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SCHWEIZERISCHER VERBAND DIPLOMIERTER CHEMIKER FH WWW.SVC.CH ASSOCIATION SUISSE DES CHIMISTES DIPLÔMÉS HES À JOUR Nr. 1/14 | März / Mars 2014 SVC – Chemie, Life Sciences & Biotechnologie Erfahren Sie viele interessante Fakten aus der Analyse der Lohnumfrage 2013. ➞ Seite 12 – 13 ➞ Seite 4 – 5 ➞ Page 20 – 21 Bildquelle: Patrick Keller Wer braucht ihn nicht, den Kaffee am Morgen oder nach dem Mittagessen? In dieser Ausgabe widmen wir uns dem Molekül Coffein. Neue Tools wurden in die SVCHomepage integriert. Lesen Sie mehr darüber. ➞ Seite 6 ➞ Page 22 Coffein als Trinkgenuss Das papierlose Studium. Was nach Zukunft tönt, wird heute als Projekt schon in der Klasse 12 des Bachelorstudienganges Biotechnologie an der zhaw am Standort Wädenswil umgesetzt. ➞ Seite 7 ➞ Page 23 À JOUR 1/14 Inhalt + Impressum Inhalt Deutsch SVC Ein Wort des Präsidenten Wie wirkt sich ein Zusatzstudium auf den Lohn aus? 5 Neue Tools für die SVC-Homepage 6 Das papierlose Studium oder - Wie sieht der Hochschulunterricht der « digital natives » aus? Lean & Six Sigma für schlanke & fehlerfreie Prozesse Naturwissenschaft Français SVC 4 – 5 Verteilung der SVC-Diplompreise Korrigendum Wirtschaft + Politik 3 18 7 8 – 11 Coffein – Was hat Johann Wolfgang Goethe zur Entdeckung des Coffeins beigetragen? 12 – 13 Synthese chiraler Halomethane und Oxirane 14 – 16 Synthese von neuen Verbindungen zur Behandlung spinaler Muskelatrophie 17 – 18 Le mot du président Quel effet ont des études complémentaires sur le salaire? 19 20 – 21 Remise du prix diplôme de la SVC 21 De nouveaux outils pour la page d’accueil SVC 22 Économie + politique Les études sans support papier ou – À quoi ressemblent les cours à la Haute École Spécialisée des «digital natives»? 23 Dies ist schon die 10. Ausgabe, die ich für Sie als Chefredaktor herausgeben durfte. Vieles hat sich in diesen fünf Jahren mit dem À JOUR getan. Vom Gestalten des neuen Layouts über die Auswahl der verschiedenen Themen entwickelte sich das À JOUR weiter. Auch die Umstellung von Schwarzweiss auf Farbig war ein voller Erfolg. Eine spannende Lesezeit wünscht Ihnen Ihr Chefredaktor Patrick Keller Impressum Das À JOUR erscheint zweimal jährlich als offizielles Bulletin des SVC / À JOUR parait deux fois par an Schweizerischer Verband diplomierter Chemiker FH / Association suisse des chimistes diplomés HES Redaktion À JOUR CH-4000 Basel www.svc.ch Chefredaktor / Rédacteur en chef: Patrick Keller; [email protected] Übersetzungen / Traduction: FORTUNA ÜBERSETZUNGEN, Yves Santa Eugenia, Alexis Delacrétaz, Heidi Hopp Nächste Ausgabe / Prochain numéro: August / août 2014; Redaktionsschluss / Clôture de la rédaction: 19. Juli / juillet 2014 Nachdruck von Texten nur unter Quellenangabe / Pas de publication des textes sans source d’information Verantwortlich für den fachlichen Inhalt sind die Autoren der Artikel / Les auteurs des articles sont responsables du contenu spécialisé Die Einteilung der Sprachen erfolgte nach dem Alphabet / La répartition des langues se fait selon l’alphabet In manchen Texten wird nur die männliche Anrede verwendet; dies dient dem Lesefluss und soll niemanden diskriminieren / Dans les textes, seule le genre masculin est utilisé: cela contribue à une meilleure lisibilité et nul ne doit y voir une quelconque discrimination Beiträge und Feedbacks sind erwünscht. Es besteht jedoch kein genereller Anspruch auf Abdruck. / Les commentaires et les feedbacks sont les bienvenus. Il n’y a toutefois aucune obligation générale de publication. 2 xxxx SVC À JOUR 1/14 x/xx Ein Wort des Präsidenten Bildung und Forschung, eine sehr positive Rede über die Stellung und die Rolle der FH auf dem Feld der beruflichen Bildung und der Programme der angewandten Forschung gehalten. Trotzdem bleibt der Finanzierungsanteil für die FH und die Forschungsprogramme weit unter dem für die Wirtschaft geleisteten Beitrag. Wir würden gerne einen faktischen Niederschlag dieser Anerkennung sehen, nämlich in den Haushaltsmitteln, die den Fachhochschulen gewährt werden. Ich denke, dass nach Einführung des angelsächsischen Systems mit Bachelor Bildquelle: SBFI Politische Fragen Eine gute Nachricht für Fachhochschulabsolventen (FH) in Chemie und Biotechnologie: Die Diskriminierung der Fachhochschulabsolventen in der Verordnung über die Betäubungsmittelkontrolle schlägt sich nicht vor Ort nieder. Ein Mitglied hat uns über seine Situation berichtet: Durch seine Kompetenzen und seine Erfahrung konnte er in seinem Unternehmen auf seinem Posten als zuständiger Leiter für Betäubungsmittel bleiben, und zwar trotz des Wortlauts der Durchführungsverordnung. Aber er versäumt es nicht zu betonen, dass die Diskriminierung im Im Rahmen der BFI-Botschaft 2013-2016 genehmigte Mittel (Mrd. CHF) * Geschätzte Mittel, die zu einem späteren Zeitpunkt beim Parlament beantragt werden. Berufsleben deshalb noch lange nicht nicht beobachtet werden kann. Wir müssen also noch kämpfen, damit die in der Industrie gängige Praxis sich tatsächlich in den Gesetzestexten niederschlägt. Fachhochschule? Bei der Bürgenstock-Konferenz der Fachhochschulen in Luzern am vergangenen 10. Januar hat Bundesrat Schneider-Ammann, Leiter des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, und Master ein Schlussstrich gezogen werden sollte unter den Begriff Fachhochschule, wobei der Ausdruck « Fach- » an sich schon diskriminierend ist, wie man in den Gesetzestexten ersehen kann, und wir sollten unsere wissenschaftlichen Fachhochschulen umbenennen, entweder in Hochschule für angewandte Wissenschaft (wie bei der ZHAW bereits geschehen) oder Universität der angewandten Wissenschaft. Eine Technical University im angelsächsischen Sinne ist meines Erachtens nicht wünschenswert, weil die praktischen Anforderungen der Ausbildung in der Schweiz nicht gleichwertig sind. Die Debatte ist eröffnet. Bildung 2014 stehen die Kurse der Analytischen Abteilung der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft nunmehr den Mitgliedern des SVC vergünstigt zur Verfügung. Wir sollten das nutzen, denn es ist gestern wie heute niemals überflüssig, in seinem Bereich auf dem Laufenden zu bleiben. Es geht um unsere Vermittelbarkeit! Schauen Sie regelmässig in die Rubrik Fortbildung auf Ihrer Homepage www.svc.ch. Weitere Bildungsangebote gibt es in anderen Chemiebereichen, bei Life Sciences und bei der Biotechnologie. Vorstandsposten frei Der SVC profitiert von den beruflichen Kompetenzen des Vorstandes. Diese Kollegen, die bei grossen Firmen angestellt oder als Selbstständige tätig sind, sind ganz typisch für unsere Branche. Wir sind ein anerkannter Partner, den man bei Gesetzgebungs- und Bildungsfragen zu Rate zieht und anhört. Für ein gutes Verbandsmanagement benötigen wir einen vorausschauend handelnden Kassenführer. Hansjörg Hirt ist ein erfahrener, besonnener Kassenführer, der es uns beispielsweise ermöglicht hat, uns vor der Finanzkrise von unseren Risikokapitalanlagen zu trennen. Im kommenden Oktober wird er sein Mandat zurückgeben. Sind Sie in Buchführung und Finanzen kompetent und könnten Sie Ihren SVC davon profitieren lassen oder möchten Sie diese Kompetenzen erwerben? Sprechen Sie mich auf diesen Schlüsselposten an: [email protected] oder telefonisch unter 079 429 47 16. Yves Santa Eugenia Übersetzung: Fortuna 3 À JOUR 1/14 x/xx xxxx SVC Wie wirkt sich ein Zusatzstudium auf den Lohn aus? Die Salärumfrage 2013 bringt Ihnen viele interessante Antworten auf Salärfragen. Stattliche 264 Antworten wurden ausgewertet. Diese repräsentieren rund 13 % aller in der Schweiz arbeitenden Chemiker / Biotechnologen FH resp. fast 30 % aller Verbandsmitglieder. Autor: Simon Giese Der SVC hat im 2013 die sehr detaillierte und informative Branchen- und Regionen-Salärumfrage für Chemiker / Biotechnologen FH schweizweit durchgeführt. Teilgenommen haben Frauen und Männer mit einer FH-Ausbildung als Chemiker / -in oder Biotechnologe / -technologin aus der ganzen Schweiz. Einige haben Weiterbildungen absolviert – wie zum Beispiel ein Nachdiplomstudium in fachnaher Richtung, Betriebswirtschaft, IT, Umwelt etc., andere haben ein weiterführendes Studium als Master oder ein Studium an der ETH oder Uni abgeschlossen. Die Umfrage zeigt die vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten eines FH-Studiums. Haben Sie gewusst, dass bereits 8% ein Master-Studium absolviert haben? 