Das grosse PK-Rating der SonntagsZeitung Die berufliche

Transcription

Das grosse PK-Rating der SonntagsZeitung Die berufliche
DOSSIER GELD
1. JUNI 2014
seite 80
seite 82
Ab seite 87
Die berufliche
Vorsorge
ist in Gefahr
Warum in der
Schweiz am meisten
Freude herrscht
Das grosse
PK-Rating der
SonntagsZeitung
Rundum
glücklich
«Bei der Vorsorge meiner
Mitarbeitenden gehe
ich auf Nummer sicher.»
Die berufliche Vorsorge
der AXA/
Wählbare Sicherheits- und Leistungsprofile
Vorsorgekapital wird in der Schweiz
verwaltet
1. JUNI 2014
DOSSIER GELD — 79
Und sie dreht
sich doch
Die PKs haben die Finanzkrise gut überstanden. Mehr
Versicherte, mehr Einzahlungen – aber weniger Kassen
Von Martina Wacker (Text) und Gefe (Illustration)
Liebe
Leserinnen
und
Leser
Die Ausgangslage in der Altersvorsorge ist klar: Es gibt nicht nur immer mehr Pensionäre, sondern sie
leben auch noch länger. Und wegen der global tiefen Zinsen verdienen die Pensionskassen immer weniger. Jeder weiss, das kann auf Dauer
nicht gut gehen. Doch anstatt nachhaltige Reformen anzupacken, um
die Renten auch für die kommenden Generationen zu garantieren,
schiebt die Politik das Thema auf die
lange Bank.
Zwar präsentieren im Wahlkampf
Parteien jeglicher Couleur kurzfristige Lösungsvorschläge. Was es aber
braucht, sind langfristige Visionen,
damit unser Vorsorgesystem nicht
noch weiter aus dem Gleichgewicht
gerät. Die Leidtragenden sind bereits heute die Jungen, die mit ihren
Lohnbeiträgen laufende Altersrenten subventionieren müssen. Geld,
dass ihnen letztlich bei der Finanzierung ihrer Rente fehlen wird.
In dem von der SonntagsZeitung
zum neunten Mal durchgeführten Pensionskassen-Vergleich wird
sichtbar: Die berufliche Vorsorge
(BVG) entwickelt sich zu einer Umverteilungsmaschine. Gemäss Wirtschaftsprofessor Martin Janssen sind
die heutigen Renten im BVG-Obligatorium, gemessen am angesparten Kapital, 50 Prozent zu hoch. Studien zeigen zudem, dass jedem Neupensionär heute im Schnitt 40 000
Franken fehlen, um die versprochene Rente zu finanzieren.
Lesen Sie, welche Sofortmassnahmen Janssen vom Bundesrat fordert,
worauf Sie beim Anlegen achten
sollten, wie sich die Kassen im letzten Jahr geschlagen haben und warum Geld bis zu einem gewissen Grad
tatsächlich glücklich macht.
D
ie 2. Säule gewinnt in der
Schweiz immer mehr an
Bedeutung und ist für
viele Normalverdienende zu einem der wichtigste Vermögensbestandteile geworden.
Kein Wunder also sind laut Bundesamt für Statistik die verwalteten Vermögen in 2012 erneut gestiegen.
1
Demnach betrugen die verwalteten Vermögen 2012 673 Milliarden Franken. Das sind 7,6 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Der
freie Pensionskassenmarkt unterteilt sich in Vollversicherungslösungen der grossen Lebensversicherer
und Risikosparkassenlösungen der
unabhängigen Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen.
2
Neben den verwalteten Vermögen stieg auch die Anzahl
der Versicherten. 3,9 Millionen Personen sind mittlerweile in
der beruflichen Vorsorge versichert.
Das sind 1,9 Prozent mehr als noch
im Vorjahr. Während der Bestand der
Frauen bis anhin verhältnismässig
stärker wuchs als jener der Männer,
betrug die Zunahme bei den Frauen
im Jahr 2012 lediglich 1,5 Prozent
gegenüber 2,2 Prozent bei den Männern. Zusammen mit ihren jeweiligen Arbeitgebern bezahlen die Versicherten jährlich Beiträge von rund
50 Milliarden Franken in die berufliche Vorsorge ein.
3
Ebenfalls
.
angestiegen ist die
Zahl der Pensionäre: von
621 780 auf 645 702. Das sind
3,8 Prozent mehr als im Vorjahr.
Im Durchschnitt erhalten sie eine
Rente von jährlich 30 100 Franken
– 100 Franken weniger als im Vorjahr. Gesamthaft beliefen sich die
2012 ausbezahlten Altersrenten auf
19,4 Milliarden Franken.
4.
Noch 2073 Pensionskassen waren 2012 beim Bundesamt für
Statistik registriert. Das sind
118 weniger als noch im Vorjahr und
fast 200 weniger als noch 2010. Wie
Berechnungen der Denkfabrik Avenir Suisse zeigen, ist die Zahl der
Pensionskassen seit 1998 im Durchschnitt um 4,2 Prozent pro Jahr gefallen. Besonders stark war der Rückgang in den vergangenen Jahren bei
kleineren Vorsorgeeinrichtungen mit
weniger als 100 Versicherten. Fachleute haben mehrere Erklärungen für
den Trend: So sorge die immer grössere Regulierungslast dafür, dass Arbeitgeber ihre Pensionskassen zumachten und sich Sammeleinrich-
der grosse pk-vergleich
Das Beratungsunternehmen Weibel Hess & Partner AG führt im Auftrag
der SonntagsZeitung bereits zum neunten Mal einen umfassenden
Pensionskassenvergleich unter 30 frei zugänglichen Gemeinschaftsund Sammelstiftungen durch. Damit werden die Pensionskassen von fast
180 000 Unternehmen mit über 1 450 000 Versicherten einander
gegenübergestellt. Details, Checklisten und weitergehende Informationen zur
Umfrage sind zu finden unter www.pensionskassenvergleich.ch
tungen, Verbandslösungen oder Gemeinschaftsstiftungen anschlössen.
Als Beispiel nennen die Experten die
Strukturreform des Gesetzes zur beruflichen Vorsorge. Wegen solcher
Regulierungen sei es vor allem für
kleine und mittelgrosse Unternehmen
immer unattraktiver, eigene Pensionskassen zu betreiben, so die Fachleuten.
Martina Wacker
Redaktorin Wirtschaft
Impressum
DOSSIER GELD
5.
Im grossen PK-Vergleich des
Beratungsunternehmens Weibel Hess & Partner im Auftrag der SonntagsZeitung zeigt sich,
dass Swiss Life sowohl unter den
Lebensversicherungen als auch den
teilautonomen Gemeinschafts- und
Sammelstiftungen mit 308 817 Personen die meisten Versicherten zählt.
An zweiter Stelle befindet sich Axa
Winterthur. Bei ihr sind 257 795 Personen versichert. Mit 601 Versicherten zählt Phoenix zu den kleinsten
Sammelstiftungen im Vergleich.
6.
Erneut investierten die Pensionskassen vorzugsweise in
Obligationen. So machte der
Obligationenanteil im Durchschnitt
35,2 Prozent aus. Die Aktienquote
lag insgesamt bei 27,5 Prozent.
ist eine Beilage der
SonntagsZeitung
Chefredaktion Arthur Rutishauser
Leitung Dominic Geisseler
Redaktion Martina Wacker
Autoren Adrian Benz, Bruno S. Frey,
Gaby Syfrig, Martina Wacker,
René Weibel, Silvia Zimmermann,
Josef Zopp
Art Direction Tobias Gaberthuel
Layout Dino Caracciolo
Produktion Michael Matthes
Fotoredaktion Olaf Hille
Illustrationen Gefe
Verlagsleitung Diego Quintarelli
Leitung Werbemarkt
Adriano Valeri, Werdstrasse 21,
Postfach, 8021 Zürich,
Tel 044 248 40 40,
www.sonntagszeitung.ch
80 — DOSSIER GELD
1. JUNI 2014
«Die 2. Säule wird weiter
Pensionkassen-Experte Martin Janssen über hohe Umwandlungssätze, den
seine Forderung nach mehr Transparenz und Wettbewerb in der beruflichen
artin Janssen, 66, ist
Chef der in der Pensionskassenberatung tätigen Ecofin-Gruppe.
Im Interview sagt der
emeritierte Wirtschaftsprofessor, warum das Modell der 2. Säule zwar gut
durchdacht sei, aber miserabel gelebt werde.
lich, solange ein Unternehmen Erwerbstätige hat, welche die Rentner
finanzieren können. Trotzdem ist die
Situation ernst.
M
Inwiefern?
Erstens werden heute, gemessen am
angesparten Kapital, zu hohe Renten ausbezahlt. Das kann man selber
nachrechnen: Von 100 000 Franken,
die man bis zur Pensionierung angespart hat, werden im Durchschnitt
15 000 Franken für die Finanzierung
von Witwen-, Witwer- und Waisenrenten benötigt. Bleiben also noch
85 000 Franken. Verteilt man diese
über die verbleibende Lebensdauer von durchschnittlich 22,5 Jahre,
macht das pro Jahr 3778 Franken.
Kann man das Geld zu 1,5 Prozent
pro Jahr anlegen – was viel ist, wenn
daraus sichere Renten bezahlt werden sollen –, erhöht sich diese Zahl
auf 4500 Franken. Im Obligatorium
werden aber 6800 Franken pro Jahr
ausbezahlt. Die Renten im Obligatorium sind also, gemessen am angesparten Kapital, 50 Prozent zu
hoch. Zweitens darf man nicht vergessen, dass Mitarbeiter, die hohe Sanierungsbeiträge bezahlen müssen,
nicht an die Firma gekettet sind.
Glauben Sie noch an die 2. Säule?
Die Erbauer der 2. Säule waren gescheite Leute. Sie haben ein robustes Vorsorgemodell konzipiert, das
langfristig hätte erfolgreich sein können, wenn man sich an den Bauplan
gehalten hätte.
Wie meinen Sie das?
Bei der Einführung der 2. Säule im
Jahr 1985 war klar, dass die Bevölkerung immer älter wird und dass die
Inflation und die Zinsen sinken können. Es war deshalb schon vor Einführung des Gesetzes offensichtlich,
dass wichtige Systemparameter wie
der Umwandlungssatz rechtzeitig angepasst werden mussten. Im Gesetz
stand darum, dass dieses spätestens
nach zehn Jahren zu revidieren sei.
Doch die Politik hat es in den letzten 25 Jahren versäumt, sich der Problematik anzunehmen. Je länger man
wartete, umso grösser wurden das
Problem und die Angst, der Bevölkerung die Wahrheit zu sagen. Man befürchtete, nicht mehr gewählt zu werden. Das ist wie in der griechischen
Politik, wo auch alles auf die lange
Bank geschoben wird.
Was fordern Sie?
Im ersten Schritt braucht es Transparenz. Die Bevölkerung muss endlich
erfahren, wie die Realität aussieht.
Der Stimmbürger muss wissen, dass
die Politik – gut versteckt in vielen
Zahlen – mit einer Lebenserwartung
rechnet, die fünf Jahre tiefer liegt, als
sie tatsächlich ist. Wenn das System
nicht zurück zu einem Gleichgewicht
geführt wird, das mit dem Kapitalmarkt und der tatsächlichen Lebenserwartung im Einklang steht, wird
die 2. Säule mehr und mehr destabilisiert.
