Technik-Forum - Midrange Magazin
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JULI 2002 AUSGABE 138 3 10,70 CHF 21,00 305819I98E ISSN 0946-2880 B 30465 MAGAZIN MIDRANGE I.T.P. VERLAG IT-Wissen und Lösungen für eServer im Unternehmensnetzwerk + Projektlaufzeiten + Projektkosten + Projektnutzen + SW-Modernisierung vs. Softwareentwicklung Wissen aus der Steckdose e-Learning – Das virtuelle Klassenzimmer Daten ohne Zeitverzögerung abgleichen Der Weg zum EchtzeitData-Warehouse Navision will Marktanteile verdoppeln Dänische Zukunftsvision Marktübersicht HR: Lohn, Gehalt, Zeiterfassung und -management Technik-Forum Sourcen durchsuchen Mit Sonderheft • Midrange Solution Finder Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser Von Stärken und Schwächen Auf der Suche nach den High Potentials und den wirklich menschlichen Human Resources schlägt so mancher neue Wege ein. Das klassische Bewerbungsgespräch dreht sich immer mehr um die weichen Fähigkeiten, neudeutsch Soft Skills. Hinter diesem Begriff verbergen sich soziale Kompetenz und Einfühlungsvermögen, Werte, die im immerwährenden Streben nach Effizienz lange Zeit weniger gefragt waren. Dieser Wertewandel beeinflusst auch die Recruiting-Methoden, Tipps zur Beurteilung der Soft Skills gibt es viele, im Web werden gar erkenntnisträchtige Einstiegsfragen vorgestellt: Woran erkennt der Bewerber, ob sich andere Menschen in seiner Gegenwart wohlfühlen? Auf welche Signale achtet er? Was motiviert ihn persönlich, sich in die Bedürfnisse und Wünsche von Kunden hineinzuversetzen und wie manipuliert er sein Gegenüber? Die Frage nach dem Thema Small Talk, die nach der Wirkung auf andere Menschen, ist im Anschluss oft rein rhetorisch, die nach Stärken und Schwächen weniger. Was aber zeichnet den modernen Mitarbeiter aus? Oft gehörte Antwort: Der Blick für das Ganze, soziale und fachliche Kompetenz, Visionen und Mut. Diese Fähigkeiten testet so mancher heute mit ungewöhnlichen Methoden: Bewerber sind gefordert, Bäume zu malen oder man lädt sie gleich zur Kreation eines Drei-Gänge-Menüs ein. Am heimischen Herd soll sich herausstellen, wie es um das Koordinationsvermögen, die Teamfähigkeit und die Kommunikationsstärke wirklich bestellt ist. Ganz hip sind auch Bewerbungsgespräche mit Lebensgefahr oder Göttergattin: Damit auch die bessere Hälfte die Brötchengeberentscheidung voll unterstützen – oder ablehnen kann. Ein Jobsuchender berichtete mir jüngst von einem seiner Bewerbungsgespräche. Das schloss der Personaler mit den Worten, der junge Mann habe bei der Erörterung seiner Stärken und Schwächen einen wichtigen Punkt vergessen. Den Job hat er trotzdem bekommen, Fazit seines Gegenüber war: „Sie sind nämlich auch noch ‚ne ehrliche Haut“. Gut, dass dieser Charakterzug heute wieder geschätzt wird... Herzlichst, Ihr Michael Wirt Midrange MAGAZIN Juli 2002 3 Inhalt Titelthema Modernisieren oder neu entwickeln . . . . . . . . . . . . 8 Software muss Schritt halten – aber wie? Tools für die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Zum Webserver mit Job-Objects Feel your Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Neue, intuitiv bedienbare Systeme anstelle… Der Schnellere gewinnt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Neuentwicklung versus Teilmodernisierung Application Modernization . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Neuentwicklung, Modernisierung oder auch Koexistenz Quo vadis Software Auf zu neuen Ufern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Wenn Software den Anforderungen des Marktes oder den Ansprüchen der Anwender nicht mehr genügt, besteht Handlungsbedarf. Es ist nicht leicht, sich zwischen einer Modernisierung oder einer Neuentwicklung bestehender Applikationen richtig zu entscheiden, da sich die Auswirkungen – ob positiv oder negativ – relativ kurzfristig bemerkbar machen. Neue Chancen durch Anwendungsmodernisierung Aus Alt mach Neu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Modernisierung und Integration von Altsystemen Technologiebegeisterung vs. Kundenverantwortung 20 Lösen Technologien die Probleme falscher Strukturen Bewährtes im neuen Kleid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Die neu entwickelte Lösung Profi Touch & Rent: Optisch, funktional und inhaltlich auf dem neuesten Stand der Technik. e-Business und e-Commerce mit AS/400-Applikationen Lukrativ modernisieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Re-Engineering als Alternative zur Neuentwicklung Eigenentwicklung vs. Lösungspaket . . . . . . . . . . . . 24 Erfolgreiches e-Business mit flexiblen IT-Lösungen Alles neu um jeden Preis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Kleine Budgets vs. notwendige Änderungen Flexible Lösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Der Vorteil modellbasierter Software-Entwicklung Zwischen Competitive Edge und ROI . . . . . . . . . . 28 Standardsoftware und deren Bedeutung im m-business Altanwendungen ohne Risiko modernisieren . . . . 29 Alte und neue Welten verbinden Aktuelles Andrea Grode ERP aus der Steckdose bleibt eine Vision . . . . . . . 30 Director IBM Learning Services Central Region: „Zertifizierungen haben im Bereich e-Learning einen sehr hohen Stellenwert. Der Teilnehmer kann sich damit am Markt positionieren und nachweisen, dass er einen gewissen Wissenstand erreicht hat.“ Die Frage des Monats im Mai 2002 Schneller in die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Web your Business mit Profi, ML und IBM e-Learning – Das virtuelle Klassenzimmer . . . . . . 35 Wissen aus der Steckdose Ziel: EU-weite Präsenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Günter Wiskot will mit Frida europäischen Markt erobern Dänische Zukunftsvision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Navision will Marktanteile verdoppeln 6 Midrange MAGAZIN Juli 2002 Märkte & Macher Technik Forum Personen, Produkte, Business . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Technik & Integration Technik-Forum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Benutzen Sie den Befehl FNDSTRPDM, um die Ergebnisse einer Suche nicht nur anzeigen zu lassen, sondern in eine Datei wegzuschreiben. Sourcen durchsuchen FTP ja – aber SICHER doch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Filetransfer von iSeries sicher ermöglichen Tägliche Entscheidung im Datendickicht . . . . . . . . 50 Landkelterei setzt BI-Lösung von UBL ein Der Weg zum Echtzeit-Data-Warehouse . . . . . . . 51 FTP mit iSeries Daten ohne Zeitverzögerung abgleichen Mit V5R1 wurden in der Anwendungsverwaltung neue Funktionen eingebaut. Benutzer und Gruppen können von den einzelnen Funktionen berechtigt oder ausgeschlossen werden. Dies ist eine einfache, aber sehr effiziente Funktion, um den FTP-Zugriff auf berechtigte Benutzer einzuschränken Cobol lebt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Java bringt neue Energie für COBOL Marktübersicht Talente entdecken, honorieren und (be)halten . . . 56 HR: Lohn, Gehalt, Zeiterfassung und -management Tabellarische Anbieter- und Produktübersicht . . . 58 Web-Technologie: Basis der Systemintegration . . 60 Waldmann Lichttechnik integriert mit WinWeb… GKV-Zertifikat erspart Prüfung . . . . . . . . . . . . . . . 62 Zulassung von Personalabrechnungssystemen HR-Management in Zeiten der Globalisierung . . . 64 Atoss und P&I unisono: iSeries ist strategische Plattform Rubriken Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Die Frage des Monats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Inserenten/Beilagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 HR: Lohn, Gehalt, Zeiterfassung und -management Das wichtigste Kapital eines Unternehmens sind sicherlich dessen Mitarbeiter. Für den richtigen Durchblick bei der Personalplanung und –verwaltung sorgen HR-Softwarelösungen, die jeden Aspekt eines Beschäftigungsverhältnisses abdecken müssen. GO NEXT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 7 Titelthema Modernisieren oder Software muss Schritt halten – aber wie? neu entwickeln Die Gründe für den Wechsel einer ERP- (Enterprise Resource Planning-) Lösung sind vielschichtig, allerdings handelt es sich in den seltensten Fällen um das Erreichen des vielzitierten Endes der Fahnenstange. Tatsächlich geht es eher um eine Art der Güterabwägung, ob das Altsystem nun modernisiert, also weitergepflegt, oder ausgemustert und gegen eine neue Individual- oder auch Standardlösung ausgetauscht werden soll. Die Unternehmens-IT gehört längst zu den wettbewerbsentscheidenden Erfolgsfaktoren. Ein ERP-System abzulösen, bedeutet daher weitaus mehr, als sich von den schon reichlich ausgetretenen, aber doch lieb gewonnenen Schuhen zu trennen. Denn in aller Regel nehmen die „alten Latschen“ auch die gut funktionierende Abbildung der Prozesse mit „ins Grab“. Doch, was hilft es? Irgendwann ist immer der Punkt erreicht, an dem das Abschiednehmen zumindest Anlass und Thema einer ernsthaften Diskussion ist. Gründe hierfür sind beileibe nicht nur historisch drohende Sackgassen wie die Hürden der Y2K- und Euro-Fähigkeit. Auch auf funktionaler Ebene droht so manche Lösung gerade bei der Erweiterung von Geschäftsfeldern schlapp zu machen. Die Portierung auf ein neues 8 Hardwaresystem erfordert unter Umständen einen hohen finanziellen Aufwand, oder die Upgrade-Fähigkeit stößt an schmerzliche Grenzen – Beispiele gibt es hier in unendlicher Fülle. Nicht zu unterschätzen ist zudem das Fehlen grafischer Elemente sowie der Wunsch zur Verabschiedung von den Green-ScreenOberflächen rein textbasierter 3270- und 5250-Applikationen zugunsten des Windows-Look&Feel. Zwei alternative Lösungswege Aus dem Dilemma führen grundsätzlich zwei Wege: über die Modernisierung der bestehenden oder über die Einführung einer neuen Software. Keine der beiden Alternativen erhebt den Anspruch, ein Kardinalsweg zu sein, denn zu unterschiedlich sind einerseits die individuel- www.midrangemagazin.de Juli 2002 len Rahmenbedingungen in den Anwenderunternehmen und andererseits deren Prioritäten sowie die sich daraus ergebenden Erwartungshaltungen. So liegt unter dem Nutzenaspekt beispielsweise dem einen eher das über Jahre hinweg Bewährte am Herzen, wohingegen der andere mehr den sicheren Wachstumspfad auf Basis einer topmodernen Anwendungsumgebung fokussiert. Natürlich spielt bei der Entscheidung der notwendige Aufwand immer eine Rolle, wobei im Rahmen der unterschiedlichen Projektlaufzeiten nicht nur an direkte Kosten, sondern auch an das erforderliche Bereitstellen von Fachpersonal, an eventuelle Off-Zeiten im Echtbetrieb sowie an zu erwartende Anlaufschwierigkeiten beim Rollout eines Neusystems zu denken ist. Titelthema Am Low-End aller Modernisierungsschritte steht sicherlich das als GUIfizierung (GUI = Graphical User Interface) oder als Re-Screening bezeichnete bloße grafische Aufpolieren rein alphanumerischer Host-Anwendungen. Dabei wird auf den textbasierten Datenstrom eine grafische Oberfläche aufgesetzt und die Maus als zusätzliches Interface eingebracht. Von Vorteil ist hierbei, dass sich die Performance nicht verschlechtert und auch die Migrationskosten relativ niedrig bleiben. Das liegt vor allem an der vergleichsweise schnellen Entwicklungszeit, die parallel zum Normalbetrieb erfolgen kann. Ausgewählte Anbieter www.adsolutions-group.com www.citrix.de www.jacada.de www.lansa.com www.magicsoftware.de www.ml4.de www.merant.com/de www.seagullsw.com www.websphere.de Bei dieser Art des „Face-Liftings“ sind auch keine Veränderungen am Host notwendig; sämtliche von der iSeries bedienten Bildschirme lassen sich individuell und ganz nach den Bedürfnissen der Anwender gestalten. Dass es sich in der Regel um Client-Installationen handelt, bringt natürlich auch Nachteile mit sich. So sind dem Lizenzpoker Tür und Tor geöffnet, und die mangelnde Zentralität führt zu lästiger Administrierung der einzelnen Clients. Die begrenzte Funktionalität, die der starre und unflexible GUIfizierungsAnsatz mit sich bringt, fällt vor allem dann ins Gewicht, wenn die Software sich inhaltlich ändert. Hier ist teure Nacharbeit angesagt. Eine Alternative ist hier, den zwar arbeitsaufwändigeren, aber dafür flexibleren Weg über den Aufbau eines Java-Clients einzuschlagen, anstatt den Weg der reinen GUIfizierung zu gehen. Das hat für den Anwender außerdem den Vorteil, nicht nur im Internet, sondern auch im Intranet und damit mit wesentlich vereinfachter Netzwerkpflege unterwegs zu sein. Im Internet-Kontext ist natürlich auch der Citrix-Ansatz erwähnenswert, allerdings handelt es sich hierbei um eine rein serverseitige Weiterpflege. Trennen von Präsentationsschicht und Logik Wer den Geldbeutel noch etwas weiter aufmachen möchte, stellt jedoch vielleicht besser gleich auf 2-tier oder 3tier-Environments um. Dabei ist im ersten Fall lediglich das Frontend vom Server getrennt, im zweiten auch die Applikation von der Datenhaltung. Das ist nicht nur die sauberere, sondern auch die zukunftssicherere Möglichkeit der Modernisierung von bestehenden Systemen. Ein Blick zurück zeigt nämlich, dass sich die Standards und Technologien für Benutzeroberflächen in den letzten zwanzig Jahren mehr als ein Dutzend Mal geändert haben. Den Anfang machten die Terminals, dann folgten die DOS-Ära sowie die unterschiedlichen Varianten von MS Windows mit Terminalemulationen. Heute sprechen wir längst von Java, HTML, XML – in ihren verschiedensten Ausprägungen – und unterschiedlichen Arten drahtloser Technologien. Ein Ende dieser Entwicklungen ist nicht absehbar, ganz im Gegenteil dürfte noch mehr Bewegung in die Prozesse kommen. Wer insofern heute die Geschäftslogik von der Präsentationsschicht strikt abkapselt, kann sich vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen gemächlich zurücklehnen. Denn wenn die Benutzeroberfläche ein einziges Mal entwickelt wurde, lässt sie sich in jeder beliebigen Sprache und mit jedem Standard wieder verwenden. Außerdem ist es möglich, die Host-Anwendungen zur Erhöhung der Leistungsfä Midrange MAGAZIN Juli 2002 Anzeige Neues GUI – und alles andere bleibt beim Alten 9 Titelthema Modernisieren oder neu entwickeln higkeit einem Re-Engineering zu unterziehen, ohne dabei notwendigerweise die Legacy-Systeme anzufassen. Grundsätzlich ist eine Änderung der Host-Umgebung jedoch gar nicht erforderlich. Auf in neue Welten Alternative zwei ist neben der Modernisierung bestehender Applikationen der Aufbau völlig neuer. Hier ist sehr früh schon zu entscheiden, ob man eine individuelle oder eine Standardlösung präferiert. Beides hat Vor- und Nachteile, wobei sich der Alleingang wenigstens beim ersten Hinsehen als der teurere Weg erweist. Allerdings lässt sich über die Individualität gegenüber dem Wettbewerb und der präzisen Abbildung der Geschäftsprozesse wenigstens auf lange Sicht einiges kompensieren. Ganz abgesehen davon stellt sich die Entwicklung neuer Software heute bei weitem nicht mehr so stark „handmade“ dar wie noch vor wenigen Jahren. Mithilfe von Tools schnell und sauber entwickeln Wo man früher noch die Wahl hatte, entweder schnell oder sauber zu entwickeln, müssen und können heute beide Maximen unter einen Hut gebracht werden. Um diesem gewachsenen Anspruch zu genügen, sind Entwicklungswerkzeuge entstanden, die den Aufbau neuer Systeme nicht nur einfacher, sondern auch nachvollziehbar machen. Gerade der Aspekt der Nachvollziehbarkeit ist mit seinen Auswirkungen auf Zukunftssicherheit und Investitionsschutz immer wichtiger geworden. Aussagen wie „Mit unserer ERP-Lösung kennen sich zwei Mitarbeiter aus, und einer von ihnen hat bereits gekündigt“ sollten daher endgültig Schnee von gestern sein. Weitreichende Unterstützung Durch die so genannten Integrated Development Environments (IDE) können die Entwickler beispielsweise bei der Programmierung von Java- und XMLbasierten, oder auch mobilen Applikationen auf bereits vorhandene Erfahrungen und Bausteine aufsetzen. So lassen sich objektorientiert umfangreiche Komponenten mittels Drag & Drop und 10 selbst komplette logische Applikationspakete toolunterstützt und teambasiert erstellen. All diese Vorteile wirken sich natürlich auch auf der Kostenseite äußerst positiv aus. Die Entwicklung – unter anderem von Java-basierten e-Business-Applikationen für die iSeries – gerät somit auch finanziell zum kalkulierbaren Unterfangen. Entscheidung nach Kosten/ Nutzen-Gesichtspunkten Software modernisieren oder neu entwickeln – welcher Weg der individuell richtige ist, kann letztendlich nur im Einzelfall entschieden werden. Rolf Stephan, Vorstand der AD Solutions AG, die mit ihren Produkten und Services beide Pfade begleitet, rät zur Abwägung nach dem Kosten-/Nutzen-Prinzip. Denn schließlich handele es sich bei der GUIfizierung und der objektorientierten Neuentwicklung um Antipoden nicht nur hinsichtlich des Aufwandes, sondern auch mit Blick auf den Benefit: „Bei über achtzig Prozent der heutigen betriebwirtschaftlichen Anwendungen handelt es sich um monolithische Architekturen mit verwobenen Präsentations- und Anwendungsschichten, die auf COBOL oder vergleichbaren Technologien wie RPG oder Assembler aufbauen. Wer hier neue Geschäftsmodelle abbilden, die B2B-Kommunikation forcieren und die Internet-Connectivity integrieren will, der sollte lieber gleich Nägel mit Köpfen machen und einen grundlegenden Neuaufbau angehen.“ Dabei wären immer auch das Know-how und die Motivation der eigenen Mitarbeiter ins Kalkül zu ziehen, die in den Projekten entscheidende Auswirkung auf Erfolg oder Misserfolg hätten. Im Übrigen sei www.midrangemagazin.de Juli 2002 auch an die Koexistenz modernisierter Alt- sowie neu entwickelter Systeme zu denken. Solche Koexistenzen zielten, so Rolf Stephan weiter, auf den Investitionsschutz der existierenden Applikationen und die sanfte Migration zu den neuen Technologien. „Dabei lässt sich die Business-Logik der bestehenden RPG- und Cobol-Anwendungen auf unterschiedlicher Ebene kapseln und integrieren – von der Einbindung der existierenden Datenbank, der Kapselung und dem Aufruf von Server-Funktionen bis hin zur Einbindung kompletter Green-Screen-Applikationen. Auf diese Weise bleibt das vorhandene Know-how erhalten, und es wird ein echter Return des getätigten Investments erzielt.“ Wer die Wahl hat, hat die Qual Auf die Schnelle eine moderne Oberfläche zu erhalten, führt auf direktem Wege zu zufriedenen Benutzern. Gemäß dem Postulat „Never touch a Running System“ bleiben zudem über die bloße Modernisierung auch die funktionierenden Prozesse in der Software erhalten. Hingegen erfordert das Folgeleisten des „Web-your-Business“-Aufrufes bedeutend mehr als das oberflächliche Kratzen an Strukturen. Zu den wichtigsten zu stellenden Fragen gehört dabei, ob neue Geschäftsmodelle abgebildet werden müssen, und in der Konsequenz, wie wichtig das e-business für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit ist. Dem Anwender stehen dann alle Möglichkeiten offen. Was ihm bleibt, ist die Qual der Wahl, die sich jedoch durch die nüchtern sachliche Prüfung von Gegebenheiten und Zielen merklich lindern lässt. M. W. Titelthema Zum Webserver mit Job-Objects Tools für die Zukunft E s wird daher versucht, unter Verwendung verteilter Architekturen, aus der AS/400 die einzige Herrscherin über Daten und Datenverarbeitung zu machen. Dieser Server verfügt über sehr beständige Entwicklungstechniken und ein unerschütterliches Datenverwaltungssystem. Diese Komponenten müssen jetzt für das Unternehmen zu „JobObjects“ werden. Zur Realisierung dieses Konzepts haben AURA Equipements und die Easycom-Technologie, Launcher/400 entwickelt. Easycom bietet konkrete Lösungen, um aus der AS/400 einen Programm- und Datenserver für Web- oder Büroanwendungen zu machen. Bestehende oder neue Programme, gelten als „Job-Objects“. Sie bilden die Gesamtheit der Methoden für die Unternehmensverwaltung und werden in einem zuverlässigen und bewährten System zentralisiert. Magic Software, CCMX, Buerk Software, ML Software und viele andere integrieren die Easycom-Technologie schon seit mehreren Jahren in ihre Lösungen. Mit der Entwicklung der Internet-Technologie hat sich die AS/400 sowohl in einen Web-Server, als auch in einen Daten- und Anwendungsserver verwandelt. Die Entwickler können ihr Entwicklungstool frei auswählen und für jedes die Leistung von Easycom (Microsoft Visual Studio, .Net, PHP, JAVA u.s.w.) ausnutzen. Außerdem müssen die Programme der AS/400 Dokumente mit den neuen Präsentationsnormen und in den weit verbreiteten Formaten erstellen können. Aura Equipements bietet Launcher/400, ein Tool zur Zusammenstellung, Erstellung Präsentation und Archivierung von Dokumenten der AS/400. Diesem Programm ist es zu verdanken, dass AS/400-Entwickler von nun an Microsoft Word und Excel verwenden, um Dokumente in den am häufigsten vorkommenden Formaten (DOC, RTF, HTML, PDF, XLS, XML usw.) zu erstellen. Das ausgedruckte Dokument spiegelt das Markenimage des Unternehmens wider. Das Dokument muss nicht nur ausgedruckt, sondern auch über ein Mailprogramm gesendet oder im HTML- oder PDF-Format auf dem Web veröffentlicht werden können. Diese Funktionen für die Veröffentlichung, den Ausdruck und die Sendung der Dokumente sind in dem Tool enthalten. Ein AS/400-Programm erstellt automatisch Dokumente von Vorlagen und Daten aus der Datenbank. Es archiviert, druckt und sendet, ohne dass der Benutzer einzugreifen braucht. Es kann, falls nötig, dem Benutzer das Dokument zur Validierung oder Korrektur vorlegen. Es besteht eine komplette Interaktion zwischen der Sicherheit der Datenverarbeitung der AS/400 und den ausgiebigen Präsentationsmöglichkeiten von Windows. Auch die Modernisierung oder Migration der Anwendungen, die vorher Office Vision verwendet haben, ist dadurch erleichtert worden. Es gibt nur wenig Entwicklung, dafür jedoch eine bedeutende Verbesserung der Qualität der Dokumente. AURA Equipements F-91946 LES ULIS Cedex (+33) 01/690701-45 www.easycom-aura.com Midrange MAGAZIN Juli 2002 Anzeige Ein Unternehmen, das heute mit eServern arbeitet, möchte seine Anwendungen nicht komplett umgestalten müssen, um sie zu modernisieren, sie vom Web aus zugänglich zu machen oder die Präsentation der Dokumente zu verbessern. 11 Titelthema Neue, intuitiv bedienbare Systeme anstelle Altbewährtem Feel your Software In der ERP-Branche ist eine rasante Entwicklung zu beobachten. Die Anforderungen an die Systemlösungen in punkto Funktionalität steigen ständig. Und wer sich den ERP- und e-Business-Markt einmal genauer anschaut, wird feststellen, dass es inzwischen eine geradezu unüberschaubare Fülle von Zusatzpaketen für SCM oder CRM gibt. Leider sind diese Software-Lösungen – vom betriebswirtschaftlichen Blickpunkt aus gesehen – allzu oft veraltet und auch technisch nicht auf dem neuesten Stand. D arüber hinaus sind die zurzeit gängigen ERP-Systeme gerade für mittelständische Unternehmen meistens überdimensioniert und nur mit großem zeitlichen und finanziellen Aufwand an die tatsächlichen Bedürfnisse der Anwender und Geschäftsprozesse anzupassen. Schnittstellenprobleme tun ihr Übriges, um so manchem Mittelständler die Einführung neuer Funktionalitäten beim „alten“ ERP-System zur Qual werden zu lassen. Kurz gesagt: Viele altbewährte Systeme werden mit viel Aufwand weiterentwickelt – der Kunde wünscht aber eigentlich ein perfektes, intuitiv bedienbares System aus einem Guss. 12 ERP neu definiert Genau hier setzt das innovative ERPIISystem Semiramis der C.I.S. Cross Industrie Software AG an. Dem Leitgedanken „Feel your software!“ folgend hat das in Hannover ansässige Unternehmen ein völlig neues ERP-System konzipiert und umgesetzt: Die vollständig in Java programmierte Software unterstützt neben Windows 2000 und XP u.a. IBMs iSeries (AS/400), diverse Unix-Derivate, SuSe Linux und Solaris. Durch die konsequent auf InternetTechnologie basierende Bedienungsoberfläche können Geschäftsprozesse und Organisationsmodelle systemplattform-unabhängig darstellt und bequem angepasst werden. Für eine direkte und komfortable Verbindung zu relevanten Datenbeständen sorgt die dreistufige Client-Server-Architektur. Der zwischengeschaltete Semiramis Application Server (SAS) garantiert eine optimale Kommunikation zwischen Datenbank und Benutzer. Der Clou: Um mit der Software arbeiten zu können, werden lediglich ein Computer und ein Anschluss ans Internet benötigt. Als Bedienungsoberfläche kommt jeder der gängigen Internet-Browser in Frage (und das ohne zusätzliche Applets, Plug-Ins oder Active X Controls). Somit können Benutzer der Software – ganz gleich ob Kunde, Lieferant oder Außendienstmitarbeiter – zu jeder Zeit an jedem Ort der Welt in stets gleichbleibender Qualität (zusammen)arbeiten. Das spart Zeit und Geld. So können ITRessourcen gut genutzt werden, ohne das administrative Kosten für den Client anfallen. Sicherheit inklusive Auch in punkto Datensicherheit überzeugt die Lösung durch umfangreiche Leistungen: Ein ausgereiftes Berechti- www.midrangemagazin.de Juli 2002 gungssystem, Authentifizierung mittels Zertifikate, Unterstützung von LDAP sowie Verschlüsselung mit SSL und TLS gehören selbstverständlich zum Funktionsumfang der Software. Umfassende Systemtools – z.B. Systemcockpit oder Profiling – werden ebenfalls unterstützt. Alles in allem steht mit Semiramis gerade dem unternehmerischen Mittelstand ein performantes ERPII-System zur Verfügung. Es gewährleistet ein hohes Maß an Investitionssicherheit. Die streng in einzelnen Funktionalitäten untergliederte, und damit letztlich wiederum sehr offene Client-Server-Architektur macht sich im wahrsten Sinne bezahlt. Und stufenweise lässt sich das IT-System bei Bedarf jederzeit erweitern. Das gilt insbesondere auch für die Zukunft: Neue Technologien erfordern schließlich neue Lösungen. „Semiramis weiter auszubauen und weiterhin den maximalen Anwenderkomfort für den Mittelstand zu ermöglichen, bleibt auch weiterhin unsere Motivation für die Zukunft“, so Reinhold Karner, Gründer und Chef der C.I.S. AG. Dass sich das System erfolgreich etabliert, war bereits auf der diesjährigen CeBIT zu beobachten. So zählen zu den neuen Solution-Partnern u.a. die Gruber & Hufnagel Software GmbH aus Rheinzabern und EuroComConsult aus Duisburg. Außerdem hat die C.I.S. AG ein ASP-Modell für die internetbasierte ERPII-Lösung Semiramis entwickelt. C.I.S. Cross Industrie Software AG D-30163 Hannover (+49) 0511/96605-0 www.cisag.com Titelthema Neuentwicklung versus Teilmodernisierung Der Schnellere gewinnt Bei immer kürzeren Produktlebenszyklen stehen Software-Hersteller in regelmäßigen Abständen vor der Entscheidung, ob eine Neuentwicklung oder eine Teilmodernisierung ihrer Software strategisch besser für das Unternehmen ist. D ie Frage der Weiterentwicklung stellen sich speziell die Entwickler von Standard-Software. Die Entscheidung ist aber auch nicht nur strategisch prägnant, sondern auch oft emotional. Denn eine Neuentwicklung impliziert in den Köpfen der Mitarbeiter und Kunden, dass das bestehende System alt und überholt ist. Das Management tendiert deshalb oft zu einer Teilmodernisierung. Die Entscheidung gegen eine Neuentwicklung wird oft von dem Argument Dr. Dieter Masak, Bereichsleiter Entwicklung, Varial Software AG einer hoher betrieblichen Ressourcenbindung und Umstrukturierung gestützt. Verschlechterung vorhanden ist, dann ist es höchste Zeit einzugreifen und eine echte Neuentwicklung zu starten. Objektive Entscheidungsfindung Ein strategisch gut aufgestelltes Unternehmen wird den Marktentwicklungen vorausgreifen und frühzeitig diesen Trend erkennen. Die Entscheidung für eine Neuentwicklung lässt sich nur durch innovative Produkte und einen daraus resultierenden Marktvorsprung rechtfertigen. Doch welche objektiven