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200 Jahre
Schweizer Archiv für Tierheilkunde SAT
Archives Suisses de Médecine Vétérinaire ASMV
Januar 2013 • Heft 1 • 1–116 • Band 155 • ISSN 0036–7281
Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte
Titelseite
und Bildreihe ab Seite 72
Die Abbildungen auf der Titelseite und auf den Bildseiten ab
Seite 72 stammen aus dem Museum zur Geschichte der Veterinärmedizin.
Besten Dank an Dr. Urs Jenny für die Auswahl der Ausstellungsgegenstände.
Eine Besichtigung des Museums ist auf Voranmeldung möglich:
Tierspital Zürich
Diagnostikzentrum TDI (Dachgeschoss)
Winterthurerstrasse 272
CH-8057 Zürich
Tel. 079 693 30 54 (Dr. Urs Jenny)
www.uzh.ch/services/museums/museum-veterinaermedizin.html
Fotos: Peter Baracchi, www.peterbaracchi.com
www.200ansSVS.ch
Les articles principaux de cette édition (pages
5-71) sont disponibles en langue allemande et en
langue française sur le site de la SVS.
www.200JahreGST.ch
Die Hauptbeiträge dieser Ausgabe (Seiten
5-71) sind in deutscher und französischer Sprache
auf der Webseite der GST abrufbar.
Bestellung weiterer Exemplare:
GST Geschäftsstelle
[email protected]
Tel. 031 307 35 37
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 1
Sommaire
Éditorial de la présidente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Helfer R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Une centrale périphérique, un centre de service multiples
Häsler S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Histoire de la Société des Vétérinaires Suisses
Kammermann K.-L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Le bon vieux temps
Barras J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Du mulet au Rottweiler
Riederer L. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31
Trois générations, un cabinet
Sterchi P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
La médecine des petits animaux et des animaux
de compagnie a rejoint las SVS sur le tard
Häberli B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Maréchal-ferrant et vétérinaire main dans la main
Jordi-Marti E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Des liens d'amitié dans toute la Suisse
Brügger M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Veterinary Facility Management
Seewer M. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
Le cabinet vétérinaire PME vers un avenir économique
Stucki P., Schönmann M., Suter M., Lutz Th. A. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
Les études de médecine vétérinaire en mutation:
de progrès année après année
Glardon O. J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
Les tâches de la SVS et de ses sections en matière de formation postuniversitaire
Contributions sections régionales . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
Contributions sections spécialisées . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
Contributions offices et organisations . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99
Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .116
2 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000410
© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
Editorial
Frauenpower
Anlässlich der letzten Präsidentenkonferenz wurde den vier Präsidiumsbewerbern bereits angekündigt,
dass der/die Wahlsieger/in sich rechtzeitig damit auseinander setzen solle,
das Jubiläumseditorial zu verfassen.
Ursprünglich wollte ich diese ehrenvolle Aufgabe gleich an die Hand
nehmen, hab's dann aber doch auf
die Seite gelegt, unsicher auch, ob ich
überhaupt je ein Editorial im SAT
verfassen würde.
Der Anspruch auf ein visionäres, wegweisendes Editorial zum
200-jährigen Jubiläum der GST lastet
schwer. Dies vor allem nach Durchsicht der bereits vorliegenden Beiträge: Unglaublich, was da an Wissen,
Erfahrung, Vision, Intellekt, Selbstkritik, Professionalität, Expertise
und Charme, schwungvoll getextet
und leicht leserlich, bereits vorliegt.
Das ist kaum mehr zu überbieten und
wird schwer werden.
Überhaupt, wenn ich zurückdenke, scheint mir der Werdegang als
Tierärztin schwer gewesen zu sein –
das kann ich beurteilen, weil mir
mein juristisches Zweitstudium vergleichsweise leicht von der Hand
ging. Vielleicht liegt das aber auch am
Alter – ich weiss es nicht. Meine Gedanken schweifen bis in meine Kindheit zurück: Warum bin ich Tierärztin geworden? Schlüsselszene war
wohl die schockierende Beobachtung
eines groben, prügelnden Viehhändlers und eines weinenden jugendlichen Bauernsohnes beim Verladen
einer kranken Kuh zum Schlachthof.
Aufgelöst zu Hause angekommen,
fragte ich meine Grossmutter, was
man dagegen tun könne: «Da gibt es
eigentlich nur zwei Möglichkeiten:
Entweder wirst Du Tierärztin und
sorgst dafür, dass die Kuh erst gar
nicht krank wird und zum Schlachten muss. Oder Du wirst Richterin
und sorgst dafür, dass Menschen für
ihr grobes Verhalten entsprechend
bestraft werden!»
Nach meiner Matura konnte ich mich
nicht recht zwischen Veterinärme-
dizin und Jura entscheiden. So ging
ich eines Tages zu den Fakultäten,
die gleich nebeneinander in München liegen. Die Entscheidung fiel
mir plötzlich leicht: Geschniegelte,
gestylte StudentInnen mit Krawatten
oder Rüschchen-Blusen und Gel oder
Schleifen im Haar, gingen unisono
durch die Tür der juristischen – der
Rest, ein bunter, lockerer Haufen junger Leute geradeaus in die tierärztliche Fakultät. Ich ging geradeaus.
Das Studium der Veterinärmedizin
hat mir fachlich sehr gut gefallen. Insbesondere die klinischen Fächer, die
Vielfalt der verschiedenen Tierarten
und Rassen sowie ihrer Krankheiten
und Heilungsmöglichkeiten faszinierten mich. Menschlich jedoch war
ich enttäuscht: Bei der Antrittsvorlesung des Dekans begegneten den 250
gespannten Studierenden mürrische
Blicke und verhaltener Missmut.
Das Semester war hälftig mit beiden
Geschlechtern besetzt, was den Dozenten offensichtlich missfiel. Die
vielen Frauen würden, den für den
Beruf des Tierarztes besser geeigneten Männern, den Studienplatz wegnehmen und ihnen später Job und
Einkommen streitig machen oder
hinter dem Herd verschwinden und
den Beruf nicht oder unzureichend
ausüben, so hiess es. Während des
gesamten Studiums waren die Studentinnen besonders gefordert, psychisch wie physisch. Einige Tierärztinnen mussten das bitter erfahren
und quittierten. Andere entwickelten
eine «Jetzt-erst-recht-Strategie», wurden hartnäckig, selbstbewusst und
zielgerichtet.
Frisch nach dem Staatsexamen stürzte ich mich top-motiviert in die Assistenzzeit. Ich arbeitete gerne und
viel, war zeitlich wie örtlich flexibel.
Der Dank der Chefs für die geleisteten Überstunden blieb meist aus. Die
Selbstständigkeit in die eigene Tierarztpraxis war meine Lösung – auch
im Hinblick auf die Gründung einer
Familie und dem Wunsch nach Sesshaftigkeit.
Heute ist die Situation für die meisten
Studienabgängerinnen, Tierärztinnen und Praxisinhaber nur in einigen
Punkten anders: Dekan, Dozenten,
Studienkollegen und Chefs wissen
und akzeptieren, dass der Tierarztberuf inzwischen ein Frauenberuf ist.
Die Frage, ob Männer besser für den
Beruf geeignet wären oder nicht, stellt
sich heute nicht mehr. Der TierarztNachwuchs ist grösstenteils weiblich
und das wird vorerst auch so bleiben.
Es stellt sich also nur noch eine Frage:
Wie kann die enorme Frauenpower
besser abgeholt und in den tierärztlichen Berufsalltag integriert werden?
Wenn es nicht gelingt, die offenen
Stellen, namentlich in der Nutztierpraxis, mit Frauen zu besetzen, führt
dies längerfristig zu Unzufriedenheit
bei den Arbeitgebern, den Arbeitnehmern, deren Familien und ganz
besonders bei der Kundschaft. Aber
es kommt noch schlimmer: Wenn wir
in der Schweiz zukünftig keine flächendeckende tiermedizinische Versorgung gewährleisten können, weil
unser Nachwuchs in andere Jobs abwandert, wird sich früher oder später
der Staat einmischen müssen. Volkswirtschaft lich betrachtet, ist es bereits
eine Minusrechnung und unsere Berufsausbildung wird unter diesen Aspekten langfristig nicht finanzierbar
sein. Stirbt unser Beruf dann aus?
Nein – ich möchte, dass wir uns dieser Herausforderung gemeinsam stellen. Nehmen wir diese Jubiläumsausgabe als Weckruf, unseren Beruf neu
in der Gesellschaft zu positionieren.
Packen wir's an!
Julika Fitzi,
Präsidentin der GST
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000411
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 3
Editorial
La force des femmes
Lors de la dernière conférence des
présidents, on a fait savoir aux quatre prétendants à la présidence de la
SVS que le vainqueur de l'élection
devrait s'y prendre à temps pour rédiger l'éditorial du 200ème anniversaire.
Tant qu'à faire, je me suis dit autant
embrasser cette tâche honorable sans
attendre. Puis je me suis ravisée, incertaine que j'étais de savoir si les
ASMV verraient jamais un éditorial
écrit de ma plume.
Rédiger un éditorial visionnaire
pour ce 200ème anniversaire n'est pas
une sinécure. Le flot d'articles déjà
fournis n'est pas là pour me simplifier la tâche: incroyable de voir cette
somme de savoir, d'expérience, de
vision, d'intellect, d'autocritique, de
professionnalisme, d'expertise et de
charme, le tout dans un style dynamique et fluide. Difficile de faire bonne figure à côté.
À y repenser, la carrière de femme vétérinaire me semble avoir été ardue,
chose que je peux comparer compte
tenu du fait que mon second cursus –
les études de droit – m'a semblé passer comme une lettre à la poste. Peutêtre était-ce juste une question d'âge.
Difficile à dire. Mes pensées me
ramènent à mon enfance: pourquoi
me suis-je lancée dans ce parcours
vétérinaire? Je me souviens d'une
scène-clé qui m'avait beaucoup choquée: un marchand de bétail grossier
et brutal et un jeune fi ls de paysan en
larmes au moment de décharger une
vache malade à l'abattoir. J'en suis
rentrée sens dessus dessous à la maison et suis allée vers ma grand-mère
ne sachant pas quoi faire là-contre:
«Il n'y a en fait que deux possibilités,
m'a-t-elle dit: soit tu deviens vétérinaire et tu veilles à ce que la vache ne
soit pas malade et ne doive ainsi pas
être abattue. Soit tu deviens juge et tu
t'arranges pour que ce genre de personnes soient punies comme elles le
méritent!».
Une fois mon certificat de maturité
en poche, la question n'était toujours
pas résolue: médecine vétérinaire ou
droit? Je me suis donc rendue dans
les facultés qui, à Munich, sont voisines. Je n'ai pas tergiversé longtemps:
d'un côté des étudiants et des étudiantes tirés à quatre épingles, aff ublés
de cravates ou de blouses à dentelles,
cheveux gominés ou ruban ceignant
les cheveux, entrant bravement par la
porte des juristes. Tout droit un peu
plus loin, une joyeuse troupe bigarrée prenant possession de la faculté
de médecine vétérinaire. J'ai pris tout
droit.
Les études de médecine vétérinaire
m'ont beaucoup plu au niveau de la
matière. Les branches cliniques, la diversité des espèces et des races ainsi
que leurs maladies et les possibilités
de traitement m'ont fascinée en particulier. Au plan humain, par contre, grande fut ma déception: lors du
cours d'introduction du doyen, 250
étudiants impatients faisaient face à
des regards grincheux et à une mauvaise humeur manifestement retenue. Le semestre était composé pour
moitié par chacun des deux sexes, ce
qui de toute évidence déplaisait aux
professeurs. Toutes ces femmes viendraient barrer l'entrée aux études
d'hommes mieux adaptés pour la profession de vétérinaire et plus tard les
concurrencer dans leur emploi et leur
revenu, ou encore disparaître derrière les fourneaux et ne pas ou insuffisamment pratiquer le métier, dut-on
entendre. Durant toute la durée des
études, les étudiantes ont dû faire face
à des exigences particulièrement élevées, psychiquement comme physiquement. Un certain nombre d'entre
elles en ont fait l'amère expérience et
ont abandonné, d'autres ont développé une stratégie «à plus forte raison»,
un entêtement, une conscience de soi
et une détermination inébranlable.
L'examen à peine terminé, je me suis
jetée avec une motivation à toute
épreuve dans le travail d'assistante.
J'ai bossé dur et avec plaisir, j'étais flexible en temps comme en lieu. Je n'ai
jamais vraiment croulé sous les remerciements pour les heures supplé-
mentaires effectuées. J'ai donc recherché ma solution dans l'indépendance
et mon propre cabinet vétérinaire,
également dans l'optique de fonder
une famille et de satisfaire mon besoin de sédentarisme.
Aujourd'hui, la situation a bien
changé pour la majorité des étudiantes fraîchement diplômées ou
des femmes vétérinaires détentrices
d'un cabinet: les doyens, professeurs,
collègues d'études et chefs savent
et acceptent dans l'intervalle que la
profession de vétérinaire est une profession féminine. Personne ne se pose
plus aujourd'hui la question de savoir
si les hommes seraient mieux adaptés
à la profession ou non. La relève vétérinaire est pour l'essentiel féminine et
devrait le rester pour l'instant.
Il ne reste donc plus qu'une question: comment pouvons-nous mieux
mettre à profit tout ce potentiel féminin pour l'intégrer dans le quotidien professionnel vétérinaire? Si
nous n'arrivons pas à repourvoir les
postes vacants avec des femmes, notamment en pratique rurale, à long
terme il faudra s'attendre à confronter
l'insatisfaction des employeurs, des
employés, de leurs familles et, tout
particulièrement, de la clientèle. Mais
je vois des nuages plus noirs encore:
si nous n'arrivons pas en Suisse à assurer un approvisionnement vétérinaire global à l'avenir, car notre relève
migre vers d'autres emplois, tôt ou
tard l'État devra intervenir. Vu sous
un angle d'économie publique, le calcul est déjà en notre défaveur et notre
formation professionnelle ne sera plus
finançable à long terme. Allons-nous
voir disparaître notre profession?
Non! Je souhaite que nous relevions ce défi ensemble. Saisissons
l'opportunité offerte par cet anniversaire pour nous réveiller et repositionner notre profession dans la société.
Mettons-nous aujourd'hui à la tâche!
Julika Fitzi,
présidente de la SVS
VIRBAC ALS VETERINÄRMEDIZINISCHES UNTERNEHMEN
GRATULIERT DER GST ZUM 200JÄHRIGEN BESTEHEN
GANZ HERZLICH UND WÜNSCHT IHR EIN ERFOLGREICHES JUBILÄUMSJAHR.
EN TANT QU’ENTREPRISE DÉDIÉE À LA MÉDECINE VÉTÉRINAIRE, VIRBAC FÉLICITE LA SVS POUR SA 200ÈME
ANNÉE D’ANNIVERSAIRE ET LUI SOUHAITE BEAUCOUP
DE SUCCÉS POUR CETTE ANNÉE DE JUBILÉ.
Virbac Schweiz AG | Europastrasse 15 | CH-8152 Glattbrugg
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 5
Une centrale périphérique, un centre
de services multiples
R. Helfer, Directeur de la SVS
(2008 − 2012)
Le secrétariat de la SVS, c'est une
petite série de bureaux au deuxième
étage d'un bâtiment pas particulièrement attractif, dans la zone industrielle de Thörishaus, un village sans
contours entre Berne et Fribourg.
Dix personnes y travaillent, à hauteur de 7,5 équivalents plein-temps
au total, et avec un apprenti, elles
sont actives au service de nombreux
interlocuteurs, dans de nombreux
domaines.
Le secrétariat est là
pour les membres
Un poste de travail est-il à repourvoir? Un collaborateur cherche-t-il
une nouvelle place, ou un client menace-t-il de faire appel à un avocat?
Des tensions au sein du personnel?
Du courrier des autorités, ou du
nouveau dans le domaine de la publicité? Des ces cas comme dans de
nombreuses autres situations, le secrétariat peut aider les membres de
la SVS. Non pas toujours de manière directe, immédiate et définitive.
Mais au fil des années, de nombreuses questions ont déjà été posées, et
les réponses correspondantes sont
prêtes. Les questions inusuelles sont
traitées avec un engagement tout
particulier.
Le secrétariat est là
pour les sections
Comme dans notre pays fédéraliste
tout ne fonctionne pas à l'identique,
les sections régionales sont indispensables. Et comme la spécialisation en
médecine vétérinaire est non seulement avancée, mais augmente de
plus rapidement, les sections spécialisées sont elles aussi indispensables.
Le secrétariat aide les sections à faire
bénéficier la SVS de leurs compétences, et il les soutient à différentes
occasions, sur le plan administratif
notamment.
Le secrétariat est là
pour les délégués
L'assemblée des délégués est l'organe
suprême de la SVS. Elle décide des
questions essentielles, et a besoin
pour cela des informations et des
bases de décision correspondantes.
Le secrétariat prépare celles-ci conformément aux directives et aux décisions du comité, et les distribue à
temps. Le secrétariat assure ensuite
le bon déroulement de l'assemblée
elle-même, des votes jusqu'à l'apéritif
final. Il est subséquemment responsable de la communication, ainsi que
de la mise en œuvre de plusieurs des
décisions qui ont été prises.
Le secrétariat est là
pour le comité
Le comité se réunit environ huit fois
par année, en séance ou dans le cadre
d'une retraite, pour plus de 80 heures
au total de réflexion et de discussion.
Le secrétariat prépare les documents
des séances, organise le ravitaillement et se charge par la suite du
procès-verbal et de l'information, assurant ainsi les meilleures conditions
cadres pour le travail du comité.
Le secrétariat est là pour le
président/la présidente
Le président ou la présidente assure
de nombreuses tâches pour la SVS ou
en lien avec la SVS. Parallèlement à
une activité comme vétérinaire – et
même si celle-ci est réduite – ce travail réclame pour être mené à bien
une équipe compétente, qui gère en
détail, en coulisses, tout ce qui est de
l'ordre de l'opérationnel, qui prépare
et assure le suivi, clarifie et organise,
invite et décline les invitations.
Le secrétariat est là pour les
autorités
En Suisse, les offices publics peuvent
difficilement diriger sans tenir compte
de l'avis et des demandes des principaux intéressés. Pour toutes les questions législatives qui réclament des
connaissances dans le domaine de
la médecine vétérinaire, les offices
fédéraux responsables s'adressent au
secrétariat. Celui-ci veille à ce que le
point de vue des vétérinaires puisse
être transmis à temps, de manière
compétente et fondée. Le secrétariat
travaille également à faire connaître
aux autorités les demandes des vétérinaires, et à les faire prendre en compte.
Le secrétariat est là pour les
politiciennes et les politiciens
Les politiciens doivent fréquemment
se former une opinion sur des questions dont ils n'ont au mieux qu'une
vue partielle et incomplète. Pout tout
ce qui concerne le bien-être des animaux, leur santé, ou les produits alimentaires, les politiciens en quête de
connaissances spécialisées fondées
peuvent s'adresser au secrétariat. Et
comme souvent les politiciens n'ont
pas le temps de poser les bonnes
questions, le secrétariat, avant les prises de décision, leur adresse d'office
les bonnes réponses.
Le secrétariat est là
pour les médias
Les thèmes qui touchent aux animaux sont vivement appréciés par
tous les médias, mais les journalistes qui en ont fait leur spécialité sont
souvent, au fond, peu informés. Cela
n'est pas vraiment grave, car le secrétariat leur indique en un tour de
main les interlocuteurs compétents,
et organise volontiers pour eux, chez
le vétérinaire tout proche, la visite
qui permettra d'obtenir les photographies et les vidéos nécessaires. Ceux
qui ont profité de ce service se montrent généralement tout à fait réceptifs
lorsque le secrétariat souhaite donner
écho à une demande des vétérinaires.
6 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
Le secrétariat de la SVS est là pour
tous, cependant la grande majorité des membres ne profite que rarement de ses services de manière
directe et consciente. Ceux qui le
contactent ont besoin d'un service
particulier, une prestation parmi
d'autres, au sein d'une large palette
d'offres. Trois fois par an au moins,
chaque membre de la SVS reçoit
directement du courrier de la part
du secrétariat. Au premier trimestre les comptes annuels, envoyés
avec l'annuaire des membres, qui
est devenu ces dernières années un
véritable ouvrage de référence où se
trouvent toutes les coordonnées ou
presque en rapport avec la médecine
vétérinaire. Au deuxième trimestre,
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
les membres reçoivent l'ordre du
jour de l'assemblée des délégués,
ainsi que le rapport annuel, qui,
dans une présentation soignée, informe sur les activités de la SVS et
de ses 30 sections, et donne par là
même une image de la diversité et de
l'attractivité de la médecine vétérinaire. Au troisième trimestre enfin,
le secrétariat envoie aux 2800 membres l'ordre du jour de l'assemblée
des délégués de novembre.
Le secrétariat s'adresse également
chaque mois aux membres par
le biais des Archives Suisses de
Médecine Vétérinaire, les ASMV; les
informations et indications ne sont
pas uniquement le fait de la partie rédactionnelle, mais également des an-
nexes, organisées, rédigées et mises
en page par le secrétariat. On peut
mentionner tout particulièrement ici
le supplément lancé en 2011, qui avec
des offres d'emploi, et en renseignant
sur diverses manifestations, complète
utilement les offres correspondantes
sur le site Internet de la SVS. On peut
relever également, par souci d'exhaustivité, que les divers contenus du
site Internet, et aussi bien les pages
internes que les pages externes, sont
gérés par le secrétariat. On mettra
enfin tout particulièrement en évidence les Newsletters, sporadiques,
qui transmettent aux membres les informations d'actualité qui intéressent
la profession.
Correspondance
Société des Vétérinaires Suisses
Brunnmattstrasse 13
3174 Thörishaus
www.gstsvs.ch
Excursion de l'équipe du secrétariat en 2012.
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000412
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 7
Histoire de la Société des Vétérinaires Suisses
S. Häsler1, Gasel
Association suisse pour l'histoire de la médecine vétérinaire
1
1813: au commencement était
la lutte contre les épizooties
Lors de la fondation de la «Gesellschaft schweiz. Thierärzte» en 1813,
la guerre sévissait en Europe. Les
grandes armées menaient avec elles
outre des chevaux des troupeaux de
bétail de boucherie qu'elles plaçaient
en chemin dans les étables des paysans. Les troupes étrangères marchaient également à travers le territoire de la Suisse actuelle. Le mouvement des armées et des populations
civiles a favorisé le déplacement des
épizooties: morve, peste bovine,
péripneumonie contagieuse, fièvre
aphteuse. En Suisse, la situation politique était instable. Il manquait une
lutte nationale contre les épizooties
et les commissions cantonales de la
santé ne disposaient que de moyens
limités pour reconnaître et combattre
les maladies. Le niveau des connaissances en médecine vétérinaire était
bas, car la majorité des vétérinaires
n'avait aucune formation sinon l'apprentissage auprès d'un vieux vétérinaire. Peu d'entre eux avaient étudié
dans une école vétérinaire.
Au siècle des Lumières, on apprit
donc également l'importance de la
médecine vétérinaire pour assurer
un élevage de bétail couronné de succès. C'était également l'avis du médecin zougois Dr Karl Stadlin, qui se
décida d'agir. Après s'être entretenu
avec les vétérinaires Joseph Martin Meyer de Bünzen (AG) et Peter
Suter de Hünenberg (ZG), il envoya
le 13 juillet 1813 une circulaire à un
nombre inconnu de vétérinaires dont
le contenu, en substance, était le suivant (ill. 1):
«Les signataires constatent les choses
suivantes:
1. Le bétail constitue notre première
richesse.
2. Par ses activités, le vétérinaire non
seulement contribue au bien des
animaux, comme le fait le médecin pour les hommes, mais il veille
en outre à préserver la richesse du
pays.
3. La formation de la majorité des
vétérinaires n'est pas suffisante
compte tenu de l'ampleur de leur
responsabilité.
Le niveau de
connaissances en médecine
vétérinaire était bas.
Le passage des soins empiriques à
la médecine vétérinaire a débuté en
1762 avec la fondation de l'École vétérinaire royale de Lyon. En 1813, on
comptait déjà plus de 20 écoles vétérinaires en Europe, ainsi celle de Berne
a vu le jour en 1806. Celle de Zurich
a ouvert ses portes en 1820. Là où les
structures étatiques de lutte contre
les épizooties étaient présentes, on
pouvait éradiquer les foyers épizootiques grâce aux connaissances scientifiques des écoles vétérinaires.
Illustration 1: Les fondateurs de la
SVS. (Rubeli, 1914)
4. Ce manque de formation découle
notamment du manque de littérature spécifique.
Au vu de ces éléments, les signataires
constituent une association dont les
buts sont:
a. de s'informer mutuellement, ce
qui est également d'intérêt pour
l'État, afin de prévenir la propagation des épizooties.
b. d'échanger des informations. Cela permet au vétérinaire de se
former, ce qui, compte tenu de la
charge professionnelle, ne serait
pas possible autrement.
...»
Dans la suite de sa missive, il invitait les vétérinaires à une assemblée
le 6 octobre 1813 dans le bâtiment
de la douane au pont sur la Reuss à
Hünenberg, dans le canton de Zoug.
Son appel eut du succès: 25 vétérinaires, un médecin et un agriculteur des cantons de Zurich, Lucerne,
Zoug, St-Gall et Argovie se déplacèrent pour fonder la Société des Vétérinaires Suisses. On commença par
créer cinq sections cantonales. Dans
les statuts, les membres s'engageaient
à se perfectionner, à communiquer le
savoir vétérinaire et, concrètement,
à annoncer et à lutter contre les épizooties (ill. 2).
1813–1848: naissance d'une
profession
Des assemblées annuelles furent
organisées afin de faire circuler
le savoir et de favoriser l'entente
confraternelle, proposant des exposés et des discussions. Les membres
devaient consigner par écrit leurs
observations et les rendre accessibles. Jusqu'en 1848, les membres
de la SVS déposèrent 462 rapports.
À cela s'ajoutèrent 52 questions complexes, pour certaines répondues
dans des travaux volumineux. Les
travaux traitaient en premier lieu de
8 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
Illustration 2: Le document de fondation de la SVS. (archives ASHVM)
la lutte contre les épizooties, suivies
des questions de médecine interne.
Elles concernaient pour la plupart
les chevaux ou les bovins, parfois les
porcs, les moutons, les chèvres ou les
chiens. On notera un recueil de 182
termes en dialecte germanophone
sur les animaux, la détention et les
maladies des animaux (Meyer et al.,
1820). Les annonces d'épizooties
faites par les membres allaient tout
d'abord aux présidents des sections
puis, après vérification, aux autorités communales et au président de la
SVS. Jusqu'en 1872, la SVS prit de fait
la fonction d'une autorité vétérinaire
nationale. C'est à son influence que
l'on doit le fait que la Confédération
assuma le service vétérinaire étatique
et qu'il fut renforcé dans les cantons
dès 1872.
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et des travaux primés. Parallèlement,
elles servirent d'organe de publication
de la SVS et, dans les faits, de feuille
de communication pour la médecine
vétérinaire étatique. En 1828, la SVS
comptait déjà 85 membres ordinaires
et 5 membres d'honneur (ill. 3). Sur
les 85 membres ordinaires, 70 étaient
des vétérinaires et 15 des médecins, 3
d'entre eux cumulant les deux titres.
Sur les 70 vétérinaires, 56 avaient
suivi des écoles vétérinaires et 14 un
apprentissage.
Les statuts furent modifiés à plusieurs
reprises pour acquérir en 1851 une
forme dont la disposition concernant
le but a gardé, au niveau du sens, sa
validité jusqu'à nos jours.
«Les buts de l'association sont les suivants:
1. Encouragement des sciences vétérinaires avec un accent particulier
sur son orientation pratique.
2. Élévation et amélioration de la
médecine vétérinaire dans les cantons de Suisse.
3. Perfectionnement scientifique et
pratique des membres.
4. Amélioration des conditions de la
profession vétérinaire.
5. Encouragement de la confraternité parmi les membres.
6. Participation à l'amélioration et
à l'augmentation de l'élevage des
animaux domestiques.»
1849–1880: Rudolf Zangger
dirige l'intégralité du service
vétérinaire suisse
Rudolf Zangger fut élu rédacteur des
Archives suisses de médecine vétérinaire en 1849 et président de la SVS
en 1853. En 1856, il fut nommé directeur de l'école vétérinaire de Zurich, en 1866 conseiller national, en
1869 colonel et vétérinaire fédéral en
chef de l'armée, en 1872 commissaire
fédéral aux épizooties. Par périodes,
il exerça toutes les fonctions en parallèle. Il accéda en outre au conseil des
États 1875. Personne ne sera surpris
si certains domaines furent négligés
par moments. C'est ainsi qu'entre
1863 et 1882, 15 assemblées annuelles
de la SVS et 14 éditions annuelles des
Archives suisses de médecine vétérinaire passèrent à la trappe. Pourtant,
les mérites revenant à R. Zangger en
faveur de la médecine vétérinaire en
Suisse furent exceptionnellement
grands, notamment à titre d'ensei-
Jusqu’en 1872, la SVS prit de
fait la fonction d’une autorité vétérinaire nationale.
Les Archives Suisses de Médecine Vétérinaire (alors en allemand «Archiv
für Thierheilkunde») furent créées
en 1816, afin de publier des rapports
Illustration 3: «Le vétérinaire au service de l'animal et de l'homme»,
représentation de l'histoire de la SVS par René Villiger. En haut depuis la
gauche: Sir Arnold Theiler, puis les fondateurs Joseph Martin Meyer, Karl
Peter Suter et Karl Stadlin; au centre le président de la SVS en 1988, JeanPierre Siegfried. (original au secrétariat de la SVS)
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gnant à l'école vétérinaire. C'est également grâce à son action politique
qu'est apparue la première loi fédérale sur les épizooties de 1872 et la
formation technique uniformisée des
vétérinaires de l'armée. Il contribua
de façon décisive à ce que la loi fédérale du 19 décembre 1877 concernant
la liberté de circulation du personnel
médical dans la Confédération suisse
soit également applicable pour les vétérinaires. En 1867, il dirigea le IIIème
congrès vétérinaire international à
Zurich. Le VIème congrès de 1895 eut
également lieu en Suisse, à Zurich
et à Interlaken, sous la direction du
vétérinaire équin en chef Denis Potterat.
1881–1913: des structures claires
pour la formation et le service
vétérinaire officiel
C'est en 1881 qu'eut lieu pour la première fois à nouveau une assemblée
annuelle à laquelle prirent part 132
vétérinaires. Dès lors, les assemblées
eurent lieu régulièrement, où des
thèmes d'actualité de la pratique vétérinaire étaient présentés. Les chargés
de cours y présentaient les résultats de
leurs recherches en bactériologie, en
particulier sur la tuberculose. La qualité de la formation des futurs vétérinaires a toujours été une préoccupation centrale de la SVS. Elle demanda
d'exiger l'examen de maturité comme
condition d'admission aux écoles
vétérinaires et soutint avec succès les
écoles de Berne et de Zurich dans leur
ambition de devenir partie intégrante
des universités locales; l'école de Berne
fut admise en 1900 comme faculté de
médecine vétérinaire de l'Université,
et celle de Zurich en 1902.
La qualité de la formation
des futurs vétérinaires a
toujours été une
préoccupation centrale
de la SVS.
Depuis sa création, la SVS s'est régulièrement intéressée au commerce de
bétail et en particulier au droit sur la
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 9
garantie du bétail, un domaine dans
lequel les vétérinaires assumaient
une fonction de conseil importante.
Après le rejet en votation populaire
de la loi fédérale sur le commerce
de bestiaux en 1896, on dut attendre
1911 pour trouver une réglementation uniforme à l'échelle suisse au
niveau du code des obligations. La
loi fédérale sur la lutte contre les épizooties de 1872 fut modifiée en 1886,
chargeant la Confédération de faire
contrôler régulièrement les animaux
et la viande par des vétérinaires de
frontière lors de l'importation. Malgré la révision, la loi ne satisfaisait
pas encore les attentes de la SVS en
matière de lutte efficace contre les
épizooties et de gestion centrale compétente. Les diverses réglementations
cantonales sur le contrôle des viandes
n'étaient pas non plus satisfaisantes.
La SVS déposa de nombreuses
motions concrètes au Conseil fédéral améliorer la législation sur les
épizooties et adopter une nouvelle
législation sur les denrées alimentaires. Les demandes essentielles des
vétérinaires furent satisfaites avec
l'entrée en vigueur de la loi sur les
denrées alimentaires du 8 décembre
1905, la création du service vétérinaire fédéral en 1914 et la loi fédérale du 13 juin 1917 relative à la lutte
contre les épizooties. Le nombre des
membres de la SVS crût continuellement depuis 1881, pour atteindre 214
membres actifs et 201 membres passifs en 1913.
1914–1962: au service du bien
commun et de la sécurité sociale des membres
La tuberculose et l'avortement à brucellose Bang entravaient gravement la
santé publique et causaient un grand
préjudice à l'agriculture. Le Bang
devint en outre une maladie professionnelle de nombreux vétérinaires.
Jusqu'en 1934/35, il n'existait par ailleurs aucune lutte étatique contre les
deux épizooties. On discutait régulièrement de mesures lors des assemblées vétérinaires que l'on soumettait
à l'office vétérinaire fédéral.
On reconnut très tôt l'importance de
la santé mammaire, de l'hygiène du
lait et du contrôle des viandes pour
la reconnaissance des épizooties et
la lutte contre ces deux épizooties.
Les préoccupations des vétérinaires
furent représentées avec insistance
au Parlement, vu que trois membres
de la SVS siégeaient au Conseil national et un au Conseil des États au
moment des débats concernant la
loi sur la tuberculose. Une fois que
la Confédération eut décidé l'éradication des épizooties en plusieurs
étapes, les praticiens pour gros bétail
virent s'abattre une grande charge de
travail supplémentaire au niveau du
diagnostic et de la lutte contre les épizooties et furent chargés d'expliquer
les mesures sévères aux détenteurs
d'animaux. Si la Suisse acquit les statuts indemne de tuberculose bovine
en 1959 déjà et indemne d'avortement Bang en 1963, ce fut au prix
d'immenses efforts de la part de tous
les vétérinaires officiels ou praticiens.
Des efforts d'une ampleur comparable furent entrepris pour lutter
contre les épizooties de fièvre aphteuse de 1918–1921, de 19371940 et
de 1965-66.
La Suisse est indemne
de tuberculose depuis 1959
au prix des efforts de
tous les vétérinaires officiels ou praticiens.
Les deux guerres mondiales constituèrent une double charge pour les
vétérinaires, la majorité des vétérinaires étant astreints au service
militaire. On peine à mesure la prestation fournie par les femmes des
vétérinaires et par les vétérinaires
âgés, exemptés du service militaire,
en représentation de leurs époux
ou confrères appelés sous les drapeaux. La SVS s'engagea auprès de
ses membres afin que la perte de gain
due au service actif soit indemnisée
et obtint, dans le cadre du rationnement, des cartes supplémentaires
pour l'essence et pour la nourriture.
Une caisse de décès et un Fonds d'entraide furent créés en 1911 déjà pour
10 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
assurer la sécurité sociale des vétérinaires. La caisse de décès fut suppri-
Illustration 4: Publication commémorative pour le jubilé de 50 ans, de
Rudolf Zangger. (archives ASHMV)
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mée en 1987, car elle devint caduque
compte tenu des prestations sociales
existantes. En 1927, les vétérinaires
obtinrent le droit de participer dans
la Caisse maladie des médecins
suisses et en 1929 un contrat de participation fut conclu avec l'assurance
vieillesse et survivants des Médecins
suisses. En 1947, un contrat de réglementation uniforme de l'assurance
responsabilité civile des vétérinaires
fut également conclu avec les sociétés
d'assurances.
Pendant les assemblées annuelles de
la société et les manifestations des
sections, des exposés sur des thèmes
concernant la médecine vétérinaire
ou l'élevage étaient présentés par des
membres de l'association, des représentants des autorités ou des intervenants externes. Le vétérinaire suisse
pour sûr le plus célèbre, Sir Arnold
Theiler (1867-1936), directeur de
l'Institut de recherche en médecine
vétérinaire d'Onderstepoort, à Pretoria, montra son attachement à ses
confrères suisses à la faveur de trois
exposés présentés lors d'assemblées
annuelles: Tiques et insectes et les
maladies qu'ils occasionnent en
Illustration 5: Serviette pour le dîner
de la fête lors du 150ème anniversaire
de la SVS. (photo Peter Baracchi)
Illustration 6: La cérémonie mémorable de la SVS lors de la fête centenaire devant le bâtiment de l'administration
à Zoug. (faculté Vetsuisse, Zurich, photo Michelle Aimée Oesch)
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Afrique (1909); Carence en phosphore comme cause directe de maladies chez la vache (1927); Vétérinaire
autour du monde (1933).
En 1932, la SVS dénombrait 642
membres, soit près de 90 % de tous
les vétérinaires suisses. Le nombre
élevé des membres a motivé la création d'un secrétariat en 1929 déjà. Il
servait notamment de service de placement. Le premier Code de déontologie vit le jour en 1931, réglant l'activité professionnelle et les relations
des vétérinaires entre eux, contenant
des exigences morales élevées aux
vétérinaires:
«§ 1 Tierärztliche Berufsarbeit, mag
sie sich mit der Behandlung der Haustiere oder mit der Untersuchung von
Nahrungsmitteln befassen, ist Dienst
am Volk, sei es an seinem Wohlstand
oder an seiner Gesundheit und darf
niemals bloss den Erwerb, sondern
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 11
muss stets auch das Gemeinwohl im
Auge haben. ...
§ 2. ... Der Tierarzt soll in seiner Tätigkeit stets seiner ethischen Pflichten
als der berufenster Beschützer der
Tiere sich bewusst sein und keine
Gelegenheit versäumen, durch Wort
und Tat den Tierschutz zu fördern. ...
§ 13 Die Standesordnung soll ohne
Zwang, aus innerer Überzeugung
und Solidaritätsgefühl befolgt werden. ...»
Le VIIIème congrès international des
vétérinaires, en 1938, eut également
lieu en Suisse, à Zurich et à Interlaken, sous la direction de Prof. Gottlieb Flückiger.
Superbe rétrospective
La SVS a sorti des mémoires complets
pour son 50ème anniversaire, pour le
centenaire ainsi que pour ses 150 ans.
(Zangger, 1862; Rubeli et al., 1914;
Leuthold, 1963; ill. 4-6). Les anniver-
saires furent fêtés à l'aide de cérémonies mémorables. Les mémoires de
1914 et de 1963 contiennent, outre
la description de l'histoire de la SVS
et de ses sections, des articles sur les
domaines apparentés de la formation
universitaire, de l'hygiène des denrées
alimentaires, du service vétérinaire
étatique, du service vétérinaire de
l'armée et de la production animale.
La représentation sous forme de tableau des présidents de la SVS, des
membres d'honneur, des lieux de séminaires et d'autres données concernant la société et les vétérinaires
dans les mémoires, est complétée en
annexe pour les 50 dernières années.
Les explications données dans ce document sur l'histoire de la SVS datant
d'avant 1963 se basent pour l'essentiel sur les mémoires mentionnés.
Pour le 175ème anniversaire de la
SVS, la société fit créer une peinture
par l'artiste René Villiger de Sins, qui
Abbildung 7: «Der Tierarzt im Dienst von Tier und Mensch» (Le vétérinaire au service de l'animal et de l'homme),
représentation de l'histoire de la SVS par René Villiger, en haut depuis la gauche: Sir Arnold Theiler, puis les fondateurs Joseph Martin Meyer, Karl Peter Suter et Karl Stadlin; au centre le président de la SVS 1988.
(original au secrétariat de la SVS)
12 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
retrace l'histoire de la société en plusieurs portraits (ill. 7).
Grands changements dès 1963
Le nombre d'exploitations reculait
continuellement et le nombre de têtes
de bétail par exploitation progressait.
Les chevaux étaient de moins en
moins utilisés pour le travail et de
plus en plus pour le sport et les loisirs. La proportion de la population
vivant à proximité des villes augmentait, et avec elle le nombre d'animaux
domestiques.
Davantage de membres,
palette d'activités plus large
Entre 1901 et 1960, une vingtaine
de vétérinaires en moyenne termina ses études par l'examen fédéral
chaque année dans les anciens hôpitaux vétérinaires de Zurich (Selnau)
et de Berne (Engehalde). Après le
déménagement dans les nouveaux
bâtiments du Strickhof à Zurich, en
1963, et de la Länggasse à Berne, en
1965, le nombre d'étudiants augmenta jusqu'à l'introduction du
numerus clausus, pour atteindre une
moyenne de 110 diplômés fédéraux
par an pour ces dix dernières années.
La première femme à obtenir un diplôme termina ses études en 1938.
Elles ne furent que six jusqu'en 1950.
La part des femmes vétérinaires au
bénéfice d'un diplôme fédéral passa
de 16 % (1961–1970) à 79 % (2000–
2010). Dès lors, on adapta en 2004
le nom allemand de la société à ces
nouvelles conditions: Gesellschaft
Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte. Avec le nombre de diplômés,
c'est aussi le nombre de membres
de la SVS qui s'accrut, passant de
1'336 en 1980 à 2'741 en 2010. Les
activités professionnelles spécifiques
des membres de la SVS sont indiquées dans l'annuaire des membres
réactualisé chaque année. Nous ne
disposons malheureusement pas de
statistique de tous les vétérinaires
de Suisse. Le registre des professions
médicales de l'Office fédéral de la
santé publique indique que 1'791
vétérinaires disposaient d'une autorisation individuelle de pratiquer en
2012 et qu'au total 3'744 vétérinaires
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étaient enregistrés. Cependant, les
recensements des diplômés des
années précédant 1984 sont incomplets.
Beaucoup de nouveaux postes de
travail apparurent en médecine des
petits animaux, la demande en savoir vétérinaire s'accrut également
dans la recherche et l'enseignement,
dans l'industrie et dans les fonctions
officielles (lutte contre les épizooties,
hygiène des denrées alimentaires,
protection des animaux). Ainsi, la
majorité des vétérinaires trouvèrent
des postes correspondant à leurs
capacités.
La SVS adapte ses structures
Grâce au remaniement complet des
statuts, qui entrèrent en vigueur
en 1961, la SVS a pu faire face à
l'accroissement du nombre de ses
membres et à l'étendue du spectre
des exigences. Elle mit en place une
assemblée des délégués avec représentation proportionnelle des sections comme organe décisionnel
ainsi qu'un secrétariat permanent.
Le travail principal de la SVS fut
désormais réalisé par les membres
du comité, des commissions, du
Conseil de l'Ordre et, plus tard, par
les mandataires pour les questions
économiques, pour les médicaments
vétérinaires ou pour les assistantes
en médecine vétérinaire, tous selon
le principe de milice. Le comité et le
secrétariat gardèrent le contact avec
les membres par l'intermédiaire d'un
bulletin publié en général une fois
par mois. Il parut dès 1962 comme
annexe aux «Archives suisses de médecine vétérinaire», dès 1986 comme
partie gérée au niveau rédactionnel
de la revue «Swissvet» et, depuis
1995, il est intégré aux «Archives
suisses de médecine vétérinaires», le
titre de «bulletin» ayant disparu. Le
riche contenu du bulletin donne des
indications détaillées sur l'histoire
proche de la SVS.
Avec l'accroissement de la spécialisation et les nouveaux champs d'action, 14 sections spécialisées virent le
jour, la première étant l'Association
suisse pour la médecine des petits
animaux en 1970. Ce développe-
ment fit perdre un peu d'importance
aux sections régionales, les sections
spécialisées offrant à leurs membres
de meilleures possibilités d'échange
d'expériences dans leur domaine de
spécialisation et représentant leurs
intérêts de façon plus ciblée.
Conformément à la volonté de l'assemblée de délégués, le président
doit être à 50 % au service de la SVS
et à 50 % actif dans sa profession.
Il doit savoir garder les pieds sur
terre, et mener et non administrer
la société. Durant toutes ces années,
les présidents de la SVS ont satisfait
à ces objectifs. Les lettres de lecteurs
publiées régulièrement dans le «bulletin» ainsi que les éditoriaux dans
les Archives suisses de médecine vétérinaire, invitant parfois à réfléchir,
souvent à sourire et parfois aussi à la
controverse, offrent un témoignage
saisissant.
Éthique professionnelle
Toutes les versions des statuts et
des Codes de déontologie mettent
en avant le devoir de faire preuve
d'une éthique professionnelle. On a
toujours voulu mettre des limites au
côté libéral de la profession de vétérinaire. On relève que la réglementation est devenue de plus en plus
détaillée. Pour ce qui est de la publicité, il fallut mettre de l'eau dans son
vin avec le temps. En 1992, l'assemblée des délégués décida d'élaborer
des principes éthiques supplémentaires pour les activités vétérinaires,
découlant du principe de respect
de la vie. L'application du Code de
déontologie est dévolue à un Conseil
de l'Ordre et des médiateurs entrent
en jeu lors de problèmes concernant les relations à la clientèle. Cette
structuration s'avéra nécessaire, des
cas de comportement enfreignant le
Code de déontologie étant déplorés
chaque année, pour certains réglés
par une exclusion de la SVS. On critiqua parfois le fait que le Code de
déontologie ne prévale que pour les
membres de la SVS, et non pour tous
les vétérinaires. Les tentatives d'obtenir la force obligatoire générale
via les législations cantonales sur la
santé n'eurent aucun succès.
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Prestations pour les membres et
pour la communauté
À peine le secrétariat fut-il créé qu'il
devint un interlocuteur fréquemment
mis à contribution par les membres.
On souleva des thèmes généraux
pour lesquels des réglementations
nationales s'avérèrent nécessaires,
mais aussi des questions individuelles
nécessitant des connaissances des activités vétérinaires et des conditions
générales légales et économiques.
Le comité et le secrétariat mirent en
place des réglementations durables:
– sur l'acquisition commune de
médicaments via le contrat avec
l'Association suisse des entreprises
vétérinaires (depuis 1955 déjà);
– avec les sociétés d'assurances pour
ce qui relève de la responsabilité
civile professionnelle (1968);
– au moyen d'un contrat-type pour
l'engagement d'assistants (1972);
– avec un tarif minimal concernant
les tâches vétérinaires (1972); la
législation sur les cartels de 1997 a
fait de ce tarif une entente sur les
prix inadmissible;
– avec la mise en place de l'Office
de gestion des vétérinaires pour
la facturation des médicaments
(1976) et, plus tard, une plate-forme de commande;
– avec la participation à l'exploitation
d'une banque de données pour les
animaux de compagnie enregistrés («Anis», dès 1993) et, plus tard,
à la Banque de données sur le trafic des animaux «Identitas» pour
les animaux de compagnie;
– sur la reconnaissance de la profession des assistantes en médecine
vétérinaire (1995);
– avec l'encouragement de l'assurance de la qualité des cabinets vétérinaires (premières certifications
en 1999).
La SVS montra un engagement
supplémentaire en faveur du bien
commun en gérant le secrétariat
concernant l'organisation du suivi
vétérinaire des troupeaux et en y participant financièrement. Le suivi des
troupeaux ne fut toutefois pas mis à
profit dans la mesure où on l'escomptait. Il en alla de même de la convention conclue en 2002 avec l'Union
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 13
suisse des paysans en matière de
sécurité des aliments. Seuls quelques
rares propriétaires d'animaux et vétérinaires conclurent les contrats de
suivi des troupeaux prévus. À plusieurs reprises, la collaboration avec
la Fédération suisse pour l'insémination artificielle ne fut pas à la hauteur
des attentes des deux partenaires. La
dérégulation dans la législation sur
l'agriculture rendit finalement le sujet obsolète.
Engagement pour la qualité de
l'exercice de la profession
Les «Archives Suisses de Médecine
Vétérinaire» sont le premier instrument de la formation continue. La
revue communique à ses lecteurs les
connaissances les plus récentes d'un
très haut standing. Aussi bien la SVS
que les sections proposent régulièrement des exposés, des démonstrations et des séminaires. On trouve en
premier lieu les journées vétérinaires,
organisées sur deux à trois jours depuis 1963, avec un large spectre de
La SVS coordonne la
formation continue et le
perfectionnement.
manifestations spécifiques.
Une nouvelle dimension apparut
avec l'introduction du titre de vétérinaire spécialisé FVH en 1974 qui,
contrairement à ce qui se fait pour le
titre de FMH en médecine humaine,
n'est pas réglé par le droit fédéral. Par
analogie à l'obligation de formation
continue et de perfectionnement en
vigueur dans l'exercice de la profession en médecine humaine, la SVS
coordonne la formation continue et
le perfectionnement et les soutient
financièrement. Une commission
de la formation veille au respect des
standards scientifiques.
Réseau international
La SVS est membre de la Fédération
des vétérinaires européens (FVE) et
de la World Veterinary Association
(WVA) ainsi que d'autres organisations professionnelles, parfois repré-
sentée par les sections. Les contacts
réguliers et la collaboration temporaire dans les organes dirigeants de
la FVE et de la WVA garantissent
l'échange d'informations. L'évolution
dans l'UE fut tout d'abord observée
d'un œil sceptique, lorsqu'on vit se
dessiner un droit vétérinaire européen et un libre-exercice de la profession de vétérinaire dans tout l'espace.
C'est notamment grâce aux contacts
au sein de la FVE que l'on reconnut
qu'il serait plutôt avantageux de participer aux préparatifs de la mise en
œuvre que de vouloir résister à une
harmonisation européenne. L'entrée
en vigueur de l'accord sur la librecirculation en 2002 et «l'annexe vétérinaire» de l'accord sur l'agriculture
avec l'UE en 2009 se sont faits sans
heurts. Le prix des simplifications fut
cependant de devoir reprendre un
certain nombre de consignations et
de contrôles dans le droit national,
éclaboussant passablement l'illusion
de profession libérale commune dans
l'activité vétérinaire.
Se faire entendre au niveau politique
La collaboration des vétérinaires est
toujours très appréciée dans la politique communale de même que dans
les parlements cantonaux. On vit
régulièrement des vétérinaires élus
dans des exécutifs cantonaux et au
total 19 vétérinaires siégèrent au Parlement fédéral depuis 1848. La voix
de la SVS a toutefois manqué au Parlement fédéral au cours des dernières
décennies. Le comité dut apprendre
à faire entendre ses préoccupations
au moyen d'un travail de relations
publiques et de lobbying.