2010 waren es erst 3.2%. Wie wirkt sich ein Zusatzstudium auf den Lohn aus? Sowohl das FH-Studium wie auch das breite Spektrum von Weiterbildungen führen zu einer grossen Vielfalt von Tätigkeiten in unterschiedlichen Industrien. Der grösste Teil arbeitet in einem Unternehmen der Branchen Pharma, Arzneimittel oder Medizinaltechnik. Aber es gibt sogar ausgebildete 4 Chemiker in der Uhrenindustrie, in einer Klinik für psychisch Kranke, im Polizeidienst oder in der Automobilindustrie, um nur ein paar « Exoten » aufzuzählen. Haben Sie gewusst, dass « FHler / -innen » auch den Weg zu einer Tätigkeit im Personalwesen eingeschlagen haben? Rund 5% arbeiten in der Forschung. Wie ist der Verdienst in der Forschung, verglichen mit der Analytik? Die Umfrage gibt nicht nur zum Verdienst Auskunft, sondern auch über das Arbeitsverhältnis: Wie ist die Zufriedenheit am Arbeitsplatz, welche Vergünstigungen werden geboten, wie ist das Arbeitszeitmodell, wie wurde die derzeitige Stelle gefunden und wie viele Ferientage werden gewährt? Haben Sie gewusst, dass über 80% Arbeitnehmende Vergünstigungen im durchschnittlichen Gegenwert von CHF 772.– erhalten? 2010 waren es noch CHF 1190.–. Fast die Hälfte der Befragten profitiert von Vergünstigungen in der Kantine. Interessiert Sie, wie hoch das Lohnniveau in einer bestimmten Region ist – z.B. im Kanton Aargau? Die Auswertung gibt darüber Auskunft. Nebst den Grafiken für verschiedene Regionen / Kantone finden Sie auch Grafiken zum Lohnniveau für einen bestimmten Jahrgang, für ein bestimmtes Diplomjahr für Absolventen eines Nachdiplomstudiums für verschiedene Tätigkeitsbereiche und verschiedene Funktionen. Können Sie sich vorstellen, dass Sie bis CHF 200’000.– verdienen könnten? Vergleichen wir die Umfragen der letzten Jahre, sehen wir zum einen, dass sich die Salärkurve über alle Jahrgänge nach oben verschoben hat. Zum anderen sehen wir auch, dass die Erhöhung zwischen 2009 und 2012 mit einer durchschnittlichen Erhöhung von CHF 9653.– kleiner geworden ist als jene zwischen 2006 und 2009, welche CHF 12’742.– betrug. Besonders bei älteren Jahrgängen gab es einen deutlichen Einbruch in der Salärkurve. Das durchschnittliche Jahressalär betrug 2006 CHF 103’405.– gegenüber CHF 125’800.– im Jahr 2012. Dies entspricht einem jährlichen Zuwachs von durchschnittlich 2.8% (linear gerechnet). Wie bei vielen anderen Berufsausbildungen hat sich auch beim FHStudium zum Chemiker und Biotechnologen in den letzten Jahren vieles verändert. So kann nun an einen Bachelor-Studiengang ein Master angehängt werden. Trotz nur wenigen Daten können wir doch feststellen, dass das Salär von einem Master deutlich höher ist als jenes von einem Bachelor. Die Differenz sieht jedoch kleiner aus als erwartet (Zahlen dazu in der Auswertung). Dazu muss aber bedacht werden, dass bei einer so kleinen Anzahl ausgewerteter Daten die Einflussfaktoren wie Arbeitsort, Firmengrösse, Sparte und Tätigkeit einen viel grösseren Einfluss haben. Wir sind überzeugt, dass bei der nächsten Umfrage – wenn mehr Daten zur Verfügung stehen – eine À JOUR x/xx 1/14 Bildquelle: Simon Giese xxxx SVC differenziertere Auswertung gemacht werden kann. Im Weiteren wurden bei dieser Umfrage auch zum ersten Mal die Daten der Biotechnologen separat ausgewertet. Bei nur drei Teilnehmern sind diese Daten allerdings nicht sehr repräsentativ. Weil diese Auswertung im Schlussbericht nicht zu finden ist, hier ein paar Eckpunkte: Druckexemplare können beim Mitgliedersekretariat (Simon Giese, [email protected]) für einen Unkostenbeitrag von CHF 25.– (Mitglieder) resp. CHF 60.– (Nichtmitglieder) bestellt werden. Kontakt zur Umfrage: Simon Giese, [email protected] Auch im Jahr 2013 hat der SVC die erfolgreichsten Diplomanden wieder mit SVC-Diplompreisen ausgestattet. Durchschnittsalter: 31 Jahre Mittleres Diplomjahr: 2007 Mittleres Salär 2012: CHF 94’766.– Mittlerer Bonusanteil: CHF 9303.– Mitglieder können die Salärumfrage (Umfang = 32 Seiten) im Mitgliederbereich auf www.svc.ch downloaden. Bildquelle: zhaw Extrapoliertes mittleres Anfangssalär für das Diplomjahr 2013: CHF 77’653.– Patrick Keller übergibt den begehrten Diplompreis Christian Suppiger 5 À JOUR 1/14SVC x/xx xxxx Neue Tools für die SVC-Homepage Stillstand ist Rückschritt. Getreu diesem Motto ist der SVC bemüht, seine Homepage immer auf dem neusten Stand der Technik zu halten. Einerseits wurden die Sicherheitsstandards erhöht, andererseits können Sie nun festlegen, ob Sie Ihre Korrespondenz an Ihre Geschäfts- oder Privatadresse erhalten möchten. Autor: Patrick Keller Mitgliednummer bzw. Login vergessen? Falls Sie Ihre Mitgliednummer vergessen haben oder Ihr Passwort zum Mitgliederbereich nicht mehr kennen, können Sie dieses auf un- pro Jahr über Anlässe, Aktivitäten und sendet Ihnen 2-mal pro Jahr das À JOUR mit interessanten Artikeln zu. Bisher hat der SVC Ihnen diese Unterlagen an Ihre Privatadresse gesandt. Neu haben Sie die Möglichkeit, sich diese Unterlagen auch an Ihre Geschäftsadresse senden zu lassen. Möchten Sie diese Möglichkeit nutzen? Dann können Sie im Mitgliederbereich unter « Geschäftlich » Ihre Geschäftsadresse eintragen. Besuchen Sie den SVC-Mitgliederbereich und nutzen Sie die Gelegenheit gleich, um Ihre Mitgliederangaben zu überprüfen. Stimmt Bildquelle: © Nmedia - Fotolia.com Loginname und Passworteingabe erweitert Damit Ihre Mitgliederdaten vor fremdem Zugriff geschützt sind, wird die SVC-Website laufend aus- Möglichkeit, Ihren Loginnamen frei zu wählen. Dies kann zum Beispiel name.vorname oder Ihre Mailadresse sein. Sie können natürlich wie bis anhin Ihre Mitgliednummer verwenden. Zusätzlich wurden die Anforderungen an das Mitglieder-Passwort erhöht. Wenn Sie Ihr Passwort ändern, werden die neuen Anforderungen angewendet. So sind Ihre Daten noch besser geschützt. Weltweit auf die Daten des SVC über den Mitgliederbereich der Homepage zugreifen gebaut, modernisiert und neuen Bedrohungen angepasst. serer Website anfordern. Ganz einfach. Bisher konnten Sie sich mit Ihrer vierstelligen Mitgliednummer anmelden. Neu haben Sie nun die Versand Korrespondenz und À JOUR Der SVC informiert Sie mehrmals 6 Ihre Anschrift noch? Möchten Sie unseren monatlichen Newsletter bestellen? Ist Ihr Mitgliederprofil vollständig und aktuell? ««Thema»» xxxx Wirtschaft + Politik ÀÀJOUR JOURx/xx 1/14 2/09 Das papierlose Studium oder – Wie sieht der Hochschulunterricht der « digital natives » aus? Autoren: Susanne Dombrowski und Patrick Keller Dass ein papierloses Studium funktioniert, beweist die Klasse 12 des Bachelorstudienganges Biotechnologie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) am Standort Wädenswil. Im Rahmen eines Pilotprojektes wurden dort im Herbst 2013 rund 30 Studierende des 3. Semesters wahlweise mit Apple iPads oder mit Microsoft Surface Pro Tablets ausgestattet und arbeiten seither mehrheitlich papierlos. Die Ziele des Pilotprojektes am Standort Wädenswil sind zum einen ein nachhaltiger Unterricht durch den weitestgehenden Verzicht auf Papierskripte, da bei wachsenden Studierendenzahlen beträchtliche Mengen an Papier als Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt werden müssen. Zum anderen stellt sich der Studiengang Biotechnologie an der ZHAW damit konsequent auf kommende Generationen von Lernenden ein. In der gelebten Unterrichtsrealität des ersten papierlosen Herbstsemesters wurden die Skripte und Präsentationen der Dozierenden nicht mehr ausgedruckt, sondern digital auf dem Learning Management System « Moodle » den Studierenden spätestens 24 Stunden vor Lektionsbeginn als PDF-Datei zur Verfügung gestellt. Die Studierenden können ihre Unterrichtsnotizen in Form von Kommentaren und handschriftlichen Notizen erfassen. Die Vorteile dieses Systems sind vielfältig. Die Daten sind online verfügbar und somit auch unter dem Semester aktualisierbar. Das Tragen von Skript-Papiermengen gehört der Vergangenheit an. Eine erste Evaluation des Pilotprojektes im November 2013 hat ergeben, dass 60 Prozent der Teilnehmenden jeden Tag auf das Papier im Studium verzichten konnten. Eine Rückkehr zum bisherigen papierbasierten Studium wünscht keine/ keiner der teilnehmenden Studierenden. der Prüfung unterbunden werden? Dieses Projekt stellt ein gutes Beispiel dar, wie Fachhochschulen ihre Verantwortung im Unterrichten der Digital-Natives-Generation erkannt haben und den Weg zur Realisierung vorantreiben. Sollte sich das Pilotprojekt in der Biotechnologie als Erfolg herausstellen, liegt es nahe, dass das papierlose Studium auch auf andere Studiengänge ausgeweitet wird. Neugierig geworden? Dann können Sie sich gerne unter dem folgenden Projekt-Blog über den weiteren Verlauf des Projektes informieren: http://blog.zhaw.ch/papierlosesstudium/ Mit Engagement wird im Pilotprojekt an noch zu klärenden Punkten gefeilt: Sollen die Prüfungen auch komplett papierlos ablaufen? Wenn ja, wie können das unerlaubte Austauschen von Daten untereinander und der Informationsgewinn durchs Internet während Studentin Tanja Djuric beim papierlosen Studium Bildquelle: zhaw Das papierlose Büro liegt für viele von uns zwar noch in weiter Ferne, unsere Gesellschaft wird jedoch immer mobiler und viele stören sich an den Unmengen von Papier, die sie täglich umgeben. So auch die neue Generation von Studierenden, die mit mobilen Geräten und digitalen Inhalten aufgewachsen ist. Werden die künftigen Generationen also papierlos studieren? Wie würde ein solches papierloses Studium aussehen? 