Kriterien sollten zur Entscheidungsfindung herangezogen werden? Von Code-Seite her ist es eindeutig: Sobald mehr als 20 Prozent aller Code-Zeilen verändert werden müssen, ist es kostengünstiger, ein Modul neu zu schreiben – unabhängig von der Programmiersprache. Die kostenseitige Bewertung setzt aber voraus, dass eine eindeutige Spezifikation vorhanden ist und der Code bewertet werden kann. In der Praxis tauchen hier die Schwierigkeiten auf. Kostenbewertung Man kann dieses Problem lösen, wenn man als Grundlage für die Bewertung die Zahl bzw. die Häufigkeit von wiederkehrenden Fehlern oder Seiteneffekten und Folgefehler von Fehlerbeseitigungen heranzieht. Diese Zahlen geben auf objektive Weise Aufschluss über die eigentliche Qualität der vorhandenen Software. Wenn bei eingehender Betrachtung ein Trend zur systematischen Letztendlich liegt diese Entscheidung in der Verantwortung des Management mit dem obersten Unternehmensziel, das Unternehmen am Markt konkurrenzfähig zu halten, denn nicht die Großen, sondern die schnellen Unternehmen werden die langsamen vom Markt verdrängen. Der Kommentator Dr. Dieter Masak ist Bereichsleiter Entwicklung bei der Varial Software AG Varial Software AG D-22605 Hamburg (+49) 0180/51520-00 www.varial.de Anzeige Midrange MAGAZIN Juli 2002 13 Titelthema Neuentwicklung, Modernisierung oder auch Koexistenz Application Modernization Viele Unternehmen sehen die Notwendigkeit, ihre bestehenden Anwendungen auf neue Architekturen umzustellen. Doch in diesen Anwendungen steckt ein hohes Invest sowie ein enormes Know-how, das man erhalten möchte. Um nun zu neuen Architekturen zu gelangen gibt es verschiedene Technologien, die der Autor im folgenden Artikel gegenüber stellt. Dieser Beitrag soll dazu beitragen, Entscheidungen zu treffen, ob das jeweilige Unternehmen eher den revolutionären Ansatz – also die Neuentwicklung – oder eher den evolutionären Weg, also die Modernisierung und sanfte Migration einschlagen sollte. Monolithische Architekturen Mehr als 80 Prozent der heute im Einsatz befindlichen betriebswirtschaftlichen Applikationen sind in Cobol, RPG oder vergleichbaren Technologien geschrieben. Monolithisch bedeutet, dass das User Interface eng verwoben mit der eigentlichen Geschäftslogik ist, dass oft sogar direkte Datenbankzugriffe aus der Anwendungslogik heraus getätigt werden. Das heißt, es existiert keine klare Trennung zwischen den Ebenen „Präsentationsschicht“ (User Interface), „Anwendungslogik“ und „Datenbank“. Das Elementarprinzip „Kapselung“, wie es das Software Engineering lehrt, ist nicht oder nur rudimentär vorhanden. Solche Applikationen sind naturgemäß nur bedingt flexibel, um neuen Anforderungen wie grafisches User Interface, Portabilität, Plattformunabhängigkeit, Skalierbarkeit und Integrationsfähigkeit in beispielsweise e-Business-Umgebungen gerecht zu werden. Zudem sind diese Applikationen oft schwer wartbar und damit teuer. Veränderungen nimmt man 14 nur sehr ungern vor, da die Seiteneffekte oft unvorhersehbar sind. Aber diese Anwendungen sind funktional hervorragend. Sie decken die Geschäftsprozesse des Unternehmens sehr gut ab. Sie sind optimal performant, stabil sowie durch den langjährigen Einsatz oft fehlerfrei und beherrschbar. Sie sind gut. Es stellt sich also die Frage, ob es für das jeweilige Unternehmen nicht günstiger ist, als Alternative zur kompletten Neuentwicklung zu versuchen, die Vorteile der existierenden Applikationen zu erhalten und eine sanfte Migration anzustreben. müssen schnell realisiert werden. Das Management fordert Integrationsfähigkeit, insbesondere e-Business-Fähigkeit und geringe Wartungskosten. Auf den Unternehmen lastet ein großer Wettbewerbsdruck. Die Inhouse-Applikationen müssen in B2B-Umgebungen integrierbar sein; Kunden, Lieferanten und Außendienstmitarbeiter wollen per Internet auf die Daten und mehr noch auf die Applikationslogik zugreifen. Die aktuellen Entwicklungen im Bereich „Mobile Business“ haben die technologischen Voraussetzungen geschaffen. Warum neue Architekturen Aus der Sicht des Software-Entwicklers lassen sich diese Forderungen nur durch flexibel und skalierbar aufgebaute Applikationen bedienen. Grundvoraussetzung ist, dass die Anwendungen streng 3-schichtig aufgebaut sind. D.h. es muss in der Software eine klare Trennung zwischen dem User Interface, der eigentlichen Anwendungslogik und der Datenbank existieren. Idealerweise sind die Applikationen stark modularisiert, die Geschäftslogik ist in Komponenten – so genannten „Business Objects“ – gekapselt. Noch nie war es so wichtig wie heute, Anwendungen flexibel aufzubauen. Die Innovationszyklen waren noch nie so kurz, der Erfolg eines Unternehmens war noch nie so stark abhängig von der Leistungsfähigkeit der IT wie in der heutigen e-Business-Zeit. Die Anwender fordern State-of-the-ArtBedienoberflächen; Integration in z.B. Office-Umgebungen wird erwartet. Der berühmte Anwendungsstau wird nicht mehr akzeptiert, neue Anforderungen Aufwand und Nutzen von Modernisierungstechnologien www.midrangemagazin.de Juli 2002 Titelthema Einer Idealsicht des Informatikers steht die betriebswirtschaftliche Sicht des Managements gegenüber. Es existiert ja das Team, das die bisherigen Applikationen entwickelt hat. Dieses Team bringt hervorragendes Know-how über die Prozesse des Unternehmens sowie über die Umsetzung dieser Prozesse in die Software mit. Dieses Know-how gilt es zu erhalten. Das Management muss also beurteilen, inwieweit das existierende Team zu motivieren ist, sich in neue Technologien einzuarbeiten. Das Management muss Kosten beurteilen und Zeithorizonte abschätzen. Eine Gartner Studie vom September 2000 hat sich mit der Fragestellung beschäftigt, welche Investitionen notwendig sind, um einen Cobol-Programmierer in Java auszubilden, so dass er die gleiche Produktivität in Java erreicht, wie vorher in Cobol. Das Ergebnis dieser Studie zeigt, abhängig natürlich von individuellen Faktoren, dass betriebswirtschaftlich gesehen durch Ausbildungskosten und Produktivitätsausfall ungefähr ein Jahresgehalt anzusetzen ist. Die komplette Ausbildungs- und Einarbeitungszeit ist ebenfalls mit zirka einem Jahr anzusetzen. Damit stellt sich die Frage, ob die Ideallösung des Informatikers auch betriebswirtschaftlich in allen Fällen vernünftig ist und welche Alternativen existieren. Klassifizierung Technologien Folgende grundlegenden Technologien lassen sich unterscheiden. Dabei können die genannten Ansätze entweder isoliert gefahren werden oder auch in eine sukzessive Migration hin zu neuen Architekturen integriert werden. 1. GUIfizierung 2. Modularisierung (ILE, SQL) vollständiger objektorientierter Analyse und Programmierung ist dagegen sehr aufwendig und teuer. Umgekehrt steigt auch die Wirkung, d.h. die Vorteile bezüglich Flexibilität, Integrationsfähigkeit, Wartbarkeit, Anpassbarkeit, Skalierbarkeit und Portabilität der mit der jeweiligen Technologie entwickelten Applikationen. Es ist also notwendig, dass man sich seine jeweilige Ausgangssituation klar macht und eine Bewertung der unterschiedlichen Technologien durchführt, um zu der insgesamt günstigsten Entscheidung zu gelangen. Fragen die man sich stellen sollte sind zum Beispiel: – Habe ich die „grüne Wiese“ und die Zeit für die komplette Neuentwicklung? – Habe ich Investitionen zu schützen, möchte ich das Existierende möglichst erhalten bzw. Neues entwickeln und Existierendes integrieren? – Welches Know-how und welche Motivation hat mein Team; welche Technologien sind beherrschbar für mein Team? – Möchte ich einen sanften Übergang oder den „Big Bang“ – also Evolution oder Revolution? – Welche Kosten sind darstellbar, welche Risiken sind tragbar? Die vollständige technische Abhandlung der unterschiedlichen Technologien 1. bis 3. finden Sie im Web unter www.midrangemagazin.de. Der Ansatz „OOA/OOD/OOP“ ist weniger Werkzeug oder Programmiersprache, sondern die Methodik, wie sie heute Stand der Technik im Software Engineering ist. Aus diesem Grund wird in diesem Beitrag nicht näher darauf eingegangen. 3a. 4GL / Sourcecode-Generatoren 4. OOA/OOD/OOP Grundsätzlich kann man sagen, dass die Komplexität und damit die Kosten von 1. nach 4. steigen. GUIfizierung ist sehr einfach und schnell mit geringen Kosten zu realisieren, die Neuentwicklung mit Der Autor Dipl.-Informatiker Rolf Stephan ist Vorstand der AD Solutions AG. AD Solutions AG D-40789 Monheim (+49) 02173/1675-0 www.adsolutions-group.com Midrange MAGAZIN Juli 2002 Anzeige 3b. HLL (High Level Language) Coding 15 Titelthema Neue Chancen durch Anwendungsmodernisierung Auf zu neuen Ufern Das Internet verändert die Welt – auch die Anwendungswelt. Unabhängig vom zwischenzeitlichen Niedergang der Dot.ComEconomy mehren sich die Anzeichen, dass e-Business-Funktionen im zweiten Halbjahr des laufenden Jahres doch zu einer der treibenden Investitionsmotive in der Informationswirtschaft werden. Dabei sind jedoch weniger – dies ist eine Lehre aus den Erfahrungen der zurückliegenden 24 Monate – die Großprojekte „auf der grünen Wiese“ angestrebt und vom strenger werdenden Controlling genehmigt. Angesagt ist vielmehr eine schrittweise verlaufende Modifikation bestehender Unternehmenslösungen durch webbasierte Mehrwertdienste und Lösungen. D er vollmundige Ansatz des Jahres 2000 – e-Business verlange völlig neue Lösungsansätze in den Unternehmen – stimmt in dieser grundsätzlichen Form nicht. Vielmehr werden die bewährten Geschäftsprozesse nach wie vor optimal durch die bestehenden Anwendungen erfüllt. Neue Herausforderungen im Management unternehmensübergreifender Geschäftsprozesse im Zug zu mehr Transparenz der Unternehmensabläufe nicht nur intern, sondern auch extern gegenüber Partnern und der stärker werdende Trend zum Outsourcing von Geschäftsbereichen (zum Beispiel in der Logistik) verlangen nach Erweiterungen. Dabei spielen der schnelle Projekterfolg, der kurzfristige ROI bei der Genehmigung von Investitionen die dominante Rolle. 16 Auch die mittelstandsorientierten Lösungsangebote auf der IBM iSeries stehen unter diesem Modernisierungszwang. Der Mittelstand ist an Lösungsansätzen interessiert, die Partnernetzwerke mit Kunden und Lieferanten unterstützen. Er ist längst, wenn auch nicht global, so doch sicher weltweit mit lokalen Niederlassungen aufgestellt. Für mittelständische Unternehmen hat die Konzentration auf Kernkompetenzen die Konsequenz, Teilaufgaben an Outsourcing-Partner auszulagern. Dennoch aber sollen die Geschäftsprozesse weiterhin einheitlich, integriert und durchgängig abgebildet werden können. Das Internet bietet dazu eine hervorragende Kommunikationsplattform. eignung der Tools bewiesen. Beide Tools sind darüber hinaus (abhängig von der Lizenzvereinbarung) Bestandteil des Lieferumfangs von OS/400 und damit praktisch kostenlos. Angesichts knapper Kassen ein weiterer Grund, sich mit diesen Werkzeugen näher zu befassen. WebSphere Mit WebSphere hat IBM für die iSeries ein Paket an Tools zur Entwicklung und Nutzung webbasierter Anwendungen bereitgestellt, das sich sehr gut zur Modernisierung bestehender Unternehmenslösungen eignet. Zusammen mit den bekannten Vorteilen der iSeries – nämlich hohe Integration der Systemkomponenten, Verfügbarkeit und günstige Cost of Ownership – hat WebSphere das Zeug, einen neuen Lebenszyklus für bestehende RPG- und Cobol-Anwendungen auf dem Midrange-System einzuläuten. Zwei dieser Tools – WebFacing und Net.Data – sind hervorragend geeignet, eine schrittweise Modernisierung der Anwendungen auf der iSeries zu erreichen und gleichzeitig neue Mehrwertdienste und Lösungen für das Web zu entwickeln. Die GUS Group hat hier in den zurückliegenden Monaten erhebliches Know-how aufgebaut. Zahlreiche erfolgreiche Projekte mit Kunden aus dem öffentlichen Dienst ebenso wie in Handel und Industrie haben die Praxis- www.midrangemagazin.de Juli 2002 Net.Data Net.Data ist eine Scriptsprache, die Webanwendungen mit HTML-basierter Oberfläche – also browserfähig – erzeugt. Lösungen dieser Art eigenen sich sowohl für den Einsatz im Intranet (geschulte Mitarbeiter), im Extranet (Partner außerhalb des Unternehmens) und im Internet (ungeschulte, unbekannte Anwender). Mit dieser Scriptsprache können klassische HTML-Statements zur Gestaltung von Oberflächen ebenso eingebunden werden wie SQL-Abfragen für die Präsentation und Speicherung der Informationen, wobei der direkte, geschützte Zugriff auf die DB2400-Tabellen der iSeries-Anwendungen unterstützt wird. Damit ist ein einfacher Pfad geebnet, um zusätzliche Auskunfts- und Erfassungsmasken für bestehende Lösungen im Web zu entwickeln. Abfragen und Logi- Titelthema ken (zum Beispiel Plausibilitätsprüfungen) können ebenso editiert werden. Zusätzlich sind für komplexere Transaktionen Calls zu bestehenden iSeriesProgrammen möglich. Zusätzliche Sicherheit bietet hier die Einbindung von „Stored Procedures“, die aus der Datenbank heraus Programme aufrufen. Dadurch werden unerlaubte Zugriffe auf iSeries-Anwendungen über das Web weitgehend verhindert. werden. Die Möglichkeit, bestimmte Maskeninhalte auszublenden, ist ebenfalls gegeben. Dabei kann auch nach der Umstellung von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz entschieden werden, ob die klassische 5250-Oberfläche (mit oder ohne GUI) oder aber die neue Browser-Oberfläche eingesetzt wird. Drop-Down-Menüs und Schaltflächen erleichtern die Navigation mit der Maus. Die GUS Group hat im Rahmen von Kundenprojekten eine Reihe von Portal- und Monitoring-Anwendungen mit Hilfe von Net.Data entwickelt, die – abgesichert durch einen Security Layer zwischen Internet, Webserver und Anwendungsserver – sichere Webanwendungen auf der Basis von iSeries-Lösungen eröffnen. Neben Standardportalen (für Außendienst, Kunden, Lieferanten, Management) bietet die GUS Group Schulungen zur Anwendungsmodernisierung mit Hilfe von Net.Data an. Die Erfahrungen zeigen, dass bereits nach zwei Tagen erste Portalanwendungen mit voller Integration zu den Unternehmenslösungen möglich sind. Sicherheitsberatung und der GUS Security Layer 2.0 runden dieses Angebot ab. Entscheidend ist auch hier, dass der bestehende Code nicht verändert werden muss. Bei der Umstellung des von der GUS Group entwickelten ERP-Systems Charisma zeigte sich, dass die Anwendung mit rund 5.000 Bildschirmformaten, etwa 1.800 Programmen und 300 Tabellen in kurzer Zeit (weniger als drei Monaten) umgestellt und praxistauglich eingesetzt werden konnte. Dabei hat das Softwarehaus in engem Kontakt mit dem IBM Entwicklungslabor in Toronto die Eignung des WebFacing-Tools für den deutschen Markt vorangetrieben. So werden inzwischen Umlaute, Kommastellen statt Punkt etc. unterstützt. WebFacing ist ein Konvertierungstool, mit dem klassische Green Screen-Oberflächen in Browser-Oberflächen umgewandelt werden. Im Unterschied zu den heute üblichen Screen Scrapers, die eine Windows-ähnliche grafische Benutzeroberfläche erzeugen, ist keine Installation auf den Clients nötig, da die Umstellung einmalig erfolgt. Mit WebFacing können traditionelle Anwendungen innerhalb kürzester Zeit browserfähig modernisiert und damit für den dezentralen Einsatz genutzt werden. WebFacing analysiert die existierende DDS einer RPG- oder Cobol-Anwendung und generiert daraus Java-Komponenten zur Darstellung im Browser. Die Komponenten werden auf den WebSphere-Host (iSeries oder PC) übertragen und stehen somit zentral auf dem Server zur Verfügung. Vorgefertigte Templates können weiter individuell modifiziert Insgesamt zeigt sich, dass die Anwendungsmodernisierung mit Net.Data und WebFacing greift; die Lösungen lassen sich nicht nur funktional sauber erweitern. Die Darstellung in einer einheitlichen Browser-Oberfläche und die Bereitstellung von Lösungen über das Web erweitern die Nutzungsmöglichkeiten bestehender iSeries-Anwendungen signifikant. e-Business ist evolutionär. Der Autor Martin Vollmer ist Leiter Produkt-Marketing der GUS Group AG & Co. KG GUS Group AG & Co. KG D-50968 Köln (+49) 0221/37659-0 www.gus-group.com Midrange MAGAZIN Juli 2002 Anzeige WebFacing Die GUS Group bietet hier Beratung bei der Einsatzplanung, Konfiguration und Performance-Messung sowie bei der Software-Evaluierung an und führt auch Umstellungsprojekte für Drittanwendungen durch. 17 Titelthema Modernisierung und Integration von Altsystemen Aus Alt mach Neu Auch nach den historischen Erneuerungswellen der Jahr-2000-Anpassung und der EuroEinführung bleibt die Modernisierung von Altsystemen an der Tagesordnung der ITAbteilungen. Heute wird sie von neuen Geschäftsmodellen betrieben wie e-Business, Customer-Relationship-Management oder Supply-Chain-Management, die neue Anforderungen an die IT stellen. U m diesen Anforderungen gerecht zu werden, modernisieren IT-Abteilungen ihr Lösungsportfolio auf zweierlei Weise: Sie führen neue Anwendungen ein oder/und sie modernisieren ihre bestehenden Applikationen. Gerade letzteres steht vor dem Hintergrund erstmals sinkender IT-Budgets immer öfter an. Aber nicht nur ökonomische Zwänge machen Modernisierung von Software nötig. Häufig erscheint die Ablösung eines funktionierenden Systems durch ein neues, unbekanntes zu riskant oder auch nicht notwendig. Es reicht, wenn ein paar fehlende Funktionen, wie der Zugriff über ein Browser-Frontend, ergänzt werden. Anzeige Integration als Schlüssel 18 Modernisierung von Altsystemen heißt heute auch und vor allem Integration. Denn, um den Anforderungen der oben erwähnten Geschäftsmodelle und Konzepte, welche allesamt die gewohnten Bereichs- und „Softwaregrenzen“ überschreiten bzw. diese erweitern, erfolgreich zu begegnen, müssen bisher getrennt arbeitende oder neu eingeführte Lösungen integriert werden. Nach Studien von Gartner und IDC gehört die Integration zu den „Kardinalsanforderungen des e-Business“. Hier geht es beispielsweise darum, eine neue Online- www.midrangemagazin.de Juli 2002 Bestell-Lösung mit einer bestehenden Warenwirtschaft oder der seit Jahren gepflegten Datenbank zu koppeln. SupplyChain-Management heißt, dass die verschiedenen Glieder der Kette innerhalb und außerhalb des Unternehmens softwaretechnisch miteinander kommunizieren müssen. Ähnliche Anforderungen ergeben sich bei der Realisierung von Customer-Relationship-ManagementProjekten. Falls man nicht vollständig auf eine Standardlösung setzt, müssen bisher isolierte Systeme – wie etwa der Versandabteilung, des Vertriebs oder des Services – miteinander harmonieren. Titelthema Da die Softwareintegration für die Realisierung von neuen, innovativen Geschäftsprozessen, die den Unternehmen Wettbewerbsvorteile bringen, eine so große Rolle spielt, sind die heißesten Diskussionsthemen der Softwarebranche in diesem Bereich angesiedelt: Enterprise Application Integration (EAI) und Web-Services heißen die aktuellen Schlagworte. Dient ersteres dazu, die unternehmensinternen Systeme zusammenzubinden, ist letzteres eher dazu gedacht, Software über Unternehmensund Systemgrenzen hinweg via Internet zu koppeln. Modernisierung auf drei Ebenen Modernisierung im engeren Sinne und Integration als Modernisierung im weiteren Sinne kann auf allen drei Ebenen von Softwarelösungen ansetzen: Präsentation, Logik oder Daten. Die Modernisierung von Altsystemen reicht vom „einfachen“ Aufsetzen grafischer Nutzerschnittstellen über funktionale Erweiterungen – etwa die Einbindung von Multimedia-Datenbanken in iSeriesWarenwirtschaften – bis hin zur „Verlängerung“ einer Lösung ins Internet, um Kunden oder Partnern Zugang zu Unternehmensfunktionen via Web zu ermöglichen. Bei der Integration von Altsystemen ändert sich an der eigentlichen Anwendung nur wenig, sie wird lediglich durch verschiedene Techniken mit anderen Lösungen verknüpft. Dies kann beispielsweise die lose Kopplung über Web-Services sein oder das Verschmelzen von Applikationen zu so genannten Composite Applications (Gartner Group). Zur Modernisierung von Applikationen differenziert eine Gartner-Studie zwei grundlegende Ansätze: Non-invasiv und invasiv. Non-invasive Methoden lassen Code, Daten, Transaktionen und Nutzerschnittfläche des Legacy-Systems unberührt und interpretieren diese lediglich, um darauf neue Funktionen aufzusetzen. Mit invasiven Ansätzen verändern Entwickler eine oder mehrere dieser „Legacy-Quellen“. Nur die wenigsten Unternehmen möchten in ihre funktionierenden Altsysteme eingreifen, deshalb herrschen zur Zeit non-invasive Methoden in den IT-Abteilungen vor. Zu „härteren“ Mitteln, wie der kompletten Transformation einer Anwendung, wird nur dann gegriffen, wenn die Plattform sehr veraltet ist oder, wenn die Ressourcen zur Systempflege – etwa Cobol-Entwickler – mittelfristig nicht mehr zur Verfügung stehen. mentgeschäfte der deutschen Sparkassen abwickelt. Sie nutzt das Werkzeug ebenfalls als zentrales Integrations- und Modernisierungstool. Auch Web-Applikationen werden damit entwickelt. So hat die DGZ-DekaBank-Tochter eine B2B-Lösung für die deutschen Sparkassen entwickelt, mit der sich die Sparkassen-Berater über die Kunden-Depots informieren können. Universelle Tools Neben Spezialtools, die konzipiert sind, um jeweils auf einer Ebene „Modernisierungsaufgaben“ zu übernehmen, gibt auf dem Markt universelle Tools wie den Magic eDeveloper von Magic Software Enterprises. Er kann für fast alle Modernisierungsund Integrationsmethoden eingesetzt werden. Das Werkzeug beherrscht eine große Bandbreite von Technologien und kann beispielsweise zur Entwicklung von Client-/Server- und Web-Applikationen eingesetzt werden. Moderne Technologien wie Java, J2EE oder Web-Services sind in das Tool integriert und stehen dem Entwickler in einer einheitlichen Umgebung zur Verfügung. Es arbeitet nahezu plattform- und datenbankunabhängig. Magic Software Enterprises Deutschland GmbH D-85737 Ismaning (+49) 089/96273-0 www.magicsoftware.com/germany Anzeige Universaltools werden in IT-Abteilungen strategisch eingesetzt, um damit neben Integrations- und Modernisierungsprogrammen auch Neuentwicklungen zu realisieren, die Standardlösungen ergänzen sollen. Live im Einsatz Nintendo of Europe, europäische Niederlassung des japanischen Herstellers von Spielekonsolen, setzt den Magic eDeveloper als Universaltool ein. Nintendo modernisiert damit sein existierendes EPR-System IBS, bis es durch Eigenentwicklung und J.D. EdwardsStandardkomponenten vollständig abgelöst ist. Gleichzeitig hat das Unternehmen damit bereits eine Web-Applikation für die italienischen Händler entwickelt. Ähnlich setzt die Deutsche Girozentrale DekaBank Luxembourg S.A. Magic ein. Die Bank gehört zum DGZDekaBank-Konzern, der die Invest- Midrange MAGAZIN Juli 2002 19 Titelthema Technologiebegeisterung vs. Lösen Technologien die Probleme falscher Strukturen Kundenverantwortung Wie alt darf eine aktuelle ERP-Software sein? Zwei Jahre – mit all ihren Kinderkrankheiten, oder eher fünf Jahre, dann zwar hervorragend funktionsfähig, aber technologisch hart an der Grenze des Vertretbaren? Wie steht es gar mit Anwendungen, die sich seit zehn und mehr Jahren endlos bewährt haben und über Jahre gewachsen sind. Wer sagt denn, dass alles, was älter als fünf Jahre ist, noch in Lochkarten-Logik denken muss? Entweder – oder? Da bleibt nur die schnöde Erkenntnis, dass die Technologie einer jetzt gestarteten Neuentwicklung schon Schnee von gestern ist, wenn die Software nach fünf Jahren in der Version 3.x endlich wirklich marktreif ist! So ergeben sich für jeden Hersteller bei der Abwägung von Pro und Contra einer Neuentwicklung fünf entscheidende Kriterien: 4. Bringen Multi-Plattform-Lösungen neben dem „vermeintlichen“ strategischen Vorteil auch Nutzen im Tagesgeschäft, oder überwiegen nach der Implementierung die Restriktionen aus dem kleinsten gemeinsamen Nenner aller Plattformen? 5. Bringt die komplette Neuentwicklung auch die erwarteten Vorteile für den Anwender? Oder erfordern ein paar nette Features – insbesondere der Oberflächengestaltung und im Anwendungshandling – hohe Investitionen in die Hardware-Strukturen? Müssen diese neuen Annehmlichkeiten etwa mit fehlenden Funktionen, mit Problemen innerhalb neuer Strukturen oder gar mit der Neuentwicklung aller Individualteile bezahlt werden? 3. Welche Plattform (AS/400, Windows, Linux etc.) muss die Software unterstützen? Oder ist diese Frage völlig uninteressant, weil ein Anwenderunternehmen immer nur eine Plattform für ein ERP-System einsetzt? 20 1. Der über Jahre auf einer stabilen Plattform und Datenbank entwickelte und ständig optimierte Kern der ERP-Anwendung darf nicht irgend einer aktuellen Technologie geopfert werden. Zumindest solange alle aktuellen Kundenwünsche und Anforderungen ohne „faule Kompromisse“ implementiert werden können. Kompromiss erforderlich 2. Anforderungen an Bedienkomfort müssen in einer gesunden Mischung aus der eigentlichen Aufgabe der Software und dem für das Tagesgeschäft Machbaren und Effizienten gelöst werden. Das heißt, neue Technologien müssen da genutzt werden, wo sie wirkliche Vorteile bringen. Unter diesem Aspekt entwickeln wir wirtschaftliche, bezahlbare Lösungen mit greifbarem Nutzen für den Mittelstand, indem wir Bewährtes in alten Technologien weiter verbessern und neue Technologien sinnvoll und praxisgerecht integrieren. Wer die Fragen ehrlich und frei von „Technologie-Geilheit“ beantwortet, wird sicher zu der Erkenntnis kommen, dass auch hier – wie so häufig im Leben – der Königsweg ein sehr vernünftiger Kompromiss ist. Und wenn man den einen oder anderen Werbespot der letzten Um diesen selbst gesetzten Anforderungen gerecht zu werden, hat das Koblenzer Softwarehaus den vorhin erwähnten Königsweg bereits vor vier Jahren eingeschlagen. Der erste Schritt war die Integration der MS-Office-Produktlinie aus der ERP-Anwendung heraus. 1. Gehen alle Kunden den Weg in die neue Technologie mit oder bezahlen die treuen Altkunden, die mit der vorhandenen Lösung insgesamt glücklich sind, den zwangsläufigen Stillstand der „alten“ Anwendung? 2. Gibt es Anforderungen des Marktes und der Kunden, die das bestehende „alte“ System nicht abdecken kann und die deshalb eine Neuentwicklung erfordern? Wochen betrachtet, scheint das durchaus im Trend zu liegen: „D2 wird Vodafone, und alles bleibt bestens“. Ein Softwarehaus, das es schafft, dem Leitspruch dieser Kampagne zu folgen, wird sicherlich keine treuen Kunden verärgern und gleichwohl die aktuellen Anforderungen erfüllen können. Für uns, das Koblenzer Systemhaus OGS, hat die Abwägung dieser Fragen zu folgendem Resultat geführt: www.midrangemagazin.de Juli 2002 Titelthema Der auf der CeBit 2002 ausgelobte Trend „back to the mainframe“ kommt sicherlich aus der Anwendungsfrustration der „intelligenten“ Clients als Trend der Jahre 1995 – 2000, einhergehend mit den teuren Versuchen, diese „Auswüchse“ mit Mitteln wie Citrix Metaframe & Co zu bekämpfen. Zukunftsorientiert In der Folgezeit wurden bei OGS die Brücken in die Welt der CRM- und e-BusinessSysteme geschlagen. Da aber gerade diese Systeme sich in der Logik und Philosophie von den ERP-Systemen unterscheiden, wurden hier hochintegrierte Schnittstellen mit gezielten und bewussten Inseln realisiert. Desgleichen wurden die kompletten ERP-Outputs auf native Windows-Clients umgestellt. Hier war die native Lösung einfach Pflicht, wenn aktuelle Kommunikationsmethoden wie Mail, PDF, HTML und XML brauchbar und praxistauglich gelöst werden sollen. Gerade für einfache, individuelle Formular- und List-Layoutgestaltung ist „Drag & Drop“ durch nichts zu ersetzen – zumindest wenn End-usergerechte Lösungen gefragt sind. Bleiben letztlich noch die Offline-Lösungen – sicherlich aus technologischer Sicht keine Wunschlösung. Aber selbst moderne mobile Kommunikationslösungen wie UMTS müssen im laufenden Betrieb bezahlt werden. Hier wurde daher ein hoher Anteil der Entwicklungsaufwendungen in die stabile und saubere Datenkommunikation intelligenter Clients mit dem Server gelegt. Aus heutiger Sicht verfügen OGS-Kunden mit dieser Strategie über ein System, das „up to date“ ist und dabei gleichzeitig den Erfahrungsschatz der letzten acht Jahre nicht vergessen hat. Der frühere Slogan „Soviel Individualität wie notwendig – soviel Standard wie möglich“ hat sich unter diesem Aspekt gewandelt in „Soviel Technologie wie notwendig – soviel Stabilität wie möglich“! Der Autor Marco Decker ist Marketingleiter der OGS Ges. für Datenverarbeitung und Systemberatung mbH OGS Ges. für Datenverarbeitung und Systemberatung mbH D-56068 Koblenz (+49) 0261/91595-0 www.ogs.de Midrange MAGAZIN Juli 2002 Anzeige Später wurde die komplette Benutzeroberfläche überarbeitet, vom althergebrachten Terminal abgelöst und native in Windows integriert. Dabei wurde bewusst auf ein intelligentes GUI – mit geringen Anforderungen an Datenübertragungsraten – gesetzt. Die vielen vorhandenen Implementierungen – mit allen Verbindungen zu dezentralen Liefer- und „Unter“-Verwaltungsstandorten – konnten so die bestehenden, kostengünstigen Telekommunikationsverbindungen weiter verwenden und mussten nicht „technologieverliebte“ Lösungen mit hohen Bandbreitenkosten in der Kommunikation bezahlen. 