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UMFRAGE SCHWEIZER PENSIONSKASSEN 2004: LEISTUNGEN, FINANZIERUNG, AKTUELLE HERAUSFORDERUNGEN Ergebnisse der Umfrage Daten, Analysen und Kommentare In Zusammenarbeit mit: Swissca Portfolio Management AG Ein Unternehmen der Kantonalbanken Impressum Herausgeber Redaktion Autoren Projektteam Bestellungen Swissca Portfolio Management AG, Waisenhausstrasse 2, 8023 Zürich Peter Wirth, Simmen Wirth & Partner AG, Küsnacht/Riehen Peter Wirth, Simmen Wirth & Partner AG, Küsnacht/Riehen; Markus Wirth, Swissca Portfolio Management AG, Zürich; Yves Rossier, Direktor BSV, Bern (Artikel «Ein positives Signal vor den kommenden wichtigen Revisionen»); Hanspeter Konrad, Geschäftsführer ASIP, Zürich (Artikel «Langfristige Stabilität der beruflichen Vorsorge sicherstellen»); Urs Holliger, Prevista Anlagestiftung, Zürich (Artikel «Nachhaltige Anlagen»); Peter Müller, Zürcher Kantonalbank, Zürich (Artikel «Immobilien») Markus Wirth, Hans-Jörg von Euw, Paul Winiger, Swissca Portfolio Management AG, Zürich; Alfred Theiler, Prevista Anlagestiftung, Zürich; Urs Schläpfer, Prevista Vorsorge AG, Zürich Tel. 058 344 49 00, [email protected] © Swissca Portfolio Management AG, Zürich Dieses Dokument wurde von der Swissca Portfolio Management AG mit grösster Sorgfalt zusammengestellt. Trotz professionellem Vorgehen kann die Swissca Portfolio Management AG die Richtigkeit, Vollständigkeit sowie Aktualität der Angaben nicht garantieren. Die Swissca Portfolio Management AG lehnt jede Haftung für Investitionen, die sich auf dieses Dokument stützen, ab. Swissca Portfolio Management AG INHALTSVER ZEICHNIS Vorwort: Einblick in die Arbeit der Schweizer Pensionskassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Yves Rossier: Ein positives Signal vor den kommenden wichtigen Revisionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Hanspeter Konrad: Langfristige Stabilität der beruflichen Vorsorge sicherstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Übersicht: Zusammenfassung der wichtigsten Umfrage-Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Die Teilnehmer der Umfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Leistungsziel: Vorgabe des Gesetzgebers deutlich übertroffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Kosten der Pensionskassenverwaltung: Aufwand als Politikum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Obligatorium und Überobligatorium: Die Bereitschaft zu freiwilligen Vorsorgeleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Rücktrittsalter: Wunsch und Wirklichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Technischer Zinssatz: Tiefere Sätze wären wünschenswert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Der BVG-Mindestzins: Kapitalmarkt und Sozialpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Umwandlungssatz: Versicherungstechnik und Politik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Anlagestrategie: Kein verändertes Anlageverhalten bei einer Unterdeckung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Deckungsgrad: Besser, aber vielfach noch nicht gut genug. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Performance: Grosse Leistungsunterschiede beim dritten Beitragszahler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Immobilien: Stabilisierung der Portfolio-Volatilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Externe Vermögensverwaltung: Steigende Bedeutung spezifischer Kollektivanlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Corporate Governance: Pensionskassen nehmen (wenig) Einfluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Nachhaltige Anlagen: Anlagen mit erweitertem Horizont . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Ein Unternehmen der Kantonalbanken 1 VORWORT EINBLICK IN DIE ARBEIT DER SCHWEIZER PENSIONSK ASSEN Swissca und Prevista Anlagestiftung haben im März 2004 die vierte Umfrage bei den schweizerischen Pensionskassen über Struktur, Beiträge und Leistungen sowie Anlagen durchgeführt. Ein zusätzlicher Abschnitt der Umfrage richtete sich ausschliesslich an die öffentlichen Kassen von Bund, Kantonen und Gemeinden. Nicht erfasst wurden Sammelstiftungen. Teilgenommen haben 180 Vorsorgeeinrichtungen mit 185 Mrd. Fr. Vermögen und 687000 aktiven Versicherten. Ausgewählte Resultate der Umfrage sind in dieser Studie wiedergegeben, zusammen mit ergänzenden Kommentaren und Informationen. Unter den Teilnehmern finden sich Vorsorgeeinrichtungen aller Grössenkategorien. Die Resultate dürfen entsprechend ein hohes Mass an Repräsentativität beanspruchen. Sie widerspiegeln die aktuelle Situation mit der seit dem Vorjahr verbesserten Anlage- und Finanzierungssituation der Pensionskassen, wobei die Deckungsgrade zwar deutlich erhöht, die Reservepositionen in der Regel aber noch kein ausreichendes Ausmass erreicht haben. Die vorliegende Studie gibt nicht nur einen guten Einblick in Organisation und Anlagen der schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen, sie enthält auch wiederum eine Liste der teilnehmenden Vorsorgeeinrichtungen mit den Basisdaten über ihre Struktur. Sie kann deshalb auch als kleines Nachschlagwerk dienen für alle, welche einen Überblick über die schweizerischen Pensionskassen gewinnen wollen. Ein grosser Dank gebührt den Teilnehmern, die den ausführlichen Fragebogen ausfüllten und bereit waren, der Öffentlichkeit Einblick in ihre Tätigkeit zu geben. Zu danken ist auch dem Beirat, der sich aktiv bei der Erstellung des Fragebogens engagierte und mit zahlreichen Vorschlägen und wertvollen Kritiken dessen Gestaltung beeinflusste. Dem Beirat dieser Umfrage gehören an: Hansmartin Eberle, Direktor Kantonale Pensionskasse Graubünden, Chur; Dr. Hans Furthmüller, Leiter Vermögensverwaltung institutionelle Kunden, Berner Kantonalbank, Bern; Susanne Jäger, Geschäftsführerin Aargauische Pensionskasse, Aarau; Christoph Ryter, Geschäftsführer Vorsorgeeinrichtungen Alcan Schweiz; Dr. Peter Schnider, Redaktor «Schweizer Personalvorsorge», Luzern; Dieter Stohler, Leiter der Pensionskasse des Basler Staatspersonals, Basel; Werner Strebel, Partner, PPCmetrics, Zürich; Prof. Heinz Zimmermann, Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum der Universität Basel. Als Neuerung wurde diese Umfrage erstmals online per Internet durchgeführt. Die elektronische Form der Datenerfassung hat zahlreiche Vorteile. Sie ermöglicht eine wesentlich beschleunigte Auswertung und sie erleichtert künftige Datenerfassungen, weil die früher eingegebenen Daten der Teilnehmer gespeichert bleiben. In künftigen Umfragen müssen die Daten nur noch angepasst werden oder können, falls weiterhin zutreffend, auch unverändert bleiben. Selbstverständlich unterliegen die eingegebenen Daten hohen Sicherheitsanforderungen. 2 Swissca Portfolio Management AG Entscheidend aber ist der gesteigerte Nutzen, der sich durch die vereinfachte Auswertung und Verarbeitung für die Anwender ergibt: Die rasche Verfügbarkeit der Daten bildet angesichts der hohen Volatilität der Finanzmärkte und sozialen Rahmenbedingungen ein entscheidendes Kriterium ihrer Qualität. Wir sind überzeugt, mit unserem Instrument der Online-Umfrage und der raschen Bereitstellung der Ergebnisse auf dem Internet diesen Bedürfnissen und Wünschen weitgehend entsprechen zu können. Die Ergebnisse der Umfrage von März 2004 können im Detail auf unserer Website unter www.swissca-pk-studie.ch abgefragt werden. Künftige Umfragen werden die jetzt gemachten Erfahrungen auswerten und zusätzliche Einsichten in das komplexe Gebiet der beruflichen Vorsorge ermöglichen. Wir setzen dabei auf die Bereitschaft der Vorsorgeeinrichtungen, uns auch weiterhin aktiv in unseren Bemühungen zu unterstützen. Swissca und Prevista Anlagestiftung hoffen, mit der Publikation der Daten nicht nur den Fachkreisen in der beruflichen Vorsorge, sondern auch den Politikern, Medien und einer weiteren interessierten Öffentlichkeit einen Dienst erweisen zu können. Falls die Ergebnisse dazu beitragen, Transparenz und Effizienz der beruflichen Vorsorge zu steigern, dann hat sich der Aufwand vollauf gelohnt. Swissca und Prevista Anlagestiftung wünschen Ihnen eine interessante Lektüre. Für alle Kommentare, Anregungen und Kritiken sind wir dankbar. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Per E-Mail oder Telefon. Swissca Portfolio Management AG Zürich, 31. August 2004 Ein Unternehmen der Kantonalbanken 3 EIN POSITIVES SIGNAL VOR DEN KOMMENDEN WICHTIGEN REVISIONEN Von Yves Rossier Die ersten Resultate der Pensions- ein Deckungsgrad von 115 bis 120 Prozent angezeigt. kassen-Studie der Swissca und der Berücksichtigt man ebenfalls die Notwendigkeit, nach Prevista Anlagestiftung zeigen eine der starken Baisse auf den Kapitalmärkten von 2001 positive Tendenz auf. Zwar erhebt die und 2002 wieder ausreichende Schwankungsreserven Umfrage keinen Anspruch auf Voll- zu bilden, so drängt sich die Schlussfolgerung auf, dass ständigkeit, und die Teilnahme erfolgte die Erholung noch nicht für alle Bereiche gilt. Die Um- auf freiwilliger Basis. Mit rund 180 teil- setzung effizienter Sanierungsmassnahmen bleibt somit nehmenden Einrichtungen (und einem eine Notwendigkeit. Die Annahme der in der bundes- Vorsorgevermögen von insgesamt un- rätlichen Botschaft vom 19. September 2003 vorgeschla- gefähr 185 Mrd. Franken) ist sie dennoch der erste in genen Massnahmen durch das Parlament ermöglicht das diesem Jahr veröffentlichte wichtige Indikator. Zudem In-Kraft-Treten neuer Bestimmungen auf den 1. Januar lässt sie auf eine progressive Erholung der Situation 2005. Vorsorgeeinrichtungen mit einem ungenügenden hoffen, da der durchschnittliche Deckungsgrad von 100 Deckungsgrad erhalten damit mehr Handlungsspiel- auf 104 Prozent anstieg. Dieser günstige Trend kann raum, auch wenn die Möglichkeit zur zeitlich begrenz- jedoch die Tatsache nicht verdecken, dass gemäss der ten Anwendung eines tieferen BVG-Mindestsatzes im Studie immer noch ein erheblicher Anteil der teilnehmen- Falle einer Unterdeckung nach Differenzen zwischen den Einrichtungen eine Unterdeckung aufweist (22 Pro- den beiden Kammern eingeschränkt wurde. Yves Rossier, Direktor Bundesamt für Sozialversicherung zent der privatrechtlichen und 61 Prozent der öffentlichrechtlichen Institutionen). Gefahr einer Destabilisierung? Die infolge der Börsenverluste zahlreichen Debatten Die auch dieses Jahr wieder vom BSV in Zusammen- haben ein Gefühl der Unsicherheit ausgelöst, das durch arbeit mit den Aufsichtsbehörden durchgeführte Studie die beiden Senkungen des Mindestsatzes für die Ver- wird ein vollständiges Bild der Situation aller Vorsorge- zinsung der Altersguthaben in den Jahren 2003 und einrichtungen geben, die bei Rechnungsabschluss 2003 2004 noch verstärkt wurde. Sowohl die Unterdeckun- eine Unterdeckung aufwiesen. Sie wird zweifellos die gen als auch die Anpassungen des BVG-Mindestzins- bessere Finanzlage der Vorsorgeeinrichtungen ebenso satzes waren in manchen Fällen Anlass zu einer grund- belegen wie die Notwendigkeit, im Hinblick auf den legenden Hinterfragung der 2. Säule. Diesbezüglich Ausgleich der erheblichen Fehlbeträge, über hinreichend seien zwei ebenso extreme wie gegensätzliche Beispiele Handlungsspielraum zu verfügen. Sofern sich die im genannt: Während einige Exponenten die 2. Säule voll- Frühling 2003 angedeutete Trendwende auf den Aktien- ständig in die AHV integrieren und somit zur Vermeidung märkten in diesem Jahr bestätigt, dürfte sich die Situa- der mit den Börsenmärkten verbundenen Risiken bei der tion der Vorsorgeeinrichtungen weiter entschärfen. Finanzierung der Altersvorsorge ausschliesslich auf das Umlageverfahren setzen wollen, verlangen andere Ver- 4 Sanierungsmassnahmen dennoch notwendig treter mehr Individualisierung bei der Altersvorsorge mit Die an der PK-Studie der Swissca und der Prevista teil- der Begründung, dass weniger Vorschriften bei den An- nehmenden Einrichtungen zeigten sich bei ihren Ein- lagemöglichkeiten und ein grösserer Wettbewerb den schätzungen vorsichtig: So ist nach Meinung der Teilneh- Versicherten eine leistungsfähigere Vorsorge garantie- mer bei einem Aktienanteil zwischen 25 und 30 Prozent ren und mehr Wahlmöglichkeiten bieten können. Derart Swissca Portfolio Management AG extreme Varianten würden einer strukturellen Ände- rität zwischen den Versicherten gründet. Der zweite rung des Vorsorgesystems gleichkommen, wohingegen Ansatz ist die Sparkomponente, die direkt vom indivi- zahlreiche ausländische Beobachter das Schweizer 3- duellen Einkommen abhängt. Doch auch hier greift die Säulen-Prinzip gerade wegen seiner Stabilität schätzen, Solidarität: Der Mechanismus mit je nach Alterskate- die den nur auf einer Komponente aufbauenden Sys- gorie höheren Gutschriften begründet nämlich eine temen abgeht. Neben diesen beiden Aspekten zeugen Solidarität zwischen jüngeren und älteren Erwerbstäti- diese beiden extremen Lösungen auch von ganz unter- gen, indem der Arbeitgeberbeitrag nach Massgabe des schiedlichen Ansätzen in Bezug auf die Solidarität. Alters verteilt wird. Einer der wichtigsten Aspekte des Solidaritätsprinzips bleibt aber unbestritten die Ver- Notwendige Solidarität ankerung der beruflichen Vorsorge auf Unternehmens- Das für die 1. Säule bezeichnende starke Solidaritäts- ebene, wo die Finanzierung und die Leistungen im prinzip zeigt sich im Fehlen eines Maximums bei den Rahmen der von Arbeitgebern und Arbeitnehmern pa- beitragspflichtigen Löhnen und Einkommen, während ritätisch vorgenommenen Verwaltung definiert sind. die AHV-Renten einen klar definierten Höchstbetrag nicht überschreiten können. Dies bedeutet, dass hohe Da das Solidaritätsprinzip sowohl in der 1. als auch der Löhne und Einkommen einen erheblichen Beitrag an die 2. Säule auf derart vielfältige Weise Eingang gefunden AHV leisten. Charakteristisch für das auf dem Grund- hat, sollte ihm auch bei zukünftigen Reformen Rechnung satz des Umlageverfahrens beruhende System ist zudem getragen werden. Diese Formen der Solidarität garan- ein Transfer von der aktiven Erwerbsbevölkerung an die tieren nicht nur die gute