Welche Massnahmen hätten
ergriffen werden müssen?
Man hätte die steigende Lebenserwartung über höhere Beiträge oder
eine längere Beitragsdauer kompensieren und dem Rückgang der Inflation mit einer Reduktion des nominellen Umwandlungssatzes begegnen müssen. Auf diese Weise wäre
es möglich gewesen, die Renten real,
das heisst in Gütern, konstant zu halten. Wegen der steigenden Lebenserwartung hätte der Umwandlungssatz
bei gleicher Pensionierungsdauer jedes Jahr um rund 0,04 Prozentpunkte – in den vergangenen 30 Jahren also um 1,2 Prozentpunkte – gesenkt
werden müssen; von 7,2 Prozent auf
6,0 Prozent pro Jahr.
Läuft die Politik Gefahr, dass
das System an die Wand gefahren
wird?
Sozialminister Alain Berset hat nun
die Mammutreform Altersvorsorge
2020 lanciert. Wird diese die nötigen
Lösungen bringen?
Die Reform hat gute Ideen, wie die
Flexibilisierung des Rentenalters
oder die Senkung des Umwandlungssatzes. Aber das Paket nimmt
die Realität nicht zur Kenntnis. Und
die stärksten Kräfte, die zu einer Sanierung beitragen können, nämlich
Transparenz und Wettbewerb, kommen nur ungenügend zum Einsatz.
Sicher ist nur, dass es zu einer massiven Steuererhöhung in der 1. Säule, zu zusätzlichen Umverteilungen in
der 2. Säule und zu viel mehr Büro-
Experte Janssen:
«Der Bundesrat muss
endlich die Fakten
auf den Tisch legen»
Nein, das folgt nicht daraus. Sanierungsmassnahmen sind immer mög-
ANZEIGE
Helen Kirchhofer, Geschäftsinhaberin Heno SA
«Weil die ASGA auch
nach über 50 Jahren noch
unabhängig ist.»
Unsere Kundinnen und Kunden wissen genau, warum sie sich bei
der Pensionskasse für die ASGA entscheiden. Zum Beispiel weil
wir seit der Gründung 1962 unsere Unabhängigkeit bewahrt haben
oder weil sie genau wie wir von der Idee der Genossenschaft
überzeugt sind. Möchten Sie mehr über die beliebteste Pensionskasse der Deutschschweizer KMU erfahren? Besuchen Sie uns
im Internet auf asga.ch oder rufen Sie an: 071 228 52 52. Ganz
einfach.
1. JUNI 2014
DOSSIER GELD — 81
Ein Verlustgeschäft
für erwerbstätige
destabilisIert»
Mindestumwandlungssatz zwingt zur
Umverteilung zwischen Jung und Alt
fehlenden Reformwillen der Politiker und
Vorsorge
VON MARTINA WACKER (Text) UND MICHELE LIMINIA (Foto)
kratie kommen soll. Und die 2. Säule wird weiter destabilisiert werden.
Wird die Reform also scheitern?
Ich wäre sehr überrascht, wenn man
den grossen Herausforderungen der
1. und 2. Säule nur mit Steuererhöhungen, zusätzlichen Umverteilungen, Intransparenz und mehr Bürokratie begegnen könnte. Da braucht
es schon bessere Ideen. Die politischen Parteien
müssen den Bundesrat drängen,
endlich die Fakten auf den Tisch
zu legen.
bei der Altersvorsorge, wo Nachhaltigkeit für die Schweiz von so zentraler Bedeutung ist, ist sie gegen nachhaltige Lösungen und will auf Kosten der nächsten Generationen leben.
bewerb, mehr individuelle Entscheidungen, weniger Umverteilung und
weniger Bürokratie.
Werden die kommenden
Generationen überhaupt noch eine
Rente erhalten?
Es gibt Argumente dafür und solche
dagegen: Bis in die späten 90er-Jahre hätte man alle Rentner marktwirtschaftlich korrekt ausfinanzieren können. Die starke Umverteilung
von Jung zu Alt hat erst dann begonnen. Weiter halte ich es für undenkbar, dass jenen die Rente gekürzt
wird, die kurz vor der Pensionierung
stehen. Gleichzeitig ist es aber auch
unfair gegenüber den Erwerbstätigen, dass sie den obligatorisch Versicherten eine 50 Prozent zu hohe
Rente finanzieren müssen.
Ja, das glaube ich schon. Aber die
Kombination aus
mehr Bürokratie,
Steuererhöhungen, mehr Gebühren, mehr Umverteilungen und einer höheren Lebenserwartung
ist nicht vereinbar mit real konstanten oder sogar
steigenden Renten. Der Stimmbürger muss sich fragen, was er will
und was er dafür in welcher Form zu
bezahlen bereit ist. Wichtig scheint
mir, dass wir uns in der 1. und 2. Säule an die Baupläne der Architekten
erinnern und dem System jene Automatismen geben, welche es für ein
langfristiges Überleben des Systems
braucht. Am günstigsten für alle wären mehr Transparenz, mehr Wett-
«Die
Situation
ist
ernst»
Zum Zankapfel
mutiert der heutige Umwandlungssatz von 6,8 Prozent. Während
der Bundesrat ihn neu auf 6 Prozent
senken will, kündigt die Linke bereits Widerstand an.
Ich finde beide Vorschläge nicht gut.
Der Bundesrat ist nicht transparent, die
Linke widersprüchlich. Die Linke ist,
beispielsweise beim Erdöl, immer für
Nachhaltigkeit, obwohl der Einfluss
der Schweiz auf die weltweiten Erdölvorräte vernachlässigbar ist. Und
Sollten auch Rentner
Sanierungsbeiträge leisten?
Ihr Lösungsvorschlag?
Einfacher und verständlicher wäre
es, den Umwandlungssatz direkt an
den realen Ertrag eines Rentnerportfolios und an die Lebenserwartung
zu knüpfen und jährlich anzupassen. Eine eventuelle Inflation würde zusätzlich kompensiert. Wir müssen aber davon ausgehen, dass die
Anpassung an ein neues Gleichgewicht etwa 25 Jahre Zeit braucht. Etwa gleich lang, wie die Revision der
2. Säule verschlafen wurde.
110 Milliarden Franken – so gross
schätzt das Institut für Versicherungswirtschaft an der Universität
St. Gallen das Defizit, das bis zum
Jahr 2030 in der Altersvorsorge der
Schweiz angehäuft und zukünftigen Generationen hinterlassen wird.
Die Summe ergibt sich aus einer Lücke von 55,5 Milliarden in der AHV
und 54,7 Milliarden Franken in der
2. Säule.
Einer der Gründe für das Defizit
ist die steigende Lebenserwartung
und die generelle Überalterung der
Schweiz. So nähert sich die Babyboomer-Generation dem Rentenalter. Die steigende Lebenserwartung
führt dazu, dass die angesparten Vermögen zum Zeitpunkt der Pensionierung immer länger reichen müssen. Laut der Studie der Uni St. Gallen fehlen demnach jedem Neurentner im Durchschnitt 40 000 Franken.
Verschiedene Experten quantifizieren die jährliche Umverteilung zwischen 600 Millionen und 1,5 Milliarden Franken.
Finanziert wird die Lücke von
den Erwerbstätigen – obwohl die
berufliche Vorsorge grundsätzlich
auf einem individuellen Ansparprozess basiert. Bis zum Jahr 2030 werden die Erwerbstätigen jedem Neurentner durchschnittlich gar mehr als
70 000 Franken zuschiessen müssen,
kommt die Studie der Universität
St. Gallen weiter zum Schluss.
Damit wird klar: Der aktuell gültige,
gesetzlich festgelegte Mindestumwandlungssatz des obligatorischen
Teils der beruflichen Vorsorge von
6,8 Prozent ist zu hoch. Mit dem Umwandlungssatz wird festgelegt, wie
viel Rente einem Pensionär jährlich
ausbezahlt wird. Bei einem angesparten Kapital von 500 000 Franken beläuft sich die lebenslänglich ausbezahlte Rente auf jährlich 34 000 Franken.
Heutige renten sind
50 Prozent zu hoch
Im Rahmen des Reformpaketes Altersvorsorge 2020 plant der Bundesrat nun, den Umwandlungssatz
auf 6 Prozent zu senken. Dies würde die Umverteilung zwischen Jung
und Alt zwar reduzieren, aber keineswegs beseitigen. Wie der Pensionskassen-Experte Martin Janssen
im Interview sagt (siehe Interview
links), müssen die Erwerbstätigen
den heutigen Rentnern im Obligatorium eine 50 Prozent zu hohe Rente
finanzieren.
Viele Pensionskassen sind derweil
dazu übergegangen, die Umwandlungssätze im Überobligatorium zu
senken. Zudem wird in verschiedenen Stiftungsräten über weitergehende Massnahmen diskutiert, wie
beispielsweise die Einführung sogenannt variabler Rentenmodelle (siehe Seite 83).
MARTINA WACKER
ANZEIGE
2.Platz
Anlagerendite
über 5 Jahre
für Vita Classic
Einfach sicher vorgesorgt
Vita bietet gebündelte Vorsorgelösungen für Unternehmen. Wählen Sie zwischen Vita Classic, Vita Plus, Vita Invest oder
Vita begeüt ndl bie oared resteds ufUhesfUhtm .ei Vita Wgassiü SaUzwiSieUed VeUsiüoeUte reisSiegsceise liUeCt a, PdgaheeUherdis
,it eideU ,aUCtheUeüoted VeUwidsndh les PgteUsCaSitagsm IeiteUe vdffU,azfded idled bie ndteU www.vita.ch
Berufliche Vorsorge von den Vita Sammels��ungen
und der Zurich Versicherung
82 — DOSSIER GELD
1. JUNI 2014
Die
schweiz
hat
Schwein
Il lu s tr a
ti o n : G
e fe
Hoher Lohn, vernünftige
Einkommensverteilung
in einem Land und
politische Mitsprache
sind wichtige Faktoren
für die Zufriedenheit
von bruno s. Frey
V
iele Leute sind überzeugt:
Glück hat nichts mit Geld
zu tun. Glück wird als inneres Gefühl aufgefasst,
das nichts mit äusseren
Dingen zu tun hat. Schon gar nicht
hängt es von materiellem Einkommen
und Besitz ab. Wie lässt es sich jedoch
erklären, dass die Menschen dauernd dem Geld nachjagen? Sind sie
alle blöd oder verblendet? Oder ist
es vielleicht doch so, dass ein gutes
Einkommen zur Lebenszufriedenheit beiträgt?
Der Zusammenhang zwischen
Geld und Glück ist in den letzten
Jahren in der wissenschaftlichen Forschung durch Ökonomen und Psychologen intensiv untersucht worden. Dabei werden verschiedene
Glückszustände unterschieden. Das
Glücksempfinden, etwa wenn das
Wetter schön ist und man sich mit
Freunden gut unterhält, ist kurzfristig und spricht eine momentane Gemütslage an. Grundsätzlicher ist die
Lebenszufriedenheit, bei der längerfristige Aspekte des Lebens in eine
überlegte Einschätzung eingehen.