21 Titelthema e-Business und e-Commerce mit bestehenden AS/400-Applikationen Bewährtes im neuen Kleid Täglich höre ich dieselbe Frage: So moderne Technologie auf Basis „alter“ Programme? JA! Für den schnellen Einstieg in die e-Businessund e-Commerce-Welt ist es nicht unbedingt nötig, das Rad neu zu erfinden. Aber es ist absolut sinnvoll, auf der bestehenden Plattform mit ausgetesteten Anwendungen, die den Benutzern bestens bekannt sind, die ersten Gehversuche mit einer grösseren Verbreitung und einem völlig neuen Frontend zu machen. Diese so geschaffene Basis dann sinnvoll und gezielt mit neuen Modulen zu ergänzen und „aufzuwerten“, ist das erklärte Ziel, wenn die grosse Masse der Basisfunktionalitäten „reibungslos“ läuft. Wie ist das zu bewerkstelligen? Schritt 1: Man nehme ein Produkt, welches fähig ist, die bestehende Anwendung zu analysieren und auf diesen Ergebnissen textorientierter Bildschirme halbautomatisch oder gar vollautomatisch grafisch orientierte Benutzeroberflächen zu erstellen – nämlich Baby/GUI der Firma California Software. Diese kann man dann gezielt manuell verfeinern und in hochkomprimierter Form als Masken speichern. Schritt 2: Das Endprodukt aus Schritt 1 ist auf einer e-business-konformen Werkzeugumgebung zur Benutzung bereit zu stellen. Dies geschieht in unserem Fall auf Basis eines Windows/2000-Servers. Dort wird neben dem üblichen HTTP-Server ein Baby.com-Applikationsserver betrieben, der die Schnittstelle zwischen der herkömmlichen Anwendung auf der AS/400 und dem grafischen Arbeitsplatz mit Java-fähigem Browser bildet – das ist alles. 22 Schritt 3: Publizieren Sie die Adresse des Applikationsservers Ihren Kunden und los geht’s! Mit der Benutzung kommt der Appetit nach mehr und sicher auch nach neuer Funktionalität, die Sie entweder auf gewohnte Weise auf der AS/400 entwickeln und wie im Schritt 1 „e-commercialisieren“, oder aber direkt in Java neu schreiben und in die vorhandenen Masken einbinden. Wo liegt der Nutzen? Durch die Verwendung der ausgetesteten Applikationselemente für die grosse Basis der Anwendung bleiben die Entwicklungskosten niedrig. Da das System Mechanismen bietet, um die neu gestaltete grafische Oberfläche mit der sich dynamisch verändernden AS/400-Anwendung zu synchronisieren, wirken sich die zusätzlichen Möglichkeiten auch nur minimal auf die Wartungskosten aus. Da die bewährte Plattform mit dem vorhandenen Datenbanksystem weiterhin benutzt wird, stehen sämtliche Funktionen dieser sehr sicheren und komfortablen DB nach wie vor zur Verfügung – vorerst noch ohne Verlangsamung durch Schnittstellen wie ODBC oder ähnlichem. Die zentrale Installation der neuen Module auf einem einzigen Server macht die Administration der öffentlich zur Verfügung stehenden Anwendungsteile sehr einfach. Wie sicher ist eine e-BusinessLösung auf dieser Basis? Optimal! Da die öffentlich zugänglichen Module nur die Oberfläche zur Anwendung darstellen, ist das System mit der Logistik und den Daten optimal vom e-Business-Teil abgetrennt. Weitere Sicherheit kann durch den Einsatz einer Firewall erreicht werden, die dann www.midrangemagazin.de Juli 2002 auch den Zugriff auf die grafischen Bildschirme kontrolliert. Ferner bietet das AS/400 von Haus aus ein sehr gutes Sicherheitskonzept, das den Zugriff auf der Ebene Benutzer, Verzeichnis, Anwendung und Datei regeln kann. Und die Zukunft? Nichts ist so konstant wie der Wandel! Gerade in diesem Umfeld treffen technologische und strategische Veränderungen auf mehreren Ebenen aufeinander. Die Antwort kann nur in der Flexibilität gesucht werden: Flexibilität in der Technologie durch den Übergang der Entwicklung auf zentraler Basis zu Client/ Server-Modellen sowie in der strategischen Ausrichtung durch die Möglichkeit der freien Wahl der Betriebsplattform. Beide Anforderungen sind heute im Umfeld der AS/400-Anwendungen mit wenig Aufwand realisierbar, d.h.: die Modernisierung der Anwendung mit Baby/GUI und Baby.com wie auch die Portierung der Anwendung auf Windows/NT, Linux oder verschiedene UNIX-Plattformen mit Unibol/400 und Baby/iSeries – natürlich zusammen mit der modernen grafischen Oberfläche aus demselben Haus. Der Autor Werner Neumann ist Geschäftsführer der NewServ AG NewServ AG CH-8142 Uitikon (+41) 01/40526-00 www.newserv.ch Titelthema Alles neu: Re-Engineering als interessante Alternative zur Neuentwicklung Lukrativ modernisieren Altgedienter Sourcecode ist noch lange nicht reif für den (elektronischen) Papierkorb. Zwar geraten praxiserprobte Anwendungen durch die rasante Entwicklung des Internet unter Druck. Doch anstatt komplette Lösungen neu zu entwickeln, stellt in vielen Fällen Re-Engineering die günstigere Variante dar. K lassische Client-Server-Architekturen halten nach wie vor bedeutende Marktnischen besetzt. Ihre Vorteile werden vor allem im Bereich des e-Business deutlich. Die meisten Anwendungen sind den Kinderschuhen längst entwachsen. e-Business-Lösungen großer Versandhäuser etwa verlangen mächtige Anwendungen, die mit Zugriffen mehrerer tausend Anwender zurecht kommen müssen. Sie umfassen umfangreiche Produktdatenbanken, beherrschen komplexe Transaktionen und Datenbankzugriffe. Hier kommen die Vorteile einer klassischen Host-Lösung voll zum Tragen. Backend-Integration wichtig Die wesentliche Herausforderung einer solchen Hostlösung liegt in der Integration des Backend, die einen Großteil der Kosten verschlingen kann. Ist das Backend samt zugehörigem Analyse- und CRM-System erfolgreich integriert, kommen die Vorteile der Hostarchitektur wie Zuverlässigkeit, Sicherheit, Ska- lierbarkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit dem e-Business voll zugute. Angesichts engerer IT-Budgets freuen sich CIOs auch über die günstige und transparente Kostenstruktur einer zentralistischen Hostlösung. So weit, so gut. Doch muss es immer eine komplette Neuentwicklung einer e-Business-Lösung sein? Immer häufiger ziehen CIOs eine Modernisierung bestehender Systeme als vielversprechende Variante in ihre Überlegungen mit ein. Die Vorteile liegen auf der Hand: Ein Großteil der Hostanwendungen wurde bereits vor Jahren in leistungsfähige Hochsprachen – wie z. B. COBOL – realisiert. Sie laufen stabil und zuverlässig. COBOL ist gut skalierbar und geht sparsam mit Ressourcen um – Eigenschaften, die im Falle einer Modernisierung bestehen bleiben. Tools erleichtern die Integration, die in Hinblick auf Technik und Sicherheit recht komplex ist. Beispielsweise müssen in der Regel verschiedene Kommunikationsprotokolle unterstützt werden. Die Usinger EasiRun Europa GmbH bietet mit FlexGen und FronTier zwei solcher Modernisierungstools. Die ReEngineering Suite FlexGen etwa unterstützt die Modernisierung bestehender Anwendungssysteme und vermeidet größere Eingriffe in den Sourcecode. Der Testaufwand sinkt entsprechend. Entwicklungstools bestehen aus Softwarebausteinen, die über definierte Schnittstellen mit der Außenwelt kommunizieren. Deshalb spricht man auch von Componentware. Schon jetzt haben viele Unternehmen positive Erfahrungen bei der Nutzung von Componentware gesammelt. Eine ansprechende Lösung für Transformierungsprobleme bietet die Produktpalette von Transoft, für die EasiRun die exklusiven Vertriebsrechte im deutschsprachigen Raum besitzt. Die Transoft Midrange MAGAZIN Juli 2002 Produktpalette gliedert sich in drei Bereiche: Die Screen Component Adapters stellen eine schnell implementierbare Transformierungslösung zur Modernisierung der Benutzeroberfläche bereit, die größere Eingriffe in den Sourcecode vermeidet. Die Data Component Adapters ermöglichen das Erstellen SQL-basierter Services, die als logische Komponenten in bestehende oder neu entwickelte Anwendungen integriert werden können. Bestehende Anwendungen in COBOL, RPG, C und BASIC können durch die Language Component Adapters in neue Anwendungsarchitekturen überführt werden. Modernisieren: Ja Fazit: Trotz der aktuellen Stagnation der Investitionen, die auch die e-BusinessProjekte tangiert, bietet sich in der Modernisierung von Anwendungen eine attraktive Alternative zur Neuentwicklung. Je größer die Zahl erfolgreicher Modernisierungsprojekte, desto stärker steigt der Anreiz für andere Unternehmen, auch ihre Anwendungen einem ReEngineering zu unterziehen. Denn unabhängig von der derzeitigen Konjunkturkrise schreitet die Entwicklung des e-Business weiter voran. Wer am Markt bestehen will, darf die Modernisierung nicht vernachlässigen und muss sich auf die Welt des Internets und die durch sie induzierten Entwicklungen einlassen. Autor: Donald Fitzgerald, EasiRun Europa GmbH Easirun Europa GmbH D-61250 Usingen (+49) 06081/91603 www.easirun.de 23 Titelthema Eigenentwicklung Erfolgreiches e-Business mit flexiblen IT-Lösungen vs. Lösungspaket Ohne eine flexible IT-Infrastruktur funktioniert e-Business nicht. Diese Erkenntnis hat sich auch bei mittelständischen Unternehmen weitgehend durchgesetzt. Da sich die Anforderungen an ihre Geschäftsprozesse im Netz ständig weiter entwickeln, muss ihre Infrastruktur in der Lage sein, offene Umgebungen, unterschiedliche Standards und die Integration neuer und bestehender Systeme zu unterstützen. Selbstentwickelte Applikationen werden diesen Anforderungen häufig nicht gerecht. Lösungspakete erfahrener IT-Partner hingegen – wie IBM WebSphere zum Beispiel – stellen e-Business in mittelständischen Firmen auf sichere Beine. Technologisches Know-how Die Basis für ein erfolgreiches e-Business sind moderne Software- und HardwareStrukturen. Diese technologischen Anforderungen stellen mittelständische Unternehmen häufig vor Probleme. Denn nicht jedes Unternehmen ist in der Lage, geeignete e-Business-Anwendungen zu entwickeln oder die selbstentwickelten Innovative e-Business-Lösungen Anzeige W enn mittelständische Unternehmen ihre Geschäftsprozesse in Einklang mit modernster Internet-Technologie bringen, praktizieren sie e-Business auf höchstem Niveau. Sie können ihre bestehenden Geschäftsbeziehungen intensivieren und leichter neue aufbauen; sie eröffnen sich neue Vertriebskanäle und werden für ihre Kunden, Partner und Lieferanten rund um die Uhr erreichbar. Unverzichtbar sind dabei Lösungen fürs CRM geworden, mit denen Mittelständler ihre Kunden langfristig binden und gleichzeitig ihr Produkt- und Dienstleistungsangebot optimieren können. Mindestens genauso wichtig erweist sich der Einsatz von SCM: Es unterstützt das Beschaffungssystem, denn Lagerkosten und Durchlaufzeiten werden reduziert – hohe Verfügbarkeit und termingerechte Lieferung inklusive. 24 mens? Nach der ehrlichen Beantwortung dieser Fragen kommen Mittelständler häufig zu der Einsicht, das sie bei der Umsetzung auf einen zuverlässigen ITPartner angewiesen sind, der ihnen neben einer individuellen, modernen IT-Infrastruktur auch Beratung und Wartung – vor allem aus einer Hand – liefern kann. Applikationen e-Business-fit zu machen. Für das mangelnde technologische Know-how gibt es viele Gründe. Um hier die richtigen Schritte zu machen, sollten sich Mittelständler fragen: Wie entwickle ich eine Lösung, die kompatibel mit meinen bestehenden Anwendungen ist? Habe ich dabei auch die unterschiedlichen Standards bedacht? Habe ich bei der Umsetzung auch auf eine hohe Skalierbarkeit geachtet? Wie sieht der Zeitrahmen für das geplante Projekt aus? Bin ich in der Lage, die fertiggestellte Lösung auch nach der Implementierung selbstständig zu warten? Und vor allem: Sprengt die e-Business-Lösung nicht den finanziellen Rahmen meines Unterneh- www.midrangemagazin.de Juli 2002 Dass die Nutzung professioneller Lösungspakete gegenüber selbstentwickelten Applikationen für das e-Business klare Vorteile hinsichtlich Kosten und Anwendungsvielfalt bringt, zeigen die WebSphere-Lösungen von IBM. Mit der e-Business-Lösung „WebSphere Portal Server“ lassen sich beispielsweise moderne unternehmensweite Webportale entwickeln, die einen zentralen Zugriff auf Applikationen und sämtliche Unternehmensdaten liefern. Aufgrund der hohen Integrationsfähigkeit mit anderen Produkten können auch komplexe Aufgaben wie Katalogisierung, Zusammenführung von Informationen und Workflow-Funktionen realisiert werden. Um den unterschiedlichen Anforderungen an Portale gerecht zu werden, bietet IBM drei spezifische Lösungen für die Anwendungssegmente Business-toConsumer (B2C), Business-to-Employee (B2E) und Business-to-Business (B2B) an. Eine wichtige Komponente von IBM WebSphere ist die IBM Middleware WebSphere MQ (vormals MQSeries). Mit WebSphere MQ können Anwendungen, die in verschiedenen Sprachen programmiert wurden und auf unterschiedlichen Plattformen laufen, sich dennoch „verständigen“ und so für unternehmensweiten Datenaustausch sor- Titelthema gen. MQSeries wurde 1999 von der Software & Information Industry Association (SIIA) mit dem Codie-Preis, dem „Oscar“ der amerikanischen SoftwareIndustrie, als beste Middleware ausgezeichnet. Bei zunehmender Komplexität oder Anzahl der Verbindungen zwischen den Anwendungen haben die Unternehmen die Möglichkeit, das so genannte Basic-Application-IntegrationAngebot zu nutzen. Es richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen, die ihre Daten über verschiedene IT-Systeme verwalten möchten oder sichergehen möchten, dass ihre elektroni- schen Transaktionen nur einmal stattfinden. Wer IBM WebSphere Applikationen nutzt, erzielt in erster Linie Zeitund Kosteneinsparungen – und das dank eines KommunikationsprotokollManagements zwischen den Systemen. Hinzu kommt ein hoher Durchsatz für die Übertragung von Millionen von Nachrichten täglich. wickelte dazu die Lösung „mybank“ – ein personalisierbares Business-to-Consumer-Finanz- und Serviceportal, das im Frühjahr 2002 online ging. Das IBM Lösungspaket wird mit bereits vordefinierten Applikationen – so genannten Portlets – geliefert. Das ermöglicht den IT-Verantwortlichen der SKWB Schoellerbank, sofort auf ihre bereits existierende Inhalte zuzugreifen – ohne zeitund kostenintensiven Programmieraufwand. Gezielt hat IBM hier darauf geachtet, dass Kundennähe und hohe Beratungsqualität auch über das weltweite Datennetz sichergestellt werden. Denn: Besonders im Bankenwesen ist die Kundenzufriedenheit nur über den persönlichen Kontakt – auch in Form eines personalisierbaren Internetportals – zu erreichen. Beispiel eines Finanzportals Der Autor Heiko Freise ist bei IBM SMB Software Sales Executive. Für die SKWB Schoellerbank AG in Wien hat IBM auf der technologischen Basis eines IBM WebSphere Portal Servers den Webauftritt realisiert. IBM ent- IBM Deutschland GmbH D-70569 Stuttgart (+49) 0711/785-0 www.de.ibm.com Anzeige Midrange MAGAZIN Juli 2002 25 Titelthema Kleine Budgets vs. notwendige Änderungen Alles neu um jeden Preis Es gibt wohl kaum einen IT-Verantwortlichen in modernen Unternehmen, der nicht schon mit folgender Situation konfrontiert wurde: Die Erwartungen der Fachabteilungen an ihre IT-Anwendungen steigen ständig, neue Anforderungen und Aufgabenfelder scheinen fast täglich hinzuzukommen und lassen schnell den Ruf nach neuen oder erweiterten Anwendungen laut werden. Bei gegebenem Handlungsbedarf beginnen sich hier auch schon die ersten Probleme aufzutun! Mittel zum Zweck Die Erstellung neuer Anwendungen ist teuer und zeitaufwändig, das vorhandene Budget leider oft nur allzu begrenzt. Erschwerend kommt hinzu, dass die geforderten Neuerungen und Modifikationen es oft notwendig werden lassen, die Grenzen von Abteilungen und Geschäftsbereichen zu überschreiten. Selbst die kleinste Änderung oder Neuerung wirkt sich somit schnell auf ein sehr komplexes Netz vorhandener Prozesse und Anwendungen aus und will daher gut durchdacht sein, um nicht eine Welle weiterer Änderungen nach sich zu ziehen. Auch sollte der Punkt des „Knowhows“ über die vorhandenen Anwendungen und Prozesse nicht unterschätzt werden. Oft sind diese Anwendungen über Jahre „organisch“ gewachsen und durch hausinterne Maßnahmen permanent modifiziert und angepasst worden. Die Erfahrung zeigt leider, dass das Wissen um die genauen Funktionen und Zusammenhänge der Anwendungen und Prozesse häufig nicht an einer zentralen Stelle gebündelt wird oder – im schlimmsten Falle – gar nicht mehr vorhanden ist. Spätestens an diesem Punkt wird jedem IT-Verantwortlichen klar, dass die geforderte Modernisierung seiner Anwendungen durch Neuentwicklung ein erhebliches Risiko in den Bereichen Kosten, Funktion und Zeit mit sich bringt. Es stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, vorhandene Lösungen nicht grundsätzlich neu zu definieren und zu entwickeln, sondern vielmehr – getreu dem Motto „Never touch a running sys- tem“ – die Modifikationen an bereits vorhandenen Anwendungen und Systemen und damit auch ihre Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Kostenbremse Diese Philosophie würde neue Anforderungen, soweit es möglich ist, in eigenen Komponenten realisieren, welche dann – unter Zuhilfenahme von wohldefinierten Schnittstellen und einer EAI-Infrastruktur – in die bereits vorhandenen Anwendungen und Systeme integriert werden. Da auf diese Art und Weise die Auswirkungen einer Neuerung oder Änderung stark lokal gehalten werden, sind in der Regel sowohl Projektaufwand als auch Projektlaufzeit – und damit üblicherweise auch die Kosten – wesentlich geringer und besser zu kalkulieren. Als beruhigende Nebeneffekte hat der IT-Verantwortliche weiterhin die Gewissheit, dass der Schulungsaufwand bei der Einführung sowie das Risiko, dass durch nicht entdeckte Fehler oder fehlende Funktionen der Produktivbetrieb des Unternehmens empfindlich gestört wird, erheblich sinken. Zugegebenermaßen gibt es Fälle, in denen eine Neuentwicklung unumgänglich bzw. wesentlich sinnvoller ist als eine mühselige Integration der Altsysteme. Doch gerade wenn bereits ein komplexes Netzwerk aus Altsystemen existiert, sollte der Frage „Alles neu um jeden Preis?“ auf jeden Fall Beachtung geschenkt werden. Der Autor Michael Kleeberg ist CTO der Seeburger AG. Seeburger AG D-75015 Bretten (+49) 07252/96-0 www.seeburger.de 26 www.midrangemagazin.de Juli 2002 Titelthema Der Vorteil modellbasierter Software-Entwicklung Flexible Lösungen Anwender der iSeries arbeiten immer dann mit selbstentwickelten Applikationen, wenn sie besonders wichtige Geschäftsprozesse mit IT unterstützen wollen. Der Einsatz von Standard-Software rechnet sich hier nicht, weil die Lizenzkosten und das notwendige umfangreiche Customizing die Kosten für eine eigene Entwicklung übersteigen. A ndererseits erwarten Anwender, dass sie ihre Applikationen nicht nur möglichst kostengünstig entwickeln, sondern vor allem auch flexibel an sich ändernde geschäftliche Voraussetzungen anpassen können. Eine bewährte Entwicklungsplattform wie Advantage 2E for iSeries 400 (früherer Name: COOL:2E) von Computer Associates (CA) sorgt für die notwendige Flexibilität sowie die schnelle Amortisierung bei der Entwicklung geschäftskritischer Anwendungen. Mit dieser Software kontrollieren Entwickler alle Aspekte der Implementierung – vom Design bis zur Produktivsetzung – in einer einheitlichen Umgebung. Herzstück der Lösung ist ein modellbasiertes Design, das schnell und effizient Native Code (RPG und Cobol) für die iSeries erzeugt. Auch die Wartung gestaltet sich durch den modellbasierenden Ansatz einfach und kostengünstig. Die AD Solutions AG, Premium Partner von CA, vertreibt die Produkte Advantage 2E for iSeries 400 und Advantage Plex exklusiv für den deutschen Markt. Komplette Entwicklungsumgebung Mithilfe von Modellen werden alle Programmteile generiert, die für die Produktivsetzung einer Anwendung notwendig sind. Anwendungen werden auf der Ebene von Geschäftsmodellen ent- worfen. Aus dem Designmodell generieren Entwickler dann Anwendungscode sowie Datenbank- und Benutzerschnittstellen. Die Software arbeitet mit bewährten Methoden wie Entity-Relationship-Modellen und objektbasiertem Design. Zudem trennt das Tool die Entwicklung von der Implementierung. Dadurch lassen sich Änderungen in der Spezifikation automatisch und überall im Anwendungsdesign anstoßen. Erweiterungen oder Änderungen in der Implementierung können unabhängig von der Spezifikation durchgeführt werden. Schließlich kann dasselbe Design auch für unterschiedliche Betriebssysteme und Rechnerwelten eingesetzt werden. Das Change Management sorgt dafür, das alle Änderungen im gesamten Entwicklungsprozess aufgezeichnet werden. Gute Verbindungen Mit dem Tool sind Entwickler zudem in der Lage, bestehende Anwendungen durch einen HTML-Generator webfähig zu machen. Änderungen am Applikationsmodell, eine Rekompilierung oder eine Reprogrammierung der Anwendung sind dabei nicht notwendig. Anwender können ihre Applikation weiterhin mit Advantage 2E for iSeries 400 warten und pflegen. Die Web-Option generiert HTML-Code direkt aus den Modellen. CA wird künftig auch andere Web-Sprachen wie XML oder WML unterstützen. Unter Modernisierungsaspekten ist die Verbindung von 2E zu Plex interessant, einer Entwicklungsumgebung für komplexe Client/Server- und Web-Anwendungen, die in einer heterogenen Rechnerumgebung laufen. Advantage Plex kann die Datenmodelle von 2E lesen und eine Server-Komponente generieren, die dann auf der iSeries läuft. Anwender, die neben OS/400 noch ein an- Midrange MAGAZIN Juli 2002 deres Betriebssystem einsetzen, verbinden so ihre Rechnerwelten mit sehr geringem Aufwand. Zudem bietet die Software die Möglichkeit, Applikationen in Richtung Handy und Mobile Devices zu generieren, die dann wiederum auf Applikationen der iSeries zugreifen. Anwender können dann beispielsweise vom WAP-Handy auf die Auftragsdaten der iSeries zugreifen. Schnelle Amortisierung Generell ist eine toolbasierte SoftwareEntwicklung produktiver als konventionelle Programmierung. Mit Advantage 2E for iSeries 400 entwerfen, entwickeln, implementieren und warten Entwicklerteams deshalb Applikationen effizienter und günstiger als mit einer 3GL-Sprache. Die AD Solutions AG nennt konkrete Zahlen aus der Praxis: Bei einem großen Kunden hätte die Entwicklung einer Applikation mit rund zehn Millionen Lines of Code in konventioneller Programmierung rund zehn Personenjahre gedauert. Durch den Einsatz von konventionellen Entwicklungsumgebungen hätte sich die Entwicklungszeit auf rund sechs Personenjahre verkürzt. Mit der Lösung war die Applikation jedoch in 4,5 Personenjahren fertig gestellt. Hohe Funktionalität und schnelle Amortisation sind die Gründe, warum heute weltweit 7.000 Unternehmen und über 45.000 Entwickler damit arbeiten. Der Autor Hans Peter Müller ist Consulting Manager Business Development bei Computer Associates in Darmstadt. CA Computer Associates GmbH D-64297 Darmstadt (+49) 06151/949-0 www.ca.com 27 Titelthema Zwischen Competitive Standardsoftware und deren zentrale Bedeutung im m-business Edge und ROI Standardsoftware oder Individuallösung? Diese Frage steht im Mittelpunkt einer Diskussion, in der es vornehmlich um eine möglichst nahe Abbildung von Geschäftsprozessen, aber auch um die Herausarbeitung und Sicherung von Wettbewerbsvorteilen bei möglichst schnellem Return on Investment geht. Gemeinsam stark Im Zeitalter des e-Business, wo die IT das Herzstück der sensibelsten Geschäftsbereiche darstellt, ist wie nie zuvor genau diejenige IT-Lösung das Ziel allen Strebens, die sich wie eine zweite Haut um das Unternehmen legt. Dass dieses jedoch nur mit einer handgestrickten Lösung zu erreichen ist, gehört in das Kapitel „Märchen und Sagen“. Denn schließlich lassen sich moderne Standardsoftware-Produkte weitgehend parametrisieren und alle über Customizing erzielten Feineinstellungen zudem auch über die Release-Wechsel hinweg erhalten. Dieser Weg bringt den entscheidenden Vorteil mit sich, mit jeder neuen Version des Standards von den Entwicklungen anderer Anwender mitzuprofitieren. Denn die meisten funktionalen Innovationen sind auf konkrete Anforderungen von Anwendern zurückzuführen, die jeweils für den Einzelfall programmiert und so auch finanziert wurden, um später dann der Allgemeinheit zur Verfügung zu stehen. Abgrenzen ja, blockieren nein Sich angesichts dieses Gemeinwohl-Szenarios um die Abgrenzung zum Mitbewerb zu sorgen, ist ein natürlicher und völlig nachvollziehbarer Gedanken- 28 gang. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass das Teilen von Wissen eher zur Wertschöpfung beiträgt, als das Brodeln eigener und wohl behüteter Süppchen. Hinzu kommt: Die IT ist zwar ein wichtiger Wettbewerbsfaktor, aber bei weitem nicht der einzige! Davon abgesehen bleibt das Argument des Competitive Edge auch beim Einsatz von Standardsoftware erhalten. Wirklich offene Standardlösungen wie ASW-Business-Software lassen sich nämlich nahezu beliebig von den Anwenderunternehmen erweitern. Hierfür werden einerseits die Source-Codes zur Verfügung gestellt, und andererseits tragen viele Schnittstellen und offene Objekte dazu bei, dass das Thema Standardlösung nicht nur zur Einbahnstraße gerät. Software modernisieren oder neu entwickeln? Die Frage nach Software-Modernisierung oder -entwicklung führt zwangsläufig zur nächsten Frage, ob man seine bestehenden Applikationen auf Dauer pflegen oder einen Standard einführen will. Die Entscheidung hierüber ist sicherlich nur mit Blick auf die jeweilige Branche zu treffen. Grundsätzlich jedoch lässt die Entwicklung hin zum mBusiness vielen Unternehmen gar keine andere Wahl, als den Weg der Standardisierung zu gehen. Sie müssen schließlich schmerzlich zur Kenntnis nehmen, dass eine europäische Öffnung nicht nur Umsatzchancen bietet, sondern auch neue Aspekte in den EDV-Anforderungen mit sich bringt, mit denen über Jahr(zehnt)e hinweg gewachsene Individualsysteme trotz intensivster Modernisierungsanstrengung auf Dauer nicht mehr mithalten können. Außerdem ist es aus rein betriebswirt- www.midrangemagazin.de Juli 2002 schaftlicher Sichtweise mittlerweile längst Common Sense, dass Nischenbildung zusätzliche Kosten verursacht und nur durchgängige Lösungen zu langfristiger Wettbewerbsfähigkeit führen. Diese Erkenntnis auch für die ERP- (Enterprise Resource Planning-) Software als strategisch wichtigem Teil des gesamten Unternehmens gelten zu lassen, gehört zu den lohnendsten Transferleistungen, die ein DV-Entscheider heute treffen kann. Besser kalkulierbar und schnell Ganz nebenbei profitiert der Anwender einer Standardlösung von unschlagbar schnellen Entwicklungszeiten, da der Standard bereits besteht und lediglich die Feinheiten der individuellen Geschäftsprozesse über das Customizing anzupassen sind. Der Weg über den Standard lässt sich insofern wesentlich besser kalkulieren als der einer Individuallösung. Auch der Rollout vollzieht sich schneller, was unter dem Strich auch zu einem deutlich günstigeren Return on Investment führt. Der Autor Andre Grigjanis ist Geschäftsführer der International Business Systems (IBS) GmbH. International Business Systems GmbH D-22297 Hamburg (+49) 040/514 51-0 www.ibsde.de Titelthema Altanwendungen ohne Alte und neue Welten verbinden Risiko modernisieren Anwendungen, die seit Jahr und Tag ihre Arbeit auf iSeries und sonstigen MainframeSystemen verrichten, sind vom Internet isoliert, stellen jedoch bezüglich der Datenhaltung das Rückrad vieler Unternehmen dar. Auf der anderen Seite finden wir in zunehmenden Maße internetfähige Problemlösungen, die in gewisser Weise losgelöst von den Produktionsdaten dastehen. Diese Situation muss sich schnell ändern. Alt-Anwendungssysteme müssen Ihren Weg ins Internet finden, um den Anforderungen der Zeit genügen zu können, und Internet-Anwendungen müssen den direkten Weg zu den Daten der Unternehmung finden. D ie Integration von Web-Anwendungen mit Funktionen und Daten der Alt-Anwendung ist oftmals unterschätzt worden. Anwendungsentwickler, die vor der Aufgabe standen, Low-Level-Schnittstellen zwischen diesen beiden Welten zu schaffen, sahen sich nicht selten unerwartet komplexen Problemzusammenhängen ausgesetzt, die zu kostenintensiven Entwicklungen führten. Risiken minimieren Die komplette Neuentwicklung internetfähiger Anwendungen, die auf Massendaten des Mainframes zugreifen, stellt oftmals keinen gangbaren Weg dar. Auch hier stehen Kontenintensität, Ressourcen- und Zeitbedarf sowie die damit verbundenen Risiken den Vorhaben entgegen. Die Lösung des Problems liegt in der Antwort auf die Frage: „Wie können die Funktionen der Geschäftsanwendung in das Internet gestellt werden, ohne die Integrität der Anwendung und der Daten zu gefährden?