Technik-Forum - Midrange Magazin

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Technik-Forum - Midrange Magazin
JULI 2002
AUSGABE 138
3
10,70
CHF
21,00
305819I98E
ISSN 0946-2880
B 30465
MAGAZIN
MIDRANGE
I.T.P. VERLAG
IT-Wissen und Lösungen für eServer im Unternehmensnetzwerk
+ Projektlaufzeiten + Projektkosten + Projektnutzen +
SW-Modernisierung vs.
Softwareentwicklung
Wissen aus der Steckdose
e-Learning –
Das virtuelle Klassenzimmer
Daten ohne Zeitverzögerung abgleichen
Der Weg zum EchtzeitData-Warehouse
Navision will Marktanteile verdoppeln
Dänische Zukunftsvision
Marktübersicht
HR: Lohn, Gehalt,
Zeiterfassung und -management
Technik-Forum
Sourcen durchsuchen
Mit Sonderheft
• Midrange Solution Finder
Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Von Stärken und Schwächen
Auf der Suche nach den High Potentials und den wirklich menschlichen
Human Resources schlägt so mancher neue Wege ein. Das klassische
Bewerbungsgespräch dreht sich immer mehr um die weichen Fähigkeiten, neudeutsch Soft Skills. Hinter diesem Begriff verbergen sich soziale
Kompetenz und Einfühlungsvermögen, Werte, die im immerwährenden
Streben nach Effizienz lange Zeit weniger gefragt waren.
Dieser Wertewandel beeinflusst auch die Recruiting-Methoden, Tipps
zur Beurteilung der Soft Skills gibt es viele, im Web werden gar
erkenntnisträchtige Einstiegsfragen vorgestellt: Woran erkennt der
Bewerber, ob sich andere Menschen in seiner Gegenwart wohlfühlen?
Auf welche Signale achtet er? Was motiviert ihn persönlich, sich in die
Bedürfnisse und Wünsche von Kunden hineinzuversetzen und wie
manipuliert er sein Gegenüber?
Die Frage nach dem Thema Small Talk, die nach der Wirkung auf
andere Menschen, ist im Anschluss oft rein rhetorisch, die nach Stärken
und Schwächen weniger. Was aber zeichnet den modernen Mitarbeiter
aus? Oft gehörte Antwort: Der Blick für das Ganze, soziale und
fachliche Kompetenz, Visionen und Mut.
Diese Fähigkeiten testet so mancher heute mit ungewöhnlichen Methoden: Bewerber sind gefordert, Bäume zu malen oder man lädt sie
gleich zur Kreation eines Drei-Gänge-Menüs ein. Am heimischen Herd
soll sich herausstellen, wie es um das Koordinationsvermögen, die
Teamfähigkeit und die Kommunikationsstärke wirklich bestellt ist.
Ganz hip sind auch Bewerbungsgespräche mit Lebensgefahr oder
Göttergattin: Damit auch die bessere Hälfte die Brötchengeberentscheidung voll unterstützen – oder ablehnen kann.
Ein Jobsuchender berichtete mir jüngst von einem seiner Bewerbungsgespräche. Das schloss der Personaler mit den Worten, der junge
Mann habe bei der Erörterung seiner Stärken und Schwächen einen
wichtigen Punkt vergessen. Den Job hat er trotzdem bekommen, Fazit
seines Gegenüber war: „Sie sind nämlich auch noch ‚ne ehrliche Haut“.
Gut, dass dieser Charakterzug heute wieder geschätzt wird...
Herzlichst, Ihr
Michael Wirt
Midrange MAGAZIN Juli 2002
3
Inhalt
Titelthema
Modernisieren oder neu entwickeln . . . . . . . . . . . .
8
Software muss Schritt halten – aber wie?
Tools für die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Zum Webserver mit Job-Objects
Feel your Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Neue, intuitiv bedienbare Systeme anstelle…
Der Schnellere gewinnt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Neuentwicklung versus Teilmodernisierung
Application Modernization . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Neuentwicklung, Modernisierung oder auch Koexistenz
Quo vadis Software
Auf zu neuen Ufern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Wenn Software den Anforderungen des Marktes oder den
Ansprüchen der Anwender nicht mehr genügt, besteht
Handlungsbedarf. Es ist nicht leicht, sich zwischen einer
Modernisierung oder einer Neuentwicklung bestehender
Applikationen richtig zu entscheiden, da sich die Auswirkungen –
ob positiv oder negativ – relativ kurzfristig bemerkbar machen.
Neue Chancen durch Anwendungsmodernisierung
Aus Alt mach Neu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Modernisierung und Integration von Altsystemen
Technologiebegeisterung vs. Kundenverantwortung
20
Lösen Technologien die Probleme falscher Strukturen
Bewährtes im neuen Kleid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Die neu entwickelte
Lösung Profi Touch & Rent:
Optisch, funktional und inhaltlich auf
dem neuesten Stand der Technik.
e-Business und e-Commerce mit AS/400-Applikationen
Lukrativ modernisieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Re-Engineering als Alternative zur Neuentwicklung
Eigenentwicklung vs. Lösungspaket . . . . . . . . . . . . 24
Erfolgreiches e-Business mit flexiblen IT-Lösungen
Alles neu um jeden Preis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Kleine Budgets vs. notwendige Änderungen
Flexible Lösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Der Vorteil modellbasierter Software-Entwicklung
Zwischen Competitive Edge und ROI . . . . . . . . . . 28
Standardsoftware und deren Bedeutung im m-business
Altanwendungen ohne Risiko modernisieren . . . . 29
Alte und neue Welten verbinden
Aktuelles
Andrea Grode
ERP aus der Steckdose bleibt eine Vision . . . . . . . 30
Director IBM Learning
Services Central Region:
„Zertifizierungen haben im Bereich
e-Learning einen sehr hohen
Stellenwert. Der Teilnehmer kann
sich damit am Markt positionieren
und nachweisen, dass er einen
gewissen Wissenstand erreicht hat.“
Die Frage des Monats im Mai 2002
Schneller in die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Web your Business mit Profi, ML und IBM
e-Learning – Das virtuelle Klassenzimmer . . . . . . 35
Wissen aus der Steckdose
Ziel: EU-weite Präsenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Günter Wiskot will mit Frida europäischen Markt erobern
Dänische Zukunftsvision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Navision will Marktanteile verdoppeln
6
Midrange MAGAZIN Juli 2002
Märkte & Macher
Technik Forum
Personen, Produkte, Business . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Technik & Integration
Technik-Forum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Benutzen Sie den Befehl
FNDSTRPDM, um
die Ergebnisse einer Suche
nicht nur anzeigen zu
lassen, sondern in eine
Datei wegzuschreiben.
Sourcen durchsuchen
FTP ja – aber SICHER doch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
Filetransfer von iSeries sicher ermöglichen
Tägliche Entscheidung im Datendickicht . . . . . . . . 50
Landkelterei setzt BI-Lösung von UBL ein
Der Weg zum Echtzeit-Data-Warehouse . . . . . . . 51
FTP mit iSeries
Daten ohne Zeitverzögerung abgleichen
Mit V5R1 wurden in der Anwendungsverwaltung neue
Funktionen eingebaut. Benutzer und Gruppen können von
den einzelnen Funktionen berechtigt oder ausgeschlossen
werden. Dies ist eine einfache, aber sehr effiziente
Funktion, um den FTP-Zugriff auf berechtigte Benutzer
einzuschränken
Cobol lebt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
Java bringt neue Energie für COBOL
Marktübersicht
Talente entdecken, honorieren und (be)halten . . . 56
HR: Lohn, Gehalt, Zeiterfassung und -management
Tabellarische Anbieter- und Produktübersicht . . . 58
Web-Technologie: Basis der Systemintegration . . 60
Waldmann Lichttechnik integriert mit WinWeb…
GKV-Zertifikat erspart Prüfung . . . . . . . . . . . . . . . 62
Zulassung von Personalabrechnungssystemen
HR-Management in Zeiten der Globalisierung . . . 64
Atoss und P&I unisono: iSeries ist strategische Plattform
Rubriken
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
Die Frage des Monats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Inserenten/Beilagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
HR: Lohn, Gehalt, Zeiterfassung und -management
Das wichtigste Kapital eines Unternehmens sind sicherlich
dessen Mitarbeiter. Für den richtigen Durchblick bei der
Personalplanung und –verwaltung sorgen HR-Softwarelösungen,
die jeden Aspekt eines Beschäftigungsverhältnisses abdecken
müssen.
GO NEXT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
7
Titelthema
Modernisieren oder
Software muss Schritt halten – aber wie?
neu entwickeln
Die Gründe für den Wechsel einer ERP- (Enterprise Resource Planning-) Lösung sind vielschichtig, allerdings handelt es sich in den seltensten
Fällen um das Erreichen des vielzitierten Endes der Fahnenstange. Tatsächlich geht es eher um eine Art der Güterabwägung, ob das Altsystem nun
modernisiert, also weitergepflegt, oder ausgemustert und gegen eine neue Individual- oder auch Standardlösung ausgetauscht werden soll.
Die Unternehmens-IT gehört längst zu
den wettbewerbsentscheidenden Erfolgsfaktoren. Ein ERP-System abzulösen, bedeutet daher weitaus mehr, als sich von
den schon reichlich ausgetretenen, aber
doch lieb gewonnenen Schuhen zu trennen. Denn in aller Regel nehmen die „alten Latschen“ auch die gut funktionierende Abbildung der Prozesse mit „ins
Grab“. Doch, was hilft es? Irgendwann
ist immer der Punkt erreicht, an dem das
Abschiednehmen zumindest Anlass und
Thema einer ernsthaften Diskussion ist.
Gründe hierfür sind beileibe nicht nur
historisch drohende Sackgassen wie die
Hürden der Y2K- und Euro-Fähigkeit.
Auch auf funktionaler Ebene droht so
manche Lösung gerade bei der Erweiterung von Geschäftsfeldern schlapp zu
machen. Die Portierung auf ein neues
8
Hardwaresystem erfordert unter Umständen einen hohen finanziellen Aufwand, oder die Upgrade-Fähigkeit stößt
an schmerzliche Grenzen – Beispiele gibt
es hier in unendlicher Fülle. Nicht zu unterschätzen ist zudem das Fehlen grafischer Elemente sowie der Wunsch zur
Verabschiedung von den Green-ScreenOberflächen rein textbasierter 3270- und
5250-Applikationen zugunsten des Windows-Look&Feel.
Zwei alternative Lösungswege
Aus dem Dilemma führen grundsätzlich
zwei Wege: über die Modernisierung der
bestehenden oder über die Einführung
einer neuen Software. Keine der beiden
Alternativen erhebt den Anspruch, ein
Kardinalsweg zu sein, denn zu unterschiedlich sind einerseits die individuel-
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len Rahmenbedingungen in den Anwenderunternehmen und andererseits deren
Prioritäten sowie die sich daraus ergebenden Erwartungshaltungen. So liegt
unter dem Nutzenaspekt beispielsweise
dem einen eher das über Jahre hinweg
Bewährte am Herzen, wohingegen der
andere mehr den sicheren Wachstumspfad auf Basis einer topmodernen Anwendungsumgebung fokussiert. Natürlich spielt bei der Entscheidung der notwendige Aufwand immer eine Rolle,
wobei im Rahmen der unterschiedlichen
Projektlaufzeiten nicht nur an direkte
Kosten, sondern auch an das erforderliche Bereitstellen von Fachpersonal, an
eventuelle Off-Zeiten im Echtbetrieb sowie an zu erwartende Anlaufschwierigkeiten beim Rollout eines Neusystems
zu denken ist.
Titelthema
Am Low-End aller Modernisierungsschritte steht sicherlich das als GUIfizierung (GUI = Graphical User Interface)
oder als Re-Screening bezeichnete bloße
grafische Aufpolieren rein alphanumerischer Host-Anwendungen. Dabei wird
auf den textbasierten Datenstrom eine
grafische Oberfläche aufgesetzt und die
Maus als zusätzliches Interface eingebracht. Von Vorteil ist hierbei, dass sich
die Performance nicht verschlechtert
und auch die Migrationskosten relativ
niedrig bleiben. Das liegt vor allem an
der vergleichsweise schnellen Entwicklungszeit, die parallel zum Normalbetrieb erfolgen kann.
Ausgewählte Anbieter
www.adsolutions-group.com
www.citrix.de
www.jacada.de
www.lansa.com
www.magicsoftware.de
www.ml4.de
www.merant.com/de
www.seagullsw.com
www.websphere.de
Bei dieser Art des „Face-Liftings“ sind
auch keine Veränderungen am Host notwendig; sämtliche von der iSeries bedienten Bildschirme lassen sich individuell und ganz nach den Bedürfnissen
der Anwender gestalten. Dass es sich in
der Regel um Client-Installationen handelt, bringt natürlich auch Nachteile mit
sich. So sind dem Lizenzpoker Tür und
Tor geöffnet, und die mangelnde Zentralität führt zu lästiger Administrierung
der einzelnen Clients.
Die begrenzte Funktionalität, die der
starre und unflexible GUIfizierungsAnsatz mit sich bringt, fällt vor allem
dann ins Gewicht, wenn die Software
sich inhaltlich ändert. Hier ist teure
Nacharbeit angesagt. Eine Alternative
ist hier, den zwar arbeitsaufwändigeren, aber dafür flexibleren Weg über
den Aufbau eines Java-Clients einzuschlagen, anstatt den Weg der reinen
GUIfizierung zu gehen. Das hat für den
Anwender außerdem den Vorteil, nicht
nur im Internet, sondern auch im Intranet und damit mit wesentlich vereinfachter Netzwerkpflege unterwegs zu
sein. Im Internet-Kontext ist natürlich
auch der Citrix-Ansatz erwähnenswert,
allerdings handelt es sich hierbei um
eine rein serverseitige Weiterpflege.
Trennen von Präsentationsschicht und Logik
Wer den Geldbeutel noch etwas weiter
aufmachen möchte, stellt jedoch
vielleicht besser gleich auf 2-tier oder 3tier-Environments um. Dabei ist im ersten Fall lediglich das Frontend vom Server getrennt, im zweiten auch die Applikation von der Datenhaltung. Das ist
nicht nur die sauberere, sondern auch
die zukunftssicherere Möglichkeit der
Modernisierung von bestehenden Systemen. Ein Blick zurück zeigt nämlich,
dass sich die Standards und Technologien für Benutzeroberflächen in den letzten zwanzig Jahren mehr als ein Dutzend Mal geändert haben. Den Anfang
machten die Terminals, dann folgten die
DOS-Ära sowie die unterschiedlichen
Varianten von MS Windows mit Terminalemulationen. Heute sprechen wir
längst von Java, HTML, XML – in ihren
verschiedensten Ausprägungen – und
unterschiedlichen Arten drahtloser
Technologien. Ein Ende dieser Entwicklungen ist nicht absehbar, ganz im Gegenteil dürfte noch mehr Bewegung in
die Prozesse kommen. Wer insofern heute die Geschäftslogik von der Präsentationsschicht strikt abkapselt, kann sich
vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen gemächlich zurücklehnen. Denn
wenn die Benutzeroberfläche ein einziges Mal entwickelt wurde, lässt sie sich
in jeder beliebigen Sprache und mit jedem Standard wieder verwenden. Außerdem ist es möglich, die Host-Anwendungen zur Erhöhung der Leistungsfä
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Neues GUI – und alles andere
bleibt beim Alten
9
Titelthema
Modernisieren oder neu entwickeln
higkeit einem Re-Engineering zu unterziehen, ohne dabei notwendigerweise
die Legacy-Systeme anzufassen. Grundsätzlich ist eine Änderung der Host-Umgebung jedoch gar nicht erforderlich.
Auf in neue Welten
Alternative zwei ist neben der Modernisierung bestehender Applikationen der
Aufbau völlig neuer. Hier ist sehr früh
schon zu entscheiden, ob man eine individuelle oder eine Standardlösung präferiert. Beides hat Vor- und Nachteile,
wobei sich der Alleingang wenigstens
beim ersten Hinsehen als der teurere
Weg erweist. Allerdings lässt sich über
die Individualität gegenüber dem Wettbewerb und der präzisen Abbildung der
Geschäftsprozesse wenigstens auf lange
Sicht einiges kompensieren. Ganz abgesehen davon stellt sich die Entwicklung
neuer Software heute bei weitem nicht
mehr so stark „handmade“ dar wie
noch vor wenigen Jahren.
Mithilfe von Tools schnell und
sauber entwickeln
Wo man früher noch die Wahl hatte,
entweder schnell oder sauber zu entwickeln, müssen und können heute beide
Maximen unter einen Hut gebracht werden. Um diesem gewachsenen Anspruch
zu genügen, sind Entwicklungswerkzeuge entstanden, die den Aufbau neuer
Systeme nicht nur einfacher, sondern
auch nachvollziehbar machen. Gerade
der Aspekt der Nachvollziehbarkeit ist
mit seinen Auswirkungen auf Zukunftssicherheit und Investitionsschutz immer
wichtiger geworden. Aussagen wie „Mit
unserer ERP-Lösung kennen sich zwei
Mitarbeiter aus, und einer von ihnen hat
bereits gekündigt“ sollten daher endgültig Schnee von gestern sein.
Weitreichende Unterstützung
Durch die so genannten Integrated Development Environments (IDE) können
die Entwickler beispielsweise bei der
Programmierung von Java- und XMLbasierten, oder auch mobilen Applikationen auf bereits vorhandene Erfahrungen und Bausteine aufsetzen. So lassen
sich objektorientiert umfangreiche
Komponenten mittels Drag & Drop und
10
selbst komplette logische Applikationspakete toolunterstützt und teambasiert
erstellen. All diese Vorteile wirken sich
natürlich auch auf der Kostenseite äußerst positiv aus. Die Entwicklung – unter anderem von Java-basierten e-Business-Applikationen für die iSeries – gerät somit auch finanziell zum
kalkulierbaren Unterfangen.
Entscheidung nach Kosten/
Nutzen-Gesichtspunkten
Software modernisieren oder neu entwickeln – welcher Weg der individuell richtige ist, kann letztendlich nur im Einzelfall entschieden werden. Rolf Stephan,
Vorstand der AD Solutions AG, die mit
ihren Produkten und Services beide Pfade begleitet, rät zur Abwägung nach
dem Kosten-/Nutzen-Prinzip. Denn
schließlich handele es sich bei der GUIfizierung und der objektorientierten Neuentwicklung um Antipoden nicht nur
hinsichtlich des Aufwandes, sondern
auch mit Blick auf den Benefit: „Bei über
achtzig Prozent der heutigen betriebwirtschaftlichen Anwendungen handelt
es sich um monolithische Architekturen
mit verwobenen Präsentations- und Anwendungsschichten, die auf COBOL
oder vergleichbaren Technologien wie
RPG oder Assembler aufbauen. Wer
hier neue Geschäftsmodelle abbilden,
die B2B-Kommunikation forcieren und
die Internet-Connectivity integrieren
will, der sollte lieber gleich Nägel mit
Köpfen machen und einen grundlegenden Neuaufbau angehen.“ Dabei wären
immer auch das Know-how und die
Motivation der eigenen Mitarbeiter ins
Kalkül zu ziehen, die in den Projekten
entscheidende Auswirkung auf Erfolg
oder Misserfolg hätten. Im Übrigen sei
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auch an die Koexistenz modernisierter
Alt- sowie neu entwickelter Systeme zu
denken. Solche Koexistenzen zielten, so
Rolf Stephan weiter, auf den Investitionsschutz der existierenden Applikationen und die sanfte Migration zu den
neuen Technologien. „Dabei lässt sich
die Business-Logik der bestehenden
RPG- und Cobol-Anwendungen auf unterschiedlicher Ebene kapseln und integrieren – von der Einbindung der existierenden Datenbank, der Kapselung
und dem Aufruf von Server-Funktionen
bis hin zur Einbindung kompletter
Green-Screen-Applikationen. Auf diese
Weise bleibt das vorhandene Know-how
erhalten, und es wird ein echter Return
des getätigten Investments erzielt.“
Wer die Wahl hat, hat die Qual
Auf die Schnelle eine moderne Oberfläche zu erhalten, führt auf direktem Wege
zu zufriedenen Benutzern. Gemäß dem
Postulat „Never touch a Running System“ bleiben zudem über die bloße Modernisierung auch die funktionierenden
Prozesse in der Software erhalten. Hingegen erfordert das Folgeleisten des
„Web-your-Business“-Aufrufes bedeutend mehr als das oberflächliche Kratzen an Strukturen. Zu den wichtigsten
zu stellenden Fragen gehört dabei, ob
neue Geschäftsmodelle abgebildet werden müssen, und in der Konsequenz, wie
wichtig das e-business für den Erhalt der
Wettbewerbsfähigkeit ist. Dem Anwender stehen dann alle Möglichkeiten offen. Was ihm bleibt, ist die Qual der
Wahl, die sich jedoch durch die nüchtern
sachliche Prüfung von Gegebenheiten
und Zielen merklich lindern lässt.
M. W.
Titelthema
Zum Webserver mit Job-Objects
Tools für die Zukunft
E
s wird daher versucht, unter Verwendung verteilter Architekturen,
aus der AS/400 die einzige Herrscherin
über Daten und Datenverarbeitung zu
machen. Dieser Server verfügt über sehr
beständige Entwicklungstechniken und
ein unerschütterliches Datenverwaltungssystem. Diese Komponenten müssen jetzt für das Unternehmen zu „JobObjects“ werden. Zur Realisierung dieses Konzepts haben AURA Equipements
und die Easycom-Technologie, Launcher/400 entwickelt. Easycom bietet
konkrete Lösungen, um aus der AS/400
einen Programm- und Datenserver für
Web- oder Büroanwendungen zu machen. Bestehende oder neue Programme,
gelten als „Job-Objects“. Sie bilden die
Gesamtheit der Methoden für die Unternehmensverwaltung und werden in einem zuverlässigen und bewährten System zentralisiert.
Magic Software, CCMX, Buerk Software, ML Software und viele andere integrieren die Easycom-Technologie schon
seit mehreren Jahren in ihre Lösungen.
Mit der Entwicklung der Internet-Technologie hat sich die AS/400 sowohl in
einen Web-Server, als auch in einen Daten- und Anwendungsserver verwandelt. Die Entwickler können ihr Entwicklungstool frei auswählen und für
jedes die Leistung von Easycom (Microsoft Visual Studio, .Net, PHP, JAVA
u.s.w.) ausnutzen. Außerdem müssen
die Programme der AS/400 Dokumente
mit den neuen Präsentationsnormen
und in den weit verbreiteten Formaten
erstellen können. Aura Equipements
bietet Launcher/400, ein Tool zur Zusammenstellung, Erstellung Präsentation und Archivierung von Dokumenten
der AS/400. Diesem Programm ist es zu
verdanken, dass AS/400-Entwickler von
nun an Microsoft Word und Excel verwenden, um Dokumente in den am häufigsten
vorkommenden
Formaten
(DOC, RTF, HTML, PDF, XLS, XML
usw.) zu erstellen.
Das ausgedruckte Dokument spiegelt
das Markenimage des Unternehmens
wider. Das Dokument muss nicht nur
ausgedruckt, sondern auch über ein
Mailprogramm gesendet oder im
HTML- oder PDF-Format auf dem Web
veröffentlicht werden können. Diese
Funktionen für die Veröffentlichung,
den Ausdruck und die Sendung der Dokumente sind in dem Tool enthalten. Ein
AS/400-Programm erstellt automatisch
Dokumente von Vorlagen und Daten
aus der Datenbank. Es archiviert, druckt
und sendet, ohne dass der Benutzer einzugreifen braucht. Es kann, falls nötig,
dem Benutzer das Dokument zur Validierung oder Korrektur vorlegen.
Es besteht eine komplette Interaktion
zwischen der Sicherheit der Datenverarbeitung der AS/400 und den ausgiebigen
Präsentationsmöglichkeiten von Windows. Auch die Modernisierung oder
Migration der Anwendungen, die
vorher Office Vision verwendet haben,
ist dadurch erleichtert worden. Es gibt
nur wenig Entwicklung, dafür jedoch
eine bedeutende Verbesserung der Qualität der Dokumente.
AURA Equipements
F-91946 LES ULIS Cedex
(+33) 01/690701-45
www.easycom-aura.com
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Ein Unternehmen, das heute mit eServern
arbeitet, möchte seine Anwendungen nicht
komplett umgestalten müssen, um sie zu
modernisieren, sie vom Web aus zugänglich zu
machen oder die Präsentation der Dokumente
zu verbessern.
11
Titelthema
Neue, intuitiv bedienbare Systeme anstelle Altbewährtem
Feel your Software
In der ERP-Branche ist eine rasante Entwicklung zu beobachten. Die Anforderungen an
die Systemlösungen in punkto Funktionalität
steigen ständig. Und wer sich den ERP- und
e-Business-Markt einmal genauer anschaut,
wird feststellen, dass es inzwischen
eine geradezu unüberschaubare Fülle von
Zusatzpaketen für SCM oder CRM gibt. Leider
sind diese Software-Lösungen – vom
betriebswirtschaftlichen Blickpunkt aus gesehen
– allzu oft veraltet und auch technisch nicht
auf dem neuesten Stand.
D
arüber hinaus sind die zurzeit gängigen ERP-Systeme gerade für
mittelständische Unternehmen meistens
überdimensioniert und nur mit großem
zeitlichen und finanziellen Aufwand an
die tatsächlichen Bedürfnisse der Anwender und Geschäftsprozesse anzupassen. Schnittstellenprobleme tun ihr Übriges, um so manchem Mittelständler
die Einführung neuer Funktionalitäten
beim „alten“ ERP-System zur Qual werden zu lassen. Kurz gesagt: Viele altbewährte Systeme werden mit viel Aufwand weiterentwickelt – der Kunde
wünscht aber eigentlich ein perfektes,
intuitiv bedienbares System aus einem
Guss.
12
ERP neu definiert
Genau hier setzt das innovative ERPIISystem Semiramis der C.I.S. Cross Industrie Software AG an. Dem Leitgedanken „Feel your software!“ folgend
hat das in Hannover ansässige Unternehmen ein völlig neues ERP-System
konzipiert und umgesetzt: Die vollständig in Java programmierte Software unterstützt neben Windows 2000 und XP
u.a. IBMs iSeries (AS/400), diverse
Unix-Derivate, SuSe Linux und Solaris.
Durch die konsequent auf InternetTechnologie basierende Bedienungsoberfläche können Geschäftsprozesse
und Organisationsmodelle systemplattform-unabhängig darstellt und bequem
angepasst werden. Für eine direkte und
komfortable Verbindung zu relevanten
Datenbeständen sorgt die dreistufige
Client-Server-Architektur. Der zwischengeschaltete Semiramis Application
Server (SAS) garantiert eine optimale
Kommunikation zwischen Datenbank
und Benutzer.
Der Clou: Um mit der Software arbeiten
zu können, werden lediglich ein Computer und ein Anschluss ans Internet benötigt. Als Bedienungsoberfläche kommt
jeder der gängigen Internet-Browser in
Frage (und das ohne zusätzliche Applets, Plug-Ins oder Active X Controls).
Somit können Benutzer der Software –
ganz gleich ob Kunde, Lieferant oder
Außendienstmitarbeiter – zu jeder Zeit
an jedem Ort der Welt in stets gleichbleibender Qualität (zusammen)arbeiten.
Das spart Zeit und Geld. So können ITRessourcen gut genutzt werden, ohne
das administrative Kosten für den Client
anfallen.
Sicherheit inklusive
Auch in punkto Datensicherheit überzeugt die Lösung durch umfangreiche
Leistungen: Ein ausgereiftes Berechti-
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gungssystem, Authentifizierung mittels
Zertifikate, Unterstützung von LDAP
sowie Verschlüsselung mit SSL und TLS
gehören selbstverständlich zum Funktionsumfang der Software. Umfassende
Systemtools – z.B. Systemcockpit oder
Profiling – werden ebenfalls unterstützt.
Alles in allem steht mit Semiramis gerade dem unternehmerischen Mittelstand
ein performantes ERPII-System zur Verfügung. Es gewährleistet ein hohes Maß
an Investitionssicherheit. Die streng in
einzelnen Funktionalitäten untergliederte, und damit letztlich wiederum sehr
offene Client-Server-Architektur macht
sich im wahrsten Sinne bezahlt. Und
stufenweise lässt sich das IT-System bei
Bedarf jederzeit erweitern. Das gilt
insbesondere auch für die Zukunft:
Neue
Technologien
erfordern
schließlich neue Lösungen.
„Semiramis weiter auszubauen und
weiterhin den maximalen Anwenderkomfort für den Mittelstand zu ermöglichen, bleibt auch weiterhin unsere Motivation für die Zukunft“, so Reinhold
Karner, Gründer und Chef der C.I.S.
AG.
Dass sich das System erfolgreich etabliert, war bereits auf der diesjährigen
CeBIT zu beobachten. So zählen zu den
neuen Solution-Partnern u.a. die Gruber
& Hufnagel Software GmbH aus
Rheinzabern und EuroComConsult aus
Duisburg. Außerdem hat die C.I.S. AG
ein ASP-Modell für die internetbasierte
ERPII-Lösung Semiramis entwickelt.
C.I.S. Cross Industrie Software AG
D-30163 Hannover
(+49) 0511/96605-0
www.cisag.com
Titelthema
Neuentwicklung versus Teilmodernisierung
Der Schnellere gewinnt
Bei immer kürzeren Produktlebenszyklen
stehen Software-Hersteller in regelmäßigen
Abständen vor der Entscheidung, ob eine
Neuentwicklung oder eine Teilmodernisierung
ihrer Software strategisch besser für das
Unternehmen ist.
D
ie Frage der Weiterentwicklung
stellen sich speziell die Entwickler
von Standard-Software. Die Entscheidung ist aber auch nicht nur strategisch
prägnant, sondern auch oft emotional.
Denn eine Neuentwicklung impliziert in
den Köpfen der Mitarbeiter und Kunden, dass das bestehende System alt und
überholt ist. Das Management tendiert
deshalb oft zu einer Teilmodernisierung.
Die Entscheidung gegen eine Neuentwicklung wird oft von dem Argument
Dr. Dieter Masak,
Bereichsleiter
Entwicklung,
Varial Software AG
einer hoher betrieblichen Ressourcenbindung und Umstrukturierung gestützt.
Verschlechterung vorhanden ist, dann
ist es höchste Zeit einzugreifen und eine
echte Neuentwicklung zu starten.
Objektive Entscheidungsfindung
Ein strategisch gut aufgestelltes Unternehmen wird den Marktentwicklungen
vorausgreifen und frühzeitig diesen
Trend erkennen. Die Entscheidung für
eine Neuentwicklung lässt sich nur
durch innovative Produkte und einen
daraus resultierenden Marktvorsprung
rechtfertigen.
Doch welche objektiven Kriterien sollten zur Entscheidungsfindung herangezogen werden? Von Code-Seite her ist es
eindeutig: Sobald mehr als 20 Prozent
aller Code-Zeilen verändert werden
müssen, ist es kostengünstiger, ein Modul neu zu schreiben – unabhängig von
der Programmiersprache. Die kostenseitige Bewertung setzt aber voraus, dass
eine eindeutige Spezifikation vorhanden
ist und der Code bewertet werden kann.
In der Praxis tauchen hier die Schwierigkeiten auf.
Kostenbewertung
Man kann dieses Problem lösen, wenn
man als Grundlage für die Bewertung
die Zahl bzw. die Häufigkeit von wiederkehrenden Fehlern oder Seiteneffekten und Folgefehler von Fehlerbeseitigungen heranzieht. Diese Zahlen geben
auf objektive Weise Aufschluss über die
eigentliche Qualität der vorhandenen
Software. Wenn bei eingehender Betrachtung ein Trend zur systematischen
Letztendlich liegt diese Entscheidung in
der Verantwortung des Management
mit dem obersten Unternehmensziel,
das Unternehmen am Markt konkurrenzfähig zu halten, denn nicht die Großen, sondern die schnellen Unternehmen werden die langsamen vom Markt
verdrängen.
