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200 Jahre Schweizer Archiv für Tierheilkunde SAT Archives Suisses de Médecine Vétérinaire ASMV Januar 2013 • Heft 1 • 1–116 • Band 155 • ISSN 0036–7281 Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte Titelseite und Bildreihe ab Seite 72 Die Abbildungen auf der Titelseite und auf den Bildseiten ab Seite 72 stammen aus dem Museum zur Geschichte der Veterinärmedizin. Besten Dank an Dr. Urs Jenny für die Auswahl der Ausstellungsgegenstände. Eine Besichtigung des Museums ist auf Voranmeldung möglich: Tierspital Zürich Diagnostikzentrum TDI (Dachgeschoss) Winterthurerstrasse 272 CH-8057 Zürich Tel. 079 693 30 54 (Dr. Urs Jenny) www.uzh.ch/services/museums/museum-veterinaermedizin.html Fotos: Peter Baracchi, www.peterbaracchi.com www.200ansSVS.ch Les articles principaux de cette édition (pages 5-71) sont disponibles en langue allemande et en langue française sur le site de la SVS. www.200JahreGST.ch Die Hauptbeiträge dieser Ausgabe (Seiten 5-71) sind in deutscher und französischer Sprache auf der Webseite der GST abrufbar. Bestellung weiterer Exemplare: GST Geschäftsstelle [email protected] Tel. 031 307 35 37 Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 1 Sommaire Éditorial de la présidente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Helfer R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Une centrale périphérique, un centre de service multiples Häsler S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Histoire de la Société des Vétérinaires Suisses Kammermann K.-L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Le bon vieux temps Barras J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Du mulet au Rottweiler Riederer L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31 Trois générations, un cabinet Sterchi P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 La médecine des petits animaux et des animaux de compagnie a rejoint las SVS sur le tard Häberli B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Maréchal-ferrant et vétérinaire main dans la main Jordi-Marti E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Des liens d'amitié dans toute la Suisse Brügger M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Veterinary Facility Management Seewer M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Le cabinet vétérinaire PME vers un avenir économique Stucki P., Schönmann M., Suter M., Lutz Th. A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Les études de médecine vétérinaire en mutation: de progrès année après année Glardon O. J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Les tâches de la SVS et de ses sections en matière de formation postuniversitaire Contributions sections régionales . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Contributions sections spécialisées . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Contributions offices et organisations . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .116 2 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000410 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Editorial Frauenpower Anlässlich der letzten Präsidentenkonferenz wurde den vier Präsidiumsbewerbern bereits angekündigt, dass der/die Wahlsieger/in sich rechtzeitig damit auseinander setzen solle, das Jubiläumseditorial zu verfassen. Ursprünglich wollte ich diese ehrenvolle Aufgabe gleich an die Hand nehmen, hab's dann aber doch auf die Seite gelegt, unsicher auch, ob ich überhaupt je ein Editorial im SAT verfassen würde. Der Anspruch auf ein visionäres, wegweisendes Editorial zum 200-jährigen Jubiläum der GST lastet schwer. Dies vor allem nach Durchsicht der bereits vorliegenden Beiträge: Unglaublich, was da an Wissen, Erfahrung, Vision, Intellekt, Selbstkritik, Professionalität, Expertise und Charme, schwungvoll getextet und leicht leserlich, bereits vorliegt. Das ist kaum mehr zu überbieten und wird schwer werden. Überhaupt, wenn ich zurückdenke, scheint mir der Werdegang als Tierärztin schwer gewesen zu sein – das kann ich beurteilen, weil mir mein juristisches Zweitstudium vergleichsweise leicht von der Hand ging. Vielleicht liegt das aber auch am Alter – ich weiss es nicht. Meine Gedanken schweifen bis in meine Kindheit zurück: Warum bin ich Tierärztin geworden? Schlüsselszene war wohl die schockierende Beobachtung eines groben, prügelnden Viehhändlers und eines weinenden jugendlichen Bauernsohnes beim Verladen einer kranken Kuh zum Schlachthof. Aufgelöst zu Hause angekommen, fragte ich meine Grossmutter, was man dagegen tun könne: «Da gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder wirst Du Tierärztin und sorgst dafür, dass die Kuh erst gar nicht krank wird und zum Schlachten muss. Oder Du wirst Richterin und sorgst dafür, dass Menschen für ihr grobes Verhalten entsprechend bestraft werden!» Nach meiner Matura konnte ich mich nicht recht zwischen Veterinärme- dizin und Jura entscheiden. So ging ich eines Tages zu den Fakultäten, die gleich nebeneinander in München liegen. Die Entscheidung fiel mir plötzlich leicht: Geschniegelte, gestylte StudentInnen mit Krawatten oder Rüschchen-Blusen und Gel oder Schleifen im Haar, gingen unisono durch die Tür der juristischen – der Rest, ein bunter, lockerer Haufen junger Leute geradeaus in die tierärztliche Fakultät. Ich ging geradeaus. Das Studium der Veterinärmedizin hat mir fachlich sehr gut gefallen. Insbesondere die klinischen Fächer, die Vielfalt der verschiedenen Tierarten und Rassen sowie ihrer Krankheiten und Heilungsmöglichkeiten faszinierten mich. Menschlich jedoch war ich enttäuscht: Bei der Antrittsvorlesung des Dekans begegneten den 250 gespannten Studierenden mürrische Blicke und verhaltener Missmut. Das Semester war hälftig mit beiden Geschlechtern besetzt, was den Dozenten offensichtlich missfiel. Die vielen Frauen würden, den für den Beruf des Tierarztes besser geeigneten Männern, den Studienplatz wegnehmen und ihnen später Job und Einkommen streitig machen oder hinter dem Herd verschwinden und den Beruf nicht oder unzureichend ausüben, so hiess es. Während des gesamten Studiums waren die Studentinnen besonders gefordert, psychisch wie physisch. Einige Tierärztinnen mussten das bitter erfahren und quittierten. Andere entwickelten eine «Jetzt-erst-recht-Strategie», wurden hartnäckig, selbstbewusst und zielgerichtet. Frisch nach dem Staatsexamen stürzte ich mich top-motiviert in die Assistenzzeit. Ich arbeitete gerne und viel, war zeitlich wie örtlich flexibel. Der Dank der Chefs für die geleisteten Überstunden blieb meist aus. Die Selbstständigkeit in die eigene Tierarztpraxis war meine Lösung – auch im Hinblick auf die Gründung einer Familie und dem Wunsch nach Sesshaftigkeit. Heute ist die Situation für die meisten Studienabgängerinnen, Tierärztinnen und Praxisinhaber nur in einigen Punkten anders: Dekan, Dozenten, Studienkollegen und Chefs wissen und akzeptieren, dass der Tierarztberuf inzwischen ein Frauenberuf ist. Die Frage, ob Männer besser für den Beruf geeignet wären oder nicht, stellt sich heute nicht mehr. Der TierarztNachwuchs ist grösstenteils weiblich und das wird vorerst auch so bleiben. Es stellt sich also nur noch eine Frage: Wie kann die enorme Frauenpower besser abgeholt und in den tierärztlichen Berufsalltag integriert werden? Wenn es nicht gelingt, die offenen Stellen, namentlich in der Nutztierpraxis, mit Frauen zu besetzen, führt dies längerfristig zu Unzufriedenheit bei den Arbeitgebern, den Arbeitnehmern, deren Familien und ganz besonders bei der Kundschaft. Aber es kommt noch schlimmer: Wenn wir in der Schweiz zukünftig keine flächendeckende tiermedizinische Versorgung gewährleisten können, weil unser Nachwuchs in andere Jobs abwandert, wird sich früher oder später der Staat einmischen müssen. Volkswirtschaft lich betrachtet, ist es bereits eine Minusrechnung und unsere Berufsausbildung wird unter diesen Aspekten langfristig nicht finanzierbar sein. Stirbt unser Beruf dann aus? Nein – ich möchte, dass wir uns dieser Herausforderung gemeinsam stellen. Nehmen wir diese Jubiläumsausgabe als Weckruf, unseren Beruf neu in der Gesellschaft zu positionieren. Packen wir's an! Julika Fitzi, Präsidentin der GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000411 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 3 Editorial La force des femmes Lors de la dernière conférence des présidents, on a fait savoir aux quatre prétendants à la présidence de la SVS que le vainqueur de l'élection devrait s'y prendre à temps pour rédiger l'éditorial du 200ème anniversaire. Tant qu'à faire, je me suis dit autant embrasser cette tâche honorable sans attendre. Puis je me suis ravisée, incertaine que j'étais de savoir si les ASMV verraient jamais un éditorial écrit de ma plume. Rédiger un éditorial visionnaire pour ce 200ème anniversaire n'est pas une sinécure. Le flot d'articles déjà fournis n'est pas là pour me simplifier la tâche: incroyable de voir cette somme de savoir, d'expérience, de vision, d'intellect, d'autocritique, de professionnalisme, d'expertise et de charme, le tout dans un style dynamique et fluide. Difficile de faire bonne figure à côté. À y repenser, la carrière de femme vétérinaire me semble avoir été ardue, chose que je peux comparer compte tenu du fait que mon second cursus – les études de droit – m'a semblé passer comme une lettre à la poste. Peutêtre était-ce juste une question d'âge. Difficile à dire. Mes pensées me ramènent à mon enfance: pourquoi me suis-je lancée dans ce parcours vétérinaire? Je me souviens d'une scène-clé qui m'avait beaucoup choquée: un marchand de bétail grossier et brutal et un jeune fi ls de paysan en larmes au moment de décharger une vache malade à l'abattoir. J'en suis rentrée sens dessus dessous à la maison et suis allée vers ma grand-mère ne sachant pas quoi faire là-contre: «Il n'y a en fait que deux possibilités, m'a-t-elle dit: soit tu deviens vétérinaire et tu veilles à ce que la vache ne soit pas malade et ne doive ainsi pas être abattue. Soit tu deviens juge et tu t'arranges pour que ce genre de personnes soient punies comme elles le méritent!». Une fois mon certificat de maturité en poche, la question n'était toujours pas résolue: médecine vétérinaire ou droit? Je me suis donc rendue dans les facultés qui, à Munich, sont voisines. Je n'ai pas tergiversé longtemps: d'un côté des étudiants et des étudiantes tirés à quatre épingles, aff ublés de cravates ou de blouses à dentelles, cheveux gominés ou ruban ceignant les cheveux, entrant bravement par la porte des juristes. Tout droit un peu plus loin, une joyeuse troupe bigarrée prenant possession de la faculté de médecine vétérinaire. J'ai pris tout droit. Les études de médecine vétérinaire m'ont beaucoup plu au niveau de la matière. Les branches cliniques, la diversité des espèces et des races ainsi que leurs maladies et les possibilités de traitement m'ont fascinée en particulier. Au plan humain, par contre, grande fut ma déception: lors du cours d'introduction du doyen, 250 étudiants impatients faisaient face à des regards grincheux et à une mauvaise humeur manifestement retenue. Le semestre était composé pour moitié par chacun des deux sexes, ce qui de toute évidence déplaisait aux professeurs. Toutes ces femmes viendraient barrer l'entrée aux études d'hommes mieux adaptés pour la profession de vétérinaire et plus tard les concurrencer dans leur emploi et leur revenu, ou encore disparaître derrière les fourneaux et ne pas ou insuffisamment pratiquer le métier, dut-on entendre. Durant toute la durée des études, les étudiantes ont dû faire face à des exigences particulièrement élevées, psychiquement comme physiquement. Un certain nombre d'entre elles en ont fait l'amère expérience et ont abandonné, d'autres ont développé une stratégie «à plus forte raison», un entêtement, une conscience de soi et une détermination inébranlable. L'examen à peine terminé, je me suis jetée avec une motivation à toute épreuve dans le travail d'assistante. J'ai bossé dur et avec plaisir, j'étais flexible en temps comme en lieu. Je n'ai jamais vraiment croulé sous les remerciements pour les heures supplé- mentaires effectuées. J'ai donc recherché ma solution dans l'indépendance et mon propre cabinet vétérinaire, également dans l'optique de fonder une famille et de satisfaire mon besoin de sédentarisme. Aujourd'hui, la situation a bien changé pour la majorité des étudiantes fraîchement diplômées ou des femmes vétérinaires détentrices d'un cabinet: les doyens, professeurs, collègues d'études et chefs savent et acceptent dans l'intervalle que la profession de vétérinaire est une profession féminine. Personne ne se pose plus aujourd'hui la question de savoir si les hommes seraient mieux adaptés à la profession ou non. La relève vétérinaire est pour l'essentiel féminine et devrait le rester pour l'instant. Il ne reste donc plus qu'une question: comment pouvons-nous mieux mettre à profit tout ce potentiel féminin pour l'intégrer dans le quotidien professionnel vétérinaire? Si nous n'arrivons pas à repourvoir les postes vacants avec des femmes, notamment en pratique rurale, à long terme il faudra s'attendre à confronter l'insatisfaction des employeurs, des employés, de leurs familles et, tout particulièrement, de la clientèle. Mais je vois des nuages plus noirs encore: si nous n'arrivons pas en Suisse à assurer un approvisionnement vétérinaire global à l'avenir, car notre relève migre vers d'autres emplois, tôt ou tard l'État devra intervenir. Vu sous un angle d'économie publique, le calcul est déjà en notre défaveur et notre formation professionnelle ne sera plus finançable à long terme. Allons-nous voir disparaître notre profession? Non! Je souhaite que nous relevions ce défi ensemble. Saisissons l'opportunité offerte par cet anniversaire pour nous réveiller et repositionner notre profession dans la société. Mettons-nous aujourd'hui à la tâche! Julika Fitzi, présidente de la SVS VIRBAC ALS VETERINÄRMEDIZINISCHES UNTERNEHMEN GRATULIERT DER GST ZUM 200JÄHRIGEN BESTEHEN GANZ HERZLICH UND WÜNSCHT IHR EIN ERFOLGREICHES JUBILÄUMSJAHR. EN TANT QU’ENTREPRISE DÉDIÉE À LA MÉDECINE VÉTÉRINAIRE, VIRBAC FÉLICITE LA SVS POUR SA 200ÈME ANNÉE D’ANNIVERSAIRE ET LUI SOUHAITE BEAUCOUP DE SUCCÉS POUR CETTE ANNÉE DE JUBILÉ. Virbac Schweiz AG | Europastrasse 15 | CH-8152 Glattbrugg Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000411 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 5 Une centrale périphérique, un centre de services multiples R. Helfer, Directeur de la SVS (2008 − 2012) Le secrétariat de la SVS, c'est une petite série de bureaux au deuxième étage d'un bâtiment pas particulièrement attractif, dans la zone industrielle de Thörishaus, un village sans contours entre Berne et Fribourg. Dix personnes y travaillent, à hauteur de 7,5 équivalents plein-temps au total, et avec un apprenti, elles sont actives au service de nombreux interlocuteurs, dans de nombreux domaines. Le secrétariat est là pour les membres Un poste de travail est-il à repourvoir? Un collaborateur cherche-t-il une nouvelle place, ou un client menace-t-il de faire appel à un avocat? Des tensions au sein du personnel? Du courrier des autorités, ou du nouveau dans le domaine de la publicité? Des ces cas comme dans de nombreuses autres situations, le secrétariat peut aider les membres de la SVS. Non pas toujours de manière directe, immédiate et définitive. Mais au fil des années, de nombreuses questions ont déjà été posées, et les réponses correspondantes sont prêtes. Les questions inusuelles sont traitées avec un engagement tout particulier. Le secrétariat est là pour les sections Comme dans notre pays fédéraliste tout ne fonctionne pas à l'identique, les sections régionales sont indispensables. Et comme la spécialisation en médecine vétérinaire est non seulement avancée, mais augmente de plus rapidement, les sections spécialisées sont elles aussi indispensables. Le secrétariat aide les sections à faire bénéficier la SVS de leurs compétences, et il les soutient à différentes occasions, sur le plan administratif notamment. Le secrétariat est là pour les délégués L'assemblée des délégués est l'organe suprême de la SVS. Elle décide des questions essentielles, et a besoin pour cela des informations et des bases de décision correspondantes. Le secrétariat prépare celles-ci conformément aux directives et aux décisions du comité, et les distribue à temps. Le secrétariat assure ensuite le bon déroulement de l'assemblée elle-même, des votes jusqu'à l'apéritif final. Il est subséquemment responsable de la communication, ainsi que de la mise en œuvre de plusieurs des décisions qui ont été prises. Le secrétariat est là pour le comité Le comité se réunit environ huit fois par année, en séance ou dans le cadre d'une retraite, pour plus de 80 heures au total de réflexion et de discussion. Le secrétariat prépare les documents des séances, organise le ravitaillement et se charge par la suite du procès-verbal et de l'information, assurant ainsi les meilleures conditions cadres pour le travail du comité. Le secrétariat est là pour le président/la présidente Le président ou la présidente assure de nombreuses tâches pour la SVS ou en lien avec la SVS. Parallèlement à une activité comme vétérinaire – et même si celle-ci est réduite – ce travail réclame pour être mené à bien une équipe compétente, qui gère en détail, en coulisses, tout ce qui est de l'ordre de l'opérationnel, qui prépare et assure le suivi, clarifie et organise, invite et décline les invitations. Le secrétariat est là pour les autorités En Suisse, les offices publics peuvent difficilement diriger sans tenir compte de l'avis et des demandes des principaux intéressés. Pour toutes les questions législatives qui réclament des connaissances dans le domaine de la médecine vétérinaire, les offices fédéraux responsables s'adressent au secrétariat. Celui-ci veille à ce que le point de vue des vétérinaires puisse être transmis à temps, de manière compétente et fondée. Le secrétariat travaille également à faire connaître aux autorités les demandes des vétérinaires, et à les faire prendre en compte. Le secrétariat est là pour les politiciennes et les politiciens Les politiciens doivent fréquemment se former une opinion sur des questions dont ils n'ont au mieux qu'une vue partielle et incomplète. Pout tout ce qui concerne le bien-être des animaux, leur santé, ou les produits alimentaires, les politiciens en quête de connaissances spécialisées fondées peuvent s'adresser au secrétariat. Et comme souvent les politiciens n'ont pas le temps de poser les bonnes questions, le secrétariat, avant les prises de décision, leur adresse d'office les bonnes réponses. Le secrétariat est là pour les médias Les thèmes qui touchent aux animaux sont vivement appréciés par tous les médias, mais les journalistes qui en ont fait leur spécialité sont souvent, au fond, peu informés. Cela n'est pas vraiment grave, car le secrétariat leur indique en un tour de main les interlocuteurs compétents, et organise volontiers pour eux, chez le vétérinaire tout proche, la visite qui permettra d'obtenir les photographies et les vidéos nécessaires. Ceux qui ont profité de ce service se montrent généralement tout à fait réceptifs lorsque le secrétariat souhaite donner écho à une demande des vétérinaires. 6 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Le secrétariat de la SVS est là pour tous, cependant la grande majorité des membres ne profite que rarement de ses services de manière directe et consciente. Ceux qui le contactent ont besoin d'un service particulier, une prestation parmi d'autres, au sein d'une large palette d'offres. Trois fois par an au moins, chaque membre de la SVS reçoit directement du courrier de la part du secrétariat. Au premier trimestre les comptes annuels, envoyés avec l'annuaire des membres, qui est devenu ces dernières années un véritable ouvrage de référence où se trouvent toutes les coordonnées ou presque en rapport avec la médecine vétérinaire. Au deuxième trimestre, Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern les membres reçoivent l'ordre du jour de l'assemblée des délégués, ainsi que le rapport annuel, qui, dans une présentation soignée, informe sur les activités de la SVS et de ses 30 sections, et donne par là même une image de la diversité et de l'attractivité de la médecine vétérinaire. Au troisième trimestre enfin, le secrétariat envoie aux 2800 membres l'ordre du jour de l'assemblée des délégués de novembre. Le secrétariat s'adresse également chaque mois aux membres par le biais des Archives Suisses de Médecine Vétérinaire, les ASMV; les informations et indications ne sont pas uniquement le fait de la partie rédactionnelle, mais également des an- nexes, organisées, rédigées et mises en page par le secrétariat. On peut mentionner tout particulièrement ici le supplément lancé en 2011, qui avec des offres d'emploi, et en renseignant sur diverses manifestations, complète utilement les offres correspondantes sur le site Internet de la SVS. On peut relever également, par souci d'exhaustivité, que les divers contenus du site Internet, et aussi bien les pages internes que les pages externes, sont gérés par le secrétariat. On mettra enfin tout particulièrement en évidence les Newsletters, sporadiques, qui transmettent aux membres les informations d'actualité qui intéressent la profession. Correspondance Société des Vétérinaires Suisses Brunnmattstrasse 13 3174 Thörishaus www.gstsvs.ch Excursion de l'équipe du secrétariat en 2012. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000412 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 7 Histoire de la Société des Vétérinaires Suisses S. Häsler1, Gasel Association suisse pour l'histoire de la médecine vétérinaire 1 1813: au commencement était la lutte contre les épizooties Lors de la fondation de la «Gesellschaft schweiz. Thierärzte» en 1813, la guerre sévissait en Europe. Les grandes armées menaient avec elles outre des chevaux des troupeaux de bétail de boucherie qu'elles plaçaient en chemin dans les étables des paysans. Les troupes étrangères marchaient également à travers le territoire de la Suisse actuelle. Le mouvement des armées et des populations civiles a favorisé le déplacement des épizooties: morve, peste bovine, péripneumonie contagieuse, fièvre aphteuse. En Suisse, la situation politique était instable. Il manquait une lutte nationale contre les épizooties et les commissions cantonales de la santé ne disposaient que de moyens limités pour reconnaître et combattre les maladies. Le niveau des connaissances en médecine vétérinaire était bas, car la majorité des vétérinaires n'avait aucune formation sinon l'apprentissage auprès d'un vieux vétérinaire. Peu d'entre eux avaient étudié dans une école vétérinaire. Au siècle des Lumières, on apprit donc également l'importance de la médecine vétérinaire pour assurer un élevage de bétail couronné de succès. C'était également l'avis du médecin zougois Dr Karl Stadlin, qui se décida d'agir. Après s'être entretenu avec les vétérinaires Joseph Martin Meyer de Bünzen (AG) et Peter Suter de Hünenberg (ZG), il envoya le 13 juillet 1813 une circulaire à un nombre inconnu de vétérinaires dont le contenu, en substance, était le suivant (ill. 1): «Les signataires constatent les choses suivantes: 1. Le bétail constitue notre première richesse. 2. Par ses activités, le vétérinaire non seulement contribue au bien des animaux, comme le fait le médecin pour les hommes, mais il veille en outre à préserver la richesse du pays. 3. La formation de la majorité des vétérinaires n'est pas suffisante compte tenu de l'ampleur de leur responsabilité. Le niveau de connaissances en médecine vétérinaire était bas. Le passage des soins empiriques à la médecine vétérinaire a débuté en 1762 avec la fondation de l'École vétérinaire royale de Lyon. En 1813, on comptait déjà plus de 20 écoles vétérinaires en Europe, ainsi celle de Berne a vu le jour en 1806. Celle de Zurich a ouvert ses portes en 1820. Là où les structures étatiques de lutte contre les épizooties étaient présentes, on pouvait éradiquer les foyers épizootiques grâce aux connaissances scientifiques des écoles vétérinaires. Illustration 1: Les fondateurs de la SVS. (Rubeli, 1914) 4. Ce manque de formation découle notamment du manque de littérature spécifique. Au vu de ces éléments, les signataires constituent une association dont les buts sont: a. de s'informer mutuellement, ce qui est également d'intérêt pour l'État, afin de prévenir la propagation des épizooties. b. d'échanger des informations. Cela permet au vétérinaire de se former, ce qui, compte tenu de la charge professionnelle, ne serait pas possible autrement. ...» Dans la suite de sa missive, il invitait les vétérinaires à une assemblée le 6 octobre 1813 dans le bâtiment de la douane au pont sur la Reuss à Hünenberg, dans le canton de Zoug. Son appel eut du succès: 25 vétérinaires, un médecin et un agriculteur des cantons de Zurich, Lucerne, Zoug, St-Gall et Argovie se déplacèrent pour fonder la Société des Vétérinaires Suisses. On commença par créer cinq sections cantonales. Dans les statuts, les membres s'engageaient à se perfectionner, à communiquer le savoir vétérinaire et, concrètement, à annoncer et à lutter contre les épizooties (ill. 2). 1813–1848: naissance d'une profession Des assemblées annuelles furent organisées afin de faire circuler le savoir et de favoriser l'entente confraternelle, proposant des exposés et des discussions. Les membres devaient consigner par écrit leurs observations et les rendre accessibles. Jusqu'en 1848, les membres de la SVS déposèrent 462 rapports. À cela s'ajoutèrent 52 questions complexes, pour certaines répondues dans des travaux volumineux. Les travaux traitaient en premier lieu de 8 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Illustration 2: Le document de fondation de la SVS. (archives ASHVM) la lutte contre les épizooties, suivies des questions de médecine interne. Elles concernaient pour la plupart les chevaux ou les bovins, parfois les porcs, les moutons, les chèvres ou les chiens. On notera un recueil de 182 termes en dialecte germanophone sur les animaux, la détention et les maladies des animaux (Meyer et al., 1820). Les annonces d'épizooties faites par les membres allaient tout d'abord aux présidents des sections puis, après vérification, aux autorités communales et au président de la SVS. Jusqu'en 1872, la SVS prit de fait la fonction d'une autorité vétérinaire nationale. C'est à son influence que l'on doit le fait que la Confédération assuma le service vétérinaire étatique et qu'il fut renforcé dans les cantons dès 1872. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern et des travaux primés. Parallèlement, elles servirent d'organe de publication de la SVS et, dans les faits, de feuille de communication pour la médecine vétérinaire étatique. En 1828, la SVS comptait déjà 85 membres ordinaires et 5 membres d'honneur (ill. 3). Sur les 85 membres ordinaires, 70 étaient des vétérinaires et 15 des médecins, 3 d'entre eux cumulant les deux titres. Sur les 70 vétérinaires, 56 avaient suivi des écoles vétérinaires et 14 un apprentissage. Les statuts furent modifiés à plusieurs reprises pour acquérir en 1851 une forme dont la disposition concernant le but a gardé, au niveau du sens, sa validité jusqu'à nos jours. «Les buts de l'association sont les suivants: 1. Encouragement des sciences vétérinaires avec un accent particulier sur son orientation pratique. 2. Élévation et amélioration de la médecine vétérinaire dans les cantons de Suisse. 3. Perfectionnement scientifique et pratique des membres. 4. Amélioration des conditions de la profession vétérinaire. 5. Encouragement de la confraternité parmi les membres. 6. Participation à l'amélioration et à l'augmentation de l'élevage des animaux domestiques.» 1849–1880: Rudolf Zangger dirige l'intégralité du service vétérinaire suisse Rudolf Zangger fut élu rédacteur des Archives suisses de médecine vétérinaire en 1849 et président de la SVS en 1853. En 1856, il fut nommé directeur de l'école vétérinaire de Zurich, en 1866 conseiller national, en 1869 colonel et vétérinaire fédéral en chef de l'armée, en 1872 commissaire fédéral aux épizooties. Par périodes, il exerça toutes les fonctions en parallèle. Il accéda en outre au conseil des États 1875. Personne ne sera surpris si certains domaines furent négligés par moments. C'est ainsi qu'entre 1863 et 1882, 15 assemblées annuelles de la SVS et 14 éditions annuelles des Archives suisses de médecine vétérinaire passèrent à la trappe. Pourtant, les mérites revenant à R. Zangger en faveur de la médecine vétérinaire en Suisse furent exceptionnellement grands, notamment à titre d'ensei- Jusqu’en 1872, la SVS prit de fait la fonction d’une autorité vétérinaire nationale. Les Archives Suisses de Médecine Vétérinaire (alors en allemand «Archiv für Thierheilkunde») furent créées en 1816, afin de publier des rapports Illustration 3: «Le vétérinaire au service de l'animal et de l'homme», représentation de l'histoire de la SVS par René Villiger. En haut depuis la gauche: Sir Arnold Theiler, puis les fondateurs Joseph Martin Meyer, Karl Peter Suter et Karl Stadlin; au centre le président de la SVS en 1988, JeanPierre Siegfried. (original au secrétariat de la SVS) Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000412 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern gnant à l'école vétérinaire. C'est également grâce à son action politique qu'est apparue la première loi fédérale sur les épizooties de 1872 et la formation technique uniformisée des vétérinaires de l'armée. Il contribua de façon décisive à ce que la loi fédérale du 19 décembre 1877 concernant la liberté de circulation du personnel médical dans la Confédération suisse soit également applicable pour les vétérinaires. En 1867, il dirigea le IIIème congrès vétérinaire international à Zurich. Le VIème congrès de 1895 eut également lieu en Suisse, à Zurich et à Interlaken, sous la direction du vétérinaire équin en chef Denis Potterat. 1881–1913: des structures claires pour la formation et le service vétérinaire officiel C'est en 1881 qu'eut lieu pour la première fois à nouveau une assemblée annuelle à laquelle prirent part 132 vétérinaires. Dès lors, les assemblées eurent lieu régulièrement, où des thèmes d'actualité de la pratique vétérinaire étaient présentés. Les chargés de cours y présentaient les résultats de leurs recherches en bactériologie, en particulier sur la tuberculose. La qualité de la formation des futurs vétérinaires a toujours été une préoccupation centrale de la SVS. Elle demanda d'exiger l'examen de maturité comme condition d'admission aux écoles vétérinaires et soutint avec succès les écoles de Berne et de Zurich dans leur ambition de devenir partie intégrante des universités locales; l'école de Berne fut admise en 1900 comme faculté de médecine vétérinaire de l'Université, et celle de Zurich en 1902. La qualité de la formation des futurs vétérinaires a toujours été une préoccupation centrale de la SVS. Depuis sa création, la SVS s'est régulièrement intéressée au commerce de bétail et en particulier au droit sur la 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 9 garantie du bétail, un domaine dans lequel les vétérinaires assumaient une fonction de conseil importante. Après le rejet en votation populaire de la loi fédérale sur le commerce de bestiaux en 1896, on dut attendre 1911 pour trouver une réglementation uniforme à l'échelle suisse au niveau du code des obligations. La loi fédérale sur la lutte contre les épizooties de 1872 fut modifiée en 1886, chargeant la Confédération de faire contrôler régulièrement les animaux et la viande par des vétérinaires de frontière lors de l'importation. Malgré la révision, la loi ne satisfaisait pas encore les attentes de la SVS en matière de lutte efficace contre les épizooties et de gestion centrale compétente. Les diverses réglementations cantonales sur le contrôle des viandes n'étaient pas non plus satisfaisantes. La SVS déposa de nombreuses motions concrètes au Conseil fédéral améliorer la législation sur les épizooties et adopter une nouvelle législation sur les denrées alimentaires. Les demandes essentielles des vétérinaires furent satisfaites avec l'entrée en vigueur de la loi sur les denrées alimentaires du 8 décembre 1905, la création du service vétérinaire fédéral en 1914 et la loi fédérale du 13 juin 1917 relative à la lutte contre les épizooties. Le nombre des membres de la SVS crût continuellement depuis 1881, pour atteindre 214 membres actifs et 201 membres passifs en 1913. 1914–1962: au service du bien commun et de la sécurité sociale des membres La tuberculose et l'avortement à brucellose Bang entravaient gravement la santé publique et causaient un grand préjudice à l'agriculture. Le Bang devint en outre une maladie professionnelle de nombreux vétérinaires. Jusqu'en 1934/35, il n'existait par ailleurs aucune lutte étatique contre les deux épizooties. On discutait régulièrement de mesures lors des assemblées vétérinaires que l'on soumettait à l'office vétérinaire fédéral. On reconnut très tôt l'importance de la santé mammaire, de l'hygiène du lait et du contrôle des viandes pour la reconnaissance des épizooties et la lutte contre ces deux épizooties. Les préoccupations des vétérinaires furent représentées avec insistance au Parlement, vu que trois membres de la SVS siégeaient au Conseil national et un au Conseil des États au moment des débats concernant la loi sur la tuberculose. Une fois que la Confédération eut décidé l'éradication des épizooties en plusieurs étapes, les praticiens pour gros bétail virent s'abattre une grande charge de travail supplémentaire au niveau du diagnostic et de la lutte contre les épizooties et furent chargés d'expliquer les mesures sévères aux détenteurs d'animaux. Si la Suisse acquit les statuts indemne de tuberculose bovine en 1959 déjà et indemne d'avortement Bang en 1963, ce fut au prix d'immenses efforts de la part de tous les vétérinaires officiels ou praticiens. Des efforts d'une ampleur comparable furent entrepris pour lutter contre les épizooties de fièvre aphteuse de 1918–1921, de 19371940 et de 1965-66. La Suisse est indemne de tuberculose depuis 1959 au prix des efforts de tous les vétérinaires officiels ou praticiens. Les deux guerres mondiales constituèrent une double charge pour les vétérinaires, la majorité des vétérinaires étant astreints au service militaire. On peine à mesure la prestation fournie par les femmes des vétérinaires et par les vétérinaires âgés, exemptés du service militaire, en représentation de leurs époux ou confrères appelés sous les drapeaux. La SVS s'engagea auprès de ses membres afin que la perte de gain due au service actif soit indemnisée et obtint, dans le cadre du rationnement, des cartes supplémentaires pour l'essence et pour la nourriture. Une caisse de décès et un Fonds d'entraide furent créés en 1911 déjà pour 10 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST assurer la sécurité sociale des vétérinaires. La caisse de décès fut suppri- Illustration 4: Publication commémorative pour le jubilé de 50 ans, de Rudolf Zangger. (archives ASHMV) Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern mée en 1987, car elle devint caduque compte tenu des prestations sociales existantes. En 1927, les vétérinaires obtinrent le droit de participer dans la Caisse maladie des médecins suisses et en 1929 un contrat de participation fut conclu avec l'assurance vieillesse et survivants des Médecins suisses. En 1947, un contrat de réglementation uniforme de l'assurance responsabilité civile des vétérinaires fut également conclu avec les sociétés d'assurances. Pendant les assemblées annuelles de la société et les manifestations des sections, des exposés sur des thèmes concernant la médecine vétérinaire ou l'élevage étaient présentés par des membres de l'association, des représentants des autorités ou des intervenants externes. Le vétérinaire suisse pour sûr le plus célèbre, Sir Arnold Theiler (1867-1936), directeur de l'Institut de recherche en médecine vétérinaire d'Onderstepoort, à Pretoria, montra son attachement à ses confrères suisses à la faveur de trois exposés présentés lors d'assemblées annuelles: Tiques et insectes et les maladies qu'ils occasionnent en Illustration 5: Serviette pour le dîner de la fête lors du 150ème anniversaire de la SVS. (photo Peter Baracchi) Illustration 6: La cérémonie mémorable de la SVS lors de la fête centenaire devant le bâtiment de l'administration à Zoug. (faculté Vetsuisse, Zurich, photo Michelle Aimée Oesch) Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000412 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Afrique (1909); Carence en phosphore comme cause directe de maladies chez la vache (1927); Vétérinaire autour du monde (1933). En 1932, la SVS dénombrait 642 membres, soit près de 90 % de tous les vétérinaires suisses. Le nombre élevé des membres a motivé la création d'un secrétariat en 1929 déjà. Il servait notamment de service de placement. Le premier Code de déontologie vit le jour en 1931, réglant l'activité professionnelle et les relations des vétérinaires entre eux, contenant des exigences morales élevées aux vétérinaires: «§ 1 Tierärztliche Berufsarbeit, mag sie sich mit der Behandlung der Haustiere oder mit der Untersuchung von Nahrungsmitteln befassen, ist Dienst am Volk, sei es an seinem Wohlstand oder an seiner Gesundheit und darf niemals bloss den Erwerb, sondern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 11 muss stets auch das Gemeinwohl im Auge haben. ... § 2. ... Der Tierarzt soll in seiner Tätigkeit stets seiner ethischen Pflichten als der berufenster Beschützer der Tiere sich bewusst sein und keine Gelegenheit versäumen, durch Wort und Tat den Tierschutz zu fördern. ... § 13 Die Standesordnung soll ohne Zwang, aus innerer Überzeugung und Solidaritätsgefühl befolgt werden. ...» Le VIIIème congrès international des vétérinaires, en 1938, eut également lieu en Suisse, à Zurich et à Interlaken, sous la direction de Prof. Gottlieb Flückiger. Superbe rétrospective La SVS a sorti des mémoires complets pour son 50ème anniversaire, pour le centenaire ainsi que pour ses 150 ans. (Zangger, 1862; Rubeli et al., 1914; Leuthold, 1963; ill. 4-6). Les anniver- saires furent fêtés à l'aide de cérémonies mémorables. Les mémoires de 1914 et de 1963 contiennent, outre la description de l'histoire de la SVS et de ses sections, des articles sur les domaines apparentés de la formation universitaire, de l'hygiène des denrées alimentaires, du service vétérinaire étatique, du service vétérinaire de l'armée et de la production animale. La représentation sous forme de tableau des présidents de la SVS, des membres d'honneur, des lieux de séminaires et d'autres données concernant la société et les vétérinaires dans les mémoires, est complétée en annexe pour les 50 dernières années. Les explications données dans ce document sur l'histoire de la SVS datant d'avant 1963 se basent pour l'essentiel sur les mémoires mentionnés. Pour le 175ème anniversaire de la SVS, la société fit créer une peinture par l'artiste René Villiger de Sins, qui Abbildung 7: «Der Tierarzt im Dienst von Tier und Mensch» (Le vétérinaire au service de l'animal et de l'homme), représentation de l'histoire de la SVS par René Villiger, en haut depuis la gauche: Sir Arnold Theiler, puis les fondateurs Joseph Martin Meyer, Karl Peter Suter et Karl Stadlin; au centre le président de la SVS 1988. (original au secrétariat de la SVS) 12 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST retrace l'histoire de la société en plusieurs portraits (ill. 7). Grands changements dès 1963 Le nombre d'exploitations reculait continuellement et le nombre de têtes de bétail par exploitation progressait. Les chevaux étaient de moins en moins utilisés pour le travail et de plus en plus pour le sport et les loisirs. La proportion de la population vivant à proximité des villes augmentait, et avec elle le nombre d'animaux domestiques. Davantage de membres, palette d'activités plus large Entre 1901 et 1960, une vingtaine de vétérinaires en moyenne termina ses études par l'examen fédéral chaque année dans les anciens hôpitaux vétérinaires de Zurich (Selnau) et de Berne (Engehalde). Après le déménagement dans les nouveaux bâtiments du Strickhof à Zurich, en 1963, et de la Länggasse à Berne, en 1965, le nombre d'étudiants augmenta jusqu'à l'introduction du numerus clausus, pour atteindre une moyenne de 110 diplômés fédéraux par an pour ces dix dernières années. La première femme à obtenir un diplôme termina ses études en 1938. Elles ne furent que six jusqu'en 1950. La part des femmes vétérinaires au bénéfice d'un diplôme fédéral passa de 16 % (1961–1970) à 79 % (2000– 2010). Dès lors, on adapta en 2004 le nom allemand de la société à ces nouvelles conditions: Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte. Avec le nombre de diplômés, c'est aussi le nombre de membres de la SVS qui s'accrut, passant de 1'336 en 1980 à 2'741 en 2010. Les activités professionnelles spécifiques des membres de la SVS sont indiquées dans l'annuaire des membres réactualisé chaque année. Nous ne disposons malheureusement pas de statistique de tous les vétérinaires de Suisse. Le registre des professions médicales de l'Office fédéral de la santé publique indique que 1'791 vétérinaires disposaient d'une autorisation individuelle de pratiquer en 2012 et qu'au total 3'744 vétérinaires Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern étaient enregistrés. Cependant, les recensements des diplômés des années précédant 1984 sont incomplets. Beaucoup de nouveaux postes de travail apparurent en médecine des petits animaux, la demande en savoir vétérinaire s'accrut également dans la recherche et l'enseignement, dans l'industrie et dans les fonctions officielles (lutte contre les épizooties, hygiène des denrées alimentaires, protection des animaux). Ainsi, la majorité des vétérinaires trouvèrent des postes correspondant à leurs capacités. La SVS adapte ses structures Grâce au remaniement complet des statuts, qui entrèrent en vigueur en 1961, la SVS a pu faire face à l'accroissement du nombre de ses membres et à l'étendue du spectre des exigences. Elle mit en place une assemblée des délégués avec représentation proportionnelle des sections comme organe décisionnel ainsi qu'un secrétariat permanent. Le travail principal de la SVS fut désormais réalisé par les membres du comité, des commissions, du Conseil de l'Ordre et, plus tard, par les mandataires pour les questions économiques, pour les médicaments vétérinaires ou pour les assistantes en médecine vétérinaire, tous selon le principe de milice. Le comité et le secrétariat gardèrent le contact avec les membres par l'intermédiaire d'un bulletin publié en général une fois par mois. Il parut dès 1962 comme annexe aux «Archives suisses de médecine vétérinaire», dès 1986 comme partie gérée au niveau rédactionnel de la revue «Swissvet» et, depuis 1995, il est intégré aux «Archives suisses de médecine vétérinaires», le titre de «bulletin» ayant disparu. Le riche contenu du bulletin donne des indications détaillées sur l'histoire proche de la SVS. Avec l'accroissement de la spécialisation et les nouveaux champs d'action, 14 sections spécialisées virent le jour, la première étant l'Association suisse pour la médecine des petits animaux en 1970. Ce développe- ment fit perdre un peu d'importance aux sections régionales, les sections spécialisées offrant à leurs membres de meilleures possibilités d'échange d'expériences dans leur domaine de spécialisation et représentant leurs intérêts de façon plus ciblée. Conformément à la volonté de l'assemblée de délégués, le président doit être à 50 % au service de la SVS et à 50 % actif dans sa profession. Il doit savoir garder les pieds sur terre, et mener et non administrer la société. Durant toutes ces années, les présidents de la SVS ont satisfait à ces objectifs. Les lettres de lecteurs publiées régulièrement dans le «bulletin» ainsi que les éditoriaux dans les Archives suisses de médecine vétérinaire, invitant parfois à réfléchir, souvent à sourire et parfois aussi à la controverse, offrent un témoignage saisissant. Éthique professionnelle Toutes les versions des statuts et des Codes de déontologie mettent en avant le devoir de faire preuve d'une éthique professionnelle. On a toujours voulu mettre des limites au côté libéral de la profession de vétérinaire. On relève que la réglementation est devenue de plus en plus détaillée. Pour ce qui est de la publicité, il fallut mettre de l'eau dans son vin avec le temps. En 1992, l'assemblée des délégués décida d'élaborer des principes éthiques supplémentaires pour les activités vétérinaires, découlant du principe de respect de la vie. L'application du Code de déontologie est dévolue à un Conseil de l'Ordre et des médiateurs entrent en jeu lors de problèmes concernant les relations à la clientèle. Cette structuration s'avéra nécessaire, des cas de comportement enfreignant le Code de déontologie étant déplorés chaque année, pour certains réglés par une exclusion de la SVS. On critiqua parfois le fait que le Code de déontologie ne prévale que pour les membres de la SVS, et non pour tous les vétérinaires. Les tentatives d'obtenir la force obligatoire générale via les législations cantonales sur la santé n'eurent aucun succès. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000412 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Prestations pour les membres et pour la communauté À peine le secrétariat fut-il créé qu'il devint un interlocuteur fréquemment mis à contribution par les membres. On souleva des thèmes généraux pour lesquels des réglementations nationales s'avérèrent nécessaires, mais aussi des questions individuelles nécessitant des connaissances des activités vétérinaires et des conditions générales légales et économiques. Le comité et le secrétariat mirent en place des réglementations durables: – sur l'acquisition commune de médicaments via le contrat avec l'Association suisse des entreprises vétérinaires (depuis 1955 déjà); – avec les sociétés d'assurances pour ce qui relève de la responsabilité civile professionnelle (1968); – au moyen d'un contrat-type pour l'engagement d'assistants (1972); – avec un tarif minimal concernant les tâches vétérinaires (1972); la législation sur les cartels de 1997 a fait de ce tarif une entente sur les prix inadmissible; – avec la mise en place de l'Office de gestion des vétérinaires pour la facturation des médicaments (1976) et, plus tard, une plate-forme de commande; – avec la participation à l'exploitation d'une banque de données pour les animaux de compagnie enregistrés («Anis», dès 1993) et, plus tard, à la Banque de données sur le trafic des animaux «Identitas» pour les animaux de compagnie; – sur la reconnaissance de la profession des assistantes en médecine vétérinaire (1995); – avec l'encouragement de l'assurance de la qualité des cabinets vétérinaires (premières certifications en 1999). La SVS montra un engagement supplémentaire en faveur du bien commun en gérant le secrétariat concernant l'organisation du suivi vétérinaire des troupeaux et en y participant financièrement. Le suivi des troupeaux ne fut toutefois pas mis à profit dans la mesure où on l'escomptait. Il en alla de même de la convention conclue en 2002 avec l'Union 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 13 suisse des paysans en matière de sécurité des aliments. Seuls quelques rares propriétaires d'animaux et vétérinaires conclurent les contrats de suivi des troupeaux prévus. À plusieurs reprises, la collaboration avec la Fédération suisse pour l'insémination artificielle ne fut pas à la hauteur des attentes des deux partenaires. La dérégulation dans la législation sur l'agriculture rendit finalement le sujet obsolète. Engagement pour la qualité de l'exercice de la profession Les «Archives Suisses de Médecine Vétérinaire» sont le premier instrument de la formation continue. La revue communique à ses lecteurs les connaissances les plus récentes d'un très haut standing. Aussi bien la SVS que les sections proposent régulièrement des exposés, des démonstrations et des séminaires. On trouve en premier lieu les journées vétérinaires, organisées sur deux à trois jours depuis 1963, avec un large spectre de La SVS coordonne la formation continue et le perfectionnement. manifestations spécifiques. Une nouvelle dimension apparut avec l'introduction du titre de vétérinaire spécialisé FVH en 1974 qui, contrairement à ce qui se fait pour le titre de FMH en médecine humaine, n'est pas réglé par le droit fédéral. Par analogie à l'obligation de formation continue et de perfectionnement en vigueur dans l'exercice de la profession en médecine humaine, la SVS coordonne la formation continue et le perfectionnement et les soutient financièrement. Une commission de la formation veille au respect des standards scientifiques. Réseau international La SVS est membre de la Fédération des vétérinaires européens (FVE) et de la World Veterinary Association (WVA) ainsi que d'autres organisations professionnelles, parfois repré- sentée par les sections. Les contacts réguliers et la collaboration temporaire dans les organes dirigeants de la FVE et de la WVA garantissent l'échange d'informations. L'évolution dans l'UE fut tout d'abord observée d'un œil sceptique, lorsqu'on vit se dessiner un droit vétérinaire européen et un libre-exercice de la profession de vétérinaire dans tout l'espace. C'est notamment grâce aux contacts au sein de la FVE que l'on reconnut qu'il serait plutôt avantageux de participer aux préparatifs de la mise en œuvre que de vouloir résister à une harmonisation européenne. L'entrée en vigueur de l'accord sur la librecirculation en 2002 et «l'annexe vétérinaire» de l'accord sur l'agriculture avec l'UE en 2009 se sont faits sans heurts. Le prix des simplifications fut cependant de devoir reprendre un certain nombre de consignations et de contrôles dans le droit national, éclaboussant passablement l'illusion de profession libérale commune dans l'activité vétérinaire. Se faire entendre au niveau politique La collaboration des vétérinaires est toujours très appréciée dans la politique communale de même que dans les parlements cantonaux. On vit régulièrement des vétérinaires élus dans des exécutifs cantonaux et au total 19 vétérinaires siégèrent au Parlement fédéral depuis 1848. La voix de la SVS a toutefois manqué au Parlement fédéral au cours des dernières décennies. Le comité dut apprendre à faire entendre ses préoccupations au moyen d'un travail de relations publiques et de lobbying. Après le «scandale des hormones» éclaté en 1980, lorsque l'on décela la présence de résidus de l'hormone synthétique diéthylstilboestrol dans la viande de veau, les politiciens reprochèrent aux vétérinaires un manque de sensibilité envers les besoins des consommateurs. On entendit que les vétérinaires étaient en premier lieu au service de l'agriculture. La SVS réagit rapidement, élaborant un rapport exhaustif sur la consommation de médicaments et 14 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST veillant à corriger les écarts dans ses propres rangs. Grâce à un travail politique habile, on réussit à inscrire le principe «de l'étable à la table» dans la loi sur les denrées alimentaires et à montrer que le concours des vétérinaires dans le contrôle des denrées alimentaires d'origine animale était indispensable depuis la production dans l'exploitation agricole. Suite aux cas d'encéphalopathie spongiforme bovine (ESB) et à l'insécurité consécutive des consommateurs, la SVS se prononça pour une élimination rapide de la cause – soit l'affouragement de protéines d'origine animale aux animaux de l'espèce bovine – et le communiqua au public. On apprit ainsi des erreurs du passé pour améliorer la communication: le message «Des animaux sains – une alimentation saine – une population saine» permit de rendre public et de représenter plus en détail les liens entre la santé animale, la sécurité des aliments et la santé humaine. Il fut très difficile de se faire entendre politiquement lors du travail dans le cadre de la loi sur les produits thérapeutiques. Durant longtemps, la réglementation vétérinaire était arrivée en seconde priorité. Finalement, la SVS réussit à agir au niveau des dispositions d'exécution. Le Des animaux sains – une alimentation saine – une population saine. conflit d'objectifs entre une thérapie efficace, d'une part, et des conditions permettant de lutter contre le marché illégal et pour l'innocuité des denrées alimentaires, d'autre part, ne put être résolu de manière totalement satisfaisante. En outre, la voie solitaire empruntée par la Suisse dans la législation sur les produits thérapeutiques eut pour conséquence que certains grossistes étrangers renoncèrent à demander le renouvellement de l'au- Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern torisation de certains médicaments vétérinaires importants en Suisse. Dans la relation homme-animal et pour la protection des animaux, la SVS a toujours pris position en faveur de l'animal, tout en restant modérée. Son engagement en faveur du principe «l'animal n'est pas une chose» dans la Constitution helvétique fut couronné de succès. Par contre, la SVS perdit devant le Tribunal fédéral et le Parlement à se faire reconnaître comme profession médicale, et ainsi pouvoir bénéficier d'un taux préférentiel pour la taxe sur la valeur ajoutée. Outre les grosses affaires politiques, la SVS est invitée plusieurs fois par an par les services fédéraux à se prononcer dans le cadre de consultations, lorsqu'il en va de modifications de lois ou d'ordonnances. L'hétérogénéité des intérêts des membres se reflète souvent clairement dans la réponse aux questions concrètes. Épilogue La SVS a revu périodiquement ses structures pour les adapter, ce qu'elle va continuer à faire. Elle encourage le dialogue entre les différents domaines de la profession, au sein et à l'extérieur de la médecine vétérinaire. La conférence bisannuelle des présidents des sections régionales et des sections spécialisées est particulièrement importante. Elle contribue de façon notoire à la compréhension mutuelle et à obtenir des décisions équilibrées lors des assemblées des délégués. Depuis 1998, la communication électronique avec les membres via le site Internet www.gstsvs.ch et entre les membres s'est institutionnalisée au moyen d'une «mailing list». La tâche de la SVS a gagné en complexité au cours de ses 200 ans, car les tâches dévolues à ses membres sont devenues plus variées: – en 1813, les vétérinaires luttaient contre les épizooties et traitaient les animaux pour assurer le revenu des détenteurs d'animaux; – dans la seconde partie du 19ème siècle, le bien-être des animaux fut reconnu comme tâche éthique; – avec l'arrivée des connaissances sur les maladies infectieuses, notamment dès 1882 sur la tuberculose, la protection de l'homme des zoonoses vint s'y ajouter. – La protection des ressources de l'environnement, de la biodiversité et le devoir culturel de protéger l'intégrité des organismes vivants dans le contexte de la garde d'animaux de rente orientée sur la production et la garde d'animaux domestiques constituent des enjeux supplémentaires de notre temps. Les tâches classiques de la protection de la santé de l'homme et de l'animal et de la protection de l'animal demeurent inchangées. La nécessité de disposer d'une Société de tous les vétérinaires n'est pas remise en question, car c'est elle la garante du respect de la diversité des tâches. Littérature Leuthold A.: Denkschrift zur 150-JahrFeier der Gesellschaft Schweizerischer Tierärzte. Orell Füssli Verlag, Zürich, 1963. Meyer J. M., Michel J. K., Ernst H., Wirth C.: Versuch eines Schweizerisch-veterinärischen Idiotikons. Schweiz. Arch. Tierheilk. 1820, 6: 225-244. Rubeli T., Kelly F., Bühler R., Minder A.: Denkschrift zur Jahrhundertfeier der Gesellschaft schweiz. Tierärzte 1813-1913. Orell Füssli Verlag, Zürich, 1914. Zangger R.: Denkschrift der Gesellschaft schweiz. Thierärzte zur Feier der fünfzigsten Jahressitzung in Zürich, den 20. und 21. Oktober 1862. Tellmann, Zürich, 1862. Correspondance Dr Stephan Häsler Mengestorfstrasse 50 3144 Gasel Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000412 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 15 Tableaux concernant l’histoire de la Société des Vétérinaires Suisses Appendice Sections régionales de la SVS et leur année de fondation (mentionnée pour la première fois en 1813) (mentionnée pour la première fois en 1814) (fondée en 1885) (mentionnée pour la première fois en 1814, fondée en 1852) (mentionnée pour la première fois en 1824, fondée en 1904) (mentionnée pour la première fois en 1813, fondée en 1839, adhésion d’AR et AI en 1900) (société précédente 1859-1872, fondée en 1901) (mentionnée pour la première fois en 1813) (fondée en 1899) (mentionnée pour la première fois en 1814) (fondée en 1920) (fondée en 1892) (fondée en 1925) (fondée en 1909) (fondée en 1933) (fondée en 1977) Sections dissoutes (mentionnée pour la première fois en 1813, fondée en 1837, fusionnée dans la Société des vétérinaires de Suisse centrale en 1885) (mentionnée pour la première fois en 1814, fondée en 1941, dissoute en 1974) (nouvellement constituée en 1964 après suspension, dissoute en 1996) 1813 mentionnée 1814 mentionnée Cotisations de membres à la SVS pour personnes actives Société des vétérinaires zurichois 1813 Société des vétérinaires bernois 1820 1913 1960 1970 1980 1990 2000 2010 Société des vétérinaires de Suisse centrale Société des vétérinaires fribourgeois Société des vétérinaires soleurois Société des vétérinaires des cantons de St-Gall, Appenzell AR et AI Société des vétérinaires grisons Société des vétérinaires argoviens Société des vétérinaires Regio Basiliensis Société des vétérinaires thurgoviens Ordre des vétérinaires tessinois Société vaudoise des vétérinaires Société des vétérinaires valaisans Société neuchâteloise des vétérinaires Société genevoise des vétérinaires Société des vétérinaires jurassiens Société des vétérinaires lucernois Association des vétérinaires schwytzois Association des vétérinaires schaffhousois Section de Zoug Section de Glaris 8.− (taxe d'inscription unique) 1.− 10.− 40.− 95.− 120.− 250.− 470.− 543.− Nombre de membres de la SVS 1813 1828 1882 1913 1932 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2012 21 90 210 415 642 846 863 1136 1767 2368 2808 2840 16 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Examens fédéraux réussis 1807 – 18921) 1893 – 1900 1901 – 1910 1911 – 1920 1921 – 1930 1931 – 1940 1941 – 1950 1951 – 1960 1961 – 1970 1971 – 1980 1981 – 1990 1991 – 2000 2001 – 2010 1) Vétéri- Vétérinaires h naires f ca. 1370 153 130 209 230 145 1 251 5 228 7 191 36 491 126 566 367 294 473 213 801 examens cantonaux Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Sections spécialisées de la SVS et leur année d'adhésion à la SVS 1913 1947 1970 1970 1972 1978 1978 1979 1987 1990 1991 1993 1993 1995 1997 2004 Association des vétérinaires de frontière (dissoute en 1987) Association vétérinaire pour la sécurité alimentaire et la santé animale (AVSA) (anciennement Association vétérinaire pour l’hygiène des viandes; sortie en 2005) Association suisse pour la médecine du porc ASMP Association suisse pour la médecine des petits animaux ASMPA Association suisse pour la santé des ruminants ASSR (anciennement hygiène d’élevage et insémination, ensuite hygiène d’élevage et buiatrie) Vétérinaires salariés suisses STA (anciennement Section des assistants des écoles supérieures, puis section des vétérinaires assistants) Association suisse de médecine équine ASME Association suisse des vétérinaires de laboratoire de diagnostic ASVLD Association suisse de pathologie animale ASPA Association suisse pour l’histoire de la médecine vétérinaire ASHMV Association vétérinaire suisse pour la protection des animaux AVSPA Association suisse pour la médecine de volaille ASMV Association vétérinaire suisse pour les médecines alternatives et complémentaires camvet.ch, (anciennement Association vétérinaire suisse pour l’acupuncture et l’homéopathie) Association vétérinaire suisse pour la médecine comportementale AVSMC (anciennement Association vétérinaire suisse pour l’éthologie) Association suisse de médecine de la faune et des animaux exotiques ASMFAE Swiss Association of Veterinarians in Industry and Research SAVIR Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000412 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 17 Vétérinaires en chef de l'armée 1835 – 1870 1870 – 1882 1882 – 1913 1913 – 1928 1928 – 1937 1937 – 1947 1947 – 1961 1962 – 1968 1969 – 1980 1981 – 1989 1990 – 1995 1995 – 2003 depuis 2004 Johann Jakob Näf, capitaine Johann Rudolf Zangger, colonel Denis Potterat, colonel Karl Buser, colonel Hermann Schwyter, colonel Leon Collaud, colonel brigadier Ernst Bernet, colonel brigadier Fritz Aeberhard, colonel brigadier Louis Gisiger, brigadier Alfred Krähenmann, brigadier Hermann Keller, brigadier Jürg Eberle, colonel Stéphane Montavon, colonel Directeurs de l'Office vétérinaire fédéral et de ses organisations précédentes1) 1872 – 1882 Johann Rudolf Zangger, colonel 1882 – 1910 Denis Potterat, colonel 1910 – 1932 Moritz Bürgi, Prof. Dr. med. vet. 1932 – 1958 Gottlieb Flückiger, Prof. Dr. med. vet. 1958 – 1965 Ernst Fritschi, Dr. med. vet. 1966 – 1977 Andreas Nabholz, Prof. Dr. med. vet. 1977 – 1986 Hans Keller, Prof. Dr. med. vet. 1986 – 1993 Peter Gafner, Prof. Dr. med. vet. 1993 – 2003 Ulrich Kihm, Prof. Dr. med. vet. depuis 2003 Hans Wyss, Prof. Dr. med. vet. 1) 1872 – 1914 commissaire fédéral aux épizooties, 1915–1979 Office vétérinaire fédéral Rédacteurs des Archives Suisses de Médecine Vétérinaire 1947 – 1971 1972 – 1988 1989 – 1999 depuis 2000 Alfred Leuthold, Prof. Dr. med. vet., Bern Rudolf Fankhauser, Prof. Dr. med. vet., Dr. h. c., Kirchlindach Marcel Wanner, Prof. Dr. med. vet., Dr. h. c., Gundetswil Rico Thun, Prof. Dr. med. vet., Bassersdorf Vétérinaires au Parlement fédéral (N = Conseil national, E = Conseil des États, année de la première élection) 1866 Zangger Johann Rudolf N (1875 E) ZH 1867 Merz Karl N ZG 1891 Suter Johann N BL 1899 Eigenmann Carl N TG 1902 Knüsel Peter N LU 1914 Strub Heinrich N BL 1928 Carnat Germain N BE 1928 Mäder Emil N SG 1935 Broger Albert N AI 1935 Stöckli Anton N LU 1941 Despland Gabriel N (1943 E) VD 1943 Odermatt Gotthard N (1960 E) OW 1947 Degen Walter N BL 1947 Tschumi Hans N BE 1974 Fischer Josef N AG 1975 Risi Josef N SZ 1978 Tochon Robert N GE 1983 Müller Arnold N ZH 2011 Gschwind Jean-Paul N JU Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 18 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Journées vétérinaires Présidents de la SVS 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 1963 –1968 1968 – 1969 1969 – 1974 1974 – 1980 1980 – 1984 1984 – 1996 1996 – 2004 2005 – 2012 depuis 2013 Zurich Lausanne Solothurn Bern Fribourg Luzern Basel Sion Neuchâtel Lenzburg Lausanne Schaffhausen Bern Zurich Appenzell Fribourg Davos Luzern Montreux Solothurn Genève Lugano Weinfelden Basel La Chaux-de-Fonds Zug Delémont Baden Sion Thun St. Gallen Zurich Biel Biel Zurich Interlaken Basel Luzern Fribourg Zürich Interlaken Davos Basel Zurich Fribourg Schönenwerd Zurich Fribourg Davos Interlaken Werner Messerli, PD Dr. med. vet., Schwarzenburg Ernst Rohrbasser, med. vet., Châtel-St.-Denis Jakob Meili, Dr. med. vet., Bazenheid Josef Kennel, Dr. med. vet., Sins Edouard Huber, Dr. med. vet., Orbe Jean-Pierre Siegfried, Dr. med. vet., Arlesheim Andrea Meisser, Dr. med. vet., Davos Clavadel Charles Trolliet, med. vet., Montheron Julika Fitzi, Dr. med. vet., St. Gallen Directeurs de la SVS 1929 – 1958 1958 – 1963 1964 1964 – 1976 1976 – 1977 1978 – 1982 1982 – 1985 1985 – 1999 2000 2001 – 2004 2004 – 2008 2008 – 2012 depuis 2013 Josef Andres, Prof. Dr. med. vet., Zurich Ernst Schumacher, PD Dr. med. vet., Zurich ad int. Walter Weber, Prof. Dr. med. vet., Zollikofen Charles Dapples, Dr. med. vet., Lausanne François-X. Dechenaux, lic. iur. Henri de Gendre, lic. iur. Alain Zogmal, lic. iur. Beat Josi, lic. rer. pol. ad int. Christian Straumann, lic. rer. pol. Sabine Schläppi Schreiber, lic. phil. Christophe Darbellay, dipl. ing. agr. ETH Ruedi Helfer, Journalist Peter Glauser, Dr. phil. Membres d'honneur de la SVS 1963 1963 1963 1963 1963 1964 1967 1971 1974 1976 1977 1981 1983 1983 1983 1988 1988 1988 1988 1988 1988 1991 1997 1999 2000 2003 2006 2010 2011 René Cappi, med. vet., Sion Ernst Fritschi, Dr. med. vet., Bern Alfred Leuthold, Prof. Dr. med. vet., Bern Eugen Seiferle, Prof. Dr. med. vet., Zürich Werner Steck, Prof. Dr. med. vet., Bern Gabriel Despland, med. vet., La Sallaz Ernst Wiesmann, Prof. Dr. med., Zurich Werner Messerli, PD Dr. med. vet., Schwarzenburg Jakob Meili, Dr. med. vet., Bazenheid Charles Dapples, Dr. med. vet., Lausanne Andreas Nabholz, Prof. Dr. med. vet., Säriswil Josef Kennel, Dr. med. vet., Sins Gladi Kilchsperger, Dr. med. vet., Zurich Rudolf Fankhauser, Prof. Dr. med. vet., Dr. h. c., Kirchlindach Fritz Beglinger, Dr. med. vet., Uster Heinz Gerber, Prof. Dr. med. vet., Bremgarten Edouard Huber, Dr. med. vet., Orbe Werner Leemann, Prof. Dr. med. vet., Zurich Charles Mérieux, Dr. med., Lyon Walter Raaflaub, Dr. med. vet., Schwarzenburg Heinrich Spörri, Prof. Dr. med. vet., Dr. h. c., Bassersdorf Emil Hess, Prof. Dr. med. vet., Zumikon Jean-Pierre Siegfried, Dr. med. vet., Arlesheim Marcel Wanner, Prof. Dr. med. vet., Dr. h. c., Gundetswil Ulrich Schnorf, Dr. sc. nat., Zurich Ulrich Kihm, Prof. Dr. med. vet., Schwarzenburg Andrea Meisser, Dr. med. vet., Davos Clavadel Peter Dollinger, Dr. med. vet., Liebefeld Fritz-Peter Fahrni, med. vet., Bern Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000413 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 19 Le bon vieux temps K.-L. Kammermann, Schüpfen Une association qui fête son 200ème anniversaire en 2013 mérite une grande estime et tout notre respect. Une brève rétrospective de la situation générale en Europe et en Suisse en ce temps nous montre que la caractéristique la plus constante pour cette période était le changement et l'insécurité. L'industrialisation croissante, liée aux débuts de la production de masse, crée de nouvelles couches sociales, qui ne sont plus en mesure d'assurer elles-mêmes leur alimentation. À cela s'ajoutent les grandes guerres européennes: il faut nourrir les armées, qui ont par ailleurs de grands besoins en chevaux. C'est sous cet angle qu'il faut considérer l'évolution de la médecine vétérinaire. Je souhaite ci-après illustrer l'environnement familial et les évolutions professionnelles, le quotidien au cabinet à Schüpfen ainsi que le développement diagnostique et thérapeutique des 130 dernières années. Trois générations Mon grand-père Carl-Ludwig Kammermann (1865 – 1940) a grandi avec 11 frères et sœurs, 7 garçons et 4 filles. Son père était agriculteur, brasseur, distillateur et aubergiste sur le Dentenberg près de Worb, dans le canton de Berne. Personne ne sait ce qui l'a poussé à se décider pour la profession de vétérinaire. Il est vrai que les perspectives et les possibilités professionnelles générales n'étaient pas roses, si bien que 3 de ses frères ont émigré aux USA ou en Australie. En 1886, à l'âge de 21 ans il obtient déjà le diplôme de l'ancienne école vétérinaire de Berne pour l'exercice de la profession. Après quelques années ici et là, il reprend en avril 1890 le cabinet de Johannes Spring à Schüpfen. Il a tout d'abord exercé seul, puis dès 1918 avec mon père Werner (1893 – 1963). Dès 1974, c'est moi (né en 1944) qui ai repris le cabinet, tout d'abord comme cabinet mixte, puis dès 2005 comme cabinet pour animaux de compagnie uniquement. Depuis le 1er janvier 2012, c'est Dr med. vet. C. Spescha qui a repris l'affaire. Structure de cabinet à la fin du 19ème siècle De manière générale, le cabinet était constitué d'une grande pièce, subdivisée par un grand meuble de pharmacie (ill. 1), dont la partie supérieure était équipée d'étagères. On y trouvait des pots et des bouteilles remplis d'onguents ou de solutions. La partie inférieure était constituée d'un meuble à tiroirs avec des poudres diverses, surtout d'origine végétale ou minérale. Ne l'oublions pas, le vétérinaire d'alors était aussi pharmacien. Il préparait la plupart des médicaments, remplissant les onguents dans des pots ou des tubes, les liquides dans des bouteilles de différentes tailles, les poudres dans des sacs et des sachets. Tous ces mélanges étaient fabriqués selon des recettes, la fabrication des médicaments constituant une branche importante de la formation. Les paysans venaient Illustration 1: Meuble de pharmacie. souvent chercher ces médicaments directement chez le vétérinaire après une consultation orale. Il n'existait pas de contrôle de qualité tel qu'on l'entend aujourd'hui, l'expérience du vétérinaire faisait principalement foi. Toutes les activités vétérinaires, y compris remise de médicaments ou encore comptabilité, étaient consignées en détail dans de grands livres de cabinet (ill. 2), environ au format actuel A3. On peut ainsi lire que le 10 avril 1889, 10 visites ou 10 remises de médicaments étaient au program- Le vétérinaire d’alors était aussi pharmacien. me. Cela concernait 4 chevaux et 6 bovins. Un cheval avait une jarde, un le coryza et les deux autres souffraient de bronchite chronique. Du côté des bovins, il en allait pour l'essentiel de maladies de la mamelle, mammites et agalactie. Une vache présentait une paroi creuse purulente. Les paysans payaient généra- 20 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern fermes modestes des ouvriers à la journée dans les hameaux du sud de la commune de Schüpfen, dans ces zones mal accessibles du Frienisberg. Ces ouvriers avaient peu de terres à disposition, et lorsqu'ils en avaient, elles étaient raides et difficiles à exploiter. Ils avaient rarement des chevaux, le plus souvent des vaches et des génisses, des moutons et des chèvres et quelques volailles. La majeure partie de ces gens avait une seconde activité: ils travaillaient dans les exploitations artisanales alentours, dans notre région des entreprises de construction, des scieries, des tuileries, auprès de charrons ou de charpentiers. Ces gens avaient peu de moyens, étaient pauvres et avaient de la peine à boucler les fins de mois. Il n'était pas rare qu'ils paient les travaux vétérinaires en nature, avec du beurre, du fromage, des œufs ou parfois une volaille. Illustration 2: Grand livre de cabinet. lement au comptant ou sur facture, la facturation se faisant une fois par an, en novembre après la St-Martin. Autre caractéristique de la pratique d'alors, on trouvait des installations pour attacher les attelages à chevaux, les précurseurs des places de parc. Il n'y avait en ce temps-là aucune voiture, elles ne sont arrivées que 20 à 30 ans plus tard. Mon père acheta une voiture vers la fin des années 20, une Austin. Il fit ainsi partie des rares privilégiés dans notre commune à pouvoir s'offrir un tel véhicule. De même, le téléphone était encore peu répandu. Lorsque quelqu'un avait besoin du vétérinaire, il devait se rendre en personne chez lui puis l'amener chez le prochain client après la consultation. Il était donc habituel d'aller chercher le vétérinaire directement chez lui avec l'attelage à cheval. Parfois, plusieurs attelages attendaient. Les routes et les chemins ne ressemblaient en rien à l'état actuel: les routes n'étaient pas asphaltées, après les intempéries elles étaient peu pra- ticables, même à pied, et on ne parle pas des hivers après les fortes chutes de neige. La commune de Schüpfen a beau se trouver dans l'Obere Lyssbachtal, et dans une région plate voire légèrement vallonnée, la partie La tuberculose occasionnait d’autres problèmes, soit la transmission à l’homme. sud compte quelques contreforts parfois très abrupts du Frienisberg, qui était très mal accessible en son temps. La clientèle La clientèle était bien entendu constituée exclusivement de paysans possédant une ferme et les animaux correspondants. Cependant, les différences étaient parfois énormes. Il y avait d'une part les grands domaines dans la partie de plaine, des maisons bernoises imposantes avec beaucoup de terres, et d'autre part les petites Accents vétérinaires En principe, il y a avait deux accents dans la pratique vétérinaire en ce temps-là. D'une part la partie curative, soit le traitement des animaux malades, principalement les animaux de rente comme les chevaux, les vaches, les petits ruminants et les porcs. Il restait rarement quelque chose pour les chiens ou les chats. D'autre part le domaine officiel, qui s'occupait principalement de la lutte contre les épizooties. Les épizooties Les épizooties avaient fait de gros dégâts dans l'agriculture durant les décennies précédentes, entravant considérablement l'approvisionnement de la population en denrées alimentaires. Les autorités avaient déjà reconnu le besoin d'agir et ont réussi à éradiquer un certain nombre d'épizooties. Ainsi, la peste bovine (1871), la péripneumonie contagieuse (1895) et la fièvre aphteuse avaient déjà été éradiquées de manière temporaire en ce temps-là. La lutte contre la tuberculose s'avéra beaucoup plus compliquée. Contrairement aux premières maladies, qui se cantonnaient au cheptel animal, Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000413 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern la tuberculose occasionnait d'autres problèmes, soit la transmission à l'homme. L'être humain se contaminait par la consommation de lait et de produits laitiers et l'affection lui était généralement mortelle. Robert Koch isola le germe en 1882 déjà et développa la tuberculine, qui aurait dû servir de vaccin. Elle s'avéra plus tard constituer un excellent instrument diagnostique. Les animaux malades réagissaient à une injection intracutanée par une forte tuméfaction locale. Répartis en arrondissements, qui correspondaient généralement aux communes politiques, les vétérinaires d'arrondissement devaient tuberculiniser systématiquement toutes les exploitations bovines tous les ans. Tous les animaux qui réagissaient étaient abattus, et les agriculteurs partiellement indemnisés. Durant la seule période de 1951 à 1959, on a abattu 348 883 animaux positifs à la tuberculose. Le 15 décembre 1959, la Suisse était déclarée indemne de tuberculose. Les coûts pour l'éradication se montèrent à 244 mio. fr. pour la Confédération et les cantons, à 138 mio. fr. pour les éleveurs, auxquels s'ajoutent les pertes au niveau de la valeur d'élevage et de la production de lait ainsi que les coûts accrus de remonte des troupeaux d'environ 100 mio. fr. (indice des prix à la consommation en 1950: 218 points; 2011: 1046 points). L'influence positive sur la santé publique fut également réjouissante. Les activités vétérinaires officielles pour la lutte contre les épizooties comme la tuberculose, le Bang ou la fièvre aphteuse constituaient une partie importante de l'activité vétérinaire et un pilier essentiel du revenu vétérinaire. Activité curative Quelles étaient les maladies dominantes, quelles espèces les plus fréquemment touchées, comment les soignait-on et qu'est-ce qu'on pouvait finalement en retirer financièrement? À cet effet, j'ai choisi au hasard le mois d'avril 1899. La récapitulation ci-après n'a aucune prétention d'exhaustivité, car l'écriture manuscrite (ancienne écriture al- 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 21 lemande) est parfois difficile à lire ou certains mots sont quelque fois fortement abrégés. Nous apprenons néanmoins qu'en avril 1899, au total 274 inscriptions – soit des visites – avaient été réalisées. Classées par espèces, on obtient l'image suivante: 55 chevaux, 137 bovins, 4 petits ruminants, 10 porcs et un chien. Considéré par affection, chez le cheval il s'agissait principalement de maladies de l'appareil respiratoire requérant une intervention vétérinaire. On a constaté le plus souvent du coryza (22), suivi de bronchites et d'asthme (11). Huit chevaux ont été traités pour des troubles digestifs, dont 2 avec des coliques. Huit chevaux souffraient de boiteries, principalement de tendinites, un avec une blessure au paturon, un avec des blessures à la couronne et au genou, un avec une jarde. Quatre autres chevaux présentaient des phlegmons aux pattes et un une blessure au sabot. Enfin, un cheval souffrait de mammite. Chez le bétail bovin, les affections de la mamelle tiennent le haut de la liste, si bien que l'on a relevé 64 inscriptions d'agalactie ou de mammite. Le second groupe, avec 25 mentions, concernait les affections de l'appareil reproducteur telles qu'endométrites (fluor albus), les kystes ovariens et quelques rares nodules vaginaux. Le Pour les boiteries des onglons et des sabots, on se servait du marteau et de la pince. troisième groupe, avec 21 mentions, était constitué des indigestions (12) et des autres affections gastro-intestinales comme la diarrhée (9). Les boiteries et phlegmons ont été mentionnés 11 fois, les lésions des onglons 10 fois. La parésie vitulaire a été indiquée 3 fois en avril 1899, autant que le prolapsus uteri. Les petits ruminants comme les moutons et les chèvres sont mentionnés 4 fois en raison d'indigestions, alors que 8 porcelets ont été castrés et 2 opérés d'hernies ombilicales. Le seul chien mentionné souffrait de maladie de Carré. Pour ce qui est des finances, le revenu du mois d'avril 1899 se montait exactement à 560,90 francs. Je ne dispose d'aucun indice de coûts comparable, si bien qu'il est difficile de réaliser une comparaison avec le présent. À titre comparatif, on peut prendre le prix d'achat de la maison que mon grand-père a acquise en 1902 et dans laquelle se situe toujours le cabinet à l'heure actuelle. Le prix avait été fixé à 26'400 francs, avec puits, place devant la maison et terrain de 21 ares. Inutile de tomber dans la nostalgie devant ce prix, le standard de construction de l'époque n'avait rien à voir avec l'actuel. Diagnostic Contrairement à ce qui se fait aujourd'hui, poser le diagnostic se faisait avec des moyens très simples et modestes. Ainsi, pour les boiteries des onglons et des sabots, ont se servait du marteau et de la pince, pour les maladies des poumons du stéthoscope et du thermomètre. Les principaux instruments étaient les organes des sens, les yeux, le nez, les oreilles et une anamnèse complète. Le cas échéant, un microscope pouvait servir, en particulier pour les examens coproscopiques. De manière générale, le diagnostic se limitait à la description des symptômes, les relations causales telles qu'on les connaît aujourd'hui étant pour l'essentiel inconnues en ce tempslà. Le traitement des maladies était donc aussi pour l'essentiel basé sur la symptomatologie. Si je peux me permettre une comparaison avec la période actuelle, on constate un énorme développement dans le domaine du diagnostic au cours des 40 dernières années. Dans les années 70, un appareil à rayons X était encore un luxe dans le cabinet vétérinaire, alors qu'aujourd'hui les CT, MRI et ultrasons sont devenus un standard. Thérapie J'aimerais mentionner les protocoles de thérapie tels qu'ils étaient appliqués par mon grand-père, en 22 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST prenant quelques maladies parmi les plus courantes du cheval et des bovins. Chez le cheval, le coryza (ou la gourme), une affection du nez et des voies respiratoires supérieures, arrive en tête des maladies. Dans le traité de pathologie et de thérapie spéciale des animaux domestiques pour les vétérinaires, les médecins et les étudiants de Friedberger und Fröhner (édition 1889), on peut y lire que la cause de cette maladie est primairement un refroidissement, principalement au printemps et en automne. Il y est dit en substance qu'elle touche en premier lieu les animaux mous, efféminés et jeunes. On mentionne également comme causes l'effet de substances irritantes comme la J’ai moi-même souvent aidé mon père à l’élaboration de ces «potions» poussière des routes et des aliments, des champignons et des spores dans l'aliment ainsi que l'inspiration d'air chargé d'ammoniaque dans les étables surchargées. Mais on prend aussi en compte l'éventualité «d'influences infectieuses», car on ne peut contester l'apparition de temps à autre épizootique de la maladie. Le traitement consistait en règle générale à vaporiser la muqueuse du nez avec des vapeurs d'eau chaude, auxquelles on avait selon les besoins ajouté de la créoline ou de l'acide phénique. Dans les cas difficiles, on utilisait aussi du goudron ou de l'essence de térébenthine. Le traitement était souvent complété de la «Strengelpulver» («poudre contre la gourme») per os, un mélange de sels neutres, sel de cuisine en combinaison avec des poudres de plantes aromatiques. J'ai moi-même souvent aidé mon père à l'élaboration de ces «potions». Je sens encore ces senteurs aromatiques agréables. On recommandait aussi une mesure très utile, la sortie au pré et une bonne aération des étables. L'agent pathogène, soit Streptococcus Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern equi, ne fut découvert que beaucoup plus tard. Chez les vaches et les génisses, les problèmes les plus fréquents se situaient au niveau de la mamelle. Comme cause de l'agalactie, les auteurs mentionnés plus haut indiquaient notamment des «maladies internes», en particulier les affections gastrointestinales. Une mauvaise alimentation, un jeûne prolongé ainsi qu'une grande charge de travail sont des causes supplémentaires. À cela s'ajoutent des anomalies de la mamelle comme la mammite (!), une mamelle insuffisamment développée et une mamelle grasse. Les affections psychiques comme l'ennui de son petit ou une étable inhabituelle, la peur de la traite par des personnes étrangères peuvent influer sur la rétention du lait. On pensait également à des médicaments qui pouvaient compromettre la performance laitière. On mentionne ainsi différents extraits de plantes comme la belladone, la jusquiame noire, la stramoine commune, le colchique, la grande ciguë ou les préparations à l'iode. En thérapie, on recommandait, outre la prise en compte de la cause correspondante, principalement les préparations galactogènes comme l'aliment bouilli, les drêches de brasserie ainsi que les préparations d'antimoine, le soufre, le fenouil, les baies de genièvre, le cumin, l'anis, l'aneth et la pilocarpine. À titre d'exemple pour tous les mélanges utilisés en ce temps, voici la recette de la «potion pour le lait»: Rp. – Stibii sulfurat. Nigri 100,0 – Sulfur. Depurat. 50,0 – Pulv. Fruct. Foenicul. – Pulv. Fruct. Carv. – Pulv. Fruct. Junip. Aa 150,0 – Natrii chlarati 500,0 Le mélange était conditionné en sachets d'environ 350 g. Cette quantité était cuite durant 10 minutes dans 8,5 l d'eau, filtrée et administrée 4 fois par jour à raison de 1 litre à la fois. Un grand défi pour la paysanne. Si l'on en croit les inscriptions, le traitement des boiteries se faisait très souvent au moyen de pommade au camphre, de pansements de Priessnitz, mais aussi de frictions chauffantes, soit de pommade grise ou rouge au mercure, parfois on appliquait les feux, en point ou en ligne. L'application d'onguents aux métaux lourds n'a jamais été mentionnée en avril 1899, mais je me souviens très bien de la présence des pots correspondants. Les indigestions et les affections gastro-intestinales, en particulier chez les bovins, étaient aussi un motif fréquent d'interventions vétérinaires. En général, la cause était un mauvais aliment, comme du foin vieux ou trop jeune, de l'herbe trop jeune, l'affouragement de restes alimentaires, de drêches, de malt, de farine, de gruau, de racines, de déchets de grange, d'aliment avarié, souillé ou décomposé. Le traitement constituait en général à éliminer la cause, faire jeûner, en cas d'atonie du système digestif d'administrer du tartrate de potasse et d'antimoine et du vératre blanc, en cas de constipation on administrait un clystère. Le saut dans le présent Le plus frappant est la différence en ce qui concerne l'état des connaissances. On connaît beaucoup plus précisément un très grand nombre de maladies et leurs causes. Les possibilités de traitement se sont aussi en partie améliorées, mais dans une mesure plus réduite. L'emploi ciblé de médicament permet un traitement nettement meilleur des maladies, et la chirurgie a fait un énorme bond en avant. On n'oubliera pas l'amélioration de la sécurité de nos médicaments. Comparé à la situation d'alors, on voit nettement qu'une application actuelle de ces médicaments remplirait les conditions de lésions corporelles délibérées ou du moins par négligence. Cependant, un sourire condescendant ou arrogant serait aussi déplacé. En lisant les traités de médecine de la seconde moitié du 19ème siècle ainsi que les livres de cabinet de mes aïeuls, je constate que les traitements étaient faits très précisément et selon l'état des connaissances (ou des méconnaissances) de leur temps. Une autre Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000413 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern différence notoire ressort du rapport de priorité entre les animaux de rente et les petits animaux. Si au 19ème siècle, on ne soignait pour ainsi dire que des animaux de rente. Au cours des 40 dernières années, les petits animaux et les animaux domestiques ont clairement dépassé les animaux de rente. Parallèlement, la société a évolué dans sa perception de la garde d'animaux. Ou est-ce l'inverse: le déplacement du centre de gravité, des animaux de rente vers les petits animaux, est probablement la conséquence de l'évolution sociétale. Cela se reconnaît par exemple clairement dans l'évolution de l'agriculture au cours des 60 dernières années. De nombreuses petites ou moyennes exploitations ont disparu. Alors que vaches, porcs, moutons et chèvres y gambadaient autrefois, on n'y rencontre que des étables désespérément vides. À la fin des années 60, la commune de Schüpfen arborait fièrement 7 fromageries! Aujourd'hui, toutes ont fermé. Alors qu'au début de mon activité professionnelle, en 1974, le village comptait encore 15 exploitations de bétail laitier, on n'en trouve plus que 3 à l'heure actuelle. Le nombre d'habitants évolue quant à lui en sens inverse: environ 2300 âmes en 1974, 3600 aujourd'hui. On pourra bientôt compter sur les doigts d'une main les personnes engagées dans l'agriculture, pour l'exprimer de manière un peu désinvolte. Malgré tout, le nombre d'animaux de rente dans la commune n'a pas vraiment reculé, les exploitations ont juste augmen- 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 23 té en taille, ont été regroupées, des communautés d'exploitation ont vu le jour. Au niveau vétérinaire, rien n'a changé au niveau des accents à ce jour, soit la lutte contre les épizooties et l'activité curative: on continue de traiter les fièvres de lait et de vacciner contre de nouvelles épizooties. Les thérapies se sont adaptées à l'état des dernières connaissances, toutefois, certains traitements laborieux ou onéreux sont souvent limités pour des questions économiques. L'accent est désormais clairement placé sur le suivi des troupeaux, notamment en raison du nombre accru d'animaux. En médecine des petits animaux, l'évolution est à l'opposé: elle profite de la médecine humaine et la suit quasiment comme son ombre. À titre d'exemple, on mentionnera l'ostéosynthèse, qui a fait des progrès phénoménaux durant la seconde moitié du 20ème siècle. Ainsi, il existe aujourd'hui un grand nombre de possibilités chirurgicales de réduire les fractures chez les animaux, d'utiliser des prothèses pour les articulations arthrosiques etc. qui n'ont rien à envier à celles de la médecine humaine. Il en va de même au niveau des possibilités diagnostiques des maladies, qui ont atteint une dimension quasi comparable à celles que l'on connaît en médecine humaine: radiographie, échographie, endoscopie, IRM et CT, pour n'en citer que les plus importants, font désormais partie du quotidien de la médecine des petits animaux. La formation des vétérinaires a donc suivi l'évolution. Au lieu d'avoir des praticiens géné- ralistes, nous rencontrons dans de nombreux cabinets et cliniques des spécialistes assurant des prestations de qualité dans les domaines de la radiologie, dermatologie, chirurgie, médecine interne, imagerie etc. Quoi qu'il en soit, la médecine des petits animaux n'est pas libérée des réflexions économiques, rien que les examens diagnostiques étant souvent très onéreux. Malgré cela, un certain investissement peut s'avérer utile. Pour de nombreuses personnes âgées, le chien ou le chat compte énormément; ces compagnons constituent des lueurs dans le quotidien, donnent une structure au déroulement de la journée et adoucissent la solitude. Sous ces aspects, l'investissement en médecine des petits animaux trouve tout son sens, avec lequel le spécialiste en petits animaux fournit aussi sa contribution à notre société. Pour finir ma brève rétrospective, se pose la question justifiée de savoir si le bon vieux temps, comme beaucoup de gens aiment à le dire, était vraiment meilleur. Je laisse à chacun le soin de répondre à la question pour lui-même. Peut-être que nos descendants, dans 2 siècles, afficheront un sourire compatissant en voyant certaines choses de notre époque et penseront: oui bon… Mais on en sera alors déjà au 400ème de notre société! Correspondance Dr Karl-L. Kammermann Bernstrasse 8 3054 Schüpfen WIR GRATULIEREN DER GESELLSCHAFT SCHWEIZER TIERÄRZTINNEN UND TIERÄRZTE GST GANZ HERZLICH ZUM 200-JÄHRIGEN JUBILÄUM! Seit 1974 stehen wir mit einem umfassenden Produktund Dienstleistungsangebot als zuverlässiger Partner im Dienste der schweizerischen Tierärzteschaft. Besuchen Sie uns auch auf www.provet.ch. Die Provet AG vertritt in der Schweiz u.a. folgende Unternehmen: Provet AG · Gewerbestrasse 1 · CH-3421 Lyssach · Tel. 034 448 11 11 · Fax 034 445 20 93 · [email protected] · www.provet.ch Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000414 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 25 Du mulet au Rottweiler J. Barras, Sion À la maison, aussi loin que je me souvienne, le téléphone sonnait sans relâche, jour et nuit, 6 jours sur 7. Heureusement qu'il y avait le dimanche, car le jour du Seigneur, à cette époque en Valais, était encore sacré. Il fallait que ce soit vraiment urgent pour oser téléphoner ce jour-là. Le téléphone était l'objet le plus sollicité de notre ménage. Il sonnait encore davantage pendant les heures de repas, car les interlocuteurs pensaient avoir plus de chances de parler à leur vétérinaire à ce moment. Mais celui-ci y était rarement présent. Sa tournée matinale était invariablement prolongée par des éleveurs qui l'arrêtaient en cours de route. Dans les villages, il était facile de repérer le passage de la voiture du vétérinaire à une époque où les automobiles étaient encore rares. Je suis né en 1952 en Valais, à Sion. Ces premiers souvenirs datent donc de la fin des années 50 (fig. 1). Mon père avait obtenu son diplôme en 1946. apparut le répondeur automatique qui permettait de laisser un message, libérant peu à peu la famille du vétérinaire de cette corvée. Et pour finir, libération suprême, l'apparition du téléphone portable à la fin des années 80 rendait le vétérinaire autonome. Il redonnait à la famille du vétérinaire sa liberté de mouvement. En pratique rurale, le portable est certainement le progrès technologique qui a le plus apporté en termes de facilitation du travail durant ces 50 dernières années. Il a eu, sur un tout autre plan, un impact aussi fort sur le travail quotidien que l'apparition des antibiotiques. Aujourd'hui, on y est tellement habitué et dépendant qu'on peut se poser cette question, pour les antibiotiques comme pour les téléphones portables: comment faisaient-ils par le passé? Dans les années 50, et aussi plus tard, il était d'usage que l'épouse du vétérinaire, même si elle était au bénéfice d'une bonne formation professionnelle – notre mère était institutrice – se consacre entièrement au cabinet de son mari. Elles le faisaient de bonne grâce et aimaient cette activité, pour autant que je puisse en juger. Elles Il était d'usage que l'épouse du vétérinaire se consacre entièrement à la pratique de son mari. étaient précieuses ces gestionnaires, assistantes d'opération, femmes et mères tout à la fois. Mais injustement le prestige revenait au docteur. Leur a-t-on donné suffisamment de reconnaissance? Elles étaient indispensables et irremplaçables. Elles seules savaient comment atteindre leur mari en cas d'urgence à tout moment de la journée par le biais d'un réseau L'affaire de toute la famille Le téléphone était à la famille du vétérinaire ce que le feu sacré était aux vestales romaines. Il devait être gardé en permanence. Par l'épouse du vétérinaire d'abord et par les enfants ensuite, dès ils se montraient capables de comprendre un message et de l'écrire. Fierté au début, puis corvée plus tard! C'est surtout le nom et le numéro de téléphone L'apparition du téléphone portable rendait le vétérinaire autonome. qu'il fallait transcrire sans faute. Puis, dans les années 60, apparut le déviateur de téléphone, grosse boîte noire qui permettait déjà à la femme du vétérinaire d'être atteignable en un autre lieu, en l'occurrence au chalet de vacances. Le téléphone nous suivait, nous poursuivait partout! Enfin Figure 1: Georges Barras vaccine contre la fièvre aphteuse en 1968. (© Treize étoiles, Médiathèque Valais – Martigny) 26 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST de contacts dans les villages auxquels le passage du vétérinaire ne pouvait échapper (inspecteur du bétail, magasin, café etc.). Elles savaient vendre le bon médicament «à la porte», sans étiquettes mais déjà avec les instructions d'utilisation par oral et avec en plus le petit brin de conversation qui fidélisait la clientèle et entretenait le tissu social. Elles faisaient du Customer Relationship Management sans le savoir. Elles savaient remettre en place les clients malhonnêtes et les éternels mécontents en leur disant directement leur fait, épargnant ainsi au vétérinaire des énervements inutiles par la suite. Quand notre mère devait s'absenter, c'était nous les enfants qui remplissions tant bien que mal ces tâches. Le breuvage vert pour «nettoyer les vaches» après le vêlage, la pommade rouge pour la tétine, etc. Il y avait l'armoire de droite dont les produits pouvaient être vendus et celle de gauche de laquelle il ne fallait rien vendre. Interdiction même de l'ouvrir. En cas de doute, la consigne était de demander au client de repasser plus tard. Ce ne serait plus imaginable aujourd'hui. Mais le système actuel a aussi ses failles. La remise de médicaments par les vétérinaires est sévèrement réglementée, mais l'accès illicite et détourné aux médicaments vétérinaires par le biais d'Internet est presque en self-service. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Vétérinaire de campagne, un sacerdoce À travers ma perception d'enfant, les journées de mon père étaient ainsi organisées. À 6 heures, j'entendais le claquement des portières de la voiture. Il fallait la remplir de médicaments pour la journée. Bruit du démarreur et départ. À midi, retour de l'école, dîner en famille mais sans lui. Il n'arrivait jamais à finir sa tournée matinale pour midi. Le repas était régulièrement interrompu par 3 ou 4 appels téléphoniques. À ce moment, toute la tablée devait faire silence. Le père rentrait entre 13 et 14 heures, mangeait et faisait une sieste, puis départ pour la tournée de l'après-midi. Retour entre 18 et 19 heures pour le repas familial du soir. Et le soir à 20 heures, il repartait pour la 3ème tournée de la journée, celle des cas urgents que les éleveurs avaient constatés pendant la traite du soir. C'est avec soulagement que j'entendais tard dans la soirée le bruit du moteur de sa voiture. Il était de retour! J'ai longtemps craint qu'un jour il ne reviendrait pas, tant il était fatigué par moment. Il s'est assoupi plusieurs fois au volant mais, grâce au ciel, sans conséquences. Et je souhaitais en mon for intérieur que sa nuit soit calme. Hélas, en hiver ce n'était pas souvent le cas à cause des vêlages difficiles. Mais comment faisaient-ils, Figure 2: En chemin vers un mayen d'automne. (© Bernard Dubuis – Enquête en Valais, Médiathèque Valais – Martigny) ces vétérinaires du temps passé pour tenir le coup? A propos de leur véhicule: la majorité des vétérinaires en zone de montagne roulaient en VW coccinelle. Elles étaient solides, fiables, elles passaient partout et avec leur concept moteur et propulsion arrière, elles étaient Il était inimaginable de laisser un injectable à un paysan. imbattables dès que la route devenait raide ou sur la neige. Des paysans m'ont dit que les bêtes à l'écurie, lorsqu'elles entendaient le bruit d'un quelconque moteur de coccinelle se levaient toutes d'un coup, craignant la visite imminente du vétérinaire. Pour elles, cela signifiait la probabilité d'une ou deux piqûres ou d'un toucher rectal peu agréable. La piqûre, chasse gardée du vétérinaire Faire une piqûre (injection) est longtemps resté un acte intransgressible pour les éleveurs. Jusqu'à la fin des années 70, il était inimaginable de laisser un injectable à un paysan pour poursuivre un traitement, par exemple un antibiotique. Gare au confrère qui enfreignait la règle! Les autres l'auraient condamné pour acte de haute trahison. Ce qui peut aujourd'hui paraître comme un idéal au niveau du bon usage des médicaments avait son corollaire de servitude et de sueur. Pour chaque génisson souffrant d'un panaris sur l'alpage, pour chaque veau avec une omphalite, le vétérinaire devait se déplacer en personne (fig. 2). Sur les alpages, il fallait encore réussir à l'attraper, le génisson malade. L'effort à fournir était énorme pour ne pas laisser les éleveurs franchir la frontière que représentait l'acte de faire une piqûre. Et puis dans le années 80, certains jeunes vétérinaires ont compris que cette attitude n'avait plus de sens. Elle ne se justifiait plus ni d'un point de vue thérapeutique, ni d'un point de vue économique. Les vétérinaires Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern eux-mêmes ont instruit les éleveurs à pratiquer proprement des injections intramusculaires. Certains anciens collègues, réticents, n'ont dès lors plus pratiqué que des injections intraveineuses, affirmant haut et fort à leur clientèle que seule la voie intraveineuse était vraiment efficace. Ils savaient que cette technique n'était pas accessible aux paysans. Les yeux plus gros que le ventre Cette obsession de bientôt manquer de travail a étonnamment imprégné toute la vie professionnelle des vétérinaires de cette époque. Ils ployaient sous la fatigue. Ils n'avaient quasiment jamais de véritables vacances. Ils étaient toujours à la limite de l'épuisement, mais paradoxalement ils craignaient comme la peste l'arrivée d'un nouveau confrère. Ils clouaient au pilori le confrère voisin expansionniste. Ils fustigeaient les éleveurs pratiquant des actes vétérinaires ou paravétérinaires. Ils se lamentaient chaque fois qu'ils apprenaient la fermeture d'une exploitation. 