Après le «scandale des hormones»
éclaté en 1980, lorsque l'on décela
la présence de résidus de l'hormone
synthétique diéthylstilboestrol dans
la viande de veau, les politiciens
reprochèrent aux vétérinaires un
manque de sensibilité envers les
besoins des consommateurs. On
entendit que les vétérinaires étaient
en premier lieu au service de l'agriculture. La SVS réagit rapidement,
élaborant un rapport exhaustif sur
la consommation de médicaments et
14 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
veillant à corriger les écarts dans ses
propres rangs. Grâce à un travail politique habile, on réussit à inscrire le
principe «de l'étable à la table» dans
la loi sur les denrées alimentaires et
à montrer que le concours des vétérinaires dans le contrôle des denrées
alimentaires d'origine animale était
indispensable depuis la production
dans l'exploitation agricole. Suite aux
cas d'encéphalopathie spongiforme
bovine (ESB) et à l'insécurité consécutive des consommateurs, la SVS
se prononça pour une élimination
rapide de la cause – soit l'affouragement de protéines d'origine animale
aux animaux de l'espèce bovine – et
le communiqua au public. On apprit
ainsi des erreurs du passé pour améliorer la communication: le message
«Des animaux sains – une alimentation saine – une population saine»
permit de rendre public et de représenter plus en détail les liens entre
la santé animale, la sécurité des aliments et la santé humaine.
Il fut très difficile de se faire entendre
politiquement lors du travail dans
le cadre de la loi sur les produits
thérapeutiques. Durant longtemps,
la réglementation vétérinaire était
arrivée en seconde priorité. Finalement, la SVS réussit à agir au niveau
des dispositions d'exécution. Le
Des animaux sains –
une alimentation saine –
une population saine.
conflit d'objectifs entre une thérapie
efficace, d'une part, et des conditions
permettant de lutter contre le marché
illégal et pour l'innocuité des denrées
alimentaires, d'autre part, ne put être
résolu de manière totalement satisfaisante. En outre, la voie solitaire
empruntée par la Suisse dans la législation sur les produits thérapeutiques
eut pour conséquence que certains
grossistes étrangers renoncèrent à
demander le renouvellement de l'au-
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torisation de certains médicaments
vétérinaires importants en Suisse.
Dans la relation homme-animal et
pour la protection des animaux, la
SVS a toujours pris position en faveur
de l'animal, tout en restant modérée.
Son engagement en faveur du principe «l'animal n'est pas une chose»
dans la Constitution helvétique fut
couronné de succès. Par contre, la
SVS perdit devant le Tribunal fédéral et le Parlement à se faire reconnaître comme profession médicale,
et ainsi pouvoir bénéficier d'un taux
préférentiel pour la taxe sur la valeur
ajoutée. Outre les grosses affaires politiques, la SVS est invitée plusieurs
fois par an par les services fédéraux à
se prononcer dans le cadre de consultations, lorsqu'il en va de modifications de lois ou d'ordonnances. L'hétérogénéité des intérêts des membres
se reflète souvent clairement dans la
réponse aux questions concrètes.
Épilogue
La SVS a revu périodiquement ses
structures pour les adapter, ce qu'elle
va continuer à faire. Elle encourage
le dialogue entre les différents domaines de la profession, au sein et
à l'extérieur de la médecine vétérinaire. La conférence bisannuelle des
présidents des sections régionales et
des sections spécialisées est particulièrement importante. Elle contribue
de façon notoire à la compréhension
mutuelle et à obtenir des décisions
équilibrées lors des assemblées des
délégués. Depuis 1998, la communication électronique avec les membres
via le site Internet www.gstsvs.ch et
entre les membres s'est institutionnalisée au moyen d'une «mailing list».
La tâche de la SVS a gagné en complexité au cours de ses 200 ans, car les
tâches dévolues à ses membres sont
devenues plus variées:
– en 1813, les vétérinaires luttaient
contre les épizooties et traitaient
les animaux pour assurer le revenu
des détenteurs d'animaux;
– dans la seconde partie du 19ème
siècle, le bien-être des animaux fut
reconnu comme tâche éthique;
– avec l'arrivée des connaissances
sur les maladies infectieuses, notamment dès 1882 sur la tuberculose, la protection de l'homme des
zoonoses vint s'y ajouter.
– La protection des ressources de
l'environnement, de la biodiversité et le devoir culturel de protéger l'intégrité des organismes vivants dans le contexte de la garde
d'animaux de rente orientée sur la
production et la garde d'animaux
domestiques constituent des enjeux supplémentaires de notre
temps. Les tâches classiques de la
protection de la santé de l'homme
et de l'animal et de la protection de
l'animal demeurent inchangées.
La nécessité de disposer d'une Société de tous les vétérinaires n'est pas
remise en question, car c'est elle la
garante du respect de la diversité des
tâches.
Littérature
Leuthold A.: Denkschrift zur 150-JahrFeier der Gesellschaft Schweizerischer
Tierärzte. Orell Füssli Verlag, Zürich,
1963.
Meyer J. M., Michel J. K., Ernst H., Wirth
C.: Versuch eines Schweizerisch-veterinärischen Idiotikons. Schweiz. Arch.
Tierheilk. 1820, 6: 225-244.
Rubeli T., Kelly F., Bühler R., Minder A.:
Denkschrift zur Jahrhundertfeier der Gesellschaft schweiz. Tierärzte 1813-1913.
Orell Füssli Verlag, Zürich, 1914.
Zangger R.: Denkschrift der Gesellschaft
schweiz. Thierärzte zur Feier der fünfzigsten Jahressitzung in Zürich, den 20.
und 21. Oktober 1862. Tellmann, Zürich,
1862.
Correspondance
Dr Stephan Häsler
Mengestorfstrasse 50
3144 Gasel
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 15
Tableaux concernant l’histoire de la Société des Vétérinaires Suisses
Appendice
Sections régionales de la SVS et leur année de fondation
(mentionnée pour la première
fois en 1813)
(mentionnée pour la première
fois en 1814)
(fondée en 1885)
(mentionnée pour la première
fois en 1814, fondée en 1852)
(mentionnée pour la première
fois en 1824, fondée en 1904)
(mentionnée pour la première
fois en 1813, fondée en 1839,
adhésion d’AR et AI en 1900)
(société précédente 1859-1872,
fondée en 1901)
(mentionnée pour la première
fois en 1813)
(fondée en 1899)
(mentionnée pour la première
fois en 1814)
(fondée en 1920)
(fondée en 1892)
(fondée en 1925)
(fondée en 1909)
(fondée en 1933)
(fondée en 1977)
Sections dissoutes
(mentionnée pour la première
fois en 1813, fondée en 1837,
fusionnée dans la Société des
vétérinaires de Suisse centrale en
1885)
(mentionnée pour la première
fois en 1814, fondée en 1941,
dissoute en 1974)
(nouvellement constituée en
1964 après suspension, dissoute
en 1996)
1813 mentionnée
1814 mentionnée
Cotisations de membres à la
SVS pour personnes actives
Société des vétérinaires zurichois
1813
Société des vétérinaires bernois
1820
1913
1960
1970
1980
1990
2000
2010
Société des vétérinaires de Suisse centrale
Société des vétérinaires fribourgeois
Société des vétérinaires soleurois
Société des vétérinaires des cantons de
St-Gall, Appenzell AR et AI
Société des vétérinaires grisons
Société des vétérinaires argoviens
Société des vétérinaires Regio Basiliensis
Société des vétérinaires thurgoviens
Ordre des vétérinaires tessinois
Société vaudoise des vétérinaires
Société des vétérinaires valaisans
Société neuchâteloise des vétérinaires
Société genevoise des vétérinaires
Société des vétérinaires jurassiens
Société des vétérinaires lucernois
Association des vétérinaires schwytzois
Association des vétérinaires schaffhousois
Section de Zoug
Section de Glaris
8.− (taxe d'inscription unique)
1.−
10.−
40.−
95.−
120.−
250.−
470.−
543.−
Nombre de membres de la SVS
1813
1828
1882
1913
1932
1960
1970
1980
1990
2000
2010
2012
21
90
210
415
642
846
863
1136
1767
2368
2808
2840
16 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
Examens fédéraux réussis
1807 – 18921)
1893 – 1900
1901 – 1910
1911 – 1920
1921 – 1930
1931 – 1940
1941 – 1950
1951 – 1960
1961 – 1970
1971 – 1980
1981 – 1990
1991 – 2000
2001 – 2010
1)
Vétéri- Vétérinaires h naires f
ca. 1370
153
130
209
230
145
1
251
5
228
7
191
36
491
126
566
367
294
473
213
801
examens cantonaux
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Sections spécialisées de la SVS et leur année d'adhésion à la SVS
1913
1947
1970
1970
1972
1978
1978
1979
1987
1990
1991
1993
1993
1995
1997
2004
Association des vétérinaires de frontière (dissoute en 1987)
Association vétérinaire pour la sécurité alimentaire et la santé animale (AVSA) (anciennement Association vétérinaire pour l’hygiène
des viandes; sortie en 2005)
Association suisse pour la médecine du porc ASMP
Association suisse pour la médecine des petits animaux ASMPA
Association suisse pour la santé des ruminants ASSR (anciennement hygiène d’élevage et insémination, ensuite hygiène d’élevage et
buiatrie)
Vétérinaires salariés suisses STA (anciennement Section des assistants des écoles supérieures, puis section des vétérinaires assistants)
Association suisse de médecine équine ASME
Association suisse des vétérinaires de laboratoire de diagnostic
ASVLD
Association suisse de pathologie animale ASPA
Association suisse pour l’histoire de la médecine vétérinaire
ASHMV
Association vétérinaire suisse pour la protection des animaux AVSPA
Association suisse pour la médecine de volaille ASMV
Association vétérinaire suisse pour les médecines alternatives et
complémentaires camvet.ch, (anciennement Association vétérinaire
suisse pour l’acupuncture et l’homéopathie)
Association vétérinaire suisse pour la médecine comportementale AVSMC (anciennement Association vétérinaire suisse pour
l’éthologie)
Association suisse de médecine de la faune et des animaux exotiques ASMFAE
Swiss Association of Veterinarians in Industry and Research SAVIR
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 17
Vétérinaires en chef de l'armée
1835 – 1870
1870 – 1882
1882 – 1913
1913 – 1928
1928 – 1937
1937 – 1947
1947 – 1961
1962 – 1968
1969 – 1980
1981 – 1989
1990 – 1995
1995 – 2003
depuis 2004
Johann Jakob Näf, capitaine
Johann Rudolf Zangger, colonel
Denis Potterat, colonel
Karl Buser, colonel
Hermann Schwyter, colonel
Leon Collaud, colonel brigadier
Ernst Bernet, colonel brigadier
Fritz Aeberhard, colonel brigadier
Louis Gisiger, brigadier
Alfred Krähenmann, brigadier
Hermann Keller, brigadier
Jürg Eberle, colonel
Stéphane Montavon, colonel
Directeurs de l'Office vétérinaire fédéral et de ses
organisations précédentes1)
1872 – 1882
Johann Rudolf Zangger, colonel
1882 – 1910
Denis Potterat, colonel
1910 – 1932
Moritz Bürgi, Prof. Dr. med. vet.
1932 – 1958
Gottlieb Flückiger, Prof. Dr. med. vet.
1958 – 1965
Ernst Fritschi, Dr. med. vet.
1966 – 1977
Andreas Nabholz, Prof. Dr. med. vet.
1977 – 1986
Hans Keller, Prof. Dr. med. vet.
1986 – 1993
Peter Gafner, Prof. Dr. med. vet.
1993 – 2003
Ulrich Kihm, Prof. Dr. med. vet.
depuis 2003 Hans Wyss, Prof. Dr. med. vet.
1)
1872 – 1914 commissaire fédéral aux épizooties, 1915–1979 Office vétérinaire
fédéral
Rédacteurs des Archives Suisses de Médecine Vétérinaire
1947 – 1971
1972 – 1988
1989 – 1999
depuis 2000
Alfred Leuthold, Prof. Dr. med. vet., Bern
Rudolf Fankhauser, Prof. Dr. med. vet., Dr. h. c., Kirchlindach
Marcel Wanner, Prof. Dr. med. vet., Dr. h. c., Gundetswil
Rico Thun, Prof. Dr. med. vet., Bassersdorf
Vétérinaires au Parlement
fédéral
(N = Conseil national, E = Conseil
des États, année de la première élection)
1866 Zangger Johann Rudolf N
(1875 E) ZH
1867 Merz Karl N ZG
1891 Suter Johann N BL
1899 Eigenmann Carl N TG
1902 Knüsel Peter N LU
1914 Strub Heinrich N BL
1928 Carnat Germain N BE
1928 Mäder Emil N SG
1935 Broger Albert N AI
1935 Stöckli Anton N LU
1941 Despland Gabriel N
(1943 E) VD
1943 Odermatt Gotthard N
(1960 E) OW
1947 Degen Walter N BL
1947 Tschumi Hans N BE
1974 Fischer Josef N AG
1975 Risi Josef N SZ
1978 Tochon Robert N GE
1983 Müller Arnold N ZH
2011 Gschwind Jean-Paul N JU
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
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18 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
Journées vétérinaires
Présidents de la SVS
1963
1964
1965
1966
1967
1968
1969
1970
1971
1972
1973
1974
1975
1976
1977
1978
1979
1980
1981
1982
1983
1984
1985
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
1963 –1968
1968 – 1969
1969 – 1974
1974 – 1980
1980 – 1984
1984 – 1996
1996 – 2004
2005 – 2012
depuis 2013
Zurich
Lausanne
Solothurn
Bern
Fribourg
Luzern
Basel
Sion
Neuchâtel
Lenzburg
Lausanne
Schaffhausen
Bern
Zurich
Appenzell
Fribourg
Davos
Luzern
Montreux
Solothurn
Genève
Lugano
Weinfelden
Basel
La Chaux-de-Fonds
Zug
Delémont
Baden
Sion
Thun
St. Gallen
Zurich
Biel
Biel
Zurich
Interlaken
Basel
Luzern
Fribourg
Zürich
Interlaken
Davos
Basel
Zurich
Fribourg
Schönenwerd
Zurich
Fribourg
Davos
Interlaken
Werner Messerli, PD Dr. med. vet., Schwarzenburg
Ernst Rohrbasser, med. vet., Châtel-St.-Denis
Jakob Meili, Dr. med. vet., Bazenheid
Josef Kennel, Dr. med. vet., Sins
Edouard Huber, Dr. med. vet., Orbe
Jean-Pierre Siegfried, Dr. med. vet., Arlesheim
Andrea Meisser, Dr. med. vet., Davos Clavadel
Charles Trolliet, med. vet., Montheron
Julika Fitzi, Dr. med. vet., St. Gallen
Directeurs de la SVS
1929 – 1958
1958 – 1963
1964
1964 – 1976
1976 – 1977
1978 – 1982
1982 – 1985
1985 – 1999
2000
2001 – 2004
2004 – 2008
2008 – 2012
depuis 2013
Josef Andres, Prof. Dr. med. vet., Zurich
Ernst Schumacher, PD Dr. med. vet., Zurich
ad int. Walter Weber, Prof. Dr. med. vet., Zollikofen
Charles Dapples, Dr. med. vet., Lausanne
François-X. Dechenaux, lic. iur.
Henri de Gendre, lic. iur.
Alain Zogmal, lic. iur.
Beat Josi, lic. rer. pol.
ad int. Christian Straumann, lic. rer. pol.
Sabine Schläppi Schreiber, lic. phil.
Christophe Darbellay, dipl. ing. agr. ETH
Ruedi Helfer, Journalist
Peter Glauser, Dr. phil.
Membres d'honneur de la SVS
1963
1963
1963
1963
1963
1964
1967
1971
1974
1976
1977
1981
1983
1983
1983
1988
1988
1988
1988
1988
1988
1991
1997
1999
2000
2003
2006
2010
2011
René Cappi, med. vet., Sion
Ernst Fritschi, Dr. med. vet., Bern
Alfred Leuthold, Prof. Dr. med. vet., Bern
Eugen Seiferle, Prof. Dr. med. vet., Zürich
Werner Steck, Prof. Dr. med. vet., Bern
Gabriel Despland, med. vet., La Sallaz
Ernst Wiesmann, Prof. Dr. med., Zurich
Werner Messerli, PD Dr. med. vet., Schwarzenburg
Jakob Meili, Dr. med. vet., Bazenheid
Charles Dapples, Dr. med. vet., Lausanne
Andreas Nabholz, Prof. Dr. med. vet., Säriswil
Josef Kennel, Dr. med. vet., Sins
Gladi Kilchsperger, Dr. med. vet., Zurich
Rudolf Fankhauser, Prof. Dr. med. vet., Dr. h. c., Kirchlindach
Fritz Beglinger, Dr. med. vet., Uster
Heinz Gerber, Prof. Dr. med. vet., Bremgarten
Edouard Huber, Dr. med. vet., Orbe
Werner Leemann, Prof. Dr. med. vet., Zurich
Charles Mérieux, Dr. med., Lyon
Walter Raaflaub, Dr. med. vet., Schwarzenburg
Heinrich Spörri, Prof. Dr. med. vet., Dr. h. c., Bassersdorf
Emil Hess, Prof. Dr. med. vet., Zumikon
Jean-Pierre Siegfried, Dr. med. vet., Arlesheim
Marcel Wanner, Prof. Dr. med. vet., Dr. h. c., Gundetswil
Ulrich Schnorf, Dr. sc. nat., Zurich
Ulrich Kihm, Prof. Dr. med. vet., Schwarzenburg
Andrea Meisser, Dr. med. vet., Davos Clavadel
Peter Dollinger, Dr. med. vet., Liebefeld
Fritz-Peter Fahrni, med. vet., Bern
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000413
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 19
Le bon vieux temps
K.-L. Kammermann, Schüpfen
Une association qui fête son 200ème
anniversaire en 2013 mérite une
grande estime et tout notre respect.
Une brève rétrospective de la situation générale en Europe et en Suisse
en ce temps nous montre que la caractéristique la plus constante pour
cette période était le changement
et l'insécurité. L'industrialisation
croissante, liée aux débuts de la production de masse, crée de nouvelles
couches sociales, qui ne sont plus en
mesure d'assurer elles-mêmes leur
alimentation. À cela s'ajoutent les
grandes guerres européennes: il faut
nourrir les armées, qui ont par ailleurs de grands besoins en chevaux.
C'est sous cet angle qu'il faut considérer l'évolution de la médecine vétérinaire. Je souhaite ci-après illustrer
l'environnement familial et les évolutions professionnelles, le quotidien
au cabinet à Schüpfen ainsi que le développement diagnostique et thérapeutique des 130 dernières années.
Trois générations
Mon grand-père Carl-Ludwig Kammermann (1865 – 1940) a grandi
avec 11 frères et sœurs, 7 garçons
et 4 filles. Son père était agriculteur,
brasseur, distillateur et aubergiste sur
le Dentenberg près de Worb, dans le
canton de Berne. Personne ne sait
ce qui l'a poussé à se décider pour la
profession de vétérinaire. Il est vrai
que les perspectives et les possibilités
professionnelles générales n'étaient
pas roses, si bien que 3 de ses frères
ont émigré aux USA ou en Australie.
En 1886, à l'âge de 21 ans il obtient
déjà le diplôme de l'ancienne école
vétérinaire de Berne pour l'exercice
de la profession. Après quelques
années ici et là, il reprend en avril
1890 le cabinet de Johannes Spring
à Schüpfen. Il a tout d'abord exercé
seul, puis dès 1918 avec mon père
Werner (1893 – 1963). Dès 1974, c'est
moi (né en 1944) qui ai repris le cabinet, tout d'abord comme cabinet
mixte, puis dès 2005 comme cabinet
pour animaux de compagnie uniquement. Depuis le 1er janvier 2012, c'est
Dr med. vet. C. Spescha qui a repris
l'affaire.
Structure de cabinet à la fin du
19ème siècle
De manière générale, le cabinet
était constitué d'une grande pièce,
subdivisée par un grand meuble de
pharmacie (ill. 1), dont la partie supérieure était équipée d'étagères. On
y trouvait des pots et des bouteilles
remplis d'onguents ou de solutions.
La partie inférieure était constituée
d'un meuble à tiroirs avec des poudres diverses, surtout d'origine végétale ou minérale. Ne l'oublions
pas, le vétérinaire d'alors était aussi
pharmacien. Il préparait la plupart
des médicaments, remplissant les
onguents dans des pots ou des tubes,
les liquides dans des bouteilles de différentes tailles, les poudres dans des
sacs et des sachets. Tous ces mélanges
étaient fabriqués selon des recettes,
la fabrication des médicaments constituant une branche importante de
la formation. Les paysans venaient
Illustration 1: Meuble de pharmacie.
souvent chercher ces médicaments
directement chez le vétérinaire après
une consultation orale. Il n'existait
pas de contrôle de qualité tel qu'on
l'entend aujourd'hui, l'expérience
du vétérinaire faisait principalement
foi. Toutes les activités vétérinaires, y
compris remise de médicaments ou
encore comptabilité, étaient consignées en détail dans de grands livres
de cabinet (ill. 2), environ au format
actuel A3. On peut ainsi lire que le
10 avril 1889, 10 visites ou 10 remises
de médicaments étaient au program-
Le vétérinaire d’alors était
aussi pharmacien.
me. Cela concernait 4 chevaux et 6
bovins. Un cheval avait une jarde, un
le coryza et les deux autres souffraient de bronchite chronique.
Du côté des bovins, il en allait pour
l'essentiel de maladies de la mamelle, mammites et agalactie. Une vache
présentait une paroi creuse purulente. Les paysans payaient généra-
20 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
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fermes modestes des ouvriers à la
journée dans les hameaux du sud
de la commune de Schüpfen, dans
ces zones mal accessibles du Frienisberg. Ces ouvriers avaient peu de
terres à disposition, et lorsqu'ils en
avaient, elles étaient raides et difficiles à exploiter. Ils avaient rarement
des chevaux, le plus souvent des
vaches et des génisses, des moutons
et des chèvres et quelques volailles.
La majeure partie de ces gens avait
une seconde activité: ils travaillaient dans les exploitations artisanales
alentours, dans notre région des entreprises de construction, des scieries,
des tuileries, auprès de charrons ou
de charpentiers. Ces gens avaient peu
de moyens, étaient pauvres et avaient
de la peine à boucler les fins de mois.
Il n'était pas rare qu'ils paient les travaux vétérinaires en nature, avec du
beurre, du fromage, des œufs ou parfois une volaille.
Illustration 2: Grand livre de cabinet.
lement au comptant ou sur facture,
la facturation se faisant une fois par
an, en novembre après la St-Martin.
Autre caractéristique de la pratique
d'alors, on trouvait des installations
pour attacher les attelages à chevaux,
les précurseurs des places de parc. Il
n'y avait en ce temps-là aucune voiture, elles ne sont arrivées que 20
à 30 ans plus tard. Mon père acheta une voiture vers la fin des années
20, une Austin. Il fit ainsi partie des
rares privilégiés dans notre commune à pouvoir s'offrir un tel véhicule.
De même, le téléphone était encore
peu répandu. Lorsque quelqu'un
avait besoin du vétérinaire, il devait
se rendre en personne chez lui puis
l'amener chez le prochain client après
la consultation. Il était donc habituel
d'aller chercher le vétérinaire directement chez lui avec l'attelage à cheval.
Parfois, plusieurs attelages attendaient. Les routes et les chemins ne ressemblaient en rien à l'état actuel: les
routes n'étaient pas asphaltées, après
les intempéries elles étaient peu pra-
ticables, même à pied, et on ne parle
pas des hivers après les fortes chutes
de neige. La commune de Schüpfen
a beau se trouver dans l'Obere Lyssbachtal, et dans une région plate
voire légèrement vallonnée, la partie
La tuberculose occasionnait
d’autres problèmes, soit la
transmission à l’homme.
sud compte quelques contreforts parfois très abrupts du Frienisberg, qui
était très mal accessible en son temps.
La clientèle
La clientèle était bien entendu constituée exclusivement de paysans
possédant une ferme et les animaux
correspondants. Cependant, les différences étaient parfois énormes. Il y
avait d'une part les grands domaines
dans la partie de plaine, des maisons
bernoises imposantes avec beaucoup
de terres, et d'autre part les petites
Accents vétérinaires
En principe, il y a avait deux accents
dans la pratique vétérinaire en ce
temps-là. D'une part la partie curative, soit le traitement des animaux
malades, principalement les animaux de rente comme les chevaux,
les vaches, les petits ruminants et
les porcs. Il restait rarement quelque
chose pour les chiens ou les chats.
D'autre part le domaine officiel, qui
s'occupait principalement de la lutte
contre les épizooties.
Les épizooties
Les épizooties avaient fait de gros dégâts dans l'agriculture durant les décennies précédentes, entravant considérablement l'approvisionnement
de la population en denrées alimentaires. Les autorités avaient déjà reconnu le besoin d'agir et ont réussi à éradiquer un certain nombre
d'épizooties. Ainsi, la peste bovine
(1871), la péripneumonie contagieuse (1895) et la fièvre aphteuse avaient déjà été éradiquées de manière
temporaire en ce temps-là. La lutte
contre la tuberculose s'avéra beaucoup plus compliquée. Contrairement aux premières maladies, qui
se cantonnaient au cheptel animal,
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la tuberculose occasionnait d'autres
problèmes, soit la transmission à
l'homme. L'être humain se contaminait par la consommation de lait et
de produits laitiers et l'affection lui
était généralement mortelle. Robert
Koch isola le germe en 1882 déjà et
développa la tuberculine, qui aurait
dû servir de vaccin. Elle s'avéra plus
tard constituer un excellent instrument diagnostique. Les animaux malades réagissaient à une injection intracutanée par une forte tuméfaction
locale. Répartis en arrondissements,
qui correspondaient généralement
aux communes politiques, les vétérinaires d'arrondissement devaient
tuberculiniser
systématiquement
toutes les exploitations bovines tous
les ans. Tous les animaux qui réagissaient étaient abattus, et les agriculteurs partiellement indemnisés.
Durant la seule période de 1951 à
1959, on a abattu 348 883 animaux
positifs à la tuberculose. Le 15 décembre 1959, la Suisse était déclarée
indemne de tuberculose. Les coûts
pour l'éradication se montèrent à
244 mio. fr. pour la Confédération
et les cantons, à 138 mio. fr. pour les
éleveurs, auxquels s'ajoutent les pertes au niveau de la valeur d'élevage
et de la production de lait ainsi que
les coûts accrus de remonte des troupeaux d'environ 100 mio. fr. (indice des prix à la consommation en
1950: 218 points; 2011: 1046 points).
L'influence positive sur la santé publique fut également réjouissante. Les
activités vétérinaires officielles pour
la lutte contre les épizooties comme
la tuberculose, le Bang ou la fièvre
aphteuse constituaient une partie importante de l'activité vétérinaire et un
pilier essentiel du revenu vétérinaire.
Activité curative
Quelles étaient les maladies dominantes, quelles espèces les plus fréquemment touchées, comment les
soignait-on et qu'est-ce qu'on pouvait finalement en retirer financièrement? À cet effet, j'ai choisi au
hasard le mois d'avril 1899. La récapitulation ci-après n'a aucune prétention d'exhaustivité, car l'écriture
manuscrite (ancienne écriture al-
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 21
lemande) est parfois difficile à lire
ou certains mots sont quelque fois
fortement abrégés. Nous apprenons
néanmoins qu'en avril 1899, au total 274 inscriptions – soit des visites
– avaient été réalisées. Classées par
espèces, on obtient l'image suivante:
55 chevaux, 137 bovins, 4 petits ruminants, 10 porcs et un chien. Considéré par affection, chez le cheval il
s'agissait principalement de maladies
de l'appareil respiratoire requérant
une intervention vétérinaire. On a
constaté le plus souvent du coryza
(22), suivi de bronchites et d'asthme
(11). Huit chevaux ont été traités
pour des troubles digestifs, dont 2
avec des coliques. Huit chevaux souffraient de boiteries, principalement
de tendinites, un avec une blessure
au paturon, un avec des blessures à
la couronne et au genou, un avec une
jarde. Quatre autres chevaux présentaient des phlegmons aux pattes et un
une blessure au sabot. Enfin, un cheval souffrait de mammite.
Chez le bétail bovin, les affections de
la mamelle tiennent le haut de la liste, si bien que l'on a relevé 64 inscriptions d'agalactie ou de mammite. Le
second groupe, avec 25 mentions,
concernait les affections de l'appareil
reproducteur telles qu'endométrites
(fluor albus), les kystes ovariens et
quelques rares nodules vaginaux. Le
Pour les boiteries des
onglons et des sabots,
on se servait du marteau
et de la pince.
troisième groupe, avec 21 mentions,
était constitué des indigestions (12)
et des autres affections gastro-intestinales comme la diarrhée (9). Les
boiteries et phlegmons ont été mentionnés 11 fois, les lésions des onglons
10 fois. La parésie vitulaire a été indiquée 3 fois en avril 1899, autant que
le prolapsus uteri. Les petits ruminants comme les moutons et les chèvres sont mentionnés 4 fois en raison
d'indigestions, alors que 8 porcelets
ont été castrés et 2 opérés d'hernies
ombilicales. Le seul chien mentionné
souffrait de maladie de Carré.
Pour ce qui est des finances, le revenu
du mois d'avril 1899 se montait exactement à 560,90 francs. Je ne dispose
d'aucun indice de coûts comparable,
si bien qu'il est difficile de réaliser
une comparaison avec le présent. À
titre comparatif, on peut prendre le
prix d'achat de la maison que mon
grand-père a acquise en 1902 et dans
laquelle se situe toujours le cabinet à
l'heure actuelle. Le prix avait été fixé
à 26'400 francs, avec puits, place devant la maison et terrain de 21 ares.
Inutile de tomber dans la nostalgie
devant ce prix, le standard de construction de l'époque n'avait rien à voir
avec l'actuel.
Diagnostic
Contrairement à ce qui se fait
aujourd'hui, poser le diagnostic se
faisait avec des moyens très simples
et modestes. Ainsi, pour les boiteries des onglons et des sabots, ont
se servait du marteau et de la pince,
pour les maladies des poumons du
stéthoscope et du thermomètre. Les
principaux instruments étaient les
organes des sens, les yeux, le nez,
les oreilles et une anamnèse complète. Le cas échéant, un microscope
pouvait servir, en particulier pour
les examens coproscopiques. De manière générale, le diagnostic se limitait à la description des symptômes,
les relations causales telles qu'on
les connaît aujourd'hui étant pour
l'essentiel inconnues en ce tempslà. Le traitement des maladies était
donc aussi pour l'essentiel basé sur la
symptomatologie. Si je peux me permettre une comparaison avec la période actuelle, on constate un énorme
développement dans le domaine du
diagnostic au cours des 40 dernières années. Dans les années 70, un
appareil à rayons X était encore un
luxe dans le cabinet vétérinaire, alors
qu'aujourd'hui les CT, MRI et ultrasons sont devenus un standard.
Thérapie
J'aimerais mentionner les protocoles de thérapie tels qu'ils étaient
appliqués par mon grand-père, en
22 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
prenant quelques maladies parmi les
plus courantes du cheval et des bovins. Chez le cheval, le coryza (ou la
gourme), une affection du nez et des
voies respiratoires supérieures, arrive
en tête des maladies. Dans le traité
de pathologie et de thérapie spéciale des animaux domestiques pour
les vétérinaires, les médecins et les
étudiants de Friedberger und Fröhner
(édition 1889), on peut y lire que la
cause de cette maladie est primairement un refroidissement, principalement au printemps et en automne. Il
y est dit en substance qu'elle touche
en premier lieu les animaux mous,
efféminés et jeunes. On mentionne également comme causes l'effet
de substances irritantes comme la
J’ai moi-même souvent
aidé mon père à
l’élaboration de ces «potions»
poussière des routes et des aliments,
des champignons et des spores dans
l'aliment ainsi que l'inspiration d'air
chargé d'ammoniaque dans les étables surchargées. Mais on prend aussi
en compte l'éventualité «d'influences
infectieuses», car on ne peut contester l'apparition de temps à autre
épizootique de la maladie. Le traitement consistait en règle générale à
vaporiser la muqueuse du nez avec
des vapeurs d'eau chaude, auxquelles on avait selon les besoins ajouté
de la créoline ou de l'acide phénique.
Dans les cas difficiles, on utilisait
aussi du goudron ou de l'essence de
térébenthine. Le traitement était souvent complété de la «Strengelpulver»
(«poudre contre la gourme») per
os, un mélange de sels neutres, sel
de cuisine en combinaison avec des
poudres de plantes aromatiques. J'ai
moi-même souvent aidé mon père
à l'élaboration de ces «potions». Je
sens encore ces senteurs aromatiques
agréables. On recommandait aussi
une mesure très utile, la sortie au pré
et une bonne aération des étables.
L'agent pathogène, soit Streptococcus
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equi, ne fut découvert que beaucoup
plus tard.
Chez les vaches et les génisses, les
problèmes les plus fréquents se situaient au niveau de la mamelle. Comme cause de l'agalactie, les auteurs
mentionnés plus haut indiquaient
notamment des «maladies internes»,
en particulier les affections gastrointestinales. Une mauvaise alimentation, un jeûne prolongé ainsi qu'une
grande charge de travail sont des causes supplémentaires. À cela s'ajoutent
des anomalies de la mamelle comme la mammite (!), une mamelle
insuffisamment développée et une
mamelle grasse. Les affections psychiques comme l'ennui de son petit
ou une étable inhabituelle, la peur de
la traite par des personnes étrangères
peuvent influer sur la rétention du
lait. On pensait également à des médicaments qui pouvaient compromettre la performance laitière. On
mentionne ainsi différents extraits de
plantes comme la belladone, la jusquiame noire, la stramoine commune, le colchique, la grande ciguë ou
les préparations à l'iode. En thérapie,
on recommandait, outre la prise en
compte de la cause correspondante,
principalement les préparations galactogènes comme l'aliment bouilli,
les drêches de brasserie ainsi que les
préparations d'antimoine, le soufre,
le fenouil, les baies de genièvre, le cumin, l'anis, l'aneth et la pilocarpine.
À titre d'exemple pour tous les mélanges utilisés en ce temps, voici la
recette de la «potion pour le lait»:
Rp.
– Stibii sulfurat. Nigri 100,0
– Sulfur. Depurat. 50,0
– Pulv. Fruct. Foenicul.
– Pulv. Fruct. Carv.
– Pulv. Fruct. Junip. Aa 150,0
– Natrii chlarati 500,0
Le mélange était conditionné en sachets d'environ 350 g. Cette quantité
était cuite durant 10 minutes dans
8,5 l d'eau, filtrée et administrée 4 fois
par jour à raison de 1 litre à la fois.
Un grand défi pour la paysanne.
Si l'on en croit les inscriptions, le
traitement des boiteries se faisait
très souvent au moyen de pommade au camphre, de pansements de
Priessnitz, mais aussi de frictions
chauffantes, soit de pommade grise
ou rouge au mercure, parfois on appliquait les feux, en point ou en ligne.
L'application d'onguents aux métaux
lourds n'a jamais été mentionnée en
avril 1899, mais je me souviens très
bien de la présence des pots correspondants.
Les indigestions et les affections gastro-intestinales, en particulier chez
les bovins, étaient aussi un motif fréquent d'interventions vétérinaires.
En général, la cause était un mauvais aliment, comme du foin vieux
ou trop jeune, de l'herbe trop jeune,
l'affouragement de restes alimentaires, de drêches, de malt, de farine,
de gruau, de racines, de déchets de
grange, d'aliment avarié, souillé ou
décomposé. Le traitement constituait
en général à éliminer la cause, faire
jeûner, en cas d'atonie du système
digestif d'administrer du tartrate de
potasse et d'antimoine et du vératre
blanc, en cas de constipation on administrait un clystère.
Le saut dans le présent
Le plus frappant est la différence en
ce qui concerne l'état des connaissances. On connaît beaucoup plus
précisément un très grand nombre
de maladies et leurs causes. Les possibilités de traitement se sont aussi
en partie améliorées, mais dans une
mesure plus réduite. L'emploi ciblé
de médicament permet un traitement nettement meilleur des maladies, et la chirurgie a fait un énorme
bond en avant. On n'oubliera pas
l'amélioration de la sécurité de nos
médicaments. Comparé à la situation d'alors, on voit nettement qu'une
application actuelle de ces médicaments remplirait les conditions de
lésions corporelles délibérées ou du
moins par négligence. Cependant,
un sourire condescendant ou arrogant serait aussi déplacé. En lisant
les traités de médecine de la seconde moitié du 19ème siècle ainsi que
les livres de cabinet de mes aïeuls, je
constate que les traitements étaient
faits très précisément et selon l'état
des connaissances (ou des méconnaissances) de leur temps. Une autre
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différence notoire ressort du rapport
de priorité entre les animaux de rente et les petits animaux. Si au 19ème
siècle, on ne soignait pour ainsi dire
que des animaux de rente. Au cours
des 40 dernières années, les petits
animaux et les animaux domestiques
ont clairement dépassé les animaux
de rente. Parallèlement, la société a
évolué dans sa perception de la garde
d'animaux.
Ou est-ce l'inverse: le déplacement
du centre de gravité, des animaux
de rente vers les petits animaux,
est probablement la conséquence
de l'évolution sociétale. Cela se reconnaît par exemple clairement
dans l'évolution de l'agriculture au
cours des 60 dernières années. De
nombreuses petites ou moyennes
exploitations ont disparu. Alors que
vaches, porcs, moutons et chèvres y
gambadaient autrefois, on n'y rencontre que des étables désespérément
vides. À la fin des années 60, la commune de Schüpfen arborait fièrement
7 fromageries! Aujourd'hui, toutes
ont fermé. Alors qu'au début de mon
activité professionnelle, en 1974, le
village comptait encore 15 exploitations de bétail laitier, on n'en trouve
plus que 3 à l'heure actuelle. Le nombre d'habitants évolue quant à lui en
sens inverse: environ 2300 âmes en
1974, 3600 aujourd'hui. On pourra
bientôt compter sur les doigts d'une
main les personnes engagées dans
l'agriculture, pour l'exprimer de manière un peu désinvolte. Malgré tout,
le nombre d'animaux de rente dans
la commune n'a pas vraiment reculé,
les exploitations ont juste augmen-
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 23
té en taille, ont été regroupées, des
communautés d'exploitation ont vu
le jour. Au niveau vétérinaire, rien
n'a changé au niveau des accents à ce
jour, soit la lutte contre les épizooties
et l'activité curative: on continue de
traiter les fièvres de lait et de vacciner contre de nouvelles épizooties.
Les thérapies se sont adaptées à l'état
des dernières connaissances, toutefois, certains traitements laborieux
ou onéreux sont souvent limités pour
des questions économiques. L'accent
est désormais clairement placé sur le
suivi des troupeaux, notamment en
raison du nombre accru d'animaux.
En médecine des petits animaux,
l'évolution est à l'opposé: elle profite de la médecine humaine et la
suit quasiment comme son ombre.
À titre d'exemple, on mentionnera
l'ostéosynthèse, qui a fait des progrès phénoménaux durant la seconde moitié du 20ème siècle. Ainsi, il
existe aujourd'hui un grand nombre
de possibilités chirurgicales de réduire les fractures chez les animaux,
d'utiliser des prothèses pour les articulations arthrosiques etc. qui n'ont
rien à envier à celles de la médecine
humaine. Il en va de même au niveau
des possibilités diagnostiques des
maladies, qui ont atteint une dimension quasi comparable à celles que
l'on connaît en médecine humaine:
radiographie, échographie, endoscopie, IRM et CT, pour n'en citer que
les plus importants, font désormais
partie du quotidien de la médecine
des petits animaux. La formation des
vétérinaires a donc suivi l'évolution.
Au lieu d'avoir des praticiens géné-
ralistes, nous rencontrons dans de
nombreux cabinets et cliniques des
spécialistes assurant des prestations
de qualité dans les domaines de la
radiologie, dermatologie, chirurgie,
médecine interne, imagerie etc.
Quoi qu'il en soit, la médecine des
petits animaux n'est pas libérée des
réflexions économiques, rien que les
examens diagnostiques étant souvent
très onéreux. Malgré cela, un certain
investissement peut s'avérer utile.
Pour de nombreuses personnes âgées,
le chien ou le chat compte énormément; ces compagnons constituent
des lueurs dans le quotidien, donnent
une structure au déroulement de la
journée et adoucissent la solitude.
Sous ces aspects, l'investissement en
médecine des petits animaux trouve
tout son sens, avec lequel le spécialiste en petits animaux fournit aussi sa
contribution à notre société.
Pour finir ma brève rétrospective, se
pose la question justifiée de savoir
si le bon vieux temps, comme beaucoup de gens aiment à le dire, était
vraiment meilleur. Je laisse à chacun
le soin de répondre à la question
pour lui-même. Peut-être que nos
descendants, dans 2 siècles, afficheront un sourire compatissant en voyant certaines choses de notre époque
et penseront: oui bon… Mais on en
sera alors déjà au 400ème de notre société!
Correspondance
Dr Karl-L. Kammermann
Bernstrasse 8
3054 Schüpfen
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SCHWEIZER TIERÄRZTINNEN UND
TIERÄRZTE GST GANZ HERZLICH ZUM
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Seit 1974 stehen wir mit einem umfassenden Produktund Dienstleistungsangebot als zuverlässiger Partner
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Provet AG · Gewerbestrasse 1 · CH-3421 Lyssach · Tel. 034 448 11 11 · Fax 034 445 20 93 · [email protected] · www.provet.ch
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 25
Du mulet au Rottweiler
J. Barras, Sion
À la maison, aussi loin que je me souvienne, le téléphone sonnait sans relâche, jour et nuit, 6 jours sur 7. Heureusement qu'il y avait le dimanche,
car le jour du Seigneur, à cette époque
en Valais, était encore sacré. Il fallait
que ce soit vraiment urgent pour oser
téléphoner ce jour-là. Le téléphone
était l'objet le plus sollicité de notre
ménage. Il sonnait encore davantage
pendant les heures de repas, car les
interlocuteurs pensaient avoir plus de
chances de parler à leur vétérinaire à
ce moment. Mais celui-ci y était rarement présent. Sa tournée matinale
était invariablement prolongée par
des éleveurs qui l'arrêtaient en cours
de route. Dans les villages, il était facile de repérer le passage de la voiture
du vétérinaire à une époque où les
automobiles étaient encore rares. Je
suis né en 1952 en Valais, à Sion. Ces
premiers souvenirs datent donc de la
fin des années 50 (fig. 1). Mon père
avait obtenu son diplôme en 1946.
apparut le répondeur automatique
qui permettait de laisser un message,
libérant peu à peu la famille du vétérinaire de cette corvée. Et pour finir,
libération suprême, l'apparition du
téléphone portable à la fin des années
80 rendait le vétérinaire autonome. Il
redonnait à la famille du vétérinaire
sa liberté de mouvement. En pratique rurale, le portable est certainement le progrès technologique qui
a le plus apporté en termes de facilitation du travail durant ces 50 dernières années. Il a eu, sur un tout
autre plan, un impact aussi fort sur
le travail quotidien que l'apparition
des antibiotiques. Aujourd'hui, on y
est tellement habitué et dépendant
qu'on peut se poser cette question,
pour les antibiotiques comme pour
les téléphones portables: comment
faisaient-ils par le passé?
Dans les années 50, et aussi plus tard,
il était d'usage que l'épouse du vétérinaire, même si elle était au bénéfice
d'une bonne formation professionnelle – notre mère était institutrice –
se consacre entièrement au cabinet de
son mari. Elles le faisaient de bonne
grâce et aimaient cette activité, pour
autant que je puisse en juger. Elles
Il était d'usage que l'épouse
du vétérinaire se consacre
entièrement à la pratique
de son mari.
étaient précieuses ces gestionnaires,
assistantes d'opération, femmes et
mères tout à la fois. Mais injustement
le prestige revenait au docteur. Leur
a-t-on donné suffisamment de reconnaissance? Elles étaient indispensables et irremplaçables. Elles seules
savaient comment atteindre leur
mari en cas d'urgence à tout moment
de la journée par le biais d'un réseau
L'affaire de toute la famille
Le téléphone était à la famille du
vétérinaire ce que le feu sacré était
aux vestales romaines. Il devait être
gardé en permanence. Par l'épouse
du vétérinaire d'abord et par les enfants ensuite, dès ils se montraient
capables de comprendre un message et de l'écrire. Fierté au début,
puis corvée plus tard! C'est surtout
le nom et le numéro de téléphone
L'apparition du téléphone
portable rendait le
vétérinaire autonome.
qu'il fallait transcrire sans faute. Puis,
dans les années 60, apparut le déviateur de téléphone, grosse boîte noire
qui permettait déjà à la femme du
vétérinaire d'être atteignable en un
autre lieu, en l'occurrence au chalet
de vacances. Le téléphone nous suivait, nous poursuivait partout! Enfin
Figure 1: Georges Barras vaccine contre la fièvre aphteuse en 1968.
(© Treize étoiles, Médiathèque Valais – Martigny)
26 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
de contacts dans les villages auxquels
le passage du vétérinaire ne pouvait
échapper (inspecteur du bétail, magasin, café etc.). Elles savaient vendre
le bon médicament «à la porte», sans
étiquettes mais déjà avec les instructions d'utilisation par oral et avec en
plus le petit brin de conversation qui
fidélisait la clientèle et entretenait le
tissu social. Elles faisaient du Customer Relationship Management sans
le savoir. Elles savaient remettre en
place les clients malhonnêtes et les
éternels mécontents en leur disant
directement leur fait, épargnant ainsi
au vétérinaire des énervements inutiles par la suite. Quand notre mère
devait s'absenter, c'était nous les enfants qui remplissions tant bien que
mal ces tâches. Le breuvage vert pour
«nettoyer les vaches» après le vêlage,
la pommade rouge pour la tétine, etc.
Il y avait l'armoire de droite dont les
produits pouvaient être vendus et
celle de gauche de laquelle il ne fallait
rien vendre. Interdiction même de
l'ouvrir. En cas de doute, la consigne
était de demander au client de repasser plus tard. Ce ne serait plus imaginable aujourd'hui. Mais le système
actuel a aussi ses failles. La remise de
médicaments par les vétérinaires est
sévèrement réglementée, mais l'accès
illicite et détourné aux médicaments
vétérinaires par le biais d'Internet est
presque en self-service.
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Vétérinaire de campagne,
un sacerdoce
À travers ma perception d'enfant, les
journées de mon père étaient ainsi
organisées. À 6 heures, j'entendais
le claquement des portières de la
voiture. Il fallait la remplir de médicaments pour la journée. Bruit du
démarreur et départ. À midi, retour
de l'école, dîner en famille mais sans
lui. Il n'arrivait jamais à finir sa tournée matinale pour midi. Le repas
était régulièrement interrompu par
3 ou 4 appels téléphoniques. À ce
moment, toute la tablée devait faire
silence. Le père rentrait entre 13 et
14 heures, mangeait et faisait une
sieste, puis départ pour la tournée
de l'après-midi. Retour entre 18 et
19 heures pour le repas familial du
soir. Et le soir à 20 heures, il repartait pour la 3ème tournée de la journée,
celle des cas urgents que les éleveurs
avaient constatés pendant la traite
du soir. C'est avec soulagement que
j'entendais tard dans la soirée le bruit
du moteur de sa voiture. Il était de
retour! J'ai longtemps craint qu'un
jour il ne reviendrait pas, tant il était
fatigué par moment. Il s'est assoupi
plusieurs fois au volant mais, grâce au
ciel, sans conséquences. Et je souhaitais en mon for intérieur que sa nuit
soit calme. Hélas, en hiver ce n'était
pas souvent le cas à cause des vêlages
difficiles. Mais comment faisaient-ils,
Figure 2: En chemin vers un mayen d'automne.
(© Bernard Dubuis – Enquête en Valais, Médiathèque Valais – Martigny)
ces vétérinaires du temps passé pour
tenir le coup?
A propos de leur véhicule: la majorité
des vétérinaires en zone de montagne
roulaient en VW coccinelle. Elles
étaient solides, fiables, elles passaient
partout et avec leur concept moteur
et propulsion arrière, elles étaient
Il était inimaginable
de laisser un injectable
à un paysan.
imbattables dès que la route devenait raide ou sur la neige. Des paysans m'ont dit que les bêtes à l'écurie,
lorsqu'elles entendaient le bruit d'un
quelconque moteur de coccinelle se
levaient toutes d'un coup, craignant
la visite imminente du vétérinaire.
Pour elles, cela signifiait la probabilité d'une ou deux piqûres ou d'un
toucher rectal peu agréable.
La piqûre, chasse gardée du
vétérinaire
Faire une piqûre (injection) est longtemps resté un acte intransgressible
pour les éleveurs. Jusqu'à la fin des années 70, il était inimaginable de laisser
un injectable à un paysan pour poursuivre un traitement, par exemple un
antibiotique. Gare au confrère qui enfreignait la règle! Les autres l'auraient
condamné pour acte de haute trahison. Ce qui peut aujourd'hui paraître
comme un idéal au niveau du bon
usage des médicaments avait son corollaire de servitude et de sueur. Pour
chaque génisson souffrant d'un panaris sur l'alpage, pour chaque veau avec
une omphalite, le vétérinaire devait
se déplacer en personne (fig. 2). Sur
les alpages, il fallait encore réussir à
l'attraper, le génisson malade. L'effort
à fournir était énorme pour ne pas
laisser les éleveurs franchir la frontière que représentait l'acte de faire
une piqûre.
Et puis dans le années 80, certains
jeunes vétérinaires ont compris que
cette attitude n'avait plus de sens. Elle
ne se justifiait plus ni d'un point de
vue thérapeutique, ni d'un point de
vue économique. Les vétérinaires
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eux-mêmes ont instruit les éleveurs à
pratiquer proprement des injections
intramusculaires. Certains anciens
collègues, réticents, n'ont dès lors
plus pratiqué que des injections intraveineuses, affirmant haut et fort à
leur clientèle que seule la voie intraveineuse était vraiment efficace. Ils
savaient que cette technique n'était
pas accessible aux paysans.
Les yeux plus gros que le ventre
Cette obsession de bientôt manquer
de travail a étonnamment imprégné
toute la vie professionnelle des vétérinaires de cette époque. Ils ployaient
sous la fatigue. Ils n'avaient quasiment jamais de véritables vacances. Ils
étaient toujours à la limite de l'épuisement, mais paradoxalement ils craignaient comme la peste l'arrivée d'un
nouveau confrère. Ils clouaient au pilori le confrère voisin expansionniste.
Ils fustigeaient les éleveurs pratiquant
des actes vétérinaires ou paravétérinaires. Ils se lamentaient chaque fois
qu'ils apprenaient la fermeture d'une
exploitation.