Der Kommentator Dr. Dieter Masak
ist Bereichsleiter Entwicklung bei der
Varial Software AG
Varial Software AG
D-22605 Hamburg
(+49) 0180/51520-00
www.varial.de
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Midrange MAGAZIN Juli 2002
13
Titelthema
Neuentwicklung, Modernisierung oder auch Koexistenz
Application Modernization
Viele Unternehmen sehen die Notwendigkeit,
ihre bestehenden Anwendungen auf neue
Architekturen umzustellen. Doch in diesen
Anwendungen steckt ein hohes Invest sowie
ein enormes Know-how, das man erhalten
möchte. Um nun zu neuen Architekturen zu
gelangen gibt es verschiedene Technologien,
die der Autor im folgenden Artikel gegenüber
stellt. Dieser Beitrag soll dazu beitragen,
Entscheidungen zu treffen, ob das jeweilige
Unternehmen eher den revolutionären Ansatz
– also die Neuentwicklung – oder eher den
evolutionären Weg, also die Modernisierung
und sanfte Migration einschlagen sollte.
Monolithische Architekturen
Mehr als 80 Prozent der heute im Einsatz befindlichen betriebswirtschaftlichen Applikationen sind in Cobol, RPG
oder vergleichbaren Technologien geschrieben. Monolithisch bedeutet, dass
das User Interface eng verwoben mit der
eigentlichen Geschäftslogik ist, dass oft
sogar direkte Datenbankzugriffe aus der
Anwendungslogik heraus getätigt werden. Das heißt, es existiert keine klare
Trennung zwischen den Ebenen „Präsentationsschicht“ (User Interface),
„Anwendungslogik“ und „Datenbank“. Das Elementarprinzip „Kapselung“, wie es das Software Engineering
lehrt, ist nicht oder nur rudimentär vorhanden.
Solche Applikationen sind naturgemäß
nur bedingt flexibel, um neuen Anforderungen wie grafisches User Interface,
Portabilität, Plattformunabhängigkeit,
Skalierbarkeit und Integrationsfähigkeit
in beispielsweise e-Business-Umgebungen gerecht zu werden. Zudem sind diese
Applikationen oft schwer wartbar und
damit teuer. Veränderungen nimmt man
14
nur sehr ungern vor, da die Seiteneffekte
oft unvorhersehbar sind. Aber diese Anwendungen sind funktional hervorragend. Sie decken die Geschäftsprozesse
des Unternehmens sehr gut ab. Sie sind
optimal performant, stabil sowie durch
den langjährigen Einsatz oft fehlerfrei
und beherrschbar. Sie sind gut. Es stellt
sich also die Frage, ob es für das jeweilige
Unternehmen nicht günstiger ist, als Alternative zur kompletten Neuentwicklung zu versuchen, die Vorteile der existierenden Applikationen zu erhalten und
eine sanfte Migration anzustreben.
müssen schnell realisiert werden. Das
Management fordert Integrationsfähigkeit, insbesondere e-Business-Fähigkeit
und geringe Wartungskosten. Auf den
Unternehmen lastet ein großer Wettbewerbsdruck. Die Inhouse-Applikationen müssen in B2B-Umgebungen integrierbar sein; Kunden, Lieferanten und
Außendienstmitarbeiter wollen per Internet auf die Daten und mehr noch auf
die Applikationslogik zugreifen. Die aktuellen Entwicklungen im Bereich „Mobile Business“ haben die technologischen Voraussetzungen geschaffen.
Warum neue Architekturen
Aus der Sicht des Software-Entwicklers
lassen sich diese Forderungen nur
durch flexibel und skalierbar aufgebaute Applikationen bedienen. Grundvoraussetzung ist, dass die Anwendungen
streng 3-schichtig aufgebaut sind. D.h.
es muss in der Software eine klare Trennung zwischen dem User Interface, der
eigentlichen Anwendungslogik und der
Datenbank existieren. Idealerweise
sind die Applikationen stark modularisiert, die Geschäftslogik ist in Komponenten – so genannten „Business Objects“ – gekapselt.
Noch nie war es so wichtig wie heute,
Anwendungen flexibel aufzubauen. Die
Innovationszyklen waren noch nie so
kurz, der Erfolg eines Unternehmens
war noch nie so stark abhängig von der
Leistungsfähigkeit der IT wie in der heutigen e-Business-Zeit.
Die Anwender fordern State-of-the-ArtBedienoberflächen; Integration in z.B.
Office-Umgebungen wird erwartet. Der
berühmte Anwendungsstau wird nicht
mehr akzeptiert, neue Anforderungen
Aufwand und Nutzen von Modernisierungstechnologien
www.midrangemagazin.de Juli 2002
Titelthema
Einer Idealsicht des Informatikers steht
die betriebswirtschaftliche Sicht des
Managements gegenüber. Es existiert ja
das Team, das die bisherigen Applikationen entwickelt hat. Dieses Team bringt
hervorragendes Know-how über die
Prozesse des Unternehmens sowie über
die Umsetzung dieser Prozesse in die
Software mit. Dieses Know-how gilt es
zu erhalten. Das Management muss also
beurteilen, inwieweit das existierende
Team zu motivieren ist, sich in neue
Technologien einzuarbeiten. Das Management muss Kosten beurteilen und
Zeithorizonte abschätzen. Eine Gartner
Studie vom September 2000 hat sich mit
der Fragestellung beschäftigt, welche Investitionen notwendig sind, um einen
Cobol-Programmierer in Java auszubilden, so dass er die gleiche Produktivität
in Java erreicht, wie vorher in Cobol.
Das Ergebnis dieser Studie zeigt, abhängig natürlich von individuellen Faktoren, dass betriebswirtschaftlich gesehen
durch Ausbildungskosten und Produktivitätsausfall ungefähr ein Jahresgehalt
anzusetzen ist. Die komplette Ausbildungs- und Einarbeitungszeit ist
ebenfalls mit zirka einem Jahr anzusetzen. Damit stellt sich die Frage, ob die
Ideallösung des Informatikers auch betriebswirtschaftlich in allen Fällen vernünftig ist und welche Alternativen existieren.
Klassifizierung Technologien
Folgende grundlegenden Technologien
lassen sich unterscheiden. Dabei können
die genannten Ansätze entweder isoliert
gefahren werden oder auch in eine sukzessive Migration hin zu neuen Architekturen integriert werden.
1. GUIfizierung
2. Modularisierung (ILE, SQL)
vollständiger objektorientierter Analyse
und Programmierung ist dagegen sehr
aufwendig und teuer. Umgekehrt steigt
auch die Wirkung, d.h. die Vorteile bezüglich Flexibilität, Integrationsfähigkeit, Wartbarkeit, Anpassbarkeit, Skalierbarkeit und Portabilität der mit der
jeweiligen Technologie entwickelten
Applikationen. Es ist also notwendig,
dass man sich seine jeweilige Ausgangssituation klar macht und eine Bewertung der unterschiedlichen Technologien durchführt, um zu der insgesamt
günstigsten Entscheidung zu gelangen.
Fragen die man sich stellen
sollte sind zum Beispiel:
– Habe ich die „grüne Wiese“ und die
Zeit für die komplette Neuentwicklung?
– Habe ich Investitionen zu schützen,
möchte
ich
das
Existierende
möglichst erhalten bzw. Neues entwickeln und Existierendes integrieren?
– Welches Know-how und welche Motivation hat mein Team; welche Technologien sind beherrschbar für mein
Team?
– Möchte ich einen sanften Übergang
oder den „Big Bang“ – also Evolution
oder Revolution?
– Welche Kosten sind darstellbar, welche Risiken sind tragbar?
Die vollständige technische Abhandlung
der unterschiedlichen Technologien
1. bis 3. finden Sie im Web unter
www.midrangemagazin.de. Der Ansatz
„OOA/OOD/OOP“ ist weniger Werkzeug oder Programmiersprache, sondern die Methodik, wie sie heute Stand
der Technik im Software Engineering
ist. Aus diesem Grund wird in diesem
Beitrag nicht näher darauf eingegangen.
3a. 4GL / Sourcecode-Generatoren
4. OOA/OOD/OOP
Grundsätzlich kann man sagen, dass die
Komplexität und damit die Kosten von
1. nach 4. steigen. GUIfizierung ist sehr
einfach und schnell mit geringen Kosten
zu realisieren, die Neuentwicklung mit
Der Autor Dipl.-Informatiker
Rolf Stephan ist Vorstand der
AD Solutions AG.
AD Solutions AG
D-40789 Monheim
(+49) 02173/1675-0
www.adsolutions-group.com
Midrange MAGAZIN Juli 2002
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3b. HLL (High Level Language) Coding
15
Titelthema
Neue Chancen durch Anwendungsmodernisierung
Auf zu neuen Ufern
Das Internet verändert die Welt – auch
die Anwendungswelt. Unabhängig vom
zwischenzeitlichen Niedergang der Dot.ComEconomy mehren sich die Anzeichen, dass
e-Business-Funktionen im zweiten Halbjahr
des laufenden Jahres doch zu einer der
treibenden Investitionsmotive in der
Informationswirtschaft werden. Dabei sind
jedoch weniger – dies ist eine Lehre aus
den Erfahrungen der zurückliegenden
24 Monate – die Großprojekte „auf der
grünen Wiese“ angestrebt und vom strenger
werdenden Controlling genehmigt. Angesagt
ist vielmehr eine schrittweise verlaufende
Modifikation bestehender Unternehmenslösungen durch webbasierte Mehrwertdienste
und Lösungen.
D
er vollmundige Ansatz des Jahres
2000 – e-Business verlange völlig
neue Lösungsansätze in den Unternehmen – stimmt in dieser grundsätzlichen
Form nicht. Vielmehr werden die bewährten Geschäftsprozesse nach wie
vor optimal durch die bestehenden Anwendungen erfüllt. Neue Herausforderungen im Management unternehmensübergreifender Geschäftsprozesse im
Zug zu mehr Transparenz der Unternehmensabläufe nicht nur intern, sondern
auch extern gegenüber Partnern und der
stärker
werdende
Trend
zum
Outsourcing von Geschäftsbereichen
(zum Beispiel in der Logistik) verlangen
nach Erweiterungen. Dabei spielen der
schnelle Projekterfolg, der kurzfristige
ROI bei der Genehmigung von Investitionen die dominante Rolle.
16
Auch die mittelstandsorientierten Lösungsangebote auf der IBM iSeries
stehen unter diesem Modernisierungszwang. Der Mittelstand ist an Lösungsansätzen interessiert, die Partnernetzwerke mit Kunden und Lieferanten unterstützen. Er ist längst, wenn auch nicht
global, so doch sicher weltweit mit lokalen Niederlassungen aufgestellt. Für
mittelständische Unternehmen hat die
Konzentration auf Kernkompetenzen
die Konsequenz, Teilaufgaben an
Outsourcing-Partner auszulagern. Dennoch aber sollen die Geschäftsprozesse
weiterhin einheitlich, integriert und
durchgängig abgebildet werden können.
Das Internet bietet dazu eine hervorragende Kommunikationsplattform.
eignung der Tools bewiesen. Beide Tools
sind darüber hinaus (abhängig von der
Lizenzvereinbarung) Bestandteil des
Lieferumfangs von OS/400 und damit
praktisch kostenlos. Angesichts knapper Kassen ein weiterer Grund, sich mit
diesen Werkzeugen näher zu befassen.
WebSphere
Mit WebSphere hat IBM für die iSeries
ein Paket an Tools zur Entwicklung und
Nutzung webbasierter Anwendungen
bereitgestellt, das sich sehr gut zur Modernisierung bestehender Unternehmenslösungen eignet. Zusammen mit
den bekannten Vorteilen der iSeries –
nämlich hohe Integration der Systemkomponenten, Verfügbarkeit und günstige Cost of Ownership – hat WebSphere
das Zeug, einen neuen Lebenszyklus für
bestehende RPG- und Cobol-Anwendungen auf dem Midrange-System einzuläuten.
Zwei dieser Tools – WebFacing und
Net.Data – sind hervorragend geeignet,
eine schrittweise Modernisierung der
Anwendungen auf der iSeries zu erreichen und gleichzeitig neue Mehrwertdienste und Lösungen für das Web zu
entwickeln. Die GUS Group hat hier in
den zurückliegenden Monaten erhebliches Know-how aufgebaut. Zahlreiche
erfolgreiche Projekte mit Kunden aus
dem öffentlichen Dienst ebenso wie in
Handel und Industrie haben die Praxis-
www.midrangemagazin.de Juli 2002
Net.Data
Net.Data ist eine Scriptsprache, die
Webanwendungen mit HTML-basierter
Oberfläche – also browserfähig – erzeugt. Lösungen dieser Art eigenen sich
sowohl für den Einsatz im Intranet (geschulte Mitarbeiter), im Extranet (Partner außerhalb des Unternehmens) und
im Internet (ungeschulte, unbekannte
Anwender).
Mit dieser Scriptsprache können klassische HTML-Statements zur Gestaltung
von Oberflächen ebenso eingebunden
werden wie SQL-Abfragen für die Präsentation und Speicherung der Informationen, wobei der direkte, geschützte
Zugriff auf die DB2400-Tabellen der
iSeries-Anwendungen unterstützt wird.
Damit ist ein einfacher Pfad geebnet, um
zusätzliche Auskunfts- und Erfassungsmasken für bestehende Lösungen im
Web zu entwickeln. Abfragen und Logi-
Titelthema
ken (zum Beispiel Plausibilitätsprüfungen) können ebenso editiert werden.
Zusätzlich sind für komplexere Transaktionen Calls zu bestehenden iSeriesProgrammen möglich. Zusätzliche Sicherheit bietet hier die Einbindung von
„Stored Procedures“, die aus der Datenbank heraus Programme aufrufen.
Dadurch werden unerlaubte Zugriffe
auf iSeries-Anwendungen über das Web
weitgehend verhindert.
werden. Die Möglichkeit, bestimmte
Maskeninhalte
auszublenden,
ist
ebenfalls gegeben. Dabei kann auch
nach der Umstellung von Arbeitsplatz
zu Arbeitsplatz entschieden werden, ob
die klassische 5250-Oberfläche (mit
oder ohne GUI) oder aber die neue
Browser-Oberfläche eingesetzt wird.
Drop-Down-Menüs und Schaltflächen
erleichtern die Navigation mit der
Maus.
Die GUS Group hat im Rahmen von
Kundenprojekten eine Reihe von Portal- und Monitoring-Anwendungen mit
Hilfe von Net.Data entwickelt, die –
abgesichert durch einen Security Layer
zwischen Internet, Webserver und Anwendungsserver – sichere Webanwendungen auf der Basis von iSeries-Lösungen eröffnen. Neben Standardportalen
(für Außendienst, Kunden, Lieferanten,
Management) bietet die GUS Group
Schulungen zur Anwendungsmodernisierung mit Hilfe von Net.Data an. Die
Erfahrungen zeigen, dass bereits nach
zwei Tagen erste Portalanwendungen
mit voller Integration zu den Unternehmenslösungen möglich sind. Sicherheitsberatung und der GUS Security
Layer 2.0 runden dieses Angebot ab.
Entscheidend ist auch hier, dass der bestehende Code nicht verändert werden
muss. Bei der Umstellung des von der
GUS Group entwickelten ERP-Systems
Charisma zeigte sich, dass die Anwendung mit rund 5.000 Bildschirmformaten, etwa 1.800 Programmen und 300
Tabellen in kurzer Zeit (weniger als drei
Monaten) umgestellt und praxistauglich
eingesetzt werden konnte. Dabei hat das
Softwarehaus in engem Kontakt mit
dem IBM Entwicklungslabor in Toronto
die Eignung des WebFacing-Tools für
den deutschen Markt vorangetrieben.
So werden inzwischen Umlaute, Kommastellen statt Punkt etc. unterstützt.
WebFacing ist ein Konvertierungstool,
mit dem klassische Green Screen-Oberflächen in Browser-Oberflächen umgewandelt werden. Im Unterschied zu den
heute üblichen Screen Scrapers, die eine
Windows-ähnliche grafische Benutzeroberfläche erzeugen, ist keine Installation auf den Clients nötig, da die Umstellung einmalig erfolgt. Mit WebFacing
können traditionelle Anwendungen innerhalb kürzester Zeit browserfähig
modernisiert und damit für den dezentralen Einsatz genutzt werden.
WebFacing analysiert die existierende
DDS einer RPG- oder Cobol-Anwendung und generiert daraus Java-Komponenten zur Darstellung im Browser. Die
Komponenten werden auf den WebSphere-Host (iSeries oder PC) übertragen
und stehen somit zentral auf dem Server
zur Verfügung. Vorgefertigte Templates
können weiter individuell modifiziert
Insgesamt zeigt sich, dass die Anwendungsmodernisierung mit Net.Data und
WebFacing greift; die Lösungen lassen
sich nicht nur funktional sauber erweitern. Die Darstellung in einer einheitlichen Browser-Oberfläche und die Bereitstellung von Lösungen über das Web
erweitern die Nutzungsmöglichkeiten
bestehender iSeries-Anwendungen signifikant. e-Business ist evolutionär.
Der Autor Martin Vollmer ist
Leiter Produkt-Marketing der
GUS Group AG & Co. KG
GUS Group AG & Co. KG
D-50968 Köln
(+49) 0221/37659-0
www.gus-group.com
Midrange MAGAZIN Juli 2002
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WebFacing
Die GUS Group bietet hier Beratung bei
der Einsatzplanung, Konfiguration und
Performance-Messung sowie bei der
Software-Evaluierung an und führt auch
Umstellungsprojekte für Drittanwendungen durch.
17
Titelthema
Modernisierung und Integration von Altsystemen
Aus Alt mach Neu
Auch nach den historischen Erneuerungswellen
der Jahr-2000-Anpassung und der EuroEinführung bleibt die Modernisierung von
Altsystemen an der Tagesordnung der ITAbteilungen. Heute wird sie von neuen
Geschäftsmodellen betrieben wie e-Business,
Customer-Relationship-Management oder
Supply-Chain-Management, die neue Anforderungen an die IT stellen.
U
m diesen Anforderungen gerecht
zu werden, modernisieren IT-Abteilungen ihr Lösungsportfolio auf zweierlei Weise: Sie führen neue Anwendungen ein oder/und sie modernisieren ihre
bestehenden Applikationen. Gerade
letzteres steht vor dem Hintergrund
erstmals sinkender IT-Budgets immer
öfter an. Aber nicht nur ökonomische
Zwänge machen Modernisierung von
Software nötig. Häufig erscheint die Ablösung eines funktionierenden Systems
durch ein neues, unbekanntes zu riskant
oder auch nicht notwendig. Es reicht,
wenn ein paar fehlende Funktionen, wie
der Zugriff über ein Browser-Frontend,
ergänzt werden.
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Integration als Schlüssel
18
Modernisierung von Altsystemen heißt
heute auch und vor allem Integration.
Denn, um den Anforderungen der oben
erwähnten Geschäftsmodelle und Konzepte, welche allesamt die gewohnten
Bereichs- und „Softwaregrenzen“ überschreiten bzw. diese erweitern, erfolgreich zu begegnen, müssen bisher getrennt arbeitende oder neu eingeführte
Lösungen integriert werden. Nach Studien von Gartner und IDC gehört die Integration zu den „Kardinalsanforderungen des e-Business“. Hier geht es
beispielsweise darum, eine neue Online-
www.midrangemagazin.de Juli 2002
Bestell-Lösung mit einer bestehenden
Warenwirtschaft oder der seit Jahren gepflegten Datenbank zu koppeln. SupplyChain-Management heißt, dass die verschiedenen Glieder der Kette innerhalb
und außerhalb des Unternehmens softwaretechnisch miteinander kommunizieren müssen. Ähnliche Anforderungen
ergeben sich bei der Realisierung von
Customer-Relationship-ManagementProjekten. Falls man nicht vollständig
auf eine Standardlösung setzt, müssen
bisher isolierte Systeme – wie etwa der
Versandabteilung, des Vertriebs oder des
Services – miteinander harmonieren.
Titelthema
Da die Softwareintegration für die Realisierung von neuen, innovativen Geschäftsprozessen, die den Unternehmen
Wettbewerbsvorteile bringen, eine so
große Rolle spielt, sind die heißesten
Diskussionsthemen der Softwarebranche in diesem Bereich angesiedelt: Enterprise Application Integration (EAI) und
Web-Services heißen die aktuellen
Schlagworte. Dient ersteres dazu, die
unternehmensinternen Systeme zusammenzubinden, ist letzteres eher dazu gedacht, Software über Unternehmensund Systemgrenzen hinweg via Internet
zu koppeln.
Modernisierung auf drei Ebenen
Modernisierung im engeren Sinne und
Integration als Modernisierung im weiteren Sinne kann auf allen drei Ebenen
von Softwarelösungen ansetzen: Präsentation, Logik oder Daten. Die Modernisierung von Altsystemen reicht vom
„einfachen“ Aufsetzen grafischer Nutzerschnittstellen über funktionale Erweiterungen – etwa die Einbindung von
Multimedia-Datenbanken in iSeriesWarenwirtschaften – bis hin zur „Verlängerung“ einer Lösung ins Internet,
um Kunden oder Partnern Zugang zu
Unternehmensfunktionen via Web zu
ermöglichen.
Bei der Integration von Altsystemen ändert sich an der eigentlichen Anwendung nur wenig, sie wird lediglich durch
verschiedene Techniken mit anderen
Lösungen verknüpft. Dies kann
beispielsweise die lose Kopplung über
Web-Services sein oder das Verschmelzen von Applikationen zu so genannten
Composite
Applications
(Gartner
Group).
Zur Modernisierung von Applikationen
differenziert eine Gartner-Studie zwei
grundlegende Ansätze: Non-invasiv und
invasiv. Non-invasive Methoden lassen
Code, Daten, Transaktionen und Nutzerschnittfläche des Legacy-Systems unberührt und interpretieren diese
lediglich, um darauf neue Funktionen
aufzusetzen. Mit invasiven Ansätzen
verändern Entwickler eine oder mehrere
dieser „Legacy-Quellen“. Nur die wenigsten Unternehmen möchten in ihre
funktionierenden Altsysteme eingreifen,
deshalb herrschen zur Zeit non-invasive
Methoden in den IT-Abteilungen vor.
Zu „härteren“ Mitteln, wie der kompletten Transformation einer Anwendung, wird nur dann gegriffen, wenn die
Plattform sehr veraltet ist oder, wenn die
Ressourcen zur Systempflege – etwa
Cobol-Entwickler – mittelfristig nicht
mehr zur Verfügung stehen.
mentgeschäfte der deutschen Sparkassen abwickelt. Sie nutzt das Werkzeug
ebenfalls als zentrales Integrations- und
Modernisierungstool. Auch Web-Applikationen werden damit entwickelt. So
hat die DGZ-DekaBank-Tochter eine
B2B-Lösung für die deutschen Sparkassen entwickelt, mit der sich die Sparkassen-Berater über die Kunden-Depots informieren können.
Universelle Tools
Neben Spezialtools, die konzipiert sind,
um jeweils auf einer Ebene „Modernisierungsaufgaben“ zu übernehmen, gibt
auf dem Markt universelle Tools wie
den Magic eDeveloper von Magic Software Enterprises.
Er kann für fast alle Modernisierungsund Integrationsmethoden eingesetzt
werden. Das Werkzeug beherrscht eine
große Bandbreite von Technologien und
kann beispielsweise zur Entwicklung
von Client-/Server- und Web-Applikationen eingesetzt werden. Moderne Technologien wie Java, J2EE oder Web-Services sind in das Tool integriert und stehen
dem
Entwickler
in
einer
einheitlichen Umgebung zur Verfügung.
Es arbeitet nahezu plattform- und datenbankunabhängig.
Magic Software Enterprises
Deutschland GmbH
D-85737 Ismaning
(+49) 089/96273-0
www.magicsoftware.com/germany
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Universaltools werden in IT-Abteilungen strategisch eingesetzt, um damit neben Integrations- und Modernisierungsprogrammen auch Neuentwicklungen
zu realisieren, die Standardlösungen ergänzen sollen.
Live im Einsatz
Nintendo of Europe, europäische Niederlassung des japanischen Herstellers
von Spielekonsolen, setzt den Magic
eDeveloper als Universaltool ein. Nintendo modernisiert damit sein existierendes EPR-System IBS, bis es durch Eigenentwicklung und J.D. EdwardsStandardkomponenten
vollständig
abgelöst ist. Gleichzeitig hat das Unternehmen damit bereits eine Web-Applikation für die italienischen Händler entwickelt. Ähnlich setzt die Deutsche Girozentrale DekaBank Luxembourg S.A.
Magic ein. Die Bank gehört zum DGZDekaBank-Konzern, der die Invest-
Midrange MAGAZIN Juli 2002
19
Titelthema
Technologiebegeisterung vs.
Lösen Technologien die Probleme falscher Strukturen
Kundenverantwortung
Wie alt darf eine aktuelle ERP-Software sein?
Zwei Jahre – mit all ihren Kinderkrankheiten,
oder eher fünf Jahre, dann zwar hervorragend
funktionsfähig, aber technologisch hart an
der Grenze des Vertretbaren? Wie steht es
gar mit Anwendungen, die sich seit zehn und
mehr Jahren endlos bewährt haben und
über Jahre gewachsen sind. Wer sagt denn,
dass alles, was älter als fünf Jahre ist, noch
in Lochkarten-Logik denken muss?
Entweder – oder?
Da bleibt nur die schnöde Erkenntnis,
dass die Technologie einer jetzt gestarteten Neuentwicklung schon Schnee von
gestern ist, wenn die Software nach fünf
Jahren in der Version 3.x endlich wirklich marktreif ist! So ergeben sich für jeden Hersteller bei der Abwägung von
Pro und Contra einer Neuentwicklung
fünf entscheidende Kriterien:
4. Bringen Multi-Plattform-Lösungen
neben dem „vermeintlichen“ strategischen Vorteil auch Nutzen im Tagesgeschäft, oder überwiegen nach der
Implementierung die Restriktionen
aus dem kleinsten gemeinsamen Nenner aller Plattformen?
5. Bringt die komplette Neuentwicklung auch die erwarteten Vorteile für
den Anwender? Oder erfordern ein
paar nette Features – insbesondere
der Oberflächengestaltung und im
Anwendungshandling – hohe Investitionen in die Hardware-Strukturen?
Müssen diese neuen Annehmlichkeiten etwa mit fehlenden Funktionen,
mit Problemen innerhalb neuer
Strukturen oder gar mit der Neuentwicklung aller Individualteile bezahlt
werden?
3. Welche Plattform (AS/400, Windows,
Linux etc.) muss die Software unterstützen? Oder ist diese Frage völlig
uninteressant, weil ein Anwenderunternehmen immer nur eine Plattform
für ein ERP-System einsetzt?
20
1. Der über Jahre auf einer stabilen
Plattform und Datenbank entwickelte und ständig optimierte Kern der
ERP-Anwendung darf nicht irgend
einer aktuellen Technologie geopfert
werden. Zumindest solange alle aktuellen Kundenwünsche und Anforderungen ohne „faule Kompromisse“
implementiert werden können.
Kompromiss erforderlich
2. Anforderungen an Bedienkomfort
müssen in einer gesunden Mischung
aus der eigentlichen Aufgabe der Software und dem für das Tagesgeschäft
Machbaren und Effizienten gelöst
werden. Das heißt, neue Technologien müssen da genutzt werden, wo sie
wirkliche Vorteile bringen. Unter diesem Aspekt entwickeln wir wirtschaftliche, bezahlbare Lösungen mit
greifbarem Nutzen für den Mittelstand, indem wir Bewährtes in alten
Technologien weiter verbessern und
neue Technologien sinnvoll und praxisgerecht integrieren.
Wer die Fragen ehrlich und frei von
„Technologie-Geilheit“ beantwortet,
wird sicher zu der Erkenntnis kommen,
dass auch hier – wie so häufig im Leben
– der Königsweg ein sehr vernünftiger
Kompromiss ist. Und wenn man den einen oder anderen Werbespot der letzten
Um diesen selbst gesetzten Anforderungen gerecht zu werden, hat das Koblenzer Softwarehaus den vorhin erwähnten
Königsweg bereits vor vier Jahren eingeschlagen. Der erste Schritt war die Integration der MS-Office-Produktlinie aus
der ERP-Anwendung heraus.
1. Gehen alle Kunden den Weg in die
neue Technologie mit oder bezahlen
die treuen Altkunden, die mit der vorhandenen Lösung insgesamt glücklich sind, den zwangsläufigen Stillstand der „alten“ Anwendung?
2. Gibt es Anforderungen des Marktes
und der Kunden, die das bestehende
„alte“ System nicht abdecken kann
und die deshalb eine Neuentwicklung
erfordern?
Wochen betrachtet, scheint das
durchaus im Trend zu liegen: „D2 wird
Vodafone, und alles bleibt bestens“. Ein
Softwarehaus, das es schafft, dem Leitspruch dieser Kampagne zu folgen, wird
sicherlich keine treuen Kunden verärgern und gleichwohl die aktuellen Anforderungen erfüllen können. Für uns,
das Koblenzer Systemhaus OGS, hat die
Abwägung dieser Fragen zu folgendem
Resultat geführt:
www.midrangemagazin.de Juli 2002
Titelthema
Der auf der CeBit 2002 ausgelobte Trend „back to the
mainframe“ kommt sicherlich
aus der Anwendungsfrustration der „intelligenten“ Clients
als Trend der Jahre 1995 –
2000, einhergehend mit den
teuren Versuchen, diese „Auswüchse“ mit Mitteln wie Citrix Metaframe & Co zu bekämpfen.
Zukunftsorientiert
In der Folgezeit wurden bei
OGS die Brücken in die Welt
der CRM- und e-BusinessSysteme geschlagen. Da aber
gerade diese Systeme sich in
der Logik und Philosophie
von den ERP-Systemen unterscheiden, wurden hier
hochintegrierte Schnittstellen
mit gezielten und bewussten
Inseln realisiert.
Desgleichen wurden die
kompletten ERP-Outputs auf
native Windows-Clients umgestellt. Hier war die native
Lösung einfach Pflicht, wenn
aktuelle Kommunikationsmethoden wie Mail, PDF,
HTML und XML brauchbar
und praxistauglich gelöst
werden sollen. Gerade für
einfache, individuelle Formular- und List-Layoutgestaltung ist „Drag & Drop“
durch nichts zu ersetzen –
zumindest wenn End-usergerechte Lösungen gefragt
sind.
Bleiben letztlich noch die Offline-Lösungen – sicherlich
aus technologischer Sicht keine Wunschlösung. Aber
selbst moderne mobile Kommunikationslösungen
wie
UMTS müssen im laufenden
Betrieb bezahlt werden. Hier
wurde daher ein hoher Anteil
der Entwicklungsaufwendungen in die stabile und saubere
Datenkommunikation intelligenter Clients mit dem Server
gelegt. Aus heutiger Sicht verfügen OGS-Kunden mit dieser Strategie über ein System,
das „up to date“ ist und dabei
gleichzeitig den Erfahrungsschatz der letzten acht Jahre
nicht vergessen hat. Der frühere Slogan „Soviel Individualität wie notwendig – soviel
Standard wie möglich“ hat
sich unter diesem Aspekt gewandelt in „Soviel Technologie wie notwendig – soviel
Stabilität wie möglich“!
Der Autor Marco Decker
ist Marketingleiter der
OGS Ges. für
Datenverarbeitung und
Systemberatung mbH
OGS Ges. für
Datenverarbeitung
und Systemberatung mbH
D-56068 Koblenz
(+49) 0261/91595-0
www.ogs.de
Midrange MAGAZIN Juli 2002
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Später wurde die komplette
Benutzeroberfläche überarbeitet, vom althergebrachten
Terminal abgelöst und native
in Windows integriert. Dabei
wurde bewusst auf ein intelligentes GUI – mit geringen
Anforderungen an Datenübertragungsraten – gesetzt.
Die vielen vorhandenen Implementierungen – mit allen
Verbindungen zu dezentralen
Liefer- und „Unter“-Verwaltungsstandorten – konnten so
die bestehenden, kostengünstigen Telekommunikationsverbindungen weiter verwenden und mussten nicht „technologieverliebte“ Lösungen
mit hohen Bandbreitenkosten
in der Kommunikation bezahlen.