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 27 Au cours des années 60, chaque printemps amenait le même thème à la table familiale: celui de l'éventualité d'un déménagement professionnel. Il faut dire qu'en Valais, en ce temps-là, les paysans abandonnaient de plus en plus l'élevage au profit de la viticulture ou d'emplois dans le tourisme et la construction. Ainsi, à la fin de chaque printemps, juste avant la montée aux mayens, un certain nombre de clients avertissaient leur vétérinaire que, malheureusement, ce serait probablement sa dernière visite dans leur écurie, parce qu'après l'alpage le bétail serait définitivement vendu ou abattu. Ce phénomène entretenait chez les vétérinaires leur crainte viscérale de ne plus avoir assez de travail. «Tant mieux si il y a moins de travail disaiton à nos parents, on pourra vivre un peu plus tranquille». Il en fallait davantage pour les rassurer! L'insémination artificielle, un cadeau à l'arrière-goût amer Dans ce contexte, la généralisation des inséminations artificielles a été perçue comme une source nouvelle et bienvenue de travail supplémentaire. Elle a profondément marqué l'activité des vétérinaires praticiens des années 60 à 80. Ce travail semi-urgent par nature a pris l'ascendant sur le vrai travail curatif. La majorité des inséminations se fait entre janvier et fin avril en zone alpine, période déjà très chargée par les problèmes de fertilité, les maladies d'onglons et les mammites. C'était une tâche presque insurmontable pour ceux qui avaient des secteurs étendus. Il fallait beaucoup rouler par monts et par vaux. Chaque village devait être desservi au moins une fois par jour. De plus, seule la première insémination était rémunérée, la 2ème et la 3ème étaient faites sans frais pour l'éleveur et donc sans gain pour les vétérinaires. Pour se rattraper, ils injectaient une «bonne» piqûre de vitamines ADE ou d'hormone. L'indication était discutable, mais au moins elle ne pouvait pas faire de mal, surtout à la fin de l'hiver pour du bétail tenu dans les petites écuries sombres de l'époque. Cette injection apaisait aussi la conscience de Figure 3: Vêlage difficile dans une petite écurie. (© Bernard Dubuis – Enquête en Valais, Médiathèque Valais – Martigny) 28 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST l'éleveur, il n'avait pas «fait courir» le vétérinaire pour rien. Et enfin ce rituel de la piqûre avait certainement valeur de bénédiction. Vous l'aurez deviné, je garde un souvenir mitigé de ce travail d'inséminateur! L'union fait la force La fin des années 70 et le début des années 80 ont été marqués par un grand nombre de changements et d'innovations. J'ai obtenu mon diplôme en 1977, pour rejoindre le cabinet paternel l'année d'après. À 60 ans, le poids des fatigues cumulées a obligé mon père à lever le pied. Notre cabinet a alors engagé une AMV, nous nous sommes associés avec un autre jeune vétérinaire et nous sommes mieux formés dans le domaine des animaux de compagnie. Nous avons aussi construit un nouveau cabinet totalement séparé de l'habitation avec les équipements adéquats pour soigner les animaux de compagnie, nous avons abandonné progressivement l'insémination artificielle, organisé un système de garde avec les confrères voisins puis, plus tard, encore engagé un assistant supplémentaire. Dans la continuité, en fait tout changé! Pour la première fois, la vie professionnelle était totalement séparée de la vie familiale. Pour la première fois, nous avions des soirées entièrement libres, libérées de la hantise de l'appel urgent qui interrompt le repas ou le spectacle. Pour la première fois, nous avions des weekends libres du samedi midi au lundi matin et pour la première fois nous partions en vacances la conscience tranquille. Le prix à payer a bien sûr été des périodes de vacances surchargées pour celui qui restait et des weekends de garde astreignants (fig. 3), des kilométrages importants pendant ces gardes pour des clients parfois déçus de ne plus avoir leur vétérinaire habituel à disposition comme ils en avaient l'habitude. Pendant longtemps encore mon père, lorsqu'il apprenait qu'un confrère voisin avait assumé le service de garde et qu'il avait dû pratiquer un acte d'une certaine envergure chez un éleveur de notre clientèle, par exemple une césa- Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern rienne, ne pouvait réprimer un rictus de contrariété. Il marmonnait: «C'est quand même embêtant ça!». Sans autre commentaire. Mais à froid, il a toujours reconnu que cette réorganisation était une bonne chose et que c'était dommage de ne pas l'avoir entreprise plus tôt. La création d'un cabinet de groupe a non seulement amélioré la qualité de vie mais aussi la qualité de la médecine pratiquée par la possibilité d'acquérir plus de matériel et du matériel plus performant. Ce type de cabinet a également permis aux différents vétérinaires de se spécialiser dans leur domaine de prédilection. Engager et former un assistant s'est également avéré plus facile dans un tel cadre. Mais c'est peut-être au niveau de l'ouverture d'esprit que ces cabinets de groupe ont le plus apporté. Échanger directement les opinions, discuter ensemble les problèmes, aplanir les inévitables différents doit s'apprendre. J'ai eu la chance de pouvoir travailler en association de 1981 à 2006 avec Pierre-Yves Bagnoud, un confrère dans le sens littéral du terme, c'est-à-dire avec une relation quasi fraternelle. En 25 ans, le profil de notre clientèle a beaucoup évolué: en 1982, 20 % de petits animaux et 80 % de bétail, et en 2006 la proportion est inversée! Relation homme - animal, changement de paradigme «Je suis désolé de vous déranger pour un chat, mais vous savez on s'y attache à ces bêtes». Cette phrase formulée sur un ton mi-gêné s'entendait encore fréquemment dans les années 80. Dans les cantons ruraux, la médecine des petits animaux n'était pas encore considérée par tous comme bien «raisonnable». Puis, petit à petit, l'évolution sociétale a redéfini la relation homme - animal. D'une relation totalement anthropocentriste, elle a évolué progressivement vers une relation zoocentriste. Auparavant, la manière de détenir un animal était déterminée uniquement en fonction des avantages et des facilités pour le détenteur. Progressivement c'est le bien-être de l'animal qui est devenu le critère important pour le mode de détention. Ceci a énormément influé sur le métier de vétérinaire. Les confrères des générations précédentes respectaient l'animal en tant que créature divine. Aujourd'hui l'animal possède intrinsèquement sa dignité. L'enseignement à l'école cantonale d'agriculture De 1982 à 2006, j'ai enseigné parallèlement à l'École cantonale d'agriculture le cours sur les maladies du bétail. Le métier de vétérinaire, qui est fait d'imprévus et d'urgences, s'accommode mal des échéances hebdomadaires fixes qu'impose l'enseignement. J'ai cependant accepté cette mission pour 2 raisons: la première fut l'opportunité précieuse offerte à la profession de pouvoir dispenser à tous les futurs éleveurs les bonnes pratiques en matière de santé animale. Prévention des maladies, reconnaissance précoce des symptômes et usage correct des médicaments sont essentiels. C'est l'occasion unique de leur expliquer l'utilité et la nécessité des contraintes de paperasse pour garantir la traçabilité des animaux et des denrées, pour améliorer la sécurité de la filière alimentaire et la lutte contre les épizooties. Il est certainement des agronomes qui pourraient le faire, mais sûre- J'ai découvert une activité passionnante, variée et intellectuellement stimulante. ment pas de manière aussi convaincante et illustrée par des exemples pratiques vécus que les vétérinaires praticiens eux-mêmes. La seconde raison de mon acceptation de cette tâche fut que c'est certainement un enrichissement au niveau personnel d'apprendre à communiquer didactiquement la substance de mon métier à une classe d'adolescents. L'activité de praticien ne nous y prépare pas forcément. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Le vétérinaire, aussi serviteur de l'État En 2006, j'avais 54 ans, j'ai décidé après pas mal d'hésitations de postuler pour la fonction de vétérinaire cantonal. Sans transition et sans grande idée à vrai dire de ce qu'était exactement le service vétérinaire publique, je me suis lancé. J'ai découvert une activité passionnante, variée et intellectuellement stimulante. Elle demande, en tout cas dans les cantons où le vétérinaire cantonal est encore en prise directe avec les problèmes, une profonde connaissance des mentalités locales, une capacité de juste appréciation des situations, des talents de médiation et bien sûr suffisamment d'autorité pour imposer la loi. Il faut en permanence essayer de remplir ses obligations en utilisant au mieux les ressources toujours insuffisantes à disposition, jongler avec les bases légales, composer avec la hiérarchie politique, être en adéquation avec les aspirations de la société, le tout en respectant les droits de la personne qui est en bout de processus. Aux gens qui me demandent en quoi consiste mon travail, je dis souvent qu'il est tout à la fois celui d'un patron, d'un policier et d'un juge avec de bonnes connaissances de la médecine vétérinaire et de la branche agricole. Je serais parfois heureux de pouvoir revêtir la soutane du curé pour remettre les contrevenants dans le droit chemin par l'action du Saint-Esprit, tant certains sont hors de portée de toutes les amendes ou autres décisions administratives. Mais l'empathie dans ce 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 29 domaine n'apporte rien! Il faut agir. Les animaux ne doivent pas être les victimes expiatoires des existences humaines mal vécues. Il faut tout simplement les mettre hors de portée de certains individus. Le service vétérinaire public, c'est surtout de l'inspectorat, tâche qui peut paraître de prime abord ingrate mais qui est la garante d'une amélioration progressive de la qualité dans les domaines inspectés. Santé animale, denrées alimentaires saines, protection des consommateurs sont des buts que l'on atteint qu'avec les compétences professionnelles des acteurs, bien sûr, mais aussi par des contrôles extérieurs réguliers. L'inspectorat vétérinaire est aux denrées alimentaires d'origine animale et à la prévention des épizooties ce que les examinateurs sont à l'école. Pensezvous que le niveau des élèves serait le même sans examens réguliers? Personne n'aime les examens. Moi, pas spécialement non plus. Comment le vétérinaire est-il perçu par sa clientèle? «Les clients ne sont plus reconnaissants comme par le passé!». Cette remarque de dépit émaille régulièrement les discussions des confrères blanchis sous le harnais. La relation du vétérinaire et de son client at-elle vraiment beaucoup changé? On trouvera certainement autant d'exemples pour le confirmer que pour l'infirmer. Je n'en sais rien! Il y aura toujours une partie des gens pour qui une consultation vétérinaire n'est qu'un mandat qui doit être exécuté et rémunéré selon les règles du commerce. Il n'y a pas plus d'affect à y mettre que lors de l'achat de n'importe quelle autre prestation. Et puis il y a la majorité des autres qui fait que, dans les études de satisfaction de la clientèle, les compétences sociales de leur vétérinaire priment sur les compétences techniques. Ce qui a certainement changé ce sont les rapports humains dans la société: tout est devenu plus vénal. Et puis le regard des gens sur la médecine, y compris vétérinaire, est devenu beaucoup plus critique. Pour moi, il n'y a pas eu au niveau professionnel de mieux ou de moins bien en fonction des périodes de vie et des domaines d'activité. Toutes les facettes de la profession de vétérinaire sont fascinantes. Chacune permet de se réaliser en tant qu'être humain et de servir. Il y a la nostalgie du temps passé, c'est normal. Celle de l'époque où le vétérinaire était encore une personnalité incontournable et très respectée du monde rural. Mais si on écoute les conversations en salle d'attente, on prend conscience de l'admiration et de la reconnaissance sans borne que certains clients témoignent envers leur vétérinaire pour avoir sauvé Médor ou Minette et on se dit que la profession a encore de beaux jours devant elle. Correspondance Dr. Jérôme Barras Rue du Pré d'Amédée 2 1950 Sion sg n u l o Erh ende wochen en buch Neues Buch lesen Mehr ins Theater Mehr FamilienSpielabende Einfach mal nichts tun! Alte g! n u Studienkollegen eiterbild W treffen Zum s t i e h d n u s Ge check Geburtstagsgeschenke selber kaufen $XVÀXJ mit dem Göttibueb Büro aufräum en Mehr Zeit für gute Vorsätze! PAH Switzerland GmbH Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000415 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 31 Trois générations, un cabinet L. Riederer, Eschenbach Le cabinet vétérinaire Riederer, à Eschenbach (LU), existe depuis 1903 et a été mené jusqu'à fin 2012 en troisième génération (ill. 1). Theodor Riederer (1878 – 1942) Mon grand-père, Dr Theodor Riederer, a étudié la médecine vétérinaire à Berne et à Zurich. Il a passé l'examen fédéral le 29 mars 1900 à Zurich, à l'âge de juste 22 ans. Durant ses études, il a fait partie de la société de gymnastique des vétérinaires (ill. 2). Il a en outre défendu sa thèse de doctorat à Berne en 1903 sur le thème: «Über den Bau der Papilla mammae des Rindes» (Structure de la Papilla mammae de la vache). Durant sa vie, il a beaucoup contribué au bien commun, notamment comme député au Grand-Conseil ou comme vétérinaire cantonal à temps partiel. Il a accompli son service militaire comme vétérinaire, dans un régiment d'artillerie avec 600 chevaux durant la première guerre mondiale. Il a terminé sa carrière militaire au grade de Colonel. En 1903, il a ouvert un cabinet pour chevaux et vaches à Eschenbach (LU). Jusqu'en 1910, mon grandpère se déplaçait en voiture à cheval, ou en luge l'hiver, pour se rendre chez ses clients. Il possédait deux chevaux dans son écurie: l'un était sellé ou harnaché par le palefrenier pour la tournée du matin, l'autre pour celle de l'après-midi. Plus tard, il acquit une motosacoche puis, en 1914 déjà, s'acheta une voiture de cabinet, une Ford T 4 Tin-Lizzie. Maigres possibilités de traitement En ce temps-là, les possibilités de traitement étaient modestes. On appliquait les feux, enduisait d'onguent, engoselait ou pratiquait une saignée. Au début de son activité vétérinaire, mon grand-père a aussi essayé aussi de renforcer les défenses immunitaires des animaux par l'application de sétons. La bandelette, posée à travers la peau du cou du patient au moyen d'une ai- On appliquait les feux, enduisait d’onguents, engoselait ou pratiquait une saignée. guille ad hoc, était laissée en place jusqu'à la formation de pus. Ce pro- cessus devait contribuer à «détourner les mauvaises humeurs» du reste de l'organisme. Quelques médicaments étaient remis directement depuis la sacoche de la selle. Les poudres, pommades et pilules devaient cependant être cherchées au cabinet. L'armoire à médicaments (ill. 3) est aujourd'hui encore en service et les inscriptions que l'on peut lire sur les tiroirs et les récipients donnent une idée des médicaments dont on se servait en ce temps: Herba Absinthi pulvis, Herba Sabinae pulvis, Fructus Foeniculi pulvis, Fructus Juniperi pulvis, Rhizoma Calamis pulvis, Tinct. Opii, Tinct. Strychnini, Tinct. Belladonnae, Antipyrin etc. À part cela, on employait Natrium Sulfuricum, Natrium Bicarbonicum, du vif argent et de l'iode. Les pommades noire, grise ou rouge étaient pour ainsi dire d'usage quotidien, l'une contenant de l'iode, les deux autres du mercure. On s'en servait pour provoquer une hyperémie ou pour réduire l'inflammation, particulièrement sur les membres. Si cela n'apportait pas d'aide, on appliquait les feux en point ou en ligne. On couchait les animaux au moyen d'entraves, puis on les brûlait sans sédation ni analgésie Illustration 1: Depuis la gauche: Theodor Riederer (1878 – 1942), Louis Riederer sen. (1911 – 1988), Louis Riederer jun. (geb. 1945). 32 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Illustration 2: Société de gymnastique des vétérinaires de Zurich en 1897, Theodor Riederer est 2ème depuis la gauche. préalable. Le tord-nez permettait de les maintenir tranquilles. Illustration 3: Armoire à médicaments du temps de Theodor Riederer (1878 – 1942), en haut à droite chapeau de l'association d'étudiants Suitia Schwyz. Vétérinaire cantonal Riederer On ne disposait encore d'aucun moyen pour lutter contre un grand nombre d'épizooties. La maladie des nodules sévissait dans les étables et occasionnait des pertes importantes. L'agent pathogène, Tritrichomonas fetus, ne fut cependant identifié que 40 ans plus tard. La gourme prenait souvent des allures épidémiques chez les jeunes chevaux. On diagnostiquait aussi souvent Morbus maculosus. De 1937 à 1942, Theodor Riederer a officié comme vétérinaire cantonal lucernois en à temps partiel. À côté de son cabinet, il dut assumer une énorme charge de travail, car la grande épizootie de fièvre aphteuse de 1938 à 1940 tomba durant sa période de fonction. Il ne disposait pour l'aider que de 5 vétérinaires officiels et d'une secrétaire. Dans le canton de Lucerne, 10'000 animaux furent Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000415 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern touchés par l'épizootie. C'est cette épizootie qui posa les fondations de la vaccination contre la fièvre aphteuse des années suivantes. Sur l'île de Riems, Otto Waldmann développa les vaccins adsorbés contre la fièvre aphteuse, qui servirent durant l'épizootie des années 1937 à 1938 sous la dénomination de vaccins de Waldmann ou de Riems. La dose de 30 ml était injectée dans la peau sous le cou de la vache! En raison du manque de capacités de transport et de la surcharge des abattoirs, beaucoup d'exploitations n'avaient d'autre choix que de laisser se faire la maladie. Le sérum de convalescents faisait ici de bons offices. Mémoires transmises Mon grand-père est malheureusement décédé avant ma naissance, si bien que je ne le connais que des récits de mes parents. Ainsi, j'appris on déconseilla à ma grand-mère de l'épouser, car l'alcoolisme faisait des ravages parmi les vétérinaires à cette époque. En effet, le vétérinaire se voyait fréquemment proposer un verre de vin ou d'eau-de-vie après la visite. L'histoire ci-après montre à quel point mon grand-père avait une forte volonté: il avait contracté une grave infection gangréneuse à la main droite. Tous les spécialistes consultés lui conseillèrent l'amputation immédiate. Mon grand-père s'y refusa et se soigna, avec succès, au moyen de ses pommades pour chevaux. Louis Riederer sen. (1911 – 1988) Mon père a terminé ses études avec l'examen fédéral à Zurich à l'âge de 23 ans et passé ensuite quelques années fort instructives auprès de différents confrères des environs. De 1938 jusqu'au début de la guerre, il alla se former à l'école supérieure vétérinaire de Hanovre, où le professeur lui demanda un jour de repositionner manuellement une torsio uteri par le balancement du fœtus à l'intérieur de la matrice, ce qu'il réussit sans problème sous les applaudissements de tout l'auditoire selon la méthode de Kamer. En ce temps-là, à Hanovre toutes les torsions étaient reposition- 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 33 nées au moyen de la méthode de la planche/roulement. En 1945, il obtint son titre de doctorat pour le travail: «Der Maul- und Klauenseuchezug im Kanton Luzern 1938/40 unter besonderer Berücksichtigung der Pflege und der Therapie» (L'épizootie de fièvre aphteuse dans le canton de Lucerne sous l'aspect particulier des soins et de la thérapie). La pratique vétérinaire dans les années cinquante Mon père a repris le cabinet pour bovins et chevaux de son père. Les bovins constituaient alors l'accent principal de la pratique. Cependant, mon père était un praticien pour chevaux corps et âme. Il adorait les chevaux et montait tous les jours. En tant que capitaine dans les troupes vétérinaires, il fit de nombreux jours de service durant la seconde Il n’y avait pas de service de piquet. guerre mondiale. Les vétérinaires de cette génération travaillaient tous les jours, parfois plus de 12 heures, et ne prenaient que rarement des jours de vacances. Il n'y avait pas non plus de service de piquet, la majorité des collègues âgés craignant ainsi de perdre des clients. En ce temps-là, le contact entre les vétérinaires était très distant. On n'employait d'assistants que temporairement, car on ne souhaitait pas se créer des concurrents. Un vétérinaire de Suisse orientale agissait en effet jusque dans la région où travaillait mon père en tant que «spécialiste en fertilité», dont la pratique secrète consistait à retirer de manière radicale tous les corpuscules fonctionnels sur l'ovaire. On rencontrait aussi des charlatans dans les étables. 25 visites par jour relevaient de la normalité, ce qui n'était possible que compte tenu du fait que les trajets étaient courts et que, dans la grande majorité des cas, il ne fallait traiter qu'un seul animal. De temps à autres, les vétérinaires avaient le temps de s'asseoir sur un banc d'écurie pour échanger quel- ques propos sur Dieu et le monde ou parler politique. Cela dit, beaucoup de paysans n'acceptaient qu'un vétérinaire rouge (PDC) ou alors seulement un noir (PLR) dans leur étable. Au début de l'activité vétérinaire de mon père, les conditions d'hygiène étaient encore très modestes. Le bras droit était toujours plus brun que le gauche, non en raison du soleil, mais du fait du toucher rectal fréquent des vaches. Vous l'aurez deviné, il n'y avait pas de gants en ce temps-là. Comme agent lubrifiant, on se servait de graisse à traire, mais celle-ci ne pouvait pas empêcher le brunissement de la peau dû aux tanins présents dans les excréments des bovins. Pour l'obstétrique, à part un demi-tablier en caoutchouc, il n'existant pas encore d'habits de protection. Il était ainsi normal, durant un vêlage difficile, que le liquide amniotique détrempe intégralement les pantalons. Le placenta était détaché mains et torse nus; l'odeur fétide collait au corps et ne pouvait être cachée qu'avec une eau de toilette forte. Durant ce travail, le risque de contracter le Morbus Bang était grand. Avancées en thérapie Au départ, l'assortiment de produits pharmaceutiques utilisables en soins était très restreint com- Le jeudi était la journée du dépuratif. paré à aujourd'hui. Pour renforcer l'immunité des veaux atteints de grippe, on leur injectait de l'huile de foie de morue par voie souscutanée, ce qui laissait une odeur de poisson désagréable tant sur le veau que sur le vétérinaire. On utilisait aussi Lachesis (le venin du serpent du même nom) et le venin d'abeille comme thérapie d'irritation aspécifique. Dans les cas tenaces, mon père ordonnait des cataplasmes de moutarde ou de fleur de foin. Le jeudi était la journée du dépuratif. On le préparait selon une recette secrète pour la remplir dans des cartouches 34 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST en papier. Alors toute la maison sentait l'herba Sabinae. Plus tard, les thérapies par injections et par infusions firent leur entrée dans le quotidien vétérinaire. La pharmacopée végétale céda lentement le pas aux antibiotiques comme la pénicilline, la streptomycine et l'auréomycine, ainsi qu'aux sulfamidés et aux hormones. Les mammites des vaches taries, très répandues, pouvaient pour la première fois être traitées avec de la pénicilline. Les kystes ovariens étaient percés à la main puis l'animal était traité au moyen de progestérone. Pour la même indication, on pouvait aussi utiliser de la gonadotrophine. Pour dissoudre le médicament disponible sous forme solide (Lutormone HCG) ad injectionem, en lieu et place d'aqua dest., on utilisait de l'eau normale de la fontaine. Les premières césariennes comme les opérations de corps étrangers furent menées sur place. Le matériel de suture utilisé était le catgut et la soie. Dans le secteur La viande de piètre qualité était déclassée au moyen d’un sceau triangulaire. zootechnique, l'insémination artificielle fit son entrée dans le quotidien vétérinaire. Mon père ne la réalisa quelques mois, car il devait aller chercher tous les jours la semence fraîche chez un confrère voisin et la transférer immédiatement, ce qui s'avéra trop laborieux pour lui à la longue. Activités officielles Mon père était vétérinaire officiel pour le district Hochdorf. Au temps de la lutte contre la fièvre aphteuse, ses mains et ses bras étaient souvent irrités et rendus douloureux durant des semaines par la soude caustique. Pour les campagnes de vaccination, on faisait appel à des étudiants en médecine vétérinaire des premiers semestres qui logeaient dans notre famille. La lutte contre le Bang et contre la tuberculose constituaient Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern un défi de taille pour les vétérinaires. Les visites de contrôle pour le cabinet Riederer avaient lieu le soir entre 20 heures et 22 heures. Ma mère officiait régulièrement comme assistante pour le service de nuit. Mon père était également contrôleur des viandes dans plusieurs boucheries des villages alentours. Moyennant de bons arguments scientifiques, Professor Emil Hess avait réussi à convaincre les vétérinaires de l'importance de l'hygiène des viandes. En cas de besoin, on pratiquait un examen bactériologique de la viande. Cela dit, il n'y avait aucun délai d'attente, ni pour le lait ni pour la viande au début. La viande de piètre qualité était déclassée et désignée comme conditionnellement propre à la consommation au moyen d'un sceau triangulaire. Sa vente n'était autorisée qu'à l'étal de basse boucherie, soit pour les gens pauvres. Les détenteurs, pour autant qu'ils fussent membres de la caisse du bétail, devaient aussi reprendre cette viande. Un abattage d'urgence considéré comme impropre à la consommation était déclaré aliment pour poissons. Souvenirs personnels Enfant, je partais tous les jours avec mon père en tournée. Ses habits de travail étaient constitués d'une tenue d'équitation et de bottes en cuir. Les bottes en caoutchouc étaient taboues. Sa voiture de cabinet était rarement lavée, car si elle avait été propre, disait mon père, les paysans auraient pu penser qu'il n'avait rien à faire. Le traitement qui m'avait le plus fasciné était celui de la fièvre de lait. Lors de l'insufflation mammaire, je devais actionner la pompe jusqu'à ce que la mamelle soit dure comme un ballon de foot. Alors les vaches se levaient généralement à nouveau. J'écarquillais aussi les yeux lors du retrait des corps étrangers de la panse au moyen de la sonde à aimant, ou lors du retrait d'une pomme de l'œsophage à l'aide de la sonde de Thygesen. En 1978, mon père prit congé, le cœur lourd, de sa clientèle. Il resta mon assistant et conseiller jusqu'à son décès. Louis Riederer junior (né en 1945) Je garde le meilleur souvenir de mes études en médecine vétérinaire à Zurich. Nous n'étions que 17 étudiants, dont deux filles. Les troubles estudiantins de 1968 ne nous ont pas touché le moins du monde. En 1970, je passai l'examen fédéral et après deux ans d'assistanat dans la clinique ambulatoire sous Herbert Gloor, j'obtins mon doctorat en 1973 auprès de Professeur Max Bechtold avec la thèse «Beziehungen zwischen Amnionflüssigkeit und fetaler Speichelsekretion beim Rind» (Relations entre le liquide amniotique et la sécrétion salivaire fœtale chez les bovins). Ensuite je suis entré dans le cabinet de mon père pour mettre immédiatement en application le savoir acquis. J'ai aussi terminé ma carrière militaire comme capitaine dans les troupes vétérinaires. Profondes mutations dans l'agriculture et dans la pratique vétérinaire L'évolution économique et les prescriptions en matière de protection des animaux ont bouleversé la structure des exploitations agricoles en très peu de temps. Dans les étables à stabulation entravée, les vaches étaient propres, car elles étaient soignées tous les jours et les étables nettoyées quotidiennement. En hiver les étables étaient chaudes, si bien que même par grands frimas on avait du plaisir à l'activité vétérinaire. Les conditions de travail ont changé avec l'arrivée des stabulations libres. En hiver, le paysan assiste en habits d'hiver, alors que le vétérinaire en train de traiter a le nez et les mains froids. Le nombre de petits paysans fond et avec eux le traitement d'animaux individuels. Beaucoup de maladies ont perdu de l'importance, voire ont été éradiquées: ainsi le rouget du porc, le coma hépatique post-partum, la tétanie d'herbage de printemps, l'emphysème aigu d'herbage, la mammite de la vache tarie comme maladie enzootique ainsi que la tuberculose, le Morbus Bang, la fièvre aphteuse, la rage, l'IBR/IPV et l'ESB. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000415 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Par contre, d'autres maladies comme les mammites, les problèmes de stérilité, les troubles gastro-intestinaux et les problèmes métaboliques sont devenus plus fréquents. Les cheptels croissent de plus en plus, comme la consommation d'antibiotiques. Le travail curatif s'est modifié très rapidement. Des médicaments de plus en plus efficaces ont fait leur entrée au cabinet et, parallèlement à cela, les détenteurs d'animaux soignent de plus en plus eux-mêmes. L'État est intervenu avec des prescriptions et des obligations de consigner et de contrôler. Rétrospective et perspectives Au temps de mes aïeuls, un paysan possédait, comparé à aujourd'hui, un cheptel réduit. Il pouvait occuper un trayeur ainsi qu'un palefrenier et une bonne. De nos jours, les cheptels sont de plus en plus grands et, malgré les aides étatiques, c'est tout juste si les agriculteurs peuvent engager un apprenti. Pour mes aïeuls, la pose du diagnostic avec les modestes moyens du bord requérait beaucoup d'intuition, et la thérapie avec le peu de médicaments à disposition relevait de la pas- 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 35 sion. La remise de médicaments en réserve, mais aussi pour le suivi du traitement, de même que les produits injectables, contrevenait au code d'honneur vétérinaire. Aujourd'hui, on peut tout remettre, même des narcotiques, pour autant que les dispositions légales soient satisfaites. Pour le paysan, le vétérinaire devient de plus en plus un facteur de coûts, avec la conséquence qu'il fait de plus en plus les traitements de routine luimême. Pour le vétérinaire, le champ d'activité thérapeutique pourrait sensiblement rétrécir jusqu'à ne compter plus que les interventions opératoires ou le traitement d'animaux de grande valeur. À l'avenir, il sera probablement davantage un conseiller aux côtés de sa clientèle. Pour des raisons économiques, on peine à imaginer une sortie de la garde industrielle d'animaux. L'emploi de grandes quantités de médicaments qui y est lié, en particulier des antibiotiques, pourrait conduire à un conflit d'intérêts, voire de conscience, qui pourrait un jour entrer en conflit avec les idéaux de la profession vétérinaire. Le passage à l'agriculture biologique va considérablement ré- duire la demande de prestations vétérinaires. Mes confrères et consœurs de la génération actuelle entament toujours leur carrière avec beaucoup d'idéalisme, le travail en grands cabinets de groupe favorisant aussi cet état de fait. Les conditions de travail souvent adverses sur place, les longs trajets, le travail sous la pression du temps et les obligations croissantes de contrôle seront plutôt nuisibles à l'attractivité de la profession de vétérinaire à l'avenir. En décembre 2012, j'ai déposé définitivement mes bottes dans l'armoire, jetant un regard positif tant sur le passé que sur l'avenir. Après 109 années d'activité, le cabinet vétérinaire Riederer, à Eschenbach, a fermé ses portes. Correspondance Dr Louis Riederer Vorhubenstrasse 19 6274 Eschenbach NEUHEIT! NEUHEIT! Für FürPraxen Praxen mit mit kleinem kleinem Röntgenaufkommen. Röntgenaufkommen. Das Speicherfoliensystem CR 10-X von AGFA steht dem bewährten Original in nichts nach und erleichtert den Einstieg in die digitale Röntgentechnologie. Die Bildverarbeitungssoftware MUSICA 2 sorgt für beste Bildqualität, die kleine 5VCPFƃÀEJGGKIPGVUKEJHØT2NCV\KGTWP gen auch auf engstem Raum und für den mobilen Einsatz. AGFA CR 10-X ermöglicht mit tiefer Investition, ob Kauf oder Leasing, den Einstieg in die digitale Röntgentechnologie. l e t t i m i e Tierarzndium puter let-Com b komphoenen a T d n su rtp für Sma K A eT r ad unte Downlo t.ch vetpoin Wir haben die passende Lösung. E. 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Ausstellung, Schützenmatte, Lenzburg 25.08.2013 40 Jahre FiBL: Tag der offenen Tür, Institut FiBL, Frick 30.08.– 01.09.2013 Euro Dog Show, Palexpo, Genève 07.09.– 08.09.2013 Heimtiermesse, BernExpo, Bern 20.09. – 29.09.2013 HESO, Rythalle, Solothurn 10.10.– 20.10.2013 OLMA, Olma Messen, St. Gallen 19.10.– 20.10.2013 Animalia, MCH Beaulieu, Lausanne Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000422 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 37 La médecine des petits animaux et des animaux de compagnie a rejoint la SVS sur le tard P. Sterchi, Iseltwald Entre hier et aujourd' hui Bien que les chiens et les chats vivent à nos côtés depuis près de 10 000 ans, la médecine vétérinaire s'est longtemps concentrée sur les animaux dits de rente, indispensables en leur qualité de montures, d'animaux de trait ou de source de viande, de lait, d'œufs, de cuir et de laine. Et même si les chiens et les chats rendaient de bons services, que ce soit comme gardiens, compagnons de chasse ou exterminateurs de souris, ils étaient pour l'essentiel privés de soins médicaux. Si les choses ont changé au Les chiens et les chats étaient pour l'essentiel privés de soins médicaux. siècle dernier, d'abord timidement puis de façon radicale, ce n'est pas uniquement parce que le rôle du chien, devenu guide d'aveugle, sauveteur en montagne ou chien de police, a gagné en importance. La raison réside davantage dans notre propre évolution. L'industrialisation et l'urbanisation ont suscité en nous le besoin de contact avec la nature et ses créatures, besoin que nous assouvissons en nous entourant d'animaux domestiques. Et leur population ne pourrait être plus bigarrée: hôtes muets des aquariums, reptiles silencieux, volatiles sifflant et piaillant, rongeurs variés comme le petit cochon d'Inde ou le capybara de 40 kg, sans oublier les primates, on trouve désormais tout un zoo chez les particuliers. En raison de cette diversité des espèces, les animaux de zoo proprement dits appartiennent aussi à la catégorie des petits animaux, bien que l'on trouve parmi eux des spécimens de grande taille comme les ours, les éléphants et les bisons. Petits animaux ou animaux domestiques? Si le chien et le chat sont considérés comme des petits animaux classiques, le terme d'animaux domestiques s'est largement imposé pour tous les autres. Leur point commun est de partager notre vie familiale, de susciter chez nous des sentiments d'amitié et de nous les rendre, en particulier dans le cas des chiens et des chats. Avec plus d'un million de petits félins et un demi-million de canidés en Suisse, il y a de quoi relativiser la parole de l'ancien testament qui voudrait que l'on remplisse et que l'on assujettisse la terre. Désormais, nous considérons ces animaux comme des camarades et des partenaires et les derniers résultats de la recherche génétique en font des parents de plus en plus proches de nous. Cette affection mutuelle nous oblige à assurer une assistance allant bien au-delà des aspects matériels, dans le domaine médical également. C'est ainsi que les praticiens se sont mis à s'intéresser sérieusement aux petits animaux domestiques. Alors que certains vétérinaires devenaient des spécialistes autodidactes et autoproclamés, d'autres voyaient dans cette nouvelle activité un complément bienvenu pour occuper les heures creuses de l'aprèsmidi. Dans les années 1950, mon microcosme bernois a vu se constituer progressivement trois cabinets pour les petits animaux. Situés en ville, consacrés aux seuls petits animaux, ils sont restés entre eux pendant plus de dix ans, leur clientèle étant composée en gros de deux tiers de chiens et d'un tiers de chats. Comme Hannes Martig d'ailleurs, j'ai effectué mes premiers pas dans le monde professionnel en remplaçant le légendaire Paul Badertscher, dit Badi, pendant ses vacances. Il résidait à la Junkerngasse, une adresse prisée de la vieille ville bernoise, et son cabinet offrait une variété inégalable. En plus de son activité de vétérinaire pour gros et petits animaux, Paul Badertscher officiait en effet comme vétérinaire de zoo au parc animalier Dählhölzli, étant même son directeur au début, et s'occupait aussi du célèbre marché aux cochons de la Waisenhausplatz à Berne. Les contrôles des viandes et des magasins dans les communes de la périphérie bernoise faisaient également partie de son cahier des charges, tout comme les inspections hebdomadaires en qualité de vétéri- La médecine des petits animaux est un domaine de recherche fascinant, libéré des contraintes économiques de la médecine des animaux de rente. naire responsable des chevaux de la caserne de Berne. Lieutenant colonel, c'était pour lui un honneur de s'occuper des chevaux du train de l'infanterie à l'école de recrues. Les deux facultés Vetsuisse Pour nos facultés, les petits animaux domestiques se sont révélés un domaine d'activité et de recherche fascinant, libéré des contraintes économiques de la médecine des animaux de rente. A Berne, le pionnier incontesté fut Ulrich Freudiger. Secondant Werner Steck à l'ancien hôpital vétérinaire, il s'était installé dans une vieille baraque avant d'ouvrir une policlinique bientôt célèbre. En 1954, sa thème «Zur Leptospirose des Hundes: Epidemiologie, Serologie, Pathologische Anatomie, Klinik und Pathogenese», publiée par la suite dans les archives de médecine vétérinaire expérimentale, lui valut d'être habilité. Son cours magistral sur les 38 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST «maladies des petits animaux», ses recherches poussées sur les maladies rénales chez le chien et ses contacts toujours plus soutenus avec l'étranger (également comme conférencier, malgré sa discrétion oratoire), essentiellement dans des facultés allemandes apparentées et à l'université de médecine vétérinaire de Vienne, l'ont obligé à développer les effectifs de sa clinique. C'est ainsi que Heinz Gerber, Pierre Hauser et moi-même avons tour à tour été confrontés à son style direct, minutieux et souvent précis jusqu'à l'excès. A cette époque déjà, Ulrich Freudiger voulait déjà savoir précisément pourquoi le glucose ou la phosphatase alcaline d'un patient avaient été déterminés. Personne ne parlait encore de profil chimique et l'on s'efforçait d'utiliser de manière optimale les ressources financières limitées, par respect pour le contribuable. Puisque nous parlons finances, j'aimerais encore ajouter un fait réjouissant: chez Ulrich Freudiger, un premier assistant gagnait à l'époque la somme considérable de CHF 1900.- bruts par mois. Mon épouse contribuant aussi au revenu du ménage, nous avons décidé de nous marier, ayant bientôt l'impression d'être aussi bien lotis que Crésus. Jeunes et téméraires, nous avions inventé une nouvelle monnaie, le «Moudi» («matou»). Sa valeur était de CHF 35.-, ce qui correspondait au prix de la castration d'un matou. Pendant des années encore, notre cercle d'amis a continué de compter en «Moudi», dont la valeur a été multipliée par trois depuis. Ou faut-il plutôt y voir une dévaluation? Plus de vingt ans après ces débuts, deux départements étroitement liés à la médecine des petits animaux et des animaux de zoo à Berne sont entrés dans l'histoire. Urs Schatzmann est parvenu à mettre sur pied une anesthésiologie de réputation mondiale et la dermatologie clinique de Claudia von Tscharner s'est rapidement profilée comme la référence dans ce domaine. Je ne peux juger de la situation à Zurich qu'en qualité d'observateur à distance. Au Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern début des années 1990, j'entretenais toutefois des contacts soutenus avec Peter Suter, ayant eu la chance de collaborer à l'ouvrage «Praktikum der Hundeklinik» (manuel pratique de la clinique canine») lancé par Hans Georg Niemand. Ce travail de Sisyphe s'est révélé d'une réelle utilité. Même Marc Vandevelde fut contraint de reconnaître que l'ouvrage avait de la valeur, et pas seulement parce qu'il était abondamment cité dans le texte. Quittant Davis en Californie pour rentrer à Zurich en qualité de radiologue auréolé d'une réputation mondiale, Peter Suter a démontré ici ses capacités d'interniste et d'organisateur. Il sut faire de ce site un centre de compétences de premier ordre pour la médecine des petits animaux. L'ophtalmologie (Bernhard Spiess), la radio-oncologie (Barbara Kaser) et la reproduction (Susi Arnold) ont ainsi vu le jour sous sa direction. La médecine des animaux exotiques et des animaux domestiques (Ewald Isenbügel) s'est alors développée dans l'Institut d'élevage, la cardiologie (Tony Glaus) apparaissant plus tard. Naissance et enfance de l'ASMPA L'impulsion décisive est donnée dans les années 1960 à la médecine des petits animaux, et particulièrement dans le domaine chirurgical, lorsque Christoph Uehlinger et Pierre Hauser deviennent membres de l'American Avec les séminaires de formation continue, l'assemblée annuelle de l'ASMPA prend une nouvelle forme. Animal Hospital Association, ce qui leur permet de se perfectionner aux Etats-Unis. Ils sont alors ébahis de découvrir le niveau élevé de l'enseignement de la médecine et de la chirurgie outre-Atlantique. Avec le cercle de Francfort d'obédience chirurgicale, auquel appartiennent plusieurs suisses intéressés, des pistes in- Illustration 1: Association suisse pour la médecine des petits animaux ASMPA. édites s'ouvrent dans le domaine du traitement des fractures. A la fin des années 1960 déjà, le groupe de travail pour l'ostéosynthèse organise pour la première fois des cours hebdomadaires pour les vétérinaires à Davos. En 1970, Christophe Uehlinger juge le moment opportun pour fonder une section spécialisée. Une trentaine de collègues, essentiellement des hommes, sont du même avis. La gent féminine est tout de même très bien représentée par la conférencière Verena Schärer. C'est ainsi que l'Association Suisse pour la Médecine des petits Animaux (ASMPA, ill. 1) voit le jour dans l'auditoire d'Ulrich Freudiger. Quant à Verena Schärer, elle aura l'honneur d'être l'oratrice de sa première assemblée annuelle. Le comité fondateur était composé de Christoph Uehlinger, Ulrich Freudiger, Pierre Hauser, Mario Ferrari et Ulrich Flückiger. Chaque membre du comité devait occuper les cinq fonctions à un rythme bisannuel et se retirer après dix ans. C'est la raison pour laquelle Christoph Uehlinger quitte le comité après deux ans déjà, Ulrich Freudiger après quatre ans, afin d'assurer cette rotation. A partir de 1975, Pierre Hauser et moi-même avons donné à l'assemblée annuelle une nouvelle forme. Elle fut ainsi étendue à un séminaire de formation continue de deux à trois jours, consacré à un système d'organes ou à un thème unique, par exemple la gastroentérologie, l'endocrinologie ou la dermatologie. Et puisqu'il s'agissait d'un vrai cours de répétition, nous débutions en règle géné- Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000422 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Illustration 2: une vision claire grâce à la formation continue. (SP) rale avec l'anatomie et la pathologie. L'habitude d'inviter un orateur étranger réputé, en quelque sorte un V.I.P., pour parler de nouveautés passionnantes et assurer une vision claire (illustration 2), s'est également installée. Aujourd'hui, ce schéma n'a pratiquement pas changé et a même été adopté par d'autres pays. La sensation – ou les deux sensations – se sont toutefois produites sans que nous l'ayons provoqué: à la trentaine de membres fondateurs sont rapidement venus s'en ajouter d'autres, les effectifs étant multipliés par dix jusqu'en 1990. A l'époque déjà, 90 % des étudiants étaient issus de milieux urbains. Cette situation a contribué à faire de l'ASMPA – avec plus de 700 membres – la plus grande section de la SVS, sans qu'un changement de tendance notable puisse être constaté dans son essor. La deuxième sensation est notre taux de presque 50 % de femmes. En 1970 en effet, personne n'aurait pu imaginer qu'il en serait ainsi un jour et que cette proportion résisterait même à la répartition démographique. Près de 30 % de nos membres sont toujours aussi actifs dans la médecine des animaux de rente et des chevaux et certains s'engagent parallèlement dans des sections apparentées comme l'Association Suisse de Médecine de la Faune et des Animaux Exotiques, l'Association Vétérinaire Suisse pour la Médecine Comportementale, l'Association Vétérinaire Suisse pour la Protection des Animaux et l'Association Vétérinaire Suisse pour les Médecines Alternatives et Complémentaires. Enfant de la SVS, l'ASMPA a définitivement atteint la 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 39 majorité lorsqu'au début des années 1990, j'ai été le premier vétérinaire se consacrant exclusivement aux petits animaux à être élu au comité. Dans les années 1980 déjà, l'ASMPA caressait le projet de promouvoir le passage à un niveau professionnel supérieur et spécialisé, en plus de la formation continue. Les efforts entrepris en ce sens échouèrent face à divers écueils, parmi lesquels des obstacles pratiques. Les candidats devaient par exemple passer une grande partie de leur temps de formation continue dans l'une des deux cliniques universitaires, ce qui était irréaliste sur le plan personnel. C'est la raison pour laquelle on procéda par la suite à la sélection de vétérinaires enseignants, que l'on jugeait capables de donner aux candidats une formation continue adéquate. Finalement, ce n'est que vingt ans plus tard que la création du titre de vétérinaire spécialisé FVH actuel a pu aboutir dans le giron de la SVS, au prix d'un immense travail. Claudia Nett est parvenue à mener brillamment à terme ce dossier difficile pour l'ASMPA, et mérite à cet égard notre gratitude. Les bonnes âmes Contrairement aux cabinets traditionnels pour gros animaux, fonctionnant avec l'aide d'une épouse dévouée, d'une pharmacie, d'un télé- Les assistantes en médecine vétérinaire se distinguent par leur motivation inébranlable. phone, d'un crayon gris et d'une VW Coccinelle aménagée – remplacée plus tard par une Subaru et un sac à dos – le cabinet pour petits animaux ne peut se passer de personnel. Des gardiennes d'animaux aux toiletteuses pour chiens en passant par les infirmières, les assistantes médicales et les laborantines, sans oublier les employées de bureau et les vendeuses, toute une troupe de jeunes femmes au bénéfice des formations les plus variées est bientôt venue se- conder les vétérinaires. Leur point commun à toutes? Une motivation infatigable, leur salaire étant souvent inférieur à la rémunération assurée dans leur profession d'origine. En échange, elles exercent une activité des plus variées: réception, service téléphonique, distribution de médicaments et gestion du stock, rédaction de rapports et donc utilisation des outils informatiques, analyses de sang, d'urine et de selles, assistance en radiologie, anesthésie et chirurgie, suivi des patients stationnaires, facturation, trafic des paiements et entretien des instruments ou du matériel. L'ASMPA était très intéressée à unifier la formation des assistantes en médecine vétérinaire (ou AMV), pour créer une profession reconnue. Ruedi Kunzmann, Susi Paul, Alain von Allmen et d'autres se sont engagés de manière soutenue, pendant des années, pour atteindre cet objectif. Aujourd'hui, les AMV sont organisées en une association (ASAMV) qui publie un magazine, propose une bourse d'emplois et collabore étroitement avec l'ASMPA dans le domaine de la formation continue. L'Europe, plus progressiste dans ce domaine, a déjà harmonisé la formation d'AMV au niveau continental, éliminant les frontières professionnelles nationales. La Suisse ne pourra ignorer longtemps cette évolution. Je suis particulièrement heureux que l'une des 50 assistantes vétérinaires ayant travaillé dans mon cabinet soit entretemps devenue vice-présidente de l'ASAMV. Ma meilleure collaboratrice était à l'origine assistante en médecine dentaire et c'est au prix de sa ténacité et de formations continues ciblées qu'elle a fait son chemin dans le domaine vétérinaire. Prévenir et guérir Dans la médecine des animaux exotiques, la prophylaxie joue un rôle central. Avant de pouvoir envisager un traitement, il faut en effet pouvoir mettre la main sur l'animal (sans provoquer de dégâts). Bien que les petits animaux domestiques soient plus accessibles, une attention particulière était déjà accordée à la lutte contre 40 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST les parasites et aux programmes de vaccination lorsque je travaillais avec Ulrich Freudiger. Les médicaments étaient disponibles en nombre limité, le marché étant alors pratiquement inexistant. Des entreprises comme Gräub et Veterinaria se mirent pourtant bientôt à produire ou à adapter des antibiotiques pour répondre à nos besoins. A l'hôpital vétérinaire, dans plusieurs spécialisations, nous puisions dans le vaste choix de préparations disponibles en médecine humaine. Par chance, Freudiger n'était pas seulement un diagnosticien habile, mais il s'y connaissait aussi à merveille dans ce domaine. Je suis resté fidèle à de nombreux produits thérapeutiques destinés à la médecine humaine et aux produits qui leur ont succédé. Nous sommes aujourd'hui revenus au point de départ dans de nombreux domaines de l'approvisionnement en médicaments. Visiblement, la production et l'enregistrement des médicaments pour les petits animaux ne sont plus rentables en Suisse. Des connaissances de la pharmacie humaine sont à nouveau nécessaires, l'alternative consistant à s'approvisionner à l'étranger. Le praticien et ses activités annexes Quand j'ai ouvert mon cabinet en 1969, CHF 200'000.