7 À JOUR1/14 JOUR x/xx Wirtschaft + Politik xxxx Lean & Six Sigma für schlanke & fehlerfreie Prozesse Lean & Six Sigma – aktueller denn je – wie schlanke & fehlerfreie Prozesse die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens verbessern Bildquelle: Foto BeeWaTec, Referenz 4 Bildquelle: Christof Jud Autor: Christof Jud Abbildung 1: Beispiel einer schlanken Fertigung Christof Jud Problematik Natürlich wird oft argumentiert, dass die Schweiz sehr hochwertige Produkte und Dienstleistungen im internationalen Markt offeriere und trotz hoher Preise wettbewerbsfähig sei. Ich teile diese Ansicht nur bedingt. « Die Unternehmen, die den Kundennutzen in den Mittelpunkt stellen und sich ausschliesslich auf diejenigen Tätigkeiten beschränken, die einen Kundennutzen bewirken, werden ERFOLG haben. » (Referenz 2: cetpm, FH Ansbach) 8 Trotzdem haben zwischen 2007 und 2009 14.7% der Schweizer Unternehmen (Gesamtindustrie ab 20 Mitarbeitende) ihre Produktion ganz oder teilweise ins Ausland verlegt. Im gleichen Zeitfenster haben nur 4.4% der Unternehmen eine Rückverlagerung in die Schweiz vorgenommen. Als Hauptgrund der Auslagerung werden hohe Kosten in der Schweiz genannt, als Hauptgrund für die Rückverlagerung Qualität und Flexibilität. (Referenz 3) Diese Tatsache der Auslagerung sollte alarmieren und die genannten Gründe für die Rückverlagerung sollten Chancen aufzeigen. Weitreichende Optimierungen mit dem klaren Ziel, alle Prozesse, Produkte und Dienstleistungen kosteneffizient, schlank und fehlerfrei zu erreichen, sind also dringend angebracht; Optimierungen, die weder mit dem bekannten « littletweekhereandthere » noch mit der Entlassung eines Mitarbeiters und einer damit erhofften kurzfristigen Kosteneinsparung zu tun haben. Nur mit geplant ausgewählten LEAN und Six Sigma tools ist es möglich, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen entlang der ganzen Wertschöpfungskette kosteneffizient, schlank und fehlerfrei zu gestalten. Nur mit schlanken und fehlerfreien Prozessen, Produkten und Dienstleistungen kann ein Unternehmen langfristig konkurrenzfähig sein. Was ist der Wert von Optimierungen mit Lean und Six Sigma? Eine schlanke und fehlerfrei funktionierende Organisation erreicht viele Dinge, die sowohl für Ihre Kunden als auch für das Unternehmen selber elementar wichtig sind. Entwicklungszeiten werden drastisch reduziert. ( Lean Innovation) Sie haben Ihre Kosten unter Kontrolle. Sie produzieren mehr auf xxxx Wirtschaft + Politik À JOUR x/xx 1/14 Bildquelle: Lean4Value GmbH 2 / 14 unter dem Thema Lean-Innovation aufgezeigt. Abbildung 2: Zeitverteilungsdiagramm einer Fertigung Ihren bestehenden Anlagen. Die Stückgutkosten sinken. ( Lean) Sie produzieren fehlerfrei. Reprocessing verschwindet. ( Six Sigma) Ihre Dienstleistungen funktionieren fehlerfrei. ( Six Sigma) Sie können Ihre Kunden mit viel kürzeren Lieferzeiten bedienen. « Just in time » wird ein Wettbewerbsvorteil. ( Lean) Wieso will das ein Kunde? Weil auch er mit den gleichen Problemen kämpft wie Ihr Unternehmen. Dies gilt sowohl für chemische Produkte, die unser Kunde weiter verarbeitet, als auch für Geräte, Maschinen und Anlagen, in die Ihr Kunde investiert. dessen bewusst; das Produkt mit seiner Spezifikation und seinem Analysezertifikat ist ein wichtiger Teil der Leistung für den Kunden; aber bei Weitem nicht der einzige. « Just in time » für Ihren Kunden kann sehr wichtig sein, damit auch der Kunde gegenüber seiner Konkurrenz bestehen kann. Die obige Darstellung zeigt ebenfalls, dass nur « Lean » alleine oder nur « Six Sigma » alleine eben sehr oft nicht reichen, um Verbesserungen nachhaltig zu erreichen; es braucht Lean und Six Sigma in Kombination. Wie wir effizient Wert generierende Lösungen entwickeln können, wird voraussichtlich in der nächsten Ausgabe des À JOURs Schlanke Produktion & Fertigung Ein Prozess muss immer ganzheitlich analysiert werden. Vom Gesamtprozess und jedem Prozessschritt wird gemessen, wie lange er dauert. Ganz wichtig dabei ist, den Mitarbeitern dabei im Vorfeld zu erklären, dass es bei dieser Zeitanalyse darum geht, ganzheitliche Verbesserungen zu erreichen und das Unternehmen konkurrenzfähiger zu trimmen. Es soll nicht sein, dass sich dabei ein Einzelner exponiert fühlt. Das Schlimmste wäre, wenn sich ein Mitarbeiter bei der Analyse extra Mühe gäbe oder gar noch extra schnell arbeiten wollte. Das ergäbe für den Lean-Berater und die Unternehmensleitung unrealistische Zeiten, die langfristig nicht haltbar wären. Abbildung 3 zeigt eine Zeitverteilung von aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten im Ist-Zustand. Wichtig dabei ist zu wissen, dass der Kundentakt bei 60 Sekunden liegt. Das heisst, dass ein Arbeitsschritt maximal 60 Sekunden dauern darf, wenn das Unternehmen seinen Kundenverpflichtungen nachkommen will. Der Kundentakt wird für jede Fertigung und Den Kunden morgen zu bedienen kann ein elementar wichtiger Konkurrenzvorteil sein. Seien wir uns Bildquelle: Lean4Value GmbH Wie soll ein ideales und optimiertes Szenario aussehen? Das ideale Szenario ist aus MakroSicht bestechend einfach. Idealerweise kann ein Unternehmen den Kunden mit Wert generierenden Lösungen morgen fehlerfrei bedienen und damit noch Geld verdienen. Abbildung 3: Analyse der Taktzeiten der Montage 9 À JOUR 1/14 x/xx Produktion aus dem Kundenbedarf und der Anlagenverfügbarkeit errechnet. Des Weiteren ist es augenfällig, dass die verschiedenen Taktzeiten in Abbildung 3 sehr unterschiedlich sind. Das mag auf den ersten Blick nicht stören; das Nieten dauert 40 s, das Bohren im vorgehenden Schritt 240 s; dann wartet der Mitarbeiter beim Nieten eben einen Moment, bis das Bohren fertig ist; dauert ja nicht lange; eine absolute Todsünde. Materialstau, Zwischenlager oder Engpässe sind jedoch in diesem Fall vorprogrammiert. Hohe Lagerbestände binden unnötig Kapital und verlangsamen den Durchlauf durch den gesamten Herstellungsprozess. Dabei spielt es keine Rolle, ob Zwischenprodukte in einem Tank vorliegen wie in der chemischen oder pharmazeutischen Industrie oder Halbfabrikate in einer Kiste wie in der mechanischen Fertigung. Oft höre ich: « Ja, aber Herr Jud, ich muss doch den Reaktor reinigen; und Reaktor reinigen ist doch ein Schritt, der keinen Wert generiert. » Eine gute Nachricht vorweg: « Sie werden auch in Zukunft den Reaktor reinigen dürfen. » Zum Zweiten zeigt die Behauptung, dass Reaktor reinigen kein Wert generierender Schritt sei, nicht die ganze Wahrheit. Reaktor reinigen ist ein « unterstützender Schritt ». Das heisst, er ist absolut notwendig, obwohl er dem Produkt, das vorher darin reagiert hat, keinen direkten Wert zufügt. Welche Unterteilungen machen wir also? 1. Wert generierender Schritt 2. Unterstützender Schritt 3. Nicht Wert generierender Schritt Meistens, um nicht zu sagen immer, sind in jedem Arbeitsschritt 10 Wirtschaft + Politik xxxx Zeiten auszumachen, die Wert generieren, die unterstützend sind und die nur Verluste bringen. Gehen wir auf jede dieser Unterteilungen im Detail ein. Abbildung 3 illustriert dies bestens. Wert generierender Schritt Ein jeder Schritt, bei dem das Produkt für den Kunden einen Mehrwert erzielt, ist Wert generierend. Die Wert generierenden Schritte sind der wahre Grund, wieso ein Unternehmen überhaupt existiert. Das Ablaufen der Reaktion selber ist ein gutes Beispiel dafür. Interessanterweise zielen sehr viel Unternehmen in einer Optimierung ihres Betriebes darauf, diesen bereits Wert generierenden Schritt noch schneller zu machen. Das ist nicht grundsätzlich falsch; jedoch ist es nur bedingt effizient, weil die möglichen Zeitgewinne bei den unabdingbaren und den nicht Wert generierenden Prozessschritten ungleich höher sind. Dass nur zehn Prozent der Durchlaufzeit Wert generieren, mag überraschen, ist jedoch keine Seltenheit. Da gibt es enormes Potential bei den nächsten beiden Schritten. Abbildung 3 zeigt die Analyse der Montage 1 und Montage 2 aus der Fertigung in Abbildung 2. Diese Analyse bezieht sich nur auf die beiden Montageschritte; über den ganzen Betrieb analysiert liegt der Anteil der Wert generierenden Zeit deutlich tiefer. Unterstützender