Funktionsweise der Alters- Rentenbezügerinnen und -bezüger – dies ist die Grund- vorsorge im weiteren Sinne, sondern sie sind auch die lage des Generationenvertrags. Vorbedingungen für einen notwendigen Konsens zur Erhaltung einer effizienten Vorsorge. Bei der 2. Säule ist hingegen (zumindest bei den Altersrenten) der individuelle Aspekt vorherrschend. Doch Herausforderungen der Zukunft auch hier kommt das Solidaritätsprinzip zum Ausdruck: Die demografische und ökonomische Entwicklung sind Da bei den Beitragszahlungen nicht nach Zivilstand Faktoren, die die Effizienz des 3-Säulen-Systems weit- unterschieden wird, spielt die Solidarität zwischen un- gehend bestimmen. Angesichts der Bevölkerungszahlen verheirateten Personen und Verheirateten, deren Ehe- werden sowohl bei den Finanzierungsmodalitäten als partner mitversichert sind. Die Risiken sind ausserdem auch bei den Leistungen Anpassungen erforderlich sein. von Natur aus nicht für alle gleich, sodass auch eine Auch bei den Grundparametern der beruflichen Vor- Solidarität zwischen Personen mit längerer und kürzerer sorge sind Massnahmen unumgänglich, wie beispiels- Lebenserwartung sowie beispielsweise zwischen Behin- weise die im Rahmen der 1. BVG-Revision vorgesehene derten und Nichtbehinderten besteht. Senkung des Rentenumwandlungssatzes. Die Konjunkturentwicklung zeigte überdies, in welchem Ausmass das Die 2. Säule vereint somit zwei unterschiedliche Ansätze: Sparprinzip von den Kapitalmärkten abhängig ist, was Die Deckung des Todesfalls- und Invaliditätsrisikos leitet die doppelstelligen Renditezahlen der Neunzigerjahre sich aus dem Versicherungsprinzip ab, das auf dem Vor- sowie der Schock der Jahre 2001 und 2002 auf ein- handensein eines Versichertenkollektivs und der Solida- drückliche Weise klar machten. Ein Unternehmen der Kantonalbanken 5 EIN POSITIVES SIGNAL VOR DEN KOMMENDEN WICHTIGEN REVISIONEN Ein System des Zwangssparens, das erhebliche Mittel Im Sinne einer notwendigen Entdramatisierung nach generiert, muss über effiziente Sicherungsmechanismen den Besorgnis erregenden Resultaten der Jahre 2001 verfügen. Die bestehenden Beschränkungen der An- und 2002 möchten wir insbesondere eines der Schlüssel- lagestrategien und die Vorgabe einer zu erreichenden ergebnisse der Pensionskassen-Studie der Swissca und Minimalrendite sind zwei Beispiele in dieser Hinsicht. Die der Prevista hervorheben: Obwohl Leistungsziele for- Einführung einheitlicher Rechnungslegungsgrundsätze mell gesehen ein Merkmal von Einrichtungen mit Leis- und die neuen Transparenzvorschriften sorgen für mehr tungsprimat sind, geben ungefähr die Hälfte aller teil- Klarheit im System und erfüllen damit die gestiegenen nehmenden Pensionskassen an, Leistungsziele definiert Informationsansprüche. Natürlich lassen sich nicht alle zu haben. Aus den Umfragedaten geht hervor, dass bei Risiken vollständig beseitigen, aber die Verstärkung der einem AHV-Jahreslohn von 80 000 Franken die beruf- Aufsicht – auch im präventiven Sinn – dürften ein Plus liche Vorsorge zusammen mit der AHV einen Ersatz des an Sicherheit schaffen, ohne die Vorsorge dabei in ein Lohns von über 70 Prozent gewährleistet. Bei knapp zu enges Korsett zu zwängen. einem Drittel der Fälle übersteigt die Ersatzquote sogar 85 Prozent des AHV-Lohns. Dies illustriert aufs Beste die Die wichtigsten Errungenschaften bewahren Synergien zwischen diesen beiden Systemen, die sich in Der beruflichen Vorsorge kommt bei unserer Altersvor- ihrer Konzeption grundlegend unterscheiden. Sie tragen sorge eine zentrale Rolle zu. Bezüglich Einnahmen und damit zu einer Diversifizierung der Risiken sowohl hin- Kapital steht sie bei unseren Sozialversicherungen an sichtlich Finanzierungsquelle wie Finanzierungsart bei, erster Stelle. Gemäss der Schweizerischen Sozialver- ermöglichen aber gleichzeitig ein effizientes Zusammen- sicherungsstatistik machen sie bei den Einnahmen und wirken von Solidaritätskomponenten und individuellen Ausgaben 42 bzw. 34 Prozent des Gesamtbudgets 2001 Aspekten. aus. Von 35,5 Mrd. Franken im Jahr 1970 ist das Kapital bis 2002 auf 450 Mrd. Franken angewachsen. 2002 wurde zum ersten Mal ein Rückgang des PK-Vermögens verzeichnet, das 2000 mit 490 Mrd. Franken seine bisherige Spitze erreicht hatte. 6 Swissca Portfolio Management AG LANGFRISTIGE STABILITÄT DER BERUFLICHEN VORSORGE SICHERSTELLEN! Von Hanspeter Konrad Es sind grundsätzlich drei Einflussbereiche, welche die privatrechtlichen, autonomen Vor- Eckwerte der beruflichen Vorsorge bestimmen: die sorgeeinrichtung ist der Schutz ihrer gesetzlichen Vorgaben, die versicherungstechnischen Versicherten vor den wirtschaftlichen Voraussetzungen und die Entwicklung an den Kapital- Folgen im Alter, bei Invalidität und bei märkten. Nach In-Kraft-Setzung des Gesetzes über die Tod. Für den Lebensversicherer hinge- berufliche Vorsorge (BVG) 1985 blieb die Situation wäh- gen ist diese Absicherung nicht finaler rend langer Zeit relativ stabil. Heute jedoch stellen die Zweck, sondern Mittel zum Erreichen Probleme auf den Kapitalmärkten und die Kursverluste eines angestrebten wirtschaftlichen auf den Aktien die Vorsorgeeinrichtungen vor grosse Erfolges. Die Lebensversicherer sind ge- Herausforderungen. Gleichzeitig sind die versicherungs- winnorientierte Unternehmungen. Da- technischen Eckwerte (u. a. Mindestzins, Umwandlungs- mit ergeben sich zwangsläufig unter- satz) an die wirtschaftliche und demografische Entwick- schiedliche Rahmenbedingungen, insbesondere auch lung anzupassen. Das sind Herausforderungen für die unterschiedliche Kostenstrukturen. Für alle Vorsorgeträ- berufliche Vorsorge, welche in den kommenden Jahren ger hat aber schliesslich das Primat des Vorsorgerechts zu bewältigen sind. Sie stellen jedoch die Bedeutung der (BV) im Vordergrund zu stehen. Hanspeter Konrad, lic. iur. Rechtsanwalt, Geschäftsführer Schweizerischer Pensionskassenverband ASIP, Mitglied der Eidg. Kommission für die Berufliche Vorsorge beruflichen Vorsorge im Rahmen des schweizerischen 3-Säulen-Systems der Alters-, Hinterlassenen- und In- Gestaltungsspielraum/ Wahlfreiheiten innerhalb validen-(AHI-)Vorsorge nicht in Frage. Um die Chancen Vorsorgeeinrichtungen für eine die positiven Elemente weiterfördernden 2. Säule Das dezentralisierte, sozialpartnerschaftlich geführte zu nutzen, sind aber gewisse Rahmenbedingungen zu System ist ein wesentlicher Bestandteil der Sozialpolitik berücksichtigen. einer Unternehmung. Dafür werden von Arbeitgeber und Arbeitnehmer jährlich hohe Beiträge erbracht. Gemäss Vor dem Hintergrund der Swissca Studie 2004 über der neusten Pensionskassenstatistik 2002 leisteten die aktuelle Daten zu Struktur, Leistungen, Kapitalanlagen, Arbeitgeber 19,6 Mrd. (62 Prozent) und die Arbeitnehmer Deckungsgrad und Performance der schweizerischen Vor- 11,8 Mrd. (38 Prozent) an die Vorsorgeeinrichtungen. sorgeeinrichtungen gehe ich nachfolgend – aus Optik Die berufliche Vorsorge stellt die wichtigste Lohnneben- des ASIP – auf einige dieser Rahmenbedingungen ein. leistung dar. Daran ist unbedingt festzuhalten. In diesem Zusammenhang ist insbesondere auch auf den Stellen- Vorsorgeträger wert der freiwilligen, überobligatorischen beruflichen Die 2. Säule soll über möglichst viele Anbieter umge- Vorsorge hinzuweisen. Die Bedeutung der weitergehen- setzt werden. Neben den privatrechtlichen Vorsorge- den Vorsorge wird auch in der Swissca Studie unter- einrichtungen der Unternehmen und Verbände, der mauert. Vor diesem Hintergrund ist der heute noch be- öffentlich-rechtlichen Einrichtungen braucht es auch stehende Handlungsspielraum auszunutzen. Innerhalb die Institutionen der Versicherungswirtschaft mit ihren der Vorsorgeeinrichtungen sind Wahlmöglichkeiten zu Sammelstiftungen. Zudem sind neue Organisations- schaffen, zum Beispiel bezüglich vorzeitiger Pensionie- formen nicht auszuschliessen. Im Rahmen dieser Vielsei- rung oder verschiedener Anlagestrategien. Es muss ein tigkeit sind aber die Besonderheiten der verschiedenen möglichst hoher, auch durch steuerliche Vorgaben nicht Vorsorgeformen zu berücksichtigen. Der Zweck einer zu stark eingeschränkter Freiheitsgrad herrschen. Ein Unternehmen der Kantonalbanken 7 LANGFRISTIGE STABILITÄT DER BERUFLICHEN VORSORGE SICHERSTELLEN! Technische Eckwerte Oberaufsicht des Bundes durchgeführt werden. Eine Der Mindestzinssatz und der Umwandlungssatz sind so zentrale, finanzmarktorientierte Bundesaufsicht trägt festzulegen, dass bestehende Lösungen nicht gefährdet der freiheitlich und sozialpartnerschaftlich ausgestal- und neue Lösungen ermöglicht werden. Der Mindest- teten beruflichen Vorsorge nicht Rechnung. zinssatz muss variabel, marktkonform, transparent und wirtschaftlich tragbar sein. Er muss für alle Beteiligten Fazit: Festhalten am 3-Säulen-System nachvollziehbar festgelegt werden. Der Mindestzinssatz Wenn Sozialversicherungssysteme in Schwierigkeiten könnte beispielsweise 80 Prozent des rollenden Durch- geraten, werden von wissenschaftlicher Seite häufig schnittes für 10-jährige Bundesobligationen entsprechen. Extremvarianten als Reformvorschläge entwickelt. So wird zurzeit von Avenir Suisse (einem von der Wirt- Der Umwandlungssatz muss nach versicherungsmathe- schaft unterstützten Think-Tank) vorgeschlagen, den matisch und biometrisch korrekten Grundlagen ermittelt obligatorischen Teil der beruflichen Vorsorge (BVG) mit werden. In diesem Zusammenhang ist insbesondere, der AHV zu fusionieren. Dieser Vorschlag erinnert an wie die Swissca Studie ebenfalls aufzeigt, die Höhe des die Initiative der Partei der Arbeit, die Anfang der 70er- technischen Zinssatzes zu überprüfen. Diesen Überle- Jahre eine zentral durchgeführte Volkspension vor- gungen trägt die BVG-Revision zu wenig Rechnung. Die geschlagen hatte, welche aber damals vor dem Volk 6,8 Prozent sind (insbesondere werden diese erst nach zugunsten des 3-Säulen-Systems abgelehnt wurde. 10 Jahren erreicht) zu hoch. Sofort stellt sich die Frage, ob diese GewichtsverlageAufsicht rung von der 2. auf die 1. Säule (AHV/IV) die finanziell Die Aufsicht im Bereich der beruflichen Vorsorge und ungemütliche Lage der AHV wirklich etwas entschärfen der Lebensversicherer ist zu überprüfen. Es gilt aber das würde. Meines Erachtens sicher nicht, denn eine Einver- Primat des Vorsorgerechts über das Versicherungsrecht. leibung der beruflichen, betrieblich geführten Vorsorge Für die autonomen Stiftungen (Sammel- und Gemein- in die staatliche AHV bedeutet letztlich nichts anderes, schaftsstiftungen) muss die BVG-Aufsicht vorgehen, eine als dass zur Leistungssicherung die Lohnprozente für die Unterstellung unter die Versicherungsaufsicht wider- AHV erhöht werden müssten. Zudem würde die weiter- spricht den unterschiedlichen Zielsetzungen der Lebens- gehende Vorsorge (Überobligatorium der beruflichen versicherungsgesellschaften und der autonomen Vor- Vorsorge) aufgehoben und zur reinen Selbstvorsorge sorgeeinrichtungen. Die berufliche Vorsorge hat eine reduziert. Dieser Vorschlag führt zum Tod der berufli- eigene Aufsichtspyramide, basierend auf dem eigenver- chen Vorsorge, und damit zum Ende des erfolgreichen antwortlichen, versichertenorientierten Handeln der 3-Säulen-Konzeptes. Es gäbe keine Aufteilung der Vorsorgeeinrichtungen. Sämtliche im Register für beruf- Altersvorsorge mehr nach staatlichem Umlage- (AHV) liche Vorsorge eingetragenen Einrichtungen, welcher und privatem Kapitaldeckungsverfahren (BVG). Alles Rechtsform und Organisationsstruktur auch immer, wäre staatlich. Die Arbeitgeber würden keine Beiträge müssen einheitlich behandelt werden. mehr an das Überobligatorium leisten. Zu berücksichtigen ist ferner, dass aufgrund des zunehmenden Un- 8 Die Aufsicht muss zudem weiterhin dezentral (kantonal, gleichgewichtes zwischen Erwerbstätigen und Rentnern allenfalls regional) verknüpft mit einer kompetenten (Demografie) das die AHV prägende Umlageverfahren Swissca Portfolio Management AG in den kommenden Jahrzehnten vor grosse Herausforderungen gestellt wird. Von einer Gewichtsverlagerung in Richtung AHV-Umlageverfahren ist daher abzuraten. Die Altersvorsorge muss im Rahmen des 3-Säulen-Systems stets als Ganzes und über längere Zeit betrachtet werden. Vom Zusammenspiel der beiden Säulen gehen langfristig wirtschaftlich stabilisierende Wirkungen aus, die es nicht zu zerstören gilt. In diesem Sinn gehen radikale Reformvorschläge in die falsche Richtung. Notwendige Korrekturen sind – unter Berücksichtigung der skizzierten Rahmenbedingungen – innerhalb des Systems durchzuführen. Ein Unternehmen der Kantonalbanken 9 ÜBERSICHT ZUSAMMENFASSUNG DER WICHTIGSTEN UMFR AGE-ERGEBNISSE An der Umfrage 2004 von Swissca und Prevista An- denen fast ein Drittel einen Primatwechsel vorgenom- lagestiftung bei den autonomen und teilautonomen men hat. Vorsorgeeinrichtungen der Schweiz haben 180 Pensionskassen mit einem Gesamtvermögen von 185 Mrd. Fran- Administrativkosten: Das mit der Anzahl Aktiven und ken sowie 687000 aktiven Versicherten und 272 000 Rentnern gewichtete Mittel des Verwaltungsaufwandes Rentnern teilgenommen. Erhoben wurden die Daten per pro Versicherten (exklusive Bankspesen und Kosten für 31.12. 