- suffisaient pour aménager un cabinet pour petits animaux, à la fois moderne et convenable, matériel de laboratoire, de radiographie et d'opération compris. Une somme à laquelle il fallait encore ajouter l'achat ou la location de locaux adéquats. Aujourd'hui, même en multipliant ce montant par trois, une telle somme ne suffit plus pour tenir tête à la concurrence. A force de vouloir faire preuve de perfection, certains collègues oublient toutefois que la clientèle doit encore oser entrer dans leur cabinet. Les propriétaires de petits animaux domestiques constituent en effet une population exceptionnellement variée. De l'ouvrier en bâtiment qui détient des lapins dans son jardin à l'acteur David Niven et ses chiens afghans, toutes les couches sociales étaient représentées dans ma clientèle. J'en ai réellement pris Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern conscience le jour où je me suis mis à disposition, sans trop réfléchir aux conséquences, pour compléter une liste lors des élections au conseil municipal de la ville de Berne. Bien que l'on m'ait assuré qu'une élection était exclue en étant l'avant dernier sur la liste, c'est mon nom qui est sorti des urnes. Par la suite, l'analyse des résultats a montré que j'avais été plébiscité par ma clientèle, les voix étant réparties de manière presque homogène de gauche à droite, de la gauche progressiste jusqu'à l'action nationale. Cette expérience m'aura servi de leçon en matière de diversité politique dans ma salle d'attente! Et si par le passé les vétérinaires s'engageaient bénévolement, ou presque, dans la politique, l'église, les associations professionnelles ou autres, il semblerait que cette tradition faiblisse depuis quelque temps. Il faut toutefois admettre que les carrières comme celle du vétérinaire d'Interlaken Hans Tschumi, qui passa du Grand Conseil bernois – dont il fut le président – au Conseil national, pour ensuite siéger de longues années encore au gouvernement bernois, restent, hier comme aujourd'hui, des exceptions (et, dans ce cas, une exception honorable). Le service vétérinaire militaire fut le premier à perdre son attractivité, probablement aussi en raison de la disparition de la cavalerie et de la réduction de la troupe du train. Alors que par le passé, presque chaque di- Collaborer aux organisations professionnelles reste un honneur et un plaisir plômé était promu lieutenant vétérinaire, on se prend aujourd'hui à regretter la motivation à s'engager dans ce domaine. Par ailleurs, l'armée n'a plus besoin d'autant d'officiers vétérinaires que par le passé. Collaborer aux organisations professionnelles reste cependant un honneur et un plaisir. L'augmentation de l'efficacité, la pression de la concurrence et un certain égoïsme ont malheureusement pour conséquence que les col- lègues ne sont plus très nombreux à proposer leurs services. Et quand ils le font, ce n'est qu'après un important travail de persuasion. L'ASMPA entre dans l'âge adulte En 1987, l'ASMPA a rejoint la World Small Animal Veterinary Association (WSAVA). Heinz Heinimann, délégué suisse dans cet organisme, avait auparavant dirigé le secrétariat de l'ASMPA à la perfection durant de nombreuses années. La WSAVA, qui a célébré son 50e anniversaire en 2009, est une association d'associations: ses membres ne sont pas des particuliers mais des fédérations nationales comme l'ASMPA. A l'époque, elle regroupait essentiellement des organismes d'Europe, d'Amérique du Nord et d'Australie. Certaines régions d'Amérique du Sud, d'Asie (à l'exception de la Thaïlande, de Hong-Kong, de la Corée du Sud et du Japon) et de l'Afrique (hormis les pays du Magreb et la République d'Afrique du Sud) formaient encore des taches blanches sur la carte mondiale de la médecine pour les petits animaux. La situation a fondamentalement changé et aujourd'hui, plus de 70 pays (dont 38 européens) comptant plus de 70 000 praticiens, s'y retrouvent, parmi lesquels même les sous-continents chinois et indien. Dans les années 1980, une douzaine de collègues de différents pays européens préparaient la création de la Federation of European Companion Animal Veterinary Associations (FECAVA). L'objectif était, et reste, d'harmoniser les activités dans les associations nationales, d'identifier les intérêts des praticiens à l'échelle européenne, de s'engager pour le bienêtre des petits animaux domestiques et de publier une revue scientifique. Les personnes impliquées se connaissaient toutes pour s'être côtoyées à la WSAVA et le projet devint réalité lorsque Heinz Heinimann lança une invitation à Bienne en 1990 à l'occasion de l'assemblée annuelle de l'ASMPA. La constitution du premier comité fut quelque peu mouvementée, le délégué grec voulant savoir s'il Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000422 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern était possible de voter pour soi-même pour l'élection du futur président de la FECAVA. Il dut alors attendre jusqu'en 1995 avant de pouvoir occuper ce poste. Comme il était d'usage dans la plupart des petits pays, Heinz Heinimann se chargea de représenter la Suisse à la WSAVA et à la FECAVA. Un congrès annuel commun à la WSAVA et à la FECAVA se déroulait tous les deux ans en Europe, une tradition qui s'est terminée il y a peu, mais qui rendait le cumul des charges logique. En 2006, un autre groupement international, aux structures moins définies, a également vu le jour. Le but de la Fédération des Associations Francophones de Vétérinaires pour Animaux de Compagnie (FAFVAC) est de créer un lien entre les pays francophones, du Québec à la Tunisie. Elle s'efforce de lutter contre l'utilisation généralisée de l'anglais et fait en sorte de faciliter la diffusion de l'information scientifique en langue française. C'est Isabelle Becquart qui représente l'ASMPA dans cette organisation. En 2001, j'ai repris peu à peu les dossiers internationaux qui étaient gérés par Heinz Heinimann. Cette succession fut un vrai plaisir, puisqu'il connaissait toutes les institutions, les directives et les procédures jusque dans les moindres détails. Il possédait par ailleurs un immense réseau de relations fait de contacts personnels et d'amitiés avec des vétérinaires pour petits animaux dans les associations du monde entier. Dès le début, je me 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 41 Illustration 3: logo du congrès mondial de médecine des petits animaux en 2010 à Genève. suis engagé à faire tout mon possible pour lancer un congrès mondial en Suisse. Une fois obtenu le feu vert du comité de l'ASMPA, il a fallu fixer le lieu et la date, Genève et Palexpo étant fort prisés pour ce type de manifestations. A l'encontre des usages de la WSAVA et de la FECAVA, nous avons été désignés à l'unanimité et sans autre candidat en 2006 pour organiser le congrès l'année suivante (ill. 3). Et le véritable travail a débuté alors que je me retirais des affaires. Christophe Amberger, Frédéric Gaschen, Martin Seewer, Hanspeter Steinlin, Käthi Brunner et de nombreux autres ont fourni un effort fantastique pour mettre sur pied un congrès mondial, qui fut une réussite inoubliable. Même si les finances nous ont causé quelques soucis, le trio de choc des inscriptions, de l'exposition et du sponsoring ont fini par conduire au Illustration 4: néoplasie thoracique. (AOI Center) succès financier grâce à des recettes d'environ CHF 700 000. La somme de plus de CHF 350 000 versée par Hill's et Purina, les producteurs de nourriture pour chiens et chats, fut une surprise particulièrement réjouissante. L'industrie pharmaceutique classique (comme Novartis et Pfizer) nous a également soutenus avec des montants généreux. Christophe Amberger, futur président du congrès mondial, m'a remplacé à partir de 2007 à la WSAVA, permettant ainsi à cet événement de se faire une place dans ce comité. Post festum, tout se retrouve désormais dans une seule main et Käthi Brunner fait office de ministre des affaires extérieures expérimentée et idéale de l'ASMPA en Europe et dans le monde entier. Rétrospective et perspectives J'ai pratiqué la médecine pour les petits animaux de 1965 à 2001 et durant toutes ces années, cette discipline a connu une véritable métamorphose. La proportion de chats et de chiens s'est inversée au fil des ans, passant à deux tiers pour les premiers et un tiers pour les seconds. Au-delà de cette simple constatation, l'évolution et le progrès dans cette discipline partielle du spectre vétérinaire apparaissent tout simplement sidérants, tant sur le plan de la quantité que de la qualité. Alors que dans les années 1970, la ville de Berne comptait trois cabinets de vétérinaires pour petits animaux, il y en a aujourd'hui 14 dans l'agglomération. En plus de gérer les Illustration 5: nerf de bœuf dans l'œsophage. (AOI Center) 42 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST urgences ensemble, ils se profilent dans diverses spécialisations: médecine interne, chirurgie viscérale et ostéosynthèse, stomatologie, dermatologie, ophtalmologie, cardiologie, éthologie, médecine des oiseaux, des reptiles et des poissons, sans oublier toutes les déclinaisons des médecines complémentaires. Viennent s'y ajouter la faculté Vetsuisse de Berne, dont l'institut de radiologie est équipé d'un IRM et celui de neurologie d'une infrastructure de physiothérapie moderne. Pour illustrer ce progrès exemplaire, rien ne vaut la comparaison entre une ancienne radiographie (ill. 4) et un cliché numérique (ill. 5) récent, que Barbara Kaser a eu la gentillesse de mettre à disposition. L'évolution de la médecine des petits animaux n'est en aucun cas terminée, et certainement pas pour l'ASMPA. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Jean Pfister est désormais le 17e président de l'association et son comité ne risquent pas de s'ennuyer, l'évolution incessante de notre profession étant la seule constante au programme. Actualisation de la formation continue, connaissance de la gestion du personnel et de l'économie d'entreprise, vérification permanente de la protection des animaux (particulièrement sous l'angle des nouvelles méthodes thérapeutiques) et sens de la psychologie à l'égard des propriétaires d'animaux ne sont que quelques-uns des défis qui se profilent à l'horizon. Autant de thèmes qui doivent intéresser les organisations professionnelles et la faculté Vetsuisse. «Medicina veterinaria Helvetica: quo vadis?» se demandait il y a trente ans mon directeur de thèse Rudolf Frankhauser (en lien toutefois avec le nom- bre d'étudiants et de places d'études). Je repose la question aujourd'hui, sans pouvoir y répondre: nos efforts vétérinaires à l'égard des chiens et des chats sont-ils corrects et suffisants ou parfois même exagérés? Je n'en sais rien et j'espère que nous n'en arriverons jamais au point de devoir manger nos compagnons à quatre pattes. Ce serait pourtant aussi une réponse… Le moment est clairement venu de féliciter chaleureusement la SVS pour son anniversaire. Correspondance Dr Peter Sterchi Bären 3807 Iseltwald Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000416 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 43 Maréchal-ferrant et vétérinaire main dans la main B. Häberli et S. Montavon, Berne Introduction – Aucune autre fonction dans notre armée n'a connu une histoire aussi longue et ininterrompue, avec toute la richesse de tradition que cela implique, que celle de maréchal-ferrant. – La fonction de maréchal-ferrant est avec les postes médicaux et l'aumônerie la seule fonction militaire à être exercée par un seul corps de métier. – Aucune autre fonction militaire n'est, au niveau de l'instruction, aussi étroitement liée avec l'organisation professionnelle civile (Union Suisse du Métal, USM). Avec la réorganisation de la formation professionnelle civile pour les forgerons, la collaboration entre l'USM et l'armée autour de la formation des maréchaux-ferrants est désormais encore plus étroite. Les apprentis de 3e année effectuent dorénavant le cours spécialisé pour futurs maréchaux-ferrants sur la place d'armes de Sand /Schönbühl. Ce cours compte comme un cours interentreprises III. Avec l'accord de leur maître d'apprentissage, les apprentis effectuent ensuite durant leur quatrième année leur école de recrues de maréchal-ferrant au Centre de compétence du service vétérinaire et animaux de l'armée. Cette formation intensive est idéale pour passer avec succès les examens de fin d'apprentissage à la fin de l'année. Les maréchaux-ferrants militaires: 125 ans d'histoire à succès Les maréchaux-ferrants n'ont pas attendu la création d'une instruction spécialisée pour être intégrés dans différentes unités. Ils avaient déjà leur importance avant 1848, date de la constitution de l'armée fédérale. Les premières indications les concernant se trouvent dans le règlement militaire de 1817. Celui-ci mentionne que les troupes fédérales comptaient 1828 chevaux et 17 maréchaux-ferrants, et les troupes fédérales de réserve 1141 chevaux et 12 maréchaux-ferrants. La compagnie de cavalerie de l'époque comptait un maréchal-ferrant pour 64 chevaux. La répartition dans les unités était du ressort des cantons et avait lieu sans aucune formation spéciale. La première mention d'un soldat maréchal- Dès 1871 une formation spéciale pour le maréchauxferrants avait commencé à s’établir. ferrant apparaît dans une décision de 1843 de la Diète fédérale. A partir de 1871, on trouve trace dans les documents d'instructeurs avec rang d'un sous-officier supérieur. Ceci signifie qu'une formation spéciale pour les maréchaux-ferrants avait commencé à s'établir. Jusqu'en 1886 cependant, celle-ci concernait uniquement le début de l'école de recrues : les maréchaux-ferrants étaient instruits par des officiers vétérinaires durant 3 – 4 semaines, puis rejoignaient leurs armes respectives. Le colonel Denis Potterat, vétérinaire en chef de 1882 à 1913, a commandé en 1887 le premier cours spécialisé destiné aux maréchaux-ferrants. Lorsqu'il est entré en fonction, les maréchaux-ferrants de l'armée se trouvaient selon lui en bien mauvaise posture, et ce en raison du contingent cantonal. Le colonel Denis Potterat a dirigé et développé ces cours pendant 20 ans. En 1894, la nouvelle forge des apprentis a pu être mise en service à Thoune. Les futurs maréchauxferrants y ont été formés jusqu'en 1970. Depuis 1971, l'instruction se déroule à Sand. Le fer d'ordonnance Il y a plus d'un siècle, les chevaux et mulets étaient ferrés exclusivement avec des fers forgés à la main. Les premiers essais avec des fers industriels provenant de Grande-Bretagne ont été effectués sous l'ère Potterat. Les résultats ont été discutables, d'où la décision de ce dernier de mandater l'instructeur maréchal-ferrant Boulaz pour créer un fer d'ordonnance approprié. Le résultat de ses efforts a abouti au fer à cheval d'ordonnance de 1901 (ill. 1). Les prestations exceptionnelles de Boulaz lui ont valu une promotion au grade de lieute- Illustration 1: Dessin technique du fer à cheval et des clous d'ordonnance (1901) 44 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST nant maréchal-ferrant (il est le seul et unique maréchal-ferrant à l'avoir obtenue). Quelques années plus tard, les fers d'ordonnance de 1916 et les fers de mulets de 1908 ont vu Les chevaux étaient ferrés avec des fers forgés à la main. le jour. Les fers de 1916 – fabriqués chez von Roll à Gerlafingen – ont été utilisés jusqu'en 1995, année au cours de laquelle ils ont été remplacés par le fer produit en série par la société Angehrn. Quelle autre pièce faisant partie du matériel de l'armée a été employée pendant 80 ans sans subir de modification? A la même période, quelques améliorations se sont imposées aussi dans le matériel de ferrage, améliorations qui ont pu être mises en œuvre grâce au soutien du brigadier Hermann Keller, le chef du Service vétérinaire de l'armée en poste à l'époque (de 1990 à 1995). Maréchaux-ferrants et vétérinaires D'une ordonnance de 1909, il ressort que les maréchaux-ferrants étaient recrutés pour le train et devaient accomplir une école de recrues du train qui durait 40 jours. Ensuite, Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern ils devaient suivre le cours de maréchal-ferrant militaire I d'une durée de 56 jours. La même année, les maréchaux-ferrants ont rejoint définitivement les troupes vétérinaires. Dès 1867, les futurs vétérinaires pour chevaux étaient formés à Thoune dans une école pour officiers vétérinaires. Ceci a permis un précieux échange de connaissances entre vétérinaires et maréchaux-ferrants. Les deux professions avaient ainsi l'occasion d'effectuer rapidement de nombreuses expériences avec les chevaux, dans un environnement qualifié (ill. 2). Cette formation commune a contribué à établir en Suisse un excellent niveau dans le domaine du ferrage et de la médecine pour chevaux. Entre 1920 et 1939, 120 recrues maréchaux-ferrants devaient être formées chaque année afin de pallier les départs. Des décisions du Département militaire fédéral datant d'octobre 1946 et d'août 1947 ont conduit à la nouvelle réglementation sur l'instruction spécialisée destinée aux maréchaux-ferrants militaires. Les recrues maréchaux-ferrants recevaient une première instruction dans une école de recrues d'une durée de 48 jours chapeautée par le service d'infanterie. S'ensuivait l'école de recrues spécialisée pour les maréchaux-ferrants, qui s'étendait sur 72 Illustration 2: Ferrage des chevaux de la troupe du train. Illustration 3: Manuel pour les maréchaux-ferrants (1948) et programme didactique interactif (2009). jours sous la direction du vétérinaire en chef pour chevaux. Dès 1961, l'instruction complète des recrues maréchaux-ferrants était organisée dans une seule école placée sous la responsabilité du vétérinaire en chef. Les nouveaux maréchaux-ferrants de l'armée devaient démontrer et mettre à disposition leur savoir-faire sur la moitié de la durée d'une école de recrues pour clore leur première instruction spécialisée. Cette réglementation a perduré jusqu'à la fin d'Armée 61, resp. jusqu'au début d'Armée 95. Du manuel à la didactique informatique interactive En 1901, le lieutenant Hermann Schwyter est entré au service de la Confédération en tant que secrétaire technique de la division des affaires vétérinaires sous la direction du colonel Potterat. Denis Potterat a initié le jeune officier vétérinaire, tant du point de vue théorique que pratique, au ferrage qui est devenu Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000416 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 45 Illustration 4: Revue spécialisée des maréchaux-ferrants. le domaine d'activité principal de Hermann Schwyter. Ce dernier est devenu instructeur et ultérieurement commandant des cours destinés aux maréchaux-ferrants. De 1928 à 1937, le colonel Schwyter était vétérinaire en chef de l'armée. Pour appuyer son enseignement, Hermann Schwyter a élaboré un manuel très complet dont la première édition date de 1915 (1917 traduit en français). La septième et dernière édition remonte à 1948 (ill. 3). Des générations de recrues maréchaux-ferrants et d'aspirants vétérinaires ont été formées à l'aide de cet ouvrage devenu un standard du genre. Aujourd'hui, seuls quelques anciens maréchaux-ferrants ou officiers vétérinaires ont encore un exemplaire en leur possession. Cet ouvrage très complet a été remplacé par l'aide-mémoire pour le ferrage et plus tard par la documentation «Le maréchal ferrant-militaire»; ces supports destinés à la formation étaient moins exhaustifs et se limitaient strictement à l'essentiel. Cela ehoof reflète le niveau supérieur de la formation des maréchaux-ferrants. ne veut évidemment pas dire que Hermann Schwyter avait laissé trop de place à des éléments secondaires; bien au contraire, ses propos étaient fondamentaux, mais il traitait chaque domaine de façon extrêmement complète et détaillée. Près de 100 ans plus tard, une grande équipe, dont Andreas Furgler du Centre de formation USM d'Aarberg et le Dr. méd. vét. Michael Weishaupt de la Faculté Vetsuisse de Zurich étaient les chefs de projet, a élaboré un outil didactique électronique interactif intitulé eHoof et destiné aux apprentis maréchaux-ferrants et aux étudiants vétérinaires, ainsi qu'aux maréchaux-ferrants et vétérinaires expérimentés (ill. 3). Cet outil a été conçu comme un ouvrage complet de référence pour la formation et le perfectionnement. eHoof reflète bien le niveau supérieur de la formation des maréchaux-ferrants suisses par rapport à celle de leurs homologues européens. Il a même été subvention- Les vendeurs auraient usé des différents artifices pour cacher la qualité insuffisante des sabots. né dans le cadre du projet Leonardo da Vinci, le programme européen de formation professionnelle. Nous pouvons être fiers de cet ouvrage qui retient également l'attention sur le plan international. Un journal pour les marchaux-ferrants Outre son manuel didactique, Hermann Schwyter a aussi lancé en 1916 une revue spécialisée sous le titre «Schweizer Hufschmied». L'ancien instructeur et lieutenant maréchalferrant Boulaz y a écrit un article en 1937 dans lequel il évoquait l'avenir selon lui sans nuages du fer à cheval militaire. Cet article répondait à diverses critiques d'officiers de hauts rangs concernant la qualité des sabots des chevaux de l'armée. Selon ces officiers, la mauvaise qualité des sabots provenait du fer d'ordonnance de 1916 et du travail des maréchauxferrants. Boulaz s'est défendu avec véhémence contre cette critique qu'il considérait comme inacceptable. Il a essayé de justifier cette situation par le fait que de nombreuses nouvelles montures dotées de mauvais sabots avaient été achetées à l'étranger à cette époque. Les vendeurs auraient usé de différents artifices pour cacher la qualité insuffisante des sabots. En outre, Boulaz croyait que les autres nations pouvant payer un meilleur prix pour leurs nouvelles montures que la Suisse, qui se voulait économe, avaient déjà acheté tous les chevaux dotés de bons sabots. Les inspections des chevaux nationaux ont toutefois révélé qu'ils avaient eux aussi des sabots dont la qualité laissait de plus en plus à désirer. Boulaz a attribué cela au fait que les agriculteurs, pour des raisons d'économies, n'avaient plus fait ferrer leurs chevaux que quatre à cinq fois par an. Il a appelé les esprits critiques à faire confiance à «ses» maréchaux-ferrants, qui accomplissaient un remarquable travail d'experts. La revue a paru jusqu'en 1965 sous le titre «Der Schweizer Hufschmied». Elle contenait régulièrement des articles des vétérinaires en chef pour chevaux, sur les dernières connaissances en matière de claudications, de maladies des sabots, ainsi que des soins généraux à apporter aux chevaux. Réunis, les articles publiés par l'officier instructeur et futur brigadier Louis Gisiger (1916 – 2000) constituent ainsi un véritable manuel. A partir de 1966 et pour quelques années, les communications à l'attention des maréchaux-ferrants ont paru dans les revues spécialisées de l'association suisse des maîtres forgerons et charrons, ainsi que dans les périodiques des professions des machines, du bois et du métal. Depuis 1973 elles sont publiées dans «metall», la revue spécialisée de l'Union Suisse du Métal (ill. 4). Perspectives: maréchauxferrants, vétérinaires et amateurs de chevaux – un engagement enthousiaste Depuis 2012, les maréchaux-ferrants bénéficient de leur propre association, ce qui leur permet d'être plus visibles, et de mieux défendre leurs intérêts. Celle-ci n'est pas ouverte uniquement aux maréchaux-ferrants en activité, mais également aux vétérinaires et à toute personne intéressée par les chevaux. Lors de l'assemblée de fondation à la caserne de Sand/ Schönbühl, Hanspeter Hofer, président de l'association professionnelle 46 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Illustration 5: Insignes du maréchal-ferrant et du vétérinaire. technique agricole, a dans son discours bien relevé l'importance, pour la branche, de cette nouvelle entité: «Cette fondation représente un jalon. Nous y avons travaillé des années en comité et en collaboration avec les régions.» L'association constitue un groupe autonome au sein de l'Union Suisse du Métal. Hans Kunz, président central de l'USM, souligne la plus-value que cela entraîne pour les maréchaux-ferrants: «Les forces sont mieux concentrées, les décisions peuvent être prises plus rapidement. Le comité est également plus proche des membres et des clients, ce qui augmente la communication directe. » Il est évident que le besoin en maréchaux-ferrants était et est toujours fonction de l'effectif des cheveaux de l'armée. Avec Armée 95 et surtout avec Armée XXI, ce dernier a été fortement réduit. Le centre de com- pétences actuel, qui réunit sous un même toit les animaux de l'armée, les vétérinaires et les maréchauxferrants, diffuse de nombreux signaux positifs en matière de compétences techniques élevées et d'instruction ciblée. Espérons que ce système persiste, pour que les vétérinaires et les maréchaux-ferrants de l'armée puissent, à l'avenir également, poursuivre leur collaboration fructueuse et demeurer les ambassadeurs des maréchaux-ferrants suisses. Remerciements Je tiens à remercier cordialement ici le Dr med. vet. Jürg Eberle, Ancien Chef S Vét de l'armée, pour son aide dans différentes recherches. Correspondance Adj d'état-major Bernhard Häberli Caserne de Sand 3000 Berne 22 Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000417 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 47 Des liens d'amitié dans toute la Suisse E. Jordi-Marti, Faulensee En 2011, l'Association suisse de femmes de vétérinaires et des femmes vétérinaires a fêté ses 50 ans. Le sens et les objectifs d'origine d'une telle association – conseil pour la gestion de la pratique, écoles, échange d'expériences, soutien en cas de décès prématuré du conjoint – sont aujourd'hui dépassés. Dans ce contexte, on peut légitiment se demander quel est le bien-fondé de l'association aujourd'hui et à l'avenir. L’association est petite mais présente dans toute la Suisse. Hier: «Ces dames fixent des épingles» Quelques chiffres à partir d'archives malheureusement incomplètes, chiffres que l'on peut aisément imaginer plus élevés. Chaque épingle indique un lieu où une manifestation a été organisée, soit par la présidente, soit par le comité, soit par la cheffe de section d'alors (ill. 1, 2): Nature, monastère, château, citadelle: 25; Bien-être, mode: 5; Zoo, clinique vétérinaire: 10; Visites guidées de villes: 20; Musique, opéra: 15; Institutions, entreprises: 35; Séminaires, conférences: 40. Aujourd'hui: «Les épingles sont bien ancrées» Il y a 5 ans, l'association s'est ouverte aux femmes vétérinaires à la faveur d'un changement de statuts, bien que certaines en faisaient déjà partie. Un nouveau logo et une présence sur internet, via la SVS ou directement par vetfemme.ch, sont venus compléter ce changement. De plus, depuis cette année, chaque membre du comité et chaque cheffe de section peut alimenter elle-même le site par l'intermédiaire d'un serveur externe et y annoncer les manifestations à venir, ceci rapidement et sans formalité bureaucratique. Le comité organise les manifestations «globales», comme l'assemblée générale ou la journée de formation, alors que les cheffes des sections se chargent des activités régionales, dont les délais sont un peu plus courts. Toutes ces offres sont très appréciées de nos membres. Depuis quelques années, l'association s'engage aussi lors des manifestations de la SVS (VETS, Journées Vétérinaires Suisse). Demain: «De nouvelles épingles» L'ASFV est petite mais présente dans toute la Suisse, ce qui fait sa grande force et lui donne ses perspectives Illustration 1: Chaque épingle indique un lieu où une manifestation a été organisée. Abbildung 2: Assemblée générale à Neuchâtel. d'avenir. Une Vaudoise par exemple peut profiter du contact de son amie Grisonne, chez qui elle trouvera un accueil et des informations diverses. Alors que les femmes de vétérinaires sont en train de devenir une minorité, L’association s’est ouverte aux femmes vétérinaires. les femmes vétérinaires sont encore jeunes et, si en plus de cela elles ont une famille, il leur reste peu de temps pour les loisirs. Mais dès que cette pression chutera à nouveau, rencontrer d'autres femmes ayant les mêmes soucis et intérêts, entreprendre des activités communes, partager des évènements culturels, découvrir certaines régions de Suisse, représentera à nouveau pour elles un moyen agréable d'échapper au quotidien. Correspondance Esther Jordi-Marti Strandweg 33 3705 Faulensee vtupzh zh y zS [TXXY[ nTjo T {ïU WYX _]Y ZY \W T gU y zS [TXXY[ nTjo T {ïU WYX _]Y ZY \W T gU La meilleure offre actuellement avec des images d'une clarté incomparable. Demandez une démonstration Importateur officiel Gegenwärtig das beste Angebot für Bilder mit unvergleichlicher Klarheit. ? . d n a c . d e m vet. rzte und Tierä rztinnen rä terie In T n r e e h Schweiz beruflic ft ie a d h c tt s ri ll vert ten VeteDie Gese ndet und angestell rü d g n e u g n 3 in e 1 8 ständig ärmediz wurde 1 r Veterin 2800 selb e d d n t n d ru e e n d li der Stu en Mitg essen vo dentin o 65 Frank r tu u S n ls n . A o te rag v Tierärz rinären. hresbeit nen und ie zum Ja ierärztin T r e werden S iz e chw llschaft S der Gese T gazin S A en... haftsma c s n ung e s d Sie erhalt e Wis iterbil onatlich und We tr o F r ...das m gen fü nstigun ...Vergü auskunft ts h ngen Rec stleistu ...gratis re Dien e it e w iele ...und v r ung unte d Anmeld n u s fo Mehr In vs.ch www.gsts Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000418 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 49 Veterinary Facility Management M. Brügger, Schwyz Attentes Quelles sont les attentes du client vis-à-vis du vétérinaire? Il veut tout d'abord trouver une place de parc libre devant le cabinet, autant que possible de plain-pied avec la salle de traitement, suffisamment de place dans la salle d'attente, qu'il ne doit autant que possible pas fréquenter, une dame sympathique à la réception et au téléphone et, bien entendu, une disponibilité 24 heures sur 24 et 365 jours par an. Les vétérinaires qui ont des animaux de rente dans leur «portfolio de clientèle» sont d'autant plus appréciés qu'ils sont rapides à apparaître après un appel téléphonique. On y ajoutera un traitement adéquat de l'animal, mais c'est une condition qui va de soi, finalement le vétérinaire n'a-t-il pas étudié 5 ans à cet effet (ill. 1)? Quelles sont les attentes de la société de protection des animaux vis-à-vis du vétérinaire? Qu'il corrige avec véhémence ou annonce voire dénonce toute infraction en matière de protection des animaux et s'investisse de sorte à ce que la législation réponde à toutes les questions. Il doit également être actif dans la société de protection des animaux locale, si possible à la présidence. Quelles sont les attentes des représentants de la branche vis-à-vis du vétérinaire? Le vétérinaire dans le secteur des animaux de rente étant en première ligne considéré comme un facteur de coûts, le traitement doit autant que possible ne rien coûter, médicaments compris. Le vétérinaire doit veiller à ce que la rentabilité ne soit pas sacrifiée sur l'autel de la protection des animaux et de temps à autre fermer un œil ou ne pas oublier que le détenteur des animaux est son client. Quelles sont les attentes de la famille vis-à-vis du vétérinaire? On aimerait qu'il soit de temps en temps présent à la maison, à une soirée de parents d'élève, entretienne le jardin, ait du temps pour les vacances, s'occupe de ses propres animaux et puisse offrir une situation financière sans soucis. Et le tout s'il vous plaît planifiable en tout temps. Quelles sont les attentes des entreprises pharmaceutiques vis-à-vis du vétérinaire? Bien entendu, il doit vendre leurs produits, ne pas s'agacer si une fois de plus une préparation bien pratique venait à disparaître du Quelles sont les attentes de la famille? On attend que le vétérinaire soit de temps en temps présent à la maison. marché, n'est momentanément pas disponible ou seulement à un prix d'achat augmenté de 200 % et participer à des séminaires de formation continue qui contribuent à savoir comment éveiller de nouveaux besoins après de la clientèle. Quelles sont les attentes des employés vis-à-vis du vétérinaire? Toujours de bonne humeur, équitable, neutre, paiement d'un salaire approprié (voire un peu plus), bonnes pres- tations sociales. Le travail doit être intéressant et instructif, la responsabilité entrepreneuriale étant bien entendu du ressort du chef. Cela fait bien entendu également partie de la responsabilité sociale de proposer des places de formation pour les jeunes. Quelles sont les attentes des autorités vis-à-vis du vétérinaire? Il doit décompter la TVA, bien qu'il soit un acteur du secteur de la santé, et bien entendu correctement, en dépit du fait que Berne n'ait pas toujours été très clair sur le taux à adopter. Ne pas non plus négliger l'AVS, la LPP, la LAA, l'assurance maternité et surtout ne manquer aucun délais. Pour le service vétérinaire, un certain nombre d'examens tombent durant l'hiver et le printemps – période où justement le travail ne manque pas – même dans les exploitations de vaches-mères en augmentation, dont l'agencement n'est souvent pas adapté et pour lesquelles une demande de supplément pour risque serait largement justifiée. En remerciement pour le travail, le même vétérinaire est encore contrôlé s'il maintient sa pharmacie privée vraiment comme il se doit et s'il assume ses responsabili- Illustration 1: Le client attend un traitement adéquat de l’animal. (Screenshot «Rundschau» 21 mars 2012, SRF) 50 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST tés en matière de l'ordannance fédérale sur les médicaments vétérinaires. (ill. 2). Quelles sont les attentes de la science vis-à-vis du vétérinaire? Il doit soutenir activement la formation des confrères à venir, veiller à maintenir son niveau de connaissances personnelles à jour et fournir des cas intéressants pour l'enseignement et la recherche. Quelles sont les attentes de l'association et des sections vis-à-vis du vétérinaire? Il doit mettre en œuvre les préceptes stratégiques définis au sein du comité, qui travaille pour l'essentiel à titre bénévole, et contribuer à accroître l'estime de la profession dans son ensemble. Il doit s'engager dans le plus grand nombre possible de sections, sinon comme membre du comité ou d'une commission, au moins comme participant dans les différentes manifestations scientifiques et sociales de l'association et des sections. Évaluation D'accord, j'ai un peu forcé sur les attentes et les ai placées d'un point de vue partial avec une connotation clairement négative. On peut voir beaucoup de choses de manière plus positive, et bien entendu il existe à l'inverse des attentes de la part du vétérinaire à sa clientèle, à sa famille, aux autorités, à l'association etc. Impossible de satisfaire tout le monde, il faut placer des priorités. Une chose est sûre: les exigences et les ingérences de l'extérieur augmentent. Notre action est suivie d'un œil plus critique que par le passé. Notre action est suivie d’un œil plus critique que par le passé. Les détenteurs d'animaux sont de mieux en mieux formés et s'informent sur Internet, du propriétaire de chat jusqu'à l'agriculteur. Ils exigent de la transparence, du diagnostic à la facturation, ils estiment la collabo- Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Illustration 2: Les autorités attendent le respect de l’ordonnance fédérale sur les médicaments vétérinaires. (Screenshot «Rundschau» 21 mars 2012, SRF) ration avec une personne qui a leur confiance, mais souhaitent aussi en cas de besoin obtenir des connaissances spécifiques, y compris en médecine alternative. Le public, dans lequel les détenteurs d'animaux sont en minorité, demande des denrées alimentaires produits de manière proche de la nature, en respectant les animaux et, si possible, sans l'emploi d'auxiliaires tels que les médicaments. On exige, avec justesse, une réduction de l'emploi des médicaments. Un objectif que nous ne voulons pas nous refuser, mais qui demande pour sa mise en œuvre un certain nombre de données, qui nous aideront à déterminer quels systèmes de détention, quelles exigences climatiques, quelles formes de thérapie devront être mis en œuvre et, le cas échéant, quelles restrictions il faudra y apporter. Les exigences des organisations de protection des animaux ne correspondent pas toujours aux dispositions légales et sont souvent davantage marquées par la confrontation que par la communication avec le détenteur des animaux. Et le vétérinaire se retrouve pris en sandwich entre les deux adversaires (quoi qu'il en soit le meilleur dans le sandwich reste ce qui se trouve au milieu …). De nouvelles maladies font leur apparition en Europe et refusent de s'arrêter aux frontières des pays. La lutte qui s'en suit éventuellement ab- Les exigences posées à l’assurance de la qualité dans le cabinet augmenteront. sorbe les forces curatives et de plus en plus psychologiques des praticiens en médecine rurale. Le combat contre la perte potentielle de la propharmacie repart toujours pour un nouveau tour, la «consolidation» du marché des médicaments vétérinaires avance à grands pas, liée à une recherche de plus en plus laborieuse d'alternatives, le brouillard dans le domaine des dispositions relatives à la taxe sur la valeur ajoutée ne va pas se lever et les exigences posées à l'assurance de la qualité dans le cabinet augmenteront, non seulement en raison des dispositions légales, mais aussi compte tenu de l'accroissement de la taille des cabinets. Une évolution qui, par ailleurs, requiert un savoir mûr en matière d'économie d'entreprise, d'organisation, de gestion du personnel, de comptabilité, de législation, etc. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000418 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern La recherche d'un équilibre au quotidien professionnel, en dépit du plaisir trouvé dans l'activité, n'est pas qu'un phénomène de mode qui serait limité aux diplômés des écoles supérieures, mais sert également à préserver la santé et à soigner son propre environnement. La qualité de vie et l'augmentation d'efficacité dans le travail qu'il en ressort sont difficiles à quantifier, mais valent définitivement la peine. En outre, le temps gagné Je m’imagine qu’une offre de service pour vétérinaires va être créée, un «Veterinary Facility Management». peut être utilisé pour améliorer les relations dans les organes correspondants et ainsi permettre d'accroître l'estime portée à la profession. Exploitation Mais que faire maintenant de cette augmentation relevée au niveau des demandes et des exigences? Quelqu'un doit assumer la charge supplémentaire, aussi bien dans le domaine curatif que dans le domaine 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 51 administratif, sans perte de bien-être et de dynamisme pour le vétérinaire. Je m'imagine qu'une offre de services pour vétérinaires va être créée, un «Veterinary Facility Management» (VFM). Une entreprise qui propose une palette de prestations taillées sur mesure. L'offre comprend la gestion de la comptabilité, TVA et décomptes de salaires compris, le conseil en matière d'assurances, le support informatique pour une sauvegarde efficace et la transmission des données ainsi que pour les moyens techniques dans l'acquisition d'informations, y compris la maintenance et la réparation, l'entremise de personnel et de remplacements, la récapitulation des thèmes actuels de la science et de la pratique, le soutien lié à des projets comme l'introduction d'un système d'AQ dans le cabinet ou lors d'investissements, la recherche d'alternatives pour des médicaments qui ne sont plus disponibles et beaucoup d'autres encore. Chacun décide des offres dont il souhaite tirer parti. Les grands cabinets intègrent le VFM peut-être directement dans leur propre organisation et acquièrent du personnel en conséquence. Le praticien seul et qui souhaite le rester va chercher les prestations qu'il ne fait pas volontiers lui-même ou qu'il ne maîtrise pas. Certes cela lui coûte quelque chose (mais peut-être moins que si l'on devait compter son propre temps de travail pour cela), mais cela lui apporte du temps et de l'énergie pour d'une part se concentrer sur son activité principale et d'autre part s'occuper d'affaires autres que son activité pratique. Qu'une entreprise indépendante offre ce type de services ou que le secrétariat de la SVS mette en place un tel Profit-Center ne joue pas de rôle. Il faut d'un côté des connaissances de base en matière d'activité vétérinaire et de l'autre des véritables spécialistes couvrant les différents domaines du VFM. Vous trouvez peut-être que j'élucubre? Vous avez raison, … … mais peut-être pas non plus! En tous les cas, il nous resterait un peu plus de temps pour discuter autour d'une bière ou d'un verre de vin. Correspondance Martin Brügger Riedstrasse 11 6430 Schwyz en g n u t s i ienstle eizer D t Schw f a h c s l l e der Ges erärzte i T d n u nnen Tierärzti nd ründet u ren. 1813 geg e rd Veterinä u w n rärzte estellte g ie n T a d d n n u on nu nen zudem v ständige ierärztin rofitieren 2800 selb weizer T p d h d n c n S ru u ft n g a tun n vo llsch esvertre Interesse Die Gese die Stand ruflichen ie e S b n e ie d tz tü vertritt ST unters stelle ed der G li g n: it e M g n eschäfts ls G A tu r is e e d tl s f n n au en Die persone zahlreich he Fach c s ti is r ju g durch n beratun ts h c herunge e R ✓ ei Versic b n e g n den tigu eschwer ✓ Vergüns ditionen undenb K r ü f e ten Kon ll g ti te s s s n d ü rg ✓ Ombu tc. ng zu ve letter, e ortbildu F d n u d, News a r e lo it n e n w e W o ✓ t-D zins okumen Vorzugs orum, D redit zu -F e -K S in V tl T e ✓ gen V tleistun SAT e-Diens n li n magazin O ✓ nschafts e s is W n hes npreise ✓ monatlic sskunde o r G u z rial ✓ Büromate weitere vs.ch ✓ und viele www.gsts r te n u g meldun s und An Mehr Info Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000419 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 53 Le cabinet vétérinaire PME vers un avenir économique M. Seewer, Ruswil Cela relève autant de l'honneur que du devoir de se voir demander son opinion sur un sujet d'une telle importance que l'avenir de notre profession et de constater qu'un budget si généreux y soit consacré. Après une longue carrière professionnelle comme vétérinaire en pratique rurale et pour petits animaux, la tentation serait grande de vouloir se contenter d'une rétrospective et d'aller fouiller dans ses propres annales à la recherche de lauriers desséchés. Dieu m'en préserve, la création ne se situet-elle pas dans la perspective? Pourtant, décrire la situation actuelle et risquer un pronostique requièrent de s'appuyer sur quelques détails marquants tirés de l'anamnèse. Je formulerai ensuite mes propositions de thérapie à grand renforts de modestie, ô combien conscient de la complexité de notre profession présentée sous toutes ses facettes et à quel point la vue d'ensemble obtenue par un seul homme est limitée. Illustration 1: Code de déontologie de la Société des Vétérinaires Suisses, 1995. Code de déontologie Les Codes de déontologie sont des ensembles de dispositions réglant ce que l'on nomme les «professions libérales» (ill. 1). Ils créent un état de droit parallèle au droit civil en vigueur. Les premiers documents de ce genre remontent au 19ème siècle. De manière générale, ils ont un caractère protectionniste assez marqué et tendent à exclure toute concurrence interne comme externe pour les professionnels établis. La notion de profession libérale n'a pas de définition figée et présente une certaine variabilité. Au sens classique, elle englobe les professions médicales indépendantes, les avocats et les artistes. Sont venus s'y ajouter avec le temps les architectes, compte tenu de leur exigence artistique, puis les journalistes, les enseignants et bien d'autres. Les professionnels ayant qualité d'employé sont soumis aux mêmes codes. Les professions médicales y ont introduit une interdiction totale de publicité. Les vétérinaires, qui ont suivi bravement les directives élaborées par leurs confrères de la médecine humaine, ont ainsi défini une entrave au niveau du Code de déontologie, dont ils n'ont réussi à se détacher que récemment grâce à une libéralisation cohérente. Nous peinons à comprendre aujourd'hui comment les perceurs de cataracte et les maréchauxferrants, à titre de précurseurs des médecins et des vétérinaires, en sont arrivés à définir de telles règles de comportement présomptueuses. Il en est resté à ce jour un code de comportement minimal, qui certes part d'un bon sentiment et présente une certaine utilité mais qui, en ce qui concerne les vétérinaires, reste facultatif face au droit public et surtout difficile à faire respecter en interne compte tenu de l'absence de sanctions ayant une portée publique. Maintien du cabinet vétérinaire du domaine privé Vendons-nous du savoir ou des marchandises? Peu importe que cela soit l'un ou l'autre, il n'y a que deux principes que nous devions respecter: primo, nous ne vendons que ce à quoi nous croyons et, secundo, nous le vendons de sorte à générer un gain. Le cabinet vétérinaire est une entreprise, la filière vétérinaire une forme de gagne-pain. Autrement dit, le premier but et le plus important est la réalisation d'un profit. L'atteinte de cet objectif dépend d'une satisfaction durable des autres prémisses et objectifs visés, soit un travail orienté sur le client, dans le respect de principes éthiques, de prescriptions qualitatives, d'exactitude professionnelle etc. Seul un marché déréglementé et libre peu garantir l'accomplissement de ces exigences à long terme. Les interventions telles que la définition d'un tarif obligatoire, la suppression de la propharmacie, la bureaucratisation de l'activité curative ou l'étatisation des tâches vétérinaires ne peuvent qu'entraver l'approvisionnement optimal des animaux et réduire la valeur ajoutée générée par la branche, sans apporter à la clientèle un quelconque avantage en termes de réduction des coûts. À titre d'exemple dissuasif, on mentionnera l'approvisionnement en médecine humaine qui, sur la voie d'une médecine étatique, n'a résolu à ce jour aucun de ses problèmes et se dirige avec une vitesse grandissante vers le collapsus opératoire et l'insupportabilité financière. La meilleure attitude de notre profession vis-à-vis de tentatives de nous mener dans la direction redoutée est d'anticiper les irrégularités existantes et potentielles et de mettre en place des mesures de correction les plus actives possibles plutôt que réactives. En font notamment partie la limitation de la dépendance face à la vente de médicaments, afin de ne pas tomber dans une situation menaçant notre existence en cas de perte de la propharmacie. La recette pour cela 54 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern déclaré des vétérinaires. Cela vaut en particulier pour la médecine des petits animaux, à ce jour considérée comme peu problématique. À titre d'exemple, on mentionnera les céphalosporines de 3ème génération. Le fait que ces substances trouvent un large emploi dans le domaine des animaux de compagnie, et récemment sous la forme d'une solution dépôt injectable utilisée sans discernement pour toutes sortes d'infections tenaces, mais aussi chez les chats généralement réfractaires aux comprimés, devrait éveiller notre attention. Nous ne pouvons plus nous permettre, à l'avenir, de voir chaque antibiotique développé pour la médecine humaine automatiquement et rapidement disponible en médecine vétérinaire. Les accusations générales à l'adresse de la médecine humaine ne suffisent pas à désamorcer la situation. L'autorité d'enregistrement des médicaments doit choisir une voie plus dure, en collaboration avec la médecine vétérinaire, et mener une sélection pour le bien de l'ensemble de la médecine. Faisons nos devoirs volontairement et à temps, si nous ne souhaitons pas être collés. Cours de vente que j'aimerais tout particulièrement dédier aux praticiens en médecine rurale. Dans les années 96/97, trois cours de marketing ont été organisés sous le titre «Vendre facilement et logiquement». On peut les voir comme un aveu d'un commerce basé sur le gain, un fait qui a provoqué un tollé d'indignation dans les milieux vétérinaires conservateurs. Politique de santé: one health Les vétérinaires doivent analyser sérieusement la portée des problèmes touchant à la question des résidus dans la chaîne alimentaire, des résistances aux antibiotiques, de la protection des animaux et de l'éthique, et contribuer de façon résolue à la définition des mesures à mettre en œuvre en faveur d'interventions supportables et efficaces, afin de prévenir des décisions bureaucratiques à l'effet improbable. La restriction de l'emploi des antibiotiques, et des médicaments de manière générale, doit être l'objectif Régulation de la relève dans le secteur des petits animaux, féminisation, relève new age Le fait paradoxal selon lequel nous avons certes trop de vétérinaires pour petits animaux fraîchement diplômés, mais par ailleurs un manque de tels cabinets, est symptomatique pour la relève new age. Les nouvelles attentes en termes de qualité de vie, d'équilibre entre le travail et la vie privée, d'indépendance dans le temps et dans l'espace et de travail à temps partiel sont des notions qui, s'il est vrai Illustration 2: Extrait du tarif de référence de la Société des Vétérinaires Suisses, 1980. Propositions tarifaires En 1972, la Société des Vétérinaires Suisses a publié pour la première fois des tarifs de référence (ill. 2). C'était le premier pas organisationnel vers une activité commerciale calculée. Elles ont été déclarées plus tard comme tarif minimal contraignant, interdit par la ComCo en 1998. En sont restées les premières «aides au calcul» non contraignantes. constitue à facturer toutes les prestations à prix coûtant, en renonçant à tout subventionnement croisé provenant de la caisse du commerce des médicaments. Une recommandation Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000419 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern qu'elles ont gagné en importance en même temps que la féminisation, ne sont pour autant nullement l'apanage de la gent féminine que compte notre relève. Elles ont pour conséquence le fait que l'esprit entrepreneurial n'est plus un objectif repris par la jeune génération et que certains cabinets fonctionnant bien dans le domaine des petits animaux ne trouvent pas de repreneur. La raison en est simple: cet esprit entrepreneurial requiert un engagement à cent pourcent ou plus sur une longue durée. La tendance est aux cabinets de triage, généralement les cabinets communautaires à temps partiel, qui offrent l'indépendance moyennant un engagement minimal en temps comme en flexibilité. Cette évolution diminue la valeur ajoutée et la qualité en ne permettant pas de satisfaire les besoins en traitement dans ce type de cabinet respectivement en n'exploitant pas à fond le potentiel de traitement. On n'exige pas suffisamment au niveau professionnel des exploitants en soi bien formés, un état qui, rien que du point de vue des coûts occasionnés par les études de vétérinaire en termes d'économie publique, n'est pas soutenable. La solution est à rechercher du côté d'une offre accrue de postes de travail à titre d'employés pour les vétérinaires spécialisés. Dans les cabinets communautaires, les cabinets de groupe, les chaînes de cabinets et les grandes cliniques, de tels vétérinaires peuvent mettre à profit leurs compétences spécifiques sans subir la contrainte des tâches entrepreneuriales dans une structure bien développée. Contrairement à la Grande-Bretagne, où plus de 50 % des vétérinaires sont employés (assistants plus de 5 ans au même poste compris), ce pourcentage est juste de 12 % au sein des vétérinaires pratiquant en Suisse. Il serait donc plus que temps de créer les postes nécessaires au niveau de l'offre. Si l'on en croit les chiffres du rapport annuel 2012, 13 membres de la SVS sont sans emploi et 42 ne sont pas actifs professionnellement, 96 % de ces deux groupes étant des femmes. Voulons-nous nous rapprocher de notre voisin Allemand qui produit tant et 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 55 plus de vétérinaires aux frais de l'état qui n'auront jamais une chance de travailler dans leur profession? Suppression du boycott de livraison des médicaments vétérinaires aux pharmacies À partir de 2002, les pharmaciens ont tenté de pénétrer le commerce des médicaments vétérinaires. En 2005, la ComCo a taxé d'illégale la non-livraison des pharmacies et contraint leur approvisionnement en médicaments vétérinaires. Cependant, la part de ceux-ci au chiffre d'affaires est demeurée marginale. Régulation de la relève dans le domaine des animaux de rente et financement des centres de compétences On observe le même phénomène de manque de relève, mais encore plus marquée, dans le domaine des animaux de rente. Les exigences posées aux praticiens en médecine rurale en termes de disponibilité, d'engagement en urgence et de mobilité dans des zones à mauvaises infrastructures de plus en plus étendues rendent la profession de moins en moins attrayante. Le manque d'innovation en médecine des animaux de rente comme l'impossibilité de commercialiser des traitements coûteux y contribuent également. À cela s'ajoute le fait qu'une perte éventuelle de la propharmacie dans le secteur des animaux de rente aurait un impact nettement plus élevé que dans le secteur des animaux de compagnie. Cette perspective remettrait définitivement en question l'approvisionnement des animaux de rente en Suisse par les vétérinaires indépendants et doit être combattue de toutes nos forces. Le maintien de l'approvisionnement ne peut se faire à long terme que par la création de centres de compétences régionaux. Ceux-ci pourraient être constitués par le rapprochement de plusieurs vétérinaires indépendants sous le toit d'une entreprise organisée juridique- ment. Par analogie aux modèles en médecine des petits animaux, de tels centres pourraient aussi être exploités par des vétérinaires employés, ce qui par ailleurs prendrait en compte l'évolution des attentes de la nouvelle génération de vétérinaires en termes de qualité de vie. Les centres devraient proposer un suivi complet des animaux de rente et réunir toutes les prestations de médecine vétérinaire. Se pose ici la question de savoir s'il ne serait pas judicieux d'y intégrer des prestations proches comme l'IA, les soins des onglons, un conseil indépendant en matière d'affouragement et de garde etc. Ce type de centres de compétences requiert un investissement financier important, lequel serait imaginable par exemple via des gros investisseurs dans la production agricole ou l'économie, qu'elle se situe en amont ou en aval de celle-ci. Suite à la révision de notre Code de déontologie, une participation externe à la branche n'est plus exclue. Autour des centres pourraient graviter un réseau de cabinets pour animaux de rente comme on les comprend à l'heure actuelle, dont les exploitants indépendants maintiendraient un approvisionnement de base décentralisé et pourraient faire appel aux centres lorsqu'il est question de disponibilité et de service de piquet. Des unités de traitement mobiles devraient également garantir un service complet pour les zones marginales mal accessibles. Aides de calcul électroniques et leur interdiction par la ComCo En 2003, des aides de calcul pour la médecine des petits animaux, des animaux de rente et des chevaux ont été élaborées et mises à disposition des vétérinaires dès 2004. En 2005, la ComCo les taxait d'entente illégale sur les prix et les interdisait sous la menace d'ouvrir une procédure. 