späteren Auflösung des
Sonderpostens die Leipziger Messe GmbH trotz erheblicher
steuerlicher Verlustvorträge in die Situation käme, Ertrag-
steuern abführen zu müssen. Um ein solches wirtschaftliches
Paradoxon zu vermeiden, haben wir uns entschlossen, den
Sonderposten im Einzelabschluss der Leipziger Messe GmbH
vorsorglich im Geschäftsjahr 2002 ertragswirksam aufzulösen, was sich im Konzernabschluss analog niederschlägt.
Ferner konnten Verbindlichkeiten der Leipziger Messe GmbH
aus vermögensrechtlichen Ansprüchen erfolgswirksam aufgelöst werden. Dies wurde teilweise durch gütliche Einigung
mit den Anspruchstellern und in einem anderen Fall durch
Abgang des korrespondierenden Aktivpostens möglich.
Der Materialaufwand liegt etwas über dem Vorjahresniveau.
Die hierin enthaltenen variablen Kosten umfassen u.a.
höhere Aufwendungen für Investitionen in Neuprodukte
wie die GC - Games Convention und die REALLOCATION,
die betriebswirtschaftlich Investitionscharakter haben und
mittelfristig zu Ergebnisverbesserungen führen werden.
Die Personalaufwendungen liegen ebenfalls geringfügig über
den Aufwendungen des Vorjahres. Sie sind u.a. geprägt
durch Aufwendungen für die Altersteilzeit sowie die Einführung einer arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Altersversorgung bei der Muttergesellschaft sowie den vier 100%igen
Tochterunternehmen. Daneben hat die im vergangenen
Geschäftsjahr eingeführte leistungsorientierte Bezahlung
(LOB) entsprechende Auswirkungen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen bei rund
EUR 17,9 Mio. Sie sind durch den Abgang einer Aktivposition
im Bereich Grund und Boden beeinflusst, über die ein
Rechtstreit geführt wird. Ohne diesen Sondereinfluss würde
der Konzernabschluss sonstige betriebliche Aufwendungen
in Höhe von etwa EUR 15,6 Mio. ausweisen.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit liegt bei
rund EUR 3,9 Mio. Es ist wesentlich beeinflusst durch die
oben erwähnte Auflösung des Sonderpostens mit Rücklageanteil nach § 273 HGB.
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Da dieser Sondereinfluss nicht Cash-Flow-erhöhend wirkt, haben wir
die planmäßigen Zuschüsse unserer Gesellschafter für das operative
Geschäft vereinbarungsgemäß vereinnahmt. Dadurch liegt der Jahresüberschuss des Konzerns Leipziger Messe bei rund EUR 17,7 Mio.
Wie bereits in den Vorjahren erläutert, ist die Struktur der Konzernbilanz durch den aktivierten Kommanditanteil an der Infineon
Technologies SC 300 GmbH & Co. KG (9,0 % der Stimmrechte) wesentlich beeinflusst. Passiv wird diese Finanzanlage
durch eine gleich hohe Verbindlichkeit gespiegelt. Es ergibt
sich eine Eigenkapitalquote von 47,0 %, die ohne die Beteiligung an der Infineon Technologies SC 300 GmbH & Co. KG
bei 70,7 % läge. Der Anlagendeckungsgrad liegt bei 57,0 %,
er wäre ohne die erwähnte Finanzanlage sogar bei 96,3 %.
Eine aus dem operativen Geschäft entstandene liquiditätsmäßige Unterdeckung ist durch Zahlungen der Gesellschafter ausgeglichen worden. Eine weitere Cash-Flow-Quelle war im Geschäftsjahr insbesondere ein Zahlungseingang im Zusammenhang mit der Veräußerung nicht betriebsnotwendigen
Vermögens. Die Liquidität war damit stets sicher gestellt.
2. Ausblick
Das Geschäftsjahr 2003 stellt uns vor vielfältige Herausforderungen.
Verbraucher und Produzenten sind angesichts wenig erfreulicher wirtschaftlicher Rahmendaten - die Wachstumsprognosen
sind schlecht, die Kaufkraft der privaten Haushalte sinkt und die
weltpolitische Lage birgt erhebliche Risiken - verunsichert. Diese
Situation wirkt sich direkt oder indirekt auf unser Geschäft aus.