2003. Wertschriften und Liegenschaften) lag bei 185 Franken. Die Spanne der Antworten reicht von unter 100 bis über Die offizielle Pensionskassenstatistik weist per Ende 2002 1000 Franken. Separate Beiträge für die Verwaltung ein Gesamtvermögen von 440 Mrd. Franken aus. Auf- erheben nur 16 Prozent der Kassen. grund der Börsenentwicklung darf für Ende 2003 von einem Vermögen gegen 500 Mrd. Franken ausgegan- Leistungen gen werden. Gemessen am Vermögen repräsentieren Knapp die Hälfte der teilnehmenden Vorsorgeeinrich- die Teilnehmer der Umfrage damit über einen Drittel tungen hat ein Leistungsziel festgelegt. Dies bedeutet, der beruflichen Vorsorge der Schweiz (ohne die Sammel- dass auch viele Beitragsprimatkassen ein definiertes und Gemeinschaftsstiftungen). Leistungsziel aufweisen. Um das Leistungsziel trotz der Vielfalt an Reglementsbestimmungen vergleichbar zu Strukturdaten machen, wurde nach der Höhe der geplanten Alters- Die Umfrage hat eine Fülle von interessanten Einzel- rente in Prozent eines massgebenden Lohnes von 80 000 daten zur Struktur der schweizerischen Vorsorgeeinrich- Franken gefragt. Die Antworten verteilen sich etwas tungen ergeben. Im Folgenden dazu eine kleine Aus- zufällig in der Spanne zwischen rund 40 und 60 Prozent. wahl. Auch die Unterscheidung nach privaten und öffentlichen Arbeitgebern lässt kein klares Muster erkennen. Gründungsdatum: Von den teilnehmenden Kassen sind Insgesamt ergibt sich aber, dass die Altersvorsorge ein vier über 100 Jahre alt. Nach 1985, also nach In-Kraft- ausserordentlich hohes Niveau erreicht hat, welches die Setzung des BVG, wurden nur 30 (17%) gegründet. Das ursprüngliche Zielsetzung für die allermeisten Vorsorge- zeigt einmal mehr, dass die berufliche Vorsorge nicht nehmer weit übertrifft. mit dem BVG gleichgesetzt werden kann, sondern in ihren Ursprüngen sehr viel weiter zurückgeht. Der Teuerungsausgleich steht derzeit weniger im Zentrum des Interesses. Das dürfte allerdings nicht unbe- 10 Wechsel zum Beitragsprimat: Rund zwei Drittel der teil- grenzt andauern. Es ist nicht zu übersehen, dass hier ein nehmenden Kassen weisen für die Altersvorsorge das struktureller Schwachpunkt der beruflichen Vorsorge Beitragsprimat auf. Die Umfrageergebnisse machen vorliegt. Nur 16 Prozent der antwortenden Kassen ge- den grossen Strukturwandel deutlich, der sich in den währen den vollen, reglementarisch festgelegten Teue- letzten Jahren abgespielt hat. Seit 1994 (Einführung des rungsausgleich. Es handelt sich überwiegend um öffent- Freizügigkeitsgesetzes FZG) hat rund jede vierte Kasse liche Kassen. Die Mehrheit begnügt sich mit den das Leistungsprimat aufgegeben. Der Wandel ist be- gesetzlichen Minimalvorschriften. Unter diesen Voraus- sonders ausgeprägt bei den öffentlichen Kassen, von setzungen ist bemerkenswert, dass dennoch fast drei Swissca Portfolio Management AG Viertel der Umfrageteilnehmer angeben, in den letzten Die Umfrage ergab für den Verlauf des Jahres 2003 fünf Jahren Rentenerhöhungen vorgenommen zu haben. einen leichten Rückgang des durchschnittlich verwendeten technischen Zinses von 3,8 auf 3,6 Prozent. Das relativ tiefe Finanzierungssituation gemeldete Niveau erstaunt etwas, wird doch gemeinhin Grosses Interesse fand in der Öffentlichkeit das Thema von einem technischen Zins von 4 Prozent ausgegangen. des Deckungsgrads der Vorsorgeeinrichtungen, der nach den schwachen Aktienbörsen in den Jahren 2000 Deutlich tiefer liegt der Zins für die aktuelle Verzinsung bis 2002 in vielen Fällen die Grenze von 100 Prozent der Altersguthaben. Das Minimum für den obligatori- unterschritten hat. schen Bereich wurde vom Bundesrat für 2004 (2003) bekanntlich auf 2,25 (3,25) Prozent festgesetzt. Die Aufgrund der positiven Entwicklung der Börsen 2003 Kassen können auch einen höheren Satz anwenden; hat sich die Lage wieder etwas entspannt. Der De- für den überobligatorischen Bereich bestehen keine ckungsgrad erhöhte sich im Laufe des Jahres von durch- Vorschriften. Für die umhüllenden Kassen ergibt sich ein schnittlich 100 auf 104 Prozent. Dank der jetzt einheit- Rückgang für 2004 von 3,25 auf 2,61 Prozent, für das lichen Definition des Begriffs «Deckungsgrad» weisen Obligatorium von 3,4 auf 2,4 Prozent. Ein bemerkens- die Zahlen nun auch eine grössere Zuverlässigkeit auf. wertes Resultat! Zu beachten ist, dass die jetzt allgemein verwendete Definition des Deckungsgrads Wertschwankungsreser- Umwandlungssatz ven einschliesst. Das bedeutet, dass bei einem Deckungs- Einer der am heftigsten diskutierten Punkte der 1. BVG- grad von 100 Prozent keine Reserven vorhanden sind. Revision bildete die Anpassung des Mindestumwand- Die Decke ist also weiterhin noch etwas dünn; beim lungssatzes aufgrund der steigenden Lebenserwartung. gemeldeten durchschnittlichen Aktienanteil von 25 bis Die Umfrageergebnisse lassen erkennen, dass in der Tat 30 Prozent wäre ein Deckungsgrad von 115 bis 120 bei den Kassen im überobligatorischen Bereich (wo die Prozent ideal. Vorschriften nicht gelten) bereits teilweise markante Anpassungen nach unten vorgenommen werden. Aller- Zu unterscheiden ist aufgrund der unterschiedlichen dings sind die Resultate nicht ganz eindeutig und lassen Ausgangslage zwischen öffentlichen und privaten Fragen offen. Kassen. Bei den Kassen mit einem privaten Arbeitgeber erhöhte sich der durchschnittliche Deckungsgrad von Für die umhüllenden Kassen ergibt sich ein durchschnitt- 104 auf 108 Prozent, bei den teilnehmenden öffent- licher Satz im 2004 von 7,0 Prozent für beide Geschlech- lichen Kassen von 90 auf 93 Prozent, allerdings mit ter, dies bei vorgeschriebenen 7,2 Prozent im Obligato- einer sehr grossen Schwankungsbreite von 40 bis 120 rium. Im (nicht geregelten) Überobligatorium gaben die Prozent. antwortenden Kassen für 2004 im Vergleich zu 2003 eine Senkung des Umwandlungssatzes der Männer von Verzinsung durchschnittlich 6,9 auf 6,4 Prozent an, für Frauen von Ein weiteres wichtiges Thema war in letzter Zeit die Ver- 6,8 auf 6,2 Prozent! zinsung. Zu unterscheiden ist die BVG-Mindestverzinsung für den obligatorischen Teil (welche so grosse Performance Schlagzeilen geliefert hat) von der technischen Ver- Nach dem Höhepunkt von 1999 mit einem Durchschnitt zinsung. von 8,6 Prozent erfolgte in den folgenden Jahren ein Ein Unternehmen der Kantonalbanken 11 ÜBERSICHT rasanter Rückgang bis auf durchschnittlich –5,1 Prozent Externe Vermögensverwaltung im Jahre 2002 und eine wiederum deutliche Erholung Bei den Anlagestiftungen sind derzeit über 50 Mrd. 2003 auf beträchtliche 7,3 Prozent. Franken investiert, das entspricht gut 10 Prozent des gesamten Anlagevermögens. Das Volumen bei den An- Neben den Durchschnitten interessiert natürlich, welche lagefonds ist geringer und schwieriger zu quantifizieren. Entwicklung die einzelne Kasse entsprechend ihrer indi- Es werden jedoch zunehmend institutionelle Fonds an- viduellen Strategie in diesen ereignisreichen Jahren geboten, welche sich gezielt auch an die Vorsorgeein- durchlaufen hat. Die Swissca hat dazu für die Jahre richtungen wenden. Grundsätzlich kann gesagt werden, 2002/2003 eine Korrelationsanalyse erstellt. Deren dass Kollektivanlagen eine grosse und tendenziell stei- Fazit: Kassen, welche 2002 eine überdurchschnittliche gende Bedeutung für die berufliche Vorsorge haben. Performance ausgewiesen haben, lagen 2003 tenden- Gemäss der Umfrage halten Kassen, die in Anlagestif- ziell darunter. Diese Tendenz, aber auch der Vergleich tungen investieren, 29 Prozent ihrer Wertschriften in der Resultate unserer vorangegangenen Studie deuten diesem Typ Kollektivanlagen. Bei den Anlagefonds liegt darauf hin, dass die gewählte Asset Allocation in der der Anteil der gesamten Wertschriftenanlagen bei 18 Regel durchgehalten wurde. Prozent. Beteiligungsgesellschaften werden noch von 11 Prozent der antwortenden Kassen gehalten, das Volumen liegt jedoch bei unter 1 Prozent. 12 Swissca Portfolio Management AG Die Teilnehmer der Umfrage Gründungs- Anzahl datum Versicherte Gesamtver- Primat Primat Rechtsform mögen CHF Altersleistungen Risikoleistungen privatrechtlich öffentlich-rechtlich aktiv Versicherte Pensionierte Leistungsprimat x Beitragsprimat Leistungsprimat x Beitragsprimat Typ Stiftung x ohne eig. Rechtspers. x autonom x Genossenschaft mit eig. Rechtspers. teilautonom Pensionskassen mit einem öffentlichen Arbeitgeber Aargauische Pensionskasse 1908 16 344 4 985 3 311 Mio. x x x Basellandschaftliche Pensionskasse BLPK 1921 16 184 5 459 3 838 Mio. x x x Beamtenversicherungskasse Kanton Zürich 1926 59 752 19 581 16 876 Mio. x x x Bernische Lehrerversicherungskasse BLVK 1818 15 115 5 116 4 171 Mio. x x Bernische Pensionskasse (BPK) 1921 26 830 8 896 7 024 Mio. x x x Caisse de pensions CAP 1917 5 975 3 563 2 164 Mio. x x x x Caisse de pensions de la République et Canton du Jura 1979 5 509 1 805 828 Mio. x x x Caisse de Pensions de l‘État de Vaud 1951 25 755 10 870 6 097 Mio. x x x Caisse de pensions du personnel communal de la Ville de La Chaux-de-Fonds 1952 1 724 770 320 Mio. x x x x Caisse de prévoyance CEH Ets publics médicaux 1946 13 272 4 400 1 871 Mio. x x x Caisse de retraite et de prévoyance du personnel enseignant (VS) 1907 3 907 1 270 411 Mio. x x x CP Fonctionnaires de police et de la prison 1930 1 245 818 1 030 Mio. x x x FOP, Fonds de prév. en fav. du pers. d‘Institut. subv. p. la Ville de Genève 1985 1 232 113 67 Mio. x Kantonale Pensionskasse Graubünden 1902 7 333 2 575 1 252 Mio. x x x Kantonale Pensionskasse Schaffhausen 1925 5 974 2 353 1 378 Mio. x Kantonale Pensionskasse Solothurn 1957 9 298 3 071 1 945 Mio. x Kantonale Versicherungskasse Appenzell I.Rh. 1972 743 138 132 Mio. x x x x Luzerner Pensionskasse 2000 17 121 3 846 3 634 Mio. x Pensionskasse der evang.-ref. Landeskirche Graubünden 1926 128 58 36 Mio. x x x Pensionskasse der Gemeinde Kilchberg 1928 193 85 59 Mio. x x Pensionskasse der Gemeinde Meggen 1981 72 17 16 Mio. x Pensionskasse der Gemeinde Steffisburg 1978 148 56 33 Mio. Pensionskasse der Gemeinde Thalwil 1924 261 122 80 Mio. x x x Pensionskasse der Politischen Gemeinde Rapperswil 1924 101 61 40 Mio. x x x Pensionskasse der Stadt Arbon 1919 196 129 53 Mio. x x x 2 789 1314 484 Mio. x x x Pensionskasse der Stadt Biel x x x Pensionskasse der Stadt Chur 1929 969 390 250 Mio. Pensionskasse der Stadt Dübendorf 1944 475 139 105 Mio. x x Pensionskasse der Stadt Solothurn 1921 362 274 108 Mio. x x x x Pensionskasse des Bundes PUBLICA 2001 55 611 43 182 29 270 Mio. x x Pensionskasse des Kantons Glarus 1936 1 026 278 201 Mio. x x Pensionskasse des Kantons Nidwalden 1947 1 947 298 361 Mio. x x Pensionskasse des Thurgauischen Staatspersonals 1919 4 856 1 626 1 004 Mio. x x x Pensionskasse für das Personal bernischer Gemeinden 1958 11 500 2 600 1 549 Mio. x x 14 Swissca Portfolio Management AG x x x Die Teilnehmer der Umfrage Gründungs- Anzahl datum Versicherte Gesamtver- Primat Primat Rechtsform mögen CHF Altersleistungen Risikoleistungen privatrechtlich öffentlich-rechtlich aktiv Versicherte Pensionierte Typ Leistungsprimat x Beitragsprimat Leistungsprimat x Beitragsprimat Stiftung x ohne eig. Rechtspers. x autonom x Genossenschaft mit eig. Rechtspers. teilautonom x x x x x x Pensionskasse Gemeinde Köniz 1946 443 165 166 Mio. Pensionskasse kantonale Lehrerversicherungs-Kasse St. Gallen 1918 7 200 1 470 1 556 Mio. Pensionskasse Stadt Zürich 1913 24 781 14 291 10 963 Mio. Personalvorsorgekasse Ortsbürgergemeinde St. Gallen 1950 415 131 65 Mio. Personalvorsorgestiftung B-I-O 1983 454 126 106 Mio. x x x x Personalvorsorgestiftung Gemeinde Frutigen 1958 75 10 9 Mio. x x Personalvorsorgestiftung Region Emmental 2001 748 190 146 Mio. x x x x Thurgauische Lehrerpensionskasse 1827 3 461 582 681 Mio. x x Versicherungskasse der Stadt St. Gallen Personalamt 1922 2 656 1 394 675 Mio. x x x x Versicherungskasse des Kantons Schwyz 1979 4 380 837 1 020 Mio. x x Versicherungskasse für das Staatspersonal des Kantons St. Gallen 1923 10 864 2 756 2 368 Mio. x x x x x x x x x x x Pensionskassen mit einem privaten Arbeitgeber ABB Pensionskasse 1924 7 529 8 188 3223 Mio. x x x Alters- und Pensionskasse der Boller, Winkler AG 1934 104 71 26 Mio. x x Ascom Pensionskasse 1941 2 726 3 388 1 378 Mio. x x x x ASGA Pensionskasse 1962 40 195 2 133 3 326 Mio. x x Baumann Personalvorsorge 1952 417 258 120 Mio. x x x BAV Betriebl. Altersvorsorge GastroSuisse 1974 115 000 4 052 2 167 Mio. x BVG-Personalvorsorgestiftung der Philipp Egolf-Holding AG 1985 341 57 33 Mio. x BVG-Stiftung der PLASTON AG 1985 154 9 11 Mio. x BVG-Stiftung der Tschudin + Heid AG 1984 94 93 14 Mio. x x Caisse de pension du personnel de Parker Lucifer SA 1954 159 112 45 Mio. x x x x Caisse de pension Vaudoise Assurances 1952 1 254 653 530 Mio. x x Caisse de Pensions de la Banque Cantonale Vaudoise 1886 2 114 1 013 1 031 Mio. x x Caisse de pensions du CSEM S.A. 1984 512 66 106 Mio. x x Caisse de Pensions Philip Morris en Suisse 1967 2 918 808 1 164 Mio. x x x x Caisse de pensions SSPh 1959 5 956 447 367 Mio. x x Caisse de retraite de Golay-Buchel et Cie SA 1944 104 83 38 Mio. x x Caisse de retraite du personnel de la Banque Cantonale du Valais 1921 454 111 129 Mio. x x x Caisse de retraite et d‘invalidité Banque Cantonale Neuchâteloise 1961 272 123 124 Mio. x x x Clariant Pensionsstiftung 1995 1 366 258 684 Mio. x x x CP en faveur du Personnel Navigant de Suisse-Atlantique 1985 28 5 4 Mio. x x EMMI Vorsorgestiftung 1949 2 205 333 320 Mio. x x x x x x x Ein Unternehmen der Kantonalbanken 15 Die Teilnehmer der Umfrage Gründungs- Anzahl datum Versicherte Gesamtver- Primat Primat Rechtsform mögen CHF Altersleistungen Risikoleistungen privatrechtlich öffentlich-rechtlich aktiv Versicherte Pensionierte Leistungsprimat x Beitragsprimat Leistungsprimat x Beitragsprimat Typ Stiftung x ohne eig. Rechtspers. x autonom x Genossenschaft mit eig. Rechtspers. teilautonom Fondation de Matériaux Sabag SA 1946 153 21 18 Mio. x x Fondation de prévoyance Edipresse 1945 1 601 612 454 Mio. x x x x Fondation patronale de la Fonderie de Moudon Gisling SA 1984 x x Fonds de prév. en faveur du personnel de la Fonderie de Moudon Gisling SA 1952 77 18 Fonds de prévoyance de la Cie de ch. de fer BVZ 1960 0 2 Fonds de prévoyance du service des Autoroutes 1970 35 Fonds de prévoyance en fav. du pers. de la BC du Jura 1980 Fonds de prévoyance en faveur du personnel de Chaillet SA électricité 1 Mio. x 6 Mio. x x 20 20 Mio. x x 123 13 32 Mio. x x 1966 11 0 2 Mio. x Fonds de prévoyance KUDELSKI-NAGRA 1966 429 46 38 Mio. x x Fonds des œuvres sociales de la SA pour la fabrication du Magnésium 1947 23 4 3 Mio. x FP Société Coopérative d‘Habitation Lausanne 1955 31 5 1 Mio. x x Fürsorgekasse der Diakone Greifensee 1934 118 0 1 Mio. x Gemeinschaftsstiftung der Zellweger Luwa AG 1994 837 1 029 716 Mio. x x x Gemeinschaftsstiftung für die berufliche Vorsorge der SIG 1919 1 143 1 370 769 Mio. x x x GEMINI Sammelstiftung zur Förderung der Personalvorsorge 1977 6 980 803 900 Mio. x Hans Kaspar-Stiftung J. F. Feller 1945 14 0 6 Mio. x x Institution de Prévoyance de