“ Eine Antwort auf diese Frage hat die Firma KIA Motors, Deutschland, gefunden. Um im hartumkämpften deutschen Fahrzeugmarkt eine bessere Position einnehmen zu können, sollten den KIAHändlern Online-Zugriffe auf aktuelle Bestandsdaten und Vertriebsdaten ermöglicht werden. Mit Hilfe von Seagulls „J Walk“ wurden die Bestandsdatenverwaltung und diverse andere Anwendungsteile so aufbereitet, dass ein direkter Web-Zugriff möglich ist und somit ständig aktuelle Daten vom Händlern abgefragt werden können. Windows-Clients eingesetzt werden können. Da die Host-Anwendung nicht geändert werden muss, minimiert sich das Risiko, dass Geschäftsprozesse unterbrochen werden. Das Risiko, das Projekte nicht erfolgreich beendet werden, geht gegen Null – verglichen mit dem Ansatz, eine webfähige Anwendung „auf der grünen Wiese“ zu erstellen. Folgende Lösungen lassen sich erreichen: – Erstellung einer Websphere MQ-basierten Schnittstelle zum Alt-System – Generierung von Standard-JAVA Beans oder COM-Komponenten aus Alt-Systemen – Darstellung von Ein-/Ausgabe-Datenströmen einer Alt-Anwendung als XML-Interface – Einsatz von Alt-Applikationen als Web-Dienste Host-Anwendung beibehalten Es ist offensichtlich, dass Alt-Systeme und -Anwendungen weiterhin eine signifikante Rolle im Gesamtgefüge unser Anwendungssysteme spielen werden. Hand in Hand mit dieser Entwicklung besteht die Notwendigkeit, kostenorientiert die bestmöglichste Lösung zu finden. Seagull-Produkte – wie J Walk und Transidiom – helfen Ihnen dabei alte und neue Welten miteinander zu verbinden, neue strategische Architekturen zu entwerfen, ohne dabei das Kerngeschäft Ihres Unternehmens in Frage zu stellen. KIA Motors hat sich durch den Einsatz von Seagulls J Walk entschieden, die Dialoge einer bestehenden Anwendung internetfähig zu machen. J Walk versetzt den Entwickler in die Lage, sehr schnell webfähige Anwendungsschnittstellen zu generieren, die auf JAVA-, Browser- oder Seagull Deutschland GmbH D-71034 Böblingen (+49) 07031/714-791 www.seagullsw.com Midrange MAGAZIN Juli 2002 29 Aktuelles ERP aus der Steckdose Die Frage des Monats im Mai 2002 bleibt eine Vision Die Frage: „Newcomer im iSeries-Markt“ wie z.B. Navision und Sage bringen neue Angebote in diesen Markt. Werden Sie sich noch in diesem Jahr mit den Angeboten solcher Newcomer befassen? Das Ergebnis: JA: 209 Stimmen (28,8%) on das Zusammenführen der eigenen mit der Produktlinie von Damgard noch nicht richtig verdaut, und trotz traditionell enger Zusammenarbeit mit Microsoft dürfte die Entwicklung einer .NETApplikation kein Projekt weniger Wochen sein. Ein weiterer Newcomer ist mit Sage KHK der Anbieter von Business Software für kleinere Unternehmen schlechthin. Die Basis von drei Millionen NEIN: 517 Stimmen (71,2%) Ein auf den ersten Blick klares Ergebnis, das dem Leser suggerieren könnte: keiner will was neues. Bleibt es jedoch dabei, dass sich über 28% der iSeries User mit neuen Angeboten befassen möchten, bedeutet das im deutschsprachigen Raum ca. 6000 Unternehmen. Eine für Newcomer doch verlockende Zahl, sich in diesem Markt ordentlich zu präsentieren. 728 Teilnehmer haben abgestimmt Ja 28,8% Nein 71,2% Der 1. Kommentar: Andre Grigjanis, Geschäftsführer der International Business Systems (IBS) GmbH, kommentiert die Chancen der Newcomer. Mit einem fulminanten Doppelschlag hat Navision auf sich aufmerksam gemacht. Auf die Vermeldung der Zusammenarbeit mit IBM und dem Einzug von DB/2 folgte die Übernahme durch Microsoft. Ein „MS ERP Plug and Play“ zeichnet sich ab. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg – schließlich hat Navisi- Der Autor des 1. Kommentars: Andre Grigjanis, Geschäftsführer International Business Systems (IBS) GmbH 30 Werden Sie sich noch in diesem Jahr mit den Angeboten von Newcomer wie Navision oder Sage befassen? Kunden soll jetzt in Richtung iSeries ausgeweitet werden. Durch die Skalierbarkeit von DB/2 eröffnet sich dabei zumindest grundsätzlich die Zielgruppe nach oben. Es bleibt abzuwarten, ob sich Unternehmen wie Microsoft die Flexibilität von Softwareanbietern im Mittelstandsumfeld aneignen können. Hier sind Customizing und Service-Leistungen gefragt und darüber hinaus ein hohes Maß an Know-how und Flexibilität seitens des Softwarepartners. Plug and Play-Konzepte sind daher im mittelstän- www.midrangemagazin.de Juli 2002 dischen ERP-Bereich die Ausnahme. Eng verbunden mit der IBM Preispolitik könnte sich jedoch der Einstiegsbereich deutlich nach unten verschieben. Vorinstallierte Komplettpakete aus iSeries samt Datenbank und Applikationen, die sich mit der PC-Konkurrenz messen lassen und gleichzeitig Wachstumspfade für das e-business mitbringen, könnten interessante Nischen sein. Abzuwägen bleibt für Wachstums-orientierte Unternehmen jedoch, ob hier nicht die ASP-Konzepte renommierter Anbieter aus dem iSeries-Umfeld die sinnvollere Alternative darstellen. Gerade weil aber diese Nischen für International Business Systems nicht interessant sind, wird es zu keinen Wettbewerbssituationen mit den Newcomern kommen. Denn ganz im Gegenteil ist das Blickfeld des Mittelstands-Spezialisten IBS eher auf noch größere als auf kleine Unternehmen gerichtet. International Business Systems GmbH D-22297 Hamburg (+49) 040/51451-0 www.ibsde.de Der 2. Kommentar: Die native Verfügbarkeit von Navision auf der iSeries stößt – wie in der jüngsten Umfrage des Midrange Magazin ersichtlich- auf eine breite und in Fachkreisen nicht unerwartete Resonanz im Mittelstand. Nicht zu Unrecht, auch bei Der Autor des 2. Kommentars: Wolfgang Straub, Geschäftsbereichsleitung iSeries Bechtle GmbH & Co KG Aktuelles Bechtle erwartet man durch diese ERPSoftware eine Belebung dieses Marktsegmentes und damit verbunden ein weiteres gewichtiges Argument für die IBM iSeries. Dies wird belegt durch bereits erfolgte eigene Marktuntersuchungen, wonach weiterhin ein starkes Kundeninteresse nach einer unternehmensweiten Komplettlösung incl. sämtlicher erforderlicher InternetSchnittstellen und Funktionen auf einem zentralen Server besteht. Navision hat aufgrund seiner C/S-Struktur, der grafischen Oberfläche und der breiten Funktionalität für unterschiedliche Branchen bereits seit vielen Jahren eine installierte Basis von ca. 130.000 Kunden. Die installierte Basis an IBM AS/400 und iSeries und die Vorteile dieses Systems müssen sicher nicht kommentiert werden. Darüber hinaus hat sich die iSeries in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt, um als zentrale Serverplattform positioniert zu werden. Neben den Standardmodulen für Rechnungswesen und Warenwirtschaft stehen im Gegensatz hierzu bei Navision zahlreiche Ergänzungsmodule für zum Beispiel Anlagenbuchhaltung, Kostenrechnung, Zeitwirtschaft, Lohn und Gehalt, PPS, Commerce Portal, usw. zur Verfügung. Durch über 300 zertifizierte weitere Module für Branchen ist Navision sehr breit einsetzbar. Trotzdem ist es ein Produkt, welches sich schnell im Unternehmen implementieren lässt und für den Anwender einfach bedienbar ist. nicht standardisierte oder Green-screen Anwendungen ablösen wird. Bechtle ist auf die Kundenanfragen vorbereitet, da man Navision nicht nur selbst seit vielen Jahren einsetzt, sondern viele Kunden im Mittelstand durch ein eigenes Lösungs-Competence-Center betreut. Erfolgreiche Synergien werden sich hier in Verbindung mit dem iSeries Competence Center ergeben, da auch hier unzählige Mannjahre an Projekt- und Systemerfahrung vorliegen. Auf Roadshows und eigenen Veranstaltungen, die gemeinsam mit IBM und Navision durchgeführt werden, soll das Produkt dem Mittelstand rasch vorgestellt werden. Haben Sie uns im Juni 2002 schon Ihre Meinung gesagt? Vorlieben, Abneigungen und Bedürfnisse der Kunden genau zu kennen, heißt, CRM erfolgreich zu praktizieren. Wird in Ihrem Unternehmen in den nächsten 12 Monaten ein IT-gestütztes CRM-Projekt gestartet? Unter www.midrangemagazin.de laden wir Sie ein, Ihre Stimme und Ihre Meinung dazu abzugeben. Die Abstimmung wird ohne jede weitere Abfrage durchgeführt. Es wird Ihnen lediglich das augenblickliche Abstimmungsergebnis angezeigt. Nach der Abstimmung haben Sie die Möglichkeit, Ihre Entscheidung zu kommentieren. Auch die Abgabe dieses Kommentars kann – wenn Sie wollen – vollkommen anonym erfolgen. Bechtle GmbH & Co KG D-74076 Heilbronn (+49) 07131/951-0 www.bechtle.de Anzeige Nicht umsonst ist Navision nach Analystenmeinung somit im Ranking für ERP-Software bereits auf dem zweiten Platz hinter SAP. Zahlreiche Referenzen renommierter und oftmals weltweit operierender Unternehmen bestätigen diesen Erfolg. Durch SQL können zusätzliche oder bereits bestehende Anwendungen eingebunden werden. Besondere Stärken entwickelt Navision auch in Verbindung mit Lotus Domino, auch hier gibt es Konnektoren, um die Welten zu integrieren und WorkflowFunktionalität einzubinden. Für die iSeries ist Navision eine willkommene, neue Standardsoftware, die viele alte, Midrange MAGAZIN Juli 2002 31 Aktuelles Web your Business mit Profi, ML und IBM Schneller in die Zukunft Modernisierung und Kooperation sind ein probates (IT-) Mittel für heutige und zukünftige Geschäftsprozesse in einer immer komplexer werdenden und mit Ressourcen immer restriktiver operierenden Wirtschaft. G lobal und schnell, an jedem Ort der Welt und zu jedem Zeitpunkt möchte man heutzutage präsent sein, recherchieren und Geschäfte machen können. Kernsysteme werden immer im Hintergrund vorhanden sein müssen, deren langjährige Erfahrungen als Basis in diese moderne Art von Transaktionen einfließen. Um Bewährtes mit Modernstem zu verschmelzen, ist die Kooperation und Modernisierung wie in diesem Beispiel zwingend notwendig. Basismodernisierung Die mehrere Dekaden umfassende Erfahrung der Firma Heinrich & Partner, die heute in das Systemhaus Profi Engineering Systems AG integriert ist, stellt mit den Kenntnissen im Mietbereich den Grundstock für die angesprochene Anwendung „Profi Touch & Rent“. Mit der hohen Qualität des „Modernisierers“ ML-Software GmbH wird die neue Welt einfach „hinzugeschaltet“. Die IT-Infrastruktur – sprich die IBM Hardware iSeries – unterstützt in höchstem Maße derartige Vorhaben. Die Offenheit, Skalierbarkeit, Verfügbarkeit und auch die Bezahlbarkeit dieser Plattform sind zwingende Voraussetzungen. Die Anwendung modernster Techniken und neuester Innovationen aus den IBM-Labors – z.B. Kupfertechnologie gepaart mit mehr als dreißig Jahren Erfahrung – tun hier ein Übriges, um zusammen mit Partnern Spitzenerzeugnisse dem Markt zur Verfügung zu stellen. Mit dieser Kombination steht einem hochinteressanten und stark nachgefragten Marktsegment des Miet- geschäftes ein hervorragendes „Tool“ zur Verfügung. Mieten statt Kaufen. Außerdem ist Abschreiben ein Aktivposten des ökonomischen Handelns. Ganz einfach wird es jetzt für die Unternehmen und Kunden, zu vergleichen, zu betrachten, zu kalkulieren, zu reservieren sowie direkt und verbindlich zu bestellen – natürlich wann und wo immer sie möchten. „Zeit ist Geld“ – ein Slogan der uns täglich beschäftigt. „Web your Business“ bedeutet nicht in jedem Falle alles Vergangene über Bord zu werfen, sondern so viel zu modernisieren, wie notwendig und wichtig ist, um für die Geschäftstätigkeiten von heute sowie für globale Märkte von morgen bestens gerüstet zu sein. Mietgeräte in Selbstbedienung Stellen Sie sich vor, Sie brauchen einen Bohrhammer, einen Elektrohobel oder eine Motorsense nur mal für einen Tag oder übers Wochenende. Wie wäre es, wenn Sie ohne große Wartezeit im Selbstbedienungsservice die benötigten Geräte entleihen und wieder zurückgeben könnten? Wenn Sie Kunde der Firma Mietpark Engelhardt in Stuttgart sind, ist dies kein Wunschtraum mehr. Die Firma ist Spezialistin für das Vermieten von Baumaschinen und Geräten. Seit über 30 Jahren ist man sowohl Pionier als auch Marktführer in diesem Segment. Getreu dem eigenen Leitbild unterscheidet sich Engelhardt am Markt von anderen Unternehmen durch eine gezielte Kundenbetreuung und Langzeitdienstleistungen. Kulanz und rationell aufgebauter Service wird in jeder Beziehung groß geschrieben. Der Punkt rationeller Service ist das Stichwort für das jüngste EDVProjekt, das realisiert wurde. Problematik Mietgeräte Ein hoher Personaleinsatz war nötig, um das Handling mit Mietgeräten, die Kundenberatung, das Erstellen von Mietver- Midrange MAGAZIN Juli 2002 trägen sowie die Rückgabe und Prüfung von retournierten Geräten abzuwickeln. Bis zu 60 Minuten Zeitaufwand je Ausleihvorgang stressten Mieter und Vermieter. Diesen hohen zeitlichen Aufwand zu reduzieren, ohne die Flexibilität zu verlieren, galt es zu bewältigen. Somit war die grobe Richtung der Entwicklung eines Selbstbedienungssystems vorgegeben. Die Firma setzt EDV-technisch schon lange auf AS/400 bzw. iSeries von IBM sowie auf die Software-Lösung Profi M-HIS. Bei einer Veränderung der Mietvorgänge musste auch die Oberfläche vom Green-Screen zum grafisch bedienbaren Bildschirm wechseln, um eine einfache und effiziente Bedienung auch durch ungeübte Benutzer zu ermöglichen. Benötigt wurde also eine Anwendung, die PC-Funktionalität im FrontEnd-Bereich bietet, drastisch reduzierten Personaleinsatz erfordert und von jedermann ohne Beratung zu bedienen ist. Dabei sollte aber nicht nur eine neue Anwendung entstehen, sondern eine Modernisierung bestehender Elemente auf Basis existierender Logik und Daten realisiert werden. Aus diesen Anforderungen entstand die Selbstbedienungslösung Profi Touch & Rent für Mietgeräte aller Art. Entwickelt wurde sie von der Profi AG auf Basis der AS/400 bzw. iSeries in enger Zusammenarbeit mit der Ettlinger ML-Software GmbH, dem Anbieter von ML4 Windows, einem System zur Client/Server Anwendungsentwicklung und modernisierung Die Partner Als einer der IBM Premier Partner liefert die Profi Engineering Systems AG e-Business-Infrastrukturlösungen aus einer Hand. Die Kernkompetenz ist die Systemintegration von Mainframe- und Midrange-Systemen. Das Unternehmen berät in allen Fragen zu Netzwerk-, System- und Datenmanagement, Hochver- 33 Aktuelles Schneller in die Zukunft fügbarkeit inklusive Disaster Recovery und Back-up. Das Angebot umfasst alle IBM Dienstleistungs-, Hardware- und Softwareprodukte, die den gesamten Bedarf von großen und mittelständischen Unternehmen sowie des Öffentlichen Dienstes abdecken. Sieben Geschäftsbereiche bieten ein umfassendes Dienstleistungsspektrum in Projektmanagement, Beratung, Konzeption, Installation, Schulung und Betriebsunterstützung. Der Geschäftsbereich „Modulares Han- dels-Informations-System“ – ehemals Heinrich & Partner – der Profi Engineering Systems AG besitzt jahrelange Erfahrungen in der Entwicklung von Software für die Mietverwaltung von Baumaschinen und -geräten. ML4 Windows ist ein Programmiersystem zur einfachen und schnellen Entwicklung von Client-/ Server-Anwendungen für PC, iSeries und zSeries. Durch die Verwendung des einzigen programmierbaren GUI für iSeries und Mainframe können bestehende Anwendungen in grafische Umgebungen von PCs integriert werden. Die Befehlssyntax ist klar strukturiert und in deutscher sowie englischer Sprache gehalten. Mit ML4 Windows ist es gelungen, komplexe Vorgänge durch einfache, leicht erlernbare Befehle darzustellen. Der Quellcode bleibt sehr überschaubar, wodurch sich Anpassungen auch nach Jahren schnell realisieren lassen. Die klare Aufteilung der Programmabschnitte hilft dabei, selbst komplizierte Abläufe übersichtlich darzustellen. Durch die Verwendung fertiger Komponenten bleibt die Erstellung von komplexem Quellcode erspart. So können sich Anwendungsentwickler auf das Wesentliche ihrer Anwendung konzentrieren, Anpassungen werden einfach durch Einstellungen im Komponentenverwalter per Mausklick realisiert. Profi Touch & Rent Die neu entwickelte Lösung „Profi Touch & Rent“ ist ein System mit konsequenter Einbindung zeitgemäßer Komponenten. Die Hardwarebasis besteht aus IBM Net Vista-Kiosks als Front-End mit Touch-Screen-Monitor, Chipkartenlesegerät und einem Regalsystem mit ansteuerbaren Schlössern. Anbieter von Mietgeräten – wie die Firma Mietpark Engelhardt – können damit Mietgeräte wie Akkuschrauber, Bohrhammer, Handhobel etc. sowie Verbrauchsmaterial im Selbstbedienungskiosk auf Baustellen bereitstellen. Die neu entwickelte Lösung Profi Touch & Rent 34 Handwerker, welche diese Geräte benötigen, haben ohne Wartezeit per Selbstbedienung Zugriff auf die Maschinen. Der Anwender wählt am NetVista-Kiosk menügesteuert seinen Artikel mit Bild www.midrangemagazin.de Juli 2002 und gegebenenfalls Demonstrationsvideo. Will er den Mietvertrag abschließen, so bestätigt er den vorgeschlagenen Mietvertrag und erhält eine Version des Vertrages direkt am Terminal ausgedruckt. Gleichzeitig wird das mit einem programmierbaren Chipschloss versehene Gerät entriegelt und kann entnommen werden. Parallel dazu können die benötigten Verschleißteile wie Bohrer, Sägeblätter und Schleifbänder gekauft werden. Wird das Werkzeug nach der Nutzung nicht mehr benötigt, gibt der Kunde die Waren wieder zurück. Über das Chipschloss wird die Rückgabe registriert und eine Bestätigung am Terminal ausgedruckt. Das zurückgegebene Gerät bleibt je nach Konfiguration bis zur Überprüfung durch einen Mitarbeiter der Verleihfirma gesperrt. Neben Profi Touch & Rent wurden zwei weitere Innovationslösungen in Verbindung mit ML4 Windows entwickelt: Mit „Profi Click & Rent“ können Geräte rund um die Uhr über das Internet vermietet und reserviert werden. Per e-Mail oder direkter Schnittstelle wird die Disposition über den Vorgang informiert und das Gerät für weitere Anfragen blockiert. Mit „Profi Just Rent“ werden Baumaschinen, die an zentralen Positionen auf Großbaustellen platziert sind, im Selbstbedienungsverfahren vermietet. Motorsperren von großen Maschinen werden per GSMSchnittstelle von der Zentrale aus freigeschaltet bzw. blockiert. Hans Peter Müller IBM Deutschland Enterprise Server Group Business Development Profi Engineering Systems AG D-70597 Stuttgart (+49) 0711/72819-0 www. Profi-ag.de ML-Software-GmbH D-76259 Ettlingen (+49) 07243/5655-0 www.ml4.de Aktuelles e-Learning – Das virtuelle Wissen aus der Steckdose Klassenzimmer Wer heute die Schulbank drückt, sitzt dabei nicht selten auf gut gepolsterten Bürostühlen. Der „Lehrer“ kommt per CD-ROM, Stand- oder ISDN-Leitung ins Haus: Virtuelle Klassenzimmer laden zum „Gemeinschaftsbüffeln“ ein. Zeitersparnis, geringere Kosten, die Möglichkeit, ortsunabhängig zu jeder Tageszeit zu lernen und so schnellere Erfolge zu erzielen, werden als Vorteile des e-Learning genannt. Schlechte Vermarktung, mangelnde Betreuung und geringe Motivation führen die Gegner der neuen Form des Lernens an. Wer elektronisch lehren oder lernen will, braucht kompetente Partner. IBM bietet verschiedenste Formen des e-Learning an und fokussiert dabei auch den Mittelstand – gemeinsam mit Partnern und mit ASP-Angeboten. Andrea Grode, bei IBM zuständig für den Bereich Aus- und Weiterbildung in Deutschland, Österreich, Schweiz und Osteuropa B ei den Unternehmen ist die Nachfrage groß: Die betrieblichen Investitionen in das e-Learning werden in den kommenden Jahren um 100 Prozent wachsen und bis 2004 europaweit ein Volumen von 4 Milliarden US-Dollar erreichen. Das ergab eine Studie der Mummert + Partner Unternehmensberatung. Den Löwenanteil des Wachstums machen dabei Schulungen per Internet aus. Innovative Unternehmen setzen e-Learning nicht nur für Trainingszwecke, sondern auch als Werkzeug zur Transformation von Geschäftsprozessen ein – so eine Studie der Mercer Consulting. Firmen würden maßgeschneiderten Inhalten eine größere Bedeutung zumessen als vorgefertigten Kursen. Eine Erfahrung, die auch IBM gemacht hat. „Mit dem großen Teil der Interessenten spricht man nicht über Standards, sondern über konkret auf die Unternehmensbedürfnisse und -interessen konzipierte e-Learning-Angebote,“ so Andrea Grode, bei IBM zuständig für den Bereich Aus- und Weiterbildung in Deutschland, Österreich, Schweiz und Osteuropa. Es habe sich gezeigt, dass Effizienzsteigerung und Vorteil von e-Learning nicht darin bestünden, vorher bereits traditionell verfügbare Inhalte eins zu eins in eine technologiegestützte Lösung umzusetzen. Es gebe vielmehr einen Wandel in der Wissensgesellschaft, der auch zur Folge habe, dass Mitarbeiter/innen in den Unternehmen heute anders lernen. Wissensquellen Quelle für Kunden, die sich für die Standardmodule des IBM e-Learning-Programms interessieren, ist die Internet- Midrange MAGAZIN Juli 2002 Plattform Shop IBM. Spezielle Programme werden im Direktkontakt mit dem e-Learning-Vertriebsteam entwickelt. Nach Ansicht von IBM geht der Trend eindeutig in Richtung Enterprise Learning Networks, d. h.: unternehmensweite Lernnetzwerke, in denen HR-Prozesse, Knowledge Management und Weiterbildung vernetzt sind. Ansatzpunkte für die Einrichtung unternehmensweiter Lernnetzwerke seien beispielsweise die Einführung neuer Produkte, die Integration von SCM- oder ERP-Systemen und die Entwicklung neuer Vertriebskanäle. Solche integrativen Weiterbildungsansätze werden auch als e-Learning-Management-Systeme bezeichnet. Der Bereich IBM Learning Services hat sich aus den klassischen internen Produktschulungen entwickelt. In den letzten vier Jahren hat IBM den Anteil von e-Learning an der firmeninternen Weiterbildung drastisch erhöht: von 10 Prozent aller internen Trainings im Jahr 1997 auf rund 43 Prozent in 2001. Auch die interne Führungskräfteausbildung erfolgt größtenteils über e-Learning: Das Management-Training-Programm „Basic Blue“ wird derzeit von über 6.500 Managern besucht und wurde im Juli 2001 vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHT) mit dem Initiativpreis für Aus- und Weiterbildung versehen. Insgesamt – so die eigene Schätzung – habe IBM mit e-Learning einen Produktivitätsgewinn von rund 395 Millionen US-Dollar erreicht. 35 Aktuelles Lernen im blauen Zimmer IBM bringt in den Bereich IBM Learning Services (ILS) langjährige Erfahrungen in punkto Aus- und Weiterbildung ein. Hier werden die eigenen Mitarbeiter in allen Bereichen geschult, aber auch Programme für den externen Markt entwickelt, Lernlösungen vermarktet und implementiert. „Unser Programm beinhaltet meist eine interne und eine externe Komponente sowie sämtliche Lernmethodik, die heute zur Verfügung steht,“ beschreibt Andrea Grode. Schon Anfang der 80-er Jahre hat IBM mit ersten elektronisch vermittelten Lehrmodulen gute Erfahrungen gemacht – anfänglich an Lernstationen, später am PC. „Das waren damals Standalone-Einheiten – zunächst auf Floppy, dann auf CD und jetzt natürlich in moderner Form im Intranet oder über das Internet verfügbar,“ so Andrea Grode. Heute reicht das Angebot von den klassischen Produktschulungen bis zur Vermittlung von Soft Skills. Die weiterführende Form des e-Learning findet im virtuellen Klassenzimmer statt: Mehrere Lernende kommen in einem virtuellen Raum zusammen, was nach Aussage von IBM insbesondere mit Produkten wie Lotus LearningSpace, einer inzwischen komplett webbasierenden e-Learning-Plattform, gut funktioniere. Bislang wurden 3,5 Millionen Lizenzen in 15 Sprachen verkauft. Mitarbeiter können einzeln (selbstbestimmtes Lernen), in Teams (kooperatives Lernen) oder in einem virtuellen Klassenzimmer (Echtzeit-Lernen) unterrichtet werden. Im Klassenraum wird nicht nur Lernstoff absolviert: Hier findet Erfahrungsund Wissensaustausch statt und in einzelnen Fällen sogar telefonische Unterstützung bei der Aneignung von Wissen. „Abhängig von der Zielgruppe und abhängig vom Inhalt gestalten wir die Methoden“, so die IBM-Expertin. Standards und Zertifikate In speziellen Programmen bietet IBM e-Learning mit Zertifikat an. Als Beispiel nennt Andrea Grode die mit der Bundesregierung durchgeführten Arbeitsamtmaßnahmen, innerhalb derer Langzeitarbeitslose oder Wiedereinsteiger ausgebildet werden. IBM Learning Services (ILS) entwickelt Lernlösungen und -konzepte für Kunden. Außerdem ist sie für die Schulung der weltweit mehr als 300.000 IBMMitarbeiter verantwortlich. Bundesweit besitzt ILS Kapazitäten von 10 Bildungszentren mit über 100 Schulungsräumen. Der Unternehmensbereich bietet rund 1.400 Trainingsangebote in den Schwerpunktbereichen IT, Führungskräftetraining und Soft-Skills-Training an. Die Kombination aus klassischer Weiterbildung und technologiegestütztem Lernen wird kontinuierlich weiterentwickelt. Derzeit arbeitet ILS an weiteren spezifischen Weiterbildungsangeboten für mittelständische Unternehmen. Details zum Gesamtportfolio der IBM unter www.de.ibm.com/learningservices. „Die Teilnehmer erhalten nach Durchlaufen und Bestehen der einzelnen Lernmodule Zertifikate, so dass sie bei Bewerbungen nachweisen können, dass sie sich einen speziellen Skill angeeignet haben“. Auch den Bereich „Projektmanagement-Ausbildung“ hat IBM im Programm und übernimmt diese Trainings nach internationalen Standards als offizieller PMI-Zertifizierungsanbieter für verschiedene Kunden – darunter beispielsweise die Deutsche Bank. „Zertifizierungen haben im Bereich e-Learning einen sehr hohen Stellenwert“, so Andrea Grode. „Sie gewährleisten zum einen die Qualität der Ausbildung, zum anderen kann sich der Teilnehmer damit am Markt positionieren und nachweisen, dass er einen gewissen Wissenstand erreicht hat.