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 27
Au cours des années 60, chaque printemps amenait le même thème à la
table familiale: celui de l'éventualité
d'un déménagement professionnel. Il
faut dire qu'en Valais, en ce temps-là,
les paysans abandonnaient de plus en
plus l'élevage au profit de la viticulture
ou d'emplois dans le tourisme et la
construction. Ainsi, à la fin de chaque
printemps, juste avant la montée aux
mayens, un certain nombre de clients
avertissaient leur vétérinaire que,
malheureusement, ce serait probablement sa dernière visite dans leur
écurie, parce qu'après l'alpage le bétail
serait définitivement vendu ou abattu. Ce phénomène entretenait chez
les vétérinaires leur crainte viscérale
de ne plus avoir assez de travail. «Tant
mieux si il y a moins de travail disaiton à nos parents, on pourra vivre un
peu plus tranquille». Il en fallait davantage pour les rassurer!
L'insémination artificielle, un
cadeau à l'arrière-goût amer
Dans ce contexte, la généralisation des
inséminations artificielles a été perçue
comme une source nouvelle et bienvenue de travail supplémentaire. Elle
a profondément marqué l'activité des
vétérinaires praticiens des années 60 à
80. Ce travail semi-urgent par nature
a pris l'ascendant sur le vrai travail
curatif. La majorité des inséminations
se fait entre janvier et fin avril en zone
alpine, période déjà très chargée par
les problèmes de fertilité, les maladies
d'onglons et les mammites. C'était une
tâche presque insurmontable pour
ceux qui avaient des secteurs étendus.
Il fallait beaucoup rouler par monts et
par vaux. Chaque village devait être
desservi au moins une fois par jour. De
plus, seule la première insémination
était rémunérée, la 2ème et la 3ème
étaient faites sans frais pour l'éleveur
et donc sans gain pour les vétérinaires.
Pour se rattraper, ils injectaient une
«bonne» piqûre de vitamines ADE ou
d'hormone. L'indication était discutable, mais au moins elle ne pouvait
pas faire de mal, surtout à la fin de l'hiver pour du bétail tenu dans les petites
écuries sombres de l'époque. Cette injection apaisait aussi la conscience de
Figure 3: Vêlage difficile dans une petite écurie. (© Bernard Dubuis – Enquête en Valais, Médiathèque Valais – Martigny)
28 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
l'éleveur, il n'avait pas «fait courir» le
vétérinaire pour rien. Et enfin ce rituel
de la piqûre avait certainement valeur
de bénédiction. Vous l'aurez deviné, je
garde un souvenir mitigé de ce travail
d'inséminateur!
L'union fait la force
La fin des années 70 et le début des
années 80 ont été marqués par un
grand nombre de changements et
d'innovations. J'ai obtenu mon diplôme en 1977, pour rejoindre le
cabinet paternel l'année d'après. À
60 ans, le poids des fatigues cumulées a obligé mon père à lever le
pied. Notre cabinet a alors engagé
une AMV, nous nous sommes associés avec un autre jeune vétérinaire
et nous sommes mieux formés dans
le domaine des animaux de compagnie. Nous avons aussi construit un
nouveau cabinet totalement séparé
de l'habitation avec les équipements
adéquats pour soigner les animaux
de compagnie, nous avons abandonné progressivement l'insémination
artificielle, organisé un système de
garde avec les confrères voisins puis,
plus tard, encore engagé un assistant
supplémentaire. Dans la continuité,
en fait tout changé! Pour la première
fois, la vie professionnelle était totalement séparée de la vie familiale. Pour
la première fois, nous avions des soirées entièrement libres, libérées de la
hantise de l'appel urgent qui interrompt le repas ou le spectacle. Pour la
première fois, nous avions des weekends libres du samedi midi au lundi
matin et pour la première fois nous
partions en vacances la conscience
tranquille. Le prix à payer a bien sûr
été des périodes de vacances surchargées pour celui qui restait et des weekends de garde astreignants (fig. 3),
des kilométrages importants pendant
ces gardes pour des clients parfois
déçus de ne plus avoir leur vétérinaire habituel à disposition comme
ils en avaient l'habitude. Pendant
longtemps encore mon père, lorsqu'il
apprenait qu'un confrère voisin avait
assumé le service de garde et qu'il
avait dû pratiquer un acte d'une certaine envergure chez un éleveur de
notre clientèle, par exemple une césa-
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rienne, ne pouvait réprimer un rictus
de contrariété. Il marmonnait: «C'est
quand même embêtant ça!». Sans
autre commentaire. Mais à froid, il
a toujours reconnu que cette réorganisation était une bonne chose et
que c'était dommage de ne pas l'avoir
entreprise plus tôt.
La création d'un cabinet de groupe a
non seulement amélioré la qualité de
vie mais aussi la qualité de la médecine pratiquée par la possibilité d'acquérir plus de matériel et du matériel
plus performant. Ce type de cabinet
a également permis aux différents
vétérinaires de se spécialiser dans
leur domaine de prédilection. Engager et former un assistant s'est également avéré plus facile dans un tel
cadre. Mais c'est peut-être au niveau
de l'ouverture d'esprit que ces cabinets de groupe ont le plus apporté.
Échanger directement les opinions,
discuter ensemble les problèmes,
aplanir les inévitables différents doit
s'apprendre. J'ai eu la chance de pouvoir travailler en association de 1981
à 2006 avec Pierre-Yves Bagnoud, un
confrère dans le sens littéral du terme,
c'est-à-dire avec une relation quasi
fraternelle. En 25 ans, le profil de
notre clientèle a beaucoup évolué: en
1982, 20 % de petits animaux et 80 %
de bétail, et en 2006 la proportion est
inversée!
Relation homme - animal,
changement de paradigme
«Je suis désolé de vous déranger
pour un chat, mais vous savez on s'y
attache à ces bêtes». Cette phrase formulée sur un ton mi-gêné s'entendait
encore fréquemment dans les années
80. Dans les cantons ruraux, la médecine des petits animaux n'était pas
encore considérée par tous comme
bien «raisonnable». Puis, petit à petit,
l'évolution sociétale a redéfini la relation homme - animal. D'une relation
totalement anthropocentriste, elle
a évolué progressivement vers une
relation zoocentriste. Auparavant, la
manière de détenir un animal était
déterminée uniquement en fonction
des avantages et des facilités pour le
détenteur. Progressivement c'est le
bien-être de l'animal qui est devenu
le critère important pour le mode
de détention. Ceci a énormément
influé sur le métier de vétérinaire.
Les confrères des générations précédentes respectaient l'animal en tant
que créature divine. Aujourd'hui
l'animal possède intrinsèquement sa
dignité.
L'enseignement à l'école
cantonale d'agriculture
De 1982 à 2006, j'ai enseigné parallèlement à l'École cantonale d'agriculture le cours sur les maladies du
bétail. Le métier de vétérinaire, qui
est fait d'imprévus et d'urgences,
s'accommode mal des échéances
hebdomadaires fixes qu'impose l'enseignement. J'ai cependant accepté
cette mission pour 2 raisons: la première fut l'opportunité précieuse
offerte à la profession de pouvoir dispenser à tous les futurs éleveurs les
bonnes pratiques en matière de santé
animale. Prévention des maladies,
reconnaissance précoce des symptômes et usage correct des médicaments sont essentiels. C'est l'occasion
unique de leur expliquer l'utilité et
la nécessité des contraintes de paperasse pour garantir la traçabilité des
animaux et des denrées, pour améliorer la sécurité de la filière alimentaire et la lutte contre les épizooties.
Il est certainement des agronomes
qui pourraient le faire, mais sûre-
J'ai découvert une
activité passionnante,
variée et intellectuellement
stimulante.
ment pas de manière aussi convaincante et illustrée par des exemples
pratiques vécus que les vétérinaires
praticiens eux-mêmes. La seconde
raison de mon acceptation de cette
tâche fut que c'est certainement un
enrichissement au niveau personnel
d'apprendre à communiquer didactiquement la substance de mon métier
à une classe d'adolescents. L'activité
de praticien ne nous y prépare pas
forcément.
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Le vétérinaire, aussi serviteur
de l'État
En 2006, j'avais 54 ans, j'ai décidé
après pas mal d'hésitations de postuler pour la fonction de vétérinaire
cantonal. Sans transition et sans
grande idée à vrai dire de ce qu'était
exactement le service vétérinaire
publique, je me suis lancé. J'ai découvert une activité passionnante, variée
et intellectuellement stimulante. Elle
demande, en tout cas dans les cantons où le vétérinaire cantonal est
encore en prise directe avec les problèmes, une profonde connaissance
des mentalités locales, une capacité
de juste appréciation des situations,
des talents de médiation et bien sûr
suffisamment d'autorité pour imposer la loi. Il faut en permanence
essayer de remplir ses obligations
en utilisant au mieux les ressources
toujours insuffisantes à disposition,
jongler avec les bases légales, composer avec la hiérarchie politique, être
en adéquation avec les aspirations
de la société, le tout en respectant
les droits de la personne qui est en
bout de processus. Aux gens qui me
demandent en quoi consiste mon
travail, je dis souvent qu'il est tout à
la fois celui d'un patron, d'un policier
et d'un juge avec de bonnes connaissances de la médecine vétérinaire et
de la branche agricole. Je serais parfois heureux de pouvoir revêtir la
soutane du curé pour remettre les
contrevenants dans le droit chemin
par l'action du Saint-Esprit, tant certains sont hors de portée de toutes les
amendes ou autres décisions administratives. Mais l'empathie dans ce
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 29
domaine n'apporte rien! Il faut agir.
Les animaux ne doivent pas être les
victimes expiatoires des existences
humaines mal vécues. Il faut tout
simplement les mettre hors de portée
de certains individus.
Le service vétérinaire public, c'est
surtout de l'inspectorat, tâche qui
peut paraître de prime abord ingrate
mais qui est la garante d'une amélioration progressive de la qualité dans
les domaines inspectés. Santé animale, denrées alimentaires saines,
protection des consommateurs sont
des buts que l'on atteint qu'avec les
compétences professionnelles des
acteurs, bien sûr, mais aussi par des
contrôles extérieurs réguliers. L'inspectorat vétérinaire est aux denrées
alimentaires d'origine animale et à la
prévention des épizooties ce que les
examinateurs sont à l'école. Pensezvous que le niveau des élèves serait le
même sans examens réguliers? Personne n'aime les examens. Moi, pas
spécialement non plus.
Comment le vétérinaire
est-il perçu par sa clientèle?
«Les clients ne sont plus reconnaissants comme par le passé!». Cette
remarque de dépit émaille régulièrement les discussions des confrères
blanchis sous le harnais. La relation
du vétérinaire et de son client at-elle vraiment beaucoup changé?
On trouvera certainement autant
d'exemples pour le confirmer que
pour l'infirmer. Je n'en sais rien! Il
y aura toujours une partie des gens
pour qui une consultation vétérinaire n'est qu'un mandat qui doit
être exécuté et rémunéré selon les
règles du commerce. Il n'y a pas plus
d'affect à y mettre que lors de l'achat
de n'importe quelle autre prestation.
Et puis il y a la majorité des autres qui
fait que, dans les études de satisfaction de la clientèle, les compétences
sociales de leur vétérinaire priment
sur les compétences techniques. Ce
qui a certainement changé ce sont
les rapports humains dans la société:
tout est devenu plus vénal. Et puis
le regard des gens sur la médecine,
y compris vétérinaire, est devenu
beaucoup plus critique.
Pour moi, il n'y a pas eu au niveau
professionnel de mieux ou de moins
bien en fonction des périodes de vie
et des domaines d'activité. Toutes
les facettes de la profession de vétérinaire sont fascinantes. Chacune
permet de se réaliser en tant qu'être
humain et de servir. Il y a la nostalgie
du temps passé, c'est normal. Celle de
l'époque où le vétérinaire était encore
une personnalité incontournable et
très respectée du monde rural. Mais
si on écoute les conversations en
salle d'attente, on prend conscience
de l'admiration et de la reconnaissance sans borne que certains clients
témoignent envers leur vétérinaire
pour avoir sauvé Médor ou Minette
et on se dit que la profession a encore
de beaux jours devant elle.
Correspondance
Dr. Jérôme Barras
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 31
Trois générations, un cabinet
L. Riederer, Eschenbach
Le cabinet vétérinaire Riederer, à
Eschenbach (LU), existe depuis 1903
et a été mené jusqu'à fin 2012 en troisième génération (ill. 1).
Theodor Riederer (1878 – 1942)
Mon grand-père, Dr Theodor Riederer, a étudié la médecine vétérinaire à
Berne et à Zurich. Il a passé l'examen
fédéral le 29 mars 1900 à Zurich, à
l'âge de juste 22 ans. Durant ses études, il a fait partie de la société de
gymnastique des vétérinaires (ill. 2).
Il a en outre défendu sa thèse de doctorat à Berne en 1903 sur le thème:
«Über den Bau der Papilla mammae
des Rindes» (Structure de la Papilla mammae de la vache). Durant sa
vie, il a beaucoup contribué au bien
commun, notamment comme député au Grand-Conseil ou comme vétérinaire cantonal à temps partiel. Il a
accompli son service militaire comme vétérinaire, dans un régiment
d'artillerie avec 600 chevaux durant
la première guerre mondiale. Il a terminé sa carrière militaire au grade de
Colonel.
En 1903, il a ouvert un cabinet pour
chevaux et vaches à Eschenbach
(LU). Jusqu'en 1910, mon grandpère se déplaçait en voiture à cheval,
ou en luge l'hiver, pour se rendre chez
ses clients. Il possédait deux chevaux
dans son écurie: l'un était sellé ou
harnaché par le palefrenier pour la
tournée du matin, l'autre pour celle
de l'après-midi. Plus tard, il acquit
une motosacoche puis, en 1914 déjà,
s'acheta une voiture de cabinet, une
Ford T 4 Tin-Lizzie.
Maigres possibilités de
traitement
En ce temps-là, les possibilités
de traitement étaient modestes.
On appliquait les feux, enduisait
d'onguent, engoselait ou pratiquait
une saignée. Au début de son activité vétérinaire, mon grand-père a
aussi essayé aussi de renforcer les
défenses immunitaires des animaux
par l'application de sétons. La bandelette, posée à travers la peau du
cou du patient au moyen d'une ai-
On appliquait les feux,
enduisait d’onguents, engoselait ou pratiquait une
saignée.
guille ad hoc, était laissée en place
jusqu'à la formation de pus. Ce pro-
cessus devait contribuer à «détourner les mauvaises humeurs» du reste
de l'organisme.
Quelques médicaments étaient remis
directement depuis la sacoche de la
selle. Les poudres, pommades et pilules devaient cependant être cherchées
au cabinet. L'armoire à médicaments
(ill. 3) est aujourd'hui encore en service et les inscriptions que l'on peut
lire sur les tiroirs et les récipients
donnent une idée des médicaments
dont on se servait en ce temps: Herba
Absinthi pulvis, Herba Sabinae pulvis, Fructus Foeniculi pulvis, Fructus
Juniperi pulvis, Rhizoma Calamis
pulvis, Tinct. Opii, Tinct. Strychnini,
Tinct. Belladonnae, Antipyrin etc. À
part cela, on employait Natrium Sulfuricum, Natrium Bicarbonicum, du
vif argent et de l'iode. Les pommades
noire, grise ou rouge étaient pour
ainsi dire d'usage quotidien, l'une
contenant de l'iode, les deux autres du
mercure. On s'en servait pour provoquer une hyperémie ou pour réduire
l'inflammation, particulièrement sur
les membres. Si cela n'apportait pas
d'aide, on appliquait les feux en point
ou en ligne. On couchait les animaux au moyen d'entraves, puis on
les brûlait sans sédation ni analgésie
Illustration 1: Depuis la gauche: Theodor Riederer (1878 – 1942), Louis Riederer sen. (1911 – 1988), Louis Riederer
jun. (geb. 1945).
32 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
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Illustration 2: Société de gymnastique des vétérinaires de Zurich en 1897, Theodor Riederer est 2ème depuis la gauche.
préalable. Le tord-nez permettait de
les maintenir tranquilles.
Illustration 3: Armoire à médicaments du temps de Theodor Riederer
(1878 – 1942), en haut à droite chapeau de l'association d'étudiants Suitia Schwyz.
Vétérinaire cantonal Riederer
On ne disposait encore d'aucun
moyen pour lutter contre un grand
nombre d'épizooties. La maladie des
nodules sévissait dans les étables et
occasionnait des pertes importantes.
L'agent pathogène, Tritrichomonas
fetus, ne fut cependant identifié que
40 ans plus tard. La gourme prenait
souvent des allures épidémiques chez
les jeunes chevaux. On diagnostiquait aussi souvent Morbus maculosus.
De 1937 à 1942, Theodor Riederer
a officié comme vétérinaire cantonal lucernois en à temps partiel. À
côté de son cabinet, il dut assumer
une énorme charge de travail, car la
grande épizootie de fièvre aphteuse
de 1938 à 1940 tomba durant sa période de fonction. Il ne disposait pour
l'aider que de 5 vétérinaires officiels
et d'une secrétaire. Dans le canton
de Lucerne, 10'000 animaux furent
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touchés par l'épizootie. C'est cette
épizootie qui posa les fondations de
la vaccination contre la fièvre aphteuse des années suivantes. Sur l'île
de Riems, Otto Waldmann développa les vaccins adsorbés contre la fièvre aphteuse, qui servirent durant
l'épizootie des années 1937 à 1938
sous la dénomination de vaccins de
Waldmann ou de Riems. La dose
de 30 ml était injectée dans la peau
sous le cou de la vache! En raison du
manque de capacités de transport et
de la surcharge des abattoirs, beaucoup d'exploitations n'avaient d'autre
choix que de laisser se faire la maladie. Le sérum de convalescents faisait
ici de bons offices.
Mémoires transmises
Mon grand-père est malheureusement décédé avant ma naissance,
si bien que je ne le connais que des
récits de mes parents. Ainsi, j'appris
on déconseilla à ma grand-mère de
l'épouser, car l'alcoolisme faisait des
ravages parmi les vétérinaires à cette
époque. En effet, le vétérinaire se voyait fréquemment proposer un verre
de vin ou d'eau-de-vie après la visite. L'histoire ci-après montre à quel
point mon grand-père avait une forte
volonté: il avait contracté une grave
infection gangréneuse à la main droite. Tous les spécialistes consultés lui
conseillèrent l'amputation immédiate. Mon grand-père s'y refusa et se
soigna, avec succès, au moyen de ses
pommades pour chevaux.
Louis Riederer sen. (1911 – 1988)
Mon père a terminé ses études avec
l'examen fédéral à Zurich à l'âge de
23 ans et passé ensuite quelques années fort instructives auprès de différents confrères des environs. De 1938
jusqu'au début de la guerre, il alla se
former à l'école supérieure vétérinaire de Hanovre, où le professeur lui
demanda un jour de repositionner
manuellement une torsio uteri par le
balancement du fœtus à l'intérieur de
la matrice, ce qu'il réussit sans problème sous les applaudissements de
tout l'auditoire selon la méthode de
Kamer. En ce temps-là, à Hanovre
toutes les torsions étaient reposition-
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 33
nées au moyen de la méthode de la
planche/roulement. En 1945, il obtint
son titre de doctorat pour le travail:
«Der Maul- und Klauenseuchezug
im Kanton Luzern 1938/40 unter
besonderer Berücksichtigung der
Pflege und der Therapie» (L'épizootie
de fièvre aphteuse dans le canton de
Lucerne sous l'aspect particulier des
soins et de la thérapie).
La pratique vétérinaire dans
les années cinquante
Mon père a repris le cabinet pour
bovins et chevaux de son père. Les
bovins constituaient alors l'accent
principal de la pratique. Cependant,
mon père était un praticien pour
chevaux corps et âme. Il adorait les
chevaux et montait tous les jours.
En tant que capitaine dans les troupes vétérinaires, il fit de nombreux
jours de service durant la seconde
Il n’y avait pas de
service de piquet.
guerre mondiale. Les vétérinaires de
cette génération travaillaient tous les
jours, parfois plus de 12 heures, et ne
prenaient que rarement des jours de
vacances. Il n'y avait pas non plus de
service de piquet, la majorité des collègues âgés craignant ainsi de perdre
des clients. En ce temps-là, le contact
entre les vétérinaires était très distant. On n'employait d'assistants que
temporairement, car on ne souhaitait
pas se créer des concurrents. Un vétérinaire de Suisse orientale agissait en
effet jusque dans la région où travaillait mon père en tant que «spécialiste
en fertilité», dont la pratique secrète
consistait à retirer de manière radicale tous les corpuscules fonctionnels
sur l'ovaire. On rencontrait aussi des
charlatans dans les étables. 25 visites
par jour relevaient de la normalité, ce
qui n'était possible que compte tenu
du fait que les trajets étaient courts et
que, dans la grande majorité des cas,
il ne fallait traiter qu'un seul animal.
De temps à autres, les vétérinaires
avaient le temps de s'asseoir sur un
banc d'écurie pour échanger quel-
ques propos sur Dieu et le monde ou
parler politique. Cela dit, beaucoup
de paysans n'acceptaient qu'un vétérinaire rouge (PDC) ou alors seulement un noir (PLR) dans leur étable.
Au début de l'activité vétérinaire de
mon père, les conditions d'hygiène
étaient encore très modestes. Le bras
droit était toujours plus brun que
le gauche, non en raison du soleil,
mais du fait du toucher rectal fréquent des vaches. Vous l'aurez deviné, il n'y avait pas de gants en ce
temps-là. Comme agent lubrifiant,
on se servait de graisse à traire, mais
celle-ci ne pouvait pas empêcher le
brunissement de la peau dû aux tanins présents dans les excréments
des bovins. Pour l'obstétrique, à part
un demi-tablier en caoutchouc, il
n'existant pas encore d'habits de protection. Il était ainsi normal, durant
un vêlage difficile, que le liquide amniotique détrempe intégralement les
pantalons. Le placenta était détaché
mains et torse nus; l'odeur fétide collait au corps et ne pouvait être cachée
qu'avec une eau de toilette forte. Durant ce travail, le risque de contracter
le Morbus Bang était grand.
Avancées en thérapie
Au départ, l'assortiment de produits pharmaceutiques utilisables
en soins était très restreint com-
Le jeudi était la
journée du dépuratif.
paré à aujourd'hui. Pour renforcer
l'immunité des veaux atteints de
grippe, on leur injectait de l'huile
de foie de morue par voie souscutanée, ce qui laissait une odeur de
poisson désagréable tant sur le veau
que sur le vétérinaire. On utilisait
aussi Lachesis (le venin du serpent
du même nom) et le venin d'abeille
comme thérapie d'irritation aspécifique. Dans les cas tenaces, mon
père ordonnait des cataplasmes de
moutarde ou de fleur de foin. Le jeudi était la journée du dépuratif. On
le préparait selon une recette secrète
pour la remplir dans des cartouches
34 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
en papier. Alors toute la maison sentait l'herba Sabinae.
Plus tard, les thérapies par injections
et par infusions firent leur entrée
dans le quotidien vétérinaire. La
pharmacopée végétale céda lentement le pas aux antibiotiques comme la pénicilline, la streptomycine et
l'auréomycine, ainsi qu'aux sulfamidés et aux hormones. Les mammites
des vaches taries, très répandues,
pouvaient pour la première fois être traitées avec de la pénicilline. Les
kystes ovariens étaient percés à la
main puis l'animal était traité au moyen de progestérone. Pour la même
indication, on pouvait aussi utiliser
de la gonadotrophine. Pour dissoudre le médicament disponible sous
forme solide (Lutormone HCG) ad
injectionem, en lieu et place d'aqua
dest., on utilisait de l'eau normale
de la fontaine. Les premières césariennes comme les opérations de corps
étrangers furent menées sur place.
Le matériel de suture utilisé était
le catgut et la soie. Dans le secteur
La viande de piètre qualité
était déclassée au moyen
d’un sceau triangulaire.
zootechnique, l'insémination artificielle fit son entrée dans le quotidien
vétérinaire. Mon père ne la réalisa quelques mois, car il devait aller
chercher tous les jours la semence
fraîche chez un confrère voisin et
la transférer immédiatement, ce qui
s'avéra trop laborieux pour lui à la
longue.
Activités officielles
Mon père était vétérinaire officiel
pour le district Hochdorf. Au temps
de la lutte contre la fièvre aphteuse,
ses mains et ses bras étaient souvent
irrités et rendus douloureux durant
des semaines par la soude caustique.
Pour les campagnes de vaccination,
on faisait appel à des étudiants en
médecine vétérinaire des premiers
semestres qui logeaient dans notre famille. La lutte contre le Bang et
contre la tuberculose constituaient
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
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un défi de taille pour les vétérinaires.
Les visites de contrôle pour le cabinet
Riederer avaient lieu le soir entre 20
heures et 22 heures. Ma mère officiait régulièrement comme assistante
pour le service de nuit.
Mon père était également contrôleur
des viandes dans plusieurs boucheries
des villages alentours. Moyennant de
bons arguments scientifiques, Professor Emil Hess avait réussi à convaincre les vétérinaires de l'importance de
l'hygiène des viandes. En cas de besoin, on pratiquait un examen bactériologique de la viande. Cela dit, il n'y
avait aucun délai d'attente, ni pour le
lait ni pour la viande au début. La viande de piètre qualité était déclassée
et désignée comme conditionnellement propre à la consommation au
moyen d'un sceau triangulaire. Sa
vente n'était autorisée qu'à l'étal de
basse boucherie, soit pour les gens
pauvres. Les détenteurs, pour autant
qu'ils fussent membres de la caisse du
bétail, devaient aussi reprendre cette
viande. Un abattage d'urgence considéré comme impropre à la consommation était déclaré aliment pour
poissons.
Souvenirs personnels
Enfant, je partais tous les jours avec
mon père en tournée. Ses habits de
travail étaient constitués d'une tenue d'équitation et de bottes en cuir.
Les bottes en caoutchouc étaient
taboues. Sa voiture de cabinet était
rarement lavée, car si elle avait été
propre, disait mon père, les paysans
auraient pu penser qu'il n'avait rien
à faire. Le traitement qui m'avait le
plus fasciné était celui de la fièvre de
lait. Lors de l'insufflation mammaire,
je devais actionner la pompe jusqu'à
ce que la mamelle soit dure comme
un ballon de foot. Alors les vaches
se levaient généralement à nouveau.
J'écarquillais aussi les yeux lors du
retrait des corps étrangers de la panse au moyen de la sonde à aimant,
ou lors du retrait d'une pomme de
l'œsophage à l'aide de la sonde de
Thygesen. En 1978, mon père prit
congé, le cœur lourd, de sa clientèle.
Il resta mon assistant et conseiller
jusqu'à son décès.
Louis Riederer junior
(né en 1945)
Je garde le meilleur souvenir de mes
études en médecine vétérinaire à
Zurich. Nous n'étions que 17 étudiants, dont deux filles. Les troubles
estudiantins de 1968 ne nous ont pas
touché le moins du monde. En 1970,
je passai l'examen fédéral et après
deux ans d'assistanat dans la clinique
ambulatoire sous Herbert Gloor,
j'obtins mon doctorat en 1973 auprès
de Professeur Max Bechtold avec la
thèse «Beziehungen zwischen Amnionflüssigkeit und fetaler Speichelsekretion beim Rind» (Relations entre
le liquide amniotique et la sécrétion
salivaire fœtale chez les bovins). Ensuite je suis entré dans le cabinet de
mon père pour mettre immédiatement en application le savoir acquis.
J'ai aussi terminé ma carrière militaire comme capitaine dans les troupes vétérinaires.
Profondes mutations dans
l'agriculture et dans
la pratique vétérinaire
L'évolution économique et les
prescriptions en matière de protection des animaux ont bouleversé la
structure des exploitations agricoles
en très peu de temps. Dans les étables
à stabulation entravée, les vaches étaient propres, car elles étaient soignées
tous les jours et les étables nettoyées
quotidiennement. En hiver les étables étaient chaudes, si bien que même
par grands frimas on avait du plaisir
à l'activité vétérinaire. Les conditions
de travail ont changé avec l'arrivée
des stabulations libres. En hiver, le
paysan assiste en habits d'hiver, alors
que le vétérinaire en train de traiter a
le nez et les mains froids. Le nombre
de petits paysans fond et avec eux le
traitement d'animaux individuels.
Beaucoup de maladies ont perdu
de l'importance, voire ont été éradiquées: ainsi le rouget du porc,
le coma hépatique post-partum,
la tétanie d'herbage de printemps,
l'emphysème aigu d'herbage, la
mammite de la vache tarie comme
maladie enzootique ainsi que la tuberculose, le Morbus Bang, la fièvre
aphteuse, la rage, l'IBR/IPV et l'ESB.
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Par contre, d'autres maladies comme
les mammites, les problèmes de stérilité, les troubles gastro-intestinaux
et les problèmes métaboliques sont
devenus plus fréquents. Les cheptels
croissent de plus en plus, comme la
consommation d'antibiotiques. Le
travail curatif s'est modifié très rapidement. Des médicaments de plus
en plus efficaces ont fait leur entrée
au cabinet et, parallèlement à cela,
les détenteurs d'animaux soignent
de plus en plus eux-mêmes. L'État
est intervenu avec des prescriptions
et des obligations de consigner et de
contrôler.
Rétrospective et perspectives
Au temps de mes aïeuls, un paysan
possédait, comparé à aujourd'hui, un
cheptel réduit. Il pouvait occuper un
trayeur ainsi qu'un palefrenier et une
bonne. De nos jours, les cheptels sont
de plus en plus grands et, malgré les
aides étatiques, c'est tout juste si les
agriculteurs peuvent engager un apprenti. Pour mes aïeuls, la pose du diagnostic avec les modestes moyens du
bord requérait beaucoup d'intuition,
et la thérapie avec le peu de médicaments à disposition relevait de la pas-
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 35
sion. La remise de médicaments en
réserve, mais aussi pour le suivi du
traitement, de même que les produits injectables, contrevenait au code
d'honneur vétérinaire. Aujourd'hui,
on peut tout remettre, même des
narcotiques, pour autant que les dispositions légales soient satisfaites.
Pour le paysan, le vétérinaire devient
de plus en plus un facteur de coûts,
avec la conséquence qu'il fait de plus
en plus les traitements de routine luimême. Pour le vétérinaire, le champ
d'activité thérapeutique pourrait sensiblement rétrécir jusqu'à ne compter plus que les interventions opératoires ou le traitement d'animaux
de grande valeur. À l'avenir, il sera
probablement davantage un conseiller aux côtés de sa clientèle. Pour
des raisons économiques, on peine
à imaginer une sortie de la garde
industrielle d'animaux. L'emploi de
grandes quantités de médicaments
qui y est lié, en particulier des antibiotiques, pourrait conduire à un
conflit d'intérêts, voire de conscience,
qui pourrait un jour entrer en conflit
avec les idéaux de la profession vétérinaire. Le passage à l'agriculture
biologique va considérablement ré-
duire la demande de prestations vétérinaires. Mes confrères et consœurs
de la génération actuelle entament
toujours leur carrière avec beaucoup
d'idéalisme, le travail en grands cabinets de groupe favorisant aussi cet
état de fait. Les conditions de travail
souvent adverses sur place, les longs
trajets, le travail sous la pression du
temps et les obligations croissantes
de contrôle seront plutôt nuisibles à
l'attractivité de la profession de vétérinaire à l'avenir.
En décembre 2012, j'ai déposé définitivement mes bottes dans l'armoire,
jetant un regard positif tant sur le
passé que sur l'avenir. Après 109 années d'activité, le cabinet vétérinaire
Riederer, à Eschenbach, a fermé ses
portes.
Correspondance
Dr Louis Riederer
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6274 Eschenbach
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01.02.– 03.02.2013
Hunde 2013, Eulachhallen, Winterthur
01.03.– 02.03.2013
EuroHolstein, Forum Fribourg, Fribourg
Avril– octobre 2013 Exposition spéciale «200 ans SVS», Le Musée du Cheval, La Sarraz
03.05.–12.05.2013
BEA, BernExpo, Bern
04.05.– 05.05.2013
Animalia, Olma Messen, St.Gallen
05.06.2013
Festakt 200 Jahre GST, Kongresszentrum BernExpo, Bern
29.06.2013
50 Jahre Veterinärmedizin am Standort Irchel, Zürich
15.08.–18.08.2013
ALA – Aargauische Landwirtschaftl. Ausstellung, Schützenmatte, Lenzburg
25.08.2013
40 Jahre FiBL: Tag der offenen Tür, Institut FiBL, Frick
30.08.– 01.09.2013
Euro Dog Show, Palexpo, Genève
07.09.– 08.09.2013
Heimtiermesse, BernExpo, Bern
20.09. – 29.09.2013
HESO, Rythalle, Solothurn
10.10.– 20.10.2013
OLMA, Olma Messen, St. Gallen
19.10.– 20.10.2013
Animalia, MCH Beaulieu, Lausanne
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 37
La médecine des petits animaux et des animaux de
compagnie a rejoint la SVS sur le tard
P. Sterchi, Iseltwald
Entre hier et aujourd' hui
Bien que les chiens et les chats vivent
à nos côtés depuis près de 10 000 ans,
la médecine vétérinaire s'est longtemps concentrée sur les animaux
dits de rente, indispensables en leur
qualité de montures, d'animaux de
trait ou de source de viande, de lait,
d'œufs, de cuir et de laine. Et même
si les chiens et les chats rendaient de
bons services, que ce soit comme
gardiens, compagnons de chasse ou
exterminateurs de souris, ils étaient
pour l'essentiel privés de soins médicaux. Si les choses ont changé au
Les chiens et les chats
étaient pour l'essentiel
privés de soins médicaux.
siècle dernier, d'abord timidement
puis de façon radicale, ce n'est pas
uniquement parce que le rôle du
chien, devenu guide d'aveugle, sauveteur en montagne ou chien de
police, a gagné en importance. La
raison réside davantage dans notre
propre évolution. L'industrialisation
et l'urbanisation ont suscité en nous
le besoin de contact avec la nature
et ses créatures, besoin que nous
assouvissons en nous entourant
d'animaux domestiques. Et leur
population ne pourrait être plus bigarrée: hôtes muets des aquariums,
reptiles silencieux, volatiles sifflant
et piaillant, rongeurs variés comme
le petit cochon d'Inde ou le capybara
de 40 kg, sans oublier les primates,
on trouve désormais tout un zoo
chez les particuliers. En raison de
cette diversité des espèces, les animaux de zoo proprement dits appartiennent aussi à la catégorie des
petits animaux, bien que l'on trouve
parmi eux des spécimens de grande
taille comme les ours, les éléphants
et les bisons.
Petits animaux ou animaux
domestiques?
Si le chien et le chat sont considérés comme des petits animaux classiques, le terme d'animaux domestiques s'est largement imposé pour
tous les autres. Leur point commun
est de partager notre vie familiale,
de susciter chez nous des sentiments
d'amitié et de nous les rendre, en
particulier dans le cas des chiens et
des chats. Avec plus d'un million de
petits félins et un demi-million de
canidés en Suisse, il y a de quoi relativiser la parole de l'ancien testament
qui voudrait que l'on remplisse et que
l'on assujettisse la terre. Désormais,
nous considérons ces animaux comme des camarades et des partenaires
et les derniers résultats de la recherche génétique en font des parents de
plus en plus proches de nous. Cette
affection mutuelle nous oblige à assurer une assistance allant bien au-delà
des aspects matériels, dans le domaine médical également. C'est ainsi que
les praticiens se sont mis à s'intéresser
sérieusement aux petits animaux domestiques. Alors que certains vétérinaires devenaient des spécialistes autodidactes et autoproclamés, d'autres
voyaient dans cette nouvelle activité
un complément bienvenu pour occuper les heures creuses de l'aprèsmidi. Dans les années 1950, mon microcosme bernois a vu se constituer
progressivement trois cabinets pour
les petits animaux. Situés en ville,
consacrés aux seuls petits animaux,
ils sont restés entre eux pendant plus
de dix ans, leur clientèle étant composée en gros de deux tiers de chiens
et d'un tiers de chats. Comme Hannes Martig d'ailleurs, j'ai effectué mes
premiers pas dans le monde professionnel en remplaçant le légendaire
Paul Badertscher, dit Badi, pendant
ses vacances. Il résidait à la Junkerngasse, une adresse prisée de la vieille
ville bernoise, et son cabinet offrait
une variété inégalable. En plus de
son activité de vétérinaire pour gros
et petits animaux, Paul Badertscher
officiait en effet comme vétérinaire
de zoo au parc animalier Dählhölzli,
étant même son directeur au début,
et s'occupait aussi du célèbre marché
aux cochons de la Waisenhausplatz
à Berne. Les contrôles des viandes
et des magasins dans les communes
de la périphérie bernoise faisaient
également partie de son cahier des
charges, tout comme les inspections
hebdomadaires en qualité de vétéri-
La médecine des petits
animaux est un domaine
de recherche fascinant,
libéré des contraintes économiques de la médecine
des animaux de rente.
naire responsable des chevaux de la
caserne de Berne. Lieutenant colonel, c'était pour lui un honneur de
s'occuper des chevaux du train de
l'infanterie à l'école de recrues.
Les deux facultés Vetsuisse
Pour nos facultés, les petits animaux
domestiques se sont révélés un domaine d'activité et de recherche fascinant, libéré des contraintes économiques de la médecine des animaux
de rente. A Berne, le pionnier incontesté fut Ulrich Freudiger. Secondant
Werner Steck à l'ancien hôpital vétérinaire, il s'était installé dans une
vieille baraque avant d'ouvrir une
policlinique bientôt célèbre. En 1954,
sa thème «Zur Leptospirose des
Hundes: Epidemiologie, Serologie,
Pathologische Anatomie, Klinik und
Pathogenese», publiée par la suite
dans les archives de médecine vétérinaire expérimentale, lui valut d'être
habilité. Son cours magistral sur les
38 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
«maladies des petits animaux», ses
recherches poussées sur les maladies
rénales chez le chien et ses contacts
toujours plus soutenus avec l'étranger
(également comme conférencier,
malgré sa discrétion oratoire), essentiellement dans des facultés allemandes apparentées et à l'université
de médecine vétérinaire de Vienne,
l'ont obligé à développer les effectifs
de sa clinique. C'est ainsi que Heinz
Gerber, Pierre Hauser et moi-même
avons tour à tour été confrontés à
son style direct, minutieux et souvent
précis jusqu'à l'excès. A cette époque déjà, Ulrich Freudiger voulait
déjà savoir précisément pourquoi le
glucose ou la phosphatase alcaline
d'un patient avaient été déterminés.
Personne ne parlait encore de profil
chimique et l'on s'efforçait d'utiliser
de manière optimale les ressources
financières limitées, par respect pour
le contribuable.
Puisque nous parlons finances,
j'aimerais encore ajouter un fait réjouissant: chez Ulrich Freudiger, un
premier assistant gagnait à l'époque
la somme considérable de CHF
1900.- bruts par mois. Mon épouse
contribuant aussi au revenu du ménage, nous avons décidé de nous marier, ayant bientôt l'impression d'être
aussi bien lotis que Crésus. Jeunes et
téméraires, nous avions inventé une
nouvelle monnaie, le «Moudi» («matou»). Sa valeur était de CHF 35.-,
ce qui correspondait au prix de la
castration d'un matou. Pendant des
années encore, notre cercle d'amis
a continué de compter en «Moudi»,
dont la valeur a été multipliée par
trois depuis. Ou faut-il plutôt y voir
une dévaluation?
Plus de vingt ans après ces débuts,
deux départements étroitement liés à la médecine des petits animaux
et des animaux de zoo à Berne sont
entrés dans l'histoire. Urs Schatzmann est parvenu à mettre sur pied
une anesthésiologie de réputation
mondiale et la dermatologie clinique
de Claudia von Tscharner s'est rapidement profilée comme la référence dans ce domaine. Je ne peux
juger de la situation à Zurich qu'en
qualité d'observateur à distance. Au
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début des années 1990, j'entretenais
toutefois des contacts soutenus avec
Peter Suter, ayant eu la chance de collaborer à l'ouvrage «Praktikum der
Hundeklinik» (manuel pratique de la
clinique canine») lancé par Hans Georg Niemand. Ce travail de Sisyphe
s'est révélé d'une réelle utilité. Même Marc Vandevelde fut contraint
de reconnaître que l'ouvrage avait
de la valeur, et pas seulement parce
qu'il était abondamment cité dans le
texte. Quittant Davis en Californie
pour rentrer à Zurich en qualité de
radiologue auréolé d'une réputation mondiale, Peter Suter a démontré ici ses capacités d'interniste et
d'organisateur. Il sut faire de ce site
un centre de compétences de premier ordre pour la médecine des petits
animaux. L'ophtalmologie (Bernhard
Spiess), la radio-oncologie (Barbara Kaser) et la reproduction (Susi
Arnold) ont ainsi vu le jour sous sa
direction. La médecine des animaux
exotiques et des animaux domestiques (Ewald Isenbügel) s'est alors
développée dans l'Institut d'élevage,
la cardiologie (Tony Glaus) apparaissant plus tard.
Naissance et enfance de
l'ASMPA
L'impulsion décisive est donnée dans
les années 1960 à la médecine des
petits animaux, et particulièrement
dans le domaine chirurgical, lorsque
Christoph Uehlinger et Pierre Hauser
deviennent membres de l'American
Avec les séminaires de
formation continue,
l'assemblée annuelle
de l'ASMPA prend une
nouvelle forme.
Animal Hospital Association, ce
qui leur permet de se perfectionner
aux Etats-Unis. Ils sont alors ébahis de découvrir le niveau élevé de
l'enseignement de la médecine et de
la chirurgie outre-Atlantique. Avec le
cercle de Francfort d'obédience chirurgicale, auquel appartiennent plusieurs suisses intéressés, des pistes in-
Illustration 1: Association suisse
pour la médecine des petits animaux
ASMPA.
édites s'ouvrent dans le domaine du
traitement des fractures. A la fin des
années 1960 déjà, le groupe de travail
pour l'ostéosynthèse organise pour
la première fois des cours hebdomadaires pour les vétérinaires à Davos.
En 1970, Christophe Uehlinger juge
le moment opportun pour fonder
une section spécialisée. Une trentaine de collègues, essentiellement
des hommes, sont du même avis. La
gent féminine est tout de même très
bien représentée par la conférencière Verena Schärer. C'est ainsi que
l'Association Suisse pour la Médecine
des petits Animaux (ASMPA, ill. 1)
voit le jour dans l'auditoire d'Ulrich
Freudiger. Quant à Verena Schärer,
elle aura l'honneur d'être l'oratrice de
sa première assemblée annuelle. Le
comité fondateur était composé de
Christoph Uehlinger, Ulrich Freudiger, Pierre Hauser, Mario Ferrari et
Ulrich Flückiger. Chaque membre du
comité devait occuper les cinq fonctions à un rythme bisannuel et se
retirer après dix ans. C'est la raison
pour laquelle Christoph Uehlinger
quitte le comité après deux ans déjà,
Ulrich Freudiger après quatre ans,
afin d'assurer cette rotation. A partir
de 1975, Pierre Hauser et moi-même
avons donné à l'assemblée annuelle une nouvelle forme. Elle fut ainsi
étendue à un séminaire de formation continue de deux à trois jours,
consacré à un système d'organes ou
à un thème unique, par exemple la
gastroentérologie, l'endocrinologie
ou la dermatologie. Et puisqu'il
s'agissait d'un vrai cours de répétition, nous débutions en règle géné-
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Illustration 2: une vision claire
grâce à la formation continue. (SP)
rale avec l'anatomie et la pathologie. L'habitude d'inviter un orateur
étranger réputé, en quelque sorte
un V.I.P., pour parler de nouveautés
passionnantes et assurer une vision
claire (illustration 2), s'est également
installée. Aujourd'hui, ce schéma n'a
pratiquement pas changé et a même
été adopté par d'autres pays. La sensation – ou les deux sensations – se
sont toutefois produites sans que
nous l'ayons provoqué: à la trentaine
de membres fondateurs sont rapidement venus s'en ajouter d'autres,
les effectifs étant multipliés par dix
jusqu'en 1990. A l'époque déjà, 90 %
des étudiants étaient issus de milieux
urbains. Cette situation a contribué à
faire de l'ASMPA – avec plus de 700
membres – la plus grande section de
la SVS, sans qu'un changement de
tendance notable puisse être constaté dans son essor. La deuxième
sensation est notre taux de presque
50 % de femmes. En 1970 en effet,
personne n'aurait pu imaginer qu'il
en serait ainsi un jour et que cette proportion résisterait même à la
répartition démographique. Près de
30 % de nos membres sont toujours
aussi actifs dans la médecine des animaux de rente et des chevaux et certains s'engagent parallèlement dans
des sections apparentées comme
l'Association Suisse de Médecine de
la Faune et des Animaux Exotiques,
l'Association Vétérinaire Suisse
pour la Médecine Comportementale, l'Association Vétérinaire Suisse pour la Protection des Animaux
et l'Association Vétérinaire Suisse
pour les Médecines Alternatives et
Complémentaires. Enfant de la SVS,
l'ASMPA a définitivement atteint la
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 39
majorité lorsqu'au début des années
1990, j'ai été le premier vétérinaire se
consacrant exclusivement aux petits
animaux à être élu au comité. Dans
les années 1980 déjà, l'ASMPA caressait le projet de promouvoir le passage à un niveau professionnel supérieur et spécialisé, en plus de la formation continue. Les efforts entrepris
en ce sens échouèrent face à divers
écueils, parmi lesquels des obstacles
pratiques. Les candidats devaient par
exemple passer une grande partie de
leur temps de formation continue
dans l'une des deux cliniques universitaires, ce qui était irréaliste sur le
plan personnel. C'est la raison pour
laquelle on procéda par la suite à la
sélection de vétérinaires enseignants,
que l'on jugeait capables de donner
aux candidats une formation continue adéquate. Finalement, ce n'est
que vingt ans plus tard que la création du titre de vétérinaire spécialisé
FVH actuel a pu aboutir dans le giron de la SVS, au prix d'un immense
travail. Claudia Nett est parvenue à
mener brillamment à terme ce dossier difficile pour l'ASMPA, et mérite à
cet égard notre gratitude.
Les bonnes âmes
Contrairement aux cabinets traditionnels pour gros animaux, fonctionnant avec l'aide d'une épouse
dévouée, d'une pharmacie, d'un télé-
Les assistantes en médecine
vétérinaire se distinguent par leur motivation
inébranlable.
phone, d'un crayon gris et d'une VW
Coccinelle aménagée – remplacée
plus tard par une Subaru et un sac à
dos – le cabinet pour petits animaux
ne peut se passer de personnel. Des
gardiennes d'animaux aux toiletteuses pour chiens en passant par les
infirmières, les assistantes médicales et les laborantines, sans oublier
les employées de bureau et les vendeuses, toute une troupe de jeunes
femmes au bénéfice des formations
les plus variées est bientôt venue se-
conder les vétérinaires. Leur point
commun à toutes? Une motivation
infatigable, leur salaire étant souvent
inférieur à la rémunération assurée
dans leur profession d'origine. En
échange, elles exercent une activité
des plus variées: réception, service
téléphonique, distribution de médicaments et gestion du stock, rédaction de rapports et donc utilisation
des outils informatiques, analyses de
sang, d'urine et de selles, assistance
en radiologie, anesthésie et chirurgie, suivi des patients stationnaires,
facturation, trafic des paiements et
entretien des instruments ou du matériel. L'ASMPA était très intéressée
à unifier la formation des assistantes
en médecine vétérinaire (ou AMV),
pour créer une profession reconnue.
Ruedi Kunzmann, Susi Paul, Alain
von Allmen et d'autres se sont engagés de manière soutenue, pendant
des années, pour atteindre cet objectif. Aujourd'hui, les AMV sont organisées en une association (ASAMV)
qui publie un magazine, propose une
bourse d'emplois et collabore étroitement avec l'ASMPA dans le domaine
de la formation continue. L'Europe,
plus progressiste dans ce domaine, a
déjà harmonisé la formation d'AMV
au niveau continental, éliminant les
frontières professionnelles nationales. La Suisse ne pourra ignorer
longtemps cette évolution. Je suis
particulièrement heureux que l'une
des 50 assistantes vétérinaires ayant
travaillé dans mon cabinet soit entretemps devenue vice-présidente de
l'ASAMV. Ma meilleure collaboratrice était à l'origine assistante en médecine dentaire et c'est au prix de sa
ténacité et de formations continues
ciblées qu'elle a fait son chemin dans
le domaine vétérinaire.
Prévenir et guérir
Dans la médecine des animaux exotiques, la prophylaxie joue un rôle
central. Avant de pouvoir envisager
un traitement, il faut en effet pouvoir
mettre la main sur l'animal (sans provoquer de dégâts). Bien que les petits
animaux domestiques soient plus accessibles, une attention particulière
était déjà accordée à la lutte contre
40 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
les parasites et aux programmes de
vaccination lorsque je travaillais avec
Ulrich Freudiger. Les médicaments
étaient disponibles en nombre limité,
le marché étant alors pratiquement
inexistant. Des entreprises comme
Gräub et Veterinaria se mirent pourtant bientôt à produire ou à adapter
des antibiotiques pour répondre à nos
besoins. A l'hôpital vétérinaire, dans
plusieurs spécialisations, nous puisions dans le vaste choix de préparations
disponibles en médecine humaine.
Par chance, Freudiger n'était pas seulement un diagnosticien habile, mais
il s'y connaissait aussi à merveille
dans ce domaine. Je suis resté fidèle à
de nombreux produits thérapeutiques
destinés à la médecine humaine et aux
produits qui leur ont succédé. Nous
sommes aujourd'hui revenus au point
de départ dans de nombreux domaines de l'approvisionnement en médicaments. Visiblement, la production
et l'enregistrement des médicaments
pour les petits animaux ne sont plus
rentables en Suisse. Des connaissances de la pharmacie humaine sont à
nouveau nécessaires, l'alternative consistant à s'approvisionner à l'étranger.
Le praticien et ses activités
annexes
Quand j'ai ouvert mon cabinet en
1969, CHF 200'000.- suffisaient pour
aménager un cabinet pour petits
animaux, à la fois moderne et convenable, matériel de laboratoire, de
radiographie et d'opération compris.