Tornos-Bechler SA 1970 608 728 112 Mio. x KPMG Fides Personalvorsorgestiftung 1 1993 1 493 75 314 Mio. x x x MIKRON Pensionskasse 1963 828 231 165 Mio. x x Patronale Fürsorgestiftung der Typon AG 1944 x x PEGEBA Pensionskasse Gewerbe Basel 2000 83 29 5 Mio. x x Pensions- und Sparkasse der Securitas Gruppe 1941 2 924 697 471 Mio. x x x x Pensionsfonds der AZ Medien Gruppe 1997 674 102 86 Mio. x Pensionsfonds der Shell (Switzerland) 1948 184 617 614 Mio. x x x x Pensionskasse ALCAN Schweiz 1926 2 985 2 683 1 285 Mio. x x x x Pensionskasse ALSTOM Power 2001 4 934 264 723 Mio. x x x Pensionskasse Baumann, Koelliker AG 1985 350 60 43 Mio. x x x Pensionskasse Conzzeta 1949 1 731 846 400 Mio. x x x Pensionskasse der Alu Menziken-Gruppe 1944 1 094 1 127 286 Mio. x x x Pensionskasse der Ammann-Unternehmungen Langenthal 1956 843 420 313 Mio. x x x Pensionskasse der Antalis AG 1951 308 186 87 Mio. x x Pensionskasse der Arab Bank (Switzerland) 1963 74 22 71 Mio. x x 16 x 10 Mio. Swissca Portfolio Management AG Die Teilnehmer der Umfrage Gründungs- Anzahl datum Versicherte Gesamtver- Primat Primat Rechtsform mögen CHF Altersleistungen Risikoleistungen privatrechtlich öffentlich-rechtlich aktiv Versicherte Pensionierte Leistungsprimat x Beitragsprimat Leistungsprimat x Beitragsprimat Typ Stiftung x ohne eig. Rechtspers. x autonom x Genossenschaft mit eig. Rechtspers. teilautonom Pensionskasse der Basler Baugesellschaft in Basel 1928 255 36 65 Mio. x Pensionskasse der BEKB | BCBE 1921 1816 585 660 Mio. x x x Pensionskasse der CSG (Schweiz) 1919 18 733 8 204 8 556 Mio. x x x Pensionskasse der Danzas Gesellschaften in der Schweiz 1920 1 497 689 445 Mio. x x Pensionskasse der Firma Chr. Fischbacher & Co, AG 1956 414 107 52 Mio. x x 150 82 23 Mio. x Pensionskasse der FLAWA AG x Pensionskasse der Griesser AG 1980 686 292 94 Mio. x x Pensionskasse der Oerlikon Contraves AG 1939 1 139 2 119 1 220 Mio. x x Pensionskasse der Rockwell Automation AG 1949 660 388 204 Mio. x x Pensionskasse der Schweiz. Nationalbank 1918 679 500 Mio. x x x Pensionskasse der Siemens-Gesellschaften 1965 5 902 2 445 1 532 Mio. x x x Pensionskasse der Thurgauer Kantonalbank 1919 714 199 200 Mio. x x Pensionskasse der Uhrenfabrik W. Moser-Baer AG 1944 98 36 23 Mio. x x Pensionskasse der Zürcher Kantonalbank 1927 4 264 1 442 1 741 Mio. x x Pensionskasse Georg Fischer 1956 1 369 2 290 768 Mio. x x Pensionskasse Gretag 1956 200 96 95 Mio. x x x Pensionskasse HACO 1942 519 255 198 Mio. x x Pensionskasse Jelmoli 1919 1 052 740 225 Mio. x x x x Pensionskasse Luzerner Kantonalbank 1914 983 299 316 Mio. x x x Pensionskasse Niedermann-Gruppe 1948 Pensionskasse Novartis 1890 x x x Pensionskasse Philips AG 1970 458 Mio. x x Pensionskasse SBB 1999 28 417 29 890 11 695 Mio. x x x x Pensionskasse Sefar AG 1924 837 371 304 Mio. x x x Pensionskasse Syngenta 2001 3 237 271 1 092 Mio. x x x x Pensionskasse Wasserwerke Zug 1985 182 53 81 Mio. x x x x Pensionskasse Weisbrod-Zürrer AG 1926 123 46 24 Mio. x x x Personalfürsorge-Fonds Bäckerei-Konditorei 1935 0 0 1 Mio. x x Personalfürsorgestiftung Bernasconi Tapeten 1964 85 5 10 Mio. x x 1964 288 187 204 Mio. x x x x Personalfürsorgestiftung der Firma Volpi AG 1988 12 0 1 Mio. x x x Personalfürsorgestiftung der 3M Firmen in der Schweiz 10 219 18 659 14 650 Mio. 720 687 x Personalfürsorgestiftung der Hug Baustoffe AG 1965 Personalfürsorgestiftung der Lenzlinger Söhne AG 1968 199 9 26 Mio. Personalfürsorgestiftung der PLASTON AG 1972 51 4 8 Mio. Personalfürsorgestiftung der Ritter AG 1964 40 0 Personalfürsorgestiftung Photolitho Sturm AG 1985 23 0 2 Mio. 5 Mio. x x x x x x x x x x x x Ein Unternehmen der Kantonalbanken 17 Die Teilnehmer der Umfrage Gründungs- Anzahl datum Versicherte Gesamtver- Primat Primat Rechtsform mögen CHF Altersleistungen Risikoleistungen privatrechtlich öffentlich-rechtlich aktiv Versicherte Pensionierte Leistungsprimat x Beitragsprimat Leistungsprimat x Beitragsprimat Typ Stiftung x ohne eig. Rechtspers. x autonom x Genossenschaft mit eig. Rechtspers. teilautonom Personalstiftung der Bossard AG 1942 395 139 101 Mio. x x Personalstiftung der Leder-Locher AG 1946 47 13 8 Mio. x x x Personalversicherung der NCR (Schweiz) 1942 218 567 365 Mio. x x x x Personalvorsorge der Steinemann Technology AG 2004 121 12 17 Mio. x x Personalvorsorge-Einrichtung Ford 1982 106 55 66 Mio. x x x x Personalvorsorgekasse für das Kaminfegergewerbe (FRKB) 1985 1 107 98 50 Mio. x x Personalvorsorgestiftung création baumann 1952 194 63 28 Mio. x x Personalvorsorgestiftung der Aluminium-Laufen AG 1953 290 107 64 Mio. x x x x Personalvorsorgestiftung der Bachofen AG 1961 199 27 60 Mio. x Personalvorsorgestiftung der Baer AG 1942 179 59 35 Mio. x x Personalvorsorgestiftung der Element Spannbetonwerke 1959 216 71 42 Mio. x Personalvorsorgestiftung der Firma Badertscher + Co AG 1961 95 3 14 Mio. x x Personalvorsorgestiftung der GlaxoSmithKline Schweiz 1970 208 32 36 Mio. x x Personalvorsorgestiftung der Heizmann AG 1946 69 2 10 Mio. x x Personalvorsorgestiftung der Helsana Versicherung AG 1998 2 356 452 409 Mio. x x x Personalvorsorgestiftung der Kern AG 1962 246 3 30 Mio. x x Personalvorsorgestiftung der Krankenkasse KPT 1989 485 13 49 Mio. x x Personalvorsorgestiftung der MCH Messe Schweiz AG 1951 319 136 149 Mio. x x x x Personalvorsorgestiftung der Multiforsa AG 1959 139 60 40 Mio. x Personalvorsorgestiftung der Ringier Gruppe 1936 2 557 1 270 677 Mio. x x x x x Personalvorsorgestiftung der Rivella AG 1962 263 10 34 Mio. x Personalvorsorgestiftung der Sarna Kunststoff Holding AG 1968 512 105 123 Mio. x x Personalvorsorgestiftung der Schulthess 1942 62 22 13 Mio. x x x x Personalvorsorgestiftung der Siemens Building Technologies 2001 4 615 3 110 1 600 Mio. x x Personalvorsorgestiftung des Schw. Baumeisterverbandes (SBV) 1951 233 105 135 Mio. x x Personalvorsorgestiftung Sudan Partner AG 1979 7 0 2 Mio. x PREGEHVAL 1985 4 500 372 337 Mio. x x PREVICAB Caisse de Pensions de Nexans Suisse SA 1994 659 1 009 312 Mio. x x x x x x Protega-Stiftung c/o Swiss Steel AG x RTA-Sammelstiftung 1989 195 14 26 Mio. Schindler Pensionskasse 1958 3 315 2 653 1 198 Mio. x x x SFS Pensionskasse 1960 1 987 130 231 Mio. x x x 18 Swissca Portfolio Management AG Die Teilnehmer der Umfrage Gründungs- Anzahl datum Versicherte Gesamtver- Primat Primat Rechtsform mögen CHF Altersleistungen Risikoleistungen privatrechtlich öffentlich-rechtlich Leistungsprimat x Beitragsprimat aktiv Versicherte Pensionierte Sozialfonds der BBG Basler Baugesellschaft AG 1941 0 7 2 Mio. Sozialfonds-Stiftung c/o Gewerbeverband Basel-Stadt 1956 2 041 76 37 Mio. Stiftung f. Vorsorgeleistungen des Schweizerischen Olympischen Verbandes 1966 Sulzer Vorsorgeeinrichtung 1 Mio. x Leistungsprimat x Beitragsprimat x x x 1920 5 371 8 582 3 886 Mio. Swiss Vorsorgestiftung für das Bodenpersonal 1990 2 513 67 434 Mio. x x x x x x x x x x x x x x x x x Stiftung x ohne eig. Rechtspers. x autonom x Genossenschaft mit eig. Rechtspers. teilautonom x x x Typ Traugott Personalfürsorgestiftung Verw. Stiftung «Gott hilft» 1968 0 33 4 Mio. Valora Pensionskasse VPK 1933 6 050 1 700 610 Mio. Versicherungseinrichtung des Flugpersonals der SWISSAIR 1949 0 895 1 335 Mio. x x Versicherungskasse der Evang. Mittelschule Schiers 1913 203 50 58 Mio. x x x x Vorsorgeeinrichtung der Astra Zeneca AG 2000 191 12 34 Mio. x x Vorsorgeeinrichtung der St. Galler Kantonalbank 1922 1 067 325 351 Mio. x x x x Vorsorgefonds der Bischoff Holding AG 1980 289 77 26 Mio. x Vorsorgekasse Schw. Banken und Sparkassen 1923 924 264 315 Mio. x x VSM – Sammelstiftung für Medizinalpersonen 1971 1 100 54 126 Mio. x x Ein Unternehmen der Kantonalbanken 19 LEISTUNGSZIEL VORGABE DES GESETZGEBERS DEUTLICH ÜBERTROFFEN Ergebnisse der Umfrage bei Sammelstiftungen angeschlossenen Versicherten, Die Auswertung ergab, dass mit 45 Prozent etwas we- welche gemäss unserer Einschätzung einen im Schnitt niger als die Hälfte der antwortenden Kassen ein Leis- tieferen Vorsorgegrad aufweisen als jene bei den tungsziel festlegen. Bemerkenswert ist, dass es nicht bloss Pensionskassen. die Leistungsprimatkassen sind, die hier Zielgrössen definieren, sondern auch einzelne Beitragsprimatkassen. Über 90 Prozent der erfassten Vorsorgeeinrichtungen Die Grenzen zwischen den beiden Kategorien sind also ermöglichen bei einem AHV-Lohn von 80 000 Franken nicht eindeutig. eine Altersvorsorge von 40 Prozent und mehr. Angestrebt wird ein Renteneinkommen inklusive AHV von Die Verteilung nach Klassen ergibt einen erratischen mindestens 60 Prozent. Die berufliche Vorsorge allein Verlauf mit einem nicht nachvollziehbaren Einbruch im erfüllt also diese Vorgabe bei der grossen Mehrheit der Segment von 51 bis 55 Prozent des zugrunde gelegten Vorsorgenehmer bereits zu zwei Drittel. Wird die ein- AHV-Lohns von 80 000 Franken. Auch die Unterschei- fache AHV-Rente hinzugezählt, ergibt sich für diese 90 dung nach privaten und öffentlichen Kassen erlaubt Prozent der Versicherten eine Vorsorge von mindestens keine eindeutigen Folgerungen. 70 Prozent, zweifellos ein hervorragendes Niveau. Grundsätzlich drängt sich aber die Erkenntnis auf, dass Kommentar die Schweiz bei der Altersvorsorge einen hervorragen- Der Leistungsbereich bildet ein Schwerpunktthema der den Ausbaustand erreicht hat. Die einzige Einschränkung, Swissca Umfrage. Die Erhebung des von den Vorsorge- die hier gemacht werden muss, betrifft die Begrenzung einrichtungen definierten Leistungsziels soll Aufschluss der Umfrage auf den Bereich der autonomen- und darüber geben, welchen Ausbaustand die 2. Säule der halbautonomen Pensionskassen. Nicht erfasst sind die Schweiz heute aufweist und damit auch ihre Position im Vergleich zur AHV klären. Die Erhebung entsprechender Zahlen hat jedoch mit zahlreichen Schwierigkeiten Leistungsziel bei einem AHV-Lohn von 80 000 Franken (85 Antworten) zu kämpfen. ��� ��� Zu nennen ist vor allem die bekannte Vielfalt an Regle- ��� ��� ��� ��� menten und Leistungsplänen, welche nicht nur von Kasse zu Kasse stark differieren, sondern oftmals auch inner- ��� ��� ��� halb einer Unternehmung. Bevor also überhaupt Zahlen erfasst werden können, galt es eine Fragestellung zu ��� ��� �� �� finden, welche die sehr unterschiedlichen Reglemente und Leistungspläne neutralisiert. Ausgangspunkt bildete �� �� ���� ������ ������ ������ � � ��������� � � � ��� � � ���� � ������ � � ���������� ���� ����� ���� ������ ������ ������ ���� ���� Grafik 1: Die Verteilung der angegebenen Leistungsziele lässt kein eindeutiges Muster erkennen, präzisere Angaben setzen wohl ein grösseres Sample voraus. Eindeutig sind hingegen die Erkenntnisse über die im Durchschnitt attraktive Leistungshöhe. 20 Swissca Portfolio Management AG deshalb die Frage, ob die Kasse überhaupt ein Leistungsziel definiert (dies ist nicht zwingend der Fall). Die Anschlussfrage lautete: falls ja, welches ist die Leistungshöhe (exkl. AHV) bei einem AHV-Lohn von 80 000 Franken. Damit sind selbstverständlich noch längst nicht alle Parameter erfasst, welche die Leistungshöhe näher definierten (wie etwa Beitragsdauer, Festlegung des Bemessungslohnes), aber es ist doch eine relativ zuverläs- Leistungsziel bei einem AHV-Lohn von 80 000 Fr.: Vergleich private/öffentliche Arbeitgeber ��� ��� sige Vergleichsbasis für einen mittleren Lohn geschaffen. ��� ��� Ergänzende Informationen: ��� Firmen, April 2004. ��� ��� Hewitt Pension Fund Survey: Leistungen von Pensionskassen in der Schweiz und deren Finanzierung; SMI- ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� �� �� �� �� ���� ������ �������������������� ������ ������ ���� ������������������������ Grafik 2: Der Leistungsvergleich zwischen privaten und öffentlichen Arbeitgebern führt zu keinen schlüssigen Ergebnissen. Anzunehmen ist aber, dass im mittleren Leistungsbereich die öffentlichen Kassen tendenziell bessere Leistungen erbringen als die privaten, hingegen bei den gut ausgebauten von den privaten Kassen teilweise übertroffen werden. Ein Unternehmen der Kantonalbanken 21 KOSTEN DER PENSIONSK ASSENVERWALTUNG AUFWAND ALS POLITIKUM Ergebnisse der Umfrage rate Beiträge für die Verwaltung erheben nur 16 Pro- Der Verwaltungsaufwand pro Versicherten (exklusive zent der Kassen. Eine zusätzliche Differenzierung lässt Bankspesen und Kosten für die Verwaltung von Wert- sich treffen zwischen privaten und öffentlichen Kassen. schriften und Liegenschaften) wird mit durchschnittlich Für die interne Verwaltung geben die privaten Kassen 185 Franken angegeben (gewichtet mit der Anzahl gewichtete Kosten von durchschnittlich 159 Franken an, Versicherten); bei interner Verwaltung beträgt er 177, die öffentlichen von 198. Bei externer Verwaltung lauten bei externer Verwaltung (Outsourcing) 255 Franken. die entsprechenden Angaben 324 und 188 Franken. Die Spanne der Antworten reicht von unter 100 bis über Kommentar 1000 Franken. Die Administrationskosten für die berufliche Vorsorge Kassen mit weniger als 100 Aktiven und Rentner weisen sind seit Jahren Bestandteil der politischen Kontroverse einen gewichteten Verwaltungsaufwand pro Versicher- um die Vor- und Nachteile von 1. und 2. Säule. Obwohl ten von 443 resp. Kassen mit über 10 000 Versicherten sich die Systeme diesbezüglich überhaupt nicht ver- einen solchen von 161 Franken auf. Der ungewichtete gleichen lassen, wird doch von Kritikern der beruflichen durchschnittliche Verwaltungsaufwand pro Versicherten Vorsorge gerne die deutlich billigere AHV-Verwaltung liegt bei 318 Franken. Diese Zahlen belegen recht zu- als Argument gegen die 2. Säule ins Feld geführt. Die verlässig, dass kleinere Kassen im Durchschnitt pro Ver- in der Umfrage ermittelten und durchaus plausiblen sicherten höhere Kosten belasten als Kassen mit einer Zahlen machen aber deutlich, dass die Pensionskassen grossen Anzahl von Aktiven und Rentnern. heute effizient und mit vertretbaren Kosten geführt werden. Der Aufwand hat in den vergangenen Jahren 81 Prozent nehmen die Verwaltung intern vor, die rest- durch die massive Zunahme der Reglementierung und lichen haben dafür eine externe Stelle engagiert. Sepa- neuen Anforderungen allerdings deutlich zugenommen. Zusätzliche Leistungen und Bestimmungen wie Wohn- Verteilung der Verwaltungskosten pro Versicherten nach ihrer Höhe (152 Nennungen) ��� ��� eigentumsförderung, Vorsorgesplitting bei Scheidung oder die vom Parlament im Rahmen der 1. BVG-Revision beschlossene Senkung der Eintrittsschwelle mit der teilweise starken Zunahme der Versicherten und Muta- �� ��� ��� tionen verursachen unvermeidlich zusätzliche Aufwendungen. Die praktisch jährlich erfolgenden Revisionen �� ��� ��� von Gesetzen und Verordnungen machen Anpassungen der Reglemente und damit der Verwaltungssoftware �� ��� ��� �� �� ���������� ����������� ����������� ����������� �������� Grafik 1: Die Verteilung der erhobenen Verwaltungskosten pro Versicherten zeigt eine deutliche Massierung im Bereich von 100 bis 250 Franken. Im Einzelnen leidet die Vergleichbarkeit unter den unterschiedlichen Voraussetzungen, unter denen die Vorsorgeeinrichtungen arbeiten müssen, gesamthaft ergibt sich aber ein durchaus plausibles Bild für die Verwaltungskosten. 