“ Midrange MAGAZIN Juli 2002 e-Learning mit Partnern Ihre Partnerstrategie setzt IBM auch im Bereich der Learning Services konsequent um – sowohl bei der Entwicklung von Modulen und deren inhaltlicher Gestaltung als auch bei der Durchführung bis hin zum Hosting. e-Learning im ASP-Modus sei speziell für den Mittelstand interessant. Als ASP-User profitiere der Kunde von e-Learning aus der Steckdose oder e-Learning-on-demand – mit speziell auf ihn zugeschnittenen Inhalten, ohne aber sich um die Technologie, die Plattform oder die Verfügbarkeit kümmern zu müssen. Die Kosten für elektronisches Lernen variieren je nach Lerninhalt. Die Bandbreite ist groß, die Komplexität der Thematik und die Art der Aufbereitung beeinflussen das Investitionsvolumen. „Pauschale Aussagen dazu seien nicht möglich“, so Andrea Grode, „individuelle Anfragen aber jederzeit willkommen“. Ist e-Learning bezahlbar? Im Zusammenhang mit e-Learning an Universitäten nennt die Unternehmensberatung Mummert + Partner Anschaffungskosten von rund 50.000 Euro pro e-Learning-Plattform. Ein gutes webbasiertes Training schlage mit etwa 100.000 Euro Entwicklungskosten zu Buche. e-Learning im ASP-Modus ist insbesondere für den Mittelstand eine monetär interessante Alternative, die IBM gemeinsam mit Business-Partnern anbietet. Details zu diesem und anderen Schulungsangeboten sind unter der im Kasten genannten Web-Adresse verfügbar. IBM Deutschland GmbH D-10559 Berlin (+49) 030/39076-500 www.ibm.de/bildung 37 Aktuelles Günter Wiskot will mit Frida europäischen Markt erobern Ziel: EU-weite Präsenz Während die Branche über die konjunkturelle Flaute wehklagte, hat die command ag ihre ERP-Software Frida für die iSeries mithilfe von Java-Technologie technologisch runderneuert. Wirtschaftlich lief das schwierige Jahr 2001 mit 10 Prozent Neukunden zufriedenstellend. Günter Wiskot, Vorstand der command AG, spricht mit Michael Wirt über die Zukunft der iSeries-Software von command. Michael Wirt: Herr Wiskot, wie ist Ihre Bilanz des Jahres 2001 mit Frida und wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung? Günter Wiskot: 2001 konnten wir im Verhältnis zu den Bestandskunden immerhin 10 Prozent Neukunden gewinnen. Das sind 30 neue Kunden, davon 10 im nicht-deutschsprachigen Ausland. Die Internationalisierung ist für uns ein wichtiges Thema: Unsere Zielsetzung ist, in fünf Jahren EU-weit präsent zu sein. Angesichts der allgemeinen Wirtschaftslage gehen wir mit vorsichtigem Optimismus in das neue Jahr. Günter Wiskot: Nein, wir wollen nicht weg von der iSeries. Die in ILE-RPG neu konzipierten „Business Components“ laufen auch nach wie vor auf der iSeries, aber eben objektorientiert. Das ist der Hauptaufwand unserer derzeitigen Entwicklung: Zwar steckt im Java Application Server ebenfalls ein enormer Aufwand, die wesentliche Entwicklung liegt aber in der kompletten Neustrukturierung der Frida-Programme, damit diese objektorientiert auf der iSeries laufen. Michael Wirt: Wie läuft denn der Datenaustausch in der neuen Architektur? Günter Wiskot: Aus den Business Components auf der iSeries-Datenbank wird ein XML-Code erzeugt, der vom Application Server verarbeitet werden kann, der wiederum für den Datentransfer zwischen Back- und Frontend sowie die grafische Aufbereitung zuständig ist. Eine eigene Layout-Datenbank enthält benutzerspezifische Layouts – jeder Anwender kann seine Oberfläche frei gestalten, ohne dass die EDV-Abteilung involviert werden muss. Je nach Systemumgebung werden die Daten dann via XML oder HTML an das Frontend weitergeleitet. Der Application Server kann auch als Enterprise Integration Server eingesetzt werden. Wir können also beliebige andere Anwendungen in die gleiche Oberfläche mit relativ geringem Zusatzaufwand integrieren. Da die einzelnen FridaSchichten über XML kommunizieren, haben wir außerdem ein universelles Datenformat für den elektronischen Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen. Michael Wirt: Für wann ist ein Announcement geplant? Günter Wiskot: Es wird noch dieses Jahr die erste Auslieferung des neuen Releases 5.3 mit 3-Tier-Architektur geben. Michael Wirt: Gibt es bereits Anwender, die über das World Wide Web Ihre Software bedienen? Günter Wiskot: Wir haben Kunden, die unsere B2B-Lösung Fridaweb einset- Michael Wirt: Wohin steuert command mit Frida in technologischer Hinsicht? Günter Wiskot: Wir investieren seit geraumer Zeit massiv in die Weiterentwicklung von Frida. Wir haben beispielsweise den „Java Application Server“ entwickelt, mit dem Frida den Schritt von der Client-Server- zur 3-Tier-Architektur macht. Mit dem kommenden Release werden etwa 50 Prozent von Frida unter der neuen Servertechnik verfügbar sein, mit dem übernächsten dann 100 Prozent. Allein die Entwicklung der Java-Technik hat gut 100 Mannjahre gekostet, und zwar ohne funktionale Ergänzungen, allein die Technologie. Michael Wirt: Ist das ein Weg weg von der iSeries? 38 Günter Wiskot,Vorstand der command AG, im Gespräch mit Michael Wirt www.midrangemagazin.de Juli 2002 Aktuelles zen. Beispielsweise die Firma Tröber, die hauptsächlich Werbeartikel in China einkauft und in Deutschland vertreibt. Tröber hat in Deutschland und in Frankreich seine Händler angebunden. Die Firma Leica Microsystems Nussloch bedient ihren weltweiten Kundendienst über Fridaweb. Der Vorteil unserer B2B-Lösung ist, dass sie nicht auf eine zusätzliche Datenbank aufsetzen muss, sondern dass sie Aufträge direkt in die iSeries einbucht und originale Verfügbarkeiten anzeigt. Michael Wirt: Ist Fridaweb also eine Portal-Lösung? Günter Wiskot: Ja. Im Gegensatz zu anderen B2B-Lösungen ist deshalb der Implementierungsaufwand sehr gering. B2B-Projekte verursachen häufig Kosten in sechsstelliger Höhe – bei uns kostet die Software 20.000 Euro, und das Projekt dauert zirka zwei Monate. Michael Wirt: Welche Rolle spielt Lotus Notes in Ihrer Produktstrategie? Günter Wiskot: Lotus Notes ist vollständig in Frida integriert: Wenn Sie beispielsweise in Frida eine Adresse erfassen, dann landet sie automatisch in unserem Lotus-Notes-basierten CRMSystem Fridacrm. Bei uns wird mit Lotus Notes der gesamte Schriftverkehr – traditionell oder per e-Mail – geregelt, außerdem nutzen wir aus Frida heraus das CRM-System für die komplette Dokumentenablage. Michael Wirt: Sehen Sie sich außerhalb des ERP-Systems noch als Spezial-Anbieter? Günter Wiskot: Ja, mit Fridacrm und im Bereich Archivierung. Wir haben außerdem einen recht starken Fokus beim Projektmanagement. Michael Wirt: Mit welchen Argumenten setzen Sie sich am Markt durch? Günter Wiskot: Einführungszeiten, Einführungskosten, Zuverlässigkeit, Durchgängigkeit der Geschäftsprozesse. Es gibt nur wenige Systeme, die ähnlich komplett wie Frida sind. Attraktiv ist auch unser Concurrent-User-Modell. Das ist günstiger für den Kunden, da mehrere Anwender eine User-Lizenz nutzen können, wenngleich nicht gleichzeitig. Schließlich: Im Neukundengeschäft setzen drei von vier Anwendern Frida tatsächlich im Standard ein – also ohne Programmierungsaufwand für Anpassungen, und das auch bei hoch komplexen Variantenfertigern. Es gibt nur wenige, die das auf dem Markt von sich behaupten können. Unsere Kunden können und wollen mit Frida im Standard bleiben. Denn Modifikationen verursachen Folgekosten, und man kann es sich heute nicht mehr leisten, ReleaseWechsel wegzulassen. Michael Wirt: Herr Wiskot, ich bedanke mich für das Gespräch. command AG D-76275 Ettlingen (+49) 07243/590-0 www.command.de Finanzbuchhaltung heute Die technologische Weiterentwicklung geht mit rasanten Schritten voran. Betrachtet man diese in Bezug auf betriebliche Software-Lösungen und dabei speziell das „Herzstück“ des Rechnungswesens, die „Finanzbuchhaltung“, so ist hier ein eindeutiger Wandel festzustellen. War diese Anwendung früher auf die reine Daten-/Belegerfassung ausgelegt und mit „Soll-Haben Buchhaltung“ tituliert, so spricht man heutzutage von einer strategisch ausgerichteten Anwendung. Diese so ausgerichtete Finanzbuchhaltung ist zu einem modernen Auskunftssystem geworden, dass den User auf Knopfdruck höchste Auskunftsbereitschaft bietet, und ihn hinsichtlich G&VZahlen, Buchungen, offene und ausgeglichene Posten, Kontenstände, Umsätze, Bonität, Zahlungsverhalten sowie Kostenstellen- und Kostenträgerinformationen mit Daten aus allen Bereichen des Unternehmens versorgt. Betrachtet man z.B. die aktuelle Marktsituation, so liegt ein Schwerpunkt derzeit in der oft sehr schlechten Zahlungsmoral der Kunden. Damit verbunden entstehen oft Forderungsausfälle, die jedoch vermeidbar wären. Hierfür bietet die K+H Fibu höchste Auskunftsbereitschaft sowie Auswertungsmöglichkeiten hinsichtlich der Kontostände, Bonität, Zahlungsverhalten, der durchschnittliche Zahldauern usw. an. Ein – auch durch die Globalisierung der Märkte – immer wichtiger werdender Faktor ist die Integration von Funktionen, die für eine reibungslose Abwicklung der Geschäftsvorfälle im Bezug auf die vermehrte Konzernbildung und die Ausweitung der Unternehmensaktivitäten im Ausland sorgen. Die Weiterentwicklung und der Ausbau dieser Anwendung in Bezug auf die Automatisierung vieler täglicher Geschäftsvorfälle – wie z.B. das maschinelle Verarbeiten von Bankkonto-Auszügen oder Zahlungsavisen sowie die maschinelle Verarbeitung von Mahnungen verbunden mit dem automatischen Versand per Fax Midrange MAGAZIN Juli 2002 oder e-Mail – haben erheblich zur Optimierung der internen Geschäftsabläufe beigetragen. Die Fibu dient – so ausgerichtet – als wertvolles Instrument zum Controlling der Unternehmensdaten und trägt damit elementar zur Ausrichtung und Entscheidungsfindung sowie zur Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens bei. Kommentator Arne Claßen, Geschäftsführer K+H Software Kantioler KG K+H Software Kantioler KG D-82110 Germering (+49) 089/894410-0 www.kh-software.de 39 Aktuelles Navision will Marktanteile verdoppeln Dänische Zukunftsvision Die Zukunft hält Einzug in die iSeriesGemeinde: Seit die eServer für den IBM Midrange-Markt vergleichsweise offen geworden sind, engagieren sich auch viele Marktneulinge für diese Klientel. Einer dieser Newcomer ist der ERP-Spezialist Navision. Bisher vornehmlich im AIX- und Unix-Umfeld aktiv, nutzen die nach der One-Code-Philosophie agierenden Dänen die Möglichkeiten von PASE (Portable Application Solution Environment), um Navision Attain auch im iSeries-Markt zu etablieren. Der Vertrieb erfolgt über eine starke Partnerbasis, die Navision Solution Center, die jetzt um iSeries-Spezialisten mit ERP-Know-how erweitert werden soll. Eine strategische Allianz mit IBM wurde jüngst angekündigt. E rklärtes Ziel von Navision ist die Verdopplung der Marktanteile bis 2004 – von heute 10 auf satte 20 Prozent. Erreicht werden soll dieses Ziel mit Hilfe zündender Argumente: Partner, die auf Navision-Standardlösungen setzen, entledigen sich eines zentralen Parts bei der Applikationsentwicklung. Der hoch funktionale ERP-Kern wird gegen Lizenzgebühr geliefert, allein das branchenspezifische Know-how und die kundenindividuellen Anforderungen werden aufgesetzt. Das spart Zeit und wohl auch Geld – gute Aussichten also für den Endkunden. Dieser soll seine COBOL- und RPG-Altlasten schnell ablösen können. Jürgen Baier, Geschäftsführer Navision PC & C Vertriebs GmbH 40 Hand in Hand Ziel der Allianz mit IBM ist die Entwicklung kostengünstiger, integrierter Lösungen, die speziell auf die Anforderungen von KMUs zugeschnitten sind. Dazu werden die lBM eServer und die Business-Software „Navision Attain“ zu einem leicht zu verwaltenden, funktional anspruchsvollen Gesamtsystem kombiniert. Die Allianz-Partner planen auch speziell für den Attain-User vorkonfigurierte iSeries-Maschinen, d.h. ein 270er Modell für 20 und eines für 50 User. Betriebssystemvoraussetzung ist V5R1, die Server sind zudem für den Einsatz weiterer Anwendungen wie e-Mail, Kalender und Web-Applikationen ausgelegt. Den xSeries-Markt adressiert man bereits gemeinsam: Attain ist für die ehemaligen Netfinity-Server schon verfügbar. Gute Basis Navision ging aus der Fusion von Damgaard und Navision Software hervor, stammt aus Dänemark – und dort findet auch die Basisentwicklung statt. Dazu gehören unter anderem Datenbank, Tools und Frameworks. Die Nordlichter vertreiben ihren englischsprachigen Software-Kern in 29 Länder, in denen dann die Anpassung an nationales Recht, Sprache, fiskaltechnische Gegebenheiten und markttypische Anforderungen stattfindet. Durchschnittlich 70 Prozent der jeweiligen Endlösung sind mit dem Standard abgedeckt. Die Partner – sogenannte NSC (Navision Solution Center) – setzen das Branchen-Know-how und damit das Delta auf die Software-Pyramide. „Eine wohldefinierte Aufgabenverteilung“, nennt Jürgen Baier, Geschäftsführer Navision PC & C Vertriebs GmbH, diese Struktur. Jedem in diesem Modell sei eine feste Rolle zugeteilt, jeder könne sich auf den jeweiligen Vorlieferanten verlassen. „Wir selbst haben zum Beispiel www.midrangemagazin.de Juli 2002 überhaupt kein Branchen-Know-how. Wir wissen nicht, wie eine Lebensmittellösung aussieht. Aber wir haben dedizierte Partner, die nichts anderes machen. Die tun das, was sie können und müssen sich nicht mit Betriebssystem, Datenbank oder FiBu herumschlagen. Das bekommen sie von uns.“ In Deutschland hat das Unternehmen rund 8.500 Kunden und 230 Partner. In der Schweiz bedient der ERP-Spezialist gut 900 Installationen mit durchschnittlich 10 Usern. 30.000 Unternehmen weltweit nutzen Navision Software. PASE erleichtert Seit Jahren ist das Unternehmen im AIXUmfeld aktiv und hat schon länger mit dem Gedanken gespielt, auch den iSeriesMarkt zu bedienen. „Durch die Möglichkeiten, die PASE uns bietet, haben wir jetzt eine schöne Möglichkeit, unsere bestehenden Produkte auf der AS/400 native laufen zu lassen“, so Jürgen Baier. „Den bestehenden Code haben wir nicht dramatisch verändern müssen, so konnten wir also unsere Strategie der OneCode-Situation für verschiedene Plattformen weiterverfolgen.“ Diese Strategie stelle insbesondere sicher, dass man sich nicht verzettele. Navision positioniere sich nicht als plattformunabhängig und frei, sondern suche sich seine Aktivitätsfelder gezielt aus. Und der AS/400- und iSeries-Markt sei ein „absolut interessanter“. Die entsprechenden Partner hätten nach Standardlösungen für ihre Plattform gefragt sowie nach mittelstandsorientierten, betriebswirtschaftlichen Lösungen mit Fokus Branche. „Da gibt es auch Segmente, die heute sehr gut abgedeckt werden“, merkt Baier an, „aber häufig sind die Lösungen ein bisschen ‚old-fashioned’ und basieren nicht unbedingt auf der neuesten Technologie und der neuesten Plattform.“ Insbesondere im letzten Jahr hätten die Themen Aktuelles „e-Business“ und „Mobile Services“ an Bedeutung gewonnen. „Hier ist der größte Druck entstanden“, so der ERP-Experte, „und man stellt sich zwangsläufig die Frage: ‚Was muss ich an Geld in die Hand nehmen, um diese Neuerungen zu nutzen?’.“ Wermutstropfen AS/400- und iSeries-affine Anbieter sollen von der Navision-Expertise profitieren und ihren „veralteten“ Lösungen mit Hilfe von Attain zu neuem Glanz verhelfen. IBM unterstützt bei diesen Bemühungen – wahrscheinlich mit eher gemischten Gefühlen. Ein Wermutstropfen innerhalb der Kooperation: Navision setzt auf die eigenentwickelte Datenbank, die mit der Entwicklungsumgebung der Dänen eng verknüpft ist. DB2 bleibt außen vor – zumindest vorerst. Schlacht um den Kunden? Ganz klar definiert Jürgen Baier die Zielrichtung: „Wir wollen keinen WildwestWuchs. Wir wollen nicht, dass alle IBM AS/400-Häuser jetzt plötzlich auf Navision-Lösungen schielen. Genauso wenig wollen wir, dass unsere bestehenden NSC wie wild auf die IBM-Kunden losgehen. Die haben ja heute bereits einen Partner und über den wollen wir Kontakt halten. ‚Kannibalismus’ ist nicht erwünscht.“ Nur sehr wenige der bestehenden NSC hätten bislang spezifisches Wissen im AS/400- und iSeries-Umfeld – „nur eine Handvoll“, meint der Geschäftsführer. Man suche im fragmentierten deutschen Markt neue Partner mit diesem speziellen Know-how, die von einer klassischen Win-Win-Situation profitieren und ihre Branchenkenntnisse in Attain einfließen lassen wollen. Ein solcher Partner müsse ERP-Wissen mitbringen und in diesem Segment auch seinen Zielmarkt sehen. „Ein Standbein sollten im weitesten Sinne kaufmännische Systeme sein“. Bisher hätten ausschließlich die NSC mit iSeries Know-how die Autorisierung zur Vermarktung des neuen Attain-Angebots. The way to grow Die Marktstrategie ist schlüssig, eine Bauchladenmentalität ist Navision fremd. Ein Code steht für alles, Beteili- gungen erfolgen gezielt: Entweder wird Produkt-Know-how eingekauft oder gleich ganze Channel. Die Partner können von ihrem ERP-Lieferanten viel erwarten: In Sachen LeadGenerierung, Marketing, Messeunterstützung, Pressearbeit und anderem. Die Dänen investieren zudem heftig in Forschung und Entwicklung und wollen insbesondere die Features integrieren, die „dem Kunden das Leben leichter machen“. Einen Teil dieser Funktionalitäten entwickelt Navision selbst, andere Teile werden zugekauft. Beim Thema „BI“ zum Beispiel designt Navision die Cubes, betreibt aber beim Frontend keine Eigenentwicklung. „Da gibt es Spezialisten, die das besser können“, sagt Jürgen Baier. Man konzentriere sich hier allerdings nicht auf einzelne Anbieter, sondern gebe dem Partner Wahlmöglichkeiten. Ihn in einen Mantel zu zwingen, nennt der Geschäftsführer „töricht“: „Unser System muss offen sein und flexibel.“ Wachstum mit Mittelstand Im gehobenen Mittelstand konzentriert sich Navision auf Großprojekte und damit auf Unternehmen, die in ihrer Zentrale zum Beispiel SAP-Software im Einsatz haben und ihre Profit-Center anderweitig versorgen wollen. Auch die iSeries-Gemeinde soll das angepeilte Navision-Wachstum unterstützen – und damit für guten Appetit der Mitarbeiter des jüngst von Microsoft „übernommenen“ Anbieters sorgen. In der Kantine der deutschen NavisionUnternehmenszentrale wurde ein Zähler installiert, der stets aktuell die Zahl der noch zu gewinnenden Kunden anzeigt – solange bis der Marktanteil 20 Prozent beträgt. Der Countdown läuft, das „Fensterln“ im iSeries-Markt hat begonnen... Autorin: Irina Hesselink Navision Deutschland D-22607 Hamburg (+49) 040/899677-0 www.navision.com/de Midrange MAGAZIN Juli 2002 Impressum Midrange MAGAZIN ISSN 0946-2880 Herausgeber: Michael Wirt Chefredakteur: Michael Wirt (M.W.) Redaktion: (+49) 08191/9649-26 > [email protected] Thomas Seibold (T. S.), Irina Hesselink (I.H.), Klaus-Dieter Jägle (KDJ); Robert Engel (R.E.), (+49) 09563/74060 Anzeigen: PLZ 0 – 4 Waltraud Mayr, (+49) 08191/9649-23 PLZ 5 – 9 Brigitte Wildmann, (+49) 08191/9649-24 Ausland Waltraud Mayr, (+49) 08191/9649-23 Technischer Redakteur: Robert Engel, (+49) 09563/74060 Illustrationen: Günter Ludwig Übersetzungen: Jürgen Elmer Lektorat: Text Lift – Thomas Gaissmaier, Günter Hensel Bezugspreise (1-Jahresabo): Inland 2 125,– inkl. MwSt., Ausland 2 140,– Erscheinungsweise: 12 Ausgaben pro Jahr, jeweils zum Ende des Vormonats Tatsächlich verbreitete Auflage Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Festgem. IVW I/02: 20.000 stellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. Gültige Anzeigenpreisliste: Media-Daten Nr. 12/ 2002 Urheberrecht: Alle im Midrange MAGAZIN erschienenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, ob Fotokopie, Mikrofilm oder Erfassung in Datenverarbeitungsanlagen, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Hiervon ausgeschlossen sind abgedruckte Programme, die dem Leser zum ausschließlich eigenen Gebrauch zur Verfügung stehen. Das Verbot der Reproduktion bleibt jedoch unberührt. Aus der Veröffentlichung kann nicht geschlossen werden, dass die beschriebene Lösung oder verwendete Bezeichnung frei von gewerblichen Schutzrechten ist. Haftung: Für den Fall, dass im Midrange MAGAZIN unzutreffende Informationen oder in veröffentlichten Programmen oder Schaltungen Fehler enthalten sein sollten, kommt eine Haftung nur bei grober Fahrlässigkeit des Verlages oder seiner Mitarbeiter in Betracht. IBM und AS/400 sind eingetragene Warenzeichen der International Business Machines. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unaufgeforderte Einsendungen aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung. Bei Nichtbelieferung im Fall höherer Gewalt, bei Störung des Betriebsfriedens, Arbeitskampf (Streik, Aussperrung) bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. VERLAG I.T.P.-Verlags GmbH Kolpingstraße 26, D-86916 Kaufering (+49) 08191/9649-0, 6 (+49) 08191/70661 > [email protected] www.MidrangeMagazin.de Gesellschafter: U. E. Jäkel Geschäftsführer: Michael Wirt, Klaus-Dieter Jägle Marketing: Klaus-Dieter Jägle Abonnentenservice: (+49) 08191/9649-25 Bankverbindung Deutschland: Raiffeisenbank Kaufering, Kto-Nr. 537 500, BLZ 701 694 26 PRODUKTION Produktionsleitung: Michael Wirt Satz und Druckvorstufe: Popp Media Service Produktion: ADV Augsburger Druck- und Verlagshaus 41 Märkte & Macher Nach Aussagen der Giga Group verdoppelt sich das Speichervolumen im Drei-Jahres-Rhythmus – der Konsolidierung der Speicherumgebung kommt demnach eine immer höhere Bedeutung zu. Ein halbes Jahrhundert ist die Magnetbandspeicherung inzwischen alt. In den Fünfzigern hatte IBM ein Tape Drive mit der Gesamtkapazität von 1,4 Megabyte angekündigt, soviel wie heute eine herkömmliche Diskette fasst. Inzwischen passt 1 Terabyte auf eine Cartridge – vorerst allerdings nur in Testläufen... Personalkarussell DCW Software hat Dr. Werner Weick als neuen Vorstand für die Bereiche Marketing, Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung gewonnen. Der IT-Manager tritt damit die Nachfolge in der Position von Firmengründer Dr. Claus Wellenreuther an, der zum 1. April 2002 in den Aufsichtsrat der DCW Software Holding AG gewechselt ist. Schwerpunkte möchte der 43-jährige Weick unter anderem auf den Ausbau des internationalen Geschäfts sowie des Partnerkonzeptes setzen. (+49) 0621/4383-0 www.dcw-software.com Dietrich Jaeschke, Vorstand der PSI AG Berlin, wurde auf der diesjährigen Hauptversammlung der Varial Software AG einstimmig in den Aufsichtsrat gewählt. Seine Berufung in diese Position spiegelt auch die Intensivierung der Geschäftsbeziehungen beider Unternehmen wider: Bereits im November letzten Jahres hatte sich PSI mit neun Prozent an Varial beteiligt. (+49) 0180/5152000 www.varial.de Um das angestrebte Wachstum auf dem deutschen Markt zu unterstützen, hat der ERP-Anbieter Baan seine Organisation in Zentraleuropa angepaßt: Österreich/ Osteuropa und die Schweiz, die bisher zusammen mit 42 Deutschland die Region „Zentraleuropa“ gebildet haben, gehören jetzt der neuen Vertriebsregion „Süd- und Osteuropa“ an. Deutschland wird als separate Landesorganisation geführt. Die Country Manager Ernst Hofer (A und Osteuropa) und Peter Härdi (CH) zeichnen weiterhin für die Aktivitäten in ihren Ländern verantwortlich. Stefan Exner – bisher Regional Manager Zentraleuropa – hat das Unternehmen verlassen. Ralf Othmer übernimmt – zusätzlich zu seiner Aufgabe als Vertriebsdirektor für die Bestandskunden in Deutschland – die Position des General Manager Deutschland. (+49) 0511/8504-0 www.baan.com Software & Systeme J.D. Edwards hat jetzt die allgemeine Verfügbarkeit von J.D. Edwards 5, der Produktfamilie für die Zusammenarbeit von Unternehmen mit Kunden und Partnern, bekannt gegeben. JDE 5 besteht aus modularen, integrierten und Web-basierten Anwendungen, die sowohl große als auch mittlere Unternehmen bei der Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit unterstützen sollen. Sie ermöglicht den Austausch von Daten, Anwendungen und Geschäftsprozessen via Internet. Zu JDE 5 gehören unter anderem ERP, SCM, CRM, Supplier Relationship Management, Business Intelligence, Anwendungen für die Zusammenarbeit und Integration von Softwarelösungen als auch Tools und Technologien. (+49) 06105/967-0 www.jdedwards.de Computer Associates hat jetzt zwei neue Lösungen für das Management drahtloser Infrastrukturen und mobiler Endgeräte vorgestellt: Unicenter Wireless Network Management (WNM) und Unicenter Mobile Device Management (MDM). Beide komplettieren das Produktportfolio für die www.midrangemagazin.de Juli 2002 Verwaltung mobiler Umgebungen und sind ab Sommer diesen Jahres verfügbar. Zudem hat CA angekündigt, dass Partnerschaften und integrierte Tools den Mehrwert funkbasierter Infrastrukturen für Unternehmen erhöhen sollen. (+49) 06151/949-0 www.ca.com/germany Mit einer neu entwickelten SoftwareLösung für das Trade Chain Management will die Ulmer Wilken GmbH das Beziehungsgeflecht zwischen Lieferanten und in Genossenschaften zusammengeschlossenen Groß- und Einzelhändlern optimieren. Das auf die Wilken Waren- und Materialwirtschaft aufgesetzte und getrennt installierbare TCM besteht aus modifizierten Modulen der hauseigenen Entwicklungen CS/2 und generation4, die den Anforderungen des Kunden entsprechend kombiniert und angepasst werden. (+49) 0731/9650-0 www.wilken.de ShowCase stellt zur Midrange Welt mit TimeCast ein Produkt vor, welches das Erstellen von Zeitreihen-Prognosen mit Hilfe von Statistik-Methoden unterstützt. TimeCast basiert auf bewährten Vorhersage-Technologien und verfügt in Kombination mit Essbase über die OLAP-Komponente (Online Analytical Processing) der Data-Warehousingund Business-Intelligence-Lösung von ShowCase. (+49) 06196/65100 www.showcase.de Die Lotus Anwender- und Entwicklergemeinde hat einen neuen Web-Treffpunkt. Die „Lotus Developer Domain“ (LDD) tritt ab sofort an die Stelle der bisherigen Notes.net und kombiniert die bereits bestehenden Websites zu einer einzigen. Hier finden Anwender und Entwickler technische Ressourcen wie Foren, Nachrichten, Demos, die bekannte „Sandbox“ mit Codebeispielen, Downloads von Installern und Märkte & Macher Für einen reibungslosen Austausch zwischen DirectFax und der DMSLösung InfoStore for iSeries sorgt jetzt eine neue Schnittstelle. Die Anbieter Toolmaker und Solitas haben damit nach eigenen Angaben auf die zunehmende Nachfrage von Kunden reagiert, die sich eine komfortable Archivierung gefaxter Dokumente und einen Faxversand direkt aus dem Archiv heraus wünschten. (+ 49) 08191/968-0 www.toolmaker.de Die Tango/04 Computing Group, Anbieter integrierter Netzwerk- und Systemmanagement-Software, wurde jetzt von IBM zu einem von insgesamt nur acht Partnern gewählt, die Big Blue von Beginn an bei dem Projekt eLiza unterstützen. Tango/04 wird in die Initiative Technologien einbringen, die das Betriebssystem-Monitoring und die -Wartung in unterschiedlichen Multi-Plattform-Umgebungen automatisieren. Das gemeinsame Ziel innerhalb der eLiza Initiative: Kunden sollen durch eine sich selbst schützende, sich selbst optimierende und sich selbst heilende IT-Infrastruktur deutliche Wettbewerbsvorteile erzielen. www.tango04.com Vogelbusch und SoftLanding Systems, Experten in Sachen iSeries-Management, haben jetzt die Integration des TurnOver Change Management mit dem WebSphere Studio Application Developer (WSAD) via PVCS Version Manager Schnittstelle, dem bekannten PC Versionskontroll-Paket von Merant, bekanntgegeben. Die neue Kombination soll Entwicklungspro- zesse deutlich vereinfachen, zudem erweitert das TurnOver/PVCS-Interface die Effizienz- und Risiko-Kontrollfunktionen auf die WebsphereEntwicklung. PVCS Version Manager 6.8 und TurnOver 5.3 sind ab sofort bei Vogelbusch erhältlich. (+49) 02054/94070 www.vogelbusch.de Aus den Auftragsbüchern Die New Wave Group, Spezialist für Bekleidung im unternehmensspezifischen Design, hat einen Vertrag zur Einführung von Virtual Enterprise und der ASW Software von International Business Systems (IBS) unterschrieben. Dabei geht es um Installationen in etwa 30 Unternehmen aus elf europäischen Ländern. Der Gesamtwert des Abschlusses liegt bei 16 Millionen Schwedischen Kronen, das entspricht rund 1,7 Millionen Euro. Darin enthalten sind u.a. Collaborative Commerce, Kommissionierung, Bestandskontrolle, Logistik, CRM, Rechnungswesen, Businessanalyse und Entscheidungshilfe sowie die