21
Titelthema
e-Business und e-Commerce mit bestehenden AS/400-Applikationen
Bewährtes im neuen Kleid
Täglich höre ich dieselbe Frage: So moderne
Technologie auf Basis „alter“ Programme? JA!
Für den schnellen Einstieg in die e-Businessund e-Commerce-Welt ist es nicht unbedingt
nötig, das Rad neu zu erfinden. Aber es ist
absolut sinnvoll, auf der bestehenden Plattform
mit ausgetesteten Anwendungen, die den
Benutzern bestens bekannt sind, die ersten
Gehversuche mit einer grösseren Verbreitung
und einem völlig neuen Frontend zu machen.
Diese so geschaffene Basis dann sinnvoll und
gezielt mit neuen Modulen zu ergänzen und
„aufzuwerten“, ist das erklärte Ziel, wenn die
grosse Masse der Basisfunktionalitäten
„reibungslos“ läuft.
Wie ist das zu bewerkstelligen?
Schritt 1: Man nehme ein Produkt, welches fähig ist, die bestehende Anwendung zu analysieren und auf diesen Ergebnissen textorientierter Bildschirme
halbautomatisch oder gar vollautomatisch grafisch orientierte Benutzeroberflächen zu erstellen – nämlich Baby/GUI
der Firma California Software. Diese
kann man dann gezielt manuell verfeinern und in hochkomprimierter Form
als Masken speichern.
Schritt 2: Das Endprodukt aus Schritt 1
ist auf einer e-business-konformen
Werkzeugumgebung zur Benutzung bereit zu stellen. Dies geschieht in unserem
Fall auf Basis eines Windows/2000-Servers. Dort wird neben dem üblichen
HTTP-Server ein Baby.com-Applikationsserver betrieben, der die Schnittstelle
zwischen der herkömmlichen Anwendung auf der AS/400 und dem grafischen Arbeitsplatz mit Java-fähigem
Browser bildet – das ist alles.
22
Schritt 3: Publizieren Sie die Adresse des
Applikationsservers Ihren Kunden und
los geht’s!
Mit der Benutzung kommt der Appetit
nach mehr und sicher auch nach neuer
Funktionalität, die Sie entweder auf gewohnte Weise auf der AS/400 entwickeln und wie im Schritt 1 „e-commercialisieren“, oder aber direkt in Java neu
schreiben und in die vorhandenen Masken einbinden.
Wo liegt der Nutzen?
Durch die Verwendung der ausgetesteten Applikationselemente für die grosse
Basis der Anwendung bleiben die Entwicklungskosten niedrig. Da das System
Mechanismen bietet, um die neu gestaltete grafische Oberfläche mit der sich
dynamisch verändernden AS/400-Anwendung zu synchronisieren, wirken
sich die zusätzlichen Möglichkeiten
auch nur minimal auf die Wartungskosten aus.
Da die bewährte Plattform mit dem vorhandenen Datenbanksystem weiterhin
benutzt wird, stehen sämtliche Funktionen dieser sehr sicheren und komfortablen DB nach wie vor zur Verfügung –
vorerst noch ohne Verlangsamung
durch Schnittstellen wie ODBC oder
ähnlichem. Die zentrale Installation der
neuen Module auf einem einzigen Server
macht die Administration der öffentlich
zur Verfügung stehenden Anwendungsteile sehr einfach.
Wie sicher ist eine e-BusinessLösung auf dieser Basis?
Optimal! Da die öffentlich zugänglichen Module nur die Oberfläche zur
Anwendung darstellen, ist das System
mit der Logistik und den Daten optimal
vom e-Business-Teil abgetrennt. Weitere Sicherheit kann durch den Einsatz
einer Firewall erreicht werden, die dann
www.midrangemagazin.de Juli 2002
auch den Zugriff auf die grafischen
Bildschirme kontrolliert. Ferner bietet
das AS/400 von Haus aus ein sehr gutes
Sicherheitskonzept, das den Zugriff auf
der Ebene Benutzer, Verzeichnis, Anwendung und Datei regeln kann.
Und die Zukunft?
Nichts ist so konstant wie der Wandel!
Gerade in diesem Umfeld treffen technologische und strategische Veränderungen auf mehreren Ebenen aufeinander.
Die Antwort kann nur in der Flexibilität
gesucht werden: Flexibilität in der Technologie durch den Übergang der Entwicklung auf zentraler Basis zu Client/
Server-Modellen sowie in der strategischen Ausrichtung durch die Möglichkeit der freien Wahl der Betriebsplattform. Beide Anforderungen sind heute
im Umfeld der AS/400-Anwendungen
mit wenig Aufwand realisierbar, d.h.:
die Modernisierung der Anwendung mit
Baby/GUI und Baby.com wie auch die
Portierung der Anwendung auf Windows/NT, Linux oder verschiedene
UNIX-Plattformen mit Unibol/400 und
Baby/iSeries – natürlich zusammen mit
der modernen grafischen Oberfläche
aus demselben Haus.
Der Autor Werner Neumann ist
Geschäftsführer der NewServ AG
NewServ AG
CH-8142 Uitikon
(+41) 01/40526-00
www.newserv.ch
Titelthema
Alles neu: Re-Engineering als interessante Alternative zur Neuentwicklung
Lukrativ modernisieren
Altgedienter Sourcecode ist noch lange nicht
reif für den (elektronischen) Papierkorb.
Zwar geraten praxiserprobte Anwendungen
durch die rasante Entwicklung des Internet
unter Druck. Doch anstatt komplette Lösungen
neu zu entwickeln, stellt in vielen Fällen
Re-Engineering die günstigere Variante dar.
K
lassische Client-Server-Architekturen halten nach wie vor bedeutende Marktnischen besetzt. Ihre Vorteile
werden vor allem im Bereich des
e-Business deutlich. Die meisten Anwendungen sind den Kinderschuhen längst
entwachsen. e-Business-Lösungen großer Versandhäuser etwa verlangen
mächtige Anwendungen, die mit Zugriffen mehrerer tausend Anwender zurecht
kommen müssen. Sie umfassen umfangreiche Produktdatenbanken, beherrschen komplexe Transaktionen und Datenbankzugriffe. Hier kommen die Vorteile einer klassischen Host-Lösung voll
zum Tragen.
Backend-Integration wichtig
Die wesentliche Herausforderung einer
solchen Hostlösung liegt in der Integration des Backend, die einen Großteil der
Kosten verschlingen kann. Ist das Backend samt zugehörigem Analyse- und
CRM-System erfolgreich integriert,
kommen die Vorteile der Hostarchitektur wie Zuverlässigkeit, Sicherheit, Ska-
lierbarkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit dem e-Business voll zugute. Angesichts engerer IT-Budgets freuen sich
CIOs auch über die günstige und transparente Kostenstruktur einer zentralistischen Hostlösung. So weit, so gut. Doch
muss es immer eine komplette Neuentwicklung einer e-Business-Lösung sein?
Immer häufiger ziehen CIOs eine Modernisierung bestehender Systeme als
vielversprechende Variante in ihre Überlegungen mit ein. Die Vorteile liegen auf
der Hand: Ein Großteil der Hostanwendungen wurde bereits vor Jahren in leistungsfähige Hochsprachen – wie z. B.
COBOL – realisiert. Sie laufen stabil
und zuverlässig. COBOL ist gut skalierbar und geht sparsam mit Ressourcen
um – Eigenschaften, die im Falle einer
Modernisierung bestehen bleiben.
Tools erleichtern die Integration, die in
Hinblick auf Technik und Sicherheit
recht komplex ist. Beispielsweise müssen in der Regel verschiedene Kommunikationsprotokolle unterstützt werden.
Die Usinger EasiRun Europa GmbH
bietet mit FlexGen und FronTier zwei
solcher Modernisierungstools. Die ReEngineering Suite FlexGen etwa unterstützt die Modernisierung bestehender
Anwendungssysteme und vermeidet
größere Eingriffe in den Sourcecode.
Der Testaufwand sinkt entsprechend.
Entwicklungstools bestehen aus Softwarebausteinen, die über definierte
Schnittstellen mit der Außenwelt kommunizieren. Deshalb spricht man auch
von Componentware. Schon jetzt haben
viele Unternehmen positive Erfahrungen bei der Nutzung von Componentware gesammelt.
Eine ansprechende Lösung für Transformierungsprobleme bietet die Produktpalette von Transoft, für die EasiRun die
exklusiven Vertriebsrechte im deutschsprachigen Raum besitzt. Die Transoft
Midrange MAGAZIN Juli 2002
Produktpalette gliedert sich in drei Bereiche: Die Screen Component Adapters
stellen eine schnell implementierbare
Transformierungslösung zur Modernisierung der Benutzeroberfläche bereit,
die größere Eingriffe in den Sourcecode
vermeidet. Die Data Component Adapters ermöglichen das Erstellen SQL-basierter Services, die als logische Komponenten in bestehende oder neu entwickelte Anwendungen integriert werden
können. Bestehende Anwendungen in
COBOL, RPG, C und BASIC können
durch die Language Component Adapters in neue Anwendungsarchitekturen
überführt werden.
Modernisieren: Ja
Fazit: Trotz der aktuellen Stagnation der
Investitionen, die auch die e-BusinessProjekte tangiert, bietet sich in der Modernisierung von Anwendungen eine attraktive Alternative zur Neuentwicklung. Je größer die Zahl erfolgreicher
Modernisierungsprojekte, desto stärker
steigt der Anreiz für andere Unternehmen, auch ihre Anwendungen einem ReEngineering zu unterziehen. Denn unabhängig von der derzeitigen Konjunkturkrise schreitet die Entwicklung des
e-Business weiter voran. Wer am Markt
bestehen will, darf die Modernisierung
nicht vernachlässigen und muss sich auf
die Welt des Internets und die durch sie
induzierten Entwicklungen einlassen.
Autor: Donald Fitzgerald,
EasiRun Europa GmbH
Easirun Europa GmbH
D-61250 Usingen
(+49) 06081/91603
www.easirun.de
23
Titelthema
Eigenentwicklung
Erfolgreiches e-Business mit flexiblen IT-Lösungen
vs. Lösungspaket
Ohne eine flexible IT-Infrastruktur funktioniert
e-Business nicht. Diese Erkenntnis hat sich
auch bei mittelständischen Unternehmen
weitgehend durchgesetzt. Da sich die Anforderungen an ihre Geschäftsprozesse im Netz
ständig weiter entwickeln, muss ihre Infrastruktur in der Lage sein, offene Umgebungen,
unterschiedliche Standards und die Integration
neuer und bestehender Systeme zu unterstützen. Selbstentwickelte Applikationen werden
diesen Anforderungen häufig nicht gerecht.
Lösungspakete erfahrener IT-Partner hingegen
– wie IBM WebSphere zum Beispiel – stellen
e-Business in mittelständischen Firmen auf
sichere Beine.
Technologisches Know-how
Die Basis für ein erfolgreiches e-Business
sind moderne Software- und HardwareStrukturen. Diese technologischen Anforderungen stellen mittelständische Unternehmen häufig vor Probleme. Denn
nicht jedes Unternehmen ist in der Lage,
geeignete e-Business-Anwendungen zu
entwickeln oder die selbstentwickelten
Innovative e-Business-Lösungen
Anzeige
W
enn mittelständische Unternehmen ihre Geschäftsprozesse in
Einklang mit modernster Internet-Technologie bringen, praktizieren sie
e-Business auf höchstem Niveau. Sie
können ihre bestehenden Geschäftsbeziehungen intensivieren und leichter
neue aufbauen; sie eröffnen sich neue
Vertriebskanäle und werden für ihre
Kunden, Partner und Lieferanten rund
um die Uhr erreichbar. Unverzichtbar
sind dabei Lösungen fürs CRM geworden, mit denen Mittelständler ihre Kunden langfristig binden und gleichzeitig
ihr Produkt- und Dienstleistungsangebot optimieren können. Mindestens
genauso wichtig erweist sich der Einsatz
von SCM: Es unterstützt das Beschaffungssystem, denn Lagerkosten und
Durchlaufzeiten werden reduziert –
hohe Verfügbarkeit und termingerechte
Lieferung inklusive.
24
mens? Nach der ehrlichen Beantwortung
dieser Fragen kommen Mittelständler
häufig zu der Einsicht, das sie bei der
Umsetzung auf einen zuverlässigen ITPartner angewiesen sind, der ihnen neben einer individuellen, modernen IT-Infrastruktur auch Beratung und Wartung
– vor allem aus einer Hand – liefern
kann.
Applikationen e-Business-fit zu machen.
Für das mangelnde technologische
Know-how gibt es viele Gründe. Um hier
die richtigen Schritte zu machen, sollten
sich Mittelständler fragen: Wie entwickle ich eine Lösung, die kompatibel mit
meinen bestehenden Anwendungen ist?
Habe ich dabei auch die unterschiedlichen Standards bedacht? Habe ich bei
der Umsetzung auch auf eine hohe Skalierbarkeit geachtet? Wie sieht der Zeitrahmen für das geplante Projekt aus? Bin
ich in der Lage, die fertiggestellte Lösung
auch nach der Implementierung selbstständig zu warten? Und vor allem:
Sprengt die e-Business-Lösung nicht den
finanziellen Rahmen meines Unterneh-
www.midrangemagazin.de Juli 2002
Dass die Nutzung professioneller Lösungspakete gegenüber selbstentwickelten Applikationen für das e-Business
klare Vorteile hinsichtlich Kosten und
Anwendungsvielfalt bringt, zeigen die
WebSphere-Lösungen von IBM. Mit der
e-Business-Lösung „WebSphere Portal
Server“ lassen sich beispielsweise moderne unternehmensweite Webportale
entwickeln, die einen zentralen Zugriff
auf Applikationen und sämtliche Unternehmensdaten liefern. Aufgrund der hohen Integrationsfähigkeit mit anderen
Produkten können auch komplexe Aufgaben wie Katalogisierung, Zusammenführung von Informationen und Workflow-Funktionen realisiert werden. Um
den unterschiedlichen Anforderungen
an Portale gerecht zu werden, bietet
IBM drei spezifische Lösungen für die
Anwendungssegmente
Business-toConsumer (B2C), Business-to-Employee (B2E) und Business-to-Business
(B2B) an.
Eine wichtige Komponente von IBM
WebSphere ist die IBM Middleware
WebSphere MQ (vormals MQSeries).
Mit WebSphere MQ können Anwendungen, die in verschiedenen Sprachen
programmiert wurden und auf unterschiedlichen Plattformen laufen, sich
dennoch „verständigen“ und so für unternehmensweiten Datenaustausch sor-
Titelthema
gen. MQSeries wurde 1999 von der
Software & Information Industry Association (SIIA) mit dem Codie-Preis, dem
„Oscar“ der amerikanischen SoftwareIndustrie, als beste Middleware ausgezeichnet. Bei zunehmender Komplexität
oder Anzahl der Verbindungen zwischen den Anwendungen haben die Unternehmen die Möglichkeit, das so genannte Basic-Application-IntegrationAngebot zu nutzen. Es richtet sich an
kleine und mittelständische Unternehmen, die ihre Daten über verschiedene
IT-Systeme verwalten möchten oder sichergehen möchten, dass ihre elektroni-
schen Transaktionen nur einmal stattfinden. Wer IBM WebSphere Applikationen nutzt, erzielt in erster Linie Zeitund Kosteneinsparungen – und das
dank eines KommunikationsprotokollManagements zwischen den Systemen.
Hinzu kommt ein hoher Durchsatz für
die Übertragung von Millionen von
Nachrichten täglich.
wickelte dazu die Lösung „mybank“ –
ein personalisierbares Business-to-Consumer-Finanz- und Serviceportal, das im
Frühjahr 2002 online ging. Das IBM
Lösungspaket wird mit bereits vordefinierten Applikationen – so genannten
Portlets – geliefert. Das ermöglicht den
IT-Verantwortlichen der SKWB Schoellerbank, sofort auf ihre bereits existierende Inhalte zuzugreifen – ohne zeitund kostenintensiven Programmieraufwand. Gezielt hat IBM hier darauf geachtet, dass Kundennähe und hohe Beratungsqualität auch über das weltweite
Datennetz sichergestellt werden. Denn:
Besonders im Bankenwesen ist die Kundenzufriedenheit nur über den persönlichen Kontakt – auch in Form eines personalisierbaren Internetportals – zu erreichen.
Beispiel eines Finanzportals
Der Autor Heiko Freise ist bei IBM
SMB Software Sales Executive.
Für die SKWB Schoellerbank AG in
Wien hat IBM auf der technologischen
Basis eines IBM WebSphere Portal Servers den Webauftritt realisiert. IBM ent-
IBM Deutschland GmbH
D-70569 Stuttgart
(+49) 0711/785-0
www.de.ibm.com
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Midrange MAGAZIN Juli 2002
25
Titelthema
Kleine Budgets vs. notwendige Änderungen
Alles neu um jeden Preis
Es gibt wohl kaum einen IT-Verantwortlichen
in modernen Unternehmen, der nicht schon
mit folgender Situation konfrontiert wurde:
Die Erwartungen der Fachabteilungen an ihre
IT-Anwendungen steigen ständig, neue
Anforderungen und Aufgabenfelder scheinen
fast täglich hinzuzukommen und lassen schnell
den Ruf nach neuen oder erweiterten
Anwendungen laut werden. Bei gegebenem
Handlungsbedarf beginnen sich hier auch
schon die ersten Probleme aufzutun!
Mittel zum Zweck
Die Erstellung neuer Anwendungen ist
teuer und zeitaufwändig, das vorhandene Budget leider oft nur allzu begrenzt.
Erschwerend kommt hinzu, dass die geforderten Neuerungen und Modifikationen es oft notwendig werden lassen,
die Grenzen von Abteilungen und Geschäftsbereichen zu überschreiten.
Selbst die kleinste Änderung oder Neuerung wirkt sich somit schnell auf ein
sehr komplexes Netz vorhandener Prozesse und Anwendungen aus und will
daher gut durchdacht sein, um nicht
eine Welle weiterer Änderungen nach
sich zu ziehen.
Auch sollte der Punkt des „Knowhows“ über die vorhandenen Anwendungen und Prozesse nicht unterschätzt
werden. Oft sind diese Anwendungen
über Jahre „organisch“ gewachsen und
durch hausinterne Maßnahmen permanent modifiziert und angepasst worden.
Die Erfahrung zeigt leider, dass das Wissen um die genauen Funktionen und
Zusammenhänge der Anwendungen
und Prozesse häufig nicht an einer zentralen Stelle gebündelt wird oder – im
schlimmsten Falle – gar nicht mehr vorhanden ist.
Spätestens an diesem Punkt wird jedem
IT-Verantwortlichen klar, dass die geforderte Modernisierung seiner Anwendungen durch Neuentwicklung ein erhebliches Risiko in den Bereichen Kosten, Funktion und Zeit mit sich bringt.
Es stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, vorhandene Lösungen nicht
grundsätzlich neu zu definieren und zu
entwickeln, sondern vielmehr – getreu
dem Motto „Never touch a running sys-
tem“ – die Modifikationen an bereits
vorhandenen Anwendungen und Systemen und damit auch ihre Auswirkungen
so gering wie möglich zu halten.
Kostenbremse
Diese Philosophie würde neue Anforderungen, soweit es möglich ist, in eigenen Komponenten realisieren, welche
dann – unter Zuhilfenahme von wohldefinierten Schnittstellen und einer
EAI-Infrastruktur – in die bereits vorhandenen Anwendungen und Systeme
integriert werden. Da auf diese Art und
Weise die Auswirkungen einer Neuerung oder Änderung stark lokal gehalten werden, sind in der Regel sowohl
Projektaufwand als auch Projektlaufzeit – und damit üblicherweise auch die
Kosten – wesentlich geringer und besser
zu kalkulieren.
Als beruhigende Nebeneffekte hat der
IT-Verantwortliche weiterhin die Gewissheit, dass der Schulungsaufwand
bei der Einführung sowie das Risiko,
dass durch nicht entdeckte Fehler oder
fehlende Funktionen der Produktivbetrieb des Unternehmens empfindlich
gestört
wird,
erheblich
sinken.
Zugegebenermaßen gibt es Fälle, in denen eine Neuentwicklung unumgänglich bzw. wesentlich sinnvoller ist als
eine mühselige Integration der Altsysteme. Doch gerade wenn bereits ein komplexes Netzwerk aus Altsystemen existiert, sollte der Frage „Alles neu um jeden Preis?“ auf jeden Fall Beachtung
geschenkt werden.
Der Autor Michael Kleeberg ist
CTO der Seeburger AG.
Seeburger AG
D-75015 Bretten
(+49) 07252/96-0
www.seeburger.de
26
www.midrangemagazin.de Juli 2002
Titelthema
Der Vorteil modellbasierter Software-Entwicklung
Flexible Lösungen
Anwender der iSeries arbeiten immer dann
mit selbstentwickelten Applikationen, wenn sie
besonders wichtige Geschäftsprozesse mit
IT unterstützen wollen. Der Einsatz von
Standard-Software rechnet sich hier nicht,
weil die Lizenzkosten und das notwendige
umfangreiche Customizing die Kosten für
eine eigene Entwicklung übersteigen.
A
ndererseits erwarten Anwender,
dass sie ihre Applikationen nicht
nur möglichst kostengünstig entwickeln, sondern vor allem auch flexibel
an sich ändernde geschäftliche Voraussetzungen anpassen können. Eine bewährte Entwicklungsplattform wie Advantage 2E for iSeries 400 (früherer
Name: COOL:2E) von Computer Associates (CA) sorgt für die notwendige Flexibilität sowie die schnelle Amortisierung bei der Entwicklung geschäftskritischer Anwendungen.
Mit dieser Software kontrollieren Entwickler alle Aspekte der Implementierung – vom Design bis zur Produktivsetzung – in einer einheitlichen Umgebung.
Herzstück der Lösung ist ein modellbasiertes Design, das schnell und effizient
Native Code (RPG und Cobol) für die
iSeries erzeugt. Auch die Wartung gestaltet sich durch den modellbasierenden Ansatz einfach und kostengünstig.
Die AD Solutions AG, Premium Partner
von CA, vertreibt die Produkte Advantage 2E for iSeries 400 und Advantage
Plex exklusiv für den deutschen Markt.
Komplette
Entwicklungsumgebung
Mithilfe von Modellen werden alle Programmteile generiert, die für die Produktivsetzung einer Anwendung notwendig sind. Anwendungen werden auf
der Ebene von Geschäftsmodellen ent-
worfen. Aus dem Designmodell generieren Entwickler dann Anwendungscode
sowie Datenbank- und Benutzerschnittstellen. Die Software arbeitet mit bewährten Methoden wie Entity-Relationship-Modellen und objektbasiertem
Design. Zudem trennt das Tool die Entwicklung von der Implementierung.
Dadurch lassen sich Änderungen in der
Spezifikation automatisch und überall
im Anwendungsdesign anstoßen. Erweiterungen oder Änderungen in der Implementierung können unabhängig von der
Spezifikation durchgeführt werden.
Schließlich kann dasselbe Design auch
für unterschiedliche Betriebssysteme
und Rechnerwelten eingesetzt werden.
Das Change Management sorgt dafür,
das alle Änderungen im gesamten Entwicklungsprozess aufgezeichnet werden.
Gute Verbindungen
Mit dem Tool sind Entwickler zudem in
der Lage, bestehende Anwendungen
durch einen HTML-Generator webfähig zu machen. Änderungen am Applikationsmodell, eine Rekompilierung
oder eine Reprogrammierung der Anwendung sind dabei nicht notwendig.
Anwender können ihre Applikation
weiterhin mit Advantage 2E for iSeries
400 warten und pflegen. Die Web-Option generiert HTML-Code direkt aus
den Modellen. CA wird künftig auch
andere Web-Sprachen wie XML oder
WML unterstützen.
Unter Modernisierungsaspekten ist die
Verbindung von 2E zu Plex interessant,
einer Entwicklungsumgebung für komplexe Client/Server- und Web-Anwendungen, die in einer heterogenen Rechnerumgebung laufen. Advantage Plex
kann die Datenmodelle von 2E lesen
und eine Server-Komponente generieren, die dann auf der iSeries läuft. Anwender, die neben OS/400 noch ein an-
Midrange MAGAZIN Juli 2002
deres Betriebssystem einsetzen, verbinden so ihre Rechnerwelten mit sehr geringem Aufwand. Zudem bietet die
Software die Möglichkeit, Applikationen in Richtung Handy und Mobile Devices zu generieren, die dann wiederum
auf Applikationen der iSeries zugreifen.
Anwender können dann beispielsweise
vom WAP-Handy auf die Auftragsdaten
der iSeries zugreifen.
Schnelle Amortisierung
Generell ist eine toolbasierte SoftwareEntwicklung produktiver als konventionelle Programmierung. Mit Advantage
2E for iSeries 400 entwerfen, entwickeln, implementieren und warten Entwicklerteams deshalb Applikationen effizienter und günstiger als mit einer
3GL-Sprache.
Die AD Solutions AG nennt konkrete
Zahlen aus der Praxis: Bei einem großen
Kunden hätte die Entwicklung einer
Applikation mit rund zehn Millionen
Lines of Code in konventioneller Programmierung rund zehn Personenjahre
gedauert. Durch den Einsatz von konventionellen Entwicklungsumgebungen
hätte sich die Entwicklungszeit auf rund
sechs Personenjahre verkürzt. Mit der
Lösung war die Applikation jedoch in
4,5 Personenjahren fertig gestellt. Hohe
Funktionalität und schnelle Amortisation sind die Gründe, warum heute weltweit 7.000 Unternehmen und über
45.000 Entwickler damit arbeiten.
Der Autor Hans Peter Müller ist
Consulting Manager Business
Development bei Computer Associates
in Darmstadt.
CA Computer Associates GmbH
D-64297 Darmstadt
(+49) 06151/949-0
www.ca.com
27
Titelthema
Zwischen Competitive
Standardsoftware und deren zentrale Bedeutung im m-business
Edge und ROI
Standardsoftware oder Individuallösung? Diese
Frage steht im Mittelpunkt einer Diskussion,
in der es vornehmlich um eine möglichst nahe
Abbildung von Geschäftsprozessen, aber auch
um die Herausarbeitung und Sicherung von
Wettbewerbsvorteilen bei möglichst schnellem
Return on Investment geht.
Gemeinsam stark
Im Zeitalter des e-Business, wo die IT
das Herzstück der sensibelsten Geschäftsbereiche darstellt, ist wie nie
zuvor genau diejenige IT-Lösung das
Ziel allen Strebens, die sich wie eine
zweite Haut um das Unternehmen legt.
Dass dieses jedoch nur mit einer handgestrickten Lösung zu erreichen ist, gehört
in das Kapitel „Märchen und Sagen“.
Denn schließlich lassen sich moderne
Standardsoftware-Produkte weitgehend
parametrisieren und alle über Customizing erzielten Feineinstellungen zudem
auch über die Release-Wechsel hinweg
erhalten. Dieser Weg bringt den entscheidenden Vorteil mit sich, mit jeder
neuen Version des Standards von den
Entwicklungen anderer Anwender mitzuprofitieren. Denn die meisten funktionalen Innovationen sind auf konkrete
Anforderungen von Anwendern zurückzuführen, die jeweils für den Einzelfall
programmiert und so auch finanziert
wurden, um später dann der Allgemeinheit zur Verfügung zu stehen.
Abgrenzen ja, blockieren nein
Sich angesichts dieses Gemeinwohl-Szenarios um die Abgrenzung zum Mitbewerb zu sorgen, ist ein natürlicher und
völlig nachvollziehbarer Gedanken-
28
gang. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass
das Teilen von Wissen eher zur Wertschöpfung beiträgt, als das Brodeln eigener und wohl behüteter Süppchen. Hinzu kommt: Die IT ist zwar ein wichtiger
Wettbewerbsfaktor, aber bei weitem
nicht der einzige! Davon abgesehen
bleibt das Argument des Competitive
Edge auch beim Einsatz von Standardsoftware erhalten. Wirklich offene Standardlösungen wie ASW-Business-Software lassen sich nämlich nahezu beliebig von den Anwenderunternehmen
erweitern. Hierfür werden einerseits die
Source-Codes zur Verfügung gestellt,
und andererseits tragen viele Schnittstellen und offene Objekte dazu bei, dass
das Thema Standardlösung nicht nur
zur Einbahnstraße gerät.
Software modernisieren oder
neu entwickeln?
Die Frage nach Software-Modernisierung oder -entwicklung führt zwangsläufig zur nächsten Frage, ob man seine
bestehenden Applikationen auf Dauer
pflegen oder einen Standard einführen
will. Die Entscheidung hierüber ist
sicherlich nur mit Blick auf die jeweilige
Branche zu treffen. Grundsätzlich jedoch lässt die Entwicklung hin zum mBusiness vielen Unternehmen gar keine
andere Wahl, als den Weg der Standardisierung zu gehen.
Sie müssen schließlich schmerzlich zur
Kenntnis nehmen, dass eine europäische
Öffnung nicht nur Umsatzchancen bietet, sondern auch neue Aspekte in den
EDV-Anforderungen mit sich bringt,
mit denen über Jahr(zehnt)e hinweg gewachsene Individualsysteme trotz intensivster
Modernisierungsanstrengung
auf Dauer nicht mehr mithalten können.
Außerdem ist es aus rein betriebswirt-
www.midrangemagazin.de Juli 2002
schaftlicher Sichtweise mittlerweile
längst Common Sense, dass Nischenbildung zusätzliche Kosten verursacht und
nur durchgängige Lösungen zu langfristiger Wettbewerbsfähigkeit führen. Diese Erkenntnis auch für die ERP- (Enterprise Resource Planning-) Software als
strategisch wichtigem Teil des gesamten
Unternehmens gelten zu lassen, gehört
zu den lohnendsten Transferleistungen,
die ein DV-Entscheider heute treffen
kann.
Besser kalkulierbar und schnell
Ganz nebenbei profitiert der Anwender
einer Standardlösung von unschlagbar
schnellen Entwicklungszeiten, da der
Standard bereits besteht und lediglich
die Feinheiten der individuellen Geschäftsprozesse über das Customizing
anzupassen sind. Der Weg über den
Standard lässt sich insofern wesentlich
besser kalkulieren als der einer Individuallösung. Auch der Rollout vollzieht
sich schneller, was unter dem Strich
auch zu einem deutlich günstigeren Return on Investment führt.
Der Autor Andre Grigjanis ist
Geschäftsführer der International
Business Systems (IBS) GmbH.
International Business Systems GmbH
D-22297 Hamburg
(+49) 040/514 51-0
www.ibsde.de
Titelthema
Altanwendungen ohne
Alte und neue Welten verbinden
Risiko modernisieren
Anwendungen, die seit Jahr und Tag ihre
Arbeit auf iSeries und sonstigen MainframeSystemen verrichten, sind vom Internet isoliert,
stellen jedoch bezüglich der Datenhaltung das
Rückrad vieler Unternehmen dar. Auf der
anderen Seite finden wir in zunehmenden
Maße internetfähige Problemlösungen, die in
gewisser Weise losgelöst von den Produktionsdaten dastehen. Diese Situation muss sich
schnell ändern. Alt-Anwendungssysteme müssen
Ihren Weg ins Internet finden, um den
Anforderungen der Zeit genügen zu können,
und Internet-Anwendungen müssen den
direkten Weg zu den Daten der Unternehmung
finden.
D
ie Integration von Web-Anwendungen mit Funktionen und Daten der Alt-Anwendung ist oftmals unterschätzt worden. Anwendungsentwickler, die vor der Aufgabe standen,
Low-Level-Schnittstellen zwischen diesen beiden Welten zu schaffen, sahen
sich nicht selten unerwartet komplexen
Problemzusammenhängen ausgesetzt,
die zu kostenintensiven Entwicklungen
führten.
Risiken minimieren
Die komplette Neuentwicklung internetfähiger Anwendungen, die auf Massendaten des Mainframes zugreifen,
stellt oftmals keinen gangbaren Weg dar.