Schliesslich gibt es den von Aristoteles und anderen Philosophen der
griechischen Klassik geprägten Begriff der Eudämonie, womit ein
insgesamt gutes und moralisches Leben bezeichnet wird.
Für viele Fragen am nützlichsten hat sich die Lebenszufriedenheit erwiesen. Sie wird heute mittels gross angelegter, repräsentativer Umfragen auf der ganzen
Welt ermittelt und gibt eine gute
Vorstellung über das individuelle
Wohlbefinden der Bevölkerung.
Sorgfältige Studien, in denen
Tausende von Personen in vielen unterschiedlichen Ländern befragt wurden, kom-
men zu einem eindeutigen Ergebnis:
Personen mit einem höheren Einkommen weisen eine höhere Lebenszufriedenheit auf als Personen mit
niedrigerem Einkommen. Allerdings
muss sogleich hinzugefügt werden,
dass ein höheres Einkommen die Lebenszufriedenheit vor allem bei wirtschaftlich schlecht gestellten Personen steigert. Wer also
arm ist und dann sein
Einkommen steigert,
fühlt sich wesentlich
glücklicher. Wer bereits viel verdient und
sein Einkommen weiter erhöht, kann seine Lebenszufriedenheit damit kaum mehr
steigern.
Die Menschen gewöhnen sich an ein höheres Einkommen. Sie freuen sich zwar, wenn
ihr Einkommen zunimmt, aber bereits nach recht kurzer Zeit nehmen
sie es als mehr oder weniger selbstverständlich an. Die Lebenszufriedenheit kehrt dann nahe an den Anfangspunkt zurück. Das Glück lässt
sich dann nur mehr steigern, indem
das Einkommen dauernd zunimmt.
Dadurch kann es jedoch zu einem
kontraproduktiven Rattenrennen
kommen, in dem immer mehr und
mehr materieller Besitz angehäuft
werden muss, um das subjektive
Glücksniveau zu heben.
Eine ähnliche Wirkung auf das
Glücksgefühl haben soziale Vergleiche. Menschen haben die wohl angeborene Tendenz, sich immer
mit anderen zu vergleichen.
Wenn alle mehr verdienen,
erlebt der Einzelne keine
sonderliche Steigerung seiner Lebenszufriedenheit,
weil er oder sie im Ver-
gleich zu den anderen ja nicht besser dasteht.
Interessanterweise vergleichen sich
die meisten Personen mit Menschen,
denen es materiell besser geht. Sinnvoll wäre es jedoch, sich mit Leuten
zu messen, denen es schlechter geht.
In diesem Fall fühlt man sich subjektiv glücklicher. Doch warum vergleichen sich die meisten
nach oben und machen sich damit eher
unglücklich? Ein einleuchtender Grund
ist, dass sie damit ihre Willenskraft stärken, sich anzustrengen, um sich in Zukunft ein höheres
Einkommen zu sichern. Diese Strategie lohnt sich nur für Personen mit
einer langen Lebenserwartung. Wer
alt oder krank ist und sich deshalb
vor allem auf die Gegenwart konzentriert, vergleicht sich eher mit Personen, denen es schlechter geht.
In der Tat vergleichen sich ältere Personen eher mit Leuten, die sie
schon lange kennen, vor allem mit ihren Schulkameraden. Zudem ist aus
der psychologischen Forschung bekannt, dass sich Krebskranke mit anderen Patienten vergleichen, denen
es noch schlechter geht. Auf diese
Weise können auch Menschen, denen es schlecht geht, ein subjektives
Glücksgefühl erhalten.
«Armut
belastet
und reibt
auf»
Bruno S. Frey ist
Glücksforscher
und emeritierter
Professor an der
Universität Zürich
Personen in reichen
Ländern sind glücklicher
Vermehrte Ungleichheit in der Verteilung der Einkommen wird als belastend empfunden und vermindert
das Glück in der Bevölkerung. Eine Ausnahme bilden die Amerikaner bei denen noch immer der Glau-
be herrscht, in ihrer Gesellschaft sei
es leicht möglich, vom Tellerwäscher
zum Millionär aufzusteigen. Infolgedessen haben sie nichts gegen Leute
mit hohem Einkommen einzuwenden, weil sie sich vorstellen, in der
Zukunft selbst zu dieser Gruppe zu
gehören. Dabei handelt es sich allerdings um einen Irrglauben. Neuen Untersuchen zufolge ist die Aufwärtsmobilität in europäischen Ländern eher höher als in den USA.
Der gleiche Zusammenhang zwischen Einkommen und Lebenszufriedenheit gilt beim Vergleich zwischen
Ländern. Personen, die in reicheren
Ländern wohnen, sind im Durchschnitt glücklicher als solche, die in
ärmeren Ländern wohnen. Wir müssen uns somit von der romantischen
Vorstellung verabschieden, wonach
die Menschen in Entwicklungsländern besonders glücklich sind, weil
sie unbeschwert in den Tag hinein
leben und weniger durch die industrielle Welt gestresst sind. Armut ist
belastend und aufreibend, was das
Glücksgefühl beeinträchtigt.
Als weitere wichtige wirtschaftliche Einflussgrösse auf das Glück erweist sich eine zufriedenstellende Arbeit. Wer entlassen wird, erleidet einen starken Rückgang der Lebenszufriedenheit. Der Grund liegt nicht
so sehr im tieferen Einkommen, sondern im Gefühl, nutzlos zu sein und
von der Gesellschaft nicht mehr geschätzt zu werden. Insbesondere arbeitslose Männer gewöhnen sich
nur schwerlich an diesen Zustand;
ihre Lebenszufriedenheit bleibt
wesentlich tiefer als bei solchen, die
eine Beschäftigung haben. Arbeitslose Frauen erleiden anfänglich zwar
den gleichen Rückgang an Lebenszufriedenheit, finden aber durch einen
Rückzug in die Familie oft eine Tä-
tigkeit, welche die Arbeitslosigkeit
für sie erträglicher macht.
Auch soziodemografische Faktoren wie Alter und Familienverhältnisse üben einen nachweisbaren und
starken Einfluss auf das Glück aus.
Besonders wichtig sind auch die politischen Verhältnisse. In verschiedenen Studien konnte gezeigt werden,
dass politische Mitwirkungsrechte
die Menschen zufriedener machen.
Demokratie ist somit nicht nur eine an und für sich erwünschte Gesellschaftsform, sondern erhöht auch
das menschliche Glücksgefühl. Dieses Ergebnis gilt besonders auch für
Demokratien mit direkten Beteiligungsmöglichkeiten mittels Volksabstimmungen, wie sie in der Schweiz
praktiziert werden. Ähnlich glücksstiftend sind dezentrale politische
Entscheidungen wie sie in föderalen
Systemen gepflegt werden. Können
die Menschen mitbestimmen, fühlen sie sich ernst genommen, was ihr
Glücksgefühl steigert.
IN DER SCHWEIZ LEBEN DIE
GLÜCKLICHSTEN MENSCHEN
In der Schweiz sind viele der Faktoren, welche dem Glück förderlich sind,
gut ausgeprägt. Wir haben im Durchschnitt eine hohes Einkommen. Die
Einkommensverteilung ist weniger
ungleich als in den meisten anderen
Ländern. Wir haben wegen der hygienischen Verhältnissen und einem guten Gesundheitssystem eine hohe Lebenserwartung, und darüber hinaus
leben wir in einem Staat mit ausgeprägten politischen Mitspracherechten. Die staatlichen Entscheidungen
werden auf einer Ebene getroffen, die
nahe bei den Bürgern ist. Nicht überraschend erweist sich die Schweiz als
ein Land, in dem (neben Dänemark)
die glücklichsten Leute leben.
1. JUNI 2014
DOSSIER GELD — 83
welche Rente hättens denn gern?
Wie Pensionskassen vor ihr wollen
die SBB die variable Rente einführen
B
tungsrat darauf einigen kann. So haben die Gewerkschaften bereits Widerstand angekündigt.
Bei der variablen Rente erhalten
Neupensionäre beispielsweise garantiert 90 Prozent ihrer Rente. Der
Rest – in diesem Fall 10 Prozent –
kann sich von Jahr zu Jahr ändern,
weil er beispielsweise von der erzielten Rendite oder dem Deckungsgrad
der Kasse abhängt. In einem Jahr gibt
es etwas mehr, in einem anderen etwas weniger. Pensionskassenexperten bemängeln am Modell der flexiblen Rente, dass es für Pensionäre
schwieriger wird, planen zu können,
da sie nicht genau wissen, wie viel ihnen jeweils ausbezahlt wird.
Bei Unterdeckung
gibts 5 Prozent weniger
Bereits auf den Zug der variablen
Renten aufgesprungen ist die Pensionskasse des Beratungs- und Revisionsunternehmens PWC. Sie arbeitet seit 2005 mit einem Modell der
flexiblen Altersrente. Per Anfang Jahr
hat nun mit der Pensionskasse der
Energiebranche PKE, der 250 Firmen
aus dem Bereich Energieversorgung
angeschlossen sind, darunter Axpo
oder Repower, erstmals auch eine
grosse Branchenorganisation auf
dieses System umgestellt. Hier gilt:
Liegt der Deckungsgrad der Kasse
zwischen 100 und 120 Prozent, erhalten Rentner die gesamte Altersrente.
Ist die Kasse noch gesünder, gibt es
gar 105 oder 110 Prozent. Gerät der
Deckungsrat wegen einer schlechten
Kapitalmarktlage in Schieflage und
fällt unter 100 Prozent, fällt die Rente um 5 Prozent. 90 Prozent der jährlichen Altersrente bleiben in jedem
Fall garantiert.
Dass die Pensionskassen nun eigenständig nach Modellen suchen,
um der wachsenden Umverteilung
zwischen Erwerbstätigen und Rentnern entgegenzuwirken, zeigt das
schwindende Vertrauen der Branche in die Politik. Zwar sind jedem
Experten die Probleme des Rentensystems klar, und jeder weiss, dass
es jetzt Reformen braucht. Dennoch
wird das Thema nicht angepackt.
Laut Wirtschaftsprofessor Martin
Janssen führt das zu griechischen
Verhältnissen: Das Problem der Pensionskassen wird im Parlament auf
die lange Bank geschoben (siehe Interview Seite 80).
Illu str ati on :
ei den meisten Pensionskassen scheint der Schock
aus der Finanzkrise verdaut zu sein. Immer weniger Sammelstiftungen befinden sich in Unterdeckung. Entsprechend treten Sanierungsmassnahmen in den Hintergrund – allerdings nur vorübergehend. Denn
wegen der global tiefen Zinsen verdienen Pensionskassen immer weniger. Zudem steigt nicht nur die Anzahl Pensionäre, sondern diese werden auch immer älter. Um die Rentenhöhe aufrechterhalten zu können,
kommt es zunehmend zu einer Quersubventionierung zwischen Jung und
Alt (siehe Text Seite 81). Viele Pensionskassen diskutieren deshalb über
die Einführung sogenannter variabler Altersrenten.
Prominentestes Beispiel ist die
Pensionskasse der SBB. Letztes Jahr
kündigte die privatrechtliche Stiftung
an, das Modell einführen zu wollen.