Une somme à laquelle il fallait encore ajouter l'achat ou la location de
locaux adéquats. Aujourd'hui, même
en multipliant ce montant par trois,
une telle somme ne suffit plus pour
tenir tête à la concurrence. A force
de vouloir faire preuve de perfection,
certains collègues oublient toutefois
que la clientèle doit encore oser entrer
dans leur cabinet. Les propriétaires
de petits animaux domestiques constituent en effet une population exceptionnellement variée. De l'ouvrier en
bâtiment qui détient des lapins dans
son jardin à l'acteur David Niven et
ses chiens afghans, toutes les couches
sociales étaient représentées dans
ma clientèle. J'en ai réellement pris
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conscience le jour où je me suis mis
à disposition, sans trop réfléchir aux
conséquences, pour compléter une
liste lors des élections au conseil municipal de la ville de Berne. Bien que
l'on m'ait assuré qu'une élection était
exclue en étant l'avant dernier sur la
liste, c'est mon nom qui est sorti des
urnes. Par la suite, l'analyse des résultats a montré que j'avais été plébiscité
par ma clientèle, les voix étant réparties de manière presque homogène
de gauche à droite, de la gauche progressiste jusqu'à l'action nationale.
Cette expérience m'aura servi de leçon en matière de diversité politique
dans ma salle d'attente! Et si par le
passé les vétérinaires s'engageaient
bénévolement, ou presque, dans la
politique, l'église, les associations
professionnelles ou autres, il semblerait que cette tradition faiblisse depuis quelque temps. Il faut toutefois
admettre que les carrières comme
celle du vétérinaire d'Interlaken Hans
Tschumi, qui passa du Grand Conseil
bernois – dont il fut le président – au
Conseil national, pour ensuite siéger
de longues années encore au gouvernement bernois, restent, hier comme
aujourd'hui, des exceptions (et, dans
ce cas, une exception honorable).
Le service vétérinaire militaire fut
le premier à perdre son attractivité,
probablement aussi en raison de la
disparition de la cavalerie et de la réduction de la troupe du train. Alors
que par le passé, presque chaque di-
Collaborer aux organisations professionnelles reste
un honneur et un plaisir
plômé était promu lieutenant vétérinaire, on se prend aujourd'hui à regretter la motivation à s'engager dans
ce domaine. Par ailleurs, l'armée n'a
plus besoin d'autant d'officiers vétérinaires que par le passé. Collaborer
aux organisations professionnelles
reste cependant un honneur et un
plaisir. L'augmentation de l'efficacité,
la pression de la concurrence et un
certain égoïsme ont malheureusement pour conséquence que les col-
lègues ne sont plus très nombreux à
proposer leurs services. Et quand ils
le font, ce n'est qu'après un important
travail de persuasion.
L'ASMPA entre dans l'âge
adulte
En 1987, l'ASMPA a rejoint la World
Small Animal Veterinary Association (WSAVA). Heinz Heinimann,
délégué suisse dans cet organisme,
avait auparavant dirigé le secrétariat
de l'ASMPA à la perfection durant
de nombreuses années. La WSAVA, qui a célébré son 50e anniversaire en 2009, est une association
d'associations: ses membres ne sont
pas des particuliers mais des fédérations nationales comme l'ASMPA.
A l'époque, elle regroupait essentiellement des organismes d'Europe,
d'Amérique du Nord et d'Australie.
Certaines régions d'Amérique du
Sud, d'Asie (à l'exception de la Thaïlande, de Hong-Kong, de la Corée du
Sud et du Japon) et de l'Afrique (hormis les pays du Magreb et la République d'Afrique du Sud) formaient encore des taches blanches sur la carte
mondiale de la médecine pour les
petits animaux. La situation a fondamentalement changé et aujourd'hui,
plus de 70 pays (dont 38 européens)
comptant plus de 70 000 praticiens,
s'y retrouvent, parmi lesquels même
les sous-continents chinois et indien. Dans les années 1980, une douzaine de collègues de différents pays
européens préparaient la création de
la Federation of European Companion Animal Veterinary Associations
(FECAVA). L'objectif était, et reste,
d'harmoniser les activités dans les associations nationales, d'identifier les
intérêts des praticiens à l'échelle européenne, de s'engager pour le bienêtre des petits animaux domestiques
et de publier une revue scientifique.
Les personnes impliquées se connaissaient toutes pour s'être côtoyées
à la WSAVA et le projet devint réalité lorsque Heinz Heinimann lança
une invitation à Bienne en 1990 à
l'occasion de l'assemblée annuelle de
l'ASMPA. La constitution du premier
comité fut quelque peu mouvementée, le délégué grec voulant savoir s'il
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était possible de voter pour soi-même pour l'élection du futur président
de la FECAVA. Il dut alors attendre
jusqu'en 1995 avant de pouvoir occuper ce poste. Comme il était d'usage
dans la plupart des petits pays, Heinz
Heinimann se chargea de représenter
la Suisse à la WSAVA et à la FECAVA. Un congrès annuel commun à la
WSAVA et à la FECAVA se déroulait
tous les deux ans en Europe, une tradition qui s'est terminée il y a peu,
mais qui rendait le cumul des charges logique. En 2006, un autre groupement international, aux structures
moins définies, a également vu le
jour. Le but de la Fédération des Associations Francophones de Vétérinaires pour Animaux de Compagnie
(FAFVAC) est de créer un lien entre
les pays francophones, du Québec à la
Tunisie. Elle s'efforce de lutter contre
l'utilisation généralisée de l'anglais et
fait en sorte de faciliter la diffusion de
l'information scientifique en langue
française. C'est Isabelle Becquart qui
représente l'ASMPA dans cette organisation.
En 2001, j'ai repris peu à peu les dossiers internationaux qui étaient gérés
par Heinz Heinimann. Cette succession fut un vrai plaisir, puisqu'il connaissait toutes les institutions, les directives et les procédures jusque dans
les moindres détails. Il possédait par
ailleurs un immense réseau de relations fait de contacts personnels et
d'amitiés avec des vétérinaires pour
petits animaux dans les associations
du monde entier. Dès le début, je me
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 41
Illustration 3: logo du congrès
mondial de médecine des petits
animaux en 2010 à Genève.
suis engagé à faire tout mon possible
pour lancer un congrès mondial en
Suisse. Une fois obtenu le feu vert du
comité de l'ASMPA, il a fallu fixer le
lieu et la date, Genève et Palexpo étant
fort prisés pour ce type de manifestations. A l'encontre des usages de la
WSAVA et de la FECAVA, nous avons
été désignés à l'unanimité et sans autre candidat en 2006 pour organiser
le congrès l'année suivante (ill. 3). Et
le véritable travail a débuté alors que
je me retirais des affaires. Christophe
Amberger, Frédéric Gaschen, Martin Seewer, Hanspeter Steinlin, Käthi Brunner et de nombreux autres
ont fourni un effort fantastique pour
mettre sur pied un congrès mondial, qui fut une réussite inoubliable.
Même si les finances nous ont causé
quelques soucis, le trio de choc des
inscriptions, de l'exposition et du
sponsoring ont fini par conduire au
Illustration 4: néoplasie thoracique. (AOI Center)
succès financier grâce à des recettes
d'environ CHF 700 000. La somme
de plus de CHF 350 000 versée par
Hill's et Purina, les producteurs de
nourriture pour chiens et chats, fut
une surprise particulièrement réjouissante. L'industrie pharmaceutique
classique (comme Novartis et Pfizer)
nous a également soutenus avec des
montants généreux. Christophe Amberger, futur président du congrès
mondial, m'a remplacé à partir de
2007 à la WSAVA, permettant ainsi à
cet événement de se faire une place
dans ce comité. Post festum, tout se
retrouve désormais dans une seule
main et Käthi Brunner fait office de
ministre des affaires extérieures expérimentée et idéale de l'ASMPA en
Europe et dans le monde entier.
Rétrospective et perspectives
J'ai pratiqué la médecine pour les petits animaux de 1965 à 2001 et durant
toutes ces années, cette discipline a
connu une véritable métamorphose.
La proportion de chats et de chiens
s'est inversée au fil des ans, passant
à deux tiers pour les premiers et un
tiers pour les seconds. Au-delà de
cette simple constatation, l'évolution
et le progrès dans cette discipline
partielle du spectre vétérinaire apparaissent tout simplement sidérants,
tant sur le plan de la quantité que de
la qualité. Alors que dans les années
1970, la ville de Berne comptait trois
cabinets de vétérinaires pour petits
animaux, il y en a aujourd'hui 14 dans
l'agglomération. En plus de gérer les
Illustration 5: nerf de bœuf dans l'œsophage. (AOI Center)
42 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
urgences ensemble, ils se profilent
dans diverses spécialisations: médecine interne, chirurgie viscérale et
ostéosynthèse, stomatologie, dermatologie, ophtalmologie, cardiologie,
éthologie, médecine des oiseaux, des
reptiles et des poissons, sans oublier
toutes les déclinaisons des médecines
complémentaires. Viennent s'y ajouter la faculté Vetsuisse de Berne, dont
l'institut de radiologie est équipé d'un
IRM et celui de neurologie d'une
infrastructure de physiothérapie
moderne. Pour illustrer ce progrès
exemplaire, rien ne vaut la comparaison entre une ancienne radiographie
(ill. 4) et un cliché numérique (ill. 5)
récent, que Barbara Kaser a eu la
gentillesse de mettre à disposition.
L'évolution de la médecine des petits
animaux n'est en aucun cas terminée,
et certainement pas pour l'ASMPA.
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
Jean Pfister est désormais le 17e président de l'association et son comité ne
risquent pas de s'ennuyer, l'évolution
incessante de notre profession étant
la seule constante au programme. Actualisation de la formation continue,
connaissance de la gestion du personnel et de l'économie d'entreprise,
vérification permanente de la protection des animaux (particulièrement
sous l'angle des nouvelles méthodes
thérapeutiques) et sens de la psychologie à l'égard des propriétaires
d'animaux ne sont que quelques-uns
des défis qui se profilent à l'horizon.
Autant de thèmes qui doivent intéresser les organisations professionnelles et la faculté Vetsuisse.
«Medicina veterinaria Helvetica: quo
vadis?» se demandait il y a trente ans
mon directeur de thèse Rudolf Frankhauser (en lien toutefois avec le nom-
bre d'étudiants et de places d'études).
Je repose la question aujourd'hui,
sans pouvoir y répondre: nos efforts
vétérinaires à l'égard des chiens et des
chats sont-ils corrects et suffisants ou
parfois même exagérés? Je n'en sais
rien et j'espère que nous n'en arriverons jamais au point de devoir manger nos compagnons à quatre pattes.
Ce serait pourtant aussi une réponse… Le moment est clairement venu
de féliciter chaleureusement la SVS
pour son anniversaire.
Correspondance
Dr Peter Sterchi
Bären
3807 Iseltwald
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000416
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 43
Maréchal-ferrant et vétérinaire main dans la main
B. Häberli et S. Montavon, Berne
Introduction
– Aucune autre fonction dans notre
armée n'a connu une histoire aussi
longue et ininterrompue, avec
toute la richesse de tradition que
cela implique, que celle de maréchal-ferrant.
– La fonction de maréchal-ferrant
est avec les postes médicaux et
l'aumônerie la seule fonction militaire à être exercée par un seul
corps de métier.
– Aucune autre fonction militaire
n'est, au niveau de l'instruction,
aussi étroitement liée avec l'organisation professionnelle civile
(Union Suisse du Métal, USM).
Avec la réorganisation de la formation professionnelle civile pour les
forgerons, la collaboration entre
l'USM et l'armée autour de la formation des maréchaux-ferrants est
désormais encore plus étroite. Les
apprentis de 3e année effectuent dorénavant le cours spécialisé pour futurs maréchaux-ferrants sur la place
d'armes de Sand /Schönbühl. Ce
cours compte comme un cours interentreprises III. Avec l'accord de leur
maître d'apprentissage, les apprentis
effectuent ensuite durant leur quatrième année leur école de recrues
de maréchal-ferrant au Centre de
compétence du service vétérinaire et
animaux de l'armée. Cette formation
intensive est idéale pour passer avec
succès les examens de fin d'apprentissage à la fin de l'année.
Les maréchaux-ferrants
militaires: 125 ans d'histoire
à succès
Les maréchaux-ferrants n'ont pas
attendu la création d'une instruction spécialisée pour être intégrés
dans différentes unités. Ils avaient
déjà leur importance avant 1848,
date de la constitution de l'armée
fédérale. Les premières indications
les concernant se trouvent dans le
règlement militaire de 1817. Celui-ci
mentionne que les troupes fédérales
comptaient 1828 chevaux et 17 maréchaux-ferrants, et les troupes fédérales de réserve 1141 chevaux et 12
maréchaux-ferrants. La compagnie
de cavalerie de l'époque comptait un
maréchal-ferrant pour 64 chevaux.
La répartition dans les unités était du
ressort des cantons et avait lieu sans
aucune formation spéciale. La première mention d'un soldat maréchal-
Dès 1871 une formation spéciale pour le maréchauxferrants avait commencé
à s’établir.
ferrant apparaît dans une décision de
1843 de la Diète fédérale. A partir de
1871, on trouve trace dans les documents d'instructeurs avec rang d'un
sous-officier supérieur. Ceci signifie
qu'une formation spéciale pour les
maréchaux-ferrants avait commencé
à s'établir. Jusqu'en 1886 cependant,
celle-ci concernait uniquement le
début de l'école de recrues : les maréchaux-ferrants étaient instruits par
des officiers vétérinaires durant 3 – 4
semaines, puis rejoignaient leurs
armes respectives.
Le colonel Denis Potterat, vétérinaire
en chef de 1882 à 1913, a commandé en 1887 le premier cours spécialisé destiné aux maréchaux-ferrants.
Lorsqu'il est entré en fonction, les
maréchaux-ferrants de l'armée se
trouvaient selon lui en bien mauvaise
posture, et ce en raison du contingent
cantonal. Le colonel Denis Potterat a
dirigé et développé ces cours pendant
20 ans. En 1894, la nouvelle forge des
apprentis a pu être mise en service
à Thoune. Les futurs maréchauxferrants y ont été formés jusqu'en
1970. Depuis 1971, l'instruction se
déroule à Sand.
Le fer d'ordonnance
Il y a plus d'un siècle, les chevaux et
mulets étaient ferrés exclusivement
avec des fers forgés à la main. Les
premiers essais avec des fers industriels provenant de Grande-Bretagne
ont été effectués sous l'ère Potterat.
Les résultats ont été discutables, d'où
la décision de ce dernier de mandater
l'instructeur maréchal-ferrant Boulaz pour créer un fer d'ordonnance
approprié. Le résultat de ses efforts a
abouti au fer à cheval d'ordonnance
de 1901 (ill. 1). Les prestations exceptionnelles de Boulaz lui ont valu
une promotion au grade de lieute-
Illustration 1: Dessin technique du fer à cheval et des clous d'ordonnance
(1901)
44 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
nant maréchal-ferrant (il est le seul
et unique maréchal-ferrant à l'avoir
obtenue). Quelques années plus
tard, les fers d'ordonnance de 1916
et les fers de mulets de 1908 ont vu
Les chevaux étaient
ferrés avec des fers forgés
à la main.
le jour. Les fers de 1916 – fabriqués
chez von Roll à Gerlafingen – ont été
utilisés jusqu'en 1995, année au cours
de laquelle ils ont été remplacés par
le fer produit en série par la société
Angehrn. Quelle autre pièce faisant
partie du matériel de l'armée a été
employée pendant 80 ans sans subir
de modification? A la même période,
quelques améliorations se sont imposées aussi dans le matériel de ferrage,
améliorations qui ont pu être mises
en œuvre grâce au soutien du brigadier Hermann Keller, le chef du Service vétérinaire de l'armée en poste à
l'époque (de 1990 à 1995).
Maréchaux-ferrants et
vétérinaires
D'une ordonnance de 1909, il ressort
que les maréchaux-ferrants étaient
recrutés pour le train et devaient
accomplir une école de recrues du
train qui durait 40 jours. Ensuite,
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
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ils devaient suivre le cours de
maréchal-ferrant militaire I d'une
durée de 56 jours. La même année,
les maréchaux-ferrants ont rejoint
définitivement les troupes vétérinaires. Dès 1867, les futurs vétérinaires pour chevaux étaient formés
à Thoune dans une école pour
officiers vétérinaires. Ceci a permis
un précieux échange de connaissances entre vétérinaires et maréchaux-ferrants. Les deux professions
avaient ainsi l'occasion d'effectuer
rapidement de nombreuses expériences avec les chevaux, dans un
environnement qualifié (ill. 2). Cette
formation commune a contribué à
établir en Suisse un excellent niveau
dans le domaine du ferrage et de la
médecine pour chevaux.
Entre 1920 et 1939, 120 recrues
maréchaux-ferrants devaient être
formées chaque année afin de pallier les départs. Des décisions du
Département militaire fédéral datant
d'octobre 1946 et d'août 1947 ont
conduit à la nouvelle réglementation
sur l'instruction spécialisée destinée
aux maréchaux-ferrants militaires.
Les recrues maréchaux-ferrants recevaient une première instruction dans
une école de recrues d'une durée de
48 jours chapeautée par le service
d'infanterie. S'ensuivait l'école de
recrues spécialisée pour les maréchaux-ferrants, qui s'étendait sur 72
Illustration 2: Ferrage des chevaux de la troupe du train.
Illustration 3: Manuel pour les maréchaux-ferrants (1948) et programme
didactique interactif (2009).
jours sous la direction du vétérinaire
en chef pour chevaux. Dès 1961,
l'instruction complète des recrues
maréchaux-ferrants était organisée
dans une seule école placée sous la
responsabilité du vétérinaire en chef.
Les nouveaux maréchaux-ferrants
de l'armée devaient démontrer et
mettre à disposition leur savoir-faire
sur la moitié de la durée d'une école
de recrues pour clore leur première
instruction spécialisée. Cette réglementation a perduré jusqu'à la fin
d'Armée 61, resp. jusqu'au début
d'Armée 95.
Du manuel à la didactique
informatique interactive
En 1901, le lieutenant Hermann
Schwyter est entré au service de la
Confédération en tant que secrétaire technique de la division des
affaires vétérinaires sous la direction
du colonel Potterat. Denis Potterat
a initié le jeune officier vétérinaire,
tant du point de vue théorique que
pratique, au ferrage qui est devenu
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 45
Illustration 4: Revue spécialisée des maréchaux-ferrants.
le domaine d'activité principal de
Hermann Schwyter. Ce dernier est
devenu instructeur et ultérieurement
commandant des cours destinés aux
maréchaux-ferrants. De 1928 à 1937,
le colonel Schwyter était vétérinaire
en chef de l'armée. Pour appuyer son
enseignement, Hermann Schwyter
a élaboré un manuel très complet
dont la première édition date de 1915
(1917 traduit en français). La septième et dernière édition remonte
à 1948 (ill. 3). Des générations de
recrues maréchaux-ferrants et d'aspirants vétérinaires ont été formées à
l'aide de cet ouvrage devenu un standard du genre. Aujourd'hui, seuls
quelques anciens maréchaux-ferrants
ou officiers vétérinaires ont encore
un exemplaire en leur possession.
Cet ouvrage très complet a été remplacé par l'aide-mémoire pour le ferrage et plus tard par la documentation «Le maréchal ferrant-militaire»;
ces supports destinés à la formation
étaient moins exhaustifs et se limitaient strictement à l'essentiel. Cela
ehoof reflète le niveau supérieur de la formation des
maréchaux-ferrants.
ne veut évidemment pas dire que
Hermann Schwyter avait laissé trop
de place à des éléments secondaires;
bien au contraire, ses propos étaient
fondamentaux, mais il traitait chaque
domaine de façon extrêmement
complète et détaillée.
Près de 100 ans plus tard, une grande
équipe, dont Andreas Furgler du
Centre de formation USM d'Aarberg
et le Dr. méd. vét. Michael Weishaupt
de la Faculté Vetsuisse de Zurich
étaient les chefs de projet, a élaboré
un outil didactique électronique interactif intitulé eHoof et destiné aux
apprentis maréchaux-ferrants et aux
étudiants vétérinaires, ainsi qu'aux
maréchaux-ferrants et vétérinaires
expérimentés (ill. 3). Cet outil a été
conçu comme un ouvrage complet
de référence pour la formation et le
perfectionnement. eHoof reflète bien
le niveau supérieur de la formation
des maréchaux-ferrants suisses par
rapport à celle de leurs homologues
européens. Il a même été subvention-
Les vendeurs auraient
usé des différents artifices
pour cacher la qualité
insuffisante des sabots.
né dans le cadre du projet Leonardo
da Vinci, le programme européen
de formation professionnelle. Nous
pouvons être fiers de cet ouvrage qui
retient également l'attention sur le
plan international.
Un journal pour les
marchaux-ferrants
Outre son manuel didactique, Hermann Schwyter a aussi lancé en 1916
une revue spécialisée sous le titre
«Schweizer Hufschmied». L'ancien
instructeur et lieutenant maréchalferrant Boulaz y a écrit un article en
1937 dans lequel il évoquait l'avenir
selon lui sans nuages du fer à cheval militaire. Cet article répondait à
diverses critiques d'officiers de hauts
rangs concernant la qualité des sabots des chevaux de l'armée. Selon
ces officiers, la mauvaise qualité des
sabots provenait du fer d'ordonnance
de 1916 et du travail des maréchauxferrants. Boulaz s'est défendu avec
véhémence contre cette critique qu'il
considérait comme inacceptable. Il a
essayé de justifier cette situation par
le fait que de nombreuses nouvelles
montures dotées de mauvais sabots
avaient été achetées à l'étranger à
cette époque. Les vendeurs auraient
usé de différents artifices pour cacher
la qualité insuffisante des sabots. En
outre, Boulaz croyait que les autres
nations pouvant payer un meilleur
prix pour leurs nouvelles montures
que la Suisse, qui se voulait économe,
avaient déjà acheté tous les chevaux
dotés de bons sabots. Les inspections
des chevaux nationaux ont toutefois
révélé qu'ils avaient eux aussi des
sabots dont la qualité laissait de plus
en plus à désirer. Boulaz a attribué
cela au fait que les agriculteurs, pour
des raisons d'économies, n'avaient
plus fait ferrer leurs chevaux que
quatre à cinq fois par an. Il a appelé
les esprits critiques à faire confiance
à «ses» maréchaux-ferrants, qui accomplissaient un remarquable travail
d'experts.
La revue a paru jusqu'en 1965 sous le
titre «Der Schweizer Hufschmied».
Elle contenait régulièrement des articles des vétérinaires en chef pour
chevaux, sur les dernières connaissances en matière de claudications,
de maladies des sabots, ainsi que
des soins généraux à apporter aux
chevaux. Réunis, les articles publiés
par l'officier instructeur et futur brigadier Louis Gisiger (1916 – 2000)
constituent ainsi un véritable manuel.
A partir de 1966 et pour quelques
années, les communications à l'attention des maréchaux-ferrants ont paru
dans les revues spécialisées de l'association suisse des maîtres forgerons
et charrons, ainsi que dans les périodiques des professions des machines,
du bois et du métal. Depuis 1973 elles
sont publiées dans «metall», la revue
spécialisée de l'Union Suisse du Métal (ill. 4).
Perspectives: maréchauxferrants, vétérinaires et
amateurs de chevaux – un
engagement enthousiaste
Depuis 2012, les maréchaux-ferrants
bénéficient de leur propre association, ce qui leur permet d'être plus
visibles, et de mieux défendre leurs
intérêts. Celle-ci n'est pas ouverte
uniquement aux maréchaux-ferrants
en activité, mais également aux vétérinaires et à toute personne intéressée
par les chevaux. Lors de l'assemblée
de fondation à la caserne de Sand/
Schönbühl, Hanspeter Hofer, président de l'association professionnelle
46 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
Illustration 5: Insignes du maréchal-ferrant et du vétérinaire.
technique agricole, a dans son discours bien relevé l'importance, pour
la branche, de cette nouvelle entité:
«Cette fondation représente un jalon.
Nous y avons travaillé des années
en comité et en collaboration avec
les régions.» L'association constitue un groupe autonome au sein de
l'Union Suisse du Métal. Hans Kunz,
président central de l'USM, souligne
la plus-value que cela entraîne pour
les maréchaux-ferrants: «Les forces
sont mieux concentrées, les décisions peuvent être prises plus rapidement. Le comité est également plus
proche des membres et des clients,
ce qui augmente la communication
directe. »
Il est évident que le besoin en maréchaux-ferrants était et est toujours
fonction de l'effectif des cheveaux de
l'armée. Avec Armée 95 et surtout
avec Armée XXI, ce dernier a été
fortement réduit. Le centre de com-
pétences actuel, qui réunit sous un
même toit les animaux de l'armée,
les vétérinaires et les maréchauxferrants, diffuse de nombreux signaux
positifs en matière de compétences
techniques élevées et d'instruction
ciblée. Espérons que ce système
persiste, pour que les vétérinaires et
les maréchaux-ferrants de l'armée
puissent, à l'avenir également, poursuivre leur collaboration fructueuse
et demeurer les ambassadeurs des
maréchaux-ferrants suisses.
Remerciements
Je tiens à remercier cordialement ici
le Dr med. vet. Jürg Eberle, Ancien
Chef S Vét de l'armée, pour son aide
dans différentes recherches.
Correspondance
Adj d'état-major Bernhard Häberli
Caserne de Sand
3000 Berne 22
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000417
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 47
Des liens d'amitié dans toute la Suisse
E. Jordi-Marti, Faulensee
En 2011, l'Association suisse de
femmes de vétérinaires et des femmes
vétérinaires a fêté ses 50 ans. Le sens
et les objectifs d'origine d'une telle
association – conseil pour la gestion
de la pratique, écoles, échange d'expériences, soutien en cas de décès
prématuré du conjoint – sont aujourd'hui dépassés. Dans ce contexte,
on peut légitiment se demander quel
est le bien-fondé de l'association aujourd'hui et à l'avenir.
L’association est petite
mais présente dans toute
la Suisse.
Hier:
«Ces dames fixent des épingles»
Quelques chiffres à partir d'archives
malheureusement incomplètes, chiffres que l'on peut aisément imaginer
plus élevés. Chaque épingle indique
un lieu où une manifestation a été
organisée, soit par la présidente, soit
par le comité, soit par la cheffe de section d'alors (ill. 1, 2): Nature, monastère, château, citadelle: 25; Bien-être,
mode: 5; Zoo, clinique vétérinaire: 10;
Visites guidées de villes: 20; Musique,
opéra: 15; Institutions, entreprises:
35; Séminaires, conférences: 40.
Aujourd'hui:
«Les épingles sont bien ancrées»
Il y a 5 ans, l'association s'est ouverte
aux femmes vétérinaires à la faveur
d'un changement de statuts, bien que
certaines en faisaient déjà partie. Un
nouveau logo et une présence sur internet, via la SVS ou directement par
vetfemme.ch, sont venus compléter
ce changement.
De plus, depuis cette année, chaque
membre du comité et chaque cheffe
de section peut alimenter elle-même
le site par l'intermédiaire d'un serveur externe et y annoncer les manifestations à venir, ceci rapidement et
sans formalité bureaucratique.
Le comité organise les manifestations
«globales», comme l'assemblée générale ou la journée de formation, alors
que les cheffes des sections se chargent des activités régionales, dont les
délais sont un peu plus courts. Toutes
ces offres sont très appréciées de nos
membres. Depuis quelques années,
l'association s'engage aussi lors des
manifestations de la SVS (VETS,
Journées Vétérinaires Suisse).
Demain:
«De nouvelles épingles»
L'ASFV est petite mais présente dans
toute la Suisse, ce qui fait sa grande
force et lui donne ses perspectives
Illustration 1: Chaque épingle indique un lieu où une manifestation a été
organisée.
Abbildung 2: Assemblée générale à
Neuchâtel.
d'avenir. Une Vaudoise par exemple
peut profiter du contact de son amie
Grisonne, chez qui elle trouvera un
accueil et des informations diverses.
Alors que les femmes de vétérinaires
sont en train de devenir une minorité,
L’association s’est ouverte
aux femmes vétérinaires.
les femmes vétérinaires sont encore
jeunes et, si en plus de cela elles ont
une famille, il leur reste peu de temps
pour les loisirs. Mais dès que cette
pression chutera à nouveau, rencontrer d'autres femmes ayant les mêmes
soucis et intérêts, entreprendre des
activités communes, partager des
évènements culturels, découvrir certaines régions de Suisse, représentera à nouveau pour elles un moyen
agréable d'échapper au quotidien.
Correspondance
Esther Jordi-Marti
Strandweg 33
3705 Faulensee
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 49
Veterinary Facility Management
M. Brügger, Schwyz
Attentes
Quelles sont les attentes du client
vis-à-vis du vétérinaire? Il veut tout
d'abord trouver une place de parc
libre devant le cabinet, autant que
possible de plain-pied avec la salle
de traitement, suffisamment de place
dans la salle d'attente, qu'il ne doit
autant que possible pas fréquenter,
une dame sympathique à la réception et au téléphone et, bien entendu,
une disponibilité 24 heures sur 24 et
365 jours par an. Les vétérinaires qui
ont des animaux de rente dans leur
«portfolio de clientèle» sont d'autant
plus appréciés qu'ils sont rapides à
apparaître après un appel téléphonique. On y ajoutera un traitement
adéquat de l'animal, mais c'est une
condition qui va de soi, finalement le
vétérinaire n'a-t-il pas étudié 5 ans à
cet effet (ill. 1)?
Quelles sont les attentes de la société
de protection des animaux vis-à-vis
du vétérinaire? Qu'il corrige avec véhémence ou annonce voire dénonce
toute infraction en matière de protection des animaux et s'investisse de
sorte à ce que la législation réponde à
toutes les questions. Il doit également
être actif dans la société de protection des animaux locale, si possible à
la présidence.
Quelles sont les attentes des représentants de la branche vis-à-vis du
vétérinaire? Le vétérinaire dans le
secteur des animaux de rente étant
en première ligne considéré comme
un facteur de coûts, le traitement doit
autant que possible ne rien coûter,
médicaments compris. Le vétérinaire
doit veiller à ce que la rentabilité ne
soit pas sacrifiée sur l'autel de la protection des animaux et de temps à
autre fermer un œil ou ne pas oublier
que le détenteur des animaux est son
client.
Quelles sont les attentes de la famille
vis-à-vis du vétérinaire? On aimerait
qu'il soit de temps en temps présent
à la maison, à une soirée de parents
d'élève, entretienne le jardin, ait du
temps pour les vacances, s'occupe de
ses propres animaux et puisse offrir
une situation financière sans soucis.
Et le tout s'il vous plaît planifiable en
tout temps.
Quelles sont les attentes des entreprises pharmaceutiques vis-à-vis du
vétérinaire? Bien entendu, il doit
vendre leurs produits, ne pas s'agacer
si une fois de plus une préparation
bien pratique venait à disparaître du
Quelles sont les attentes de
la famille? On attend que le
vétérinaire soit de temps en
temps présent à la maison.
marché, n'est momentanément pas
disponible ou seulement à un prix
d'achat augmenté de 200 % et participer à des séminaires de formation
continue qui contribuent à savoir
comment éveiller de nouveaux besoins après de la clientèle.
Quelles sont les attentes des employés
vis-à-vis du vétérinaire? Toujours
de bonne humeur, équitable, neutre,
paiement d'un salaire approprié
(voire un peu plus), bonnes pres-
tations sociales. Le travail doit être
intéressant et instructif, la responsabilité entrepreneuriale étant bien
entendu du ressort du chef. Cela fait
bien entendu également partie de
la responsabilité sociale de proposer des places de formation pour les
jeunes.
Quelles sont les attentes des autorités vis-à-vis du vétérinaire? Il doit
décompter la TVA, bien qu'il soit un
acteur du secteur de la santé, et bien
entendu correctement, en dépit du
fait que Berne n'ait pas toujours été
très clair sur le taux à adopter. Ne
pas non plus négliger l'AVS, la LPP,
la LAA, l'assurance maternité et surtout ne manquer aucun délais. Pour
le service vétérinaire, un certain
nombre d'examens tombent durant
l'hiver et le printemps – période où
justement le travail ne manque pas
– même dans les exploitations de
vaches-mères en augmentation, dont
l'agencement n'est souvent pas adapté et pour lesquelles une demande de
supplément pour risque serait largement justifiée. En remerciement
pour le travail, le même vétérinaire
est encore contrôlé s'il maintient sa
pharmacie privée vraiment comme il
se doit et s'il assume ses responsabili-
Illustration 1: Le client attend un traitement adéquat de l’animal.
(Screenshot «Rundschau» 21 mars 2012, SRF)
50 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
tés en matière de l'ordannance fédérale sur les médicaments vétérinaires.
(ill. 2).
Quelles sont les attentes de la science
vis-à-vis du vétérinaire? Il doit soutenir activement la formation des
confrères à venir, veiller à maintenir
son niveau de connaissances personnelles à jour et fournir des cas
intéressants pour l'enseignement et
la recherche.
Quelles sont les attentes de l'association et des sections vis-à-vis du vétérinaire? Il doit mettre en œuvre les
préceptes stratégiques définis au sein
du comité, qui travaille pour l'essentiel à titre bénévole, et contribuer
à accroître l'estime de la profession
dans son ensemble. Il doit s'engager
dans le plus grand nombre possible
de sections, sinon comme membre
du comité ou d'une commission, au
moins comme participant dans les
différentes manifestations scientifiques et sociales de l'association et
des sections.
Évaluation
D'accord, j'ai un peu forcé sur les
attentes et les ai placées d'un point
de vue partial avec une connotation
clairement négative. On peut voir
beaucoup de choses de manière plus
positive, et bien entendu il existe à
l'inverse des attentes de la part du
vétérinaire à sa clientèle, à sa famille, aux autorités, à l'association
etc. Impossible de satisfaire tout le
monde, il faut placer des priorités.
Une chose est sûre: les exigences et
les ingérences de l'extérieur augmentent. Notre action est suivie d'un œil
plus critique que par le passé.
Notre action est suivie
d’un œil plus critique que
par le passé.
Les détenteurs d'animaux sont de
mieux en mieux formés et s'informent sur Internet, du propriétaire de
chat jusqu'à l'agriculteur. Ils exigent
de la transparence, du diagnostic à
la facturation, ils estiment la collabo-
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
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Illustration 2: Les autorités attendent le respect de l’ordonnance fédérale sur
les médicaments vétérinaires. (Screenshot «Rundschau» 21 mars 2012, SRF)
ration avec une personne qui a leur
confiance, mais souhaitent aussi en
cas de besoin obtenir des connaissances spécifiques, y compris en médecine alternative.
Le public, dans lequel les détenteurs d'animaux sont en minorité,
demande des denrées alimentaires
produits de manière proche de la
nature, en respectant les animaux
et, si possible, sans l'emploi d'auxiliaires tels que les médicaments. On
exige, avec justesse, une réduction de
l'emploi des médicaments. Un objectif que nous ne voulons pas nous
refuser, mais qui demande pour sa
mise en œuvre un certain nombre
de données, qui nous aideront à
déterminer quels systèmes de détention, quelles exigences climatiques,
quelles formes de thérapie devront
être mis en œuvre et, le cas échéant,
quelles restrictions il faudra y apporter. Les exigences des organisations
de protection des animaux ne correspondent pas toujours aux dispositions légales et sont souvent davantage marquées par la confrontation
que par la communication avec le
détenteur des animaux. Et le vétérinaire se retrouve pris en sandwich
entre les deux adversaires (quoi qu'il
en soit le meilleur dans le sandwich
reste ce qui se trouve au milieu …).
De nouvelles maladies font leur
apparition en Europe et refusent de
s'arrêter aux frontières des pays. La
lutte qui s'en suit éventuellement ab-
Les exigences posées à
l’assurance de la qualité
dans le cabinet augmenteront.
sorbe les forces curatives et de plus en
plus psychologiques des praticiens en
médecine rurale.
Le combat contre la perte potentielle
de la propharmacie repart toujours
pour un nouveau tour, la «consolidation» du marché des médicaments vétérinaires avance à grands
pas, liée à une recherche de plus
en plus laborieuse d'alternatives, le
brouillard dans le domaine des dispositions relatives à la taxe sur la
valeur ajoutée ne va pas se lever et
les exigences posées à l'assurance de
la qualité dans le cabinet augmenteront, non seulement en raison
des dispositions légales, mais aussi
compte tenu de l'accroissement de
la taille des cabinets. Une évolution
qui, par ailleurs, requiert un savoir
mûr en matière d'économie d'entreprise, d'organisation, de gestion du
personnel, de comptabilité, de législation, etc.
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000418
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La recherche d'un équilibre au quotidien professionnel, en dépit du
plaisir trouvé dans l'activité, n'est pas
qu'un phénomène de mode qui serait
limité aux diplômés des écoles supérieures, mais sert également à préserver la santé et à soigner son propre
environnement. La qualité de vie et
l'augmentation d'efficacité dans le
travail qu'il en ressort sont difficiles à
quantifier, mais valent définitivement
la peine. En outre, le temps gagné
Je m’imagine qu’une offre
de service pour vétérinaires
va être créée, un «Veterinary Facility Management».
peut être utilisé pour améliorer les
relations dans les organes correspondants et ainsi permettre d'accroître
l'estime portée à la profession.
Exploitation
Mais que faire maintenant de cette
augmentation relevée au niveau
des demandes et des exigences?
Quelqu'un doit assumer la charge
supplémentaire, aussi bien dans le
domaine curatif que dans le domaine
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 51
administratif, sans perte de bien-être
et de dynamisme pour le vétérinaire.
Je m'imagine qu'une offre de services
pour vétérinaires va être créée, un
«Veterinary Facility Management»
(VFM). Une entreprise qui propose
une palette de prestations taillées sur
mesure. L'offre comprend la gestion
de la comptabilité, TVA et décomptes
de salaires compris, le conseil en matière d'assurances, le support informatique pour une sauvegarde efficace et la transmission des données
ainsi que pour les moyens techniques
dans l'acquisition d'informations, y
compris la maintenance et la réparation, l'entremise de personnel et de
remplacements, la récapitulation des
thèmes actuels de la science et de la
pratique, le soutien lié à des projets
comme l'introduction d'un système
d'AQ dans le cabinet ou lors d'investissements, la recherche d'alternatives pour des médicaments qui ne
sont plus disponibles et beaucoup
d'autres encore. Chacun décide des
offres dont il souhaite tirer parti. Les
grands cabinets intègrent le VFM
peut-être directement dans leur
propre organisation et acquièrent du
personnel en conséquence. Le praticien seul et qui souhaite le rester va
chercher les prestations qu'il ne fait
pas volontiers lui-même ou qu'il ne
maîtrise pas. Certes cela lui coûte
quelque chose (mais peut-être moins
que si l'on devait compter son propre
temps de travail pour cela), mais cela
lui apporte du temps et de l'énergie
pour d'une part se concentrer sur
son activité principale et d'autre part
s'occuper d'affaires autres que son
activité pratique.
Qu'une entreprise indépendante offre
ce type de services ou que le secrétariat de la SVS mette en place un tel
Profit-Center ne joue pas de rôle. Il
faut d'un côté des connaissances de
base en matière d'activité vétérinaire
et de l'autre des véritables spécialistes
couvrant les différents domaines du
VFM.
Vous trouvez peut-être que j'élucubre? Vous avez raison, …
… mais peut-être pas non plus! En
tous les cas, il nous resterait un peu
plus de temps pour discuter autour
d'une bière ou d'un verre de vin.
Correspondance
Martin Brügger
Riedstrasse 11
6430 Schwyz
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 53
Le cabinet vétérinaire PME vers
un avenir économique
M. Seewer, Ruswil
Cela relève autant de l'honneur que
du devoir de se voir demander son
opinion sur un sujet d'une telle importance que l'avenir de notre profession et de constater qu'un budget
si généreux y soit consacré. Après
une longue carrière professionnelle
comme vétérinaire en pratique rurale
et pour petits animaux, la tentation
serait grande de vouloir se contenter
d'une rétrospective et d'aller fouiller dans ses propres annales à la recherche de lauriers desséchés. Dieu
m'en préserve, la création ne se situet-elle pas dans la perspective? Pourtant, décrire la situation actuelle et
risquer un pronostique requièrent de
s'appuyer sur quelques détails marquants tirés de l'anamnèse. Je formulerai ensuite mes propositions de thérapie à grand renforts de modestie, ô
combien conscient de la complexité
de notre profession présentée sous
toutes ses facettes et à quel point la
vue d'ensemble obtenue par un seul
homme est limitée.
Illustration 1: Code de déontologie
de la Société des Vétérinaires Suisses, 1995.
Code de déontologie
Les Codes de déontologie sont des ensembles de dispositions réglant ce que
l'on nomme les «professions libérales»
(ill. 1). Ils créent un état de droit parallèle
au droit civil en vigueur. Les premiers documents de ce genre remontent au 19ème
siècle. De manière générale, ils ont un
caractère protectionniste assez marqué
et tendent à exclure toute concurrence interne comme externe pour les professionnels établis. La notion de profession libérale n'a pas de définition figée et présente
une certaine variabilité. Au sens classique,
elle englobe les professions médicales indépendantes, les avocats et les artistes.
Sont venus s'y ajouter avec le temps les
architectes, compte tenu de leur exigence
artistique, puis les journalistes, les enseignants et bien d'autres. Les professionnels
ayant qualité d'employé sont soumis aux
mêmes codes. Les professions médicales
y ont introduit une interdiction totale de
publicité. Les vétérinaires, qui ont suivi
bravement les directives élaborées par
leurs confrères de la médecine humaine,
ont ainsi défini une entrave au niveau du
Code de déontologie, dont ils n'ont réussi
à se détacher que récemment grâce à une
libéralisation cohérente. Nous peinons
à comprendre aujourd'hui comment les
perceurs de cataracte et les maréchauxferrants, à titre de précurseurs des médecins et des vétérinaires, en sont arrivés à
définir de telles règles de comportement
présomptueuses. Il en est resté à ce jour
un code de comportement minimal, qui
certes part d'un bon sentiment et présente une certaine utilité mais qui, en ce qui
concerne les vétérinaires, reste facultatif
face au droit public et surtout difficile à
faire respecter en interne compte tenu de
l'absence de sanctions ayant une portée
publique.
Maintien du cabinet
vétérinaire du domaine privé
Vendons-nous du savoir ou des marchandises? Peu importe que cela
soit l'un ou l'autre, il n'y a que deux
principes que nous devions respecter: primo, nous ne vendons que ce à
quoi nous croyons et, secundo, nous
le vendons de sorte à générer un gain.
Le cabinet vétérinaire est une entreprise, la filière vétérinaire une forme de gagne-pain. Autrement dit, le
premier but et le plus important est
la réalisation d'un profit. L'atteinte de
cet objectif dépend d'une satisfaction
durable des autres prémisses et objectifs visés, soit un travail orienté sur
le client, dans le respect de principes
éthiques, de prescriptions qualitatives, d'exactitude professionnelle etc.
Seul un marché déréglementé et libre peu garantir l'accomplissement de
ces exigences à long terme. Les interventions telles que la définition d'un
tarif obligatoire, la suppression de la
propharmacie, la bureaucratisation
de l'activité curative ou l'étatisation
des tâches vétérinaires ne peuvent
qu'entraver l'approvisionnement optimal des animaux et réduire la valeur
ajoutée générée par la branche, sans
apporter à la clientèle un quelconque
avantage en termes de réduction des
coûts. À titre d'exemple dissuasif, on
mentionnera l'approvisionnement en
médecine humaine qui, sur la voie
d'une médecine étatique, n'a résolu
à ce jour aucun de ses problèmes et
se dirige avec une vitesse grandissante vers le collapsus opératoire
et l'insupportabilité financière. La
meilleure attitude de notre profession vis-à-vis de tentatives de nous
mener dans la direction redoutée est
d'anticiper les irrégularités existantes
et potentielles et de mettre en place
des mesures de correction les plus
actives possibles plutôt que réactives. En font notamment partie la limitation de la dépendance face à la
vente de médicaments, afin de ne pas
tomber dans une situation menaçant
notre existence en cas de perte de la
propharmacie. La recette pour cela
54 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
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déclaré des vétérinaires. Cela vaut
en particulier pour la médecine des
petits animaux, à ce jour considérée
comme peu problématique. À titre
d'exemple, on mentionnera les céphalosporines de 3ème génération. Le fait
que ces substances trouvent un large
emploi dans le domaine des animaux
de compagnie, et récemment sous la
forme d'une solution dépôt injectable
utilisée sans discernement pour toutes
sortes d'infections tenaces, mais aussi
chez les chats généralement réfractaires aux comprimés, devrait éveiller notre attention. Nous ne pouvons
plus nous permettre, à l'avenir, de voir
chaque antibiotique développé pour la
médecine humaine automatiquement
et rapidement disponible en médecine
vétérinaire. Les accusations générales
à l'adresse de la médecine humaine ne
suffisent pas à désamorcer la situation.
L'autorité d'enregistrement des médicaments doit choisir une voie plus
dure, en collaboration avec la médecine vétérinaire, et mener une sélection
pour le bien de l'ensemble de la médecine. Faisons nos devoirs volontairement et à temps, si nous ne souhaitons
pas être collés.
Cours de vente
que j'aimerais tout particulièrement
dédier aux praticiens en médecine
rurale.
Dans les années 96/97, trois cours de
marketing ont été organisés sous le titre «Vendre facilement et logiquement».
On peut les voir comme un aveu d'un
commerce basé sur le gain, un fait qui a
provoqué un tollé d'indignation dans les
milieux vétérinaires conservateurs.
Politique de santé: one health
Les vétérinaires doivent analyser sérieusement la portée des problèmes
touchant à la question des résidus
dans la chaîne alimentaire, des résistances aux antibiotiques, de la protection des animaux et de l'éthique, et
contribuer de façon résolue à la définition des mesures à mettre en œuvre
en faveur d'interventions supportables
et efficaces, afin de prévenir des décisions bureaucratiques à l'effet improbable. La restriction de l'emploi des
antibiotiques, et des médicaments de
manière générale, doit être l'objectif
Régulation de la relève dans
le secteur des petits animaux,
féminisation, relève new age
Le fait paradoxal selon lequel nous
avons certes trop de vétérinaires
pour petits animaux fraîchement diplômés, mais par ailleurs un manque
de tels cabinets, est symptomatique
pour la relève new age. Les nouvelles
attentes en termes de qualité de vie,
d'équilibre entre le travail et la vie
privée, d'indépendance dans le temps
et dans l'espace et de travail à temps
partiel sont des notions qui, s'il est vrai
Illustration 2: Extrait du tarif de référence de la Société des Vétérinaires
Suisses, 1980.
Propositions tarifaires
En 1972, la Société des Vétérinaires Suisses a publié pour la première fois des
tarifs de référence (ill. 2). C'était le premier pas organisationnel vers une activité commerciale calculée. Elles ont été
déclarées plus tard comme tarif minimal
contraignant, interdit par la ComCo en
1998. En sont restées les premières «aides
au calcul» non contraignantes.
constitue à facturer toutes les prestations à prix coûtant, en renonçant
à tout subventionnement croisé provenant de la caisse du commerce des
médicaments. Une recommandation
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000419
© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
qu'elles ont gagné en importance en
même temps que la féminisation, ne
sont pour autant nullement l'apanage
de la gent féminine que compte notre
relève. Elles ont pour conséquence le
fait que l'esprit entrepreneurial n'est
plus un objectif repris par la jeune
génération et que certains cabinets
fonctionnant bien dans le domaine
des petits animaux ne trouvent pas
de repreneur. La raison en est simple:
cet esprit entrepreneurial requiert un
engagement à cent pourcent ou plus
sur une longue durée. La tendance est
aux cabinets de triage, généralement
les cabinets communautaires à temps
partiel, qui offrent l'indépendance
moyennant un engagement minimal
en temps comme en flexibilité. Cette
évolution diminue la valeur ajoutée
et la qualité en ne permettant pas de
satisfaire les besoins en traitement
dans ce type de cabinet respectivement en n'exploitant pas à fond le
potentiel de traitement. On n'exige
pas suffisamment au niveau professionnel des exploitants en soi bien
formés, un état qui, rien que du point
de vue des coûts occasionnés par
les études de vétérinaire en termes
d'économie publique, n'est pas soutenable. La solution est à rechercher
du côté d'une offre accrue de postes
de travail à titre d'employés pour les
vétérinaires spécialisés. Dans les cabinets communautaires, les cabinets de
groupe, les chaînes de cabinets et les
grandes cliniques, de tels vétérinaires
peuvent mettre à profit leurs compétences spécifiques sans subir la contrainte des tâches entrepreneuriales
dans une structure bien développée.
Contrairement à la Grande-Bretagne,
où plus de 50 % des vétérinaires sont
employés (assistants plus de 5 ans au
même poste compris), ce pourcentage est juste de 12 % au sein des vétérinaires pratiquant en Suisse. Il serait
donc plus que temps de créer les postes nécessaires au niveau de l'offre. Si
l'on en croit les chiffres du rapport
annuel 2012, 13 membres de la SVS
sont sans emploi et 42 ne sont pas actifs professionnellement, 96 % de ces
deux groupes étant des femmes. Voulons-nous nous rapprocher de notre
voisin Allemand qui produit tant et
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 55
plus de vétérinaires aux frais de l'état
qui n'auront jamais une chance de
travailler dans leur profession?
Suppression du boycott
de livraison des médicaments vétérinaires
aux pharmacies
À partir de 2002, les pharmaciens ont
tenté de pénétrer le commerce des médicaments vétérinaires. En 2005, la ComCo a taxé d'illégale la non-livraison des
pharmacies et contraint leur approvisionnement en médicaments vétérinaires.
Cependant, la part de ceux-ci au chiffre
d'affaires est demeurée marginale.
Régulation de la relève dans le
domaine des animaux de rente
et financement des centres de
compétences
On observe le même phénomène de
manque de relève, mais encore plus
marquée, dans le domaine des animaux de rente. Les exigences posées
aux praticiens en médecine rurale en
termes de disponibilité, d'engagement
en urgence et de mobilité dans des
zones à mauvaises infrastructures
de plus en plus étendues rendent la
profession de moins en moins attrayante. Le manque d'innovation en
médecine des animaux de rente comme l'impossibilité de commercialiser
des traitements coûteux y contribuent également. À cela s'ajoute le fait
qu'une perte éventuelle de la propharmacie dans le secteur des animaux de
rente aurait un impact nettement plus
élevé que dans le secteur des animaux
de compagnie. Cette perspective remettrait définitivement en question
l'approvisionnement des animaux de
rente en Suisse par les vétérinaires
indépendants et doit être combattue
de toutes nos forces. Le maintien de
l'approvisionnement ne peut se faire
à long terme que par la création de
centres de compétences régionaux.