Auch hier stehen Kontenintensität, Ressourcen- und Zeitbedarf sowie die damit
verbundenen Risiken den Vorhaben
entgegen. Die Lösung des Problems liegt
in der Antwort auf die Frage: „Wie können die Funktionen der Geschäftsanwendung in das Internet gestellt werden,
ohne die Integrität der Anwendung und
der Daten zu gefährden?“
Eine Antwort auf diese Frage hat die Firma KIA Motors, Deutschland, gefunden. Um im hartumkämpften deutschen
Fahrzeugmarkt eine bessere Position
einnehmen zu können, sollten den KIAHändlern Online-Zugriffe auf aktuelle
Bestandsdaten und Vertriebsdaten ermöglicht werden. Mit Hilfe von Seagulls
„J Walk“ wurden die Bestandsdatenverwaltung und diverse andere Anwendungsteile so aufbereitet, dass ein direkter Web-Zugriff möglich ist und somit
ständig aktuelle Daten vom Händlern
abgefragt werden können.
Windows-Clients eingesetzt werden
können. Da die Host-Anwendung nicht
geändert werden muss, minimiert sich
das Risiko, dass Geschäftsprozesse unterbrochen werden. Das Risiko, das Projekte nicht erfolgreich beendet werden,
geht gegen Null – verglichen mit dem
Ansatz, eine webfähige Anwendung
„auf der grünen Wiese“ zu erstellen.
Folgende Lösungen lassen sich erreichen:
– Erstellung einer Websphere MQ-basierten Schnittstelle zum Alt-System
– Generierung von Standard-JAVA
Beans oder COM-Komponenten aus
Alt-Systemen
– Darstellung von Ein-/Ausgabe-Datenströmen einer Alt-Anwendung als
XML-Interface
– Einsatz von Alt-Applikationen als
Web-Dienste
Host-Anwendung beibehalten
Es ist offensichtlich, dass Alt-Systeme
und -Anwendungen weiterhin eine signifikante Rolle im Gesamtgefüge unser
Anwendungssysteme spielen werden.
Hand in Hand mit dieser Entwicklung
besteht die Notwendigkeit, kostenorientiert die bestmöglichste Lösung zu finden. Seagull-Produkte – wie J Walk und
Transidiom – helfen Ihnen dabei alte
und neue Welten miteinander zu verbinden, neue strategische Architekturen zu
entwerfen, ohne dabei das Kerngeschäft
Ihres Unternehmens in Frage zu stellen.
KIA Motors hat sich durch den Einsatz
von Seagulls J Walk entschieden, die Dialoge einer bestehenden Anwendung internetfähig zu machen. J Walk versetzt
den Entwickler in die Lage, sehr schnell
webfähige Anwendungsschnittstellen zu
generieren, die auf JAVA-, Browser- oder
Seagull Deutschland GmbH
D-71034 Böblingen
(+49) 07031/714-791
www.seagullsw.com
Midrange MAGAZIN Juli 2002
29
Aktuelles
ERP aus der Steckdose
Die Frage des Monats im Mai 2002
bleibt eine Vision
Die Frage:
„Newcomer im iSeries-Markt“ wie z.B.
Navision und Sage bringen neue Angebote in diesen Markt. Werden Sie sich
noch in diesem Jahr mit den Angeboten
solcher Newcomer befassen?
Das Ergebnis:
JA: 209 Stimmen (28,8%)
on das Zusammenführen der eigenen
mit der Produktlinie von Damgard noch
nicht richtig verdaut, und trotz traditionell enger Zusammenarbeit mit Microsoft dürfte die Entwicklung einer .NETApplikation kein Projekt weniger Wochen sein. Ein weiterer Newcomer ist mit
Sage KHK der Anbieter von Business
Software für kleinere Unternehmen
schlechthin. Die Basis von drei Millionen
NEIN: 517 Stimmen (71,2%)
Ein auf den ersten Blick klares Ergebnis,
das dem Leser suggerieren könnte: keiner will was neues. Bleibt es jedoch
dabei, dass sich über 28% der iSeries
User mit neuen Angeboten befassen
möchten, bedeutet das im deutschsprachigen Raum ca. 6000 Unternehmen.
Eine für Newcomer doch verlockende
Zahl, sich in diesem Markt ordentlich
zu präsentieren.
728 Teilnehmer haben abgestimmt
Ja
28,8%
Nein
71,2%
Der 1. Kommentar:
Andre Grigjanis, Geschäftsführer der
International Business Systems (IBS)
GmbH, kommentiert die Chancen der
Newcomer.
Mit einem fulminanten Doppelschlag
hat Navision auf sich aufmerksam gemacht. Auf die Vermeldung der Zusammenarbeit mit IBM und dem Einzug von
DB/2 folgte die Übernahme durch Microsoft. Ein „MS ERP Plug and Play“
zeichnet sich ab. Doch bis dahin ist es
ein weiter Weg – schließlich hat Navisi-
Der Autor des
1. Kommentars:
Andre Grigjanis,
Geschäftsführer
International Business
Systems (IBS) GmbH
30
Werden Sie sich noch in diesem
Jahr mit den Angeboten von
Newcomer wie Navision oder
Sage befassen?
Kunden soll jetzt in Richtung iSeries ausgeweitet werden. Durch die Skalierbarkeit von DB/2 eröffnet sich dabei
zumindest grundsätzlich die Zielgruppe
nach oben. Es bleibt abzuwarten, ob sich
Unternehmen wie Microsoft die Flexibilität von Softwareanbietern im Mittelstandsumfeld aneignen können. Hier
sind Customizing und Service-Leistungen gefragt und darüber hinaus ein hohes Maß an Know-how und Flexibilität
seitens des Softwarepartners. Plug and
Play-Konzepte sind daher im mittelstän-
www.midrangemagazin.de Juli 2002
dischen ERP-Bereich die Ausnahme.
Eng verbunden mit der IBM Preispolitik
könnte sich jedoch der Einstiegsbereich
deutlich nach unten verschieben. Vorinstallierte Komplettpakete aus iSeries
samt Datenbank und Applikationen, die
sich mit der PC-Konkurrenz messen lassen und gleichzeitig Wachstumspfade
für das e-business mitbringen, könnten
interessante Nischen sein.
Abzuwägen bleibt für Wachstums-orientierte Unternehmen jedoch, ob hier
nicht die ASP-Konzepte renommierter
Anbieter aus dem iSeries-Umfeld die
sinnvollere Alternative darstellen. Gerade weil aber diese Nischen für International Business Systems nicht interessant
sind, wird es zu keinen Wettbewerbssituationen mit den Newcomern kommen. Denn ganz im Gegenteil ist das
Blickfeld des Mittelstands-Spezialisten
IBS eher auf noch größere als auf kleine
Unternehmen gerichtet.
International Business Systems GmbH
D-22297 Hamburg
(+49) 040/51451-0
www.ibsde.de
Der 2. Kommentar:
Die native Verfügbarkeit von Navision
auf der iSeries stößt – wie in der jüngsten Umfrage des Midrange Magazin ersichtlich- auf eine breite und in Fachkreisen nicht unerwartete Resonanz im
Mittelstand. Nicht zu Unrecht, auch bei
Der Autor des
2. Kommentars:
Wolfgang Straub,
Geschäftsbereichsleitung
iSeries
Bechtle GmbH & Co KG
Aktuelles
Bechtle erwartet man durch diese ERPSoftware eine Belebung dieses Marktsegmentes und damit verbunden ein
weiteres gewichtiges Argument für die
IBM iSeries. Dies wird belegt durch
bereits erfolgte eigene Marktuntersuchungen, wonach weiterhin ein starkes
Kundeninteresse nach einer unternehmensweiten Komplettlösung incl.
sämtlicher erforderlicher InternetSchnittstellen und Funktionen auf einem zentralen Server besteht. Navision
hat aufgrund seiner C/S-Struktur, der
grafischen Oberfläche und der breiten
Funktionalität für unterschiedliche
Branchen bereits seit vielen Jahren eine
installierte Basis von ca. 130.000 Kunden. Die installierte Basis an IBM
AS/400 und iSeries und die Vorteile dieses Systems müssen sicher nicht kommentiert werden. Darüber hinaus hat
sich die iSeries in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt, um als zentrale Serverplattform positioniert zu
werden.
Neben den Standardmodulen für Rechnungswesen und Warenwirtschaft stehen im Gegensatz hierzu bei Navision
zahlreiche Ergänzungsmodule für zum
Beispiel Anlagenbuchhaltung, Kostenrechnung, Zeitwirtschaft, Lohn und Gehalt, PPS, Commerce Portal, usw. zur
Verfügung. Durch über 300 zertifizierte
weitere Module für Branchen ist Navision sehr breit einsetzbar. Trotzdem ist es
ein Produkt, welches sich schnell im
Unternehmen implementieren lässt und
für den Anwender einfach bedienbar ist.
nicht standardisierte oder Green-screen
Anwendungen ablösen wird. Bechtle ist
auf die Kundenanfragen vorbereitet, da
man Navision nicht nur selbst seit vielen
Jahren einsetzt, sondern viele Kunden
im Mittelstand durch ein eigenes Lösungs-Competence-Center betreut. Erfolgreiche Synergien werden sich hier in
Verbindung mit dem iSeries Competence Center ergeben, da auch hier unzählige Mannjahre an Projekt- und Systemerfahrung vorliegen. Auf Roadshows und eigenen Veranstaltungen, die
gemeinsam mit IBM und Navision
durchgeführt werden, soll das Produkt
dem Mittelstand rasch vorgestellt werden.
Haben Sie uns im Juni 2002 schon Ihre
Meinung gesagt?
Vorlieben, Abneigungen und Bedürfnisse der
Kunden genau zu kennen, heißt, CRM erfolgreich zu praktizieren. Wird in Ihrem Unternehmen in den nächsten 12 Monaten ein IT-gestütztes CRM-Projekt gestartet?
Unter www.midrangemagazin.de laden wir Sie
ein, Ihre Stimme und Ihre Meinung dazu abzugeben. Die Abstimmung wird ohne jede weitere
Abfrage durchgeführt. Es wird Ihnen lediglich
das augenblickliche Abstimmungsergebnis angezeigt. Nach der Abstimmung haben Sie die Möglichkeit, Ihre Entscheidung zu kommentieren.
Auch die Abgabe dieses Kommentars kann –
wenn Sie wollen – vollkommen anonym erfolgen.
Bechtle GmbH & Co KG
D-74076 Heilbronn
(+49) 07131/951-0
www.bechtle.de
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Nicht umsonst ist Navision nach Analystenmeinung somit im Ranking für
ERP-Software bereits auf dem zweiten
Platz hinter SAP. Zahlreiche Referenzen
renommierter und oftmals weltweit
operierender Unternehmen bestätigen
diesen Erfolg. Durch SQL können zusätzliche oder bereits bestehende Anwendungen eingebunden werden. Besondere Stärken entwickelt Navision
auch in Verbindung mit Lotus Domino,
auch hier gibt es Konnektoren, um die
Welten zu integrieren und WorkflowFunktionalität einzubinden. Für die iSeries ist Navision eine willkommene,
neue Standardsoftware, die viele alte,
Midrange MAGAZIN Juli 2002
31
Aktuelles
Web your Business mit Profi, ML und IBM
Schneller in die Zukunft
Modernisierung und Kooperation sind
ein probates (IT-) Mittel für heutige und
zukünftige Geschäftsprozesse in einer immer
komplexer werdenden und mit Ressourcen
immer restriktiver operierenden Wirtschaft.
G
lobal und schnell, an jedem Ort
der Welt und zu jedem Zeitpunkt
möchte man heutzutage präsent sein, recherchieren und Geschäfte machen können. Kernsysteme werden immer im
Hintergrund vorhanden sein müssen,
deren langjährige Erfahrungen als Basis
in diese moderne Art von Transaktionen
einfließen. Um Bewährtes mit Modernstem zu verschmelzen, ist die Kooperation und Modernisierung wie in diesem
Beispiel zwingend notwendig.
Basismodernisierung
Die mehrere Dekaden umfassende Erfahrung der Firma Heinrich & Partner, die
heute in das Systemhaus Profi Engineering Systems AG integriert ist, stellt mit
den Kenntnissen im Mietbereich den
Grundstock für die angesprochene Anwendung „Profi Touch & Rent“. Mit der
hohen Qualität des „Modernisierers“
ML-Software GmbH wird die neue Welt
einfach „hinzugeschaltet“. Die IT-Infrastruktur – sprich die IBM Hardware iSeries – unterstützt in höchstem Maße derartige Vorhaben. Die Offenheit, Skalierbarkeit, Verfügbarkeit und auch die
Bezahlbarkeit dieser Plattform sind zwingende Voraussetzungen. Die Anwendung
modernster Techniken und neuester Innovationen aus den IBM-Labors – z.B.
Kupfertechnologie gepaart mit mehr als
dreißig Jahren Erfahrung – tun hier ein
Übriges, um zusammen mit Partnern
Spitzenerzeugnisse dem Markt zur Verfügung zu stellen. Mit dieser Kombination
steht einem hochinteressanten und stark
nachgefragten Marktsegment des Miet-
geschäftes ein hervorragendes „Tool“ zur
Verfügung. Mieten statt Kaufen. Außerdem ist Abschreiben ein Aktivposten des
ökonomischen Handelns. Ganz einfach
wird es jetzt für die Unternehmen und
Kunden, zu vergleichen, zu betrachten, zu
kalkulieren, zu reservieren sowie direkt
und verbindlich zu bestellen – natürlich
wann und wo immer sie möchten. „Zeit
ist Geld“ – ein Slogan der uns täglich beschäftigt. „Web your Business“ bedeutet
nicht in jedem Falle alles Vergangene über
Bord zu werfen, sondern so viel zu modernisieren, wie notwendig und wichtig ist,
um für die Geschäftstätigkeiten von heute
sowie für globale Märkte von morgen
bestens gerüstet zu sein.
Mietgeräte in Selbstbedienung
Stellen Sie sich vor, Sie brauchen einen
Bohrhammer, einen Elektrohobel oder
eine Motorsense nur mal für einen Tag
oder übers Wochenende. Wie wäre es,
wenn Sie ohne große Wartezeit im
Selbstbedienungsservice die benötigten
Geräte entleihen und wieder zurückgeben könnten? Wenn Sie Kunde der Firma
Mietpark Engelhardt in Stuttgart sind,
ist dies kein Wunschtraum mehr. Die Firma ist Spezialistin für das Vermieten von
Baumaschinen und Geräten. Seit über 30
Jahren ist man sowohl Pionier als auch
Marktführer in diesem Segment. Getreu
dem eigenen Leitbild unterscheidet sich
Engelhardt am Markt von anderen Unternehmen durch eine gezielte Kundenbetreuung und Langzeitdienstleistungen. Kulanz und rationell aufgebauter
Service wird in jeder Beziehung groß geschrieben. Der Punkt rationeller Service
ist das Stichwort für das jüngste EDVProjekt, das realisiert wurde.
Problematik Mietgeräte
Ein hoher Personaleinsatz war nötig, um
das Handling mit Mietgeräten, die Kundenberatung, das Erstellen von Mietver-
Midrange MAGAZIN Juli 2002
trägen sowie die Rückgabe und Prüfung
von retournierten Geräten abzuwickeln.
Bis zu 60 Minuten Zeitaufwand je Ausleihvorgang stressten Mieter und Vermieter. Diesen hohen zeitlichen Aufwand
zu reduzieren, ohne die Flexibilität zu
verlieren, galt es zu bewältigen. Somit
war die grobe Richtung der Entwicklung
eines Selbstbedienungssystems vorgegeben. Die Firma setzt EDV-technisch
schon lange auf AS/400 bzw. iSeries von
IBM sowie auf die Software-Lösung Profi M-HIS. Bei einer Veränderung der
Mietvorgänge musste auch die Oberfläche vom Green-Screen zum grafisch bedienbaren Bildschirm wechseln, um eine
einfache und effiziente Bedienung auch
durch ungeübte Benutzer zu ermöglichen. Benötigt wurde also eine Anwendung, die PC-Funktionalität im FrontEnd-Bereich bietet, drastisch reduzierten
Personaleinsatz erfordert und von jedermann ohne Beratung zu bedienen ist.
Dabei sollte aber nicht nur eine neue Anwendung entstehen, sondern eine Modernisierung bestehender Elemente auf
Basis existierender Logik und Daten realisiert werden. Aus diesen Anforderungen entstand die Selbstbedienungslösung
Profi Touch & Rent für Mietgeräte aller
Art. Entwickelt wurde sie von der Profi
AG auf Basis der AS/400 bzw. iSeries in
enger Zusammenarbeit mit der Ettlinger
ML-Software GmbH, dem Anbieter von
ML4 Windows, einem System zur Client/Server Anwendungsentwicklung und modernisierung
Die Partner
Als einer der IBM Premier Partner liefert
die Profi Engineering Systems AG
e-Business-Infrastrukturlösungen aus einer Hand. Die Kernkompetenz ist die
Systemintegration von Mainframe- und
Midrange-Systemen. Das Unternehmen
berät in allen Fragen zu Netzwerk-, System- und Datenmanagement, Hochver-
33
Aktuelles
Schneller in die Zukunft
fügbarkeit inklusive Disaster Recovery
und Back-up. Das Angebot umfasst alle
IBM Dienstleistungs-, Hardware- und
Softwareprodukte, die den gesamten Bedarf von großen und mittelständischen
Unternehmen sowie des Öffentlichen
Dienstes abdecken. Sieben Geschäftsbereiche bieten ein umfassendes Dienstleistungsspektrum in Projektmanagement,
Beratung, Konzeption, Installation,
Schulung und Betriebsunterstützung.
Der Geschäftsbereich „Modulares Han-
dels-Informations-System“ – ehemals
Heinrich & Partner – der Profi Engineering Systems AG besitzt jahrelange Erfahrungen in der Entwicklung von Software für die Mietverwaltung von Baumaschinen und -geräten. ML4 Windows
ist ein Programmiersystem zur einfachen
und schnellen Entwicklung von Client-/
Server-Anwendungen für PC, iSeries und
zSeries. Durch die Verwendung des einzigen programmierbaren GUI für iSeries
und Mainframe können bestehende Anwendungen in grafische Umgebungen
von PCs integriert werden.
Die Befehlssyntax ist klar strukturiert
und in deutscher sowie englischer Sprache gehalten. Mit ML4 Windows ist es
gelungen, komplexe Vorgänge durch
einfache, leicht erlernbare Befehle darzustellen. Der Quellcode bleibt sehr überschaubar, wodurch sich Anpassungen
auch nach Jahren schnell realisieren lassen. Die klare Aufteilung der Programmabschnitte hilft dabei, selbst komplizierte Abläufe übersichtlich darzustellen.
Durch die Verwendung fertiger Komponenten bleibt die Erstellung von komplexem Quellcode erspart. So können sich
Anwendungsentwickler auf das Wesentliche ihrer Anwendung konzentrieren,
Anpassungen werden einfach durch Einstellungen im Komponentenverwalter
per Mausklick realisiert.
Profi Touch & Rent
Die neu entwickelte Lösung „Profi
Touch & Rent“ ist ein System mit konsequenter Einbindung zeitgemäßer
Komponenten. Die Hardwarebasis besteht aus IBM Net Vista-Kiosks als
Front-End mit Touch-Screen-Monitor,
Chipkartenlesegerät und einem Regalsystem mit ansteuerbaren Schlössern.
Anbieter von Mietgeräten – wie die Firma Mietpark Engelhardt – können damit Mietgeräte wie Akkuschrauber,
Bohrhammer, Handhobel etc. sowie
Verbrauchsmaterial im Selbstbedienungskiosk auf Baustellen bereitstellen.
Die neu entwickelte
Lösung Profi Touch & Rent
34
Handwerker, welche diese Geräte benötigen, haben ohne Wartezeit per Selbstbedienung Zugriff auf die Maschinen. Der
Anwender wählt am NetVista-Kiosk
menügesteuert seinen Artikel mit Bild
www.midrangemagazin.de Juli 2002
und gegebenenfalls Demonstrationsvideo. Will er den Mietvertrag abschließen,
so bestätigt er den vorgeschlagenen Mietvertrag und erhält eine Version des Vertrages direkt am Terminal ausgedruckt.
Gleichzeitig wird das mit einem programmierbaren Chipschloss versehene
Gerät entriegelt und kann entnommen
werden. Parallel dazu können die benötigten Verschleißteile wie Bohrer, Sägeblätter und Schleifbänder gekauft werden. Wird das Werkzeug nach der Nutzung nicht mehr benötigt, gibt der Kunde
die Waren wieder zurück. Über das Chipschloss wird die Rückgabe registriert und
eine Bestätigung am Terminal ausgedruckt. Das zurückgegebene Gerät bleibt
je nach Konfiguration bis zur Überprüfung durch einen Mitarbeiter der Verleihfirma gesperrt. Neben Profi Touch &
Rent wurden zwei weitere Innovationslösungen in Verbindung mit ML4 Windows entwickelt: Mit „Profi Click &
Rent“ können Geräte rund um die Uhr
über das Internet vermietet und reserviert
werden. Per e-Mail oder direkter Schnittstelle wird die Disposition über den Vorgang informiert und das Gerät für weitere Anfragen blockiert. Mit „Profi Just
Rent“ werden Baumaschinen, die an zentralen Positionen auf Großbaustellen
platziert sind, im Selbstbedienungsverfahren vermietet. Motorsperren von großen Maschinen werden per GSMSchnittstelle von der Zentrale aus freigeschaltet bzw. blockiert.
Hans Peter Müller
IBM Deutschland
Enterprise Server Group
Business Development
Profi Engineering Systems AG
D-70597 Stuttgart
(+49) 0711/72819-0
www. Profi-ag.de
ML-Software-GmbH
D-76259 Ettlingen
(+49) 07243/5655-0
www.ml4.de
Aktuelles
e-Learning – Das virtuelle
Wissen aus der Steckdose
Klassenzimmer
Wer heute die Schulbank drückt, sitzt dabei
nicht selten auf gut gepolsterten Bürostühlen.
Der „Lehrer“ kommt per CD-ROM, Stand- oder
ISDN-Leitung ins Haus: Virtuelle Klassenzimmer
laden zum „Gemeinschaftsbüffeln“ ein.
Zeitersparnis, geringere Kosten, die Möglichkeit,
ortsunabhängig zu jeder Tageszeit zu lernen
und so schnellere Erfolge zu erzielen, werden
als Vorteile des e-Learning genannt. Schlechte
Vermarktung, mangelnde Betreuung und
geringe Motivation führen die Gegner der
neuen Form des Lernens an. Wer elektronisch
lehren oder lernen will, braucht kompetente
Partner. IBM bietet verschiedenste Formen des
e-Learning an und fokussiert dabei auch den
Mittelstand – gemeinsam mit Partnern und
mit ASP-Angeboten.
Andrea Grode,
bei IBM zuständig für
den Bereich Aus- und
Weiterbildung in
Deutschland, Österreich,
Schweiz und Osteuropa
B
ei den Unternehmen ist die Nachfrage groß: Die betrieblichen Investitionen in das e-Learning werden in den
kommenden Jahren um 100 Prozent
wachsen und bis 2004 europaweit ein
Volumen von 4 Milliarden US-Dollar erreichen. Das ergab eine Studie der
Mummert + Partner Unternehmensberatung. Den Löwenanteil des Wachstums machen dabei Schulungen per Internet aus.
Innovative
Unternehmen
setzen
e-Learning nicht nur für Trainingszwecke, sondern auch als Werkzeug zur
Transformation von Geschäftsprozessen ein – so eine Studie der Mercer Consulting. Firmen würden maßgeschneiderten Inhalten eine größere Bedeutung
zumessen als vorgefertigten Kursen.
Eine Erfahrung, die auch IBM gemacht
hat. „Mit dem großen Teil der Interessenten spricht man nicht über Standards, sondern über konkret auf die Unternehmensbedürfnisse und -interessen
konzipierte e-Learning-Angebote,“ so
Andrea Grode, bei IBM zuständig für
den Bereich Aus- und Weiterbildung in
Deutschland, Österreich, Schweiz und
Osteuropa. Es habe sich gezeigt, dass Effizienzsteigerung und Vorteil von
e-Learning nicht darin bestünden,
vorher bereits traditionell verfügbare
Inhalte eins zu eins in eine technologiegestützte Lösung umzusetzen. Es gebe
vielmehr einen Wandel in der Wissensgesellschaft, der auch zur Folge habe,
dass Mitarbeiter/innen in den Unternehmen heute anders lernen.
Wissensquellen
Quelle für Kunden, die sich für die Standardmodule des IBM e-Learning-Programms interessieren, ist die Internet-
Midrange MAGAZIN Juli 2002
Plattform Shop IBM. Spezielle Programme werden im Direktkontakt mit dem
e-Learning-Vertriebsteam entwickelt.
Nach Ansicht von IBM geht der Trend
eindeutig in Richtung Enterprise Learning Networks, d. h.: unternehmensweite Lernnetzwerke, in denen HR-Prozesse, Knowledge Management und Weiterbildung vernetzt sind. Ansatzpunkte
für die Einrichtung unternehmensweiter
Lernnetzwerke seien beispielsweise die
Einführung neuer Produkte, die Integration von SCM- oder ERP-Systemen und
die Entwicklung neuer Vertriebskanäle.
Solche integrativen Weiterbildungsansätze werden auch als e-Learning-Management-Systeme bezeichnet.
Der Bereich IBM Learning Services hat
sich aus den klassischen internen Produktschulungen entwickelt. In den letzten vier Jahren hat IBM den Anteil von
e-Learning an der firmeninternen Weiterbildung drastisch erhöht: von 10 Prozent aller internen Trainings im Jahr
1997 auf rund 43 Prozent in 2001. Auch
die interne Führungskräfteausbildung
erfolgt größtenteils über e-Learning:
Das Management-Training-Programm
„Basic Blue“ wird derzeit von über
6.500 Managern besucht und wurde im
Juli 2001 vom Deutschen Industrie- und
Handelskammertag (DIHT) mit dem Initiativpreis für Aus- und Weiterbildung
versehen. Insgesamt – so die eigene
Schätzung – habe IBM mit e-Learning
einen Produktivitätsgewinn von rund
395 Millionen US-Dollar erreicht.
35
Aktuelles
Lernen im blauen Zimmer
IBM bringt in den Bereich IBM Learning
Services (ILS) langjährige Erfahrungen
in punkto Aus- und Weiterbildung ein.
Hier werden die eigenen Mitarbeiter in
allen Bereichen geschult, aber auch Programme für den externen Markt entwickelt, Lernlösungen vermarktet und implementiert. „Unser Programm beinhaltet meist eine interne und eine externe
Komponente sowie sämtliche Lernmethodik, die heute zur Verfügung steht,“
beschreibt Andrea Grode.
Schon Anfang der 80-er Jahre hat IBM
mit ersten elektronisch vermittelten
Lehrmodulen gute Erfahrungen gemacht – anfänglich an Lernstationen,
später am PC. „Das waren damals Standalone-Einheiten – zunächst auf Floppy,
dann auf CD und jetzt natürlich in moderner Form im Intranet oder über das
Internet verfügbar,“ so Andrea Grode.
Heute reicht das Angebot von den klassischen Produktschulungen bis zur Vermittlung von Soft Skills.
Die
weiterführende
Form
des
e-Learning findet im virtuellen Klassenzimmer statt: Mehrere Lernende kommen in einem virtuellen Raum zusammen, was nach Aussage von IBM
insbesondere mit Produkten wie Lotus
LearningSpace, einer inzwischen komplett webbasierenden e-Learning-Plattform, gut funktioniere.
Bislang wurden 3,5 Millionen Lizenzen
in 15 Sprachen verkauft. Mitarbeiter
können einzeln (selbstbestimmtes Lernen), in Teams (kooperatives Lernen)
oder in einem virtuellen Klassenzimmer
(Echtzeit-Lernen) unterrichtet werden.
Im Klassenraum wird nicht nur Lernstoff absolviert: Hier findet Erfahrungsund Wissensaustausch statt und in einzelnen Fällen sogar telefonische Unterstützung bei der Aneignung von Wissen. „Abhängig von der Zielgruppe
und abhängig vom Inhalt gestalten wir
die Methoden“, so die IBM-Expertin.
Standards und Zertifikate
In speziellen Programmen bietet IBM
e-Learning mit Zertifikat an. Als Beispiel nennt Andrea Grode die mit der
Bundesregierung durchgeführten Arbeitsamtmaßnahmen, innerhalb derer
Langzeitarbeitslose oder Wiedereinsteiger ausgebildet werden.
IBM Learning Services (ILS) entwickelt
Lernlösungen und -konzepte für Kunden. Außerdem ist sie für die Schulung
der weltweit mehr als 300.000 IBMMitarbeiter verantwortlich. Bundesweit
besitzt ILS Kapazitäten von 10 Bildungszentren mit über 100 Schulungsräumen. Der Unternehmensbereich bietet rund 1.400 Trainingsangebote in den
Schwerpunktbereichen IT, Führungskräftetraining und Soft-Skills-Training
an. Die Kombination aus klassischer
Weiterbildung und technologiegestütztem Lernen wird kontinuierlich weiterentwickelt. Derzeit arbeitet ILS an
weiteren spezifischen Weiterbildungsangeboten für mittelständische Unternehmen. Details zum Gesamtportfolio der
IBM unter www.de.ibm.com/learningservices.
„Die Teilnehmer erhalten nach Durchlaufen und Bestehen der einzelnen
Lernmodule Zertifikate, so dass sie bei
Bewerbungen nachweisen können, dass
sie sich einen speziellen Skill angeeignet
haben“. Auch den Bereich „Projektmanagement-Ausbildung“ hat IBM im
Programm und übernimmt diese Trainings nach internationalen Standards
als offizieller PMI-Zertifizierungsanbieter für verschiedene Kunden –
darunter beispielsweise die Deutsche
Bank.
„Zertifizierungen haben im Bereich
e-Learning einen sehr hohen Stellenwert“, so Andrea Grode. „Sie gewährleisten zum einen die Qualität der Ausbildung, zum anderen kann sich der
Teilnehmer damit am Markt positionieren und nachweisen, dass er einen gewissen Wissenstand erreicht hat.“
Midrange MAGAZIN Juli 2002
e-Learning mit Partnern
Ihre Partnerstrategie setzt IBM auch im
Bereich der Learning Services konsequent um – sowohl bei der Entwicklung
von Modulen und deren inhaltlicher
Gestaltung als auch bei der Durchführung bis hin zum Hosting. e-Learning im
ASP-Modus sei speziell für den Mittelstand interessant. Als ASP-User profitiere der Kunde von e-Learning aus der
Steckdose oder e-Learning-on-demand
– mit speziell auf ihn zugeschnittenen
Inhalten, ohne aber sich um die Technologie, die Plattform oder die Verfügbarkeit kümmern zu müssen.
Die Kosten für elektronisches Lernen
variieren je nach Lerninhalt. Die Bandbreite ist groß, die Komplexität der Thematik und die Art der Aufbereitung beeinflussen das Investitionsvolumen.
„Pauschale Aussagen dazu seien nicht
möglich“, so Andrea Grode, „individuelle Anfragen aber jederzeit willkommen“.
Ist e-Learning bezahlbar?
Im Zusammenhang mit e-Learning an
Universitäten nennt die Unternehmensberatung Mummert + Partner Anschaffungskosten von rund 50.000 Euro pro
e-Learning-Plattform. Ein gutes webbasiertes Training schlage mit etwa
100.000 Euro Entwicklungskosten zu
Buche.
e-Learning
im
ASP-Modus
ist
insbesondere für den Mittelstand eine
monetär interessante Alternative, die
IBM gemeinsam mit Business-Partnern
anbietet. Details zu diesem und anderen
Schulungsangeboten sind unter der im
Kasten genannten Web-Adresse verfügbar.
IBM Deutschland GmbH
D-10559 Berlin
(+49) 030/39076-500
www.ibm.de/bildung
37
Aktuelles
Günter Wiskot will mit Frida europäischen Markt erobern
Ziel: EU-weite Präsenz
Während die Branche über die konjunkturelle
Flaute wehklagte, hat die command ag ihre
ERP-Software Frida für die iSeries mithilfe von
Java-Technologie technologisch runderneuert.
Wirtschaftlich lief das schwierige Jahr 2001
mit 10 Prozent Neukunden zufriedenstellend.