Mit einem Vermögen von rund 15
Milliarden Franken und 56 000 Versicherten zählt die Kasse zu einer der
grössten im Lande. Möglicher geplante Einführungstermin wäre der
1. Januar 2017, sofern sich der Stif-
Ge fe
von MARTINA WACKER
ANZEIGE
ist mir
wichtig:
Eine Vorsorge,
der meine
Mitarbeitenden
vertrauen.
Unsere BVG-Vollversicherung
• Garantierte Vorsorgeleistungen
• Attraktive Verzinsung und
Überschuss
• Weder Unterdeckung noch
Nachschusspflicht
Wir freuen uns auf Ihre
Kontaktaufnahme.
Mehr auf
allianz.ch/bvg
Peter Aeschlimann
Geschäftsführer aeschlimann-mühle ag, Lotzwil
Kunde der Allianz Suisse seit 8 Jahren.
Allianz Suisse – Partner von
Hoffentlich Allianz versichert.
1. JUNI 2014
1. JUNI 2014
2. bEI INFORMATION
IST WENIGER MEHR
Und ewig lockt das schnelle Geld.
Nur gibt es gemäss dem Basler
Finanzprofessor Erwin W. Heri
beim Anlegen keine Schnäppchen.
«Wer reich werden will, muss Geduld haben und langfristig investieren», sagt der Mitinhaber der Anlegerplattform Fintool. Er empfiehlt,
sein Geld vor allem am Aktienmarkt,
sei es über Fonds oder sogenannte ETFs, anzulegen. Laut der Investorenlegende und Milliardär Warren Buffett werden die Aktienmärkte nämlich langfristig «für gute Nachrichten sorgen». Bei der Wahl der Finanzprodukte ist es laut Heri wichtig, dass man sich im Vorfeld darüber im Klaren ist, was das Sparziel sei
und welche Ausgaben in naher Zukunft auf einen zukommen könnten.
Durchhalten
ist angesagt
Wer die störenden Nebengeräusche
am Markt diszipliniert herausfiltert,
widersteht auch der Versuchung, jedes Mal, wenn ein neuer Hype an der
Börse aufkommt, die Bewertungsgrundlage neu zu justieren. Für Finanzmarkt-Experte Erwin W. Heri ist klar: Der Markt kann nicht
geschlagen werden. «Alle
verfügbaren News sind bereits in den Kursen eingepreist.» Es sei deshalb
unmöglich, einen Wissensvorsprung zu erarbeiten.
Illustration : Gefe
1. beim investieren gibt
es keine schnäppchen
DOSSIER GELD — 89
Wer bei seiner PK
telefonisch um Auskunft
bittet, will umgehend
Infos – das ist
nicht überall klar
von JOSEF ZOPP, GABY SYFRIG UND SILVIA ZIMMERMANN
B
ei gewissen Lebensversicherungsgesellschaften
braucht es einiges an Zeit
und Geduld, bis man als
Versicherter eine Auskunft
erhält. Das zeigt eine Analyse der telefonischen Anfragen, welche Weibel
Hess & Partner AG durchgeführt hat.
Will man sich zu Themen der beruflichen Vorsorge informieren, muss
man sich zuerst am Telefon mit dem
Nummernblock durch einige Abteilungen wählen.
Wer denkt, dann endlich mit
einem kundenfreundlichen Mitarbeiter verbunden zu sein, liegt oft
falsch. Eine Damenstimme ertönt ab
Tonband, teilt mit, dass momentan
alle Mitarbeiter besetzt seien, und
bittet um Geduld und Verständnis.
So sympathisch diese Stimme auch
klingt, nützt auch dieses Bitten nichts
mehr. Denn bei gewissen Anfragen
ertönt das Tonband bereits zum
dritten Mal, die Ohren sind heiss,
und der Arm schmerzt vom Hörerhalten. Genervt beendet man nach
10 bis 15 Minuten den Anruf. Das
Resultat: Man fühlt sich als Kunde
nicht wahrgenommen.
Da drängt sich langsam, aber sicher
die Frage auf, wohin die hohen Verwaltungskosten der beruflichen Vorsorge wohl fliessen. Schliesslich finanziert man als versicherte Person
diese Verwaltungskosten mit und
wünscht sich im Gegenzug einen Ansprechpartner.
Wesentlich erfreulicher verliefen die
telefonischen Anfragen bei den teilautonomen Gemeinschafts- und
Sammelstiftungen. Die Mitarbeiter
der Pensionskassen
gingen auf verschiedene Fragen zu Umwandlungssatz, Deckungsgrad,
Bezug der Altersguthaben infolge Arbeitgeberwechsel oder
Aufnahme der Selbstständigkeit ein und
erteilten den Anrufenden die Auskünfte. Ein Grossteil
der Fragen wurde kompetent und
verständlich beantwortet. Teilweise
wurde an die zuständigen Fachspezi-
«zum
dritten
Mal ein
Tonband»
alisten weitergeleitet oder ein Rückruf angeboten.
Über alle Pensionskassen hinweg
hat die PKG sämtliche Anfragen am
besten beantwortet. Bei allen Anrufen haben die Kundendienstmitarbeitenden in unterschiedlichen Fachfragen überzeugt. Anfragen zu Kennzahlen der Pensionskasse konnten
jeweils umgehend und korrekt beantwortet werden. Zudem haben die
Mitarbeitenden bei Fragen zum Bezug der Altersguthaben den Anrufer auf weitergehende Aspekte hingewiesen oder die Zustellung des entsprechenden Formulars angeboten.
Ähnlich kundenorientiert wurden
die Anfragen bei Alvoso und Spida
beantwortet.
Bei vielen Kassen wurde ein Grossteil der Fragen korrekt beantwortet,
und lediglich einzelne Anrufe sind als
Negativbeispiel aufgefallen. Teilweise war deutlich zu erkennen, dass die
Mitarbeitenden während der Blockzeiten wesentlich redseliger waren
als kurz vor Feierabend. So wurde
bei einem Anruf die Frage wie folgt
beantwortet: «Diese Person ist gerade nicht erreichbar, und sowieso, es
ist jetzt 11.43 Uhr, rufen Sie doch am
Nachmittag nochmals an, dann können wir Ihnen die Auskunft sicher
erteilen».
Sicher ist hier jedoch nur, dass der
Kunde für seine Versicherungsprämien eine andere Auskunft erwartet hätte.
ANZEIGE
Ich bevorzuge eine Lösung
mit absoluter Sicherheit
sind Sie bei uns am besten
aufgehoben.
7. DEN RICHTIGEN TITEL
GIBT ES NICHT
Auch wenn die Märkte einbrechen
und die Anleger hektisch verkaufen, muss Ruhe bewahrt werden.
Denn wenn das Portefeuille richtig diversifiziert ist, kann man
sich auch bei trüben Aussichten entspannt zurücklehnen. So passiert es selten, dass
alle Anlageklassen
gleichzeitig einbrechen. Der Basler Finanzprofessor Erwin
W. Heri sagt: «Diversifikation ist der Schlüssel zu einer langfristigen erfolgreichen Anlagestrategie ohne Unfälle.»
:
g
n
a
R
1.
d i te
Gehen Sie bei der berulichen Vorsorge keine Kompromisse ein.
Vertrauen Sie auf unsere Erfahrung.
6. BEIM INVESTIEREN GIBT
ES KEINE SCHLEICHWEGE
Um erfolgreich zu sein beim
Anlegen, brauche es Disziplin, sagt Finanzmarkt-Experte Erwin W. Heri. «In der Regel tendieren wir dazu, beim
höchsten Punkt zu kaufen und beim
tiefsten wieder zu verkaufen.» Darüber hinaus brauche es Durchhaltewillen. «Wer sein Portefeuille ständig anpasst, generiert nur unnötig
Kosten», sagt er.
Dank den hervorragenden Anlagerenditen von heute proitieren Sie direkt von attraktiven Überschüssen
und einer konstanten Verzinsung – und das auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Unsere Anlageprois
erwirtschafteten für Sie die höchste Anlagerendite über die letzten zehn Jahre. www.swisslife.ch/pk-vergleich
re n
e
g
a
l
n
b es t e A i e l e t z t e n
ü be r d ah re
zehn J
Bei jedem Zug gut beraten –
mit unseren Lösungen für Pensionskassen.
Besuchen Sie uns auf www.zkb.ch/pensionskassen
Weitblick, taktisches Geschick und jemand, der Ihre Strategie
versteht und Sie aktiv berät: Mit unseren Spezialisten
für Pensionskassen sind Sie gut aufgestellt für die Zukunft.
1. JUNI 2014
B
DOSSIER GELD — 87
ei den Pensionskassen
gibt es nach wie vor grosse
Kostenunterschiede. Für
die gleichen Leistungen verlangt die teuerste
Kasse zweieinhalb Mal mehr als
die Günstigste. Das sind pro Jahr
über 2000 Franken mehr Versicherungsprämien pro Person. Zu diesem Schluss kommt der Pensionskassenvergleich des Beratungsunternehmens Weibel Hess & Partner AG im
Auftrag der SonntagsZeitung.
Für die Analyse der Kostenunterschiede wurden Offertberechnungen bei 30 frei zugänglichen Gemeinschafts- und Sammelstiftungen angefragt. Die Prämien der Pensionskassen werden in Sparbeiträge sowie
Risiko- und Verwaltungskosten unterteilt. Die Sparbeiträge werden im
Vorsorgereglement pro angeschlossener Betrieb klar definiert und werden vollumfänglich den Versicherten
auf dem Alterskonto gutgeschrieben.
Mit den Risiko- und Verwaltungskosten finanzieren die Kassen die Invaliden- und Hinterlassenenleistungen.
Die Verwaltungskosten decken die
Aufwendungen für die Administration und Verwaltung.