Trotz dieser Situation zeigen sich am Messeplatz Leipzig positive
Signale. Die ersten zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichtes durchgeführten Veranstaltungen der Leipziger Messe
Gesellschaft mbH im Geschäftsjahr 2003 waren sehr erfolgreich. Die PARTNER PFERD hat ein gutes Ergebnis erzielt. Das
parallel zu ihr durchgeführte FEI-Weltcup-Turnier war ausgebucht. Die Verbraucherausstellung Haus-Garten-Freizeit
konnte Absatz- und Umsatzniveau halten, und es zeichnet
sich ab, dass ihr Erfolgsbeitrag mindestens dem der Vorjahre
entspricht, möglicherweise sogar etwas verbessert ist.
Die AUTO MOBIL INTERNATIONAL wird eine Rekordzahl von
Deutschland-, Europa- und Weltpremieren neuer Modelle
zeigen. Trotz der Tatsache, dass auch in diesem Jahr keine
schweren Nutzfahrzeuge ausgestellt werden, ist der Anmeldestand ausgezeichnet. Es werden 99,9 % aller Fahrzeughersteller, die Autos in Deutschland zulassen, vertreten sein.
Die zweite Durchführung der GC - Games Convention verspricht
ein noch größerer Erfolg als die Erstveranstaltung zu werden.
Bereits die Verbraucherausstellungen des letzten Quartals 2002
sind durch Aussteller und Besucher gut angenommen worden.
Wir hoffen daher, dass die wirtschaftliche Situation auch 2003
unsere Publikumsmessen nicht wesentlich beeinträchtigt.
Erstmals werden in Leipzig die IGRUMA - Internationale
Fachmesse für Maschinen und Anlagen zur Be- und Verarbeitung von Agrarprodukten sowie die IfraExpo - die
Fachmesse für die Publishing-Industrie - durchgeführt.
Turnusgemäß stehen auf dem Messekalender 2003 im
Medizinbereich die therapie sowie die Pflegemesse Leipzig.
Weiterhin werden wir gemäß ihrem 2-jährigen Turnus die
Veranstaltungen TerraTec und enertec durchführen.
Auch der Anmeldestand für die Leipziger Buchmesse 2003
liegt auf hohem Niveau, so dass wir sicher sind, an die Erfolge der Vorveranstaltungen anknüpfen und diese übertreffen zu können.
Inwieweit sich die beeinträchtigte Konsumentennachfrage
auf unsere Ordermessen auswirken wird, werden wir im
Verlauf des Jahres erfahren. Wir registrieren einzelne positive Signale, insbesondere die CADEAUX gibt Hoffnung,
dass es in absehbarer Zeit zu einer Belebung kommen wird.
Nach wie vor am schwierigsten zeigt sich die Situation hinsichtlich des Baubereiches. Die Baukonjunktur hat sich nicht
erholt, sondern ist im Vergleich zu den Vorjahren eher noch
schlechter geworden. Der Schrumpfungs- und Marktbereinigungsprozess in der Branche wird ohne Zweifel auch Auswirkungen auf unsere BauFach-Messe haben. Wir wissen,
dass diese Entwicklungen zyklischer Natur sind und dass
sich im Baubereich strategisch neue Chancen - beispielsweise
durch die EU-Osterweiterung - ergeben werden. Wir sind bestrebt, unseren Kunden auch in schwieriger Lage durch besten
Service und das Aufgreifen neuer Spezialthemen interessante
und Erfolg versprechende Fachausstellungen zu bieten.
Das Kongressgeschäft verspricht - wie auch in den Vorjahren -,
stabile und gute Ergebnisse zu erbringen. Unsere moderne
Infrastruktur, der anerkannt hervorragende Service sowie
die verkehrsgünstige Lage unseres CCL bieten beste Voraussetzungen, dass wir uns in diesem Bereich auch gegen
entstehenden Wettbewerb im Umkreis behaupten werden.
Bereits zum Jahresanfang lagen uns Buchungen bis in den
Dezember 2003 und darüber hinaus vor.
Durch die Übernahme des Dienstleistungszentrums Seehausen
werden uns zusätzliche Erlöse und Ergebnisbeiträge zufließen.
Wir arbeiten weiter daran, neue Märkte durch die Entwicklung
innovativer Themen zu erschließen. Neben dieser mittelund langfristigen Strategie betreiben wir die Akquisition
von Gast- und Wanderveranstaltungen intensiv weiter.
Die FAIRNET Gesellschaft für Messe-, Ausstellungsund Veranstaltungsservice mbH hat ihr Handeln darauf
ausgerichtet, die Wünsche ihrer Kunden zu erkennen und
jedem Partner das jeweilige Optimum aus Wirtschaftlichkeit
und Nutzen zu bieten. Mit den vorgenommenen Änderungen in der Struktur und dem Management der Gesellschaft erwartet die FAIRNET GmbH, das überregionale
Geschäft weiter ausbauen zu können. Die Mischung aus
stabilen Geschäftsbeziehungen mit den Stammkunden und
der Ausrichtung auf die Neukundengewinnung bietet
hierfür eine solide Grundlage. Die Gesellschaft ist sicher,
durch die beschriebenen Maßnahmen die Grundlage für
eine Umsatzerhöhung und eine Ergebnisverbesserung im
Geschäftsjahr 2003 geschaffen zu haben.