Ceux-ci pourraient être constitués
par le rapprochement de plusieurs
vétérinaires indépendants sous le toit
d'une entreprise organisée juridique-
ment. Par analogie aux modèles en
médecine des petits animaux, de tels
centres pourraient aussi être exploités par des vétérinaires employés, ce
qui par ailleurs prendrait en compte
l'évolution des attentes de la nouvelle
génération de vétérinaires en termes
de qualité de vie. Les centres devraient proposer un suivi complet des
animaux de rente et réunir toutes les
prestations de médecine vétérinaire.
Se pose ici la question de savoir s'il ne
serait pas judicieux d'y intégrer des
prestations proches comme l'IA, les
soins des onglons, un conseil indépendant en matière d'affouragement
et de garde etc. Ce type de centres de
compétences requiert un investissement financier important, lequel serait imaginable par exemple via des
gros investisseurs dans la production
agricole ou l'économie, qu'elle se situe en amont ou en aval de celle-ci.
Suite à la révision de notre Code de
déontologie, une participation externe à la branche n'est plus exclue. Autour des centres pourraient graviter
un réseau de cabinets pour animaux
de rente comme on les comprend à
l'heure actuelle, dont les exploitants
indépendants maintiendraient un approvisionnement de base décentralisé
et pourraient faire appel aux centres
lorsqu'il est question de disponibilité et de service de piquet. Des unités
de traitement mobiles devraient également garantir un service complet
pour les zones marginales mal accessibles.
Aides de calcul électroniques et leur interdiction par la ComCo
En 2003, des aides de calcul pour la médecine des petits animaux, des animaux
de rente et des chevaux ont été élaborées
et mises à disposition des vétérinaires
dès 2004. En 2005, la ComCo les taxait
d'entente illégale sur les prix et les interdisait sous la menace d'ouvrir une procédure.
56 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
Séparation claire entre la
médecine des animaux de
rente et la médecine des
petits animaux
La pratique «mixte» au sens où l'on
propose une offre généraliste aussi
bien en médecine des animaux de
rente qu'en médecine des petits animaux en union personnelle, doit et
va disparaître. Vu l'évolution rapide des possibilités, principalement
en médecine des petits animaux, et
l'exigence de disponibilités permanente et de mobilité en médecine des
animaux de rente, disposer simultanément des compétences spécifiques
et des disponibilités dans les deux domaines relève dans tous les cas de la
présomption grave. Il en résulte une
perte de qualité ainsi qu'un manque
de mise en valeur que notre branche
ne peut en aucun cas se permettre.
Rien ne s'oppose à une entreprise
combinée, qui servirait aussi bien les
clients d'animaux de rente que ceux
de petits animaux. Il faut pour cela
prévoir des compétences réparties
entre des vétérinaires ayant la formation spécifique correspondante.
Autorisation des SA avec
participation étrangère
à la branche
En 2006, l'assemblée des délégués libéralisait les formes d'organisation juridiques
pour les cabinets vétérinaires et autorisait les participations étrangères à la
branche. On ouvrait ainsi la porte à une
acquisition non entravée de capital.
Hypermobilité, formation de
centres et gigantisme
Il ne faut pas perdre de vue la nécessité d'un approvisionnement autant
que possible décentralisé. Dans le
secteur des petits animaux, il est essentiel de maintenir une offre de petites structures en cabinets bien équipés pour éviter aux clients de longs
trajets. L'engorgement du trafic privé
et de plus en plus dans les transports
publics favorise une offre de proximité. Il y a peu de place en Suisse pour
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
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les supercliniques offrant une médecine high-tech. Il y a fort à parier
que la demande soit satisfaite avec un
petit nombre de telles institutions. A
côté de cela, on trouve la place pour
un certain nombre de cabinets spécialisés. L'approvisionnement de base
reste la tâche des cabinets généralistes
décentralisés, qui doivent être innovants et ouverts. Pour ce qui est de
la médecine high-tech, j'aimerais ici
mettre en garde contre le gigantisme: contrairement à la médecine humaine, l'offre vétérinaire ne peut être
vendue à une caisse maladie, mais doit être facturée à prix coûtant au détenteur de l'animal. L'équipement automatique de la médecine vétérinaire
dans le sillage de la médecine humaine va toucher à ses limites, pour la
raison toute simple que les dépenses
ne peuvent tout bonnement pas être
répercutées sur le client. Un subventionnement croisé hasardeux pourrait déséquilibrer à long terme notre
branche, aussi bien au niveau des cliniques spécialisées que des cliniques
généralistes, si par exemple les recettes provenant de l'approvisionnement
de base devaient diminuer pour des
raisons conjoncturelles.
Suppression de
l'interdiction de faire
de la publicité
L'interdiction de faire de la publicité a été
radiée du Code de déontologie en 2006.
On a créé un «droit de faire de la publicité» pour les vétérinaires, qui s'apparente
au droit usuel de publicité public assorti
de quelques restrictions.
Publicité, positionnement sur
le marché
Une entreprise de prestations sans
marketing est comme un oiseau sans
ailes. C'est le marketing qui permet
à une telle entreprise de s'envoler. Le
marketing et la publicité mènent à
la transparence de l'offre, à la comparaison des prestations et ainsi à
l'amélioration de la qualité par une
augmentation de la concurrence.
Contrairement à la médecine humaine, la médecine vétérinaire est régie par un marché libre. Qui a-t-il de
plus concevable que d'étendre la base
existentielle de la profession de vétérinaire en augmentant la demande.
Dans le secteur des petits animaux,
cela permet d'assurer l'existence des
nombreux jeunes vétérinaires qui se
pressent au portillon de la profession. Dans le secteur des animaux de
rente, peut-être arriverons-nous à
structurer les conditions de travail de
telle sorte que la profession devienne
de nouveau attrayante pour la relève.
L'accroissement de la demande doit se
faire par une extension de l'offre, car
c'est cette seconde qui crée la première. L'extension de l'offre se fait par
l'innovation et le développement dans
les domaines centraux de la médecine
curative et de la prophylaxie et par une
diversification dans des segments parallèles. L'innovation dans le secteur
des petits animaux, poussée par les
progrès de la médecine humaine classique, va de soi. Le développement de
nouvelles méthodes, par exemple la
médecine vétérinaire alternative, la
médecine comportementale, la physiothérapie etc. joue un très grand
rôle, car la médecine se trouve ici en
concurrence avec des fournisseurs
non vétérinaires peu organisés ou contrôlés. C'est peut-être justement dans
ces secteurs que se dessine la véritable
importance de la publicité au sens large du terme ou, mieux dit encore, la
transparence. Il en va de vendre la profession de vétérinaire et les différents
cabinets vétérinaires comme centres
de soins et d'approvisionnement complets des animaux, sous le sceau de la
qualité contrôlée. Dans le secteur des
petits animaux, par approvisionnement complet on entend notamment
la vente d'aliment, le petshop, le salon
de coiffure pour chiens, le suivi des
chiens, les refuges pour animaux et
d'autres offres. La tendance à la garde
de races de chiens moyennes ou petites et la proportion croissante de chats
dans notre clientèle est un fait. Les
raisons en sont, d'une part, la mauvaise réputation des grandes races de
chiens et le fardeau de prescriptions
et réglementations qui en découle,
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rendant la garde de ces races exigeante et, d'autre part, l'urbanisation
croissante du Plateau. Cela ne mène
pas en soi à une réduction de la garde
d'animaux de compagnie, mais bien à
un déplacement vers les petites races,
les chats, les petits animaux de compagnie et les animaux exotiques. Ce
développement satisfait idéalement
la préoccupation de ventes supplémentaires, de nouvelles prestations et
d'élargissement de l'offre en général.
Les détenteurs d'animaux qui gardent
leurs animaux à titre de membres de
la famille, ersatz de partenaire et compagnon de vie, affichent un comportement consumériste marqué. Il n'est
nullement blâmable, mais bien plutôt
sage, de vouloir se réserver une part de
ce gâteau.
Dans le secteur des animaux de rente,
toutes ces belles paroles contiennent
une part de vérité et il convient de s'y
attarder un instant. L'innovation et
de développement des compétences
premières pourraient également, en
médecine des animaux de rente, constituer la clé vers une offre demandée,
pour autant que le prix se situe pour le
client dans le domaine du supportable. Le développement d'un approvisionnement complet pour les animaux
de rente dans le sens décrit plus haut
englobant des branches concurrentes
comme l'insémination, les soins aux
onglons, l'affouragement et la garde
des animaux de rente pourrait entraîner des synergies qui seraient en mesure de libérer des moyens. Il faudrait
s'assurer les services d'un marketing
moderne pour informer le client de
l'offre exhaustive de la médecine vétérinaire et éveiller ses besoins, au
lieu d'attendre qu'il se tourne de luimême en dernier recours vers le vétérinaire.
Cashwatch 2006
En 2006, une enquête a permis de fournir des chiffres-clés nécessaires depuis
longtemps sur les cabinets vétérinaires,
autorisant ainsi une planification économique à long terme.
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 57
Amélioration de la formation
en économie d'entreprise
et coaching à l'échelon de
l'association
La formation en économie d'entreprise des étudiants en médecine vétérinaire doit être intensifiée et ancrée
dans le cursus. Pour les vétérinaires
indépendants, il importe de créer en
outre une offre s'appuyant sur cette
formation de base, qui garantisse le
bagage nécessaire aux futures entreprises. À l'échelon de l'association,
un coaching continuel des membres
pourrait être mis en place, comparable à la formation continue spécifique.
Les efforts divers, dans l'industrie également, de former durablement les
vétérinaires en économie, sont trop
dispersés et devraient d'urgence être
regroupés dans un concept global.
Séminaire sur la publicité
Le premier séminaire soutenu par l'OGVSVS sur le thème de la publicité dans le
cabinet vétérinaire a été organisé à Olten
en 2007.
Internet et médias sociaux
Il semble évident que les médias sociaux puissent marquer de manière
décisive la perception de toute une
branche et de ses entreprises individuelles. À l'ère digitale, c'est justement un dinosaure fossilisé comme
moi qui voit le défi s'avancer vers
nous. Au risque de passer pour un
buveur de vin prêchant l'eau, je me
permets de rendre attentif aux possibilités offertes par Facebook, Twitter, Xing, Flickr et Linkedin. C'est
tout un champ qui s'ouvre aux vétérinaires. Coachés par leur association, ils devraient s'en approprier.
C'est un fait qu'Internet à ce jour a
joué un rôle marginal dans notre
branche, notamment en raison de
craintes internes. Cela va changer. La
prochaine génération de détenteurs
d'animaux sera une société extrovertie, interconnectée à l'extrême, pour
qui le contact électronique sera dé-
cisif. La présentation de l'ensemble
de la branche et de chaque cabinet
vétérinaire devra être conçue selon
ces critères. L'échange au sein de la
branche et entre les professions apparentées, la communication avec les
autres indépendants, le dialogue avec
les administrations et les autorités, en
bref tout le réseau va se déplacer intégralement sur le plan électronique.
La branche en deviendra transparente. Les influences du marché se renforceront, le rapport prix-prestations
chez le vétérinaire sera connu de tous
et sur toutes les lèvres.
Épilogue
En dépit de tous les points sensibles,
l'optimisme est de rigueur. Nous allons bien, en Suisse, toute plainte se
situe, en comparaison internationale, à un niveau très élevé. Le pouvoir
d'achat dans notre pays est intact et
élevé. Les pronostics sombres pour
l'îlot de cherté qu'est la Suisse ne
se sont pas vérifiés à ce jour. Pour
l'instant, nous fournissons nos prestations dans le microcosme qu'est la
Suisse, qui préserve son marché intérieur plus ou moins isolé de l'Europe.
Ainsi la devise devrait être la suivante: une performance de pointe pour
un honoraire de pointe!
Je n'ai jamais mis en doute la performance de pointe. La mentalité du
citoyen moyen suisse et donc aussi
du vétérinaire moyen suisse l'en rend
capable. Sûrement un effet génétique.
Veillons à ce que cette performance
de pointe soit en fin de compte honorée par une rémunération de pointe.
Dans ce domaine, on pourrait encore
soutenir les caractéristiques héréditaires par les cours de rattrapage
demandés. Il faut que notre branche
fasse partie de celles qui réussissent,
et permette à chacun de ses membres, qui s'y efforce honnêtement,
d'atteindre un revenu adéquat, aussi
en comparaison suisse.
Correspondance
Dr Martin Seewer
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erforderlich ist: Butylhydroxyanisol (E320) 0,2 mg; Butylhydroxytoluol (E321) 0,1 mg. Anwendungsgebiet(e): Bei Katzen: Zur Behandlung eines Floh- (Ctenocephalides spp.) und Zeckenbefalls (Rhipicephalus sanguineus). Die insektizide
Wirkung gegen eine erneute Infestation mit adulten Flöhen bleibt für bis zu 4 Wochen erhalten. Bei Neuinfestationen werden Flöhe innerhalb von 48 Stunden nach Kontakt mit dem Tier abgetötet. Das Tierarzneimittel kann als
Teil eines Behandlungsplans zur Kontrolle der Flohallergiedermatitis (FAD) verwendet werden, sofern diese zuvor durch einen Tierarzt diagnostiziert wurde. Das Tierarzneimittel hat eine persistierende akarizide Wirkung von bis zu
1 Woche gegen Zecken (Rhipicephalus sanguineus und Dermacentor reticulatus). Bei Dermacentor reticulatus werden möglicherweise nicht alle Zecken innerhalb der ersten 48 Stunden nach dem Auftragen abgetötet, sondern erst
innerhalb einer Woche. Gegenanzeigen: Aufgrund fehlender Daten nicht anwenden bei Katzenwelpen, die jünger als 8 Wochen und/oder leichter als 1 kg Körpergewicht sind. Nicht anwenden bei kranken (systemische Erkrankungen,
Fieber…) oder genesenden Tieren. Nicht anwenden bei Kaninchen, da Nebenwirkungen und sogar Tod die Folge sein können. Nicht anwenden bei Überempfindlichkeiten gegenüber Fipronil oder einem der sonstigen Bestandteile.
Nicht eingeben. Nebenwirkungen: Wenn das Tier die Lösung ableckt, kann für kurze Zeit vermehrter Speichelfluss durch die Trägerlösung auftreten. Zu den äußerst seltenen Neben-wirkungen gehören vorübergehende Hautreaktionen an der Applikationsstelle (Schuppen, lokaler Haarausfall, Juckreiz, Hautrötung) und allgemeiner Juckreiz oder Haarausfall. In einigen Ausnahmefällen wurden nach der Anwendung vermehrter Speichelfluss,
reversible neurologische Symptome (Überempfindlichkeit, Depression, nervöse Symptome), Erbrechen oder respiratorische Symptome beobachtet. Abgabekategorie C. Ausführliche Informationen sind dem Tierarzneimittelkompendium bzw. der Arzneimittelinformation zu entnehmen. Zulassungsinhaberin: Vétoquinol AG, Business Building, Worblentalstrasse 32, 3063 Ittingen, Tel: (031)
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Kenntnis für eine zweckgemäße Verabreichung des Mittels erforderlich ist: Butylhydroxyanisol (E320) 0,268 mg / 0,536 mg / 1,072 mg / 1,608 mg;
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spp.), Zecken- (Rhipicephalus sanguineus) und Haarlingsbefalls (Trichodectes canis) bei Hunden. Die insektizide Wirkung gegen eine erneute Infestation
mit adulten Flöhen bleibt für bis zu 8 Wochen erhalten. Bei Neuinfestationen werden Flöhe innerhalb von 48 Stunden nach Kontakt mit dem Tier
abgetötet. Das Tierarzneimittel kann als Teil eines Behandlungsplans zur Kontrolle der Flohallergiedermatitis (FAD) verwendet werden, sofern dies
zuvor durch einen Tierarzt diagnostiziert wurde. Das Tierarzneimittel zeigte keine sofortige akarizide Wirkung gegen Zecken, aber eine persistierende
akarizide Wirkung von bis zu 4 Wochen gegen Rhipicephalus sanguineus und Dermacentor reticulatus und von bis zu 3 Wochen gegen Ixodes ricinus.
Bei Anwesenheit dieser Zeckenarten werden möglicherweise nicht alle Zecken innerhalb der ersten 48 Stunden nach dem Auftragen abgetötet, sondern erst innerhalb einer Woche. Gegenanzeigen: Aufgrund fehlender Daten nicht anwenden bei Hundewelpen, die jünger als 8 Wochen und/oder
leichter als 2 kg Körpergewicht sind. Nicht bei kranken (systemische Erkrankungen, Fieber…) oder genesenden Tieren anwenden. Nicht anwenden bei
Kaninchen, da Nebenwirkungen und sogar Tod die Folge sein können. Nicht anwenden bei Überempfindlichkeiten gegenüber Fipronil oder einem der
sonstigen Bestandteile. Nicht eingeben. Dieses Tierarzneimittel wurde speziell für Hunde entwickelt. Nicht bei Katzen anwenden, da dies zur Überdosierung führen kann. Nebenwirkungen: Wenn das Tier die Lösung ableckt, kann für kurze Zeit vermehrter Speichelfluss durch die Trägerlösung auftreten. Zu den äußerst seltenen Nebenwirkungen gehören vorübergehende Haut-reaktionen an der Applikationsstelle (Schuppen, lokaler Haarausfall,
Juckreiz, Hautrötung) und allgemeiner Juckreiz oder Haarausfall. In einigen Ausnahmefällen wurden nach der Anwendung vermehrter Speichelfluss,
reversible neurologische Symptome (Überempfindlichkeit, Depression, nervöse Symptome), Erbrechen oder respiratorische Symptome beobachtet.
Abgabekategorie C. Ausführliche Informationen sind dem Tierarzneimittelkompendium bzw. der Arzneimittelinformation zu entnehmen. Zulassungsinhaberin: Vétoquinol AG, Business Building, Worblentalstrasse 32, 3063 Ittingen, Tel: (031) 818 56 56, Fax: (031) 818 56 50, www.vetoquinol.ch,
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 59
Les études de médecine vétérinaire en mutation:
des progrès année après année
P. Stucki1, M. Schönmann2, M. Suter1, Th. A. Lutz2
Faculté Vetsuisse de l'Université de Berne et 2Faculté Vetsuisse de l'Université de Zurich
1
«La formation ne consiste pas à remplir un vase, mais à allumer une flamme.»
Héraclite
Cette maxime, si ancienne mais toujours vraie, a accompagné et doit
continuer d'accompagner nos efforts
visant à adapter sans cesse le Curriculum aux nouvelles connaissances
tirées de l'expérience et aux besoins
du marché du travail. Le Curriculum
doit évoluer, la stagnation conduit à
la médiocrité.
Début des réformes de la formation médicale universitaire
A partir du début des années 1960,
différents pays ont entrepris des efforts visant à réformer la formation
médicale universitaire, plus ou moins
inchangée durant les 50 années précédentes. Ces efforts ont principalement été déclenchés par deux problèmes, d'un côté l'explosion de la
quantité de contenu à enseigner due
à la rapide spécialisation des disciplines, et de l'autre des formes de formation qui n'avaient pas un rapport
suffisamment étroit à la réalité de la
vie professionnelle qui suivait.
Les réformes de fond ont débuté dès
1975 au Canada (Université McMaster à Hamilton, Ontario) et à partir
de 1980 aux Pays-Bas (Maastricht),
sur la base de manques reconnus
dans la formation des médecins et
des nouvelles connaissances issues de
la pédagogie et de la psychologie. Les
nouveaux concepts visaient une meilleure intégration des contenus précliniques et cliniques, l'apprentissage
dans des environnements correspondant davantage à la future vie professionnelle (apprentissage en groupe,
autoformation) et l'élaboration de
la matière sur la base de problèmes
donnés tirés de la pratique, dans une
démarche sollicitant la responsabilité
propre des étudiants (problem-based
learning).
En Suisse, le mouvement a été lancé
en 1992 par la Faculté de Médecine
de Genève avec une réforme fondée
sur le modèle McMaster, suivie en
1996, sur un modèle semblable, par
la Faculté de Médecine de Berne avec
un groupe pilote de 60 étudiants. Cependant, les lois et ordonnances régissant les métiers médicaux universitaires limitaient les possibilités de
réformes. Le Conseil fédéral a donc
donné à un groupe d'experts le mandat d'élaborer une nouvelle loi pour
ces métiers (commission Fleiner,
1996/1997). La loi sur les professions
médicales universitaires (LPMed)
qui en a résulté a été introduite 10
ans plus tard.
Début des réformes dans
les Facultés de médecine
vétérinaire
Cette dynamique animant la formation médicale universitaire a également touché les Facultés de médecine vétérinaire. Celles de Berne et
de Zurich ont réalisé qu'une réforme
de fond était urgemment nécessaire.
Un cycle de séminaires destiné aux
membres de la Faculté a eu lieu à
Berne en 1994 afin de donner des informations sur les concepts actuels de
réforme (problem-based learning).
La Faculté bernoise a ensuite décidé
de réformer les études en profondeur.
Entre-temps, une commission commune de réforme des études, formée
de représentants des professeurs, du
corps intermédiaire et des assistants
des Facultés de Médecine Vétérinaire
de Berne et de Zurich, a élaboré les
conditions-cadres et les objectifs approuvés par les Facultés en novembre
1995. Un concept global commun a
été développé. Alors que Zurich op-
tait en 1997 pour une procédure par
étapes, Berne planifiait une réforme
complète des études, une décision due, entre autres, au fait que les
branches précliniques, enseignées
jusque-là par la Faculté de Médecine, n'étaient plus proposées pour la
médecine vétérinaire. Des sous-commissions ont ensuite été mises sur
pied à Berne dans le but de remplir
des tâches spécifiques dans le cadre
du processus de réforme.
Vetsuisse: un projet-pilote de
la Conférence Universitaire
Suisse (CUS)
En 1999, principalement pour des
raisons financières, la Conférence
Universitaire Suisse (CUS) a décidé
de sonder, dans le cadre d'un projetpilote, la façon dont les synergies
entre les Facultés de différentes Universités pouvaient être développées
et mises à profit. Les deux Facultés
de Médecine Vétérinaire ont ensuite
reçu le mandat de se réunir dans ce
but. Le comité directeur de Vetsuisse
demandait aux deux Facultés de réaliser un concept de réforme commun.
Sur la base des concepts existants,
De la flexibilité et des
concepts d’apprentissage
étaient demandés aux
professeurs.
les présidents des Commissions de
l'Enseignement des deux Facultés ont
élaboré les bases d'une réforme complète, connue sous le nom de «plan
Suter-Hübscher».
Pendant ce temps, la mise en œuvre
du concept local de réforme battait
son plein à Berne. L'acceptation par
le Département de l'Intérieur d'une
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60 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
demande de dérogation autorisait
l'essai de nouveaux modèles de formation et d'examens. Les bases légales permettant de s'écarter du droit
en vigueur et la mise sur pied de tests
de réformes étaient ainsi instaurées.
Bien que le financement de la réforme ait provenu de différentes sources (p. ex. OFSP), les moyens étaient
limités. Les premiers étudiants ont
débuté le nouveau cursus bernois,
appelé «neues Curriculum», au semestre d'automne 1999. De la flexibilité et des concepts d'apprentissage
repensés étaient demandés aux professeurs, mais la poursuite du cursus
habituel en parallèle à l'évolution en
cours a valu au corps enseignant une
charge de travail à la limite du supportable.
Le nouveau Curriculum
bernois: branches d'étude
Les études s'articulaient en quatre
phases devant permettre une intégration croissante des branches noncliniques et des branches cliniques
(ill. 1). Ceci a permis aux étudiants
de penser en réseau et d'aborder le
contenu des branches fondamentales dans le contexte du problème clinique. La séparation, stricte jusquelà, entre préclinique, paraclinique et
clinique a été supprimée (illustration
2). Ainsi, les bases moléculaires et
cytologiques étaient d'abord posées
en première année. Sur cette base, la
Altes Curriculum
3. Jahr
4. Jahr
5. Jahr
Les étudiants peuvent aborder le contenu des branches
fondamentales dans le contexte du problème clinique.
acquis. A côté du tronc commun,
identique pour tous les étudiants, des
choix leur étaient proposés dans le
cadre d'une matière principale obligatoire et soumise à examen. Le concept du nouveau Curriculum bernois
répondait ainsi aux exigences de la
nouvelle «Loi fédérale concernant
l'exercice des professions médicales et
leur formation universitaire».
Neues Curriculum
Vorklinik
1. Jahr
2. Jahr
deuxième et la troisième années étaient consacrées à l'étude des appareils
et des modifications pathologiques
pouvant s'y manifester. En quatrième
année, le niveau suivant était abordé
avec l'organisme global et la théorie
des nombreuses pathologies possibles et de leurs causes apparaissant à
travers les phénotypes les plus fréquents (principaux symptômes). Les
rotations cliniques et paracliniques
ont été reprises de l'ancien Curriculum et permettaient aux étudiants de
se confronter de façon intense en cinquième année aux patients et à leurs
propriétaires, ainsi qu'aux instruments de recherche et de diagnostic
afin d'appliquer en situation le savoir
Vorklinik
Paraklinik
Paraklinik
Klinik
Klinik
Illlustration 1: Interconnexion entre préclinique, paraclinique et clinique
dans le Curriculum bernois. (Stoffel et al.: Archives Suisses de Médecine
Vétérinaire. 2000, 142: 204 – 208)
Phase de projet du Curriculum
Vetsuisse
Au grand soulagement de toutes les
parties, la CUS s'est prononcée au
début 2000 en faveur d'un soutien
financier substantiel du projet Vetsuisse. Il a ainsi été possible d'engager
du personnel pour décharger les professeurs durant la réforme. De plus,
un poste de chef de projet Vetsuisse a
été créé. Ce dernier était responsable
de la mise en œuvre du projet à Berne et à Zurich. La réforme commune
des études, qui constituait une partie
centrale du projet, a ainsi obtenu un
poids important.
«Der Bund» du 19.4.2001
«La Conférence Universitaire Suisse
considère elle aussi «Vetsuisse» comme
un «projet exemplaire». Les six millions de francs qu'elle met à disposition
ne le sont pas uniquement en raison
du grand «potentiel d'innovation»,
comme l'explique le secrétaire général
Nivardo Ischi.
Le projet, dit-il, a valeur d'exemple:
la collaboration systématique devrait
être fortement encouragée en Suisse.
Les branches chères et petites doivent
davantage travailler en réseau – certains sites devraient même être fermés.
Une spécialisation des Universités est
souhaitable: «toutes ne peuvent pas
tout proposer», explique-t-il. Le présent projet fait un pas dans cette direction.»
Avec le mandat de la CUS de procéder à une réforme d'études Vetsuisse
commune, une commission de réforme des études commune (task force)
a été créée et a élaboré dès 2001, sous
la direction du nouveau chef de projet Vetsuisse Wolfgang Langhans,
le futur Curriculum Vetsuisse. Les
concepts communs du plan SuterHübscher ont été repris, entre autres bases. C'est pourquoi, dans une
première étape, les deux Facultés et
la SVS ont procédé à une analyse de
situation aussi large que possible. En
impliquant des représentants des différents domaines d'activité de la médecine vétérinaire et d'autres cercles
intéressés, un profil actuel de la profession a ainsi pu être élaboré.
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 61
Illustration 2: Cours d'histologie par le Prof. W. Mosimann en 1966 à
Berne. (photo: Hugo Frutig, Berne)
Le Curriculum Vetsuisse a été largement refondu sur la base des attentes
vis-à-vis de l'état de la profession. Plusieurs autres exigences et conditions
ont cependant également influencé
le concept (entre autres, la réforme
de Bologne, voir plus loin). Le rapide changement, auquel le profil de la
profession resterait soumis à l'avenir,
a donc exigé la mise en place de structures de formations permettant de
répondre avec davantage de flexibilité aux nouvelles conditions-cadres.
Des nouveautés prévisibles au niveau
légal ont dû être prises en compte. Le
défi dû à la croissance exponentielle
du savoir devait être relevé à travers
une nouvelle intégration de toutes
les disciplines quant à leur fonction
spécifique au sein de l'ensemble de la
formation. Le nouveau Curriculum
devait supporter une comparaison
internationale et faire de la place à de
nouvelles formes d'enseignement. Le
projet de nouveau Curriculum était
ainsi régi par les principes suivants:
– planification de l'enseignement
en fonction des objectifs sur les
trois niveaux («day 1 skills», objectifs des modules, objectifs
d'apprentissage des cours)
– orientation des contenus et des
modalités d'examen en fonction
des objectifs d'enseignement
– interconnexion continue entre
préclinique, paraclinique et clinique
– enseignement à travers les branches
– promotion de l'apprentissage indépendant à travers une autoformation accompagnée
– organisation des études en branches communes et matière principale
– évaluation de l'enseignement en
continu.
Le défi dû à la croissance
exponentielle du savoir
devait être relevé.
La «réforme de Bologne»
La déclaration de Bologne a été signée en juin 1999 par les ministres de
la formation de 29 pays européens,
dont la Suisse. Le but à long terme
de la refonte des études selon «Bologne» était la création d'un espace
européen de l'enseignement supérieur. Un système de diplômes compréhensibles et comparables dans
toute l'Europe devait être introduit.
Dans ce but, un système de diplô-
me à deux niveaux a été introduit,
c'est-à-dire que trois ans de Bachelor précèdent le cursus de Master,
qui doit durer entre un an et demi
et trois ans selon le type d'études. La
réforme de Bologne a donc remplacé les licences et les diplômes par le
Bachelor et le Master. Ces diplômes,
de même que leur appellation, sont
censés être compatibles dans toute
l'Europe.
Après l'obtention du Bachelor, différentes possibilités existent. Il permet
de débuter un Master dans le même
domaine d'études. En outre, il offre
également, en principe, la possibilité de passer à un autre domaine
d'études, ce qui peut évidemment
être soumis à certaines conditions.
L'interface entre les études de Bachelor et de Master devrait offrir
une bonne chance de changement
d'Université. Mais le Bachelor devrait également signifier une certaine
aptitude professionnelle, par exemple en tant que porte d'entrée vers
des métiers scientifiques. Dans ce
contexte, une reprise ultérieure des
études de Master était aussi prévue.
Différentes directives ont été édictés
afin que l'application de la réforme
de Bologne se fasse sans heurts, entre autres par la Conférence Universitaire Suisse (CUS), la Conférence
des Recteurs des Universités Suisses
(CRUS) et les directions des différentes Universités.
Introduction du Curriculum
Vetsuisse
Le Curriculum Vetsuisse, introduit
lors du semestre d'hiver 2003 – 2004
et commun à Berne et à Zurich, était
conçu dès le départ pour être compatible avec Bologne. Le cursus de
5 ans a été organisé en modules. La
plupart de ceux-ci se terminent en
un semestre, mais certains s'étirent
sur deux ou trois semestres. Après
chaque semestre, les modules terminés sont examinés. Ces examens
proches des cours ont pour effet la
tenue d'examens après chaque semestre dans le Curriculum Vetsuisse. Il n'y a ainsi plus de semestre
sans examen.
62 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
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Illustration 3: Les auditoires de teleteaching des deux sites de Vetsuisse, Berne et Zurich, permettent des cours
simultanés et la possibilité d'adresser directement des questions aux professeurs depuis les deux salles. (photo:
D. Betancourt, communication scientifique et relations publiques, Faculté Vetsuisse de l'Université de Zurich)
Une fois un examen réussi, les étudiants reçoivent un nombre de points
de crédit correspondant à l'étendue
du module et de l'examen selon
ECTS (système européen de points
de crédit). Un point ECTS correspond à une charge de travail de 30
heures, ce qui englobe le cours proprement dit, mais aussi la préparation
et le travail postérieur au cours ainsi
que la préparation de l'examen. 60
points ECTS peuvent être obtenus en
une année d'études, c'est-à-dire qu'il
faut «gagner» 180 points ECTS pour
un Bachelor, et 120 autres pour un
Master en médecine vétérinaire. Parallèlement à l'attribution des points
de crédit (où seule la différence est
faite entre non-réussi = 0 point et
réussi = nombre total de points), des
notes continuent d'être attribuées
dans la plupart des modules. Les étudiants reçoivent également une note
de Bachelor et une note de Master
qui reflètent la prestation globale.
Organisation et branches du
cursus
En première année, les bases de sciences naturelles et de médecine vétérinaire sont enseignées. L'accent est
mis sur les domaines précliniques,
par exemple l'anatomie, la physiologie et la biochimie. Les étudiants se
penchent sur des problèmes cliniques
à partir de la seconde année. Dans
le cadre de cours-blocs centrés sur
les organes, une formation intégrée
a été offerte (p. ex. branches de base
précliniques, pathologie et branches
cliniques combinées). Simultanément, dans différents domaines pré-
Après chaque semestre,
les modules terminés
sont examinés.
cliniques, paracliniques et cliniques
(p. ex. pharmacologie, nutrition des
animaux, bactériologie, virologie,
parasitologie, pathologie, génétique,
chirurgie générale, etc.), des cours
non-centrés sur les organes ont lieu.
La troisième année est construite sur
le même principe. La réussite de tous
les examens de deuxième et de troisième année correspond à l'obtention
du Bachelor (Bachelor of Veterinary
Medicine).
En quatrième année, le savoir est
appliqué sur la base d'exemples de
cas. De plus, des thèmes cliniques et
non-cliniques sont traités. La formation pratique est au centre en cinquième année avec la rotation dans les
cliniques (petits animaux, animaux
productifs, chevaux) et les instituts
(surtout pathologie) des deux sites
de Vetsuisse. Dès la quatrième année, la formation est partagée entre
les branches communes et la matière principale. Le tronc commun
est identique pour tous les étudiants
et couvre les bases nécessaires dans
toutes les branches. Parallèlement,
les étudiants choisissent l'une des
six matières principales: petits animaux, chevaux, animaux productifs,
pathobiologie, recherche en biomédecine et médecine vétérinaire dans
la santé publique («veterinary public health»). En quatrième année, la
matière principale choisie représente un tiers des études, et en cinquième année, la moitié de la rotation
a lieu dans cette branche. Outre les
rotations au sein de la Faculté, les
étudiants de cinquième année accomplissent les deux stages externes
dans des cabinets vétérinaires (voir
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plus bas, 4 semaines dans le tronc
commun et 4 semaines dans la matière principale).
Matières principales du Curriculum Vetsuisse
Dans le cadre de leur matière principale respective, les étudiants passent
davantage de temps dans un certain
domaine de la médecine vétérinaire
que leurs collègues ayant choisi une
autre matière. Naturellement, les
étudiants devraient choisir pour matière principale celle qui correspond
à leurs inclinations et à leur idée de
l'exercice de leur futur métier. Cependant, la formation dans les matières
principales ne signifie pas une véritable spécialisation. Une réorientation
est possible en tout temps et tous les
étudiants obtiennent le même diplôme leur permettant d'exercer dans
tous les domaines d'activité de la médecine vétérinaire.
Autoformation, «e-learning» et
«teleteaching»
Les études évoluent à intervalles réguliers depuis 1996. Les principales
économies de temps durant les études ont été réalisées au niveau de
la transmission des informations,
sans quoi les étapes des réformes
n'auraient pas pu être franchies.
Cet immense travail n'aurait pas été
réalisable sans les médias électroniques. Les scripts sont téléchargés
sur des portails «online learning
and training». Les présentations de
cours peuvent aisément être actualisées. Des instruments d'e-learning
sont réalisés pour les cours réguliers. Les cours communs entre les
sites sont monnaie courante (plus
de 250 cours ont été retransmis par
teleteaching aux semestres de printemps et d'automne 2012; voir ill. 3).
Malgré tout, les professeurs ont le
sentiment que les étudiants ne peuvent pas tirer le maximum de l'offre
d'autoformation et d'e-learning
en l'absence d'un accompagnement suffisant. La Commission de
l'Enseignement est arrivée à la conclusion que l'autoformation accompagnée et «l'apprentissage centré sur
les étudiants» étaient déficitaires.
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 63
Stages externes dans des
cabinets vétérinaires
Grâce aux stages externes devant être
suivis durant la cinquième année, les
étudiants sont plus que jamais en contact avec leurs futurs employeurs dans
le cursus actuel. La Faculté Vetsuisse
apprécie énormément l'engagement
des praticiens et ne souhaite pas se
passer de ces stages. Les étudiants
saluent les bonnes expériences et
l'introduction au métier, même s'il
n'est pas toujours facile pour eux de
mettre leur savoir en pratique. Pour
les vétérinaires, l'introduction des étudiants au quotidien de la pratique constitue un défi. Dans une évaluation datant de 2008, les praticiens critiquaient
un manque de savoir et de connaissances des stagiaires (savoir universitaire
opposé au savoir pratique). Une remarque a fréquemment été émise: les
étudiants manquaient de connaissances propédeutiques. La propédeutique
a donc été renforcée lors de la dernière
réforme. Dans leur grande majorité,
les étudiants jugent les stages positifs.
Le nombre de stages dans des cabinets
pour petits animaux et pour grands
animaux est quasiment le même. Les
étudiants ayant les animaux productifs
pour matière principale sont bien représentés et s'intéressent fortement aux
grands animaux.
Introduction du système de Bologne dans la Faculté Vetsuisse
Depuis le début, le Curriculum Vetsuisse était prévu pour être compatible avec Bologne, même si
l'introduction officielle n'a pas eu
lieu simultanément. Le système de
Bologne a été officiellement introduit au sein de la Faculté Vetsuisse au
semestre d'automne 2007. Après la
réussite de tous les examens du cursus de Bachelor, les étudiants reçoivent le titre de Bachelor of Veterinary
Medicine. Sur le même principe, le
Master of Veterinary Medicine récompense la réussite de tous les examens du niveau Master. La rédaction
d'un travail de Master est obligatoire
pour l'obtention du Master of Veterinary Medicine. Ce travail de Master
peut être réalisé dans la matière principale, mais pas obligatoirement.
Le nouvel examen fédéral de
médecine vétérinaire
L'introduction du système de Bologne a entraîné une modification
du système d'examens: ceux-ci sont
désormais proches des cours et correspondent aux modules suivis. Les
très volumineux examens de l'ancien
second examen d'Etat, qui avaient
parfois lieu plusieurs années après le
cours correspondant, appartiennent
ainsi au passé. De nombreux changements ont eu lieu dans les études
de médecine animale, non seulement
du côté de la formation universitaire,
mais aussi du fait de la nouvelle législation suisse. La nouvelle loi sur les
professions médicales (LPMéd) est
en vigueur depuis septembre 2007.
L'une des principales nouveautés réside dans le fait que les examens de
Bachelor et de Master ne correspondent plus à des examens fédéraux et
sont de la compétence des Universités, respectivement des Facultés. C'est
ainsi Vetsuisse qui attribue le Bachelor et le Master of Veterinary Medicine. Les modifications du déroulement
des études sont ainsi bien plus aisées à
mettre en place, car les décisions peuvent être prises par les Facultés.
Désormais, après l'obtention du Master of Veterinary Medicine, les étudiants s'inscrivent à l'examen fédéral
de médecine vétérinaire. Celui-ci est,
comme auparavant, subordonné à
l'Office fédéral de la santé publique
(OFSP) et est organisé en quatre examens pratiques (petits animaux,
chevaux, animaux productifs, pathologie). La réussite de l'examen donne
droit au diplôme fédéral de vétérinaire
qui permet l'exercice de la profession.
Accréditations et assurance
qualité
Ces dernières années, la Faculté
Vetsuisse a dû obtenir différentes
accréditations ayant principalement pour but l'assurance qualité de
l'enseignement.
Au niveau international
La Faculté Vetsuisse a été évaluée
en 2008 par un groupe d'experts de
l'European Association of Establishments of Veterinary Education
64 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
(EAEVE). Cette évaluation se rapportait à l'enseignement afin de déterminer si la formation vétérinaire
de la Faculté Vetsuisse répondait
aux standards minimaux fixés par la
Commission européenne pour tous
les Etats membres. La liberté de mouvement, selon laquelle un vétérinaire
issu d'un organe de formation reconnu par l'EAEVE peut exercer dans
tous les Etats de l'UE affiliés, constitue un élément important. L'EAEVE
ne regroupe pas seulement toutes
les Facultés de médecine vétérinaire
d'Europe, mais aussi la FVE (Federation of Veterinarians in Europe), organisation faîtière des associations de
la branche.
Les experts de l'EAEVE ont conclu
que la Faculté Vetsuisse ne présentait pas de «category I deficiencies»
et pouvait donc faire partie de la liste des Facultés agréées par l'EAEVE,
jouissant d'une évaluation positive en Europe. Les louanges furent
nombreuses, mais d'inévitables critiques ont également été exprimées,
entraînant des suggestions et des
propositions d'amélioration. Bien
que l'EAEVE ne compare pas les institutions européennes entre elles du
point de vue qualitatif, les experts ont
retiré une impression très positive de
nos sites de formation. Selon eux, la
Faculté Vetsuisse remplit, dans tous
les domaines d'enseignement, les
critères d'un enseignement de méde-
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cine vétérinaire de qualité et moderne
au niveau européen (ill. 4).
Au niveau national
L'accréditation du cursus de Bachelor
et de Master, sur mandat de la Conférence Universitaire Suisse (CUS), est
obligatoire selon la nouvelle LPMéd
afin que les études puissent conduire
au diplôme fédéral selon le droit suisse.
La Faculté Vetsuisse a souhaité très tôt
que ce processus d'accréditation soit
couplé à celui effectué par l'EAEVE
(2e étape du processus EAEVE, après
la réussite de l'évaluation), ce qui a
été accepté après de longues négociations. Une commission commune de
l'Organe d'accréditation et d'assurance
qualité (OAQ) mandatée par la CUS
et l'EAEVE a donc examiné en 2011
les cursus de médecine vétérinaire
et a recommandé leur accréditation.
La Faculté Vetsuisse a ensuite été accréditée par la CUS, par le Conseil
suisse d'accréditation (sur la base de
la LPMéd) et selon les directives de
l'EAEVE; une seule haute école de médecine vétérinaire d'Europe avait obtenu ce statut de l'EAEVE avant la nôtre.
Qu'y a-t-il à améliorer?
Profils de la profession – que fait le
titulaire d'un Bachelor of Veterinary Medicine?
Une question souvent posée dans le
cadre de la réforme de Bologne était
Illustration 4: Le cours magistral n'est pas abandonné dans le nouveau
Curriculum. Par contre, la part de femmes est bien plus élevée que sur
l'illustration 2, aussi bien du côté du corps enseignant que chez les étudiants. (photo: D. Betancourt, communication scientifique et relations publiques, Faculté Vetsuisse de l'Université de Zurich)
celle des débouchés professionnels
offerts aux titulaires d'un Bachelor,
surtout dans les professions médicales. Un Bachelor of Veterinary Medicine n'est pas un vétérinaire, pas
même un «demi-vétérinaire» pouvant pratiquer un peu à l'occasion. La
formation vétérinaire universitaire
prend seulement fin avec l'obtention
du Master, et il faut ensuite passer
l'examen fédéral pour obtenir le diplôme. Les prochaines années montreront si des domaines professionnels
spécifiques s'ouvrent aux titulaires
de Bachelor, mais de notre point de
vue, ce n'est actuellement pas le cas.
L'attribution du titre de Bachelor ne
présente cependant aucun inconvénient, mais offre la chance d'obtenir
un diplôme reconnu après une partie
des études de médecine vétérinaire
déjà et pouvant être mis à profit, par
exemple, pour changer de direction
d'études ou pour partir à l'étranger.
Le Master signifie certes la fin de la
formation universitaire, mais il ne
permet pas à lui seul d'exercer le
métier de vétérinaire. C'est le diplôme reconnu par l'Etat qui donne
l'autorisation d'exercer et offre la mobilité internationale nécessaire aux
vétérinaires dans le cadre de l'accord
sur la libre-circulation. Ces droits
sont garantis en Suisse par le diplôme
fédéral selon la LPMéd.
Matière principale de Master:
avantage ou inconvénient?
Les étudiants ont à plusieurs reprises
émis la crainte d'être désavantagés
par leur choix de matière principale lors de la recherche d'une activité
dans la pratique. Un étudiant issu de
la matière principale «animaux productifs» est-il inadapté dans un cabinet s'occupant de petits animaux?
Certainement pas. La plus grande
part des études est identique pour
tous les étudiants, et un point de
vue légèrement différent peut également s'avérer très enrichissant. En
d'autres termes, le directeur d'un cabinet vétérinaire peut certainement
aussi s'offrir «à bon prix» du savoir
provenant d'un domaine qui lui est
moins familier. La matière principale
peut donc clairement être vue com-
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 65
me une chance pour les étudiants et
pour les praticiens.
lacunes ces prochaines années et les
résorber autant que possible.
Entrée dans la vie professionnelle
Rapport au métier dans les études
La Commission de l'Enseignement
de la Faculté Vetsuisse et la SVS effectuent actuellement une enquête afin
d'obtenir davantage d'informations
sur l'entrée dans la vie professionnelle. L'enquête auprès des diplômés a
eu lieu en été 2012. La partie consacrée aux employeurs suivra en 2013.
Les enquêtes doivent déterminer si
les compétences définies dans le catalogue d'objectifs d'apprentissage de la
médecine vétérinaire sont atteintes,
si le Curriculum présente des lacunes
(contenus manquants, insuffisants ou
superflus) et si les matières principales constituent un avantage ou un
inconvénient pour l'entrée dans le
métier.
De nombreux praticiens se plaignent
depuis longtemps, car selon eux, les
études seraient trop peu axées sur
le métier pratique de vétérinaire et
les diplômés peineraient à penser
en termes d'économie d'entreprise.
La Commission de l'Enseignement
est en contact étroit avec la SVS afin
d'améliorer la formation quant au
rapport au métier.
Points faibles du cursus
La Faculté Vetsuisse a obtenu d'excellents résultats lors de l'évaluation et
de l'accréditation. Néanmoins, les
rapports de l'EAEVE et l'auto-évaluation qui a suivi ont permis d'identifier quelques domaines importants
dans lesquels le Curriculum présente,
selon le corps enseignent, des points
faibles. Les professeurs de Vetsuisse
regrettent une trop faible part de pratique, des lacunes dans les sciences de
base (p. ex. histologie, immunologie,
infectiologie, physiologie et pathologie générale), l'absence de place pour
de nouvelles branches (p. ex. abeilles,
volaille) et le temps trop réduit pour
l'élaboration du travail de Master. La
Commission de l'Enseignement de
Vetsuisse souhaite s'attaquer à ces
Quelles perspectives dans la
médecine vétérinaire? De
nouvelles réformes correctives?
La Commission de l'Enseignement se
penche entre autres sur des alternatives au test d'aptitude qui donne depuis de longues années accès aux études de médecine vétérinaire. Alors
que ce test ne montre pas de différences significatives entre hommes et
femmes dans la médecine humaine
(année de référence: 2000), la situation est totalement différente dans la
De nombreux praticiens se
plaignent, car selon eux, les
études seraient trop peu
axées sur le métier pratique
du vétérinaire.
médecine vétérinaire: depuis des années, les femmes sont bien plus nombreuses que les hommes à se présenter et les résultats de ces derniers sont
nettement moins bons que ceux des
femmes. Le fait est que les assistants
manquent, surtout dans les cabinets
s'occupant d'animaux productifs. La
question qui se pose: quels mesures
la Faculté Vetsuisse peut-elle prendre
afin d'endiguer cette évolution?
Les membres de la Faculté discutent
actuellement de deux grandes étapes
de réformes. La première concerne
la prolongation des études d'un semestre, qui permettrait de combler
des déficits et des lacunes dans la
formation, en offrant par exemple
une fenêtre de temps suffisante pour
la réalisation du travail de Master.
Une autre idée, bien plus radicale
et actuellement très disputée, est de
modifier les études dans le sens d'une
spécialisation («full-tracking»). Dans
ce système, il y aurait des diplômes
de vétérinaire pour petits animaux,
vétérinaire pour chevaux, etc., avec
les autorisations correspondantes. Un vétérinaire pour petits animaux pourrait donc exclusivement
s'occuper de petits animaux. De
nombreuses discussions seront nécessaires afin d'identifier les avantages et les inconvénients d'un tel système. Les adaptations de la formation
aux besoins des différents groupescibles continueront de nous éviter de
stagner.
Correspondance
Prof. Dr Thomas Lutz
Faculté Vetsuisse de
l'Université de Zurich
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 67
Les tâches de la SVS et de ses sections en matière
de formation postuniversitaire
O. J. Glardon, Yverdon-les-Bains
Veterinary medicine is at a crossroads:
the future of the profession will be determined by those who join it and by
those who select who will join it.
(David J. Sprecher)
La SVS a deux-cents ans. Cela représente un âge respectable et une belle
histoire. Mais l'histoire, telle qu'on la
raconte, est surtout faite de dates et de
noms. C'est vite ennuyeux. Bien sûr,
l'histoire, ce sont aussi des hauts-faits
et quelques méfaits. C'est un peu plus
intéressant. Ce qui est en revanche
passionnant, c'est de se demander
quelles visions et quelles réflexions
ont été à l'origine de ces dates et de
ces faits. Serait-il possible d'en tirer
quelques enseignements pour faire
les choix qui nous concernent aujourd'hui et changeront l'exercice de
notre profession demain?
Les origines de la formation
professionnelle
Beaucoup d'évènements importants pour la médecine vétérinaire
se passent au début du 19ème siècle.
Peu avant la création de la SVS et
des premières sections régionales,
les écoles vétérinaires sont fondées à
Berne (1805), puis à Zurich (1820).
Cela permet de structurer un enseignement professionnel spécifique
à la médecine des animaux, même
s'il reste au début étroitement lié à
celui d'autres professions (médecins,
chirurgiens, sages-femmes, régisseurs agricoles). L'envoi de quelques
brillants élèves de l'école de Berne en
perfectionnement à l'étranger peut
être considéré comme une première
formation post-graduée, à des fins de
relève académique.
Conformément aux buts «d'élévation
de la profession au point de vue moral, scientifique et matériel» que se
donne la SVS (mission de politique
professionnelle et mission de formation), un journal professionnel
– les Archives Suisses de Médecine
Vétérinaire (ASMV) – est publié dès
1816 et des réunions annuelles sont
tenues, qui préfigurent les congrès
contemporains (Häfliger, 1988).
Vers le milieu du siècle, les efforts d'excellence faiblissent, aussi bien dans
les écoles – celle de Berne sera même
séparée de l'Université pour cette raison – qu'au sein de la société des vétérinaires (baisse d'activités, cessation
de parution des ASMV). Vers 1880,
on assiste à un renouveau en matière
d'enseignement, de politique professionnelle et de formation (renaissance
des ASMV, réorganisation de la SVS et
de quelques sociétés cantonales).
Dès 1999 la libre circulation
en Europe est une réalité.