Unterstützung beim Betrieb der Informationssysteme. (+49) 040/51451-0 www.ibsde.de Sesame Workshop, in Deutschland besser bekannt als die Schöpfer der Sesamstraße, setzen auf Business IntelligenceLösungen von Cognos. Diese ermöglichen dem Unternehmen, dessen Arbeit Millionen von Kindern weltweit erreicht, einen transparenten Einblick in das Markenpotenzial und dessen Ertragskraft. Darüber hinaus wurde der Kosten- und Zeitaufwand für das Reporting gesenkt und eine erhebliche Steigerung des ROI erreicht. Implementiert hat EIA. Inc., ein in New York ansässiger Cognos-Partner. (+49) 069/66560-0 www.cognos.com/de Midrange MAGAZIN Juli 2002 Anzeige Updates, Beta-Programme, Dokumentationen und weiterführende Links. Zusätzlich dient die Domain als Testumgebung und bietet Produktdemos sowie einen direkten Zugang zum IBM Portfolio. (+49) 01803/313233 www.lotus.com/ldd 43 Märkte & Macher Die Bauhaus-Gruppe hat den Auftrag über die Einführung einer digitalen Rechnungsannahme und -verarbeitung an die B&N Software AG vergeben. In der Mannheimer Unternehmenszentrale wird der m@gic Eddy EDIFACT/XML-Transaktionsadapter die EDIFACT-Rechnungen der Lieferanten annehmen, prüfen und für die Weiterverarbeitung bereitstellen. B&N übernimmt das gesamte Lieferanten RollOut, darunter die Anbindung der Partner, das Erstellen von Kommunikationshandbüchern und die Bereitstellung einer Hotline. (+49) 0551/69339-0 www.bn-software.de Die net W+P Solutions GmbH & Co. KG, Tochter der net AG, hat die neue Branchensoftware net C5 eChain beim Sportartikelhersteller PUMA AG in Herzogenaurach eingeführt. Kunde und Partner haben gemeinsam ein Paket entwickelt, mit dem künftig alle Geschäftsprozesse online abgewickelt werden können. Entscheidender Vorteil ist vor allem die Integration der Material- und Komponentenlieferanten auf der Beschaffungsseite bis hin zu den Absatzmittlern auf der Vertriebsseite. (+49) 0711/770558-0 www.wp.netag.de IBM stattet Colgate-Palmolive weltweit mit neuer IT-Infrastruktur aus – darunter Server, Storage, Software und PCs. Die Systeme sollen dem Konsumgüterhersteller eine höhere Performance, mehr Zuverlässigkeit und Kostenreduzierung ermöglichen. Mit dem Einsatz von pSeries-Servern, dem ESS Shark und der Tivoli Unternehmenssoftware wurde bereits eine Performancesteigerung von 40 Prozent und höhere Verfügbarkeit erreicht. Die komplette Installation von IBM Systemen und deren Kombination mit SAP Software soll bis 2003 abgeschlossen sein. (+49) 01803/313233 www.de.ibm.com 44 Beim Hermes Versand arbeiten künftig zwischen 1.000 und 1.500 User aktiv mit dem DMS InfoStore for iSeries von Solitas. Der zur Otto-Gruppe gehörende Logistik-Dienstleister wird damit größter InfoStore-Anwender in Deutschland. Die Spoolfile-Archivierung ist bereits implementiert, jetzt sollen InfoStore Notes Retrieval und der MailFiler für die eMail-Archivierung eingeführt werden. In einem dritten Schritt folgt die Archivierung von Fremdbelegen, wie etwa Eingangsrechnungen. Durchgeführt wird das Projekt von Scheuchl & Partner, dem InfoStore-Competence-Center innerhalb der SoftM-Gruppe. (+49) 089/666109-0 www.solitas.de RTL führt in seinen insgesamt 19 Nachrichten- und Magazinredaktionen ab Sommer ’02 schrittweise das Redaktionssystem Mpower zusammen mit dem Datenbanksystem Tamino XML Server ein. Entsprechende Verträge wurden jetzt mit MaxiMedia Technologies und der Darmstädter Software AG geschlossen. Da beide Lösungen vollständig auf dem IT-Standard XML (eXtensible Markup Language) basieren, kann RTL künftig einmal erstellte redaktionelle Inhalte in einem weitgehend automatisierten Prozess in unterschiedlichen Medien wie Videotext oder Internet publizieren. Zudem werde das Video Preview Management System (VPMS) besser integriert, mit dem Redakteure in dem vorhandenen Videobestand recherchieren. (+49) 06151/ 92-0 www.softwareag.com Kooperationen International Business Systems und i2 Technologies, der Anbieter von ValueChain-Management-Lösungen, gaben jetzt den Abschluss einer globalen Allianz bekannt. Die IT-Spezialisten werden eine integrierte Supply-Chain-Planningund Execution-Lösung für unternehmensübergreifende Zusammenarbeit www.midrangemagazin.de Juli 2002 anbieten. Sie ist darauf ausgelegt, die Dauer der Implementierung sowie die Kosten der Integration mit bestehender Infrastruktur im Mittelstand erheblich zu reduzieren. IBM stellt Beratungsdienstleistungen sowie einen maßgeschneiderten Implementierungsservice bereit, der eine rasche Einführung und den schnellen Einsatz der neuen Lösung ermöglicht. (+49) 089/462377-0 www.i2.com Der Anbieter von CRM-Software für den Mittelstand, IntraWare, plant eine strategische Allianz mit dem ERP-Anbieter bäurer AG. Das gemeinsame Memorandum of understanding sieht den Kauf der bäurer-Tochtergesellschaft TPS Labs GmbH durch IntraWare vor. Der Kauf würde mehrheitlich durch einen Transfer von IntraWare-Aktien im Wert der Tochter an die bäurer AG vollzogen werden. Prüf- und Bewertungsprozesse werden bereits durchgeführt. (+49) 0661/9642-0 www.intraware.de Test & Testimonials Zum 50-jährigen Jubiläum der IBM Magnetbandspeicherung hat Big Blue einen Durchbruch in der Bandspeicherung angekündigt. In einem Test ist es gelungen, 1 Terabyte an Daten auf eine Cartridge zu schreiben – fast zehnmal mehr als auf heute verfügbare, kommerzielle Cartridges passt. Einen „plastischen“ Vergleich zog IBM bei der Veröffentlichung der Rekordspeicherleistung: 1 TB Speichervolumen entspreche der 8.000-fachen Menge an Daten, die ein menschliches Hirn während des gesamten Lebens aufnehme. (+49) 01803/313233 www.de.ibm.com Das Softwarehaus VEDA wurde zum zweiten Mal in Folge mit dem IBM Global Financing (IGF) Award ausgezeichnet: Für den Umsatz mit der indi- Märkte & Macher viduellen Finanzierung des Komplettangebotes von Hardware, Software und Services. Der überwiegende Teil des VEDA-Geschäftes mit IBM-Produkten wird über IGF abgewickelt. Da die IBM Kreditbank auch „Fremdprodukte“ finanziert, können VEDA-Kunden auch bei dem Erwerb von Software und Services auf monetären Support von Big Blue zurückgreifen. (+49) 02404/5507-0 www.veda.de Expansionen Ein Automotive Center of Excellence entsteht im Münchener Büro von Manugistics. Auf 800 Quadratmetern Bürofläche wird hier das gesammelte Know-how aus den Bereichen Pre- und Post-Sales sowie Field Engineering gebündelt. Mit der multinationalen Einrichtung möchte Manugistics die Beziehungen zur europäischen Automotive Community verstärken. Das ACE werde in Deutschland etabliert, da man hier aufgrund der hohen Anzahl namhafter Automobilkonzerne einer gemeinsamen Entwicklungsarbeit am besten Rechnung tragen könne. (+49) 02102/495-0 www.manu.com Soll & Haben Im Geschäftsjahr 2001 konnte die MATERNA GmbH den positiven Trend der vergangenen Jahre fortsetzen: der Umsatz lag mit 181 Millionen Euro leicht über dem Gruppenumsatz des Vorjahres (178 Millionen Euro). Die Business Unit Information konnte im vergangenen Jahr mit 45 Prozent eine gute Umsatzsteigerung verzeichnen und so die Rückgänge innerhalb der Business Unit Communications ausgleichen. Innerhalb derer setzt MATERNA in diesem Jahr auf neue mobile Datendienste und Anwendun- gen: Premium SMS, Multimedia Messaging Service, Mobile Java und Festnetz-SMS. (+49) 0231/5599-0 www.materna.de Der PSI-Konzern ist im 1. Quartal 2002 mit einem operativen Ergebnis von 0,51 Millionen Euro in die Gewinnzone zurückgekehrt. Dies entspricht einer Ergebnisverbesserung um 3,42 Millionen Euro gegenüber dem vorherigen Quartal und einem Rückgang um 70.000 Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz verringerte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 9 Prozent auf 35,93 Millionen Euro, was laut PSI auf den Rückgang der Hardwareumsätze, den Teilverkauf der Töchter GSI und Integral und auf die im vierten Quartal eingeleiteten organisatorischen und personellen Maßnahmen zurückzuführen ist. (+49) 030/2801-0 www.psi.de Anzeige Midrange MAGAZIN Juli 2002 45 Technik & Integration Sourcen durchsuchen Technik-Forum Sie sind nun wieder eingeladen, die Diskussion spezieller technischer Probleme mit zu verfolgen. Bitte schicken Sie Fragen, Anregungen oder Antworten zu den vorgestellten Themen – ebenso wie Ihre Kritik – an unsere eMail-Adressen [email protected] oder [email protected] Die Frage: Wir setzen den OS/400-Befehl FNDSTRPDM im Bereich Qualitätssicherung/Programmierung ein. Man kann mit diesem Befehl leicht feststellen, in welchen Programmen bestimmte Konstruktionen oder auch Variablen verwendet werden. Gibt es eine einfache Möglichkeit, FNSTRPDM dazu zu veranlassen, für jeden Treffer den Namen der Quelldatei in eine Datei wegzuschreiben? Die Antwort: FNDSTRPDM ist in der Tat eines der flexibelsten Tools im PDM-Umfeld. Erstaunlicherweise gehört eine der stärks- ten Möglichkeiten zu den weniger bekannten. Im Parameter OPTION können neben festen Auswahlen – wie z.B. *DSP – auch selbstdefinierte PDM-Operationen eingetragen werden. Die Idee ist nun, eine eigene Option zu definieren, der man als Parameter die Umgebungsvariablen &L (für die Bibliothek), &F (für die Datei) und &N (für die Teildatei) übergibt, um diese dann in eine Datei wegzuschreiben. Dieser Weg ist ohne aufwendige Programmierung möglich und am einfachsten mit dem Query Manager realisierbar. zer muss im QM-Profil selbstredend entsprechende Rechte eingetragen haben. Der Erstellungsmodus wird auf SQL eingestellt und dann kann eine SQL-Anweisung eingegeben werden. Selbstverständlich hat man auch den Prompter zur Verfügung. In unserem Beispiel sollen später dann in diese Datei die Sätze weggeschrieben werden. Nach Ausführung der SQL-Anweisung mit Befehlstaste 6 ist die Datei bereits erstellt. Das abgespeicherte *QMQRY-Objekt kann aber auch mit STRQMQRY ausgeführt werden. Mit einem kleinen QM Query erstellt man sich zunächst die Datei; der Benut- Für das Wegschreiben der Sätze benötigen wir nun ein zweites kleines QM Query. Die einzufügenden Werte in der VALUES-Klausel des SQL-Statements sind durch das vorangestellte &-Zeichen für den Query Manager als Variablen erkennbar. Ein wenig erinnert das an CL. Auch diese zweite Abfrage wird nun gespeichert. Die eigentliche Ausführung des Query soll dann später automatisch durch PDM aufgerufen werden. Hierzu benötigen wir eine so genannte Benutzer-Option, zu deren Erstellung man zunächst PDM startet. Ob man mit WRKLIBPDM, WRKOBJPDM oder WRKMBRPDM PDM einsteigt, ist hierbei ohne weitere Bedeutung, allerdings reicht lediglich das PDMMenü noch nicht aus. Mit Befehlstaste 16 erreicht man die Oberfläche zur Erstellung benutzerdefinierter Auswahlmöglichkeiten. Ich habe mich in dem Beispiel für den Namen Q2 entschieden. In der Befehlszeile wird der Aufruf für das Query eingetragen. Bei dem OS/400-Befehl wird 46 www.midrangemagazin.de Juli 2002 Technik & Integration im Parameter QMQRY der Name unseres INSERT-Query eingetragen. Im Parameter SETVAR werden unsere drei Variablen mit den PDM-Umgebungsvariablen &L, &F und &N belegt. Auch dies erinnert wieder ein wenig an CL. Die schwierigste Herausforderung, die an dieser Stelle zu lösen ist, ist das korrekte Abzählen der Hochkommas. Die Variablen-Namen des PDM müssen in dreifache Hochkommas eingepuffert werden, damit sie alle folgenden Tokenizer „ungerupft“ überstehen und der SQL-Prozessor später auch noch welche übrig hat. Die Syntax des eingetragenen Befehls-Strings duldet keinerlei noch so kleine Abweichung. STRQMQRY QMQRY(INSERT2) SETVAR((LIB ’’’&L’’’) (FIL ’’’&F’’’) (MBR ’’’&N’’’)) Hier kommt es auf jedes Hochkomma und auf jede Klammer an. Zu beachten ist auch, dass das &-Zeichen vor den Variablen-Namen des Query Managers weggelassen werden muss, dafür aber die PDM-Variablen mit „&“ gekennzeichnet werden müssen. Im vorstehenden Beispiel ruft nun FNDSTRPDM bei jedem Vorkommen der Zeichenkette *INLR in einer Quelldatei meiner QRPGLESRC (hoffentlich ist das nirgends der Fall) das kleine QMQRY INSERT2 auf und übergibt diesem den Namen der Bibliothek, der Datei und der Teildatei. Das SQL-Programm trägt dann die ihm übergebenen Parameter in die Datei-Sourcen ein, die wir uns mit dem zweiten QMQRY erzeugt haben. Den Autor Dieter Bender erreichen Sie unter [email protected]. Anzeige Wenn alles von der Syntax aus CL-Sicht in Ordnung ist, wird die Option nach Betätigung der Eingabetaste gespeichert und das Bild verlassen. Die soeben gespeicherte benutzerdefinierte Option kann jetzt bei der Ausführung von FNDSTRPDM verwendet werden. Dazu wird sie lediglich beim Parameter OPTION mit ihrem Namen eingetragen. Midrange MAGAZIN Juli 2002 47 Technik & Integration Filetransfer von iSeries sicher ermöglichen FTP ja – aber SICHER doch! Viele Firmen verwenden FTP (File Transfer Protocol) für den Datenaustausch mit internen oder externen Partnern. Dabei können nicht nur Daten zwischen dem Client (PC oder ein anderes System) und dem Server (Ihrer iSeries) ausgetauscht werden, sondern es können auch Remote-Befehle abgesetzt werden. Für den Zugriff auf die iSeries ist eine Benutzer-ID und ein Kennwort erforderlich. Über ExitProgramme ist es auch möglich, ein Anonymous-FTP für Gastbenutzer einzurichten. Warum kann FTP eine Sicherheitslücke sein? Längst ist FTP nicht nur den Cracks vorbehalten, die sich mit GET, PUT und RCMD auskennen. Nein – es gibt heute auf jeder PC-Zeitschrift-Gratis-CD einen FTP-Client zum Ausprobieren (z.B.: WS, Leech, Voyager, Windows Commander usw.). Ein normaler Benutzer gibt dann menügeführt Servernamen, Benutzer und Kennwort ein und sieht dann in gewohnter Explorer-Manier wahrscheinlich mehr Daten, als einem IT-Leiter recht sein kann. Kein bisschen FTP Wenn Sie überhaupt keinen FTP-Zugriff auf Ihre iSeries zulassen wollen, sollten sie verhindern, dass der FTP-Server automatisch gestartet wird. Mit dem Befehl CHGFTPA AUTOSTART(*NO) wird beim Start von TCP/IP der FTP-Dienst nicht gestartet. Eine weitere Möglichkeit, um TCP/IP-Dienste zu unterbinden, sind die Port-Beschränkungen. Diese findet man im Menü GO CFGTCP unter der Auswahl 4 (Work with TCP/IP Port Restrictions). Ein Eintrag eines Benutzer-Profiles für Port 21 wird automatisch alle Benutzer einschränken. Leider funktioniert diese Methode nicht, um einzelne Benutzer zu berechtigen, da alle FTP-Zugriffe mit dem Profil QTCP initialisiert werden. Jeder Benutzer für FTP verwendet die Berechtigung des Profils QTCP auf den Port. Ein bisschen FTP Mit V5R1 wurden in der Anwendungsverwaltung neue Funktionen eingebaut. Im Operations Navigator finden sie die Anwendungsverwaltung unter der neuen Task-Leiste oder mittels der rechten Maustaste auf dem Systemnamen. Unter den Host-Anwendungen ist es nun möglich, die FTP-Anmeldung sowie die Ausführung einzelner Funktionen wie GET (Daten von der iSeries runterladen) oder PUT (Daten zur iSeries hochladen) einzuschränken. Benutzer und Gruppen können mit dem Knopf „Anpassen“ von den einzelnen Funktionen berechtigt oder ausgeschlossen werden. Dies ist eine einfache, aber sehr effiziente Funktion, um den FTP-Zugriff auf berechtigte Benutzer einzuschränken. Kontrolle ist besser Objekt-Berechtigung ist in der Regel nicht ausreichend, um FTP genügend zu schützen. Wenn zum Beispiel ein Benutzer eine Datei anschauen darf (*USE), dann kann er diese mit FTP auch auf seinen PC kopieren. Um dies zu verhindern, bietet sich die Verwendung von FTP-Exit-Programmen an. Damit kann die Anforderung vor der Ausführung kontrolliert und nötigenfalls zurückgewiesen werden. Eine GET-Anforderung auf bestimmte Dateien kann somit verhindert werden. Der FTP-Server Logon Exit-Punkt kann dazu verwendet werden, um Benutzer, welche sich anmelden, zu authentifizieren. Diese Exit-Punkte sind im Kapitel „TCP/IP User Exits“ im Handbuch „TCP/IP Configuration and Reference“ dokumentiert; auch Beispielprogramme sind vorhanden. Es gibt viele Tools, die auf diesen ExitPunkten basieren. Dort verwalten sie dann nur noch die berechtigten Benutzer oder IP-Adressen und die Zugriffe werden detailliert aufgezeichnet. Das APOS CA Security-Modul ist ein solches, von IBM empfohlenes Tool, welches Sie kostenlos testen können. Den Autor Andreas Woodtli erreichen Sie unter www.apos.ch oder [email protected] APOS Informatik AG CH-4658 Däniken (+41) 062/28865-65 www.apos.ch 48 www.midrangemagazin.de Juli 2002 Technik & Integration Tägliche Entscheidung Landkelterei setzt BI-Lösung von UBL ein im Datendickicht Die Landkelterei Wilhelm Höhl GmbH & Co. mit Sitz und Produktion im hessischen Hochstadt kann auf mehr als 220 Jahre Tradition in der Herstellung von Apfelweinen zurückblicken. Mit Erzeugnissen wie dem „Blauen Bock“, „Der alte Hochstädter“ oder dem jüngsten Trendprodukt „American Bock“ hat die Landkelterei Höhl den Apfelwein über die Grenzen Hessens hinaus bekannt gemacht. solchen Systems lassen sich Reports tagesaktuell auf leichte Weise erstellen. Für die Umsetzung dieser Aufgabenstellung beauftragte die Kelterei die UBL Informationssysteme GmbH unter Verwendung der Lösung „Board M.I.T.“, einem BI-Tool, das sich vor allem für den Mittelstand oder für Fachabteilungen von Großunternehmen zur Erlangung eines universellen und strategischen Betriebsinstruments eignet. Kein Programmieraufwand U m dauerhaft Markt- und Konsumentenbedürfnissen zu entsprechen und ein optimales Produktportfolio anbieten zu können, müssen aktuelle Unternehmensdaten wie Absatzzahlen, eingesetztes Marketingbudget, Produktionskosten oder Angaben aus Drittkundengeschäften dem Management jederzeit als Entscheidungsgrundlage vorliegen. Im Falle der Landkelterei sind die Daten im Unternehmen an unterschiedlicher Stelle und in verschiedenen Formaten abgelegt und somit nicht zentral für die Entscheider zugänglich. Damit das Management zukünftig in der Lage sein würde – im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung –, geeignete Maßnahmen für das Unternehmen ableiten zu können, wurde der Einsatz einer entsprechenden Lösung erforderlich. BI-Tool zur Reporterstellung Die Kelterei entschied sich für den Einsatz einer Business-Intelligence-Lösung (BI-Tool). Moderne BI-Tools sind in der Lage, unterschiedliche Daten aus diversen Datenquellen zu extrahieren, sie im Anschluss zu aggregieren und abschließend für die Entscheider auf beliebige Art grafisch darzustellen. Mittels eines 50 Einer der großen Vorteile der Lösung ist es, dass kein Programmieraufwand erforderlich ist, um die gewünschte Applikation nach Maß zu schneidern. Außerdem ist sie einfach in der Handhabung und kann aus ODBC- oder anderen Daten-Quellen ohne zusätzliche ETL-Tools (Extraction-Transformation-Loading) Informationen auf unterschiedliche Zielsysteme schnell verteilen. Aufgrund der Benutzerfreundlichkeit ist der Anteil an Wartung und die Kosten für die Ausbildung des Personals gering. Im ersten Schritt wollte man die Rentabilität der eingesetzten Marketingmittel überprüfen, zu denen die Bewilligung von Werbekostenzuschüssen (WKZ) an Groß- und Einzelhandel zählen. WKZ werden u.a. zur Finanzierung gemeinsamer Werbeanzeigen und für die Bereitstellung jeglicher Präsentations- und Werbematerialien für Verkaufsräume genutzt. „Werbekostenzuschüsse sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer verkaufsfördernden Maßnahmen. Wir müssen dort präsent sein, wo Kaufentscheidungen getroffen werden“, meint Geschäftsführerin Dr. Johanna Höhl. „Der Einsatz der Mittel darf jedoch nicht nach dem Gießkannen-Prinzip erfolgen, sondern muss gezielt gesteuert werden.“ www.midrangemagazin.de Juli 2002 Transparenz für das Marketing Die Überwachung des eingesetzten Budgets im Verhältnis zum erzielten Umsatz war zuvor ohne BI sehr umständlich, da die WKZ in der DKS-Finanzbuchhaltung geführt wurden, die Umsätze aber in der Warenwirtschaft. „Durch das Tool wird nun transparent, an welchen Stellen sich Verkaufsförderungsmaßnahmen gelohnt haben und wo wir zukünftig diese zukünftig effizienter einsetzen können. Auch die Drittkundeninformationen in Form von Excel- oder ASCII-Dateien, die wir über den Getränkefachgroßhandel erhalten, können nun sinnvoll mit Absatzzahlen verknüpft sowie Marketingkampagnen effektiver geplant werden“, erklärt Frau Dr. Höhl. Weiteren Einsatz findet BI bei der Kelterei in der Objektüberwachung von Gaststätten, deren Ausstattung mit hohen Kapitalbindungen einhergeht. Mit Hilfe der Lösung werden die Darlehen den bereits erfolgten Tilgungen sowie den Absatzzahlen gegenübergestellt und so die Rentabilität der einzelnen Objekte überprüft. Das Management kann nun ermitteln, mit welchem Verleger eine intensivere Zusammenarbeit anzustreben ist. Im nächsten Schritt sollen die Produktionskosten durchleuchtet werden. „Wir sind sicher, dass sich auch hier Schwachstellen aufdecken und beseitigen lassen“, so Frau Dr. Höhl. „Die Investition in Business Intelligence hat sich für uns bereits jetzt vollauf gelohnt.“ UBL Informationssysteme D-63263 Neu-Isenburg (+49) 06102/303-3 www.ubl-is.de Technik & Integration Der Weg zum EchtzeitDaten ohne Zeitverzögerung abgleichen Data-Warehouse Business-Manager brauchen Datenbanken, mit deren Hilfe sie Entscheidungen treffen können. Doch es ist ein weiter Weg, ehe Auswertung und Analyse von Geschäftsdaten beginnen können. Dazu müssen alle relevanten Informationen, die in vielen inkompatiblen Systemen, Datenbanken und Anwendungen gespeichert sind, in einem zentralen Data Warehouse zusammengefasst werden. E chtzeitdaten sind der „Motor im Business“ und für die operative Geschäftsführung unerlässlich. Deshalb wird heute das Data Warehouse der meisten Unternehmen täglich auf den neuesten Stand gebracht. Doch immer mehr Anwender stellen fest, dass Informationen, die einen Tag alt sind, für operative Entscheidungen nicht taugen. Extrahieren,Transformieren und Laden in Echtzeit Das Hauptproblem besteht darin, die Daten in Echtzeit in ein Data Warehouse zu laden. Bei vielen der heute eingesetzten ETL- (Extrahieren, Transformieren, Laden-) Tools finden diese Prozesse nur einmal im Monat oder wöchentlich, und dann nachts statt. Wollen Anwender nun die Anzahl der Replikationen erhöhen, ist es nicht damit getan, die Frequenz einfach per Knopfdruck zu steigern. Denn die meisten Tools arbeiten als Batch-Programme in drei aufeinanderfolgenden Schritten: Zuerst werden Daten extrahiert, dann transformiert und anschließend geladen. Diese Technik ist vollkommen ausreichend, sofern den Anzeige Midrange MAGAZIN Juli 2002 51 Technik & Integration Der Weg zum Echtzeit-Data-Warehouse Anwendern dafür nachts einige Stunden zur Verfügung stehen und das Data Warehouse offline ist. Ganz anders sieht es allerdings aus, wenn diese Vorgänge auch während der Arbeitszeit stattfinden sollen. Zur Lösung dieses Problems gibt es zwei technologische Ansätze, die praktikabel sind, sich jedoch in punkto Aktualität der Daten unterscheiden – dem eigentlichen Knackpunkt bei geschäftskritischen Anwendungen. Replizieren – aber wann? Bei der ersten Methode setzen Anwender zwar herkömmliche ETL-Tools ein, schrauben aber die Frequenz von wöchentlich oder täglich auf mehrmals täglich, beispielsweise auf stündlich hoch. Wenn sich dabei die Quelldaten extrahieren lassen, ohne Geschäftsprozesse zu stören, können diese anschließend dann wie gewohnt transformiert werden. Der Ladevorgang in ein Data Warehouse gestaltet sich allerdings ein wenig problematisch, wenn sich das System für diesen Vorgang aus Geschäftsgründen nicht offline schalten lässt. Die Lösung dafür besteht nun darin, die neuen Daten in temporäre Tabellen zu laden, die von der Struktur her identisch sind mit denen der Quelldaten. Sobald der Ladevorgang abgeschlossen ist, tauscht das ETL-Tool die jeweils vorangegangenen Tabellen gegen die nunmehr aktuellen Tabellen auch tagsüber aus. Das Data Warehouse befindet sich dann augenblicklich wieder auf dem neuesten Stand. Echtzeit ist nicht immer gleich Echtzeit Diese Methode, bei der annähernd ein Echtzeit-Zugang besteht, lässt sich mit fast jedem bereits bestehenden Data Warehouse einsetzen. Ein weiterer Vorteil ist dabei, dass herkömmliche ETLTools und Techniken verwendet werden können, um Daten stündlich oder zumindest mehrmals täglich zu aktualisieren. Wenn Anwender jedoch zu jedem Zeitpunkt auf tatsächliche Echtzeit-Daten in einem Data Warehouse angewiesen sind, müssen die Quelldaten permanent darin einfließen. Diese Ladefähigkeit liegt allerdings außerhalb der 52 Möglichkeiten traditioneller, Batch-orientierter CTF-Tools (Capture, Transform and Flow). Hier kommt die zweite Methode ins Spiel: Die neue Generation von CTFProgrammen, die bereits auf dem Markt erhältlich sind, umgeht diese Problematik. Diese neuen Tools, zu denen beispielsweise der Transformation Server von DataMirror gehört, legen gewissermaßen eine direkte „DatenPipeline“ zwischen dem Quellsystem und dem Data Warehouse an und ermöglichen so einen echten Real-TimeDatenaustausch. Direkte Peer-to-Peer-Integration Die Peer-to-Peer-Architektur, die idealerweise in einem TCP/IP-Netz eingebunden sein sollte, sichert die direkte Datenbank-Kommunikation. Dadurch ist weder eine Zwischenspeicherung von Daten noch eine spezielle GatewayTechnologie erforderlich. Darüber hinaus gewährleistet sie einen optimalen und hocheffizienten Informationsaustausch zwischen Publish- und SubscribeSystemen, also zwischen Quell- und Zieldatenbanken. In Folge davon wird die Informationsweitergabe an die Mitarbeiter maximiert. Die permanente Synchronisation garantiert immer aktuelle Daten: Die für einen reibungslosen Geschäftsablauf nötigen Informationen stehen somit tatsächlich in Echtzeit zur Verfügung. Im Vergleich zu Lösungen, die eine kostenintensive Neuprogrammierung erforderlich machen, bietet ein CTF-Tool wie der Transformation Server eine leistungsfähige Integrationsmethode auf Datenebene, die sich einfach und reibungslos implementieren und in fast jeder Systemumgebung anwenden lässt. Um Zeit und Kosten zu sparen, werden bei diesem permanenten Datenabgleich nur die Änderungen – das sogenannte Delta – erfasst und in das Subscriber-System übertragen. Die Netzwerkbelastung beläuft sich deshalb auf ein Minimum. So bleibt beispielsweise ein Data Warehouse stets auf dem neuesten Stand, und das bei einer Senkung des Leitungsverkehrs um bis zu 99 Prozent. www.midrangemagazin.de Juli 2002 Der Vorteil der Echtzeit-Datenintegration besteht darin, wesentlich schneller Entscheidungen treffen zu können, den Kundenservice auffallend zu verbessern und dadurch eine bemerkenswerte Ertragssteigerung zu erzielen. Deshalb tun viele Unternehmen gut daran, relevante Daten in echter Real-Time-Technologie vorzuhalten. Professionelle CTF-Tools synchronisieren dabei Daten in heterogenen Netzwerken über unterschiedliche Datenbanken hinweg. Sie selektieren Daten und transformieren sie in die benötigte Form, garantieren stets die aktuelle Konsistenz der Information und eröffnen Möglichkeiten für die globale Anwendungsintegration. Vorteile der Datenintegration mittels professioneller CTF-Tools auf einen Blick: – Out-of-the-Box-Integrationslösung, die keinerlei zusätzliche Programmierung erfordert – Informationsaustausch in Echtzeit, auch über Unternehmensgrenzen hinweg – Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an praktisch jede Netzwerkumgebung – Schnelle Implementierung und niedrige Wartungskosten zur Maximierung des ROI – Steigerung der operativen Effizienz und Optimierung der Organisationsabläufe – Erhöhung des Informationsflusses zur Verbesserung der Serviceleistungen – Enorme Ertragserhöhung und Senkung der Unternehmenskosten Der Autor Manfred Sielhorst ist Technical Services Manager bei DataMirror in Darmstadt. DataMirror GmbH & Co. KG D-64295 Darmstadt (+49) 06151/8275-100 www.datamirror.com Technik & Integration Java bringt neue