Für das Architekturbüro hat Meta
mit 13 469 Franken das günstigste
Angebot eingereicht. Für das Altersheim verlangt Alvoso mit 56 585
Franken am wenigsten. Analysiert
man beide Offerten gemeinsam, sind
die Angebote von Alvoso am kostengünstigsten. Die der Liechtensteinischen Landesbank nahestehende Alvoso Pensionskasse nimmt in diesem
Jahr zum ersten Mal am Pensionskassenvergleich teil und gewinnt sogleich den Award für die tiefsten Ri-
wer die meisten
Punkte macht
Die SonntagsZeitung
und Weibel Hess &
Partner vergleichen
30 Pensionskassen
von JOSEF ZOPP
siko- und Verwaltungskosten bei den
teilautonomen Gemeinschafts- und
Sammelstiftungen. Für das Architekturbüro sind die Risiko- und Verwaltungskosten über alle Pensionskassen bei durchschnittlich 21 172 Franken. Im Vergleich zum Vorjahr sind
die Prämien insgesamt um noch mal
3 Prozent gesunken.
Ungleiche Praxis bei der
Prämienrückvergütung
In den aufgeführten Kosten sind die
Risikoüberschüsse der letzten drei
Jahre berücksichtigt. Diese sind nicht
unbeachtlich. So hat Gemini in den
letzten drei Jahren 45 Prozent der Risikoprämien an ihre Kunden zurück-
Fallbeispiele: Alle Betriebe haben folgende Leistungen versichert:
IV-Renten 40 Prozent, Ehegattenrenten 24 Prozent, Kinderrenten
8 Prozent vom versicherten Lohn; Sparen für Altersvorsorge 7/10/15/
18 Prozent vom versicherten Lohn; keine IV- oder Altersrenten
Architekturbüro
17 versicherte Personen,
versicherte Lohnsumme
948 975 Franken
Vollversicherungen
Allianz Suisse
Pax
Basler
Helvetia
Axa-Winterthur
Swiss Life
Altersheim
50 versicherte Personen,
versicherte Lohnsumme
3 000 000 Franken
Summe Risiko- und
Verwaltungskosten1
Summe Risiko- und
Verwaltungskosten1
Nettoprämie2
19 826
19 749
22 947
26 057
27 170
25 342
Nettoprämie2
101 981
102 309
119 111
113 449
128 174
156 160
Teilautonome Gemeinschafts- und Sammelstiftungen
15 108
Alvoso LLB PK
56 585
16 045
Gemini
56 686
15
184
PK Profaro
66 000
13 469
Meta
78 658
17 767
Transparenta
66 663
21 904
Futura
56 686
18 977
Profond
68 999
18 621
Phoenix PK
70 449
20 504
PK pro
66 337
21 074
Spida
67 566
19 931
PKG
75 002
22 021
Revor
71 040
23 221
Nest
71 340
21 263
Abendrot
77 530
19 050
Axa Group Invest
95 029
25 842
CoOpera
83 616
18
636
Vita
105 748
19 881
Groupe Mutuel
102 654
26 003
Noventus Collect
99 535
25 594
Swisscanto
101 668
23 102
ASGA
116 173
27 131
Copré
105 600
–3
Comunitas
95 998
22 577
Swiss Life Business Invest
143 211
1
inkl. Beiträge für Sicherheitsfonds und Teuerungsausgleich 2 Bruttoprämie
abzüglich durchschnittliche Risikoüberschüsse der letzten drei Jahre 3 Keine
Offerte aus statuarischen Gründen Quelle: www.pensionskassenvergleich.ch
Illus trati on: Gefe
Der Offerten­
Vergleich 2014
bezahlt. Bei den Vollversicherungen
ist es üblich, dass Überschüsse aus
den Versicherungsprämien direkt zurück an die Versicherten fliessen. Anders bei vielen teilautonomen Pensionskassen: Sie zahlen ihre Überschüsse nicht als Prämienrückvergütung aus, sondern verbuchen diese Gewinne zugunsten eines höheren Deckungsgrades. Sobald der Deckungsgrad genügend hoch ist, erhalten die Versicherten die Überschüsse in Form von höheren Zinszahlungen auf den Altersguthaben zurück.
Bei den Vollversicherern verlangt
Swiss Life beim Altersheim mit
156 160 Franken die höchsten Prämien. Die günstigste Offerte aller
Vollversicherer hat Allianz Suisse mit
101 981 für das Altersheim und Pax
mit 19 749 Franken für das Architekturbüro eingereicht. Die Prämien der
Vollversicherungen sind insgesamt
höher als diejenigen der teilautonomen Gemeinschafts- und Sammelstiftungen. Denn während bei den teilautonomen Kassen die Deckung der
Altersguthaben den Schwankungen
der Finanzmärkte unterliegt, garantieren die Vollversicherungen jederzeit eine volle Deckung.
Die meisten Kassen verlangen die
gleich hohen Prämien wie im Vorjahr.
Einzelne Anbieter konnten ihre Tarife noch mal senken und so neue Betriebe für sich gewinnen. Bestehende Kunden können von diesen Preissenkungen oft nicht profitieren, weil
sie auf den ursprünglichen höheren
Tarifen eingestuft bleiben. KMU sind
deshalb gut beraten, ihre Pensionskassenverträge regelmässig zu überprüfen und die Konditionen neu auszuhandeln.
88 — DOSSIER GELD
DOSSIER GELD — 85
1. JUNI 2014
fe
Illu str ati on : Ge
Vermeiden Sie
die 7 Todsünden
des Anlegens
3. HOCHMUT KOMMT
VOR DEM FALL
Volltreffer
Die durchschnittliche Verzinsung in den letzten 10 Jahren reicht von 1,94 bis
3,28 Prozent, bei den Versicherungen liegt sie zwischen 2,1 und 2,4 Prozent
von JOSEF ZOPP
uf die Verzinsung kommt
es an: Wird das Altersguthaben über ein Arbeitsleben von 40 Jahren bei
einem versicherten Lohn
von 80 000 Franken mit einem Prozent mehr verzinst, nimmt das gesamte Alterskapital um rund 120 000
Franken zu. Damit steigt die lebenslange Altersrente um über 7200 Franken pro Jahr.
Die Versicherten von Profond kommen diesbezüglich am besten weg.
Profond hat über die letzten zehn
Jahre die Altersguthaben mit durchschnittlich 3,28 Prozent verzinst und
belegt damit unangefochten den Spitzenrang. Damit sie dies langfristig finanzieren kann, investiert Profond
einen überdurchschnittlichen Anteil von über 50 Prozent in Aktienanlagen. Der Preis dafür sind höhere Schwankungen beim Deckungsgrad. So drohen in schlechten Börsenjahren eher Sanierungsmassnahmen. An zweiter Stelle folgt Copré,
sie hat die Altersguthaben mit durchschnittlich 2,83 Prozent verzinst. Am
tiefsten wurden die Altersguthaben
über die letzten zehn Jahre bei Spida
verzinst, sie hat lediglich eine Durchschnittsverzinsung von 1,94 Prozent
gewährt.
Bei den Vollversicherern wurde
das Rennen um den Spitzenplatz bei
der Verzinsung über die letzten zehn
Jahre erst auf der dritten Kommastelle von Allianz Suisse gewonnen.
Mit durchschnittlich 2,413 Prozent
liegt sie ganz knapp vor Swiss Life
und Axa Winterthur. Diese Durchschnittsbemessung stützt sich auf die
Faustregel, dass die Pensionskassenkapitalien aus 60 Prozent obligatorischen und 40 Prozent überobligatorischen Altersguthaben bestehen.
Nebst der Verzinsung der Altersguthaben während eines Arbeitslebens wird die Altersrente zudem
vom Umwandlungssatz im Zeit-
A
Verzinsung, Umwandlungssatz, techn. Zinssatz
Umwandlungssatz
Obligatorium*
Umwandlungssatz Überobligatorium*
Verzinsung1
2011–2013,
jährlicher Ø
Verzinsung1
2009–2013,
jährlicher Ø
Verzinsung1
2004–2013,
jährlicher Ø
Deckungsgrad per
31. 12. 2013
Techn. Zinssatz Altersrentner 2013
Allianz Suisse
6,80
5,84
2,03
2,16
2,413
–
–
Swiss Life
6,80
5,84
1,99
2,14
2,407
–
–
Axa-Winterthur
6,80
5,60
1,99
2,12
2,400
–
–
Basler
6,80
5,84
1,93
1,97
2,270
–
–
Helvetia
6,80
5,84
1,81
1,94
2,260
–
–
Pax
6,80
5,32
1,70
1,87
2,190
–
–
Vollversicherungen
Teilautonome Gemeinschafts- und Sammelstiftungen
Profond
7,10
7,10
2,33
2,20
3,28
104,2
3,50
Copré
6,80
6,80
2,25
2,25
2,83
104,5
2,50
Axa Group Invest
6,80
6,00
2,33
2,20
2,45
110,7
–5
ASGA
6,80
6,40
2,33
2,12
2,44
114,1
3,00
Alvoso LLB PK
6,30
6,30
1,92
1,95
2,33
108,33
3,00
Groupe Mutuel
6,80
5,84
1,83
1,90
2,33
119,7
–5
Comunitas
6,40
6,40
1,00
1,40
2,30
92,8
3,50
PKG
6,60
6,60
1,67
1,80
2,30
110,3
2,75
Nest
6,70
6,70
1,67
1,80
2,28
110,1
3,00
Abendrot
6,70
6,70
1,67
1,80
2,23
108,3
3,00
Futura
6,80
5,60
1,85
1,91
2,21
112,1
–5
Vita
6,80
5,84
1,90
1,86
2,21
106,2
–5
3
–5
Noventus Collect
6,00
6,00
1,83
1,90
2,20
PK Profaro
6,40
6,40
1,53
1,72
2,19
100,4
3,25
CoOpera
6,80
6,80
1,67
1,80
2,18
106,5
3,50
Revor
6,80
5,17
1,67
1,80
2,15
102,9
–5
Transparenta
6,80
6,20
1,67
1,80
2,15
108,23
2,50
Swisscanto
6,80
6,40
1,67
1,80
2,14
109,4
–5
PK pro
6,80
6,80
1,50
1,70
2,03
102,0
2,50
Meta
6,60
6,60
1,67
1,40
2,00
85,0
2,00
Spida
6,80
6,80
1,67
1,80
1,94
112,2
3,00
Swiss Life Business Invest
6,40
6,40
1,67
–2
–2
102,4
2,50
Gemini
6,30
6,30
–4
–4
–4
110,33
3,00
6,80
2
2
2
105,6
3,50
Phoenix
6,80
–
–
–
110,2
1
Alle Angaben in Prozent, * Männer Alter 65, ab 1. 1. 2015; Gewichtung: obligatorischer Teil 60 Prozent/überobligatorischer Teil 40 Prozent
2
Zu wenig Geschäftsjahre 3 Durchschnittsdeckungsgrad der Stiftung, individueller Deckungsgrad auf Stufe Vorsorgewerk
4
Wird durch jedes Vorsorgewerk individuell festgelegt 5 Altersrentner im 2013 vollumfänglich rückversichert
Quelle: www.pensionskassenvergleich.ch
punkt der Pensionierung bestimmt.
Der Umwandlungssatz auf obligatorischen Altersguthaben ist mit
6,80 Prozent gesetzlich vorgeschrieben. Wendet eine Kasse tiefere Sätze
von beispielsweise 6,40 Prozent an,
muss sie bei jeder Pensionierung die
gesetzliche Mindestrente auszahlen.
Der fehlende Betrag wird dann meist
zulasten des überobligatorischen Altersguthabens der versicherten Person verbucht.
Zahlreiche Kassen reduzieren derzeit
die Umwandlungssätze. Der Grund
dafür sind die steigende Lebenserwartung sowie die sinkenden Erträge
an den Finanzmärkten. Einen überdurchschnittlichen Umwandlungssatz wendet Profond an.
Bei den Vollversicherungen beläuft sich der Umwandlungssatz für
die überobligatorischen Altersguthaben auf zwischen 5,32 bis 5,84 Prozent. Damit wollen sie den mathematisch zu hohen Umwandlungssätzen
auf dem gesetzlichen Altersguthaben
entgegenhalten. Jüngstes Beispiel ist
die Axa, die ihre Umwandlungssätze
in der Vollversicherung per 1. Januar
2015 anpasst. Damit will sie die stetig
zunehmenden Verrentungsverluste
dämpfen.