Schritt Ein jeder Schritt, der zwar keinen Wert für den Kunden generiert und trotzdem eben notwendig ist, wie zum Beispiel das Schreiben von Rechnungen oder eben das Reinigen des Reaktors. Wenn diese unterstützenden Schritte schon nicht weggelassen werden können, obschon sie keinen Mehrwert schaffen, muss deren Zeitdauer reduziert werden. Eine gute LeanBeratung zielt darauf ab, diese unterstützenden Schritte zu erkennen, deren Zeiten zu analysieren und zu reduzieren. Diese Schritte sollen weder eliminiert werden, noch darf die Qualität dieser Arbeiten leiden. Trotzdem darf GMP nicht herhalten, eine Optimierung nicht anzugehen. Nicht Wert generierender Schritt Diese Schritte stellen, auch wenn dies überraschen mag, den Hauptanteil der Zeiten dar, die ein Produkt, ein Gerät oder eine Dienstleistung im Betrieb verbringen. Alle Lagerbestände zählen hier mit; deshalb sind « just in time » und Kanban-Lagersysteme so elementar wichtig für eine schlanke Organisation. Ebenso gute Beispiele finden sich bei den Dienstleistungen; so werden Kundenreklamationen ins System eingegeben und verharren dort, ohne dass daran aktiv gearbeitet würde. Zu den nicht Wert generierenden Schritten zählen das Warten, Lagern, Suchen, Laufen und so weiter wie Abbildung 4, Referenz 5, sehr gut anhand der Arbeitsvorbereitung (SMED) einer Laborarbeit illustriert. Die für eine bestimmte Arbeit notwendigen Chemikalien und Werkzeuge müssen dort vorhanden sein, wo sie gebraucht werden (Abbildung 1 zeigt dies deutlich), wobei bei den Chemikalien die genauen Vorschriften bezüglich der Lagerung zu befolgen sind. Nicht Wert generierende Schritte sollen und müssen gnadenlos eliminiert werden. Um es vorweg zu sagen: Dieser Teil eines Lean-Projektes ist der schmerzhafteste. Es ist wichtig, diese nicht Wert generierenden Schritte zu erfassen und sie mit den Mitarbeitenden zu besprechen. Der Widerstand, Lieb- xxxx Wirtschaft + Politik À JOUR x/xx 1/14 Referenz 5, Abbildung 4: Spaghetti map einer Laborarbeit; Details wurden abgeändert Referenz 6: Dr. Jürg Krebser, CEO von inspire und Vorstandsmitglied von ManuFuture anlässlich der Preisverleihung « Bestes Lean Six Sigma Zertifizierungsprojekt 2010 – Bildquelle: Lean4Value GmbH 2012 » am Lean Six Sigma Dialog Summit an Abbildung 4: Spaghetti map einer Vorbereitung (SMED) einer Laborarbeit gewordenes loszulassen, ist gross. Wir trennen uns von alten Glaswaren, bei dessen Anblick das Herz eines jeden Laboranten höher schlägt; allein, die Firma ist kein Museum. Was immer benötigt wird, kommt nach vorne; was wenig benötigt wird, gehört nach hinten. Nicht benötigtes Material und Chemikalien oder Werkzeuge werden eliminiert (5S). Der Werksdirektor einer bekannten Schweizer Industriefirma sagte beim Rundgang: « Wir haben Werkzeug an die Mitarbeiter verschenkt im Wert von mehreren Tausend Franken. » verselle Management-Methode, welche in allen Bereichen von schweizerischen Unternehmen nutzenstiftend eingesetzt werden kann. » Dr. Jürg Krebser, CEO von inspire und Vorstandsmitglied von Manu Future anlässlich der Preisverleihung « Bestes Lean Six Sigma Zertifizierungsprojekt 2010 – 2012 ». (Referenz 7) Querverweise, Referenzen, Literaturverweise Referenz 1: www.lean4value.com, Geschäftsführer: Christof Jud. Lean4Value ist ein Unternehmen basierend auf Partnerschaften und strategischen Allianzen und erbringt Dienstleistungen zum Thema Lean Six Sigma in Entwicklung, Herstellung Zusammenfassung Als Zusammenfassung seien ein paar wenige Schlüsselzitate vom Lean Six Sigma Dialog Summit an der ETH Zürich vom 15. Mai 2013 widergegeben. und Produktion und Launch von Entwicklungen im B2B-Markt. Referenz 2: cetpm, FH Ansbach, cetpm, Fachhochschule Ansbach, www.cetpm.de Referenz 3: « Internationalisierungsstrategien und Verlagerungstrends von Schweizer Produktionsunternehmen », Prof. Bruno R. Waser, « Die Auswahl der Green- und Black Belts ist sehr sorgfältig vorzunehmen » und der « Partner (Master Black Belt), mit dem man zusammenarbeitet, ist ein sehr zentraler Punkt für den Erfolg .» Stephan Froidevaux, Leiter Group QM Ammann / KVP-Manager Ammann Schweiz AG (Referenz 6) « Lean Six Sigma ist eine uni- Christoph Hanisch, Die Volkswirtschaft, das Magazin für Wirtschaftspolitik 11-2011, pg. 51–54 Referenz 3, Abbildung 1: schlanke Fertigung mit BeeWaTec-Systemen, Foto mit freundlicher Genehmigung der Firma BeeWaTec in D-Pfullingen, www.beewatec.de der ETH Zürich vom 15. Mai 2013. ManuFuture wurde 2006 als Verein gegründet und ist die Wissens- und Technologietransferstelle für Manufacturing-Themen. Mitglieder sind neben vielen Unternehmen u. a. die EPFL, verschiedene FHs, HES die SUPSI, die empa. www.manufuture.ch *Christof Jud ist zertifizierter « Lean Production Master » (cetpm, FH Ansbach in Deutschland) und zertifizierter Lean Six Sigma Master Black Belt. Er war mehrere Jahre bei Dow Chemical als Senior Consulting Manager tätig. Dort war er verantwortlich für die globale fachliche Führung von über 100 Green-Belt- und Black-Belt-Projektleitern über die verschiedensten Bereiche Produktion, Einkauf, Entwicklung, supplychain etc. So konzipierte er u.a. Labors für Mikrobiologie, Analytik und Formulierungsentwicklung unter LeanRichtlinien und führte Lean Six Sigma von der Produktion in die R&D / angewandte Entwicklung ein. Zuvor hatte sich Christof Jud viele Jahre Erfahrung angeeignet als Leiter von Entwicklungsprojekten auf der ganzen Welt und im technischen Verkauf in der mechanischen und chemischen Industrie bei Sulzer. Christof Jud ist Inhaber und Geschäftsführer der Firma Lean4Value GmbH, die spezialisiert ist für Lean- und Six-SigmaBeratung, Schulung und Dienstleistungen über den gesamten Wertstrom. (www.lean4value. com, Referenz 1) Referenz 4: Stephan Froidevaux, Leiter Group QM Ammann / KVP-Manager Ammann Schweiz AG, anlässlich des Lean Six Sigma Dialog Summit an der ETH Zürich vom 15. Mai 2013 11 À JOUR 1/14Naturwissenschaft x/xx xxxx Coffein – Was hat Johann Wolfgang Goethe zur Entdeckung des Coffeins beigetragen? Autor: Patrick Keller Die erste Tasse Kaffee Wo die erste Tasse Kaffee hergestellt wurde, ist umstritten. Eine oft zitierte Legende besagt, dass Hirten aus dem Königreich Kaffa, das im heutigen Äthiopien lag, um das Jahr 850 n. Chr. aufgefallen sei, dass ein Teil einer Ziegenherde in der Nacht noch munter war, während der Rest der Herde müde war. Dieser Teil der Ziegenherde hatte im Lauf des Tages rote Früchte von einem Strauch gefressen. Diese Früchte probierte ein Hirte aus und stellte fest, dass er sich dadurch belebt fühlte. Daher brachte er die Früchte zu Mönchen und erzählte ihnen die Geschichte. Die Mönche bereiteten aus diesen Früchten einen Aufguss und konnten durch den Trank bis spät in die Nacht wach bleiben und beten. Obwohl diese Legende einige logische Widersprüche enthält, wie zum Beispiel die Hirten wussten, welche Beeren die Tiere gefressen hatten und welche nicht, wurde Kaffee das erste Mal im Königreich Kaffa schriftlich erwähnt und dies im 9. Jahrhundert. Oft wird auch das Hochland von Abessinien als Ursprungsort des Kaffees erwähnt. 12 Kaffee geht nach Osten Der Kaffee verbreitete sich vermutlich durch Sklavenhändler im 14. Jahrhundert nach Arabien. Im 15. Jahrhundert begann der Kaffee als Genussmittel in Arabien Fuss zu fassen. Der Kaffee feierte 1511 in Mekka und 1532 in Kairo seinen Einzug. Doch der Genuss von Kaffee war nicht immer gerne gesehen. Dieser wurde in Arabien mehrmals verboten und dann wieder stillschweigend toleriert. Sultan Murad IV verhängte für Kaffeetrinker im 17. Jahrhundert die Todesstrafe als Höchststrafe. Sein Vorgänger, Murad III, hatte zwar ein Kaffeeverbot eingeführt, welches aber nur wenig kontrolliert wurde. Abschliessend anerkannt wurde der Kaffee ab dem Jahr 1839 im osmanischen Reich. ansammlungen in den Kaffeehäusern. Doch den Siegeszug des Kaffees konnte niemand stoppen. Europa und der Einzug des Kaffees In Europa wurde der Kaffee ab dem Jahr 1558 in medizinischen und botanischen Werken beschrieben, war jedoch nicht als Genussmittel bekannt. Im 17. Jahrhundert war der Kaffee auch als Getränk in Europa etabliert. Die Ärmsten konnten sich Kaffee höchstens zu besonderen Anlässen leisten. Die Verlierer waren die Alkoholhersteller, wie zum Beispiel die Bierbrauer. Statt, wie früher üblich, den ganzen Tag Alkohol zu trinken, wurde der Genuss dieses Getränks auf den Abend verschoben. Auch in Europa wurde sowohl um 1676 in England durch Karl II als auch im 17. Jahrhundert in Deutschland versucht, den Kaffeekonsum zu untersagen. Als Vorwand galten gesundheitliche Bedenken der Mediziner gegen Kaffee. Aber der Hauptgrund war die Unterbindung der Menschen- Friedlieb