22 haben. � � notwendig, welche natürlich ebenfalls Kostenfolgen Swissca Portfolio Management AG Die Resultate (vgl. Tabelle 1) bestätigen das erwartete Resultat, dass kleine Kassen teuerer als grosse Kassen verwalten. Trotzdem sind die Streuungen innerhalb der einzelnen Grössenkategorien beträchtlich. Der auf 1. April 2004 in Kraft getretene erste Teil der BVG- Verteilung der Verwaltungskosten pro Versicherten nach Kassengrösse Revision umfasst vor allem die erweiterten Transparenzbestimmungen. Diese werden auch bezüglich der Verwaltungskosten zu neuen und verbesserten Daten führen Kassengrösse (Aktive+Rentner) TOTAL <=100 101–1000 1001–5000 5001–10000 >10000 und die Vergleichbarkeit erhöhen. Es ist zu hoffen, dass Anzahl Kassen 152 17 60 41 17 17 damit eine bisher von allzu vielen Vermutungen und Ø gewichtet (CHF) 185 443 381 258 207 161 Ø ungewichtet (CHF) 318 468 366 289 211 184 Median (CHF) 236 388 304 220 181 173 Minimalwert (CHF) 55 55 57 55 70 173 Maximalwert (CHF) 1200 1200 1080 984 600 472 Schätzungen geprägte Frage endlich objektiv beantwortet werden kann. Die für die Umfrage gemachten Angaben lassen aber vermuten, dass schon viele Vorsorgeeinrichtungen über ihren Aufwand recht präzise im Bilde sind. Tabelle 1: Die Verteilung der erhobenen Verwaltungskosten pro Versicherten zeigt die breite Streuung auch innerhalb der einzelnen Grössenkategorien. Ein Unternehmen der Kantonalbanken 23 OBLIGATORIUM UND ÜBEROBLIGATORIUM DIE BEREITSCHAFT ZU FREIWILLIGEN VORSORGELEISTUNGEN Ergebnisse der Umfrage gutschriften für das BVG-Obligatorium erreichen Die berufliche Vorsorge der Schweiz geht weit über das 8,6 Prozent. Die Beiträge (Arbeitgeber und -nehmer) mit dem BVG festgelegte Obligatorium hinaus – zeitlich für die Risikovorsorge machen durchschnittlich 2,9 Pro- und finanziell. Finanziell in dem Sinne, das die über- zent aus. Daraus lässt sich schliessen, dass von der obligatorischen Leistungen die obligatorischen weit gesamten Altersvorsorge gemäss Umfrage-Universum übertreffen und zeitlich, weil die 2. Säule schon lange 60 Prozent auf die obligatorische und 40 Prozent auf vor In-Kraft-Setzung des BVG im Jahre 1985 für die die überobligatorische Vorsorge entfallen. Mehrheit der Erwerbstätigen bestand. Kommentar Die Frage, wie gross die überobligatorischen Leistungen Es ist eine der markant unterschätzten Qualitäten der im Vergleich zu den obligatorischen tatsächlich sind, beruflichen Vorsorge der Schweiz, dass sie insbeson- lässt sich nicht einfach beantworten. Die offizielle Pen- dere im Bereich der autonomen Kassen zu einem we- sionskassenstatistik gibt keine Hinweise auf die Auf- sentlichen Teil freiwillig erfolgt und die gesetzlichen teilung beispielsweise des Vermögens in einen obliga- Mindeststandards oft massiv überschreitet. Das gilt so- torischen und einen vor- und überobligatorischen Teil, wohl für die privaten wie die öffentlichen Kassen. Der obwohl dazu diverse Schätzungen kursieren. Gesetzgeber hat die hier erbrachten freiwilligen Vorleistungen insgesamt jedoch wenig honoriert und auch In der Umfrage wurde deshalb erhoben, wie hoch die in der BVG-Revision die überobligatorische Vorsorge totalen Jahresbeiträge für die Altersvorsorge in Prozent einer zunehmend strengen Reglementierung unter- der massgebenden AHV-Lohnsumme sind und wie viel worfen (beispielsweise Anlagen oder Teilliquidation). Es davon als Spargutschriften auf das BVG-Obligatorium stellt sich die Frage, ob damit das unternehmerische entfällt. Zusätzlich wurde gefragt, welches der Satz für Engagement und die Motivation für freiwillige Leistun- die Risikobeiträge sind, wiederum in Prozent der AHV- gen nicht langfristig gefährdet werden. Das erreichte Lohnsumme. Leistungsniveau der Pensionskassen ist keineswegs für alle Zeiten gesichert, es mutwillig aufs Spiel zu setzen, Im Durchschnitt betragen die Jahresbeiträge 14,2 Pro- wäre sozialpolitisch mehr als töricht. zent der massgebenden AHV-Lohnsumme; die SparErgänzende Informationen: Jahresbeiträge im Rahmen der massgebenden AHV-Lohnsumme Altersvorsorge/Sparteil Total 14.2% 132 Nennungen Anteil BVG-Obligatorium 8.6% 78 Nennungen Anteil Überobligatorium 5.1% 78 Vergleiche 2.9% 112 Nennungen Risikovorsorge Tabelle 1: Die ermittelten, durchschnittlichen Beiträge für die berufliche Altersvorsorge (ohne Risikoteil) gemessen am massgeblichen AHV-Lohn betragen 14,2 Prozent. Davon entfallen rund 40 Prozent auf den überobligatorischen Teil. 24 Swissca Portfolio Management AG Pensionskassenstatistik des BfS (http://www.statistik.admin.ch) RÜCKTRITTSALTER WUNSCH UND WIRKLICHKEIT Ergebnisse der Umfrage Kommentar Die Frage nach dem reglementarischen Rentenalter Das Thema Rücktrittsalter ist von grosser politischer und ergab keine überraschenden Zahlen. Die ermittelten sozialer Bedeutung. Die in der Baubranche und dem Grössen liegen sehr nahe beim AHV-Rentenalter, mit Baunebengewerbe entbrannten Arbeitskämpfe um ver- welchem die berufliche Vorsorge koordiniert ist. Für traglich zugesicherte, frühe Pensionierungen (vor dem Männer beträgt der Durchschnitt 64,2 (AHV-Renten- gesetzlichen AHV-Rentenalter) belegen dies mit aller alter 65), für Frauen 63,1 (AHV-Rentenalter 64 ab dem gewünschten Deutlichkeit. Die von Bundesrat Couchepin 1.1. 2005) Jahre. Die Zahlen sind gegenüber der Um- 2003 lancierten Überlegungen für ein AHV-Rentenalter frage 2002/03 praktisch unverändert. 67 und die damit entfachte landesweite und überaus heftig geführte Kontroverse zeigten auf, welche schwer Allerdings haben sich in den vergangenen Jahren die zu vereinbarenden Positionen und Entwicklungen hier gesetzlichen sowie reglementarischen Grundlagen und einer Lösung zugeführt werden müssen. die Realität immer weiter auseinander entwickelt. Die Mehrheit der Vorsorgeeinrichtungen bietet heute die Die Erwerbstätigen haben mehrheitlich den Wunsch, sich Möglichkeit einer vorzeitigen Pensionierung an. Der möglichst frühzeitig pensionieren zu lassen, andererseits Rentenvorbezug resp. eine Teilaufgabe der Erwerbstä- sind die damit verbundenen Kosten immer schwerer zu tigkeit ist gemäss Angaben der Umfrageteilnehmer im tragen. In der AHV sind es die steigende Lebenserwar- Durchschnitt (Frauen und Männer) bereits ab Alter 59 tung und die tiefen Geburtenziffern, welche tendenziell möglich. Rund die Hälfte (49 Prozent) der Versicherten eher eine Erhöhung des Rentenalters nahe legen; in der machen in den entsprechenden Pensionskassen davon beruflichen Vorsorge sind es ebenfalls die steigende Gebrauch. Es scheint jedoch, dass die Tendenz zu einer Lebensdauer, zusätzlich aber auch die verschlechterte weiteren Zunahme der Frühpensionierungen sich zu- Finanzierungssituation, welche den Wünschen der Ver- mindest abgeflaut hat. Nur ein Drittel der Antwortenden sicherten entgegenstehen. meint, noch eine Zunahme beobachten zu können. Angesichts der demografischen und finanziellen EntErgänzend wurde in der Umfrage auch erhoben, ob die wicklung fällt es sowohl in der 1. wie der 2. Säule ohne Versicherten die Möglichkeit zu besonderen Einzahlun- Beitragssteigerungen immer schwerer, die gewünschten gen zur Verhinderung von Rentenkürzungen bei Früh- frühen Pensionierungen zu finanzieren. Die geplanten pensionierungen haben. Dies wurde in einer Mehrheit Einschränkungen bei der Publica sind dafür ein gutes der Fälle (57 Prozent) bestätigt. Beispiel. Ein weiterer Ausbau heutiger Regelungen dürfte nur noch in speziellen Branchen mit besonders hohen körperlichen oder sonstigen Belastungen während des Erwerbslebens in Frage kommen. Rentenalter: private und öffentliche Kassen Männer Frauen Private Kassen (127 Antworten) 64.4 63.0 Öffentliche Kassen (42 Antworten) 63.5 63.2 26 Swissca Portfolio Management AG Es ist auch anzunehmen, dass die von den Arbeitgebern Rentenalter initiierten Frühpensionierungen im Rahmen von Restrukturierungen künftig weniger zahlreich ausfallen dürften, �� �� ���� ���� ���� fehlen doch auch dafür die früher noch reichlich vorhandenen freien Mittel in den Vorsorgeeinrichtungen. Das Thema wird weiterhin von grosser Aktualität sein. ���� ����������� ������������� ������ �� ����� ������������������������� �������������������� ������������� ��������������� ����������� ��������� ���������������� ��������������� Grafik 1: Zwischen dem gesetzlichen AHV-Rentenalter und dem reglementarischen Rentenalter bei den erfassten Vorsorgeeinrichtungen besteht nur eine geringe Differenz. Erstaunlich tief liegt der ermittelte Durchschnitt für den frühestmöglichen Zeitpunkt einer vorzeitigen Pensionierung. Ein Unternehmen der Kantonalbanken 27 TECHNISCHER ZINSSATZ TIEFERE SÄTZE WÄREN WÜNSCHENSWERT Ergebnisse der Umfrage Die vergangenen Jahre haben zu historischen Tiefst- Die Umfrage ergab für den Verlauf des Jahres 2004 ständen beim Zins geführt und damit die Frage aufge- einen leichten Rückgang des durchschnittlich verwen- worfen, ob die verwendeten technischen Zinssätze noch deten technischen Zinses von 3,8 auf 3,6 Prozent. Das den Realitäten entsprechen. Als üblich galten in den relativ tiefe Niveau erstaunt, ist doch eine Senkung in vergangenen zwei Jahrzehnten rund 4 Prozent. der Regel mit einem substanziell höheren Kapitalbedarf verbunden. Auf der anderen Seite führt die Senkung Eine Senkung des technischen Zinses ist wie oben er- des technischen Zinssatzes zu einer stabileren finan- wähnt automatisch mit einer Erhöhung des Deckungs- ziellen Ausgangslage. Die Praxis zeigt, dass die meisten kapitals zur Finanzierung der versprochenen Leistungen Kassen einen technischen Zinssatz von 4 Prozent, einige verbunden, weil sich der erwartete Zinsertrag verrin- von 3,5 Prozent für die Berechnung der Rentner- gert. Auch wenn die Notwendigkeit einer Anpassung Deckungskapitalien anwenden. Einige Kassen der öffent- unbestritten ist, setzt eine Verringerung deshalb ausrei- lichen Hand operieren sogar noch mit 4,5 Prozent. Auch chende freie Mittel oder zusätzliche Beiträge voraus. wenn seit 2002 einige Vorsorgeeinrichtungen begonnen Angesichts der noch immer angespannten Finanzierungs- haben, ihre technische Verzinsung zu reduzieren, er- situation der meisten Kassen ist dafür der jetzige Zeit- scheinen uns die Umfrageergebnisse doch etwas frag- punkt deshalb ungünstig. Als Faustregel gilt, dass eine würdig. Vermutlich haben einige Kassen hier den Zins- Herabsetzung des technischen Zinses um ein halbes satz für die Verzinsung der Altersguthaben angegeben. Prozent zu einer Erhöhung des Deckungskapitals um 5 Prozent führt. In Fachkreisen aber auch den Medien Kommentar wird das Thema häufig aufgegriffen. Es wird in diesem Für die Berechnung des notwendigen Deckungskapi- Zusammenhang kritisiert, dass ein langfristig zu hoher tals der Rentner sowie die Freizügigkeitsleistungen der technischer Zins zu einer Umverteilung von den Beitrags- Aktiven im Leistungsprimat wird – nebst der Wahl der zahlern zu den Rentnern führt. Sterblichkeitsgrundlagen – ein technischer Zinssatz zugrunde gelegt. Je tiefer dieser angesetzt wird, desto Der technische Zins kommt auch bei der Berechnung des höher fällt das notwendige Deckungskapital aus. Die Umwandlungssatzes zur Anwendung. Bei der Neufest- Kassen haben also wenig Interesse, den aktuellen tech- legung des Umwandlungssatzes im Rahmen der 1. BVG- nischen Zinssatz zu reduzieren. Andererseits sollte der Revision wurde aber im Gegensatz zu 1985, als von 3,5 technische Zins nicht zu weit von der langfristig zu er- Prozent ausgegangen wurde, neu ein Satz von 4 Prozent zielenden Rendite entfernt sein, weil sonst Zusatzbei- zugrunde gelegt. Wäre der Gesetzgeber bei 3,5 Pro- träge geleistet oder die Leistungen gesenkt werden zent geblieben, hätte die Senkung des Umwandlungs- müssen. Ausserdem schreibt die Verordnung zum Frei- satzes noch stärker ausfallen müssen. zügigkeitsgesetz eine Zinsbandbreite zwischen 3,5 und 4,5 Prozent für die Berechnung der Freizügigkeitsleistung vor (FZV Art. 8). 