Sur le plan institutionnel, la loi fédérale du 19 décembre 1877 sur l'exercice des professions de médecin,
dentiste et vétérinaire étend l'obligation du diplôme fédéral à tous les
cantons, ce qui autorise un exercice
professionnel sur tout le territoire
de la Confédération. Peu après, une
ordonnance fédérale exige le certificat de maturité pour l'admission aux
études et rallonge la scolarité d'un
semestre. En 1900, l'agrégation et le
titre de docteur en médecine vétérinaire sont décernés pour la première
fois aux facultés de Berne, puis de
Zurich.
Nouveaux développements
académiques et législatifs
Dès ce moment, les principaux éléments d'une formation vétérinaire
universitaire et d'un perfectionnement professionnel, tels que nous
les connaissons actuellement, sont
établis. Parallèlement, la méthode
expérimentale se généralise au sein
des professions médicales. Elle va
permettre les avancées techniques
et scientifiques qui nous sont familières. Ce n'est toutefois qu'après
1950 qu'une formation post-graduée
structurée se développe. Sur le plan
national, on assiste au développement d'une spécialisation selon les
espèces animales et à la création d'associations nationales de spécialistes,
qui se donnent comme objectifs de
favoriser et d'améliorer les formations post-graduée et continue. Que
l'immense contribution de ces pionniers et de ces visionnaires soit ici
saluée! Ils ont non seulement marqué leur époque, et les jeunes vétérinaires qui ont profité de leur enseignement, mais ils ont rendu possible
ce dont nous disposons aujourd'hui
en matière de formation professionnelle.
Sur le plan international, des sociétés et des formations spécialisées par
discipline apparaissent en Amérique
du Nord, puis en Europe (collèges de
spécialistes), qui organisent la formation pratique sous forme d'internats
et de résidences. De nombreux spécialistes suisses, universitaires et praticiens, jouent un rôle important au
sein des comités de ces associations
(rédaction de standards et d'objectifs
de formation professionnels, planification et réalisation de programmes
de formation post-graduée).
Vers la fin du 20ème siècle, la généralisation du concept de médecine vétérinaire factuelle (evidence based) et
d'un diagnostic orienté selon le problème clinique (POMD) favorise le
développement d'un enseignement
universitaire et post-gradué correspondant à ces principes. L'orientation que le monde politique donne
à la santé publique et à l'exercice
de la médecine humaine à la même
époque favorise d'autres changements en matière d'enseignement et
d'exercice professionnel. Dès 1999,
la libre circulation professionnelle
68 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
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Figure 1: «Proximinaire» SVS en 2006.
en Europe est une réalité (reconnaissance des qualifications et des titres
selon la Directive 78/1026/CEE).
D'autre part, une révision des études
universitaires est mise en chantier
dans toutes les facultés, en application des accords de Bologne qui remplacent les examens propédeutiques
et finals de médecine vétérinaire par
des diplômes de bachelor et de master. Suite à une révision de l'enseignement pré-gradué, qui favorise une
harmonisation des programmes et
des objectifs d'enseignement, l'unification des facultés vétérinaires de
Berne et Zürich est désormais opérationnelle.
Sur le plan législatif, la Loi sur les
professions médicale (LPMéd) et son
ordonnance d'application (OPMéd)
entrent en vigueur le 27 juin 2007.
Uniques en Europe, elles fixent notamment des objectifs de formation
généraux et particuliers pour toutes
les professions médicales, y compris
pour la médecine vétérinaire. Elles
instaurent en plus une accréditation
obligatoire de toutes les filières de
formation universitaire, ainsi que
des filières de formation post-graduée menant à des titres fédéraux.
Quelques exigences sont aussi formulées pour réglementer l'exercice
professionnel à titre indépendant,
dont les cantons ont la responsabilité.
Conséquences pour la SVS
et ses sections
Plusieurs sections spécialisées procèdent alors à des révisions de leurs
programmes de formation post-graduée et des conditions d'obtention
des titres FVH. Dans deux cas (Association suisse pour la médecine des
petits animaux et Association suisse
de médecine équine), des audits
internes sont préalablement réalisés, ce qui constitue une démarche
innovante d'assurance de qualité,
conforme aux principes d'accréditation prévus par la LPMéd. Ils
permettent de mettre en évidence
les forces et les faiblesses des programmes de formation, des structures d'enseignement et des modalités d'examen. Après consultation des
assemblées de membres, il est procédé à plusieurs adaptations structurelles et réglementaires. À la même
époque, des sections spécialisées ne
délivrant pas de titre FVH (médecine
complémentaire, médecine comportementale) organisent des formations
supra-disciplinaires et des manifestations interdisciplinaires, voire interprofessionnelles (spécialistes équins
et maréchaux-ferrants, par exemple)
qui aident à abolir les barrières entre
médecine vétérinaire et autres professions de la santé animale.
La SVS et les sections s'efforcent aussi
de mieux coordonner leurs efforts.
Un bureau central pour la formation
professionnelle est créé, dans le but
de soulager les sections de tâches administratives trop lourdes pour des
organisations de milice. Cette structure évoluera sous différentes formes
au sein du secrétariat SVS jusqu'à
nos jours. La Confédération ayant
décidé de mettre des fonds à disposition d'institutions actives en matière
de perfectionnement professionnel
en Suisse, les facultés en profitent
pour diversifier et étoffer leur offre
de formations post-graduée et continue pour les praticien-ne-s (cours de
réinsertion professionnelle, cycles
de séminaires et conférences sur des
thèmes concernant la pratique ou informant de l'évolution des recherches
cliniques). Elles restructurent aussi
leur formation post-graduée universitaire (internats et résidences pour
les titres européens). Comme dans
la plupart des pays anglo-saxons,
les universités institutionnalisent
en outre une formation doctorale
(PhD), axée sur la recherche et l'enseignement. Les facultés vétérinaires
encouragent elles aussi une orientation plus scientifique de la formation post-graduée et assurent ainsi la
relève académique et scientifique de
la profession.
La SVS peut être fière
du succès de l'offre
diversifiée en filières et
en titres post-gradués.
Au début du 21ème siècle, la SVS, ses
sections et ses partenaires peuvent
donc être fiers, après deux-cents ans
consacrés au perfectionnement sous
toutes ses formes, du succès de celuici et de l'offre diversifiée en filières
et en titres post-gradués. La qualité
générale de l'enseignement postuniversitaire et les bonnes relations entre
partenaires facilitent en outre le parrainage et la levée de fonds auprès des
représentants de l'industrie, qui complètent eux-mêmes l'offre de la SVS
et des sections (Fig. 1). Il n'en reste
pas moins que tout ce qui concerne
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de près ou de loin le perfectionnement professionnel implique de
nombreuses consultations au sein de
la société-mère et des sections, souvent même directement auprès des
membres. Des choix stratégiques et
opérationnels sont en effet régulièrement nécessaires, dont il faut évaluer
puis maîtriser les conséquences, et
surtout le coût.
Quelques questions sur
l'avenir de la formation
post-universitaire
Nous nous proposons de développer quelques aspects de ce problème,
de manière à montrer la nature et
la complexité des questions qui se
posent aux instances dirigeantes de
la SVS et des sections. Compte tenu
de l'évolution des formations professionnelles dans les autres professions médicales et soignantes, ainsi
qu'à l'étranger, d'où viennent des
vétérinaires en formation post-graduée et des praticien-ne-s, la SVS et
ses membres devront se pencher sur
ces questions au cours de prochaines
années.
La SVS devrait-elle s'occuper uniquement de politique professionnelle ou
également de formation au sens large
du terme?
En médecine humaine les deux activités sont séparées depuis quelques
années. L'Institut suisse pour la formation médicale postgraduée et
continue (ISFM) s'occupe exclusivement de formation post-graduée
(quarante-trois titres fédéraux et de
nombreux titres de formation approfondie et de formation complémentaire de droit privé) et de formation
continue, en collaboration avec les
sociétés de discipline, alors que la
FMH représente la profession dans
les autres domaines.
La Société suisse des médecins-dentistes (SSO), dont dépendent quatre
filières menant à un titre post-gradué
fédéral et quatre autres filières de
droit privé, a pour l'instant conservé
une structure semblable à celle de
la SVS. Quant à la pharmacie, elle
vient d'obtenir la création de deux
titres post-grades fédéraux (en cours
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 69
d'accréditation), sans changements
majeurs dans ses structures corporatives.
Les difficultés croissantes de recrutement, de répartition des tâches
et d'assurance de la qualité au sein
d'organisations de milice imposent
toutefois d'évaluer soigneusement
les avantages et les désavantages de
chaque système en matière de qualité
de la formation comme sur son coût.
Faut-il tendre à une standardisation
(mêmes conditions pour toutes et
tous) ou à une individualisation de
la formation (formation post-graduée
modulaire, voire «à la carte»)?
L'uniformisation des réglementations
de formation post-graduée FVH, notamment grâce à la coordination de
la SVS, a permis une standardisation
des conditions d'obtention des titres
(durée de formation, nombre minimal de cas (log-book), déroulement
des examens, ratio théorie : pratique,
ratio formation universitaire : formation chez un maître de stage, etc.).
Cela garantit une certaine équivalence de ces diplômes.
Face à l'hétérogénéité des compétences et des connaissances nécessaires en pratique, et surtout dans le
cas où les facultés introduiraient une
pré-spécialisation universitaire (van
Beukelen, 2004), il faut se demander
si c'est bien la solution la plus pertinente (Harden, 2006). Les rapports
de certains experts dans le cadre de
l'accréditation 2011 des filières de
formation post-graduées humaines
et dentaires, lesquelles sont basées
pour la plupart sur le même concept,
ont même fait état d'un risque de
nivellement qualitatif de la formation
vers le bas (critères minimaux identiques pour toutes et tous, indépendamment des compétences d'apprentissage et de la rapidité d'acquisition
des connaissances et des aptitudes),
au détriment d'une motivation à
l'excellence que permet une plus
grande individualisation de la formation (OFSP, 2011). Dans le même
ordre d'idée, la question de l'évaluation de l'acquisition des compétences
en cours de formation post-graduée
(formative) et par examen final (som-
matif) doit sans doute être repensée, si l'on envisage de s'adapter aux
besoins des vétérinaires en matière
d'individualisation des compétences
(combinaison entre évaluation formative et sommative, évaluation sur
le lieu de travail, contrôle individuel
des connaissances, le cas échéant par
moyens informatiques).
Comment progresser d'une formation
interdisciplinaire à une formation interprofessionnelle?
Notre profession s'est ouverte à
l'interdisciplinarité depuis quelque
temps (plusieurs vétérinaires de
spécialités différentes travaillant
ensemble au sein de structures communes, ou dans une même exploitation comme c'est le cas avec les services sanitaires). C'est sans doute une
manière raisonnable d'optimiser les
coûts d'investissements que l'évolution technologique médicale impose.
C'est aussi une excellente manière de
mettre en commun des compétences
professionnelles qu'une personne
seule ne peut acquérir.
Cela ne doit toutefois pas faire oublier qu'en médecine vétérinaire
comme en médecine humaine, plus
que l'interdisciplinarité c'est l'interprofessionnalité ou «collaborative
practice» qui tend progressivement
à s'imposer pour répondre aux attentes et aux exigences croissantes de
la clientèle. Or l'expérience montre
que ce mode d'activité demande un
apprentissage préalable (en cours de
formation universitaire ou post-graduée) pour être efficace. La connaissance des autres professions (assistantes en médecine vétérinaire, physiothérapeutes, comportementalistes,
maréchaux-ferrants, etc.), le respect
de ce qu'elles peuvent apporter aux
patients comme à la pratique vétérinaire, de même que la définition du
profil professionnel de chaque discipline sont des éléments importants
de réussite. L'exemple des cercles
de qualité réunissant pharmaciens
et médecins d'une même région est
emblématique de cette tendance.
Le développement de la spécialisation
et surtout d'une certaine sous-spéciali-
70 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
sation par disciplines, ne pousse-t-elle
pas les vétérinaires à en faire trop, plutôt qu'à chercher à faire mieux?
C'est actuellement une question fondamentale en médecine humaine,
car la frontière entre le bien et le trop
bien est difficile à percevoir lorsqu'on
est soi-même concerné financièrement par la quantité et la qualité des
moyens mis en œuvre en cours de
traitement. Indépendamment des
questions financières, le point de non
retour professionnel et éthique est
probablement atteint dès lors qu'une
formation spécialisée ne permet plus
au spécialiste d'évaluer chaque patient dans sa globalité. Autrement dit,
s'il faut en pratique trois spécialistes
pour décider du traitement d'un seul
animal, la limite de crédibilité est
proche, sans avantage pour la qualité
de la prise en charge du patient.
S'il faut en pratique trois
spécialistes pour décider
du traitement d'un seul
animal la limite
de crédibilité est proche.
Compte tenu des développements
technologiques, de quoi sera faite la
formation continue de demain?
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La LPMéd prescrit une obligation
de formation continue pour les personnes exerçant une profession médicale universitaire à titre indépendant.
La SVS en a aussi fait une condition
de conservation des titres de formation post-graduée de droit privé
(FVH ou certificat de compétence)
et un devoir statutaire pour tous ses
membres. Les développements de
l'offre dans ce domaine, de même
que les principes d'une pratique de
la médecine factuelle, donnent de
grandes possibilités d'individualisation de la formation continue.
Faut-il cependant continuer à exiger en priorité la participation à des
manifestations de perfectionnement
(«formation contrôlée» sous forme de
séminaires, congrès, colloques) pour
obtenir des points de crédit de formation ou faut-il prendre en compte ce
qui se fait dans la réalité quotidienne,
pour autant que cela soit efficace en
termes d'apprentissage? Dans ce cas,
comment motiver et guider les vétérinaires dans une formation individualisée ou «assistée», et quelles
méthodes utiliser pour en garder la
trace (application Smartphone, codes
QR comme le montre la figure 2 cidessous, etc.)?
Dans le même ordre d'idée, les impératifs d'une formation «tout au long
de la vie» impliquent un continuum
Figure 2: Exemples de codes QR ouvrant des documents de formation
continue.
entre filières universitaires, post-graduées et formation continue, ainsi
qu'une perméabilité entre différents
modules de formation, de manière à
faciliter une adaptation permanente
des activités de perfectionnement
aux besoins de l'exercice professionnel individuel. Une certaine créativité s'impose dans ce domaine, tout
comme une redéfinition d'objectifs
et de méthodes d'apprentissage compatibles avec la réalité technologique.
Accréditation ou autocontrôle des
filières de formation: quel management continu de qualité est-il le plus
pertinent et le moins énergivore pour
les sections spécialisées?
La LPMéd prévoit l'accréditation régulière des filières menant à un titre
fédéral de formation post-graduée.
Après deux cycles d'accréditation
des filières humaines et dentaires, la
nécessité d'instaurer un management
continu de qualité est démontrée. Sans
cela, l'efficacité de la formation ne peut
être appréciée, et il n'est pas possible
de prendre les justes mesures d'amélioration au bon moment. En instaurant quelques procédures simples
de suivi de la qualité de la formation
(questionnaires aux assistant-e-s et
maîtres de stage, visites ciblées de lieux
de formation et des formateurs-trices,
statistiques de résultats d'évaluations,
etc.), il est possible d'optimiser l'efficacité du perfectionnement, ce qui
profite autant aux assistant-e-s qu'aux
responsables de la formation professionnelle des sections spécialisées.
L'accompagnement des enseignante-s et des formateurs-trices est en
outre un élément crucial de la qualité de la formation (Duhl Glicken,
2004). Elle demande une approche
particulière, voire le soutien de spécialistes en formation d'adultes, ce
qui n'est plus à la portée de petites
sections spécialisées, ni de chaque
organisation de milice.
Finalement, l'évaluation de la pertinence de la formation post-graduée
peut être enrichie par un feed-back
de la part des spécialistes quelques
années après le début de leur activité indépendante. En déterminant
(par exemple par un questionnaire
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ciblé) ce qui a été particulièrement
utile, ce qui a manqué et ce qui n'est
plus adéquat dans la formation postgraduée («year-5 competencies»
en complément des «day-1 competencies» définies par les facultés en
collaboration avec les organisations
professionnelles pour les études universitaires), il est possible d'améliorer
la qualité des filières et les objectifs
de formation de manière rapide,
pragmatique et économique.
Même si la LPMéd ne l'exige pas, fautil suivre l'exemple des pharmaciens et
transformer certains diplômes postgradués de droit privé FVH en titres
fédéraux?
La question n'est pas nouvelle et elle
ne se justifie sans doute que dans les
domaines où médecine vétérinaire
et santé publique sont concernées
(public health, fonctions officielles).
L'effort financier n'est pas négligeable (entre CHF 30'000 et 50'000
par filière accréditée, sans compter
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 71
les frais internes de préparation des
documents d'accréditation, dont le
rapport d'auto-évaluation). Les bénéfices sont toutefois bien réels. L'autoévaluation permet en effet de réviser
la plupart des éléments de la formation de manière participative au sein
L'exigence d'un titre
post-gradué fédéral peut
améliorer la position
des vétérinaires suisses
sur le marché.
de la société spécialisée. Par ailleurs,
l'accréditation représente une plusvalue en termes de reconnaissance et
de crédit professionnel vis-à-vis des
autorités et du public. En outre, dans
quelques domaines, l'exigence d'un
titre post-gradué fédéral peut améliorer la position des vétérinaires suisses
sur le marché du travail.
Références
Duhl Glicken A.: Becoming an effective
teacher: applied principles of adult learning. J. Vet. Med. Educ. 2004, 31: 268 – 272.
Häfliger B.: Die Gründung der Gesellschaft
Schweizerischer Tierärzte. In: Der Tierarzt:
175 Jahre Gesellschaft Schweizerischer
Tierärzte, Katalog der Ausstellung. Hrsg.
GST, Zug, 1998, X – XIX.
Harden R. M.: Trends and the future of
postgraduate medical education. Emerg.
Med.J. 2006, 23: 798 – 802.
OFSP: Rapport sur l'accréditation 2011
des filières de formation post-grade
en médecine humaine, dentaire et chiropratique selon la LPMéd. Internet:
http://www.bag.admin.ch/themen/
berufe/00415/03945/index.html?lang=fr
Van Beukelen P.: Curriculum development in the Netherlands: introduction of
tracks in the 2001 curriculum of Utrecht
University, the Netherlands. J. Vet. Med.
Educ. 2004, 31: 227 – 233.
Correspondance
Dr. Olivier Glardon
Cabinet vétérinaire des Jordils
Rue du Midi 21
1400 Yverdon-les-Bains
Instrumentarium zur Durchführung der Tuberkulinprobe
bei Tieren der Rinder- und Ziegengattung
(Mitte 20. Jahrhundert): Tondeuse, Tuberkulinspritze,
Schublehre zum Messen der Dicke der Hautfalte; Tuberkulin S, 1945.
Berliner-Fällgeschirr (1. Hälfte 20. Jah
Jahrhundert).
Pferden
zum Fällen und Ausbinden von Pferd
d und
zur anschliessenden Durchführung von
vo
Operationen,
vor allem
Kastrationen.
O
ti
ll
K
t ti
Koffer zum Fällgeschirr.
Zahnzange und Zahnschraube
(Beginn 20. Jahrhundert),
zur Zahnbehandlung beim Pferd,
einer martialischen Behandlung!
Zahnschleifapparat
für Pferde nach Becker
(um 1960), zur schonenden
Zahnbehandlung.
Chirurgisches Taschenbesteck
für Allgemeinpraktiker (um 1950).
Hippo-Haemometer nach Dr. Heusser (1918),
zur Bestimmung des Haemoglobingehaltes
beim Pferd.
Venenstauinstrumente
(20. Jahrhundert),
zur Anwendung beim Rind.
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000423
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 77
Beiträge Regionalsektionen
Die braune Kuh an der Olma
R. Eugster, Tierärztegesellschaft der Kantone St. Gallen, Appenzell A. Rh. und I. Rh.
Nein, nicht die Kühe, Pferde, Schafe, Ziegen oder Schweine standen im
Vordergrund. Es waren vor allem die
kleinen Kinder und auch deren junge
Eltern, welche mit Neugier, Respekt,
Ehrfurcht und ein wenig ängstlichem
Unbehagen einer grossen, schönen,
gutmütigen Original-Braunen Kuh
aus dem Gastkanton Bern gegenüberstanden. Als ehemaliger Grosstierpraktiker aus dem Oberen Toggenburg mit einer Vorliebe für Rinder
und Kühe fand ich grossen Gefallen an
meinem Demonstrationsobjekt, einer
behäbigen, gemütlichen Berner Kuh,
die jeweils per Lift aus dem Grosstierstall zu unserem Stand der Tierärztegesellschaft der Kantone St. Gallen,
Appenzell A. Rh und I. Rh gebracht
worden war. Wiederkauend stand sie
im tiefen Stroh und liess sich so ziemlich alles gefallen. Nur das Maul zur
Demonstration von Zunge, Zähnen
und Maulhöhle liess sie sich mit allen Tricks nicht öffnen, sodass ich die
Vorführung mit der Besprechung des
Exterieurs beginnen musste.
Was bewegt eine Bäuerin, einen Bauern den Tierarzt anzurufen?
Mit der Beantwortung dieser Kardinalfrage, auch mit Hilfe des Besucherpublikums, konnten bereits Fragen
der Tiergesundheit, der Tierhaltung,
der Fütterung, der Ethologie, der
Ökologie, der Tierzucht usw. punktuell beantwortet werden. Bald war man
also schon beim Besuch des Tierarztes
auf dem Bauernhof angelangt.
Wie soll der Tierarzt merken was
einem kranken Tier fehlt?
Dazu diente ein kurzer klinischer
Allgemeinuntersuch bei der vor den
interessierten Besuchern stehenden
Kuh. Zur Demonstration der Herztöne und der Auskultation der Lunge,
des Pansens sowie des Darmes spielten zwei hilfreiche Tiermedizinische
Praxisassistentinnen die entsprechenden Geräusche über Lautsprecher ein und projizierten erklärende
Bilder zur Anatomie der Organe an
die Wand. Schliesslich wurde noch
ein Schalmtest gezeigt und erklärt.
Damit wurde auch auf die Laktation
und die Galtperiode kurz hingewiesen. Die Messung der Körpertemperatur und deren Normalwerte erstaunte immer wieder. Mittlerweile
auf der rechten Seite der Kuh angelangt, wurde auch der Problemkreis
der Fertilität, respektive der Sterilität
und der Geburt angesprochen. Die
Beantwortung der Frage, warum eine rentable Kuh jährlich ein Kalb
zur Welt bringen sollte, stiess auf
allgemeines Unwissen der Zusammenhänge und löste meist Erstaunen
aus. Nun zu guter Letzt war die Kuh
bereit für den Ansturm der Kinder
und auch einiger interessierten Erwachsenen. Mit mehreren Stethoskopen bewaffnet konnten sie die Geräusche von Herz, Lunge und Pansen
selbst abhören. Das war immer ein
interessantes Erlebnis für Klein und
Gross und führte zu Überraschungen
mit Ah-Ha-Effekt. Oft plazierte ich
dann zum Vergleich das Stethoskop
auf deren eigene Brust. Die glücklichen Gesichter mit grossen Augen
bestätigten den eigenen Erfolg. Der
krönende Abschluss war eine Auskultations-Vorführung für ein ÄrzteEhepaar. Ihr Erstaunen über die Art,
die Frequenz und die Qualität der
Geräusche wie auch über die Lokalisation der Organe bei dieser Kuh,
war noch grösser und die Freude am
Erlebnis noch herzlicher, als bei den
Kindern.
78 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
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Veterinari el Grischun – ina professiun en midada
U. Probst, Sociedad da veterinaris grischuns
La professiun d'il verterinari ei marcada dapi tschentaners dalla veta origina e tradiziunala dil pievel da muntogna e dalla situaziun topografica
d'in cantun muntagnard. En vesta
da l'isolaziun dallas differentas vals e
da grondas distanzas, stuevan ils veterinaris procurar per tut las spezias
d'animals, els stuevan esser versai sin
tut ils nivels dalla medischina veterinara e vitier esser presents 24 uras a
di. Damai ch'ins ha cultivau las alps
duront ils meins da stad ed entras ils
differents secturs da lavur che vegnan
adattai a mintga stagiun, era la professiun dil veterinari zun pretensiusa e
variada. Medemamein era bunamein
mintga veterinari involvaus en il survetsch veterinar public. Entras in immens progress en la medischina veterinara en general ed en la medischina
dils animals pigns spezialmein, sco
era las pretensiuns carschentas suenter tractament maximal dils pazients,
ei la damonda suenter spezialisaziun
vegnida tschentada adina pli savens
el cantun grischun. Aschia ein pliras
praticas spezialisadas e clinicas d'animals, cun bunas ed empermettentas
perspectivas, vengidas fundadas. Il
profil professiunal dil veterinari per
animals da nez sesanfla perencunter
en ina considerabla midada, ch'ei
spezialmein per in cantun da muntogna buc ina sempla situaziun. En vesta da quella gronda restructuraziun
dall' agricultura muntagnarda, la carschenta impurtonza da l'economica
da turisem e dil svilup demografic en
las regiuns perifericas (emigraziun
dalla giuventetgna), vitier vegnan las
ideas dad oz il di d'ils vetrerinaris e
dallas veterinarias giuvens/giuvnas
d'il futur professiunal, ei la garanzia
per la segirada il provediment dil
entir cantun cun I'entira sparta dalla
medischina veterinara in gornd pensum el futur. La munconza da successurs en praticas etablidas e la tscherca
suenter conluvrers, tgei ch'ei bia senza success, muossan il problem precisamein. La situaziun dil provediment
veterinar d'oz il di en las vals grischunas drova urgentamein ina nova orientaziun. En certas vals ei ina
fusiun da praticas da veterinaris ni la
fundaziun da praticas communablas
gia vegnida realisada. Denton ein
talas refuormas entras las situaziuns
geograficas e grondas distanzas buca
dapertut ni mo per part pusseivlas. Ei
drova ussa gronda premura per presentar la professiun dil «veterinari da
muntogna» – d'origin unica e variada
– attractiva e desiderabla. Dumandai
ein tuts – ils veterinaris, las universitads e la politica. In' entschatta ei gia
vegnida fatga.
Ein Netzwerk mit Verbündeten
B. Disler, Verein Bernischer Tierärztinnen und Tierärzte
Der Verein Bernischer Tierärztinnen
und Tierärzte ist eine der grössten Regionalsektionen innerhalb der GST.
Der Zweck unserer Regionalsektion
basiert auf drei Grundsäulen, nämlich:
– Wahrung der Interessen des tierärztlichen Berufsstandes
– Förderung des tierärztlichen Wissens
– Pflege der Kollegialität.
Diese drei Grundprinzipien werden auch in Zukunft – unabhängig
davon, wie sich unser Berufsstand
entwickeln wird – seine Bedeutung
haben. Gerade die Kollegialität geht
doch manchmal in unserer täglichen
Arbeit etwas verloren. Die Regional-
sektion erfüllt ebenfalls eine wichtige
Funktion als Bindeglied zwischen unserer Standesorganisation GST und
der Basis unseres Berufsstandes. Den
Bedürfnissen einer jeden Fachrichtung in unserem Berufsstand allerdings gerecht zu werden, stellt hohe
Ansprüche an die Sektion. Aufgrund
der Zunahme des Frauenanteils in
unserem Beruf (1980 bis 2010 von
50 % auf 85 %) werden wir in Zukunft unsere jetzigen Praxisstrukturen überdenken müssen. Wir haben
auch erkannt, dass zukünftige Probleme und Herausforderungen nur
gemeinsam in einem Netzwerk mit
Verbündeten gelöst werden können.
Der Verein Bernischer Tierärztinnen
und Tierärzte ist deshalb auch Mitglied zusammen mit der Ärzte- und
Zahnärztegesellschaft des Kantons
Bern in der Gruppe Gesundheit der
Berner KMU. Mit diesem Instrument
können wir unsere Anliegen mit genügender Gewichtung am richtigen
Ort einbringen.
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 79
Tierarzt in Graubünden – ein Beruf im Wandel
U. Probst, Gesellschaft Bündner Tierärzte
Der Tierarztberuf war im Kanton
Graubünden seit jeher geprägt vom
urtümlichen und traditionellen Leben
der Bergbevölkerung sowie von den
topographischen Verhältnissen eines
Bergkantons. Angesichts der Abgeschlossenheit vieler Bergtäler und der
grossen Wegdistanzen mussten sich
die Tierärzte um alle Tierarten kümmern, sie mussten sich in allen Bereichen der Veterinärmedizin auskennen
und rund um die Uhr präsent sein.
Bedingt durch die Bewirtschaftung
der Alpen in den Sommermonaten
und der daraus folgenden Konzentrierung der tierärztlichen Tätigkeiten auf
bestimmte Jahreszeiten, gestaltete sich
der Beruf des Tierarztes als äusserst
anforderungs- und abwechslungsreich. Ebenso war praktisch jeder
praktizierende Tierarzt in den öffentlichen Veterinärdienst eingebunden,
was seine Aufgabe noch vielschichtiger machte. Der Tierarzt war über viele Jahrzehnte hinweg ein Allrounder.
Durch den enormen Fortschritt in der
Veterinärmedizin im Allgemeinen
und in der Kleintiermedizin im Speziellen, sowie durch die gestiegenen Ansprüche nach maximaler Behandlung
der Patienten entstand auch im
Kanton Graubünden die Nachfrage
nach Spezialisierung. So sind nach
und nach in den Zentren Graubündens Spezialpraxen und Tierkliniken
mit optimalen Zukunftsaussichten gegründet worden. Das Berufsbild des
Tierarztes im Nutztierbereich befindet
sich hingegen in einem bedeutungsvollen Wandel, was speziell für einen
Bergkanton keine einfache Situation
darstellt. Angesichts der umfangreichen Umstrukturierung der Berglandwirtschaft, der wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus im Berggebiet,
der demographischen Entwicklung in
den Randregionen (Abwanderung der
jungen Bevölkerung) und bedingt
durch die Vorstellungen der jungen
Tierärztinnen und Tierärzte von ihrer
beruflichen Zukunft ist die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung in Zukunft eine grosse Aufgabe.
Der Mangel an Nachfolgern in etablierten Praxen veranschaulicht diese
Problematik deutlich. Die tierärztliche
Versorgungssituation erfordert dringend eine Neuausrichtung. In einigen
Talschaften konnte die zeitgemässe
Fusionierung von Tierarztpraxen oder
die Gründung von Gemeinschaftspraxen verwirklicht werden. Solche Reformen sind aber angesichts der geografischen Gegebenheiten und der
grossen Wegdistanzen nicht überall
und oft nur eingeschränkt realisierbar.
Es braucht in den nächsten Jahren
grosse Anstrengungen, um den ursprünglich einzigartigen und abwechslungsreichen Beruf des «Bergtierarztes» auch in Zukunft zu erhalten und attraktiv zu gestalten.
Gefordert sind alle – die Tierärzte, die
Universitäten und die Politik. Ansätze
dazu sind vorhanden.
Un prince-évêque s'occupe du service vétérinaire
S. Häsler, au nom du comité de la Société des vétérinaires jurassiens
Le prince-évêque Simon-Nicolas de
Montjoie (1663 à 1775, en fonction
de 1762 à 1775, siège à Porrentruy) a
été, à en croire la tradition, un souverain très populaire. Il a mené une
politique agricole visionnaire, veillant
à ce que des céréales soient cultivées
dans le plat pays d'Alsace et que des
chevaux et du bétail soient élevés dans
les Franches-Montagnes. Des règles
commerciales strictes étaient censées
empêcher autant que possible les profits intermédiaires dans les échanges
de bétail. Seul le commerce direct
entre les propriétaires de bétail et les
bouchers était admis. Le bétail de boucherie était vendu à Bâle – qui, en fait,
ne faisait plus partie du territoire de la
Principauté épiscopale de Bâle avant la
Réforme déjà – et dans d'autres villes,
telles que Genève ou même Paris.
Les marchands du prince-évêque ont
mené une politique commerciale habile. Les ventes étaient si florissantes
qu'ils devaient régulièrement acheter
des veaux dans l'Oberland bernois
pour le renouvellement de leurs cheptels. Simon-Nicolas a écrit un jour:
«La meilleure ressource et leur plus
grande richesse surtout dans les montagnes consiste dans la bonne espèce
des bestiaux et secrets de les conserver
en santé …» Il décida que, dans un
premier temps, deux jeunes hommes,
Pierre-Joseph Froidevaux, de Montfaucon (Franches-Montagnes), et
Jean-Baptiste Stouder, de Delémont,
devaient suivre des études de médecine vétérinaire à l'École vétérinaire
Royale de Lyon et en assuma la totalité
des frais. Les deux étudiants devaient
faire un rapport de leurs études aux
prince-évêque et celui-ci s'entretint de
leurs activités dans sa correspondance
avec Claude Bourgelat, le directeur
de l'école. Stouder n'ayant pas donné
satisfaction, le prince-évêque le remplaça par un jeune maréchal-ferrant
du nom de Joseph Berbier, de Charmoille. À la fin de leur formation, il les
envoya tous deux à l'École vétérinaire
Royale d'Alfort pour y suivre un enseignement approfondi en médecine
équine.
80 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
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Une petite société qui bouge et qui a des idées
N. Leuba et M. von Allmen, Société neuchâteloise des vétérinaires
La Société Neuchâteloise des Vétérinaires (SNV), fondée en 1909 par 10
hommes, compte aujourd'hui 38
membres, dont 12 femmes. C'est une
petite association qui bouge et qui a des
idées. Son but est de faciliter les rapports entre vétérinaires et de contribuer
à l'amélioration de leur profession. Elle
est empreinte d'un grand esprit de solidarité et de collégialité. Dans cette petite société, où tout le monde se connaît,
les confrères ne sont pas perçus comme
des concurrents, mais comme des amis
ayant les mêmes préoccupations et soucis, tous animés par la volonté de soigner les animaux et d'améliorer leur
qualité de vie. Dès les débuts, ses
membres se sont ingéniés à réduire le
clivage entre le haut et le bas du canton;
ainsi, le président de l'époque qui habitait à la Chaux-de-Fonds allait chercher
en attelage à chevaux, à la gare du haut,
ses pauvres confrères du bas dont les
voitures n'étaient pas équipées pour les
rudes hivers du haut. Aujourd'hui, l'organisation des voyages annuelles donne
l'occasion de tisser des liens plus étroits
entre les différents confrères et consœurs, ce qui permet de prévenir bien
des frictions une fois de retour dans le
monde du travail. Ceci donne à tous le
sentiment de tirer tous à la même
corde. Il en résulte une ambiance créatrice, favorisant l'émergence de nouvelles idées (récemment la campagne
de pub avec les images de radiologie
reprise avec enthousiasme par la SVS).
Grâce à son professionnalisme et à son
dynamisme, depuis plus de 50 ans la
SNV a aussi su fédérer ses membres
derrière un intérêt commun, en créant
des activités économiques profitables à
tous. On trouve au sein de la SNV de
nombreuses spécialités: comportementaliste, dentiste, ophtalmologue, spécialiste en imagerie médicale (radiologie,
échographie, endoscopie), vétérinaire
tourné vers les médecines douces (ho-
méopathie, acupuncture, ostéopathie,
physiothérapie, aromathérapie et phytothérapie énergétique, biorésonnance), tout cela en plus des activités
courantes en médecine générale. La
SNV a des attentes élevées vis-à-vis de
la SVS. Elle aimerait notamment faire
entendre sa voix et ne pas se sentir
noyée dans la masse, ce qui se fait notamment grâce à notre confrère Blaise
Voumard qui siège désormais au comité de la SVS. Elle tient à souligner – particulièrement en ce qui concerne la pratique rurale – que les buts des vétérinaires sont de soigner les animaux, de
veiller à leur bien-être et de garantir
une chaîne alimentaire sûre. Et non pas
de devenir des bureaucrates ayant
moins de temps pour appliquer les traitements que pour remplir les cahiers de
traitements correspondants. En fin de
compte, on peut dire que l'esprit de la
SNV est constructif, corporatif, moderne et inventif.
Standortbestimmungen und Lösungsansätze
für die Zukunft
E. Schicker, Gesellschaft Thurgauer Tierärztinnen und Tierärzte
Die Kleintier- und Pferdepraxis erfuhr
in den letzten 25 Jahren eine grosse
fachspezifische Weiterentwicklung,
aber auch die Nutztierpraxis hat sich
stark gewandelt. In unserem Kanton
sind neue und vor allem auch grössere
Praxen entstanden. Das Interesse der
Mitglieder an den Aktivitäten der Regionalsektion sinkt stetig, obwohl der
Mitgliederbestand in den letzten Jahren gewachsen ist. Die Präsenz an den
Mitgliederversammlungen bleibt konstant, an gesellschaftlichen Anlässen
nehmen immer weniger Mitglieder
teil. Ein breites Angebot an Fort- und
Weiterbildungen, Arbeitsplätze in Gemeinschaftspraxen und die elektronischen Kommunikationswege bieten
heute mehrere Plattformen zum ge-
genseitigen Austausch. Die praktizierende Tierärztin und der praktizierende Tierarzt der Zukunft werden zusammen mit anderen Spezialisten in
grossen Praxen arbeiten. Nach den
Geflügel- und Schweinespezialisten
werden auch die RinderpraktikerInnen sich immer mehr der Beratung
und weniger der kurativen Tätigkeit
widmen. Weitere nichtmedizinische
Mitbewerber drängen in unsere Arbeitsbereiche. Unsere Kundschaft
muss mit einem breiten Angebot inklusive alternativen Heilmethoden
und einer optimalen Dienstleistung
überzeugt werden. Dass Letzteres
funktioniert, beweisen grenznahe Praxen, die erfolgreich mit dem billigeren
Ausland konkurrieren. Immer an-
spruchsvoller werdende KundInnen,
die Tatsache, dass wir täglich viele rasche und deshalb manchmal auch falsche Entscheidungen fällen sowie Themen wie Tierschutz und Lebensmittelsicherheit sorgen dafür, dass wir uns
vermehrt mit Juristen auseinandersetzen werden. Standespolitisch muss der
gute Draht zu den AmtstierärztInnen
trotz der Professionalisierung erhalten
und der Zusammenhalt zwischen den
verschiedenen Fachspezialisten in der
Praxis gewährleistet werden, damit
sich alle durch die Regionalsektion
vertreten fühlen. Längerfristig sind
auch Fusionen mit anderen Sektionen
ins Auge zu fassen. Vorerst werden wir
aber 2014 unser 200-jähriges Bestehen
als Regionalsektion feiern.
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 81
Il futuro del medico veterinario in Ticino
C. Bernasconi, Ordine dei Veterinari del Canton Ticino
Siamo una mammella della Svizzera.
Stiamo sotto, ma su di noi sono puntati molti occhi interessati, da tutta
Europa. Siamo anche una penisola
Svizzera in Italia, un paese che scoppia di veterinari e da qui altri sguardi
interessati. E tutto ciò non può non
avere conseguenze sul futuro del medico veterinario in Ticino. Da Cantone «povero» e con forte carattere
agricolo, un po' a traino del resto della
Svizzera della prima metà del ventesimo secolo, il nostro Ticino è diventato una piazza finanziaria importante. Questa evoluzione, accompagnata
da quella economica, ha portato alla
perdita, per il settore agricolo, del
piano, sempre più destinato a industria, autostrada e ferrovia. Sì, perchè
quando l'Europa si muove, spesso lo
fa passando dal Ticino. L'abbandono
delle valli da parte dei giovani ha causato ulteriore perdita di terreno agricolo destinato alle costruzioni abitative. Logico che il settore terziario e
quindi il numero di capi di bestiame
sia in calo. Diminuiscono i contadini.
Poche le aziende che riescono a fare il
salto di qualità per staccarsi dal modello di conduzione famigliare di 50
anni fa. Per i veterinari di animali da
reddito il lavoro si fa meno variato e
più precario. Impossibile immaginare nel nostro cantone l'insediamento di team di veterinari, magari con
specializzazioni diverse, che possano
garantire anche una buona qualità di
vita agli stessi consentendo loro vacanze e tempo libero normali. Il sistema delle condotte veterinarie, un
unicum in Svizzera, ha dato per tanti
anni sicurezza a contadini e veterinari. Ora, però, la torta si fa sempre
più piccola, la concorrenza tra i veterinari aumenta, nascono problemi di
convivenza. Il destino delle condotte
in questo momento è sotto la lente
delle autorità cantonali. Veterinari
e contadini si aggrappano a questo
sistema che si ritiene vacillante. Si
vogliono soluzioni, alternative, e i
veterinari si siedono allo stesso tavolo per costruire il proprio futuro.
Perché chi desidera, tra i giovani veterinari, avere un'attività con animali
da reddito in Ticino, ha davanti ha sé
un futuro nebuloso. Un ulteriore dato indicativo della perdita di fonti di
entrata: grosse aziende di lavorazione della carne non si occupano più
di macellazione, che avviene spesso
al Nord delle Alpi. I diversi macelli
distribuiti sul territorio ticinese sono
stati chiusi per aprirne uno solo, per
tutto il cantone. A distanza di pochi
anni, anche questo è sempre più nelle
cifre rosse, per il numero di macellazioni numericamente ben al di sotto
delle aspettative. Un veterinario su
6, nell' UE, è italiano, 1 studente su
4 è italiano, un quinto delle facoltà si
trova in Italia, dove c'è uno studente di veterinaria ogni 5'000 abitanti.
Geograficamente e linguisticamente il nostro cantone è in Italia. Chi
lavora con i piccoli animali sente
la pressione della concorrenza e in
parte ne individua già le conseguenze. L'apertura di studi veterinari per
piccoli animali negli scorsi anni, pre-
valentemente da parte di veterinari
ticinesi, ha subìto un impennata e la
concorrenza si è fatta forte. Gli spazi
per giovani veterinari ticinesi si fanno esigui. La pressione dalla vicina
penisola rischia di portarci in futuro
alla medesima situazione di precarietà del settore presente in Italia. A
questo aggiungiamo che medicamenti apprezzati dai clienti sono stati
tolti dalle nostre mani dalle autorità
competenti. Spesso gli stessi medicamenti si trovano però oltre confine,
confine che per la maggior parte dei
ticinesi è raggiungibile con l'automobile in 20 minuti o meno. Il cliente
trova in farmacia in Italia molti medicamenti che paga meno di quanto
li paghiamo noi veterinari in Svizzera
al nostro fornitore. Molti proprietari
di animali si recano presso veterinari
italiani per pagare meno per le stesse
prestazioni. L'Ordine dei Veterinari
del Canton Ticino, però, seppur di
limitate proporzioni, ha saputo negli
ultimi anni garantirsi corsi di formazione continua di primissimo livello
e con grande frequenza. La presenza
dei veterinari a questi corsi è in costante aumento. Grazie a questi e ad
attività extraprofessionali si garantisce una migliore conoscenza tra i
colleghi e si respira sempre più aria di
collaborazione e di scambio di esperienze. Questo è il modo migliore per
affrontare le difficoltà indubbie di un
cantone geograficamente di periferia,
economicamente e finanziariamente
all'avanguardia ma che molti vorrebbero solo di transito.
82 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
Réflexions et engagement politique d'une
section régionale
M. Vingerhoets, Société vaudoise des vétérinaires
Dès 2010, la vision de notre société
mère pour les années à venir nous
fut transmise en ces trois mots: «une
profession – une association – une
voix». Aborder les thèmes qui nous
ont occupés ces dernières années
avec cette nouvelle lunette nous semblait une bonne chose. D'abord parce
que l'union fait toujours la force, ensuite parce que, en tant que responsable unique de la santé et du bienêtre animal, il est temps que nous
soyons unis pour regagner et occuper
la place qui est la nôtre. À savoir, être
présents partout où il s'agit de soins
aux animaux et anticiper les difficultés et les défis de demain: la mutation
de l'activité de vétérinaire rural, qui
remet en question le sens même de
notre profession; le rôle de l'animal
de compagnie et les attentes vis-à-
vis de la médecine vétérinaire; les
domaines de spécialisations de plus
en plus nombreux; la féminisation
de notre profession; les cabinets de
groupe et la question des «satellites»;
reprendre le «leadership» dans le
domaine des médecines alternatives
et complémentaires, pour lesquelles
la demande est en constante progression; l'apparition en Europe de
«trusts» financiers propriétaires de
cabinets vétérinaires, etc. La SVV a
réfléchi à ces questions, notamment
dans le cadre de sa participation au
groupe de travail chargé d'élaborer la loi vaudoise sur la médecine
vétérinaire. Partager notre vision de
praticiens avec celle de nos autorités
cantonales fut un exercice passionnant. Il a clairement démontré le rôle
incontournable que jouent les sec-
tions régionales dans la défense des
intérêts de la profession vétérinaire
au niveau cantonal. Nous avons dû
faire appel à l'art de la persuasion ou
du compromis pour mener à bien
notre mission en suivant toujours
l'idée d'une voix unique, servant au
mieux notre profession, pour chaque
vétérinaire.
Quelle place pour les animaux dans notre société?
P.-Y. Bagnoud, Société des vétérinaires valaisans
La société des vétérinaires valaisans est heureuse d'être associée à
l'anniversaire de la SVS. Un tel évènement, si propice soit-il aux festivités, ne doit pas nous dispenser de
réflexion. 200 ans! Un sacré bail: la
Suisse moderne n'est alors pas encore
politiquement constituée. On peine à
s'imaginer le quotidien du vétérinaire
en ce début de 19ème siècle. Pour revenir à une échelle humaine, que de
changements en seulement 40 ans:
d'une société vétérinaire valaisanne
exclusivement masculine, vouée essentiellement aux soins du bétail, elle
accueille aujourd'hui de nombreuses
consœurs et, chose difficilement
imaginable il y a encore quelques
décennies dans un canton rural,
certains cabinets soignent unique-
ment des petits animaux. Les enjeux
aussi changent: si les préoccupations
étaient alors avant tout économiques,
elles sont aujourd'hui également
d'ordre éthique et légal. Dans ce tourbillon, accéléré par la complexité des
problèmes, une constante demeure:
quelle place pour les animaux dans
notre société, quelle doit être l'action
du vétérinaire pour maintenir une
vie animale décente? Les approches
économiques condamnent l'animal
à la vie carcérale de l'élevage intensif, les approches sentimentales à la
prison dorée de la surmédicalisation.
Pour trouver une voie cohérente, le
vétérinaire a besoin d'une société collégiale en phase avec les mutations de
la modernité, mais fidèle à des principes éthiques: respect de l'animal,
maintien d'un environnement favorable. Nous sommes persuadés du
rôle essentiel joué par la société des
vétérinaires suisses comme ciment
social et comme guide professionnel. Nous avons appelé à des changements pour que ses membres se sentent représentés au mieux: ces adaptations sont en marche. Dès lors, rien
ne nous empêche de fêter avec joie le
bicentenaire de notre société faitière:
longue vie et plein succès.
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 83
Der Notfalldienst der GZST –
eine 50-jährige Erfolgsgeschichte
S. Küng, Gesellschaft Zentralschweizerischer Tierärzte
Ein Aushängeschild der Gesellschaft
Zentralschweizer Tierärzte ist der
seit 50 Jahren bewährte überregionale Notfalldienst, der sich im Wesentlichen über den ganzen Kanton Luzern (ohne Agglomeration)
ausdehnt. Ihm angeschlossen sind
zurzeit 25 Einzelpraxen (davon 10
Kleintierpraxen) und 10 Gemeinschaftspraxen. Der Koordinator wird
von der Generalversammlung gewählt und geniesst damit eine breite
Akzeptanz im Kollegium. Der Dienst
kommt mit wenigen Regeln aus:
– Festgelegt sind einheitliche Zeiten
für Dienstanfang und Dienstende.
– Die Patienten gehen danach strikt
an den Bestandes-/Privattierarzt
zurück, der Notfalldienst darf
nicht für Kundenabwerbung missbraucht werden.
– Im dreiwöchigen Turnus arbeiten
Einzelpraxen ein Wochenende,
Doppelpraxen zwei, und ab drei
Praxisinhabern ist ein permanenter Dienst möglich. Heute profitieren die «Einzelkämpfer» von der
Zusammenarbeit und der Fairness
der Gruppenpraxen, die sich ja eigentlich selber organisieren könnten. Die Kleintierpraxen kommen
neu sogar in den Genuss eines
sechswöchigen Turnus.
Ein wesentliches Element der Planung sind die jährlichen Stämme
des Koordinators mit den Tierärzten
in vier Regionen – auch eine ideale
Gelegenheit, kollegiale Dissonanzen abzubauen, mit neuen Kollegen
in Kontakt zu kommen oder auch
nur ungezwungen Gedanken auszutauschen. Seit 50 Jahren schätzen
alle Beteiligten die Institution des
Notfalldienstes: Auch Tierärztinnen und Tierärzte in Einzelpraxen
kommen zu gesicherten und planbaren Frei- und Erholungstagen. Die
Kunden profitieren von einem gut
funktionierenden Dienst und finden
schnell über die Lokalpresse oder
den Telefonbeantworter einen Notfalltierarzt. Der Notfalldienst fördert
die Kollegialität und den Ruf unseres
Berufstandes. Zu Recht wird er als
«Perle» unserer GZST bezeichnet
und wird hoffentlich zum Wohl der
Tierärztinnen und Tierärzte, ihrer
Familien, der Kunden und ihrer Tiere weiter bestehen.
Elf Solothurner Tierärzte bildeten 1904 einen Verein
T. Schneiter, Ch. Kiefer, Verein Solothurner Tierärzte
Im Oktober 1904 trafen sich in
Solothurn die drei Tierärzte Wyss,
Langner und Stuber und gründeten
den Verein Solothurner Tierärzte
(VST). Stein des Anstosses war das
neu eingeführte Viehversicherungsgesetz. Die Tierärzte waren damit
gar nicht zufrieden und erhofften
sich durch ein gemeinsames Auftreten mehr Einfluss auf die kantonalen
Behörden. Ziel war ein Obligatorium
der tierärztlichen Fleischschau. Damals erkrankten und starben viele
Menschen am Fleischkonsum von
kranken Tieren. Im ersten Vereinsjahr präsidierte Kollege Wyss den
VST. Der Verein zählte elf Mitglieder. Die Zahl Elf überrascht nicht.
Elf ist eine Zahl, die man in Solothurn immer wieder antrifft. So hat
unter anderem die Treppe der St.