Ferdinand Runge Die Entdeckung des Coffeins Gifte für die Beseitigung von Menschen waren auch im frühen 19. Jahrhundert eine beliebte Mord- Bildquelle: Wikipedia Kaffee ist heutzutage nicht mehr aus dem Büroalltag wegzudenken. Ebenso ist es ein Getränk für zuhause oder für auswärts. Schnell oder gemütlich einen Kaffee im Café um die Ecke trinken? Welches andere Getränk hat es geschafft, eine komplette Restaurantart zu benennen? Normaler oder doch lieber entcoffeinierter Kaffee, da sind die Geschmäcker verschieden. Doch wie kam der Siegeszug des Coffeins in Gestalt des Kaffees? methode. Aber anstatt Arsen- und Quecksilberverbindungen wurden Naturstoffe beliebter. Mit deren Nachweisung hat sich Friedlieb Ferdinand Runge beschäftigt. Ihm gelang der Nachweis von Atropin, indem er ein Spinatgericht mit Bilsenkrautblatt vergiftete. Den Saft dieser Speise tropfte er in das Auge einer Katze. Dieses reagierte mit einer Pupillenerweiterung. Mit dieser Katze, welche ein durch das Atropin erweitertes Auge hatte, ging Friedlieb Ferdinand Runge im Jahre 1819 zu Johann Wolfgang Goethe. Dieser war beeindruckt von Runges Leistung und gab ihm eine Schachtel mit Kaffeebohnen, welche zu dieser Zeit noch sehr wertvoll waren. Goethe vermutete, dass die Kaffeebohnen ein natürliches Gegengift gegen Atropin waren. Dies stellte sich zwar als Irr- xxxx Naturwissenschaft À JOUR x/xx 1/14 Das Molekül Coffein oder auch 1,3,7-Trimethyl-2,6-purindion, 1,3,7-Trimethylxanthin oder Thein genannt, wurde in der selben Zeit noch dreimal durch unterschiedliche Zeitgenossen von Runge entdeckt . Die Entdeckung der Struktur des Coffeins Mittels Verbrennungsdaten konnten im Jahr 1832 Justus von Liebig Die Synthese von Coffein und Christoph Heinrich Paff die Summenformel von Coffein nachweisen. 1875 wurde die chemische Struktur von Ludwig Medicus entdeckt und im Jahr 1895 durch Hermann Emil Fischer mittels der Synthese von Coffein bestätigt. Erst im 20. Jahrhundert wurde der Wirkungsmechanismus von Coffein nachgewiesen. Gewinnung von Coffein Grosse Mengen von Coffein werden durch die Entkoffeinierung von Kaffee gewonnen. Dabei wird als Extraktionsmittel Dichlormethan, Essigsäureethylester oder überkritisches Kohlenstoffdioxid verwendet. Um den weiteren Bedarf zu decken, wird mittels Traube-Synthese Coffein industriell hergestellt. Diese ist auch unter dem Namen Traubesche-PurinSynthese bekannt. In mehreren Schritten wird aus den Edukten Chloressigsäure und Harnstoff Coffein synthetisiert. In der einen der zwei Vorstufen wird Cyanessigsäure durch eine Bildquelle: Patrick Keller Substitutionsreaktion von Chloressigsäure mit Natriumcyanid hergestellt. In der anderen Vorstufe wird Dimethylharnstoff mittels einer Substitutionsreaktion von Harnstoff und Methylamin gebildet. Mittels einer Kondensation von Cyanessigsäure und Dimethylharnstoff kommt es zur Amidbildung. Es folgt die Ringbildung. Mit sal- Bildquelle: Patrick Keller Vorstufe B petriger Säure erfolgt die Nitrosylierung. Mit Wasserstoff wird die Verbindung reduziert. Die nächste Stufe ist die Synthese einer Ameisensäure. Mittels Natronlauge erfolgt die Imidazoliumsalzbildung und der zweite Ringschluss. Coffein wird durch Zugabe von Chlormethan erhalten. Quellen: Von Alkohol bis Zucker – Zwölf Substanzen, die die Welt veränderten; Christian Mähr; DuMont Buchverlag; 2010; ISBN 978-3-8321-9549-6 Wikipedia http://www.swisseduc.ch www.coffein.ch suite101.de http://www.darboven.com http://www.therapeut-berlin.de http://www.euleev.de Vorstufe A Bildquelle: Patrick Keller Bildquelle: Patrick Keller tum heraus, aber dadurch erhielt Runge die Chance, das Coffein, welches er Kaffeebase nannte, zu entdecken und ein Jahr später darüber zu berichten. Das Coffein 13 À JOUR 1/14Naturwissenschaft x/xx xxxx Synthese chiraler Halomethane und Oxirane Autoren: Yannick Stöferle und Jürgen Stohner Ziele Im Rahmen dieser Bachelorarbeit [4] sollten verschiedene isotopenchirale Halomethane (CHCl2F, CDCl2F, CHDCl2), chirale Halomethane (CHDClF und CHBrClF) 14 und ein achirales Halomethan (CH2ClF) für 2D-massenspektroskopische Messungen und COLTRIMS-Experimente [5] (Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt) in ausreichender Menge und Reinheit synthetisiert werden. Die Chiralität der ersten drei Halomethane kommt durch die zwei unterschiedlichen Chlorisotope 35 37 Cl und Cl zustande. Bei COLTRIMS-Experimenten (Cold Target Recoil Ion Momentum Spectroscopy) handelt es sich um Coulomb-Explosionsexperimente, mit denen die absolute Konfiguration massenspektrometrisch identifiziert und quantifiziert. CHCl2F und CDCl2F wurden in grösserer Menge und hoher Reinheit durch die Fluorierung von Chloroform bzw. d-Chloroform hergestellt. Diese beiden Verbindungen wurden darüber hinaus noch infrarotspektroskopisch in der Gasphase zwischen 400 cm-1 und 7000 cm-1 mit einer Auflösung von 0.5 cm-1 gemessen und die erhaltenen Schwingungsbanden (Spektrenausschnitt in Abbildung 1) wurden den Fundamentalschwingungen zugeordnet; ein Vergleich mit der Bildquelle: Yannick Stöferle Halomethane und Oxirane sind als kleine chirale Moleküle für die hochauflösende FourierTransform Infrarotspektroskopie und die Untersuchung der molekularen Paritätsverletzung (PV) von Interesse [1]. Die PV zeigt sich in Enantiomerenpaaren durch einen geringen Energieunterschied zwischen den zwei isolierten Enantiomeren in der Gasphase. Dieser Energieunterschied kann als Reaktionsenthalpie der Stereomutation interpretiert werden. Tatsächlich überwiegen die chiralen Verbindungen in der belebten Natur die optisch inaktiven Stoffe, da Moleküle mit zunehmender Grösse oft eine Vielzahl chiraler Zentren besitzen. Die Halomethane finden als Stoffklasse zudem eine breite Anwendung in der Industrie. Sie werden als Kühlmittel, Treib- und Schäumungsmittel, Lösemittel und als Feuerlöschmittel verwendet [2]. Die Begeisterung über die Halomethane nahm allerdings während der 1970er Jahre stark ab, da sie in Verbindung mit dem Ozonabbau in der Stratosphäre gebracht werden konnten (in diesem Zusammenhang vor allem als FCKWs bezeichnet) [3]. Zusätzlich leisten die Halomethane auch ihren Beitrag zum anthropogenen Treibhauseffekt [2]. Abbildung 1: IR-Spektren von CHCl2F (gestrichelt) und CDCl2F (durchgezogen) zwischen 600 und 900 cm-1 von Molekülen bestimmt werden kann. Für Bromchlorfluormethan war eine Synthesestrategie hin zum enantiomerenreinen Molekül auszuarbeiten. Zusätzlich wurden Darstellungsmöglichkeiten von 2-Bromoxiran in Anlehnung an diejenigen von 2-Chloroxiran für spätere Arbeiten gesichtet. Resultate Die erhaltenen Halomethane und Zwischenstufen wurden NMR- und Literatur [6] zeigt sehr gute Übereinstimmung (soweit bisher gemessen). Im Spektrenausschnitt in Abbildung 1 sind die CCl-Schwingungen der beiden Halomethane CHCl2F und CDCl2F abgebildet (je zwei). Es ist zu erkennen, dass die Banden für CDCl2F deutlich zu tieferen Wellenzahlen verschoben sind. Dies kommt von der unterschiedlichen reduzierten Masse, welche der Austausch eines Protiumatoms durch ein Deuterium- xxxx Naturwissenschaft À JOUR x/xx 1/14 Bildquelle: Yannick Stöferle atom bewirkt. CDCl2F wurde bisher spektroskopisch noch nicht im Abbildung 2: CHBrClF-Molekül rolyse der Amidbindung eines reinen Diastereomers wird ein bestimmtes Enantiomer der Bromchlorfluoressigsäure (4) erhalten (markiert durch einen Stern (*) in der Struktur). Dieses kann danach durch Decarboxylierung in das entsprechende Enantiomer des Bromchlorfluormethans (5) überführt werden, wobei die absolute Konfiguration erhalten bleibt. Die Herstellung von 2-Bromoxiran, wie sie in Schema 2 dargestellt ist, kann durch eine radikalische Bromierung von Ethylenoxid mit tertButylhypobromit erfolgen [7]. Das tert-Butylhypobromit kann vorgängig aus Hypobromiger Säure (BrOH) und tert-Butylalkohol hergestellt werden. Unter Lichtausschluss und gekühlt gelagert, ist das tert-Butylhypobromit lange Zeit stabil. Diese Bromierungsmethode kann über das Ethylenoxid hinaus noch für andere Synthesen von bromierten Kohlenwasserstoffen angewendet werden. Ausblick Obwohl auf dem Weg zur Herstellung diverser halogenierter Methanderivate einige Fortschritte erzielt wurden, bleiben immer noch viele synthesetechnische Schwierigkeiten und Herausforderungen. An erster Stelle steht dabei das rasche Vorantreiben und Optimieren der enantioselektiven Synthese von CHBrClF. Des Weiteren ist bisher lediglich der Grundstein zur IRspektroskopischen Aufklärung von CHCl2F und CDCl2F gelegt. Hierzu beinhaltet das weitere Vorgehen die Analyse und Zuordnung der Oberton- und Kombinationsschwingungsbanden. Bildquelle: Yannick Stöferle Detail analysiert. CHDCl2 konnte