Günter Wiskot, Vorstand der command AG,
spricht mit Michael Wirt über die Zukunft der
iSeries-Software von command.
Michael Wirt: Herr Wiskot, wie ist Ihre
Bilanz des Jahres 2001 mit Frida und
wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung?
Günter Wiskot: 2001 konnten wir im
Verhältnis zu den Bestandskunden
immerhin 10 Prozent Neukunden gewinnen. Das sind 30 neue Kunden,
davon 10 im nicht-deutschsprachigen
Ausland. Die Internationalisierung ist
für uns ein wichtiges Thema: Unsere
Zielsetzung ist, in fünf Jahren EU-weit
präsent zu sein. Angesichts der allgemeinen Wirtschaftslage gehen wir mit vorsichtigem Optimismus in das neue Jahr.
Günter Wiskot: Nein, wir wollen nicht
weg von der iSeries. Die in ILE-RPG neu
konzipierten „Business Components“
laufen auch nach wie vor auf der iSeries,
aber eben objektorientiert. Das ist der
Hauptaufwand unserer derzeitigen Entwicklung: Zwar steckt im Java Application Server ebenfalls ein enormer Aufwand, die wesentliche Entwicklung liegt
aber in der kompletten Neustrukturierung der Frida-Programme, damit diese
objektorientiert auf der iSeries laufen.
Michael Wirt: Wie läuft denn der Datenaustausch in der neuen Architektur?
Günter Wiskot: Aus den Business
Components auf der iSeries-Datenbank
wird ein XML-Code erzeugt, der vom
Application Server verarbeitet werden
kann, der wiederum für den Datentransfer zwischen Back- und Frontend sowie
die grafische Aufbereitung zuständig ist.
Eine eigene Layout-Datenbank enthält
benutzerspezifische Layouts – jeder Anwender kann seine Oberfläche frei gestalten, ohne dass die EDV-Abteilung
involviert werden muss.
Je nach Systemumgebung werden die
Daten dann via XML oder HTML an
das Frontend weitergeleitet. Der Application Server kann auch als Enterprise
Integration Server eingesetzt werden.
Wir können also beliebige andere Anwendungen in die gleiche Oberfläche
mit relativ geringem Zusatzaufwand
integrieren. Da die einzelnen FridaSchichten über XML kommunizieren,
haben wir außerdem ein universelles
Datenformat für den elektronischen
Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen.
Michael Wirt: Für wann ist ein Announcement geplant?
Günter Wiskot: Es wird noch dieses
Jahr die erste Auslieferung des neuen
Releases 5.3 mit 3-Tier-Architektur geben.
Michael Wirt: Gibt es bereits Anwender, die über das World Wide Web Ihre
Software bedienen?
Günter Wiskot: Wir haben Kunden,
die unsere B2B-Lösung Fridaweb einset-
Michael Wirt: Wohin steuert command
mit Frida in technologischer Hinsicht?
Günter Wiskot: Wir investieren seit geraumer Zeit massiv in die Weiterentwicklung von Frida. Wir haben beispielsweise
den „Java Application Server“ entwickelt, mit dem Frida den Schritt von der
Client-Server- zur 3-Tier-Architektur
macht. Mit dem kommenden Release
werden etwa 50 Prozent von Frida unter
der neuen Servertechnik verfügbar sein,
mit dem übernächsten dann 100 Prozent.
Allein die Entwicklung der Java-Technik
hat gut 100 Mannjahre gekostet, und
zwar ohne funktionale Ergänzungen, allein die Technologie.
Michael Wirt: Ist das ein Weg weg von
der iSeries?
38
Günter Wiskot,Vorstand der command AG, im Gespräch mit Michael Wirt
www.midrangemagazin.de Juli 2002
Aktuelles
zen. Beispielsweise die Firma Tröber, die
hauptsächlich Werbeartikel in China
einkauft und in Deutschland vertreibt.
Tröber hat in Deutschland und in
Frankreich seine Händler angebunden.
Die Firma Leica Microsystems Nussloch bedient ihren weltweiten Kundendienst über Fridaweb. Der Vorteil unserer B2B-Lösung ist, dass sie nicht auf
eine zusätzliche Datenbank aufsetzen
muss, sondern dass sie Aufträge direkt
in die iSeries einbucht und originale
Verfügbarkeiten anzeigt.
Michael Wirt: Ist Fridaweb also eine
Portal-Lösung?
Günter Wiskot: Ja. Im Gegensatz zu
anderen B2B-Lösungen ist deshalb der
Implementierungsaufwand sehr gering.
B2B-Projekte verursachen häufig Kosten in sechsstelliger Höhe – bei uns kostet die Software 20.000 Euro, und das
Projekt dauert zirka zwei Monate.
Michael Wirt: Welche Rolle spielt Lotus Notes in Ihrer Produktstrategie?
Günter Wiskot: Lotus Notes ist vollständig in Frida integriert: Wenn Sie
beispielsweise in Frida eine Adresse erfassen, dann landet sie automatisch in
unserem Lotus-Notes-basierten CRMSystem Fridacrm. Bei uns wird mit Lotus Notes der gesamte Schriftverkehr –
traditionell oder per e-Mail – geregelt,
außerdem nutzen wir aus Frida heraus
das CRM-System für die komplette Dokumentenablage.
Michael Wirt: Sehen Sie sich außerhalb
des ERP-Systems noch als Spezial-Anbieter?
Günter Wiskot: Ja, mit Fridacrm und
im Bereich Archivierung. Wir haben außerdem einen recht starken Fokus beim
Projektmanagement.
Michael Wirt: Mit welchen Argumenten setzen Sie sich am Markt durch?
Günter Wiskot: Einführungszeiten,
Einführungskosten,
Zuverlässigkeit,
Durchgängigkeit der Geschäftsprozesse.
Es gibt nur wenige Systeme, die ähnlich
komplett wie Frida sind. Attraktiv ist
auch unser Concurrent-User-Modell.
Das ist günstiger für den Kunden, da
mehrere Anwender eine User-Lizenz
nutzen können, wenngleich nicht gleichzeitig. Schließlich: Im Neukundengeschäft setzen drei von vier Anwendern
Frida tatsächlich im Standard ein – also
ohne Programmierungsaufwand für Anpassungen, und das auch bei hoch komplexen Variantenfertigern. Es gibt nur
wenige, die das auf dem Markt von sich
behaupten können. Unsere Kunden
können und wollen mit Frida im Standard bleiben. Denn Modifikationen verursachen Folgekosten, und man kann es
sich heute nicht mehr leisten, ReleaseWechsel wegzulassen.
Michael Wirt: Herr Wiskot, ich bedanke mich für das Gespräch.
command AG
D-76275 Ettlingen
(+49) 07243/590-0
www.command.de
Finanzbuchhaltung heute
Die technologische Weiterentwicklung
geht mit rasanten Schritten voran. Betrachtet man diese in Bezug auf betriebliche Software-Lösungen und dabei speziell das „Herzstück“ des Rechnungswesens, die „Finanzbuchhaltung“, so ist
hier ein eindeutiger Wandel festzustellen.
War diese Anwendung früher auf die reine Daten-/Belegerfassung ausgelegt und
mit „Soll-Haben Buchhaltung“ tituliert,
so spricht man heutzutage von einer
strategisch ausgerichteten Anwendung.
Diese so ausgerichtete Finanzbuchhaltung ist zu einem modernen Auskunftssystem geworden, dass den User auf
Knopfdruck höchste Auskunftsbereitschaft bietet, und ihn hinsichtlich G&VZahlen, Buchungen, offene und ausgeglichene Posten, Kontenstände, Umsätze, Bonität, Zahlungsverhalten sowie
Kostenstellen- und Kostenträgerinformationen mit Daten aus allen Bereichen
des Unternehmens versorgt. Betrachtet
man z.B. die aktuelle Marktsituation, so
liegt ein Schwerpunkt derzeit in der oft
sehr schlechten Zahlungsmoral der
Kunden. Damit verbunden entstehen oft
Forderungsausfälle, die jedoch vermeidbar wären. Hierfür bietet die K+H Fibu
höchste Auskunftsbereitschaft sowie
Auswertungsmöglichkeiten hinsichtlich
der Kontostände, Bonität, Zahlungsverhalten, der durchschnittliche Zahldauern usw. an.
Ein – auch durch die Globalisierung der
Märkte – immer wichtiger werdender
Faktor ist die Integration von Funktionen, die für eine reibungslose Abwicklung der Geschäftsvorfälle im Bezug auf
die vermehrte Konzernbildung und die
Ausweitung der Unternehmensaktivitäten im Ausland sorgen. Die Weiterentwicklung und der Ausbau dieser Anwendung in Bezug auf die Automatisierung vieler täglicher Geschäftsvorfälle –
wie z.B. das maschinelle Verarbeiten
von Bankkonto-Auszügen oder Zahlungsavisen sowie die maschinelle Verarbeitung von Mahnungen verbunden
mit dem automatischen Versand per Fax
Midrange MAGAZIN Juli 2002
oder e-Mail – haben erheblich zur Optimierung der internen Geschäftsabläufe
beigetragen.
Die Fibu dient – so ausgerichtet – als
wertvolles Instrument zum Controlling
der Unternehmensdaten und trägt damit
elementar zur Ausrichtung und Entscheidungsfindung sowie zur Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens bei.
Kommentator
Arne Claßen,
Geschäftsführer
K+H Software
Kantioler KG
K+H Software Kantioler KG
D-82110 Germering
(+49) 089/894410-0
www.kh-software.de
39
Aktuelles
Navision will Marktanteile verdoppeln
Dänische Zukunftsvision
Die Zukunft hält Einzug in die iSeriesGemeinde: Seit die eServer für den IBM
Midrange-Markt vergleichsweise offen geworden
sind, engagieren sich auch viele Marktneulinge
für diese Klientel. Einer dieser Newcomer ist
der ERP-Spezialist Navision. Bisher vornehmlich
im AIX- und Unix-Umfeld aktiv, nutzen die
nach der One-Code-Philosophie agierenden
Dänen die Möglichkeiten von PASE (Portable
Application Solution Environment), um Navision
Attain auch im iSeries-Markt zu etablieren. Der
Vertrieb erfolgt über eine starke Partnerbasis,
die Navision Solution Center, die jetzt um
iSeries-Spezialisten mit ERP-Know-how erweitert
werden soll. Eine strategische Allianz mit IBM
wurde jüngst angekündigt.
E
rklärtes Ziel von Navision ist die
Verdopplung der Marktanteile bis
2004 – von heute 10 auf satte 20 Prozent. Erreicht werden soll dieses Ziel mit
Hilfe zündender Argumente: Partner,
die auf Navision-Standardlösungen setzen, entledigen sich eines zentralen Parts
bei der Applikationsentwicklung. Der
hoch funktionale ERP-Kern wird gegen
Lizenzgebühr geliefert, allein das branchenspezifische Know-how und die
kundenindividuellen
Anforderungen
werden aufgesetzt. Das spart Zeit und
wohl auch Geld – gute Aussichten also
für den Endkunden. Dieser soll seine
COBOL- und RPG-Altlasten schnell ablösen können.
Jürgen Baier,
Geschäftsführer
Navision PC & C
Vertriebs GmbH
40
Hand in Hand
Ziel der Allianz mit IBM ist die Entwicklung kostengünstiger, integrierter Lösungen, die speziell auf die Anforderungen
von KMUs zugeschnitten sind. Dazu
werden die lBM eServer und die Business-Software „Navision Attain“ zu einem leicht zu verwaltenden, funktional
anspruchsvollen Gesamtsystem kombiniert. Die Allianz-Partner planen auch
speziell für den Attain-User vorkonfigurierte iSeries-Maschinen, d.h. ein 270er
Modell für 20 und eines für 50 User. Betriebssystemvoraussetzung ist V5R1, die
Server sind zudem für den Einsatz weiterer Anwendungen wie e-Mail, Kalender
und Web-Applikationen ausgelegt. Den
xSeries-Markt adressiert man bereits gemeinsam: Attain ist für die ehemaligen
Netfinity-Server schon verfügbar.
Gute Basis
Navision ging aus der Fusion von
Damgaard und Navision Software
hervor, stammt aus Dänemark – und
dort findet auch die Basisentwicklung
statt. Dazu gehören unter anderem Datenbank, Tools und Frameworks. Die
Nordlichter vertreiben ihren englischsprachigen Software-Kern in 29 Länder,
in denen dann die Anpassung an nationales Recht, Sprache, fiskaltechnische
Gegebenheiten und markttypische Anforderungen stattfindet. Durchschnittlich 70 Prozent der jeweiligen Endlösung sind mit dem Standard abgedeckt.
Die Partner – sogenannte NSC (Navision Solution Center) – setzen das Branchen-Know-how und damit das Delta
auf die Software-Pyramide. „Eine wohldefinierte Aufgabenverteilung“, nennt
Jürgen Baier, Geschäftsführer Navision
PC & C Vertriebs GmbH, diese Struktur. Jedem in diesem Modell sei eine feste Rolle zugeteilt, jeder könne sich auf
den jeweiligen Vorlieferanten verlassen.
„Wir selbst haben zum Beispiel
www.midrangemagazin.de Juli 2002
überhaupt kein Branchen-Know-how.
Wir wissen nicht, wie eine Lebensmittellösung aussieht. Aber wir haben dedizierte Partner, die nichts anderes machen. Die tun das, was sie können und
müssen sich nicht mit Betriebssystem,
Datenbank oder FiBu herumschlagen.
Das bekommen sie von uns.“
In Deutschland hat das Unternehmen
rund 8.500 Kunden und 230 Partner. In
der Schweiz bedient der ERP-Spezialist
gut 900 Installationen mit durchschnittlich 10 Usern. 30.000 Unternehmen
weltweit nutzen Navision Software.
PASE erleichtert
Seit Jahren ist das Unternehmen im AIXUmfeld aktiv und hat schon länger mit
dem Gedanken gespielt, auch den iSeriesMarkt zu bedienen. „Durch die Möglichkeiten, die PASE uns bietet, haben wir
jetzt eine schöne Möglichkeit, unsere bestehenden Produkte auf der AS/400 native laufen zu lassen“, so Jürgen Baier.
„Den bestehenden Code haben wir nicht
dramatisch verändern müssen, so konnten wir also unsere Strategie der OneCode-Situation für verschiedene Plattformen weiterverfolgen.“ Diese Strategie
stelle insbesondere sicher, dass man sich
nicht verzettele. Navision positioniere
sich nicht als plattformunabhängig und
frei, sondern suche sich seine Aktivitätsfelder gezielt aus. Und der AS/400- und
iSeries-Markt sei ein „absolut interessanter“. Die entsprechenden Partner hätten
nach Standardlösungen für ihre Plattform gefragt sowie nach mittelstandsorientierten, betriebswirtschaftlichen Lösungen mit Fokus Branche. „Da gibt es
auch Segmente, die heute sehr gut abgedeckt werden“, merkt Baier an, „aber
häufig sind die Lösungen ein bisschen
‚old-fashioned’ und basieren nicht unbedingt auf der neuesten Technologie und
der neuesten Plattform.“ Insbesondere
im letzten Jahr hätten die Themen
Aktuelles
„e-Business“ und „Mobile Services“ an
Bedeutung gewonnen. „Hier ist der größte Druck entstanden“, so der ERP-Experte, „und man stellt sich zwangsläufig
die Frage: ‚Was muss ich an Geld in die
Hand nehmen, um diese Neuerungen zu
nutzen?’.“
Wermutstropfen
AS/400- und iSeries-affine Anbieter sollen von der Navision-Expertise profitieren und ihren „veralteten“ Lösungen mit
Hilfe von Attain zu neuem Glanz verhelfen. IBM unterstützt bei diesen Bemühungen – wahrscheinlich mit eher gemischten Gefühlen. Ein Wermutstropfen
innerhalb der Kooperation: Navision
setzt auf die eigenentwickelte Datenbank, die mit der Entwicklungsumgebung der Dänen eng verknüpft ist. DB2
bleibt außen vor – zumindest vorerst.
Schlacht um den Kunden?
Ganz klar definiert Jürgen Baier die Zielrichtung: „Wir wollen keinen WildwestWuchs. Wir wollen nicht, dass alle IBM
AS/400-Häuser jetzt plötzlich auf Navision-Lösungen schielen. Genauso wenig
wollen wir, dass unsere bestehenden NSC
wie wild auf die IBM-Kunden losgehen.
Die haben ja heute bereits einen Partner
und über den wollen wir Kontakt halten.
‚Kannibalismus’ ist nicht erwünscht.“
Nur sehr wenige der bestehenden NSC
hätten bislang spezifisches Wissen im
AS/400- und iSeries-Umfeld – „nur eine
Handvoll“, meint der Geschäftsführer.
Man suche im fragmentierten deutschen
Markt neue Partner mit diesem speziellen
Know-how, die von einer klassischen
Win-Win-Situation profitieren und ihre
Branchenkenntnisse in Attain einfließen
lassen wollen. Ein solcher Partner müsse
ERP-Wissen mitbringen und in diesem
Segment auch seinen Zielmarkt sehen.
„Ein Standbein sollten im weitesten Sinne kaufmännische Systeme sein“. Bisher
hätten ausschließlich die NSC mit iSeries
Know-how die Autorisierung zur Vermarktung des neuen Attain-Angebots.
The way to grow
Die Marktstrategie ist schlüssig, eine
Bauchladenmentalität ist Navision
fremd. Ein Code steht für alles, Beteili-
gungen erfolgen gezielt: Entweder wird
Produkt-Know-how eingekauft oder
gleich ganze Channel.
Die Partner können von ihrem ERP-Lieferanten viel erwarten: In Sachen LeadGenerierung, Marketing, Messeunterstützung, Pressearbeit und anderem. Die
Dänen investieren zudem heftig in Forschung und Entwicklung und wollen
insbesondere die Features integrieren,
die „dem Kunden das Leben leichter
machen“. Einen Teil dieser Funktionalitäten entwickelt Navision selbst, andere
Teile werden zugekauft. Beim Thema
„BI“ zum Beispiel designt Navision die
Cubes, betreibt aber beim Frontend keine Eigenentwicklung. „Da gibt es Spezialisten, die das besser können“, sagt Jürgen Baier. Man konzentriere sich hier
allerdings nicht auf einzelne Anbieter,
sondern gebe dem Partner Wahlmöglichkeiten. Ihn in einen Mantel zu zwingen, nennt der Geschäftsführer „töricht“: „Unser System muss offen sein
und flexibel.“
Wachstum mit Mittelstand
Im gehobenen Mittelstand konzentriert
sich Navision auf Großprojekte und damit auf Unternehmen, die in ihrer Zentrale zum Beispiel SAP-Software im Einsatz haben und ihre Profit-Center anderweitig versorgen wollen.
Auch die iSeries-Gemeinde soll das angepeilte Navision-Wachstum unterstützen – und damit für guten Appetit der
Mitarbeiter des jüngst von Microsoft
„übernommenen“ Anbieters sorgen. In
der Kantine der deutschen NavisionUnternehmenszentrale wurde ein Zähler installiert, der stets aktuell die Zahl
der noch zu gewinnenden Kunden anzeigt – solange bis der Marktanteil 20
Prozent beträgt. Der Countdown läuft,
das „Fensterln“ im iSeries-Markt hat
begonnen...
Autorin: Irina Hesselink
Navision Deutschland
D-22607 Hamburg
(+49) 040/899677-0
www.navision.com/de
Midrange MAGAZIN Juli 2002
Impressum
Midrange MAGAZIN
ISSN 0946-2880
Herausgeber: Michael Wirt
Chefredakteur: Michael Wirt (M.W.)
Redaktion: (+49) 08191/9649-26
> [email protected]
Thomas Seibold (T. S.), Irina Hesselink (I.H.),
Klaus-Dieter Jägle (KDJ);
Robert Engel (R.E.), (+49) 09563/74060
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PLZ 5 – 9 Brigitte Wildmann, (+49) 08191/9649-24
Ausland Waltraud Mayr, (+49) 08191/9649-23
Technischer Redakteur:
Robert Engel, (+49) 09563/74060
Illustrationen: Günter Ludwig
Übersetzungen: Jürgen Elmer
Lektorat: Text Lift – Thomas Gaissmaier, Günter Hensel
Bezugspreise (1-Jahresabo):
Inland 2 125,– inkl. MwSt., Ausland 2 140,–
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Ende des Vormonats
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stellung der Verbreitung
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PRODUKTION
Produktionsleitung: Michael Wirt
Satz und Druckvorstufe: Popp Media Service
Produktion: ADV Augsburger Druck- und Verlagshaus
41
Märkte & Macher
Nach Aussagen der Giga Group verdoppelt sich
das Speichervolumen im Drei-Jahres-Rhythmus
– der Konsolidierung der Speicherumgebung
kommt demnach eine immer höhere
Bedeutung zu. Ein halbes Jahrhundert ist die
Magnetbandspeicherung inzwischen alt. In
den Fünfzigern hatte IBM ein Tape Drive mit
der Gesamtkapazität von 1,4 Megabyte
angekündigt, soviel wie heute eine herkömmliche Diskette fasst. Inzwischen passt 1 Terabyte
auf eine Cartridge – vorerst allerdings nur in
Testläufen...
Personalkarussell
DCW Software hat Dr. Werner Weick
als neuen Vorstand für die Bereiche
Marketing, Vertrieb sowie Forschung
und Entwicklung gewonnen. Der
IT-Manager tritt damit die Nachfolge
in der Position von Firmengründer
Dr. Claus Wellenreuther an, der zum
1. April 2002 in den Aufsichtsrat der
DCW Software Holding AG gewechselt ist. Schwerpunkte möchte der
43-jährige Weick unter anderem
auf den Ausbau des internationalen
Geschäfts sowie des Partnerkonzeptes
setzen.
(+49) 0621/4383-0
www.dcw-software.com
Dietrich Jaeschke, Vorstand der PSI
AG Berlin, wurde auf der diesjährigen
Hauptversammlung der Varial
Software AG einstimmig in den Aufsichtsrat gewählt. Seine Berufung in
diese Position spiegelt auch die Intensivierung der Geschäftsbeziehungen
beider Unternehmen wider: Bereits im
November letzten Jahres hatte sich PSI
mit neun Prozent an Varial beteiligt.
(+49) 0180/5152000
www.varial.de
Um das angestrebte Wachstum auf
dem deutschen Markt zu unterstützen,
hat der ERP-Anbieter Baan seine Organisation in Zentraleuropa angepaßt:
Österreich/ Osteuropa und die
Schweiz, die bisher zusammen mit
42
Deutschland die Region „Zentraleuropa“ gebildet haben, gehören jetzt der
neuen Vertriebsregion „Süd- und
Osteuropa“ an. Deutschland wird als
separate Landesorganisation geführt.
Die Country Manager Ernst Hofer
(A und Osteuropa) und Peter Härdi
(CH) zeichnen weiterhin für die Aktivitäten in ihren Ländern verantwortlich.
Stefan Exner – bisher Regional Manager Zentraleuropa – hat das Unternehmen verlassen. Ralf Othmer übernimmt – zusätzlich zu seiner Aufgabe
als Vertriebsdirektor für die Bestandskunden in Deutschland – die Position
des General Manager Deutschland.
(+49) 0511/8504-0
www.baan.com
Software &
Systeme
J.D. Edwards hat jetzt die allgemeine
Verfügbarkeit von J.D. Edwards 5, der
Produktfamilie für die Zusammenarbeit von Unternehmen mit Kunden und
Partnern, bekannt gegeben. JDE 5
besteht aus modularen, integrierten
und Web-basierten Anwendungen, die
sowohl große als auch mittlere
Unternehmen bei der Steigerung ihrer
Wettbewerbsfähigkeit unterstützen
sollen. Sie ermöglicht den Austausch
von Daten, Anwendungen und
Geschäftsprozessen via Internet. Zu
JDE 5 gehören unter anderem ERP,
SCM, CRM, Supplier Relationship
Management, Business Intelligence,
Anwendungen für die Zusammenarbeit
und Integration von Softwarelösungen
als auch Tools und Technologien.
(+49) 06105/967-0
www.jdedwards.de
Computer Associates hat jetzt zwei
neue Lösungen für das Management
drahtloser Infrastrukturen und mobiler
Endgeräte vorgestellt: Unicenter
Wireless Network Management
(WNM) und Unicenter Mobile Device
Management (MDM). Beide komplettieren das Produktportfolio für die
www.midrangemagazin.de Juli 2002
Verwaltung mobiler Umgebungen und
sind ab Sommer diesen Jahres verfügbar. Zudem hat CA angekündigt, dass
Partnerschaften und integrierte Tools
den Mehrwert funkbasierter Infrastrukturen für Unternehmen erhöhen
sollen.
(+49) 06151/949-0
www.ca.com/germany
Mit einer neu entwickelten SoftwareLösung für das Trade Chain Management will die Ulmer Wilken GmbH
das Beziehungsgeflecht zwischen
Lieferanten und in Genossenschaften
zusammengeschlossenen Groß- und
Einzelhändlern optimieren. Das auf die
Wilken Waren- und Materialwirtschaft
aufgesetzte und getrennt installierbare
TCM besteht aus modifizierten Modulen der hauseigenen Entwicklungen
CS/2 und generation4, die den Anforderungen des Kunden entsprechend
kombiniert und angepasst werden.
(+49) 0731/9650-0
www.wilken.de
ShowCase stellt zur Midrange Welt mit
TimeCast ein Produkt vor, welches das
Erstellen von Zeitreihen-Prognosen mit
Hilfe von Statistik-Methoden unterstützt. TimeCast basiert auf bewährten
Vorhersage-Technologien und verfügt
in Kombination mit Essbase über die
OLAP-Komponente (Online Analytical
Processing) der Data-Warehousingund Business-Intelligence-Lösung von
ShowCase.
(+49) 06196/65100
www.showcase.de
Die Lotus Anwender- und Entwicklergemeinde hat einen neuen Web-Treffpunkt. Die „Lotus Developer Domain“
(LDD) tritt ab sofort an die Stelle der
bisherigen Notes.net und kombiniert
die bereits bestehenden Websites zu
einer einzigen. Hier finden Anwender
und Entwickler technische Ressourcen
wie Foren, Nachrichten, Demos, die
bekannte „Sandbox“ mit Codebeispielen, Downloads von Installern und
Märkte & Macher
Für einen reibungslosen Austausch
zwischen DirectFax und der DMSLösung InfoStore for iSeries sorgt jetzt
eine neue Schnittstelle. Die Anbieter
Toolmaker und Solitas haben damit
nach eigenen Angaben auf die zunehmende Nachfrage von Kunden reagiert,
die sich eine komfortable Archivierung
gefaxter Dokumente und einen Faxversand direkt aus dem Archiv heraus
wünschten.
(+ 49) 08191/968-0
www.toolmaker.de
Die Tango/04 Computing Group,
Anbieter integrierter Netzwerk- und
Systemmanagement-Software, wurde
jetzt von IBM zu einem von insgesamt
nur acht Partnern gewählt, die Big Blue
von Beginn an bei dem Projekt eLiza
unterstützen. Tango/04 wird in die
Initiative Technologien einbringen, die
das Betriebssystem-Monitoring und
die -Wartung in unterschiedlichen
Multi-Plattform-Umgebungen automatisieren. Das gemeinsame Ziel innerhalb der eLiza Initiative: Kunden sollen
durch eine sich selbst schützende, sich
selbst optimierende und sich selbst
heilende IT-Infrastruktur deutliche
Wettbewerbsvorteile erzielen.
www.tango04.com
Vogelbusch und SoftLanding Systems,
Experten in Sachen iSeries-Management, haben jetzt die Integration des
TurnOver Change Management mit
dem WebSphere Studio Application
Developer (WSAD) via PVCS Version
Manager Schnittstelle, dem bekannten
PC Versionskontroll-Paket von
Merant, bekanntgegeben. Die neue
Kombination soll Entwicklungspro-
zesse deutlich vereinfachen, zudem
erweitert das TurnOver/PVCS-Interface
die Effizienz- und Risiko-Kontrollfunktionen auf die WebsphereEntwicklung. PVCS Version Manager
6.8 und TurnOver 5.3 sind ab sofort
bei Vogelbusch erhältlich.
(+49) 02054/94070
www.vogelbusch.de
Aus den
Auftragsbüchern
Die New Wave Group, Spezialist für
Bekleidung im unternehmensspezifischen Design, hat einen Vertrag zur
Einführung von Virtual Enterprise und
der ASW Software von International
Business Systems (IBS) unterschrieben.
Dabei geht es um Installationen in
etwa 30 Unternehmen aus elf europäischen Ländern. Der Gesamtwert des
Abschlusses liegt bei 16 Millionen
Schwedischen Kronen, das entspricht
rund 1,7 Millionen Euro. Darin enthalten sind u.a. Collaborative Commerce,
Kommissionierung, Bestandskontrolle,
Logistik, CRM, Rechnungswesen,
Businessanalyse und Entscheidungshilfe sowie die Unterstützung beim Betrieb der Informationssysteme.
(+49) 040/51451-0
www.ibsde.de
Sesame Workshop, in Deutschland besser bekannt als die Schöpfer der Sesamstraße, setzen auf Business IntelligenceLösungen von Cognos. Diese ermöglichen dem Unternehmen, dessen Arbeit
Millionen von Kindern weltweit erreicht, einen transparenten Einblick in
das Markenpotenzial und dessen Ertragskraft. Darüber hinaus wurde der
Kosten- und Zeitaufwand für das Reporting gesenkt und eine erhebliche
Steigerung des ROI erreicht. Implementiert hat EIA. Inc., ein in New
York ansässiger Cognos-Partner.
(+49) 069/66560-0
www.cognos.com/de
Midrange MAGAZIN Juli 2002
Anzeige
Updates, Beta-Programme, Dokumentationen und weiterführende Links.
Zusätzlich dient die Domain als Testumgebung und bietet Produktdemos
sowie einen direkten Zugang zum IBM
Portfolio.
(+49) 01803/313233
www.lotus.com/ldd
43
Märkte & Macher
Die Bauhaus-Gruppe hat den Auftrag
über die Einführung einer digitalen
Rechnungsannahme und -verarbeitung
an die B&N Software AG vergeben.
In der Mannheimer Unternehmenszentrale wird der m@gic Eddy EDIFACT/XML-Transaktionsadapter die
EDIFACT-Rechnungen der Lieferanten
annehmen, prüfen und für die Weiterverarbeitung bereitstellen. B&N übernimmt das gesamte Lieferanten RollOut, darunter die Anbindung der Partner, das Erstellen von
Kommunikationshandbüchern und die
Bereitstellung einer Hotline.
(+49) 0551/69339-0
www.bn-software.de
Die net W+P Solutions GmbH & Co.
KG, Tochter der net AG, hat die neue
Branchensoftware net C5 eChain beim
Sportartikelhersteller PUMA AG in
Herzogenaurach eingeführt. Kunde
und Partner haben gemeinsam ein Paket entwickelt, mit dem künftig alle
Geschäftsprozesse online abgewickelt
werden können. Entscheidender Vorteil
ist vor allem die Integration der Material- und Komponentenlieferanten auf
der Beschaffungsseite bis hin zu den
Absatzmittlern auf der Vertriebsseite.
(+49) 0711/770558-0
www.wp.netag.de
IBM stattet Colgate-Palmolive weltweit
mit neuer IT-Infrastruktur aus –
darunter Server, Storage, Software und
PCs. Die Systeme sollen dem Konsumgüterhersteller eine höhere Performance, mehr Zuverlässigkeit und Kostenreduzierung ermöglichen. Mit dem
Einsatz von pSeries-Servern, dem ESS
Shark und der Tivoli Unternehmenssoftware wurde bereits eine Performancesteigerung von 40 Prozent und höhere
Verfügbarkeit erreicht. Die komplette
Installation von IBM Systemen und deren Kombination mit SAP Software soll
bis 2003 abgeschlossen sein.