Ursen Kathedrale, das Wahrzeichen
von Solothurn, 3 mal 11 Stufen und
in Solothurn findet der Stadtbesucher elf Brunnen und in elf Kapellen kann gebetet werden. Der Zweck
des Vereins wurde folgendermassen
definiert: Wahrung und Förderung
der tierärztlichen Standesinteressen,
Erörterung wissenschaftlicher und
praktischer Fragen der Tierheilkunde, bessere Kommunikation unter
kantonalen Tierärzten sowie Förderung der Kollegialität. Die mehr als
100 Jahre alten Ziele haben auch in
der heutigen Zeit noch ihre Gültigkeit. Im Jahr 1930 wurde der erste
Anlass des VST mit Ehepartnern
durchgeführt. Diese Tradition hat
sich bis heute in unserem Verein ge-
halten. Der jährliche Herbstanlass
dient vor allem der Pflege des Kontakts untereinander und der Geselligkeit. Heute zählt der VST 58 Mitglieder, die in diversen Sparten der
Veterinärmedizin tätig sind. Stimmung und Zusammenhalt im VST
sind bestens und ein älterer Kollege
machte einmal folgenden Aussage:
«Wenn wir uns zu VST Versammlungen treffen, kommt es mir immer
vor, als wäre ich auf einer Hochzeit!»
84 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
Soweit ein Tierarzt mit einem Einspänner
zur Praxis fahren kann
A. Jaggi, U. Bigler, A. Cetinsu, R. Weilenmann, Tiermedizinische Gesellschaft Basiliensis
Unsere Mitglieder sind aus BaselStadt, der Basel-Landschaft aber auch
im Sinne des Wortes «aus der Region»
des Elsasses und Deutschlands. Die
«Grenze» wurde einst folgendermassen definiert: «Soweit ein Tierarzt mit
seinem Einspänner zur Praxis fahren
kann.» Die Region Basel als Dreiländereck bietet die unterschiedlichsten
veterinärmedizinischen Arbeitsfelder: Nebst Grosstier- und Kleintierpraxis interessante Möglichkeiten in
der Pharmaindustrie. Dies sowohl im
Human- als auch im Veterinärbereich
(zum Beispiel Forschung, präklinische Safety, Tierschutzbeauftragter,
Entwicklung, Marketing). Verschiedene Labors liefern notwendige Entscheidungsdaten und die universitäre
Forschung ist ein weiteres wichtiges
Tätigkeitsfeld.
Grenztierärztliches
und gesundheitsdienstliches Wissen und Können sind gefordert in
der Zusammenarbeit mit den Nachbarn Frankreich und Deutschland
resp. der EU und im internationalen Zusammenhang sowohl auf der
Strasse, am Flughafen als auch auf
dem Rhein. Einer der gesamtschweizerisch grössten Schlachthöfe steht
in Basel. Die Kunden erwarten ein
einwandfreies sicheres Produkt und
im Umgang mit den Tieren die Einhaltung des Tierschutzgesetzes. In
unserem geliebten Zolli sind die unterschiedlichsten Tierarten zu Hause
und wollen artgerecht gepflegt und
betreut werden. Wir freuen uns stets
über einen internationalen Gedankenaustausch, nicht nur an Fachmes-
sen. So organisierte die GST 2010
zusammen mit uns in Basel die Frühjahrstagung der FVE (Federation of
Veterinariens of Europe). Durch die
enge
Forschungszusammenarbeit
zwischen Universität und Industrie
ist uns der Gedanke ONE HEALTH
nichts Neues. Zusammen mit den
anderen «blauen Berufen» und dem
Gesundheitsdienst planen wir nun
in dieser Richtung einen nächsten
Schritt. Wir unterstützen eine Dissertation, die sich mit der Erstellung
eines Hunde-Krebsregisters befasst.
Es sollen human- und veterinärmedizinische Erfahrungen zusammengetragen und ausgewertet werden.
Ein Pilotversuch in unserer Region,
der gesamtschweizerisch Schule machen könnte.
Tiermedizin quo vadis?
Gedanken zur zunehmenden Feminisierung
N. Kipfer, Gesellschaft Zürcher Tierärzte
Die Tiermedizin hat sich in einen
Frauenberuf gewandelt: 86 % der
Studienanfänger sind weiblich. Ihre
Zuwendung zur Veterinärmedizin
geschieht bei den Mädchen früh. Sie
wird vom Umgang mit Tieren in der
Familie resp. in der Freizeit bestimmt.
Mittlerweile habe sich auch konservativsten Hinterwäldner daran gewöhnt, dass veterinärmedizinische
Leistungen von Frauen abgeboten
werden. Die Frage ist also nicht «Ob»,
sondern «Wie». Um die jungen Frauen, die sich nach dem Staatsexamen
mit Begeisterung in die Arbeit stürzen,
müssen wir uns keine Sorgen machen.
Und sicher, die als zweite oder dritte
Fachkraft unter Arbeitsvertrag genommene Kollegin hat sich in kurzer
Zeit bestens bewährt, das Patientengut
ist gewachsen, der Laden läuft. Aber
auch die biologische Uhr tickt: Eine
junge Frau hat nach Studium, Fachausbildung und Einarbeitung nicht mehr
allzu viel Zeit, wenn sie eine Familie
gründen will. Statistisch gesehen hat
jede zweite Nachwuchstierärztin ihre
Karrierepläne geändert: Sie hört entweder ganz auf oder arbeitet Teilzeit.
Die zielführende Schiene aus Kompetenz, Kommunikation und Kooperation hat Verwerfungen erhalten, die in
dieser Form nicht vorgesehen waren.
Der Teamchef steht Problemen gegenüber, die dringend nach Lösungen
rufen. Die Kollegin kann nicht mehr
im Notfalldienst eingesetzt werden
und unter Woche kann sie nur zeitlich
beschränkt eingesetzt werden. Möglicherweise steigt sie ganz aus dem
Beruf aus. Die Klienten aber strömen
immer noch unverändert häufig zur
Praxis. Doch ein Tag hat nur 24 Stunden. Es ist zu befürchten, dass wegen
der Teilzeitarbeit Wissen, Können
und Erfahrung verloren gehen. Die
hohe Fluktuation der Fachkräfte ist
zudem dem Vertrauensverhältnis
Arzt-Klient abträglich. Die Verfügbarkeit des Tierarztes rund um die
Uhr und seine Fachkompetenz sind
Markenzeichen einer hohen Professionalität. Die Situation wird sich in
den nächsten fünf Jahren verschärfen. Es gilt, sich mit dem dargestellten Szenario auseinanderzusetzen.
Der Verlag Hans Huber
gratuliert zum
200-jährigen Jubiläum!
www.verlag-hanshuber.com
Haken zur Geburtshilfe beim Rind (20. Jahrhundert).
Embryotom nach Thygesen
(2. Hälfte 20. Jahrhundert).
Medikamente aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Haarseil und Fontanell,
einst gebraucht zur intensiven
Gewebereizung.
Medikamente aus der Zeit um 1950.
Medikamente aus der Zeit um 1970.
Fleischschaustempel des Grenztierarztes
(um 1920), zur Kennzeichnung
der Genusstauglichkeit von Importfleisch
am Badischen Bahnhof in Basel.
Rollgerät zum Kennzeichnen
von tierischen Produkten
(erste Hälfte 20. Jahrhundert).
Spritze nach Pravaz
(oben, Beginn 20. Jahrhundert).
Metallinjektionsspritze
(Mitte, 1. Hälfte 20. Jahrhundert).
Recordspritze
(unten, 2. Hälfte 20. Jahrhundert).
Injektionsspritzen zur subcutanen,
intramuskulären und intravenösen Injektion
von Medikamenten, die grosse
Errungenschaft der Veterinärmedizin
im 20. Jahrhundert.
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000424
© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 91
Beiträge Fachsektionen
Zukunftsträchtige Arbeits- und Praxismodelle
C. Bähler, Schweizer TierärztInnen in Anstellung STA
Der Wandel der Zeit und der Gesellschaft hat auch im Tierarztberuf Einzug genommen. TierärztINNENberuf wäre aufgrund des angestiegenen
Frauenanteils im Studium auf rund
90 Prozent treffender. Nicht nur die
Feminisierung, sondern auch die
Ansprüche der jungen Männer an
ein geregeltes Berufs- resp. Privatleben stellen den Tierarztberuf vor
neue Herausforderungen. Während
vor 20 Jahren der Ehemann als Tierarzt rund um die Uhr sowie nahezu
jeden Tag im Jahr zu kranken Tieren
gerufen wurde, sorgte sich die Ehefrau um die Kinder, das Heim und
leistete einen grossen Beitrag zum
Funktionieren der Praxis, indem sie
Telefone entgegen nahm, Medikamente verwaltete sowie administrative Aufgaben erledigte. PartnerInnen
von TierärztInnen der jüngeren Generation übernehmen diese wichtige und entscheidende Managerrolle
in den meisten Fällen nicht, wobei
auch die TierärztInnen selbst sich
heutzutage geregeltere Arbeitszeiten und Notfalldienste wünschen.
Für das persönliche Umfeld und
insbesondere mit eigenen Kindern
wird es zunehmend notwendig, dass
TierärztInnen mit einem im Voraus
geregelten Arbeitsplan und pünktlichen Feierabend rechnen können.
Die STA engagiert sich in diversen
Arbeitsgruppen und immer in Zu-
sammenarbeit mit Vertretern von
PraxisinhaberInnen sowie Fachsektionen, zukunftsträchtige Arbeits- und
Praxismodelle mitzugestalten. Ein
wichtiges Anliegen stellen zudem die
ersten Praxisjahre nach dem Staatsexamen dar, in welchen eine solide
Praxisausbildung sowie ein Nutzen
für den Arbeitgeber gewährleistet
werden soll. Die Vorhaben der STA
zielen darauf ab, ausgebildete TierärztInnen im Beruf zu behalten und
ein günstiges Arbeitsumfeld für
Praxisinhaber und ihre angestellten
TierärzteInnen zu schaffen, so dass
den Tieren und ihren Besitzern auch
noch in 20 Jahren genügend TierärztInnen zur Verfügung stehen.
Austausch zwischen praktischen Tierärzten
und Veterinärpathologen
Schweizerische Vereinigung für Tierpathologie SVTP
Die Schweizerische Vereinigung für
Tierpathologie ist eine noch junge
Vereinigung: sie wurde im Jahr 1987
von Prof. Hansruedi Luginbühl und
Prof. Andreas Pospischil ins Leben
gerufen, um die spezifische Ausbildung im Fachgebiet Veterinärpathologie zu fördern. In diesem Sinne
wurde der nationale Spezialtierarzttitel (FVH Pathologie) ins Leben gerufen, den schweizweit bis heute 37
Tierärzte innehaben. Aktuell hat die
SVTP 78 nationale und internationale Mitglieder aus Industrie, Verwaltung, privaten Laboratorien und
Universitäten, davon sind 52 auch
GST-Mitglieder. Zum jährlichen
Programm der SVTP-Mitglieder gehört ein Schnittseminar mit Vorträgen nationaler und internationaler
ReferentInnen, das alternierend in
Zürich, Bern oder am Industriestandort Basel stattfindet. Diese Weiterbildung ermöglicht den regen
Austausch zwischen Pathologen, die
an der Universität, in privaten Labors
oder in der Industrie tätig sind. Im
Jahr 2012 wurde das 25-jährige Bestehen dieser Fachvereinigung gebührend in Bern, dem Standort der
Gründung, gefeiert. Die Einführung
der europaweiten Spezialistenausbildung und Prüfung im Fachgebiet Veterinärpathologie (European College
of Veterinary Pathology, ECVP) ermöglichte eine gute Vernetzung zwischen Pathologen aus verschiedenen
Europäischen Ländern. Damit verbunden war ein Rückgang der FVHAnträge und aktuell werden kaum
mehr Anträge gestellt. Angehende
PathologenInnen werden ermutigt,
der Fachsektion früh beizutreten, um
vom kleinen aber feinen Netzwerk
der Veterinärpathologen in der
Schweiz zu profitieren. Die Möglichkeit der alleinigen SVTP-Mitgliedschaft ist diesbezüglich ein Vorteil.
Bereichernd für die Veterinärpathologen wirkt der Kontakt zu den Humanpathologen (Schweizerische Gesellschaft für Pathologie), wo jeweils
auch ein SVTP-Vertreter ständigen
Einsitz im Vorstand hat. Die SVTP
als eine der nicht-klinischen kleinen
Fachsektionen ist Teil der GST und
eine Beibehaltung und Intensivierung dieser Verbindung ist förderlich
für den wichtigen Austausch zwischen praktischen Tierärzten und
Veterinärpathologen in den privaten
Laboratorien oder an der VetsuisseFakultät.
92 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
200 Jahre GST – 10 Jahre SAVIR
H.-P. Ottiger, Swiss Association of Veterinarians in Industry and Research SAVIR
SAVIR – Swiss Association of Veterinarians in Industry and Research –
ist ein berufliches Netzwerk, welches
die Interessen von Tierärztinnen und
Tierärzten in Wirtschaft, Industrie,
Forschung und Ausbildung vertritt.
Die vergleichsweise junge Geschichte der aufstrebenden Vereinigung,
deren Mitglieder sich beruflich ausserhalb der klinischen Praxis bewegen, verdeutlicht eindrücklich den
gesellschaftspolitischen Wandel in
der Wahrnehmung von Gesundheitsfragen. Die Veterinärmedizin
befasst sich heute nicht mehr nur
mit der Erforschung, Verhütung und
Behandlung von Krankheiten der
Tiere, sondern auch mit den unterschiedlichsten Aspekten zum Schutz
der Gesundheit des Menschen. Die
breit gefächerte wissenschaftliche
Ausbildung und die Kompetenzen,
in übergeordneten Zusammenhän-
gen zu denken, befähigt in hohem
Mass, konstruktiv an die Herausforderungen bei der Gesundheit von
Tier, Mensch und Umwelt heranzugehen. Fünf bis sechs Prozent der
Tierärztinnen und Tierärzte sind
heute in der pharmazeutischen Industrie, in Arzneimittelvertriebsfirmen, der Tierzubehör-, Futtermittel-,
Fleischwaren- oder der Lebensmittelindustrie beschäftigt. Besonders
dem interessierten Nachwuchs soll
aufgezeigt werden, welche riesigen
Chancen dieses breite Spektrum
an möglichen Aufgaben bietet. Für
Studentinnen und Studenten der
Veterinärmedizin ist es wichtig, die
vielen beruflichen Optionen schon
frühzeitig in der Laufbahnplanung
zu entdecken. SAVIR ermöglicht interessierten Veterinär-Studierenden
dank dem speziellen EMS (Extra
Mural Studies)-Projekt auf europä-
ischer Ebene und mit finanzieller
Unterstützung Einblick in die Industrie zu nehmen. SAVIR trägt aktiv
zur Förderung und Entwicklung des
globalen «One Health»-Konzeptes
bei und bietet eine Plattform für all
jene Kolleginnen und Kollegen, die
sich in Bildung, Forschung, Wirtschaft und Politik mit dem alten,
aber gleichzeitig hochaktuellen Thema «Gesundheit» auseinandersetzen.
SAVIR-Mitglieder stellen ihr Wissen
an exponierter Stelle zur Verfügung
und unterstützen auch zukünftig die
weiteren Entwicklungen in ihren
Fachgebieten. SAVIR ist umfassend
in das Europäische Netzwerk der Federation of European Veterinarians
FVE und European Veterinarians in
Education, Research and Industry
EVERI integriert und somit bestens
gerüstet, die nächsten 200 Jahre Geschichte der GST mitzuschreiben.
Ziel: Unbedenkliche Fleisch- und Milcherzeugnisse
A. Brändli, Vorstand der Schweizerischen Vereinigung für Wiederkäuergesundheit SVW/ASSR
Die Schweizerische Vereinigung für
Wiederkäuer- (und Neuweltkameliden-) Gesundheit SVW/ASSR ist
die zweitgrösste Fachsektion der
GST und engagiert sich vor allem
in der Nutztiermedizin. Sie wurde
anno 1972 gegründet – damals als
«Schweizerische Vereinigung für
Zuchthygiene und Besamung» – und
zählt heute rund 480 Mitglieder,
mehrheitlich Praktiker. Der Frauenanteil beträgt 23 Prozent. Wo sich
früher die ausschliesslich männlichen SVW-Mitglieder meist mit Einzeltierbehandlungen von Kühen auf
Kleinstbetrieben ihr Geld verdienten,
sind es heute mehr und mehr auch
Frauen, die sich in Gruppenpraxen
interdisziplinär und in zunehmendem Masse der Bestandesbetreuung
auf grösseren Betrieben widmen.
Der heutige Jung-Landwirt und gewiefte Züchter ist sehr selbst- und
kostenbewusst, was den heutigen
Hoftierarzt zwingt, sich auf dem
Markt zu bewähren. Was verkaufen
wir: Wissen oder Ware? Zusammen
mit den Produzenten ist es unser
Ziel, nur unbedenkliche Fleisch- und
Milcherzeugnisse auf den Markt zu
bringen. Dies verlangt breitgefächerte Spezialkenntnisse. Unsere in naher
Zukunft grösste Herausforderung
wird wohl sein, die Praxisstrukturen
und den Lehrplan der VetsuisseFakultät den neuen Erkenntnissen
der Veterinärmedizin und Gegebenheiten in der Landwirtschaft sowie
den stets wachsenden Wünschen der
kritischen Konsumenten anzupas-
sen. Mit Good Veterinary Practice
bis in die entlegensten Talschaften
unsere Pflicht gegenüber Tier (Tierschutz) und Halter (Kostenfrage) zu
erbringen, ist eine Herausforderung
von umfassender Bedeutung für alle
Teamplayer! Der Tierhalter wird
mehr und mehr gezwungen, für professionelle Beratung bei Herdenproblemen auf dem Betrieb auch ohne
sofort ersichtlichen Nutzen etwas zu
erbringen, so wie auch die Konsumenten für Qualität und Sicherheit
etwas mehr zu zahlen bereit sein
müssen. Und bei alle dem sollte das
Tier und dessen Wohlbefinden nicht
ganz vergessen gehen!?
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© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 93
Gut besuchte Seminare über Schweinemedizin
X. Sidler, Schweizerische Vereinigung für Schweinemedizin SVSM
Die Schweizerische Vereinigung
für Schweinemedizin wurde 1970
in Lenzburg gegründet, mit dem
Ziel «Kenntnisse von Krankheiten
und deren Prophylaxe, der Hygiene,
Haltung, Fütterung und Zucht der
Schweine als besonderes Wissensund Arbeitsgebiet des Tierarztes»
zu fördern. Seit der Gründung der
SVSM war die Organisation von
Fortbildungsveranstaltungen eines
der Hauptanliegen der Fachsektion.
Im September 1983 erschien das
1. Fortbildungsbulletin mit zwölf
kurz zusammengefassten wissenschaftlichen Publikationen zu wichtigen, praxisnahen Themen. Bis ins
Jahr 2006 zeichneten Hansjörg Häni,
Fritz Wunderli und Titus Sydler für
insgesamt 58 Ausgaben mit über
1000 wissenschaftlichen Artikeln
verantwortlich. Ab 2006 wird die
Literaturrecherche nun von Frau
Riccarda Ursprung in einem 20-Prozent-Pensum, das von der SVSM und
vom Schweizerischen Schweinege-
sundheitsdienst (SGD) getragen
wird, ausgeführt. Die Verteilung an
die Mitglieder erfolgt monatlich über
Newsletter. Allen ganz herzlichen
Dank für die riesige Arbeit! In der
heutigen Fortbildungslandschaft sind
die jährlich stattfindenden, mehrtägigen Seminare der SVSM nicht
mehr wegzudenken. Das Seminar
2012 ist das 15. Seminar in dieser
Reihe und steht unter dem Thema
«Antibiotikum senken, aber wie?».
Die Seminare waren jeweils mit
60 – 174 Teilnehmern immer gut bis
sehr gut besucht, wohlgemerkt bei
einem Mitgliederbestand von 300!
Ein guter Mix aus Wissenschaft,
schönen Tagungshotels und gutem
Essen sind wichtige Pfeiler für ein erfolgreiches Seminar. Legendär ist sicher das Jubiläumsseminar in Budapest zum Thema Fütterung der Muttersau. Der Gewinn, den die
Seminare und andere Fortbildungsveranstaltungen abgeworfen haben,
wurde vor einigen Jahren in die Er-
stellung von zwei interaktiven Lern
CD's (Untersuchungsgang und Erkrankungen beim Schwein und Pathologie der Schweinekrankheiten) investiert. Zurzeit werden diese beiden
CD's aktualisiert und in ein E-Learning Programm eingebaut. Seit 1996
wird auch der Fachtierarzt FVH für
Schweinemedizin verliehen, bis heute zählt die SVSM 23 Titelträger. Seit
der Gründung der SVSM hat sich die
tierärztliche Haupttätigkeit weg von
der Behandlung hin zu Krankheitsprophylaxe durch Herdenbetreuung
verschoben. Schon heute und in Zukunft sicher noch vermehrt stehen
Fragen des Tierwohls – man denke an die Ferkelkastration unter
Schmerzausschaltung –, die Senkung
des Antibiotikumverbrauchs sowie
das Schwein als latenter Träger von
Zoonose-Erregern und weitere Aspekte der Lebensmittelsicherheit im
Zentrum der tierärztlichen Tätigkeit.
94 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
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Pferdemedizin quo vadis?
D. Meister, Schweizerische Vereinigung für Pferdemedizin SVPM
Die Pferdemedizin ist wie die anderen Disziplinen der Medizin nach
der Jahrtausendwende in das Internetzeitalter gerutscht. In einer Zeit,
in welcher die diagnostischen Möglichkeiten noch nie so gross waren
und das Wissen der Tierärzte noch
nie so umfangreich war, setzt seitens der Pferdebesitzer eine in Ansätzen schon immer vorhandene
immer massivere Skepsis gegenüber
eben dieser Medizin ein. Bevor eines kranken Pferdes wegen ein Tierarzt gerufen wird, waren mindestens
schon ein Huftherapeut, eine Einrenkerin und sowohl ein Osteopath wie
auch eine Chiropraktikerin sowie
ein Dentist an diesem Pferd. Je wilder die Diagnosen dieser Paramediziner sind, desto eher werden sie
geglaubt. Genauso korreliert aber
auch die Fähigkeit eines Pferdetier-
arztes mit der Entfernung von der
er geholt wird. Es gilt: von je weiter,
je besser. Aber nachts um 22.00 Uhr
wird der örtliche Tierarzt dann gerne
geholt, weil er eben da ist. Der Satz
«Ich bin ja auch schon ein halber
Tierarzt» ist ein geflügeltes Wort bei
Besitzern geworden. Mir fällt es als
Tierarzt nicht ein, zu behaupten ich
sei Sekretär, nur weil ich einen Brief
in Word schreiben kann. Der Pferdetierarzt muss sich heutzutage eben
auch verkaufen. Es führt kein Weg an
Kommunikation, Marketing und Internetpräsenz vorbei. Oben genannte
Laien brechen in die Urmärkte der
Pferdemediziner ein. Seitens des
Gesetzgebers ist leider wenig Hilfe
zu erwarten. Als mittlerweile grosses Problem entpuppt sich auch der
Tierschutz. Speziell die aus der Humanmedizin bekannte «Verdickung
der Gesellschaft» greift auch auf unsere Pferde über. Weniger tun und
mehr füttern führt bei den Pferden
zu analogen Problemen wie beim
Menschen. Hier werden von uns
Tierärzten ein standhaftes Auftreten
sowie auch Information von Pferdebesitzern gefordert. All diese neuen
Herausforderungen führen auch zu
einem veränderten Berufsbild. Für
diese Aufgaben müssen dem Tierarzt
die entsprechenden Fertigkeiten mitgegeben werden. Reines Wissen um
die Pferdemedizin genügt keinesfalls
mehr. Viele sogenannte «soft skills»
werden genauso benötigt. Das neue
Jahrtausend hat mit gewaltigen Herausforderungen begonnen. Diese
werden zweifellos in einer geradezu
bedenklichen Geschwindigkeit zunehmen.
Qualität hat Farbe
D. Burki, Schweizerische Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz STVT
Anlässlich eines 3-Tage-Workshops
«Das neue Gesicht der STVT» haben
sich 20 Kolleginnen und Kollegen,
im Beisein der Professoren Dr. Ewald
Isenbügel, Dr. Peter Rüsch und Dr.
Josef Troxler über ein neues Leitbild
der STVT und das Thema Tierarzt
und Tierschutz Gedanken gemacht.
Die vielfältigen Facetten des Begriffs
Tierschutz in der täglichen Arbeit bei
Nutztieren, Heimtieren und Pferden
sowie im Veterinärdienst und die
Erwartungen der Öffentlichkeit und
der Tierbesitzer bei Tierschutzfragen an die Tierärzteschaft wurden
aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Die Bedeutung des Tierschutzbegriffs bei der Berufswahl
Tierarzt ist unbestritten sehr hoch.
Gedanken zum Vollzug, Leitbild, Öffentlichkeitsarbeit, Erwartungen von
Partner-Organisationen wie Schwei-
zer Tierschutz und KAGfreiland,
Erwartungen der Landwirtschaft,
Mensch-Tierbeziehung, Tierschutz
im tierärztlichen Alltag, Bildung,
Lobbying waren die wichtigsten Seminartitel. Die Bilanz beinhaltet vor
allem: Tierschutz ist Teil und oft Voraussetzung der tierärztlichen Arbeit,
ist Teil von Veterinary Public Health
(VPH), ist eine Güterabwägung von
der Sache zum Mitgeschöpf, von
Ökonomie und Ökologie. Die STVT
sucht die Zusammenarbeit mit anderen Fachsektionen und weiteren
Institutionen und sie unterstützt den
öffentlichen Veterinärdienst. Als Beispiel des Einsatzes der STVT möge
die aktuelle Unterschriftensammlung
unter Tierärzten «Qualität hat Farbe» gelten: Es geht darum, dass wir
Tierärzte gegenüber unseren Kunden
eine Meinung vertreten beim Thema
Kälberhaltung und Tierschutz: Wir
sollten beim Kauf von Kalbfleisch auf
die rötliche Farbe achten, die uns gewährleistet, dass das Kalb mit genügend Eisen und mit rohfaserreichem
Futter gefüttert wurde. Wir unterstützen die Forderung nach restriktivem Antibiotikaeinsatz in der Tiermast, wir unterstützen die Forderung
der Deklaration der Fleischherkunft
auch in Gastrobetrieben bezüglich
Haltung und Herkunft der Tiere und
die Bestrebungen gegen den Import
von Fleisch aus Haltungen, die der
Schweizerischen Tierschutzgesetzgebung widersprechen. Wir sind überzeugt, dass diese Aktion bei unseren
Kunden, den Konsumentenorganisationen aber auch bei Metzgerschaft
und Gastrobetrieben ein deutliches
Signal zugunsten des praxisorientierten Tierschutzes setzt.
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 95
Weniger ist mehr ... oder der Mut zur Lücke!
R. Nigg Kaegi, Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin SVK
Wie hat sich doch unser Berufsbild
in den letzten 200 Jahren geändert!
Der rund um die Uhr erreichbare
Vehdokter vom Land ist der teilzeitarbeitenden, urbanen Kleintierärztin
gewichen, die in einem Team arbeitet und sich in einem Notfallring in
die Dienste teilt. Umso erstaunlicher
sind Klagen, die man immer mal
wieder sogar aus eigenen Reihen
hört: unser Beruf sei anstrengend,
da verbunden mit Stress, hohen Anforderungen, tiefer Entlöhnung und
unregelmässigen Arbeitszeiten. Sind
sie denn wirklich berechtigt? Heute
sind gut 90 Prozent der frisch diplomierten Studienabgänger Frauen.
Die meisten werden irgendwann
Kinder haben. Muss dies wirklich
ein Problem sein? Liebe Kolleginnen
und Kollegen, liebe Studierende, die
Entwicklung unseres Berufes geht
doch in eine ganz positive Richtung!
Konzentriert Euch auf eine gute Fortund Weiterbildung, die Euch Freude
macht. In welchem Beruf gibt es so
viele Nischen, die man füllen kann?
Vertieft Euer Wissen in einem kleinen Bereich, anstatt das Unmögliche
zu versuchen, sich in allen Tierarten
und Disziplinen zu verzetteln. Auch
wir Tierärzte sind, trotz zahlreicher
Kenntnisse über die einzelnen Tierarten, nicht in der Lage, die eierlegende Wollmilchsau zu sein. Vertieftes Wissen bringt den Vorteil,
langfristig zu bestehen, die (Teilzeit-)
Stelle zu finden, die Freude macht
und dadurch die Möglichkeit zu haben, Beruf, Familie und Freizeit unter einen Hut zu bekommen und das
mit deutlich weniger Arbeitsstunden
als früher. Wir haben das Glück, in
einem Land zu leben, wo die finanziellen Möglichkeiten für eine Veterinärmedizin auf hohem Niveau
gegeben sind. Die Haus- und Heimtierbesitzer haben eine hohe emotionale Bindung zu ihren Schützlingen,
sind aus den Medien gut informiert
und wünschen auch eine dementsprechend professionelle umfassende
medizinische Versorgung rund um
die Uhr. Das sind doch gute Voraussetzungen. Klar, manchmal kommt
jeder an seine Grenzen. Aber dies
auszuhalten, bereitet ja häufig auch
Zufriedenheit. Als Tierärztin mit eigener Kleintierpraxis, junge Mutter,
Ehe- und Hausfrau, kenne ich dieses
Gefühl. Neulich an einem Samstagabend, nach zehn Uhr, klingelte mein
Handy: Eine Katze mit Geburtsschwierigkeiten seit gut 24 Stunden
(mit komplizierter Beckenfraktur vor
einem Jahr)! Kurz zuvor habe ich mir
noch sehnlichst gewünscht: nur bitte keinen Notfall mehr, nach dieser
anstrengenden Woche. Bei Eintritt
war die Herzfrequenz der drei Welpen bereits sehr tief und die Kätzin
am Ende ihrer Kräfte. Ein Kaiserschnitt war die einzige Hoffnung auf
Rettung. Zur Unterstützung bestellte
ich zwei Assistentinnen aus ihrem
freien Abend in die Praxis. Zweieinhalb Stunden später haben wir eine
zufriedene, wache Katzenmama mit
ihren drei gut säugenden Welpen
wieder der Besitzerin anvertraut, die
während der ganzen Zeit dabei war.
Sie war unendlich dankbar, dass wir
alle für sie und ihre Katzen da waren.
Bei der Heimfahrt empfand ich einfach nur tiefes Glück und Zufriedenheit; nichts hätte es gegeben, dass mir
in diesem Moment mehr Freude gemacht hätte, als diese Notoperation
und unser Beruf! Ich wünsche Euch
auch in Zukunft viele solche Augenblicke.
96 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
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Gesteigerte Anforderungen der Lebensmittelsicherheit
R. Hoop, Schweizerische Vereinigung für Geflügelkrankheiten SVG
Standortbestimmung: War bis zur
Jahrtausendwende die veterinärmedizinische Versorgung des Wirtschaftsgeflügels in der Schweiz wesentlich durch zwei Labore an den
beiden Standorten der Vetsuisse Fakultät sichergestellt, so etablieren
sich je länger je mehr Spezialisten der
Veterinärmedizin in der Praxis. Gesteigerte Anforderungen der Lebensmittelsicherheit waren wichtige Wegbereiter dieser Entwicklung, die zur
Schaffung neuer Berufsfelder führten. Dieses Konzept umfasst heute
neben den amtlichen SchlachthofTierärzten auch vorgelagerte Stufen
wie Leiterinnen von Gesundheitsdiensten von Mastorganisationen,
Spezialisten als praktizierende Tierärzte und – in diversen Bereichen –
auch die Amtstierärzte. Dieser Trend
wird sich in Eiproduktion und Geflügelmast fortsetzen, denen weiterhin
Entwicklungspotential vorausgesagt
wird. Die Fachsektion hat diese Entwicklungen zusammen mit dem nationalen Referenzzentrum für Geflügel- und Kaninchenkrankheiten
durch entsprechende Weiterbildungsangebote begleitet und gefördert.
Lösungsansätze: Einige Probleme
konnten in den letzten 20 Jahren erfolgreich angegangen werden, wie
die Salmonellen – insbesondere Salmonella Enteritidis in der Eiproduktion – und die Erhaltung des hohen
Standards der Tiergesundheit in alternativen Haltungssystemen (Stichwort: Freilandhaltung und Vogelgrippe). Bei einigen neueren Problemen erweist sich die Lösung oft als
schwierig bis mühsam. Stichworte
sind Medikamentenversorgung, Antibiotikaresistenzen und Lebensmittelvergifter wie Campylobacter und
multiresistente Bakterien, die allesamt, obwohl sie nicht immer direkt
ins Metier des praktizierenden Kollegen gehören, in den nächsten zwei
Jahrzehnten verbessert werden sollen. Auch das Dilemma «Tiergerechte, nachhaltige versus ökonomische
Produktion» wird sich auch in der
Schweiz zuspitzen und den Nutzen
der veterinärmedizinischen Versorgung des Wirtschaftsgeflügels neuen
harten Prüfungen unterziehen. Hier
gilt es, das Know-how durch permanente Weiter- und Fortbildung
auf aktuellem und wissenschaftlich
hochstehendem Niveau zu halten,
um konkurrenzfähig zu bleiben.
Zukunft mit Komplementärmedizin,
auch in der Veterinärmedizin
A. Schmidt, Schweizerische Tierärztliche Vereinigung für Komplementär- und Alternativmedizin camvet.ch
Die Fachsektion entstand aus der
Arbeitsgruppe für Veterinär-Akupunktur und Homöopathie, die ab
1983 regelmässig Treffen organisierte. Damals wurde eine Generation
ins Berufsleben entlassen, die sich
nicht einfach damit begnügen wollte,
in vorgegebenen Bahnen Althergebrachtes weiterzuführen, sondern es
war Wille und Pioniergeist vorhanden, neue Wege zu erproben. Mit den
«Berner Seminaren» 1987 – 1989
wurde das Wissen vom Menschen
auf den Bereich der Tiermedizin
übertragen und praktisch erprobt.
Die Schweizerische Tierärztliche
Vereinigung für Akupunktur und
Homöopathie konnte sich 1993 als
GST-Fachsektion etablieren. Im
gleichen Jahr erschien im Schweizer
Archiv für Tierheilkunde der Artikel
«Homöopathie: ein Fachgebiet für
den Tierarzt», der damals noch heftigen Widerspruch auslöste. Man
fürchtete, die wissenschaftliche Medizin würde beschädigt, indem sich
akademisch ausgebildete Veterinäre
mit alternativen Heilverfahren beschäftigten. Umgekehrt wurde die
neue Fachsektion aber dazu verpflichtet, die Weiter- und Fortbildung zu regeln und das Fachgebiet zu
professionalisieren. Die Volksabstimmung «Zukunft mit Komplementärmedizin» vom 17. Mai 2009
hat deutlich gemacht, dass die GST
damals gut beraten war. Im Medizinalberufegesetz (Art. 10i) wurde
kürzlich festgeschrieben, dass Studienabgänger künftig angemessene
Grundkenntnisse der Komplementärmedizin vorzuweisen haben. Zunehmend gehen Tierarztpraxen dazu
über, Tierheilpraktiker zu engagieren. Bildungspolitisch wird zudem
die Berufsanerkennung verschiedener nichtakademischer Tierberufe
vorbereitet. Entscheidend ist, dass
die Tierärzteschaft sich dafür engagiert, bei der Definition mitzuwirken. An der Generalversammlung
2011 wurde die Phytotherapie neu in
die Fachsektion integriert, die zugleich den Namen zu camvet.ch änderte. Der relativ kleinen GST-Sektion gehen in nächster Zeit die
Themen also nicht aus.
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 97
Eine Vorlesung aus dem Jahr 1820
I. Jost, Schweizerische Vereinigung für Geschichte der Veterinärmedizin SVGVM
Zu Beginn des letzten Jahres bewarb
ich mich für eine Dissertation in
der Geschichte der Veterinärmedizin und erhielt dadurch eine Kopie
der Nachschrift des Studenten J. J.
Rychner zur Vorlesung «Allgemeine Pathologie der Hausthiere» von
Prof. Matthias Anker aus dem Jahr
1820 in Bern. Die erste Herausforderung zum Verständnis des Inhalts
dieses Manuskriptes bestand darin,
die handschriftliche Kurrentschrift
in die lateinische Schrift zu transkribieren. Ein grosser Vorteil dabei war,
dass Rychner ein sehr gewissenhafter und sorgfältiger Schreiber war.
Sobald ich seine individuelle Handschrift kannte, wurden die meisten
Textpassagen recht gut lesbar. Dagegen stellten sich die damals sehr
variable Orthographie, Satzzeichensetzung sowie diverse Abkürzungen
und Sonderzeichen, die vom Autor
verwendet wurden, immer wieder
als Hürde heraus. Während der intensiven Bearbeitung des Textes fiel
mir die detaillierte Abhandlung der
verschiedenen Themenbereiche auf,
die grösstenteils durchaus den heutigen Ansichten entsprechen. So wird
der Beruf des Tierarztes beschrieben
als «den Thier Cörper gesund zu erhalten, und im Falle wenn er krank
wird, ihn womöglich wieder zurecht
zu bringen» und die Pathologie ist
definiert als «Die Pathologie ist die
Lehre vom Abnormen, oder krankhaften Zustande des Thier-Cörpers».
Dass Anker zu Beginn oft nur allgemein vom «gestörten Verhältnis»
bzw. «Ungleichgewicht der Grundoder Lebenskräfte» als Auslöser von
krankhaften Zuständen spricht, relativiert sich bereits einige Kapitel
später wieder, als er sich ausführlich
der Einteilung der Krankheiten nach
verschiedenen Kriterien wie Ursachen, Prädispositionen, betroffene
Altersgruppen, Tiergattungen etc.
widmet. Auch Titel späterer Kapitel wie z. B. «Verdickung des Blutes»
oder «Krankhafter Zustand der Tränenfeuchtigkeit» lassen erahnen, dass
Anker über sehr detaillierte Kenntnisse verschiedenster Krankheiten,
deren Ätiologien, Prädisposition
und Symptome verfügte und dieses
Wissen in seinen Vorlesungen an die
zukünftigen Tierarztgenerationen
weiter gab.
Kennen wir unsere Haustiere?
R. Herrmann, Schweizerische Tierärztliche Vereinigung für Verhaltensmedizin STVV
Wir alle kennen unsere Haustiere
und wissen, wie sie sich fühlen und
was ihnen gut tut! Kennen wir sie
wirklich? 1992 schlossen sich einige
an Ethologie interessierte Tierärztinnen und Tierärzte zu einer Fachsektion zusammen, in der Überzeugung,
dass seriöses wissenschaftliches Wissen auf diesem Gebiet von klinischer
Relevanz für die Veterinärmedizin
ist. Sie sollten Recht behalten, hat
sich doch in der Zwischenzeit das
Fachgebiet der Verhaltensmedizin
etabliert und ist in vielen Ländern
an den universitären Lehr- und Forschungsanstalten vertreten. Dafür
dass die Schweiz diesbezüglich nicht
reines Entwicklungsland ist, sorgt
die STVV, indem sie einen Weiterbildungslehrgang für Tierärztinnen
und Tierärzte organisiert. Die Wissensvermittlung ist das Haupttätigkeitsgebiet der STVV. Sie sucht die
Zusammenarbeit mit anderen Fach-
sektionen, um die ethologischen und
verhaltensmedizinischen Kenntnisse
in die allgemeine Praxis einfliessen
zu lassen und auch die Studierenden
profitieren von diesem wichtigen
Wissen. In Zukunft sollen verhaltensmedizinische
Fragestellungen
auch vermehrt in der Forschung Eingang finden. Wissen und Netzwerk
sind durch die STVV vorhanden.
98 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
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Die Exoten
I. Zulauf, Schweizerische Vereinigung für Wild-, Zoo- und Heimtiermedizin SVWZH
Unsere Fachsektion mit 114 Mitgliedern ist breit durchmischt – von
der 24-jährigen Studentin, die erste
Erfahrungen in der Exotenmedizin
sammelt, bis zum 63-jährigen Routinier, den keine noch so knifflige Situation aus der Ruhe bringen kann.
Fachpersonen der Ernährung oder
Pathologie sind hier genauso vertreten wie Tierärztinnen und Tierärzte
aus Privatpraxen, Kliniken, Tierparks und Zoos. Dies widerspiegelt
die Anforderungen an den heutigen
Exoten- oder Zootierspezialisten.
Genauso vielfältig sind auch die Themen der in den letzten Jahren durch
die SVWZH organisierten halb- bis
ganztägigen Weiterbildungen: Not-
fälle, Zahnheilkunde bei Kaninchen
und Nagern, Neurologie, Atemwegserkrankungen, Pathologie und Dermatologie. An diesen Weiterbildungen nehmen nicht nur die Aktivmitglieder teil, sondern auch Studenten
sowie interessierte Tierärzte anderer
Bereiche. Neben der Weiterbildung
unterstützt die SVWZH Forschungsprojekte im Bereich der Zoo-, Wildund Heimtiermedizin mit 6'000 CHF
pro Jahr. Dadurch, dass diese Projekte jeweils an der jährlichen Generalversammlung vorgestellt werden,
lernen auch die erfahrenen Kollegen
etwas Neues dazu. Die Generalversammlung ist auch immer eine gute
Möglichkeit, andere Institutionen
kennenzulernen und sich mit Kollegen auszutauschen. Der Trend zu
zunehmender Spezialisierung macht
auch vor unserem Feld nicht halt.
Neben der schon länger bestehenden
Möglichkeit zur Erlangung eines europäisch anerkannten Fachtitels in
Vogelmedizin wurden kürzlich auch
Colleges für Reptilien, Kleinsäuger,
Wildtiere und Zootiere ins Leben gerufen: European College of Zoological Medicine ECZM.
Kenntnisse und Qualitätsmanagement
in der Labordiagnostik sichern
R. Hofmann-Lehmann, Schweizerische Vereinigung der Veterinär-Labordiagnostiker SVVLD
Die Schweizerische Vereinigung der
Veterinär-Labordiagnostiker hat sich
als Fachsektion der GST seit ihrer
Gründung im Jahr 1979 die Förderung der Kenntnisse und Qualitätssicherung der Labordiagnostik zum
Ziel gemacht. Sie ist disziplinenübergreifend und umfasst Mitglieder aus
den Bereichen Bakteriologie, Virologie, Parasitologie, Pathologie sowie
klinischer Chemie und Hämatologie
aus der Vetsuisse-Fakultät, aus Privatlabors, Kliniken, Forschung und
Industrie. Mitglieder können Tierärztinnen und Tierärzte sowie in
Labordiagnostik ausgewiesene Fachleute werden. Die SVVLD setzt sich
für die Wahrung der Interessen ihrer
Mitglieder gegenüber Behörden und
Verbänden ein. Die Vereinigung hat
heute über 140 Mitglieder, denen im
Rahmen von jährlichen Veranstal-
tungen Weiterbildungsmöglichkeiten geboten werden, die rege besucht
sind und allen Interessierten offen
stehen. Die SVVLD verleiht zwei
Fachtierarzttitel, welche im Rahmen
einer strukturierten Weiterbildung
erworben werden können: FVH in
Labor- und Grundlagenmedizin sowie FVH in veterinärmedizinischmikrobiologischer Analytik. Diese
Titel sind aus Sicht der SVVLD Voraussetzung für die Leitung von akkreditierten Labors im Bereich Forschung und Diagnostik. Im Rahmen
der Ausbildung sind umfassende
Kenntnisse auf den Gebieten Laborsicherheit, Probenentnahme und
Präanalytik, Labororganisation und
-management, Qualitätssicherung,
Informatik, Evaluation von Labormethoden, Beurteilung und Interpretation von Laborresultaten sowie
Meldepflicht/Meldewesen zu erwerben. Der Titel setzt insgesamt 150
Arbeitswochen in von der SVVLD
anerkannten Labors, den Erwerb von
20 Bildungspunkten sowie ein Doktorat voraus und wird nach Bestehen
der abschliessenden Prüfung verliehen. Die Träger des Titels haben
sich laufend weiterzubilden und dies
durch Bildungspunkte zu belegen.
Die SVVLD ermuntert Interessierte,
sich zur Jahrestagung anzumelden
und Mitglied zu werden. Details
finden sich auf der Homepage der
SVVLD (www.svvld.ch).
Platinbrenner nach Paquelin
(Ende 19. Jahrhundert),
zum Brennern von oberflächlichen Hautläsionen von Kleintieren. Mit Benzin betrieben.
Autokauter nach Déchery
(19./20. Jahrhundert),
zum Brennen von Sehnen und
Gelenken von Pferden und Rindern.
Mit Äther betrieben.
Gerät zur Euterinsufflation nach
Schmidt-Kolding (20. Jahrhundert), für die
Behandlung der Hypocalcaemie.
Uteruskatheter (Mitte 20. Jahrhundert) zur
Injektion von Salben und Lösungen beim Rind.
Instrumentensatz (nach 1960)
mit Otoskop, Laryngoskop
und Ophthalmoskop.
Trepantionsbesteck (um 1920),
zur Eröffnung der Nasennebenhöhlen
des Pferdes.
Zahnbohrmaschine (1962)
für Kleintiere, aus der
Humanzahnheilkunde.
Kluppen zur Vorbereitung des Coupierens
der Hundeohren (1. Hälfte 20. Jahrhundert).
Nach dem Tierschutzgesetz von 1978 in
der Schweiz verboten.
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013, DOI 10.1024/0036-7281/a000425
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 103
Beiträge Ämter und Organisationen
Gleiche Behandlungstechniken für Mensch und Tier
J. Auer, Arbeitsgemeinschaft Osteosynthese, Veterinärabteilung AOVET
Die AOVET gratuliert der GST zu
ihrem 200-jährigen Geburtstag. Die
AOVET mit Sitz am Tierspital Zürich
und einem Zweitsitz am AO Zentrum in Davos befasst sich grundsätzlich mit der Behandlung von Gebrechen und Leiden des Bewegungsapparates und im Speziellen mit der
Frakturbehandlung bei Klein- und
Grosstieren. Ihre Mitglieder stammen vor allem aus Europa und den
USA sowie in letzter Zeit vermehrt
aus Lateinamerika und Asien. Die
AOVET wurde 1969 in Waldenburg
BL von einigen interessierten Tierärzten gegründet. Massgeblich daran
beteiligt war auch Fritz Straumann,
der Besitzer des gleichnamigen Instituts in Waldenburg, wo hochwertige
Instrumentarien und Implantate für
die chirurgische Behandlung von
Frakturen beim Menschen hergestellt
wurden. Seine grosse Zuneigung zu
Tieren hatte ihn dazu bewegt, den
interessierten Tierärzten die Möglichkeit zu geben, ihren Patienten
die gleichen Behandlungstechniken
wie beim Menschen zukommen zu
lassen. Björn von Salis, ein Grosstierarzt aus Basel sowie die mit ihm befreundeten Kleintierärzte Ferenc und
Gerlinde Kasa aus Lörrach, unterstützt von Frau Ortrun Pohler, einer
Metallurgin des Instituts Straumann
und einigen Humanchirurgen, hoben das neugeborene Kind aus der
Taufe. Innerhalb kurzer Zeit hatte
die AOVET Mitglieder in allen Landesteilen und weit über die Grenzen
in ganz Europa und Nord Amerika.
Durch den dauernden nahen Kontakt
mit den führenden Humanchirurgen
der AO wurden die Behandlungstechniken verfeinert und den heutigen Bedürfnissen angepasst. Die
AOVET hat weiterhin dazu beigetragen, dass gewisse für sie entwickelte
Implantate bei den Humanchirurgen
auf reges Interesse stiessen und heute
als Standardimplantate angepriesen
werden. Als Beispiel sei die 35 mm
Kortexschraube erwähnt, welche
ursprünglich als «Hundeschraube»
entwickelt wurde. Die AOVET hofft,
dass die gute Zusammenarbeit mit
der GST auch in den nächsten 200
Jahren fortgeführt werden kann.
Zentrale Rolle der Tierärzteschaft für
die öffentliche Gesundheit
P. Strupler, Direktor, Bundesamt für Gesundheit BAG
Oberstes Ziel aller Aktivitäten und
Bemühungen des Bundesamts für
Gesundheit ist es, den bestmöglichen
Gesundheitszustand der Bevölkerung zu erreichen. Es schafft dafür
die entsprechenden Rahmenbedingungen. Um dieses Ziel zu erreichen
ist das BAG auf die konstruktive
Zusammenarbeit mit den beteiligten Partnern angewiesen, so insbesondere auch auf die Tierärzteschaft,
die an der Schnittstelle zwischen
Mensch und Tier eine zentrale Position zum Schutz der öffentlichen
Gesundheit einnimmt. Eine wichtige Aufgabe der Tierärzteschaft ist
es, für die Gesundheit der Tierbestände zu sorgen – unter anderem
mit dem fachgerechten Einsatz von
Tierarzneimitteln bei Haustieren
und insbesondere bei Nutztieren.
Tierärzte und Tierärztinnen nehmen
dadurch eine Schlüsselfunktion zur
Verhinderung von unerwünschten
Arzneimittelrückständen in Lebensmitteln tierischer Herkunft ein und
tragen damit einem Hauptanliegen
des BAG Rechnung: dem Schutz der
Konsumentinnen und Konsumenten
vor gesundheitsschädigenden Lebensmitteln. Krankheitserreger und
antibiotikaresistente Keime können
durch den engen Kontakt zwischen
Mensch und Tier die Artenbarriere
leichter überwinden, wodurch sie
zu einem ernstzunehmenden Problem für die öffentliche Gesundheit
werden. Auch hier nehmen Tierärzte
eine wichtige Rolle ein, sei es in der
Praxis oder in der Forschung. Im
Falle von Pandemien wie SARS oder
Vogelgrippe sowie bei der Entwicklung einer erfolgsversprechenden
Strategie gegen Antibiotikaresisten-
zen ist ein gemeinsames Engagement
der Veterinär- und Humanmedizin
unerlässlich. Die wachsende Bevölkerungszahl und die damit steigende
Nachfrage nach tierischen Produkten haben eine intensivierte Tierhaltung zur Folge, in welcher diese Aspekte zusätzlich an Relevanz gewinnen. Indem sich die Tierärzteschaft
hierbei ihrer Verantwortung für die
öffentliche Gesundheit bewusst ist
und die damit einhergehenden Aufgaben übernimmt, kann sie massgeblich dazu beitragen, der Bevölkerung
auch in Zukunft ein Leben bei guter
Gesundheit zu ermöglichen.