Verrentungsverluste entstehen bei
jeder Pensionierung, wenn die angesparten Guthaben nicht ausreichen,
um die reglementarischen Umwandlungssätze zu finanzieren. Bei jeder
neuen Rente müssen zulasten der
Kasse zusätzliche Rückstellungen
gebildet werden. Diese Lücken werden aus Mitteln der Kasse zulasten
der Erwerbstätigen quersubventioniert und gefährden damit das System des Kapitaldeckungsverfahrens
in der 2. Säule. Deshalb sind die Kassen gezwungen, ihre Umwandlungssätze regelmässig zu prüfen.
Möchten Sie wissen, weshalb immer mehr Vorsorgeeinrichtungen
auf die PKRück vertrauen? Die detaillierten Jahreszahlen gibt’s
im Geschäftsbericht 2013. Und selbstverständlich sind wir auch
sonst gerne für Sie da: 044 360 50 70.
12 000
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
33 000
60 000
95 000
101000
111000
135 000
PKRück
Lebensversicherungsgesellschaft
für die betriebliche Vorsorge AG
von martina wacker (text) und gefe (Illustration)
Hohe Lebenserwartung,
sinkende Renditen
ANZEIGE
Seit neun Jahren stellen wir
die Rückversicherungsbranche
auf den Kopf. Liebe Kunden,
danke für Ihr Vertrauen!
Wer Glück hat, kann auch kurzfristig an den Kapitalmärkten saftige Gewinne einfahren. Wer sein
Geld anschliessend wieder investiert, sollte zwingend einen kühlen
Kopf bewahren und sich nicht von
der natürlichen Neigung zur Überschätzung der eigenen Fähigkeiten verleiten lassen. Denn selbstbewusste Anleger machen immer wieder die gleichen Fehler: Sie fällen
Urteile auf der Grundlage unzureichender Informationen, überschätzen die Genauigkeit ihrer Vorhersagen und sind fest davon überzeugt,
nicht in die gleichen Fallen zu tappen
wie alle anderen.
Wer erfolgreich investieren will,
braucht Disziplin, Geduld,
Informationen und verzichtet aufs
schnelle Geld, sagt
Finanzmarkt-Experte Erwin W. Heri
[email protected]
www.pkrueck.com
Rückdeckung von Pensionskassen
4. GIER IST DER
SCHLECHTESTE RATGEBER
5. BRACHLIEGENDES GELD
VERMEHRT SICH NICHT
«Geld sollte man stets investieren.
Sonst gewinnt man gar nichts», sagt
Fintool-Mitinhaber Erwin W. Heri.
Während die Banken derzeit praktisch keinen Zins mehr auf Sparguthaben gewähren, erzielen Aktienanlagen mit langfristigem Horizont
zwischen 6 und 8 Prozent Rendite.
Beim Anlegen ist der Herdentrieb mit
Vorsicht zu geniessen. Von Sektoren oder Aktien, die abheben und
für die Investoren jeden Preis zahlen, sollte man die Finger lassen.
Laut der Investorenlegende
Warren Buffett ist der Aktienmarkt wie ein Sport, «in
dem man nicht immer aufs
Ganze gehen soll, sondern
warten muss, bis sich eine
günstige Gelegenheit ergibt».
Gierig zu sein, lohnt sich laut ihm nur
dann, wenn andere ängstlich sind.
Aber auch hier braucht es ein glückliches Händchen.
148 000
Anzahl Versicherte
161000
1. JUNI 2014
DOSSIER GELD — 89
Illustration : Gefe
Durchhalten
ist angesagt
Wer bei seiner PK
telefonisch um Auskunft
bittet, will umgehend
Infos – das ist
nicht überall klar
von JOSEF ZOPP, GABY SYFRIG UND SILVIA ZIMMERMANN
B
ei gewissen Lebensversicherungsgesellschaften
braucht es einiges an Zeit
und Geduld, bis man als
Versicherter eine Auskunft
erhält. Das zeigt eine Analyse der telefonischen Anfragen, welche Weibel
Hess & Partner AG durchgeführt hat.
Will man sich zu Themen der beruflichen Vorsorge informieren, muss
man sich zuerst am Telefon mit dem
Nummernblock durch einige Abteilungen wählen.
Wer denkt, dann endlich mit
einem kundenfreundlichen Mitarbeiter verbunden zu sein, liegt oft
falsch. Eine Damenstimme ertönt ab
Tonband, teilt mit, dass momentan
alle Mitarbeiter besetzt seien, und
bittet um Geduld und Verständnis.
So sympathisch diese Stimme auch
klingt, nützt auch dieses Bitten nichts
mehr. Denn bei gewissen Anfragen
ertönt das Tonband bereits zum
dritten Mal, die Ohren sind heiss,
und der Arm schmerzt vom Hörerhalten. Genervt beendet man nach
10 bis 15 Minuten den Anruf. Das
Resultat: Man fühlt sich als Kunde
nicht wahrgenommen.
Da drängt sich langsam, aber sicher
die Frage auf, wohin die hohen Verwaltungskosten der beruflichen Vorsorge wohl fliessen. Schliesslich finanziert man als versicherte Person
diese Verwaltungskosten mit und
wünscht sich im Gegenzug einen Ansprechpartner.
Wesentlich erfreulicher verliefen die
telefonischen Anfragen bei den teilautonomen Gemeinschafts- und
Sammelstiftungen. Die Mitarbeiter
der Pensionskassen
gingen auf verschiedene Fragen zu Umwandlungssatz, Deckungsgrad,
Bezug der Altersguthaben infolge Arbeitgeberwechsel oder
Aufnahme der Selbstständigkeit ein und
erteilten den Anrufenden die Auskünfte. Ein Grossteil
der Fragen wurde kompetent und
verständlich beantwortet. Teilweise
wurde an die zuständigen Fachspezi-
«zum
dritten
Mal ein
Tonband»
alisten weitergeleitet oder ein Rückruf angeboten.
Über alle Pensionskassen hinweg
hat die PKG sämtliche Anfragen am
besten beantwortet. Bei allen Anrufen haben die Kundendienstmitarbeitenden in unterschiedlichen Fachfragen überzeugt. Anfragen zu Kennzahlen der Pensionskasse konnten
jeweils umgehend und korrekt beantwortet werden. Zudem haben die
Mitarbeitenden bei Fragen zum Bezug der Altersguthaben den Anrufer auf weitergehende Aspekte hingewiesen oder die Zustellung des entsprechenden Formulars angeboten.
Ähnlich kundenorientiert wurden
die Anfragen bei Alvoso und Spida
beantwortet.
Bei vielen Kassen wurde ein Grossteil der Fragen korrekt beantwortet,
und lediglich einzelne Anrufe sind als
Negativbeispiel aufgefallen. Teilweise war deutlich zu erkennen, dass die
Mitarbeitenden während der Blockzeiten wesentlich redseliger waren
als kurz vor Feierabend. So wurde
bei einem Anruf die Frage wie folgt
beantwortet: «Diese Person ist gerade nicht erreichbar, und sowieso, es
ist jetzt 11.43 Uhr, rufen Sie doch am
Nachmittag nochmals an, dann können wir Ihnen die Auskunft sicher
erteilen».
Sicher ist hier jedoch nur, dass der
Kunde für seine Versicherungsprämien eine andere Auskunft erwartet hätte.
ANZEIGE
Ich bevorzuge eine Lösung
mit absoluter Sicherheit
sind Sie bei uns am besten
aufgehoben.
:
g
n
a
R
1.
d i te
Gehen Sie bei der berulichen Vorsorge keine Kompromisse ein.
Vertrauen Sie auf unsere Erfahrung.
Dank den hervorragenden Anlagerenditen von heute proitieren Sie direkt von attraktiven Überschüssen
und einer konstanten Verzinsung – und das auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Unsere Anlageprois
erwirtschafteten für Sie die höchste Anlagerendite über die letzten zehn Jahre. www.swisslife.ch/pk-vergleich
re n
e
g
a
l
n
b es te A i e l e t z te n
ü be r d ah re
zehn J
90 — DOSSIER GELD
1. JUNI 2014
PK-Vergleich – die Gewinner
Die SonntagsZeitung vergab die Auszeichnungen
des Pensionskassenratings 2014
von MARTINA WACKER (Text) und Michele Limina (Foto)
Die Ausgezeichneten (v.l.):
Daniel Kohler, Swiss Life
Rudolf Alves, Allianz
Michael Schmidt, Alvoso
Marçal Decoppet, Copré
Peter Fries, PKG
Martin Baltiswiler, Profond
Sergio Bortolin, ASGA
und Harro Hormann, Allianz
A
m vergangenen Mittwoch hat die
SonntagsZeitung an einer Preisverleihung acht Awards an die besten
Sammelstiftungen vergeben. Ausgezeichnet wurden zum neunten
Mal jene Stiftungen, die es im Rahmen des
Pensionskassenvergleichs in den Teilwertungen Anlagerendite, Verzinsung, Kosten, Service
sowie effizienteste Verwaltung an die Spitze geschafft haben.
Bei der Anlagerendite hat unter den teilautonomen Sammel- und Gemeinschaftsstiftungen
erneut Copré die Nase vorn. Über die letzten
zehn Jahre erzielte die Kasse eine Rendite von
5,03 Prozent. Doch auch auf den Plätzen zwei
und drei gibt es mit Spida und Nest im Vergleich
zum Vorjahr keine Verschiebung.
Unter den Vollversicherern vermag Swiss Life ihre Spitzenposition zu halten. Im Zehnjahrvergleich erzielt das Unternehmen eine Rendite von 3,48 Prozent. Auf Platz zwei rangiert erneut Axa-Winterthur mit 2,99 Prozent, gefolgt
von der Basler mit 2,88 Prozent.
Umfangreiche Anrufaktion für
den Test zur Servicequalität
Die beste durchschnittliche Verzinsung gewährte in den letzten zehn Jahren Profond – nämlich
3,28 Prozent. Die Kasse belegt damit den unangefochtenen Spitzenplatz. Damit Profond dies
langfristig finanzieren kann, investiert das Un-
ternehmen einen überdurchschnittlichen Anteil
von über 50 Prozent in Aktienanlagen.
Bei den Vollversicherern steht erneut Allianz
Suisse zuoberst auf dem Siegerpodest. Die Kasse gewährte ihren Versicherten über die letzten zehn Jahre eine Verzinsung von 2,41 Prozent, dicht gefolgt von Swiss Life und Axa-Winterthur.
Für die tiefsten Risiko- und Verwaltungskosten wurde unter den teilautonomen Sammelstiftungen die Alvoso LLB Pensionskasse
mit einem Award ausgezeichnet. Die Kasse
nahm dieses Jahr zum ersten Mal an dem vom
Beratungsunternehmen Weibel Hess & Partner
durchgeführten Vergleich teil.
Bei den Vollversicherern verteidigte Allianz
Suisse ihren Spitzenplatz. Grössere Verschiebungen gab es hingegen auf den Rängen zwei
und drei.
Für den Award Beste Servicequalität wurde
eine umfangreiche Anrufaktion gestartet. Dabei
wurden die Kassen um eine telefonische Auskunft zu verschiedenen Fragen wie Umwandlungssatz, Deckungsgrad, Bezug der Altersguthaben infolge Arbeitgeberwechsel oder Aufnahme der Selbstständigkeit usw. gebeten. Gewonnen hat hier die PKG, gefolgt von Alvoso LLB
Pensionskasse und Spida.