Risiken für das kommende Jahr bestehen für die FAIRNET
GmbH insoweit, als auch ihr Geschäft von der allgemeinen
konjunkturellen Entwicklung abhängt. Eine Verzögerung
der wirtschaftlichen Erholung würde die Chancen der
Weiterentwicklung begrenzen.
Die Leipziger Messe Gastronomie GmbH erwartet für
das Geschäftsjahr 2003 eine stabile wirtschaftliche Entwicklung. Es wird mit Umsätzen auf dem Niveau des
Geschäftsjahres 2002 sowie einem positiven Ergebnisbeitrag
für den Konzern gerechnet.
Auf der Baustelle des BMW Werkes Leipzig werden im Jahr
2003 weitere Kioske in Betrieb genommen. Mit insgesamt
vier Kiosk-Einrichtungen werden in den Spitzenzeiten ca.
2.000 Personen zu versorgen sein.
Die Leipziger Messe Liegenschaftsgesellschaft mbH
erwartet für das Geschäftsjahr 2003 eine stabile Weiterentwicklung des Sport-, Show- und Eventbereiches, die
allerdings durch die Veränderung des Wettbewerbsumfeldes
für das Geschäft in der Halle 7 des Alten Messegeländes
geprägt ist. Der derzeitige Buchungsstand ist dennoch
positiv zu bewerten. Besonders medienwirksam wird der
für Ende November geplante CDU-Bundesparteitag auf
dem Neuen Messegelände sein.
Im Gastveranstaltungsbereich wird es erstmals die “Fleifa” geben.
Der Veranstalter dieser Fachmesse für Fleischereibedarf entschied sich für einen Standortwechsel von Dresden nach Leipzig.
In der Halle 7 des Alten Messegeländes verzeichnet die
Gesellschaft einen Buchungsrückgang im Konzertbereich.
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Ursache dafür ist die Präsenz der “ARENA Leipzig”, die
trotz ihrer Nutzungsbeschränkungen als Mehrzwecksporthalle in erheblichem Maße Konzert- und Showveranstaltungen aufnimmt. Aus diesem Grunde ist für das Geschäftsjahr 2003 in diesem Bereich ein einschneidender Rückgang
in der Veranstaltungs- und Besucheranzahl zu erwarten.
Die Leipziger Messe Liegenschaftsgesellschaft mbH wird im
Laufe des Jahres die Verwaltung des Dienstleistungszentrums
Seehausen im Auftrag der Leipziger Messe GmbH übernehmen.
Die Geschäftsführung rechnet für das Geschäftsjahr 2003
mit einem gegenüber dem Vorjahr verminderten Umsatzniveau, da Sondereinflüsse, wie die Veranstaltungen infolge
der Hochwasserkatastrophe, entfallen. Der Beitrag zum
Konzernergebnis wird aber nachhaltig positiv sein.
Der Geschäftsbereich BMWA-Veranstaltungen bildet auch
weiterhin die tragende Säule des Geschäftes der DMA
Messe-Marketing und Ausstellungsgesellschaft mbH.
Bei einer für 2003 erwarteten umsatzseitigen Konsolidierung
auf Grund einer verminderten Anzahl von Veranstaltungen
im Vergleich zum Geschäftsjahr 2002, werden sich die
Deckungsbeiträge dieses Geschäftsbereiches auf dem
Niveau des Jahres 2002 halten, so dass mit einem erneut
deutlich positiven Erfolgsbeitrag gerechnet werden kann.
Die Anzahl der Länderbeteiligungen wird auf dem Vorjahresniveau liegen. Derzeit sind zehn Länderbeteiligungen geplant, die einen stabilen Umsatz versprechen.
Im Bereich “Eigene Auslandsaktivitäten” ist hinsichtlich der
Umweltmesse Ökotech für die kommenden zwei Jahre eine
weitere Kooperation vertraglich gesichert, so dass - in Abhängigkeit der Branchenentwicklung - von einer Konsolidierung
dieser Veranstaltung auszugehen ist. Risiken sind auf Grund der
Vertragsbindung nicht erkennbar. Für das Geschäftsjahr 2003
ist darüber hinaus eine weitere eigene Veranstaltung geplant
- die Fachmesse für Architektur, Stadtentwicklung und
Restaurierung in St. Petersburg. Auf Grund der vertraglichen
Bindung ist auch hier von einem nur geringen wirtschaftlichen Risiko auszugehen. Jedoch wird bei der Erstveranstaltung auf Grund umfangreicher Vorleistungen mit keinem ausgeglichenen Ergebnis zu rechnen sein. Für Folgeveranstaltungen
wird eine Amortisation der Anfangsaufwendungen angestrebt.