104 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
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Vielfalt der Selbsthilfe
R. Miserez, Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer BGK
Der Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer ist eine
Selbsthilfeorganisation, welcher rund
5'600 Halter von Kleinwiederkäuern
angeschlossen sind. Mit der Unterstützung des BGK erreichen die Mitglieder bezüglich Tiergesundheit ein
hohes Betriebsniveau, das die Herstellung einwandfreier Lebensmittel
ermöglicht. Als Kompetenzzentrum
steht der BGK seinen Mitgliedern
sowie Tierärzten und anderen Fachpersonen für Auskünfte zur Verfügung. Die fünf Sektionen Ziegen,
Schafe, Milchschafe, Hirsche und
Neuweltkameliden beschäftigen sich
mit den spezifischen Anliegen der
entsprechenden Tier- oder Produk-
tionsarten. Die Beratung umfasst die
Bereiche Gesundheit, Fütterung und
Haltung sowie die Hilfestellung bei
Herdenproblemen in Zusammenarbeit mit dem Bestandestierarzt. Zur
Zeit laufen folgende Gesundheitsprogramme:
– Die Parasiten-Überwachung (alle
Sektionen): Im Jahr 2011 wurden
rund 4'700 Kotproben aus 537 Betrieben untersucht und eine Empfehlung für den optimalen Einsatz
von Entwurmungsmitteln abgegeben.
– Die Moderhinke-Sanierung für
Schafe: Eine erfolgreiche Alpung
ist nur mit klauengesunden Schafen möglich. Rund 1'200 Herden
mit 65'000 Schafen sind anerkannt
Moderhinke-frei.
– Die Pseudotuberkulose-Überwachung und Sanierung für Ziegen:
Im Überwachungsprogramm werden jährlich über 3'000 Ziegen
auf Abszesse untersucht. Seit Beginn der Sanierung 2010 wurde
in 86 Ziegenherden die Krankheit
Pseudotuberkulose eliminiert.
– Die Maedi-Visna-Sanierung für
Milchschafe: Knapp 100 Betriebe
mit 4'300 Milchschafen sind frei
von Maedi-Visna und erreichen
dank guter Gesundheit eine optimale Milchleistung.
Renforcer les services de vulgarisation et de santé
B. Lehmann, directeur, Office fédéral de l'agriculture OFAG
L'Office fédéral de l'agriculture
félicite cordialement la Société des
Vétérinaires Suisses à l'occasion
de son 200e anniversaire. La garde
d'animaux de rente représente en
Suisse la base d'existence de très
nombreuses exploitations agricoles.
Pour les paysannes et paysans qui
gèrent ces exploitations, il est d'une
importance primordiale d'entretenir des relations de partenariat avec
les vétérinaires qui soignent leurs
animaux et de bons contacts avec
les services vétérinaires. Bien qu'il
soit manifeste qu'entre les objectifs poursuivis par la protection des
animaux, la santé des animaux et la
garde d'animaux de rente il y a à la
fois de fortes synergies et des conflits
d'intérêt potentiels, la collaboration
entre les milieux agricole et vétérinaire est généralement bonne et
n'a cessé de s'améliorer au cours des
années passées. En outre, au plan socio-politique, une importance crois-
sante est accordée à la santé et aux
modes d'élevage et d'utilisation des
animaux, de même que, de manière
générale, à la relation entre l'homme
et l'animal et à la production de denrées alimentaires saines. Le grand
public est par conséquent très attentif au mode de détention des animaux et s'intéresse de près au travail
des vétérinaires. Voici, selon l'Office
de l'agriculture, les quatre principales attentes du public à l'égard de
la profession.
– Optimiser la collaboration avec
les organisations agricoles et améliorer le travail de vulgarisation,
d'information et de soutien aux
paysannes et paysans, ceci dans le
but d'assurer durablement la productivité, la santé et le bien-être
des animaux. En effet, seuls des
animaux en bonne santé sont performants et rentables.
– Renforcer encore les services de
vulgarisation et de santé qui jou-
ent un rôle central, à l'interface
entre recherche, prévention et
lutte contre les épizooties d'une
part et éleveurs, d'autre part. À cet
égard, il faut saluer la décision prise récemment de créer un service
sanitaire apicole.
– Accorder l'attention nécessaire à
l'importance croissante de la prévention et de la lutte contre les
épizooties compte tenu du commerce des animaux et des produits
animaux grandissant à l'échelle
mondiale et de l'augmentation de
la fréquence des zoonoses et épizooties.
– Assurer l'optimisation et une
maintenance soigneuse des systèmes existants de données sur
les animaux, les épizooties et le
trafic des animaux. Les systèmes
centralisés de gestion des données
doivent être développés, pour autant qu'il en ressorte une plus-value pour les participants.
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 105
Erwartungen des Bundesamtes für Veterinärwesen
an die Tierärzteschaft
T. Jemmi, stellvertretender Direktor, Bundesamt für Veterinärwesen BVET
Zweihundert Jahre sind eine lange Zeit, in der sich das Umfeld und
damit auch der Tierarztberuf wesentlich verändert haben. Die Ansprüche an die Tierärzte, vor allem
von Seiten der Konsumentenschaft,
sind in den letzten Jahren erheblich
gestiegen und dürften auch weiterhin
noch zunehmen. Den klassischen
Einzeltierbehandlungen stehen heute
präventive Massnahmen auf Herdenbasis gegenüber; dies setzt profunde
Kenntnisse in Epidemiologie voraus.
In der Prävention sind wirtschaftliche, ethische und tierschützerische
Aspekte zu berücksichtigen. Der
Tierarztberuf hat heute einen entscheidenden Auftrag im Rahmen der
öffentlichen Gesundheit zu erfüllen:
den Schutz des Menschen vor einer
Gesundheitsgefährdung, ausgehend
von Tieren und tierischen Produk-
ten (Veterinary Public Health, VPH).
Der Begriff VPH wird sogar noch viel
weiter verstanden und schliesst auch
mentale und soziale Aspekte mit ein.
Veterinary Public Health is the contribution to the complete physical, mental, and social well-being of humans
through an understanding and application of veterinary medical science
(WHO, 1999). Gesunde Tiere und
eine einwandfreie Primärproduktion
sind die Grundlagen für qualitativ
hochwertige und sichere Nahrungsmittel. Lebensmittelsicherheit ist
heute nicht nur Schlagwort, sondern
ein täglich eingefordertes Bedürfnis
der gesamten Konsumentenschaft.
Wie begegnen wir diesen Herausforderungen? Die GST hat ihr Porträt
unter das Motto «Ein Beruf – ein Verband – eine Stimme» gestellt. Einigkeit ist eine gute Voraussetzung für
ein wirkungsvolles Handeln und die
rasche Bewältigung von Problemen.
Diese Einigkeit ist aber nur punktuell spürbar und muss in Zukunft
verstärkt werden. Als Beispiel sei
die Zusammenarbeit zwischen der
privaten tierärztlichen Tätigkeit und
dem amtlichen Veterinärdienst angeführt. Die Professionalisierung des
Veterinärdienstes hat nicht zum Ziel,
das Milizsystem auszuhebeln, sondern Qualitätsstandards zu setzen,
wie Aufgaben durchzuführen sind.
Wir brauchen einander und müssen
zusammenarbeiten. Ein Prüfstein in
dieser Hinsicht wird die Problematik
rund um den Umgang mit Antibiotika und den damit verbundenen Resistenzen sein. Der GST als Sprachrohr der Tierärzteschaft kommt hier
eine entscheidende Rolle zu.
Öffentliche Gesundheit: nur «Fauna inkl.»
J. de Haller, Präsident (2004–2012), Verbindung der Schweizer Ärzte und Ärztinnen FMH
Im Sommer bescheren mir die kleinen
Fliegen über der Früchteschale ein
Dilemma: Sie ärgern mich, und doch
weiss ich, dass die Menschen der Drosophila melanogaster die Grundlagen
der Genetik verdanken – wie der Tierwelt generell viele Dinge: Nahrung,
Kleidung, medizinisches Wissen und
Therapie, Gesellschaft usw. Ich denke
hier besonders an Haustiere wie Hunde oder Katzen, die Menschen soziale
Kontakte ermöglichen und wesentlich
zu ihrer geistigen und körperlichen
Gesundheit beitragen. Mensch und
Tier sind untrennbar verbunden. Für
unser beider Wohl haben wir Menschen die Pflicht, Tiere zu achten;
indem wir ihre Gesundheit schützen,
tun wir uns selbst einen grossen Ge-
fallen. In unserer hochmobilen Zeit
verhindert nur eine artgerechte Tierhaltung die Ausbreitung von Seuchen, nur eine gesunde Ernährung
von Nutztieren bekommt auch den
Menschen. Wenn wir Ereignisse wie
Rinderwahnsinn oder Schweinegrippe oder das Aufkommen von Antibiotikaresistenzen bei Tier und Mensch
verhindern wollen, kommen Humanund Tiermedizin nicht darum herum,
verstärkt zusammenzuarbeiten. Das
unverzichtbare Engagement von Tierärztinnen und Tierärzten für die öffentliche Gesundheit, etwa in der Lebensmittelsicherheit, verdient höchste
Anerkennung. Dennoch zeigt der
Ansatz «One Medicine, One Health»,
dass sich mit der koordinierten Fach-
kompetenz beider Disziplinen noch
mehr erreichen lässt: Sei es bei der Erforschung oder Therapie von Krankheiten, die sowohl Menschen als auch
Tiere übertragen oder denen sie wie
dem Krebs beide erliegen, sei es für
die gemeinsame professionelle Kommunikation bei Seuchengefahr oder
im Bereich der Prävention. Und sicher
ist es eine zentrale Aufgabe von Tierund Humanmedizin, die Bevölkerung
über die gesundheitlichen und sozialen Verbindungen zwischen Mensch
und Tier zu informieren sowie ihr
Verantwortungsbewusstsein für Tiere
zu verstärken, so dass wir nicht nur
Hund, Katze und – Dilemma hin oder
her – Fruchtfliege mit Respekt begegnen.
106 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
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Les vétérinaires, plus proches des consommateurs
A. Clerc, Fédération romande des consommateurs FRC
Pour les consommateurs, la rencontre avec un vétérinaire est souvent
consécutive à des ennuis de santé de
Médor ou de Mistrigri. Pourtant, les
vétérinaires ont envers les consommateurs d'autres responsabilités, tout
aussi importantes. Du fromage sans
listériose, de la viande sans résidus
d'antibiotiques, des œufs sans salmonelles: les consommateurs souhaitent
pouvoir acheter des aliments qui ne
mettent pas leur santé en danger. Une
grande partie des scandales alimentaires de ces dernières années – crise
de la vache folle, grippe aviaire, poulet à la dioxine ou aux antibiotiques
– sont survenus dans le secteur de la
production animale. Les consommateurs se sentent parfois désécurisés
par ces annonces. L'industrialisation
de la production animale suscite
également des questions sur les méthodes d'élevage, et le bien-être des
animaux est désormais une préoccupation pour une majorité de consommateurs de notre pays. Toutes ces
questions concernent les vétérinaires
et met en avant leur responsabilité
pour garantir la sécurité des produits
animaux que nous consommons
quotidiennement. La recherche vétérinaire a ainsi dû développer et évaluer les différentes méthodes utilisées pour la castration sans douleur
des porcelets. Les autorités vétérinaires, au niveau cantonal ou fédéral, doivent s'assurer du respect des
normes légales dans les exploitations
agricoles et prendre des mesures,
parfois dures, en cas de crise. Enfin,
les vétérinaires praticiens sont en
contact direct avec les éleveurs soumis à des exigences de rentabilité
économique. Ces dernières années,
de nombreuses administrations cantonales ont réorganisé leur service
vétérinaire, créant des services de la
consommation et des affaires vétérinaires. Ces services intégrés sont
à même de surveiller en toute indépendance la chaîne alimentaire de
l'étable à la table et de garantir la
qualité de notre alimentation. Les
consommateurs saluent cette intégration cohérente, qui met en avant
le rôle crucial des vétérinaires dans la
qualité de l'alimentation humaine.
Wunsch und Wirklichkeit
D. Strabel, Rindergesundheitsdienst RGD
In den Gründungstagen des Rindergesundheitsdienstes war die Bestandesmedizin kein aktuelles Thema.
Ob der RGD eine dauerhafte Institution werden würde, konnte damals
niemand zusichern. In den letzten
14 Jahren erfuhr der RGD eine wechselvolle Geschichte, konnte aber seine Visionen aufrechterhalten und
durch neue Erkenntnisse auffrischen.
Im Gegensatz zu allen anderen in der
Schweiz tätigen Tiergesundheitsdiensten wurde der RGD von praktizierenden Tierärzten gegründet,
um eine neutrale Anlaufstelle im
Bereich Bestandesmedizin und Prävention zu bilden. Heute ist der RGD
immer mehr ein zentrales Bindeglied zwischen der Praxis (Tierärzte,
Tierhalter) sowie der Wissenschaft,
den Veterinärdiensten und der land-
wirtschaftlichen Branche. Er wird
vermutlich erst durch das neue Tierseuchengesetz mit der Bekämpfung
von Tierseuchen und wirtschaftlich
bedeutenden Tierkrankheiten betraut werden. Dass man dem heutigen Zeitgeist zur Minimierung von
Antibiotika in der Nutztierhaltung
und zur Eindämmung der antimikrobiellen Resistenzen schon im
Gründungsjahr 1998 mit dem RGDLeitgedanken «Vorbeugung ist die
beste Medizin» sehr nahe stand, lässt
sich auch aus den aktuellen Tiergesundheitsstrategien der Schweiz
(«Tiergesundheitsstrategie 2010+»)
und der EU ablesen. Der RGD bietet nicht nur seinen Mitgliedern
Unterstützung bei Bestandesproblemen an, sondern auch eine Vielzahl
spezifischer Ausbildungen, welche
die Bestandesmedizin sowie Tiergesundheit und -wohl verbinden. Er
fördert die bestandesmedizinischen
Fähigkeiten und Kenntnisse der Interessengruppen. Die Bestandesmedizin fordert uns heraus, indem wir
bestrebt sind, für präventive Einsätze
entschädigt zu werden, wir aber vor
mündigen Tierhaltern stehen, die regelmässig willig für medikamentöse
«Feuerwehreinsätze» am Einzeltier
bezahlen. Unsere Anliegen können
nur durch Achtung des Gegenübers
und durch wissenschaftliche Begleitstudien transferiert werden. Wir
werden uns weiterhin für die Früherkennung und die Prävention von
Tierkrankheiten einsetzen, um das
Gefährdungspotenzial für die Gesundheit von Mensch und Tier zu
minimieren.
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 107
Gesunde, leistungsfähige Tiere
J. Bourgeois, Direktor, Schweizerischer Bauernverband SBV
Die Tierhaltung ist für die Schweizer
Landwirtschaft ein wirtschaftliches
Hauptstandbein. Die Grundlage dafür sind gesunde Tiere. Nur dann
lassen sich die nötigen hohen Leistungen in Bezug auf Fleischzuwachs
sowie produzierte Milch oder Eier
erbringen. Moderne, möglichst effiziente Tierhaltungsformen bringen
für die Tiergesundheit neue Herausforderungen und Risiken mit sich. So
ist eine Folge der Spezialisierung beispielsweise in der Schweinehaltung
(Zucht, Ferkelproduktion, Mast),
dass immer wieder Tiere aus unterschiedlichen Beständen gemischt
werden und die Gefahr für Infektionen steigt. Die Bekämpfung von Infekten mit Antibiotika ist hingegen
zunehmend mit Problemen verbunden. Die Ansprüche an die Sicherheit
tierischer Lebensmitteln steigen und
neue Lösungen sind gefragt. Die zunehmende Mobilität von Menschen,
Tieren und Waren wie auch der Klimawandel bringen zudem immer
neue Krankheiten und Seuchen in
unser Land. Es braucht kompeten-
te, praxisnahe Fachleute, um diese
schnell zu erkennen und wirksam zu
bekämpfen. Aus all den genannten
Gründen sind die Tierärzte für die
Bauern wichtige Partner und Vertrauenspersonen. Für die Bäuerinnen und Bauern ist es entscheidend,
dass in allen Gegenden – auch in den
Bergregionen – ein flächendeckendes
Angebot an tierärztlichen Leistungen
gewährleistet ist. Tiermedizinische
Kompetenz ist ungebrochen, ja vielmehr sogar je länger desto stärker
gefragt!
Erwartungen an den Schweinegesundheitsdienst
E. Fuschini, Schweinegesundheitsdienst SGD
Auf Drängen diverser Kreise wurde
1965 ein in der ganzen Schweiz aktiver Schweinegesundheitsdienst gegründet mit dem Ziel, eine Reihe von
«gemeingefährlichen Krankheiten»
zu tilgen sowie andere Krankheiten
mit Hilfe umfassender vorbeugender Massnahmen wie der Verbesserung der Hygiene, der Haltung und
der Fütterung zu bekämpfen. Verschiedenste initiative Persönlichkeiten, wie die Professoren Hermann
Keller in Zürich oder Erwin Scholl
und Werner Zimmermann in Bern,
haben dem SGD in den fast 50 Jahren seines Wirkens den Stempel
aufgedrückt und dafür gesorgt, dass
die Aufgaben des SGD regelmässig
den sich ändernden Anforderungen
angepasst wurden. Unsere schnelllebige Zeit und die zunehmende
Anspruchshaltung bringen es mit
sich, dass von allen Nutzniessern,
wie den Schweineproduzenten, den
Veterinärämtern und den Vermarktern immer neue Erwartungen an
den SGD herangetragen werden. Insbesondere wird von nicht wenigen
Schweinehaltern gewünscht, dass
der SGD seine Beratungstätigkeit
weiter ausweite und auch kurativ tätig werde, inklusive der Abgabe von
Medikamenten. Einen ganz anderen
Fokus haben die Veterinärbehörden.
Für sie ist der SGD zusammen mit
den anderen Tiergesundheitsdiensten ein Vehikel um mitzuhelfen, die
«Tiergesundheitsstrategie Schweiz
2010+» umzusetzen. Dabei sollen
die Tiergesundheitsdienste ihre Rolle in der Prävention verstärkt wahrnehmen mit der Ausrichtung auf
Krankheiten, die zwar wirtschaftlich
bedeutend sind, trotzdem aber nicht
als Seuche anerkannt sind. Es ist eine
spannende Herausforderung, diesem
Spagat zwischen den unterschiedlichen Erwartungen gerecht zu werden. Besonders gefordert wird der
SGD durch die Tatsache, dass die
Schweinemedizin keine riesige Anziehungskraft zu haben scheint, so
dass es zunehmend schwieriger wird,
genügend Spezialisten rekrutieren zu
können.
108 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
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Tierärzte und Schweizer Tierschutz
haben das gleiche Ziel
H. Lienhard, Präsident, Schweizer Tierschutz STS
Seit dem Bestehen des organisierten
Tierschutzes in der Schweiz setzen
sich Tierärzte und Tierschützer für
ein und dasselbe Ziel ein: Das Wohlergehen unserer Tiere. Diese lange
und erfolgreiche Partnerschaft hat
ganz wesentlich zu dem Stellenwert
beigetragen, der den Tieren als unsere Mitgeschöpfe heute in unserer
Gesellschaft zukommt. In diesem
Sinne gratuliere ich der Gesellschaft
Schweizer Tierärztinnen und Tier-
ärzte herzlich zum hohen Jubiläum,
verbunden mit dem Dank des Tierschutzes für die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit.
Veterinärdienst Schweiz, eine Partnerschaft zwischen
den Veterinärdiensten von Bund und Kantonen
U. P. Brunner, Vereinigung der Schweizer Kantonstierärztinnen und Kantonstierärzte VSKT
Die Vereinigung der Schweizer Kantonstierärztinnen und Kantonstierärzte ist die zentrale Plattform der
Leiterinnen und Leiter der kantonalen Veterinärdienste. Sie behandelt
Amts- und Standesfragen, fördert die
berufliche Fort- und Weiterbildung,
den einheitlichen Vollzug des Veterinärrechts und pflegt die kollegialen
Beziehungen unter den Mitgliedern
und zu verwandten Berufsvereinigungen. Die 1961 gegründete Vereinigung wurde Ende der 90er-Jahre
aufgrund der aktuellen Bedürfnisse
und Rahmenbedingungen reorganisiert und neu strukturiert, insbesondere durch Totalrevision der Statuten
und der Bildung von vier geografischen Regionen. Dadurch konnten
die Handlungskapazität verstärkt,
die Meinungsbildungsprozesse optimiert sowie ein frühzeitiger Miteinbezug und Einfluss der VSKT bei der
Planung in Gesetzgebungsprozessen
erreicht werden. Eine wichtige Neuerung und zusätzliche Verbesserung
der Vereinsinfrastruktur stellte 2003
die Schaffung einer Geschäftsstelle
zur administrativen und operativen Entlastung des Präsidenten dar.
Mehr denn je wurde die VSKT damit in die verschiedenen, relevanten
Prozesse einbezogen. In der Umsetzung der Themenschwerpunkte
konnten grosse Fortschritte erzielt
werden wie zu Tierschutzrecht, Definition der Tiergesundheitsstrategie,
Heilmittelgesetzgebung etc. Im Jahr
2009 – eine wichtige Etappe in der
Geschichte der VSKT – wurden die
Zusammenarbeit im Veterinärdienst
Schweiz und der Anhörungsprozess
der VSKT neu geregelt. Hauptziele
sind namentlich die Verbesserung
der Vollzugseffizienz sowie die Verbindlichkeit von Beschlüssen untereinander. Durch die Bildung von
Spezial- und Fachkommissionen
können Fragestellungen und Belange
zu den zahlreichen Geschäften noch
gezielter und vertiefter angegangen
und zuhanden des Vorstandes und
des BVET erarbeitet werden. Die
VSKT ist damit zu einer wichtigen
Partnerin und Akteurin des schweizerischen Veterinärdienstes geworden.
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 109
Von der Fleischhygiene zur Lebensmittelsicherheit
U. P. Brunner, Präsident, Tierärztliche Vereinigung für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit TVL
Die Tierärztliche Vereinigung für
Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit befasst sich mit der Förderung der Erhaltung der Lebensmittelsicherheit und -hygiene in Bezug auf
Lebensmittel tierischer Herkunft, der
Tiergesundheit und des Tierwohls als
Bereiche der öffentlichen Gesundheitsfürsorge. Sie veranstaltet jährlich
mindestens zwei Fachtagungen mit
wissenschaftlichen Vorträgen und
Diskussionen. In Vernehmlassungen
zu behördlichen Erlassen vertritt sie
insbesondere den Standpunkt der im
öffentlichen Veterinärdienst sowie
der in der Fleisch- und Milchhygiene
tätigen Tierärztinnen und Tierärzte.
Das Tätigkeitsprogramm der 1947
als TVF (Tierärztliche Vereinigung
für Fleischhygiene) gegründeten
Vereinigung hat sich immer wieder
den wechselnden und wachsenden
Bedürfnissen der Zeit angepasst. Ihre zunehmende Bedeutung brachte
der TVL bemerkenswerte Kontakte
mit gleichgerichteten Organisationen
und Veranstaltungen auf internationaler Ebene. So bestehen intensive
Beziehungen zur Union of European
Veterinary Hygienists (UEVH) sowie
zur Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG) Arbeitsgebiet Lebensmittelhygiene, bei der die
TVL als mitwirkende Vereinigung
bei den jährlichen Drei-Länder Tagungen (DE, AT, CH) in GarmischPartenkirchen präsent ist. Ebenfalls
grenzüberschreitende Kontakte mit
gemeinsamen Tagungen haben sich
mit dem Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT, DE) ergeben. Im
Zusammenhang mit den Aufgabenverlagerungen und -erweiterungen
der letzten Jahre (Einführung des
EU-Hygienepakets in der Schweiz)
entwickelte sich aus der «TVF» die
«TVL» in Anlehnung an das neue
Umfeld der Lebensmittelsicherheit
beziehungsweise des öffentlichen Veterinärdienstes. Heute zählt die TVL
über 200 Mitglieder, das heisst grösstenteils haupt- oder nebenamtlich im
öffentlichen Dienst tätige Kolleginnen und Kollegen. Sie ist mittlerweile
zu einem festen Begriff im Rahmen
der Fortbildung des öffentlichen Veterinärwesens geworden.
Der subsidiäre Einsatz der Armee
für die Seuchenbekämpfung
Th. Kalbermatter, S. Montavon, Veterinärdienst der Armee VetD A
Hochansteckende Tierseuchen sind
weltweit verbreitet. Über 60 Prozent
der Länder der Erde sind mit Maulund Klauenseuche (MKS) verseucht,
darunter Reiseziele wie die Türkei,
Ägypten und weite Teile Afrikas und
Asiens. Europa ist vor der Einschleppung von Tierseuchen nicht gefeit:
Die MKS-Epidemie in Grossbritannien 2001 verursachte eine schwere Krise in der Landwirtschaft, mit
über 2000 verseuchten Betrieben,
10 Millionen getöteten Tieren und
dazu 2 – 3 Milliarden Pfund Einbussen im Tourismus. Der verheerende
Seuchenzug in Grossbritannien hat
einige essenzielle Erfolgsfaktoren
aufgezeigt: 1. Ein gut ausgebauter
öffentlicher Veterinärdienst, 2. im
Seuchenfall ein sofortiges Verbot
des Tierverkehrs und 3. der rasche
Einbezug der Armee als subsidiäre
Unterstützung für die zivilen Veterinärbehörden. In der Schweiz
werden die Tierseuchen durch die
kantonalen Veterinärdienste unter
der fachlichen Leitung des Bundesamtes für Veterinärwesen (BVET)
bekämpft. Im Seuchenfall werden
die kantonalen Veterinärdienste unterstützt durch Polizei, Feuerwehr
und Zivilschutz. Bei einem grösseren
Seuchenzug werden die Ressourcen
in den betroffenen Kantonen bald
ausgeschöpft sein und das BVET
wird deshalb landesweit den Einsatz der Mittel von Kantonen, BVET
und Armee koordinieren. Zur Seuchenbekämpfung verfügt die Armee
über umfangreiches Material, spezialisiertes Personal und eine strukturierte Ausbildung. Es sind zehn Seuchenbekämpfungs-Sortimente auf je
einem Abrollcontainer gelagert, be-
stehend aus zwölf Paletten mit Material und Zubehör für Absperrungen, Stromversorgung, Beleuchtung,
Werkzeug, je drei Hochdruckreinigern, Zubehör für die Reinigung,
Desinfektion und den Personenschutz. Die Einheiten des Kompetenzzentrums Armeetiere und Veterinärdienst können damit parallel
bis zu zehn Schadenplätze betreiben.
Im Kompetenzzentrum werden die
Veterinärsoldaten und Veterinäre in
der Seuchenbekämpfung ausgebildet
und trainiert. Der subsidiäre Einsatz
der Armee zu Gunsten der zivilen
Behörden ist mit ihren personellen
und materiellen Ressourcen eine
wichtige Stütze für die Seuchenbekämpfung in der Schweiz.
110 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
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Die gemeinsamen Interessen der Tierärztinnen
und Tierärzte wahrnehmen
F. R. Althaus, Dekan, Vetsuisse-Fakultät
Die Vetsuisse-Fakultät gratuliert der
GST zum grossen Jubliäum! Die
200-jährige Geschichte zeugt davon,
dass unabhängig von politischen,
sozialen und wirtschaftlichen Turbulenzen zweier Jahrhunderte stets
ein kollektiver Wille da war, die beruflichen und standespolitischen Interessen der Tierärzteschaft gemeinsam wahrzunehmen. Das ist nicht
selbstverständlich. Das Gründungsjahr 1813 markierte das Ende der
von Napoleon diktierten Mediationsverfassung, die der Schweiz zwar
zehn friedliche Jahre beschert hatte.
1813 markierte aber auch das Jahr
der Völkerschlacht bei Leipzig, einer
der grössten Feldschlachten Europas,
welche die Herrschaft Napoleons
schliesslich beenden sollte. Das erinnert uns auch an die Gründerzeit der
Veterinärmedizin, einer Pferdemedizin, die massgeblich von der hohen
Nachfrage nach gesunden und einsatzfähigen Pferden für die Armeen
geprägt war. Es folgten zwei bewegte
Jahrhunderte, in denen sich das Rad
der Entwicklung immer schneller
drehte und in denen sich auch die
Veterinärmedizin dynamisch entwickelte. Was sind die Erwartungen
und Ansprüche im Jahre 2013? Die
Vetsuisse-Fakultät wünscht der GST
weiterhin viel Schwung und Kraft,
damit sie die Entwicklungstendenzen der Veterinärmedizin rechtzeitig
erkennen und in der Aussendarstellung gegenüber der Politik wirksam
vertreten kann. Auch wenn es heute
mehr als zwei Dutzend tierärztliche
Spezialausbildungen gibt, wünschen
wir uns eine GST, die die gemeinsamen Interessen aller Tierärztinnen
und Tierärzte wahrnimmt. Das ist
eine grosse Herausforderung angesichts der divergierenden Entwicklungstendenzen. Wir sind zuversichtlich, dass dies gelingen wird
und wir sind auch bereit, die GST in
diesem Bestreben weiterhin zu unterstützen. Der GST ein herzliches
‹vivat, crescat, floreat›!
Von der Nothilfe zu nachhaltigen
gesellschaftlichen Entwicklungsprozessen
B. M. Wilkinson, Vétérinaires Sans Frontières VSF
1986 hielt der Direktor von Vétérinaires Sans Frontières France, Bruno
Rebell, selbst ein junger Tierarzt, einen feurigen Vortrag an der tierärztlichen Fakultät in Bern und forderte
die Studentinnen und Studenten
dazu auf, VSF Schweiz zu gründen.
Zwei Jahre später, im Januar 1988
war es dann soweit: Vétérinaires Sans
Frontières Suisse wurde als Verein
mit Sitz in Bern gegründet. VSF setzt
sich seitdem für Menschen ein, deren
Lebensunterhalt von der Nutztierhaltung abhängt und bekämpft Hunger,
Elend und Krankheiten. Durch den
Aufbau von Aktivitäten in der Zucht
und im Ackerbau, durch die Verbesserung der Tiergesundheit und
durch die Stärkung von Wertschöpfungsketten leistet VSF-Suisse aktiv
Hilfe zur Selbsthilfe. Die begünstig-
ten Familien können selbständig und
nachhaltig ihre Lebensgrundlagen
verbessern. VSF-Suisse ist seit 1995
in Afrika operativ und hat sich über
die Jahre als wichtiger Partner für die
ländlichen Bevölkerungen Afrikas
sowie der Regierungen und Geldgeber profiliert. Was mit zwei Projekten in Gambia und Sudan anfing, ist
heute, 25 Jahre später, eine international anerkannte Hilfsorganisation
mit rund 30 Projekten in 7 Ländern
Afrikas, die da Hilfe leistet, wo viele
nicht hindenken. Ohne die tatkräftige Unterstützung und Solidarität
der Schweizer Tierärzteschaft und
besonders der Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte wäre
VSF-Suisse nicht so weit gekommen.
VSF-Suisse ist sowohl in der Humanitären Hilfe als auch in der Entwick-
lungszusammenarbeit tätig und verbindet Nothilfe mit dem Übergang
zu nachhaltigen gesellschaftlichen
Entwicklungsprozessen. Im Krisenfall (Kriegs- und Naturkatastrophen)
trägt VSF-Suisse durch Nahrungsmittelabgabe direkt zum Überleben
von Menschen bei. Gleichzeitig werden gesellschaftliche und staatliche
Strukturen, wie Ministerien oder
Veterinärdienste, unterstützt und deren Kapazität erweitert. Damit wird
die künftige Katastrophenvorsorge
verbessert und die Voraussetzung für
Entwicklung geschaffen.
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
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200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 111
200 Jahre sind nicht genug – aber der Moment,
um Bilanz zu ziehen und einen Ausblick zu machen
P. Rub, Schweizerische Kynologische Gesellschaft SKG
Für die Kynologie und ganz speziell für die Rassehundezucht ist die
Tierärztin oder der Tierarzt ein nicht
mehr wegzudenkender Partner geworden. Vom Tierarzt wird in der
heutigen Zeit weit mehr als nur sein
veterinärmedizinisches Fachwissen
gefordert. Sein psychologisches Geschick bei einem schlechten Befund,
seine aufmunternden und mahnenden Worte, aber natürlich auch seine
zuchthygienischen Hinweise sind gefragt und geniessen einen hohen Stellenwert. Die Forschung – auch aus
dieser medizinischen Sparte nicht
mehr wegzudenken – ermöglicht fast
die gleichen Untersuchungen und
Eingriffe wie beim Menschen. Ob
das in jedem Fall ein Segen ist, bleibt
jedem Einzelnen überlassen zu beurteilen. Tierliebe kann auch falsch
verstanden werden, und wir sollten,
gemeinsam mit dem Tierarzt, immer
zugunsten des Tieres entscheiden.
Die Würdigung der Zusammenarbeit
mit der GST als Standesorganisation darf bei meinem Rückblick nicht
fehlen. Als Partner der SKG und in
gemeinsamen Aktionen, unter anderem auch mit dem Schweizer Tierschutz, sind in den letzten Jahren
einige wichtige Projekte bearbeitet
und erfolgreich abgeschlossen worden. Die Gründung der ANIS (Animal Identify Service AG), der Aufruf
«Augen auf beim Hundekauf», die
Gesetzesänderung «Tiere sind keine Sache» und das immens grosse
Engagement für ein national einheitliches Hundegesetz, leider vom
Nationalrat im Dezember 2010 verworfen, sind nur einige wenige Beispiele. Die strategischen wie auch die
operativen Arbeiten konnten stets
auf einer partnerschaftlichen Basis
angegangen, durchgeführt und abge-
schlossen werden. Der Ausblick und
damit ein Wunsch, für mich eine
Selbstverständlichkeit, darf nur eine
Ausrichtung haben: Die Gesundheit,
das Wohlergehen und die Würde des
Tieres müssen immer höchste Priorität haben. Des Menschen Interessen
haben sich dieser Ethik stets unterzuordnen. Der Urwalddoktor Albert
Schweitzer hat es mit «Ehrfurcht vor
dem Leben» treffend und verbindlich
formuliert. Mein Dank für das «was
war» und der Wunsch, dass das kooperative und freundschaftliche Miteinander auch in Zukunft an erster
Stelle steht, geht an alle Tierärztinnen, Tierärzte, die Kantonstierärzte, die Vorstände der GST und ihre
Geschäftsstellen. ALLES GUTE zum
Geburtstag und weiterhin viel Spass
und Befriedigung bei der Ausübung
eines verantwortungsvollen und
schönen Berufes.
112 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
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Im Dienst der Tierärztinnen und Tierärzte
H. W. Burkhardt, Schweizerischer Verband der Veterinärfirmen SVVF
Der Schweizerische Verband der Veterinärfirmen wurde 1944 in Bern
von fünf Firmen unter dem Namen
Verband der Tierarzneimittelgrossisten (VTG) gegründet mit dem Ziel,
der Tierärzteschaft bestmögliche Medikamente anzubieten. Zu dieser Zeit
fand eine Umstellung bei der Produktion der Tierarzneimittel statt. Hatte
der Tierarzt zuvor in der Regel seine
Medikamente selbst zusammengemischt, wurden diese nun industriell
und mit standardisierter Zusammensetzung produziert. Entsprechend
wurden auch die behördlichen Anforderungen seither zunehmend
anspruchsvoller (damals IKS, heute
swissmedic). In enger Zusammenarbeit mit der Tierärzteschaft und der
Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen
und Tierärzte (GST) wurden neue
Medikamente entwickelt und solche
von internationalen Firmen vertrieben. Heute sind es vor allem Pro-
dukte von namhaften Weltfirmen,
welche bei der swissmedic registriert und danach von Tierärztinnen
und Tierärzten angeboten werden.
Mehrmals erhoben auch die Apotheker den Anspruch, Tierarzneimittel
direkt, das heisst ohne tierärztliches
Rezept, verkaufen zu können. Die
SVVF konnte dies bis 2005 unter hohem finanziellem Aufwand und dem
Argument der ungenügenden veterinärmedizinischen Ausbildung der
Apotheker verhindern. Seither sind
auch die Apotheker berechtigt, Tierarzneimittel zu verkaufen. Der Markt
hat sich aber sehr beschränkt entwickelt. Der SVVF ist seit Jahrzehnten
auch in vielen weiteren Bereichen in
engem Kontakt mit der Tierärzteschaft und der GST. So zum Beispiel
bei der Organisation und Durchführung der Industrieausstellung bei
den Schweizerischen Tierärztetagen.
Von Beginn an unterstützt der SVVF
finanziell auch das Tierarzneimittelkompendium und ebenso wird
die Tierärztliche Verrechnungsstelle
(TVS) duch die Firmen der SVVF
mitfinanziert. Ein neues Projekt ist
Vetpoint, die gemeinsame Bestellplattform für Tierärztinnen und Tierärzte; auch sie entstand durch Zusammenarbeit von GST, TVS und SVVF.
Weitere gemeinsame Projekte werden
sicher folgen. Der SVVF ist von ursprünglich fünf auf vierzehn Firmen
mit einem Anteil von über 80 Prozent
des Veterinärmarktes angewachsen.
Diese Mitgliederfirmen sind in alphabetischer Reihenfolge: Boehringer
Ingelheim GmbH/Biokema SA/Dr. E.
Gräub AG/Medical Solution GmbH/
MSD Animal Health/Novartis Animal Health/Pfizer Animal Health/
Provet AG/Streuli AG/Vétoquinol
Schweiz AG/Vital AG/Virbac Schweiz
AG/Ufamed AG/Werner Stricker AG.
Pro genere raro
C. Vontobel, Präsidentin Fachverein Veterinärmedizin der Universität Zürich
Lässt man seinen Blick über den
vollen Hörsaal in Zürich schweifen,
wird man Mühe haben, einen Mann
unter den Studierenden zu finden.
Es ist kein Klischee, sondern längst
Tatsache, dass über 85 % aller Veterinärmedizin-Studierenden in der
Schweiz Frauen sind. So verwundert
es auch nicht, dass der niedrige Männeranteil resp. der hohe Frauenanteil
immer wieder Gesprächsstoff liefert,
zum Beispiel während der Vorlesungen, wenn ein Dozent vergeblich
nach männlicher Verstärkung unter
den Studierenden sucht. In der Masse der Studierenden verschwinden
die Männer somit selten, was wohl
je nach Persönlichkeit und Situation ein zweischneidiges Schwert ist.
In jedem Fall ist es deutlich auffälliger, wenn sie einer Vorlesung fern
bleiben. Fehlende Studentinnen
hingegen können sich praktisch unbemerkt etwas mehr Selbststudium
gönnen – es sei denn es handelt sich
um die Klassensprecherin. Wieso es
so wenig männliche Tiermedizinstudenten gibt, bleibt uns Studentinnen
rätselhaft. Dabei hat es so viele Vorteile, männlicher Student der Tiermedizin zu sein. Während sich die
Studentinnen in der Garderobe wie
Hühner in Massenhaltung gegenseitig auf die Füsse stehen, haben Studenten bedeutend mehr Platz. Auch
können sie die Pause für andere
Dinge nutzen, als in der Menschenschlange vor der nächstgelegenen
Toilette wie Pferde vor dem Fütterungsautomaten zu warten. Die GST
hat das Problem unlängst erkannt
und deshalb im Jahr 2007 eine Studie zum Thema «Die Feminisierung
des Veterinärwesens in der Schweiz»
in Auftrag gegeben. Darin heisst es:
«Die Studentinnen beschreiben die
Beziehung zu den Tieren als emotionaler». Möglich also auch, dass
das Gerede über die «härzige Tierli»
bei den Männern zu kolikartigen
Schmerzen führt. Wir Studentinnen
müssten uns wohl bald darüber Gedanken machen, ob wir die männlichen Tiermedizinstudenten nicht
gleich unter Artenschutz stellen oder
bei der «Pro Specie Rara» anmelden
wollen. Ein Versuch wäre es wert.
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
200 Jahre GST Jubiläumsausgabe 113
Der Weg zum Tierarzt
H. Bonadio, D. Frauenlob, M. Marclay, C. Rossier, M. Schmidli, A. Stoller, Studentenschaft Bern
Le Tierspital Berne a été fondé en
1806. Il est la première faculté vétérinaire au monde (depuis 1900). Il
jouit d'une très bonne réputation
grâce à ses infrastructures modernes
et son enseignement de qualité. Il
est constitué de plusieurs cliniques:
petits animaux, chevaux, ruminants,
et porcs. D'autres départements, tels
que la bactériologie ou la virologie,
sont également rattachés au Tierspital. Ainsi, c'est près de 350 étudiants,
185 professeurs et 335 employés qui
participent à son fonctionnement.
Am ersten Tag ist alles neu und spannend. Die Sportanlagen im ganzen
Länggasse-Quartier stehen uns für
verschiedene Veranstaltungen zur
Verfügung und halten uns immer
auf Trab. Wenn an Festen die Atmosphäre lockerer wird, werden gute
Freundschaften geknüpft und dies
sogar über den Rösti-Graben hinaus. Mit dem Voranschreiten des
Semesters gewöhnt man sich nach
und nach an den Unialltag und leidet gemeinsam nachmittags in den
Physikpraktika. Die stoffmässigen
Höhepunkte im 2. Semester sind die
Anatomiepraktika des Bewegungsapparates. Im Eiltempo lernen wir
Knochen, Bänder und Muskeln, bis
unsere Köpfe rauchen. Danach ist
man stolz, lateinische Fachbegriffe
um sich werfen zu können. In diesem
Jahr haben unerwartet viele Studierende das 2. Jahr geschafft. Insgesamt
geniessen 90 Studentinnen und Stu-
denten die Vorlesungen im Hörsaal
Bremgarten. Nach den doch recht
theoretischen Themen des 1. Jahres
werden wir nun immer mehr in das
Gebiet der eigentlichen Veterinärmedizin eingeführt. Neben den klinischen Vorlesungen haben wir nun
auch in dem zur Uni gehörenden
Tierspital die Chance, während des
Nachtdienstes uns vorsichtig an unsere Zukunft heranzutasten. Mit der
Organisation des Waldfestes versucht
der 2. Jahreskurs vor dem bevorstehenden Prüfungsstress noch einmal,
eine Möglichkeit zur Ausgelassenheit
zu bieten.
La troisième année se termine par
l'obtention du titre de bachelor en
médecine vétérinaire. Elle s'articule
de la même manière que la deuxième
année, c'est-à-dire que pendant
quatre à cinq semaines consécutives
nous travaillons sur un même organe. Nous étudions sa physiologie,
son anatomie et les diverses maladies
qui le concernent. Cet apprentissage
est complété par quelques après-midi
pratiques et des services de garde
dans chaque clinique. Le point culminant de la quatrième année est sans
aucun doute la période de spécialisation. Deux mois entiers de cours
consacré à notre seul centre d'intérêt
soudent les groupes en prévision de
la cinquième année. Beaucoup de
travaux pratiques et de crapahutage
en voiture direction Avenches (Le
Haras national suisse constitue, avec
la clinique équine du Tierspital de
Berne, l'Institut Suisse de Médecine
Equine, ISME) pour les étudiants en
médecine équine, qui donnent l'occasion de découvrir les installations,
les étalons et le team du Haras.
Beinahe die Hälfte des 4. Jahreskurses hat den Schwerpunkt Kleintiere
gewählt. Das Setzen von Oesophagussonde, Hämodialyse, Welpenspielgruppe, Blutdruckmessung oder
Sonographie von trächtigen Hündinnen sind nur einige der Praktika
während der neun Wochen dauernden Schwerpunktausbildung für
Kleintiere.
La specializzazione ruminanti era già
al inizio del anno spesso in viaggio,
sia per il Touchierkurs o per lezioni
sulla valutazione di mucche e maiali.
La cinquième année est celle où toutes les pièces du puzzle s'imbriquent.
C'est là que l'on commence enfin
à mettre en application ce que l'on
a appris durant les années précédentes. Les rotations dans les différents secteurs du Tierspital, et surtout les stages externes permettent
d'entrevoir ce que sera notre futur
métier. C'est aussi l'année du travail
de Master, élément nouvellement introduit, qui nous donne une première expérience dans le domaine de la
rédaction scientifique. Les derniers
mois sont uniquement consacrés à
la révision de la matière en vue des
examens fédéraux qui clôturent nos
études.
114 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
Zulassung von Tierarzneimitteln:
Lesen Sie die Packungsbeilage!
S. Herrli, F. Stucki, K.-J. Torriani, B. Gassner, Swissmedic
Die Zulassung eines Tierarzneimittels setzt den Nachweis eines positiven Nutzen-Risiko-Verhältnisses
voraus. Neben der Herstellungsqualität werden Wirksamkeit und
Verträglichkeit eines Präparates bei
den Zieltierarten, aber auch Anwender- und Umweltsicherheit beurteilt.
Bei Präparaten, die für Nutztiere
zugelassen werden sollen, wird eine
angemessene Absetzfrist festgelegt,
um Tierarzneimittel-Rückstände in
Lebensmitteln tierischer Herkunft
zu vermeiden. Ein weiteres Risiko,
das aufgrund der aktuellen Entwicklungen zunehmend kritisch beurteilt
wird, ist das Auftreten von Bakterien, die gegenüber antimikrobiellen
Wirkstoffen Resistenzen entwickeln.
Eine Resistenzselektion aufgrund des
Einsatzes eines Antibiotikums in der
Tiermedizin gilt als unerwünscht,
weil resistente Keime entlang der
Lebensmittelkette auf die Konsumenten oder bei Tierkontakt auf
die Tierbesitzer übertragen werden.
Gemäss WHO (Critically Important
Antimicrobials for Human Medicine,
2nd Rev. 2009) werden die folgenden
drei in der Veterinärmedizin gebräuchlichen Antibiotikaklassen mit
höchster Priorität als kritisch wichtige Antibiotika für die Humanmedizin eingestuft: Chinolone, dritte und
vierte Generation Cephalosporine
sowie Makrolide. In der Arzneimit-
telinformation von Präparaten, die
diese Antibiotikaklassen enthalten,
werden darum Einschränkungen
aufgeführt, die eine sichere und gezielte Anwendung bezwecken. Diese
Präparate sollen nur äusserst zurückhaltend eingesetzt werden (Stichwort
prudent use). Im Sinne von Reserveantibiotika sollen sie nur unter
Berücksichtigung der in der Arzneimittelinformation aufgeführten Vorsichtsmassnahmen wie bakteriologischer Sicherung der Diagnose und
Sensitivitätsprüfung der beteiligten
Erreger verwendet werden: Lesen Sie
die Packungsbeilage!
Besteck (Mitte 20. Jahrhundert),
zur Ferkelkastration und zum Aderlass.
Schweizer Archiv für Tierheilkunde 01/2013, Band 155, Januar 2013
© 2013 Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern
116 Jubiläumsausgabe 200 Jahre GST
SAT
Schweizer Archiv für Tierheilkunde
Offizielles Organ der Gesellschaft Schweizer
Tierärztinnen und Tierärzte
ASMV
Archives Suisses de Médecine Vétérinaire
Organe officiel de la Société des
Vétérinaires Suisses
Erscheinungsweise: monatlich
Gelistet in Science Citation Index Expanded
(SCIE, SciSearch), Current
Contents/Agriculture, Biology, and
Environmental Sciences, Science Citation
Index, Focus On: Veterinary Science &
Medicine, Biological Abstracts, BIOSIS Previews, CAB (Veterinary Bulletin, Index Veterinarius), EMBASE Biology und Scopus.
Wissenschaftlicher Beirat
Prof. Dr. M. Ackermann, Zürich
Prof. Dr. F. Althaus, Zürich
Prof. Dr. U. Braun, Zürich
Prof. Dr. V. Gerber, Bern
Prof. Dr. J. Frey, Bern
Prof. Dr. T. Fürst, Zürich
Prof. Dr. B. Gottstein, Bern
Prof. Dr. M. Hässig, Zürich
Prof. Dr. C. Reusch, Zürich
Prof. Dr. A. Steiner, Bern
Prof. Dr. M. Suter, Bern
Prof. Dr. H. Wyss, Bern
Impact Factor (2011) : 0.59
Herausgeber
Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen
und Tierärzte
Brunnmattstrasse 13, Postfach 45
3174 Thörishaus
Tel. +41 (0)31 307 35 35
Fax +41 (0)31 307 35 39
[email protected], www.gstsvs.ch
Chefredaktor
Prof. Dr. Rico Thun
Vetsuisse-Fakultät
Universität Zürich
Winterthurerstrasse 260
CH-8057 Zürich
[email protected]
Anzeigenmarketing
Stephan Rüefli
Tel. +41 (0)31 300 45 69
Fax +41 (0)31 300 45 91
[email protected]
Abonnemente für Nichtmitglieder
Lisa Frei
Tel. +41 (0)31 300 45 55
Fax +41 (0)31 300 45 91
[email protected]
Herstellung
Florian Schneider
Tel. +41 (0)31 300 45 61
Fax +41 (0)31 300 46 27
[email protected]
Konzept Jubiläumsausgabe
«200 Jahre GST»
Dr. Stephan Häsler
Mengestorfstrasse 50
CH-3144 Gasel
[email protected]
Redaktion Jubiläumsausgabe
«200 Jahre GST»
Dr. Stephan Häsler, Ruedi Helfer,
Christof Scheidegger, Björn Ittensohn
[email protected]
Preise 2013
Abonnementspreise pro Band
CHF 351.– EUR 260.–
Studenten: Die GST bietet eine
Studentenmitgliedschaft inkl. Gratisabonnement SAT für CHF 65.– an.
Infos unter www.gstsvs.ch.
Satz / Druck
AZ Druck und Datentechnik GmbH
Kempten i. A., Deutschland
Jubiläumsausgabe «200 Jahre GST»
ISBN 978-3-456-85265-2
Adressänderungen
[email protected]
Verlag
Verlag Hans Huber, Hogrefe AG
Länggass-Strasse 76, Postfach
CH-3000 Bern 9
Tel. +41 (0)31 300 45 00
Fax +41 (0)31 300 45 93
[email protected]
www.verlag-hanshuber.com
ISSN-L 0036-7281
ISSN (print) 0036-7281
ISSN (online) 1664-2848
Die Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte dankt allen Autoren
für ihre Beiträge und Stephan Häsler und Rico Thun für ihren unermüdlichen Einsatz zur
Realisation dieser Jubiläumsausgabe «200 Jahre GST».
Organisationskomitee Jubiläum «200 Jahre GST»
Charles Trolliet, OK-Präsident Jubiläum «200 Jahre GST»
Käthi Brunner, Vize-Präsidentin GST
Stephan Häsler, Präsident Fachsektion Geschichte
Regula Kennel, Vertreterin BVET
Christof Scheidegger, Geschäftsstelle GST
Colin Schwarzwald, Vertreter Vetsuisse-Fakultät
Phil Ward, Vertreter Veterinärfirmen

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