Den Award für die effizienteste Verwaltung
durfte erneut die Sammelstiftung ASGA entgegennehmen.
das sind die besten
2014
2013
2012
Anlagerendite
Teilautonome Sammelund Gemeinschaftsstiftungen
1. Copré
2. Spida
3. Nest
1. Copré
2. Spida
3. Nest
1. Copré
2. Nest
3. Spida
Anlagerendite
Vollversicherungen
1. Swiss Life
2. Axa-Winterthur
3. Basler
1. Swiss Life
2. Axa-Winterthur
3. Basler
1. Axa-Winterthur
2. Basler
3. Swiss Life
Verzinsung
Teilautonome Sammelund Gemeinschaftsstiftungen
1. Profond
2. Copré
3. Axa Group Invest
1. Profond
2. Copré
3. PKG
1. Profond
2. Copré
3. PKG
Verzinsung
Vollversicherungen
1. Allianz Suisse
2. Swiss Life
3. Axa-Winterthur
1. Allianz Suisse
2. Swiss Life
3. Axa-Winterthur
1. Allianz Suisse
2. Swiss Life
3. Axa-Winterthur
Tiefste Risiko- und VK*
Teilautonome Sammelund Gemeinschaftsstiftungen
1. Alvoso LLB PK
2. Gemini
3. PK Profaro
1. Gemini
2. PK Profaro
3. PK Pro
1. PK Profaro
2. Transparenta
3. Groupe Mutuel
Tiefste Risiko- und VK*
Vollversicherungen
1. Allianz Suisse
2. Pax
3. Basler
1. Allianz Suisse
2. Helvetia
3. Pax
1. Allianz Suisse
2. Helvetia
3. Swiss Life
Beste Servicequalität
Alle Anbieter
1. PKG
2. Alvoso LLB PK/
Spida
1. Stiftung Abendrot
2. Helvetia
3. Groupe Mutuel
1. Gemini
2. Swiss Life
3. ASGA
Effizienteste Verwaltung
Teilautonome Sammelund Gemeinschaftsstiftungen
1. ASGA
2. Spida
3. Comunitas
1. ASGA
2. Spida
3. PKG
1. ASGA
2. Profond
3. PKG
* VK = Verwaltungskosten
Quelle: www.pensionskassenvergleich.ch
ANZEIGE
EINE KLARE VISION
SEIT 40 JAHREN
BERUFLICHE VORSORGE (2 . SÄULE) FÜR KMU
0848 000 488 | www.copre.ch
1. JUNI 2014
DOSSIER GELD — 91
Hier wird
Ihnen in
die Tasche
gegriffen
Den Sammelstiftungen ist es
gelungen, die Verwaltungskosten
zu senken – es gibt Ausnahmen
von JOSEF ZOPP
Il lu s tr a
D
ie Verwaltungskosten der Pensionskassen sorgen immer wieder für
Diskussionsstoff. Die Kassen würden zu viel verrechnen, lautet die
Kritik. Bei den Verwaltungskosten
drehen sich die Pensionskassen jedoch im Teufelskreis. Einerseits verlangen die Versicherten
tiefere Verwaltungskosten, andererseits unterliegen die Kassen immer strengeren Vorschriften zur Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit. Damit steigt der administrative Aufwand und hebt
so die Kosten für die Verwaltung an. Irrtümlicherweise werden die Verwaltungskosten der
2. Säule mit jenen der AHV verglichen. Ein solcher Vergleich hinkt jedoch, weil Pensionskassen wesentlich vielfältigere administrative Aufgaben zu bewältigen haben.
In der Jahresrechnung 2013 sind die Kassen
zum ersten Mal verpflichtet, die gesamten Vermögensverwaltungskosten getrennt von den
übrigen Verwaltungskosten auszuweisen. Auf
die Vermögensverwaltungskosten wird bei der
Analyse der Anlagerenditen näher eingegangen (siehe Seite 92). Die Verwaltungskosten
lassen sich in folgende Kostenblöcke unterteilen: allgemeine Verwaltung, Marketing und
Werbung, Makler- und Brokerentschädigun-
ti o n : G
e fe
gen, Revisionsstelle, Experten sowie Aufsichtsbehörden. Ein Grossteil der Kundenbetreuung
und Vertriebstätigkeit wird den Pensionskassen
heute durch Makler und Broker abgenommen.
Durchschnitt der Kosten
liegt bei 390 Franken
Auch in diesem Jahr gewinnt ASGA den Award
für die effizienteste Verwaltung. Mit durchschnittlich 181 Franken pro Versicherten sind
die Kosten im Vergleich zum Vorjahr jedoch um
6 Prozent gestiegen. Mit über 84 000 Versicherten gehört ASGA zu den grössten Kassen in der
Schweiz und kann damit den Grösseneffekt auf
der Kostenseite positiv nutzen. Abendrot, Profond und Meta konnten ihre Verwaltungskosten gegenüber dem Vorjahr um über 10 Prozent
reduzieren. Mit 618 Franken fallen bei Meta
dennoch die höchsten Verwaltungskosten an.
Über alle Pensionskassen sind die Verwaltungskosten im Durchschnitt bei knapp 390 Franken.
In der Tabelle nicht aufgeführt sind die Sammelstiftungen der Lebensversicherer. Bei ihnen
wird ein Teil der Kosten von der Muttergesellschaft getragen, daher ist ihre Kostenstruktur
nicht vergleichbar mit den meisten teilautonomen Gemeinschafts- und Sammelstiftungen.
ANZEIGE
Begeisterung?
«Besondere Lösungen für
besondere Bedürfnisse.»
Kosten pro versicherten
Verwaltungskosten
auf alle
Versicherten
per 31. 12. 2013
Verwaltungskosten auf alle
Versicherten
per 31. 12. 2012
Veränderung der
Verwaltungskosten gegenüber Vorjahr
Verwaltungsaufwand
2013
insgesamt
Total
Versicherte
per
31. 12. 2013
ASGA
181
171
6%
15 274 665
84 422
Spida
202
220
–8%
2 105 937
10 415
Comunitas
221
213
4%
3 190 754
14 417
Abendrot
224
262
–15%
2 473 569
11 051
PKG
233
231
1%
6 478 186
27 847
Futura
289
315
–8%
3 035 726
10 513
Swisscanto
304
297
2%
17 032 878
56 076
Transparenta
343
338
1%
1 331 668
3 883
PK pro
345
366
–6%
17 741 945
51 431
Revor
351
385
–9%
5 962 096
16 982
Nest
358
374
–4%
6 187 121
17 299
PK Profaro
378
395
–4%
681 800
1 803
CoOpera
392
401
–2%
1 985 968
5 067
Profond
443
499
–11%
16 579 511
37 433
Phoenix
486
–1
–1
291 826
601
Gemini
484
519
–7%
10 309 084
21 306
NoventusCollect
547
511
7%
2 801 488
5 124
Alvoso LLB PK
561
585
–4%
850 555
1 517
Groupe Mutuel
605
613
–1%
5 812 458
9 600
Copré
607
556
9%
4 075 524
6 714
Meta
618
731
–15%
1 131 000
1 829
1
Zu wenig Geschäftsjahre
Quelle: www.pensionskassenvergleich.ch
Helvetia Kadervorsorge.
Brillante Ergänzung zur beruflichen Vorsorge.
Wir verbinden Ihre Basisvorsorge mit einer bedürfnisgerechten Kaderlösung
zu einem sinnvollen Ganzen: Zielgenau, damit Altersleistungen und
Risikoschutz für Ihre Mitarbeitenden stimmen.
T 058 280 1000 (24 h)
Ihre Schweizer Versicherung.
92 — DOSSIER GELD
1. JUNI 2014
wer
Kasse
machen
konnte
Zu den Gewinnern gehörte, wer 2013 auf Aktien
setzte. Mit Immobilienfonds, Rohstofen
oder Gold wurden Verluste eingefahren
von ADRIAN BIENZ UND rENÉ WEIBEL
D
as Anlagejahr 2013 war
geprägt von Verlusten an
den Obligationenmärkten und hohen Renditen
auf Aktienanlagen. Entsprechend fielen die Anlageresultate
im letzten Jahr sehr unterschiedlich
aus: Je höher der Aktienanteil, desto
höher war die Rendite im Jahr 2013.
Insbesondere die Aktienmärkte
der Industrieländer kannten 2013 nur
eine Richtung: nach oben. Die meisten anderen Anlageklassen konnten
nicht mithalten und waren auf der
Verliererstrasse. Während Weltaktien
aus Schweizer Sicht gegen 24 Prozent gewannen, verloren Weltobligationen ungefähr 6 Prozent, börsenkotierte Schweizer Immobilienfonds
rund 3 Prozent und Rohstoffe sogar 7 Prozent. Das Schlusslicht bildete Gold mit einem Minus von rund
30 Prozent.
Wie die Umfrage zeigt, erzielten
die teilautonomen Kassen 2013 das
zweite Jahr in Folge Anlagerenditen
klar über der langfristigen Zielrendite von durchschnittlich 3,5 Prozent. Da aber die Pensionskassen
wie im Vorjahr die Anlageüberschüsse hauptsächlich zur Stärkung ihrer
Reservepolster verwendeten, mussten sich die Versicherten meist mit
einer nur leicht über dem gesetzlichen Minimum liegenden Verzinsung von durchschnittlich 2 Prozent
zufrieden geben. So verbesserte sich
der Deckungsgrad im Durchschnitt
um rund 4 Prozent und erreichte mit
einer Ausnahme bei allen Kassen einen Wert von über 100 Prozent. Die
Risikofähigkeit zahlreicher teilautonomer Kassen bleibt aber weiterhin eingeschränkt, da die notwendigen Schwankungsreserven von 10 bis
15 Prozent seit der Finanzkrise noch
nicht vollständig aufgebaut werden
konnten. Nach wie vor in erheblicher Unterdeckung befindet sich
Meta mit einem Deckungsgrad von
85 Prozent trotz erfreulichem Anlageergebnis 2013.
Mehrere Kassen schlugen
Referenzindex von Pictet
Im Gegensatz zu den teilautonomen
Pensionskassen bieten die Vollversicherungen einen Kapitalschutz,
was eine konservative, risikoarme
Anlagepolitik zur Folge hat. Entsprechend verzichten sie fast vollständig auf Aktienanlagen, wes-
halb die Renditen der Vollversicherer auf den ersten Blick mit durchschnittlich 3 Prozent klar tiefer als
die der teilautonomen Pensionskassen mit 6 Prozent ausfallen. Dieser
Vergleich hinkt jedoch, da die Renditen der Vollversicherungen die jährliche Veränderung der Bewertungsreserven nicht
berücksichtigen.
Im Anlagejahr 2013 erzielte wiederum Swiss
Life mit 3,66 Prozent die
beste Rendite unter den
Vollversicherungen. Leider halten sich die Lebensversicherungen bedeckt und geben die Renditen der einzelnen Anlageklassen
nicht bekannt. Aus Sicht der Versicherten wäre es aber wünschenswert, wenn die Vollversicherungen
in Zukunft die Zusammensetzung
der Anlageergebnisse offenlegen
würden.
Wie bereits im Vorjahr erzielte Profond mit 11,80 Prozent die
höchste Rendite unter den teilautonomen Pensionskassen, dicht
gefolgt von Meta mit 10,49 Prozent.