56 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Séparation claire entre la médecine des animaux de rente et la médecine des petits animaux La pratique «mixte» au sens où l'on propose une offre généraliste aussi bien en médecine des animaux de rente qu'en médecine des petits animaux en union personnelle, doit et va disparaître. Vu l'évolution rapide des possibilités, principalement en médecine des petits animaux, et l'exigence de disponibilités permanente et de mobilité en médecine des animaux de rente, disposer simultanément des compétences spécifiques et des disponibilités dans les deux domaines relève dans tous les cas de la présomption grave. Il en résulte une perte de qualité ainsi qu'un manque de mise en valeur que notre branche ne peut en aucun cas se permettre. Rien ne s'oppose à une entreprise combinée, qui servirait aussi bien les clients d'animaux de rente que ceux de petits animaux. Il faut pour cela prévoir des compétences réparties entre des vétérinaires ayant la formation spécifique correspondante. Autorisation des SA avec participation étrangère à la branche En 2006, l'assemblée des délégués libéralisait les formes d'organisation juridiques pour les cabinets vétérinaires et autorisait les participations étrangères à la branche. On ouvrait ainsi la porte à une acquisition non entravée de capital. Hypermobilité, formation de centres et gigantisme Il ne faut pas perdre de vue la nécessité d'un approvisionnement autant que possible décentralisé. Dans le secteur des petits animaux, il est essentiel de maintenir une offre de petites structures en cabinets bien équipés pour éviter aux clients de longs trajets. L'engorgement du trafic privé et de plus en plus dans les transports publics favorise une offre de proximité. Il y a peu de place en Suisse pour Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern les supercliniques offrant une médecine high-tech. Il y a fort à parier que la demande soit satisfaite avec un petit nombre de telles institutions. A côté de cela, on trouve la place pour un certain nombre de cabinets spécialisés. L'approvisionnement de base reste la tâche des cabinets généralistes décentralisés, qui doivent être innovants et ouverts. Pour ce qui est de la médecine high-tech, j'aimerais ici mettre en garde contre le gigantisme: contrairement à la médecine humaine, l'offre vétérinaire ne peut être vendue à une caisse maladie, mais doit être facturée à prix coûtant au détenteur de l'animal. L'équipement automatique de la médecine vétérinaire dans le sillage de la médecine humaine va toucher à ses limites, pour la raison toute simple que les dépenses ne peuvent tout bonnement pas être répercutées sur le client. Un subventionnement croisé hasardeux pourrait déséquilibrer à long terme notre branche, aussi bien au niveau des cliniques spécialisées que des cliniques généralistes, si par exemple les recettes provenant de l'approvisionnement de base devaient diminuer pour des raisons conjoncturelles. Suppression de l'interdiction de faire de la publicité L'interdiction de faire de la publicité a été radiée du Code de déontologie en 2006. On a créé un «droit de faire de la publicité» pour les vétérinaires, qui s'apparente au droit usuel de publicité public assorti de quelques restrictions. Publicité, positionnement sur le marché Une entreprise de prestations sans marketing est comme un oiseau sans ailes. C'est le marketing qui permet à une telle entreprise de s'envoler. Le marketing et la publicité mènent à la transparence de l'offre, à la comparaison des prestations et ainsi à l'amélioration de la qualité par une augmentation de la concurrence. Contrairement à la médecine humaine, la médecine vétérinaire est régie par un marché libre. Qui a-t-il de plus concevable que d'étendre la base existentielle de la profession de vétérinaire en augmentant la demande. Dans le secteur des petits animaux, cela permet d'assurer l'existence des nombreux jeunes vétérinaires qui se pressent au portillon de la profession. Dans le secteur des animaux de rente, peut-être arriverons-nous à structurer les conditions de travail de telle sorte que la profession devienne de nouveau attrayante pour la relève. L'accroissement de la demande doit se faire par une extension de l'offre, car c'est cette seconde qui crée la première. L'extension de l'offre se fait par l'innovation et le développement dans les domaines centraux de la médecine curative et de la prophylaxie et par une diversification dans des segments parallèles. L'innovation dans le secteur des petits animaux, poussée par les progrès de la médecine humaine classique, va de soi. Le développement de nouvelles méthodes, par exemple la médecine vétérinaire alternative, la médecine comportementale, la physiothérapie etc. joue un très grand rôle, car la médecine se trouve ici en concurrence avec des fournisseurs non vétérinaires peu organisés ou contrôlés. C'est peut-être justement dans ces secteurs que se dessine la véritable importance de la publicité au sens large du terme ou, mieux dit encore, la transparence. Il en va de vendre la profession de vétérinaire et les différents cabinets vétérinaires comme centres de soins et d'approvisionnement complets des animaux, sous le sceau de la qualité contrôlée. Dans le secteur des petits animaux, par approvisionnement complet on entend notamment la vente d'aliment, le petshop, le salon de coiffure pour chiens, le suivi des chiens, les refuges pour animaux et d'autres offres. La tendance à la garde de races de chiens moyennes ou petites et la proportion croissante de chats dans notre clientèle est un fait. Les raisons en sont, d'une part, la mauvaise réputation des grandes races de chiens et le fardeau de prescriptions et réglementations qui en découle, Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000419 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern rendant la garde de ces races exigeante et, d'autre part, l'urbanisation croissante du Plateau. Cela ne mène pas en soi à une réduction de la garde d'animaux de compagnie, mais bien à un déplacement vers les petites races, les chats, les petits animaux de compagnie et les animaux exotiques. Ce développement satisfait idéalement la préoccupation de ventes supplémentaires, de nouvelles prestations et d'élargissement de l'offre en général. Les détenteurs d'animaux qui gardent leurs animaux à titre de membres de la famille, ersatz de partenaire et compagnon de vie, affichent un comportement consumériste marqué. Il n'est nullement blâmable, mais bien plutôt sage, de vouloir se réserver une part de ce gâteau. Dans le secteur des animaux de rente, toutes ces belles paroles contiennent une part de vérité et il convient de s'y attarder un instant. L'innovation et de développement des compétences premières pourraient également, en médecine des animaux de rente, constituer la clé vers une offre demandée, pour autant que le prix se situe pour le client dans le domaine du supportable. Le développement d'un approvisionnement complet pour les animaux de rente dans le sens décrit plus haut englobant des branches concurrentes comme l'insémination, les soins aux onglons, l'affouragement et la garde des animaux de rente pourrait entraîner des synergies qui seraient en mesure de libérer des moyens. Il faudrait s'assurer les services d'un marketing moderne pour informer le client de l'offre exhaustive de la médecine vétérinaire et éveiller ses besoins, au lieu d'attendre qu'il se tourne de luimême en dernier recours vers le vétérinaire. Cashwatch 2006 En 2006, une enquête a permis de fournir des chiffres-clés nécessaires depuis longtemps sur les cabinets vétérinaires, autorisant ainsi une planification économique à long terme. 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 57 Amélioration de la formation en économie d'entreprise et coaching à l'échelon de l'association La formation en économie d'entreprise des étudiants en médecine vétérinaire doit être intensifiée et ancrée dans le cursus. Pour les vétérinaires indépendants, il importe de créer en outre une offre s'appuyant sur cette formation de base, qui garantisse le bagage nécessaire aux futures entreprises. À l'échelon de l'association, un coaching continuel des membres pourrait être mis en place, comparable à la formation continue spécifique. Les efforts divers, dans l'industrie également, de former durablement les vétérinaires en économie, sont trop dispersés et devraient d'urgence être regroupés dans un concept global. Séminaire sur la publicité Le premier séminaire soutenu par l'OGVSVS sur le thème de la publicité dans le cabinet vétérinaire a été organisé à Olten en 2007. Internet et médias sociaux Il semble évident que les médias sociaux puissent marquer de manière décisive la perception de toute une branche et de ses entreprises individuelles. À l'ère digitale, c'est justement un dinosaure fossilisé comme moi qui voit le défi s'avancer vers nous. Au risque de passer pour un buveur de vin prêchant l'eau, je me permets de rendre attentif aux possibilités offertes par Facebook, Twitter, Xing, Flickr et Linkedin. C'est tout un champ qui s'ouvre aux vétérinaires. Coachés par leur association, ils devraient s'en approprier. C'est un fait qu'Internet à ce jour a joué un rôle marginal dans notre branche, notamment en raison de craintes internes. Cela va changer. La prochaine génération de détenteurs d'animaux sera une société extrovertie, interconnectée à l'extrême, pour qui le contact électronique sera dé- cisif. La présentation de l'ensemble de la branche et de chaque cabinet vétérinaire devra être conçue selon ces critères. L'échange au sein de la branche et entre les professions apparentées, la communication avec les autres indépendants, le dialogue avec les administrations et les autorités, en bref tout le réseau va se déplacer intégralement sur le plan électronique. La branche en deviendra transparente. Les influences du marché se renforceront, le rapport prix-prestations chez le vétérinaire sera connu de tous et sur toutes les lèvres. Épilogue En dépit de tous les points sensibles, l'optimisme est de rigueur. Nous allons bien, en Suisse, toute plainte se situe, en comparaison internationale, à un niveau très élevé. Le pouvoir d'achat dans notre pays est intact et élevé. Les pronostics sombres pour l'îlot de cherté qu'est la Suisse ne se sont pas vérifiés à ce jour. Pour l'instant, nous fournissons nos prestations dans le microcosme qu'est la Suisse, qui préserve son marché intérieur plus ou moins isolé de l'Europe. Ainsi la devise devrait être la suivante: une performance de pointe pour un honoraire de pointe! Je n'ai jamais mis en doute la performance de pointe. La mentalité du citoyen moyen suisse et donc aussi du vétérinaire moyen suisse l'en rend capable. Sûrement un effet génétique. Veillons à ce que cette performance de pointe soit en fin de compte honorée par une rémunération de pointe. Dans ce domaine, on pourrait encore soutenir les caractéristiques héréditaires par les cours de rattrapage demandés. Il faut que notre branche fasse partie de celles qui réussissent, et permette à chacun de ses membres, qui s'y efforce honnêtement, d'atteindre un revenu adéquat, aussi en comparaison suisse. Correspondance Dr Martin Seewer Aeschfeldstrasse 23 6017 Ruswil Fle-vo-xibel! Wirksam m und Wirtschaftlich. Das Spot-on t-on Ektoparasitikum von Vétoquinol. ui be no i l Hund & Katze 5 Dosierungen ungen Einzelpipette pette Klinikpackung ckung N Ve E to U q > > > > Flevox 50 mg Spot-on Lösung für Katzen. Wirkstoff: Fipronil. Zusammensetzung: 1 Pipette mit 0,5 ml Lösung enthält: Wirkstoff(e): Fipronil 50 mg. Sonstige Bestandteile, deren Kenntnis für eine zweckgemäße Verabreichung des Mittels erforderlich ist: Butylhydroxyanisol (E320) 0,2 mg; Butylhydroxytoluol (E321) 0,1 mg. Anwendungsgebiet(e): Bei Katzen: Zur Behandlung eines Floh- (Ctenocephalides spp.) und Zeckenbefalls (Rhipicephalus sanguineus). Die insektizide Wirkung gegen eine erneute Infestation mit adulten Flöhen bleibt für bis zu 4 Wochen erhalten. Bei Neuinfestationen werden Flöhe innerhalb von 48 Stunden nach Kontakt mit dem Tier abgetötet. Das Tierarzneimittel kann als Teil eines Behandlungsplans zur Kontrolle der Flohallergiedermatitis (FAD) verwendet werden, sofern diese zuvor durch einen Tierarzt diagnostiziert wurde. Das Tierarzneimittel hat eine persistierende akarizide Wirkung von bis zu 1 Woche gegen Zecken (Rhipicephalus sanguineus und Dermacentor reticulatus). Bei Dermacentor reticulatus werden möglicherweise nicht alle Zecken innerhalb der ersten 48 Stunden nach dem Auftragen abgetötet, sondern erst innerhalb einer Woche. Gegenanzeigen: Aufgrund fehlender Daten nicht anwenden bei Katzenwelpen, die jünger als 8 Wochen und/oder leichter als 1 kg Körpergewicht sind. Nicht anwenden bei kranken (systemische Erkrankungen, Fieber…) oder genesenden Tieren. Nicht anwenden bei Kaninchen, da Nebenwirkungen und sogar Tod die Folge sein können. Nicht anwenden bei Überempfindlichkeiten gegenüber Fipronil oder einem der sonstigen Bestandteile. Nicht eingeben. Nebenwirkungen: Wenn das Tier die Lösung ableckt, kann für kurze Zeit vermehrter Speichelfluss durch die Trägerlösung auftreten. Zu den äußerst seltenen Neben-wirkungen gehören vorübergehende Hautreaktionen an der Applikationsstelle (Schuppen, lokaler Haarausfall, Juckreiz, Hautrötung) und allgemeiner Juckreiz oder Haarausfall. In einigen Ausnahmefällen wurden nach der Anwendung vermehrter Speichelfluss, reversible neurologische Symptome (Überempfindlichkeit, Depression, nervöse Symptome), Erbrechen oder respiratorische Symptome beobachtet. Abgabekategorie C. Ausführliche Informationen sind dem Tierarzneimittelkompendium bzw. der Arzneimittelinformation zu entnehmen. Zulassungsinhaberin: Vétoquinol AG, Business Building, Worblentalstrasse 32, 3063 Ittingen, Tel: (031) 818 56 56, Fax: (031) 818 56 50, www.vetoquinol.ch, [email protected] Flevox 67 mg / 134 mg / 268 mg / 402 mg Spot-on Lösung für kleine / mittelgroße / große / sehr große Hunde. Wirkstoff: Fipronil. Zusammensetzung: 1 Pipette mit 0,67 ml / 1,34 ml / 2,68 ml / 4,02 ml Lösung enthält: Wirkstoff(e): Fipronil 67 mg / 134 mg / 268 mg / 402 mg. Sonstige Bestandteile, deren Kenntnis für eine zweckgemäße Verabreichung des Mittels erforderlich ist: Butylhydroxyanisol (E320) 0,268 mg / 0,536 mg / 1,072 mg / 1,608 mg; Butylhydroxytoluol (E321) 0,134 mg / 0,268 mg / 0,536 mg / 0,804 mg. Anwendungsgebiete: Bei Hunden: Zur Behandlung eines Floh- (Ctenocephalides spp.), Zecken- (Rhipicephalus sanguineus) und Haarlingsbefalls (Trichodectes canis) bei Hunden. Die insektizide Wirkung gegen eine erneute Infestation mit adulten Flöhen bleibt für bis zu 8 Wochen erhalten. Bei Neuinfestationen werden Flöhe innerhalb von 48 Stunden nach Kontakt mit dem Tier abgetötet. Das Tierarzneimittel kann als Teil eines Behandlungsplans zur Kontrolle der Flohallergiedermatitis (FAD) verwendet werden, sofern dies zuvor durch einen Tierarzt diagnostiziert wurde. Das Tierarzneimittel zeigte keine sofortige akarizide Wirkung gegen Zecken, aber eine persistierende akarizide Wirkung von bis zu 4 Wochen gegen Rhipicephalus sanguineus und Dermacentor reticulatus und von bis zu 3 Wochen gegen Ixodes ricinus. Bei Anwesenheit dieser Zeckenarten werden möglicherweise nicht alle Zecken innerhalb der ersten 48 Stunden nach dem Auftragen abgetötet, sondern erst innerhalb einer Woche. Gegenanzeigen: Aufgrund fehlender Daten nicht anwenden bei Hundewelpen, die jünger als 8 Wochen und/oder leichter als 2 kg Körpergewicht sind. Nicht bei kranken (systemische Erkrankungen, Fieber…) oder genesenden Tieren anwenden. Nicht anwenden bei Kaninchen, da Nebenwirkungen und sogar Tod die Folge sein können. Nicht anwenden bei Überempfindlichkeiten gegenüber Fipronil oder einem der sonstigen Bestandteile. Nicht eingeben. Dieses Tierarzneimittel wurde speziell für Hunde entwickelt. Nicht bei Katzen anwenden, da dies zur Überdosierung führen kann. Nebenwirkungen: Wenn das Tier die Lösung ableckt, kann für kurze Zeit vermehrter Speichelfluss durch die Trägerlösung auftreten. Zu den äußerst seltenen Nebenwirkungen gehören vorübergehende Haut-reaktionen an der Applikationsstelle (Schuppen, lokaler Haarausfall, Juckreiz, Hautrötung) und allgemeiner Juckreiz oder Haarausfall. In einigen Ausnahmefällen wurden nach der Anwendung vermehrter Speichelfluss, reversible neurologische Symptome (Überempfindlichkeit, Depression, nervöse Symptome), Erbrechen oder respiratorische Symptome beobachtet. Abgabekategorie C. Ausführliche Informationen sind dem Tierarzneimittelkompendium bzw. der Arzneimittelinformation zu entnehmen. Zulassungsinhaberin: Vétoquinol AG, Business Building, Worblentalstrasse 32, 3063 Ittingen, Tel: (031) 818 56 56, Fax: (031) 818 56 50, www.vetoquinol.ch, [email protected]. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000420 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 59 Les études de médecine vétérinaire en mutation: des progrès année après année P. Stucki1, M. Schönmann2, M. Suter1, Th. A. Lutz2 Faculté Vetsuisse de l'Université de Berne et 2Faculté Vetsuisse de l'Université de Zurich 1 «La formation ne consiste pas à remplir un vase, mais à allumer une flamme.» Héraclite Cette maxime, si ancienne mais toujours vraie, a accompagné et doit continuer d'accompagner nos efforts visant à adapter sans cesse le Curriculum aux nouvelles connaissances tirées de l'expérience et aux besoins du marché du travail. Le Curriculum doit évoluer, la stagnation conduit à la médiocrité. Début des réformes de la formation médicale universitaire A partir du début des années 1960, différents pays ont entrepris des efforts visant à réformer la formation médicale universitaire, plus ou moins inchangée durant les 50 années précédentes. Ces efforts ont principalement été déclenchés par deux problèmes, d'un côté l'explosion de la quantité de contenu à enseigner due à la rapide spécialisation des disciplines, et de l'autre des formes de formation qui n'avaient pas un rapport suffisamment étroit à la réalité de la vie professionnelle qui suivait. Les réformes de fond ont débuté dès 1975 au Canada (Université McMaster à Hamilton, Ontario) et à partir de 1980 aux Pays-Bas (Maastricht), sur la base de manques reconnus dans la formation des médecins et des nouvelles connaissances issues de la pédagogie et de la psychologie. Les nouveaux concepts visaient une meilleure intégration des contenus précliniques et cliniques, l'apprentissage dans des environnements correspondant davantage à la future vie professionnelle (apprentissage en groupe, autoformation) et l'élaboration de la matière sur la base de problèmes donnés tirés de la pratique, dans une démarche sollicitant la responsabilité propre des étudiants (problem-based learning). En Suisse, le mouvement a été lancé en 1992 par la Faculté de Médecine de Genève avec une réforme fondée sur le modèle McMaster, suivie en 1996, sur un modèle semblable, par la Faculté de Médecine de Berne avec un groupe pilote de 60 étudiants. Cependant, les lois et ordonnances régissant les métiers médicaux universitaires limitaient les possibilités de réformes. Le Conseil fédéral a donc donné à un groupe d'experts le mandat d'élaborer une nouvelle loi pour ces métiers (commission Fleiner, 1996/1997). La loi sur les professions médicales universitaires (LPMed) qui en a résulté a été introduite 10 ans plus tard. Début des réformes dans les Facultés de médecine vétérinaire Cette dynamique animant la formation médicale universitaire a également touché les Facultés de médecine vétérinaire. Celles de Berne et de Zurich ont réalisé qu'une réforme de fond était urgemment nécessaire. Un cycle de séminaires destiné aux membres de la Faculté a eu lieu à Berne en 1994 afin de donner des informations sur les concepts actuels de réforme (problem-based learning). La Faculté bernoise a ensuite décidé de réformer les études en profondeur. Entre-temps, une commission commune de réforme des études, formée de représentants des professeurs, du corps intermédiaire et des assistants des Facultés de Médecine Vétérinaire de Berne et de Zurich, a élaboré les conditions-cadres et les objectifs approuvés par les Facultés en novembre 1995. Un concept global commun a été développé. Alors que Zurich op- tait en 1997 pour une procédure par étapes, Berne planifiait une réforme complète des études, une décision due, entre autres, au fait que les branches précliniques, enseignées jusque-là par la Faculté de Médecine, n'étaient plus proposées pour la médecine vétérinaire. Des sous-commissions ont ensuite été mises sur pied à Berne dans le but de remplir des tâches spécifiques dans le cadre du processus de réforme. Vetsuisse: un projet-pilote de la Conférence Universitaire Suisse (CUS) En 1999, principalement pour des raisons financières, la Conférence Universitaire Suisse (CUS) a décidé de sonder, dans le cadre d'un projetpilote, la façon dont les synergies entre les Facultés de différentes Universités pouvaient être développées et mises à profit. Les deux Facultés de Médecine Vétérinaire ont ensuite reçu le mandat de se réunir dans ce but. Le comité directeur de Vetsuisse demandait aux deux Facultés de réaliser un concept de réforme commun. Sur la base des concepts existants, De la flexibilité et des concepts d’apprentissage étaient demandés aux professeurs. les présidents des Commissions de l'Enseignement des deux Facultés ont élaboré les bases d'une réforme complète, connue sous le nom de «plan Suter-Hübscher». Pendant ce temps, la mise en œuvre du concept local de réforme battait son plein à Berne. L'acceptation par le Département de l'Intérieur d'une Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 60 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST demande de dérogation autorisait l'essai de nouveaux modèles de formation et d'examens. Les bases légales permettant de s'écarter du droit en vigueur et la mise sur pied de tests de réformes étaient ainsi instaurées. Bien que le financement de la réforme ait provenu de différentes sources (p. ex. OFSP), les moyens étaient limités. Les premiers étudiants ont débuté le nouveau cursus bernois, appelé «neues Curriculum», au semestre d'automne 1999. De la flexibilité et des concepts d'apprentissage repensés étaient demandés aux professeurs, mais la poursuite du cursus habituel en parallèle à l'évolution en cours a valu au corps enseignant une charge de travail à la limite du supportable. Le nouveau Curriculum bernois: branches d'étude Les études s'articulaient en quatre phases devant permettre une intégration croissante des branches noncliniques et des branches cliniques (ill. 1). Ceci a permis aux étudiants de penser en réseau et d'aborder le contenu des branches fondamentales dans le contexte du problème clinique. La séparation, stricte jusquelà, entre préclinique, paraclinique et clinique a été supprimée (illustration 2). Ainsi, les bases moléculaires et cytologiques étaient d'abord posées en première année. Sur cette base, la Altes Curriculum 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr Les étudiants peuvent aborder le contenu des branches fondamentales dans le contexte du problème clinique. acquis. A côté du tronc commun, identique pour tous les étudiants, des choix leur étaient proposés dans le cadre d'une matière principale obligatoire et soumise à examen. Le concept du nouveau Curriculum bernois répondait ainsi aux exigences de la nouvelle «Loi fédérale concernant l'exercice des professions médicales et leur formation universitaire». Neues Curriculum Vorklinik 1. Jahr 2. Jahr deuxième et la troisième années étaient consacrées à l'étude des appareils et des modifications pathologiques pouvant s'y manifester. En quatrième année, le niveau suivant était abordé avec l'organisme global et la théorie des nombreuses pathologies possibles et de leurs causes apparaissant à travers les phénotypes les plus fréquents (principaux symptômes). Les rotations cliniques et paracliniques ont été reprises de l'ancien Curriculum et permettaient aux étudiants de se confronter de façon intense en cinquième année aux patients et à leurs propriétaires, ainsi qu'aux instruments de recherche et de diagnostic afin d'appliquer en situation le savoir Vorklinik Paraklinik Paraklinik Klinik Klinik Illlustration 1: Interconnexion entre préclinique, paraclinique et clinique dans le Curriculum bernois. (Stoffel et al.: Archives Suisses de Médecine Vétérinaire. 2000, 142: 204 – 208) Phase de projet du Curriculum Vetsuisse Au grand soulagement de toutes les parties, la CUS s'est prononcée au début 2000 en faveur d'un soutien financier substantiel du projet Vetsuisse. Il a ainsi été possible d'engager du personnel pour décharger les professeurs durant la réforme. De plus, un poste de chef de projet Vetsuisse a été créé. Ce dernier était responsable de la mise en œuvre du projet à Berne et à Zurich. La réforme commune des études, qui constituait une partie centrale du projet, a ainsi obtenu un poids important. «Der Bund» du 19.4.2001 «La Conférence Universitaire Suisse considère elle aussi «Vetsuisse» comme un «projet exemplaire». Les six millions de francs qu'elle met à disposition ne le sont pas uniquement en raison du grand «potentiel d'innovation», comme l'explique le secrétaire général Nivardo Ischi. Le projet, dit-il, a valeur d'exemple: la collaboration systématique devrait être fortement encouragée en Suisse. Les branches chères et petites doivent davantage travailler en réseau – certains sites devraient même être fermés. Une spécialisation des Universités est souhaitable: «toutes ne peuvent pas tout proposer», explique-t-il. Le présent projet fait un pas dans cette direction.» Avec le mandat de la CUS de procéder à une réforme d'études Vetsuisse commune, une commission de réforme des études commune (task force) a été créée et a élaboré dès 2001, sous la direction du nouveau chef de projet Vetsuisse Wolfgang Langhans, le futur Curriculum Vetsuisse. Les concepts communs du plan SuterHübscher ont été repris, entre autres bases. C'est pourquoi, dans une première étape, les deux Facultés et la SVS ont procédé à une analyse de situation aussi large que possible. En impliquant des représentants des différents domaines d'activité de la médecine vétérinaire et d'autres cercles intéressés, un profil actuel de la profession a ainsi pu être élaboré. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000420 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 61 Illustration 2: Cours d'histologie par le Prof. W. Mosimann en 1966 à Berne. (photo: Hugo Frutig, Berne) Le Curriculum Vetsuisse a été largement refondu sur la base des attentes vis-à-vis de l'état de la profession. Plusieurs autres exigences et conditions ont cependant également influencé le concept (entre autres, la réforme de Bologne, voir plus loin). Le rapide changement, auquel le profil de la profession resterait soumis à l'avenir, a donc exigé la mise en place de structures de formations permettant de répondre avec davantage de flexibilité aux nouvelles conditions-cadres. Des nouveautés prévisibles au niveau légal ont dû être prises en compte. Le défi dû à la croissance exponentielle du savoir devait être relevé à travers une nouvelle intégration de toutes les disciplines quant à leur fonction spécifique au sein de l'ensemble de la formation. Le nouveau Curriculum devait supporter une comparaison internationale et faire de la place à de nouvelles formes d'enseignement. Le projet de nouveau Curriculum était ainsi régi par les principes suivants: – planification de l'enseignement en fonction des objectifs sur les trois niveaux («day 1 skills», objectifs des modules, objectifs d'apprentissage des cours) – orientation des contenus et des modalités d'examen en fonction des objectifs d'enseignement – interconnexion continue entre préclinique, paraclinique et clinique – enseignement à travers les branches – promotion de l'apprentissage indépendant à travers une autoformation accompagnée – organisation des études en branches communes et matière principale – évaluation de l'enseignement en continu. Le défi dû à la croissance exponentielle du savoir devait être relevé. La «réforme de Bologne» La déclaration de Bologne a été signée en juin 1999 par les ministres de la formation de 29 pays européens, dont la Suisse. Le but à long terme de la refonte des études selon «Bologne» était la création d'un espace européen de l'enseignement supérieur. Un système de diplômes compréhensibles et comparables dans toute l'Europe devait être introduit. Dans ce but, un système de diplô- me à deux niveaux a été introduit, c'est-à-dire que trois ans de Bachelor précèdent le cursus de Master, qui doit durer entre un an et demi et trois ans selon le type d'études. La réforme de Bologne a donc remplacé les licences et les diplômes par le Bachelor et le Master. Ces diplômes, de même que leur appellation, sont censés être compatibles dans toute l'Europe. Après l'obtention du Bachelor, différentes possibilités existent. Il permet de débuter un Master dans le même domaine d'études. En outre, il offre également, en principe, la possibilité de passer à un autre domaine d'études, ce qui peut évidemment être soumis à certaines conditions. L'interface entre les études de Bachelor et de Master devrait offrir une bonne chance de changement d'Université. Mais le Bachelor devrait également signifier une certaine aptitude professionnelle, par exemple en tant que porte d'entrée vers des métiers scientifiques. Dans ce contexte, une reprise ultérieure des études de Master était aussi prévue. Différentes directives ont été édictés afin que l'application de la réforme de Bologne se fasse sans heurts, entre autres par la Conférence Universitaire Suisse (CUS), la Conférence des Recteurs des Universités Suisses (CRUS) et les directions des différentes Universités. Introduction du Curriculum Vetsuisse Le Curriculum Vetsuisse, introduit lors du semestre d'hiver 2003 – 2004 et commun à Berne et à Zurich, était conçu dès le départ pour être compatible avec Bologne. Le cursus de 5 ans a été organisé en modules. La plupart de ceux-ci se terminent en un semestre, mais certains s'étirent sur deux ou trois semestres. Après chaque semestre, les modules terminés sont examinés. Ces examens proches des cours ont pour effet la tenue d'examens après chaque semestre dans le Curriculum Vetsuisse. Il n'y a ainsi plus de semestre sans examen. 62 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Illustration 3: Les auditoires de teleteaching des deux sites de Vetsuisse, Berne et Zurich, permettent des cours simultanés et la possibilité d'adresser directement des questions aux professeurs depuis les deux salles. (photo: D. Betancourt, communication scientifique et relations publiques, Faculté Vetsuisse de l'Université de Zurich) Une fois un examen réussi, les étudiants reçoivent un nombre de points de crédit correspondant à l'étendue du module et de l'examen selon ECTS (système européen de points de crédit). Un point ECTS correspond à une charge de travail de 30 heures, ce qui englobe le cours proprement dit, mais aussi la préparation et le travail postérieur au cours ainsi que la préparation de l'examen. 60 points ECTS peuvent être obtenus en une année d'études, c'est-à-dire qu'il faut «gagner» 180 points ECTS pour un Bachelor, et 120 autres pour un Master en médecine vétérinaire. Parallèlement à l'attribution des points de crédit (où seule la différence est faite entre non-réussi = 0 point et réussi = nombre total de points), des notes continuent d'être attribuées dans la plupart des modules. Les étudiants reçoivent également une note de Bachelor et une note de Master qui reflètent la prestation globale. Organisation et branches du cursus En première année, les bases de sciences naturelles et de médecine vétérinaire sont enseignées. L'accent est mis sur les domaines précliniques, par exemple l'anatomie, la physiologie et la biochimie. Les étudiants se penchent sur des problèmes cliniques à partir de la seconde année. Dans le cadre de cours-blocs centrés sur les organes, une formation intégrée a été offerte (p. ex. branches de base précliniques, pathologie et branches cliniques combinées). Simultanément, dans différents domaines pré- Après chaque semestre, les modules terminés sont examinés. cliniques, paracliniques et cliniques (p. ex. pharmacologie, nutrition des animaux, bactériologie, virologie, parasitologie, pathologie, génétique, chirurgie générale, etc.), des cours non-centrés sur les organes ont lieu. La troisième année est construite sur le même principe. La réussite de tous les examens de deuxième et de troisième année correspond à l'obtention du Bachelor (Bachelor of Veterinary Medicine). En quatrième année, le savoir est appliqué sur la base d'exemples de cas. De plus, des thèmes cliniques et non-cliniques sont traités. La formation pratique est au centre en cinquième année avec la rotation dans les cliniques (petits animaux, animaux productifs, chevaux) et les instituts (surtout pathologie) des deux sites de Vetsuisse. Dès la quatrième année, la formation est partagée entre les branches communes et la matière principale. Le tronc commun est identique pour tous les étudiants et couvre les bases nécessaires dans toutes les branches. Parallèlement, les étudiants choisissent l'une des six matières principales: petits animaux, chevaux, animaux productifs, pathobiologie, recherche en biomédecine et médecine vétérinaire dans la santé publique («veterinary public health»). En quatrième année, la matière principale choisie représente un tiers des études, et en cinquième année, la moitié de la rotation a lieu dans cette branche. Outre les rotations au sein de la Faculté, les étudiants de cinquième année accomplissent les deux stages externes dans des cabinets vétérinaires (voir Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000420 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern plus bas, 4 semaines dans le tronc commun et 4 semaines dans la matière principale). Matières principales du Curriculum Vetsuisse Dans le cadre de leur matière principale respective, les étudiants passent davantage de temps dans un certain domaine de la médecine vétérinaire que leurs collègues ayant choisi une autre matière. Naturellement, les étudiants devraient choisir pour matière principale celle qui correspond à leurs inclinations et à leur idée de l'exercice de leur futur métier. Cependant, la formation dans les matières principales ne signifie pas une véritable spécialisation. Une réorientation est possible en tout temps et tous les étudiants obtiennent le même diplôme leur permettant d'exercer dans tous les domaines d'activité de la médecine vétérinaire. Autoformation, «e-learning» et «teleteaching» Les études évoluent à intervalles réguliers depuis 1996. Les principales économies de temps durant les études ont été réalisées au niveau de la transmission des informations, sans quoi les étapes des réformes n'auraient pas pu être franchies. Cet immense travail n'aurait pas été réalisable sans les médias électroniques. Les scripts sont téléchargés sur des portails «online learning and training». Les présentations de cours peuvent aisément être actualisées. Des instruments d'e-learning sont réalisés pour les cours réguliers. Les cours communs entre les sites sont monnaie courante (plus de 250 cours ont été retransmis par teleteaching aux semestres de printemps et d'automne 2012; voir ill. 3). Malgré tout, les professeurs ont le sentiment que les étudiants ne peuvent pas tirer le maximum de l'offre d'autoformation et d'e-learning en l'absence d'un accompagnement suffisant. La Commission de l'Enseignement est arrivée à la conclusion que l'autoformation accompagnée et «l'apprentissage centré sur les étudiants» étaient déficitaires. 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 63 Stages externes dans des cabinets vétérinaires Grâce aux stages externes devant être suivis durant la cinquième année, les étudiants sont plus que jamais en contact avec leurs futurs employeurs dans le cursus actuel. La Faculté Vetsuisse apprécie énormément l'engagement des praticiens et ne souhaite pas se passer de ces stages. Les étudiants saluent les bonnes expériences et l'introduction au métier, même s'il n'est pas toujours facile pour eux de mettre leur savoir en pratique. Pour les vétérinaires, l'introduction des étudiants au quotidien de la pratique constitue un défi. Dans une évaluation datant de 2008, les praticiens critiquaient un manque de savoir et de connaissances des stagiaires (savoir universitaire opposé au savoir pratique). Une remarque a fréquemment été émise: les étudiants manquaient de connaissances propédeutiques. La propédeutique a donc été renforcée lors de la dernière réforme. Dans leur grande majorité, les étudiants jugent les stages positifs. Le nombre de stages dans des cabinets pour petits animaux et pour grands animaux est quasiment le même. Les étudiants ayant les animaux productifs pour matière principale sont bien représentés et s'intéressent fortement aux grands animaux. Introduction du système de Bologne dans la Faculté Vetsuisse Depuis le début, le Curriculum Vetsuisse était prévu pour être compatible avec Bologne, même si l'introduction officielle n'a pas eu lieu simultanément. Le système de Bologne a été officiellement introduit au sein de la Faculté Vetsuisse au semestre d'automne 2007. Après la réussite de tous les examens du cursus de Bachelor, les étudiants reçoivent le titre de Bachelor of Veterinary Medicine. Sur le même principe, le Master of Veterinary Medicine récompense la réussite de tous les examens du niveau Master. La rédaction d'un travail de Master est obligatoire pour l'obtention du Master of Veterinary Medicine. Ce travail de Master peut être réalisé dans la matière principale, mais pas obligatoirement. Le nouvel examen fédéral de médecine vétérinaire L'introduction du système de Bologne a entraîné une modification du système d'examens: ceux-ci sont désormais proches des cours et correspondent aux modules suivis. Les très volumineux examens de l'ancien second examen d'Etat, qui avaient parfois lieu plusieurs années après le cours correspondant, appartiennent ainsi au passé. De nombreux changements ont eu lieu dans les études de médecine animale, non seulement du côté de la formation universitaire, mais aussi du fait de la nouvelle législation suisse. La nouvelle loi sur les professions médicales (LPMéd) est en vigueur depuis septembre 2007. L'une des principales nouveautés réside dans le fait que les examens de Bachelor et de Master ne correspondent plus à des examens fédéraux et sont de la compétence des Universités, respectivement des Facultés. C'est ainsi Vetsuisse qui attribue le Bachelor et le Master of Veterinary Medicine. Les modifications du déroulement des études sont ainsi bien plus aisées à mettre en place, car les décisions peuvent être prises par les Facultés. Désormais, après l'obtention du Master of Veterinary Medicine, les étudiants s'inscrivent à l'examen fédéral de médecine vétérinaire. Celui-ci est, comme auparavant, subordonné à l'Office fédéral de la santé publique (OFSP) et est organisé en quatre examens pratiques (petits animaux, chevaux, animaux productifs, pathologie). La réussite de l'examen donne droit au diplôme fédéral de vétérinaire qui permet l'exercice de la profession. Accréditations et assurance qualité Ces dernières années, la Faculté Vetsuisse a dû obtenir différentes accréditations ayant principalement pour but l'assurance qualité de l'enseignement. Au niveau international La Faculté Vetsuisse a été évaluée en 2008 par un groupe d'experts de l'European Association of Establishments of Veterinary Education 64 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST (EAEVE). Cette évaluation se rapportait à l'enseignement afin de déterminer si la formation vétérinaire de la Faculté Vetsuisse répondait aux standards minimaux fixés par la Commission européenne pour tous les Etats membres. La liberté de mouvement, selon laquelle un vétérinaire issu d'un organe de formation reconnu par l'EAEVE peut exercer dans tous les Etats de l'UE affiliés, constitue un élément important. L'EAEVE ne regroupe pas seulement toutes les Facultés de médecine vétérinaire d'Europe, mais aussi la FVE (Federation of Veterinarians in Europe), organisation faîtière des associations de la branche. Les experts de l'EAEVE ont conclu que la Faculté Vetsuisse ne présentait pas de «category I deficiencies» et pouvait donc faire partie de la liste des Facultés agréées par l'EAEVE, jouissant d'une évaluation positive en Europe. Les louanges furent nombreuses, mais d'inévitables critiques ont également été exprimées, entraînant des suggestions et des propositions d'amélioration. Bien que l'EAEVE ne compare pas les institutions européennes entre elles du point de vue qualitatif, les experts ont retiré une impression très positive de nos sites de formation. Selon eux, la Faculté Vetsuisse remplit, dans tous les domaines d'enseignement, les critères d'un enseignement de méde- Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern cine vétérinaire de qualité et moderne au niveau européen (ill. 4). Au niveau national L'accréditation du cursus de Bachelor et de Master, sur mandat de la Conférence Universitaire Suisse (CUS), est obligatoire selon la nouvelle LPMéd afin que les études puissent conduire au diplôme fédéral selon le droit suisse. La Faculté Vetsuisse a souhaité très tôt que ce processus d'accréditation soit couplé à celui effectué par l'EAEVE (2e étape du processus EAEVE, après la réussite de l'évaluation), ce qui a été accepté après de longues négociations. Une commission commune de l'Organe d'accréditation et d'assurance qualité (OAQ) mandatée par la CUS et l'EAEVE a donc examiné en 2011 les cursus de médecine vétérinaire et a recommandé leur accréditation. La Faculté Vetsuisse a ensuite été accréditée par la CUS, par le Conseil suisse d'accréditation (sur la base de la LPMéd) et selon les directives de l'EAEVE; une seule haute école de médecine vétérinaire d'Europe avait obtenu ce statut de l'EAEVE avant la nôtre. Qu'y a-t-il à améliorer? Profils de la profession – que fait le titulaire d'un Bachelor of Veterinary Medicine? Une question souvent posée dans le cadre de la réforme de Bologne était Illustration 4: Le cours magistral n'est pas abandonné dans le nouveau Curriculum. Par contre, la part de femmes est bien plus élevée que sur l'illustration 2, aussi bien du côté du corps enseignant que chez les étudiants. (photo: D. Betancourt, communication scientifique et relations publiques, Faculté Vetsuisse de l'Université de Zurich) celle des débouchés professionnels offerts aux titulaires d'un Bachelor, surtout dans les professions médicales. Un Bachelor of Veterinary Medicine n'est pas un vétérinaire, pas même un «demi-vétérinaire» pouvant pratiquer un peu à l'occasion. La formation vétérinaire universitaire prend seulement fin avec l'obtention du Master, et il faut ensuite passer l'examen fédéral pour obtenir le diplôme. Les prochaines années montreront si des domaines professionnels spécifiques s'ouvrent aux titulaires de Bachelor, mais de notre point de vue, ce n'est actuellement pas le cas. L'attribution du titre de Bachelor ne présente cependant aucun inconvénient, mais offre la chance d'obtenir un diplôme reconnu après une partie des études de médecine vétérinaire déjà et pouvant être mis à profit, par exemple, pour changer de direction d'études ou pour partir à l'étranger. Le Master signifie certes la fin de la formation universitaire, mais il ne permet pas à lui seul d'exercer le métier de vétérinaire. C'est le diplôme reconnu par l'Etat qui donne l'autorisation d'exercer et offre la mobilité internationale nécessaire aux vétérinaires dans le cadre de l'accord sur la libre-circulation. Ces droits sont garantis en Suisse par le diplôme fédéral selon la LPMéd. Matière principale de Master: avantage ou inconvénient? Les étudiants ont à plusieurs reprises émis la crainte d'être désavantagés par leur choix de matière principale lors de la recherche d'une activité dans la pratique. Un étudiant issu de la matière principale «animaux productifs» est-il inadapté dans un cabinet s'occupant de petits animaux? Certainement pas. La plus grande part des études est identique pour tous les étudiants, et un point de vue légèrement différent peut également s'avérer très enrichissant. En d'autres termes, le directeur d'un cabinet vétérinaire peut certainement aussi s'offrir «à bon prix» du savoir provenant d'un domaine qui lui est moins familier. La matière principale peut donc clairement être vue com- Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000420 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 65 me une chance pour les étudiants et pour les praticiens. lacunes ces prochaines années et les résorber autant que possible. Entrée dans la vie professionnelle Rapport au métier dans les études La Commission de l'Enseignement de la Faculté Vetsuisse et la SVS effectuent actuellement une enquête afin d'obtenir davantage d'informations sur l'entrée dans la vie professionnelle. L'enquête auprès des diplômés a eu lieu en été 2012. La partie consacrée aux employeurs suivra en 2013. Les enquêtes doivent déterminer si les compétences définies dans le catalogue d'objectifs d'apprentissage de la médecine vétérinaire sont atteintes, si le Curriculum présente des lacunes (contenus manquants, insuffisants ou superflus) et si les matières principales constituent un avantage ou un inconvénient pour l'entrée dans le métier. De nombreux praticiens se plaignent depuis longtemps, car selon eux, les études seraient trop peu axées sur le métier pratique de vétérinaire et les diplômés peineraient à penser en termes d'économie d'entreprise. La Commission de l'Enseignement est en contact étroit avec la SVS afin d'améliorer la formation quant au rapport au métier. Points faibles du cursus La Faculté Vetsuisse a obtenu d'excellents résultats lors de l'évaluation et de l'accréditation. Néanmoins, les rapports de l'EAEVE et l'auto-évaluation qui a suivi ont permis d'identifier quelques domaines importants dans lesquels le Curriculum présente, selon le corps enseignent, des points faibles. Les professeurs de Vetsuisse regrettent une trop faible part de pratique, des lacunes dans les sciences de base (p. ex. histologie, immunologie, infectiologie, physiologie et pathologie générale), l'absence de place pour de nouvelles branches (p. ex. abeilles, volaille) et le temps trop réduit pour l'élaboration du travail de Master. La Commission de l'Enseignement de Vetsuisse souhaite s'attaquer à ces Quelles perspectives dans la médecine vétérinaire? De nouvelles réformes correctives? La Commission de l'Enseignement se penche entre autres sur des alternatives au test d'aptitude qui donne depuis de longues années accès aux études de médecine vétérinaire. Alors que ce test ne montre pas de différences significatives entre hommes et femmes dans la médecine humaine (année de référence: 2000), la situation est totalement différente dans la De nombreux praticiens se plaignent, car selon eux, les études seraient trop peu axées sur le métier pratique du vétérinaire. médecine vétérinaire: depuis des années, les femmes sont bien plus nombreuses que les hommes à se présenter et les résultats de ces derniers sont nettement moins bons que ceux des femmes. Le fait est que les assistants manquent, surtout dans les cabinets s'occupant d'animaux productifs. La question qui se pose: quels mesures la Faculté Vetsuisse peut-elle prendre afin d'endiguer cette évolution? Les membres de la Faculté discutent actuellement de deux grandes étapes de réformes. La première concerne la prolongation des études d'un semestre, qui permettrait de combler des déficits et des lacunes dans la formation, en offrant par exemple une fenêtre de temps suffisante pour la réalisation du travail de Master. Une autre idée, bien plus radicale et actuellement très disputée, est de modifier les études dans le sens d'une spécialisation («full-tracking»). Dans ce système, il y aurait des diplômes de vétérinaire pour petits animaux, vétérinaire pour chevaux, etc., avec les autorisations correspondantes. Un vétérinaire pour petits animaux pourrait donc exclusivement s'occuper de petits animaux. De nombreuses discussions seront nécessaires afin d'identifier les avantages et les inconvénients d'un tel système. Les adaptations de la formation aux besoins des différents groupescibles continueront de nous éviter de stagner. Correspondance Prof. Dr Thomas Lutz Faculté Vetsuisse de l'Université de Zurich Winterthurerstrasse 260 8057 Zurich Bücher Fachzeitschriften eBooks Datenbanken W AS HABEN S PIRALDYNAMIK UND Z IERVOGELKRANKHEITEN GEMEINSAM ? Die Kompetenz von Huber & Lang in Bern und Zürich. ca. CHF 186,- NEU Emmerich / Ganter / Wittek Dosierungsvorschläge für Arzneimittel bei kleinen Wiederkäuern und Neuweltkameliden MemoVet Diese Dosierungsvorschläge in der bekannten MemoVet Reihe bündeln das aktuelle Wissen zur medikamentösen Behandlung von Schafen, Ziegen, Lamas und Alpakas – gewohnt zuverlässig und übersichtlich. 