in kleiner Menge mit ausreichender Reinheit durch die Reduktion von d-Chloroform mit Tri-n-butylzinnQuellen hydrid synthetisiert werden. [1] M. Quack, J. Stohner. Parity Violation in CH2ClF wurde lediglich stark verChiral Molecules. Chimia, 59, 2005, S. 530 – 538 unreinigt aus einer Substitutionsre[2] G. M. Rusch. Ullmann’s Encyclopedia of aktion von CH2ClI mit KaliumfluoIndustrial Chemistry – Organic Chlorofluoro rid erhalten und erste CHDClFHydrocarbons. Volume 6, Wiley-VCH, 2002 Syntheseversuche blieben ohne [3] F. Sherwood Rowland. Der Abbau des straErfolg. Für das enantiomerenreine tosphärischen Ozons durch FluorchlorkohlenCHBrClF (5) (Abbildung 2) wurde wasserstoffe (Nobel-Vortrag). Angewandte eine mehrstufige neue SyntheseChemie, 108, 1996, S. 1908 – 1921 strategie (Schema 1) ausgehend von Trichlorfluorethen (1) entwickelt und bis und mit der dritten Stufe erfolgreich durchgeführt. Zwischenprodukt 2 wird über die entsprechende C a r b o n s ä u re ins diastereomere Amid 3 überführt. Die beiden Diastereomere (3) können durch Säulenchromatographie getrennt werden. Schema 1: Teilansicht der Synthesestrategie für die Herstellung von enantiomerenreinem BromchlorfluorDurch die Hyd- methan 15 ÀÀJOUR JOURx/xx 1/14Naturwissenschaft xxxx J. Org. Chem., 27, 1962, S. 2976 – 2977 und Oxirane. Bachelorarbeit, ZHAW Wädenswil, ICBC, 2013 [5] M. Pitzer, M. Kunitski, A. Johnson, T. Jahnke, H. Sann, F. Sturm, L. Schmidt, H. Schmidt-Böcking, R. Dörner, J. Stohner, J. Kiedrowski, M. Reggelin, S. Marquardt, A. Schiesser, R. Berger, M. Schöffler. Direct Determination of Absolute Molecular Stereochemistry in Gas Phase by Coulomb Explosion Imaging. Science, 341, 2013, 1096 – 1100 [6] M. Snels, M. Quack. High resolution Fouriertransform infrared spectroscopy of CHCl2F in supersonic jets: Analysis of v3, v7 and v8. J. Chem. Phys., 95, 1991, S. 6355 – 6361 [7] C. Walling, A. Padwa. Positive Halogen Compounds. V. t-Butyl Hypobromite and Two Bildquelle: Yannick Stöferle New Techniques for Hydrocarbon Bromination. *Yannick Stöferle, geboren 1989, absolvierte eine Lehre als Chemielaborant von 2006 bis 2009 bei Vifor (international) AG und besuchte zeitgleich die technische Berufsmaturitätsschule in St. Gallen. Nach einem Zwischenjahr, in dem er als Chemielaborant in der chemischen Entwicklung tätig war, begann er sein Bachelorstudium in Life Sciences im Fachbereich Chemie an der ZHAW in Wädenswil. Die Diplomarbeit schloss er 2013 auf dem Gebiet der Physikalischen Chemie in der Gruppe von Prof. Dr. Jürgen Stoh- ner ab. Seit September 2013 befindet er sich im Masterstudium in Chemie an der ETH Zürich. Bildquelle: Yannick Stöferle [4] Y. Stöferle. Synthese chiraler Halomethane Schema 2: Synthesestrategie für 2-Bromoxiran. Aus Hypobromiger Säure und tert-Butylalkohol wird tertButylhypobromit hergestellt, welches nachher als Bromierungsreagenz für das Ethylenoxid dient. 16 xxxx Naturwissenschaft À JOUR x/xx 1/14 Die spinale Muskelatrophie (SMA) ist eine autosomal-rezessiv vererbbare Krankheit, die durch einen Mangel des SMN-Proteins (SMN = « survival of motor neuron ») verursacht wird und die Degeneration von Motorneuronen hervorruft. In Abhängigkeit vom Schweregrad der Erkrankung ist die Lebenserwartung mehr oder weniger deutlich reduziert. Zurzeit gibt es leider nur palliative Therapiemöglichkeiten. Ein möglicher Ansatz für die Behandlung von SMA besteht darin, ein Medikament zu entwickeln, dass das alternative Spleissen des SMN2-Gens bewirkt und somit die Menge an erforderlichem SMN-Protein erhöht. Autorin: Agnes Baron Rückenmarkes sowie teilweise auch der motorischen Hirnnervenkerne des Hirnstamms gekennzeichnet sind [1]. Motorneuronen verlieren den Kontakt zum Muskel und sterben ab. Lähmungen sind die Folge. SMA ist eine seltene Erkrankung, die mit einer Häufigkeit von 1:6000 bei Neugeborenen die zweithäufigste autosomal rezessiv vererbte Erkrankung beim Menschen darstellt [2]. Jede 40. Person in der Bevölkerung ist Anlageträger für SMA [3]. Die SMA kann klinisch in vier Subtypen unterschieden werden (Tabelle 1). Diese Einteilung beruht auf dem Erkrankungs- beginn, bestimmten Fähigkeiten in der motorischen Entwicklung und der Lebenserwartung. Der genetische Hintergrund Spinale Muskelatrophie wird durch eine Deletion oder Mutation des SMN1-Gens verursacht, was zu einem Mangel des für Motorneuronen essentiellen SMN-Proteins führt. Nichtsdestotrotz besitzen Menschen ein nahezu homologes SMN2-Gen. Jedoch führt eine Cytosin-zu-Thymin-Transition im Exon 7 des SMN2-Gens zum alternativen Spleissen und somit zum Ausschluss von Exon 7 [4]. Bildquelle: Agnes Baron Hintergrund Bei der spinalen Muskelatrophie handelt es sich um eine klinisch und genetisch heterogene Gruppe von Erkrankungen, die durch den progredienten Untergang von motorischen Vorderhornzellen des Abbildung 1: Schema der SMN1- und SMN2-Gene mit resultierender mRNA sowie Proteine Bildquelle: Roche Synthese von neuen Verbindungen zur Behandlung spinaler Muskelatrophie Tabelle 1: Subtypen der SMA [2, 4 bearbeitet] 17 ÀÀJOUR JOUR1/14Naturwissenschaft 2/09««Thema»» x/xx xxxx Ungefähr 70 – 90% der SMN2Transkripte sind verkürzt, was dazu führt, dass das dazugehörige Protein weniger stabil ist und schnell abgebaut wird [2]. Nur ein kleiner Prozentsatz der SMN2-Transkripte beinhaltet das Exon 7 und codiert für das vollständige und funktionsfähige SMN-Protein (Abbildung 1). Aus dem Grund ist das SMN2-Gen nicht in der Lage, den Verlust des SMN1-Gens zu kompensieren. Eine mögliche therapeutische Strategie In einem gemeinsamen Projekt streben PTC Therapeutics, die SMA Foundation und F. HoffmannLa Roche danach, ein Medikament zu entwickeln, das als « splicing modifier » eingesetzt werden kann. Das alternative Spleissen des SMN2-Gens soll damit gefördert werden, sodass vollständige Transkripte entstehen und in einem nächsten Schritt funktionsfähiges SMN-Protein (Abbildung 2). Im Rahmen der Bachelorarbeit durfte ich im Labor von Dr. Hassen Ratni an der Entwicklung eines möglichen Wirkstoffes mitarbeiten und somit einen Einblick in die Medizinalchemie gewinnen. Literatur: [1] S. Langer, S. Rudnik-Schöneborn, K. Zerres, Prof. Dr. T. Grimm, Med Genet 2013, 25, 3, 337 – 346 [2] R R.S. Anderton, B.P. Meloni, F.L. MastaBildquelle: Agnes Baron glia and S. Boulos, Mol Neurobiol 2013, 47, 2, *Agnes Baron absolvierte eine Lehre zur Chemielaborantin in der Fachrichtung Synthese bei der Ciba Spezialitätenchemie in Basel. Im Herbst 2010 begann sie an der FHNW in Muttenz das Bachelorstudium Molecular Life Sciences (MLS) mit der Vertiefungsrichtung Chemie. Die Bachelorarbeit wurde von Prof. Dr. Gerhard Grundler der FHNW betreut und bei der F. Hoffman-La Roche in Zusammenarbeit mit den Herren Dr. Andrew Thomas und Dr. Hassen Ratni durchgeführt. Die Diplomarbeit wurde mit dem SVC-Diplompreis ausgezeichnet. Seit Herbst 2013 absolviert Agnes Baron das Master-Studium Molecular Technologies an der FHNW. 821 – 32 [3] S.J. Kolb and J.T. Kissel, Arch Neurol 2011, 68, 8, 979 – 84 [4] J. Cherry and E.J. Androphy, Future Med Chem 2012, 13, 1733 – 50 S ehr geehrte Leser, wie Sie vielleicht bereits bemerkt haben, hat sich in der letzten Ausgabe ein Fehler in die Printversion eingeschlichen. Das Molekül Acetylsalicylsäure war falsch abgebildet. Weil jedes Molekül nur einmal abgebildet und dann überall eingesetzt wird, hat sich der Fehler überall wiederholt. Eigentlich dient diese Massnahme zum Vermeiden von Fehlern. Ich möchte mich nochmals herzlich bei den Lesern bedanken, welche auf den Fehler aufmerksam gemacht haben. m in Zukunft solche Fehler zu vermeiden, suche ich einen fachlichen Korrektor, welcher die Artikel auf ihre Richtigkeit überprüft. Interessierte melden sich bitte bei mir unter U [email protected] Ihr Chefredaktor Bildquelle: Roche Hier das richtige Molekül: Abbildung 2: Schema eines Medikaments, das als « splicing modifier » agiert 18 ««Thema»» xxxx SVC ÀÀJOUR JOURx/xx 1/14 2/09 Le mot du président tion et la recherche, a fait un discours très positif sur la place et le rôle des HES dans l’échiquier de la formation professionnelle et des programmes de recherche appliquée. Pour autant, le part de financement des HES et des programmes de recherche, reste très en-deçà des apports pour l’économie. On aimerait bien voir cette reconnaissance se traduire dans les faits à savoir dans les budgets alloués aux hautes écoles spécialisées. Source: SBFI Questions politiques Une bonne nouvelle pour les diplômés des HES en Chimie et Biotechnologie: la discrimination des diplômés HES dans l’ordonnance sur le contrôle des stupéfiants ne se traduit pas sur le terrain. Un membre nous a fait part de sa situation: ses compétences et son expérience lui ont permis de rester habilité au poste de responsable des produits stupéfiants dans son entreprise et cela malgré le texte de l’ordonnance d’application. Mais il ne manque pas de souli- Crédits votés à la suite du message FRI 2013 – 2016 (Mia. CHF) * Moyens estimés; ils seront l’objet des demandes ultérieurs auprès du parlement gner que la discrimination n’en pas pour autant latente dans le parcours professionnel. Il nous faut donc nous battre encore pour que la pratique en cours dans l’industrie se traduise bien dans les textes législatifs. HES ou HESA Lors de la conférence du Bürgenstock des hautes écoles spécialisées à Lucerne le 10 janvier dernier, le conseiller fédéral SchneiderAmmann chef du département fédéral pour l’économie, la forma- Je pense qu’en ayant adopté le système anglo-saxon des bachelors et masters, il faudrait tirer un trait sur la notion de haute école spécialisée dont le terme spécialisée est, en soit, déjà discriminatoire comme on le voit dans les textes et renommer nos HES scientifiques soit en Haute Ecole en Science Appliquée (comme la ZHAW l’a déjà fait) ou Université en Science Appliquée. La Technical University anglo-saxonne n’est pas à mon sens souhaitable car le bagage pratique de l’apprentis- sage en Suisse n’est pas équivalent. Le débat est ouvert. Formation En 2014, les cours de la Division Analytique Société Suisse de Chimie sont désormais accessibles aux membres de la SVC à prix réduits. Profitons-en car il n’est jamais superflu aujourd’hui comme hier de se tenir à jour dans son domaine. Il en va de notre employabilité! Consultez régulièrement la rubrique Formation continue sur votre Homepage www.svc.ch. D’autres offres de formation sont proposées dans d’autres domaines de la chimie, les sciences de la vie et la biotechnologie. Poste vacant au comité La SVC bénéficie des compétences professionnelles du comité de direction. Employées par de grandes firmes ou auto-entrepreneurs, ces collègues sont bien représentatifs de notre branche. Nous sommes un partenaire reconnu, consulté et entendu lors de questions législatives et de formation. Il nous faut aussi pour une bonne gestion de l’association pouvoir compter sur un trésorier pro-actif. Hans-Jörg Hirt est un trésorier expérimenté et avisé qui nous a permis, par exemple, de nous dégager, avant la crise financière, de nos placements en fonds risqués. Il remettra son mandat en octobre prochain. Avezvous des compétences en comptabilité et en finance dont vous pourriez faire bénéficier votre SVC ou souhaitez-vous les acquérir? Contactez-moi pour ce poste-clé: [email protected] ou par téléphone au 079 429 47 16. Yves Santa Eugenia 19 ÀÀJOUR JOURx/xx 1/14SVC xxxx Quel effet ont des études complémentaires sur le salaire? Le sondage de 2013 sur les salaires vous apporte de nombreuses réponses intéressantes sur les salaires. La somme considérable de 264 réponses a pu être évaluée. Celles-ci représentent environ 13% de tous les chimistes / biotechnologues HES travaillant en Suisse voire presque 30% de tous les membres de l’association. Auteur: Simon Giese Traduction: Fortuna En 2013, le SVC a effectué une enquête très détaillée et informative-parsecteurs et régions sur les salaires des diplômés des Hautes Écoles Spécialisées de chimie et de biotechnologie dans toute la Suisse. Des femmes et des hommes venant de la Suisse entière, ayant une formation de chimiste ou de biotechnologue d’une Haute École Spécialisée, y ont participé. Certains ont effectué une formation complémentaire, comme par exemple, des études post-grade dans un secteur proche de leur spécialisation, des études de gestion, d’informatique, d’environnement, etc., d’autres ont entrepris des études supplémentaires comme un Master ou ont obtenu un diplôme à l’EPF ou à l’université. L’enquête présente les nombreuses possibilités de formation complémentaire après des études faites à une Haute École Spécialisée. Saviez-vous que 8% ont fait des études de Master? Ils n’étaient que 3,2% en 2010. Quel effet ont des études complémentaires sur le salaire? Les études à l’HES ainsi que le vaste 20 spectre des formations complémentaires offrent une grande diversité d’activités dans les différentes industries. La plupart des diplômés travaille dans les entreprises des secteurs pharmaceutiques, des médicaments ou des techniques médicales. Mais il existe aussi des chimistes de formation dans l’industrie horlogère, dans une clinique pour malades psychiques, dans la police ou dans l’industrie automobile, pour ne parler que de ces «originaux». Saviez-vous que «les étudiants et étudiantes des HES ont également opté pour une activité dans le secteur des ressources humaines»? Environ 5% ont choisi pour la recherche. Quelle est la rémunération dans le domaine de la recherche par rapport au secteur analytique? L’enquête n’informe pas seulement sur le salaire, mais également sur le contrat de travail, la satisfaction sur place, les avantages proposés, le modèle de temps de travail, la manière dont le poste actuel aété trouvé et le nombre de jours de vacances octroyés. Saviez-vous que plus de 80% des travailleurs perçoivent des remises d’une valeur moyenne de 772,00 CHF? En 2010, elles s’élevaient encore à 1190,00 CHF. Près de la moitié des personnes interrogées profite de remises à la cantine. Êtes-vous intéressé par le niveau de salaire dans une région spécifique, par exemple dans le canton d’Argovie? Les résultats vous en informent. Outre les graphiques pour différentes régions/différents cantons, vous trouverez également des diagrammessur le niveau de salaire d’une année spécifique, d’une promotion spécifique de diplômés post-grade pour différents secteurs d’activités et différentes fonctions. Pouvez-vous imaginer que vous pourriez gagner jusqu’à 200’000 CHF? Si nous comparons les enquêtes des dernières années, nous voyons d’une part que la courbe des salaires s’est déplacée vers le haut au long des promotions. D’autre part, nous voyons aussi, qu’avec une augmentation moyenne de 9653 CHF, l’augmentation entre 2009 et 2012 a diminué par rapport à celle qui a eu lieu entre 2006 et 2009 et qui était de 12 742 CHF. La courbe de salaire chute, en particulier pour les promotions plus anciennes. Le salaire annuel moyen était de 103 405 en 2006 et de 125 800 CHF en 2012. Cela correspond à une augmentation annuelle de 2,8% en moyenne (calcul linéaire). Comme dans beaucoup d’autres formations professionnelles, de nombreuses choses ont changé dans les études HES de chimie ou de biotechnologie ces dernières années. Il est maintenant possible de compléter des études Bachelor par un Master. Malgré la rareté des données, nous avons quand même pu constater que le salaire d’un Master est bien plus élevé que celui d’un Bachelor. Mais l’écart est quand même plus petit qu’escompté (voir les chiffres dans les résultats). Il faut en outre tenir compte du fait que pour le petit nombre de données évaluées, les facteurs comme le lieu de travail, la taille de l’entreprise, le secteur et l’activité ont une influence bien plus grande. ÀÀJOUR JOUR1/14 x/xx Source: Simon Giese SVC xxxx Nous sommes convaincus que lors de la prochaine enquête (lorsque les données disponibles seront plus nombreuses), il sera possible d’effectuer une évaluation différenciée. En outre, lors de cette enquête, les données des biotechnologues ont été évaluées séparément pour la première fois. Avec seulement trois participants, ces données ne sont évidemment pas très représentatives. 