(+49) 01803/313233
www.de.ibm.com
44
Beim Hermes Versand arbeiten künftig
zwischen 1.000 und 1.500 User aktiv
mit dem DMS InfoStore for iSeries von
Solitas. Der zur Otto-Gruppe gehörende Logistik-Dienstleister wird damit
größter InfoStore-Anwender in
Deutschland. Die Spoolfile-Archivierung ist bereits implementiert, jetzt sollen InfoStore Notes Retrieval und der
MailFiler für die eMail-Archivierung
eingeführt werden. In einem dritten
Schritt folgt die Archivierung von
Fremdbelegen, wie etwa Eingangsrechnungen. Durchgeführt wird das Projekt
von Scheuchl & Partner, dem InfoStore-Competence-Center innerhalb der
SoftM-Gruppe.
(+49) 089/666109-0
www.solitas.de
RTL führt in seinen insgesamt 19
Nachrichten- und Magazinredaktionen
ab Sommer ’02 schrittweise das Redaktionssystem Mpower zusammen mit
dem Datenbanksystem Tamino XML
Server ein. Entsprechende Verträge
wurden jetzt mit MaxiMedia Technologies und der Darmstädter Software
AG geschlossen. Da beide Lösungen
vollständig auf dem IT-Standard XML
(eXtensible Markup Language) basieren, kann RTL künftig einmal erstellte
redaktionelle Inhalte in einem weitgehend automatisierten Prozess in unterschiedlichen Medien wie Videotext
oder Internet publizieren. Zudem werde das Video Preview Management
System (VPMS) besser integriert, mit
dem Redakteure in dem vorhandenen
Videobestand recherchieren.
(+49) 06151/ 92-0
www.softwareag.com
Kooperationen
International Business Systems und i2
Technologies, der Anbieter von ValueChain-Management-Lösungen, gaben
jetzt den Abschluss einer globalen Allianz bekannt. Die IT-Spezialisten werden
eine integrierte Supply-Chain-Planningund Execution-Lösung für unternehmensübergreifende Zusammenarbeit
www.midrangemagazin.de Juli 2002
anbieten. Sie ist darauf ausgelegt, die
Dauer der Implementierung sowie die
Kosten der Integration mit bestehender
Infrastruktur im Mittelstand erheblich
zu reduzieren. IBM stellt Beratungsdienstleistungen sowie einen maßgeschneiderten Implementierungsservice
bereit, der eine rasche Einführung und
den schnellen Einsatz der neuen Lösung
ermöglicht.
(+49) 089/462377-0
www.i2.com
Der Anbieter von CRM-Software für
den Mittelstand, IntraWare, plant eine
strategische Allianz mit dem ERP-Anbieter bäurer AG. Das gemeinsame Memorandum of understanding sieht den
Kauf der bäurer-Tochtergesellschaft TPS
Labs GmbH durch IntraWare vor. Der
Kauf würde mehrheitlich durch einen
Transfer von IntraWare-Aktien im Wert
der Tochter an die bäurer AG vollzogen
werden. Prüf- und Bewertungsprozesse
werden bereits durchgeführt.
(+49) 0661/9642-0
www.intraware.de
Test &
Testimonials
Zum 50-jährigen Jubiläum der IBM
Magnetbandspeicherung hat Big Blue
einen Durchbruch in der Bandspeicherung angekündigt. In einem Test ist es
gelungen, 1 Terabyte an Daten auf eine
Cartridge zu schreiben – fast zehnmal
mehr als auf heute verfügbare, kommerzielle Cartridges passt. Einen „plastischen“ Vergleich zog IBM bei der
Veröffentlichung der Rekordspeicherleistung: 1 TB Speichervolumen entspreche der 8.000-fachen Menge an
Daten, die ein menschliches Hirn während des gesamten Lebens aufnehme.
(+49) 01803/313233
www.de.ibm.com
Das Softwarehaus VEDA wurde zum
zweiten Mal in Folge mit dem IBM
Global Financing (IGF) Award ausgezeichnet: Für den Umsatz mit der indi-
Märkte & Macher
viduellen Finanzierung des Komplettangebotes von Hardware, Software
und Services. Der überwiegende Teil
des VEDA-Geschäftes mit IBM-Produkten wird über IGF abgewickelt. Da
die IBM Kreditbank auch „Fremdprodukte“ finanziert, können VEDA-Kunden auch bei dem Erwerb von Software
und Services auf monetären Support
von Big Blue zurückgreifen.
(+49) 02404/5507-0
www.veda.de
Expansionen
Ein Automotive Center of Excellence
entsteht im Münchener Büro von
Manugistics. Auf 800 Quadratmetern
Bürofläche wird hier das gesammelte
Know-how aus den Bereichen Pre- und
Post-Sales sowie Field Engineering
gebündelt. Mit der multinationalen
Einrichtung möchte Manugistics die
Beziehungen zur europäischen Automotive Community verstärken. Das ACE
werde in Deutschland etabliert, da man
hier aufgrund der hohen Anzahl
namhafter Automobilkonzerne einer
gemeinsamen Entwicklungsarbeit am
besten Rechnung tragen könne.
(+49) 02102/495-0
www.manu.com
Soll & Haben
Im Geschäftsjahr 2001 konnte die
MATERNA GmbH den positiven
Trend der vergangenen Jahre fortsetzen: der Umsatz lag mit 181 Millionen
Euro leicht über dem Gruppenumsatz
des Vorjahres (178 Millionen Euro).
Die Business Unit Information konnte
im vergangenen Jahr mit 45 Prozent
eine gute Umsatzsteigerung verzeichnen und so die Rückgänge innerhalb
der Business Unit Communications
ausgleichen. Innerhalb derer setzt
MATERNA in diesem Jahr auf neue
mobile Datendienste und Anwendun-
gen: Premium SMS, Multimedia
Messaging Service, Mobile Java und
Festnetz-SMS.
(+49) 0231/5599-0
www.materna.de
Der PSI-Konzern ist im 1. Quartal
2002 mit einem operativen Ergebnis
von 0,51 Millionen Euro in die Gewinnzone zurückgekehrt. Dies entspricht einer Ergebnisverbesserung um
3,42 Millionen Euro gegenüber dem
vorherigen Quartal und einem Rückgang um 70.000 Euro im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz
verringerte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 9 Prozent auf 35,93 Millionen Euro, was laut PSI auf den
Rückgang der Hardwareumsätze, den
Teilverkauf der Töchter GSI und Integral und auf die im vierten Quartal eingeleiteten organisatorischen und personellen Maßnahmen zurückzuführen ist.
(+49) 030/2801-0
www.psi.de
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Midrange MAGAZIN Juli 2002
45
Technik & Integration
Sourcen durchsuchen
Technik-Forum
Sie sind nun wieder eingeladen, die Diskussion spezieller technischer Probleme mit zu verfolgen.
Bitte schicken Sie Fragen, Anregungen oder Antworten zu den vorgestellten Themen – ebenso wie Ihre Kritik
– an unsere eMail-Adressen [email protected] oder [email protected]
Die Frage:
Wir setzen den OS/400-Befehl FNDSTRPDM im Bereich Qualitätssicherung/Programmierung ein. Man kann
mit diesem Befehl leicht feststellen, in
welchen Programmen bestimmte Konstruktionen oder auch Variablen verwendet werden. Gibt es eine einfache Möglichkeit, FNSTRPDM dazu zu veranlassen, für jeden Treffer den Namen der
Quelldatei in eine Datei wegzuschreiben?
Die Antwort:
FNDSTRPDM ist in der Tat eines der
flexibelsten Tools im PDM-Umfeld. Erstaunlicherweise gehört eine der stärks-
ten Möglichkeiten zu den weniger bekannten. Im Parameter OPTION können neben festen Auswahlen – wie z.B.
*DSP – auch selbstdefinierte PDM-Operationen eingetragen werden. Die Idee
ist nun, eine eigene Option zu definieren, der man als Parameter die Umgebungsvariablen &L (für die Bibliothek), &F (für die Datei) und &N (für
die Teildatei) übergibt, um diese dann in
eine Datei wegzuschreiben. Dieser Weg
ist ohne aufwendige Programmierung
möglich und am einfachsten mit dem
Query Manager realisierbar.
zer muss im QM-Profil selbstredend entsprechende Rechte eingetragen haben.
Der Erstellungsmodus wird auf SQL
eingestellt und dann kann eine SQL-Anweisung eingegeben werden. Selbstverständlich hat man auch den Prompter
zur Verfügung. In unserem Beispiel sollen später dann in diese Datei die Sätze
weggeschrieben werden. Nach Ausführung der SQL-Anweisung mit Befehlstaste 6 ist die Datei bereits erstellt. Das
abgespeicherte *QMQRY-Objekt kann
aber auch mit STRQMQRY ausgeführt
werden.
Mit einem kleinen QM Query erstellt
man sich zunächst die Datei; der Benut-
Für das Wegschreiben der Sätze benötigen wir nun ein zweites kleines QM
Query. Die einzufügenden Werte in der
VALUES-Klausel des SQL-Statements
sind durch das vorangestellte &-Zeichen für den Query Manager als Variablen erkennbar. Ein wenig erinnert das an
CL. Auch diese zweite Abfrage wird nun
gespeichert.
Die eigentliche Ausführung des Query
soll dann später automatisch durch
PDM aufgerufen werden. Hierzu benötigen wir eine so genannte Benutzer-Option, zu deren Erstellung man zunächst
PDM
startet.
Ob
man
mit
WRKLIBPDM, WRKOBJPDM oder
WRKMBRPDM PDM einsteigt, ist
hierbei ohne weitere Bedeutung,
allerdings reicht lediglich das PDMMenü noch nicht aus. Mit Befehlstaste
16 erreicht man die Oberfläche zur Erstellung benutzerdefinierter Auswahlmöglichkeiten.
Ich habe mich in dem Beispiel für den
Namen Q2 entschieden. In der Befehlszeile wird der Aufruf für das Query eingetragen. Bei dem OS/400-Befehl wird
46
www.midrangemagazin.de Juli 2002
Technik & Integration
im Parameter QMQRY der Name unseres INSERT-Query eingetragen. Im Parameter SETVAR werden unsere drei
Variablen mit den PDM-Umgebungsvariablen &L, &F und &N belegt. Auch
dies erinnert wieder ein wenig an CL.
Die schwierigste Herausforderung, die
an dieser Stelle zu lösen ist, ist das korrekte Abzählen der Hochkommas. Die
Variablen-Namen des PDM müssen in
dreifache Hochkommas eingepuffert
werden, damit sie alle folgenden Tokenizer „ungerupft“ überstehen und der
SQL-Prozessor später auch noch welche
übrig hat. Die Syntax des eingetragenen
Befehls-Strings duldet keinerlei noch so
kleine Abweichung.
STRQMQRY QMQRY(INSERT2)
SETVAR((LIB ’’’&L’’’) (FIL ’’’&F’’’)
(MBR ’’’&N’’’))
Hier kommt es auf jedes Hochkomma
und auf jede Klammer an. Zu beachten
ist auch, dass das &-Zeichen vor den
Variablen-Namen des Query Managers
weggelassen werden muss, dafür aber
die PDM-Variablen mit „&“ gekennzeichnet werden müssen.
Im vorstehenden Beispiel ruft nun FNDSTRPDM bei jedem Vorkommen der
Zeichenkette *INLR in einer Quelldatei
meiner QRPGLESRC (hoffentlich ist
das nirgends der Fall) das kleine QMQRY INSERT2 auf und übergibt diesem
den Namen der Bibliothek, der Datei
und der Teildatei. Das SQL-Programm
trägt dann die ihm übergebenen Parameter in die Datei-Sourcen ein, die wir
uns mit dem zweiten QMQRY erzeugt
haben.
Den Autor Dieter Bender
erreichen Sie unter
[email protected].
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Wenn alles von der Syntax aus CL-Sicht
in Ordnung ist, wird die Option nach
Betätigung der Eingabetaste gespeichert
und das Bild verlassen. Die soeben gespeicherte benutzerdefinierte Option
kann jetzt bei der Ausführung von FNDSTRPDM verwendet werden. Dazu
wird sie lediglich beim Parameter OPTION mit ihrem Namen eingetragen.
Midrange MAGAZIN Juli 2002
47
Technik & Integration
Filetransfer von iSeries sicher ermöglichen
FTP ja – aber SICHER doch!
Viele Firmen verwenden FTP (File Transfer
Protocol) für den Datenaustausch mit internen
oder externen Partnern. Dabei können nicht
nur Daten zwischen dem Client (PC oder ein
anderes System) und dem Server (Ihrer iSeries)
ausgetauscht werden, sondern es können auch
Remote-Befehle abgesetzt werden. Für den
Zugriff auf die iSeries ist eine Benutzer-ID
und ein Kennwort erforderlich. Über ExitProgramme ist es auch möglich, ein Anonymous-FTP für Gastbenutzer einzurichten.
Warum kann FTP eine
Sicherheitslücke sein?
Längst ist FTP nicht nur den Cracks vorbehalten, die sich mit GET, PUT und
RCMD auskennen. Nein – es gibt heute
auf jeder PC-Zeitschrift-Gratis-CD einen FTP-Client zum Ausprobieren (z.B.:
WS, Leech, Voyager, Windows Commander usw.). Ein normaler Benutzer
gibt dann menügeführt Servernamen,
Benutzer und Kennwort ein und sieht
dann in gewohnter Explorer-Manier
wahrscheinlich mehr Daten, als einem
IT-Leiter recht sein kann.
Kein bisschen FTP
Wenn Sie überhaupt keinen FTP-Zugriff
auf Ihre iSeries zulassen wollen, sollten sie
verhindern, dass der FTP-Server automatisch gestartet wird. Mit dem Befehl
CHGFTPA AUTOSTART(*NO) wird
beim Start von TCP/IP der FTP-Dienst
nicht gestartet. Eine weitere Möglichkeit,
um TCP/IP-Dienste zu unterbinden, sind
die Port-Beschränkungen. Diese findet
man im Menü GO CFGTCP unter der
Auswahl 4 (Work with TCP/IP Port Restrictions). Ein Eintrag eines Benutzer-Profiles für Port 21 wird automatisch alle Benutzer einschränken. Leider funktioniert
diese Methode nicht, um einzelne Benutzer zu berechtigen, da alle FTP-Zugriffe
mit dem Profil QTCP initialisiert werden.
Jeder Benutzer für FTP verwendet die Berechtigung des Profils QTCP auf den Port.
Ein bisschen FTP
Mit V5R1 wurden in der Anwendungsverwaltung neue Funktionen eingebaut.
Im Operations Navigator finden sie die
Anwendungsverwaltung unter der neuen Task-Leiste oder mittels der rechten
Maustaste auf dem Systemnamen. Unter
den Host-Anwendungen ist es nun möglich, die FTP-Anmeldung sowie die Ausführung einzelner Funktionen wie GET
(Daten von der iSeries runterladen) oder
PUT (Daten zur iSeries hochladen) einzuschränken. Benutzer und Gruppen
können mit dem Knopf „Anpassen“ von
den einzelnen Funktionen berechtigt
oder ausgeschlossen werden. Dies ist
eine einfache, aber sehr effiziente Funktion, um den FTP-Zugriff auf berechtigte
Benutzer einzuschränken.
Kontrolle ist besser
Objekt-Berechtigung ist in der Regel nicht
ausreichend, um FTP genügend zu schützen. Wenn zum Beispiel ein Benutzer eine
Datei anschauen darf (*USE), dann kann
er diese mit FTP auch auf seinen PC kopieren. Um dies zu verhindern, bietet sich die
Verwendung von FTP-Exit-Programmen
an. Damit kann die Anforderung vor der
Ausführung kontrolliert und nötigenfalls
zurückgewiesen werden. Eine GET-Anforderung auf bestimmte Dateien kann
somit verhindert werden. Der FTP-Server
Logon Exit-Punkt kann dazu verwendet
werden, um Benutzer, welche sich anmelden, zu authentifizieren. Diese Exit-Punkte sind im Kapitel „TCP/IP User Exits“ im
Handbuch „TCP/IP Configuration and
Reference“ dokumentiert; auch Beispielprogramme sind vorhanden.
Es gibt viele Tools, die auf diesen ExitPunkten basieren. Dort verwalten sie
dann nur noch die berechtigten Benutzer
oder IP-Adressen und die Zugriffe werden detailliert aufgezeichnet. Das APOS
CA Security-Modul ist ein solches, von
IBM empfohlenes Tool, welches Sie kostenlos testen können.
Den Autor Andreas Woodtli
erreichen Sie unter www.apos.ch
oder [email protected]
APOS Informatik AG
CH-4658 Däniken
(+41) 062/28865-65
www.apos.ch
48
www.midrangemagazin.de Juli 2002
Technik & Integration
Tägliche Entscheidung
Landkelterei setzt BI-Lösung von UBL ein
im Datendickicht
Die Landkelterei Wilhelm Höhl GmbH & Co.
mit Sitz und Produktion im hessischen
Hochstadt kann auf mehr als 220 Jahre
Tradition in der Herstellung von Apfelweinen
zurückblicken. Mit Erzeugnissen wie dem
„Blauen Bock“, „Der alte Hochstädter“ oder
dem jüngsten Trendprodukt „American Bock“
hat die Landkelterei Höhl den Apfelwein über
die Grenzen Hessens hinaus bekannt gemacht.
solchen Systems lassen sich Reports tagesaktuell auf leichte Weise erstellen.
Für die Umsetzung dieser Aufgabenstellung beauftragte die Kelterei die UBL
Informationssysteme GmbH unter Verwendung der Lösung „Board M.I.T.“,
einem BI-Tool, das sich vor allem für
den Mittelstand oder für Fachabteilungen von Großunternehmen zur Erlangung eines universellen und strategischen Betriebsinstruments eignet.
Kein Programmieraufwand
U
m dauerhaft Markt- und Konsumentenbedürfnissen zu entsprechen und ein optimales Produktportfolio
anbieten zu können, müssen aktuelle Unternehmensdaten wie Absatzzahlen, eingesetztes Marketingbudget, Produktionskosten oder Angaben aus Drittkundengeschäften dem Management jederzeit als
Entscheidungsgrundlage vorliegen.
Im Falle der Landkelterei sind die Daten
im Unternehmen an unterschiedlicher
Stelle und in verschiedenen Formaten
abgelegt und somit nicht zentral für die
Entscheider zugänglich. Damit das Management zukünftig in der Lage sein
würde – im Sinne einer ganzheitlichen
Betrachtung –, geeignete Maßnahmen
für das Unternehmen ableiten zu können, wurde der Einsatz einer entsprechenden Lösung erforderlich.
BI-Tool zur Reporterstellung
Die Kelterei entschied sich für den Einsatz einer Business-Intelligence-Lösung
(BI-Tool). Moderne BI-Tools sind in der
Lage, unterschiedliche Daten aus diversen Datenquellen zu extrahieren, sie im
Anschluss zu aggregieren und abschließend für die Entscheider auf beliebige
Art grafisch darzustellen. Mittels eines
50
Einer der großen Vorteile der Lösung ist
es, dass kein Programmieraufwand erforderlich ist, um die gewünschte Applikation nach Maß zu schneidern. Außerdem ist sie einfach in der Handhabung
und kann aus ODBC- oder anderen Daten-Quellen ohne zusätzliche ETL-Tools
(Extraction-Transformation-Loading)
Informationen auf unterschiedliche
Zielsysteme schnell verteilen. Aufgrund
der Benutzerfreundlichkeit ist der Anteil
an Wartung und die Kosten für die Ausbildung des Personals gering.
Im ersten Schritt wollte man die Rentabilität der eingesetzten Marketingmittel
überprüfen, zu denen die Bewilligung
von Werbekostenzuschüssen (WKZ) an
Groß- und Einzelhandel zählen. WKZ
werden u.a. zur Finanzierung gemeinsamer Werbeanzeigen und für die Bereitstellung jeglicher Präsentations- und
Werbematerialien für Verkaufsräume genutzt. „Werbekostenzuschüsse sind ein
unverzichtbarer Bestandteil unserer verkaufsfördernden Maßnahmen. Wir müssen dort präsent sein, wo Kaufentscheidungen getroffen werden“, meint Geschäftsführerin Dr. Johanna Höhl. „Der
Einsatz der Mittel darf jedoch nicht nach
dem Gießkannen-Prinzip erfolgen, sondern muss gezielt gesteuert werden.“
www.midrangemagazin.de Juli 2002
Transparenz für das Marketing
Die Überwachung des eingesetzten Budgets im Verhältnis zum erzielten Umsatz
war zuvor ohne BI sehr umständlich, da
die WKZ in der DKS-Finanzbuchhaltung geführt wurden, die Umsätze aber
in der Warenwirtschaft. „Durch das
Tool wird nun transparent, an welchen
Stellen sich Verkaufsförderungsmaßnahmen gelohnt haben und wo wir zukünftig diese zukünftig effizienter einsetzen können. Auch die Drittkundeninformationen in Form von Excel- oder
ASCII-Dateien, die wir über den Getränkefachgroßhandel erhalten, können nun
sinnvoll mit Absatzzahlen verknüpft sowie Marketingkampagnen effektiver geplant werden“, erklärt Frau Dr. Höhl.
Weiteren Einsatz findet BI bei der Kelterei
in der Objektüberwachung von Gaststätten, deren Ausstattung mit hohen Kapitalbindungen einhergeht. Mit Hilfe der
Lösung werden die Darlehen den bereits
erfolgten Tilgungen sowie den Absatzzahlen gegenübergestellt und so die Rentabilität der einzelnen Objekte überprüft.
Das Management kann nun ermitteln,
mit welchem Verleger eine intensivere
Zusammenarbeit anzustreben ist.
Im nächsten Schritt sollen die Produktionskosten durchleuchtet werden. „Wir
sind sicher, dass sich auch hier Schwachstellen aufdecken und beseitigen lassen“, so Frau Dr. Höhl. „Die Investition
in Business Intelligence hat sich für uns
bereits jetzt vollauf gelohnt.“
UBL Informationssysteme
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Technik & Integration
Der Weg zum EchtzeitDaten ohne Zeitverzögerung abgleichen
Data-Warehouse
Business-Manager brauchen Datenbanken, mit
deren Hilfe sie Entscheidungen treffen können.
Doch es ist ein weiter Weg, ehe Auswertung
und Analyse von Geschäftsdaten beginnen
können. Dazu müssen alle relevanten Informationen, die in vielen inkompatiblen Systemen,
Datenbanken und Anwendungen gespeichert
sind, in einem zentralen Data Warehouse
zusammengefasst werden.
E
chtzeitdaten sind der „Motor im
Business“ und für die operative Geschäftsführung unerlässlich. Deshalb
wird heute das Data Warehouse der
meisten Unternehmen täglich auf den
neuesten Stand gebracht. Doch immer
mehr Anwender stellen fest, dass Informationen, die einen Tag alt sind, für
operative Entscheidungen nicht taugen.
Extrahieren,Transformieren
und Laden in Echtzeit
Das Hauptproblem besteht darin, die
Daten in Echtzeit in ein Data Warehouse
zu laden. Bei vielen der heute eingesetzten ETL- (Extrahieren, Transformieren,
Laden-) Tools finden diese Prozesse nur
einmal im Monat oder wöchentlich, und
dann nachts statt. Wollen Anwender nun
die Anzahl der Replikationen erhöhen,
ist es nicht damit getan, die Frequenz
einfach per Knopfdruck zu steigern.
Denn die meisten Tools arbeiten als
Batch-Programme in drei aufeinanderfolgenden Schritten: Zuerst werden Daten extrahiert, dann transformiert und
anschließend geladen. Diese Technik ist
vollkommen ausreichend, sofern den
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Midrange MAGAZIN Juli 2002
51
Technik & Integration
Der Weg zum Echtzeit-Data-Warehouse
Anwendern dafür nachts einige Stunden
zur Verfügung stehen und das Data
Warehouse offline ist. Ganz anders sieht
es allerdings aus, wenn diese Vorgänge
auch während der Arbeitszeit stattfinden sollen. Zur Lösung dieses Problems
gibt es zwei technologische Ansätze, die
praktikabel sind, sich jedoch in punkto
Aktualität der Daten unterscheiden –
dem eigentlichen Knackpunkt bei geschäftskritischen Anwendungen.
Replizieren – aber wann?
Bei der ersten Methode setzen Anwender zwar herkömmliche ETL-Tools ein,
schrauben aber die Frequenz von wöchentlich oder täglich auf mehrmals täglich, beispielsweise auf stündlich hoch.
Wenn sich dabei die Quelldaten extrahieren lassen, ohne Geschäftsprozesse
zu stören, können diese anschließend
dann wie gewohnt transformiert werden. Der Ladevorgang in ein Data Warehouse gestaltet sich allerdings ein wenig
problematisch, wenn sich das System für
diesen Vorgang aus Geschäftsgründen
nicht offline schalten lässt. Die Lösung
dafür besteht nun darin, die neuen Daten in temporäre Tabellen zu laden, die
von der Struktur her identisch sind mit
denen der Quelldaten. Sobald der Ladevorgang abgeschlossen ist, tauscht das
ETL-Tool die jeweils vorangegangenen
Tabellen gegen die nunmehr aktuellen
Tabellen auch tagsüber aus. Das Data
Warehouse befindet sich dann augenblicklich wieder auf dem neuesten
Stand.
Echtzeit ist nicht immer
gleich Echtzeit
Diese Methode, bei der annähernd ein
Echtzeit-Zugang besteht, lässt sich mit
fast jedem bereits bestehenden Data
Warehouse einsetzen. Ein weiterer Vorteil ist dabei, dass herkömmliche ETLTools und Techniken verwendet werden
können, um Daten stündlich oder
zumindest mehrmals täglich zu aktualisieren. Wenn Anwender jedoch zu jedem Zeitpunkt auf tatsächliche Echtzeit-Daten in einem Data Warehouse angewiesen sind, müssen die Quelldaten
permanent darin einfließen. Diese Ladefähigkeit liegt allerdings außerhalb der
52
Möglichkeiten traditioneller, Batch-orientierter CTF-Tools (Capture, Transform and Flow).
Hier kommt die zweite Methode ins
Spiel: Die neue Generation von CTFProgrammen, die bereits auf dem Markt
erhältlich sind, umgeht diese Problematik. Diese neuen Tools, zu denen
beispielsweise der Transformation Server von DataMirror gehört, legen
gewissermaßen eine direkte „DatenPipeline“ zwischen dem Quellsystem
und dem Data Warehouse an und ermöglichen so einen echten Real-TimeDatenaustausch.
Direkte Peer-to-Peer-Integration
Die Peer-to-Peer-Architektur, die idealerweise in einem TCP/IP-Netz eingebunden sein sollte, sichert die direkte
Datenbank-Kommunikation. Dadurch
ist weder eine Zwischenspeicherung von
Daten noch eine spezielle GatewayTechnologie erforderlich. Darüber hinaus gewährleistet sie einen optimalen
und hocheffizienten Informationsaustausch zwischen Publish- und SubscribeSystemen, also zwischen Quell- und
Zieldatenbanken. In Folge davon wird
die Informationsweitergabe an die Mitarbeiter maximiert.
Die permanente Synchronisation garantiert immer aktuelle Daten: Die für einen
reibungslosen Geschäftsablauf nötigen
Informationen stehen somit tatsächlich
in Echtzeit zur Verfügung. Im Vergleich
zu Lösungen, die eine kostenintensive
Neuprogrammierung erforderlich machen, bietet ein CTF-Tool wie der Transformation Server eine leistungsfähige Integrationsmethode auf Datenebene, die
sich einfach und reibungslos implementieren und in fast jeder Systemumgebung
anwenden lässt. Um Zeit und Kosten zu
sparen, werden bei diesem permanenten
Datenabgleich nur die Änderungen –
das sogenannte Delta – erfasst und in
das Subscriber-System übertragen. Die
Netzwerkbelastung beläuft sich deshalb
auf
ein
Minimum.
So
bleibt
beispielsweise ein Data Warehouse stets
auf dem neuesten Stand, und das bei einer Senkung des Leitungsverkehrs um
bis zu 99 Prozent.
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Der Vorteil der Echtzeit-Datenintegration besteht darin, wesentlich schneller
Entscheidungen treffen zu können, den
Kundenservice auffallend zu verbessern
und dadurch eine bemerkenswerte Ertragssteigerung zu erzielen. Deshalb tun
viele Unternehmen gut daran, relevante
Daten in echter Real-Time-Technologie
vorzuhalten. Professionelle CTF-Tools
synchronisieren dabei Daten in heterogenen Netzwerken über unterschiedliche Datenbanken hinweg. Sie selektieren Daten und transformieren sie in die
benötigte Form, garantieren stets die
aktuelle Konsistenz der Information
und eröffnen Möglichkeiten für die globale Anwendungsintegration.
Vorteile der Datenintegration mittels
professioneller CTF-Tools auf einen
Blick:
– Out-of-the-Box-Integrationslösung,
die keinerlei zusätzliche Programmierung erfordert
– Informationsaustausch in Echtzeit,
auch über Unternehmensgrenzen hinweg
– Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
an praktisch jede Netzwerkumgebung
– Schnelle Implementierung und niedrige Wartungskosten zur Maximierung
des ROI
– Steigerung der operativen Effizienz
und Optimierung der Organisationsabläufe
– Erhöhung des Informationsflusses
zur Verbesserung der Serviceleistungen
– Enorme Ertragserhöhung und Senkung der Unternehmenskosten
Der Autor Manfred Sielhorst ist
Technical Services Manager bei
DataMirror in Darmstadt.
DataMirror GmbH & Co. KG
D-64295 Darmstadt
(+49) 06151/8275-100
www.datamirror.com
Technik & Integration
Java bringt neue Energie für COBOL
Cobol lebt
Als Mrs. Grace Murray Hopper, die in den
fünfziger Jahren Konteradmiral der US Navy
war, mit den Vorarbeiten zur Entwicklung einer
neuen Programmiersprache zur Lösung von
Verwaltungsaufgaben bei der amerikanischen
Marine beauftragt wurde, hat sie nicht im
Traum daran gedacht, dass sie den Grundstein
für die erfolgreichste Programmiersprache der
Computerindustrie legen würde.
Z
usammen mit Vertretern von IBM,
der amerikanischen Regierung und
der Geschäftswelt wurde unter der Leitung des National Bureau of Standards
eine gemeinsame Programmiersprache
für Handel, Banken, Versicherungen
und Verwaltung entwickelt. Diese
„COmmon Business Oriented Language“, kurz Cobol genannt, wurde
erstmals im Jahr 1960 in Amerika vorgestellt. Der Tod von Cobol wurde in
den 1990er, den für Client/Server-Lösungen euphorischen Jahren übertrieben publiziert und hervorgehoben.
Nun ist aber das Gegenteil eingetreten:
Cobol wird nach 42 Jahren täglich jünger. Laut Gartner Inc. werden weltweit
80 Prozent aller Business-Applikationen
in Cobol ausgeführt. Das entspricht ca.
10 Milliarden Zeilen Code im täglichen
Einsatz, mehr als 5 Millionen Zeilen
werden jährlich neu geschrieben. Das
Aufkommen von Distributed Computing und Client/Server-Lösungen hat das
Erscheinungsbild in der Rechnerwelt
nachhaltig und für immer verändert.
Das Konzept benutzerfreundlicher
Schnittstellen sowie durch den Anwender zu gestaltender Benutzeroberflächen
will keiner widerrufen. Die Zeiten der
„Green Screens“ gehören auch für
Cobol endgültig der Vergangenheit an.
Um die Migration einer bestehenden
Cobol-Anwendung auf eine Client/Server-Architektur als Web-Service oder als
e-Business-Applikation durchzuführen,
stehen heute Java-fähige Cobol-Compiler zur Verfügung.
Betrachtungsweise zu
Java-fähigem Cobol
Die verschiedenen Hersteller bieten
dazu unterschiedliche Ansätze an. Alle
haben das gleiche Ziel: Dem Entwickler
eine möglichst einfache Lösung anzubieten. Je nach Klassifizierung unterscheiden sich dabei im Wesentlichen nur drei
oder vier Methoden.
Wie sieht die
bisherige Praxis aus?
Da ist die Einbindung einer PC-Emulation, das bedeutet: „Green Screens“ innerhalb eines Benutzer-Browsers. Damit
wird eine aufwendige Client-Installation vermieden und Unternehmen können
die Distribution zentralisieren. Diese
Methode lässt sich etwa so beschreiben:
Es handelt sich nach wie vor um ein
„Screen Scraping“, nur mit dem Unterschied, dass es statt Windows mit einem
Browser ausgeführt wird. Phil Murphy,
Direktor der Giga Group Inc. aus Cambridge, Mass., nannte diese Lösung
einmal „GUI on the fly“.