2012, Schattauer, 216 S., 4 Abb., tab. aufgebaut, kart. mit Ringbindung, ca. CHF 48,ISBN 978-3-7945-2900-1 (Print) ISBN 978-3-7945-6732-4 (eBook) Deplazes / Eckert / von Samson-Himmelstjerna / Zahner Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin Parasitologie für Studium, Weiterbildung und Praxis. Der Klassiker der Veterinärparasitologie ist nicht nur ideal für die Prüfungsvorbereitung, sondern auch maximal praxisrelevant. Kudnig / Seguin (Eds.) Veterinary Surgical Oncology Veterinary Surgical Oncology provides in-depth coverage of surgical techniques for treating cancer in small animal patients. Organized by body system, each chapter presents detailed, well-illustrated descriptions of surgical procedures, with additional information on diagnostic testing, aftercare, outcomes, and prognosis. 2012, Wiley-Blackwell, 620 pp., Hardcover, ca. CHF 186,ISBN 978-0-8138-0542-9 3., überarb. Aufl. 2012, Enke, 656 S., 293 Abb., Broschur, ca. CHF 128,20 ISBN 978-3-8304-1135-2 NEW NEW Verstraete / Lommer Campoy / Read (Hrsg.) Withrow / Vail / Page Oral and Maxillofacial Surgery in Dogs and Cats Small Animal Regional Anesthesia and Analgesia Withrow and MacEwen‘s Small Animal Clinical Oncology This book offers a unique, detailed, comprehensive and highly illustrated account of surgical procedures that will improve outcomes for all surgical and dental specialists. In drawing together the expertise of specialists worldwide, it will also prove indispensable for general practitioners with a dental and oral caseload. Small Animal Regional Anesthesia and Analgesia is an up-to-date, complete resource for performing local anesthetic techniques in small animals. This practical, clinically oriented reference presents step-by-step procedures for performing common locoregional blocks and is organized logically by body system. 2012, Elsevier Saunders, 608 pp., 1026 ill., Hardcover, ca. CHF 370,ISBN 978-0-7020-4618-6 Januar 2013, Wiley-Blackwell, 304 pp., Hardcover, ca. CHF 132,ISBN 978-0-8138-1994-5 Baines / Lipscomb / Hutchinson (Eds.) Schirmohammadi / Schmalstieg BSAVA Manual of Surgical Principles Die große Welt der Tierheilkunde The BSAVA Manual of Surgical Principles presents a solid grounding in the basic principles, with practical examples of why they are important, creating a manual that is very readable and relevant for the veterinary surgeon in practice. 2012, Wiley-Blackwell, 312 pp., 300 ill., Softcover, ca. CHF 138,30 ISBN 978-1-905319-25-1 Bestellen Sie ganz einfach Mit Beiträgen der besten Tierheilpraktikerinnen und Tierheilpraktiker Deutschlands. Dieses Buch beinhaltet erstklassige Fachartikel, hautnahe Fallstudien, langjährige Dokumentationen, einzigartige Praxis- und Tiergeschichten und spannende Interviews. 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CHF 145,ISBN 978-1-4377-2362-5 Daubenmerkl Tierkrankheiten und ihre Behandlung Hund, Katze, Pferd, Schwein, Rind Ob Katzenschnupfen, Rindergrippe, Zwingerhusten oder Kreuzverschlag – Tiere können sowohl schulmedizinisch als auch naturheilkundlich behandelt werden. Ein erfahrener Tierarzt und Heilpraktiker schöpft aus seiner langjährigen Praxis und gibt erprobte Therapievorschläge aus Allopathie, Homöopathie, Phytotherapie und weiteren Verfahren weiter. 3., überarb. Aufl. 2011, WVG, XX, 274 S., 36 Abb., 13 Tab., geb., ca. CHF 58,50 ISBN 978-3-8047-2780-9 im Webshop: www.lehmanns.ch per E-Mail: [email protected] per Post an: HUBER & LANG Lehmanns Media AG | Schanzenstrasse 1 | 3008 Bern Preisänderungen und Irrtum vorbehalten. Stand der Preise und Erscheinungstermine: 12/2012 www.lehmanns.ch Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000421 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 67 Les tâches de la SVS et de ses sections en matière de formation postuniversitaire O. J. Glardon, Yverdon-les-Bains Veterinary medicine is at a crossroads: the future of the profession will be determined by those who join it and by those who select who will join it. (David J. Sprecher) La SVS a deux-cents ans. Cela représente un âge respectable et une belle histoire. Mais l'histoire, telle qu'on la raconte, est surtout faite de dates et de noms. C'est vite ennuyeux. Bien sûr, l'histoire, ce sont aussi des hauts-faits et quelques méfaits. C'est un peu plus intéressant. Ce qui est en revanche passionnant, c'est de se demander quelles visions et quelles réflexions ont été à l'origine de ces dates et de ces faits. Serait-il possible d'en tirer quelques enseignements pour faire les choix qui nous concernent aujourd'hui et changeront l'exercice de notre profession demain? Les origines de la formation professionnelle Beaucoup d'évènements importants pour la médecine vétérinaire se passent au début du 19ème siècle. Peu avant la création de la SVS et des premières sections régionales, les écoles vétérinaires sont fondées à Berne (1805), puis à Zurich (1820). Cela permet de structurer un enseignement professionnel spécifique à la médecine des animaux, même s'il reste au début étroitement lié à celui d'autres professions (médecins, chirurgiens, sages-femmes, régisseurs agricoles). L'envoi de quelques brillants élèves de l'école de Berne en perfectionnement à l'étranger peut être considéré comme une première formation post-graduée, à des fins de relève académique. Conformément aux buts «d'élévation de la profession au point de vue moral, scientifique et matériel» que se donne la SVS (mission de politique professionnelle et mission de formation), un journal professionnel – les Archives Suisses de Médecine Vétérinaire (ASMV) – est publié dès 1816 et des réunions annuelles sont tenues, qui préfigurent les congrès contemporains (Häfliger, 1988). Vers le milieu du siècle, les efforts d'excellence faiblissent, aussi bien dans les écoles – celle de Berne sera même séparée de l'Université pour cette raison – qu'au sein de la société des vétérinaires (baisse d'activités, cessation de parution des ASMV). Vers 1880, on assiste à un renouveau en matière d'enseignement, de politique professionnelle et de formation (renaissance des ASMV, réorganisation de la SVS et de quelques sociétés cantonales). Dès 1999 la libre circulation en Europe est une réalité. Sur le plan institutionnel, la loi fédérale du 19 décembre 1877 sur l'exercice des professions de médecin, dentiste et vétérinaire étend l'obligation du diplôme fédéral à tous les cantons, ce qui autorise un exercice professionnel sur tout le territoire de la Confédération. Peu après, une ordonnance fédérale exige le certificat de maturité pour l'admission aux études et rallonge la scolarité d'un semestre. En 1900, l'agrégation et le titre de docteur en médecine vétérinaire sont décernés pour la première fois aux facultés de Berne, puis de Zurich. Nouveaux développements académiques et législatifs Dès ce moment, les principaux éléments d'une formation vétérinaire universitaire et d'un perfectionnement professionnel, tels que nous les connaissons actuellement, sont établis. Parallèlement, la méthode expérimentale se généralise au sein des professions médicales. Elle va permettre les avancées techniques et scientifiques qui nous sont familières. Ce n'est toutefois qu'après 1950 qu'une formation post-graduée structurée se développe. Sur le plan national, on assiste au développement d'une spécialisation selon les espèces animales et à la création d'associations nationales de spécialistes, qui se donnent comme objectifs de favoriser et d'améliorer les formations post-graduée et continue. Que l'immense contribution de ces pionniers et de ces visionnaires soit ici saluée! Ils ont non seulement marqué leur époque, et les jeunes vétérinaires qui ont profité de leur enseignement, mais ils ont rendu possible ce dont nous disposons aujourd'hui en matière de formation professionnelle. Sur le plan international, des sociétés et des formations spécialisées par discipline apparaissent en Amérique du Nord, puis en Europe (collèges de spécialistes), qui organisent la formation pratique sous forme d'internats et de résidences. De nombreux spécialistes suisses, universitaires et praticiens, jouent un rôle important au sein des comités de ces associations (rédaction de standards et d'objectifs de formation professionnels, planification et réalisation de programmes de formation post-graduée). Vers la fin du 20ème siècle, la généralisation du concept de médecine vétérinaire factuelle (evidence based) et d'un diagnostic orienté selon le problème clinique (POMD) favorise le développement d'un enseignement universitaire et post-gradué correspondant à ces principes. L'orientation que le monde politique donne à la santé publique et à l'exercice de la médecine humaine à la même époque favorise d'autres changements en matière d'enseignement et d'exercice professionnel. Dès 1999, la libre circulation professionnelle 68 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Figure 1: «Proximinaire» SVS en 2006. en Europe est une réalité (reconnaissance des qualifications et des titres selon la Directive 78/1026/CEE). D'autre part, une révision des études universitaires est mise en chantier dans toutes les facultés, en application des accords de Bologne qui remplacent les examens propédeutiques et finals de médecine vétérinaire par des diplômes de bachelor et de master. Suite à une révision de l'enseignement pré-gradué, qui favorise une harmonisation des programmes et des objectifs d'enseignement, l'unification des facultés vétérinaires de Berne et Zürich est désormais opérationnelle. Sur le plan législatif, la Loi sur les professions médicale (LPMéd) et son ordonnance d'application (OPMéd) entrent en vigueur le 27 juin 2007. Uniques en Europe, elles fixent notamment des objectifs de formation généraux et particuliers pour toutes les professions médicales, y compris pour la médecine vétérinaire. Elles instaurent en plus une accréditation obligatoire de toutes les filières de formation universitaire, ainsi que des filières de formation post-graduée menant à des titres fédéraux. Quelques exigences sont aussi formulées pour réglementer l'exercice professionnel à titre indépendant, dont les cantons ont la responsabilité. Conséquences pour la SVS et ses sections Plusieurs sections spécialisées procèdent alors à des révisions de leurs programmes de formation post-graduée et des conditions d'obtention des titres FVH. Dans deux cas (Association suisse pour la médecine des petits animaux et Association suisse de médecine équine), des audits internes sont préalablement réalisés, ce qui constitue une démarche innovante d'assurance de qualité, conforme aux principes d'accréditation prévus par la LPMéd. Ils permettent de mettre en évidence les forces et les faiblesses des programmes de formation, des structures d'enseignement et des modalités d'examen. Après consultation des assemblées de membres, il est procédé à plusieurs adaptations structurelles et réglementaires. À la même époque, des sections spécialisées ne délivrant pas de titre FVH (médecine complémentaire, médecine comportementale) organisent des formations supra-disciplinaires et des manifestations interdisciplinaires, voire interprofessionnelles (spécialistes équins et maréchaux-ferrants, par exemple) qui aident à abolir les barrières entre médecine vétérinaire et autres professions de la santé animale. La SVS et les sections s'efforcent aussi de mieux coordonner leurs efforts. Un bureau central pour la formation professionnelle est créé, dans le but de soulager les sections de tâches administratives trop lourdes pour des organisations de milice. Cette structure évoluera sous différentes formes au sein du secrétariat SVS jusqu'à nos jours. La Confédération ayant décidé de mettre des fonds à disposition d'institutions actives en matière de perfectionnement professionnel en Suisse, les facultés en profitent pour diversifier et étoffer leur offre de formations post-graduée et continue pour les praticien-ne-s (cours de réinsertion professionnelle, cycles de séminaires et conférences sur des thèmes concernant la pratique ou informant de l'évolution des recherches cliniques). Elles restructurent aussi leur formation post-graduée universitaire (internats et résidences pour les titres européens). Comme dans la plupart des pays anglo-saxons, les universités institutionnalisent en outre une formation doctorale (PhD), axée sur la recherche et l'enseignement. Les facultés vétérinaires encouragent elles aussi une orientation plus scientifique de la formation post-graduée et assurent ainsi la relève académique et scientifique de la profession. La SVS peut être fière du succès de l'offre diversifiée en filières et en titres post-gradués. Au début du 21ème siècle, la SVS, ses sections et ses partenaires peuvent donc être fiers, après deux-cents ans consacrés au perfectionnement sous toutes ses formes, du succès de celuici et de l'offre diversifiée en filières et en titres post-gradués. La qualité générale de l'enseignement postuniversitaire et les bonnes relations entre partenaires facilitent en outre le parrainage et la levée de fonds auprès des représentants de l'industrie, qui complètent eux-mêmes l'offre de la SVS et des sections (Fig. 1). Il n'en reste pas moins que tout ce qui concerne Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern de près ou de loin le perfectionnement professionnel implique de nombreuses consultations au sein de la société-mère et des sections, souvent même directement auprès des membres. Des choix stratégiques et opérationnels sont en effet régulièrement nécessaires, dont il faut évaluer puis maîtriser les conséquences, et surtout le coût. Quelques questions sur l'avenir de la formation post-universitaire Nous nous proposons de développer quelques aspects de ce problème, de manière à montrer la nature et la complexité des questions qui se posent aux instances dirigeantes de la SVS et des sections. Compte tenu de l'évolution des formations professionnelles dans les autres professions médicales et soignantes, ainsi qu'à l'étranger, d'où viennent des vétérinaires en formation post-graduée et des praticien-ne-s, la SVS et ses membres devront se pencher sur ces questions au cours de prochaines années. La SVS devrait-elle s'occuper uniquement de politique professionnelle ou également de formation au sens large du terme? En médecine humaine les deux activités sont séparées depuis quelques années. L'Institut suisse pour la formation médicale postgraduée et continue (ISFM) s'occupe exclusivement de formation post-graduée (quarante-trois titres fédéraux et de nombreux titres de formation approfondie et de formation complémentaire de droit privé) et de formation continue, en collaboration avec les sociétés de discipline, alors que la FMH représente la profession dans les autres domaines. La Société suisse des médecins-dentistes (SSO), dont dépendent quatre filières menant à un titre post-gradué fédéral et quatre autres filières de droit privé, a pour l'instant conservé une structure semblable à celle de la SVS. Quant à la pharmacie, elle vient d'obtenir la création de deux titres post-grades fédéraux (en cours 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 69 d'accréditation), sans changements majeurs dans ses structures corporatives. Les difficultés croissantes de recrutement, de répartition des tâches et d'assurance de la qualité au sein d'organisations de milice imposent toutefois d'évaluer soigneusement les avantages et les désavantages de chaque système en matière de qualité de la formation comme sur son coût. Faut-il tendre à une standardisation (mêmes conditions pour toutes et tous) ou à une individualisation de la formation (formation post-graduée modulaire, voire «à la carte»)? L'uniformisation des réglementations de formation post-graduée FVH, notamment grâce à la coordination de la SVS, a permis une standardisation des conditions d'obtention des titres (durée de formation, nombre minimal de cas (log-book), déroulement des examens, ratio théorie : pratique, ratio formation universitaire : formation chez un maître de stage, etc.). Cela garantit une certaine équivalence de ces diplômes. Face à l'hétérogénéité des compétences et des connaissances nécessaires en pratique, et surtout dans le cas où les facultés introduiraient une pré-spécialisation universitaire (van Beukelen, 2004), il faut se demander si c'est bien la solution la plus pertinente (Harden, 2006). Les rapports de certains experts dans le cadre de l'accréditation 2011 des filières de formation post-graduées humaines et dentaires, lesquelles sont basées pour la plupart sur le même concept, ont même fait état d'un risque de nivellement qualitatif de la formation vers le bas (critères minimaux identiques pour toutes et tous, indépendamment des compétences d'apprentissage et de la rapidité d'acquisition des connaissances et des aptitudes), au détriment d'une motivation à l'excellence que permet une plus grande individualisation de la formation (OFSP, 2011). Dans le même ordre d'idée, la question de l'évaluation de l'acquisition des compétences en cours de formation post-graduée (formative) et par examen final (som- matif) doit sans doute être repensée, si l'on envisage de s'adapter aux besoins des vétérinaires en matière d'individualisation des compétences (combinaison entre évaluation formative et sommative, évaluation sur le lieu de travail, contrôle individuel des connaissances, le cas échéant par moyens informatiques). Comment progresser d'une formation interdisciplinaire à une formation interprofessionnelle? Notre profession s'est ouverte à l'interdisciplinarité depuis quelque temps (plusieurs vétérinaires de spécialités différentes travaillant ensemble au sein de structures communes, ou dans une même exploitation comme c'est le cas avec les services sanitaires). C'est sans doute une manière raisonnable d'optimiser les coûts d'investissements que l'évolution technologique médicale impose. C'est aussi une excellente manière de mettre en commun des compétences professionnelles qu'une personne seule ne peut acquérir. Cela ne doit toutefois pas faire oublier qu'en médecine vétérinaire comme en médecine humaine, plus que l'interdisciplinarité c'est l'interprofessionnalité ou «collaborative practice» qui tend progressivement à s'imposer pour répondre aux attentes et aux exigences croissantes de la clientèle. Or l'expérience montre que ce mode d'activité demande un apprentissage préalable (en cours de formation universitaire ou post-graduée) pour être efficace. La connaissance des autres professions (assistantes en médecine vétérinaire, physiothérapeutes, comportementalistes, maréchaux-ferrants, etc.), le respect de ce qu'elles peuvent apporter aux patients comme à la pratique vétérinaire, de même que la définition du profil professionnel de chaque discipline sont des éléments importants de réussite. L'exemple des cercles de qualité réunissant pharmaciens et médecins d'une même région est emblématique de cette tendance. Le développement de la spécialisation et surtout d'une certaine sous-spéciali- 70 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST sation par disciplines, ne pousse-t-elle pas les vétérinaires à en faire trop, plutôt qu'à chercher à faire mieux? C'est actuellement une question fondamentale en médecine humaine, car la frontière entre le bien et le trop bien est difficile à percevoir lorsqu'on est soi-même concerné financièrement par la quantité et la qualité des moyens mis en œuvre en cours de traitement. Indépendamment des questions financières, le point de non retour professionnel et éthique est probablement atteint dès lors qu'une formation spécialisée ne permet plus au spécialiste d'évaluer chaque patient dans sa globalité. Autrement dit, s'il faut en pratique trois spécialistes pour décider du traitement d'un seul animal, la limite de crédibilité est proche, sans avantage pour la qualité de la prise en charge du patient. S'il faut en pratique trois spécialistes pour décider du traitement d'un seul animal la limite de crédibilité est proche. Compte tenu des développements technologiques, de quoi sera faite la formation continue de demain? Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern La LPMéd prescrit une obligation de formation continue pour les personnes exerçant une profession médicale universitaire à titre indépendant. La SVS en a aussi fait une condition de conservation des titres de formation post-graduée de droit privé (FVH ou certificat de compétence) et un devoir statutaire pour tous ses membres. Les développements de l'offre dans ce domaine, de même que les principes d'une pratique de la médecine factuelle, donnent de grandes possibilités d'individualisation de la formation continue. Faut-il cependant continuer à exiger en priorité la participation à des manifestations de perfectionnement («formation contrôlée» sous forme de séminaires, congrès, colloques) pour obtenir des points de crédit de formation ou faut-il prendre en compte ce qui se fait dans la réalité quotidienne, pour autant que cela soit efficace en termes d'apprentissage? Dans ce cas, comment motiver et guider les vétérinaires dans une formation individualisée ou «assistée», et quelles méthodes utiliser pour en garder la trace (application Smartphone, codes QR comme le montre la figure 2 cidessous, etc.)? Dans le même ordre d'idée, les impératifs d'une formation «tout au long de la vie» impliquent un continuum Figure 2: Exemples de codes QR ouvrant des documents de formation continue. entre filières universitaires, post-graduées et formation continue, ainsi qu'une perméabilité entre différents modules de formation, de manière à faciliter une adaptation permanente des activités de perfectionnement aux besoins de l'exercice professionnel individuel. Une certaine créativité s'impose dans ce domaine, tout comme une redéfinition d'objectifs et de méthodes d'apprentissage compatibles avec la réalité technologique. Accréditation ou autocontrôle des filières de formation: quel management continu de qualité est-il le plus pertinent et le moins énergivore pour les sections spécialisées? La LPMéd prévoit l'accréditation régulière des filières menant à un titre fédéral de formation post-graduée. Après deux cycles d'accréditation des filières humaines et dentaires, la nécessité d'instaurer un management continu de qualité est démontrée. Sans cela, l'efficacité de la formation ne peut être appréciée, et il n'est pas possible de prendre les justes mesures d'amélioration au bon moment. En instaurant quelques procédures simples de suivi de la qualité de la formation (questionnaires aux assistant-e-s et maîtres de stage, visites ciblées de lieux de formation et des formateurs-trices, statistiques de résultats d'évaluations, etc.), il est possible d'optimiser l'efficacité du perfectionnement, ce qui profite autant aux assistant-e-s qu'aux responsables de la formation professionnelle des sections spécialisées. L'accompagnement des enseignante-s et des formateurs-trices est en outre un élément crucial de la qualité de la formation (Duhl Glicken, 2004). Elle demande une approche particulière, voire le soutien de spécialistes en formation d'adultes, ce qui n'est plus à la portée de petites sections spécialisées, ni de chaque organisation de milice. Finalement, l'évaluation de la pertinence de la formation post-graduée peut être enrichie par un feed-back de la part des spécialistes quelques années après le début de leur activité indépendante. En déterminant (par exemple par un questionnaire Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern ciblé) ce qui a été particulièrement utile, ce qui a manqué et ce qui n'est plus adéquat dans la formation postgraduée («year-5 competencies» en complément des «day-1 competencies» définies par les facultés en collaboration avec les organisations professionnelles pour les études universitaires), il est possible d'améliorer la qualité des filières et les objectifs de formation de manière rapide, pragmatique et économique. Même si la LPMéd ne l'exige pas, fautil suivre l'exemple des pharmaciens et transformer certains diplômes postgradués de droit privé FVH en titres fédéraux? La question n'est pas nouvelle et elle ne se justifie sans doute que dans les domaines où médecine vétérinaire et santé publique sont concernées (public health, fonctions officielles). L'effort financier n'est pas négligeable (entre CHF 30'000 et 50'000 par filière accréditée, sans compter 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 71 les frais internes de préparation des documents d'accréditation, dont le rapport d'auto-évaluation). Les bénéfices sont toutefois bien réels. L'autoévaluation permet en effet de réviser la plupart des éléments de la formation de manière participative au sein L'exigence d'un titre post-gradué fédéral peut améliorer la position des vétérinaires suisses sur le marché. de la société spécialisée. Par ailleurs, l'accréditation représente une plusvalue en termes de reconnaissance et de crédit professionnel vis-à-vis des autorités et du public. En outre, dans quelques domaines, l'exigence d'un titre post-gradué fédéral peut améliorer la position des vétérinaires suisses sur le marché du travail. Références Duhl Glicken A.: Becoming an effective teacher: applied principles of adult learning. J. Vet. Med. Educ. 2004, 31: 268 – 272. Häfliger B.: Die Gründung der Gesellschaft Schweizerischer Tierärzte. In: Der Tierarzt: 175 Jahre Gesellschaft Schweizerischer Tierärzte, Katalog der Ausstellung. Hrsg. GST, Zug, 1998, X – XIX. Harden R. M.: Trends and the future of postgraduate medical education. Emerg. Med.J. 2006, 23: 798 – 802. OFSP: Rapport sur l'accréditation 2011 des filières de formation post-grade en médecine humaine, dentaire et chiropratique selon la LPMéd. Internet: http://www.bag.admin.ch/themen/ berufe/00415/03945/index.html?lang=fr Van Beukelen P.: Curriculum development in the Netherlands: introduction of tracks in the 2001 curriculum of Utrecht University, the Netherlands. J. Vet. Med. Educ. 2004, 31: 227 – 233. Correspondance Dr. Olivier Glardon Cabinet vétérinaire des Jordils Rue du Midi 21 1400 Yverdon-les-Bains Instrumentarium zur Durchführung der Tuberkulinprobe bei Tieren der Rinder- und Ziegengattung (Mitte 20. Jahrhundert): Tondeuse, Tuberkulinspritze, Schublehre zum Messen der Dicke der Hautfalte; Tuberkulin S, 1945. Berliner-Fällgeschirr (1. Hälfte 20. Jah Jahrhundert). Pferden zum Fällen und Ausbinden von Pferd d und zur anschliessenden Durchführung von vo Operationen, vor allem Kastrationen. O ti ll K t ti Koffer zum Fällgeschirr. Zahnzange und Zahnschraube (Beginn 20. Jahrhundert), zur Zahnbehandlung beim Pferd, einer martialischen Behandlung! Zahnschleifapparat für Pferde nach Becker (um 1960), zur schonenden Zahnbehandlung. Chirurgisches Taschenbesteck für Allgemeinpraktiker (um 1950). Hippo-Haemometer nach Dr. Heusser (1918), zur Bestimmung des Haemoglobingehaltes beim Pferd. Venenstauinstrumente (20. Jahrhundert), zur Anwendung beim Rind. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000423 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 77 Beiträge Regionalsektionen Die braune Kuh an der Olma R. Eugster, Tierärztegesellschaft der Kantone St. Gallen, Appenzell A. Rh. und I. Rh. Nein, nicht die Kühe, Pferde, Schafe, Ziegen oder Schweine standen im Vordergrund. Es waren vor allem die kleinen Kinder und auch deren junge Eltern, welche mit Neugier, Respekt, Ehrfurcht und ein wenig ängstlichem Unbehagen einer grossen, schönen, gutmütigen Original-Braunen Kuh aus dem Gastkanton Bern gegenüberstanden. Als ehemaliger Grosstierpraktiker aus dem Oberen Toggenburg mit einer Vorliebe für Rinder und Kühe fand ich grossen Gefallen an meinem Demonstrationsobjekt, einer behäbigen, gemütlichen Berner Kuh, die jeweils per Lift aus dem Grosstierstall zu unserem Stand der Tierärztegesellschaft der Kantone St. Gallen, Appenzell A. Rh und I. Rh gebracht worden war. Wiederkauend stand sie im tiefen Stroh und liess sich so ziemlich alles gefallen. Nur das Maul zur Demonstration von Zunge, Zähnen und Maulhöhle liess sie sich mit allen Tricks nicht öffnen, sodass ich die Vorführung mit der Besprechung des Exterieurs beginnen musste. Was bewegt eine Bäuerin, einen Bauern den Tierarzt anzurufen? Mit der Beantwortung dieser Kardinalfrage, auch mit Hilfe des Besucherpublikums, konnten bereits Fragen der Tiergesundheit, der Tierhaltung, der Fütterung, der Ethologie, der Ökologie, der Tierzucht usw. punktuell beantwortet werden. Bald war man also schon beim Besuch des Tierarztes auf dem Bauernhof angelangt. Wie soll der Tierarzt merken was einem kranken Tier fehlt? Dazu diente ein kurzer klinischer Allgemeinuntersuch bei der vor den interessierten Besuchern stehenden Kuh. Zur Demonstration der Herztöne und der Auskultation der Lunge, des Pansens sowie des Darmes spielten zwei hilfreiche Tiermedizinische Praxisassistentinnen die entsprechenden Geräusche über Lautsprecher ein und projizierten erklärende Bilder zur Anatomie der Organe an die Wand. Schliesslich wurde noch ein Schalmtest gezeigt und erklärt. Damit wurde auch auf die Laktation und die Galtperiode kurz hingewiesen. Die Messung der Körpertemperatur und deren Normalwerte erstaunte immer wieder. Mittlerweile auf der rechten Seite der Kuh angelangt, wurde auch der Problemkreis der Fertilität, respektive der Sterilität und der Geburt angesprochen. Die Beantwortung der Frage, warum eine rentable Kuh jährlich ein Kalb zur Welt bringen sollte, stiess auf allgemeines Unwissen der Zusammenhänge und löste meist Erstaunen aus. Nun zu guter Letzt war die Kuh bereit für den Ansturm der Kinder und auch einiger interessierten Erwachsenen. Mit mehreren Stethoskopen bewaffnet konnten sie die Geräusche von Herz, Lunge und Pansen selbst abhören. Das war immer ein interessantes Erlebnis für Klein und Gross und führte zu Überraschungen mit Ah-Ha-Effekt. Oft plazierte ich dann zum Vergleich das Stethoskop auf deren eigene Brust. Die glücklichen Gesichter mit grossen Augen bestätigten den eigenen Erfolg. Der krönende Abschluss war eine Auskultations-Vorführung für ein ÄrzteEhepaar. Ihr Erstaunen über die Art, die Frequenz und die Qualität der Geräusche wie auch über die Lokalisation der Organe bei dieser Kuh, war noch grösser und die Freude am Erlebnis noch herzlicher, als bei den Kindern. 78 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Veterinari el Grischun – ina professiun en midada U. Probst, Sociedad da veterinaris grischuns La professiun d'il verterinari ei marcada dapi tschentaners dalla veta origina e tradiziunala dil pievel da muntogna e dalla situaziun topografica d'in cantun muntagnard. En vesta da l'isolaziun dallas differentas vals e da grondas distanzas, stuevan ils veterinaris procurar per tut las spezias d'animals, els stuevan esser versai sin tut ils nivels dalla medischina veterinara e vitier esser presents 24 uras a di. Damai ch'ins ha cultivau las alps duront ils meins da stad ed entras ils differents secturs da lavur che vegnan adattai a mintga stagiun, era la professiun dil veterinari zun pretensiusa e variada. Medemamein era bunamein mintga veterinari involvaus en il survetsch veterinar public. Entras in immens progress en la medischina veterinara en general ed en la medischina dils animals pigns spezialmein, sco era las pretensiuns carschentas suenter tractament maximal dils pazients, ei la damonda suenter spezialisaziun vegnida tschentada adina pli savens el cantun grischun. Aschia ein pliras praticas spezialisadas e clinicas d'animals, cun bunas ed empermettentas perspectivas, vengidas fundadas. Il profil professiunal dil veterinari per animals da nez sesanfla perencunter en ina considerabla midada, ch'ei spezialmein per in cantun da muntogna buc ina sempla situaziun. En vesta da quella gronda restructuraziun dall' agricultura muntagnarda, la carschenta impurtonza da l'economica da turisem e dil svilup demografic en las regiuns perifericas (emigraziun dalla giuventetgna), vitier vegnan las ideas dad oz il di d'ils vetrerinaris e dallas veterinarias giuvens/giuvnas d'il futur professiunal, ei la garanzia per la segirada il provediment dil entir cantun cun I'entira sparta dalla medischina veterinara in gornd pensum el futur. La munconza da successurs en praticas etablidas e la tscherca suenter conluvrers, tgei ch'ei bia senza success, muossan il problem precisamein. La situaziun dil provediment veterinar d'oz il di en las vals grischunas drova urgentamein ina nova orientaziun. En certas vals ei ina fusiun da praticas da veterinaris ni la fundaziun da praticas communablas gia vegnida realisada. Denton ein talas refuormas entras las situaziuns geograficas e grondas distanzas buca dapertut ni mo per part pusseivlas. Ei drova ussa gronda premura per presentar la professiun dil «veterinari da muntogna» – d'origin unica e variada – attractiva e desiderabla. Dumandai ein tuts – ils veterinaris, las universitads e la politica. In' entschatta ei gia vegnida fatga. Ein Netzwerk mit Verbündeten B. Disler, Verein Bernischer Tierärztinnen und Tierärzte Der Verein Bernischer Tierärztinnen und Tierärzte ist eine der grössten Regionalsektionen innerhalb der GST. Der Zweck unserer Regionalsektion basiert auf drei Grundsäulen, nämlich: – Wahrung der Interessen des tierärztlichen Berufsstandes – Förderung des tierärztlichen Wissens – Pflege der Kollegialität. Diese drei Grundprinzipien werden auch in Zukunft – unabhängig davon, wie sich unser Berufsstand entwickeln wird – seine Bedeutung haben. Gerade die Kollegialität geht doch manchmal in unserer täglichen Arbeit etwas verloren. Die Regional- sektion erfüllt ebenfalls eine wichtige Funktion als Bindeglied zwischen unserer Standesorganisation GST und der Basis unseres Berufsstandes. Den Bedürfnissen einer jeden Fachrichtung in unserem Berufsstand allerdings gerecht zu werden, stellt hohe Ansprüche an die Sektion. Aufgrund der Zunahme des Frauenanteils in unserem Beruf (1980 bis 2010 von 50 % auf 85 %) werden wir in Zukunft unsere jetzigen Praxisstrukturen überdenken müssen. Wir haben auch erkannt, dass zukünftige Probleme und Herausforderungen nur gemeinsam in einem Netzwerk mit Verbündeten gelöst werden können. Der Verein Bernischer Tierärztinnen und Tierärzte ist deshalb auch Mitglied zusammen mit der Ärzte- und Zahnärztegesellschaft des Kantons Bern in der Gruppe Gesundheit der Berner KMU. Mit diesem Instrument können wir unsere Anliegen mit genügender Gewichtung am richtigen Ort einbringen. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 79 Tierarzt in Graubünden – ein Beruf im Wandel U. Probst, Gesellschaft Bündner Tierärzte Der Tierarztberuf war im Kanton Graubünden seit jeher geprägt vom urtümlichen und traditionellen Leben der Bergbevölkerung sowie von den topographischen Verhältnissen eines Bergkantons. Angesichts der Abgeschlossenheit vieler Bergtäler und der grossen Wegdistanzen mussten sich die Tierärzte um alle Tierarten kümmern, sie mussten sich in allen Bereichen der Veterinärmedizin auskennen und rund um die Uhr präsent sein. Bedingt durch die Bewirtschaftung der Alpen in den Sommermonaten und der daraus folgenden Konzentrierung der tierärztlichen Tätigkeiten auf bestimmte Jahreszeiten, gestaltete sich der Beruf des Tierarztes als äusserst anforderungs- und abwechslungsreich. Ebenso war praktisch jeder praktizierende Tierarzt in den öffentlichen Veterinärdienst eingebunden, was seine Aufgabe noch vielschichtiger machte. Der Tierarzt war über viele Jahrzehnte hinweg ein Allrounder. Durch den enormen Fortschritt in der Veterinärmedizin im Allgemeinen und in der Kleintiermedizin im Speziellen, sowie durch die gestiegenen Ansprüche nach maximaler Behandlung der Patienten entstand auch im Kanton Graubünden die Nachfrage nach Spezialisierung. So sind nach und nach in den Zentren Graubündens Spezialpraxen und Tierkliniken mit optimalen Zukunftsaussichten gegründet worden. Das Berufsbild des Tierarztes im Nutztierbereich befindet sich hingegen in einem bedeutungsvollen Wandel, was speziell für einen Bergkanton keine einfache Situation darstellt. Angesichts der umfangreichen Umstrukturierung der Berglandwirtschaft, der wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus im Berggebiet, der demographischen Entwicklung in den Randregionen (Abwanderung der jungen Bevölkerung) und bedingt durch die Vorstellungen der jungen Tierärztinnen und Tierärzte von ihrer beruflichen Zukunft ist die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung in Zukunft eine grosse Aufgabe. Der Mangel an Nachfolgern in etablierten Praxen veranschaulicht diese Problematik deutlich. Die tierärztliche Versorgungssituation erfordert dringend eine Neuausrichtung. In einigen Talschaften konnte die zeitgemässe Fusionierung von Tierarztpraxen oder die Gründung von Gemeinschaftspraxen verwirklicht werden. Solche Reformen sind aber angesichts der geografischen Gegebenheiten und der grossen Wegdistanzen nicht überall und oft nur eingeschränkt realisierbar. Es braucht in den nächsten Jahren grosse Anstrengungen, um den ursprünglich einzigartigen und abwechslungsreichen Beruf des «Bergtierarztes» auch in Zukunft zu erhalten und attraktiv zu gestalten. Gefordert sind alle – die Tierärzte, die Universitäten und die Politik. Ansätze dazu sind vorhanden. Un prince-évêque s'occupe du service vétérinaire S. Häsler, au nom du comité de la Société des vétérinaires jurassiens Le prince-évêque Simon-Nicolas de Montjoie (1663 à 1775, en fonction de 1762 à 1775, siège à Porrentruy) a été, à en croire la tradition, un souverain très populaire. Il a mené une politique agricole visionnaire, veillant à ce que des céréales soient cultivées dans le plat pays d'Alsace et que des chevaux et du bétail soient élevés dans les Franches-Montagnes. Des règles commerciales strictes étaient censées empêcher autant que possible les profits intermédiaires dans les échanges de bétail. Seul le commerce direct entre les propriétaires de bétail et les bouchers était admis. Le bétail de boucherie était vendu à Bâle – qui, en fait, ne faisait plus partie du territoire de la Principauté épiscopale de Bâle avant la Réforme déjà – et dans d'autres villes, telles que Genève ou même Paris. Les marchands du prince-évêque ont mené une politique commerciale habile. Les ventes étaient si florissantes qu'ils devaient régulièrement acheter des veaux dans l'Oberland bernois pour le renouvellement de leurs cheptels. Simon-Nicolas a écrit un jour: «La meilleure ressource et leur plus grande richesse surtout dans les montagnes consiste dans la bonne espèce des bestiaux et secrets de les conserver en santé …» Il décida que, dans un premier temps, deux jeunes hommes, Pierre-Joseph Froidevaux, de Montfaucon (Franches-Montagnes), et Jean-Baptiste Stouder, de Delémont, devaient suivre des études de médecine vétérinaire à l'École vétérinaire Royale de Lyon et en assuma la totalité des frais. Les deux étudiants devaient faire un rapport de leurs études aux prince-évêque et celui-ci s'entretint de leurs activités dans sa correspondance avec Claude Bourgelat, le directeur de l'école. Stouder n'ayant pas donné satisfaction, le prince-évêque le remplaça par un jeune maréchal-ferrant du nom de Joseph Berbier, de Charmoille. À la fin de leur formation, il les envoya tous deux à l'École vétérinaire Royale d'Alfort pour y suivre un enseignement approfondi en médecine équine. 80 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Une petite société qui bouge et qui a des idées N. Leuba et M. von Allmen, Société neuchâteloise des vétérinaires La Société Neuchâteloise des Vétérinaires (SNV), fondée en 1909 par 10 hommes, compte aujourd'hui 38 membres, dont 12 femmes. C'est une petite association qui bouge et qui a des idées. Son but est de faciliter les rapports entre vétérinaires et de contribuer à l'amélioration de leur profession. Elle est empreinte d'un grand esprit de solidarité et de collégialité. Dans cette petite société, où tout le monde se connaît, les confrères ne sont pas perçus comme des concurrents, mais comme des amis ayant les mêmes préoccupations et soucis, tous animés par la volonté de soigner les animaux et d'améliorer leur qualité de vie. Dès les débuts, ses membres se sont ingéniés à réduire le clivage entre le haut et le bas du canton; ainsi, le président de l'époque qui habitait à la Chaux-de-Fonds allait chercher en attelage à chevaux, à la gare du haut, ses pauvres confrères du bas dont les voitures n'étaient pas équipées pour les rudes hivers du haut. Aujourd'hui, l'organisation des voyages annuelles donne l'occasion de tisser des liens plus étroits entre les différents confrères et consœurs, ce qui permet de prévenir bien des frictions une fois de retour dans le monde du travail. Ceci donne à tous le sentiment de tirer tous à la même corde. Il en résulte une ambiance créatrice, favorisant l'émergence de nouvelles idées (récemment la campagne de pub avec les images de radiologie reprise avec enthousiasme par la SVS). Grâce à son professionnalisme et à son dynamisme, depuis plus de 50 ans la SNV a aussi su fédérer ses membres derrière un intérêt commun, en créant des activités économiques profitables à tous. On trouve au sein de la SNV de nombreuses spécialités: comportementaliste, dentiste, ophtalmologue, spécialiste en imagerie médicale (radiologie, échographie, endoscopie), vétérinaire tourné vers les médecines douces (ho- méopathie, acupuncture, ostéopathie, physiothérapie, aromathérapie et phytothérapie énergétique, biorésonnance), tout cela en plus des activités courantes en médecine générale. La SNV a des attentes élevées vis-à-vis de la SVS. Elle aimerait notamment faire entendre sa voix et ne pas se sentir noyée dans la masse, ce qui se fait notamment grâce à notre confrère Blaise Voumard qui siège désormais au comité de la SVS. Elle tient à souligner – particulièrement en ce qui concerne la pratique rurale – que les buts des vétérinaires sont de soigner les animaux, de veiller à leur bien-être et de garantir une chaîne alimentaire sûre. Et non pas de devenir des bureaucrates ayant moins de temps pour appliquer les traitements que pour remplir les cahiers de traitements correspondants. En fin de compte, on peut dire que l'esprit de la SNV est constructif, corporatif, moderne et inventif. Standortbestimmungen und Lösungsansätze für die Zukunft E. Schicker, Gesellschaft Thurgauer Tierärztinnen und Tierärzte Die Kleintier- und Pferdepraxis erfuhr in den letzten 25 Jahren eine grosse fachspezifische Weiterentwicklung, aber auch die Nutztierpraxis hat sich stark gewandelt. In unserem Kanton sind neue und vor allem auch grössere Praxen entstanden. Das Interesse der Mitglieder an den Aktivitäten der Regionalsektion sinkt stetig, obwohl der Mitgliederbestand in den letzten Jahren gewachsen ist. Die Präsenz an den Mitgliederversammlungen bleibt konstant, an gesellschaftlichen Anlässen nehmen immer weniger Mitglieder teil. Ein breites Angebot an Fort- und Weiterbildungen, Arbeitsplätze in Gemeinschaftspraxen und die elektronischen Kommunikationswege bieten heute mehrere Plattformen zum ge- genseitigen Austausch. Die praktizierende Tierärztin und der praktizierende Tierarzt der Zukunft werden zusammen mit anderen Spezialisten in grossen Praxen arbeiten. Nach den Geflügel- und Schweinespezialisten werden auch die RinderpraktikerInnen sich immer mehr der Beratung und weniger der kurativen Tätigkeit widmen. Weitere nichtmedizinische Mitbewerber drängen in unsere Arbeitsbereiche. Unsere Kundschaft muss mit einem breiten Angebot inklusive alternativen Heilmethoden und einer optimalen Dienstleistung überzeugt werden. Dass Letzteres funktioniert, beweisen grenznahe Praxen, die erfolgreich mit dem billigeren Ausland konkurrieren. Immer an- spruchsvoller werdende KundInnen, die Tatsache, dass wir täglich viele rasche und deshalb manchmal auch falsche Entscheidungen fällen sowie Themen wie Tierschutz und Lebensmittelsicherheit sorgen dafür, dass wir uns vermehrt mit Juristen auseinandersetzen werden. Standespolitisch muss der gute Draht zu den AmtstierärztInnen trotz der Professionalisierung erhalten und der Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Fachspezialisten in der Praxis gewährleistet werden, damit sich alle durch die Regionalsektion vertreten fühlen. Längerfristig sind auch Fusionen mit anderen Sektionen ins Auge zu fassen. Vorerst werden wir aber 2014 unser 200-jähriges Bestehen als Regionalsektion feiern. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 81 Il futuro del medico veterinario in Ticino C. Bernasconi, Ordine dei Veterinari del Canton Ticino Siamo una mammella della Svizzera. Stiamo sotto, ma su di noi sono puntati molti occhi interessati, da tutta Europa. Siamo anche una penisola Svizzera in Italia, un paese che scoppia di veterinari e da qui altri sguardi interessati. E tutto ciò non può non avere conseguenze sul futuro del medico veterinario in Ticino. Da Cantone «povero» e con forte carattere agricolo, un po' a traino del resto della Svizzera della prima metà del ventesimo secolo, il nostro Ticino è diventato una piazza finanziaria importante. Questa evoluzione, accompagnata da quella economica, ha portato alla perdita, per il settore agricolo, del piano, sempre più destinato a industria, autostrada e ferrovia. Sì, perchè quando l'Europa si muove, spesso lo fa passando dal Ticino. L'abbandono delle valli da parte dei giovani ha causato ulteriore perdita di terreno agricolo destinato alle costruzioni abitative. Logico che il settore terziario e quindi il numero di capi di bestiame sia in calo. Diminuiscono i contadini. Poche le aziende che riescono a fare il salto di qualità per staccarsi dal modello di conduzione famigliare di 50 anni fa. Per i veterinari di animali da reddito il lavoro si fa meno variato e più precario. Impossibile immaginare nel nostro cantone l'insediamento di team di veterinari, magari con specializzazioni diverse, che possano garantire anche una buona qualità di vita agli stessi consentendo loro vacanze e tempo libero normali. Il sistema delle condotte veterinarie, un unicum in Svizzera, ha dato per tanti anni sicurezza a contadini e veterinari. Ora, però, la torta si fa sempre più piccola, la concorrenza tra i veterinari aumenta, nascono problemi di convivenza. Il destino delle condotte in questo momento è sotto la lente delle autorità cantonali. Veterinari e contadini si aggrappano a questo sistema che si ritiene vacillante. Si vogliono soluzioni, alternative, e i veterinari si siedono allo stesso tavolo per costruire il proprio futuro. Perché chi desidera, tra i giovani veterinari, avere un'attività con animali da reddito in Ticino, ha davanti ha sé un futuro nebuloso. Un ulteriore dato indicativo della perdita di fonti di entrata: grosse aziende di lavorazione della carne non si occupano più di macellazione, che avviene spesso al Nord delle Alpi. I diversi macelli distribuiti sul territorio ticinese sono stati chiusi per aprirne uno solo, per tutto il cantone. A distanza di pochi anni, anche questo è sempre più nelle cifre rosse, per il numero di macellazioni numericamente ben al di sotto delle aspettative. Un veterinario su 6, nell' UE, è italiano, 1 studente su 4 è italiano, un quinto delle facoltà si trova in Italia, dove c'è uno studente di veterinaria ogni 5'000 abitanti. Geograficamente e linguisticamente il nostro cantone è in Italia. Chi lavora con i piccoli animali sente la pressione della concorrenza e in parte ne individua già le conseguenze. L'apertura di studi veterinari per piccoli animali negli scorsi anni, pre- valentemente da parte di veterinari ticinesi, ha subìto un impennata e la concorrenza si è fatta forte. Gli spazi per giovani veterinari ticinesi si fanno esigui. La pressione dalla vicina penisola rischia di portarci in futuro alla medesima situazione di precarietà del settore presente in Italia. A questo aggiungiamo che medicamenti apprezzati dai clienti sono stati tolti dalle nostre mani dalle autorità competenti. Spesso gli stessi medicamenti si trovano però oltre confine, confine che per la maggior parte dei ticinesi è raggiungibile con l'automobile in 20 minuti o meno. Il cliente trova in farmacia in Italia molti medicamenti che paga meno di quanto li paghiamo noi veterinari in Svizzera al nostro fornitore. Molti proprietari di animali si recano presso veterinari italiani per pagare meno per le stesse prestazioni. L'Ordine dei Veterinari del Canton Ticino, però, seppur di limitate proporzioni, ha saputo negli ultimi anni garantirsi corsi di formazione continua di primissimo livello e con grande frequenza. La presenza dei veterinari a questi corsi è in costante aumento. Grazie a questi e ad attività extraprofessionali si garantisce una migliore conoscenza tra i colleghi e si respira sempre più aria di collaborazione e di scambio di esperienze. Questo è il modo migliore per affrontare le difficoltà indubbie di un cantone geograficamente di periferia, economicamente e finanziariamente all'avanguardia ma che molti vorrebbero solo di transito. 82 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Réflexions et engagement politique d'une section régionale M. Vingerhoets, Société vaudoise des vétérinaires Dès 2010, la vision de notre société mère pour les années à venir nous fut transmise en ces trois mots: «une profession – une association – une voix». Aborder les thèmes qui nous ont occupés ces dernières années avec cette nouvelle lunette nous semblait une bonne chose. D'abord parce que l'union fait toujours la force, ensuite parce que, en tant que responsable unique de la santé et du bienêtre animal, il est temps que nous soyons unis pour regagner et occuper la place qui est la nôtre. À savoir, être présents partout où il s'agit de soins aux animaux et anticiper les difficultés et les défis de demain: la mutation de l'activité de vétérinaire rural, qui remet en question le sens même de notre profession; le rôle de l'animal de compagnie et les attentes vis-à- vis de la médecine vétérinaire; les domaines de spécialisations de plus en plus nombreux; la féminisation de notre profession; les cabinets de groupe et la question des «satellites»; reprendre le «leadership» dans le domaine des médecines alternatives et complémentaires, pour lesquelles la demande est en constante progression; l'apparition en Europe de «trusts» financiers propriétaires de cabinets vétérinaires, etc. La SVV a réfléchi à ces questions, notamment dans le cadre de sa participation au groupe de travail chargé d'élaborer la loi vaudoise sur la médecine vétérinaire. Partager notre vision de praticiens avec celle de nos autorités cantonales fut un exercice passionnant. Il a clairement démontré le rôle incontournable que jouent les sec- tions régionales dans la défense des intérêts de la profession vétérinaire au niveau cantonal. Nous avons dû faire appel à l'art de la persuasion ou du compromis pour mener à bien notre mission en suivant toujours l'idée d'une voix unique, servant au mieux notre profession, pour chaque vétérinaire. Quelle place pour les animaux dans notre société? P.-Y. Bagnoud, Société des vétérinaires valaisans La société des vétérinaires valaisans est heureuse d'être associée à l'anniversaire de la SVS. Un tel évènement, si propice soit-il aux festivités, ne doit pas nous dispenser de réflexion. 200 ans! Un sacré bail: la Suisse moderne n'est alors pas encore politiquement constituée. On peine à s'imaginer le quotidien du vétérinaire en ce début de 19ème siècle. Pour revenir à une échelle humaine, que de changements en seulement 40 ans: d'une société vétérinaire valaisanne exclusivement masculine, vouée essentiellement aux soins du bétail, elle accueille aujourd'hui de nombreuses consœurs et, chose difficilement imaginable il y a encore quelques décennies dans un canton rural, certains cabinets soignent unique- ment des petits animaux. Les enjeux aussi changent: si les préoccupations étaient alors avant tout économiques, elles sont aujourd'hui également d'ordre éthique et légal. Dans ce tourbillon, accéléré par la complexité des problèmes, une constante demeure: quelle place pour les animaux dans notre société, quelle doit être l'action du vétérinaire pour maintenir une vie animale décente? Les approches économiques condamnent l'animal à la vie carcérale de l'élevage intensif, les approches sentimentales à la prison dorée de la surmédicalisation. Pour trouver une voie cohérente, le vétérinaire a besoin d'une société collégiale en phase avec les mutations de la modernité, mais fidèle à des principes éthiques: respect de l'animal, maintien d'un environnement favorable. Nous sommes persuadés du rôle essentiel joué par la société des vétérinaires suisses comme ciment social et comme guide professionnel. Nous avons appelé à des changements pour que ses membres se sentent représentés au mieux: ces adaptations sont en marche. Dès lors, rien ne nous empêche de fêter avec joie le bicentenaire de notre société faitière: longue vie et plein succès. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 83 Der Notfalldienst der GZST – eine 50-jährige Erfolgsgeschichte S. Küng, Gesellschaft Zentralschweizerischer Tierärzte Ein Aushängeschild der Gesellschaft Zentralschweizer Tierärzte ist der seit 50 Jahren bewährte überregionale Notfalldienst, der sich im Wesentlichen über den ganzen Kanton Luzern (ohne Agglomeration) ausdehnt. Ihm angeschlossen sind zurzeit 25 Einzelpraxen (davon 10 Kleintierpraxen) und 10 Gemeinschaftspraxen. Der Koordinator wird von der Generalversammlung gewählt und geniesst damit eine breite Akzeptanz im Kollegium. Der Dienst kommt mit wenigen Regeln aus: – Festgelegt sind einheitliche Zeiten für Dienstanfang und Dienstende. – Die Patienten gehen danach strikt an den Bestandes-/Privattierarzt zurück, der Notfalldienst darf nicht für Kundenabwerbung missbraucht werden. – Im dreiwöchigen Turnus arbeiten Einzelpraxen ein Wochenende, Doppelpraxen zwei, und ab drei Praxisinhabern ist ein permanenter Dienst möglich. Heute profitieren die «Einzelkämpfer» von der Zusammenarbeit und der Fairness der Gruppenpraxen, die sich ja eigentlich selber organisieren könnten. Die Kleintierpraxen kommen neu sogar in den Genuss eines sechswöchigen Turnus. Ein wesentliches Element der Planung sind die jährlichen Stämme des Koordinators mit den Tierärzten in vier Regionen – auch eine ideale Gelegenheit, kollegiale Dissonanzen abzubauen, mit neuen Kollegen in Kontakt zu kommen oder auch nur ungezwungen Gedanken auszutauschen. Seit 50 Jahren schätzen alle Beteiligten die Institution des Notfalldienstes: Auch Tierärztinnen und Tierärzte in Einzelpraxen kommen zu gesicherten und planbaren Frei- und Erholungstagen. Die Kunden profitieren von einem gut funktionierenden Dienst und finden schnell über die Lokalpresse oder den Telefonbeantworter einen Notfalltierarzt. Der Notfalldienst fördert die Kollegialität und den Ruf unseres Berufstandes. Zu Recht wird er als «Perle» unserer GZST bezeichnet und wird hoffentlich zum Wohl der Tierärztinnen und Tierärzte, ihrer Familien, der Kunden und ihrer Tiere weiter bestehen. Elf Solothurner Tierärzte bildeten 1904 einen Verein T. Schneiter, Ch. Kiefer, Verein Solothurner Tierärzte Im Oktober 1904 trafen sich in Solothurn die drei Tierärzte Wyss, Langner und Stuber und gründeten den Verein Solothurner Tierärzte (VST). Stein des Anstosses war das neu eingeführte Viehversicherungsgesetz. Die Tierärzte waren damit gar nicht zufrieden und erhofften sich durch ein gemeinsames Auftreten mehr Einfluss auf die kantonalen Behörden. Ziel war ein Obligatorium der tierärztlichen Fleischschau. Damals erkrankten und starben viele Menschen am Fleischkonsum von kranken Tieren. Im ersten Vereinsjahr präsidierte Kollege Wyss den VST. Der Verein zählte elf Mitglieder. Die Zahl Elf überrascht nicht. Elf ist eine Zahl, die man in Solothurn immer wieder antrifft. So hat unter anderem die Treppe der St. Ursen Kathedrale, das Wahrzeichen von Solothurn, 3 mal 11 Stufen und in Solothurn findet der Stadtbesucher elf Brunnen und in elf Kapellen kann gebetet werden. Der Zweck des Vereins wurde folgendermassen definiert: Wahrung und Förderung der tierärztlichen Standesinteressen, Erörterung wissenschaftlicher und praktischer Fragen der Tierheilkunde, bessere Kommunikation unter kantonalen Tierärzten sowie Förderung der Kollegialität. Die mehr als 100 Jahre alten Ziele haben auch in der heutigen Zeit noch ihre Gültigkeit. Im Jahr 1930 wurde der erste Anlass des VST mit Ehepartnern durchgeführt. Diese Tradition hat sich bis heute in unserem Verein ge- halten. Der jährliche Herbstanlass dient vor allem der Pflege des Kontakts untereinander und der Geselligkeit. Heute zählt der VST 58 Mitglieder, die in diversen Sparten der Veterinärmedizin tätig sind. Stimmung und Zusammenhalt im VST sind bestens und ein älterer Kollege machte einmal folgenden Aussage: «Wenn wir uns zu VST Versammlungen treffen, kommt es mir immer vor, als wäre ich auf einer Hochzeit!» 84 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Soweit ein Tierarzt mit einem Einspänner zur Praxis fahren kann A. Jaggi, U. Bigler, A. Cetinsu, R. Weilenmann, Tiermedizinische Gesellschaft Basiliensis Unsere Mitglieder sind aus BaselStadt, der Basel-Landschaft aber auch im Sinne des Wortes «aus der Region» des Elsasses und Deutschlands. Die «Grenze» wurde einst folgendermassen definiert: «Soweit ein Tierarzt mit seinem Einspänner zur Praxis fahren kann.» Die Region Basel als Dreiländereck bietet die unterschiedlichsten veterinärmedizinischen Arbeitsfelder: Nebst Grosstier- und Kleintierpraxis interessante Möglichkeiten in der Pharmaindustrie. Dies sowohl im Human- als auch im Veterinärbereich (zum Beispiel Forschung, präklinische Safety, Tierschutzbeauftragter, Entwicklung, Marketing). Verschiedene Labors liefern notwendige Entscheidungsdaten und die universitäre Forschung ist ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld. Grenztierärztliches und gesundheitsdienstliches Wissen und Können sind gefordert in der Zusammenarbeit mit den Nachbarn Frankreich und Deutschland resp. der EU und im internationalen Zusammenhang sowohl auf der Strasse, am Flughafen als auch auf dem Rhein. Einer der gesamtschweizerisch grössten Schlachthöfe steht in Basel. Die Kunden erwarten ein einwandfreies sicheres Produkt und im Umgang mit den Tieren die Einhaltung des Tierschutzgesetzes. In unserem geliebten Zolli sind die unterschiedlichsten Tierarten zu Hause und wollen artgerecht gepflegt und betreut werden. Wir freuen uns stets über einen internationalen Gedankenaustausch, nicht nur an Fachmes- sen. So organisierte die GST 2010 zusammen mit uns in Basel die Frühjahrstagung der FVE (Federation of Veterinariens of Europe). Durch die enge Forschungszusammenarbeit zwischen Universität und Industrie ist uns der Gedanke ONE HEALTH nichts Neues. Zusammen mit den anderen «blauen Berufen» und dem Gesundheitsdienst planen wir nun in dieser Richtung einen nächsten Schritt. Wir unterstützen eine Dissertation, die sich mit der Erstellung eines Hunde-Krebsregisters befasst. Es sollen human- und veterinärmedizinische Erfahrungen zusammengetragen und ausgewertet werden. Ein Pilotversuch in unserer Region, der gesamtschweizerisch Schule machen könnte. Tiermedizin quo vadis? Gedanken zur zunehmenden Feminisierung N. Kipfer, Gesellschaft Zürcher Tierärzte Die Tiermedizin hat sich in einen Frauenberuf gewandelt: 86 % der Studienanfänger sind weiblich. Ihre Zuwendung zur Veterinärmedizin geschieht bei den Mädchen früh. Sie wird vom Umgang mit Tieren in der Familie resp. in der Freizeit bestimmt. Mittlerweile habe sich auch konservativsten Hinterwäldner daran gewöhnt, dass veterinärmedizinische Leistungen von Frauen abgeboten werden. Die Frage ist also nicht «Ob», sondern «Wie». Um die jungen Frauen, die sich nach dem Staatsexamen mit Begeisterung in die Arbeit stürzen, müssen wir uns keine Sorgen machen. Und sicher, die als zweite oder dritte Fachkraft unter Arbeitsvertrag genommene Kollegin hat sich in kurzer Zeit bestens bewährt, das Patientengut ist gewachsen, der Laden läuft. Aber auch die biologische Uhr tickt: Eine junge Frau hat nach Studium, Fachausbildung und Einarbeitung nicht mehr allzu viel Zeit, wenn sie eine Familie gründen will. Statistisch gesehen hat jede zweite Nachwuchstierärztin ihre Karrierepläne geändert: Sie hört entweder ganz auf oder arbeitet Teilzeit. Die zielführende Schiene aus Kompetenz, Kommunikation und Kooperation hat Verwerfungen erhalten, die in dieser Form nicht vorgesehen waren. Der Teamchef steht Problemen gegenüber, die dringend nach Lösungen rufen. Die Kollegin kann nicht mehr im Notfalldienst eingesetzt werden und unter Woche kann sie nur zeitlich beschränkt eingesetzt werden. Möglicherweise steigt sie ganz aus dem Beruf aus. Die Klienten aber strömen immer noch unverändert häufig zur Praxis. Doch ein Tag hat nur 24 Stunden. Es ist zu befürchten, dass wegen der Teilzeitarbeit Wissen, Können und Erfahrung verloren gehen. Die hohe Fluktuation der Fachkräfte ist zudem dem Vertrauensverhältnis Arzt-Klient abträglich. Die Verfügbarkeit des Tierarztes rund um die Uhr und seine Fachkompetenz sind Markenzeichen einer hohen Professionalität. Die Situation wird sich in den nächsten fünf Jahren verschärfen. Es gilt, sich mit dem dargestellten Szenario auseinanderzusetzen. Der Verlag Hans Huber gratuliert zum 200-jährigen Jubiläum! www.verlag-hanshuber.com Haken zur Geburtshilfe beim Rind (20. Jahrhundert). Embryotom nach Thygesen (2. Hälfte 20. Jahrhundert). Medikamente aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Haarseil und Fontanell, einst gebraucht zur intensiven Gewebereizung. Medikamente aus der Zeit um 1950. Medikamente aus der Zeit um 1970. Fleischschaustempel des Grenztierarztes (um 1920), zur Kennzeichnung der Genusstauglichkeit von Importfleisch am Badischen Bahnhof in Basel. Rollgerät zum Kennzeichnen von tierischen Produkten (erste Hälfte 20. Jahrhundert). Spritze nach Pravaz (oben, Beginn 20. Jahrhundert). Metallinjektionsspritze (Mitte, 1. Hälfte 20. Jahrhundert). Recordspritze (unten, 2. Hälfte 20. Jahrhundert). Injektionsspritzen zur subcutanen, intramuskulären und intravenösen Injektion von Medikamenten, die grosse Errungenschaft der Veterinärmedizin im 20. Jahrhundert. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000424 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 91 Beiträge Fachsektionen Zukunftsträchtige Arbeits- und Praxismodelle C. Bähler, Schweizer TierärztInnen in Anstellung STA Der Wandel der Zeit und der Gesellschaft hat auch im Tierarztberuf Einzug genommen. TierärztINNENberuf wäre aufgrund des angestiegenen Frauenanteils im Studium auf rund 90 Prozent treffender. Nicht nur die Feminisierung, sondern auch die Ansprüche der jungen Männer an ein geregeltes Berufs- resp. Privatleben stellen den Tierarztberuf vor neue Herausforderungen. Während vor 20 Jahren der Ehemann als Tierarzt rund um die Uhr sowie nahezu jeden Tag im Jahr zu kranken Tieren gerufen wurde, sorgte sich die Ehefrau um die Kinder, das Heim und leistete einen grossen Beitrag zum Funktionieren der Praxis, indem sie Telefone entgegen nahm, Medikamente verwaltete sowie administrative Aufgaben erledigte. PartnerInnen von TierärztInnen der jüngeren Generation übernehmen diese wichtige und entscheidende Managerrolle in den meisten Fällen nicht, wobei auch die TierärztInnen selbst sich heutzutage geregeltere Arbeitszeiten und Notfalldienste wünschen. Für das persönliche Umfeld und insbesondere mit eigenen Kindern wird es zunehmend notwendig, dass TierärztInnen mit einem im Voraus geregelten Arbeitsplan und pünktlichen Feierabend rechnen können. Die STA engagiert sich in diversen Arbeitsgruppen und immer in Zu- sammenarbeit mit Vertretern von PraxisinhaberInnen sowie Fachsektionen, zukunftsträchtige Arbeits- und Praxismodelle mitzugestalten. Ein wichtiges Anliegen stellen zudem die ersten Praxisjahre nach dem Staatsexamen dar, in welchen eine solide Praxisausbildung sowie ein Nutzen für den Arbeitgeber gewährleistet werden soll. Die Vorhaben der STA zielen darauf ab, ausgebildete TierärztInnen im Beruf zu behalten und ein günstiges Arbeitsumfeld für Praxisinhaber und ihre angestellten TierärzteInnen zu schaffen, so dass den Tieren und ihren Besitzern auch noch in 20 Jahren genügend TierärztInnen zur Verfügung stehen. Austausch zwischen praktischen Tierärzten und Veterinärpathologen Schweizerische Vereinigung für Tierpathologie SVTP Die Schweizerische Vereinigung für Tierpathologie ist eine noch junge Vereinigung: sie wurde im Jahr 1987 von Prof. Hansruedi Luginbühl und Prof. Andreas Pospischil ins Leben gerufen, um die spezifische Ausbildung im Fachgebiet Veterinärpathologie zu fördern. In diesem Sinne wurde der nationale Spezialtierarzttitel (FVH Pathologie) ins Leben gerufen, den schweizweit bis heute 37 Tierärzte innehaben. Aktuell hat die SVTP 78 nationale und internationale Mitglieder aus Industrie, Verwaltung, privaten Laboratorien und Universitäten, davon sind 52 auch GST-Mitglieder. Zum jährlichen Programm der SVTP-Mitglieder gehört ein Schnittseminar mit Vorträgen nationaler und internationaler ReferentInnen, das alternierend in Zürich, Bern oder am Industriestandort Basel stattfindet. Diese Weiterbildung ermöglicht den regen Austausch zwischen Pathologen, die an der Universität, in privaten Labors oder in der Industrie tätig sind. Im Jahr 2012 wurde das 25-jährige Bestehen dieser Fachvereinigung gebührend in Bern, dem Standort der Gründung, gefeiert. Die Einführung der europaweiten Spezialistenausbildung und Prüfung im Fachgebiet Veterinärpathologie (European College of Veterinary Pathology, ECVP) ermöglichte eine gute Vernetzung zwischen Pathologen aus verschiedenen Europäischen Ländern. Damit verbunden war ein Rückgang der FVHAnträge und aktuell werden kaum mehr Anträge gestellt. Angehende PathologenInnen werden ermutigt, der Fachsektion früh beizutreten, um vom kleinen aber feinen Netzwerk der Veterinärpathologen in der Schweiz zu profitieren. Die Möglichkeit der alleinigen SVTP-Mitgliedschaft ist diesbezüglich ein Vorteil. Bereichernd für die Veterinärpathologen wirkt der Kontakt zu den Humanpathologen (Schweizerische Gesellschaft für Pathologie), wo jeweils auch ein SVTP-Vertreter ständigen Einsitz im Vorstand hat. Die SVTP als eine der nicht-klinischen kleinen Fachsektionen ist Teil der GST und eine Beibehaltung und Intensivierung dieser Verbindung ist förderlich für den wichtigen Austausch zwischen praktischen Tierärzten und Veterinärpathologen in den privaten Laboratorien oder an der VetsuisseFakultät. 92 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST – 10 Jahre SAVIR H.-P. Ottiger, Swiss Association of Veterinarians in Industry and Research SAVIR SAVIR – Swiss Association of Veterinarians in Industry and Research – ist ein berufliches Netzwerk, welches die Interessen von Tierärztinnen und Tierärzten in Wirtschaft, Industrie, Forschung und Ausbildung vertritt. Die vergleichsweise junge Geschichte der aufstrebenden Vereinigung, deren Mitglieder sich beruflich ausserhalb der klinischen Praxis bewegen, verdeutlicht eindrücklich den gesellschaftspolitischen Wandel in der Wahrnehmung von Gesundheitsfragen. Die Veterinärmedizin befasst sich heute nicht mehr nur mit der Erforschung, Verhütung und Behandlung von Krankheiten der Tiere, sondern auch mit den unterschiedlichsten Aspekten zum Schutz der Gesundheit des Menschen. Die breit gefächerte wissenschaftliche Ausbildung und die Kompetenzen, in übergeordneten Zusammenhän- gen zu denken, befähigt in hohem Mass, konstruktiv an die Herausforderungen bei der Gesundheit von Tier, Mensch und Umwelt heranzugehen. Fünf bis sechs Prozent der Tierärztinnen und Tierärzte sind heute in der pharmazeutischen Industrie, in Arzneimittelvertriebsfirmen, der Tierzubehör-, Futtermittel-, Fleischwaren- oder der Lebensmittelindustrie beschäftigt. Besonders dem interessierten Nachwuchs soll aufgezeigt werden, welche riesigen Chancen dieses breite Spektrum an möglichen Aufgaben bietet. Für Studentinnen und Studenten der Veterinärmedizin ist es wichtig, die vielen beruflichen Optionen schon frühzeitig in der Laufbahnplanung zu entdecken. SAVIR ermöglicht interessierten Veterinär-Studierenden dank dem speziellen EMS (Extra Mural Studies)-Projekt auf europä- ischer Ebene und mit finanzieller Unterstützung Einblick in die Industrie zu nehmen. SAVIR trägt aktiv zur Förderung und Entwicklung des globalen «One Health»-Konzeptes bei und bietet eine Plattform für all jene Kolleginnen und Kollegen, die sich in Bildung, Forschung, Wirtschaft und Politik mit dem alten, aber gleichzeitig hochaktuellen Thema «Gesundheit» auseinandersetzen. SAVIR-Mitglieder stellen ihr Wissen an exponierter Stelle zur Verfügung und unterstützen auch zukünftig die weiteren Entwicklungen in ihren Fachgebieten. SAVIR ist umfassend in das Europäische Netzwerk der Federation of European Veterinarians FVE und European Veterinarians in Education, Research and Industry EVERI integriert und somit bestens gerüstet, die nächsten 200 Jahre Geschichte der GST mitzuschreiben. Ziel: Unbedenkliche Fleisch- und Milcherzeugnisse A. Brändli, Vorstand der Schweizerischen Vereinigung für Wiederkäuergesundheit SVW/ASSR Die Schweizerische Vereinigung für Wiederkäuer- (und Neuweltkameliden-) Gesundheit SVW/ASSR ist die zweitgrösste Fachsektion der GST und engagiert sich vor allem in der Nutztiermedizin. Sie wurde anno 1972 gegründet – damals als «Schweizerische Vereinigung für Zuchthygiene und Besamung» – und zählt heute rund 480 Mitglieder, mehrheitlich Praktiker. Der Frauenanteil beträgt 23 Prozent. Wo sich früher die ausschliesslich männlichen SVW-Mitglieder meist mit Einzeltierbehandlungen von Kühen auf Kleinstbetrieben ihr Geld verdienten, sind es heute mehr und mehr auch Frauen, die sich in Gruppenpraxen interdisziplinär und in zunehmendem Masse der Bestandesbetreuung auf grösseren Betrieben widmen. Der heutige Jung-Landwirt und gewiefte Züchter ist sehr selbst- und kostenbewusst, was den heutigen Hoftierarzt zwingt, sich auf dem Markt zu bewähren. Was verkaufen wir: Wissen oder Ware? Zusammen mit den Produzenten ist es unser Ziel, nur unbedenkliche Fleisch- und Milcherzeugnisse auf den Markt zu bringen. Dies verlangt breitgefächerte Spezialkenntnisse. Unsere in naher Zukunft grösste Herausforderung wird wohl sein, die Praxisstrukturen und den Lehrplan der VetsuisseFakultät den neuen Erkenntnissen der Veterinärmedizin und Gegebenheiten in der Landwirtschaft sowie den stets wachsenden Wünschen der kritischen Konsumenten anzupas- sen. Mit Good Veterinary Practice bis in die entlegensten Talschaften unsere Pflicht gegenüber Tier (Tierschutz) und Halter (Kostenfrage) zu erbringen, ist eine Herausforderung von umfassender Bedeutung für alle Teamplayer! Der Tierhalter wird mehr und mehr gezwungen, für professionelle Beratung bei Herdenproblemen auf dem Betrieb auch ohne sofort ersichtlichen Nutzen etwas zu erbringen, so wie auch die Konsumenten für Qualität und Sicherheit etwas mehr zu zahlen bereit sein müssen. Und bei alle dem sollte das Tier und dessen Wohlbefinden nicht ganz vergessen gehen!? Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 93 Gut besuchte Seminare über Schweinemedizin X. Sidler, Schweizerische Vereinigung für Schweinemedizin SVSM Die Schweizerische Vereinigung für Schweinemedizin wurde 1970 in Lenzburg gegründet, mit dem Ziel «Kenntnisse von Krankheiten und deren Prophylaxe, der Hygiene, Haltung, Fütterung und Zucht der Schweine als besonderes Wissensund Arbeitsgebiet des Tierarztes» zu fördern. Seit der Gründung der SVSM war die Organisation von Fortbildungsveranstaltungen eines der Hauptanliegen der Fachsektion. Im September 1983 erschien das 1. Fortbildungsbulletin mit zwölf kurz zusammengefassten wissenschaftlichen Publikationen zu wichtigen, praxisnahen Themen. Bis ins Jahr 2006 zeichneten Hansjörg Häni, Fritz Wunderli und Titus Sydler für insgesamt 58 Ausgaben mit über 1000 wissenschaftlichen Artikeln verantwortlich. Ab 2006 wird die Literaturrecherche nun von Frau Riccarda Ursprung in einem 20-Prozent-Pensum, das von der SVSM und vom Schweizerischen Schweinege- sundheitsdienst (SGD) getragen wird, ausgeführt. Die Verteilung an die Mitglieder erfolgt monatlich über Newsletter. Allen ganz herzlichen Dank für die riesige Arbeit! In der heutigen Fortbildungslandschaft sind die jährlich stattfindenden, mehrtägigen Seminare der SVSM nicht mehr wegzudenken. Das Seminar 2012 ist das 15. Seminar in dieser Reihe und steht unter dem Thema «Antibiotikum senken, aber wie?». Die Seminare waren jeweils mit 60 – 174 Teilnehmern immer gut bis sehr gut besucht, wohlgemerkt bei einem Mitgliederbestand von 300! Ein guter Mix aus Wissenschaft, schönen Tagungshotels und gutem Essen sind wichtige Pfeiler für ein erfolgreiches Seminar. Legendär ist sicher das Jubiläumsseminar in Budapest zum Thema Fütterung der Muttersau. Der Gewinn, den die Seminare und andere Fortbildungsveranstaltungen abgeworfen haben, wurde vor einigen Jahren in die Er- stellung von zwei interaktiven Lern CD's (Untersuchungsgang und Erkrankungen beim Schwein und Pathologie der Schweinekrankheiten) investiert. Zurzeit werden diese beiden CD's aktualisiert und in ein E-Learning Programm eingebaut. Seit 1996 wird auch der Fachtierarzt FVH für Schweinemedizin verliehen, bis heute zählt die SVSM 23 Titelträger. Seit der Gründung der SVSM hat sich die tierärztliche Haupttätigkeit weg von der Behandlung hin zu Krankheitsprophylaxe durch Herdenbetreuung verschoben. Schon heute und in Zukunft sicher noch vermehrt stehen Fragen des Tierwohls – man denke an die Ferkelkastration unter Schmerzausschaltung –, die Senkung des Antibiotikumverbrauchs sowie das Schwein als latenter Träger von Zoonose-Erregern und weitere Aspekte der Lebensmittelsicherheit im Zentrum der tierärztlichen Tätigkeit. 94 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Pferdemedizin quo vadis? D. Meister, Schweizerische Vereinigung für Pferdemedizin SVPM Die Pferdemedizin ist wie die anderen Disziplinen der Medizin nach der Jahrtausendwende in das Internetzeitalter gerutscht. In einer Zeit, in welcher die diagnostischen Möglichkeiten noch nie so gross waren und das Wissen der Tierärzte noch nie so umfangreich war, setzt seitens der Pferdebesitzer eine in Ansätzen schon immer vorhandene immer massivere Skepsis gegenüber eben dieser Medizin ein. Bevor eines kranken Pferdes wegen ein Tierarzt gerufen wird, waren mindestens schon ein Huftherapeut, eine Einrenkerin und sowohl ein Osteopath wie auch eine Chiropraktikerin sowie ein Dentist an diesem Pferd. Je wilder die Diagnosen dieser Paramediziner sind, desto eher werden sie geglaubt. Genauso korreliert aber auch die Fähigkeit eines Pferdetier- arztes mit der Entfernung von der er geholt wird. Es gilt: von je weiter, je besser. Aber nachts um 22.00 Uhr wird der örtliche Tierarzt dann gerne geholt, weil er eben da ist. Der Satz «Ich bin ja auch schon ein halber Tierarzt» ist ein geflügeltes Wort bei Besitzern geworden. Mir fällt es als Tierarzt nicht ein, zu behaupten ich sei Sekretär, nur weil ich einen Brief in Word schreiben kann. Der Pferdetierarzt muss sich heutzutage eben auch verkaufen. Es führt kein Weg an Kommunikation, Marketing und Internetpräsenz vorbei. Oben genannte Laien brechen in die Urmärkte der Pferdemediziner ein. Seitens des Gesetzgebers ist leider wenig Hilfe zu erwarten. Als mittlerweile grosses Problem entpuppt sich auch der Tierschutz. Speziell die aus der Humanmedizin bekannte «Verdickung der Gesellschaft» greift auch auf unsere Pferde über. Weniger tun und mehr füttern führt bei den Pferden zu analogen Problemen wie beim Menschen. Hier werden von uns Tierärzten ein standhaftes Auftreten sowie auch Information von Pferdebesitzern gefordert. All diese neuen Herausforderungen führen auch zu einem veränderten Berufsbild. Für diese Aufgaben müssen dem Tierarzt die entsprechenden Fertigkeiten mitgegeben werden. Reines Wissen um die Pferdemedizin genügt keinesfalls mehr. Viele sogenannte «soft skills» werden genauso benötigt. Das neue Jahrtausend hat mit gewaltigen Herausforderungen begonnen. Diese werden zweifellos in einer geradezu bedenklichen Geschwindigkeit zunehmen. Qualität hat Farbe D. Burki, Schweizerische Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz STVT Anlässlich eines 3-Tage-Workshops «Das neue Gesicht der STVT» haben sich 20 Kolleginnen und Kollegen, im Beisein der Professoren Dr. Ewald Isenbügel, Dr. Peter Rüsch und Dr. Josef Troxler über ein neues Leitbild der STVT und das Thema Tierarzt und Tierschutz Gedanken gemacht. Die vielfältigen Facetten des Begriffs Tierschutz in der täglichen Arbeit bei Nutztieren, Heimtieren und Pferden sowie im Veterinärdienst und die Erwartungen der Öffentlichkeit und der Tierbesitzer bei Tierschutzfragen an die Tierärzteschaft wurden aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Die Bedeutung des Tierschutzbegriffs bei der Berufswahl Tierarzt ist unbestritten sehr hoch. Gedanken zum Vollzug, Leitbild, Öffentlichkeitsarbeit, Erwartungen von Partner-Organisationen wie Schwei- zer Tierschutz und KAGfreiland, Erwartungen der Landwirtschaft, Mensch-Tierbeziehung, Tierschutz im tierärztlichen Alltag, Bildung, Lobbying waren die wichtigsten Seminartitel. Die Bilanz beinhaltet vor allem: Tierschutz ist Teil und oft Voraussetzung der tierärztlichen Arbeit, ist Teil von Veterinary Public Health (VPH), ist eine Güterabwägung von der Sache zum Mitgeschöpf, von Ökonomie und Ökologie. Die STVT sucht die Zusammenarbeit mit anderen Fachsektionen und weiteren Institutionen und sie unterstützt den öffentlichen Veterinärdienst. Als Beispiel des Einsatzes der STVT möge die aktuelle Unterschriftensammlung unter Tierärzten «Qualität hat Farbe» gelten: Es geht darum, dass wir Tierärzte gegenüber unseren Kunden eine Meinung vertreten beim Thema Kälberhaltung und Tierschutz: Wir sollten beim Kauf von Kalbfleisch auf die rötliche Farbe achten, die uns gewährleistet, dass das Kalb mit genügend Eisen und mit rohfaserreichem Futter gefüttert wurde. Wir unterstützen die Forderung nach restriktivem Antibiotikaeinsatz in der Tiermast, wir unterstützen die Forderung der Deklaration der Fleischherkunft auch in Gastrobetrieben bezüglich Haltung und Herkunft der Tiere und die Bestrebungen gegen den Import von Fleisch aus Haltungen, die der Schweizerischen Tierschutzgesetzgebung widersprechen. Wir sind überzeugt, dass diese Aktion bei unseren Kunden, den Konsumentenorganisationen aber auch bei Metzgerschaft und Gastrobetrieben ein deutliches Signal zugunsten des praxisorientierten Tierschutzes setzt. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 95 Weniger ist mehr ... oder der Mut zur Lücke! R. Nigg Kaegi, Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin SVK Wie hat sich doch unser Berufsbild in den letzten 200 Jahren geändert! Der rund um die Uhr erreichbare Vehdokter vom Land ist der teilzeitarbeitenden, urbanen Kleintierärztin gewichen, die in einem Team arbeitet und sich in einem Notfallring in die Dienste teilt. Umso erstaunlicher sind Klagen, die man immer mal wieder sogar aus eigenen Reihen hört: unser Beruf sei anstrengend, da verbunden mit Stress, hohen Anforderungen, tiefer Entlöhnung und unregelmässigen Arbeitszeiten. Sind sie denn wirklich berechtigt? Heute sind gut 90 Prozent der frisch diplomierten Studienabgänger Frauen. Die meisten werden irgendwann Kinder haben. Muss dies wirklich ein Problem sein? Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende, die Entwicklung unseres Berufes geht doch in eine ganz positive Richtung! Konzentriert Euch auf eine gute Fortund Weiterbildung, die Euch Freude macht. In welchem Beruf gibt es so viele Nischen, die man füllen kann? Vertieft Euer Wissen in einem kleinen Bereich, anstatt das Unmögliche zu versuchen, sich in allen Tierarten und Disziplinen zu verzetteln. Auch wir Tierärzte sind, trotz zahlreicher Kenntnisse über die einzelnen Tierarten, nicht in der Lage, die eierlegende Wollmilchsau zu sein. Vertieftes Wissen bringt den Vorteil, langfristig zu bestehen, die (Teilzeit-) Stelle zu finden, die Freude macht und dadurch die Möglichkeit zu haben, Beruf, Familie und Freizeit unter einen Hut zu bekommen und das mit deutlich weniger Arbeitsstunden als früher. Wir haben das Glück, in einem Land zu leben, wo die finanziellen Möglichkeiten für eine Veterinärmedizin auf hohem Niveau gegeben sind. Die Haus- und Heimtierbesitzer haben eine hohe emotionale Bindung zu ihren Schützlingen, sind aus den Medien gut informiert und wünschen auch eine dementsprechend professionelle umfassende medizinische Versorgung rund um die Uhr. Das sind doch gute Voraussetzungen. Klar, manchmal kommt jeder an seine Grenzen. Aber dies auszuhalten, bereitet ja häufig auch Zufriedenheit. Als Tierärztin mit eigener Kleintierpraxis, junge Mutter, Ehe- und Hausfrau, kenne ich dieses Gefühl. Neulich an einem Samstagabend, nach zehn Uhr, klingelte mein Handy: Eine Katze mit Geburtsschwierigkeiten seit gut 24 Stunden (mit komplizierter Beckenfraktur vor einem Jahr)! Kurz zuvor habe ich mir noch sehnlichst gewünscht: nur bitte keinen Notfall mehr, nach dieser anstrengenden Woche. Bei Eintritt war die Herzfrequenz der drei Welpen bereits sehr tief und die Kätzin am Ende ihrer Kräfte. Ein Kaiserschnitt war die einzige Hoffnung auf Rettung. Zur Unterstützung bestellte ich zwei Assistentinnen aus ihrem freien Abend in die Praxis. Zweieinhalb Stunden später haben wir eine zufriedene, wache Katzenmama mit ihren drei gut säugenden Welpen wieder der Besitzerin anvertraut, die während der ganzen Zeit dabei war. Sie war unendlich dankbar, dass wir alle für sie und ihre Katzen da waren. Bei der Heimfahrt empfand ich einfach nur tiefes Glück und Zufriedenheit; nichts hätte es gegeben, dass mir in diesem Moment mehr Freude gemacht hätte, als diese Notoperation und unser Beruf! Ich wünsche Euch auch in Zukunft viele solche Augenblicke. 96 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Gesteigerte Anforderungen der Lebensmittelsicherheit R. Hoop, Schweizerische Vereinigung für Geflügelkrankheiten SVG Standortbestimmung: War bis zur Jahrtausendwende die veterinärmedizinische Versorgung des Wirtschaftsgeflügels in der Schweiz wesentlich durch zwei Labore an den beiden Standorten der Vetsuisse Fakultät sichergestellt, so etablieren sich je länger je mehr Spezialisten der Veterinärmedizin in der Praxis. Gesteigerte Anforderungen der Lebensmittelsicherheit waren wichtige Wegbereiter dieser Entwicklung, die zur Schaffung neuer Berufsfelder führten. Dieses Konzept umfasst heute neben den amtlichen SchlachthofTierärzten auch vorgelagerte Stufen wie Leiterinnen von Gesundheitsdiensten von Mastorganisationen, Spezialisten als praktizierende Tierärzte und – in diversen Bereichen – auch die Amtstierärzte. Dieser Trend wird sich in Eiproduktion und Geflügelmast fortsetzen, denen weiterhin Entwicklungspotential vorausgesagt wird. Die Fachsektion hat diese Entwicklungen zusammen mit dem nationalen Referenzzentrum für Geflügel- und Kaninchenkrankheiten durch entsprechende Weiterbildungsangebote begleitet und gefördert. Lösungsansätze: Einige Probleme konnten in den letzten 20 Jahren erfolgreich angegangen werden, wie die Salmonellen – insbesondere Salmonella Enteritidis in der Eiproduktion – und die Erhaltung des hohen Standards der Tiergesundheit in alternativen Haltungssystemen (Stichwort: Freilandhaltung und Vogelgrippe). Bei einigen neueren Problemen erweist sich die Lösung oft als schwierig bis mühsam. Stichworte sind Medikamentenversorgung, Antibiotikaresistenzen und Lebensmittelvergifter wie Campylobacter und multiresistente Bakterien, die allesamt, obwohl sie nicht immer direkt ins Metier des praktizierenden Kollegen gehören, in den nächsten zwei Jahrzehnten verbessert werden sollen. Auch das Dilemma «Tiergerechte, nachhaltige versus ökonomische Produktion» wird sich auch in der Schweiz zuspitzen und den Nutzen der veterinärmedizinischen Versorgung des Wirtschaftsgeflügels neuen harten Prüfungen unterziehen. Hier gilt es, das Know-how durch permanente Weiter- und Fortbildung auf aktuellem und wissenschaftlich hochstehendem Niveau zu halten, um konkurrenzfähig zu bleiben. Zukunft mit Komplementärmedizin, auch in der Veterinärmedizin A. Schmidt, Schweizerische Tierärztliche Vereinigung für Komplementär- und Alternativmedizin camvet.ch Die Fachsektion entstand aus der Arbeitsgruppe für Veterinär-Akupunktur und Homöopathie, die ab 1983 regelmässig Treffen organisierte. Damals wurde eine Generation ins Berufsleben entlassen, die sich nicht einfach damit begnügen wollte, in vorgegebenen Bahnen Althergebrachtes weiterzuführen, sondern es war Wille und Pioniergeist vorhanden, neue Wege zu erproben. Mit den «Berner Seminaren» 1987 – 1989 wurde das Wissen vom Menschen auf den Bereich der Tiermedizin übertragen und praktisch erprobt. Die Schweizerische Tierärztliche Vereinigung für Akupunktur und Homöopathie konnte sich 1993 als GST-Fachsektion etablieren. Im gleichen Jahr erschien im Schweizer Archiv für Tierheilkunde der Artikel «Homöopathie: ein Fachgebiet für den Tierarzt», der damals noch heftigen Widerspruch auslöste. Man fürchtete, die wissenschaftliche Medizin würde beschädigt, indem sich akademisch ausgebildete Veterinäre mit alternativen Heilverfahren beschäftigten. Umgekehrt wurde die neue Fachsektion aber dazu verpflichtet, die Weiter- und Fortbildung zu regeln und das Fachgebiet zu professionalisieren. Die Volksabstimmung «Zukunft mit Komplementärmedizin» vom 17. Mai 2009 hat deutlich gemacht, dass die GST damals gut beraten war. Im Medizinalberufegesetz (Art. 10i) wurde kürzlich festgeschrieben, dass Studienabgänger künftig angemessene Grundkenntnisse der Komplementärmedizin vorzuweisen haben. Zunehmend gehen Tierarztpraxen dazu über, Tierheilpraktiker zu engagieren. Bildungspolitisch wird zudem die Berufsanerkennung verschiedener nichtakademischer Tierberufe vorbereitet. Entscheidend ist, dass die Tierärzteschaft sich dafür engagiert, bei der Definition mitzuwirken. An der Generalversammlung 2011 wurde die Phytotherapie neu in die Fachsektion integriert, die zugleich den Namen zu camvet.ch änderte. Der relativ kleinen GST-Sektion gehen in nächster Zeit die Themen also nicht aus. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 97 Eine Vorlesung aus dem Jahr 1820 I. Jost, Schweizerische Vereinigung für Geschichte der Veterinärmedizin SVGVM Zu Beginn des letzten Jahres bewarb ich mich für eine Dissertation in der Geschichte der Veterinärmedizin und erhielt dadurch eine Kopie der Nachschrift des Studenten J. J. Rychner zur Vorlesung «Allgemeine Pathologie der Hausthiere» von Prof. Matthias Anker aus dem Jahr 1820 in Bern. Die erste Herausforderung zum Verständnis des Inhalts dieses Manuskriptes bestand darin, die handschriftliche Kurrentschrift in die lateinische Schrift zu transkribieren. Ein grosser Vorteil dabei war, dass Rychner ein sehr gewissenhafter und sorgfältiger Schreiber war. Sobald ich seine individuelle Handschrift kannte, wurden die meisten Textpassagen recht gut lesbar. Dagegen stellten sich die damals sehr variable Orthographie, Satzzeichensetzung sowie diverse Abkürzungen und Sonderzeichen, die vom Autor verwendet wurden, immer wieder als Hürde heraus. Während der intensiven Bearbeitung des Textes fiel mir die detaillierte Abhandlung der verschiedenen Themenbereiche auf, die grösstenteils durchaus den heutigen Ansichten entsprechen. So wird der Beruf des Tierarztes beschrieben als «den Thier Cörper gesund zu erhalten, und im Falle wenn er krank wird, ihn womöglich wieder zurecht zu bringen» und die Pathologie ist definiert als «Die Pathologie ist die Lehre vom Abnormen, oder krankhaften Zustande des Thier-Cörpers». Dass Anker zu Beginn oft nur allgemein vom «gestörten Verhältnis» bzw. «Ungleichgewicht der Grundoder Lebenskräfte» als Auslöser von krankhaften Zuständen spricht, relativiert sich bereits einige Kapitel später wieder, als er sich ausführlich der Einteilung der Krankheiten nach verschiedenen Kriterien wie Ursachen, Prädispositionen, betroffene Altersgruppen, Tiergattungen etc. widmet. Auch Titel späterer Kapitel wie z. B. «Verdickung des Blutes» oder «Krankhafter Zustand der Tränenfeuchtigkeit» lassen erahnen, dass Anker über sehr detaillierte Kenntnisse verschiedenster Krankheiten, deren Ätiologien, Prädisposition und Symptome verfügte und dieses Wissen in seinen Vorlesungen an die zukünftigen Tierarztgenerationen weiter gab. Kennen wir unsere Haustiere? R. Herrmann, Schweizerische Tierärztliche Vereinigung für Verhaltensmedizin STVV Wir alle kennen unsere Haustiere und wissen, wie sie sich fühlen und was ihnen gut tut! Kennen wir sie wirklich? 1992 schlossen sich einige an Ethologie interessierte Tierärztinnen und Tierärzte zu einer Fachsektion zusammen, in der Überzeugung, dass seriöses wissenschaftliches Wissen auf diesem Gebiet von klinischer Relevanz für die Veterinärmedizin ist. Sie sollten Recht behalten, hat sich doch in der Zwischenzeit das Fachgebiet der Verhaltensmedizin etabliert und ist in vielen Ländern an den universitären Lehr- und Forschungsanstalten vertreten. Dafür dass die Schweiz diesbezüglich nicht reines Entwicklungsland ist, sorgt die STVV, indem sie einen Weiterbildungslehrgang für Tierärztinnen und Tierärzte organisiert. Die Wissensvermittlung ist das Haupttätigkeitsgebiet der STVV. Sie sucht die Zusammenarbeit mit anderen Fach- sektionen, um die ethologischen und verhaltensmedizinischen Kenntnisse in die allgemeine Praxis einfliessen zu lassen und auch die Studierenden profitieren von diesem wichtigen Wissen. In Zukunft sollen verhaltensmedizinische Fragestellungen auch vermehrt in der Forschung Eingang finden. Wissen und Netzwerk sind durch die STVV vorhanden. 98 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Die Exoten I. Zulauf, Schweizerische Vereinigung für Wild-, Zoo- und Heimtiermedizin SVWZH Unsere Fachsektion mit 114 Mitgliedern ist breit durchmischt – von der 24-jährigen Studentin, die erste Erfahrungen in der Exotenmedizin sammelt, bis zum 63-jährigen Routinier, den keine noch so knifflige Situation aus der Ruhe bringen kann. Fachpersonen der Ernährung oder Pathologie sind hier genauso vertreten wie Tierärztinnen und Tierärzte aus Privatpraxen, Kliniken, Tierparks und Zoos. Dies widerspiegelt die Anforderungen an den heutigen Exoten- oder Zootierspezialisten. Genauso vielfältig sind auch die Themen der in den letzten Jahren durch die SVWZH organisierten halb- bis ganztägigen Weiterbildungen: Not- fälle, Zahnheilkunde bei Kaninchen und Nagern, Neurologie, Atemwegserkrankungen, Pathologie und Dermatologie. An diesen Weiterbildungen nehmen nicht nur die Aktivmitglieder teil, sondern auch Studenten sowie interessierte Tierärzte anderer Bereiche. Neben der Weiterbildung unterstützt die SVWZH Forschungsprojekte im Bereich der Zoo-, Wildund Heimtiermedizin mit 6'000 CHF pro Jahr. Dadurch, dass diese Projekte jeweils an der jährlichen Generalversammlung vorgestellt werden, lernen auch die erfahrenen Kollegen etwas Neues dazu. Die Generalversammlung ist auch immer eine gute Möglichkeit, andere Institutionen kennenzulernen und sich mit Kollegen auszutauschen. Der Trend zu zunehmender Spezialisierung macht auch vor unserem Feld nicht halt. Neben der schon länger bestehenden Möglichkeit zur Erlangung eines europäisch anerkannten Fachtitels in Vogelmedizin wurden kürzlich auch Colleges für Reptilien, Kleinsäuger, Wildtiere und Zootiere ins Leben gerufen: European College of Zoological Medicine ECZM. Kenntnisse und Qualitätsmanagement in der Labordiagnostik sichern R. Hofmann-Lehmann, Schweizerische Vereinigung der Veterinär-Labordiagnostiker SVVLD Die Schweizerische Vereinigung der Veterinär-Labordiagnostiker hat sich als Fachsektion der GST seit ihrer Gründung im Jahr 1979 die Förderung der Kenntnisse und Qualitätssicherung der Labordiagnostik zum Ziel gemacht. Sie ist disziplinenübergreifend und umfasst Mitglieder aus den Bereichen Bakteriologie, Virologie, Parasitologie, Pathologie sowie klinischer Chemie und Hämatologie aus der Vetsuisse-Fakultät, aus Privatlabors, Kliniken, Forschung und Industrie. Mitglieder können Tierärztinnen und Tierärzte sowie in Labordiagnostik ausgewiesene Fachleute werden. Die SVVLD setzt sich für die Wahrung der Interessen ihrer Mitglieder gegenüber Behörden und Verbänden ein. Die Vereinigung hat heute über 140 Mitglieder, denen im Rahmen von jährlichen Veranstal- tungen Weiterbildungsmöglichkeiten geboten werden, die rege besucht sind und allen Interessierten offen stehen. Die SVVLD verleiht zwei Fachtierarzttitel, welche im Rahmen einer strukturierten Weiterbildung erworben werden können: FVH in Labor- und Grundlagenmedizin sowie FVH in veterinärmedizinischmikrobiologischer Analytik. Diese Titel sind aus Sicht der SVVLD Voraussetzung für die Leitung von akkreditierten Labors im Bereich Forschung und Diagnostik. Im Rahmen der Ausbildung sind umfassende Kenntnisse auf den Gebieten Laborsicherheit, Probenentnahme und Präanalytik, Labororganisation und -management, Qualitätssicherung, Informatik, Evaluation von Labormethoden, Beurteilung und Interpretation von Laborresultaten sowie Meldepflicht/Meldewesen zu erwerben. Der Titel setzt insgesamt 150 Arbeitswochen in von der SVVLD anerkannten Labors, den Erwerb von 20 Bildungspunkten sowie ein Doktorat voraus und wird nach Bestehen der abschliessenden Prüfung verliehen. Die Träger des Titels haben sich laufend weiterzubilden und dies durch Bildungspunkte zu belegen. Die SVVLD ermuntert Interessierte, sich zur Jahrestagung anzumelden und Mitglied zu werden. Details finden sich auf der Homepage der SVVLD (www.svvld.ch). Platinbrenner nach Paquelin (Ende 19. Jahrhundert), zum Brennern von oberflächlichen Hautläsionen von Kleintieren. Mit Benzin betrieben. Autokauter nach Déchery (19./20. Jahrhundert), zum Brennen von Sehnen und Gelenken von Pferden und Rindern. Mit Äther betrieben. Gerät zur Euterinsufflation nach Schmidt-Kolding (20. Jahrhundert), für die Behandlung der Hypocalcaemie. Uteruskatheter (Mitte 20. Jahrhundert) zur Injektion von Salben und Lösungen beim Rind. Instrumentensatz (nach 1960) mit Otoskop, Laryngoskop und Ophthalmoskop. Trepantionsbesteck (um 1920), zur Eröffnung der Nasennebenhöhlen des Pferdes. Zahnbohrmaschine (1962) für Kleintiere, aus der Humanzahnheilkunde. Kluppen zur Vorbereitung des Coupierens der Hundeohren (1. Hälfte 20. Jahrhundert). Nach dem Tierschutzgesetz von 1978 in der Schweiz verboten. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000425 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 103 Beiträge Ämter und Organisationen Gleiche Behandlungstechniken für Mensch und Tier J. Auer, Arbeitsgemeinschaft Osteosynthese, Veterinärabteilung AOVET Die AOVET gratuliert der GST zu ihrem 200-jährigen Geburtstag. Die AOVET mit Sitz am Tierspital Zürich und einem Zweitsitz am AO Zentrum in Davos befasst sich grundsätzlich mit der Behandlung von Gebrechen und Leiden des Bewegungsapparates und im Speziellen mit der Frakturbehandlung bei Klein- und Grosstieren. Ihre Mitglieder stammen vor allem aus Europa und den USA sowie in letzter Zeit vermehrt aus Lateinamerika und Asien. Die AOVET wurde 1969 in Waldenburg BL von einigen interessierten Tierärzten gegründet. Massgeblich daran beteiligt war auch Fritz Straumann, der Besitzer des gleichnamigen Instituts in Waldenburg, wo hochwertige Instrumentarien und Implantate für die chirurgische Behandlung von Frakturen beim Menschen hergestellt wurden. Seine grosse Zuneigung zu Tieren hatte ihn dazu bewegt, den interessierten Tierärzten die Möglichkeit zu geben, ihren Patienten die gleichen Behandlungstechniken wie beim Menschen zukommen zu lassen. Björn von Salis, ein Grosstierarzt aus Basel sowie die mit ihm befreundeten Kleintierärzte Ferenc und Gerlinde Kasa aus Lörrach, unterstützt von Frau Ortrun Pohler, einer Metallurgin des Instituts Straumann und einigen Humanchirurgen, hoben das neugeborene Kind aus der Taufe. Innerhalb kurzer Zeit hatte die AOVET Mitglieder in allen Landesteilen und weit über die Grenzen in ganz Europa und Nord Amerika. Durch den dauernden nahen Kontakt mit den führenden Humanchirurgen der AO wurden die Behandlungstechniken verfeinert und den heutigen Bedürfnissen angepasst. Die AOVET hat weiterhin dazu beigetragen, dass gewisse für sie entwickelte Implantate bei den Humanchirurgen auf reges Interesse stiessen und heute als Standardimplantate angepriesen werden. Als Beispiel sei die 35 mm Kortexschraube erwähnt, welche ursprünglich als «Hundeschraube» entwickelt wurde. Die AOVET hofft, dass die gute Zusammenarbeit mit der GST auch in den nächsten 200 Jahren fortgeführt werden kann. Zentrale Rolle der Tierärzteschaft für die öffentliche Gesundheit P. Strupler, Direktor, Bundesamt für Gesundheit BAG Oberstes Ziel aller Aktivitäten und Bemühungen des Bundesamts für Gesundheit ist es, den bestmöglichen Gesundheitszustand der Bevölkerung zu erreichen. Es schafft dafür die entsprechenden Rahmenbedingungen. Um dieses Ziel zu erreichen ist das BAG auf die konstruktive Zusammenarbeit mit den beteiligten Partnern angewiesen, so insbesondere auch auf die Tierärzteschaft, die an der Schnittstelle zwischen Mensch und Tier eine zentrale Position zum Schutz der öffentlichen Gesundheit einnimmt. Eine wichtige Aufgabe der Tierärzteschaft ist es, für die Gesundheit der Tierbestände zu sorgen – unter anderem mit dem fachgerechten Einsatz von Tierarzneimitteln bei Haustieren und insbesondere bei Nutztieren. Tierärzte und Tierärztinnen nehmen dadurch eine Schlüsselfunktion zur Verhinderung von unerwünschten Arzneimittelrückständen in Lebensmitteln tierischer Herkunft ein und tragen damit einem Hauptanliegen des BAG Rechnung: dem Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten vor gesundheitsschädigenden Lebensmitteln. Krankheitserreger und antibiotikaresistente Keime können durch den engen Kontakt zwischen Mensch und Tier die Artenbarriere leichter überwinden, wodurch sie zu einem ernstzunehmenden Problem für die öffentliche Gesundheit werden. Auch hier nehmen Tierärzte eine wichtige Rolle ein, sei es in der Praxis oder in der Forschung. Im Falle von Pandemien wie SARS oder Vogelgrippe sowie bei der Entwicklung einer erfolgsversprechenden Strategie gegen Antibiotikaresisten- zen ist ein gemeinsames Engagement der Veterinär- und Humanmedizin unerlässlich. Die wachsende Bevölkerungszahl und die damit steigende Nachfrage nach tierischen Produkten haben eine intensivierte Tierhaltung zur Folge, in welcher diese Aspekte zusätzlich an Relevanz gewinnen. Indem sich die Tierärzteschaft hierbei ihrer Verantwortung für die öffentliche Gesundheit bewusst ist und die damit einhergehenden Aufgaben übernimmt, kann sie massgeblich dazu beitragen, der Bevölkerung auch in Zukunft ein Leben bei guter Gesundheit zu ermöglichen. 104 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Vielfalt der Selbsthilfe R. Miserez, Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer BGK Der Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer ist eine Selbsthilfeorganisation, welcher rund 5'600 Halter von Kleinwiederkäuern angeschlossen sind. Mit der Unterstützung des BGK erreichen die Mitglieder bezüglich Tiergesundheit ein hohes Betriebsniveau, das die Herstellung einwandfreier Lebensmittel ermöglicht. Als Kompetenzzentrum steht der BGK seinen Mitgliedern sowie Tierärzten und anderen Fachpersonen für Auskünfte zur Verfügung. Die fünf Sektionen Ziegen, Schafe, Milchschafe, Hirsche und Neuweltkameliden beschäftigen sich mit den spezifischen Anliegen der entsprechenden Tier- oder Produk- tionsarten. Die Beratung umfasst die Bereiche Gesundheit, Fütterung und Haltung sowie die Hilfestellung bei Herdenproblemen in Zusammenarbeit mit dem Bestandestierarzt. Zur Zeit laufen folgende Gesundheitsprogramme: – Die Parasiten-Überwachung (alle Sektionen): Im Jahr 2011 wurden rund 4'700 Kotproben aus 537 Betrieben untersucht und eine Empfehlung für den optimalen Einsatz von Entwurmungsmitteln abgegeben. – Die Moderhinke-Sanierung für Schafe: Eine erfolgreiche Alpung ist nur mit klauengesunden Schafen möglich. Rund 1'200 Herden mit 65'000 Schafen sind anerkannt Moderhinke-frei. – Die Pseudotuberkulose-Überwachung und Sanierung für Ziegen: Im Überwachungsprogramm werden jährlich über 3'000 Ziegen auf Abszesse untersucht. Seit Beginn der Sanierung 2010 wurde in 86 Ziegenherden die Krankheit Pseudotuberkulose eliminiert. – Die Maedi-Visna-Sanierung für Milchschafe: Knapp 100 Betriebe mit 4'300 Milchschafen sind frei von Maedi-Visna und erreichen dank guter Gesundheit eine optimale Milchleistung. Renforcer les services de vulgarisation et de santé B. Lehmann, directeur, Office fédéral de l'agriculture OFAG L'Office fédéral de l'agriculture félicite cordialement la Société des Vétérinaires Suisses à l'occasion de son 200e anniversaire. La garde d'animaux de rente représente en Suisse la base d'existence de très nombreuses exploitations agricoles. Pour les paysannes et paysans qui gèrent ces exploitations, il est d'une importance primordiale d'entretenir des relations de partenariat avec les vétérinaires qui soignent leurs animaux et de bons contacts avec les services vétérinaires. Bien qu'il soit manifeste qu'entre les objectifs poursuivis par la protection des animaux, la santé des animaux et la garde d'animaux de rente il y a à la fois de fortes synergies et des conflits d'intérêt potentiels, la collaboration entre les milieux agricole et vétérinaire est généralement bonne et n'a cessé de s'améliorer au cours des années passées. En outre, au plan socio-politique, une importance crois- sante est accordée à la santé et aux modes d'élevage et d'utilisation des animaux, de même que, de manière générale, à la relation entre l'homme et l'animal et à la production de denrées alimentaires saines. Le grand public est par conséquent très attentif au mode de détention des animaux et s'intéresse de près au travail des vétérinaires. Voici, selon l'Office de l'agriculture, les quatre principales attentes du public à l'égard de la profession. – Optimiser la collaboration avec les organisations agricoles et améliorer le travail de vulgarisation, d'information et de soutien aux paysannes et paysans, ceci dans le but d'assurer durablement la productivité, la santé et le bien-être des animaux. En effet, seuls des animaux en bonne santé sont performants et rentables. – Renforcer encore les services de vulgarisation et de santé qui jou- ent un rôle central, à l'interface entre recherche, prévention et lutte contre les épizooties d'une part et éleveurs, d'autre part. À cet égard, il faut saluer la décision prise récemment de créer un service sanitaire apicole. – Accorder l'attention nécessaire à l'importance croissante de la prévention et de la lutte contre les épizooties compte tenu du commerce des animaux et des produits animaux grandissant à l'échelle mondiale et de l'augmentation de la fréquence des zoonoses et épizooties. – Assurer l'optimisation et une maintenance soigneuse des systèmes existants de données sur les animaux, les épizooties et le trafic des animaux. Les systèmes centralisés de gestion des données doivent être développés, pour autant qu'il en ressorte une plus-value pour les participants. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 105 Erwartungen des Bundesamtes für Veterinärwesen an die Tierärzteschaft T. Jemmi, stellvertretender Direktor, Bundesamt für Veterinärwesen BVET Zweihundert Jahre sind eine lange Zeit, in der sich das Umfeld und damit auch der Tierarztberuf wesentlich verändert haben. Die Ansprüche an die Tierärzte, vor allem von Seiten der Konsumentenschaft, sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen und dürften auch weiterhin noch zunehmen. Den klassischen Einzeltierbehandlungen stehen heute präventive Massnahmen auf Herdenbasis gegenüber; dies setzt profunde Kenntnisse in Epidemiologie voraus. In der Prävention sind wirtschaftliche, ethische und tierschützerische Aspekte zu berücksichtigen. Der Tierarztberuf hat heute einen entscheidenden Auftrag im Rahmen der öffentlichen Gesundheit zu erfüllen: den Schutz des Menschen vor einer Gesundheitsgefährdung, ausgehend von Tieren und tierischen Produk- ten (Veterinary Public Health, VPH). Der Begriff VPH wird sogar noch viel weiter verstanden und schliesst auch mentale und soziale Aspekte mit ein. Veterinary Public Health is the contribution to the complete physical, mental, and social well-being of humans through an understanding and application of veterinary medical science (WHO, 1999). Gesunde Tiere und eine einwandfreie Primärproduktion sind die Grundlagen für qualitativ hochwertige und sichere Nahrungsmittel. Lebensmittelsicherheit ist heute nicht nur Schlagwort, sondern ein täglich eingefordertes Bedürfnis der gesamten Konsumentenschaft. Wie begegnen wir diesen Herausforderungen? Die GST hat ihr Porträt unter das Motto «Ein Beruf – ein Verband – eine Stimme» gestellt. Einigkeit ist eine gute Voraussetzung für ein wirkungsvolles Handeln und die rasche Bewältigung von Problemen. Diese Einigkeit ist aber nur punktuell spürbar und muss in Zukunft verstärkt werden. Als Beispiel sei die Zusammenarbeit zwischen der privaten tierärztlichen Tätigkeit und dem amtlichen Veterinärdienst angeführt. Die Professionalisierung des Veterinärdienstes hat nicht zum Ziel, das Milizsystem auszuhebeln, sondern Qualitätsstandards zu setzen, wie Aufgaben durchzuführen sind. Wir brauchen einander und müssen zusammenarbeiten. Ein Prüfstein in dieser Hinsicht wird die Problematik rund um den Umgang mit Antibiotika und den damit verbundenen Resistenzen sein. Der GST als Sprachrohr der Tierärzteschaft kommt hier eine entscheidende Rolle zu. Öffentliche Gesundheit: nur «Fauna inkl.» J. de Haller, Präsident (2004–2012), Verbindung der Schweizer Ärzte und Ärztinnen FMH Im Sommer bescheren mir die kleinen Fliegen über der Früchteschale ein Dilemma: Sie ärgern mich, und doch weiss ich, dass die Menschen der Drosophila melanogaster die Grundlagen der Genetik verdanken – wie der Tierwelt generell viele Dinge: Nahrung, Kleidung, medizinisches Wissen und Therapie, Gesellschaft usw. Ich denke hier besonders an Haustiere wie Hunde oder Katzen, die Menschen soziale Kontakte ermöglichen und wesentlich zu ihrer geistigen und körperlichen Gesundheit beitragen. Mensch und Tier sind untrennbar verbunden. Für unser beider Wohl haben wir Menschen die Pflicht, Tiere zu achten; indem wir ihre Gesundheit schützen, tun wir uns selbst einen grossen Ge- fallen. In unserer hochmobilen Zeit verhindert nur eine artgerechte Tierhaltung die Ausbreitung von Seuchen, nur eine gesunde Ernährung von Nutztieren bekommt auch den Menschen. Wenn wir Ereignisse wie Rinderwahnsinn oder Schweinegrippe oder das Aufkommen von Antibiotikaresistenzen bei Tier und Mensch verhindern wollen, kommen Humanund Tiermedizin nicht darum herum, verstärkt zusammenzuarbeiten. Das unverzichtbare Engagement von Tierärztinnen und Tierärzten für die öffentliche Gesundheit, etwa in der Lebensmittelsicherheit, verdient höchste Anerkennung. Dennoch zeigt der Ansatz «One Medicine, One Health», dass sich mit der koordinierten Fach- kompetenz beider Disziplinen noch mehr erreichen lässt: Sei es bei der Erforschung oder Therapie von Krankheiten, die sowohl Menschen als auch Tiere übertragen oder denen sie wie dem Krebs beide erliegen, sei es für die gemeinsame professionelle Kommunikation bei Seuchengefahr oder im Bereich der Prävention. Und sicher ist es eine zentrale Aufgabe von Tierund Humanmedizin, die Bevölkerung über die gesundheitlichen und sozialen Verbindungen zwischen Mensch und Tier zu informieren sowie ihr Verantwortungsbewusstsein für Tiere zu verstärken, so dass wir nicht nur Hund, Katze und – Dilemma hin oder her – Fruchtfliege mit Respekt begegnen. 106 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Les vétérinaires, plus proches des consommateurs A. Clerc, Fédération romande des consommateurs FRC Pour les consommateurs, la rencontre avec un vétérinaire est souvent consécutive à des ennuis de santé de Médor ou de Mistrigri. Pourtant, les vétérinaires ont envers les consommateurs d'autres responsabilités, tout aussi importantes. Du fromage sans listériose, de la viande sans résidus d'antibiotiques, des œufs sans salmonelles: les consommateurs souhaitent pouvoir acheter des aliments qui ne mettent pas leur santé en danger. Une grande partie des scandales alimentaires de ces dernières années – crise de la vache folle, grippe aviaire, poulet à la dioxine ou aux antibiotiques – sont survenus dans le secteur de la production animale. Les consommateurs se sentent parfois désécurisés par ces annonces. L'industrialisation de la production animale suscite également des questions sur les méthodes d'élevage, et le bien-être des animaux est désormais une préoccupation pour une majorité de consommateurs de notre pays. Toutes ces questions concernent les vétérinaires et met en avant leur responsabilité pour garantir la sécurité des produits animaux que nous consommons quotidiennement. La recherche vétérinaire a ainsi dû développer et évaluer les différentes méthodes utilisées pour la castration sans douleur des porcelets. Les autorités vétérinaires, au niveau cantonal ou fédéral, doivent s'assurer du respect des normes légales dans les exploitations agricoles et prendre des mesures, parfois dures, en cas de crise. Enfin, les vétérinaires praticiens sont en contact direct avec les éleveurs soumis à des exigences de rentabilité économique. Ces dernières années, de nombreuses administrations cantonales ont réorganisé leur service vétérinaire, créant des services de la consommation et des affaires vétérinaires. Ces services intégrés sont à même de surveiller en toute indépendance la chaîne alimentaire de l'étable à la table et de garantir la qualité de notre alimentation. Les consommateurs saluent cette intégration cohérente, qui met en avant le rôle crucial des vétérinaires dans la qualité de l'alimentation humaine. Wunsch und Wirklichkeit D. Strabel, Rindergesundheitsdienst RGD In den Gründungstagen des Rindergesundheitsdienstes war die Bestandesmedizin kein aktuelles Thema. Ob der RGD eine dauerhafte Institution werden würde, konnte damals niemand zusichern. In den letzten 14 Jahren erfuhr der RGD eine wechselvolle Geschichte, konnte aber seine Visionen aufrechterhalten und durch neue Erkenntnisse auffrischen. Im Gegensatz zu allen anderen in der Schweiz tätigen Tiergesundheitsdiensten wurde der RGD von praktizierenden Tierärzten gegründet, um eine neutrale Anlaufstelle im Bereich Bestandesmedizin und Prävention zu bilden. Heute ist der RGD immer mehr ein zentrales Bindeglied zwischen der Praxis (Tierärzte, Tierhalter) sowie der Wissenschaft, den Veterinärdiensten und der land- wirtschaftlichen Branche. Er wird vermutlich erst durch das neue Tierseuchengesetz mit der Bekämpfung von Tierseuchen und wirtschaftlich bedeutenden Tierkrankheiten betraut werden. Dass man dem heutigen Zeitgeist zur Minimierung von Antibiotika in der Nutztierhaltung und zur Eindämmung der antimikrobiellen Resistenzen schon im Gründungsjahr 1998 mit dem RGDLeitgedanken «Vorbeugung ist die beste Medizin» sehr nahe stand, lässt sich auch aus den aktuellen Tiergesundheitsstrategien der Schweiz («Tiergesundheitsstrategie 2010+») und der EU ablesen. Der RGD bietet nicht nur seinen Mitgliedern Unterstützung bei Bestandesproblemen an, sondern auch eine Vielzahl spezifischer Ausbildungen, welche die Bestandesmedizin sowie Tiergesundheit und -wohl verbinden. Er fördert die bestandesmedizinischen Fähigkeiten und Kenntnisse der Interessengruppen. Die Bestandesmedizin fordert uns heraus, indem wir bestrebt sind, für präventive Einsätze entschädigt zu werden, wir aber vor mündigen Tierhaltern stehen, die regelmässig willig für medikamentöse «Feuerwehreinsätze» am Einzeltier bezahlen. Unsere Anliegen können nur durch Achtung des Gegenübers und durch wissenschaftliche Begleitstudien transferiert werden. Wir werden uns weiterhin für die Früherkennung und die Prävention von Tierkrankheiten einsetzen, um das Gefährdungspotenzial für die Gesundheit von Mensch und Tier zu minimieren. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 107 Gesunde, leistungsfähige Tiere J. Bourgeois, Direktor, Schweizerischer Bauernverband SBV Die Tierhaltung ist für die Schweizer Landwirtschaft ein wirtschaftliches Hauptstandbein. Die Grundlage dafür sind gesunde Tiere. Nur dann lassen sich die nötigen hohen Leistungen in Bezug auf Fleischzuwachs sowie produzierte Milch oder Eier erbringen. Moderne, möglichst effiziente Tierhaltungsformen bringen für die Tiergesundheit neue Herausforderungen und Risiken mit sich. So ist eine Folge der Spezialisierung beispielsweise in der Schweinehaltung (Zucht, Ferkelproduktion, Mast), dass immer wieder Tiere aus unterschiedlichen Beständen gemischt werden und die Gefahr für Infektionen steigt. Die Bekämpfung von Infekten mit Antibiotika ist hingegen zunehmend mit Problemen verbunden. Die Ansprüche an die Sicherheit tierischer Lebensmitteln steigen und neue Lösungen sind gefragt. Die zunehmende Mobilität von Menschen, Tieren und Waren wie auch der Klimawandel bringen zudem immer neue Krankheiten und Seuchen in unser Land. Es braucht kompeten- te, praxisnahe Fachleute, um diese schnell zu erkennen und wirksam zu bekämpfen. Aus all den genannten Gründen sind die Tierärzte für die Bauern wichtige Partner und Vertrauenspersonen. Für die Bäuerinnen und Bauern ist es entscheidend, dass in allen Gegenden – auch in den Bergregionen – ein flächendeckendes Angebot an tierärztlichen Leistungen gewährleistet ist. Tiermedizinische Kompetenz ist ungebrochen, ja vielmehr sogar je länger desto stärker gefragt! Erwartungen an den Schweinegesundheitsdienst E. Fuschini, Schweinegesundheitsdienst SGD Auf Drängen diverser Kreise wurde 1965 ein in der ganzen Schweiz aktiver Schweinegesundheitsdienst gegründet mit dem Ziel, eine Reihe von «gemeingefährlichen Krankheiten» zu tilgen sowie andere Krankheiten mit Hilfe umfassender vorbeugender Massnahmen wie der Verbesserung der Hygiene, der Haltung und der Fütterung zu bekämpfen. Verschiedenste initiative Persönlichkeiten, wie die Professoren Hermann Keller in Zürich oder Erwin Scholl und Werner Zimmermann in Bern, haben dem SGD in den fast 50 Jahren seines Wirkens den Stempel aufgedrückt und dafür gesorgt, dass die Aufgaben des SGD regelmässig den sich ändernden Anforderungen angepasst wurden. Unsere schnelllebige Zeit und die zunehmende Anspruchshaltung bringen es mit sich, dass von allen Nutzniessern, wie den Schweineproduzenten, den Veterinärämtern und den Vermarktern immer neue Erwartungen an den SGD herangetragen werden. Insbesondere wird von nicht wenigen Schweinehaltern gewünscht, dass der SGD seine Beratungstätigkeit weiter ausweite und auch kurativ tätig werde, inklusive der Abgabe von Medikamenten. Einen ganz anderen Fokus haben die Veterinärbehörden. Für sie ist der SGD zusammen mit den anderen Tiergesundheitsdiensten ein Vehikel um mitzuhelfen, die «Tiergesundheitsstrategie Schweiz 2010+» umzusetzen. Dabei sollen die Tiergesundheitsdienste ihre Rolle in der Prävention verstärkt wahrnehmen mit der Ausrichtung auf Krankheiten, die zwar wirtschaftlich bedeutend sind, trotzdem aber nicht als Seuche anerkannt sind. Es ist eine spannende Herausforderung, diesem Spagat zwischen den unterschiedlichen Erwartungen gerecht zu werden. Besonders gefordert wird der SGD durch die Tatsache, dass die Schweinemedizin keine riesige Anziehungskraft zu haben scheint, so dass es zunehmend schwieriger wird, genügend Spezialisten rekrutieren zu können. 108 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Tierärzte und Schweizer Tierschutz haben das gleiche Ziel H. Lienhard, Präsident, Schweizer Tierschutz STS Seit dem Bestehen des organisierten Tierschutzes in der Schweiz setzen sich Tierärzte und Tierschützer für ein und dasselbe Ziel ein: Das Wohlergehen unserer Tiere. Diese lange und erfolgreiche Partnerschaft hat ganz wesentlich zu dem Stellenwert beigetragen, der den Tieren als unsere Mitgeschöpfe heute in unserer Gesellschaft zukommt. In diesem Sinne gratuliere ich der Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tier- ärzte herzlich zum hohen Jubiläum, verbunden mit dem Dank des Tierschutzes für die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Veterinärdienst Schweiz, eine Partnerschaft zwischen den Veterinärdiensten von Bund und Kantonen U. P. Brunner, Vereinigung der Schweizer Kantonstierärztinnen und Kantonstierärzte VSKT Die Vereinigung der Schweizer Kantonstierärztinnen und Kantonstierärzte ist die zentrale Plattform der Leiterinnen und Leiter der kantonalen Veterinärdienste. Sie behandelt Amts- und Standesfragen, fördert die berufliche Fort- und Weiterbildung, den einheitlichen Vollzug des Veterinärrechts und pflegt die kollegialen Beziehungen unter den Mitgliedern und zu verwandten Berufsvereinigungen. Die 1961 gegründete Vereinigung wurde Ende der 90er-Jahre aufgrund der aktuellen Bedürfnisse und Rahmenbedingungen reorganisiert und neu strukturiert, insbesondere durch Totalrevision der Statuten und der Bildung von vier geografischen Regionen. Dadurch konnten die Handlungskapazität verstärkt, die Meinungsbildungsprozesse optimiert sowie ein frühzeitiger Miteinbezug und Einfluss der VSKT bei der Planung in Gesetzgebungsprozessen erreicht werden. Eine wichtige Neuerung und zusätzliche Verbesserung der Vereinsinfrastruktur stellte 2003 die Schaffung einer Geschäftsstelle zur administrativen und operativen Entlastung des Präsidenten dar. Mehr denn je wurde die VSKT damit in die verschiedenen, relevanten Prozesse einbezogen. In der Umsetzung der Themenschwerpunkte konnten grosse Fortschritte erzielt werden wie zu Tierschutzrecht, Definition der Tiergesundheitsstrategie, Heilmittelgesetzgebung etc. Im Jahr 2009 – eine wichtige Etappe in der Geschichte der VSKT – wurden die Zusammenarbeit im Veterinärdienst Schweiz und der Anhörungsprozess der VSKT neu geregelt. Hauptziele sind namentlich die Verbesserung der Vollzugseffizienz sowie die Verbindlichkeit von Beschlüssen untereinander. Durch die Bildung von Spezial- und Fachkommissionen können Fragestellungen und Belange zu den zahlreichen Geschäften noch gezielter und vertiefter angegangen und zuhanden des Vorstandes und des BVET erarbeitet werden. Die VSKT ist damit zu einer wichtigen Partnerin und Akteurin des schweizerischen Veterinärdienstes geworden. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 109 Von der Fleischhygiene zur Lebensmittelsicherheit U. P. Brunner, Präsident, Tierärztliche Vereinigung für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit TVL Die Tierärztliche Vereinigung für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit befasst sich mit der Förderung der Erhaltung der Lebensmittelsicherheit und -hygiene in Bezug auf Lebensmittel tierischer Herkunft, der Tiergesundheit und des Tierwohls als Bereiche der öffentlichen Gesundheitsfürsorge. Sie veranstaltet jährlich mindestens zwei Fachtagungen mit wissenschaftlichen Vorträgen und Diskussionen. In Vernehmlassungen zu behördlichen Erlassen vertritt sie insbesondere den Standpunkt der im öffentlichen Veterinärdienst sowie der in der Fleisch- und Milchhygiene tätigen Tierärztinnen und Tierärzte. Das Tätigkeitsprogramm der 1947 als TVF (Tierärztliche Vereinigung für Fleischhygiene) gegründeten Vereinigung hat sich immer wieder den wechselnden und wachsenden Bedürfnissen der Zeit angepasst. Ihre zunehmende Bedeutung brachte der TVL bemerkenswerte Kontakte mit gleichgerichteten Organisationen und Veranstaltungen auf internationaler Ebene. So bestehen intensive Beziehungen zur Union of European Veterinary Hygienists (UEVH) sowie zur Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG) Arbeitsgebiet Lebensmittelhygiene, bei der die TVL als mitwirkende Vereinigung bei den jährlichen Drei-Länder Tagungen (DE, AT, CH) in GarmischPartenkirchen präsent ist. Ebenfalls grenzüberschreitende Kontakte mit gemeinsamen Tagungen haben sich mit dem Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT, DE) ergeben. Im Zusammenhang mit den Aufgabenverlagerungen und -erweiterungen der letzten Jahre (Einführung des EU-Hygienepakets in der Schweiz) entwickelte sich aus der «TVF» die «TVL» in Anlehnung an das neue Umfeld der Lebensmittelsicherheit beziehungsweise des öffentlichen Veterinärdienstes. Heute zählt die TVL über 200 Mitglieder, das heisst grösstenteils haupt- oder nebenamtlich im öffentlichen Dienst tätige Kolleginnen und Kollegen. Sie ist mittlerweile zu einem festen Begriff im Rahmen der Fortbildung des öffentlichen Veterinärwesens geworden. Der subsidiäre Einsatz der Armee für die Seuchenbekämpfung Th. Kalbermatter, S. Montavon, Veterinärdienst der Armee VetD A Hochansteckende Tierseuchen sind weltweit verbreitet. Über 60 Prozent der Länder der Erde sind mit Maulund Klauenseuche (MKS) verseucht, darunter Reiseziele wie die Türkei, Ägypten und weite Teile Afrikas und Asiens. Europa ist vor der Einschleppung von Tierseuchen nicht gefeit: Die MKS-Epidemie in Grossbritannien 2001 verursachte eine schwere Krise in der Landwirtschaft, mit über 2000 verseuchten Betrieben, 10 Millionen getöteten Tieren und dazu 2 – 3 Milliarden Pfund Einbussen im Tourismus. Der verheerende Seuchenzug in Grossbritannien hat einige essenzielle Erfolgsfaktoren aufgezeigt: 1. Ein gut ausgebauter öffentlicher Veterinärdienst, 2. im Seuchenfall ein sofortiges Verbot des Tierverkehrs und 3. der rasche Einbezug der Armee als subsidiäre Unterstützung für die zivilen Veterinärbehörden. In der Schweiz werden die Tierseuchen durch die kantonalen Veterinärdienste unter der fachlichen Leitung des Bundesamtes für Veterinärwesen (BVET) bekämpft. Im Seuchenfall werden die kantonalen Veterinärdienste unterstützt durch Polizei, Feuerwehr und Zivilschutz. Bei einem grösseren Seuchenzug werden die Ressourcen in den betroffenen Kantonen bald ausgeschöpft sein und das BVET wird deshalb landesweit den Einsatz der Mittel von Kantonen, BVET und Armee koordinieren. Zur Seuchenbekämpfung verfügt die Armee über umfangreiches Material, spezialisiertes Personal und eine strukturierte Ausbildung. Es sind zehn Seuchenbekämpfungs-Sortimente auf je einem Abrollcontainer gelagert, be- stehend aus zwölf Paletten mit Material und Zubehör für Absperrungen, Stromversorgung, Beleuchtung, Werkzeug, je drei Hochdruckreinigern, Zubehör für die Reinigung, Desinfektion und den Personenschutz. Die Einheiten des Kompetenzzentrums Armeetiere und Veterinärdienst können damit parallel bis zu zehn Schadenplätze betreiben. Im Kompetenzzentrum werden die Veterinärsoldaten und Veterinäre in der Seuchenbekämpfung ausgebildet und trainiert. Der subsidiäre Einsatz der Armee zu Gunsten der zivilen Behörden ist mit ihren personellen und materiellen Ressourcen eine wichtige Stütze für die Seuchenbekämpfung in der Schweiz. 110 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Die gemeinsamen Interessen der Tierärztinnen und Tierärzte wahrnehmen F. R. Althaus, Dekan, Vetsuisse-Fakultät Die Vetsuisse-Fakultät gratuliert der GST zum grossen Jubliäum! Die 200-jährige Geschichte zeugt davon, dass unabhängig von politischen, sozialen und wirtschaftlichen Turbulenzen zweier Jahrhunderte stets ein kollektiver Wille da war, die beruflichen und standespolitischen Interessen der Tierärzteschaft gemeinsam wahrzunehmen. Das ist nicht selbstverständlich. Das Gründungsjahr 1813 markierte das Ende der von Napoleon diktierten Mediationsverfassung, die der Schweiz zwar zehn friedliche Jahre beschert hatte. 1813 markierte aber auch das Jahr der Völkerschlacht bei Leipzig, einer der grössten Feldschlachten Europas, welche die Herrschaft Napoleons schliesslich beenden sollte. Das erinnert uns auch an die Gründerzeit der Veterinärmedizin, einer Pferdemedizin, die massgeblich von der hohen Nachfrage nach gesunden und einsatzfähigen Pferden für die Armeen geprägt war. Es folgten zwei bewegte Jahrhunderte, in denen sich das Rad der Entwicklung immer schneller drehte und in denen sich auch die Veterinärmedizin dynamisch entwickelte. Was sind die Erwartungen und Ansprüche im Jahre 2013? Die Vetsuisse-Fakultät wünscht der GST weiterhin viel Schwung und Kraft, damit sie die Entwicklungstendenzen der Veterinärmedizin rechtzeitig erkennen und in der Aussendarstellung gegenüber der Politik wirksam vertreten kann. Auch wenn es heute mehr als zwei Dutzend tierärztliche Spezialausbildungen gibt, wünschen wir uns eine GST, die die gemeinsamen Interessen aller Tierärztinnen und Tierärzte wahrnimmt. Das ist eine grosse Herausforderung angesichts der divergierenden Entwicklungstendenzen. Wir sind zuversichtlich, dass dies gelingen wird und wir sind auch bereit, die GST in diesem Bestreben weiterhin zu unterstützen. Der GST ein herzliches ‹vivat, crescat, floreat›! Von der Nothilfe zu nachhaltigen gesellschaftlichen Entwicklungsprozessen B. M. Wilkinson, Vétérinaires Sans Frontières VSF 1986 hielt der Direktor von Vétérinaires Sans Frontières France, Bruno Rebell, selbst ein junger Tierarzt, einen feurigen Vortrag an der tierärztlichen Fakultät in Bern und forderte die Studentinnen und Studenten dazu auf, VSF Schweiz zu gründen. Zwei Jahre später, im Januar 1988 war es dann soweit: Vétérinaires Sans Frontières Suisse wurde als Verein mit Sitz in Bern gegründet. VSF setzt sich seitdem für Menschen ein, deren Lebensunterhalt von der Nutztierhaltung abhängt und bekämpft Hunger, Elend und Krankheiten. Durch den Aufbau von Aktivitäten in der Zucht und im Ackerbau, durch die Verbesserung der Tiergesundheit und durch die Stärkung von Wertschöpfungsketten leistet VSF-Suisse aktiv Hilfe zur Selbsthilfe. Die begünstig- ten Familien können selbständig und nachhaltig ihre Lebensgrundlagen verbessern. VSF-Suisse ist seit 1995 in Afrika operativ und hat sich über die Jahre als wichtiger Partner für die ländlichen Bevölkerungen Afrikas sowie der Regierungen und Geldgeber profiliert. Was mit zwei Projekten in Gambia und Sudan anfing, ist heute, 25 Jahre später, eine international anerkannte Hilfsorganisation mit rund 30 Projekten in 7 Ländern Afrikas, die da Hilfe leistet, wo viele nicht hindenken. Ohne die tatkräftige Unterstützung und Solidarität der Schweizer Tierärzteschaft und besonders der Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte wäre VSF-Suisse nicht so weit gekommen. VSF-Suisse ist sowohl in der Humanitären Hilfe als auch in der Entwick- lungszusammenarbeit tätig und verbindet Nothilfe mit dem Übergang zu nachhaltigen gesellschaftlichen Entwicklungsprozessen. Im Krisenfall (Kriegs- und Naturkatastrophen) trägt VSF-Suisse durch Nahrungsmittelabgabe direkt zum Überleben von Menschen bei. Gleichzeitig werden gesellschaftliche und staatliche Strukturen, wie Ministerien oder Veterinärdienste, unterstützt und deren Kapazität erweitert. Damit wird die künftige Katastrophenvorsorge verbessert und die Voraussetzung für Entwicklung geschaffen. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 111 200 Jahre sind nicht genug – aber der Moment, um Bilanz zu ziehen und einen Ausblick zu machen P. Rub, Schweizerische Kynologische Gesellschaft SKG Für die Kynologie und ganz speziell für die Rassehundezucht ist die Tierärztin oder der Tierarzt ein nicht mehr wegzudenkender Partner geworden. Vom Tierarzt wird in der heutigen Zeit weit mehr als nur sein veterinärmedizinisches Fachwissen gefordert. Sein psychologisches Geschick bei einem schlechten Befund, seine aufmunternden und mahnenden Worte, aber natürlich auch seine zuchthygienischen Hinweise sind gefragt und geniessen einen hohen Stellenwert. Die Forschung – auch aus dieser medizinischen Sparte nicht mehr wegzudenken – ermöglicht fast die gleichen Untersuchungen und Eingriffe wie beim Menschen. Ob das in jedem Fall ein Segen ist, bleibt jedem Einzelnen überlassen zu beurteilen. Tierliebe kann auch falsch verstanden werden, und wir sollten, gemeinsam mit dem Tierarzt, immer zugunsten des Tieres entscheiden. Die Würdigung der Zusammenarbeit mit der GST als Standesorganisation darf bei meinem Rückblick nicht fehlen. Als Partner der SKG und in gemeinsamen Aktionen, unter anderem auch mit dem Schweizer Tierschutz, sind in den letzten Jahren einige wichtige Projekte bearbeitet und erfolgreich abgeschlossen worden. Die Gründung der ANIS (Animal Identify Service AG), der Aufruf «Augen auf beim Hundekauf», die Gesetzesänderung «Tiere sind keine Sache» und das immens grosse Engagement für ein national einheitliches Hundegesetz, leider vom Nationalrat im Dezember 2010 verworfen, sind nur einige wenige Beispiele. Die strategischen wie auch die operativen Arbeiten konnten stets auf einer partnerschaftlichen Basis angegangen, durchgeführt und abge- schlossen werden. Der Ausblick und damit ein Wunsch, für mich eine Selbstverständlichkeit, darf nur eine Ausrichtung haben: Die Gesundheit, das Wohlergehen und die Würde des Tieres müssen immer höchste Priorität haben. Des Menschen Interessen haben sich dieser Ethik stets unterzuordnen. Der Urwalddoktor Albert Schweitzer hat es mit «Ehrfurcht vor dem Leben» treffend und verbindlich formuliert. Mein Dank für das «was war» und der Wunsch, dass das kooperative und freundschaftliche Miteinander auch in Zukunft an erster Stelle steht, geht an alle Tierärztinnen, Tierärzte, die Kantonstierärzte, die Vorstände der GST und ihre Geschäftsstellen. ALLES GUTE zum Geburtstag und weiterhin viel Spass und Befriedigung bei der Ausübung eines verantwortungsvollen und schönen Berufes. 112 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Im Dienst der Tierärztinnen und Tierärzte H. W. Burkhardt, Schweizerischer Verband der Veterinärfirmen SVVF Der Schweizerische Verband der Veterinärfirmen wurde 1944 in Bern von fünf Firmen unter dem Namen Verband der Tierarzneimittelgrossisten (VTG) gegründet mit dem Ziel, der Tierärzteschaft bestmögliche Medikamente anzubieten. Zu dieser Zeit fand eine Umstellung bei der Produktion der Tierarzneimittel statt. Hatte der Tierarzt zuvor in der Regel seine Medikamente selbst zusammengemischt, wurden diese nun industriell und mit standardisierter Zusammensetzung produziert. Entsprechend wurden auch die behördlichen Anforderungen seither zunehmend anspruchsvoller (damals IKS, heute swissmedic). In enger Zusammenarbeit mit der Tierärzteschaft und der Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST) wurden neue Medikamente entwickelt und solche von internationalen Firmen vertrieben. Heute sind es vor allem Pro- dukte von namhaften Weltfirmen, welche bei der swissmedic registriert und danach von Tierärztinnen und Tierärzten angeboten werden. Mehrmals erhoben auch die Apotheker den Anspruch, Tierarzneimittel direkt, das heisst ohne tierärztliches Rezept, verkaufen zu können. Die SVVF konnte dies bis 2005 unter hohem finanziellem Aufwand und dem Argument der ungenügenden veterinärmedizinischen Ausbildung der Apotheker verhindern. Seither sind auch die Apotheker berechtigt, Tierarzneimittel zu verkaufen. Der Markt hat sich aber sehr beschränkt entwickelt. Der SVVF ist seit Jahrzehnten auch in vielen weiteren Bereichen in engem Kontakt mit der Tierärzteschaft und der GST. So zum Beispiel bei der Organisation und Durchführung der Industrieausstellung bei den Schweizerischen Tierärztetagen. Von Beginn an unterstützt der SVVF finanziell auch das Tierarzneimittelkompendium und ebenso wird die Tierärztliche Verrechnungsstelle (TVS) duch die Firmen der SVVF mitfinanziert. Ein neues Projekt ist Vetpoint, die gemeinsame Bestellplattform für Tierärztinnen und Tierärzte; auch sie entstand durch Zusammenarbeit von GST, TVS und SVVF. Weitere gemeinsame Projekte werden sicher folgen. Der SVVF ist von ursprünglich fünf auf vierzehn Firmen mit einem Anteil von über 80 Prozent des Veterinärmarktes angewachsen. Diese Mitgliederfirmen sind in alphabetischer Reihenfolge: Boehringer Ingelheim GmbH/Biokema SA/Dr. E. Gräub AG/Medical Solution GmbH/ MSD Animal Health/Novartis Animal Health/Pfizer Animal Health/ Provet AG/Streuli AG/Vétoquinol Schweiz AG/Vital AG/Virbac Schweiz AG/Ufamed AG/Werner Stricker AG. Pro genere raro C. Vontobel, Präsidentin Fachverein Veterinärmedizin der Universität Zürich Lässt man seinen Blick über den vollen Hörsaal in Zürich schweifen, wird man Mühe haben, einen Mann unter den Studierenden zu finden. Es ist kein Klischee, sondern längst Tatsache, dass über 85 % aller Veterinärmedizin-Studierenden in der Schweiz Frauen sind. So verwundert es auch nicht, dass der niedrige Männeranteil resp. der hohe Frauenanteil immer wieder Gesprächsstoff liefert, zum Beispiel während der Vorlesungen, wenn ein Dozent vergeblich nach männlicher Verstärkung unter den Studierenden sucht. In der Masse der Studierenden verschwinden die Männer somit selten, was wohl je nach Persönlichkeit und Situation ein zweischneidiges Schwert ist. In jedem Fall ist es deutlich auffälliger, wenn sie einer Vorlesung fern bleiben. Fehlende Studentinnen hingegen können sich praktisch unbemerkt etwas mehr Selbststudium gönnen – es sei denn es handelt sich um die Klassensprecherin. Wieso es so wenig männliche Tiermedizinstudenten gibt, bleibt uns Studentinnen rätselhaft. Dabei hat es so viele Vorteile, männlicher Student der Tiermedizin zu sein. Während sich die Studentinnen in der Garderobe wie Hühner in Massenhaltung gegenseitig auf die Füsse stehen, haben Studenten bedeutend mehr Platz. Auch können sie die Pause für andere Dinge nutzen, als in der Menschenschlange vor der nächstgelegenen Toilette wie Pferde vor dem Fütterungsautomaten zu warten. Die GST hat das Problem unlängst erkannt und deshalb im Jahr 2007 eine Studie zum Thema «Die Feminisierung des Veterinärwesens in der Schweiz» in Auftrag gegeben. Darin heisst es: «Die Studentinnen beschreiben die Beziehung zu den Tieren als emotionaler». Möglich also auch, dass das Gerede über die «härzige Tierli» bei den Männern zu kolikartigen Schmerzen führt. Wir Studentinnen müssten uns wohl bald darüber Gedanken machen, ob wir die männlichen Tiermedizinstudenten nicht gleich unter Artenschutz stellen oder bei der «Pro Specie Rara» anmelden wollen. Ein Versuch wäre es wert. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 113 Der Weg zum Tierarzt H. Bonadio, D. Frauenlob, M. Marclay, C. Rossier, M. Schmidli, A. Stoller, Studentenschaft Bern Le Tierspital Berne a été fondé en 1806. Il est la première faculté vétérinaire au monde (depuis 1900). Il jouit d'une très bonne réputation grâce à ses infrastructures modernes et son enseignement de qualité. Il est constitué de plusieurs cliniques: petits animaux, chevaux, ruminants, et porcs. D'autres départements, tels que la bactériologie ou la virologie, sont également rattachés au Tierspital. Ainsi, c'est près de 350 étudiants, 185 professeurs et 335 employés qui participent à son fonctionnement. Am ersten Tag ist alles neu und spannend. Die Sportanlagen im ganzen Länggasse-Quartier stehen uns für verschiedene Veranstaltungen zur Verfügung und halten uns immer auf Trab. Wenn an Festen die Atmosphäre lockerer wird, werden gute Freundschaften geknüpft und dies sogar über den Rösti-Graben hinaus. Mit dem Voranschreiten des Semesters gewöhnt man sich nach und nach an den Unialltag und leidet gemeinsam nachmittags in den Physikpraktika. Die stoffmässigen Höhepunkte im 2. Semester sind die Anatomiepraktika des Bewegungsapparates. Im Eiltempo lernen wir Knochen, Bänder und Muskeln, bis unsere Köpfe rauchen. Danach ist man stolz, lateinische Fachbegriffe um sich werfen zu können. In diesem Jahr haben unerwartet viele Studierende das 2. Jahr geschafft. Insgesamt geniessen 90 Studentinnen und Stu- denten die Vorlesungen im Hörsaal Bremgarten. Nach den doch recht theoretischen Themen des 1. Jahres werden wir nun immer mehr in das Gebiet der eigentlichen Veterinärmedizin eingeführt. Neben den klinischen Vorlesungen haben wir nun auch in dem zur Uni gehörenden Tierspital die Chance, während des Nachtdienstes uns vorsichtig an unsere Zukunft heranzutasten. Mit der Organisation des Waldfestes versucht der 2. Jahreskurs vor dem bevorstehenden Prüfungsstress noch einmal, eine Möglichkeit zur Ausgelassenheit zu bieten. La troisième année se termine par l'obtention du titre de bachelor en médecine vétérinaire. Elle s'articule de la même manière que la deuxième année, c'est-à-dire que pendant quatre à cinq semaines consécutives nous travaillons sur un même organe. Nous étudions sa physiologie, son anatomie et les diverses maladies qui le concernent. Cet apprentissage est complété par quelques après-midi pratiques et des services de garde dans chaque clinique. Le point culminant de la quatrième année est sans aucun doute la période de spécialisation. Deux mois entiers de cours consacré à notre seul centre d'intérêt soudent les groupes en prévision de la cinquième année. Beaucoup de travaux pratiques et de crapahutage en voiture direction Avenches (Le Haras national suisse constitue, avec la clinique équine du Tierspital de Berne, l'Institut Suisse de Médecine Equine, ISME) pour les étudiants en médecine équine, qui donnent l'occasion de découvrir les installations, les étalons et le team du Haras. Beinahe die Hälfte des 4. Jahreskurses hat den Schwerpunkt Kleintiere gewählt. Das Setzen von Oesophagussonde, Hämodialyse, Welpenspielgruppe, Blutdruckmessung oder Sonographie von trächtigen Hündinnen sind nur einige der Praktika während der neun Wochen dauernden Schwerpunktausbildung für Kleintiere. La specializzazione ruminanti era già al inizio del anno spesso in viaggio, sia per il Touchierkurs o per lezioni sulla valutazione di mucche e maiali. La cinquième année est celle où toutes les pièces du puzzle s'imbriquent. C'est là que l'on commence enfin à mettre en application ce que l'on a appris durant les années précédentes. Les rotations dans les différents secteurs du Tierspital, et surtout les stages externes permettent d'entrevoir ce que sera notre futur métier. C'est aussi l'année du travail de Master, élément nouvellement introduit, qui nous donne une première expérience dans le domaine de la rédaction scientifique. Les derniers mois sont uniquement consacrés à la révision de la matière en vue des examens fédéraux qui clôturent nos études. 114 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Zulassung von Tierarzneimitteln: Lesen Sie die Packungsbeilage! S. Herrli, F. Stucki, K.-J. Torriani, B. Gassner, Swissmedic Die Zulassung eines Tierarzneimittels setzt den Nachweis eines positiven Nutzen-Risiko-Verhältnisses voraus. Neben der Herstellungsqualität werden Wirksamkeit und Verträglichkeit eines Präparates bei den Zieltierarten, aber auch Anwender- und Umweltsicherheit beurteilt. Bei Präparaten, die für Nutztiere zugelassen werden sollen, wird eine angemessene Absetzfrist festgelegt, um Tierarzneimittel-Rückstände in Lebensmitteln tierischer Herkunft zu vermeiden. Ein weiteres Risiko, das aufgrund der aktuellen Entwicklungen zunehmend kritisch beurteilt wird, ist das Auftreten von Bakterien, die gegenüber antimikrobiellen Wirkstoffen Resistenzen entwickeln. Eine Resistenzselektion aufgrund des Einsatzes eines Antibiotikums in der Tiermedizin gilt als unerwünscht, weil resistente Keime entlang der Lebensmittelkette auf die Konsumenten oder bei Tierkontakt auf die Tierbesitzer übertragen werden. Gemäss WHO (Critically Important Antimicrobials for Human Medicine, 2nd Rev. 2009) werden die folgenden drei in der Veterinärmedizin gebräuchlichen Antibiotikaklassen mit höchster Priorität als kritisch wichtige Antibiotika für die Humanmedizin eingestuft: Chinolone, dritte und vierte Generation Cephalosporine sowie Makrolide. In der Arzneimit- telinformation von Präparaten, die diese Antibiotikaklassen enthalten, werden darum Einschränkungen aufgeführt, die eine sichere und gezielte Anwendung bezwecken. Diese Präparate sollen nur äusserst zurückhaltend eingesetzt werden (Stichwort prudent use). Im Sinne von Reserveantibiotika sollen sie nur unter Berücksichtigung der in der Arzneimittelinformation aufgeführten Vorsichtsmassnahmen wie bakteriologischer Sicherung der Diagnose und Sensitivitätsprüfung der beteiligten Erreger verwendet werden: Lesen Sie die Packungsbeilage! Besteck (Mitte 20. Jahrhundert), zur Ferkelkastration und zum Aderlass. Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013 © 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 116 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST SAT Schweizer Archiv für Tierheilkunde Offizielles Organ der Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte ASMV Archives Suisses de Médecine Vétérinaire Organe officiel de la Société des Vétérinaires Suisses Erscheinungsweise: monatlich Gelistet in Science Citation Index Expanded (SCIE, SciSearch), Current Contents/Agriculture, Biology, and Environmental Sciences, Science Citation Index, Focus On: Veterinary Science & Medicine, Biological Abstracts, BIOSIS Previews, CAB (Veterinary Bulletin, Index Veterinarius), EMBASE Biology und Scopus. Wissenschaftlicher Beirat Prof. Dr. M. Ackermann, Zürich Prof. Dr. F. Althaus, Zürich Prof. Dr. U. Braun, Zürich Prof. Dr. V. Gerber, Bern Prof. Dr. J. Frey, Bern Prof. Dr. T. Fürst, Zürich Prof. Dr. B. Gottstein, Bern Prof. Dr. M. Hässig, Zürich Prof. Dr. C. Reusch, Zürich Prof. Dr. A. Steiner, Bern Prof. Dr. M. Suter, Bern Prof. Dr. H. Wyss, Bern Impact Factor (2011) : 0.59 Herausgeber Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte Brunnmattstrasse 13, Postfach 45 3174 Thörishaus Tel. +41 (0)31 307 35 35 Fax +41 (0)31 307 35 39 [email protected], www.gstsvs.ch Chefredaktor Prof. Dr. Rico Thun Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich Winterthurerstrasse 260 CH-8057 Zürich [email protected] Anzeigenmarketing Stephan Rüefli Tel. +41 (0)31 300 45 69 Fax +41 (0)31 300 45 91 [email protected] Abonnemente für Nichtmitglieder Lisa Frei Tel. +41 (0)31 300 45 55 Fax +41 (0)31 300 45 91 [email protected] Herstellung Florian Schneider Tel. +41 (0)31 300 45 61 Fax +41 (0)31 300 46 27 [email protected] Konzept Jubiläumsausgabe «200 Jahre GST» Dr. Stephan Häsler Mengestorfstrasse 50 CH-3144 Gasel [email protected] Redaktion Jubiläumsausgabe «200 Jahre GST» Dr. Stephan Häsler, Ruedi Helfer, Christof Scheidegger, Björn Ittensohn [email protected] Preise 2013 Abonnementspreise pro Band CHF 351.– EUR 260.– Studenten: Die GST bietet eine Studentenmitgliedschaft inkl. Gratisabonnement SAT für CHF 65.– an. Infos unter www.gstsvs.ch. Satz / Druck AZ Druck und Datentechnik GmbH Kempten i. A., Deutschland Jubiläumsausgabe «200 Jahre GST» ISBN 978-3-456-85265-2 Adressänderungen [email protected] Verlag Verlag Hans Huber, Hogrefe AG Länggass-Strasse 76, Postfach CH-3000 Bern 9 Tel. +41 (0)31 300 45 00 Fax +41 (0)31 300 45 93 [email protected] www.verlag-hanshuber.com ISSN-L 0036-7281 ISSN (print) 0036-7281 ISSN (online) 1664-2848 Die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte dankt allen Autoren für ihre Beiträge und Stephan Häsler und Rico Thun für ihren unermüdlichen Einsatz zur Realisation dieser Jubiläumsausgabe «200 Jahre GST». Organisationskomitee Jubiläum «200 Jahre GST» Charles Trolliet, OK-Präsident Jubiläum «200 Jahre GST» Käthi Brunner, Vize-Präsidentin GST Stephan Häsler, Präsident Fachsektion Geschichte Regula Kennel, Vertreterin BVET Christof Scheidegger, Geschäftsstelle GST Colin Schwarzwald, Vertreter Vetsuisse-Fakultät Phil Ward, Vertreter Veterinärfirmen