Energie für COBOL Cobol lebt Als Mrs. Grace Murray Hopper, die in den fünfziger Jahren Konteradmiral der US Navy war, mit den Vorarbeiten zur Entwicklung einer neuen Programmiersprache zur Lösung von Verwaltungsaufgaben bei der amerikanischen Marine beauftragt wurde, hat sie nicht im Traum daran gedacht, dass sie den Grundstein für die erfolgreichste Programmiersprache der Computerindustrie legen würde. Z usammen mit Vertretern von IBM, der amerikanischen Regierung und der Geschäftswelt wurde unter der Leitung des National Bureau of Standards eine gemeinsame Programmiersprache für Handel, Banken, Versicherungen und Verwaltung entwickelt. Diese „COmmon Business Oriented Language“, kurz Cobol genannt, wurde erstmals im Jahr 1960 in Amerika vorgestellt. Der Tod von Cobol wurde in den 1990er, den für Client/Server-Lösungen euphorischen Jahren übertrieben publiziert und hervorgehoben. Nun ist aber das Gegenteil eingetreten: Cobol wird nach 42 Jahren täglich jünger. Laut Gartner Inc. werden weltweit 80 Prozent aller Business-Applikationen in Cobol ausgeführt. Das entspricht ca. 10 Milliarden Zeilen Code im täglichen Einsatz, mehr als 5 Millionen Zeilen werden jährlich neu geschrieben. Das Aufkommen von Distributed Computing und Client/Server-Lösungen hat das Erscheinungsbild in der Rechnerwelt nachhaltig und für immer verändert. Das Konzept benutzerfreundlicher Schnittstellen sowie durch den Anwender zu gestaltender Benutzeroberflächen will keiner widerrufen. Die Zeiten der „Green Screens“ gehören auch für Cobol endgültig der Vergangenheit an. Um die Migration einer bestehenden Cobol-Anwendung auf eine Client/Server-Architektur als Web-Service oder als e-Business-Applikation durchzuführen, stehen heute Java-fähige Cobol-Compiler zur Verfügung. Betrachtungsweise zu Java-fähigem Cobol Die verschiedenen Hersteller bieten dazu unterschiedliche Ansätze an. Alle haben das gleiche Ziel: Dem Entwickler eine möglichst einfache Lösung anzubieten. Je nach Klassifizierung unterscheiden sich dabei im Wesentlichen nur drei oder vier Methoden. Wie sieht die bisherige Praxis aus? Da ist die Einbindung einer PC-Emulation, das bedeutet: „Green Screens“ innerhalb eines Benutzer-Browsers. Damit wird eine aufwendige Client-Installation vermieden und Unternehmen können die Distribution zentralisieren. Diese Methode lässt sich etwa so beschreiben: Es handelt sich nach wie vor um ein „Screen Scraping“, nur mit dem Unterschied, dass es statt Windows mit einem Browser ausgeführt wird. Phil Murphy, Direktor der Giga Group Inc. aus Cambridge, Mass., nannte diese Lösung einmal „GUI on the fly“. Wenn eine solche Lösung nicht ausreicht oder Unternehmen die Benutzerschnittstelle ausführlicher kontrollieren wollen, werden in der Regel Screen-Scrapping-Tools eingesetzt. Diese bieten eine umfangreichere Schnittstelle und erlauben dem Entwickler, Radio-Buttons einzufügen und Eigenschaften – wie die Navigation – durch eine Anzahl von Screens zu erreichen. Dahinter steht eine „Many-to-one-“ oder „One-to-many“Element-Kombination von verschiedenen Screens in einem einzelnen Browser. Midrange MAGAZIN Juli 2002 Die nächste Ebene könnte man als Komponentialisierung einer Cobol-Anwendung bezeichnen. Dabei wird ein Teil des Screens genommen und als eine Art Komponente gepackt – EJB, COM usw. – und ihm die Fähigkeit zum Aufruf gegeben. Als Verbesserung aus diesem Prozess ergibt sich die Behandlung jeder Komponente als einzelnes Objekt. Vorausgesetzt wird dabei, dass die unterschiedlichen Komponenten einer Anwendung neu eingebunden werden und man sich später auch von einigen trennen kann. Wenn jede Komponente zu einem Objekt wird, muss die Anwendung notwendigerweise auch auf andere Verweise umadressiert werden, sobald eine Komponente entfernt wird. Solche Werkzeuge sind nur dann sinnvoll, wenn als erklärtes Ziel die spätere Migration auf andere Plattformen geplant ist. Viele dieser Anwendungen haben eine 3-Tier-Architektur und beinhalten Lastverteilung und Failover. Manche arbeiten als virtuelle Server, so dass sich die Server-Komponente auf der HostMaschine befindet und daher höher skalierbar ist als z.B. ein oder auch mehrere NT-Systeme zusammen. Eine Anmerkung dazu: Bei dieser Vorgehensweise, bei der Software-Entwickler den CobolCode bearbeiten und gleichzeitig eine Hilfssoftware benutzen, die BusinessRegeln identifiziert, bedeutet jeder Eingriff eine Verletzung der abhängigen Logik dieser Business-Regeln. Mit Einbindung des neuen Codes geht das weit über eine Re-Compilierung hinaus. Dale Vecchio, Research Direktor der Gartner Inc. in Stamford, Conn., unterscheidet zwischen drei weiteren Methoden: Erstens, die Software-Entwicklung steht im Mittelpunkt, zweitens, der Einsatz eines Adapters oder Connectors wird bevorzugt oder drittens, man setzt XML ein. 53 Technik & Integration Cobol lebt Wo die Programmentwicklung im Mittelpunkt steht, wird direkte Java-nachCobol-Programmierung verlangt, um eine Verbindung oder Übersetzung zu erreichen. Das wirft jedoch daraus resultierende Probleme auf. Wer mit Mainframe Cobol arbeitet und plant, die Entwicklung auf dem Mainframe durchzuführen, wird mit erheblichen Sprachproblemen konfrontiert. Cobol kann von Java nicht aufgerufen werden und man muss mit entsprechenden Hilfsmitteln arbeiten. Die Vorgehensweise mit Adapter/Connector-Lösungen lässt den Programmierer neue Programme in einer Java-Integrierten Entwicklungsumgebung (IDEs) oder mittels MS Visual Basic entwickeln. Er kann auf einen integrierten Calling-Mechanismus zurückgreifen, der Informationen vom Legacy-System extrahiert. Dabei bleibt der LegacyCode voll intakt. Diese Methode kann benutzt werden, wenn die Anwendung für eine bestimmte Systemschnittstelle entwickelt wurde. Sie wird oft für eine CICS-Transaktionsentwicklung unter Einsatz von einfachen Terminals eingesetzt. Ein Vorteil des Adapter/Connector Approches: Er ist mühelos und unkompliziert zu realisieren, speziell bei der Entwicklung interaktiver Systeme. Aber wie auch immer, zum Ergebnis einer Adapter/Connector- und ScreenScraper-Lösung gehören Probleme mit Performance und Zuverlässigkeit – die Verbindungen sind störanfällig und das System sollte über einen guten ErrorRecovery-Mechanismus verfügen. Diese Anfälligkeit macht die Dinge dann noch wesentlich schwieriger, wenn die Daten aus verschiedenen Legacy-Quellen stammen. Beim dritten Ansatz, XML als Verbindungsglied zu nutzen, werden XMLMeldungen außerhalb des Mainframes generiert. Diese Methode wird durch die Verbreitung von Web-Services bald der Vergangenheit angehören und damit auch von der Bildfläche verschwinden. Bei den vorgenannten Tools ist eine GUIAnpassung nur auf Microsoft Windows Systemen möglich, nicht jedoch auf Unix, Linux oder anderen Plattformen. 54 Die Mitbewerber mit einer neuen Cobol-Technologie LegacyJ Corp., San Jose, Kalifornien, hat eine patentierte Methode, um Cobol-Code für die Java Virtuelle Maschine (JVM) zu kompilieren. Der existierende Code wird ohne Änderung kompiliert. Im Gegensatz zur Konvertierung und Migration der Daten entstehen dabei keine größeren Kosten für eine Implementierung. Bei dieser Methode entstehen in der Regel nur die Kosten für die Re-Kompilierung und die anschließenden Testarbeiten. Ein Beispiel ist der Kunde „Walker Interactive Systems Inc.“, ein Anbieter für e-Business-Lösungen in San Francisco. Dieses Unternehmen wollte eine Mainframe-basierende Finanzanwendung für den plattformunabhängigen Einsatz überarbeiten und dabei EJBs zum Einsatz bringen. Die gesamte Applikation umfasste ca. 2 Millionen Zeilen Code und bestand aus mehr als 1.000 Modulen. Durch den Einsatz des LegacyJ-Tools war der komplette Code nach ca. einem Monat neu kompiliert. Anschließend war es nur noch eine Angelegenheit des Testens, um sicherzustellen, dass der Code auch das ausführte, wozu er entwickelt wurde. LegacyJ führendes Tool ist PERCobol, ein Cobol-Compiler für den Einsatz kritischer Geschäftsanwendungen. Das Tool entspricht voll dem ANSI 1985 X3.23b-Standard und unterstützt die Nachträge zum Cobol-Standard. Darüber hinaus werden bekannte und populäre Cobol-Erweiterungen inklusive IBM S/390 Cobol, OS/400 ILE Cobol, HP Cobol II/XL, WANG Cobol, MicroFocus, AcuCobol; X/Open und der überwiegende Teil des neuen Cobol-2002Standards unterstützt. Das Produkt kann mit bestehenden Cobol-Anwendungen integriert werden oder es kann unabhängig von beliebigen Cobol-Compilern oder Runtimes ausgeführt werden. Es ist 64-bit-fähig, objektorientiert, multithreaded und grafisch, so dass es auch grafische Screens erstellen kann. Das Tool ermöglicht dem Software-Entwickler, Cobol-Programme ohne oder mit nur geringen Änderungen zu kompi- www.midrangemagazin.de Juli 2002 lieren, um diese auf einer Java-virtuellen Maschine auszuführen. Cobol-Code und Business-Logik werden übernommen und in Java-Applikationen, Servlets, Applets oder Java Beans kompiliert. Einige neue Fähigkeiten erfordern dabei zusätzliche programmatische Erweiterungen, während andere automatisch generiert und durch die PERCobol Runtime Libraries voll unterstützt werden. PERCobol unterstützt MQSeries, CICS Clients, Network File System (NFS), Secure Socket Layer (SSL) und XML, wie sie neben anderen Funktionen für Enterprise und Distributed Computing vorausgesetzt werden. Obwohl PERCobol vieles erleichtert, bleibt doch noch einiges zu tun. „Es ist kein MagicTool, sofern ein paar Tausend Module neu kompiliert werden sollen, aber dieser Prozess muss durchgeführt werden“, meint dazu Chuck Townsend, Präsident der LegacyJ Corp. Bei Micro Focus International, Rockville, MD., sieht es Ian Archbell, Direktor für Produkt-Entwicklung, ähnlich. Nach seiner Aussage ist ein Java-fähiger Cobol-Code zwar nicht alles um Java herum. Dafür werden aber Entwicklungskosten minimiert, um in einer Legacy-Umgebung die Möglichkeit webfähiger Legacy-Applikationen ohne CodeÄnderung auf dem Host zu realisieren. Die Steigerung der Fähigkeiten einer strategischen Anwendung und die Beeinflussung von Java in einem neuen technologischen Umfeld – speziell für Applikation-Server und Netscape iPlanet, BEA Weblogic und IBM WebSphere – tragen ebenfalls zu einer enormen Kostensenkung bei. Dazu bietet Micro Focus die Produkte „Net Express“ und „Server Express“ an. Ersteres ist ein Produkt für die Windows-Plattform und ermöglicht Unternehmen, Cobol-Anwendungen automatisch als Enterprise JavaBeans oder als COM-Objekte zu „verpacken“. Letzteres ist eine IDE zur Kreation von Cobol-Applikationen für das Unix-Umfeld. Der Link-Generator generiert auf dem Mainframe auch Verknüpfungen zu MQSeries und falls das Benutzer-System einen „Middle Tier“ zulässt, generiert es Technik & Integration Cobol-Code auf heutige Bedürfnisse anpassen Wenn man die Vorgehensweise vom Standpunkt der Fähigkeiten einer bestehenden Cobol-Anwendung betrachtet, wird man feststellen, dass Java-Entwickler wohl „etwas“ entwickeln können, was aber nicht unbedingt den Geschäftsabläufen entspricht. Alles neu zu erstellen, bedeutet eine Menge Arbeit und noch weit mehr Kosten. Dagegen ist es relativ unkompliziert, herauszufinden, welcher Ansatz zu Java-fähigem Cobol-Code für ein Unternehmen am besten passt. Die richtige Auswahl sollte man aber sorgfältig abwägen. Dazu gibt es einige Anregungen und Empfehlungen, die zu beachten sind: Wie steht es um zum Beispiel die Verfügbarkeit, die Zuverlässigkeit, die Erweiterbarkeit oder um die Möglichkeiten der Wartung und der Sicherheit? Zur Verfügbarkeit stellt sich die Frage: Gibt die ausgewählte Lösung Zugriff auf den bestehenden Cobol-Prozess und/oder ist eine externe Middleware notwendig? Bei der Zuverlässigkeit sollte geklärt werden: Passt diese Lösung in eine zuverlässig unterstütze Infrastruktur? Wird eine etablierte Technologie eingesetzt oder sind hausgemachte Erweiterungen notwendig, um die Funktionen zu nutzen, die der Lieferant anbietet? Wie steht es mit möglichen Erweiterungen? Kann die Lösung mit IndustrialStandard-Modellen einfach erweitert werden? Wenn die Erweiterung in Java erfolgt, handelt es sich um eine Standard-Java-Fähigkeit? Wird ein Browser Plug-in eingesetzt, garantiert es die Verwendung von Standard-Browser-Richtlinien? Zur Wartung sollte geprüft werden: Passt die Lösung in einen definierten Codierungs- und Ausführungsprozess? Stimmen die Wartungsprozeduren mit ähnlichen Prozessen für Updates und Verbesserungen überein? Und „last not least“: Beinhaltet oder reduziert die Lösung die Sicherheit der eingesetzten Ausführungsbedingungen? Wird eine andere Lücke oder ein anderer Mechanismus eingeführt, der die Sicherheit verletzt? Der Autor Dieter Nohl ist Vertriebsrepräsentant der LegacyJ Corporation in Deutschland und erreichbar unter: [email protected]. LegacyJ Vertriebsbüro Deutschland D-61273 Wehrheim (+49) 06081/68269-21 www.legacyj.com Midrange MAGAZIN Juli 2002 Anzeige EJBs auf diesem Tier sowie einer JavaServer Page, welche wiederum mit MQSeries verknüpft ist. Cobol-Entwickler, die diese Vorgehensweise wählen, benötigen ebenso wie bei den LegacyJ-Produkten keine Java-Kenntnisse. Werden die so erzeugten EJBs der Palette von EJBs in einer Java-Entwicklungsumgebung beigefügt, benötigt der Programmierer auch keine Kenntnisse über das Mainframe-Umfeld. Das ist vielleicht bedeutsam, weil der Kreis der CobolEntwickler in der Regel zwar schon eine Menge grauer Haare hat, dafür aber auch umfangreiche Business-Kenntnisse besitzt. Java-Entwickler dagegen haben eine Menge technisches Wissen, aber in vielen Fällen fehlt ihnen das massive Verständnis von Geschäftsabläufen. Mit seinem Transidiom Tool packt Seagull Software Inc., Atlanta, Java um Cobol herum. Transidiom lässt Cobol-Entwickler XML-, Java- und COM-Schnittstellen automatisch generieren, indem es Mainframe und 5250-Business-Funktionen in Komponenten mit aufrufbaren XML-, Java- und/oder COM-Schnittstellen übersetzt. Diese lassen sich dann einfach in neue Anwendungen integrieren. Damit können Cobol-Programmierer Aufgaben oder Geschäftsprozesse erfassen, die Schnittstelle generieren und das Ergebnis an Java-Entwickler weitergeben. Diese sind damit in der Lage, schnell eine Java-Applikation zu erstellen, da sie auf ein Set von JavaBeans zurückgreifen können, das jede Art von Business-Funktionen enthält. 55 Marktübersicht Talente entdecken, HR: Lohn, Gehalt, Zeiterfassung und -management honorieren und (be)halten Zwischen Bewerbungseingang und Abschlusszeugnis haben Unternehmen ein hohes Maß an Planungs- und Verwaltungsaufgaben zu erfüllen, die ihr wichtigstes Gut betreffen und mit Hilfe von Software komfortabel zu lösen sind. Gehaltsabrechnung und Kompetenzverwaltung, Altersteilzeit oder Pfändungen, Kindergeld und Krankenkassen- und Sozialversicherungsbeiträge fallen in den Bereich der Human Resource-Lösungen, der Employee Self Service auch. Vertrauensarbeitszeit ist en vogue und trotzdem hat die IT-gestützte Zeitwirtschaft weiter ihren festen Platz. Der eine bezeichnet sie als größten Kostenblock, der andere als wichtigstes Element in der Wertschöpfungskette. Für wieder andere stellen sie das wichtigste Kapital des Unternehmens dar: Die Mitarbeiter – mit all ihren Stärken und Schwächen. Um den richtigen Durchblick bei der Personalplanung und -verwaltung, dem Arbeitszeitmanagement, der Personalabrechnung und dem SkillManagement zu behalten, kommen HRSoftwarelösungen (Human Resource) zum Einsatz – zumeist vernetzt und integriert. Imagefragen Die Personalabteilungen nehmen zwar eine der wichtigsten Aufgaben im Unternehmen wahr, den Kampf um Talente, ringen aber in- und extern nicht sel- 56 ten mit einem schlechten Image: Altbacken, unflexibel und heroisch – wer vor und während eines Bewerbungsgespräches einen solchen Eindruck hinterlässt, hat es auch im Alltagsgeschäft schwer, seine Kompetenzen unter Beweis zu stellen. Die Missverständnisse beginnen mitunter bereits mit der Stellenanzeige. e-Mail- und Web-Adresse sind heute nicht mehr nur fashy, sondern ziehen auch eine Verpflichtung nach sich: Den elektronischen Schriftverkehr mindestens so ernst zu nehmen, wie den postalisch eingegangenen. Nicht selten enthalten Personalrecruiting-Anzeigen die üblichen Info-Adressen, die wirklich niemandem weiterhelfen – der potenzielle neue Mitarbeiter wird seine elektronische Bewerbung kaum an eine „Unperson“ verschicken www.midrangemagazin.de Juli 2002 und die Notwendigkeit, hier eingegangene Anfragen intern weiterzuleiten ist ineffizient. Vor dem Hintergrund des Wunsches und der Notwendigkeit, die Prozessqualität stetig zu verbessern, verwunderlich. Es sind Kleinigkeiten, die den ersten Eindruck prägen. Aber die stehen oft stellvertretend für die Gesamtabläufe. Tradition der Siebziger Gehaltsabrechnung und Personalmanagement wurden traditionell meist als zwei getrennte Segmente behandelt. Händische Detailarbeit im Bereich Lohn und die Verwaltung von Personalakten in Papierform sind aber nicht mehr zeitgemäß. Parallel zu dieser Entwicklung haben sich Management-InformationsSysteme durchgesetzt. Warum sollten Marktübersicht also die beiden Säulen des HR-Management nicht integriert werden? Wichtige Informationen sind dann für alle Beteiligten einseh-, wart- und pflegbar – umfassende Sicherheitsregularien und Berechtigungsvergaben einmal vorausgesetzt. Natürlich entsteht hier ein erheblicher Aufwand – das Festhalten an Prozessen geht schließlich oft mit der langfristigen Bindung an unterstützende Tools einher. Die abzulösen setzt vor allem ein kritisches Betrachten der bisherigen Abläufe voraus und den Willen, Verbesserungspotenzial zu erkennen und auszuschöpfen. Der Aufwand aber lohnt sich, da Administrationsabläufe deutlich vereinfacht werden können und eine höhere Datendichte für alle Beteiligten von Vorteil ist. Die Lohn- und Gehaltsabrechnung in vielen Firmen basiert auch heute noch auf den Prozessen, die in den Siebzigern etabliert wurden. Das sorgt nicht nur für erheblichen Aufwand, sondern auch für eine deutliche Belastung der entsprechenden Mitarbeiter am Monatsende: Über den Erfassungszeitraum hinweg werden die erforderlichen Daten gesammelt, der Rechenprozess am Monatsende bedeutet Stress, Aufwand und Systembelastung. Bei der Modernisierung oder dem Neudesign von HR-Software sind aber auch neue Wege auszumachen: Eine tägliche Berechnung der Salden und zwar nur dann, wenn tatsächlich Änderungen zu berücksichtigen sind. Dieses Prozedere entlastet das Monatsende, die Mitarbeiter und auch die IT-Systeme. mehr? Die Anbieter argumentieren anders: Auch weiterhin werden Urlaubskonten geführt, meist komfortabel online zugänglich. Abwesenheiten durch Krankheit, Seminare oder unbezahlte Urlaube werden ebenfalls „systematisch“ dokumentiert, so dass weiterhin Auswertungen und Statistiken möglich sind. Zuschläge für Schichtdienst oder Nachtarbeit werden simuliert und fließen – nach Eingabe der Abweichungen zum „Normalfall“ – in die Abrechnungen ein. Ebenso ist eine automatisierte Entgeltkürzung möglich. Dass Kontrolle und Vertrauen sich nicht ausschließen müssen, machen sogar auf HR spezialisierte Anbieter vor. Sie trennen sich von alten Arbeitszeitmodellen und etablieren die Vertrauensarbeitszeit – softwaregestützt natürlich. Skills verwalten Trotz der gegenwärtigen schwierigen Situation am Arbeitsmarkt sind immer wieder Klagen von Personalleitern zu hören, dass sich bestimmte Positionen im Unternehmen nicht oder nur schwer besetzten lassen. Gute Fach- und Führungskräfte sind rar, High Potentials werden hart umworben. Die Kosten für die Rekrutierung eines neuen Mitarbeiters liegen häufig über dem jeweiligen Jahresgehalt. Globalisierungs- und Internationalisierungsstrategien beeinflussen auch die Rekrutierungsbemühungen der Unternehmen. Oft wird extern aufwändigst nach neuen Mitarbeitern mit speziellen Skills gesucht, obwohl das benötigte Potenzial intern längst „schlummert“. Wer kann was? – nach geeigneten Intern-Kandidaten sucht man heute komfortabel mit Hilfe einer von den Mitarbeitern selbst gepflegten PM-Datenbank, via Intranet zum Beispiel. So lassen sich unter anderem Zeit und Kosten sparen, die bei der Neuakquisition von Personal und der Einarbeitungsphase anfallen. Auch die Nachfolgeplanung ist mit Hilfe von Software zu unterstützen, ebenso Weiterbildung, Seminarverwaltung und Laufbahn-/ Karriereplanung. HR-Lösungen gebieten damit auch einer weit verbreiteten Unart Einhalt: Der bekannten Förderung von Mitarbeitern nach dem „Gießkannenprinzip“. Hochqualifizierte, veränderungsfähige und motivierte Mitarbeiter sollen schließlich langfristig an ihren Unternehmen gebunden, Mitarbeiter nach ihren Fähigkeiten und Kenntnissen richtig eingesetzt und deren Internationalisierung vorangetrieben werden. High Potentials aber werden auch in schlechten Zeiten vom Mitbewerb heiß umworben: Wer sie rechtzeitig in Entwicklungsmodelle einbindet, minimiert die Fluktuationsgefahr. Modern fesseln In einer von der Unternehmensberatung Kienbaum jüngst veröffentlichten Studie wurden die Personalmarketingbemühungen der 500 umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland sowie einiger ausgewählter mittelständischer Unternehmen untersucht. Am wichtigsten für den Erfolg des Personalmarketings Flexibel arbeiten Starre Arbeitszeitmodelle sind out: leistungsorientierte Entlohnung, Provisionszahlungen und Incentive-Vergütungen müssen im IT-System abgebildet werden. Reisekostenabrechnungen erfolgen heute online, SchlechtwetterGeld und BAT-Spezifika werden komfortabel handlebar. Anzeige Die Vertrauensarbeitszeit ist in: Zur Bewertung der Mitarbeiter werden nicht mehr deren Anwesenheitszeiten, sondern ausschließlich die Ergebnisse herangezogen. Haben Zeitwirtschaftssysteme innerhalb dieses Trends keinen Platz Midrange MAGAZIN Juli 2002 57 Marktübersicht HR: Lohn, Gehalt, Zeiterfassung und -management Anbieter (A-M) Anbieter, Ort, Telefon, Internetadresse Produktname ACCENON, Leingarten, (+49) 07131/9022022, www.accenon.de ACCENON-Zeiterfassung Accurat, Dreieich, (+49) 06103/3507-0, www.accurat.com Accurat Multipers adata, Verden, (+49) 04231/84771, www.adata.de adata Lohn + Gehalt ADO Sales, Winnenden, (+49) 07195/9151-0, www.ado-mc.de ADO Management Systeme ADO System, Windach, (+49) 08806/9229-0, www.ado-mc.de PZADO ADP, Bremen, (+49) 0421/2071-0, www.de.adp.com PAISY ADP, Bremen, (+49) 0421/2071-0, www.de.adp.com PAISY IPW ADP, Bremen, (+49) 0421/2071-0, www.de.adp.com Taylorix Personal Office Alter, Weinheim, (+49) 06201/9018-0, www.alter.de ALTER-BDE ASL, Heppenheim, (+49) 06252/79098-0, www.asl-systemhaus.de HOBA, ACCOM business Astrum, Erlangen, (+49) 09131/7725-0, www.astrum.de SP-Expert ATOSS, CH-Zürich, (+41) 01/3083912, www.atoss.ch ATOSS Time Solution ATOSS, München, (+49) 089/42771-0, www.atoss.com ATOSS Time Solution Berg-EDV, Bochum, (+49) 0234/961530, www.bergedv.de Zeitmanagement-System Bieber, Wuppertal, (+49) 0202/60905-0, www.bieber-gruppe.de BZW/tiamo Data Service, Hagen, (+49) 02331/8000-0 , www.dataserv.de PERFORM XGOLD Dr. Städtler, Nürnberg, (+49) 0911/45009-0, www.dr-staedtler.de Human Resources dv/d, Stuttgart, (+49) 0711/7810-5, www.dvd-systempartner.de LOGA2001, ATOSS Eichenauer, Landau, (+49) 06341/592-0, www.ecb-gmbh.de EBO4time, EBO-ZGK, EBO-PW Entire Software AG, Neu-Ulm, (+49) 0731/97495-0, www.ebssoftware. de Entire Human Resources esb, Bad Honnef, (+49) 02224/9752-0, www.esb-sb.de Lohn/400 Exact, CH-Dübendorf, (+41) 01/8220111, www.exactsoftware.com Exact Globe 2000, Exact Pro, e-Synergy Exact, München, (+49) 089/36042236, www.exactsoftware.com Exact Globe 2000, Exact Pro, e-Synergy • • • • • • • • • • • • • • • Geac, Villingen-Schwenningen, (+49) 07721/941-0, www.geac.de asring Lohn und Gehalt/400, Personalmanagementsystem/400, Personalzeitwirtschaft/400 • • • • • • • Gesco, Köln, (+49) 0221/931841-0, www.g-online.com CS Time, RKA GFOS, Essen, (+49) 0201/61300, www.gfos.de XITIME-ZM GIS, Hannover, (+49) 0511/78643-0, www.gish.de GIS Human Resource Gräbert, Berlin, (+49) 030/89690333, www.graebert-gse.de TimePro/400 H.R. Management, Düsseldorf, (+49) 0211/61877-0, www.hrsoftware.de HR PersonalManager+ HDS, Ankum, (+49) 05462/7650, www.hds-systemhaus.de HANSALOG hoffmann, Ritterhude, (+49) 04292/9909-0, www.hdt-gmbh.com WINmzs, MZS.net HRF, Reinheim, (+49) 06162/9492-0, www.hrf.de BDE iCAS, Jugenheim, (+49) 06130/9108-0, www.icas.de SAP R/3 HR IFS, Erlangen, (+49) 09131/7734-0, www.ifsde.com IFS Personalwesen Inel-Data, CH-Sirnach, (+41) 071/9693003, www.ineldata.ch INEL Pers Infor Friedrichsthal, (+49) 06897/9833-0, www.infor.de infor:com Infor, CH-Winterthur, (+41) 052/2649204, www.infor.ch infor:com Kaba-Benzing, CH-Dietikon, (+41) 01/7451515, www.kaba-benzing.com B-COMM für R/3 ERP Kaba-Benzing, Villingen-Schwenningen, (+49) 07720/603-0, www.kaba-benzing.de B-COMM für R/3 ERP Kieven, Paderborn, (+49) 05251/17292-0, www.kieven.de TIMEKEY Kissels, Köln, (+49) 0221/9498340, www.kissels.de Kissels Personalverwaltung KN-Software, A-Graz, (+43) 0316/255599-0, www.kns.at APZ KWP, Talheim, (+49) 07133/97606-0, www.kwpartner.de mySAP HR Möhlmann, Korschenbroich (+49) 02182/841770 Comsoft 11/Plus MOR, CH-Zürich, (+41) 01/3608585, www.mor.ch MOR!TIME MPDV Mikrolab, Mosbach, (+49) 06261/92090, www.mpdv.de HYDRA schätzten die befragten Unternehmen Karrieremöglichkeiten und Entwicklungschancen ein. Gleichzeitig liege die Umsetzung dieser Faktoren in den Unternehmen deutlich hinter dem Einfluss zurück, so Kienbaum. Es bestehe dringender Handlungsbedarf. Dasselbe gelte auch für den Employer Brand, der sich zusammensetzt aus Bekanntheit und Attraktivität der Unternehmensmarke und Produkte, einer klaren Unternehmensvision, einer attraktiven Unternehmenskultur und mitarbeiterorientierten Unternehmenswerten sowie Arbeitsplatzsicherheit und Employability. Vom Eingang einer Bewerbung bis zu einem Vertragsangebot vergehen nach Angaben der Befragten durchschnittlich fünf Wochen – ein nach den Erfahrungswerten von Kienbaum „überraschend geringer Zeitraum“. Je Einstellung erhalten die meisten Unternehmen zwischen acht und 23 Bewerbungen, durchschnittlich 18 also je Neueinstellung. Etwa jede vierte Bewerbung ist eine Initiativbewerbung. Rekrutieren via Web Fast drei Viertel der Unternehmen geben an, spezielle Stellenangebote auf ihrer Homepage zu offerieren. Verbreitet sind auch allgemeine Bewerbungsmöglichkeiten auf der Unternehmens-Homepage (67%) sowie der Einsatz von Internet-Jobbörsen (60%). Eine 58 ebenfalls große Bedeutung kommt dem internen Stellenmarkt (60%), Empfehlungen durch Kollegen (57%) sowie Anzeigen in regionalen Zeitungen (57%) zu. Kaum eingesetzt werde dagegen die Stellenvermittlung über das Arbeitsamt oder das Zahlen von Vermittlungsprämien an Mitarbeiter. Personalberatungsunternehmen werden fast ausschließlich zur Rekrutierung von Führungskräften eingesetzt. Erfolgsfaktor Staff Die in unserer Marktübersicht vorgestellten Anbieter und Lösungen können helfen, die facettenreiche Personalarbeit im Unternehmen zu erleichtern für eine höhere Effizienz der Prozesse zu sorgen. Durch Employee Self Service können auch die Personalabteilungen „verschlankt“ werden und sich künftig auf personalstrategische und arbeitsrechtliche Belange konzentrieren. Das „Alltagsgeschäft“ erledigen die Mitarbeiter selbst – und natürlich die IT. Voraussetzung für einen Erfolg dieser Bemühungen ist das Vorhandensein ausgeprägter Soft Skills: Wer Zeiterfassung ohne Vertrauensarbeit etabliert, sorgt für unkontrollierten Missmut. Und wer das menschliche Potenzial im Unternehmen als Kostenfaktor und nicht als Erfolgsfaktor einstuft, dem ist auch mit Software nicht zu helfen... M.W. www.midrangemagazin.de Juli 2002 • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Personalstatistik Personalplanung