Wenn eine solche Lösung nicht ausreicht
oder Unternehmen die Benutzerschnittstelle ausführlicher kontrollieren wollen, werden in der Regel Screen-Scrapping-Tools eingesetzt. Diese bieten eine
umfangreichere Schnittstelle und erlauben dem Entwickler, Radio-Buttons einzufügen und Eigenschaften – wie die
Navigation – durch eine Anzahl von
Screens zu erreichen. Dahinter steht eine
„Many-to-one-“ oder „One-to-many“Element-Kombination von verschiedenen Screens in einem einzelnen Browser.
Midrange MAGAZIN Juli 2002
Die nächste Ebene könnte man als Komponentialisierung einer Cobol-Anwendung bezeichnen. Dabei wird ein Teil
des Screens genommen und als eine Art
Komponente gepackt – EJB, COM usw.
– und ihm die Fähigkeit zum Aufruf gegeben. Als Verbesserung aus diesem Prozess ergibt sich die Behandlung jeder
Komponente als einzelnes Objekt. Vorausgesetzt wird dabei, dass die unterschiedlichen Komponenten einer Anwendung neu eingebunden werden und
man sich später auch von einigen trennen kann. Wenn jede Komponente zu
einem Objekt wird, muss die Anwendung notwendigerweise auch auf andere
Verweise umadressiert werden, sobald
eine Komponente entfernt wird. Solche
Werkzeuge sind nur dann sinnvoll,
wenn als erklärtes Ziel die spätere Migration auf andere Plattformen geplant
ist. Viele dieser Anwendungen haben
eine 3-Tier-Architektur und beinhalten
Lastverteilung und Failover. Manche arbeiten als virtuelle Server, so dass sich
die Server-Komponente auf der HostMaschine befindet und daher höher skalierbar ist als z.B. ein oder auch mehrere
NT-Systeme zusammen. Eine Anmerkung dazu: Bei dieser Vorgehensweise,
bei der Software-Entwickler den CobolCode bearbeiten und gleichzeitig eine
Hilfssoftware benutzen, die BusinessRegeln identifiziert, bedeutet jeder Eingriff eine Verletzung der abhängigen
Logik dieser Business-Regeln. Mit Einbindung des neuen Codes geht das weit
über eine Re-Compilierung hinaus.
Dale Vecchio, Research Direktor der
Gartner Inc. in Stamford, Conn., unterscheidet zwischen drei weiteren Methoden: Erstens, die Software-Entwicklung
steht im Mittelpunkt, zweitens, der Einsatz eines Adapters oder Connectors
wird bevorzugt oder drittens, man setzt
XML ein.
53
Technik & Integration
Cobol lebt
Wo die Programmentwicklung im Mittelpunkt steht, wird direkte Java-nachCobol-Programmierung verlangt, um
eine Verbindung oder Übersetzung zu
erreichen. Das wirft jedoch daraus resultierende Probleme auf. Wer mit Mainframe Cobol arbeitet und plant, die Entwicklung auf dem Mainframe durchzuführen,
wird
mit
erheblichen
Sprachproblemen konfrontiert. Cobol
kann von Java nicht aufgerufen werden
und man muss mit entsprechenden
Hilfsmitteln arbeiten.
Die Vorgehensweise mit Adapter/Connector-Lösungen lässt den Programmierer neue Programme in einer Java-Integrierten Entwicklungsumgebung (IDEs)
oder mittels MS Visual Basic entwickeln. Er kann auf einen integrierten
Calling-Mechanismus zurückgreifen,
der Informationen vom Legacy-System
extrahiert. Dabei bleibt der LegacyCode voll intakt. Diese Methode kann
benutzt werden, wenn die Anwendung
für eine bestimmte Systemschnittstelle
entwickelt wurde. Sie wird oft für eine
CICS-Transaktionsentwicklung unter
Einsatz von einfachen Terminals eingesetzt. Ein Vorteil des Adapter/Connector Approches: Er ist mühelos und unkompliziert zu realisieren, speziell bei
der Entwicklung interaktiver Systeme.
Aber wie auch immer, zum Ergebnis einer Adapter/Connector- und ScreenScraper-Lösung gehören Probleme mit
Performance und Zuverlässigkeit – die
Verbindungen sind störanfällig und das
System sollte über einen guten ErrorRecovery-Mechanismus verfügen. Diese Anfälligkeit macht die Dinge dann
noch wesentlich schwieriger, wenn die
Daten aus verschiedenen Legacy-Quellen stammen.
Beim dritten Ansatz, XML als Verbindungsglied zu nutzen, werden XMLMeldungen außerhalb des Mainframes
generiert. Diese Methode wird durch die
Verbreitung von Web-Services bald der
Vergangenheit angehören und damit
auch von der Bildfläche verschwinden.
Bei den vorgenannten Tools ist eine GUIAnpassung nur auf Microsoft Windows
Systemen möglich, nicht jedoch auf
Unix, Linux oder anderen Plattformen.
54
Die Mitbewerber mit einer
neuen Cobol-Technologie
LegacyJ Corp., San Jose, Kalifornien,
hat eine patentierte Methode, um
Cobol-Code für die Java Virtuelle Maschine (JVM) zu kompilieren. Der existierende Code wird ohne Änderung
kompiliert. Im Gegensatz zur Konvertierung und Migration der Daten entstehen
dabei keine größeren Kosten für eine
Implementierung. Bei dieser Methode
entstehen in der Regel nur die Kosten für
die Re-Kompilierung und die anschließenden Testarbeiten.
Ein Beispiel ist der Kunde „Walker Interactive Systems Inc.“, ein Anbieter für
e-Business-Lösungen in San Francisco.
Dieses Unternehmen wollte eine Mainframe-basierende Finanzanwendung für
den plattformunabhängigen Einsatz
überarbeiten und dabei EJBs zum Einsatz
bringen. Die gesamte Applikation umfasste ca. 2 Millionen Zeilen Code und
bestand aus mehr als 1.000 Modulen.
Durch den Einsatz des LegacyJ-Tools war
der komplette Code nach ca. einem Monat neu kompiliert. Anschließend war es
nur noch eine Angelegenheit des Testens,
um sicherzustellen, dass der Code auch
das ausführte, wozu er entwickelt wurde.
LegacyJ führendes Tool ist PERCobol,
ein Cobol-Compiler für den Einsatz kritischer Geschäftsanwendungen. Das
Tool entspricht voll dem ANSI 1985
X3.23b-Standard und unterstützt die
Nachträge
zum
Cobol-Standard.
Darüber hinaus werden bekannte und
populäre Cobol-Erweiterungen inklusive IBM S/390 Cobol, OS/400 ILE Cobol,
HP Cobol II/XL, WANG Cobol, MicroFocus, AcuCobol; X/Open und der überwiegende Teil des neuen Cobol-2002Standards unterstützt. Das Produkt
kann mit bestehenden Cobol-Anwendungen integriert werden oder es kann
unabhängig von beliebigen Cobol-Compilern oder Runtimes ausgeführt werden. Es ist 64-bit-fähig, objektorientiert,
multithreaded und grafisch, so dass es
auch grafische Screens erstellen kann.
Das Tool ermöglicht dem Software-Entwickler, Cobol-Programme ohne oder
mit nur geringen Änderungen zu kompi-
www.midrangemagazin.de Juli 2002
lieren, um diese auf einer Java-virtuellen
Maschine auszuführen. Cobol-Code
und Business-Logik werden übernommen und in Java-Applikationen, Servlets, Applets oder Java Beans kompiliert.
Einige neue Fähigkeiten erfordern dabei
zusätzliche programmatische Erweiterungen, während andere automatisch
generiert und durch die PERCobol Runtime Libraries voll unterstützt werden.
PERCobol unterstützt MQSeries, CICS
Clients, Network File System (NFS),
Secure Socket Layer (SSL) und XML,
wie sie neben anderen Funktionen für
Enterprise und Distributed Computing
vorausgesetzt werden. Obwohl PERCobol vieles erleichtert, bleibt doch
noch einiges zu tun. „Es ist kein MagicTool, sofern ein paar Tausend Module
neu kompiliert werden sollen, aber dieser Prozess muss durchgeführt werden“,
meint dazu Chuck Townsend, Präsident
der LegacyJ Corp.
Bei Micro Focus International, Rockville, MD., sieht es Ian Archbell, Direktor
für Produkt-Entwicklung, ähnlich.
Nach seiner Aussage ist ein Java-fähiger
Cobol-Code zwar nicht alles um Java
herum. Dafür werden aber Entwicklungskosten minimiert, um in einer Legacy-Umgebung die Möglichkeit webfähiger Legacy-Applikationen ohne CodeÄnderung auf dem Host zu realisieren.
Die Steigerung der Fähigkeiten einer
strategischen Anwendung und die Beeinflussung von Java in einem neuen
technologischen Umfeld – speziell für
Applikation-Server und Netscape iPlanet, BEA Weblogic und IBM WebSphere
– tragen ebenfalls zu einer enormen Kostensenkung bei. Dazu bietet Micro Focus die Produkte „Net Express“ und
„Server Express“ an. Ersteres ist ein
Produkt für die Windows-Plattform und
ermöglicht Unternehmen, Cobol-Anwendungen automatisch als Enterprise
JavaBeans oder als COM-Objekte zu
„verpacken“. Letzteres ist eine IDE zur
Kreation von Cobol-Applikationen für
das Unix-Umfeld.
Der Link-Generator generiert auf dem
Mainframe auch Verknüpfungen zu
MQSeries und falls das Benutzer-System
einen „Middle Tier“ zulässt, generiert es
Technik & Integration
Cobol-Code auf heutige
Bedürfnisse anpassen
Wenn man die Vorgehensweise vom
Standpunkt der Fähigkeiten einer bestehenden Cobol-Anwendung betrachtet,
wird man feststellen, dass Java-Entwickler wohl „etwas“ entwickeln können, was aber nicht unbedingt den Geschäftsabläufen entspricht. Alles neu zu
erstellen, bedeutet eine Menge Arbeit
und noch weit mehr Kosten. Dagegen ist
es relativ unkompliziert, herauszufinden, welcher Ansatz zu Java-fähigem
Cobol-Code für ein Unternehmen am
besten passt. Die richtige Auswahl sollte
man aber sorgfältig abwägen. Dazu gibt
es einige Anregungen und Empfehlungen, die zu beachten sind: Wie steht es
um zum Beispiel die Verfügbarkeit, die
Zuverlässigkeit, die Erweiterbarkeit
oder um die Möglichkeiten der Wartung
und der Sicherheit?
Zur Verfügbarkeit stellt sich die Frage:
Gibt die ausgewählte Lösung Zugriff
auf den bestehenden Cobol-Prozess
und/oder ist eine externe Middleware
notwendig?
Bei der Zuverlässigkeit sollte geklärt
werden: Passt diese Lösung in eine zuverlässig unterstütze Infrastruktur?
Wird eine etablierte Technologie eingesetzt oder sind hausgemachte Erweiterungen notwendig, um die Funktionen
zu nutzen, die der Lieferant anbietet?
Wie steht es mit möglichen Erweiterungen? Kann die Lösung mit IndustrialStandard-Modellen einfach erweitert
werden? Wenn die Erweiterung in Java
erfolgt, handelt es sich um eine Standard-Java-Fähigkeit? Wird ein Browser
Plug-in eingesetzt, garantiert es die Verwendung von Standard-Browser-Richtlinien?
Zur Wartung sollte geprüft werden:
Passt die Lösung in einen definierten
Codierungs- und Ausführungsprozess?
Stimmen die Wartungsprozeduren mit
ähnlichen Prozessen für Updates und
Verbesserungen überein?
Und „last not least“: Beinhaltet oder reduziert die Lösung die Sicherheit der
eingesetzten Ausführungsbedingungen?
Wird eine andere Lücke oder ein anderer
Mechanismus eingeführt, der die Sicherheit verletzt?
Der Autor Dieter Nohl ist Vertriebsrepräsentant der LegacyJ Corporation
in Deutschland und erreichbar unter:
[email protected].
LegacyJ Vertriebsbüro Deutschland
D-61273 Wehrheim
(+49) 06081/68269-21
www.legacyj.com
Midrange MAGAZIN Juli 2002
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EJBs auf diesem Tier sowie einer JavaServer Page, welche wiederum mit MQSeries verknüpft ist. Cobol-Entwickler,
die diese Vorgehensweise wählen, benötigen ebenso wie bei den LegacyJ-Produkten keine Java-Kenntnisse. Werden
die so erzeugten EJBs der Palette von
EJBs in einer Java-Entwicklungsumgebung beigefügt, benötigt der Programmierer auch keine Kenntnisse über das
Mainframe-Umfeld. Das ist vielleicht
bedeutsam, weil der Kreis der CobolEntwickler in der Regel zwar schon eine
Menge grauer Haare hat, dafür aber
auch umfangreiche Business-Kenntnisse
besitzt. Java-Entwickler dagegen haben
eine Menge technisches Wissen, aber in
vielen Fällen fehlt ihnen das massive
Verständnis von Geschäftsabläufen. Mit
seinem Transidiom Tool packt Seagull
Software Inc., Atlanta, Java um Cobol
herum. Transidiom lässt Cobol-Entwickler XML-, Java- und COM-Schnittstellen automatisch generieren, indem es
Mainframe und 5250-Business-Funktionen in Komponenten mit aufrufbaren
XML-, Java- und/oder COM-Schnittstellen übersetzt. Diese lassen sich dann
einfach in neue Anwendungen integrieren. Damit können Cobol-Programmierer Aufgaben oder Geschäftsprozesse
erfassen, die Schnittstelle generieren und
das Ergebnis an Java-Entwickler weitergeben. Diese sind damit in der Lage,
schnell eine Java-Applikation zu erstellen, da sie auf ein Set von JavaBeans zurückgreifen können, das jede Art von
Business-Funktionen enthält.
55
Marktübersicht
Talente entdecken,
HR: Lohn, Gehalt, Zeiterfassung und -management
honorieren und (be)halten
Zwischen Bewerbungseingang und Abschlusszeugnis haben Unternehmen ein hohes Maß an Planungs- und Verwaltungsaufgaben zu erfüllen, die ihr
wichtigstes Gut betreffen und mit Hilfe von Software komfortabel zu lösen sind. Gehaltsabrechnung und Kompetenzverwaltung, Altersteilzeit oder
Pfändungen, Kindergeld und Krankenkassen- und Sozialversicherungsbeiträge fallen in den Bereich der Human Resource-Lösungen, der Employee Self
Service auch. Vertrauensarbeitszeit ist en vogue und trotzdem hat die IT-gestützte Zeitwirtschaft weiter ihren festen Platz.
Der eine bezeichnet sie als größten Kostenblock, der andere als wichtigstes Element in der Wertschöpfungskette. Für
wieder andere stellen sie das wichtigste
Kapital des Unternehmens dar: Die Mitarbeiter – mit all ihren Stärken und
Schwächen. Um den richtigen Durchblick bei der Personalplanung und -verwaltung, dem Arbeitszeitmanagement,
der Personalabrechnung und dem SkillManagement zu behalten, kommen HRSoftwarelösungen (Human Resource)
zum Einsatz – zumeist vernetzt und integriert.
Imagefragen
Die Personalabteilungen nehmen zwar
eine der wichtigsten Aufgaben im Unternehmen wahr, den Kampf um Talente, ringen aber in- und extern nicht sel-
56
ten mit einem schlechten Image: Altbacken, unflexibel und heroisch – wer vor
und während eines Bewerbungsgespräches einen solchen Eindruck hinterlässt, hat es auch im Alltagsgeschäft
schwer, seine Kompetenzen unter Beweis zu stellen. Die Missverständnisse
beginnen mitunter bereits mit der Stellenanzeige. e-Mail- und Web-Adresse
sind heute nicht mehr nur fashy, sondern ziehen auch eine Verpflichtung
nach sich: Den elektronischen Schriftverkehr mindestens so ernst zu nehmen,
wie den postalisch eingegangenen.
Nicht selten enthalten Personalrecruiting-Anzeigen die üblichen Info-Adressen, die wirklich niemandem weiterhelfen – der potenzielle neue Mitarbeiter
wird seine elektronische Bewerbung
kaum an eine „Unperson“ verschicken
www.midrangemagazin.de Juli 2002
und die Notwendigkeit, hier eingegangene Anfragen intern weiterzuleiten ist
ineffizient. Vor dem Hintergrund des
Wunsches und der Notwendigkeit, die
Prozessqualität stetig zu verbessern,
verwunderlich. Es sind Kleinigkeiten,
die den ersten Eindruck prägen. Aber
die stehen oft stellvertretend für die Gesamtabläufe.
Tradition der Siebziger
Gehaltsabrechnung und Personalmanagement wurden traditionell meist als
zwei getrennte Segmente behandelt.
Händische Detailarbeit im Bereich Lohn
und die Verwaltung von Personalakten
in Papierform sind aber nicht mehr zeitgemäß. Parallel zu dieser Entwicklung
haben sich Management-InformationsSysteme durchgesetzt. Warum sollten
Marktübersicht
also die beiden Säulen des HR-Management nicht integriert werden? Wichtige
Informationen sind dann für alle Beteiligten einseh-, wart- und pflegbar – umfassende Sicherheitsregularien und Berechtigungsvergaben einmal vorausgesetzt. Natürlich entsteht hier ein
erheblicher Aufwand – das Festhalten
an Prozessen geht schließlich oft mit der
langfristigen Bindung an unterstützende
Tools einher. Die abzulösen setzt vor allem ein kritisches Betrachten der bisherigen Abläufe voraus und den Willen, Verbesserungspotenzial zu erkennen und
auszuschöpfen. Der Aufwand aber
lohnt sich, da Administrationsabläufe
deutlich vereinfacht werden können und
eine höhere Datendichte für alle Beteiligten von Vorteil ist.
Die Lohn- und Gehaltsabrechnung in
vielen Firmen basiert auch heute noch
auf den Prozessen, die in den Siebzigern
etabliert wurden. Das sorgt nicht nur für
erheblichen Aufwand, sondern auch für
eine deutliche Belastung der entsprechenden Mitarbeiter am Monatsende: Über
den Erfassungszeitraum hinweg werden
die erforderlichen Daten gesammelt, der
Rechenprozess am Monatsende bedeutet
Stress, Aufwand und Systembelastung.
Bei der Modernisierung oder dem Neudesign von HR-Software sind aber auch
neue Wege auszumachen: Eine tägliche
Berechnung der Salden und zwar nur
dann, wenn tatsächlich Änderungen zu
berücksichtigen sind. Dieses Prozedere
entlastet das Monatsende, die Mitarbeiter und auch die IT-Systeme.
mehr? Die Anbieter argumentieren
anders: Auch weiterhin werden Urlaubskonten geführt, meist komfortabel
online zugänglich. Abwesenheiten
durch Krankheit, Seminare oder unbezahlte Urlaube werden ebenfalls „systematisch“ dokumentiert, so dass
weiterhin Auswertungen und Statistiken
möglich sind. Zuschläge für Schichtdienst oder Nachtarbeit werden simuliert und fließen – nach Eingabe der Abweichungen zum „Normalfall“ – in die
Abrechnungen ein. Ebenso ist eine automatisierte Entgeltkürzung möglich.
Dass Kontrolle und Vertrauen sich nicht
ausschließen müssen, machen sogar auf
HR spezialisierte Anbieter vor. Sie trennen sich von alten Arbeitszeitmodellen
und etablieren die Vertrauensarbeitszeit
– softwaregestützt natürlich.
Skills verwalten
Trotz der gegenwärtigen schwierigen Situation am Arbeitsmarkt sind immer
wieder Klagen von Personalleitern zu
hören, dass sich bestimmte Positionen
im Unternehmen nicht oder nur schwer
besetzten lassen. Gute Fach- und Führungskräfte sind rar, High Potentials
werden hart umworben. Die Kosten für
die Rekrutierung eines neuen Mitarbeiters liegen häufig über dem jeweiligen
Jahresgehalt. Globalisierungs- und Internationalisierungsstrategien beeinflussen
auch die Rekrutierungsbemühungen der
Unternehmen. Oft wird extern aufwändigst nach neuen Mitarbeitern mit speziellen Skills gesucht, obwohl das benötigte Potenzial intern längst „schlummert“.
Wer kann was? – nach geeigneten Intern-Kandidaten sucht man heute komfortabel mit Hilfe einer von den Mitarbeitern selbst gepflegten PM-Datenbank, via Intranet zum Beispiel. So
lassen sich unter anderem Zeit und
Kosten sparen, die bei der Neuakquisition von Personal und der Einarbeitungsphase anfallen. Auch die Nachfolgeplanung ist mit Hilfe von Software zu
unterstützen, ebenso Weiterbildung,
Seminarverwaltung und Laufbahn-/
Karriereplanung. HR-Lösungen gebieten damit auch einer weit verbreiteten
Unart Einhalt: Der bekannten Förderung von Mitarbeitern nach dem
„Gießkannenprinzip“.
Hochqualifizierte, veränderungsfähige und motivierte Mitarbeiter sollen schließlich
langfristig an ihren Unternehmen gebunden, Mitarbeiter nach ihren Fähigkeiten und Kenntnissen richtig eingesetzt und deren Internationalisierung
vorangetrieben werden. High Potentials aber werden auch in schlechten Zeiten vom Mitbewerb heiß umworben:
Wer sie rechtzeitig in Entwicklungsmodelle einbindet, minimiert die Fluktuationsgefahr.
Modern fesseln
In einer von der Unternehmensberatung
Kienbaum jüngst veröffentlichten Studie wurden die Personalmarketingbemühungen der 500 umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland sowie einiger
ausgewählter mittelständischer Unternehmen untersucht. Am wichtigsten für
den Erfolg des Personalmarketings
Flexibel arbeiten
Starre Arbeitszeitmodelle sind out: leistungsorientierte Entlohnung, Provisionszahlungen und Incentive-Vergütungen müssen im IT-System abgebildet
werden. Reisekostenabrechnungen erfolgen heute online, SchlechtwetterGeld und BAT-Spezifika werden komfortabel handlebar.
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Die Vertrauensarbeitszeit ist in: Zur Bewertung der Mitarbeiter werden nicht
mehr deren Anwesenheitszeiten, sondern ausschließlich die Ergebnisse herangezogen. Haben Zeitwirtschaftssysteme innerhalb dieses Trends keinen Platz
Midrange MAGAZIN Juli 2002
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Marktübersicht
HR: Lohn, Gehalt, Zeiterfassung und -management
Anbieter (A-M)
Anbieter, Ort,
Telefon, Internetadresse
Produktname
ACCENON, Leingarten,
(+49) 07131/9022022, www.accenon.de
ACCENON-Zeiterfassung
Accurat, Dreieich,
(+49) 06103/3507-0, www.accurat.com
Accurat Multipers
adata, Verden,
(+49) 04231/84771, www.adata.de
adata Lohn + Gehalt
ADO Sales, Winnenden,
(+49) 07195/9151-0, www.ado-mc.de
ADO Management Systeme
ADO System, Windach,
(+49) 08806/9229-0, www.ado-mc.de
PZADO
ADP, Bremen,
(+49) 0421/2071-0, www.de.adp.com
PAISY
ADP, Bremen,
(+49) 0421/2071-0, www.de.adp.com
PAISY IPW
ADP, Bremen,
(+49) 0421/2071-0, www.de.adp.com
Taylorix Personal Office
Alter, Weinheim,
(+49) 06201/9018-0, www.alter.de
ALTER-BDE
ASL, Heppenheim,
(+49) 06252/79098-0, www.asl-systemhaus.de
HOBA, ACCOM business
Astrum, Erlangen,
(+49) 09131/7725-0, www.astrum.de
SP-Expert
ATOSS, CH-Zürich,
(+41) 01/3083912, www.atoss.ch
ATOSS Time Solution
ATOSS, München,
(+49) 089/42771-0, www.atoss.com
ATOSS Time Solution
Berg-EDV, Bochum,
(+49) 0234/961530, www.bergedv.de
Zeitmanagement-System
Bieber, Wuppertal,
(+49) 0202/60905-0, www.bieber-gruppe.de
BZW/tiamo
Data Service, Hagen,
(+49) 02331/8000-0 , www.dataserv.de
PERFORM XGOLD
Dr. Städtler, Nürnberg,
(+49) 0911/45009-0, www.dr-staedtler.de
Human Resources
dv/d, Stuttgart,
(+49) 0711/7810-5, www.dvd-systempartner.de
LOGA2001, ATOSS
Eichenauer, Landau,
(+49) 06341/592-0, www.ecb-gmbh.de
EBO4time, EBO-ZGK,
EBO-PW
Entire Software AG, Neu-Ulm,
(+49) 0731/97495-0, www.ebssoftware. de
Entire Human Resources
esb, Bad Honnef,
(+49) 02224/9752-0, www.esb-sb.de
Lohn/400
Exact, CH-Dübendorf,
(+41) 01/8220111, www.exactsoftware.com
Exact Globe 2000,
Exact Pro, e-Synergy
Exact, München,
(+49) 089/36042236, www.exactsoftware.com
Exact Globe 2000,
Exact Pro, e-Synergy
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Geac, Villingen-Schwenningen,
(+49) 07721/941-0, www.geac.de
asring Lohn und Gehalt/400,
Personalmanagementsystem/400,
Personalzeitwirtschaft/400
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Gesco, Köln,
(+49) 0221/931841-0, www.g-online.com
CS Time, RKA
GFOS, Essen,
(+49) 0201/61300, www.gfos.de
XITIME-ZM
GIS, Hannover,
(+49) 0511/78643-0, www.gish.de
GIS Human Resource
Gräbert, Berlin,
(+49) 030/89690333, www.graebert-gse.de
TimePro/400
H.R. Management, Düsseldorf,
(+49) 0211/61877-0, www.hrsoftware.de
HR PersonalManager+
HDS, Ankum,
(+49) 05462/7650, www.hds-systemhaus.de
HANSALOG
hoffmann, Ritterhude,
(+49) 04292/9909-0, www.hdt-gmbh.com
WINmzs, MZS.net
HRF, Reinheim,
(+49) 06162/9492-0, www.hrf.de
BDE
iCAS, Jugenheim,
(+49) 06130/9108-0, www.icas.de
SAP R/3 HR
IFS, Erlangen,
(+49) 09131/7734-0, www.ifsde.com
IFS Personalwesen
Inel-Data, CH-Sirnach,
(+41) 071/9693003, www.ineldata.ch
INEL Pers
Infor Friedrichsthal,
(+49) 06897/9833-0, www.infor.de
infor:com
Infor, CH-Winterthur,
(+41) 052/2649204, www.infor.ch
infor:com
Kaba-Benzing, CH-Dietikon,
(+41) 01/7451515, www.kaba-benzing.com
B-COMM für R/3 ERP
Kaba-Benzing, Villingen-Schwenningen,
(+49) 07720/603-0, www.kaba-benzing.de
B-COMM für R/3 ERP
Kieven, Paderborn,
(+49) 05251/17292-0, www.kieven.de
TIMEKEY
Kissels, Köln,
(+49) 0221/9498340, www.kissels.de
Kissels Personalverwaltung
KN-Software, A-Graz,
(+43) 0316/255599-0, www.kns.at
APZ
KWP, Talheim,
(+49) 07133/97606-0, www.kwpartner.de
mySAP HR
Möhlmann, Korschenbroich
(+49) 02182/841770
Comsoft 11/Plus
MOR, CH-Zürich,
(+41) 01/3608585, www.mor.ch
MOR!TIME
MPDV Mikrolab, Mosbach,
(+49) 06261/92090, www.mpdv.de
HYDRA
schätzten die befragten Unternehmen Karrieremöglichkeiten
und Entwicklungschancen ein.
Gleichzeitig liege die Umsetzung
dieser Faktoren in den Unternehmen deutlich hinter dem Einfluss
zurück, so Kienbaum. Es bestehe
dringender Handlungsbedarf.
Dasselbe gelte auch für den Employer Brand, der sich zusammensetzt aus Bekanntheit und
Attraktivität der Unternehmensmarke und Produkte, einer klaren Unternehmensvision, einer
attraktiven Unternehmenskultur
und mitarbeiterorientierten Unternehmenswerten sowie Arbeitsplatzsicherheit und Employability.
Vom Eingang einer Bewerbung
bis zu einem Vertragsangebot vergehen nach Angaben der Befragten durchschnittlich fünf Wochen
– ein nach den Erfahrungswerten
von Kienbaum „überraschend geringer Zeitraum“. Je Einstellung
erhalten die meisten Unternehmen zwischen acht und 23 Bewerbungen, durchschnittlich 18 also
je Neueinstellung. Etwa jede vierte Bewerbung ist eine Initiativbewerbung.
Rekrutieren via Web
Fast drei Viertel der Unternehmen
geben an, spezielle Stellenangebote auf ihrer Homepage zu offerieren. Verbreitet sind auch allgemeine Bewerbungsmöglichkeiten auf
der
Unternehmens-Homepage
(67%) sowie der Einsatz von Internet-Jobbörsen (60%). Eine
58
ebenfalls große Bedeutung kommt
dem internen Stellenmarkt (60%),
Empfehlungen durch Kollegen
(57%) sowie Anzeigen in regionalen Zeitungen (57%) zu. Kaum
eingesetzt werde dagegen die Stellenvermittlung über das Arbeitsamt oder das Zahlen von Vermittlungsprämien an Mitarbeiter.
Personalberatungsunternehmen
werden fast ausschließlich zur Rekrutierung von Führungskräften
eingesetzt.
Erfolgsfaktor Staff
Die in unserer Marktübersicht
vorgestellten Anbieter und Lösungen können helfen, die facettenreiche Personalarbeit im Unternehmen zu erleichtern für eine
höhere Effizienz der Prozesse zu
sorgen. Durch Employee Self
Service können auch die Personalabteilungen „verschlankt“
werden und sich künftig auf personalstrategische und arbeitsrechtliche Belange konzentrieren. Das „Alltagsgeschäft“ erledigen die Mitarbeiter selbst –
und natürlich die IT.
Voraussetzung für einen Erfolg
dieser Bemühungen ist das Vorhandensein ausgeprägter Soft
Skills: Wer Zeiterfassung ohne
Vertrauensarbeit etabliert, sorgt
für unkontrollierten Missmut.
Und wer das menschliche Potenzial im Unternehmen als Kostenfaktor und nicht als Erfolgsfaktor
einstuft, dem ist auch mit Software nicht zu helfen...