28 Swissca Portfolio Management AG DER BVG-MINDESTZINS K APITALMARKT UND SOZIALPOLITIK Ergebnisse der Umfrage «Rentenklaus» lanciert wurde, das noch heute in den In der Umfrage wurde die Höhe der Verzinsung der Schlagzeilen erscheint. Die Festlegung des Mindest- Altersguthaben getrennt im obligatorischen und im zinses liegt in der Kompetenz des Bundesrates, der je- überobligatorischen Bereich erhoben und zudem der doch davon seit In-Kraft-Setzung des BVG 1985 bis zum Satz bei umhüllenden Einrichtungen (Obligatorium und Jahr 2002 nie Gebrauch machte und den Mindestzins Überobligatorium in einer Kasse) erfasst. unverändert bei 4 Prozent beliess. Bemerkenswert ist die starke Absenkung der Zinsen von In der Zwischenzeit hatte sich die Situation auf den 2003 auf 2004 im Obligatorium. Sie folgt damit dem Finanzmärkten jedoch mehrfach grundlegend geän- gesetzlichen Minimum, das von 3,25 Prozent für 2003 dert, Anlass zu einer Anpassung des Satzes schien je- auf 2,25 Prozent für 2004 verringert wurde. Im Über- doch nicht zu bestehen. So waren die Märkte zu Beginn obligatorium, wo die Kassen an keine gesetzlichen Vor- der 90er-Jahre geprägt durch eine starke Inflation mit gaben gebunden sind, haben die teilnehmenden Vor- gleichzeitig hohen Nominalzinsen, während in der sorgeeinrichtungen 2003 im Durchschnitt bereits tiefere zweiten Hälfte des Jahrzehnts das Zinsniveau parallel Sätze (2,79 Prozent) angewendet als im Obligatorium mit der rückläufigen Teuerung stark zurückging, gleich- gesetzlich vorgeschrieben waren, 2004 lagen sie mit zeitig jedoch die Aktienbörsen während mehrerer Jahre 2,28 Prozent knapp darüber. Die Ergebnisse lassen haussierten und damit den Vorsorgeeinrichtungen durchaus den Schluss zu, dass die gesetzlichen Mindest- weiterhin eine gute und problemlose Verzinsung der vorgaben wohl zu hoch angesetzt wurden und nicht der Vorsorgekonten erlaubte. In beiden Perioden reagierte tatsächlichen finanziellen Leistungsfähigkeit der Vor- der Bundesrat nicht. sorgeeinrichtungen entsprochen haben. Die Notwendigkeit zu einer Anpassung war aber vor Kommentar zwei Jahren unübersehbar, als die Börsenkurse jäh nach Als im Sommer 2002 der Bundesrat eine Senkung des unten gingen und das Zinsniveau weiterhin auf tiefem Mindestzinses für die berufliche Vorsorge in Aussicht Niveau verharrte. Der Satz von 3,25 Prozent für 2003 stellte, brach landesweit eine überaus hitzige Debatte wurde nach Abflauen der hitzigen Diskussion zumindest aus, in deren Verlauf das eingängige Schlagwort des in Fachkreisen als angemessen taxiert und nicht mehr länger in Frage gestellt. Vom Mindestzins gemäss BVG-Verordnung 2 (BVV 2) Zinsen für Sparkapitalien zu unterscheiden ist der technische Zins. Er dient den Kassentyp 2003 2004 Vorsorgeeinrichtungen zur Berechnung künftiger Ver- Umhüllende Kassen 3.25% 2.61% bindlichkeiten. Seine Festsetzung wird bestimmt durch Obligatorium 3.39% 2.40% Annahmen über die langfristige Entwicklung der Ka- Überobligatorium 2.79% 2.28% pitalmarktzinsen. Während also der Mindestzins die Tabelle 1: Die Senkung des gesetzlichen Mindestzinses von 2003 auf 2004 haben die Vorsorgeeinrichtungen weitgehend nachvollzogen. Das zeigt sich insbesondere im obligatorischen Bereich, wo der Rückgang mit rund 1 Prozentpunkt der gesetzlichen Vorgabe ziemlich genau entspricht. 30 Swissca Portfolio Management AG aktuelle Zinslage widerspiegelt, sollte der technische Zins eine Prognose über deren künftige Entwicklung enthalten. Beim Mindestzins zu berücksichtigen ist, dass die Vorsorgeeinrichtungen durchaus höhere Zinsen gutschreiben können, falls ihnen das möglich ist; im Rahmen des BVG-Obligatoriums dürfen sie jedoch nicht unter diesen Satz gehen. Eine Ausnahme dazu bilden lediglich Sanierungsmassnahmen, welche ab 1.1. 2005 eine Unterschreitung um 0,5 Prozent während fünf Jahren erlauben (vorausgesetzt, es wird kein Referendum ergriffen). Die sehr wirksame Sanierungsmassnahme einer tieferen Verzinsung wurde gemäss Umfrage übrigens wenig in Anspruch genommen: Die Verzinsung der Altersguthaben erfolgte im Wesentlichen zum BVG-Minimalzinssatz oder höher. Im Jahre 2003 finden sich 7 Kassen mit einer tieferen Verzinsung als dem BVG-Minimalzins, wovon eine Kasse von der zulässigen 0-Verzinsung Gebrauch machte (für den überobligatorischen Teil). Im Jahre 2004 weisen 5 Kassen eine tiefere Verzinsung auf, eine davon mit 0-Verzinsung (überobligatorisch). Sämtliche Kassen befanden sich in einer Unterdeckung. Ein Unternehmen der Kantonalbanken 31 UMWANDLUNGSSATZ VERSICHERUNGSTECHNIK UND POLITIK Ergebnisse der Umfrage Für die umhüllenden Kassen ergeben sich mit einem Im Rahmen der 1. BVG-Revision wurde eine schrittweise Durchschnitt von 7,1 Prozent für Männer und 7,0 Pro- Herabsetzung des BVG-Umwandlungssatzes beschlos- zent für Frauen Werte, die vom Gesetz nur wenig ent- sen. Dies betrifft nur den obligatorischen Bereich; im fernt sind. Zwischen 2003 und 2004 haben sich keine Überobligatorium können die Vorsorgeeinrichtungen Änderungen ergeben. den Satz frei bestimmen. Bei den so genannt umhüllenden Kassen, welche Obligatorium und Überobligato- Grössere und markante Abweichungen vom Minimum rium in derselben Einrichtung durchführen, kann der zeigen sich dort, wo das Überobligatorium getrennt gewählte Satz ebenfalls vom Mindestsatz abweichen, durchgeführt wird. Bei diesen Kassen wurden für 2004 sofern nachgewiesen werden kann, dass im Obligato- auch grössere Senkungen vorgenommen. Für die Männer rium die BVG-Mindestvorschrift erfüllt ist. Die Mindest- galten 2003 noch durchschnittlich 6,9 Prozent, für 2004 höhe des Umwandlungssatzes beträgt für 2004 noch lediglich noch 6,4 Prozent. Für Frauen lauten die ent- 7,2 Prozent. sprechenden Daten 6,8 und 6,2 Prozent. Kommentar Leider ist die Datenbasis für die Angaben beim überobligatorischen Bereich mit rund einem Dutzend Ant- Umwandlungssätze in umhüllend geführten Kassen (Anzahl Nennungen) Regl. Rentenalter 2003 Männer 2004 2003 Frauen 2004 62 6.92% (9) 6.86% (9) 7.05% (20) 6.91% (20) 63 7.00% (19) 7.02% (18) 7.09% (52) 7.03% (52) 7.20% (9) 7.16% (8) 7.06% (24) 7.01% (25) 64 65 7.12% (78) 7.04% (79) wortenden recht schmal. Sie sind trotzdem bemerkenswert, ergeben sie doch Werte, welche bereits für den jetzigen Zeitpunkt teilweise deutlich tiefer liegen, als die vom Gesetzgeber in der BVG-Revision nach Ablauf der 10-jährigen Übergangsfrist vorgesehenen 6,8 Prozent für den obligatorischen Teil. Es ist offensichtlich, dass das Parlament die technischen Tabelle 1: In den umhüllend geführten Pensionskassen liegen die durchschnittlich ermittelten Umwandlungssätze unter dem gesetzlichen Minimum für das Obligatorium. Notwendigkeiten, wie sie sich mit der weiterhin steigenden Lebenserwartung ergeben, in der BVG-Revision Umwandlungssätze im überobligatorischen Bereich (Anzahl Nennungen) nicht berücksichtigt hat und aus wohlgemeinter, aber letztlich unangebrachter Rücksichtnahme wohl auch nicht berücksichtigen wollte. Eine nochmalige parla- Regl. Rentenalter Männer 2003 2004 62 63 5.50% (1) 64 65 6.86% (12) 6.44% (13) Frauen 2004 mentarische Behandlung dieser Frage ist auch im Lichte 7.20% (1) 7.20% (1) der Umfrageergebnisse unausweichlich. Eine von der 6.71% (5) 5.73% (6) Sozialkommission des Ständerats bereits eingebrachte 6.62% (3) 6.10% (4) Motion entspricht dieser Einsicht. 7.00% (2) 7.00% (2) 2003 Tabelle 2: Die von den antwortenden Kassen im überobligatorischen Bereich angegebenen Umwandlungssätze weisen darauf hin, dass die gesetzlichen Vorgaben weit entfernt sind von den technischen Notwendigkeiten und auch die in der 1. BVG-Revision beschlossenen Anpassungen bei weitem nicht ausreichen. 32 Swissca Portfolio Management AG ANLAGESTR ATEGIE KEIN VER ÄNDERTES ANLAGEVERHALTEN BEI EINER UNTERDECKUNG Ergebnisse der Umfrage Es fällt auf, dass die alternativen Anlagen noch immer Vergleicht man die Aufteilung der Vermögenswerte eine nur marginale Bedeutung haben. Immerhin liegt (Aktiven) per Ende 2003 mit dem Stand vor zwei Jahren der Hedge Funds-Anteil von 10 Prozent der Kassen bei (Resultate der 3. Swissca Umfrage mit ähnlichen Teil- rund 5 Prozent. Beim Grossteil fehlen Hedge Funds nehmern), hat sich das Bild nicht sehr stark verändert jedoch vollständig. Der ermittelte Maximalwert beträgt (vgl. Tabelle 1). Auch der durchschnittliche Anteil der 8,8 Prozent. Aktien blieb stabil und liegt weiterhin bei 25 bis 30 Prozent.1 Die im ungewichteten Durchschnitt gewählte In Tabelle 2 ist festzustellen, dass der Ist-Wert der Aktien Anlagestrategie erscheint im Vergleich zur Risikofähig- nur wenig unter dem angestrebten Zielwert liegt. Zudem keit (bei einem Deckungsgrad von 104 Prozent resp. bei fällt auf, dass die Liquiditätshaltung mit einem Anteil von Wertschwankungsreserven von 9 Prozent) doch eher als 6,8 Prozent dem Doppelten des Ziels von 3,4 Prozent aggressiv. Um die anspruchsvollen Renditeziele zu er- entspricht. Hingegen ist man bei den Schweizer Obliga- reichen, können die Vorsorgeeinrichtungen jedoch auf tionen rund 3 Prozent unter der Zielgrösse. Vermutlich Aktienanlagen nicht verzichten. liegt der Grund dafür in der erwarteten Zinserhöhung. Die Kassen verzichteten darauf, auslaufende Bonds oder Couponserträge wieder anzulegen. Der Blick auf Veränderung der Struktur der Aktiven zwischen Ende 2001 und Ende 2003 Allokation in % die Kolonne Maximalwerte zeigt, dass von den Kassen vereinzelt sehr extreme Strategien gefahren werden. 31.12.01 IST 31.12.03 IST Flüssige Mittel 6.6 6.8 Kommentar Forderungen beim Arbeitgeber 2.1 1.9 Die richtige Wahl der Anlagestrategie ist entscheidend Aktien und sonstige Beteiligungen beim AG 0.5 0.5 für die finanzielle Situation einer Kasse. Vor allem Kassen 28.1 27.1 mit einem hohen Anteil an älteren versicherten Aktiven 9.9 10.4 sowie vielen Rentnern weisen im Verhältnis zur ver- Aktien Inland 15.8 14.2 sicherten Lohnsumme ein hohes Kapital aus; Mass- Aktien Ausland 12.1 11.3 nahmen bei den Anlagen – z. B. eine Reduktion der Liegenschaften 16.8 17.0 Verzinsung oder die Korrektur der Anlagestrategie – Hypotheken 4.6 3.5 wirken sich stärker und schneller aus als Änderungen Hedge Funds 0.3 0.8 der Beiträge der versicherten Aktiven. Private Equity 0.4 0.3 Andere Alternative Anlagen 0.4 0.5 Mischvermögen 1.0 3.2 Übrige Aktiven 2.0 2.6 Obligationen in CHF Obligationen in Fremdwährungen Tabelle 1: Trotz den markanten Vorgängen auf den Kapitalmärkten zeigt die durchschnittlich ermittelte Struktur der Anlagen nur geringe Verschiebungen. Bemerkenswert ist insbesondere die Stabilität bei den Aktienportefeuilles. 1 34 Es ist zu vermuten, dass Kassen mit einem Deckungsgrad von deutlich über 100 Prozent eine aggressivere Anlagestrategie als Kassen mit einem ungenügenden Deckungsgrad wählen könnten. Der Vergleich der effektiven Aktienquote per Ende 2003 mit dem Deckungsgrad Die dieses Jahr veröffentlichten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BfS) zeigten für Aktien Inland per Ende 2002 einen Wert von 11,7 resp. Aktien Ausland einen Wert von 12,7 Prozent. Unter Berücksichtigung der steigenden Börse im 2003 ist das Swissca-Sampel im Vergleich zur Vollerhebung des BfS sehr repräsentativ. Swissca Portfolio Management AG bestätigt diese Annahme nicht (vgl. Grafik 1). Es ist keine Struktur der Aktiven per 31.12.2003 Korrelation messbar – auch nicht, wenn aus dem Sampel die Kassen mit einem öffentlich-rechtlichen Arbeitgeber Allokation in % ausgeschlossen werden, da diese teilweise eine andere IST 31.12.03 SOLL MAX IST finanzielle Ausgangslage haben. Dies zeigt, dass sich Flüssige Mittel 6.8 3.4 71.0 die Risikofähigkeit einer Pensionskasse nicht nur aus dem Forderungen beim Arbeitgeber 1.9 1.4 35.0 aktuellen Deckungsgrad ableiten lässt, sondern abhän- Aktien und sonstige Beteiligungen beim AG 0.5 0.3 27.8 Obligationen in CHF 27.1 30.0 90.0 Obligationen in Fremdwährungen 10.4 10.5 30.0 Aktien Inland 14.2 14.6 40.7 Aktien Ausland 11.3 12.7 40.0 Liegenschaften 17.0 16.6 60.0 Hypotheken 3.5 3.8 24.7 gig von weiteren Variablen wie Alterstruktur, Anlagehorizont, Liquiditätsanforderungen, Zielrendite, Reserven, usw. ist. Die Umfrage bildet zudem eine Bestandesaufnahme zu einem definierten Zeitpunkt und erlaubt nur bedingt eine dynamische Betrachtung. Hedge Funds 0.8 1.1 8.8 Ergänzende Informationen: Private Equity 0.3 0.3 17.0 Pensionskassenstatistik des BfS Andere Alternative Anlagen 0.5 0.5 17.0 (http://www.statistik.admin.ch) Mischvermögen 3.2 2.7 100.0 Übrige Aktiven 2.6 1.8 97.0 Tabelle 2: Der Ist-/Soll-Vergleich gibt interessante Aufschlüsse auf die zu erwartenden Anlageaktivitäten der Vorsorgeeinrichtungen, insbesondere in jenen Bereichen, in denen markante Differenzen zu erkennen sind wie beispielsweise bei der Liquiditätshaltung oder dem Obligationenbestand. Die Kolonne mit den Maximalwerten zeigt, dass teilweise extreme Strategien gefahren werden. �� �� ��������� ��� Korrelation des Deckungsgrades mit der effektiven Aktienquote Ende 2003 �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� �� � � �� �� �� ��� ��� ��� ��� � �� �� � ��� � ���� ��� Grafik 1: Die nahe liegende Vermutung, dass eine deutliche Korrelation zwischen Deckungsgrad und Anlagestrategie besteht, konnte nicht bestätigt werden. Eine mögliche Erklärung spezifisch für die Aktienanlagen könnte sein, dass deren relativer Anteil von zahlreichen anderen Grössen mit beeinflusst wird, welche insgesamt mindestens ebenso wichtig sind wie der Deckungsgrad. Ein Unternehmen der Kantonalbanken 35 DECKUNGSGR AD BESSER, ABER VIELFACH NOCH NICHT GUT GENUG Ergebnisse der Umfrage Zu unterscheiden ist aufgrund der unterschiedlichen Als Folge der grossen Verluste an den Aktienmärkten gesetzlichen Vorgaben zwischen öffentlich-rechtlichen und dem anhaltend tiefen Zinsniveau war in den Jahren und privaten Kassen. Bei den privaten Kassen erhöhte 2001 und 2002 der Deckungsgrad der Vorsorgeeinrich- sich der durchschnittliche Deckungsgrad von 104 auf tungen das zentrale Thema in der beruflichen Vorsorge. 