Besonders ausbezahlt hat sich hier
«Wichtig
sind tiefe
AnlageKosten»
der vergleichsweise hohe Aktienanteil von 54 respektive 50 Prozent
im letzten Jahr.
Hinter Spida mit 7,60 Prozent erzielten die restlichen Gemeinschaftsund Sammelstiftungen eine durchschnittliche Rendite von gut 5 Prozent. Im Gegensatz zum Vorjahr
konnten 2013 mehrere Kassen den
Referenzindex (Pictet BVG – Index
25/40 plus) schlagen, Profond und
Meta sogar deutlich.
Langsame Erholung
nach Krisenjahren
Auch über die letzten 10 Jahre hat
die Swiss Life mit 3,48 Prozent unter den Vollversicherungen die Nase vorn, gefolgt von Axa Winterthur
mit 2,99 Prozent und Baloise mit 2,88
Prozent. Im Langfristvergleich überzeugen einige teilautonome Kassen
jedoch mehr. So erreichte Copré im
Zehnjahresvergleich eine Rendite
von 5,03 Prozent. Auch Spida, Nest
und Profond erreichten Langfristrenditen zwischen 4 und 5 Prozent, die
gegen 1,5 Prozent über den Resultaten der Vollversicherer und leicht
über dem Pictet-Referenzindex liegen. Meta weist für die letzten 10 Jahre immer noch eine Minusrendite von
jährlich 0,25 Prozent aus. Rund die
Hälfte der teilautonomen Kassen erreicht ihre Zielrendite nicht.
Dank des weltweit stark gesunkenen Zinsniveaus haben die Pensionskassen in den letzten Jahren
von einer sehr guten Performance
auf ihren Obligationenportefeuilles
profitiert. Die sehr expansive Geld-
politik der Zentralbanken hat seit der
Finanzkrise weltweit zu künstlich tiefen Zinsen geführt. Eine sehr hohe
Obligationenquote war durch den
lange andauernde Zinssenkungszyklus sinnvoll. In Zukunft ist jedoch
eine statische Allokation in Obligationen mit hoher Restlaufzeit problematisch. Schon kleinere Zinssteigerungen wie im Juni 2013 führen
zu empfindlichen Kursverlusten auf
den Obligationenbeständen. Gemäss
Umfrage fahren die Pensionskassen
per Ende 2013 eine durchschnittliche Restlaufzeit (Duration) von rund
5 Jahren. Damit liegen die meisten
Kassen im Bereich des Swiss-BondIndex (Total AAA bis BBB) oder darunter. Bei ganzheitlicher Betrachtung
sind steigende Zinsen aber grundsätzlich positiv für Pensionskassen,
weil der ökonomische Wert der Rentenverpflichtungen stärker zurückgeht als der Kursverlust bei den Obligationen.
«Ein gesparter Franken ist
ein verdienter Franken»
Niedrige Kosten sind gerade in Zeiten tiefer Zinsen ein wichtiger Einflussfaktor auf die Anlageperformance. «Ein gesparter Franken ist
ein verdienter Franken»: Diese alte Bauernweisheit lässt sich auch
auf die Vermögensverwaltungskosten übertragen. Während die Pensionskassen bisher lediglich die direkt angefallenen Vermögensverwaltungskosten auswiesen, sind 2013
erstmals auch die indirekten Kosten von Kollektivanlagen offenzu-
ANZEIGE
Rundum sorglos mit den Swisscanto Anlagestiftungen!
Sorglos anlegen macht glücklich.
Verschiedene Herausforderungen prägen Ihren Alltag als Pensionskasse.
Darum entlasten wir Sie gerne bei Themen, die über die Anlagen hinausgehen. Mit dem Rundum-Sorglos-Paket der Swisscanto Anlagestiftungen. Exklusiv ist bei uns inklusive.
Informieren Sie sich unter www.anlagestiftung.ch
oder beim Kundenberater Ihrer Bank.
Anlage und Vorsorge.
Die Angaben in dieser Publikation gelten nicht als Offerte. Sie dienen lediglich zu Informationszwecken. Der Inhalt wurde sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Gleichwohl kann Swisscanto die Richtigkeit, Vollständigkeit sowie Aktualität der gemachten Angaben nicht garantieren. Alleinverbindliche Grundlage für den
Erwerb von Anteilen der Swisscanto Anlagestiftung und der Swisscanto Anlagestiftung Avant sind die Statuten, Reglemente und allfälligen Prospekte. Diese können
bei den Swisscanto Anlagestiftungen, Waisenhausstr. 2, 8021 Zürich, oder unter www.swisscanto.ch, bei allen Geschäftsstellen der Kantonalbanken in der Schweiz
und der Bank Coop AG, Basel, kostenlos bezogen werden.
DOSSIER GELD — 93
Illus trati on: Gefe
1. JUNI 2014
Anlagerenditen in den Jahren 2004 bis 2013
Modified
Duration
Obligationen
TER nach
OAK BV
Anlagerenditen*
2011
2012
2013
Vollversicherungen
Swiss Life
3,52
4,67
3,66
3,95
3,75
3,48
–5
1
–4
–2
5
Axa Winterthur
2,76
2,81
2,93
2,83
2,92
2,99
–
8
5
–2
5
4
Basler
2,25
2,70
2,79
2,58
2,60
2,88
–
4
–
–2
5
Allianz Suisse
2,72
2,76
2,61
2,70
2,83
2,84
–
3
7
–2
1
5
Pax
2,60
2,82
2,99
2,80
2,96
–
–
4
6
–2
Helvetia
2,25
2,69
2,48
2,47
2,60
–1
–5
2
8
–2
Teilautonome Gemeinschafts– und Sammelstiftungen
Copré
1,01
7,19
6,32
4,80
5,62
5,03
4,00
22
6
0,30
Spida
0,30
8,20
7,60
5,30
6,16
4,36
3,50
40
6
0,29
Nest
1,80
6,31
6,40
4,81
5,73
4,27
3,40
32
5
0,58
Profond
–4,99
9,74
11,80
5,24
7,58
4,21
4,50
54
4
0,60
Pictet-Index 40plus
–0,94
10,01
7,70
5,48
7,83
4,14
–
40
–
–
Pictet-Index 25plus
1,44
8,00
4,36
4,57
6,39
3,87
–
25
–
–
PKG
0,30
7,90
5,75
4,60
5,60
3,83
3,18
31
5
0,22
Futura
–0,93
7,52
6,17
4,19
5,26
3,77
2,50
26
4
0,52
Groupe Mutuel
0,40
7,37
6,88
4,83
5,14
3,59
3,26
33
4
0,30
Vita
–0,74
8,09
6,93
4,69
6,22
3,55
3,50
47
–4
0,85
PK Profaro
–3,10
5,00
3,80
1,84
3,43
3,55
4,60
38
4
0,74
Noventus Collect K
2,41
7,35
5,35
5,02
5,87
3,51
2,90
31
–4
0,16
Swisscanto
0,70
7,54
4,64
4,26
5,45
3,51
–4
32
–4
0,32
Alvoso LLB PK
1,50
6,70
5,20
3,48
4,74
3,45
3,60
33
5
0,64
Abendrot
0,35
6,08
5,30
3,88
4,79
3,42
5,00
25
–4
0,37
Axa Group Invest
–0,62
7,37
5,74
4,11
5,16
3,39
–4
31
–4
0,48
Transparenta
1,44
6,30
4,00
3,89
5,05
3,35
4,00
28
3
0,35
Gemini Pool 20
1,64
6,65
4,48
4,24
5,48
3,33
4,30
21
6
0,34
ASGA
0,50
5,80
6,65
4,28
4,74
3,22
4,00
30
5
0,86
CoOpera
2,10
3,30
2,40
2,60
2,66
2,93
3,50
10
–4
0,69
PK pro
–0,94
6,57
6,08
3,85
4,54
2,44
3,60
22
4
1,13
Comunitas
–0,25
5,25
3,47
2,80
3,95
1,88
4,25
43
6
0,34
Meta
–8,26
8,93
10,49
3,36
5,10
–0,25
3,90
50
3
1,35
Phoenix
–
1,22
4,75
–1
–1
–1
2,75
19
6
0,91
Swiss Life Business Invest
1,58
7,43
2,22
–1
–1
–1
–4
24
–4
0,44
* Alle Angaben in Prozent 1 Zu wenig Anlagejahre 2 Müssen TER auf Ebene Betriebsrechnung nicht ausweisen 3 Inklusive Private Equity, Hedgefunds und aktienähnlichen Anlagen 4 Keine Angaben 5 Keine direkte Zielrendite, mindestens BVG–Zinssatz von derzeit 1,50 Prozent
Quelle: www.pensionskassenvergleich.ch
2011–2013
p. a.
2009–2013 2004–2013
p. a.
p. a.
Aktuelle
Zielrendite
Aktienanteil
31. 12. 20133
legen. Diese werden von den Anbietern nicht in Rechnung gestellt,
sondern direkt dem Fondsvermögen
belastet. Die neuen Vorschriften der
Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV) erhöhen
die Transparenz für den Versicherten
und erleichtern die Vergleichbarkeit
der Kostenausweise. Um die «versteckten» Kosten von Kollektivanlagen sichtbar zu machen, greift
man auf die Total Expense Ratio
(TER) der Fondsgesellschaften zurück, welche hauptsächlich die Verwaltungs- und Depotgebühren enthalten. Was darin jedoch fehlt, sind
Transaktionskosten für die jeweiligen Käufe und Verkäufe innerhalb
eines Fonds.
Die konsolidierten Vermögensverwaltungskosten im Verhältnis zum
Anlagevermögen (TER OAK) hängen grundsätzlich von der Anlageorganisation, dem Anlagestil, der
Anlagestrategie, der Umsetzung und
der Grösse der Pensionskasse ab.
Mit einem Anteil von über 95 Prozent an kostentransparenten Vermögensanlagen haben die TER-Zahlen
der befragten Kassen eine hohe Aussagekraft.
Meta wies mit 1,35 Prozent unter
den teilautonomen Pensionskassen
die höchsten Vermögensverwaltungskosten aus, konnte diese aber über
die letzten 10 Jahre mit der schlechtesten Performance nicht rechtfertigen. Ausser PK pro mit jährlichen
Kosten von 1,13 Prozent bewegen
sich die übrigen Kassen bei durchschnittlich 0,5 Prozent.
ANZEIGE
Flexibel
Transparent
Unabhängig
Die Alternative
zur autonomen Pensionskasse
Mit GEMINI proitieren Sie von allen
eine Vorsorge nach Mass und die beste
Poolingvorteilen einer Sammelstiftung,
Wahl für Unternehmen, die die beruf-
legen jedoch die Eckwerte Ihres Vor-
liche Vorsorge mitgestalten wollen,
sorgewerks selbst fest und erhalten
ohne eine eigene Pensionskasse zu
einen eigenen Jahresabschluss. Also
führen. www.gemini-sammelstiftung.ch
© UBS 2014. Alle Rechte vorbehalten.
Was auch immer Ihre Vorstellung einer
guten Vorsorge ist: UBS-Vorsorgeberatung.
ung
Berat
d
n
u
981
rgen
0 001
vorso
Jetzt baren: 080 orge
s
verein bs.com/vor
u
.
www