M.W.
www.midrangemagazin.de Juli 2002
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Personalstatistik
Personalplanung
Verdienstabrechnung
Arbeitszeit-Management
Personalinformation
Personalverwaltung
ASP möglich
Module
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Marktübersicht
Anbieter (M-Z)
CS-PAS
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LOGA/400
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LOGA 2001
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LOGA/400
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P&I, Wiesbaden,
(+49) 0611/7147-228, www.pi-ag.com
LOGA 2001
PeopleSoft, CH-Volketswil,
(+41) 01/9083535, www.peoplesoft.com
PeopleSoft HRMS
PeopleSoft, München,
(+49) 089/99215000, www.peoplesoft.com
PeopleSoft HRMS
perbit, Altenberge
(+49) 02505/93000, www.perbit.de
perbit VIEWS
PIT, CH-Windisch,
(+41) 062/4608787, www.pitag.ch
PIT LGH/400
Presida, CH-Aarau,
(+41) 062/8224433, www.presida.ch
PMS400, PPU
Primion, Stetten,
(+49) 07573/952-0, www.primion.de
Visual Time
PROJEKT, Heidenheim,
(+49) 07321/9884-0, www.persis.de
PERSIS-SQL
PSI, CH-Schwerzenbach,
(+41) 01/8321919, www.psiag.ch
PSIPENTA
PSIPENTA, Berlin,
(+49) 030/2801-2000, www.psipenta.de
PSIPENTA
R.S. Consulting, Nürnberg,
(+49) 0911/935245-0, www.rscons.de
TOPAS, OCTO-HR
SAP, CH-Biel,
(+41) 032/3447111, www.sap.ch
SAP R/3 HR
SAP, Walldorf,
(+49) 06227/747474, www.sap-ag.de
SAP R/3 HR
Schilling, Bremen,
(+49) 0421/20140-0, www.schilling4u.com
Schilling Personal TOPAS
Soft Consult, Langenau,
(+49) 07345/9611-0, www.soft-consult.net
ATOSS, LOGA, Gedys
Soft Solution, Karlsruhe,
(+49) 0721/961403-25, www.softsolution.de
Emanager
SoftM, A-Wien,
(+43) 01/91066-0, www.softm.com
AZE-Arbeitszeiterfassung
SoftM, CH-Glattbrugg,
(+41) 01/8110310, www.softm.com
SoftM Suite
SoftM, München,
(+49) 089/14329-0, www.softm.com
SoftM Suite
Soreco, CH-Schwerzenbach,
(+41) 01/8062525, www.soreco.ch
Xpert HRM
SP_Data, Herford,
(+49) 05221/914040, www.spdata.de
SP_Lohn, TimeServer, BewerbIS,
AzubIS, MaIS, SeminarIS
SRZ, Siegen,
(+49) 0271/3525-0, www.srz-gmbh.de
MAST ILOG
Steeb, Abstatt,
(+49) 07062/673-0, www.steeb.de
mySAP HR
Summit, Stolberg,
(+49) 02402/10290-0, www.summit-consult.de
Veda e-HR
Syllwasschy, Bretten,
(+49) 07252/5801-0, www.syll.de
PASBAS, ZETBAS,
PERBAS, KOSBAS
Synus, CH-Oberentfelden,
(+41) 062/7248080, www.synus.ch
Synus
Timesys, Düsseldorf,
(+49) 0211/618950, www.timesys.de
TIMENSION
UBC, CH-Chailly-Montreux,
(+41) 021/9647332, www.ubsog.de
Veda e-HR
UBR Reetmeyer, Bonn,
(+49) 0228/98252-0, www.ubr.de
RZKTO
Unidienst, Freilassing,
(+49) 08654/46080, www.unidienst.de
UniPRO, Apertum
Unirez, Detmold,
(+49) 05231/9669-0, www.unirez.de
LOGA, TARIS, Asring L+G
Vanenburg, CH-Granges-Pacot,
(+41) 026/4608844, www.vbsglobal.com
Baan-BIR
Vanenburg, Hannover,
(+49) 0511/955743-0,
www.vanenburg-business-systems.de
Baan-BIR
Varial, Hamburg,
(+49) 0180/5152000, www.varial.de
Varial Personalwirtschaft
Varial, Hamburg,
(+49) 0180/5152000, www.varial.de
Varial World Edition
Personalwirtschaft
VEDA, Alsdorf,
(+49) 02404/5507-0, www.veda.de
Veda e-HR
zetaConsult, CH-Schlieren,
(+41) 01/7384100, www.zetaconsult.com
SP-Expert
ZHS, Wiesbaden,
(+49) 0611/74221-55, www.zhs.de
DOSLIB.AZEA-WIN
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Midrange MAGAZIN Juli 2002
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ProPers
OSG, Stuttgart,
(+49) 0711/13973-0, www.osg.de
P&I, CH-Thalwil,
(+41) 01/7227575, www.pi-ag.com
DESI, CH-Meyrin,
(+41) 022/7801581
P&I, CH-Thalwil,
(+41) 01/7227575, www.pi-ag.com
DESI, CH-Meyrin,
(+41) 022/7801581
P&I, Wiesbaden,
(+49) 0611/7147-228, www.pi-ag.com
Personalstatistik
Bau financials
NovaCom, Kaarst,
(+49) 02131/979-01, www.novacom-kaarst.de
Personalplanung
Nemetschek, CH-Aarburg,
(+41) 062/7910640, www.baufinancials.ch
•
Verdienstabrechnung
Bau financials
Arbeitszeit-Management
HYDRA
Nemetschek, Achim,
(+49) 04202/989-0, www.bausoftware.de
Personalinformation
MPDV, CH-Winterthur,
(+41) 052/3471355, www.mpdv.ch
Module
Personalverwaltung
Produktname
ASP möglich
Anbieter, Ort,
Telefon, Internetadresse
59
Marktübersicht
Web-Technologie: Basis der
Waldmann Lichttechnik integriert mit WinWeb LOGA/400 und Windows-Welt
Systemintegration
Die Personalsoftware bei Waldmann Lichttechnik ist auf unterschiedliche Rechner und
Programme verteilt. Mit der Java-Technologie
gelang jetzt die Integration – für den
Spezialleuchten-Hersteller ein erster Schritt
in Richtung Enterprise Application Integration
(EAI).
W
enn am Monatsende Löhne und
Gehälter berechnet werden,
kümmern sich Birgit Schuler und Petra
Weber um wichtigere Dinge. Was die
Personalsachbearbeiterinnen beim Spezialleuchten-Hersteller früher viel Zeit
und Arbeit kostete, wird heute von der
EDV erledigt: Über ein komplexes Geflecht von Programmen und Rechnern
werden variable Arbeitszeiten, Tarife
für Sonder-, Spät- und Frühschichten,
die Provisionen der Außendienstler oder
die Gebühren für das Kantinenessen
über verschiedene Schnittstellen zusam-
mengeführt und automatisch verarbeitet. Kern dieses Prozesses ist das Abrechnungsprogramm LOGA/400, das auf einer IBM iSeries Modell 270 läuft. „Den
Lohn erledigen wir nebenher“, sagt Birgit Schuler, „wichtiger sind Personalbetreuung, Planung und Controlling.“
Veränderung der Personalarbeit
führt zu Systemkonglomerat
Wie Waldmann geht es heute vielen Unternehmen: Die Personalarbeit verlagert sich immer mehr in Richtung „Personal-Management“; die Tätigkeiten
rund um die Lohn- und Gehaltsberechnung sind dagegen weitgehend automatisiert. Bei der Soft- und Hardware
führt das vielerorts zu mehr oder weniger heterogenen Systemkonglomeraten. So auch bei Waldmann: Der erste
Bereich, der bei dem 1926 gegründeten
Unternehmen DV-technisch unterstützt
wurde, war die Lohn- und Gehaltsabrechnung. Im Laufe der Jahre kamen
viele neue Aufgaben auf die Personalabteilung zu: Sie benötigte zusätzlich
Software-Unterstützung in den Berei-
chen Bewerbermanagement, Zeiterfassung, Seminarverwaltung und Reisekostenabrechnung.
Da LOGA/400 ein reines Abrechnungsprogramm ist, entwickelte man teils eigene Lösungen auf der Basis von Lotus
Notes, teils kaufte man Windows-Programme anderer Hersteller hinzu. Das
Problem dabei: Das Lohnprogramm ist
eine originäre iSeries-Software, also speziell für diesen Rechner, seine Datenbank
und sein Betriebssystem programmiert.
Die Sachbearbeiterinnen mussten permanent zwischen dem Green-Screen und
den grafisch zu bedienenden Windowsoder Notes-Programmen hin- und herwechseln. Die Übernahme von Daten
aus der iSeries in Word oder Excel war
kompliziert. Auswertungen der Personaldaten mussten von der DV-Abteilung
eigens programmiert werden. Trotzdem
wollte man sich von der Lohn-Lösung
nie trennen: „Unsere Lohnabrechnung
ist nun seit über 20 Jahren im Einsatz
und sie läuft und läuft – und das praktisch fehlerfrei“, sagt Personalleiter und
Prokurist Peter Schappeler, „daher bestand für uns nie ein Anlass, auf ein anderes Programm zu wechseln.“
Java-Lösung „WinWeb“
integriert iSeries und Windows
Eine Lösung des Integrationsproblems
versprach die neue Java-Lösung „WinWeb“, die der Anbieter von LOGA/400,
die P&I Personal & Informatik AG,
Wiesbaden, auf den Markt brachte: Eine
webfähige Bedieneroberfläche, die im
lokalen Netzwerk ebenso wie im Intraund Internet sowie in einem Virtual Private Network eingesetzt werden kann.
„An der Lösung hat uns gut gefallen,
dass sie in einer homogenen grafischen
Oberfläche alle relevanten Programme
60
www.midrangemagazin.de Juli 2002
Marktübersicht
integriert“, so DV-Leiter Erwin Öllinger. Also führte Waldmann WinWeb ein.
Da die Zugriffsroutinen und die Datenübertragung zwischen iSeries und Client
durch die neue Oberfläche nicht verändert werden (siehe Kasten), war die Installation unkompliziert: Nach einem
halben Tag war die neue Lösung einsatzbereit.
Der Systembruch zwischen iSeries- und
Windows-Programmen wurde damit
behoben: „Wir können jetzt über eine
Bildschirmmaske sowohl den Lohn als
auch Word oder Excel ansteuern“, beschreibt Petra Weber den Nutzen der
neuen Oberfläche. Ein weiterer Vorteil:
WinWeb ist zwar eine grafische Bedieneroberfläche, berücksichtigt aber die
Gewohnheiten der iSeries-Anwender,
und das bedeutet zeichenorientiertes Arbeiten, Steuerung über Kurzbefehle und
Funktionstasten: „Im Lohnbereich ist
häufig das zeichenorientierte Arbeiten
um ein Vielfaches effizienter als die
Maus“, sagt Birgit Schuler, „jetzt stehen
uns beide Optionen offen.“
Auch von der Geschwindigkeit her steht
die neue Oberfläche der alten nicht
nach: Waldmann arbeitet mit dem so
genannten Served-Client-Verfahren, das
heißt: Alle Grafiken werden am Client
generiert und müssen nicht vom Server
übertragen werden. Der Datentransfer
entspricht exakt derjenigen einer klassischen Terminal-Host-Verbindung, ist
also extrem schnell.
Personalkosten-Controlling
per Mausklick
Einen weiteren Schritt in Richtung Integration ging Waldmann im September
mit dem „Berichtemanager“, einem
Analyse- und Controllinginstrument auf
Windows-Basis, das ebenfalls von P&I
stammt. Mit dem Berichtemanager lassen sich vom PC aus Ad-hoc-Auswertungen der iSeries-Daten vornehmen.
Bisher musste die DV-Abteilung die
Auswertungen erstellen, da hierfür Programmierkenntnisse nötig waren. Heute
können die Sachbearbeiterinnen die
Queries selbst per Mausklick zusammenstellen. „Das Personalkosten-Controlling wird immer wichtiger für uns“,
betont Personalleiter Peter Schappeler,
„denn wir wachsen sehr stark und müssen genauer darauf achten, in welchen
Bereichen wir Profit erwirtschaften und
in welchen weniger.“
Die klassische Kostenrechnung regelt
Waldmann mit einer Finanzsoftware
von J.D. Edwards; der Berichtemanager dient dagegen häufig situationsbedingten Analysen, die flexibler auf
Detail- oder Kumulationsebenen eingestellt werden können. Die Personalabteilung versorgt dadurch das Management und auch die Fachabteilungen mit
Ad-hoc-Analysen und regelmäßigen
Berichten.
EAI als Integrations-Strategie
Ähnlich wie die Personalsoftware ist
auch die restliche Datenverarbeitung bei
Waldmann Lichttechnik auf zahlreiche
unterschiedliche Rechner und Programme verteilt: Auf einem iSeries-Rechner
Modell 720 am Hauptsitz in VillingenSchwenningen laufen eine eigenentwickelte
Vertriebsabwicklung,
eine
ebenfalls eigenentwickelte Auftragsbearbeitung, das PPS-System von MBP
und die Finanzbuchhaltung von J.D.
Edwards. Eine Hewlett-Packard-Maschine – HP9000 – mit dem Betriebssystem Unix dient als Rechnerplattform für
ein Produktdatenmanagement sowie für
ein CAD-System von EDS. An den einzelnen Arbeitsplätzen wird mit PCs gearbeitet. Die strategische Plattform für
das Intranet schließlich ist die Groupware Lotus Notes.
Anwender gar nicht merken. Schritt für
Schritt will sich Erwin Öllinger diesem
Ziel nähern: „Wir programmieren gerade ein ProduktdatenmanagementSystem als Web-Lösung. Das neue PPSSystem, das wir suchen, soll ebenfalls
auf Web-Technologie basieren. Und der
Lohn wird auch in dieses Portal hineinwachsen.“ WinWeb war insofern ein,
so Erwin Öllinger, „erster Schritt auf
dem Weg zur umfassenden Integration
über Web-Technologie.“
Autor: Patrik Edlund, PRX PRagma
Xpression, Stuttgart
P&I Personal & Informatik AG
D-65205 Wiesbaden
(+49) 0611/7147-0
www.pi-ag.com
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Die Integrationsstrategie von Waldmann lautet EAI, also die unternehmensweite Integration heterogener Anwendungen auf der Basis von Standardprotokollen und -technologien. Das
sind bei dem Leuchten-Spezialisten die
Web-Technologie, die Programmiersprache Java und der Datenbeschreibungsstandard XML. Das Ziel: Über
ein Unternehmensportal will man den
Mitarbeitern personen- und rollenbezogen alle benötigten Anwendungen
zur Verfügung stellen. Dass die einzelnen Anwendungen auf verschiedenen
Rechnern laufen oder von verschiedenen Herstellern stammen, werden die
Midrange MAGAZIN Juli 2002
61
Marktübersicht
GKV-Zertifikat
Zulassung von Personalabrechnungssystemen
erspart Prüfung
Arbeitgeber, die Meldungen zur Sozialversicherung maschinell übermitteln wollen, benötigen
eine „Zulassung zur Erstattung von Meldungen
und Beitragsnachweisen im automatisierten
Verfahren“. Setzt das Unternehmen kein
„systemuntersuchtes“ Abrechnungsprogramm
ein, muss es sich einer zeit- und personalintensiven Prüfung vor Ort unterziehen, in
welcher die Voraussetzungen für eine Zulassung
kontrolliert werden. Diese aufwändige Prozedur
entfällt beim Einsatz einer „geprüften“
Software.
A
brechnungsprogramme, die erfolgreich einer Systemuntersuchung
unterzogen wurden, erhalten ein „Prädikat“ bzw. ein „Zertifikat“, welches die
ordnungsmäßige Abwicklung der Personalabrechnung hinsichtlich sozialversicherungsrelevanter Sachverhalte sowie
die korrekte Übermittlung von DEÜV
(Datenerfassungs- und Übermittlungsverordnung)-Meldedaten garantiert. Vorgenommen wird die Systemuntersuchung
von der „Informationstechnischen Servicestelle der Gesetzlichen Krankenversicherungen GmbH“ (ITSG), die im Namen der „Spitzenverbände der Gesetzlichen Krankenversicherung“ (GKV) mit
der Durchführung und Überwachung der
Systemuntersuchung betraut ist.
Im Vorfeld der Systemprüfung bietet die
ITSG eine umfassende Systemberatung
sowie Workshops an. Die Systemberater
begleiten durch fachliche Unterstützung
die Umsetzung des Pflichtenheftes. Das
Pflichtenheft enthält alle Auswahlkriterien, die im Hinblick auf eine computer-
unterstützte Entgeltabrechnung einschließlich des automatisierten Meldeverfahrens von wesentlicher Bedeutung
sind. Darüber hinaus sind die Mindestanforderungen nach der DEÜV sowie die Zusatzanforderungen zur Erlangung des Zertifikates definiert. Um die
anspruchsvollen und umfangreichen
Anforderungen des Pflichtenheftes zu
erfüllen, bedarf es beim Softwarehersteller einer intensiven Vorbereitung und
konsequenten Umsetzung durch hochqualifiziertes Personal.
Mit der Systemprüfung werden die Entgeltabrechnung und das Meldeverfahren im Wesentlichen auf Grundlage der
Testaufgaben untersucht. Diese Testaufgaben erfahren eine kontinuierliche
Weiterentwicklung. Aufgrund von fiktiven Abrechnungssituationen werden
u. a. folgende Sachverhalte geprüft und
bewertet:
– die fachliche Umsetzung des Pflichtenheftes
– die Verarbeitungsergebnisse aus den
aktuellen Testaufgaben
– die Lohnunterlagen (Lohnkonto, Beitragsabrechnung, Beitragsnachweis,
Verdienstabrechnung)
– die erstellten Datensätze (DEÜV und
Beitragsnachweise)
– Dialoganwendung und Anwenderdokumentation
Permanente Qualitätssicherung
Die Systemprüfung wurde turnusmäßig
alle zwei bzw. alle vier Jahre als FolgeSystemuntersuchung bei den Softwareherstellern durchgeführt, um eine laufende Qualitätssicherung zu erreichen.
In den „Gemeinsamen Grundsätzen“
62
www.midrangemagazin.de Juli 2002
Marktübersicht
für die Zulassung zum automatisierten
Meldeverfahren und für die Datenweiterleitung innerhalb der Sozialversicherung nach § 22 DEÜV – geltend ab dem
01.05.2002 – wurde nun festgelegt, dass
die Qualitätssicherung systemuntersuchter Programme durch eine permanente Verarbeitung ausgewählter Testaufgaben beim Softwarehersteller erfolgen soll. Anlass zu einer erneuten
Qualitätssicherung geben insbesondere
gesetzliche Änderungen (z.B. Flexi-Gesetz). Die Ergebnisse werden anlassbezogen mindestens einmal jährlich von
der ITSG ausgewertet.
Bis zum 30.04.2002 bestand die Systemprüfung aus einem theoretischen Teil
(Testaufgaben) und einem praktischen
Teil (Pilotprüfungen). Die Pilotprüfungen sollen die Ordnungsmäßigkeit des
Verfahrens und deren Praktikabilität bei
mindestens drei verschiedenen Anwendern in der Praxis nachweisen. Auf-
grund der Neuregelung entfällt ab dem
01.05.2002 bei Folge-Systemuntersuchungen die Pilotprüfung. Eine Systemuntersuchung gilt als abgeschlossen,
wenn die Systemprüfung mit positivem
Ergebnis durchgeführt wurde. Das Prädikat „systemuntersucht“ wird vergeben, wenn die Standardvoraussetzungen
erfüllt sind. Das GKV-Zertifikat „systemuntersucht“ wird erteilt, wenn die
weitergehenden Voraussetzungen entsprechend den Vorgaben des Pflichtenheftes erfüllt sind.
Durch die externe Qualitätssicherung
kann sich ein Anwender, der ein Softwareprodukt mit GKV-Zertifikat im Einsatz hat, sicher sein, dass die mit diesem
Produkt erstellten Beitragsberechnungen, -abrechnungen und Meldungen
qualitativ hochwertig und weitestgehend fehlerfrei sind. Die permanenten
Nachprüfungen sowie ein gezieltes Reagieren auf Fehler und Hinweise aus der
Praxis garantieren eine dauerhafte Qualitätssicherung.
Für das Schilling Personalabrechnungssystem existiert selbstverständlich ein
aktuelles ITSG-Zertifikat, so dass der
Anwender sowohl von der systemtechnischen Seite als auch von der Erfahrung
und dem Expertenwissen des Beratungsteams mit Schilling den richtigen Partner
findet.
Der Autor Wolfgang Görges ist
Leiter Personalabrechnungssystem
der Schilling Software GmbH.
Schilling Software GmbH
D-28359 Bremen
(+49) 0421/20140-0
www.schilling4u.com
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Midrange MAGAZIN Juli 2002
63
Marktübersicht
HR-Management in Zeiten
Atoss und P&I unisono: iSeries ist strategische Plattform
der Globalisierung
Die Atoss Software AG und die P&I Personal &
Informatik AG gehören zu den Platzhirschen
im HR-Softwaremarkt. Beide sind fest in der
iSeries-Welt verwurzelt. Die Vorstandsvorsitzenden Egbert Becker (P&I) und Andreas
Obereder (Atoss) sprachen mit Michael Wirt
über die Partnerschaft der beiden Unternehmen, die Zukunft der iSeries und die Trends
im Personalmanagement.
Michael Wirt: Atoss und P&I sind Vertriebs- und Entwicklungspartner. Sind
Sie aber nicht gleichzeitig Wettbewerber
in manchen Bereichen? Ich denke da
beispielsweise an das Skill-Management.
Andreas Obereder: Die Produktlinien
sind fast zu 100 Prozent komplementär.
Skill-Management bieten wir zwar beide an, aber es wird in ganz unterschiedlichen Kontexten eingesetzt: bei Atoss in
der Personaleinsatzplanung und bei P&I
im Bewerbermanagement und in der
Personalentwicklung. Prinzipiell verfolgen wir und P&I verschiedene Ansätze,
deshalb kommt es kaum zu Überschneidungen: Wir von Atoss kümmern uns
um die Optimierung der Prozesse
entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Unternehmen. Bei P&I geht es
dagegen mehr um personalwirtschaftliche Fragen im engeren Sinn, das heißt
Personalentwicklung,
-rekrutierung
oder Lohn- und Gehaltsabrechnung.
Michael Wirt: Wie arbeiten Ihre Systeme konkret zusammen?
Andreas Obereder: Viele unserer gemeinsamen Kunden nutzen beispielsweise
unser Zeitwirtschaftssystem Atoss Time
Solution und die Entgeltabrechnung
LOGA/400 bzw. LOGA 2001 von P&I.
Unsere Lösung übergibt bewertete Zeitdaten an das P&I-System, das die daraus
resultierenden Lohnbestandteile errechnet. Es gibt Online-Schnittstellen, die den
Datenaustausch zwischen den Systemen
automatisieren. Dabei sind aufgrund des
hohen Integrationsgrades keine manuellen Eingriffe nötig, und es müssen keine
Daten mehrfach gepflegt werden.
Egbert Becker: Was in Zukunft kommen wird, sind XML-Schnittstellen und
XML-Datenbanken.
Da
werden
bekanntlich im Moment weltweite Standards erarbeitet. Wenn das so weit ist,
werden die herkömmlichen DateiSchnittstellen verschwinden, da die Systeme dann direkt miteinander kommunizieren, also Daten im anderen System
direkt lesen und schreiben können. Diese Technologie nutzen wir bereits in unserem Mitarbeiterportal LOGA ERM,
Atoss nutzt sie für ihren Web-Client.
Mit dieser Entwicklung wird sich das
Best-of-Breed-Prinzip im SoftwareMarkt generell durchsetzen. Es ist dann
nämlich egal, ob man eine Gesamtlösung hat oder sich eine Lösung bei unterschiedlichen Anbietern zusammenstellt.
Michael Wirt: Welche Rolle spielt die
IBM iSeries in Ihrer Geschäftsstrategie?
Egbert Becker: Ich gehöre zu den wenigen, die mit voller Überzeugung sagen
können: Die iSeries spielt für mich eine
ganz große strategische Rolle, und das
wird auch in Zukunft so sein, da IBM
die Zeichen der Zeit erkannt hat und auf
Linux als Betriebssystem setzt. Wir arbeiten hier sehr eng mit IBM zusammen
und haben bereits erste Tests mit LOGA
unter Linux auf der iSeries erfolgreich
abgeschlossen. Demnächst wird es die
erste Installation geben.
Andreas Obereder: Auch für uns ist
die iSeries von hoher strategischer Bedeutung. Hier liegen unsere Wurzeln,
und noch heute, obwohl unsere Software mittlerweile plattformunabhängig ist,
setzt ein Drittel der Kunden unsere Software auf der iSeries ein. Die iSeries bietet nach wie vor ein hervorragendes
Preis-/Leistungsverhältnis und ist unschlagbar wartungsarm. Für die Zukunft wird ausschlaggebend sein, wie
sich dieses System weiterentwickelt. Linux sehen wir ebenfalls sehr positiv.
Michael Wirt: Was sind für Sie die
wichtigsten Trends im Personalmanagement und wie reagieren Sie mit Ihren
Produkten darauf?
Egbert Becker,
Vorstandsvorsitzender
P&I Personal &
Informatik AG
64
Andreas Obereder,
Vorstandsvorsitzender
ATOSS Software AG
www.midrangemagazin.de Juli 2002
Andreas Obereder: In der globalisierten Wirtschaft werden Flexibilität und
Reaktionsfähigkeit zu entscheidenden
Wettbewerbsfaktoren. Das ist die Vor-
Marktübersicht
aussetzung für die heute geforderte Kundenorientierung: Die Unternehmen
müssen schnell und flexibel Kundenwünsche erfüllen können. Genau hier
setzen wir mit unserer Software und unseren Dienstleistungen an. Wir sind ein
Anbieter von Lösungen, die im Prinzip
die unbegrenzte Flexibilisierung einer
Organisation sicherstellen.
Ich will ein aktuelles Beispiel nennen:
Deferred Compensation – das bedeutet
aufgeschobene Vergütung. Ein Mitarbeiter verzichtet ein paar Jahre auf einen
Teil seines Bruttogehalts, und der Arbeitgeber legt es für ihn in Aktienfonds,
Schatzbriefen usw. steuerfrei an. Das
Geld wird dem Mitarbeiter später ausgezahlt.
Und das kostenneutral und ohne Qualitätseinbußen. Dazu gehört zum einen
die Arbeitszeitflexibilisierung, aber
auch die flexible Planung und Steuerung des Personaleinsatzes. Unsere
Web-Technologie versetzt die Verantwortlichen in die Lage, sich ad hoc –
unabhängig von Zeit und Ort – über die
Verfügbarkeit von Personalressourcen
zu informieren und das Personal zu
steuern. Letztlich sorgen unsere Tools
für mehr Speed im Unternehmen. Der
Terminus technicus dafür ist Staff Efficiency Management, das heißt: ein Management, das den optimalen und integrierten Einsatz aller Mitarbeiterressourcen sicherstellt. Hier besteht
Handlungsbedarf: Denn Deutschland
hat seine Stellung als weltweiter Produktivitätsführer eingebüßt. Eine aktuelle Studie hat herausgefunden, dass 39
Prozent der Arbeitszeit in Deutschland
unproduktiv verbracht wird; fast die
Hälfte davon resultiert aus mangelnder
Planung und Steuerung des Personaleinsatzes.
Er kann damit ein Sabbatsjahr finanzieren, seine Promotion nachholen oder
fünf Monate im australischen Busch
wandern gehen. Er kann einen Traum
verwirklichen und kommt motiviert und
mit neuen Ideen wieder zurück. Das ist
auch Arbeitszeitflexibilisierung, aber
für uns ist das in erster Linie ein Mittel
der Mitarbeiterbeziehungspflege. Wir
werden im Sommer ein entsprechendes
Tool auf den Markt bringen, das in unser Mitarbeiterportal integriert ist.
Egbert Becker: Natürlich kann die
Software alleine nichts ausrichten. Sie
kann nur helfen, die Konzepte zu verwirklichen, hinter denen letztlich die
Unternehmensführung stehen muss. Die
Technologie wird hierbei aber eine zentrale Rolle spielen. Ich nenne noch ein
Beispiel: Die Umsetzung der so genannten 360-Grad-Beurteilung, also die anonyme Bewertung eines Mitarbeiters von
Kollegen, Untergebenen und Vorgesetzten, scheitert immer wieder am administrativen Aufwand. Diesen Vorgang
kann man ideal über ein Mitarbeiterportal lösen.
Michael Wirt: Herr Becker, Herr
Obereder, ich bedanke mich für das Gespräch.
ATOSS Software AG
D-81829 München
(+49) 089/42771-0
www.atoss.com
P&I Personal & Informatik AG
D-65205 Wiesbaden
(+49) 0611/7147-0
www.pi-ag.com
Midrange MAGAZIN Juli 2002
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Egbert Becker: Wir sehen das ähnlich,
setzen aber etwas andere Akzente: Um
international wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sich die Unternehmen in
Deutschland auf ihre Stärken konzentrieren; und das sind die gute Ausbildung, das Know-how und die Fähigkeiten der Mitarbeiter. Es wird in Zukunft
darauf ankommen, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, permanent weiterzubilden und zu halten. Die Unternehmen müssen dazu eine neue Qualität in
das Verhältnis zu ihren Mitarbeitern
bringen. Wir sprechen hier von Employee Relationship Management, also die
systematische Pflege der Beziehung zu
den Mitarbeitern durch eine gute Informationspolitik und eine effektive Betreuung durch die Personalabteilung.
Michael Wirt: Um solche Konzepte
durchzusetzen, braucht es doch aber
mehr als nur Software?
65
GO NEXT
August
September
Gemessen an schnellen Übertragungsarten wie DSL und ISDN ist ein LKW
vergleichsweise langsam unterwegs,
doch er ist als wichtiges Glied einer
„Supply Chain“ genauso wie die
Datenleitungen. Mit Fokus auf das
Transport- und Lagerwesen finden Sie
im Titelthema Supply Chain Management (Unterthemen: Lagerverwaltung,
Transport und [e-]Logistik) unterschiedliche Sichtweisen über diese Beziehungsketten im Zeitalter des e-Business.
Die Anforderungen der Unternehmen
an Warenwirtschaftssysteme sind
immens hoch: Möglichkeiten zur
Integration in CRM-Systeme und
Anbindungen an e-Mail-, WAP- und
Faxdienste werden mittlerweile als
selbstverständliche Leistungsmerkmale
vorausgesetzt. Die unterschiedlichen
strategische Ansätze im Hinblick auf
gegenwärtige und zukünftige Lösungen
im WWS-Bereich finden Sie im
Titelthema der Septemberausgabe.
Die neue Lösung will gehegt und
gepflegt werden. Dazu müssen separate
Ressourcen bereitgestellt werden, was
KMUs oft schwer fällt. Warum also
nicht alles auslagern und extern
betreuen lassen? Jedes Unternehmen
kann sich heute aus einem großen Pool
von ASP-Angeboten eine günstige
Mietlösung herausfischen. Vergleichen
Sie die Angebote in der Marktübersicht.
In der Marktübersicht beschäftigen wir
uns mit zwei Bereichen, die in mittelständischen Unternehmen häufig noch
Potential zur Optimierung bieten:
Output-Management und Archivierung. Unsere Anbieter- und Produktübersicht bietet Ihnen einen Überblick
über passende Lösungen, die Anwenderberichte zeigen Ihnen Erfahrungen
aus der Praxis auf.
43
Alter
57
ATOSS
59
AURA Equipements
13
B&N
17
DCW Software
45
DETEC
31
EPOS
65
HDS
61
I.T.P.
36, 49
IBM
4, 5
Index
51
ISARIA
43
MAGIC
9
11
NetManage
68
NewServ
19
Mehr als 600 Anbieter alphabetisch
mit Internet-Adresse, e-Mail und
Telefonnummer sind hier Verfügbar
und jede dieser Firmen informiert Sie
darüber, in welchen Anwendungskategorien Lösungen angeboten werden.
rsb
24
SEEBURGER
47
SoftM
25
SOLITAS
21
Weiterführende Informationen können
Sie sich direkt beim Anbieter oder per
Mausklick auf www.midrangesolution-finder.de einholen.
Tech Data Midrange
55
Titze Datentechnik
15
Dort, und nur dort in dieser kostenlos
nutzbaren Datenbank, finden Sie die
kompletten und aktuellen Anbieterangaben inklusive der Kompetenzschwerpunkte zu mehr als 2000 Produkten
mit detaillierten Angaben und den
wichtigsten Features. Scheuen Sie sich
nicht, per Mausklick von dort aus den
direkten Kontakt zum jeweiligen
Anbieter aufzunehmen. Die Daten in
www.midrange-solution-finder.de
werden permanent für Sie gepflegt und
damit stets aktuell gehalten. Schauen
Sie doch mal rein.
WILSCH
Midrange Solution Finder
66
AETeam
ML Software
+++ letzte meldung +++ letzte meldung +++ letzte meldung +++
Das erste Printwerk des Midrange
Solution Finder ist da. Sicher „NUR“
ein Snapshot des umfangreichen und
kostenlosen Internetservices
www.midrange-solution-finder.de. Es
kann Ihnen jedoch helfen Ihre Suche zu
Anbietern wesentlich zu verkürzen.
Gleichsam wie eine Programmzeitschrift verschafft Ihnen das Heft einen
Überblick über die verfügbaren
Lösungen rund um die MidrangeServer von IBM.
Inserenten
www.midrangemagazin.de Juli 2002
TOOLMAKER
63, 67
43
Inserenten
Die Schweiz im Focus
ANTARES
3
I.T.P.
8
INEL / COMMAND / AROA
5
INEL-DATA
7