108 Prozent, bei den teilnehmenden öffentlichen Kassen Die Erholung der Börsen 2003 hat wesentlich zur Ent- von 90 auf 93 Prozent, allerdings mit einer sehr grossen spannung der Lage beigetragen. Zudem hat der vom Schwankungsbreite von 40 bis 125 Prozent. Bundesrat tiefer gesetzte Mindestzins den Druck auf die Vorsorgeeinrichtungen gemildert. Während 22 Prozent der privaten Kassen einen Deckungsgrad von unter 100 Prozent ausweisen, sind es bei Dies schlägt sich in den Antworten der Umfrage deutlich den öffentlichen 61 Prozent. Immerhin: Knapp 40 Prozent nieder. Der Deckungsgrad erhöhte sich gegenüber dem der Kassen der öffentlichen Hand weisen doch einen Vorjahr von durchschnittlich 100 auf 104 Prozent. De- Deckungsgrad von über 100 Prozent auf! ckungsgrade von über 110 Prozent sind wieder vermehrt zu beobachten. Allerdings wäre bei der von den teil- Dank der jetzt einheitlichen Definition des Begriffs nehmenden Kassen angegebenen durchschnittlichen «Deckungsgrad» haben die Zahlen eine erhöhte Zu- Aktienquote von 25 bis 30 Prozent ein Deckungsgrad von verlässigkeit. Zu beachten ist, dass diese Definition 115 bis 120 Prozent notwendig, um über ausreichende Wertschwankungsreserven einschliesst. Das bedeutet, Reserven zu verfügen. Die Finanzierungssituation ist also dass bei einem Deckungsgrad von 100 Prozent keine wieder deutlich besser, aber noch nicht befriedigend. Reserven vorhanden sind. Kommentar Die teilweise schlechtere Finanzierungssituation bei den Entwicklung Deckungsgrad (ungewichtet, in % der antwortenden Kassen) öffentlichen Kassen hat eine Reihe von Gründen. Der ��� ��� frage hat die Ursachen detailliert erfasst und kommt zu �� �� �� ��� �� ��� �� �� �� �� ��� ��� �� �� �� �� �� �� ��� � ���� � � � ��� � niveau ohne ausreichende Finanzierung): 45% • Andere Gründe: 52% � �� ������ �� ����� ����������������������������� ����������������������������� �������� �������� ����� ������������������������� ������������������������� Grafik 1: Der Börsenaufschwung 2003 hat zu einer merklichen Verbesserung der Finanzierungssituation der Vorsorgeeinrichtungen beigetragen. Die privaten Kassen weisen zwar in der Regel wieder einen positiven Deckungsgrad auf, in der Mehrheit der Fälle ist er aber noch zu tief, um die eingegangenen Schwankungsrisiken genügend ausgleichen zu können. (42/42/117/119 Nennungen) 36 • Zieldeckungsgrad unter 100 Prozent: 21% • Reglement (beispielsweise vorgegebenes Leistungs- �� � �� folgenden Ergebnissen (Mehrfachnennungen möglich): • Restriktive Vorgaben für die Anlagestrategie: 15% �� �� Einbruch der Aktienkurse ist nur einer davon. Die Um- Swissca Portfolio Management AG Aus den Bemerkungen der Umfrageteilnehmer kann festgestellt werden, dass die Unterdeckung auf einer anderen Situationsbeurteilung in früheren Jahren beruht. Heute sucht man bei vielen Kassen aktiv nach Lösungen. Ob die öffentlichen Kassen grundsätzlich voll auszufinanzieren sind, ist umstritten. Ziel sollte sein, die Situation zumindest zu stabilisieren. Das setzt auch die Verzinsung der Deckungslücke voraus. Ist diese Voraussetzung nicht erfüllt, besteht die Gefahr, dass die Situation sich weiter verschlechtert und wachsende Lasten auf künftige Generationen abgeschoben werden. Obschon wir das Total der Leistungen des Arbeitgebers nicht kennen, ist es unter diesen Voraussetzungen erstaunlich, dass nur 7 Kassen (20 Prozent) angeben, dass diese Lücke voll oder zumindest teilweise verzinst wird. Ein Unternehmen der Kantonalbanken 37 PERFORMANCE GROSSE LEISTUNGSUNTERSCHIEDE BEIM DRITTEN BEITR AGSZAHLER Ergebnisse der Umfrage wurde beispielsweise beim Minimalwert von –3,5 Pro- Die Daten für die Performanceentwicklung der letzten zent im 2003 festgestellt. Diese Kasse war im Vorjahr Jahre zeigen ein aussagekräftiges Bild der Ereignisse über dem Durchschnitt. auf dem Kapitalmarkt seit dem Jahr 2000. Nach dem Höhepunkt von 1999 mit einem Durchschnitt von 8,6 Pro- Neben den Durchschnitten interessiert natürlich auch, zent folgte in den anschliessenden Jahren ein rasanter welche Entwicklung die einzelne Kasse entsprechend Absturz bis auf durchschnittlich minus 5,1 Prozent 2002 ihrer individuellen Strategie in diesen ereignisreichen und eine deutliche Erholung 2003 auf wiederum be- Jahren durchlaufen hat. Die Swissca hat dazu für die achtliche 7,3 Prozent (vgl. Grafik 1). 2003 haben die Jahre 2002/2003 eine Korrelationsanalyse erstellt (vgl. meisten Kassen ihr Performanceziel wohl erreicht und Grafik 2). Fazit: Kassen, welche 2002 eine überdurch- auch ihre finanzielle Ausgangslage wieder verbessert. schnittliche Performance ausgewiesen haben, lagen 2003 tendenziell darunter. Diese Tendenz deutet – wie Auffallend ist der Extremwert von 31,6 Prozent im 1999. auch bereits im Kapitel «Anlagestrategie» festgestellt – Da handelt es sich doch eher um einen Ausreisser. Der darauf hin, dass die gewählte Asset Allocation in der zweitbeste Wert betrug 1999 noch (ebenfalls beacht- Regel durchgehalten wurde. Mit anderen Worten: Be- liche) 16 Prozent! Die Kasse mit den hohen 31,6 Prozent stehende Aktienportefeuilles wurden im Grossen und hat übrigens in den folgenden 3 Jahren unter dem Ganzen weiter geführt. Im Jahr 2002 wurden die Kassen Durchschnitt abgeschnitten. Da der Wert des MSCI mit einem hohen Aktienanteil bestraft respektive 2003 World im 1999 zwischen 40 und 50 Prozent anstieg, ist dafür belohnt – und umgekehrt. Und es gibt auch die eine solche Super-Performance denkbar. Ähnliches Kassen, die trotz den vom Kapitalmarkt her unterschiedlichen Jahren zweimal eine im Peergroup-Vergleich klar überdurchschnittliche resp. unterdurchschnittliche Performance erwirtschafteten. Die Gründe für ein schlech- Performance auf Gesamtvermögen in % (1999–2003) ��� ���� ��� ��� ��� zu suchen, sondern können auch in den Rahmenbedin- ��� gungen liegen, z. B. eine nicht verzinste Unterdeckung, ��� Restriktionen bei den Anlagemöglichkeiten oder eine ��� notwendige hohe Liquiditäts-Haltung bei einer Rentner- ���� �� ��� ��� �� ���� ���� tes Abschneiden sind nicht nur im Portfolio Management ��� ��� ��� �� ���� ���� ���� ���� ����� ���� ���� ����� ���� ���� ���� ���� ���� ����������� ���� ���� ���������� ���� ���� ����������� Grafik 1: Die Balken zeigen die markante Wellenbewegung der Performanceentwicklung zwischen 1999 und 2003 auf. Die Gewinne von 2003 konnten die Verluste der Vorjahre teilweise, aber noch nicht vollständig ausgleichen. Zudem mussten die Vorsorgeeinrichtungen auch in den Jahren mit ausgeprägter Minusperformance ihren Versicherten die gesetzliche Mindestverzinsung ausrichten. Standen dafür keine freien Mittel zur Verfügung, ist die Finanzierungssituation noch immer unbefriedigend. 38 Swissca Portfolio Management AG kasse. Kommentar Erwirtschaften Kassen mit einem hohen Deckungsgrad eine bessere Performance als Kassen mit einem tiefen Deckungsgrad? Eine rudimentäre Auswertung bildet der ungewichtete Mittelwert der 5-Jahres-Performance der Kassen mit einem Deckungsgrad unter 100% verglichen mit dem der Kassen über 100%. Tatsächlich haben Kassen mit einem «positiven» Deckungsgrad in den letzten 5 Jahren gut 4 Prozentpunkte mehr erwirt- Performance auf Gesamtvermögen: Korrelationen der Resultate 2002 und 2003 schaftet. Wird jedoch eine Korrelationsanalyse durchgeführt, ist das Resultat nicht signifikant. Die Streuung �� der Ergebnisse der Kassen ist gross. Auch wenn man die das Gros der Resultate (5-Jahres-Performance) immer noch zwischen breit gestreuten 0 bis 20 Prozent. Der Vergleich der Aktienquote mit der Performance ergibt das nicht überraschende Resultat, dass Kassen mit einem per Ende 2003 tiefen Aktienanteil in den letzten 5 Jahren eine überdurchschnittliche Performance erwirtschafteten. Dieser Vergleich ist zwar etwas heikel, da wir die Veränderung der Asset Allocation über die letzten 5 Jahre nicht kennen. Das Umfrageresultat entspricht aber auch der Wertentwicklung der BVG-Indices von �� �� �� �� � � � �� � � �� � ���� ���� ��� Extremwerte als statistische Ausreisser betrachtet, liegt ����� �� � � �� � � � � � � �� �� �� ��� �� �� ��� ��� �� � � �� �� �� �� � � � �� � � �� � ���� ���� ��� Grafik 2: Auf der x-Achse ist die Performance 2002 angegeben, auf der y-Achse die Performance 2003. Im Quadranten links oben sind jene Kassen versammelt, welche eine Minusperformance 2002 (= unterdurchschnittliche Performance 2002) und eine positive Performance 2003 erzielten, rechts oben jene mit positiver Performance in beiden Jahren, links unten jene mit negativer Performance in beiden Jahren und rechts unten jene mit einem Plus 2002 und einem Minus 2003. Pictet. Auch hier liegt über 5 Jahre der BVG-25- vor dem BVG-40- resp. BVG-60-Index. Werden die Resultate jedoch über die letzten 10 oder 19 Jahre (seit Einführung BVG) verglichen, haben sich höhere Aktienanteile ausbezahlt. Ergänzende Informationen: Pensionskassenstatistik des BfS (http://www.statistik.admin.ch) Ein Unternehmen der Kantonalbanken 39 IMMOBILIEN STABILISIERUNG DER PORTFOLIO-VOLATILITÄT Ergebnisse der Umfrage Indirekte Immobilienanlagen bieten den Vorteil einer Rund 80 Prozent der antwortenden Pensionskassen kleineren Stückelung bzw. geringer Investitionsvolumina gaben an, dass sie sich von Investitionen in Immobilien- und weisen tiefere Transaktionskosten als Direktanlagen anlagen eine Verbesserung der Diversifikationseigen- aus. Mit geringem Investitionsvolumen lassen sich – schaften des Gesamtportfolios versprechen. Rund 70 anders als bei der Direktanlage – hohe Einzelobjekt- Prozent gaben zudem an, mit Immobilienanlagen eine risiken vermeiden. Der Traum von der liquiden Immobi- Steigerung der Rendite des Gesamtportfolios herbei- lienanlage hat sich mit ihnen jedoch nicht realisieren zuführen. Während die letztgenannte Dimension je lassen. Können die Handelsvolumen bei den grossen, nach der Performance der Wertschriftenanlagen unter- börsenkotierten Immobilienfonds noch als zufrieden schiedlich ausfällt, sticht die Risikosenkung im Gesamt- stellend bezeichnet werden, bleiben die Handelsvolu- portfolio mittels Beimischung von Immobilienanlagen in men der Aktien von Immobiliengesellschaften deutlich den meisten Fällen. hinter den gehegten Erwartungen zurück. Kommentar Unterschiedliche Diversifikationseigenschaften Direkte und indirekte Immobilienanlagen In hohem Masse entscheidend für die Investition institu- Direktanlagen in Wohnliegenschaften bilden die her- tioneller Anleger in Immobilienanlagen sind die Diver- kömmliche Investitionsform von institutionellen Investo- sifikationseigenschaften. Die Korrelationsmatrix für die ren im Immobilienmarkt. Als nachteilig wird der grosse Jahresrenditen (Total Returns, Tabelle 1) bestätigt für die Investitionsbedarf pro Einzelobjekt sowie der Manage- Schweiz das Ergebnis mehrerer Untersuchungen vor mentbedarf (Bewirtschaftungsaufwand) empfunden. allem aus dem angelsächsischen Raum, dass Direktanlagen am wenigsten mit Aktien- und Obligationenanlagen korrelieren und damit den höchsten Diversifikationseffekt ergeben. Korrelationskoeffizienten der Jahresrenditen (Total Returns) der Anlageklassen ab 1997 Mit gegenläufigem Verhalten gegenüber Aktienanlagen und weitgehender Unabhängigkeit gegenüber 1 Jahr Aktien Obliga- Immobi- ImmoAktien risikolos CH tionen lien direkt bilien- der ImmoCH (MFH) fonds bilienges. 1 Jahr risikolos 1.00 Aktien CH 0.08 1.00 –0.18 –0.28 1.00 0.22 –0.61 0.18 1.00 Immobilienfonds –0.28 0.07 0.64 –0.15 1.00 Aktien der Immobilienges. –0.31 0.47 0.11 –0.35 0.14 Obligationen CH Immobilien direkt (MFH) Obligationen (und damit Zinsunempfindlichkeit) bildeten Direktanlagen in Wohnliegenschaften eine optimale Diversifikationsmöglichkeit für ein aus Aktien und Obligationen bestehendes Wertschriftenportfolio. Sorgfältige Abwägungen bei der Auslagerung 1.00 von Immobilien im Direktbesitz Im Lichte der oben stehenden Ausführungen will die Tabelle 1: Die Tabelle zeigt für die indirekten Immobilienanlagen Erstaunliches: Sowohl Immobilienfonds als auch Aktien der Immobiliengesellschaften korrelierten leicht negativ mit den Direktanlagen in Wohnliegenschaften. Dafür korrelierten die Immobilienfonds stark mit Obligationen (sie sind zinssensitiv). Schliesslich zeigten die Aktien der Immobiliengesellschaften eine positive Korrelation mit Aktienanlagen. Dennoch lässt sich auch mit indirekten Immobilienanlagen eine Diversifikation in einem aus Aktien und Obligationen bestehenden Wertschriftenportfolio erzielen. 40 Swissca Portfolio Management AG Auslagerung von Immobilien im Direktbesitz in ein Sammelgefäss, an welchem nachher indirekt partizipiert wird, gut überlegt sein. Für eine Auslagerung genügend grosser und gut diversifizierter Immobilienvermögen sprechen jedenfalls nicht Diversifikationsüberlegungen Anleger hoch entwickelte Immobilienmärkte und sehr auf Stufe Gesamtportfolio. Ein allfälliger Verdruss über liquide indirekte Immobilienanlagen. Über 90 Prozent die interne oder externe Bewirtschaftung der Immobi- derjenigen Umfrageteilnehmer, die in Immobilien im lien im Direktbesitz kann angesichts der aufgezeigten Ausland investieren, gaben an, aus verständlichen Grün- Diversifikationseigenschaften jedenfalls nicht der allei- den nur indirekte Produkte zu berücksichtigen. Lediglich nige Auslöser einer Auslagerung sein. In der diesjäh- 3 Prozent der Pensionskassen mit Immobilienanlagen im rigen Umfrage geben denn auch nur 14 Prozent der Ausland gaben an, Direktinvestitionen zu halten oder Teilnehmer an, dass der Verdruss mit der Bewirtschaf- zu tätigen. tung der Direktanlagen der Auslöser für den Wechsel in indirekte Immobilienanlagen sei. Eine einfachere Gute Gründe sprechen für die Wiederentdeckung der Handhabe durch das Management wird als Haupt- in den Neunzigerjahren vernachlässigten und teilweise trumpf der indirekten Immobilienanlagen angesehen verschmähten Immobilien im Portfolio. Direktanlagen (60 Prozent Zustimmung). und indirekte Immobilienanlagen zeigen unterschiedliche Diversifikationseigenschaften. Mit den übrigen Unter- Unterschiedliche Pfade für den Weiterausbau scheidungsmerkmalen resultieren daher unterschiedliche des Immobilienvermögens Einsatzzwecke, auch abgestimmt auf die Grösse und In der Umfrage nannten 60 Prozent der Pensionskassen, Situation der jeweiligen Pensionskasse. Die Unterschiede dass sich ihre Immobilieninvestitionen im Nahbereich in den Diversifikationseigenschaften der Anlageklassen der Arbeitgeberfirma befinden. Nur 13 Prozent der Pen- zeigen aber auch, dass eine isolierte Optimierung der sionskassen gaben dagegen an, dass die Investitionen Wertschriftenanlagen ohne Einbezug der Immobilien- in Immobilien mehrheitlich in andere Wirtschaftsräume anlagen zu falschen Schlüssen über die wahre Risiko- als dem Standortgebiet der Arbeitgeberfirma und für exposition von Portfolios führen kann. unabhängige Drittnutzer erfolgen. Dies muss doch stark zum Nachdenken Anlass geben. Tatsächlich ist es denn auch um die geografische Diversifikation der Direktanlagen in den Pensionskassenvermögen nicht gut bestellt. Der enge Markt für Direktanlagen in der Schweiz lässt zudem den Umbau der Portfolios kaum zu. Mittlere, grosse und «reife» Kassen müssen sich zu Recht auch die Frage stellen, ob bei einer Immobilienquote von 15 Prozent bis 25 Prozent ein Weiterausbau der Immobilienanlagen in der Schweiz – ob direkt oder indirekt – die Home-Bias nicht auf ein gefährliches Niveau hebt. Was