32 pages) dans le Domaine des membres sous www.svc.ch. Les exemplaires imprimés peuvent être commandés au secrétariat des membres (Simon Giese, giese@svc. ch) pour une participation aux frais de 25 CHF (membres) ou de 60 CHF (non membres). Contact pour l’enquête: Simon Giese, [email protected] En 2013, le SVC a de nouveau récompensé les meilleurs diplômés avec des prix SVC. Comme ces résultats ne se trouvent pas dans le rapport final, voici quelques chiffres clés: Âge moyen: 31 ans Année moyenne du diplôme: 2007 Salaire moyen 2012: CHF 94’766 Source: zhaw Prime moyenne: CHF 9303 Salaire initial moyen extrapolé pour un diplômeen 2013: CHF 77’653 Les membres peuvent télécharger l’enquête sur les salaires (volume = Patrick Keller remet le prix convoité par les diplômés à Christian Suppiger 21 ÀÀJOUR JOURx/xx 1/14SVC xxxx De nouveaux outils pour la page d’accueil SVC Qui n’avance pas recule! Fidèle à cette devise, le SVC engage tous ses efforts pour maintenir sa page d’accueil au niveau le plus récent de la technique. D’un côté, les standards de sécurité ont été augmentés et de l’autre, vous pouvez dorénavant préciser si vous voulez recevoir votre correspondance à votre adresse privée ou à votre adresse commerciale. Entrée élargie du login et du mot de passe Dans le but de protéger les données de vos membres à tout accès étran- Vous avez oublié votre numéro de membre ou votre login? Si vous aviez par hasard oublié votre numéro de membre ou votre mot Envoi de la correspondance et « À JOUR » Le SVC vous informe plusieurs fois par an sur les événements, les activités et vous envoie deux fois par an le « À JOUR » avec d’intéressants articles. Jusqu’à ce jour, nous vous avons envoyé ces documents à votre adresse privée. A partir de maintenant, vous pouvez les recevoir aussi à votre adresse commerciale. Désirez-vous utiliser cette possibilité? Alors, vous n’avez qu’à entrer votre adresse commerciale dans l’espace membres sous « professionnel ». Rendez vous sur l’espace membres du SVC et profitez en pour vérifier toutes vos données. Votre adresse Source: © Nmedia - Fotolia.com Auteur: Patrick Keller Traduction: Fortuna quatre chiffres. Maintenant, vous avez la possibilité de choisir votre nom d’utilisateur en toute liberté. Ceci peut être, par exemple, nom. prénom ou votre adresse mail. Vous pouvez naturellement continuer à entrer votre numéro de membre comme vous le faisiez jusqu’à présent. En outre, les exigences relatives au mot de passe de membre ont été accrues. Si vous changez votre mot de passe, les nouvelles exigences seront appliquées. Ainsi, vos données sont encore mieux protégées. Accéder dans le monde entier aux données du SVC par l’intermédiaire de l’espace membres de la page d’accueil ger, le site SVC est sans cesse étendu, modernisé et adapté aux nouvelles menaces. Jusqu’ici, vous pouviez vous connecter avec votre numéro de membre à 22 de passe pour l’accès à l’espace membres, vous pouvez le demander sur notre site web. C’est très simple. est-elle encore valable? Voulez-vous commander notre Newsletter mensuelle? Est-ce que votre profile de membre est complet? Économie xxxx + politique ÀÀJOUR JOUR1/14 x/xx Les études sans support papier ou – À quoi ressemblent les cours à la Haute École Spécialisée des «digital natives»? Auteurs: Susanne Dombrowski et Patrick Keller Traduction: Fortuna Que des études sans support papier fonctionnent, c’est ce que nous prouve la classe 12 de la filière Bachelor en biotechnologie de la Haute École Spécialisée de Zurich pour les sciences appliquées (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften [ZHAW] ), sur le site de Wädenswil. Dans le cadre d’un projet pilote, environ 30 étudiants du 3ème semestre ont été équipés au choix d’iPads Apple ou de tablettes Microsoft Surface Pro à l’automne 2013 et travaillent depuis pratiquement sans support papier. Les objectifs du projet pilote sur le site de Wädenswil sont d’une part un cours respectant le développement durable par le renoncement aux scripts papier. En effet, une quantité considérable de matériel pédagogique sous forme de papier doit être mise à la disposition d’un nombre toujours croissant d’étudiants. D’autre part, la filière Biotechnologie de la ZHAW s’adapte de ma- nière conséquente aux nouvelles oui, comment éviter les échanges générations d’étudiants. Dans la interdits de données entre les éturéalité vécue des cours du premier diants et les informations trouvées semestre d’automne sans support sur Internet pendant les examens? papier, les scripts et les présenta- Ce projet est un bon exemple de la tions des enseignants ne sont plus manière dont les Hautes Écoles imprimés, mais mis à disposition Spécialisées ont pris conscience de de manière numérique sur la plate- leur responsabilité lors de l’enseiforme d’apprentissage en ligne gnement de la génération des na« Moodle » au plus tard 24 heures tifs numériques et comment elles avant le début du cours sous forme font avancer les méthodes de la de fichiers PDF. Les étudiants réalisation. Si le projet pilote en peuvent saisir leurs notes de cours biotechnologie réussit, il est prosous forme de commentaires et de bable que les études sans support notices écrites à la main. Les avan- papier seront également étendues tages de ce système sont multiples. aux autres filières. Les données sont disponibles en ligne et sont par là même actuali- Vous voulez en savoir plus? Vous sables au cours du semestre. Les pouvez continuer à vous informer étudiants n’ont plus besoin de por- grâce au blog du projet ci-dessous ter de lourdes quantités de script sur le déroulement de ce projet: papier. Une première évaluation du projet http://blog.zhaw.ch/papierlosespilote en novembre 2013 a donné studium/ comme résultat que 60% des participants peuvent se passer complètement de papier pour les études. Aucun des étudiants participants ne souhaite un retour aux études basées papier traditionnelles. Les points du projet pilote qui restent à clarifier sont approchés avec beaucoup d’engagement: les examens doivent-ils également avoir lieu entièrement sans sup- Mlle Tanja Djuric, étudiante, pendant ses études sans port papier? Si support papier Source: zhaw Pour beaucoup d’entre nous, le bureau sans support papier n’est pas pour tout de suite, mais notre société est de plus en plus mobile et nombreux sont ceux qui réprouvent les énormes quantités de papier qui les entourent tous les jours. C’est également le cas de la nouvelle génération d’étudiants qui a grandi avec des appareils mobiles et des contenus numériques. Les générations futures étudier ont-elles sans support papier? À quoi ressembleraient de telles études? 23 130306_Kuvert_C5_111773_SVC-Couvert_B5 130306_Kuvert_C5_111773_SVC-Couvert_B5 06.03.13 15:28 Seite 1 06.03.13 15:28 Seite 1 SCHWEIZERISCHER VERBAND DIPLOMIERTER CHEMIKER FH CH-4000 BASEL SCHWEIZERISCHER VERBAND DIPLOMIERTER www.svc.ch CHEMIKER FH ASSOCIATION SUISSE DES CHIMISTES DIPLÔMÉS HES CH-4000 BASEL www.svc.ch ASSOCIATION Chemie, Life Sciences & BiotechnologieChemie, Life Sciences & Biotechnologie SUISSE DES CHIMISTES DIPLÔMÉS HES Beitrittserklärung / Beitrittserklärung Demande d´adhésion / Demande d´adhésion Der/die Unterzeichnete wünscht dem Der/die Unterzeichnete wünscht dem Schweizerischen Verband dipl. Chemiker Schweizerischen FH (SVC) beizutreten. Verband dipl. Chemiker FH (SVC) beizutreten. Le/la soussigné(e) désire adhérer à Le/la soussigné(e) désire adhérer à l'association suisse des chimistes dipl.l'association HES (SVC).suisse des chimistes dipl. HES (SVC). Name / Nom Name / Nom Arbeitsgebiet / Domaine travail Herr / Monsieur Ar Frau / Madame Vorname / Prénom Vorname / Prénom Firma / Firme Deutsch Geburtsdatum / Date de naissance Geburtsdatum / Date de Arbeitsgebiet naissance PLZ/Ort (Ges.) / CP/Lieutravail (Prof.) / Domaine Strasse, Nr. / Rue, Numéro Strasse, Nr. / Rue, Numéro Tel. (Ges.) / Tél. (Prof.) Firma / Firme PLZ/Ort / CP/Lieu PLZ/Ort / CP/Lieu Tel. (Privat) / Tél. (Privé) Tel. (Geschäft) E-Mail / E-mail/ Tél. (Prof.) Tel. (Privat) / Tél. (Privé) FH-Schule / HES E-Mail / E-mail FH-Schule / HES Firma / Firme Français Tel. (Ges.) / Tél. (Prof.) PLZ/Ort (Geschäft) / CP/Lieu (Prof.) Fax (Ges.) / Fax (Prof.) Fax Ges.) / Fax (Prof.) Diplomjahr/ HES / Année de diplôme FH-Schule E-Mail / E-mail Diplom Datum, Unterschrift / Date, Signature Datum, Unterschrift / Date, Signature/ Année de diplôme Diplomjahr Jahresbeitrag CHF 60.– / CotisationJahresbeitrag annuelle CHFCHF 60.– 60.– / Cotisation annuelle CHF 60.– Während des Studiums sowie im Beitrittsjahr Während sind desdie Studiums Mitglieder sowvon der Beitragspflicht befreit. Pendant les études, ainsi que l'année dePendant l'adhésion, les études, les membres ainsi que ne paient l'annéepas dede l'adhésion, cotisation. les membres ne paient pas de cotisation. Talon ausschneiden und senden an / Découper Talon ausschneiden le talon et envoyez-le und senden à an / Découper le talon et envoyez-le à Schweizerischer Verband diplomierter Schweizerischer Chemiker FHVerband (SVC) diplomierter Chemiker FH (SVC) 4000 Basel 4000 Basel www.svc.ch www.svc.ch Sie erhalten umgehend Zugang zum geschützten Sie erhalten Mitgliederbereich umgehend Zugang im zum Internet geschützten und profitieren Mitgliederbereich fortan von unzähligen im weiteren Vorteilen als SVC-Mitglied. Noch einfacher Vorteilen und als schneller SVC-Mitglied. geht die Anmeldung Noch einfacher überund www.svc.ch. schneller geht die Anmeldung über www. Vous aurez immédiatement accès au domaine Vous aurez protégé immédiatement des Membresaccès sur Internet au domaine et vous protégé pourrez des ainsi Memb profiter d'innombrables avantages supplémentaires en tant que avantages Membre desupplémentaires la SVC. 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