Verdienstabrechnung Arbeitszeit-Management Personalinformation Personalverwaltung ASP möglich Module • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Marktübersicht Anbieter (M-Z) CS-PAS • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • LOGA/400 • • • • • • • LOGA 2001 • • • • • • • LOGA/400 • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • P&I, Wiesbaden, (+49) 0611/7147-228, www.pi-ag.com LOGA 2001 PeopleSoft, CH-Volketswil, (+41) 01/9083535, www.peoplesoft.com PeopleSoft HRMS PeopleSoft, München, (+49) 089/99215000, www.peoplesoft.com PeopleSoft HRMS perbit, Altenberge (+49) 02505/93000, www.perbit.de perbit VIEWS PIT, CH-Windisch, (+41) 062/4608787, www.pitag.ch PIT LGH/400 Presida, CH-Aarau, (+41) 062/8224433, www.presida.ch PMS400, PPU Primion, Stetten, (+49) 07573/952-0, www.primion.de Visual Time PROJEKT, Heidenheim, (+49) 07321/9884-0, www.persis.de PERSIS-SQL PSI, CH-Schwerzenbach, (+41) 01/8321919, www.psiag.ch PSIPENTA PSIPENTA, Berlin, (+49) 030/2801-2000, www.psipenta.de PSIPENTA R.S. Consulting, Nürnberg, (+49) 0911/935245-0, www.rscons.de TOPAS, OCTO-HR SAP, CH-Biel, (+41) 032/3447111, www.sap.ch SAP R/3 HR SAP, Walldorf, (+49) 06227/747474, www.sap-ag.de SAP R/3 HR Schilling, Bremen, (+49) 0421/20140-0, www.schilling4u.com Schilling Personal TOPAS Soft Consult, Langenau, (+49) 07345/9611-0, www.soft-consult.net ATOSS, LOGA, Gedys Soft Solution, Karlsruhe, (+49) 0721/961403-25, www.softsolution.de Emanager SoftM, A-Wien, (+43) 01/91066-0, www.softm.com AZE-Arbeitszeiterfassung SoftM, CH-Glattbrugg, (+41) 01/8110310, www.softm.com SoftM Suite SoftM, München, (+49) 089/14329-0, www.softm.com SoftM Suite Soreco, CH-Schwerzenbach, (+41) 01/8062525, www.soreco.ch Xpert HRM SP_Data, Herford, (+49) 05221/914040, www.spdata.de SP_Lohn, TimeServer, BewerbIS, AzubIS, MaIS, SeminarIS SRZ, Siegen, (+49) 0271/3525-0, www.srz-gmbh.de MAST ILOG Steeb, Abstatt, (+49) 07062/673-0, www.steeb.de mySAP HR Summit, Stolberg, (+49) 02402/10290-0, www.summit-consult.de Veda e-HR Syllwasschy, Bretten, (+49) 07252/5801-0, www.syll.de PASBAS, ZETBAS, PERBAS, KOSBAS Synus, CH-Oberentfelden, (+41) 062/7248080, www.synus.ch Synus Timesys, Düsseldorf, (+49) 0211/618950, www.timesys.de TIMENSION UBC, CH-Chailly-Montreux, (+41) 021/9647332, www.ubsog.de Veda e-HR UBR Reetmeyer, Bonn, (+49) 0228/98252-0, www.ubr.de RZKTO Unidienst, Freilassing, (+49) 08654/46080, www.unidienst.de UniPRO, Apertum Unirez, Detmold, (+49) 05231/9669-0, www.unirez.de LOGA, TARIS, Asring L+G Vanenburg, CH-Granges-Pacot, (+41) 026/4608844, www.vbsglobal.com Baan-BIR Vanenburg, Hannover, (+49) 0511/955743-0, www.vanenburg-business-systems.de Baan-BIR Varial, Hamburg, (+49) 0180/5152000, www.varial.de Varial Personalwirtschaft Varial, Hamburg, (+49) 0180/5152000, www.varial.de Varial World Edition Personalwirtschaft VEDA, Alsdorf, (+49) 02404/5507-0, www.veda.de Veda e-HR zetaConsult, CH-Schlieren, (+41) 01/7384100, www.zetaconsult.com SP-Expert ZHS, Wiesbaden, (+49) 0611/74221-55, www.zhs.de DOSLIB.AZEA-WIN • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Midrange MAGAZIN Juli 2002 Anzeige ProPers OSG, Stuttgart, (+49) 0711/13973-0, www.osg.de P&I, CH-Thalwil, (+41) 01/7227575, www.pi-ag.com DESI, CH-Meyrin, (+41) 022/7801581 P&I, CH-Thalwil, (+41) 01/7227575, www.pi-ag.com DESI, CH-Meyrin, (+41) 022/7801581 P&I, Wiesbaden, (+49) 0611/7147-228, www.pi-ag.com Personalstatistik Bau financials NovaCom, Kaarst, (+49) 02131/979-01, www.novacom-kaarst.de Personalplanung Nemetschek, CH-Aarburg, (+41) 062/7910640, www.baufinancials.ch • Verdienstabrechnung Bau financials Arbeitszeit-Management HYDRA Nemetschek, Achim, (+49) 04202/989-0, www.bausoftware.de Personalinformation MPDV, CH-Winterthur, (+41) 052/3471355, www.mpdv.ch Module Personalverwaltung Produktname ASP möglich Anbieter, Ort, Telefon, Internetadresse 59 Marktübersicht Web-Technologie: Basis der Waldmann Lichttechnik integriert mit WinWeb LOGA/400 und Windows-Welt Systemintegration Die Personalsoftware bei Waldmann Lichttechnik ist auf unterschiedliche Rechner und Programme verteilt. Mit der Java-Technologie gelang jetzt die Integration – für den Spezialleuchten-Hersteller ein erster Schritt in Richtung Enterprise Application Integration (EAI). W enn am Monatsende Löhne und Gehälter berechnet werden, kümmern sich Birgit Schuler und Petra Weber um wichtigere Dinge. Was die Personalsachbearbeiterinnen beim Spezialleuchten-Hersteller früher viel Zeit und Arbeit kostete, wird heute von der EDV erledigt: Über ein komplexes Geflecht von Programmen und Rechnern werden variable Arbeitszeiten, Tarife für Sonder-, Spät- und Frühschichten, die Provisionen der Außendienstler oder die Gebühren für das Kantinenessen über verschiedene Schnittstellen zusam- mengeführt und automatisch verarbeitet. Kern dieses Prozesses ist das Abrechnungsprogramm LOGA/400, das auf einer IBM iSeries Modell 270 läuft. „Den Lohn erledigen wir nebenher“, sagt Birgit Schuler, „wichtiger sind Personalbetreuung, Planung und Controlling.“ Veränderung der Personalarbeit führt zu Systemkonglomerat Wie Waldmann geht es heute vielen Unternehmen: Die Personalarbeit verlagert sich immer mehr in Richtung „Personal-Management“; die Tätigkeiten rund um die Lohn- und Gehaltsberechnung sind dagegen weitgehend automatisiert. Bei der Soft- und Hardware führt das vielerorts zu mehr oder weniger heterogenen Systemkonglomeraten. So auch bei Waldmann: Der erste Bereich, der bei dem 1926 gegründeten Unternehmen DV-technisch unterstützt wurde, war die Lohn- und Gehaltsabrechnung. Im Laufe der Jahre kamen viele neue Aufgaben auf die Personalabteilung zu: Sie benötigte zusätzlich Software-Unterstützung in den Berei- chen Bewerbermanagement, Zeiterfassung, Seminarverwaltung und Reisekostenabrechnung. Da LOGA/400 ein reines Abrechnungsprogramm ist, entwickelte man teils eigene Lösungen auf der Basis von Lotus Notes, teils kaufte man Windows-Programme anderer Hersteller hinzu. Das Problem dabei: Das Lohnprogramm ist eine originäre iSeries-Software, also speziell für diesen Rechner, seine Datenbank und sein Betriebssystem programmiert. Die Sachbearbeiterinnen mussten permanent zwischen dem Green-Screen und den grafisch zu bedienenden Windowsoder Notes-Programmen hin- und herwechseln. Die Übernahme von Daten aus der iSeries in Word oder Excel war kompliziert. Auswertungen der Personaldaten mussten von der DV-Abteilung eigens programmiert werden. Trotzdem wollte man sich von der Lohn-Lösung nie trennen: „Unsere Lohnabrechnung ist nun seit über 20 Jahren im Einsatz und sie läuft und läuft – und das praktisch fehlerfrei“, sagt Personalleiter und Prokurist Peter Schappeler, „daher bestand für uns nie ein Anlass, auf ein anderes Programm zu wechseln.“ Java-Lösung „WinWeb“ integriert iSeries und Windows Eine Lösung des Integrationsproblems versprach die neue Java-Lösung „WinWeb“, die der Anbieter von LOGA/400, die P&I Personal & Informatik AG, Wiesbaden, auf den Markt brachte: Eine webfähige Bedieneroberfläche, die im lokalen Netzwerk ebenso wie im Intraund Internet sowie in einem Virtual Private Network eingesetzt werden kann. „An der Lösung hat uns gut gefallen, dass sie in einer homogenen grafischen Oberfläche alle relevanten Programme 60 www.midrangemagazin.de Juli 2002 Marktübersicht integriert“, so DV-Leiter Erwin Öllinger. Also führte Waldmann WinWeb ein. Da die Zugriffsroutinen und die Datenübertragung zwischen iSeries und Client durch die neue Oberfläche nicht verändert werden (siehe Kasten), war die Installation unkompliziert: Nach einem halben Tag war die neue Lösung einsatzbereit. Der Systembruch zwischen iSeries- und Windows-Programmen wurde damit behoben: „Wir können jetzt über eine Bildschirmmaske sowohl den Lohn als auch Word oder Excel ansteuern“, beschreibt Petra Weber den Nutzen der neuen Oberfläche. Ein weiterer Vorteil: WinWeb ist zwar eine grafische Bedieneroberfläche, berücksichtigt aber die Gewohnheiten der iSeries-Anwender, und das bedeutet zeichenorientiertes Arbeiten, Steuerung über Kurzbefehle und Funktionstasten: „Im Lohnbereich ist häufig das zeichenorientierte Arbeiten um ein Vielfaches effizienter als die Maus“, sagt Birgit Schuler, „jetzt stehen uns beide Optionen offen.“ Auch von der Geschwindigkeit her steht die neue Oberfläche der alten nicht nach: Waldmann arbeitet mit dem so genannten Served-Client-Verfahren, das heißt: Alle Grafiken werden am Client generiert und müssen nicht vom Server übertragen werden. Der Datentransfer entspricht exakt derjenigen einer klassischen Terminal-Host-Verbindung, ist also extrem schnell. Personalkosten-Controlling per Mausklick Einen weiteren Schritt in Richtung Integration ging Waldmann im September mit dem „Berichtemanager“, einem Analyse- und Controllinginstrument auf Windows-Basis, das ebenfalls von P&I stammt. Mit dem Berichtemanager lassen sich vom PC aus Ad-hoc-Auswertungen der iSeries-Daten vornehmen. Bisher musste die DV-Abteilung die Auswertungen erstellen, da hierfür Programmierkenntnisse nötig waren. Heute können die Sachbearbeiterinnen die Queries selbst per Mausklick zusammenstellen. „Das Personalkosten-Controlling wird immer wichtiger für uns“, betont Personalleiter Peter Schappeler, „denn wir wachsen sehr stark und müssen genauer darauf achten, in welchen Bereichen wir Profit erwirtschaften und in welchen weniger.“ Die klassische Kostenrechnung regelt Waldmann mit einer Finanzsoftware von J.D. Edwards; der Berichtemanager dient dagegen häufig situationsbedingten Analysen, die flexibler auf Detail- oder Kumulationsebenen eingestellt werden können. Die Personalabteilung versorgt dadurch das Management und auch die Fachabteilungen mit Ad-hoc-Analysen und regelmäßigen Berichten. EAI als Integrations-Strategie Ähnlich wie die Personalsoftware ist auch die restliche Datenverarbeitung bei Waldmann Lichttechnik auf zahlreiche unterschiedliche Rechner und Programme verteilt: Auf einem iSeries-Rechner Modell 720 am Hauptsitz in VillingenSchwenningen laufen eine eigenentwickelte Vertriebsabwicklung, eine ebenfalls eigenentwickelte Auftragsbearbeitung, das PPS-System von MBP und die Finanzbuchhaltung von J.D. Edwards. Eine Hewlett-Packard-Maschine – HP9000 – mit dem Betriebssystem Unix dient als Rechnerplattform für ein Produktdatenmanagement sowie für ein CAD-System von EDS. An den einzelnen Arbeitsplätzen wird mit PCs gearbeitet. Die strategische Plattform für das Intranet schließlich ist die Groupware Lotus Notes. Anwender gar nicht merken. Schritt für Schritt will sich Erwin Öllinger diesem Ziel nähern: „Wir programmieren gerade ein ProduktdatenmanagementSystem als Web-Lösung. Das neue PPSSystem, das wir suchen, soll ebenfalls auf Web-Technologie basieren. Und der Lohn wird auch in dieses Portal hineinwachsen.“ WinWeb war insofern ein, so Erwin Öllinger, „erster Schritt auf dem Weg zur umfassenden Integration über Web-Technologie.“ Autor: Patrik Edlund, PRX PRagma Xpression, Stuttgart P&I Personal & Informatik AG D-65205 Wiesbaden (+49) 0611/7147-0 www.pi-ag.com Anzeige Die Integrationsstrategie von Waldmann lautet EAI, also die unternehmensweite Integration heterogener Anwendungen auf der Basis von Standardprotokollen und -technologien. Das sind bei dem Leuchten-Spezialisten die Web-Technologie, die Programmiersprache Java und der Datenbeschreibungsstandard XML. Das Ziel: Über ein Unternehmensportal will man den Mitarbeitern personen- und rollenbezogen alle benötigten Anwendungen zur Verfügung stellen. Dass die einzelnen Anwendungen auf verschiedenen Rechnern laufen oder von verschiedenen Herstellern stammen, werden die Midrange MAGAZIN Juli 2002 61 Marktübersicht GKV-Zertifikat Zulassung von Personalabrechnungssystemen erspart Prüfung Arbeitgeber, die Meldungen zur Sozialversicherung maschinell übermitteln wollen, benötigen eine „Zulassung zur Erstattung von Meldungen und Beitragsnachweisen im automatisierten Verfahren“. Setzt das Unternehmen kein „systemuntersuchtes“ Abrechnungsprogramm ein, muss es sich einer zeit- und personalintensiven Prüfung vor Ort unterziehen, in welcher die Voraussetzungen für eine Zulassung kontrolliert werden. Diese aufwändige Prozedur entfällt beim Einsatz einer „geprüften“ Software. A brechnungsprogramme, die erfolgreich einer Systemuntersuchung unterzogen wurden, erhalten ein „Prädikat“ bzw. ein „Zertifikat“, welches die ordnungsmäßige Abwicklung der Personalabrechnung hinsichtlich sozialversicherungsrelevanter Sachverhalte sowie die korrekte Übermittlung von DEÜV (Datenerfassungs- und Übermittlungsverordnung)-Meldedaten garantiert. Vorgenommen wird die Systemuntersuchung von der „Informationstechnischen Servicestelle der Gesetzlichen Krankenversicherungen GmbH“ (ITSG), die im Namen der „Spitzenverbände der Gesetzlichen Krankenversicherung“ (GKV) mit der Durchführung und Überwachung der Systemuntersuchung betraut ist. Im Vorfeld der Systemprüfung bietet die ITSG eine umfassende Systemberatung sowie Workshops an. Die Systemberater begleiten durch fachliche Unterstützung die Umsetzung des Pflichtenheftes. Das Pflichtenheft enthält alle Auswahlkriterien, die im Hinblick auf eine computer- unterstützte Entgeltabrechnung einschließlich des automatisierten Meldeverfahrens von wesentlicher Bedeutung sind. Darüber hinaus sind die Mindestanforderungen nach der DEÜV sowie die Zusatzanforderungen zur Erlangung des Zertifikates definiert. Um die anspruchsvollen und umfangreichen Anforderungen des Pflichtenheftes zu erfüllen, bedarf es beim Softwarehersteller einer intensiven Vorbereitung und konsequenten Umsetzung durch hochqualifiziertes Personal. Mit der Systemprüfung werden die Entgeltabrechnung und das Meldeverfahren im Wesentlichen auf Grundlage der Testaufgaben untersucht. Diese Testaufgaben erfahren eine kontinuierliche Weiterentwicklung. Aufgrund von fiktiven Abrechnungssituationen werden u. a. folgende Sachverhalte geprüft und bewertet: – die fachliche Umsetzung des Pflichtenheftes – die Verarbeitungsergebnisse aus den aktuellen Testaufgaben – die Lohnunterlagen (Lohnkonto, Beitragsabrechnung, Beitragsnachweis, Verdienstabrechnung) – die erstellten Datensätze (DEÜV und Beitragsnachweise) – Dialoganwendung und Anwenderdokumentation Permanente Qualitätssicherung Die Systemprüfung wurde turnusmäßig alle zwei bzw. alle vier Jahre als FolgeSystemuntersuchung bei den Softwareherstellern durchgeführt, um eine laufende Qualitätssicherung zu erreichen. In den „Gemeinsamen Grundsätzen“ 62 www.midrangemagazin.de Juli 2002 Marktübersicht für die Zulassung zum automatisierten Meldeverfahren und für die Datenweiterleitung innerhalb der Sozialversicherung nach § 22 DEÜV – geltend ab dem 01.05.2002 – wurde nun festgelegt, dass die Qualitätssicherung systemuntersuchter Programme durch eine permanente Verarbeitung ausgewählter Testaufgaben beim Softwarehersteller erfolgen soll. Anlass zu einer erneuten Qualitätssicherung geben insbesondere gesetzliche Änderungen (z.B. Flexi-Gesetz). Die Ergebnisse werden anlassbezogen mindestens einmal jährlich von der ITSG ausgewertet. Bis zum 30.04.2002 bestand die Systemprüfung aus einem theoretischen Teil (Testaufgaben) und einem praktischen Teil (Pilotprüfungen). Die Pilotprüfungen sollen die Ordnungsmäßigkeit des Verfahrens und deren Praktikabilität bei mindestens drei verschiedenen Anwendern in der Praxis nachweisen. Auf- grund der Neuregelung entfällt ab dem 01.05.2002 bei Folge-Systemuntersuchungen die Pilotprüfung. Eine Systemuntersuchung gilt als abgeschlossen, wenn die Systemprüfung mit positivem Ergebnis durchgeführt wurde. Das Prädikat „systemuntersucht“ wird vergeben, wenn die Standardvoraussetzungen erfüllt sind. Das GKV-Zertifikat „systemuntersucht“ wird erteilt, wenn die weitergehenden Voraussetzungen entsprechend den Vorgaben des Pflichtenheftes erfüllt sind. Durch die externe Qualitätssicherung kann sich ein Anwender, der ein Softwareprodukt mit GKV-Zertifikat im Einsatz hat, sicher sein, dass die mit diesem Produkt erstellten Beitragsberechnungen, -abrechnungen und Meldungen qualitativ hochwertig und weitestgehend fehlerfrei sind. Die permanenten Nachprüfungen sowie ein gezieltes Reagieren auf Fehler und Hinweise aus der Praxis garantieren eine dauerhafte Qualitätssicherung. Für das Schilling Personalabrechnungssystem existiert selbstverständlich ein aktuelles ITSG-Zertifikat, so dass der Anwender sowohl von der systemtechnischen Seite als auch von der Erfahrung und dem Expertenwissen des Beratungsteams mit Schilling den richtigen Partner findet. Der Autor Wolfgang Görges ist Leiter Personalabrechnungssystem der Schilling Software GmbH. Schilling Software GmbH D-28359 Bremen (+49) 0421/20140-0 www.schilling4u.com Anzeige Midrange MAGAZIN Juli 2002 63 Marktübersicht HR-Management in Zeiten Atoss und P&I unisono: iSeries ist strategische Plattform der Globalisierung Die Atoss Software AG und die P&I Personal & Informatik AG gehören zu den Platzhirschen im HR-Softwaremarkt. Beide sind fest in der iSeries-Welt verwurzelt. Die Vorstandsvorsitzenden Egbert Becker (P&I) und Andreas Obereder (Atoss) sprachen mit Michael Wirt über die Partnerschaft der beiden Unternehmen, die Zukunft der iSeries und die Trends im Personalmanagement. Michael Wirt: Atoss und P&I sind Vertriebs- und Entwicklungspartner. Sind Sie aber nicht gleichzeitig Wettbewerber in manchen Bereichen? Ich denke da beispielsweise an das Skill-Management. Andreas Obereder: Die Produktlinien sind fast zu 100 Prozent komplementär. Skill-Management bieten wir zwar beide an, aber es wird in ganz unterschiedlichen Kontexten eingesetzt: bei Atoss in der Personaleinsatzplanung und bei P&I im Bewerbermanagement und in der Personalentwicklung. Prinzipiell verfolgen wir und P&I verschiedene Ansätze, deshalb kommt es kaum zu Überschneidungen: Wir von Atoss kümmern uns um die Optimierung der Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Unternehmen. Bei P&I geht es dagegen mehr um personalwirtschaftliche Fragen im engeren Sinn, das heißt Personalentwicklung, -rekrutierung oder Lohn- und Gehaltsabrechnung. Michael Wirt: Wie arbeiten Ihre Systeme konkret zusammen? Andreas Obereder: Viele unserer gemeinsamen Kunden nutzen beispielsweise unser Zeitwirtschaftssystem Atoss Time Solution und die Entgeltabrechnung LOGA/400 bzw. LOGA 2001 von P&I. Unsere Lösung übergibt bewertete Zeitdaten an das P&I-System, das die daraus resultierenden Lohnbestandteile errechnet. Es gibt Online-Schnittstellen, die den Datenaustausch zwischen den Systemen automatisieren. Dabei sind aufgrund des hohen Integrationsgrades keine manuellen Eingriffe nötig, und es müssen keine Daten mehrfach gepflegt werden. Egbert Becker: Was in Zukunft kommen wird, sind XML-Schnittstellen und XML-Datenbanken. Da werden bekanntlich im Moment weltweite Standards erarbeitet. Wenn das so weit ist, werden die herkömmlichen DateiSchnittstellen verschwinden, da die Systeme dann direkt miteinander kommunizieren, also Daten im anderen System direkt lesen und schreiben können. Diese Technologie nutzen wir bereits in unserem Mitarbeiterportal LOGA ERM, Atoss nutzt sie für ihren Web-Client. Mit dieser Entwicklung wird sich das Best-of-Breed-Prinzip im SoftwareMarkt generell durchsetzen. Es ist dann nämlich egal, ob man eine Gesamtlösung hat oder sich eine Lösung bei unterschiedlichen Anbietern zusammenstellt. Michael Wirt: Welche Rolle spielt die IBM iSeries in Ihrer Geschäftsstrategie? Egbert Becker: Ich gehöre zu den wenigen, die mit voller Überzeugung sagen können: Die iSeries spielt für mich eine ganz große strategische Rolle, und das wird auch in Zukunft so sein, da IBM die Zeichen der Zeit erkannt hat und auf Linux als Betriebssystem setzt. Wir arbeiten hier sehr eng mit IBM zusammen und haben bereits erste Tests mit LOGA unter Linux auf der iSeries erfolgreich abgeschlossen. Demnächst wird es die erste Installation geben. Andreas Obereder: Auch für uns ist die iSeries von hoher strategischer Bedeutung. Hier liegen unsere Wurzeln, und noch heute, obwohl unsere Software mittlerweile plattformunabhängig ist, setzt ein Drittel der Kunden unsere Software auf der iSeries ein. Die iSeries bietet nach wie vor ein hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis und ist unschlagbar wartungsarm. Für die Zukunft wird ausschlaggebend sein, wie sich dieses System weiterentwickelt. Linux sehen wir ebenfalls sehr positiv. Michael Wirt: Was sind für Sie die wichtigsten Trends im Personalmanagement und wie reagieren Sie mit Ihren Produkten darauf? Egbert Becker, Vorstandsvorsitzender P&I Personal & Informatik AG 64 Andreas Obereder, Vorstandsvorsitzender ATOSS Software AG www.midrangemagazin.de Juli 2002 Andreas Obereder: In der globalisierten Wirtschaft werden Flexibilität und Reaktionsfähigkeit zu entscheidenden Wettbewerbsfaktoren. Das ist die Vor- Marktübersicht aussetzung für die heute geforderte Kundenorientierung: Die Unternehmen müssen schnell und flexibel Kundenwünsche erfüllen können. Genau hier setzen wir mit unserer Software und unseren Dienstleistungen an. Wir sind ein Anbieter von Lösungen, die im Prinzip die unbegrenzte Flexibilisierung einer Organisation sicherstellen. Ich will ein aktuelles Beispiel nennen: Deferred Compensation – das bedeutet aufgeschobene Vergütung. Ein Mitarbeiter verzichtet ein paar Jahre auf einen Teil seines Bruttogehalts, und der Arbeitgeber legt es für ihn in Aktienfonds, Schatzbriefen usw. steuerfrei an. Das Geld wird dem Mitarbeiter später ausgezahlt. Und das kostenneutral und ohne Qualitätseinbußen. Dazu gehört zum einen die Arbeitszeitflexibilisierung, aber auch die flexible Planung und Steuerung des Personaleinsatzes. Unsere Web-Technologie versetzt die Verantwortlichen in die Lage, sich ad hoc – unabhängig von Zeit und Ort – über die Verfügbarkeit von Personalressourcen zu informieren und das Personal zu steuern. Letztlich sorgen unsere Tools für mehr Speed im Unternehmen. Der Terminus technicus dafür ist Staff Efficiency Management, das heißt: ein Management, das den optimalen und integrierten Einsatz aller Mitarbeiterressourcen sicherstellt. Hier besteht Handlungsbedarf: Denn Deutschland hat seine Stellung als weltweiter Produktivitätsführer eingebüßt. Eine aktuelle Studie hat herausgefunden, dass 39 Prozent der Arbeitszeit in Deutschland unproduktiv verbracht wird; fast die Hälfte davon resultiert aus mangelnder Planung und Steuerung des Personaleinsatzes. Er kann damit ein Sabbatsjahr finanzieren, seine Promotion nachholen oder fünf Monate im australischen Busch wandern gehen. Er kann einen Traum verwirklichen und kommt motiviert und mit neuen Ideen wieder zurück. Das ist auch Arbeitszeitflexibilisierung, aber für uns ist das in erster Linie ein Mittel der Mitarbeiterbeziehungspflege. Wir werden im Sommer ein entsprechendes Tool auf den Markt bringen, das in unser Mitarbeiterportal integriert ist. Egbert Becker: Natürlich kann die Software alleine nichts ausrichten. Sie kann nur helfen, die Konzepte zu verwirklichen, hinter denen letztlich die Unternehmensführung stehen muss. Die Technologie wird hierbei aber eine zentrale Rolle spielen. Ich nenne noch ein Beispiel: Die Umsetzung der so genannten 360-Grad-Beurteilung, also die anonyme Bewertung eines Mitarbeiters von Kollegen, Untergebenen und Vorgesetzten, scheitert immer wieder am administrativen Aufwand. Diesen Vorgang kann man ideal über ein Mitarbeiterportal lösen. Michael Wirt: Herr Becker, Herr Obereder, ich bedanke mich für das Gespräch. ATOSS Software AG D-81829 München (+49) 089/42771-0 www.atoss.com P&I Personal & Informatik AG D-65205 Wiesbaden (+49) 0611/7147-0 www.pi-ag.com Midrange MAGAZIN Juli 2002 Anzeige Egbert Becker: Wir sehen das ähnlich, setzen aber etwas andere Akzente: Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sich die Unternehmen in Deutschland auf ihre Stärken konzentrieren; und das sind die gute Ausbildung, das Know-how und die Fähigkeiten der Mitarbeiter. Es wird in Zukunft darauf ankommen, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, permanent weiterzubilden und zu halten. Die Unternehmen müssen dazu eine neue Qualität in das Verhältnis zu ihren Mitarbeitern bringen. Wir sprechen hier von Employee Relationship Management, also die systematische Pflege der Beziehung zu den Mitarbeitern durch eine gute Informationspolitik und eine effektive Betreuung durch die Personalabteilung. Michael Wirt: Um solche Konzepte durchzusetzen, braucht es doch aber mehr als nur Software? 65 GO NEXT August September Gemessen an schnellen Übertragungsarten wie DSL und ISDN ist ein LKW vergleichsweise langsam unterwegs, doch er ist als wichtiges Glied einer „Supply Chain“ genauso wie die Datenleitungen. Mit Fokus auf das Transport- und Lagerwesen finden Sie im Titelthema Supply Chain Management (Unterthemen: Lagerverwaltung, Transport und [e-]Logistik) unterschiedliche Sichtweisen über diese Beziehungsketten im Zeitalter des e-Business. Die Anforderungen der Unternehmen an Warenwirtschaftssysteme sind immens hoch: Möglichkeiten zur Integration in CRM-Systeme und Anbindungen an e-Mail-, WAP- und Faxdienste werden mittlerweile als selbstverständliche Leistungsmerkmale vorausgesetzt. Die unterschiedlichen strategische Ansätze im Hinblick auf gegenwärtige und zukünftige Lösungen im WWS-Bereich finden Sie im Titelthema der Septemberausgabe. Die neue Lösung will gehegt und gepflegt werden. Dazu müssen separate Ressourcen bereitgestellt werden, was KMUs oft schwer fällt. Warum also nicht alles auslagern und extern betreuen lassen? Jedes Unternehmen kann sich heute aus einem großen Pool von ASP-Angeboten eine günstige Mietlösung herausfischen. Vergleichen Sie die Angebote in der Marktübersicht. In der Marktübersicht beschäftigen wir uns mit zwei Bereichen, die in mittelständischen Unternehmen häufig noch Potential zur Optimierung bieten: Output-Management und Archivierung. Unsere Anbieter- und Produktübersicht bietet Ihnen einen Überblick über passende Lösungen, die Anwenderberichte zeigen Ihnen Erfahrungen aus der Praxis auf. 43 Alter 57 ATOSS 59 AURA Equipements 13 B&N 17 DCW Software 45 DETEC 31 EPOS 65 HDS 61 I.T.P. 36, 49 IBM 4, 5 Index 51 ISARIA 43 MAGIC 9 11 NetManage 68 NewServ 19 Mehr als 600 Anbieter alphabetisch mit Internet-Adresse, e-Mail und Telefonnummer sind hier Verfügbar und jede dieser Firmen informiert Sie darüber, in welchen Anwendungskategorien Lösungen angeboten werden. rsb 24 SEEBURGER 47 SoftM 25 SOLITAS 21 Weiterführende Informationen können Sie sich direkt beim Anbieter oder per Mausklick auf www.midrangesolution-finder.de einholen. Tech Data Midrange 55 Titze Datentechnik 15 Dort, und nur dort in dieser kostenlos nutzbaren Datenbank, finden Sie die kompletten und aktuellen Anbieterangaben inklusive der Kompetenzschwerpunkte zu mehr als 2000 Produkten mit detaillierten Angaben und den wichtigsten Features. Scheuen Sie sich nicht, per Mausklick von dort aus den direkten Kontakt zum jeweiligen Anbieter aufzunehmen. Die Daten in www.midrange-solution-finder.de werden permanent für Sie gepflegt und damit stets aktuell gehalten. Schauen Sie doch mal rein. WILSCH Midrange Solution Finder 66 AETeam ML Software +++ letzte meldung +++ letzte meldung +++ letzte meldung +++ Das erste Printwerk des Midrange Solution Finder ist da. Sicher „NUR“ ein Snapshot des umfangreichen und kostenlosen Internetservices www.midrange-solution-finder.de. Es kann Ihnen jedoch helfen Ihre Suche zu Anbietern wesentlich zu verkürzen. Gleichsam wie eine Programmzeitschrift verschafft Ihnen das Heft einen Überblick über die verfügbaren Lösungen rund um die MidrangeServer von IBM. Inserenten www.midrangemagazin.de Juli 2002 TOOLMAKER 63, 67 43 Inserenten Die Schweiz im Focus ANTARES 3 I.T.P. 8 INEL / COMMAND / AROA 5 INEL-DATA 7