bei Aktienanlagen schon gang und gäbe ist – eine beachtliche Quote von Anlagen im Ausland –, rollt derzeit bei den Immobilienanlagen erst an. Dabei sind im internationalen Vergleich die Immobilienmärkte deutlich weniger korreliert als die Aktienmärkte. Der beste Diversifikationseffekt wird mit dem Gang in die angelsächsischen Märkte erzielt, und genau hier finden die Ein Unternehmen der Kantonalbanken 41 EXTERNE VERMÖGENSVERWALTUNG STEIGENDE BEDEUTUNG SPEZIFISCHER KOLLEKTIVANLAGEN Ergebnisse der Umfrage der antwortenden Kassen gehalten, das Volumen liegt Bei den Anlagestiftungen, welche der KGAST (Konfe- jedoch bei unter 1 Prozent des jeweiligen Wertschriften- renz der Geschäftsführer von Anlagestiftungen) ange- portefeuilles. schlossen sind, waren Mitte 2004 knapp 55 Milliarden Franken investiert, das entspricht etwa 10 Prozent des Die Umfrage ist unter anderem auch der Frage nach- gesamten Anlagevermögens der Schweizer Pensions- gegangen, ob von kleinen Kassen eher Kollektivanlagen kassen. Das Volumen in den Anlagefonds ist geringer gehalten respektive Mandate vergeben werden und die und schwieriger zu quantifizieren. Es werden jedoch grossen Einrichtungen entsprechend vorwiegend selber zunehmend institutionelle Fonds angeboten, welche sich verwalten. Bei den Mandaten lässt sich in der Tat er- gezielt an die Vorsorgeeinrichtungen wenden. kennen, dass die gemischten Mandate vor allem bei den kleinen und mittleren Kassen vorliegen, während Kate- Gemäss Umfrage halten Kassen, die in Anlagestiftungen gorienmandate sich bei den grösseren konzentrieren. investieren, durchschnittlich 29 Prozent ihrer Wertschrif- Interessant ist weiter, dass Kollektivanlagen nicht nur ein ten in diesem Typ Kollektivanlagen. Bei den Anlage- bedeutendes Instrument der kleineren Kassen sind, son- fonds liegt der entsprechende Anteil bei 18 Prozent. dern ebenso intensiv von grossen Kassen (mit Ausnahme Beteiligungsgesellschaften werden noch von 11 Prozent der ganz grossen) eingesetzt werden. Kommentar Formen externer Vermögensverwaltung (161 Antwortende, Mehrfachnennungen möglich) Kollektivanlagen werden nach unserer Ansicht eine steigende Bedeutung in der beruflichen Vorsorge haben. Anlagestiftungen 58% Sie dienen der Diversifikation in weitere, teilweise auch Anlagefonds 53% neuere Anlagesegmente wie z. B. Small and Mid Caps, Einzelkategorien-Mandate 42% Emerging Markets oder Hedge Funds, wo im eigenen Gemischte Mandate 26% Hause die entsprechende Managerkompetenz fehlt Beteiligungsgesellschaften 11% resp. der Aufbau dieser Kompetenzen zu teuer ist. Sie Tabelle 1: Mehr als die Hälfte der Kassen hält Anteile bei Anlagestiftungen und Anlagefonds, wobei Anlagestiftungen überwiegen. Aber auch Mandate in Einzelkategorien sind weit verbreitet. ermöglichen, das Managerrisiko zu streuen, oder sie dienen als Benchmark zu den eigenen Anlageleistungen. Kollektivanlagen haben auch den Vorteil, dass die Anteile in % der gesamten Wertschriftenanlagen Wertschriftenbuchhaltung sowie die Corporate Actions weitgehend entfallen und die Anlageprodukte und Anlagestiftungen 29% 98 Antworten deren Provider über die gesetzlichen Vorschriften regu- Anlagefonds 18% 95 Antworten liert und kontrolliert werden. Einzelkategorien-Mandate 39% 8 Antworten Gemischte Mandate 46% 74 Antworten Die Gestaltung und Ausrichtung der Kollektivanlagen 1% 47 Antworten erfolgt immer mehr auch auf die grösseren privaten und Beteiligungsgesellschaften Tabelle 2: Obwohl ähnlich stark verbreitet wie Anlagestiftungen, liegen doch die Fonds gemessen an den gesamten Wertschriftenanlagen deutlich zurück. Jene Vorsorgeeinrichtungen, welche gemischte Mandate führen, weisen diesen in der Regel eine überaus wichtige Position innerhalb ihres Wertschriftenportefeuilles zu. Beteiligungsgesellschaften haben lediglich noch exotischen Charakter. 42 Swissca Portfolio Management AG institutionellen Anleger. Investoren (auch Pensionskassen) werden in Zukunft noch mehr von der Erfahrung und individualisierten Leistungen der Fondshäuser profitieren. Das Fondssortiment wird auf diese kundenspezifischen Anlageformen nach Vermögensgrösse in % der gesamten Wertschriftenanlagen Anforderungen verstärkt Rücksicht nehmen und die Produktgestaltung, die Preise, aber auch die Fondsinfor- ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� mationen noch besser darauf ausrichten. �� �� �������� ����������� ���������������� ����������������� ������������ ������������� �������� ������� ����������� ������������������������ �������������������������� Grafik 1: Die gemischten Mandate sind vor allem bei den kleinen und mittleren Kassen verbreitet, während Kategorienmandate sich bei den grösseren konzentrieren (153 Antwortende). Ein Unternehmen der Kantonalbanken 43 COR POR ATE GOVERNANCE PENSIONSK ASSEN NEHMEN (WENIG) EINFLUSS Ergebnisse der Umfrage Die Vorsorgeeinrichtungen sind mit Art. 49, BVV 2 seit Die Pensionskassen gehören zu den grossen Investoren 2002 gesetzlich gehalten, in ihren Reglementen festzu- auf dem Aktienmarkt – und sie haben deshalb eine halten, wie die Wahrung der Aktionärsrechte zu erfol- entsprechende Verantwortung für die Führung der gen hat. Sie sind dabei weitgehend frei. Dies zeigt sich betreffenden Unternehmen. Angesprochen ist also die in den Antworten auf die Frage, wer das Abstimmungs- Frage der Corporate Governance. Mindestvorausset- verhalten bestimmt. Gut ein Drittel der antwortenden zung dazu ist die Wahrnehmung des Stimmrechts oder, Kassen überlässt dies dem Stiftungsrat (paritätisches schon etwas weitergehend, die Teilnahme an den Organ) oder dem Anlageausschuss, die restlichen je zur Generalversammlungen. Hälfte einem anderen Organ oder (bei öffentlichen Kassen) der Exekutive. Rund 40 Prozent der antwortenden Kassen haben mitgeteilt, regelmässig an Generalversammlungen teil- Kommentar zunehmen. Die restlichen nehmen je etwa zur Hälfte Die Antworten lassen erkennen, dass die viel beschwo- gelegentlich resp. nie teil. Jene, die an die Generalver- rene Corporate Governance nicht zu den primären In- sammlungen gehen, tun es im Schnitt knapp drei Mal teressen der Vorsorgeeinrichtungen gehört. Die Gründe pro Jahr, delegiert wird in jährlich durchschnittlich 30 dafür sind mannigfaltig und leicht nachzuvollziehen. Fällen. Die Möglichkeit des Depotstimmrechts nehmen Einen unmittelbaren Gewinn hat die Kasse durch ein 59 Prozent der Antwortenden wahr. direktes Engagement kaum. Es fehlt auch häufig an den zeitlichen Möglichkeiten, an den oft stundenlangen Versammlungen teilzunehmen. Indexierte Anlagen oder die Wahrnehmung der Aktionärsrechte bei inländischen Aktienanlagen (171 Antworten) Vergabe von Mandaten verringern das konkrete Interesse an den in den Portefeuilles vorhandenen Titeln. Ja 41% Nein 32% Eine gegenläufige Entwicklung ist mit der Entstehung Gelegentlich 27% gepoolter Interessenvertretungen festzustellen, beispiels- Tabelle 1: Deutlich weniger als die Hälfte der antwortenden Kassen nimmt regelmässig an Generalversammlungen teil, ein Drittel lässt es überhaupt bleiben. Corporate Governance hat bei den schweizerischen Pensionskassen einen eher geringen Stellenwert. weise im Bereich der nachhaltigen Anlagen. Über das reine Rendite-Interesse hinaus macht sich hier auch ein ökologisches und ethisches Interesse an den Anlagen geltend. Festlegung des Abstimmungsverhaltens (161 Antworten, Mehrfachnennungen möglich) Paritätisches Organ 39% Anlageausschuss 39% Exekutive (Regierung) 13% Anderes Organ (Geschäftsleitung, VR, Kassenverwalter, Portfolio Manager) 14% Tabelle 2: Es sind in der Regel das paritätische Organ oder der Anlageausschuss, welche bei den privaten Vorsorgeeinrichtungen über das Abstimmungsverhalten der Pensionskassen befinden. Bei den öffentlichen Kassen nimmt überwiegend die Exekutive diese Funktion wahr. 44 Swissca Portfolio Management AG NACHHALTIGE ANLAGEN ANLAGEN MIT ERWEITERTEM HORIZONT Ergebnisse der Umfrage öffentlichen Hand Thema sind: 46 Prozent gaben in der Die aktuelle Swissca Umfrage zeigt, dass im Vergleich aktuellen Umfrage an, nach diesen Kriterien anzulegen mit den Resultaten zum Vorjahr weniger Pensionskassen resp. haben solche mindestens vorgesehen. In der 3. in nachhaltige Anlageprodukte investierten. Die Re- Swissca Umfrage – mit einem ähnlichen Sample – lag sultate der 4. Swissca Umfrage bestätigen zudem die dieser Wert bei 57 Prozent. Ergebnisse der Umfrage vor einem Jahr, dass ethischökologische Anlagekriterien vor allem bei Kassen der Die früher schwierigen Aktien-Börsen mögen – im wieder guten Aktienjahr 2003 – für die Zurückhaltung eine Rolle gespielt haben. Immerhin sind bei den Anlagen nach ethisch-ökologischen Kriterien ���� Vorsorgeeinrichtungen, die nachhaltig investieren, der ���� effektive Anteil von 7 auf 10 Prozent – wie auch die Zielgrösse von 13 auf 22 Prozent – gestiegen. Es darf ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� ��� �� �� ���� �� ���� schon früher nachhaltig investiert haben, ihre Engagements zum Teil weiter erhöht haben. Kommentar Die Börse hat sich erholt und die konjunkturelle Lage hat sich deutlich gebessert. Auch konnten nachhaltige Anlagefonds phasenweise eine beachtliche Perfor- ���� Grafik 1: Der Gedanke der nachhaltigen Anlage hat unter den vergangenen, schwierigen Börsenjahren etwas gelitten. Der Anteil der Antwortenden, welche die Frage nach solchen Investitionen bestätigten, hat sich deutlich reduziert (Quelle: 3. und 4. Swissca Umfrage, 199/172 Antworten). kassen noch nicht in grösserem Ausmass den nachhaltigen Anlagen zu. Zu gross ist die Unsicherheit, in ein zu vergeben. Ethisch-ökologische Investments gehören ��� ��� mance vorweisen. Trotzdem wenden sich die Pensions- Nischenprodukt zu investieren oder Renditechancen Aktueller Anteil resp. Zielgrösse nach ethisch-ökologischen Kriterien noch nicht unbedingt zu den Anlagekategorien, mit denen der Deckungsgrad erhöht oder die Mindestzinssätze erreicht werden können. Diese Kennzahlen sind ��� ��� ��� vermutet werden, dass diejenigen Pensionskassen, die nach wie vor Gradmesser und Zielvorgabe der Pensionskassen. ��� ��� ��� ��� �� Eine im Mai 2004 von der Prevista Anlagestiftung zum Thema Nachhaltigkeit bei 80 Pensionskassen durchge- �� �� ���� ���������������� ���� ���������� Grafik 2: Plan und Ist-Zustand haben sich im Bereich ethisch-ökologische Anlagen etwas auseinander entwickelt. Während sich der Zielanteil fast verdoppelte, ging der tatsächliche Anteil auf weniger als die Hälfte zurück (Quelle: 3. und 4. Swissca Umfrage, 27/33 Antworten für den aktuellen Anteil resp. 18/18 Antworten auf die Frage nach der Zielgösse). 46 Swissca Portfolio Management AG führte Umfrage bestätigt die Annahme, dass das Interesse an nachhaltigen Anlagen jedoch am steigen ist. Die Versicherten als Träger der Pensionskasse müssen noch besser ihre Einflussmöglichkeiten auf die Anlageentscheide der Stiftungsräte oder des Anlageausschus- ses ausnutzen. Erst dann werden nachhaltige Anlagen eine gewichtigere Rolle spielen. Nur eine kleine Minderheit von 4 Prozent der Kassen hat entsprechende Vorgaben vom Stiftungsrat, nachhaltig zu investieren. Die erwähnte Umfrage der Prevista Anlagestiftung zeigt auch deutlich auf, dass das Potenzial im nachhaltigen Anlagebereich noch lange nicht ausgeschöpft ist. Bei rund einem Drittel der Befragten ist der Grund, (noch) nicht in nachhaltige Anlagen anzulegen, die langfristig nicht überzeugende Performance. Für einen zweiten Drittel spielen ethisch-ökologische Investments grundsätzlich noch keine Rolle im Anlageentscheid. Die Per- Gründe für fehlende nachhaltige Anlagen ��������������� �������������� ����������������� ��� ���������������������� ����������������������� ��� �������������� �������������� ������������� �� �������������� ����������� �������������������� ��� ������������������� ����������� �������������� ��� ��������������� ��������������� ������������������ �� Grafik 3: 41 Prozent der Befragten investieren in nachhaltige Produkte. Die restlichen 59 Prozent geben oben stehende Gründe für die Nichtinvestition an. Ein Viertel der Nichtinvestierer gab zudem an, keine nachhaltigen Anlageprodukte zu kennen. (Quelle: «Marktabklärung nachhaltige Anlagen», Umfrage der Prevista Anlagestiftung bei 80 Schweizer Pensionskassen im Mai 2004). formance von nachhaltigen Anlagen entwickelt sich jedoch im Vergleich zu herkömmlichen Investments neutral bis positiv. Eine gute Rendite und das Verfolgen von wirkungen bei der Wahrnehmung der Stimmrechte, nachhaltigen Zielen widersprechen sich nicht mehr. durch die Corporate Governance-Konzepte und durch Immer mehr Unternehmen richten ihre Aktivitäten be- Erfahrungen wie beispielsweise die Rekordhitze im wusst auf Nachhaltigkeit aus, indem sie ökologische, Sommer 2003, bei der das Problem der Klimaerwär- ethische und soziale Aspekte in ihre Geschäftsstrategie mung und damit verbunden die Gefahren eines Klima- integrieren. Investitionen in nachhaltige Unternehmen wandels deutlich wurden. bergen deshalb ein interessantes Innovations- und Renditepotenzial und bieten hervorragende Zukunftsaussichten. Erfreulich ist, dass sich eine klare Mehrheit von 82 Prozent der befragten Pensionskassen für eine aktive Wahrnehmung der Stimmrechte ausspricht: Wenn schon nachhaltig anlegen, dann unter Ausübung der Aktionärsrechte. Die Prevista Umfrage ergab eine klare Verbindung zwischen Anlageverhalten und Corporate Governance. Die Befragung hat zwar gezeigt, dass erst ein kleiner Teil des Anlagevermögens nachhaltig investiert ist. Das Konzept der Nachhaltigkeit wird in den nächsten Jahren dennoch ein ernsthaftes Thema werden, denn Investitionen in nachhaltige Unternehmen weisen ein beträchtliches, aber oft zu wenig erkanntes Renditepotenzial auf. Auftrieb erhält der Ansatz u. a. durch die positiven Aus- Ein Unternehmen der Kantonalbanken 47 UMFRAGE SCHWEIZER PENSIONSKASSEN 2004: LEISTUNGEN, FINANZIERUNG, AKTUELLE HERAUSFORDERUNGEN Ergebnisse der Umfrage Daten, Analysen und Kommentare In Zusammenarbeit mit: Swissca Portfolio Management AG Ein Unternehmen der Kantonalbanken
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