Im Bereich der “Inlandsaktivitäten” ist hinsichtlich der durch
Dritte im Auftrag der DMA GmbH durchgeführten Veranstaltungen zu berücksichtigen, dass eine Erholung der Baukonjunktur gegenwärtig noch nicht absehbar ist. Es ist daher zu
erwarten, dass Umsatz und Ergebnis aus diesem Geschäftsbereich durch das schwierige wirtschaftliche Umfeld auch
weiterhin beeinflusst werden.
auf einen außergewöhnlich langen Zeitraum ausdehnen
sollten, können sich unter Umständen auch nachteilige
Auswirkungen auf die Erfolge der MaxicoM GmbH ergeben.
Für den Konzern Leipziger Messe erwarten wir für das
Geschäftsjahr 2003 ein ähnliches Umsatzniveau wie in den
Vorjahren, das insbesondere von den oben genannten konjunkturellen Bedingungen geprägt sein wird.
Der durch einen negativen Cash Flow entstehende Zuschussbedarf wird auch in 2003 durch unsere Gesellschafter gedeckt.
Größere, über das Niveau der Vorjahre hinausgehende
Investitionen sind nicht geplant.
Per Saldo strebt die DMA GmbH an, den Erfolg der vorangegangenen
Geschäftsjahre fortzusetzen. Es wird ein ausgeglichenes Ergebnis bei etwas geringeren Umsätzen als im Vorjahr erwartet.
Die Struktur der Konzernbilanz wird sich nicht wesentlich ändern
und auch im Jahre 2003 durch die Beteiligung an der Infineon Technologies SC 300 GmbH & Co. KG beeinflusst sein.
Die MaxicoM GmbH Euro-Asia Business Center Leipzig
erwartet auch weiterhin eine stabile wirtschaftliche Entwicklung sowie ein ausgeglichenes Ergebnis für das Geschäftsjahr
2003. Basis dafür bilden die seitens der Gesellschaft langfristig angelegten Mietverträge, intensive Akquisitionsanstrengungen zur Gewinnung neuer Mieter sowie die Vermarktung weiterführender Dienstleistungen, ohne dabei
ein Handelsrisiko für die MaxicoM GmbH oder ihre Muttergesellschaft einzugehen.
Wir entwickeln unsere Instrumente zur Marktbeobachtung
sowie zum operativen und strategischen Controlling laufend
weiter. Hierdurch sind wir in der Lage, dem allgemeinen
Geschäftsrisiko und speziellen Branchenrisiken angemessen
gegenzusteuern. Den Bestand gefährdende Risiken sind
nicht erkennbar.
Unabschätzbar sind jedoch die Einflüsse auf die Gesellschaft
aus der internationalen Entwicklung hinsichtlich der Terrorbekämpfung im mittleren Osten. Falls sich die Konflikte
Im Jahr 2003 steht ein Wechsel an der Spitze der Geschäftsführung der Leipziger Messe GmbH (sowie in den Tochtergesellschaften Leipziger Messe Liegenschaftsgesellschaft
mbH und DMA Messe-Marketing und Ausstellungsgesellschaft mbH) bevor. Das Haus ist gut aufgestellt und wird sich
auch unter neuer Leitung weiter im Wettbewerb durchsetzen.
Leipzig, den 17. März 2003
Werner M. Dornscheidt
Vorsitzender der Geschäftsführung
Josef Rahmen
Geschäftsführer
Bestätigungsvermerk
Leipziger Messe GmbH | Geschäftsbericht - Geschäftsjahr 2002
Impressum
Herausgeber
Leipziger Messe GmbH
PF 10 07 20, 04007 Leipzig | Messe-Allee 1, 04356 Leipzig
Telefon: +49 (0) (3 41) 6 78-81 80 | Telefax: +49 (0) (3 41) 6 78-81 82
E-Mail: [email protected]
http://www.leipziger-messe.de | http://www.messse-monitor.de
Redaktion
Thomas Tenzler | Heike Fischer | Matthias Rose
Layout | Grafik | Herstellung
Steffi Radke | Tino Eilenberger
Druck | Weiterverarbeitung
Jütte-Messedruck Leipzig GmbH

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